Kirchenzeitung Treysa Jahrgang 44 Nr 4 Final.Indd

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Kirchenzeitung Treysa Jahrgang 44 Nr 4 Final.Indd Kirchenzeitung der Evangelischen Kirchengemeinde Franz von Roques Schwalmstadt August / September 2019 44. Jahrgang Nr. 4 Kirchenzeitung im neuen Kleid Inhalt Liebe Leser, 3 - Nachgedacht hoch auf dem Berg, im 4 - 5 - Thema: Unsere Landeskirche Sommer hinter Bäu- Kurhessen-Waldeck men und Sträuchern 6 - 7 - Das ist passiert versteckt, liegt unsere 8 - 9 - Gottesdienstplan schöne kleine Kirche in Ascherode. Für mich ist 10 - 11 - Veranstaltungen, Treffs, dies ein Stück Heimat. Termine Wenn wir als Kinder 12 - Interview mit Erika Wagner im Dorf viel unterwegs 12 - Freud und Leid waren und dabei die Zeit 13 - Jubiläumskonfirmationen vergessen haben, konnten wir uns auf das 14 - Informationen Abendgeläut unserer Kirche verlassen. Dies 14 -15 - Kinder und Jugendliche, war unser Signal den Heimweg anzutreten. Kindergarten. Arche Es gab ja keine Handys zu dieser Zeit! 15 - Kontakte In unserer Kirche bin ich getauft, konfirmiert 16 - Ist da jemand? und auch getraut worden. Viele schöne Got- tesdienste wurden und werden dort gefeiert. Titelgrafik: Unsere Landeskirche Doch Kirche ist noch mehr. Eine durchorga- Kurhessen-Waldeck nisierte Institution, bei der jede Person, ob IMPRESSUM ehrenamtlich oder bei der Kirche beschäftigt, Herausgeber: Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde dazu beiträgt, eine Gemeinschaft zu bilden. Franz von Roques in Schwalmstadt, Am Angel 15, 34613 Mehr zu diesem Thema und anderen lesen Schwalmstadt Sie in dieser Ausgabe. Redaktion: Christiane Darmstadt, Hella Helfert, Ursula Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Mauch, Annerose Schwalm, Anette Steuber, Birgit Süs- schauen Sie mal in Ihre Kirche, ser, Ingrid Wachenfeld, Hartmut Wagner (verantwortlich). eMail: [email protected] vielleicht ist sie für Sie auch ein Stück Heimat! Homepage: kirche-fvr.de Eine gute Zeit wünscht Ihnen Facebook: „Ev. Kirchengemeinde Franz von Roques in Schwalmstadt“ Layout: Gerhard Reidt (Schwalmfoto.de) Ihre Druck: GemeindebriefDruckerei, Groß Oesingen Annerose Schwalm Die „Kirchenzeitung“ erscheint sechsmal im Jahr (Aufla- ge: 4700 Hefte, gedruckt auf Umweltschutzpapier) und wird kostenlos an alle Haushalte im Bereich der Kirchen- gemeinde verteilt. Über Beiträge freuen wir uns jederzeit. Die Redaktion be- hält sich allerdings Kürzungen vor. Bezugspreis: Für eine Spende danken wir Ihnen. (IBAN DE50 5205 3458 0000 0092 74, BIC HELADEF1SWA Stadtsparkasse Schwalmstadt). Redaktionsschluss für die Ausgabe Okt. / Nov. ist der 10. September 2019 - 2 - Nachgedacht Liebe Gemeinde, So bin ich bin froh, dass unsere Kirche in Kurhessen-Waldeck schnell und klar auf den unter der Überschrift Mord an unserem Regierungspräsidenten „10 Gründe für Kir- Dr. Walter Lübcke reagierte und sich an den che“ wurden auf dem Kundgebungen beteiligte. Für mich ist ein Hessentag in Bad Grund für Kirche: „Hier wird rechtsradikal Hersfeld kleine Zettel Menschenverachtung entgegengetreten!“ in der Themenkirche „Feuer und Flamme“ Ihr Pfarrer verteilt. Da stand: „Hier sagt Gott Ja! zu mir“ - „Hier kann ich frei glauben, denken und mitgestalten.“ - „Hier sind wir eine starke, bunte und weltweite Gemeinschaft.“ - „Hier ist nicht der Mensch das Maß aller Dinge.“ - „Hier kann ich Freude und Trauer mit anderen teilen.“ - „Hier höre ich Worte, die guttun und die Welt verändern.“ - „Hier setzen wir uns für ein gutes Leben für alle ein.“ - „Hier finde ich einen Lebensrhyth- mus.“ - „Hier sind meine – unsere Wurzeln.“ - „Hier kann ich lebenslang lernen.“ Für welches Bild von Kirche sind Sie „Feuer und Flamme“? Eine gewisse Leidenschaft verbinde ich immer mit dem Glauben. Ich finde aber, dass mehrere Aussagen neben- einander gültig sein können oder es stehen immer wieder andere für mich im Vorder- grund. Es ist mir wichtig, dass Begegnungen und Gespräche vor Ort da sind, Festliches und Ernstes in der Kirchengemeinde, aber ich will auch in der gemeinschaftlichen Verantwor- tung für eine Region und ein Land kirchliche Stimmen hören. Deshalb erwarte ich von meiner Kirche auch, dass sie sich entspre- chend organisiert und eine gemeinsame Ver- antwortung angesichts der Themen unserer Zeit wahrnimmt. - 3 - Thema: Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck von Hessen-Kassel sozusagen Bischof der Nordhessischen Kirche, ab 1866 der preußische König. Mit dem Ende des Kaiserreichs 1918 nahmen die evangelischen Kirchen in Deutschland ihre Verwaltung in eigene Hände, seither gibt es eigene Bischöfe, die in manchen Landeskirchen andere Bezeich- Unsere Landeskirche nungen tragen. Kurhessen-Waldeck Die Evangelische Kirchengemeinde Franz von Roques gehört zur Evangeli- schen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW). Diese ist eine mittelgroße Landeskirche im Rahmen der Evangeli- schen Kirche in Deutschland (EKD). Zu ihr gehören gut 800.000 evangelische Christen in Nord- und Osthessen sowie im Bereich Schmalkalden in Thüringen. Im September werden in dieser Kirche Die Evangelische Kirche von Kurhes- Weichen für die Zukunft gestellt: In sen-Waldeck (EKKW) ist die evangelische allen Gemeinden wird ein neuer Kir- Landeskirche im alten Gebiet von Hes- chenvorstand gewählt und die im Mai sen-Kassel und dem Fürstentum Waldeck. gewählte neue Bischöfi n tritt ihr Amt Der Bezug auf die alten Gebiete, deren an. Deshalb steht diese Landeskirche politische Grenzen heute anders gezogen im Mittelpunkt dieses Hefts. werden, sorgt zum Beispiel dafür, Landeskirchen sind in ihrer heutigen Form ein Erbe der Reformation: Als eine Reihe von Fürsten damals beschloss, die Re- formation in ihren Ländern einzuführen, trennten sie sich damit von der römisch-ka- tholischen Kirche und ihren Bischöfen. Bis die kirchliche Einheit wiederhergestellt war, sollten die Fürsten behelfsweise die Kirche in ihrem Bereich verwalten. Dieses Provisorium endete erst nach dem Ersten dass der Kirchenkreis Schmalkalden in Weltkrieg. Bis dahin war erst der Kurfürst Thüringen ebenso zur EKKW gehört wie - 4 - Thema: Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck Bergen-Enkheim, ein Stadtteil von Frank- die neue Bischöfi n Beate Hofmann gewählt, furt, das ansonsten zur anderen hessischen die ab Oktober die Kirche in Zusammen- Kirche, der Evangelischen Kirche in Hessen arbeit mit der Synode leiten wird. und Nassau gehört. Im näheren Bereich gehört Lingelbach als Stadtteil von Alsfeld noch zur EKKW, der Rest von Alsfeld zur südhessischen Kirche. Kurhessen-Waldeck versteht sich als „Kir- che der Mitte“: Mitten in Deutschland, unter den EKD-Kirchen mittelgroß und mit einem Ruf, nicht immer als erste Veränderungen anzufassen, aber auch nicht als letzte. Der Kirchenkreis, zu dem die Kirchenge- meinde Franz von Roques gehört, ist der- zeit noch der Kirchenkreis Ziegenhain. Zu ihm gehören die evangelischen Gemeinden im Altkreis Ziegenhain. Zum neuen Jahr 2020 wird auch im kirchlichen Bereich die Gebietsreform der 1970-er Jahre nachvoll- zogen und die Kirchenkreise im Schwalm- Eder-Kreis (Fritzlar-Homberg, Melsun- Die Leitung der EKKW wird von unten nach gen und Ziegenhain) zum Kirchenkreis oben gebildet: Alle Gemeindeglieder ab Schwalm-Eder fusioniert. Für den Raum 14 Jahre bestimmen am 22. September, des alten Kirchenkreises Ziegenhain wird wer im Kirchenvorstand über Richtung und allerdings zunächst weiter Dekan Christian Zukunft der Gemeinde entscheidet. Die Wachter in Ziegenhain zuständig sein. Kirchenvorstände entsenden Delegierte in Hartmut Wagner die „Synoden“ (Parlamente) der Kirchen- (Grafi ken: Medio.tv, Foto Hofmann: epd) kreise, aus diesen Kreissynoden werden wiederum Delegierte zur Landessynode entsandt. Einer der Landessynodalen des Kirchenkreises Ziegenhain ist der Treysaer Kirchenvorsteher Dr. Franz Ausmeier. Die Landessynode tagt in der Regel in Hofgeis- mar und entscheidet über Richtung und Finanzen der Landeskirche. Sie hat auch - 5 - Das ist passiert..... Zehn neue Stolpersteine erinnern an 27 Angehörige von Doris Mathias, die noch jüdische Schicksale in Treysa immer 90jährig in Israel lebt. Die aus Israel, Großbritannien und den USA angereisten Gäste wurden von der Evangelischen Kirche, Bürgermeister Pinhard und dem Schwalm- gymnasium empfangen. Text und Bild: Ulrich Köster Gottesdienst auf dem Schwalmberg Der Künstler Gunter Demnig im Gespräch mit den Angehörigen. Auch in der Schwalm wurden Menschen jüdischen Glaubens Opfer des nationalsozia- listischen Rassenwahns. Der Künstler Gunter Demnig startete 1992 die Aktion „Stolper- steine“, mit der er am letzten Wohnort an die Am Pfingstmontag traten wir, die Kirchenmäu- Schicksale der Opfer erinnert. Zu 25 bereits se, mit anderen Chören beim Pfingstsingen verlegten kamen in Treysa jüngst zehn neue am Schwalmberg auf. dazu, die nun in der Braugasse an Doris Wir sangen drei Lieder. Besonders mit dem Mathias, ihre Eltern und Großeltern und in der Lied „Wenn ich fröhlich bin, dann klatsch ich Wagnergasse an Hans Joachim Spier, seine in die Hand“ versetzten wir die Leute in gute Eltern und Großeltern erinnern. 1939 nahmen Laune. vor allem Familien in England und in den Nie- Die Leute sangen mit und hatten viel Spaß. derlanden Kinder aus Deutschland auf und Livia Mühling, unsere Chorleiterin, hat den bewahrten sie so vor den Gräueltaten durch Gottesdienst musikalisch begleitet. die Nazis. Auch der damals elfjährige Hans Die Rede von Schwalmstadts Bürgermeister Joachim und die zehnjährige Doris entgingen Pinhard fand ich sehr schön. Die Predigt von durch einen der sogenannten Kindertranspor- unserem Pfarrer Herrn Schindelmann, der te vor 80 Jahren der Verfolgung, ihre Eltern vom „Spirit“ erzählt hat, hat allen gut gefallen. und Großeltern wurden ermordet. Der Gottesdienst
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