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Wesermarsch in Bewegung Land am Wasser

LEADER+ 2000-2006 Abschlussdokumentation für den Landkreis Gefördert durch die EU im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative LEADER+ und „Wesermarsch in Bewegung“. 02 INHALT

03 Vorwort 04 Das ist LEADER! 05 Strategie und Wirkungen von LEADER+ in der Wesermarsch 06 Nachhaltige Regionalentwicklung 07 Regionalmanagement „Wesermarsch in Bewegung“

THEMENFELD JUGEND 08 Aufwachen – jetzt wird geträumt | Bauernhof als außerschulischer Lernort

THEMENFELD REGIONALE PRODUKTE 09 Melkhus Wesermarsch | Regionalprodukte der Initiative proRegion e.V.

THEMENFELD NATUR 10 Kiekpadd Wesermarsch | Erlebnishütte am Wapeler Siel 11 Wege zum Moor | Weg ans Watt 12 Salzwiesenlehrpfad | Seminarraum Nationalparkhaus Fedderwardersiel

THEMENFELD TOURISMUS 13 Imageanalyse Wesermarsch | Regionspräsentation „Wesermarsch entdecken“ 14 Wesermarsch erleben | Wegweiser Wesermarsch 15 Touristisches Informationssystem Burgdorf Ovelgönne | Reitwegenetz 16 Radwanderkarte Ovelgönne | Fahrradparker 17 Maritime Wege an der | Promenadenweg 18 Fußweg Jade | Steganlage Jade 19 Touristisches Nutzungskonzept Ritzenbütteler Sand | Old Skipper Towns

THEMENFELD KULTUR 20 Himmelfahrt Wesermarsch | Kulturgarten 21 Kulturveranstaltungsreihe GEZEITEN | Sand’Art Festival „Mythos Europa“ 22 Bronzezeithaus Hahnenknoop | Arp Schnitger Haus 23 Mühlenensemble Moorseer Mühle | Schiffahrtsmuseum Brake 24 Museumspädagogik Wesermarsch | Regionalarchiv nördliche Wesermarsch 25 Historisches Sielbauwerk Käseburg | Kulturmühle Berne 26 Abser Deichschaart | Gestaltung des Dorfplatzes Warfleth 27 Unsichtbare Sehenswürdigkeiten | Deichgeschichten 28 Baukultur Wesermarsch | Wesermarsch Kanon

AKTUELLE PROJEKTE 29 Nordic Walking | Radrundtouren Jade | Pastorengarten Schweiburg 30 Qualitätssteigerung Reisemobil-Stellplätze Wesermarsch | Instandsetzung Reithalle Ovelgönne 31 Aussichtssteg Friesenstrand | Restaurierung der Georg-Wilhelm-Wilhelmi-Orgel

32 Weserklasse 34 LEADER-Strategie für die Zukunft 35 Danksagung

Impressum

Herausgeber: Geschäftsstelle „Wesermarsch in Bewegung“ c/o Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH Redaktion: Martin Müller, Meike Lücke, Jörg Wilke Gestaltung: BLUNCK Grafik & Gestaltung, www.blunck-grafik.de April 2007

Kontakt: Geschäftsstelle „Wesermarsch in Bewegung“ Bildnachweis: Arbeitskreis Gezeiten, Andreas Blunck, Rolf Cordes, Evelyn Eischeid, c/o Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH Fachhochschule Osnabrück, Birgit Fasting, Förderverein Bronze- Poggenburger Str. 7 • 26919 Brake zeithaus e.V., Gerold Freese, Friesländer Bote, Bernd Geers, Andrey Gradetchliev, Henk Hinze, Enno Höpken, Rüdiger von Tel.: 04401-996911 • Fax: 04401-996920 Lemm, Meike Lücke, Hervé Maillet, Nils Meyer, Robert Mitschke, E-Mail: [email protected] Martin Müller, Reiner Neuke, Nordwest-Zeitung, Rüstringer Hei- matbund e.V., Tourismus-Service Butjadingen GmbH & Co. KG, www.wesermarsch-in-bewegung.de Touristikgemeinschaft Wesermarsch, Klaus Turmann, Verlag Sigrid www.wesermarsch.de Schewe, Torsten Wewer, Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH.

VORWORT 03

Michael Höbrink:

Die Wesermarsch ist kulturell und landschaftlich einzigartig und etwas ganz be- sonderes. Es ist daher wichtig, diesen unverwechselbaren Charakter als Chance für ein eigenständiges Profil zu verstehen und die Identifikation der Bevölkerung mit ihrer Region weiter zu festigen. In den vergangenen sechs Jahren haben sich mehr als 300 Akteure aus allen gesell- schaftlichen Gruppierungen diesem Ziel verschrieben und Großartiges geleistet. Menschen aus diesem Landkreis ließen die Kultur- und Naturpotenziale mit zahl- reichen Projekten sichtbar und erlebbar werden. Dieses Engagement wurde be- lohnt: Finanzielle Mittel von der EU, von Stiftungen und vom Land Niedersachsen wurden in die Region geholt; ein halbes Dutzend Vereine gründete sich, um die regionale Entwicklung nachhaltig voranzutreiben. Trotz der bisherigen Erfolge erfordert die Situation der Wesermarsch eine zielge- richtete Anstrengung für die Zukunft. Es gilt, eine klare Profilierung zu erarbeiten, die sich an Qualität, Service und dem Erleben dieser Kultur- und Naturlandschaft der Wesermarsch misst. Ich möchte die Menschen im Landkreis Wesermarsch ermu- tigen, den Prozess fortzusetzen und die Zukunft erfolgreich miteinander zu gestal- ten. Als Landrat werde ich diese Entwicklung nachdrücklich unterstützen.

Landrat Michael Höbrink

Rolf Blumenberg:

Nach sechs Jahren der regionalen Zusammenarbeit kann ich Ihnen als Vorsitzen- der der Lokalen Aktionsgruppe „Wesermarsch in Bewegung“ mit Freude und Stolz die Früchte unserer Arbeit präsentieren: Mehr als 60 Projekte sind durch das För- derprogramm LEADER+ sowie mit finanzieller Unterstützung aus dem Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ und Drittmitteln realisiert worden. Diese beachtliche Anzahl an Projekten zeigt eindrucksvoll, dass einiges in Bewegung geraten ist – die Menschen entwickeln ihre Wesermarsch! Besonders freut mich das Engagement Beteiligten im Landkreis. Die gemein- samen Ziele – die Inwertsetzung im Natur- und Kultursektor und die Stärkung des Tourismus – haben den Entwicklungsprozess sehr weit getragen – und sie sind ver- wirklicht worden. Meilensteine in der Zusammenarbeit waren die Sitzung aller kommunalen Räte in der Wesermarsch im Februar 2001, die gemeinsame Veranstaltung im März 2003 mit dem Titel „Wir machen weiter“ und die Auftaktveranstaltung „Horizonte“ zum offiziellen Start des LEADER+ Programms im September 2003. Mit Leitprojekten wie dem „Melkhus Wesermarsch“, der „Himmelfahrt Weser- marsch“ oder dem „Kiekpadd Wesermarsch“ hat man sich im Landkreis Weser- marsch ein Stück besser kennengelernt und die eigenen Stärken herausgearbeitet. Diese Stärken liegen auch darin, besondere Projekte an einem Ort für alle Men- schen in der Region zu stemmen. Hier sei stellvertretend das Bronzezeithaus Hah- nenknoop genannt. Die Projekte werden in der überregionalen Wahrnehmung äußerst positiv beurteilt. Dieser Erfolg macht Mut für die nächsten Schritte!

Bürgermeister Rolf Blumenberg Vorsitzender der LAG „Wesermarsch in Bewegung“ 04 WiB - LAND AM WASSER

Das ist LEADER!

LEADER ist eine seit 1991 bestehende EU-Gemeinschaftsinitiative. Ihre zentrale Aufgabe ist die Förderung innovativer Strategien zur Entwicklung ausgewählter ländlicher Regionen.

LEADER ist die Abkürzung für „Liaison entre actions de développement de l’economie rural“ – wörtlich übersetzt: „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. Die Förderperiode mit der Laufzeit von 2000 bis 2006 heißt LEADER+.

LEADER hat folgende Eckpfeiler

Territorialer Ansatz Jede Region hat eine eigene, unverwechselbare Identität. Sie kennzeichnet sich durch gemeinsame Geschichte, Traditionen und soziale Zusammengehörigkeit. Aus den regionalen Besonderheiten wird ein eigenständiges Regionsprofil entwickelt.

Bottom-up-Ansatz Die Bevölkerung wird in Form von lokalen Akteuren, sozialen und wirtschaftlichen Interessensgruppen sowie öffentlichen und privaten Organisationen in Entschei- dungen demokratisch eingebunden.

Regionales Entwicklungskonzept Aktionspartner aus dem öffentlichen und privaten Bereich konzipieren gemein- sam Ziele, Leitlinien und Handlungsstrategien, die die Regionalentwicklung voran bringen.

Integrierter und partnerschaftlicher Ansatz Verschiedene Sektoren und Ebenen werden in die Planung und Durchführung von Projekten eingebunden. Partner aus öffentlichem und privatem Bereich arbeiten zusammen, tauschen vorhandenes Know-how aus und lernen voneinander. Strate- gien und Maßnahmen werden gemeinschaftlich entwickelt und umgesetzt.

Die Lokale Aktionsgruppe vernetzt Akteure

Eine Lokale Aktionsgruppe (LAG) unterstützt und steuert den regionalen Entwick- lungsprozess. Die LAG „Wesermarsch in Bewegung“ besteht aus 20 Wirtschafts- und Sozialpartnern. Sie sind Ansprechpartner für Kommunen und Projektträger, wählen Projekte in einem transparenten Entscheidungsprozess aus und achten darauf, dass die Projekte mit den Zielen des Regionalen Entwicklungskonzeptes übereinstimmen.

Die Mitglieder der LAG „Wesermarsch in Bewegung“ (WiB) sind: Rolf Blumenberg, Bernd Bremermann, Thomas Brückmann, Birgit Fuchs, Hans-Her- mann Heineke, Günther Hellwig, Hans Kemmeries, Petra Leifert, Bärbel Logemann, Ansgar Manal, Annegret Martens, Jürgen B. Mayer, Regina Neuke, Manfred Osten- dorf, Roland Schiefke, Gerd Schierloh, Annegret Schildt, Gabriele Speckels, Ilona Tetzlaff, Heiko Thaden. WiB - LAND AM WASSER 05

Strategie und Wirkungen von LEADER+ in der Wesermarsch

Ziel in der LEADER+ Region Wesermarsch ist die Inwertsetzung des Natur- und Kul- turerbes. Kultur, Natur, Tourismus und Regionale Produkte der Wesermarsch sollen erhalten und entwickelt werden, um die regionale Identität zu stärken.

Die Vernetzung der regionalen Akteure ist dabei ein wesentliches Element, um das angestrebte Ziel erreichen zu können. Einzelne Akteure, private und öffent- liche Institutionen, Organisationen und Körperschaften, die LAG „Wesermarsch in Bewegung“ und das Regionalmanagement arbeiteten eng zusammen, um ihre Ideen zur nachhaltigen Regionalentwicklung in konkreten Projekten zum Leben zu erwecken. Die verschiedenen Akteure profitierten wechselseitig von ihrem Wissen und ihren Erfahrungen. Manche Projektgemeinschaften haben sich zu beständigen Bündnissen entwickelt, so sind aus LEADER+ Kooperationen sechs neue Vereine entstanden.

Die Kofinanzierung der EU-Fördermittel wurde durch die Einrichtung eines Fonds ermöglicht, den alle neun Wesermarsch-Kommunen und der Landkreis zu gleichen Teilen füllten. Mit dem Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ als innovatives Finanzierungsmodell konnten interkommunale, gemeindeübergreifende Projekte unbürokratisch und flexibel umgesetzt werden.

Im Ergebnis wurden mehr als 60 Projekte realisiert. Im Kulturbereich wurden re- gionstypische Kulturveranstaltungen und -einrichtungen initiiert. Der Naturraum und die historische Kulturlandschaft wurden erlebbar gemacht. Regionaltypische Tourismusangebote wurden erweitert und professionell vermarktet. Regionale Produkte wurden über die Wesermarsch-Grenzen hinweg bekannt gemacht. Die Themenfelder Bildung und Jugend wurden so weit wie möglich in die Themen- felder Kultur, Natur, Tourismus und Regionale Produkte integriert.

Alles in allem wurden im Förderzeitraum von LEADER+ in der Wesermarsch Pro- jekte im Wert von über 4 Millionen Euro umgesetzt, davon flossen 2 Millionen Euro als Fördermittel der Europäischen Union und rund 600.000 Euro als Drittmittel in die Region. 06 WiB - LAND AM WASSER

Nachhaltige Regionalentwicklung Projekte für die Wesermarsch

Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen Projekte vor, die zur nachhaltigen Ent- wicklung der Wesermarsch beigetragen haben. Vor allem im Rahmen des Förder- programms LEADER+ sind viele Projektideen umgesetzt worden.

Auch andere Quellen unterstützten Vorhaben zur Regionalentwicklung finanziell, darunter die Stiftungen der LzO, der EWE und der Öffentlichen Versicherung sowie die Oldenburgische Landschaft, der II. Oldenburgische Deich- band, die Ländliche Erwachsenenbildung Niedersachsen, der Kreislandvolkverband Wesermarsch und die CMA, ferner das Land Niedersachsen und das Bundes- ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Das Regionale Entwicklungskonzept (REK), mit dem die LAG „Wesermarsch in Bewegung“ im Jahr 2003 als LEADER-Region ausgewählt wurde, fasst die Entwicklungsziele für verschie- dene Themenfelder zusammen, darunter Jugend, Kultur, Natur, Tourismus und Regionale Produkte. Daher sind die Projekte nach diesen Themenblöcken sortiert. Einige Vorha- ben befanden sich zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses (März 2007) noch in der Umsetzung, sie werden daher gesondert aufgeführt.

Die Höhe der Projektkosten wird gerundet angegeben. Aufgeführt werden die nach den geltenden Förderrichtlinien zuwendungsfähigen Kosten, und nicht die bei der Projektumsetzung tatsächlich angefallenen Gesamtkosten. Zum ein- facheren Verständnis für den Leser werden Projekte mit inhaltlichen Berüh- rungspunkten gebündelt dargestellt, auch wenn es sich förderrechtlich um völ- lig eigenständige Projekte handelt. Eine Übersicht der exakten Projektkosten der Einzelprojekte können Sie auf der Website www.wesermarsch-in-bewegung.de finden oder beim Regionalmanagement in der Geschäftsstelle der LAG „Weser- marsch in Bewegung“ erfahren. REGIONALMANAGEMENT 07

Regionalmanagement „Wesermarsch in Bewegung“ Professionelle Projektkoordination

Die Lokale Aktionsgruppe „Wesermarsch in Bewegung“ hat sich im Rahmen des EU-Förderprogramms LEADER+ zum Ziel gesetzt, Regionale Produkte, Kultur und Natur sowie den Tourismus in der Wesermarsch nachhaltig zu entwickeln.

Um gute Projektideen schnell und gezielt in die Tat umsetzen zu können, ist die Koordination der vielen beteiligten Einzelakteure, Gruppen und öffentlichen Insti- tutionen notwendig. Daher wurde ein Arbeitsplatz für einen qualifizierten Regio- nalmanager geschaffen, der die Projektvorschläge prüft, die Arbeitskreise betreut und die Vernetzung der Akteure sicherstellt – kurz: bei dem alle Fäden zusammen- laufen. Dieser Regionalmanager kümmert sich um „Land und Lü“.

Zeitweise unterstützen Assistenten und freie Projektmitarbeiter das Regionalma- nagement. Auf der Internetseite www.wesermarsch-in-bewegung.de macht das Regionalmanagement den aktuellen Stand der Projekte und die Ergebnisse für die Öffentlichkeit zugänglich.

Insgesamt konnten LAG und Regionalmanagement bisher mehr als 60 erfolgreiche Projekte auf den Weg bringen, die die Wesermarsch bei ihrer nachhaltigen Ent- wicklung voranbringen.

Projektkosten: 396.500 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+

Ansprechpartner: Martin Müller Geschäftsstelle LAG „Wesermarsch in Bewegung“ c/o Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH Poggenburger Str. 7 26919 Brake Tel.: 04401-996911 Fax: 04401-996920 E-Mail: [email protected] 08 JUGEND

Aufwachen – jetzt wird geträumt! Jugendprojekte mit Perspektiven

Nicht allen Jugendlichen in der Wesermarsch fällt es leicht, sich mit ihrer Heimat zu identifizieren, vor allem, wenn es an attraktiven Freizeitangeboten in der unmit- telbaren Wohnumgebung mangelt. Das LEADER+ Projekt „Aufwachen - jetzt wird geträumt“ sollte Jugendliche dazu motivieren, sich ermutigend mit ihren Lebens- träumen und der Realität ihrer Umgebung auseinanderzusetzen.

Jede Wesermarsch-Kommune bot ein halbes Jahr lang ein kreatives Jugendprojekt an, das lokale Gegebenheiten mit Aktionen der bildenden und darstellenden Kunst, mit Sport und Forschung verknüpfte. Die Jugendlichen schufen kreative Arbeiten zum Thema Wasser, einen Meinungsskulpturenpfad, Musik- und Tanzfestivals sowie eine Sportolympiade. Das Ab- schlussfest, auf dem die Teilnehmer aller Kommunen ihre Er- gebnisse präsentierten, fand überregional starke Beachtung. Das Projekt setzte für die Jugendlichen Impulse, ein Bewusst- sein dafür zu bilden, dass sie selbst ihre Lebenswelt aktiv ge- stalten und sich so mit ihr identifizieren können.

Projektkosten: 68.200 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Thomas Cziepluch • Ev.-luth. Kirchengemeinde Altenesch • Tel.: 0421-67664

Bauernhof als außerschulischer Lernort Durch Landwirtschaft lernen

Die bäuerliche Landwirtschaft prägt seit Jahrhunderten die Kulturlandschaft der Wesermarsch. Um der kommenden Generation die Zusammenhänge zwischen Landbewirtschaftung und den Stoffkreisläufen der Landschaft nahe zu bringen, wurde das Projekt „Der Bauernhof als außerschulischer Lernort“ ins Leben gerufen. Ein Arbeitskreis, dem Landwirte und Lehrer angehö- ren, erarbeitete Unterrichtseinheiten für Grundschüler zu den Themen „Schaf“ und „Rind“, die von zwei Botschafterinnen des Projektes in den Schulen vermittelt werden.

Nach der theoretischen Vorbereitung bekamen Schulkinder durch Erkun- dungsbesuche auf Bauernhöfen Einblicke in die bäuerliche Lebens- und Arbeitswelt. Anhand eigener Wahrnehmungen konnten sie sich mit den ökonomischen, sozialen und politischen Bedingungen der heutigen Land- wirtschaft auseinandersetzen. In der schulischen Nachbereitung wurde er- arbeitet, wie sich aus landwirtschaftlichen Produkten ein gesundes Früh- stück zusammenstellen läßt.

Projektkosten: 65.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ 50 % Kreislandvolkverband Wesermarsch e.V. Ansprechpartner: Manfred Ostendorf • Kreislandvolkverband Wesermarsch e.V. • Tel.: 04401-98050 REGIONALE PRODUKTE 09

Melkhus Wesermarsch Servicepunkt für Radtouristen

Mit der Deutschen Sielroute, dem Weserradweg und der Cycle Route wird die Wesermarsch von einem weit- läufigen Radwegenetz durchzogen. Um den Fahrradtouristen Möglichkeiten zur Rast und Einkehr entlang der Strecken zu bieten – auch außerhalb der gängigen Gastronomieöffnungs- zeiten –, wurden zehn Melkhüs auf Bauernhöfen entlang der Radrouten aufgestellt. Die Standorte der Melkhüs sind in einer Übersichtskarte eingetragen und auf den Routen ausgeschildert. In den grünen Holzhäuschen bieten Landfrauen von Mai bis Oktober regionaltypische Produkte rund um die Milch an – von Milchshakes bis zu Käsebroten. Zusätzlich werden die einkehrenden Gäste mit touristischen Informationen und Ausflugstipps versorgt.

Da das Melkhus-Projekt erfolgreich die Imageförderung eines regionaltypischen Produktes mit einer touristischen Dienstleistung verknüpft, wurde das Konzept um ein mobiles Melkhus erweitert, mit dem Landfrauen und Touristiker auf Messen und Veranstaltungen für die Wesermarsch werben.

Projektkosten: 46.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % EU-Fördermittel (LEADER+, Ziel-2-Programm EFRE) Ansprechpartner: Annegret Schildt Kreisarbeitsgemeinschaft der Landfrauen in der Wesermarsch • Tel.: 04401-5409

Regionalprodukte der Initiative proRegion e.V. Wesermarsch kulinarisch

Grünlandwirtschaft ist die traditionelle bäuerliche Wirtschaftsweise in der Wesermarsch. Seit einigen Jahren bewerben Landwirte, Fleischerfachgeschäfte und Gastronomen, die sich zum Verein proRegion (www.proregion.info) zusammengeschlossen haben, traditionelle regionale Fleischspezialitäten innerhalb der kulinarischen Lammwochen im Sommer und der Ochsen- wochen im Herbst. Auf der Grundlage eines professionellen Marketing- konzeptes wurde umfangreiches Informationsmaterial hierfür erstellt, eine Messeausrüstung entwickelt und Trainings für Gastronomie und Handel im Bereich Qualitätsmanagement angeboten. Doch die regionale Küche der Wesermarsch hat weit mehr zu bieten als Fleisch: Zu den landschaftstypischen Produkten gehören ebenso frischer Fisch, würziger Käse, Honig und Grünkohl. Daher wurde mit LEADER+ Mitteln die Broschüre „Wesermarsch kulinarisch …“ erstellt, die über alle Speziali- täten der regionalen Gastlichkeit informiert.

Projektkosten I: 40.000 E Eigenmittel: 40 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“,10 % proRegion e.V. Förderanteil: 35 % CMA Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH 15 % Niedersächsische Agrarmarketinggesellschaft Projektkosten II: 13.300 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Marion Hauschild • proRegion e.V. • Tel.: 04401-999610 10 NATUR

Kiekpadd Wesermarsch Natur sehen und staunen

Die Wesermarsch ist reich an landschaftlichen Eigenarten und Naturbe- sonderheiten. Schade, wenn sie unentdeckt blieben. Das dachten sich Na- turschützer, Landwirte, Jäger und Vertreter der unteren Naturschutzbe- hörde, die gemeinsam das Kiekpadd-Konzept entwickelten. Sie schufen über die Wesermarsch verteilt ein Netz von 33 Beobachtungspunkten, die verborgene Kleinode der heimischen Flora, Fauna und Landschafts- geschichte wahrnehmbar machen. An allen Standorten stellen illustrierte Informa- tionstafeln eigentümliche Insekten, seltene Pflanzen und die typischen Vertreter der heimischen Vogelwelt vor. An einigen auserwählten Stellen können Vögel in ihrer natürlichen Umgebung ausgiebig betrachtet werden, Beobachtungshütten sind teilweise vorhanden.

Die Website www.kiekpadd.de, die Broschüre „Wesermarsch erleben – die Natur entdecken“ und die Ausstellung in der Erlebnishütte am Wapeler Siel geben wei- tergehendes Wissen über den Naturraum entlang des Kiekpadds und seine Beson- derheiten preis.

Projektkosten: 85.100 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Thomas Garden • Landkreis Wesermarsch • Tel.: 04401-927411

Erlebnishütte am Wapeler Siel Wissenswertes aus Natur & Landschaft erleben

Die Landschaft der Jader Moormarsch bietet viele Naturerlebnisse, angefangen von der Vogelbeobachtung über das Angeln in naturnaher Umgebung bis hin zu Paddeltouren auf der Jade. Die Umgebung des Wapeler Siels ist mit seinem barrierefreien Angel- und Bootsanlegesteg in dieser Hinsicht besonders attraktiv.

Um Naturfreunde über die Besonderheiten der Landschaft zu informieren, wurde mit dem Projekt „Erlebnishütte Wapeler Siel“ eine wetterfeste Schutzhütte aus Holz gebaut. Eine Ausstellung mit Informationstafeln und Vogelexponaten liefert Wis- senswertes über die Besonderheiten der wesermärscher Kulturlandschaft und ihrer landschaftlichen Nutzung. So umfassend informiert, werden Besucher an die Vogel- beobachtung und an die Betrachtung der Landschaft herangeführt. Vor der Erlebnis- hütte bieten Holztische und -bänke gute Gelegenheit zur Rast – auch für vorbeikommende Radler, die die Deutsche Sielroute nutzen.

Projektkosten: 24.700 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % Kreislandvolkverband Wesermarsch e.V. Ansprechpartner: Dieter Bloem • Ideenschmiede Jade • Tel.: 04455-222 NATUR 11

Wege zum Moor Ein entgrenztes Museum

Das Moor und seine Kultivierung haben weite Teile der Wesermarsch kulturell und landschaftlich geprägt. Der Verein Weser-Marsch-Moor engagiert sich für die Vermittlung der Natur- und Kulturgeschichte des Moores.

Das Projekt „Wege zum Moor“ erfasst durch ein ausgeschildertes We- genetz zwölf Moorstationen, unter anderem zum Torfabbau, zum Land- schaftswandel, zur Renaturierung und zur Moorforschung. Die Stationen bilden in ihrer Gesamtheit ein „entgrenztes Museum“. Informationsta- feln und ein nach Themen gegliedertes siebenteiliges Faltblatt behan- deln die verschiedenen Aspekte des Moores ausführlich, ebenso die Web- site www.weser-marsch-moor.de. Für Ausstellungen und Vorträge wurde das historische Backsteingebäude „Mooriemer Spieker“ zum Museums- raum umgebaut. Darüber hinaus werden geführte Exkursionen und Foto- streifzüge durch die Wege zum Moor angeboten. Mit dem Projekt gelang eine innovative touristische und museale Erschließung des Moores in der Landschaft.

Projektkosten: 113.500 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gerold Struck • Weser-Marsch-Moor e.V. • Tel.: 04454-1802

Weg ans Watt Kunstvolle Besucherlenkung im Nationalpark

Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer mit seinen Prielen, Wattrinnen und Salzwiesen ist ein wichtiger Rückzugsraum für Zugvögel und Jungfische. Naturtouristen sollen diese einzigartige Naturlandschaft genießen dürfen – ohne jedoch die Tier- und Pflanzenwelt dabei zu beeinträchtigen. Der Weg ans Watt in Schweiburg, ein historischer Fußweg, führt Naturliebhaber vom Deich bis an die Wattkante. Da er nur noch schwer zu erkennen war, sollte er mit einer Pfahlreihe markiert werden, an der sich die Besucher des Naturlebensraumes orientieren können.

Für die gezielte Wegeführung schnitzte ein Künstler aus mannshohen Eichenpfählen kunstvolle Skulpturen, die Men- schen und Tiere zum Themenbereich „Küste und Meer“ zeigen. Das so gestaltete Wegeleitsystem ist sensibel in die Landschaft eingefügt und bietet sowohl für Naturliebhaber als auch für Kunstfreunde einen Anlass, dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer einen Besuch abzustatten.

Projektkosten: 5.000 E Eigenmittel: 50 % Gemeinde Jade Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Günther Hellwig • Gemeinde Jade • Tel.: 04454-89926 12 NATUR

Salzwiesenlehrpfad Umweltpädagogischer Erlebnis- & Lernort

Auf dem Salzwiesenerlebnispfad Sehestedt geben Schautafeln Auskunft über Entstehung, Flora und Fauna der Küstenbiotope. Da der Bedarf der Besucher an Informationen zum Nationalpark Wattenmeer zunehmend wuchs, wurden im Rahmen des Projektes „Komplettierung Salzwiesenlehrpfad“ eine Panora- makarte, Schilder, Flyer sowie ein Fernrohr angeschafft.

Um die naturkundliche Bildungsarbeit zu vervollkommnen, unterstützte LEADER+ in einem zweiten Projekt den Aufbau einer umweltpädagogischen Station, bei der Kinder und Erwachsene sich unter fachkundiger Leitung auf Erkundungstour in das Deichvorland begeben können. In einem mit Binokularen, Lupen und Be- stimmungsbüchern ausgestatteten Laborcontainer können sie ihre Fundstücke untersuchen. Als Aufenthaltsraum schützt ein zweiter Container die Nachwuchs- forscher vor Wind und Wetter. So können Besucher die Tier- und Pflanzenwelt der Küstenregion direkt vor Ort erleben und erforschen und somit ihr Naturbewusst- sein schärfen.

Projektkosten I: 14.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Projektkosten II: 24.100 E Eigenmittel: 50 % Gemeinde Jade Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Rüdiger von Lemm • Jade-Touristik • Tel.: 04455-1458

Seminarraum Nationalparkhaus Fedderwardersiel Mit der Natur experimentieren

Die enge Verbindung des Nationalparkhauses Fedderwardersiel mit dem örtlichen Museum macht es möglich, Natur und Kultur der Nordseeküstenregion mit all ih- ren Wechselwirkungen ganzheitlich darzustellen. Aufgrund dieser Kombination gehört die Einrichtung zu den meistbesuchten Häu- sern des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer.

In Fedderwardersiel nimmt die museumspädagogische Arbeit einen hohen Stellenwert ein: Auf zahlreichen Exkursionen erleben die Be- sucher die einzigartige Wattenmeerlandschaft. Um auch die wich- tige Nachbearbeitung der Erlebnisse zu gewährleisten, sollte ein Ar- beitsraum geschaffen werden. Der Bereich der Museumswerkstatt, die man in einen Container ausgelagerte, wurde zu einem Seminar- raum mit Computerausstattung umgestaltet. Seit der Fertigstellung ermöglichen experimentelle und gestalterische Seminare wie „Watt`n Künstler“ die spielerische und kreative Annäherung an das Thema Naturschutz – sowohl für Kinder als auch für Erwachsene (www.museum-fedderwardersiel).

Projektkosten: 23.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gabriele Speckels • Museum Nationalparkhaus Fedderwardersiel • Tel.: 04733-8517 TOURISMUS 13

Imageanalyse Wesermarsch Wahrnehmung von innen und außen

Um die Region Wesermarsch nachhaltig zu entwickeln, ist es wichtig, ihre Potenzi- ale zu kennen, insbesondere aus dem Blickwinkel von Bewohnern und Besuchern. Mitarbeiter der Universität erfassten diese Innen- und Außensicht in einer Imageanalyse. Dazu befragten sie die regionale Bevölkerung und Touristen zu deren Zufriedenheit mit den Lebens- und Freizeitbedingungen und zu charakteristischen Merkmalen der Wesermarsch in wirtschaft- licher, sozialer und ökologischer Hinsicht. Aus Experteninterviews wurden Erkenntnisse über die Selbstwahrnehmung der Weser- märscher gewonnen. Die Auswertung der regionalen Pressebericht- erstattung gab Aufschluss darüber, welches Bild der Wesermarsch in der Zeitung vermittelt wird.

Auf Grundlage dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wahrnehmung und die Perspektiven der Wesermarsch konnten Stärken, Schwächen und Chancen sowie die Akzeptanz für Maß- nahmen zur Regionalentwicklung ausgelotet werden.

Projektkosten: 18.500 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Martin Müller Regionalmanagement „Wesermarsch in Bewegung“ • Tel.: 04401-996911

Regionspräsentation „Wesermarsch entdecken“ Mobil ausgerüstet im Corporate Design

Die Wesermarsch hat in kultureller, wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht viel zu bieten. Damit sie ihre Potenziale auf öffentlichen Veranstaltungen in angemes- sener Weise darstellen kann, wurde eine mobile Präsentationsaus- rüstung in einem einheitlichen, attraktiven Design zusammenge- stellt.

Die Ausstattung besteht aus Aufstellern, Tresen, Display Rollups und Prospekthalten, die durch technisches Zubehör und ein Wesermarsch-Geschicklichkeitsspiel ergänzt wird. Nach dem Vor- bild der zehn stationären Melkhüs entlang der Radrouten in der Wesermarsch wurde als besonderer Clou ein mobiles Melkhus entwickelt. Für die am Präsentationsstand verweilenden Veran- staltungsgäste hält es Milchprodukte und touristische Informati- onen bereit. Die Regionspräsentation „Wesermarsch entdecken“ ermöglicht eine geschlossene Darstellung der Wesermarsch als Re- gion und stärkt somit die regionale Identität und das Image der Wesermarsch.

Projektkosten: 17.300 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gabriele Duwe • Touristikgemeinschaft Wesermarsch • Tel.: 04401-856114 14 TOURISMUS

Wesermarsch erleben Die Wesermarsch präsentiert …

Die Wesermarsch bietet Besuchern und Einheimischen vielfältige Kultur- und Naturerlebnisse. Um den Bekanntheitsgrad der Sehenswürdigkeiten und Aus- flugsziele – darunter auch mehrere LEADER+ Projekte – zu steigern, wurden drei Marketingaktionen von der Touristikgemeinschaft Wesermarsch realisiert.

Zwei Informationstage ermöglichten die Präsentation der touristischen Highlights an ein Fachpublikum und den Wissensaustausch zwischen Tourismusexperten, Vermietern und Gästen. Die regionalen kulturtouristischen Ausflugs- angebote der Wesermarsch wurden mit dem „Infotag Wesermarsch Tourismus“ 2004 während einer Messe und auf Bustouren vorgestellt, im Jahr 2005 bei der Hafenrundfahrt „Kreuzfahrt Wesermarsch“.

Die ganzheitliche Darstellung der Region – von der maritimen Kultur über die Landschaft bis hin zu touristischen Angeboten – wurde mit der Imagebroschüre „Nordsee erleben – die Wesermarsch entdecken“ als weiteres Projekt umgesetzt.

Projektkosten*: 27.000 E (* für drei Projekte) Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gabriele Duwe • Touristikgemeinschaft Wesermarsch • Tel.: 04401-856114

Wegweiser Wesermarsch Schilder lotsen Radfahrer

Auf dem Gebiet der Wesermarsch entlang der Deutschen Sielroute und des Weserradweges liegen viele touristische Attraktionen und Sehenswürdig- keiten. Mehrere von ihnen sind im Rahmen des LEADER+ Programms entstanden oder aufgewertet worden, beispielsweise der Kiekpadd Weser- marsch oder das Schiffahrtsmuseum Brake.

Um nicht nur die Radrouten optisch deutlich und einheitlich zu kennzeichnen, sondern um gleichzeitig auf die Standorte der lohnenswerten Ausflugsziele nahe der Routen hinzuweisen, wurde ein Wegweisersystem entwickelt. Farbige Metall- schilder, die mit dem V-Schienen-Prinzip bequem in die vorhandenen Armwegwei- ser entlang der Radrouten eingeschoben und gewartet werden können, ergänzen die bisherige Ausschilderung mit Orts- und Entfernungsangaben. Mit dem LEADER+ Projekt „Wegweiser Wesermarsch“ vereinfacht die Wesermarsch die Orientierung entlang der Radrouten und verbessert somit ihre touristische Infrastruktur.

Projektkosten: 4.600 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gabriele Duwe • Touristikgemeinschaft Wesermarsch • Tel.: 04401-856114 TOURISMUS 15

Touristisches Informationssystem Burgdorf Ovelgönne Geschichte selbst entdecken

Der Ort Ovelgönne geht auf eine 1514 erbaute Burganlage zurück. In der Dänen- zeit wurde die Burg zwar geschliffen, doch Ovelgönne spielte weiterhin eine wich- tige Rolle in Politik- und Adelskreisen. Viele Stätten mit historischer Bedeutung zeugen davon, so die ehemaligen Gerichts- und Gefängnisgebäude oder das Hotel „Zum König von Griechenland“. Der gesamte innerörtliche Bereich Ovelgönnes steht unter Denkmalschutz.

Ziel des Projektes „Touristisches Informationssystem Burgdorf Ovel- gönne“ war, die kulturgeschichtliche Bedeutung des Ortes für die gesamte Wesermarsch an Besucher zu vermitteln. Gebäude, Wege und Plätze wurden mit Erläuterungstafeln versehen, die auf die historische Funktion der Objekte hinweisen. Dadurch wird die Ortsge- schichte selbsterklärend, so dass sich Besucher die historische Bedeutung Ovelgönnes auch ohne Gästeführer erschließen können. Allgemeine touristische Informationen (Ortsplan, Übernachtungsangebot) ergänzen das Leitsystem.

Projektkosten: 16.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Thomas Brückmann • Gemeinde Ovelgönne • Tel.: 04480-8224

Reitwegenetz Im Sattel durch die Wesermarsch

Das traditionelle Pferdeland Wesermarsch hat Pferdefreunden einiges zu bieten: Wanderreiten, Kutschfahrten, therapeutisches Reiten und Pferderennen. Viele Höfe mit Pferdehaltung sind auf berittene Gäste eingestellt, Bett-und-Box-Betriebe stellen Unter- künfte für Ross und Reiter zur Verfügung.

Um auswärtigen Reitern und Kutschenfahrern die Dienstleistungen rund ums Pferd nahe zu bringen, wurde eine Faltkarte erstellt, die alle wichtigen Adressen von Pferdehöfen, Reithallen und -vereinen, Tierärzten und Hufschmieden sowie Informationen zu reiterlichen Events und Ausflugszielen in der Wesermarsch ent- hält. Zudem wurden acht landschaftlich repräsentative Reitrundrouten mit einer Gesamtlänge von 130 km ausgeschildert. Die Wegeführung der lokalen Routen ist unter www.bettundbox.de abrufbar. Mit dem Projekt „Reitwegenetz“ werden die reiterlichen Angebote der Wesermarsch gebündelt und gut zugänglich präsentiert, so dass die Wesermarsch für Reittouristen noch attraktiver wird.

Projektkosten: 17.800 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Thomas Brückmann • Gemeinde Ovelgönne • Tel.: 04480-8224 16 TOURISMUS

Radwanderkarte Ovelgönne Rundum sorglos auf Fahrradtour

Zahlreiche Wirtschaftswege und ruhige Straßen durchziehen die Gemeinde Ovelgönne. Zusammen mit der abwechslungs- reichen Landschaft, den historisch gewachsenen Dörfern und der Anbindung an viele überregionale Radrouten bietet sie Radwanderern ein attraktives Terrain.

„Die Marsch-Moortour“, die „Moor- und Torfgräbertour“, die „Kirchen- und Mu- seumsradtour“ und die „Feierabendtour“ sind thematische Routen, an denen Rast- und Grillplätze, Schutzhütten, Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sowie Fahrradwerkstätten liegen. An den Strecken vermitteln verschiedene Sehenswür- digkeiten wie Kirchen, Museen, historische Ortskerne und Stationen des LEADER+ Projektes „Wege zum Moor“ interessante Aspekte der regionalen Kultur- und Naturgeschichte. Die Radwanderkarte Ovelgönne fasst alles Wissenswerte zusam- men, so dass Radfahrer mit der Karte gut informiert eine spannende Tour in der Gemeinde Ovelgönne genießen können.

Projektkosten: 6.400 E Eigenmittel: 50 % Gemeinde Ovelgönne Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Thomas Brückmann • Gemeinde Ovelgönne • Tel.: 04480-8224

Fahrradparker Butjadingen Sichere Rast für Radler

In Butjadingen mit seinen Nordseebädern Tossens, Burhave und Eckwar- den spielt der Fahrradtourismus eine bedeutende Rolle. Die Gemeinde ist an die Deutsche Sielroute, den Weserradweg und die North Sea Cycle Rou- te angebunden.

Um den Fahrradtouristen mehr Komfort bei ihren Ruhepausen zu bieten, wurde das Projekt „Fahrradparker-Stellplätze Butjadingen“ verwirklicht. Entlang der Rad- routen sind nun an fünf touristischen Knotenpunkten hochwertige Abstellmög- lichkeiten für 122 Räder vorhanden, so zum Beispiel am Hafen in Fedderwardersiel, an dem das angrenzende Museum zu einem Besuch einlädt. An den Fahrradstän- dern mit Anlehnbügel, die auch der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club empfiehlt, können Räder einschließlich Gepäcktaschen diebstahlsicher abgestellt werden. So- gar bei starkem Wind ist die Standsicherheit der Räder gewährleistet. Durch das Projekt konnte die Ferienregion Butjadingen seine Attraktivität für Radtouristen weiter steigern.

Projektkosten: 12.200 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Ansgar Manal Tourismus-Service Butjadingen GmbH & Co. KG • Tel.: 04733-929317 TOURISMUS 17

Maritime Wege an der Weser Schifffahrts- und Stadtgeschichte(n)

Eine lange Schifffahrts- und Handelsgeschichte prägt das Ambiente der linkssei- tigen Hafenstädte der Unterweser. Elsfleth verdankt seinen Aufschwung dem frü- hen Weserzoll und den Werften, Brake ist seit jeher zentraler maritimer Umschlag- und Schifffahrtshafen und erlangte Reichtum durch die Verschiffung der wesermärscher Weideochsen.

Innerhalb des Projekts „Maritime Wege an der Weser“ wurde für jede der drei Städte ein thematischer Rundgang konzipiert, wo- bei die Routenführung durch Fußwegweiser mit Bronze-Inletts auf den Gehwegen markiert und in einem ergänzenden Faltblatt in Kartenansicht abgebildet ist. An markanten Punkten entlang der Routen „Maritimer Landgang“, „Auf den Spuren der Duckdalben“ und „Ochsenpfad“ geben Informationstafeln Auskunft über Mei- lensteine der maritimen Stadtentwicklung. Die Wege würdigen das kulturelle Erbe der drei Hafenstädte mit ihrer langen Schifffahrts- tradition und machen die Stadtgeschichte erlebbar.

Projektkosten: 43.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Martin Müller Regionalmanagement „Wesermarsch in Bewegung“ • Tel.: 04401-996911

Promenadenweg Elsfleth Spazieren und sich informieren an der

Im Elsflether Hafen liegen Schiffsanleger, Restaurants und das moderne Touris- tik-Informationszentrum nahe beieinander. Radtouristen, die die drei teilweise überregionalen Radwege (Deutsche Sielroute, Hunteradweg Unterweser, Weser- radweg) in ihrer Freizeit nutzen, hatten es jedoch schwer, das Touristik-Zentrum zu erreichen. Daher wurde das LEADER+ Projekt „Promenadenweg Elsfleth“ ins Le- ben gerufen, bei dem eine stillgelegte Schienentrasse der Deutschen Bahn entlang der Hunte in einen idyllischen Verbindungsweg zwischen den Radrouten und dem Touristik-Informationszentrum umgewandelt wurde.

Die rund ein Kilometer lange Strecke bekam eine Schotterung, eine Wegbeleuch- tung sowie eine Anpflanzung mit Büschen und Bäumen. Doch der Weg ist mehr als eine Zuwegung. Seit seiner Fertigstellung im Jahr 2004 nutzen Ein- heimische und Gäste den Weg mit Blick aufs Wasser zum gemütlichen Promenieren und Verweilen an der Hunte.

Projektkosten: 60.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Hartmut Doyen • Stadt Elsfleth • Tel.: 04404-50411 18 TOURISMUS

Fußweg Jade Wegverbindung mit historischer Bedeutung

Historische Fußwegeverbindungen, die an Deichen, Sielen und Wasserläufen vor- beiführen, zeugen von Siedlungsstrukturen und Lebensumständen vergangener Zeiten. Viele von ihnen geraten zunehmend in Vergessenheit – und damit auch Teile der regionalen Geschichte der Wesermarsch.

In der Gemeinde Jade hatten Bauern, Kirchgänger und Friedhofs- besucher über Jahrhunderte eine alte Deichlinie längs der Jade ge- nutzt, um zwischen ihren Ländereien, der Mühle und der Kirche zu verkehren. Durch fehlende Nutzung verfiel der Pfad, der in land- schaftlich schöner Umgebung direkt am Flusslauf der Jade liegt. Durch LEADER+ ließ sich der Weg wieder herrichten. Dazu wurde der Wegkörper aufgeschüttet und gegen die angrenzenden Wei- den abgezäunt, ein neuer Steg quert einen Wasserlauf. Der rekon- struierte Pfad ist ein Erinnerungszeichen an die Dorfgeschichte und ermöglicht gleichfalls die moderne touristische Nutzung für Angler und Naturfreunde.

Projektkosten: 27.000 E Eigenmittel: 50 % Gemeinde Jade Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Günther Hellwig • Gemeinde Jade • Tel.: 04454-89926

Steganlage Jade Einstieg in die Flusslandschaft

Der Fluss Jade schlängelt sich durch die Wiesenlandschaft der westlichen Wesermarsch und bildet eine ideale Kulisse für Freizeiterleben im Naturraum der Flusslandschaft. Die Jader Moormarsch lässt sich bei Wasserwanderungen per Kanu, Kajak oder Ruderboot aus einer neuen Perspektive erleben – auch wenn man die Umgebung als Spaziergänger, Rad- fahrer oder Reiter bereits kennt.

Um Wasserwanderern eine Möglichkeit zu bieten, Boote bequem in die Jade ein- und auszusetzen, wurde am Wapeler Siel nahe dem Jadebusen eine 20 Meter lange Holzsteganlage gebaut. Der Steg ist so konstruiert, dass auch Rollstuhlfahrer ihn barrierefrei nutzen können. Damit ist sichergestellt, dass Menschen mit eingeschränkter körperlicher Mobilität am Erkunden der naturnahen Landschaft teilhaben können. Im Anschluss an das LEADER+ Projekt entstanden in Privatiniti- ative angrenzend an einen Campingplatz ein zweiter Steg flussaufwärts und ein Kanuverleih.

Projektkosten: 44.400 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Günther Hellwig • Gemeinde Jade • Tel.: 04454-89926 TOURISMUS 19

Touristisches Nutzungskonzept Ritzenbütteler Sand Studie für eine zukunftsfähige Entwicklung

Der Ritzenbütteler Sand bei Lemwerder ist ein künstlich aufgeschüttetes Gelände, das rund zehn Meter über dem Niveau der Umgebung liegt. Mit seiner besonderen Lage und dem hohen Freizeitcharakter ist es ein attraktives Ausflugsziel, alljährlich findet hier im August das Drachenfest Lemwerder statt. Um in Zukunft ganzjährig die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Geländes ausschöpfen zu können, wurde ein Nutzungskonzept in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Osnabrück entwickelt.

Das Konzept berücksichtigt die Bedürfnisse unterschiedlicher Anspruchs- und Altersgruppen. Damit auf dem Ritzenbütteler Sand zukünftig sowohl Freizeit- als auch Wohnnutzung möglich ist, birgt das Konzept innovative Wohnideen – wie beispielsweise Hügelhäuser – und maritime Sportange- bote, die sich an die Eigenarten des Landschaftsbildes anpassen. Es lie- fert viele Ideen für eine nachhaltige Nutzung des Ritzenbütteler Sandes – nicht nur für Touristen.

Projektkosten: 5.000 E Eigenmittel: 50 % Gemeinde Lemwerder Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Regina Neuke • Gemeinde Lemwerder • Tel.: 0421-673925

Old Skipper Towns Hafenorte mit Flair

Hafenstädte, Fischerdörfer und Sielorte prägen die Nord- seeküstenregion – und damit auch die Wesermarsch. Ihre maritime Ausstrahlung ist für Bewohner und Touristen glei- chermaßen attraktiv.

Zusammen mit fünf holländischen Provinzen, die von einem ähnlichen histo- risch-maritimen Charakter geprägt sind, wurde ein Kooperationsprojekt zur nachhaltigen touristischen Nutzung kleiner Küstenorte anvisiert. Mit dem Ziel, traditionelle Küstenorte mit ihren typischen Gebräuchen, Festen und Bauwerken zu beleben und die maritimen Standorte entlang der Nordseeküste zu vernetzen. Um die Chancen dieses komplexen Kooperationsprojektes auszuloten, entstand eine Machbarkeitsstudie zur kulturtouristischen Nutzung der traditionellen Hafen- und Fischerdörfer. Aus den Ergebnissen der Stärken-Schwächen-Analyse wurden Strategien entwickelt, mit denen die „Old Skipper Towns“ in Zukunft gemein- schaftlich entwickelt und vermarktet werden können.

Projektkosten: 5.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Rolf Blumenberg • Gemeinde Butjadingen • Tel.: 04733-8913 20 KULTUR

Himmelfahrt Wesermarsch Ein Landstrich hebt ab

Kulturschaffende aller Wesermarsch-Kommunen sind bestrebt, die Aktivitäten der regionalen Kulturszene aufeinander abzustimmen und kulturelle Veranstaltungen einem breiten Publikum zugäng- lich zu machen. Da der abwechslungsreiche Landschaftsraum der Wesermarsch passende Kulissen für künstlerische und literarische Events bietet, realisierte das Projekt „Himmelfahrt Wesermarsch“ in einem dreijährigen Entwicklungszeitraum über zwei Dutzend Darbietungen, die unter Titeln wie „Gärten & Geschichten“, „Dorf & Datteln“, „Fluss & Film“ som- merliche Events an ungewöhnliche Austragungsorte wie Deiche, Flüsse und Bau- ernhöfe brachten.

Durch Plakate, Anzeigen, Flyer und die Website www.himmelfahrt-wesermarsch.de wurde die Veranstaltungsreihe vermarktet. Das Projekt führte zu einer bestän- digen Vernetzung der Akteure und brachte einen überregionalen Imagegewinn im kulturwirtschaftlichen Sektor. Zukünftig wird der neu gegründete Verein „Him- melfahrt Wesermarsch e.V.“ das Projekt eigenständig fortführen.

Projektkosten*: 186.000 E (* für vier Projekte) Eigenmittel: 28 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ 19 % SAM (Strukturanpassungsmaßnahme) 6 % andere Eigenmittel Förderanteil: 47 % LEADER+ Ansprechpartner: Dieter Seidel • BEGU Lemwerder • Tel.: 0421-6886111

Kulturgarten Lemwerder Ein Garten für alle

Die Begegnungsstätte BEGU Lemwerder gilt als kultureller Mittelpunkt der Ge- meinde. Seit 2001 bietet die kommunale Kultureinrichtung in ihren Innenräumen ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für Erwachsene und Kinder (www.begu-lemwerder.de). Mit dem Projekt „Kulturgarten Lemwerder“ wurde der hauseigene Garten zur attraktiven Veran- staltungsstätte umgestaltet. Eine Bühnenanlage wurde installiert, Wege ausgebaut, ein Grill errichtet und Sitzgelegenheiten ge- schaffen.

Ein „Kulturkindergarten“ bietet den Kleinsten Kurzweil durch ei- nen Wasserlauf, Spielgeräte und einen Fühl-Erlebnis-Parcours. Seit seiner Fertigstellung im Sommer 2004 fanden im Kulturgarten Lemwerder viele Konzerte, Open-Air-Kinos und Flohmärkte statt. Zusätzlich ist der Kulturgarten für Radtouristen der Sielroute und des Weserrad- weges ein attraktives Ausflugsziel. Durch das Projekt „Kulturgarten Lemwerder“ können sich Menschen bei kulturellen Veranstaltungen in attraktiver Umgebung begegnen.

Projektkosten: 60.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Dieter Seidel • BEGU Lemwerder • Tel.: 0421-6886111 KULTUR 21

Kulturveranstaltungsreihe GEZEITEN Kunst und Kultur an der Küste

Der Arbeitskreis Gezeiten ist ein Zusammenschluss von kulturinteressierten Bür- gern in Butjadingen, die eine Plattform für die kulturelle Arbeit der Küstenbewoh- ner schaffen und damit das Bewusstsein für die vom Küstenlebensraum geprägte Kulturszene wecken wollen. Seit mehr als zwanzig Jahren finden die Bestrebungen des Arbeitskreises ihren Niederschlag in den Kunst- und Kulturwochen Butjadingen.

Die Kulturwochen im Jahr 2006 „GEZEITEN“ wurden durch LEADER+ unterstützt. Viele der Veranstaltungen förderten die Begegnung und Vernetzung der Butjenter Bürger, so beispielsweise das Neptun-Singen – ein offenes Singen für jedermann –, ein kulinarischer Abend mit „Goodem Butjenter Eeten“ und die Auswahl des Preisträgers für den Kunst- und Kulturpreis „Goldene Krabbe!“ der Gemeinde Butjadingen. Die auf diese Art lebendig gehaltene Kulturszene hebt die Lebensqualität in der Region.

Projektkosten: 5.000 E Eigenmittel: 50 % Gemeinde Butjadingen Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Klaus Trolldenier • Arbeitskreis Gezeiten • Tel.: 04736-598

Sand’Art Festival „Mythos Europa“ Nachbarn kommen sich näher

Natur, Kultur, Europa – diese zentralen Themen des LEADER+ Programms verband das Butjadinger Sand’Art Festival in Tossens im Jahr 2005 miteinander. Unter dem Motto „Mythos Europa“ formte ein internationales Team von Sandskulpturenkünstlern, sogenannten Carvern, meterhohe Sand- kunstwerke, die die Nachbarländer Deutschlands, das Zusammen- wachsen Europas und die Schaffung einer europäischen Identität symbolisieren sollten.

Ganz im Zeichen Europas stand auch das Begleitprogramm des Festivals: Neben deutschen Musikkünstlern traten Bands aus eu- ropäischen Ländern auf, die Sprache und Töne ihrer Kulturen in die Wesermarsch brachten. An Informationsständen und im aus- führlichen Programmheft konnten die Besucher Wissenswertes über einige europäische Nachbarländer und die Europäische Union erfahren. Mit dem Festival gelang es, das weitläufige Europa ein Stückchen näher an die Wesermarsch heranzurücken.

Projektkosten: 32.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Ansgar Manal Tourismus-Service Butjadingen GmbH & Co. KG • Tel.: 04733-929313 22 KULTUR

Bronzezeithaus Hahnenknoop Lebendige Archäologie

In Rodenkirchen-Hahnenknoop waren bei Ausgrabungen die Reste eines bronze- zeitlichen Wohnhauses entdeckt worden. Mit diesem einmaligen Fund gelang der Nachweis, dass die Nordseemarsch schon um rund 1000 v. Chr. besiedelt war.

Im Jahr 2001 gründete sich der Förderverein Bronzezeithaus Hah- nenknoop mit dem Ziel, das Haus in Originalgröße nachzubauen. Mit Hilfe von EU-Geldern gelang es, das rund 26 Meter lange und 6 Meter breite Haus in vorzeitlicher Bauweise und mit historischen Baustoffen zu rekonstruieren. Seit der Fertigstellung des Bronze- zeithauses Hahnenknoop (www.bronzezeithaus.de) vermitteln Gäs- teführer die damalige Lebensweise anschaulich. Für Kinder und Ju- gendliche wird ein Stück Siedlungsgeschichte der Wesermarsch im Rahmen der Experimentellen Archäologie erlebbar, beispielsweise durch Spinnen von Wolle oder Bauen von Flechtzäunen. Eine Aus- stellung informiert über die baukulturelle Entwicklung vom Bronze- zeithaus bis zum Niedersachsenhaus.

Projektkosten: 253.200 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gerold Bartels Förderverein Bronzezeithaus Hahnenknoop e.V. • Tel.: 04734-877

Arp Schnitger Haus Leben und Werk eines Orgelbauers

Einer der berühmtesten Orgelbauer des Barock stammt aus der We- sermarsch. Arp Schnitger wurde in Golzwarden bei Brake geboren und getauft. Sein Wirkungsfeld reichte bis nach England, Russland und Portugal. Die von ihm erschaffenen Orgeln setzen auch heute noch Maßstäbe im Orgelbauhandwerk.

Die in Brake ansässige internationale Arp Schnitger Gesellschaft will dieses kultu- relle Erbe erhalten. Sie plant, am Geburtsort des Orgelbauers ein Arp Schnitger Zentrum als internationalen Kommunikations- und Schulungsort zu errichten. In einem ersten Schritt wurde das historische Wirtschaftsgebäude der alten Golzwar- der Schule zum Arp Schnitger Haus umgebaut. Nach der umfassenden Sanierung der Außenhaut und einem Ausbau der Innenräume bietet das Haus einen Veran- staltungsraum für Fachtagungen und Sitzungen. Zukünftig gibt hier eine Ausstel- lung mit historischen Dokumenten einen ersten Einblick in das Leben und Werk Arp Schnitgers.

Projektkosten*: 187.500 E (* für zwei Projekte) Eigenmittel: 50 % Ev.-luth. Kirchengemeinde Golzwarden Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gerold Freese • Arp Schnitger Gesellschaft e.V. • Tel.: 04401-92890 KULTUR 23

Mühlenensemble Moorseer Mühle Mühlengeschichte zum Mitmachen

Das Museum für Müllerei und Mühlenwesen „Moorseer Mühle“ bei Nordenham (www.museum-moorseer-muehle.de) ist das größte am Originalstandort bewahrte Mühlenensemble in Niedersachsen.

Der hohe kulturhistorische Wert der Moorseer Mühle liegt in dem historischen Gebäudekomplex – bestehend aus Windmühle, Müllerhaus, Scheune und einem Wirtschaftsgebäude mit Bäckerei – und in der funktionstüchtigen Mühlenma- schinerie. Um das Mühlenensemble als landschaftsprägendes Kulturdenkmal originalgetreu zu erhalten, kaufte der Landkreis Wesermarsch im Rahmen des Projektes „Integration Müllerhaus“ das 200 Jahre alte Haus des Müllers. In einem zweiten Projekt wurde die zweistöckige Holländerwindmühle restau- riert. Durch den Neubau der Galerie und durch die Instandsetzung von Mühlen- kappe, Drehkranz, Flügel, Windrose und Balkenwerk konnte sichergestellt wer- den, dass die Windmühle als lebendiges technisches Denkmal der regionalen Mühlengeschichte erlebbar bleibt.

Projektkosten I: 93.600 E Eigenmittel: 45 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ 5 % Landesmittel zur Förderung nichtstaatlicher Museen Förderanteil: 50 % LEADER+ Projektkosten II: 297.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Nils Meyer • Museum Moorseer Mühle • Tel.: 04731-88983

Schiffahrtsmuseum Brake Moderne Ausstellungspräsentation

Das „Schiffahrtsmuseum Brake“ ist ein Spezialmuseum, das in einem Komplex aus mehreren denkmalgeschützten Häusern die regionale oldenburgische Schifffahrtsgeschichte darstellt. Das 1846 errichtete Ge- bäude „Telegraph“ beherbergt auf sieben Etagen wertvolle Exponate und Dokumente. Aufgrund baulicher Mängel drohte eine Teilschließung. Durch eine umfassende Bausanierung innerhalb eines LEADER+ Projektes konnte die Sammlung im Telegraphen erhalten werden.

Die Ausstellung im Haus „Borgstede & Becker“ erhielt in einem zweiten Projekt ein zeitgemäßes Konzept. Dieses beinhaltete die räumliche Umstrukturierung zweier Stockwerke und eine moderne museumsdidaktische Präsentation mit interaktiven Elementen wie Computeranimationen. In einem dritten Projekt wurde die Aus- stellungspräsentation „Maritimes Handwerk“ neu gestaltet. Seit der Realisierung der drei Projekte kann Brake das traditionelle maritime Handwerk der Region auf modernem Museumsniveau präsentieren (www.schiffahrtsmuseum-brake.de).

Projektkosten*: 552.700 E (* für drei Projekte) Eigenmittel: 50 % Stadt Brake, Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+, Niedersächsische Sparkassenstiftung, Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, Stiftung Kunst und Kultur der LzO Ansprechpartner: Herbert Meier • Stadt Brake • Tel.: 04401-102201 24 KULTUR

Museumspädagogik Wesermarsch Museumsübergreifende Lernangebote & Projekte

Zu einem Verbund zusammengeschlossen haben die Museen Fedderwardersiel, Nordenham und Moorseer Mühle, das Handwerksmuseum Ovelgönne, das Schiffahrtsmuseum Brake und das in Jaderberg ansässige Künstlerhaus Jan Oeltjen begonnen, ein kooperatives museumspädagogisches Konzept auszuarbeiten.

Die thematische Vielfalt der sechs Museen eignet sich, um museumsübergreifende Angebote zu entwickeln, die mannigfaltige Facetten eines Themas berücksichtigen. In einem ersten Schritt wurden für Grundschulklassen Programme entwickelt, bei denen die verschiedenen Museen naturwissenschaftliche, künstlerische oder regionalgeschichtliche Aspekte eines Oberthemas behandeln. Die erste Erprobung des Konzeptes erfolgte in einer Museums- woche, an der rund 600 Grundschüler aus der gesamten Weser- marsch teilnahmen. Auf einem Lehrerinformationstag und in einer Informationsmappe soll das Konzept vertieft dargestellt werden.

Projektkosten: 11.000 E Eigenmittel: 50 % Oldenburgische Landschaft Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Dr. Timothy Saunders • Rüstringer Heimatbund e.V. • Tel.: 04731-269975

Regionalarchiv nördliche Wesermarsch Ein Ort für Geschichte

Das Archiv des Rüstringer Heimatbundes verwahrt Dokumente über die Geschichte des ehemaligen Landes Rüstringen zwischen Wesermündung und Jadebusen. Zu- sammen mit den Beständen der angrenzenden kommunalen Archive aus Nordenham und Butjadingen besteht für die nördliche Wesermarsch eine einzigartige Sammlung historischer Quellen zur Siedlungsgeschichte, zur regionaltypischen Kultur und zur Landwirtschaft.

Im Rahmen des LEADER+ Programmes konnten die Archive unter einem Dach zusammengeführt werden. Die Räumlichkeiten des gemeinsamen Archivgebäudes wurden mit Regalflächen, Rollregalen und Computerar- beitsplätzen für eine sachgerechte archivarische Nutzung ausgestaltet. Historiker und Fachbesucher können das Archiv, in dem mehr als 20 Ton- nen zeitgeschichtliche Dokumente aufbewahrt werden, zur Erforschung der Regionalgeschichte nutzen. Der Anfang für den Aufbau eines Zentrums für regionale Forschungs- und Ausstellungsarbeit in der nördlichen Wesermarsch ist damit gemacht.

Projektkosten: 89.200 E Eigenmittel: 27,5 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ 22,5 % Kulturstiftung der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Wolfgang Engelhardt • Rüstringer Heimatbund e.V. • Tel.: 04731-269976 KULTUR 25

Historisches Sielbauwerk Käseburg Baudenkmal statt Bauruine

Das Sielbauwerk im Ortsteil Käseburg der Stadt Brake ist ein kulturhisto- risches Bauwerk, das die Entwässerungsgeschichte des Deichhinterlandes bezeugt. Es erinnert an die technischen Errungenschaften der Küstenbe- wohner, mit denen sie dem Meer bewohnbares Land abtrotzen. Mit dem Projekt „Sanierung des historischen Sielbauwerks Käseburg“ wurde das einsturzgefährdete Mauerwerk instand gesetzt, so dass das Siel als Kul- turdenkmal erhalten bleibt.

Da die Regionalgeschichte von Naturgewalten und Technik nicht nur für Einhei- mische, sondern auch für Gäste interessant ist, wurde in einem zweiten Schritt mit dem Projekt „Touristische Aufwertung des Sielbauwerkes Käseburg“ die Umge- bung des Sieles gestaltet. Die Zuwegung für die Radtouristen der vorbeiführenden Fahrradrouten (Deutsche Sielroute, Weserradweg) wurde verbessert und ein Info- pavillon mit Sitzgelegenheiten als attraktiver Aufenthaltsort errichtet.

Projektkosten*: 62.000 E (* für zwei Projekte) Eigenmittel: 50 % II. Oldenburgischer Deichband Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Rolf Cordes Bürger- und Heimatverein Kirchhammelwarden e.V. • Tel.: 04401-978060

Kulturmühle Berne Alte Gemäuer in neuem Gewand

Im Ort Berne organisiert der Verein Kulturmühle Berne seit 1993 ehrenamtlich die Kulturarbeit (www.kulturmuehle-berne.de). Zu den Ausstellungen, Vorfüh- rungen, Kunst- und Handwerkermärkten kommen zahlreiche Gäste, auch aus dem Umland. Veranstaltungsort ist ein architektonisch wertvolles und denk- malgeschütztes Mühlengelände, dessen Hauptgebäude vom Verein in Eigen- leistung grundrenoviert wurde.

Um die Kulturmühle Berne mit seinem ortsbildprägenden Charakter auch lang- fristig als attraktiven soziokulturellen Treffpunkt zu erhalten, der Impulse für die weitere innerörtliche Entwicklung setzt, wurden das Mühlengebäude und ein angrenzendes historisches Werkstatt- und Lagerhaus in zwei LEADER+ Projekten restauriert. Die Mühle bekam eine neue Bedachung und ein erhöhtes Traufmau- erwerk. Beim Lagerhaus, das Requisiten, Werkzeug und Mobiliar verstaut, wurden Mauerwerk, Fenster, Türen, Dach, Elektrik und der Fußboden saniert.

Projektkosten I: 29.000 E Eigenmittel: 22,5 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ 27,5 % Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur e.V. Förderanteil: 50 % LEADER+ Projektkosten II: 33.000 E Eigenmittel: 50 % Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Karin Dialer-Strackerjahn • Kulturmühle Berne e.V. • Tel.: 04406-1203 26 KULTUR

Abser Deichschaart Verweilen vor historischer Kulisse

Das Abser Deichschaart war in früheren Zeiten der Zugang zum alten Butterschiffhafen Absen. Heute ist der Deichdurchlass von binnen- nach außendeichs aus dem 18. Jahrhundert das einzige in- takte Baudenkmal seiner Art im westlichen Unterwesergebiet. Der Vorplatz des Deichschaartes liegt direkt an der Streckenführung des Weserradweges und der Deutschen Sielroute.

Schon vor Beginn des Projektes „Gestaltung Vorplatz Abser Deichschaart“ nutzten viele Fahrrad- und Sportboottouristen den Vorplatz als Rastplatz und Treffpunkt. Um die touristische Attraktivität des Platzes – und damit die Aufenthaltsdauer der Gäste – zu erhöhen, wurde der asphaltierte Platz durch eine Ornamentpflasterung mit maritimem Motiv aufgelockert. Zwei Sitzgruppen laden zum Verweilen ein, Karten und Wegweiser geben den Rastenden Auskunft über nahe gelegene Aus- flugsziele wie zum Beispiel das Heimatmuseum Amanda Jürgens oder das rekon- struierte Dielenschiff Hanni, welches in Absen seinen Heimathafen hat.

Projektkosten: 22.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Robby Müller • Gemeinde • Tel.: 04732-8925

Gestaltung des Dorfplatzes Warfleth Treffpunkt und Rastmöglichkeit

Der Ort Warfleth in der Gemeinde Berne ist in eine idyllische Umgebung einge- bettet. Das angrenzende Landschaftsschutzgebiet „Warflether Sand“ lädt zum Verweilen ein, der Weserdeich erlaubt weitreichende Blicke in die Land- schaft. An den Dorfplatz grenzt die im 14. Jahrhundert erbaute „Schiffer- kirche“ St. Marien an.

Seinen Einwohnern, den Radtouristen des Weserradweges und der Deut- schen Sielroute wollte die Gemeinde Berne hier eine Gelegenheit zum Treffen und Rasten bieten. Im Zuge des Projektes „Gestaltung Dorfplatz ‚St. Marien’ Warfleth“ bekam der Platz einen halboffenen Schutzpavillon aus Holz mit Bänken. Teile des Platzes wurden durch eine Pflasterung mit alten Klinkern und Bepflanzung optisch aufgewertet. Die Haltebucht für den Linienverkehr wurde verbessert und ein Parkplatz mit wasserdurch- lässiger Decke angelegt. Der neue Dorfplatz in Warfleth bietet nun hin- sichtlich seiner Optik und der Verkehrssicherheit eine bessere Aufenthalts- qualität.

Projektkosten: 16.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Bernd Geers • Gemeinde Berne • Tel.: 04406-9410 KULTUR 27

Unsichtbare Sehenswürdigkeiten Kulturpfad Friesenhügel Langwarden

Obwohl es paradox klingen mag, es gibt sie: unsichtbare Sehenswürdigkeiten. Der Friesenhügel in Langwarden stellt sich als eine mit Bäumen und Gras bewachsene Anhöhe dar. Was sich dem Besucher nicht erschließt, ist dessen kulturhistorische Bedeutung. Unter ihm sind die Gebeine hunderter Friesen begraben, die 1514 bei der Schlacht in der Langwarder Burmeide starben, um nach dem Motto „Lever doodt als Sklav!“ ihre Freiheit zu ver- teidigen – und scheiterten.

Als LEADER+ Projekt wurden am Boden liegende Stahlsilhou- etten auf dem Hügel angeordnet, die die Gefallenen symbo- lisieren. Besucher, die dieser „Menschenspur“ folgen, setzen eine im Verborgenen liegende Klanginstallation in Gang. Der so erzeugte optische und akustische „Erlebnisraum“ animiert die Besucher, sich des Ortes und seiner Historie gewahr zu werden. So kann auf künstlerisch innovative und individuelle Art ein Stück Regionalgeschichte erlebt werden.

Projektkosten: 18.800 E Eigenmittel: 50 % Stiftung Kunst und Kultur der Landessparkasse zu Oldenburg Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Bärbel Deharde • Tel.: 04736-591

Deichgeschichten Von Schöpfung und Schafen

Um die Bevölkerung für den Küstenschutz zu sensibilisieren, be- schritt der II. Oldenburgische Deichband neue Wege in der Wis- sensvermittlung. Im Projekt „Deichgeschichten“ lenken Kunst- und Naturgenuss den Blick auf den Küstenschutz.

Die Standorte von sieben Werken des Skulpturenpfades am Jadebusen zum Thema „Bewahrung der Schöpfung“ erhielten eine Pflasterung. Zudem wurden Informa- tionstafeln und -hütten zu den Kunstwerken aufgestellt, die zugleich den Bau der Seedeiche erläutern. Die Internetseite www.kunstamdeich.de und eine Broschüre geben darüber hinaus Erläuterungen, die zum Nachdenken über die Bewahrung religiöser, künstlerischer und technischer Schöpfung anregen. Dass Deichschafe nicht allein der Bereicherung des Landschaftsbildes dienen, erfahren Besucher der Deichschäferei des Moorhauser Polders. Ein modern ausgestatteter Informations- raum vermittelt Wissen über die Rolle der Schafe für die Deichsicherheit, und eine Glaswand im Schafstall ermöglicht die genaue Beobachtung der Tiere.

Projektkosten: 127.300 E Eigenmittel: 50 % II. Oldenburgischer Deichband Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Leenert Cornelius • II. Oldenburgischer Deichband • Tel.: 04401-92850 28 KULTUR

Baukultur Wesermarsch Spur der Steine

Die Wesermarsch wird durchzogen von Gebäuden, die in tra- ditioneller Bauweise entstanden sind und der Region ein un- verwechselbares Antlitz geben: Niederdeutsche Hallenhäuser, Gulfhäuser und Fischerkaten. Als sichtbare Zeichen einer ein- zigartigen Baukultur sollen diese regionaltypischen Häuser mit dem Projekt „Baukultur Wesermarsch“ erhalten werden.

Anhand eines Konzeptes wurden die Potenziale zur Entwicklung der Baukultur in der Wesermarsch ausgelotet. Ein Netzwerk aus fachkundigen Kooperations- partnern (Architekten, Handwerker, Baustoffhändler) soll langfristig dafür sorgen, dass die Ziele erreicht werden. Erste Schritte wie die Gründung des Arbeitskreises Baukultur, die Erstellung eines Informationsflyers und die Bauberatung für Haus- eigentümer wurden realisiert. In Umsetzung befindet sich das Projekt „Route der Baukultur“. Dabei sollen Besucher auf Rundwegen zu landschaftsprägenden Ge- bäuden geführt werden, deren Bewohner Auskunft über die Geschichte ihrer Häu- ser geben.

Projektkosten*: 94.600 E (* für zwei Projekte) Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gerd Logemann • Planungsbüro für Stadt- und Regionalplanung • Tel.: 04406-1278

Wesermarsch Kanon Auf den Spuren Münstermanns

Ludwig Münstermann war im 17. Jahrhundert ein bedeutender Bildschnitzer. Viele seiner kunstvoll gefertigten Altäre, Kanzeln und Taufbecken im Stile des Manierismus sind in den Kirchen der Weser- marsch erhalten geblieben.

Vertreter der Kirche, der Oldenburgischen Landschaft und der Ländlichen Erwach- senenbildung setzten sich in Zusammenarbeit mit der Touristikgemeinschaft We- sermarsch zum Ziel, das Werk Münstermanns in der Wesermarsch zu erfassen, zu beschreiben und anschaulich zu präsentieren. Im Ergebnis stellt eine Broschüre in deutscher und englischer Sprache Münstermann und dessen Werke in zehn Kirchen der Region vor. Gästeführer, die sich in einer Informationsreihe zu Experten über Münstermann und die theologische und kunsthistorische Bedeutung seiner Werke fortbildeten, sind kompetente Ansprechpartner für Besucher und sorgen für die angemessene Vermittlung der kulturhistorischen Bildschnitzerschätze in der We- sermarsch.

Projektkosten: 23.800 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Gabriele Duwe • Touristikgemeinschaft Wesermarsch • Tel.: 04401-856114 AKTUELLE PROJEKTE 29

Nordic Walking Auf zu neuen Ufern...!

Nordic Walking ist gelenkschonend und ohne großen Kostenaufwand zu jeder Zeit ausübbar. Besonders attraktiv ist das Walken in reizvoller Landschaft. Die Weser- marsch eignet sich wegen der einfach zu bewältigenden Strecken des Flachlandes, der salzhaltigen Nordseeluft und der ruhigen Umgebung besonders für den Ge- sundheitssport. Daher sollen in jeder Wesermarsch-Gemeinde Walking-Rundrouten eingerichtet werden. Ein Informationsflyer wird eine Übersicht über Verlauf, Länge und Besonderheiten der Strecken sowie Parkmöglichkeiten geben. So erschließt die Wesermarsch ein weiteres Stück ihrer Landschaft für die naturnahe Nutzung.

Projektkosten: 30.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Jürgen B. Mayer • Stadt Nordenham • Tel.: 04731-84262

Radrundtouren Jade Orientierung ohne Schilder

Radfahrer finden in der Wesermarsch viele Möglichkeiten zum Radwandern. Alter- nativ zu den beschilderten Radrouten soll am süd-östlichen Jadebusen ein schilder- loses, flexibles Fahrradroutensystem entstehen. Von einem zentralen Ausgangs- punkt in Schweiburg werden Rundrouten ausgehen, die mit einer Streckenlänge zwischen 25 und 60 Kilometern besonders für Tagestouren geeignet sind. Die Stre- ckenverläufe sind jeweils auf einem Routenblatt im handlichen Format zum Mit- nehmen abgedruckt und auf einer Hinweistafel am Ausgangspunkt ablesbar. So entsteht ein flexibles und wartungsarmes Routenkonzept.

Projektkosten: 5.200 E Eigenmittel: 50 % Gemeinde Jade Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Marlene Rembacz • Jade-Touristik • Tel.: 04455-1458

Pastorengarten Schweiburg Ein Garten für das Dorf

Die Pastorei in Schweiburg bildete bis zu ihrem Abriss vor einem Vierteljahrhundert zusammen mit Schule, Kirche und Gaststätte den historischen Dorfkern. Heute er- innert lediglich der Pastorengarten an die bedeutsame Stätte. In Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und der Dorfgemeinschaft Schweiburg beabsichtigt die Gemeinde Jade, das alte Wegenetz zwischen den Gebäuden wieder herzustellen und den neuen Siedlungsbereich an den alten Ortskern anzubinden. Kinder kön- nen dann fernab vom Straßenverkehr zu Fuß zum Kindergarten, zur Grundschule und zur Turnhalle gelangen. Um auch für die älteren Einwohner Schweiburgs den Pastorengarten nutzbar zu machen, soll eine Hainbuchenlaube mit Grillecke entstehen.

Projektkosten: 17.200 E Eigenmittel: 50 % Gemeinde Jade Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Günther Hellwig • Gemeinde Jade • Tel.: 04454-89926 30 AKTUELLE PROJEKTE

Qualitätssteigerung Reisemobil-Stellplätze Wesermarsch Perfekte Service-Stationen

Besonders Familien und Pensionäre erkunden die Landschaft der Wesermarsch ger- ne bequem mit dem Reisemobil. In der Region gibt es mehrere attraktiv gelegene Stellplätze zur Übernachtung. Doch nicht alle Plätze bieten vollstän- dige Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten.

Innerhalb des LEADER+ Projektes „Qualitätssteigerung „Reise- mobil-Stellplätze Wesermarsch“ sollen komfortabel ausgerüstete Stellplätze entstehen. An wetterfesten Versorgungssäulen kann man zukünftig – gegen eine geringe Nutzungsgebühr – Strom und Frischwasser beziehen. Spezielle Entsorgungsschächte sollen eine bequeme und umweltgerechte Entleerung der Bordtoiletten und Abwasserbehälter garantieren. Ein Informationsflyer und eine Be- schilderung werden dafür sorgen, dass die Stellplätze auch für nicht ortskundige Reisemobilisten leicht zu finden sind.

Projektkosten: 160.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Thomas Brückmann • Gemeinde Ovelgönne • Tel.: 04480-82 24

Instandsetzung Reithalle Ovelgönne Pferdetradition bleibt lebendig

Ovelgönne hat eine lange Tradition in der Pferdezucht und im Reit- sport. Der seit 1635 stattfindende Pferdemarkt, die zahlreichen Pferde auf den umliegenden Weiden und die architektonisch wert- volle Reithalle aus dem Jahr 1908 prägen Ortsbild und Ortsgesche- hen Ovelgönnes.

Der Reiterverein Ovelgönne nutzt die Reithalle, um Freizeitmöglichkeiten im länd- lichen Raum besonders für Jugendliche anzubieten. Doch die Bausubstanz der Halle ist stark sanierungsbedürftig. Feuchtigkeit und gesundheitsgefährdende Baumate- rialien beeinträchtigen die Nutzung. Mit Hilfe von LEADER+ soll eine aufwändige Asbestsanierung des Hallendachs und die Trockenlegung der Außenwände durch- geführt werden. Zudem werden die elektrischen Anlagen modernisiert und die historischen Sprossenfenster erneuert. Mit dem Projekt wird ein architektonisches Kleinod geschaffen, das die historische Bedeutung der Pferdezucht und -liebhabe- rei in Ovelgönne auch in Zukunft lebendig bleiben lässt.

Projektkosten: 80.000 E Eigenmittel: 44 % Gemeinde Ovelgönne, 6 % Denkmalpflege Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Leenert Cornelius • Reiterverein Ovelgönne von 1908 e.V. • Tel.: 04401-92850 AKTUELLE PROJEKTE 31

Aussichtssteg Friesenstrand Neue Sicht auf’s Wattenmeer

Nordsee, Wattenmeer und Gezeiten üben eine große Faszination auf Küstenbesucher aus. Das sensible Ökosystem und seine Nut- zung sollen im Rahmen eines LEADER+ Projektes auf spannende Weise erfahrbar werden. Eine bei Tossens in die See ragende Buh- ne – ein Küstenschutzbauwerk, das Wasserwellen bricht und vom Strand fernhält – wird zu einem begehbaren Aussichtssteg umge- baut. Ihr seewärtiges Ende wird mit Bänken, Flaggen, Informati- onstafeln und Fernrohren ausgestattet werden.

Hier können sich Gäste über das Ökosystem Wattenmeer, die Marschenlandschaft und den Deichbau informieren und die umliegende Küstenlandschaft beobachten. Auch die industrielle Nutzung am gegenüberliegenden Jade-Weser-Port wird zu betrachten sein. Der Aussichtssteg Friesenstrand möchte das Verständnis für den Naturraum Wattenmeer wecken, so dass vertiefende Angebote wie Wattwan- derungen oder ein Besuch des Nationalparkhauses Wattenmeer von den Gästen besser wahrgenommen werden.

Projektkosten: 131.600 E Eigenmittel: 50 % Tourismus-Service Butjadingen GmbH & Co. KG Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Ansgar Manal Tourismus-Service Butjadingen GmbH & Co. KG • Tel.: 04733-929317

Restaurierung der Georg-Wilhelm-Wilhelmi-Orgel Rettung des Klangs vergangener Zeiten

Die St. Gallus Kirche in Altenesch beherbergt ein Kleinod deutscher Orgelgeschichte: eine der letzten erhaltenen Orgeln des Orgelbauers Georg Wilhelm Wilhelmi. Seine Instrumente gelten als Bindeglied zwi- schen der von Arp Schnitger geprägten barocken Orgelbautradition und dem anschließenden Klassizismus. Die Orgel in Altenesch ist jedoch restaurierungsbedürftig. Zwar sind von den ursprünglichen 17 Orgelre- gistern 14 noch fast vollständig erhalten, doch sie sind nicht spielbar. Hin- zu kommt, dass durch Erneuerung der Orgeltechnik in den 1960er Jahren die alte Mechanik verloren ging – und mit ihr auch die historische Klang- farbe der Orgel. Mit Hilfe von LEADER+ sollen Klang und Optik der Orgel wiederhergestellt werden, um die Orgel als einzigartiges Kulturgut und als Sehenswürdigkeit zu erhalten.

Projektkosten: 290.000 E Eigenmittel: 50 % Finanztopf „Wesermarsch in Bewegung“ Förderanteil: 50 % LEADER+ Ansprechpartner: Tobias Schmidt • Ev.-luth. Kirchengemeinde Altenesch • Tel.: 0421-670061 32 WESERKLASSE

Stadt und Land: Weserklasse Unsere Region genießen, erleben, erhalten!

Die Modellregion Weserland wurde auf Grundlage eines Regionalen Entwick- lungskonzeptes vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft gefördert.

Bundesweit 18 Modellregionen wurden im Rahmen des Förderprogramms „Regi- onen aktiv – Land gestaltet Zukunft“ (2002 - 2007) ausgewählt, mit innovativen Ideen neue Ansätze für eine verbraucherorientierte, natur- und umweltschonende Landwirtschaft zu entwickeln. Die Landkreise , und Wesermarsch sowie die Städte und vereinten sich zur Stadt-Land-Modell- region Weserland. Die entwickelte Dachmarke „Weserklasse“ steht für umweltscho- nend erzeugte regionale Lebensmittel, nachhaltige touristische Dienstleistungen und ländliche Bildungsangebote.

Ansprechpartner für die Modellregion Weserland:

Birgit Fasting Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH • Tel.: 04401-996901

www.weserklasse.de

Regionale Produkte

Mit der Einführung der Dachmarke „Weserklasse“ soll im Ballungsraum Bremen das Bewusstsein für die regionalen Erzeugnisse und ihre Nachfrage verbessert werden. Um den Ausbau der Vermarktungsstrukturen vorzubereiten, wurden Kriterien, Marketingkonzeptionen und Markennutzungsverträge für regionale Produkte er- arbeitet, Logistikkonzepte erprobt sowie Recherchen zu regionaltypischen Lebens- mitteln der Weserlandregion durchgeführt. Sie bilden die Basis für weiterführende Regionalvermarktungsaktivitäten, Projekte und Öffentlichkeitsarbeit.

Die in der Wesermarsch von proRegion entwickelten Regionalvermarktungsstruk- turen – insbesondere für die Wesermarschspezialitäten Weideochse und Deich- lamm – können vollständig in das noch zu etablierende Weserklassekonzept inte- griert werden.

Ansprechpartner:

Marion Hauschild Wirtschaftsförderung Wesermarsch GmbH / proRegion e.V. • Tel.: 04401-996910

www.proregion.info

WESERKLASSE 33

Landschaft erfahren – per Fahrrad durch die Wesermarsch

In Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ADFC Bremen wurden drei Themenrouten durch die Wesermarsch entwickelt und in umfang- reichen Broschüren dargestellt:

„Aussichten aufs Wasser genießen“ lassen sich mit der gleichnamigen Tour, die den Schutz und den Nutzen der Deiche an Weser und Nordsee zum Thema macht. Quer durch Butjadingen kann man auf den „Spuren der Ochsen“ radeln – von den weit- läufigen Weiden bis hin zum Pier nach Nordenham. Gotteshäuser sind das Haupt- thema auf der Route „Jahrhunderte erfahren“; hier werden Kirchen und Kapellen vorgestellt. Die Routen machen vor allem deutlich: Die regionale Wirtschafts- und Lebensweise prägt das Bild einer Landschaft – gestern wie heute.

Die Broschüren sind erhältlich bei:

Marion Brüggemann ADFC Bremen • Tel.: 0421-79479511 www.adfc-bremen.de

Schultreffpunkt Kulturlandschaft

Das Fachmuseum für Mühlengeschichte „Moorseer Mühle“ liegt nahe der Stoll- hammer Wisch – einer Kulturlandschaft mit extensiver Viehwirtschaft, in der viele Wiesenvogelarten einen Lebensraum finden. Als Weserklasse-Projekt wurde vom Rüstringer Heimatbund der „Schultreffpunkt Kulturlandschaft“ initiiert. Unter dem Motto „Begegnungen mit Kühen, Kiebitzen und Kulturgeschichte“ ermög- licht die Moorseer Mühle als außerschulischer Lernort Kindern und Jugendlichen in neun interaktiven Lernangeboten die Auseinandersetzung mit der Nutzung und dem Schutz der umgebenden Landschaft.

Die Themen spannen sich von der Getreide-, Milch- und Wollverarbeitung über die Windnutzung bis hin zum Kopfweiden- und Wiesenvogelschutz. Das Handbuch „Gelegeschutz für Wiesenvögel“ vermittelt Kenntnisse, mit denen jeder aktiv zum Schutz bodenbrütender Vögel im Grünland beitragen kann.

Ansprechpartner:

Dr. Erika Mayer, Nils Meyer Museum Moorseer Mühle • Tel.: 04731-88983 www.museum-moorseer-muehle.de

34 AUSBLICK

LEADER-Strategie für die Zukunft

LEADER+ hat sich als Instrument der flexiblen Regionalentwicklung bewährt und wird in das niedersächsische Programm PROFIL integriert, mit dem von 2007-2013 die Entwicklung im Ländlichen Raum gefördert werden wird. Unsere Erfahrung mit LEADER+ aus den letzten sechs Jahren wollen wir nutzen, um die erfolgreiche Entwicklung unserer Region zu erweitern, zu vertiefen und damit effizienter zu gestalten.

Das reiche Natur- und Kulturlandschaftserbe der Wesermarsch mit dem National- park Wattenmeer, den Flüssen Weser und Jade, den Bauernhöfen und Kirchen so- wie der reichhaltigen maritimen Geschichte der Hafenorte bilden die Potenziale eines unverwechselbaren Charakters, der die Menschen in seinen Bann zieht.

Diese Potenziale können so entfaltet werden, dass sie zum attraktiven Anzie- hungspunkt mit hohem Erlebniswert für Touristen werden – und gleichzeitig eine Lebensgrundlage mit Mehrwert für die einheimische Bevölkerung bilden. Hierbei spielen Qualität und unternehmerischer Ansatz eine tragende Rolle, um die Ent- wicklung in der Wesermarsch weiter zu fördern.

Die sinnvolle Verknüpfung zwischen Tourismus, Natur und Kultur ist ein weiterer entscheidender Ansatzpunkt für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung, die das Marketing- und Produktpotenzial verstärken kann.

Folglich ist ein profiliertes und pointiertes Konzept erforderlich, um mit einer kla- ren und abgestimmten Zielsetzung die regionale Entwicklung der Wesermarsch voranzutreiben.

Die vielfältigen Ideen von Menschen dieser Region und ihr Engagement werden daher auch zukünftig gefordert sein, um mit einem ausgefeilten Regionalen Ent- wicklungskonzept (REK) eine weitere finanzielle Unterstützung seitens des Landes Niedersachsen und der EU gewinnen zu können. Dann können wir erfolgreich in die nächste Förderperiode starten.

Die Wesermarsch bleibt in Bewegung! DANKSAGUNG 35

Für die erfolgreiche regionale Zusammenarbeit bei der Entwicklung der Wesermarsch dankt das Regionalmanagement allen Akteuren, u.a.:

Gundel und August Abbenseth, Rudi Aschenbeck, Anke Bakenhus, Astrid Bäkermann, Gerold Bartels, Katja Baumann, Karin Baxmann, Bürgermeister Hans-Joachim Beckmann, Landrat a.D. Manfred Berg- ner, Gerd Bielefeld, Dieter Bloem, Bürgermeister Rolf Blumenberg, Stephan Bohlen, Christel Bohn, Hinrich Brader, Olaf Brammer, Gudrun und Dieter Brandt, Dr. Michael Brandt, Bürgermeister Bernd Bremermann, Bürgermeister Thomas Brückmann, Annegret Bruhn-Plaum, Ede Brumund-Rüter, Mai- ke und Jürgen Bruns, Martina Buchmann, Gerold Bunjes, Manfred Büsing, Johannes Cassens, Anke und Gerd Coldewey, Günther Cordes, Rolf Cordes, Annemarie und Peter Cornelius, Leenert Cornelius, Meinert Cornelius, Thomas Cziepluch, Bärbel und Ewald Deharde, Geerd Dettmers (†), Karin Dialer- Strackerjan, Bert Diekmann, Bärbel Dietrich, Honne Dohrmann, Hartmut Doyen, Gabriele Duwe, Re- nate und Rolf Eggen, Volker Eggen, Heike Eikis-Sakob, Angela Elver, Walter Erfmann, Asmus Erich- sen, Susanne und Reinhard Evers, Ute Extra, Birgit Fasting, Petra Fayn, Carsten Fischer, Uwe Fischer, Folkert Folkens, Michael Folter, Manfred Frerichs, Brigitte Fuchs, Wilfried Fugel, Michael Gädicke, Thomas Garden, Bernd Geers, Dorit Gerdes, Hans-Gerd Gerdes, Martin Gerdes-Röben, Rüdiger Ger- sema, Ewald Gierke, Ulrich Gloystein, Werner Greffin, Heinz Hannemann, Imke Harms, Gerhard- Ha schen, Marion Hauschild, Inge Hayen, Matthias Heckroth, Christoph Heilscher, Hans-Hermann Heineke, Günther Hellwig, Thomas Henning, Hilke Herrmann, Udo Hilfers, Bärbel Hinrichs, Henk Hinze, Land- rat Michael Höbrink, Wilhelm Holub, Enno Höpken, Marjandel und Walter Höpken, Andreas Hoppe, Heinz-Werner Horstmann, Dieter Hullmann, Anne und Gerfried Hülsmann, Cornelia Iber-Rebentisch, Horst-Werner Janssen, Bürgermeister Friedrich Janßen (†), Meike und Walter Janßen, Dr. Carsten Jöhnk, Elisabeth Josch-Kunze, Uwe Kelterborn, Hans Kemmeries, Frank Klimmeck, Renate Knaul, Achim Knö- fel, Robert Kohl, Jan-Lüder Köhlken, Heike Köhne, Brigitte Köster, Birgit Krüger, Dr. Marlene Latur- nus, Martina und Bernd Lehmann, Volker Lehmann, Petra Leifert, Burkhard Leimbach, Rüdiger von Lemm, Andreas Linne, Jan Linne, Bärbel und Gerd Logemann, Karin Logemann, Detlef Lohse, Erika Loock, Hartmut Lübben, Moritz Luft, Ansgar Manal, Marilena Marburg, Bürgermeisterin a.D. Uta Ma- ron, Annegret Martens, Bernhard Martens, Heike und Theo Martens, Erika und Jürgen B. Mayer, Sabine Meffert, Herbert Meier, Karola Meiners, Dr. Wolfgang Meiners, Bodo Meinke, Anja Memenga, Hans- Rudolf Mengers, Holger Meyer, Nils Meyer, Bürgermeister Diedrich Möhring, Beatrice von Monschaw, Prof. Dr. Ingo Mose, Günther Mühlner, Amabel Müller, Arnold Müller, Franz-Otto Müller, Klaus Mül- ler, Raymon Müller, Robby Müller, Jürgen Mumdey, Regina Neuke, Prof. Dr. Wilhelm Niggemann (†), Wolfgang Nitschke, Stefanie Nobis, Peter Nottelmann, Nils Ohlemacher, Heike Oncken, Manfred Osten- dorf, Susanne Osterloh, Silvia Peters, Anke Plümer, Holger Raddatz, Bürgermeister Dr. Georg Raffetseder, Gudrun Reepert, Erwin Reinen, Marlene Rembacz, Klaus Rowehl, Bernd Rummel, Dr. Timothy Saunders, Gernot Schenker, Bürgermeister Roland Schiefke, Manfred Schiemann, Bürgermeister Boris Schierhold, Gerd Schierloh, Annegret Schildt, Heiko Schmidt, Tobias Schmidt, Gaby Schröder, Karin Schumacher, Peter Schupp, Werner Schwarz, Dieter Seidel, Jürgen Sextroh, Günther Siehlmann, Gabriele Speckels, Dörte und Wilhelm Spiekermann, Karin Stamerjohanns, Lür Steffens, Martin Stein, Anke Straßburg, Julia Straßer, Christine Strodthoff-Schneider, Inge.-E. und Gerold Struck, Dettmer Struß, Anna Tahden, Ilona Tetzlaff, Heiko Thaden, Helge Thoelen, Björn Thümler, Silke und Klaus Trolldenier, Jutta Ullrich, Udo Venema, Christine Völker, Fred Wachsmuth, Hans-Joachim Warmer, Dr. Jörgen Welp, Matthias Wenholt, Rolf Wenke, Arnd Wiechmann, Torsten Wiese, Ulrike Wieters-Wilke, Landrat a.D. Udo Zem- pel sowie die Mitglieder der Gemeinderäte Berne, Butjadingen, Jade, Lemwerder, Ovelgönne, Stad- land, der Stadträte Brake, Elsfleth und Nordenham und des Kreistages des Landkreises Wesermarsch.

Die oben aufgeführte Namensliste stellt nur einen Ausschnitt aller Akteure dar und ist nicht abschließend zu verstehen. Bei der Vielzahl der Unterstützer war es leider nicht möglich, eine vollständige Auflistung abzudrucken. Selbstverständlich gilt auch allen nicht nament- lich aufgeführten Helfern der Dank des Regionalmanagements! Langwarden Fedder- wardersiel

Burhave

Tossens BUTJADINGEN

Eckwarden Blexen Eckwarder- NORDENHAM hörne Stollhamm

Nationalpark Norden- ham

Niedersächsisches Abbe- hausen

Wattenmeer Seefeld

STADLAND

Schwei Roden- Schweiburg kirchen

BRAKE

Jade Ovelgönne Jaderberg Brake JADE LEADER+ Projekte in den Gemeinden

Oldenbrok- der Wesermarsch OVELGÖNNE Mittelort

= Projekt an einem konkreten Standort in der Gemeinde = Projekt mit mehreren Orten/Routen Elsfleth in der Gemeinde ELSFLETH = nicht standortbezogenes Projekt in der Gemeinde

= Regionalmanagement WiB Moorriem = Themenfeld Jugend = Themenfeld Regionale Produkte = Themenfeld Tourismus = Themenfeld Kultur Berne = Aktuelle Projekte

BERNE

Lemwerder

LEMWERDER

www.wesermarsch-in-bewegung.de