Gemeinde

Bebauungsplan Nr. 10 für das Gebiet „südlich der Bürgermeister- Sprengel-Straße und westlich des Ziegeleiweges“

Bearbeitungsstand: 26.09.2011 Bvh.-Nr.: 11025

Entwurf der Begründung – Teil A

Auftraggeber Gemeinde Nindorf über das Amt , Hindenburgstraße 18, 25704

Auftragnehmer Ingenieurgemeinschaft Sass & Kollegen GmbH Grossers Allee 24, 25767 (0 48 35) 97 77 – 0, Fax: (0 48 35) 97 77 - 22

Projektbearbeitung Projektleiter: Dipl.-Ing. Frank Sass Projektbearbeitung: Dipl.-Ing. Henrik Dröge (0 48 35) 97 77 – 15, [email protected]

Handelstegister Geschäftsführer: Dipl.-Ing. (TU) Frank Sass Pinneberg HRB 648 ME Dipl.-Ing. (FH) Klas Schröter GROSSERS ALLEE 24 x 25767 ALBERSDORF UST 23 223 155 05 TELEFON 04835-9777-0 x TELEFAX 04835-977722 Gemeinde Nindorf Bebauungsplan Nr. 10 Entwurf der Begründung

Inhalt

1. Lage, Planungsanlass und Planungsziele 1

2. Planerische Vorgaben 1 2.1 Landes- und Regionalplanung 1 2.2 Landschaftsplanung 2 2.3 Flächennutzungsplanung 2 3. Standortwahl 2

4. Erläuterung der Planfestsetzungen 3 4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 4 4.2 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche, Anzahl der Wohneinheiten 4 4.3 Erhaltungs- und Pflanzgebote, nachrichtliche Übernahme 4 4.4 Örtliche Bauvorschriften 5 5. Verkehrliche Erschließung 5

6. Immissionsschutz 6

7. Denkmalschutz 6

8. Auswirkung der Planung auf Natur und Landschaft 6

9. Bodenordnende Maßnahmen, Eigentumsverhältnisse 7

10. Technische Infrastruktur 8 10.1 Versorgung 8 10.2 Entsorgung 8 10.3 Baugrund 8 11. Flächenbilanzierung 9

12. Kosten 9

13. Anlage 9 13.1 Karte Standortanalyse Baugebietsentwicklung 10

Ingenieurgemeinschaft Sass & Kollegen GmbH „ Grossers Allee 24 „ 25767 Albersdorf Gemeinde Nindorf Bebauungsplan Nr. 10 Entwurf der Begründung

Gemeinde Nindorf

Bebauungsplan Nr. 10 für das Gebiet „südlich der Bürgermeister- Sprengel-Straße und westlich des Ziegeleiweges“

Entwurf der Begründung – Teil A

1. Lage, Planungsanlass und Planungsziele

Das Gebiet des Bebauungsplanes Nr. 10 der Gemeinde Nindorf befindet sich am südlichen Ortsrand ca. 250 m südlich der Bundesstraße 431. Unmittelbar nördlich des Geltungsberei- ches schließen die Wohngebietsentwicklungen der letzten Jahre (Bebauungspläne Nr. 5 und Nr. 8), östlich der Ziegeleiweg und ein Regenrückhaltebecken und südlich Einzelhausbebau- ung an das Plangebiet an. Westlich des Geltungsbereiches ist Grünlandnutzung zu ver- zeichnen. Im Westen, Norden, Osten und Südosten werden die Plangebietsflächen weitest- gehend durch Knickstrukturen eingefasst. Das Plangebiet umfasst Teile der Flurstücke 4/1, 4/2, 7/7 und 7/15 der Flur 3 in der Gemein- de und Gemarkung Nindorf. Das Plangebiet ist insgesamt 1,48 ha groß. Es ist die Errichtung eines allgemeinen Wohngebietes mit dem Charakter eines Einfamilien- hausgebietes geplant. Die Gemeinde Nindorf möchte neben Angeboten für junge Familien mit Kindern die baurechtlichen Voraussetzungen für kleinteilige seniorengerechte Wohnun- gen und Singlehaushalte schaffen und entsprechende Wohneinheiten- und lösungen anbie- ten. Insbesondere soll mit der Ausweisung neuer Baugrundstücke dem örtlichen Bedarf an Wohnraum Rechnung getragen werden. Es können mit der vorliegenden Planung 16 Baugrundstücke realisiert werden. Den Eigen- tümern soll im Rahmen des Bebauungsplanes hierbei ein möglichst weitgehender Spielraum zur Gestaltung des Grundstückes eingeräumt werden. Für die Umsetzung der Planungsziele ist die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 10 erfor- derlich. Parallel wird die 6. Änderung des Flächennutzungsplanes aufgestellt.

2. Planerische Vorgaben

2.1 Landes- und Regionalplanung

Das Gemeindegebiet Nindorf liegt gemäß Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (LEP 2010) unmittelbar östlich der Stadt Meldorf, welche gemäß Ziffer 2.2.2 LEP 2010 ein Unterzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums darstellt.

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Entsprechend Text-Ziffer 2.5.2 LEP „…können grundsätzlich in allen Gemeinden im Land neue Wohnungen gebaut werden.“ […] „Gemeinden oder Gemeindeteile, die keine Schwerpunkte für den Wohnungsbau sind, decken den örtlichen Bedarf.“ […] „In Gemeinden, die keine Schwerpunkte sind, können im Zeitraum 2010 bis 2025 bezogen auf ihren Wohnungsbestand am 31.12.2009 neue Wohnungen im Umfang von […] bis zu 10 % in den ländlichen Räumen gebaut werden.“ Nach dem Regionalplan für den Planungsraum IV (Fortschreibung 2005) befindet sich der westliche Teil des Gemeindegebietes im baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet der Stadt Meldorf (vgl. Ziffer 6.1 des RP IV). Das Plangebiet befindet sich jedoch nicht in diesem Grenz- und Übergangsbereich. Dennoch wurde die Stadt Meldorf zum einen im Rahmen der Beteiligung der Nachbargemeinden über die Planung unterrichtet. Zum anderen wurde die Planung in die Stadtvertretersitzung der Stadt Meldorf am 21.09.2011 eingebracht, sodass die Planung in diesem Bereich als regional abgestimmt gelten kann.

2.2 Landschaftsplanung

Der Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum IV (LRPl IV) vom Januar 2005 stellt für das Plangebiet keine speziellen Schutzkategorien dar. Der Landschaftsplan der Gemeinde Nindorf (Stand: März 2002) stellt für die Plangebietsflä- che eine Signatur mit der Bezeichnung „Baumschule, Weihnachtsbaumkultur, Sonderkultur“ dar. Geschützt nach Landesnaturschutzgesetz sind die Knickstrukturen, welche das Plange- biet im Westen, Norden und Osten einfassen.

2.3 Flächennutzungsplanung

Parallel zur Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 10 wird die 6. Änderung des Flächennut- zungsplanes für den gleichen Planbereich aufgestellt. Der zukünftige Flächennutzungsplan sieht eine Wohnbaufläche vor.

3. Standortwahl

Im Vorwege der Planung wurde eine gemeindeweite Standortanalyse durchgeführt und die in die Betrachtung einbezogenen Standorte in einer Übersichtskarte vermerkt. Diese Untersu- chung wurde erforderlich, da nennenswerte Innenentwicklungspotentiale in Form einzelner Baulücken nicht mehr nachgewiesen werden können, eine stete Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere auch durch bereits ortsansässige Bewohner, jedoch besteht. Es wurden insgesamt 7 Baufelder in die Betrachtung einbezogen. Als Ergebnis der Untersu- chung sowie des gemeindeinternen Abwägungs- und Beratungsprozesses wurde das „Bau-

Ingenieurgemeinschaft Sass & Kollegen GmbH „ Grossers Allee 24 „ 25767 Albersdorf Seite 2 Gemeinde Nindorf Bebauungsplan Nr. 10 Entwurf der Begründung feld IV“ südlich der Bürgermeister-Sprengel-Straße und westlich des Ziegeleiweges gewählt, welches im Rahmen des Aufstellungsverfahrens zur 6. Änderung des Flächennutzungspla- nes sowie des Bebauungsplanes Nr. 10 einer Entwicklung zugeführt werden soll. Die Ergeb- nisse der gemeindeweiten Standortanalyse sind in der Karte in Anlage 13.1 dokumentiert. Demnach sind insgesamt sechs Flächen als ungeeignet für eine zukünftige Wohnbauent- wicklung eingestuft worden. Wie in der Kartendarstellung skizziert, weist das Baufeld I zum einen ein starkes Nordgefälle auf, zum anderen herrscht überwiegend nasser, für eine Be- bauung nur schwer geeigneter, Boden vor. Da im Bereich des Baufeldes II früher eine Depo- nie Bestand, ist von Altlasten im Untergrund und folglich schwer kalkulierbaren und höheren Bau- sowie Erschleißungskosten auszugehen. Auf eine potentielle Bebauung im Bereich des Baufeldes III wirken Immissionen der umliegenden landwirtschaftlichen Flächen, insbesonde- re jedoch der angrenzenden Pferdewirtschaft ein. Immissionsbelastungen hat auch das Bau- feld V zu verzeichnen. Hier besteht zudem mittelfristig keine Flächenverfügbarkeit. Baufeld VI müsste durch einen mittig liegenden Knick geteilt und aufwendig erschlossen werden. Andernfalls müsste eine größere Knickbeseitigung erfolgen, die eine Beeinträchtigung von Natur- und Landschaft mit sich bringen würde. Eine unübersichtliche und vielfältige Eigentü- merstruktur erschwert hier den Zugriff und letztendlich eine Entwicklung der Fläche zu Wohnbauzwecken. Bedenken im Bereich des Baufeldes VII bestanden insbesondere durch die direkte Lage an einer Kreisstraße mit erhöhtem Verkehrsaufkommen sowie die Nähe zu gewerblich genutzten Arealen im Zusammenhang mit Kiesabbauflächen. Im Ergebnis stellte sich letztendlich das Baufeld IV als geeignet heraus. Zusammenfassend wird festgestellt, dass hier im Vergleich zu den übrigen Baufeldern, die z.T. auch im Land- schaftsplan der Gemeinde als potentiell geeignete Flächen für die Siedlungserweiterung be- wertet werden, keine Ausschlusskriterien, z.B. durch einwirkende Immissionen, bestehen. Auf die umweltbezogenen Ausführungen zur Prüfung anderweitiger Planungsmöglichkeiten unter Ziffer 2.3 des Umweltberichtes zur 6. Änderung des Flächennutzungsplanes wird zu- dem verwiesen. Als positiv ist insbesondere die gute Einbindung des Standortes in das Landschafts- und Umgebungsbild zu nennen. Speziell in diesem südlichen Gemeindebereich vollzog sich überwiegend die Siedlungsentwicklung der letzten 10 – 20 Jahre, sodass eine Weiterführung der entstandenen Wohnbauflächen nach Süden in der Konsequenz sinnvoll ist. Eine insge- samt stabile Nachbarschaft sowie ein kurzer und weitestgehend kreuzungsfreier Schulweg sind weitere Schlüsselkriterien der Standortwahl. Aspekte des übergeordneten Landschafts- und Naturschutzes stehen zudem nicht im Widerspruch zu einer Planung an dieser Stelle.

4. Erläuterung der Planfestsetzungen

Es ist die Errichtung eines allgemeinen Wohngebietes mit dem Charakter eines Einfamilien- hausgebietes beabsichtigt. Die Gemeinde Nindorf möchte neben Angeboten für junge Fami- lien mit Kindern die baurechtlichen Voraussetzungen für kleinteilige seniorengerechte Woh- nungen und Singlehaushalte schaffen und entsprechende Wohneinheiten- und Lösungen anbieten. Insbesondere soll mit der Ausweisung neuer Baugrundstücke dem örtlichen Bedarf an Wohnraum Rechnung getragen werden. Die Grundstücksgrößen betragen der Ortsrand-

Ingenieurgemeinschaft Sass & Kollegen GmbH „ Grossers Allee 24 „ 25767 Albersdorf Seite 3 Gemeinde Nindorf Bebauungsplan Nr. 10 Entwurf der Begründung lage entsprechend durchschnittlich zwischen 700 m² und 860 m². Im Mittel liegen die Grund- stücksgrößen bei 780 m². Der Bebauungsplan soll den Rahmen der baulichen Entwicklung sichern und den späteren Eigentümern einen möglichst weitgehenden Spielraum zur Gestaltung ihres Grundstückes überlassen. Die vorhandenen Knickstrukturen sollen innerhalb der späteren Grundstücke in ihrem Be- stand gesichert werden.

4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung

Im Plangebiet wird entsprechend der Zielstellung der Gemeinde ein allgemeines Wohngebiet festgesetzt. Im gesamten Plangebiet ist ein Vollgeschoss zulässig. Die Grundflächenzahl liegt aufgrund der Größe der Baugrundstücke und zur Sicherung von Entwicklungsmöglichkeiten auf den Grundstücken bei 0,3. Die Höhe baulicher Anlagen wird zur Absicherung des Planungsziels begrenzt. Die maximale Firsthöhe wird auf das natürliche Gelände bezogen. Bezugspunkt ist die Sockelhöhe des Gebäudes.

4.2 Bauweise, überbaubare Grundstücksfläche, Anzahl der Wohn- einheiten

Es wird offene Bauweise festgesetzt. Im Baugebiet 1 sind, in gestalterischer Anlehnung an das nördlich anschließende Baugebiet, lediglich Einzelhäuser zulässig. Im Baugebiet 2 sol- len hingegen Einzel- und Doppelhäuser zulässig sein. Zur Begrenzung der Wohnungsdichte wird ergänzend die Zahl der Wohnungen in den Wohngebäuden auf maximal 2 begrenzt. Beim Bau von Doppelhäusern ist pro Haushälfte nur eine Wohnung zulässig. Die Baugrenzen halten 3 bis 5 m zu den festgesetzten Verkehrsflächen ein. Sie halten im Norden 4 m zu den festgesetzten Knicks ein. An der West-, Ost und Südgrenze werden je- weils 3 m Abstand zum Knickfuß eingehalten.

4.3 Erhaltungs- und Pflanzgebote, nachrichtliche Übernahme

Die vorhandenen und nach § 21 (1) Nr. 4 des Landesnaturschutzgesetzes (LNatSchG) ge- schützten Knicks sollen auf den privaten Grundstücken in ihrem Bestand gesichert werden und werden als zu erhaltende Knicks nachrichtlich in den Bebauungsplan übernommen. Zur Sicherung von Entfaltungsmöglichkeiten der Knicks ist auf den Baugrundstücken ein Bereich von mindestens 2 m Abstand zum Knickfuß von baulichen Anlagen und Nebenanla- gen sowie von Stellplätzen und Garagen freizuhalten. Auch hier wird explizit darauf hinge- wiesen, dass Aufschüttungen und Abgrabungen in diesem Bereich nicht zulässig sind.

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An der Südgrenze des Plangebietes, ausgehend von der westlichen Plangebietsgrenze bis zum östlichen Ende des Flurstückes 4/2 soll zur vollständigen Einbindung des Baugebietes in das Landschaftsbild ein Knick in einer Länge von 73 m und einer Breite von 3 m neu ange- legt werden. Weiter Richtung Osten wird dieser Knick verlängert, sodass gleichzeitig der auf Höhe des Flurstückes 4/3 bereits vorhandene schmale Knick auf einer Länge von 30 m ver- breitert und aufgefüllt wird. Im Norden wird eine Geländezufahrt durch Anlage eines 4 m lan- gen Knickabschnittes geschlossen. Ein weiterer Bereich von mindestens 2 m Breite ist ebenfalls von jeglicher Bebauung freizu- halten. Zur Absicherung einer Mindestqualität wird auf den Baugrundstücken die Pflanzdich- te der Gehölze festgesetzt.

4.4 Örtliche Bauvorschriften

Die Gemeinde will mit den getroffenen Festsetzungen und hier insbesondere mit den örtli- chen Bauvorschriften die Qualität der zukünftigen Bebauung sichern. Zu diesem Zweck wer- den Regelungen zu Außenwandgestaltung, Dachneigung-, form und eindeckung getroffen. Nebenanlagen sollen von den vorgenannten Regelungen jedoch ausgenommen werden. Beim Bau von Garagen und Carports sind die Vorgaben zur Außenwandgestaltung beacht- lich. Zudem soll die Möglichkeit der Nutzung von Solarenergie auf Dachflächen im Baugebiet un- ter Berücksichtigung bestimmter Festsetzungen ermöglicht werden. Die Regelung zu Grundstückseinfriedigungen (maximale Höhe von 1,0 m) dient neben dem gestalterischen Aspekt auch der Verbesserung der Sicht bei der Ausfahrt von den Grundstü- cken auf die öffentlichen Verkehrsflächen.

5. Verkehrliche Erschließung

Das Plangebiet ist über den Ziegeleiweg an die Bundesstraße 431 und somit direkt an den überörtlichen Verkehr angebunden. Die B 431 führt in westlicher Richtung nach Meldorf und Richtung Osten weiter zur Bundesautobahn 23. Das Plangebiet wird vom Ziegeleiweg ausgehend nach Westen über die Planstraße A er- schlossen. Die Planstraße A mündet nach einem Bogen in einer Wendeanlage. Von hier führt der Planweg 1 zur Erschließung der Grundstücke 11 bis 13 weiter Richtung Osten. Die festgesetzten Straßenverkehrsflächen werden ihrer Funktion und Leistungsfähigkeit entspre- chend in unterschiedlicher Breite festgesetzt. Den Flächenfestsetzungen liegen die Straßen- querschnitte A – A, B – B, C – C und D – D zugrunde. Von der Abzweigung am Ziegeleiweg, welcher zur Erschließung des Plangebietes bis zur Höhe der Einmündung weiter ausgebaut wird, wird die Planstraße A über eine Fahrbahnbrei- te von 4 m verfügen. In Hauptfahrtrichtung ist in der Planstraße A ein überfahrbarer Gehweg (Begegnungsfall Pkw / Lkw) mit einer Breite von 1,75 m vorgesehen. Im Bereich der Bau- grundstücke 6 und 7 sind zudem öffentliche Parkplätze vorgesehen.

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Die Planstraße A mündet in einer Wendeanlage gemäß RASt 06 (vgl. Bild 58 der RASt 06 – Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen R1, Ausgabe 2006 der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen), die für die Befahrung durch 3-achsige Müllfahrzeuge geeig- net ist. Zur Erschließung der Baugrundstücke 11 – 13 wird der Planweg 1 geplant und eine Fahr- bahnbreite von 4 m vorgesehen.

6. Immissionsschutz

An das Plangebiet grenzen landwirtschaftliche Flächen an. Die aus der ordnungsgemäßen landwirtschaftlichen Nutzung resultierenden Immissionen (Lärm, Staub und Gerüche) kön- nen zeitlich begrenzt auf das Plangebiet einwirken.

7. Denkmalschutz

Archäologische Denkmale sind im direkten Umfeld des Plangebietes nicht bekannt, sodass von Beeinträchtigungen durch die Planung nicht ausgegangen werden kann. Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist die Denkmalschutzbehörde unverzüglich zu benachrichtigen und die Fundstelle bis zum Eintreffen der Fachbehörden zu sichern. Verantwortlich hierfür sind gemäß § 15 DSchG der Grundstückseigentümer und der Leiter der Arbeiten.

8. Auswirkung der Planung auf Natur und Landschaft

Der Landschaftsplan der Gemeinde Nindorf (Stand: März 2002) stellt für die Plangebietsflä- che eine Signatur mit der Bezeichnung „Baumschule, Weihnachtsbaumkultur, Sonderkultur“ dar. Die Knicks, welche am West-, Nord- und Ostrand des Plangebietes dargestellt werden, sind nach Landesnaturschutzgesetz geschützt. Das Plangebiet ist aufgrund der bislang an- sässigen Nutzung als Baumschule für Weihnachtsbaumkulturen und der angrenzend vor- handenen Wohnbebauung als Fläche mit allgemeiner Bedeutung für Natur und Landschaft einzustufen. Als Flächen mit besonderer Bedeutung für Natur und Landschaft sind die nach § 21 (1) Nr. 4 LNatSchG gesetzlich geschützten Knicks einzustufen. Diese werden mit Ausnahme des für die Erschließungsstraße notwendigen Durchbruchs vollständig erhalten. Es wird ein entspre- chender Abstandsstreifen auf den privaten Grundstücken sichergestellt. Die Zuordnung zu den Privatgrundstücken ermöglicht eine bessere bauliche Nutzung der vorhandenen Bauflä- chen. Gleichzeitig erfolgt eine Minimierung der Erschließungsflächen und damit eine Mini- mierung des zukünftigen Unterhaltungsaufwandes. Nördlich schließt bereits ein bebautes Wohngebiet sowie östlich der Ziegeleiweg an. Rich- tung Westen stellt ein vorhandener und mit Überhältern bewachsener Knick eine gute Ein- bindung des Baugebietes in das Landschaftsbild sicher. Die Geländezufahrt im Nordosten des Plangebietes wird im Folgenden nicht mehr benötigt. Der Knickverbund wird an dieser

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Stelle geschlossen. Südlich des Plangebietes liegen zwei Einzelwohnhäuser. An der südli- chen Plangebietsgrenze soll ein Knick neu angelegt sowie ein vorhandener Knick aufgefüllt werden. Somit wird das Plangebiet zukünftig an allen Seiten durch Knickstrukturen eine gute Einbindung in das Landschaftsbild erfahren. Die Auswirkungen der Siedlungsentwicklung auf den Landschaftshaushalt können durch Prinzipien des ökologischen Bauens vermindert werden. Neben der Verwendung natürlicher Baustoffe und einer energiesparenden Bauweise gehören hierzu auch Maßnahmen der Re- genwassernutzung auf den Baugrundstücken sowie Fassaden- und Dachbegrünungen. Die Versickerung auf Privatgrundstücken kann in einigen Teilbereichen des Plangebietes schwe- rer möglich sein, als in anderen. Nähere Angaben sind der Ziffer 10.3 der Begründung zu entnehmen. Der Gemeinde kommt es darauf an, dass der Bebauungsplan die Möglichkeiten einer ökolo- gischen Bauweise offen hält. Auf eine Festsetzung ökologischer Maßnahmen wurde auf- grund der möglichen Vielfalt ökologischer Belange sowie zugunsten einer individuellen Grundstückgestaltung verzichtet. Die Baugrundstücke sind insgesamt so gestaltet, dass die einzelnen Gebäude zur Sonne ausgerichtet werden können und die Nutzung von Solaranlagen begünstigt wird. Im Rahmen des Umweltberichtes erfolgt die Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich für die einzelnen Schutzgüter. Es ist ein Ausgleich von insgesamt 3.650 m2 zu erbringen. Dieser kann innerhalb einer externen Ökokontofläche in der Gemeinde dargestellt werden. Die Ausgleichsverpflichtung der Gemeinde wird durch einen externen Flächeneigentümer übernommen. Die entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen hierzu bestehen. Bei der Ökokontofläche handelt es sich um Flurstück 151 der Flur 8 der Gemeinde und Ge- markung Bunsoh. Dem Bebauungsplan Nr. 10 der Gemeinde Nindorf wird ein Anteil von 3.650 Ökopunkten des Ökokontos Bunsoh zugeordnet. Durch die Neuanlage von insgesamt 77 m Knick im Südwesten sowie Nordosten des Plan- gebietes und die Teilauffüllung eines Knicks auf 30 m Länge im Südwesten wird der erforder- liche Knickdurchbruch im Nordosten des Plangebietes von 11 m deutlich über das erforderli- che Maß hinaus ausgeglichen. Von der UNB des Kreises kann eine Befreiung für den erforderlichen Knick- durchbruch in Aussicht gestellt werden. Detaillierte Ausführungen und insbesondere die Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung sind dem Umweltbericht zu entnehmen.

9. Bodenordnende Maßnahmen, Eigentumsverhältnisse

Die Flächen des Plangebietes befinden sich im Eigentum der Gemeinde, der überplante Ab- schnitt des Flurstückes 4/2 in privater Hand. Die Ausgleichsfläche befindet sich im Besitz eines externen Flächeneigentümers. Für das erforderliche Leitungsrecht auf dem Grund- stück 12 ist eine Baulast einzutragen.

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10. Technische Infrastruktur

10.1 Versorgung

Die Wasserversorgung wird durch Anschluss an das zentrale Leitungsnetz des Wasserver- bandes Süderdithmarschen sichergestellt. Die Deutsche Telekom AG wird das Baugebiet zum Zeitpunkt der Bebauung an das Tele- kommunikationsnetz anschließen. Die Strom- und Gasversorgung erfolgt durch die E.ON Hanse AG. Die Nutzung von Solar- energie wird ebenfalls empfohlen.

10.2 Entsorgung

Das auf den Bau- und Straßenflächen anfallende Niederschlagswasser wird in die benach- barte Tonkuhle ungedrosselt eingeleitet werden (siehe DWA Merkblatt M-153, Handlungs- empfehlung zum Umgang mit Regenwasser, Stand August 2007). Aus diesem Grund ist für die geplante Regenwasserleitung im Bereich des Grundstückes Nr. 12 ein Leitungsrecht zugunsten des Leitungsträgers vorzusehen. Es wird empfohlen, das auf den Dachflächen anfallende Niederschlagswasser als hausinter- nes Brauchwasser oder für die Gartenbewässerung zu nutzen. Das Plangebiet wird an die vorhandene Schmutzwasserleitung im Bereich des Ziegeleiwe- ges angeschlossen und der gemeindlichen Kläranlage zugeführt. Da eine Ableitung im Frei- gefälle aufgrund der natürlichen Geländeverhältnisse nicht möglich ist, besteht die Notwen- digkeit, im Bereich der Wendeanlage auf Höhe des Baugrundstückes Nr. 14 ein Abwasser- pumpwerk einzurichten. Dementsprechend wird eine eigene Fläche für Entsorgungsanlagen mit der Zweckbestimmung -Abwasserpumpwerk- festgesetzt. Bei dem Abwasserpumpwerk handelt es sich nicht um ein überirdisches Bauwerk, sodass Beeinträchtigungen der nächst- gelegenen Wohnbebauung durch Emissionen ausgeschlossen werden können. Die Abfallbeseitigung erfolgt durch die Abfallwirtschaft Dithmarschen (AWD). Die Straßen- randentsorgung der Abfallbehälter ist bei den geplanten Grundstücken entsprechend sicher zu stellen. Die Planstraße A ist für die Befahrung durch 3-achsige Müllfahrzeuge geeignet. Der Planweg 1 ist für 3-achsige Müllfahrzeuge nicht befahrbar, da am Wegende keine dafür ausreichende Wendeanlage vorgehalten wird. Aufgrund dieses Umstandes werden die Grundstückskäufer der Grundstücke 11 bis 13 und ihre Rechtsnachfolger im Kaufvertrag dazu verpflichtet, die Müllbehälter an den Abfuhrtagen an die Planstraße A zu bringen. Hier stehen im öffentlichen Straßenraum, insbesondere im Bereich von Wendeanlage und Pump- werk, hinreichend Aufstellmöglichkeiten zur Verfügung.

10.3 Baugrund

Nach den Ergebnissen der im Juni 2011 durchgeführten Baugrunderkundungen steht im Plangebiet unter ca. 40 – 50 cm starken Oberbodendeckschichten zunächst Sand (vereinzelt

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Geschiebelehm) bis in Tiefen zwischen 2,50 m und 3,80 m an. Darunter folgt Geschiebelehm bis zur Endteufe von 6,00. Das Grundwasser wurde teilweise innerhalb der Sandböden er- kundet. Die Schichten weisen unterschiedliche Wasserdurchlässigkeitswerte von leicht bis schwer versickerbar auf. Eine problemlose Versickerung von Oberflächenwasser auf Privatgrundstü- cken kann daher nur partiell im Plangebiet möglich sein.

11. Flächenbilanzierung

Das Plangebiet umfasst eine Fläche von rund 1,48 ha. Es gliedert sich wie folgt: Allgemeines Wohngebiet 11.660 m² 78,8 % Straßenverkehrsfläche 2.020 m² 13,7 % Fläche für Entsorgungsanlagen 30 m² 0,2 % Erhaltungsgebote -Knicks- 830 m² 5,6 % Pflanzgebote -Knicks- 250 m² 1,7 % Gesamt: 14.790 m² 100,0 %

12. Kosten

Die Gemeinde Nindorf trägt die Planungs- und Erschließungskosten. Die durch die Landwirt- schaftskammer Schleswig-Holstein vermittelten externen Ökokontoflächen in der Gemeinde Bunsoh (Amtsbereich Mitteldithmarschen) befinden sich in Besitz eines externen Eigentü- mers. Die Kosten zur Übernahme der Ausgleichsverpflichtung durch den Flächeneigentümer trägt die Gemeinde. Die entsprechenden vertraglichen Vereinbarungen hierzu bestehen.

13. Anlage

13.1 Karte Standortanalyse Baugebietsentwicklung

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