Jahresbericht 2008 2 Inhalt
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Jahresbericht 2008 2 Inhalt Vorworte 4 Rechtliche Verhältnisse im Berichtszeitraum 9 Gesetz über den Hessischen Rundfunk 10 Satzung des Hessischen Rundfunks 16 Die Organe des Hessischen Rundfunks 22 Ausschüsse des Rundfunkrats 28 Ausschuss des Verwaltungsrats 29 Redaktioneller Teil Der Sender für Hessen 30 Meinungsbildend 45 Erste Liga – Zwei Orchester 52 Statistiken Hörfunk-Statistiken 56 Fernseh-Statistiken 59 Empfangsgeräte und Befreiungen 62 Personal Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 64 Freie Mitarbeiter 70 Lagebericht und Jahresabschluss Lagebericht 72 Vermögensrechnung 84 Ertrags- und Aufwandsrechnung 86 Anhang 87 Beteiligungen 91 Anlagenspiegel 92 Abrechnung des Finanzplans 94 Abrechnung des Ertrags- und Aufwandsplans 96 Impressum 97 Organigramm Anhang 3 © hr/Andreas Frommknecht © hr/Andreas Dr. Helmut Reitze Zeiten der Krise sind Zeiten der Rückbesinnung Das Informationsradio hr-info hat im abgelau- Zahl an Beiträgen, Live- Gesprächen und in fenen Jahr über 50 Prozent an Hörern hinzu- verschiedenen Nachrichtenformaten bundes- gewonnen. Unser Internet-Angebot hatte am weit berichtet. Auch an unsere neuen Korres- Wahltag und den besonderen Ereignistagen pondentenplätze in Neu-Delhi (Fernsehen) und der Landespolitik die höchsten jemals erziel- Los Angeles (Hörfunk) waren die Anforde- ten Zugriffswerte, die „Hessenschau“ und die rungen aufgrund der Themenlage von Beginn Sondersendungen im hr-fernsehen erreichten an überdurchschnittlich hoch. Bestwerte bei den Einschaltquoten. Keine Diesem Informationsbedürfnis nachzukom- Frage, das Jahr 2008 war, was die Nachrich- men, darüber hinaus den öffentlichen Diskurs tenlage anbetrifft, ein besonderes. Die Finanz- fair abzubilden und zu transportieren und krise und die politischen Turbulenzen nach der damit zur Meinungsbildung beizutragen – das Landtagswahl im Januar erhöhten in der ist öffentlich-rechtliche Kernaufgabe. Doch Bevölkerung ganz offensichtlich den Bedarf an unser Auftrag, den uns der Hessische Landtag aktuellen, zuverlässigen und unvoreingenom- vor 60 Jahren ins hr-Gesetz schrieb, ist weiter menen Nachrichten und Hintergrund-Informa- gefasst. Wir erhalten die Gebühren auch, um tionen. Der starke Anstieg der Nutzung zu bilden und zu unterhalten. Aus diesem unserer Informationsangebote in allen drei Dreiklang ist eine Angebotspalette entstanden, Medien zeigt dabei vor allem, dass die Men- auf die hinzuweisen sich durchaus lohnt. Zum schen in Hessen bei diesem erhöhten Informa- ersten Mal hat der hr in diesem Jahr einen tionsbedürfnis wie selbstverständlich auf die „Kulturtag“ im Frankfurter Funkhaus am Angebote des hr zurückgreifen. Daraus lässt Dornbusch veranstaltet, der über einen sich ableiten, dass dem hr eine hohe Kompe- klassischen „Tag der offenen Tür“ hinausging. tenz bei der aktuellen Berichterstattung Rund 25.000 Besucher bekamen einen Ein- zugesprochen wird. Dieser indirekte Vertrau- druck davon, was der hr zum kulturellen Leben ensbeweis unserer Gebührenzahler ist eine in Hessen beiträgt – vom Sinfonieorchester schöne Bestätigung: Die Menschen in Hessen über das Theaterstück bis zum Fernsehfi lm. wissen, was sie an ihrem hr haben. Das ist Der größte Kulturveranstalter in Hessen zu Ansporn und Verpfl ichtung zugleich. Die sein, ist kein vom Intendanten defi niertes Ziel, Kolleginnen und Kollegen in den verschie- das jedes Jahr aufs Neue zu erreichen ist. Ziel denen Redaktionen sind diesen Ansprüchen muss es vielmehr sein, mit Hilfe der Gebühren mit einem außergewöhnlich hohen Engage- eine Programmpalette zu bieten, von der ment mehr als gerecht geworden. Dabei sind möglichst jeder Bürger in Hessen profi tiert. Es die Leistungen in unserem Landtagsstudio in geht um die Akzeptanz einer Gebühr, die zur Fernsehen und Hörfunk genauso herauszuhe- neuen Gebührenperiode immerhin um fast ben wie die Arbeit der drei Börsenredaktionen. einen Euro angehoben wird. Das darf man bei Aus Wiesbaden und vom Börsenparkett in der Bewältigung der Schwierigkeit, dass trotz Frankfurt wurde mit einer unglaublich hohen dieser Erhöhung die fi nanziellen Spielräume im hr-Haushalt immer enger werden, nicht 4 vergessen. Rein rechnerisch bringt uns die Birgit Schamari, ging in diesem Jahr in den Gebühren erhöhung Mehreinnahmen von Ruhestand. Das Haus hat ihr viel zu verdanken. 1,2 Prozent pro Jahr. Und das ist keineswegs Auf ihrer Arbeit aufbauend werden wir jetzt das sicher – Mindererträge durch Abmeldungen, neue hr-info zu einem Kompetenzzentrum für Befreiungen und Forderungsausfälle sind zu die Berichterstattung aus Hessen entwickeln. erwarten. Man muss kein Finanzexperte sein, Auch der Bereich „Musik und Produktion“ hat um zu erkennen, dass es in solchen Zeiten sich nach dem Weggang von Carsten Dufner nicht mehr, sondern weniger zu verteilen gibt. neu aufgestellt. Zudem sorgte das hr-Sinfonie- Wir stehen wieder vor der Aufgabe, Ausgaben orchester als offi zieller Botschafter Deutsch- zu kürzen. Dabei helfen uns unsere Sparan- lands im olympischen Kulturprogramm für strengungen der vergangenen vier Jahre. Das Begeisterungsstürme in China und später auch Ziel aus dem Konsolidierungsplan V, das wir in Japan. Die hr-Bigband verabschiedete sich uns für Ende 2008 gesetzt hatten, haben wir von ihrem langjährigen und sehr erfolgreichen mehr als erreicht. Aber ohne einen neuen Chefdirigenten Jörg Achim Keller. Unter der Konsolidierungsplan VI werden wir am Ende neuen Leitung von Örjan Fahlström und „Artist der neuen Gebührenperiode nicht über das in Residence“ Jim McNeely hat die Band neue wichtige Eigenkapital-Polster von 25 Millionen Zeichen setzen können, etwa mit der viel Euro verfügen. beachteten Vertonung eines Bildes von Paul Die Menschen in Hessen mit unseren Pro- Klee. grammen zu erreichen und dabei wirtschaft- Im Fernsehen haben wir neben der wachsen- lich und transparent zu produzieren, das sind den Akzeptanz unserer aktuellen Bericht- zwei Ziele, die die Mitarbeiterinnen und erstattung, vor allem der „Hessenschau“, auch Mitarbeiter des hr seit Jahren verfolgen. mit unseren Fernsehspielen Erfolge beim Gerade in Zeiten großer Sparanstrengungen ist Publikum gefeiert. So drehte der hr mit der es wichtig, sich seiner grundsätzlichen Ziele Neuverfi lmung des Märchens „König Drossel- bewusst zu sein. Aus diesem Grund hat die bart“ seit langem mal wieder einen Kostüm- Geschäftsleitung in diesem Jahr ein Leitbild fi lm mit aufwändigen Kulissen. Daneben erarbeitet. Es fasst in zehn Sätzen zusammen, wurden mehrere Produktionen des hr, wie die wofür wir arbeiten und wie wir zusammen- Tatorte „Der tote Chinese“ und „Bevor es arbeiten. Dieses Leitbild ist im hr breit disku- dunkel wird“, mit Preisen ausgezeichnet. tiert worden. Dank der vielen Kritikpunkte und Doch die schönste Auszeichnung ist und bleibt Anregungen gelang es, das Leitbild in der für uns, wenn die Hessen die Angebote „ihres Überarbeitung noch zu verbessern. Jetzt hr“ täglich nutzen: Zwei Millionen Hörer haben wir durch dieses Leitbild eine Orientie- erreichen wir pro Tag mit unseren Radiopro- rung, die unser Verhalten nach innen wie nach grammen, 1,3 Millionen mit dem hr-fernsehen, außen prägt. Wir wollen der relevante Faktor über 300.000 mit dem hr-text und Hunderttau- der Meinungsbildung in Hessen sein. Um sende nutzen hr-online und boerse.ard.de. So diesem Anspruch noch effektiver gerecht soll es bleiben. Denn wie heißt es im Leitbild: werden zu können, haben wir uns dazu Wir wollen den Erfolg. entschlossen, den Hörfunkbereich „Aktuelle Information“ und die Hörfunkwelle hr-info zu Dr. Helmut Reitze fusionieren. Die bisherige Leiterin von hr-info, Intendant 5 © Andreas Frommknecht © Andreas Von chinesischen Mauern und Drei Stufen Dr. Alfred R. Möhrle Welche Angebote dürfen die öffentlich-recht- dentlich angezweifelt. Die Forderung wurde lichen Rundfunkanstalten im Internet machen? laut, die Rundfunkräte müssten sich mit Hilfe Behindern die öffentlich-rechtlichen Internet- von „chinesischen Mauern“ sichtbar von der Seiten den freien Wettbewerb im Netz, verhin- Exekutive der Rundfunkanstalten distanzieren. dern sie gar Einnahmemöglichkeiten für die Ich konnte bei meiner bisherigen Arbeit im und kommerziellen Wettbewerber? Um diese mit dem Rundfunkrat des hr nicht erkennen, Fragen ging es bei der teilweise leidenschaft- dass wir oder andere Rundfunkräte der ARD in lichen Diskussion um den 12. Rundfunkände- einer Abhängigkeit gegenüber den Geschäfts- rungsstaatsvertrag, der 2008 von den Minister- leitungen der Landesrundfunkanstalten präsidenten der Bundesländer beschlossen verharren würden. Das Gegenteil ist der Fall. wurde. Der Vertrag musste – auch aufgrund Jetzt künstliche Trennungen und Mauern der Vorgaben aus Brüssel – eine Konkretisie- etablieren zu wollen, könnte aus dem ohnehin rung des Auftrags für die öffentlich-rechtlichen schon aufwändigen Verfahren des Drei-Stufen- Sender vornehmen, ohne dabei die vom Tests schnell ein bürokratisches Monster Bundesverfassungsgericht bestätigte Entwick- werden lassen, das Geld verschlingt und den lungsgarantie im Internet zu gefährden. Dies eigentlichen Sinn und Nutzen aus den Augen geschah mit der erstmalig festgeschriebenen verliert. Erlaubnis, Telemedien anbieten zu können. Der Rundfunkrat hat sich auch in diesem Jahr Aber nur in engen Grenzen. Es galt und gilt, kritisch mit der Arbeit der Kolleginnen und jetzt die Spielregeln für einen Distributionsweg Kollegen des hr auseinandergesetzt. Über die zu beschreiben, von dem heute niemand weiß, zweiteilige Dokumentation „Die Sudeten- wie er in Zukunft gestaltet und genutzt werden deutschen und Hitler“ wurde ebenso intensiv wird. Gelöst