Bauforschung

Geologisch-hydrogeologische T 2020 Kriterien zur Einschätzung potentieller Gefährdungsmöglichkeiten des Grundwassers durch Altablagerungen in Niedersachsen. Abschlußbericht

Fraunhofer IRB Verlag T 2020

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ABSCHLUSSBERICHT

FORSCHUNGSVORHABEN

Geologisch-hydrogeologische Kriterien zur Einschätzung Potentieller Gefährdungsmöglichkeiten des Grundwassers durch Altablagerungen in Niedersachsen

BEARBEITER: DIPL.-GEOL. B. EGGERS KAPITEL 0608 TITEL 42972 BEWILLIGUNG 2091 - BV 4E - 47/84 vom 30.11.84 Inhaltsverzeichnis

Seite

0. Zusammenfassung 1 1. Einleitung 3 2. Erfassung und Bewertung von Altablagerungen im Lkr. 4 2.1 Erfassungskriterien 5 2.1.1 Erstzulassung und Dauer des 5 Deponiebetriebes 2.1.2 Standort und Lokalisierung der Altablagerungen 5 2.1.3 Geologische Charakterisierung 6 2.1.4 Abfallschlüssel 8 2.2 Bewertungssysteme 8 2.3 Methodenkombination zur Identifizierung von Altablagerungen 9 3. Bewertung der Altablagerungen im Lkr. Helmstedt 10 3.1 Altablagerungen mit akutem Gefährdungspotential 11 3.1.1 Altablagerung bei Emmerstedt, Am Pastorenweg 12 3.1.2 Vorkommnisse 14 3.1.3 Geologische Situation 14 3.1.4 Zusammenfassung 14 3.1.5 Folgearbeiten 14 3.2 Altablagerung Söllingen 15 3.2.1 Geologische Situation 15 3.2.2 Folgearbeiten 16 3.3 Altablagerung Rickensdorf 16 3.3.1 Geologische Situation 16 3.3.2 Folgearbeiten 18 3.4 Altablagerung Rieseberg 18 3.4.1 Geologische Situation 18 3.5 Kalksteinbruch im Elm 19 3.6 Anlagen mit potentieller Gefährdung 19 3.6.1 Räbke 20 3.6.1.1. Geologische Situation 20 3.6.2 Bornum 20 Seite

3.7 Liste der Altablagerungen 21 4. Salzgitter-Heerte und Berkum 28 4.1 Sondermülldeponie Berkum 28 4.2 Salzgitter-Heerte 28 5. Altablagerung FE-Deponie, Wolfsburg (VW-Werk) 32 5.1 Allgemeine Angaben 32 5.2 Geologische Situation 33 5.3 Angaben zu den Abfallstoffen 34 5.4 Grundwasseruntersuchungen 34 5.5 Erstbeurteilung 36 6. Erfassung und Erstbeurteilung von Altablagerungen im Stadtbereich von Wolfsburg 37 6.1 Einleitung 37 6.2 Durchgeführte Arbeiten 38 6.3 Geplante Arbeiten 38 7. Säureharzdeponie Scharmbeck, Lkr. Harburg 39 7.1 Aktenauswertung 39 7.2 Geplante Arbeiten 43 B. Geomagnetische Kartierung der Altablagerung Salzhausen 44 8.1 Allgemeine Angaben 45 8.2 Angaben zu den Abfallstoffen 45 8.3 Geologische Situation 47 8.4 Meßmethode 48 8.5 Interpretation der Meßergebnisse 49 8.6 Geomagnetische Meßprofile 50 9. Geomagnetische Erfassung der Alt- ablagerung Hoiersdorf 78 9.1 Durchführung der Messungen 79 9.2 Deutung der Meßergebnisse 79 10. Geomagnetische Untersuchungen im Raum Wesendorf-Wagenhoff (Lkr. Gifhorn) 87 10.1 Einleitung 88 10.2 Lage des Untersuchungsgebietes 88 10.3 Meßmethode 88 10.4 Geländearbeit 88 Seite

10.5 Ergebnisse 91 10.6 Zusammenfassung 96 10.7 Profilbezeichnungen 99 11. Fallstudie Essenrode 102 11.1 Einleitung 103 11.2 Tonmineralogische Untersuchungen 103 11.3 Mikropaläontologische Untersuchungen 104 12. Literaturverzeichnis 109 0. Zusammenfassung

Im Rahmen des Forschungsvorhabens "Geologisch-hydrogeologische Kriterien zur Einschätzung potentieller Gefährdungsmöglichkeiten des Grundwassers durch Altablagerungen in Niedersachsen" wurde im ablaufenden Berichtszeitraum (vom 01.02.1985 - 31.01.1987) eine wissenschaftliche Konzeption zur Erfassung und Erstbewertung von Altablagerungen schwerpunktmäßig am Beispiel des Landkreises Helmstedt realisiert. Die Vielfalt der geologischen Verhältnisse des Landkreises Helmstedt (känozoische Lockergesteine, mesozoische Sedimentgesteine) begünstigen den Vergleich mit anderen Gebieten Niedersachsens. Darüber hinaus werden weitere Untersuchungen in den Landkreisen Harburg, Gifhorn sowie im Stadtgebiet von Wolfs- burg durchgeführt bzw. begonnen. Dabei erwies es sich als notwen- dig, methodische Ansätze neu zu entwickeln, bzw. den regionalen geologischen, bodenkundlichen und wasserwirtschaftlichen Gegeben- heiten anzupassen. So gelang es mit Erfolg, geomagnetische und geo- chemische Verfahren zur Ausgrenzung von Hausmülldeponien einzuset- zen. Folgende Arbeiten wurden durchgeführt:

Landkreis Helmstedt

Durch die Arbeiten im Landkreis Helmstedt war die Auffindung von weiteren 65 Altablagerungen möglich; insgesamt sind 150 Altstand- orte (ursprünglich 95) kartiert; die Daten der ehemaligen Deponien sind in den Kriterienkatalog der Bezirksregierung aufgeno mmen. Die Erstbewertung des Gefährdungspotentials der Altablagerungen - in der Hauptsache basierend auf der Aktenlage (Art des Abfalls) und den hydro-geologischen (Gege benheiten - erforderte eineKlassifi- zierung der Altstandorte in drei Kategorien, wobei Folgearbeiten bei den Altablagerungen der Kategorie I als notwendig angesehen werden. Erste Erfahrungen zeigen, daß die sichere Erfassung von Altablagerungen durch die Kombination unterschiedlicher Arbeitsme- thoden zuverlässiger wird.

Salzgitter-Heerte und Berkum

Die Beschreibung der geologischen Situation und Standortproblematik basiert auf einer Auswertung der vorhandenen Unterlagen (Gutachten, - 2 - geologische Karten, Literatur). Weitere Arbeiten wurden seitens des Geologischen Institutes nicht durchgeführt, da die vorgeleg- ten Konzepte (UBA-Antrag, EKGS-Forschungsprogra mm ) nicht die finan- zielle Unterstützung des Konzerns fanden.

Altablagerung VW-Werk (FE-Deponie), Wolfsburg

Im westlichen Bereich des Werksgeländes der Volkswagen AG wurde im Jahre 1960 die FE-Deponie in Betrieb geno mmen. Sie diente in erster Linie zur Aufnahme fester Produktionsabfälle des Volkswagen- werkes Wolfsburg. U. a. wurden hier Gießereialtsande abgelagert, die bis zu 9,6 g/kg Kohlenwasserstcffe und bis zu 49 mg/kg Phenole enthalten. Grundwasseruntersuchungen ergaben erhöhte Phenolgehalte bis zu 7,6 mg/l. Von den bei metallverarbeitenden Betrieben insbe- sondere zur Metallentfettung verwandten Chlorkohlenwasserstoffen Trichlorethylen (Tri), Tetrachlorethylen und 1,1,1 Trichlorethan wurde insbesondere eine hohe Konzentration des Trichlorethylen von 0,7 bis 10 mg/1 festgestellt.

Erfassung von Altablagerungen im Stadtbereich von Wolfsburg

Seit dem 15.10.1986 wird eine Erfassung und Erstbeurteilung von Altablagerungen im Stadtbereich von Wolfsburg durchgeführt. Aus- gehend von 40 bereits bekannten Altablgerungen konnten46 weitere Altablagerungsstandorte erfaßt werden, so daß sich die Gesamtzahl der Altablgerungen auf 86 beläuft; die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen.

Altablagerung Salzhausen und Scharmbeck (Lkr. Harburg)

Im September 1986 wurde auf Vorschlag des Niedersächsischen Landes- amt für Wasserwirtschaft Hildesheim mit einer Bearbeitung dieser Deponien begonnen. Die Altablagerung Salzhausen wurde geomagnetisch erfaßt; es konnte zwei Ablagerungsbereiche innerhalb der Deponie ausgegrenzt werden.

Im Bereich der ehemaligen Deponie Scharmbeck wird z. Zt. eine geo- chemische Bodenkartierung durchgeführt; es konnten bisher erhöhte Arsengehalte bis 70 ppm nachgewiesen werden.

Geomagnetische Untersuchungen

Im Rahmen von Fallstudien Hoiersdorf (Lkr. Helmstedt), Wesendorf- Wagenhoff (Lkr. Gifhorn) wurden mit Erfolg geomagnetische Verfahren zur Ausgrenzung von Altablagerungen getestet.

1. Einleitung

Vor dem Inkraftreten des Abfallbeseitigungsgesetzes (v. 10.06.72) wurden eine Vielzahl kommunaler und gewerblicher Abfälle an zahl- reichen mehr oder weniger geeigneten Orten abgelagert. Die geologi- schen Verhältnisse waren in vielen Fällen nicht oder nur unzureichend bekannt. Ziel war neben einer Erfassung und Katalogisierung der geo- logisch-hydrogeologischen Standortparameter, die Erstellung einer einfach zu handhabenen Bewertungsskala, die prognostische Einschätzun- gen über die potentielle Gefährdung des Grundwassers durch Altablage- rungen ermöglichte.

Im Rahmen des Forschungsvorhabens "Geologisch-hydrogeologische Kriterien zur Einschätzung potentieller Gefährdungsmöglichkeiten des Grundwassers durch Altablagerungen in Niedersachsen" - gefördert vom Minister für Wissenschaft und Kunst - wurde im Landkreis Helm- stedt eine Erfassung und Erstbewertung von Altablagerungen durchge- führt.

Tm Okt 0.,^.^her 1 ^986 ivv wurde würuc im Stadtbereich von Wolfsburgl f_, nach gleichem Muster mit einer Erfassung und Erstbewertung von Altablagerungen begonnen.

Auf Vorschlag des Niedersächsischen Landesamtes für Wasserwirtschaft sollten folgende Altablagerungen einer intensiveren Bearbeitung unter- zogen werden:

- Salzgitter-Heerte und Berkum (Stahlwerke Peine-Salzgitter), Sonderabfälle; - Wolfsburg, FE- Deponie des VW-Werks (Industrieschlämme, Formsande);

- Altablagerungen Salzhausen (Hausmüll, Paraffinrückstände) und Scharmbeck (Säureharze); Lkr. Harburg.

Um methodische Ansätze zur Ausgrenzung von Hausmülldeponien zu testen, wurden geomagnetische Verfahren an folgenden Altablagerungen eingesetzt:

- Hoiersdorf, Lkr. Helmstedt;

- Wesendorf-Wagenhoff (Fa. Merkel und Dosenschmidt), Lkr. Gifhorn Der Erhaltungszustand der Mikrofossilien als Indikator möglicher Wasserzirkulation in Tongesteinen wurde am Beispiel der Sondermüll- deponie Essenrode untersucht.

2. Erfassung und Bewertung von Altablagerungen im Landkreis Helmstedt

Im Zeitraum vom 01.02.85 bis 30.06.86 wurde eine Erfassung und Bewertung von Altablagerungen im Landkreis Helmstedt durchge- führt. Die systematische Erfassung von Altablagerungen ist eine grundlegende Voraussetzung für die Ermittlung von Altlasten. Ziel einer solchen Erfassung ist es

- möglichen Gefahren und Beeinträchtigungen des Ökosystems vorbeugen zu können 5

Altablagerungen örtlich und räumlich abzugrenzen und exakt in Karten und durch Beschreibungen darzustellen;

- alle vorhandenen Kenntnisse und Aufzeichnungen als Grundlage insbesondere für die Gefährdungsabschätzung zusammenzuführen, aufzuarbeiten und zu dokumentieren.

Eine Hilfestellung bei der Erfassung und Bewertung gibt der im Jahr 1982 entwickelte Kriterienkatalog der Länderarbeitsgemein- schaft (LAGA). Die effektive Anwendung des Kriterienkataloges ist davon abhängig, ob alle für die Erfassung, Gefährdungsab- schätzung und Bewertung einer Altablagerung vorhandenen Infor- mationen verfügbar sind.

2.1 Erfassungskriterien

Im folgenden sollen die für die Erfassung wichtigen Kriterien abgehandelt werden.

2.1.1 Erstzulassung und Dauer des Deponiebetriebes

Bereits 1963 wurde im Landkreis Helmstedt eine Ersterfassung durchgeführt, die Angaben über Zeitraum, Größe, Lage, Deponie- planung und der vorhandenen Wasserversorgung -wenn auch recht lückenhaft- enthält. Hierdurch konnten erste Rückschlüsse auf die Erstzulassung und die Dauer des Deponiebetriebes gezogen werden. Auf Grund einer Befragung innerhalb der Gemeinden wur- den die Ang aben präzisiert. Weitere Hinweise auf die Erstver- füllung lieferten der Verfüllungsgrad (von 1963), das Volumen der Grube, die Einwohnerzahl der Gemeinde sowie die Struktu- rierung (Anzahl der Industriebetriebe u. a. ).

2.1.2 Standort und Lokalisierung der Altablagerungen

Ein Großteil der Altablagerungen befindet sich in der Feldmark; 6 deshalb wurden als Standortbezeichnungen oft Flurstücksnamen, Flurstücknummern, Bergnamen u. a. gewählt. Der Ermittlung von Koordinaten (Rechts/Hochwerte) ist besondere Sorgfalt zu widmen. Teilweise war es nicht möglich, die Koordinaten der Deponie- standorte zu präzisieren, dies bedingte die Erarbeitung einer gephysikalischen Methode (Protonenmagnetometer), die das Auf- suchen eventueller Kontaminationsherde ermöglichte. Die Methode ist ausführlich im Zwischenbericht vom 7.7.85 am Beispiel der Altablagerung Hoiersdorf beschrieben.

2.1.3 Geologische Charakterisierung

Im Feld "Geologische Charakterisierung" erfolgte neben der stratigraphischen Einordnung eine Beschreibung der Sedimente. Die Grundlage für diese Angaben bildeten Diplomarbeiten, geo- logische Karten, Fachliteratur, Gutachten des NLfB und Gelände- begehungen. Im Südkreis erwies sich eine Ansprache als schwierig; teilweise wurden deshalb Angaben aus der Oberflächenkartierung (ca. 2 m) übernommen, auf die Lagerungsverhältnisse konnte nicht eingegangen werden.

Der Großteil der ehemaligen Deponien befindet sich in ausgebeu- teten Kies- und Sandgruben des Quartärs bzw. Tertiärs. Tongruben des Juras, Keupers und der Kreide wurden gleichwohl verfüllt, auch erfolgte die Verkippung in einem Teil der ehemaligen Kalk- steinbrüche im Elm (Muschelkalk) und des Heeseberges (Buntsand- stein) .

Diese Angaben bilden die Grundlage zur Abschätzung der Wasser- durchlässigkeit (kf-Wert), die allerdings mit einigen Unsicher- heiten behaftet ist, zumal die quartären Sedimente eine hetero- gene Zusammensetzung -oftmals Wechsellagerung- aufweisen. Der kf-Wert wurde auf die Deponiebasis bezogen, die Mächtigkeit der Basis war nicht ausschlaggebend.

An einem Beispiel soll erläutert werden, wie problematisch die die Angabe des kf-Wertes ist, dem ja bei der Erstellung von Bewertungskriterien eine hohe Wichtung zukommt.

1. Die Deponiebasis -bestehend aus quartären Sedimenten (Sande und Kiese)- wird von Jura Tonen unterlagert;

2. Ablagerungen erfolgten in relativ undurchlässigem Substrat (Geschiebelehm), wird von mesozoischen Gesteinen des Muschel- kalkes unterlagert.

Auf häufigen Sedimentationswechsel innerhalb der Gruben sei in diesem Zusammenhang hingewiesen.

Um jedoch eine Arbeitsgrundlage zu schaffen, wurde der kf-Wert abgeschätzt; bei Kenntnis der Lagerungsverhältnisse erfolgte ein Vermerk im Kriterienkatalog.

Angaben bezüglich des Grundwasserstandes waren nur in seltenen Fällen den Unterlagen zu entnehmen. Indirekte Aussagen über den Flurabstand geben spezifische Pflanzenvergesellschaftungen (Seggenbestände, Feuchtgrünländereien u. a. ).

Die Grundwasserfließrichtungen werden durch die Geometrie und Aufbau der Grundwasserstockwerke sowie den geologischen Struk- turen geprägt. Im Helmstedter Raum ist der Wechsel von Sätteln und Mulden beherrschendes tektonisches Element. Die Sättel sind auf Salzaufstieg zurückzuführen. Der Dorm stellt einen typischen Mittelrücken (Dorm-Barneberger Höhenzug) dar. Durch Salzabwan- derung entstanden auf beiden Seiten des Sattels Mulden, in denen sich mächtige Braunkohlenflöze bildeten (Helmstedter Tertiär- mulde) .

Die Tertiärmulden sind mit ihrer Wannenstruktur als geschlossene hydrogeologische Systeme anzusehen, da sie im Liegenden größten- teils durch Keupertone abgedichtet werden. Bedingt durch den häufigen Sedimentationswechsel haben sich eine Reihe unterschied- 8 licher Grundwasserstockwerke gebildet, die zwar lokal Verbindung haben können, generell jedoch unterschiedliche Kennwerte bezüg- lich des Wasserchemismus und der Hydrodynamik aufweisen. Die ober- flächennahe Entwässerung der Grundwasserleiter erfolgte über ein Vorflutersystem, dessen Verlauf ursprünglich durch die schwache Glazialmorphologie geprägt war. Es ist Teil des Einzugsgebietes der Elbe und ist generell nach Südost gerichtet. Anthropogene Eingriffe (Tagebau) führen jedoch zu einer Veränderung des Sy- stems. Generell kann davon ausgegangen werden, daß die Haupt- fließrichtung ähnlich wie die des Vorflutersystems in Längs- richtung der Mulde (NW) erfolgte bzw. erfolgen wird.

Für den Bereich des Elms ist die Fließrichtung vom Einfallen der Schichten abhängig (umlaufendes Streichen).

Im Kriterienkatalog ist die konkrete Angabe der Grundwasser- fließrichtung gefordert; eine Aussage bezüglich der Grundwasser- fließrichtung erfolgte nur, wenn dies den Gutachten des NLfB zu entnehmen war.

2.1.4 Abfallschlüssel

Bei der Erstellung eines Bewertungsschlüssels ko mmt der Art, Menge, Beschaffenheit und Verteilung der Abfälle sowie der in ihnen enthaltenen Schadstoffe besondere Bedeutung zu. Da in der Regel die gemeinsame Ablagerung von Bauschutt, Hausmüll, Sperr- müll und Gewerbemüll erfolgte -also Abfälle verschiedener Her- kunft- eine genaue Information über die Stoffeigenschaften der abgelagerten Stoffe wie Giftigkeit, Abbaubarkeit und Reaktions- fähigkeit nicht vorliegen, ist es schwierig, detaillierte Aus- sagen zur Abschätzung einer tatsächlichen Gefährdung zu treffen.

2.2 Bewertungssysteme

Bewertungssysteme dienen dazu, die für die Gefahrenabschätzung relevanten Kriterien durch Bewertungszahlen unterschiedlich zu gewichten, um die potentielle oder tatsächliche Gefahr, die von einer Altablagerung ausgeht, erkennen zu können. Mit Hilfe dieser Bewertung soll die Entscheidung erleichtert werden, welche Stand- orte vorrangig zu sanieren oder noch weiter zu untersuchen sind.

Bisher sind eine Reihe von Bewertungsmodellen entwickelt und vor- gestellt worden z. B. Modell Saarland, Hamburg, Baden-Württemberg sowie das HRS (Hazard-Ranking-System), das in den U S A entwickelt wurde; auf diesen Systemen basieren auch die deutschen Bewertungs- modelle.

Zunächst stellt sich die Frage, inwieweit eine zahlenmäßige Dar- stellung der Gefährdung überhaupt möglich und vertretbar ist, weiter kommt hinzu, daß bei einigen Modellen (HRS, Saarland) zur Abschätzung des Gefährungspotentials die nötigen Untersuchungen vorausgesetzt werden und das Ziel ausschließlich in der Erarbei- timg von Sanierungsprioritäten besteht. Die Bodenschutzkonzeption der Bundesregierung mißt aber dem Vorsorgeprinzip größte Bedeutung zu, was für ein dicht besiedeltes Land wie die Bundesrepublik sinn- voll ist.

2.3 Methodenkombinationen zur Identifizierung von Altablagerungen

Die Vielfältigkeit der potentiellen Auswirkungen von Altablagerun- gen auf das Ökosystem erfordert den Einsatz mehrerer unterschied- licher Arbeitsmethoden und die komplexe Interpretation von Unter- suchungsergebnissen.

Mit Hilfe der Geomagnetik lassen sich Veränderungen des erdmagneti- schen Feldes feststellen. Während sich natürliche (geologische) Ein- flüsse im allgemeinen nur durch geringe Störeffekte (Anomalien) aus- zeichnen, werden anthropogen verursachte Ablagerungen in sedimen- tären Abfolgen durch starke Magnetfeldstörungen dokumentiert. Diese Methode eignet sich zum Aufsuchen und zur Ausgrenzung ehemaliger Deponiestandorte (s. Kap. 8 und 9). Die Trennung unterschiedlicher Ablagerungsbereiche innerhalb einer Deponie ist - bei getrennter Ab- lagerung der Abfälle - möglich (s. Kap. 7).

In Kombination mit geoelektrischen Messungen lassen sich im Umfeld - 10 - einer Altablagerung Aussagen über die geologische Schichtenfolge - und somit Angaben über die Deponiebasis - sowie den Flurabstand ableiten.

Hinweise über die Zusammensetzung und die Dichtigkeit von Tonge- steinen können mittels tonmineralogischer Methoden (Röntgendiffrak- tometer) und mikropaläontologischer Methoden ermöglicht werden (s. Kap. 11).

Die Erstellung eines geochemischen Katasters gewinnt dort an Be- deutung, wo das Abteufen von Bohrungen nicht möglich bzw. unzweck- mäßig (großer Flurabstand) ist. So konnte am Beispiel der Altab- lagerung Scharmbeck Arsengehalte bis 70 ppm im Boden festgestellt werden.

3. Bewertung der Altablagerungen im Landkreis Helmstedt

Für eine detaillierte Bewertung der Altablagerungen fehlt es an vielen Grundlageninformationen, die normalerweise Voraussetzung für eine Einschätzung der Gefährung und Bewertung sein sollten. Unter diesen Voraussetzungen muß an erster Stelle die grobe Ab- schätzung des Gefährdungspotentials und die Darstellung von In- formationsdefiziten stehen, welche behoben werden müssen, um zu konkreteren Aussagen über das Kontaminationspotential zu gelangen. So ist das vorrangige Ziel dieser Bewertung die Setzung von Un- tersuchungsprioritäten nach einer ersten Abschätzung der von einer 7,. Altablagerung ausgehenden Gefahr für Wasser, Boden und Luft.

Folgende Faktoren wurden bei der Bewertung der Altablagerungen im Landkreis Helmstedt berücksichtigt:

1. Durchlässigkeit des Untergrundes (kf-Wert) 2. Art des Abfalls 3. Lage zum Wasserschutzgebiet 4. Grundwasserflurabstand 5. Bebauung 6. Ungefähre Größe der Altablagerung (Fläche/Volumen) Konkrete Aussagen über eine Bodenbeeinflussung, Schadstoffe, Toxizität, Grundwasserverunreinigung, Gasentwicklung u.a. waren bei der Erstbewertung nicht möglich.

Es erfolgte eine Klassifizierung der Altablagerungen in drei Kategorien, basierend auf einer Kombination der Faktoren.

1. Anlagen mit akutem Gefährdungspotential (5 Altablagerungen) Anlagen, bei denen eine unmittelbare Gefährdung vermutet werden kann; z. B. Anlagen in Wasserschutzgebieten, Überbauung, toxische Ablagerungen, Grundwasserstand, kf-Wert, Zeitraum und Volumen der Ablagerung.

2. Anlagen mit potentieller Gefährdung (vorrangig) 45 Altablagerungen

Anlagen, von denen, soweit ersichtlich, z. Z. keine unmittel- bare Gefährdung ausgeht, die aber in dieser Hinsicht noch ge- nauer zu untersuchen sind. Aufgrund ihrer Größe oder vermut- lich eingebrachter umweltgefährdender Stoffe oder ihrer Lage zum WSG können unter gewissen Bedingungen akute Gefährdungen von diesen Anlagen ausgehen.

3. Anlagen mit geringer Gefährdung (untergeordnet) 100 Altablagerungen

Anlagen mit geringem Gefährdungspotential, von denen vermut- lich keine Gefährdung ausgeht. Geringe Beeinträchtigungen des Ökosystems können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Alle 150 Altablagerungen sind in Anlage 1 (1:50000) dargestellt.

Im folgenden werden die Altablagerungen der Kategorie I charakte- risiert.

3.1 Anlagen mit akutem Gefährdungspotential (Kategorie I) 3.1.1 Altablagerung bei Emmerstedt, Am Pastorenweg (G 20)

Betreiber: Gemeinde Emmerstedt (Stadt Helmstedt) Eigentümer: Gerda Henecke Sportplatzstr. 3 3331 Emmerstedt

Rechts/Hochwert: 4430250/5790000 Breite: 90 m; Länge: 200 m Volumen: ca. 100000 m 3

Seit 1960 erfolgten Einlagerungen durch die Fa. Th. Goldschmidt, 3307 Schöppenstedt, Braunschweiger Str. 23. Der wesentliche Teil des anfallenden Betriebsmülls sta mmte aus der Produktion von Tego- Tex und Tegofilm. Hierbei handelt es sich um Papiere, die mit wäß- rigen Kunstharzlösungen imprägniert und getrocknet wurden. Als Im- prägnierharze dienten härtbare Harnstoff-, Melanin- und Phenolharze (Duroplaste) bzw. deren Mischungen.

Diese Betriebsabfälle sollten jedoch nicht mit Wasser in Berührung kommen, da sich hierdurch die Harzbestandteile lösen und das Grund- wasser verunreinigen könnten. - 13 -

1972 wurden in der Müllgrube Eisenfässer mit der Aufschrift "Gift" (Methyl-Tetanol-Amine) gefunden. Eine Anfrage bei der Fa. Goldschmidt ergab, daß diese zum Zwecke des Abtransports ihrer Abfälle eine gro- ße Menge alter Fässer von diversen chemischen Betrieben aufkaufte und daß somit keine Beziehung zwischen der Aufschrift und dem Inhalt der Fässer abzuleiten ist.

Zur Klärung der Frage wurde seitens des Ordnungsamtes Helmstedt eine chemische Analyse des Inhalts dieser Fässer sowie von Ballen mit Werksabfällen der Fa. Goldschmidt in Auftrag gegeben. Das Che- mische Untersuchungsamt Braunschweig stellte hierzu am 25.7.72 und 24.8.72 fest: "Von den außerordentlich stark phenolartig riechenden Abfallproben wurden fünf verschiedene Papiere einer Überprüfung auf Wasser- löslichkeit der Harzbestandteile unterzogen. Hierbei ergab sich, daß durch die Einwanderung von Wasser alle Proben, wenn auch in unterschiedlichem Maße, phenolartige Stoffe in kürzester Zeit in das Wasser abgaben. Sofern derartige Abfälle nicht in einer geord- neten Deponie eingelagert werden, besteht demnach die Gefahr einer Auslaugung und Einsickerung phenolischer Produkte in den Unter- grund und somit die Möglichkeit einer Gefährdung des Grundwassers."

Die Heimstedter Lack- und chemische Fabrik (hellac),Emmerstedter Str. 15, 3330 Helmstedt, ließ folgende Abfälle in die Grube am Pastorenweg einlagern:

- in Wasser gelöste Kunstharzreste - in Wasser gelöste Pigmente bzw. Füllstoffe - Staub- und Lackreste.

Weiter wurde Formsand der Helmstedter Gießerei abgelagert. Bei der Untersuchung des Formsandes auf wasserlösliche und grundwasserbe- einflussende Bestandteile konnten phenolhaltige Inhaltsstoffe nicht mit Sicherheit identifiziert werden. - 14 -

Die Entsorgung -also der Transport der Abfälle der Fa. Goldschmidt und hellac- wurde von der Fa. Irmgard Zabel, Am Emmerstedter Bahn- hof, 3330 Helmstedt, durchgeführt.

3.1.2 Vorkommnisse:

Am 7.7.1972 brach ein Feuer in der Müllgrube aus; ca. 30 000 1 Wasser wurden zum Löschen des Feuers benötigt. Dieser Vorfall führte letztendlich zur Schließung der Grube.

3.1.3 Geologische Situation

Die Altablagerung 'Am Pastorenweg° befindet sich in einer ehema- ligen Sandgrube; heute wird der Bereich landwirtschaftlich genutzt. Die tertiären Sande (Eozän) weisen eine gute Durchlässigkeit (Kf 10 -2 - 10 -4 ) auf; in einem Teil der Grube liegt die Deponiesohle unterhalb des Grundwasserspiegels. Eindeutige Aussagen über die Grundwasserfließrichtung sind nicht möglich.

3.1.4 Zusammenfassung

Eine Grundwasserkontamination durch die Altablagerung am Pastoren- weg ist nicht auszuschließen, da eine Auslaugung phenolischer Pro- dukte aus den Abfällen der Fa. Goldschmidt befürchtet werden muß. Diese Annahme wurdadurch das Gutachten des Chemischen Untersuchungs- amtes Braunschweig unterstützt. Ein weiterer Aspekt, der eine Grund- wasserverunreinigung möglich erscheinen läßt, ist die gute Durch- lässigkeit der tertiären Sande.

3.1.5 Folgearbeiten

Zur Klärung der geologisch-hydrogeologischen Verhältnisse sind Aus- sagen über die Stratigraphie, Petrographie und hydrogeologischen Parameter (Flurabstand, Grundwasserfließrichtung, Hydrochemie) zu treffen. Hierzu ist das Abteufen von mindestens 4 Bohrungen sowie - 15 - eine Sediment- und Wasserprobenahme notwendig, um ausreichende Kenntnis über die hydrogeologischen Verhältnisse und über eine mögliche Grundwasserkontamination (Art, Ausbreitung) zu erhalten.

3.2 Altablagerung Söllingen (Am Friedhofsweg, L 2)

Betreiber und Eigentümer: Alfred Blin Hauptstr. 46 3339 Söllingen Rechts/Hochwert: 4425850/5774150 Breite: 70 m; Länge: 150 m Tiefe: ca. 7 m; Volumen: ca. 70 000 m 3

1970 wurden im nördlichen Bereich der Deponie von mehreren Tank- lastzügen ockerbraune Schlämme verkippt. Die Ablagerungen bedeckten die Deponiesohle in einer Stärke von ca. 0,5 m. Die Deponierung dieser Schlämme hatte das "Verbrennen" von der anstehenden Vegetation zur Folge.

Ende der 60er Jahre wurden in einer "Nacht- und Nebelaktion" ca. 200 t Bitumen und 120 t Deckenmaterial durch die Fa. Scharre ver- kippt, da beim Ausbau der B 244 der Fertiger ausfiel.

Die Angaben über die o. g. Vorgänge basieren auf mdl. Aussagen von Mitarbeitern des Landkreises Helmstedt.

3.2.1 Geologische Situation

Die Ablagerungen erfolgten in einer ehemaligen Formsandgrube (Tertiär, Eozän). Die Sande weisen eine gute Durchlässigkeit (kf 10 -2 - 10-4 ) auf. Im Abstrombereich der Deponie befindet sich eine ehemalige Mühle; die Wasserversorgung der Bewohner wird über hauseigene Teiche sichergestellt. - 16 -

3.2.2 Folgearbeiten

Zur Klärung der geologisch-hydrogeologischen Situation ist das Abteufen von 4 - 5 Bohrungen sowie die Durchführung einer Sedi- ment- und Wasserprobenahme notwendig, um Aussagen über die hydro- geologischen und hydrochemischen Verhältnisse zu treffen.

3.3 Altablagerung Rickensdorf (D 15)

Betreiber und Eigentümer: Gemeinde Rechts/Hochwert: 4430800/5802850 Breite: ca. 100 m; Länge: ca. 250 m mittlere Tiefe: ca. 15 m; Volumen ca. 350 000 m 3

Die ehemalige Hausmülldeponie Rickensdorf liegt am Rande des Wasserschutzgebietes Bahrdorf. Seit 1951 wurden hier Abfälle aller Art (Hausmüll, Bauschutt, Bitumenfässer, Autowracks usw.) abgelagert. Die Deponierung von Gewerbemüll (Gummiabfälle) erfolg- te durch die Allertal-Werke, .

3.3.1 Geologische Situation

Das Einzugsgebiet des Trinkwasserbrunnens Bahrdorf erstreckt sich 2,0 - 2,5 km in südwestliche Richtung und zwar bis in den Bereich der Altablagerung Rickensdorf. (Abb. 1)

Im Bereich des Brunnens stehen 75 - 100 m mächtige sandig-kiesige und tonig-schluffige Schichten des Quartärs an. Darunter folgen flach nach Westsüdwest einfallende Festgesteinsschichten des Bunt- sandsteins, des Muschelkalks und des Keupers. Der Obere Keuper (Rhätsandstein) streicht in unmittelbarer Nähe der Altablagerung aus.

Bedingt durch den hohen Grundwasserstand ist eine Auslaugung der Ablagerung und somit eine Kontamination des Grundwassers zu be- fürchten. — 17 —

Abb.1 Trinkwasserschutzgebiet Brunnen "Bahrdorf" des Wasserverbandes Vorsfelde und Umgebung 58 35

5802 4434 4431

• Fassungsbereich mit Bru:.reü III A Weitere Schutzzone (Zone IilA) III B Weitere Schutzzone (Zone IIIB)

Aiederstichsisches Landesamt für bodenforechung, Hannover Att.HydroFologi• - 18 -

3.3.2 Folgearbeiten

Im Rahmen von Vorsorgemaßnahmen sollten im Abstrom der Altabla- gerung 2 - 3 Pegel abgeteuft sowie Wasser- und Sedimentanalysen vorgenommen werden, um eine Überwachung der Grundwassergüte sicherzustellen.

3.4 Altablagerung Rieseberg (F 3)

Betreiber und Eigentümer: Gemeinde Rieseberg Rechts/Hochwert: 4417700/5796100 Breite: 50 m; Länge: 80 m; Volumen: ca. 50 000 m 3

Die ehemalige Hausmülldeponie Rieseberg liegt im Wasserschutz- gebiet Puritzmühle, etwa 700 m von der Wasserschutzzone I ent- fernt. Der Hausmüll wurde in einer Sandgrube abgelagert.

3.4.1 Geologische Situation

Die Altablagerung Rieseberg liegt am nordwestlichen Ende der west- lichen Helmstedter Tertiärmulde. Die Deponiebasis bilden tertiäre Lockersedimente, die meist sandig-kiesig, z. T. aber auch schluffig- tonig ausgebildet. sind. Die Schichten streichen West-Ost und fallen nach Norden ein. Nördlich des Wasserwerkes Puritzmühle sind -bedingt durch die Subrosion des Salzstocks Beienrode, bzw. durch das "Über- fahren" der Schichten durch das pleistozäne Eis- die Schichten über- kippt; sie fallen nach Süden ein.

Die tertiären Schichten des Eozäns überlagern im allgemeinen dis- kordant Gesteine der Oberkreide, bei Rieseberg auch Gesteine der Trias, die als Kalk- bzw. Tonsteine anstehen und, bedingt durch ihre Klüftigkeit eine mittlere bis gute Durchlässigkeit aufweisen. Die Grundwasserfließrichtung ist Nordwest gerichtet.

Obwohl die Brunnen des Wasserwerkes nicht im unmittlbaren Abstrom - 19 - der Altablagerung liegen, wurden bei einer Beprobung durch das Chemische Untersuchungsamt Helmstedt erhöhte Zn- und Cd-Gehalte festgestellt; die Zn-Gehalte sind auf das Material des Pegelrohres (aus Zn) zurückzuführen. über die Herkunft der Cd-Gehalte besteht noch Unklarheit; z. Z. wird ein Pegel abgeteuft, der Aufschluß über die Grundwasserchemie geben soll.

3.5 Kalksteinbruch im Elm (F 11)

Betreiber: NZR Königslutter Träger: Forstamt Königslutter Eigentümer: Kloster und Studienfonds Bohlweg 3300 Braunschweig Rechts/Hochwert: 4417350/5789040 Breite: 50 m; Länge: 150 m Tiefe: 8 m; Volumen: 60 000 m 3

In einem ehemaligen Steinbruch des Muschelkalks erfolgte die Ab- lagerung von "Feldsammelsteinen mit anhaftender Rübenerde". Bedingt durch die Klüftigkeit der Gesteine und Fließrichtung des Grundwas- sers (Nordost), ist eine Kontamination der Trinkwasserbrunnen der Stadt Königslutter, die im Abstrom der Deponie liegen, nicht aus- zuschließen.

Dies könnte sich in einer Erhöhung des Nitrat- und BSB's-Gehaltes dokumentieren.

3.6 Anlagen mit potentieller Gefährdung (Kategorie II)

Von den 45 Altablagerungen, die der Kategorie II zugeordnet sind, werden weiterweiteree UntersuchungenviL^ci.^uuttungeTl bei den Altablagerungen Räbke und Bornum als notwendig angesehen. - 20 -

3. 6.1 Räbke (14)

Betreiber und Eigentümer: Gemeinde Räbke Rechts/Hochwert: 4422180/5784530 Breite: 100 m; Länge: 200 m Volumen: ca. 85 000 m 3

Die Altablagerung Räbke liegt im Wasservorranggebiet unmittelbar an den Schunterquellen.

Das Gelände ist rekultiviert und wird landwirtschaftlich genutzt.

3.6.1.1 Geologische Situation

Seit 1954 wurde ein "Erdfall" im oberen Muschelkalk verfüllt, der durch Auslaugungsvorgänge entstanden ist. Aufgrund der Klüftigkeit des Muschelkalkes und der daraus resultierenden guten Durchlässig- keit können lösliche Stoffe schnell mit dem Niederschlagswasser ab- transportiert und das Grundwasser bzw. die Schunterquelle kontami- nieren.

3.6.2 Altablagerung Bornum/Elm (F 7)

Eigentümer: Gemeinde Bornum keine Angaben über Breite, Länge Volumen ca. 15 000 m 3 Rechts/Hochwerte: 4415700/5791900

Die Deponie wurde bis 1966 betrieben und liegt in der Nähe eines Erdfalles. In einem Gutachten des NLfB's von 1963 wird eine Kon- tamination des Grundwassers nicht ausgeschlossen.

Die Klassifizierung der 150 Altablagerungen in die Kategorien I - III ist der folgenden Liste der Altablagerungen zu entnehmen. - 21 -

3 , 7 Liste der Altablagerungen

Die Nummerierung der Altablagerungen basiert auf einer Gliederung des Landkreises in die Topographischen Karten 1:25000.

Die Verteilung der Altablagerungen auf die einzelnen Topographischen Karten ist wie folgt:

TK-Nr. Blatt Anzahl der Altablagerungen A = 3531 Öbisfelde 8 B = 3629 Braunschweig-Nord 5 C = 3630 Wolfsburg -Süd 16 D = 3631 Gr. Twülpstedt 26 E = 3632 Weferlingen 5 F = 3730 Königslutter 11 G = 3731 Süpplingen 34 H = 3732 Helmstedt 2 I = 3831 Schöningen 24 J = 3832 Hötensleben 3 K = 3930 Hessen 2 L = 3931 14 150 22 -

A = 3531 (Oebisfelde)

Nr. Bezeichnung Rechts/Hochwerte Kategorie

A 1 Grafhorst 4427550/5812800 3 A 2 4425800/5811150 3 A 3 Wahrstedt 4430100/5810150 3 A 4 Wahrstedt 4431100/5809750 3 A 5 Kiesgrube Müller 4428920/5809050 3 A 6 4429280/5808850 3 A 7 Meinkot 4429600/5808150 3 A 8 Meinkot 4429650/5807950 3

B = 3629 (Braunschweig-Nord)

B 1 Essenrode 4408250/5804430 2 B 2 Gr.Brunsrode 4408880/5802695 2 B 3 Wendhausen 4406800/5798400 3 B 4 Essehof 4406800/5798400 2 B 5 Essehof 4408370/5798280 3

C = 3630 (Wolfsburg -Süd)

C 1 Kl. Brunsrode 4410600/585550 3 C 2 Flechtorf 4412700/5803650 3 C 3 Flechtorf 4411180/5803260 2 C 4 Beienrode 4413920/5802400 2 C 5 Glentorf 4418120/5800920 3 C 6 Glentorf 4417750/5799800 3 C 7 K1, Si_eimke 4418700/5799250 3 C 8 K1. Steimke 4419900/5798950 3 C 9 4409140/5799400 3 C 10 Boimstorf 4415600/5798650 3 C 11 Boimstorf 4415550/5798440 3 - 23 -

C 12 Boimstorf 4415550/5798440 3 C 13 Ochsendorf 4419220/5798020 3 C 14 Ochsendorf 4419900/5797460 3 C 15 Rotenkamp 4415400/5797600 3 C 16 Essehof 4409780/5798030 3

D = 3631 (Gr. Twülpstedt)

D 1 Velpke 4429500/5807150 D 2 Bahrdorf 4431450/5806600 D 3 Gr. Twülpstedt 4426050/5806480 D 4 Kl. Twülpstedt 4427470/5806510 D 5 Bahrdorf 4430720/5805570 D 6 Rümmer 4423830/5806180 D 7 Rümmer 4423850/5806050 D 8 Rümmer 4425400/5805500 D 9 Gr. Twülpstedt 4426950/5804770 D 10 Volkmarsdorf 4424100/5804420 D 11 Volkmarsdorf 4424150/5804220 D 12 Gr. Twülpstedt 4423900/5803980 D 13 Papenrode 4428950/5803700 D 14 Gr. Sisbeck 4427370/5802900 D 15 Rickensdorf 4430800/5802850 D 16 Kl. Sisbeck 4425320/5802850 D 17 Gr. Sisbeck 4428800/5802300 D 18 4430600/5801700 D 19 Querenhorst 4429750/5801170 D 20 Kl. Sisbeck -Süd 4426650/5801150 D 21 Querenhorst 4430890/5800820 D 22 Querenhorst 4429500/5800200 D 23 Ahmstorf 4426350/5798720 D 24 Rhode 4422810/5797850 D 25 Rottorf 4428220/5796830 D 26 Rümmer 4424820/5806410 - 24 -

E = 3632 (Weferlingen)

E 1 Bahrdorf 4431950/5805300 2 E 2 Saalsdorf 4435750/5803650 3 E 3 Saalsdorf 4435980/5803650 3 E 4 Grasleben 4432750/5799550 3 E 5 Grasleben 4432640/5799470 2

F = 3730 (Königslutter)

F 1 Rotenkamp 4415800/5796350 3 F 2 Scheppau 4414300/5796200 3 F 3 Rieseberg 4417700/5796100 1 F 4 Königslutter 4420080/5794680 3 F 5 Königslutter 4419070/5792960 2 F 6 Lauingen 4417600/5792850 2 F 7 Bornum 4415700/5791900 2 F 8 Bornum 4415040/5791440 2 F 9 Sunstedt 4419800/5790000 3 F 10 Sunstedt 4418930/5789200 2 F 11 Kalksteinbr. /Elm 4417350/5789040 1

G = 3731 (Süpplingen)

G 1 Uhry 4422300/5796400 3 G 2 Beienrode 4420900/5796200 3 G 3 Gr. Steinum 4422100/5794600 3 G 4 Barmke 4429700/5794450 2 G 5 Barmke 4428050/5794400 2 G 6 Barmke 4428850/5794050 2 G 7 Schoderstedt 4420700/5793950 3 G 8 Barmke 4428300/5793250 3 G 9 Königslutter 4420400/5793200 3 - 25 -

G 10 Rottorf 4421100/5793300 G 11 Süpplingenburg 4425820/5792350 G 12 Süpplingenburg 4425750/5792290 G 13 Schickelsheim 4422740/5791850 G 14 Helmstedt 4428250/5791840 G 15 Emmerstedt 4429500/5791150 G 16 Emmerstedt 4430280/5790820 G 17 Helmstedt 4431280/5790800 G 18 Emmerstedt 4430050/5790550 G 19 Müllgr. Kleiberg 4423420/5790200 G 20 Emmerstedt 4430250/579000 G 21 Emmerstedt 4429800/5789850 G 22 Emmerstedt 4430150/5789800 G 23 Helmstedt 4430550/5789000 G 24 Süpplingen 4426000/5789730 G 25 Süpplingen 4426150/5788780 G 26 Süpplingen 4423640/5788840 G 27 Lelm 4423800/5788600 G 28 Süpplingen 4423900/5788360 G 29 Süpplingen 4429150/5788170 G 30 4425140/5787860 G 31 Frellstedt 4425250/5786920 G 32 Helmstedt 4431000/5785800 G 33 4428800/5785700 G 34 Barmke 4427940/5793870

H = 3732 (Helmstedt)

H 1 Mariental-Horst 4432120/5794730 2 H 2 Helmstedt 4432250/5790300 2

I = 3831 (Schöningen) - 26 -

I Wolsdorf 4429450/5785500 3 I 2 4425200/5784900 3 I 3 Warberg 4425400/5784850 3 14 Räbke 4422180/5784530 2 I 5 Wolsdorf 4428100/5784550 2 I 6 Wolsdorf 4428630/5783800 2 17 Schöningen 4428550/5778720 3 I 8 Schöningen 4431450/5778490 2 I 9 Schöningen 4426820/5778400 3 110 Wobeck 4423520/5777950 3 I 11 Wobeck 4424200/5777680 3 I 12 Schöningen 4429650/5777600 3 I 13 Schöningen 4429600/5777530 3 I 14 Twieflingen 4426740/5776960 3 I 15 Hoiersdorf 4427960/5776950 3 I 16 Hoiersdorf 4428900/5776900 3 117 Ingeleben 4422890/5776930 3 I 18 Ingeleben 4423210/5776650 3 I 19 Twieflingen 4426950/5776380 3 I 2o Twieflingen 4425900/5776280 3 I 21 Dobbeln 4424980/5776180 3 122 Ingeleben 4422430/5776080 3 123 Dobbeln 4424910/5775110 3 I 24 Schöningen 4429400/5777100 2

J = 3832 (Hötensleben)

J 1 Helmstedt 4432300/5782850 3 J 2 Hohnsleben 4435750/5781700 3 J 3 Schöningen 4432280/5777420 3 - 27 -

K = 3930 (Hessen)

K 1 4418880/5772620 3

K 2 Gevensleben 4419040/5772350 3

L = 3931 (Jerxheim)

L 1 Ingeleben 4421720/5774180 3 L 2 Söllingen 4425850/5774150 1 L 3 Söllingen 4426700/5773860 3 L 4 Söllingen 4426600/5773700 3 L 5 Watenstedt 4420500/5773880 2 L 6 Watenstedt 4420880/5773800 2 L 7 Watenstedt 4420880/5773600 2 L 8 Jerxheim 4423450/5773050 2 L 9 4420800/5772160 3 L 10 Watenstedt 4420450/5771850 3 L 11 Jerxheim 4423120/5771740 3 L 12 Beierstedt 4421170/5771590 3 L 13 Jerxheim 4425350/5771120 3 L 14 Jerxheim 4423750/5770680 3 - 28 -

4. Salzgitter-Heerte und Berkum

Auf Vorschlag der Peine-Salzgitter AG sollte neben der Sonder- mülldeponie Salzgitter-Heerte auch die Monodeponie Berkum bear- beitet werden. Da nicht abzusehen war, daß letztendlich -trotz eines erheblichen Arbeitsaufwandes- keine Zusa mmenarbeit zwischen der Peine-Salzgitter AG und dem Institut für Geologie erfolgte, soll ein kurzer Abriß über die geologische Situation und die Standortproblematik gegeben werden.

Die Peine-Salzgitter AG betreibt seit 1939 die Sondermülldeponie Berkum und seit 1945 die Sondermülldeponie Salzgitter-Heerte.

4.1 Sondermülldeponie Berkum

Die Monodeponie Berkum (Stadt Peine) liegt im Bereich einer südlich des Aller-Urstromtales stark eingeebneten drenthestadial geprägten Geest (Schmelzwassersande). Diese wird nach Norden durch die Fuhse und die ihr tributären Bäche entwässert. Die Deponiebasis liegt auf ca. 65 - 90 m mächtigen vorwiegend sandig-kiesigen quartären Sedimenten. Die quartäre Schichtenfolge enthält einen zusammenhängenden Grundwasserkörper; ter- tiäre Tone fungieren als Grundwassersohle.

Seit 1939 werden in einer Geländesenke (Karte 1) zwischen der B 65 (Peine-Hildesheim) und dem Mittellandkanal Schlämme aus der Kokerei (EGR-Schlämme) und der Gasreinigung (Perox-Abstoßlösung von 1955 - 1980)verkippt. Bedingt durch den hohen Grundwasserstand (0,8 - 1,2 m) ist eine"Auslaugung°' der Deponie und eine Kontamination des Grund- wassers zu befürchten.

4.2 Salzgitter-Heerte

In der Sondermülldeponie Salzgitter-Heerte (Karte 2 ) werden seit 1945 im wesentlichen ölhaltige Abfälle deponiert. Schwach sandig- kiesige Schluffschichten des Quartärs (Grundmoräne, Saale-Kaltzeit) unterlagern das Deponiegelände. Das Liegende der etwa 10 - 15 m ",•••••••,,

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Die Deponie Salzgitter-Heerte liegt in der Nähe einer pleistozänen Rinne, aus der das Wasserwerk Bleckenstedt fördert; der Rinnen- verlauf ist nicht eindeutig geklärt. Dies verlangt eine Ergänzung der bisherigen Kenntnisse, da ein Zusammenhang zwischen den aus- keilenden wasserführenden Schichten östlich der Deponie und der pleistozänen Rinne nicht auszuschließen ist. Für die Zu- und Ab- stromverhältnisse des Grundwassers im Bereich des Deponiegeländes ist die Auskartierung der Wasserscheide -bisher liegen keine prä- zisen Angaben über den Verlauf der Grundwasserscheide vor- aus- schlaggebend.

Auf eine weitergehende Projektbeschreibung wird verzichtet, da eine Kooperation zwischen der Peine-Salzgitter AG und dem Geologischen Institut -aus finanziellen Gründen- scheiterte.

Es sei darauf hingewiesen, daß weder ein ausgearbeiteter USA-Antrag, noch der Vorschlag EG-Mittel (5. EKGS-Forschungsprogramm) einzuwerben, Unterstützung des Konzerns fanden. Die Eigenbeteiligung seitens der Peine-Salzgitter AG hätte sich auf ca. 100 000,-- DM (bei EG-Mitteln) belaufen.

Mit der Bearbeitung der "Problemstandorte" wurde Herr Prof. Dr. Groba durch die Peine-Salzgitter AG beauftragt. - 32 -

5. Altablagerung FE-Deponie, Wolfsburg, VW-Werk

Betreiber: Volkswagen AG Eigentümer: Volkswagen AG Rechtwert: 4414075 bis 4414450 Hochwert: 5812725 bis 5813350 Fläche: 200.000 m 2 Volumen: 1.000.000 m 3

5.1 Allgemeine Angaben

Im westlichen Bereich des Werksgeländes der Volkswagen AG wurde im Jahre 1960 eine Mülldeponie (im folgenden als FE- Deponie bezeichnet) in Betrieb geno mmen. Sie diente in erster Linie zur Aufnahme fester Produktionsabfälle des Volkswagen- werkes Wolfsburg. Nach Inkrafttreten des Abfallgesetzes 1972 wurde die FE-Deponie von der Volkswagen AG gemäß § § AbfG. als Altanlage bei der Stadt Wolfsburg am 07.11.1972 angemeldet.

Hierbei erfolgte auch eine Auflistung der von der Volkswagen AG in der FE-Deponie abgelagerten Abfallstoff, die im folgen- den, ergänzt durch Unterlagen des Stadtreinigungsamtes Wolfs- burg wiedergegeben wird.

a) feste Abfälle

- Verpackungsmaterial - Bodenaushub - Schutt - Gießereialtsand, einschließlich "Furansand" - Kunststoffabfälle - Filterkuchen (Rest der entgifteten Galvanik und Härtereiabfälle) - Holz - Kraftwerkschlacke - Schleifereiabfälle - Metallemballagen - 33 -

- Unterbodenschutzabfälle - Putzlappen - Mülltonnenabfälle - Gartenabfälle

b) pastose Abfälle - Farbabfälle

Eine Genehmigung des Weiterbetriebes der FE-Deponie unter Auflagen erfolgte am 22.03.1976 durch das Tiefbauamt der Stadt Wolfsburg. Die Auflagen beinhalten unter anderem die Errichtung von 7 Grundwasser- beobachtungsbrunnen (FE 1 bis FE 7), sowie die Durchführung von jähr- lich einer Volluntersuchung und drei Kurzuntersuchungen der aus den Brunnen gewonnenen Grundwasserproben. Zusätzlich wurden Abfallanalysen erstellt.

Aufgrund der Betriebsgenehmigung wurde am 08.10.1976 ein Betriebsplan und nach Schließung der FE-Deponie am 21.04.1983 ein Rekultivierungs- plan von der Volkswagen AG an die Stadt Wolfsburg gemeldet. Die Rekul- tivierung wird zur Zeit abgeschlossen.

5.2 Geologische Situation

Das Aller-Urstromtal, in dessen zentralen Bereich die FE-Deponie liegt, wurde in seiner heutigen Ausdehnung während der Weichsel-Kalt- zeit von wasserreichen Schmelzwasserströmen der allmählich zurückwachen- den Vereisungsfront ausgebildet. Dem Verlauf der Eisrandlagen folgend, tieften sich diese Urstromtäler vorwiegend in OSO/WNW-Richtung in die Ablagerungen der vorhergehenden Kaltzeiten ein. Während der Zeiten ge- ringerer Wasserführung wurde der Talbereich durch Ablagerungen des Schmelzwasserstromes aufgefüllt. In der Mitte des Urstromtales sind diese relativ feinen und gut klassierten Talsande durchschnittlich 10 m mächtig , randlich verzahnen sie sich mit im allgemeinen gröberen Schutt- kegeln der Nebenflüsse. Die Talsande sind in sich kaum gegliedert, stel- lenweise wechseln die Korngrößen geringfügig. Einschließlich von Teilen der unterlagernden drenthezeitlichen Sedimente ist mit einer Mächtig- keit des Grundwasserleiters von ca. 25 - 30 m zu rechnen.

Im direkten Deponiebereich liegen zur Zeit keine Daten über den Unter- - 34 - grund vor. Eine Korngrößenanalyse aus dem Bereich der VW-Schlamm- deponie, ca. 2 km östlich der FE-Deponie, stellt das Sediment als Mittelsand mit hohem Feinsand- und geringerem Schluff- und Grobsand- anteil dar. Aus der Kornsummenkurve errechnet sich der Durchlässigkeit- beiwert zu kf = 6,8 x 10 -6 m/s. Zwei Pumpversuche, die 1985 ca. 1,5 km westlich der FE-Deponie im Bereich der Hausmülldeponie Barnbruch durch- geführt wurden, lieferten einen Wert von kf = 2 x 10 -4 m/s.

Es liegt hier also ein gut bis mäßig durchlässiger Porengrundwasser- leiter vor. Die Grundwasserfließrichtung liegt bei WNW, der Flurab- stand beträgt 0,5 m bis 1,5 m.

5.3 Angaben zu den Abfallstoffen

Besondere Aufmerksamkeit verdienen hier die Analysen des Gießereialt- sandes, die ab 1977 vom Niedersächsischen Wasseruntersuchungsamt in Hildesheim durchgeführt wurden. Dabei wurde festgestellt, daß der Gie- ßereialtsand bis zu 9,6 g/kg Kohlenwasserstoffe und bis zu 49 mg/kg Phenole enthält. Aufgrund dieser Analysen empfiehlt das NLW mit Schrei- ben vom 04.04.1977 die Deponierung von Gießereialtsand nur auf einer gedichteten Deponie.

Weiterhin wurden sogenannte "Furansande", d. h. mit Furanharzen als Bindemittel versetzte Gießereisande abgelagert. Furane ähneln in ihrer chemischen Struktur sehr stark den Dioxinen; inwieweit sie als toxisch einzustufen sind, ist dem Verfasser zur Zeit nicht im Einzelnen bekannt.

5.4 Grundwasseruntersuchungen

a) Kurzuntersuchungen, durchgeführt von der Volkswagen AG

Die Kurzuntersuchungen umfassen die drei Parameter pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit und KMn0 4 -Verbrauch. Von den ur- sprünglich 7 Beobachtungsbrunnen wurden ab 1983 nur noch 5 untersucht.

- pH-Wert - 35 -

Hier zeigen sich im Verlauf der Untersuchungen keine auffälligen Meßwerte. Die Messungen liegen im allgemeinen zwischen pH 6,3 bis 7,3 , nur selten geringfügig darunter. - Leitfähigkeit

Die Werte der Leitfähigkeit sind generell als erhöht anzu- sehen, wobei die höchsten Werte im Abstrom der FE-Deponie liegen. Hier wurden im allgemeinen Wert zwischen 1500 pS/cm und 3000 uS /cm, maximal 4600 pS/cm gemessen. Im Oberstrom dagegen liegen die Werte bei 500 pS /cm bis 1000 pS/cm, maximal bei 2380 }iS/cm. Im Oberstrom (Pegel FE 1) ist eine allmähliche Steigerung der Meßwerte zu verzeichnen und evtl. auf eine lediglich zeitverzögerte Kontamination zurückzu- führen.

- KMn0 4 -Verbrauch

Ebenfalls allgemein sehr hohe Werte zeigt der KMn04-Vebrauch mit Werten zwischen 100 mg/1 und 300 mg/1, maximal 882 mg/l, womit eine hohe organische Belastung des Grundwassers doku- mentiert wird. Die niedrigsten Werte wurden hier ebenfalls im direkten Oberstrom gemessen, ansonsten scheint die Grund- wasserverunreinigung sowohl zum Abstrom als auch seitlich auszustrahlen. b) Volluntersuchungen, durchgeführt vom NLW in Hildesheim, sowie dem Chemischen Untersuchungsamt in Braunschweig.

Von den jährlich einmal durchgeführten Grundwasservollunter- suchungen sollen hier im Hinblick auf den Gießereialtsand lediglich die Gehalte an Phenolen und Kohlenwasserstoffen betrachtet werden.

Allgemein ist eine Zunahme des Phenolgehaltes von 1981 bis 1984 festzustellen. 1981 führten drei von sieben Pegeln meß- bare Phenolmengen, während 1984 sämtliche fünf noch in Betrieb befindlichen Pegel Phenole aufwiesen. Maximal wurden 7,6 mg/l Phenole gemessen (Pegel FE 6 am 08.08.1983), bei einem Grenz- wert für Trinkwasser von 0,0005 mg/1 (EG-Richtlinie 1980). - 36 -

Von den bei metallverarbeitenden Betrieben insbesondere zur Metallentfettung verwandten Chlorkohlenwasserstoffen Trichlorethylen (Tri), Tetrachlorethylen und 1,1,1 Trichlor- ethan wurde insbesondere eine hohe Konzentration des Tri- chlorethylen von 0,7 bis 10 jig/1 festgestellt. Die EG-Richt- linie von 1980 für Trinkwasser gibt allgemein für organi- sche Chlorverbindungen eine Richtzahl von 1 )Jg/1 an. Das ivLW stellte des weiteren im Rahmen der durchgeführten Voll- untersuchungen fest:

- 08.08.1983: Hohe Werte von Chlorkohlenwasserstoffen in FE 3 und FE 6, CSB allgemein hoch, Fe in FE 1, FE 3, FE 5 hoch, NH 4 in FE 1, FE 6 hoch, Buntmetalle Cr, Cu und Ni in FE 6 hoch. Brunnen FE 6 ist ingesamt am höchsten belastet.

- 19.09.1984: Erhöhte Kohlenwasserstoffgehalte in FE 1, FE 5 und FE 6, davon 1,5 mg/1 Benzin in FE 5 und 0,5 mg/1 Hexan in FE 6. Brunnen sind im Abstrom deutlich stärker belastet als im Oberstrom.

- 26.09.1985: Deutlich erhöhte organische Belastung in allen Brunnen, Kohlenwasserstoffe vor allem in FE 1, FE 5 und FE 6 erhöht.

5.5 Erstbeurteilung

Die FE-Deponie der Volkswagen AG wurde im zentralen Teil des Allerur- strcmtales ohne Basisabdichtung errichtet. Es ist davon auszugehen, daß Inhaltsstoffe des Deponiekörpers ausgewaschen werden und in das Grundwasser eindringen können.

Im Bereich der FE-Deponie wurden Grundwasserverunreinigungen verschie- dener Art festegestellt. Da die Beobachtungsbrunnen aber sämtlich im Randbereich der Deponie stehen, ist eine qualitative Aussage zur Quelle dieser Kontamination nicht möglich. Es ergeben sich aus den vorliegen- den Analysedaten zwar Verdachtsmanente in Bezug auf die FE-Deponie, für

- 37 -

eine Beweisführung sind aber mindestens ein, besser zwei weitere Beobachtungsbrunnen im Oberstrom der Deponie erforderlich, die in einem Abstand von 500 m bis 1000 m zur Deponie installiert werden sollten. Außerdem wäre in Bezug auf die Chlorkohlenwasserstoffe eine geschichtete Probenahme erforderlich.

Weiterhin kann eine Aussage über die Ausbreitung der Grundwasserver- unreinigung nur getroffen werden, wenn im Abstrom mindestens zwei weitere Brunnen, ebenfalls mit ca. 500 m bis 1000 m Abstand zur FE- Deponie eingerichtet werden. Nach vorliegenden Informationen ist die FE-Deponie als Anlage mit potentieller Gefährdung des Grundwassers einzustufen, wobei zu berücksichtigen ist, daß zur Zeit keine Wasser- schutzgebiete im näheren Abstrom der Deponie existieren, eine Nutzung des verunreinigten Grundwassers allerdings auch kaum in Frage kommt.

6. Erfassung und Erstbeurteilung von Altablagerungen im Stadtbereich von Wolfsburg

6.1 Einleitung

Im Rahmen der Forschungstätigkeit der Gruppe "Grundwasser und Boden" am Institut für Geologie und Paläontologie der Technischen Univer- sität Braunschweig wird seit dem 15.10.1986 eine Erfassung und Erst- beurteilung von Altablagerungen im Stadtbereich von Wolfsburg von Dipl.-Geol. Reinder van der Wall durchgeführt.

Neben der mittels EDV-gerechter Erfassungsbögen des Niedersächsischen Landesamtes für Wasserwirtschaft bereits routinemäßig durchführbaren Erfassung von Altablagerungen steht eine Erstbeurteilung mit Hilfe einer auf die lokalen Gegebenheiten abgestimmten Analytik (Screening) im Vordergrund der Arbeiten.

Ziel der Arbeiten ist neben der Erstellung eines möglichst vollstän- digen Altablagerungenkataloges einschließlich Erstbeurteilung die Ausarbeitung und Erprobung von Screening-Verfahren zur Abschätzung des Gefährdungspotentials von Altablagerungen.

- 38 -

6.2 Durchgeführte Arbeiten

Zum 15.12.1986, genau zwei Monate nach Aufnahme der Tätigkeit, ergibt sich folgender Bearbeitungsstand:

Ausgehend von 40 bereits bekannten Altablagerungen konnten weitere 48 Altablagerungsstandorte erfaßt werden. Zwei bislang als Altab- lagerungen erfaßte Standort wurden aus der weiteren Bearbeitung herausgenommen, da es sich bei ihnen offensichtlich um Fehlinfor- mationen handelte. Somit beläuft sich die Gesamtzahl der Altablage- rungen im Stadtbereich von Wolfsburg derzeit auf 86.

Der Informationsstand zu jedem einzelnen Standort konnte zum größten Teil erheblich erweitert werden. Dies erfolgte zum einen durch inten- sive Auswertung vorhandenen Aktenmaterials, zum anderen durch Gelände- begehungen, bei denen vor allem Angaben zur oberflächennahen Geologie und des Rekultivierungsstandes gewonnen, sowie Standorte von Grundwasser- beobachtungsbrunnen erfaßt wurden. Daneben ergab die Auwertung von Luft- bildern aus dem Zeitraum von 1939 bis 1983 im Stadtplanungsamt Wolfs- burg Anhaltspunkte zu weiteren Nachforschungen.

Gute Kontakte zu Mitarbeitern des Stadtreinigungsamtes, Stadtplanungs- amtes und Liegenschaftsamtes in Wolfsburg, sowie des Wasserwirtschafts- amtes in Braunschweig, aber auch Hinweise aus der Bevölkerung ergaben zusätzliche Informationen.

Sämtliche vorhandenen Angaben wurden in einer Kartei und auf Karten im Maßstab 1:50000 und 1:10000 arbeitsgerecht zusammengestellt und fort- laufend ergänzt.

6.3 Geplante Arbeiten

Bereits erfolgt, bzw. bis Ende Januar 1987 vereinbart sind Gespräche mit zur Zeit amtierenden und ehemaligen Ortsbürgermeistern der um- liegenden, 1972 im Zuge der Gebietsreform eingemeindeten Ortsteile, die aufgrund ihrer detaillierten Ortskenntnisse wichtige Informations- träger darstellen. Weiterhin wurde ein Termin mit einer Mitarbeiterin des Abwasserverbandes Wolfsburg vereinbart. In Vorbereitung sind Ge- spräche mit dem Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung in Han- - 39 - nover zur Beurteilung der geologischen Situation im tieferen Unter- grund.

Der Abschluß der Erfassung mit Weitergabe der Informationen an das Wasserwirtschaftsamt Braunschweig ist für Ende Februar 1987 vorge- sehen. Ab März 1987 sind, aufbauend auf die Erfassung, Screening- Verfahren in Anlehnung an die von MILDE (1985) durchgeführten Unter- suchungen sowie eine Methodenkombination Geochemie (Geophysik) geplant. Als Ergebnis dieser Arbeiten wird eine Erstbeurteilung der erfaßten Altablagerungen bis Mitte September 1987 vorliegen.

7. Säureharzdeponie Scharmbeck, Lkr. Harburg

Ehem. Verwendungszweck: Tongrube der Ziegelei VOSS Dauer der Einlagerung: Januar 1963 - Januar 1965 Einlagerungsmenge: 7.245 t Betreiber: ESSO AG Grundlage: "Hydrogeologisches Gutachten" von Dr. GROBA, Hannover, vom 16.09.1961 Behördl. Genehmigung: Landkreis Harburg

7.1 Aktenauswertung

Am 14.08.1961 stellt die ESSO AG Antrag auf Ablagerung von Industrie- rückständen an den Landkreis Harburg (Winsen/Luhe). Die Rückstände - Säureharze - fallen an leider Schmiermittelherstellutul t 4,114em.unerwünsch- te mit_Shwefelsäure gebunden und herausgezogen werden. Während der Einlagerung kann es zur Bildung von Sulfonsäuren, die wasserlösliche Komponenten enthalten, kommen. Es besteht also die Möglichkeit der Auswaschung. Im Gutachten von Dr. Groba vom 16.09.1961 findet dieser Punkt besondere Berücksichtigung bei der Auswahl eines geeigneten Lagerungsplatzes.

Der als Grube 3 bezeichnete Aufschluß, aus dem früher Schluffe des Lauenburger Tones gefördert wurden, erscheint durch eine im Mittel 20 m mächtige Tonschicht über dem Grundwasserleiter am geeignetesten, die potentiell GW-schädigenden Produktionsabfälle aufzunehmen. Zusätzliche - 40 -

Sicherheitsmaßnahmen werden jedoch empfohlen: a. Grundwasser und Oberflächenwasser müssen vor der Grube abgefangen und in den Vorfluter geleitet werden b. Für die Dauer der Verkippung ist eine Wasserhaltung einzurich- ten; im Pumpensumpf zusammenlaufende Niederschläge sind bei Bedarf zu heben und dem Vorfluter zuzuleiten c. Die Abfallstoffverkippung erfolgt separat in kleinere Gruben- abschnitte (unterteilt durch wasserundurchlässige Trennwände). Nach Abschluß der Einlagerung erhält die Grube zur Abdichtung eine Tondecke. Vorher ist bei der Bildung eines freien Was- serspiegels darauf zu achten, daß Sand/Kies eingebracht wird, bis das Wasser im Porenhohlraum verschwunden ist; Grund: die im Grubenabschnitt durch die Produktionsabfälle verunreinigten Niederschläge sollen beim Auftrag der Tondecke nicht ausgequetscht werden und mit dem im Pumpensumpf zusammenlaufenden Wasser in Berührung kommen.

Im November 1961 gibt der LK Harburg seine Zusti mmung zur Einrich- tung der Deponie unter Einhaltung der Sicherungsmaßnahmen a-c.

Am 2.7.1963 liegt der ESSO AG die wasserbehördliche Erlaubnis für die Einleitung von Oberflächenwasser (ohne Ölrückstände) aus der "Lehmkuhle Scharmbeck" in die Elbe vor.

Ein Fischsterben im Feuerlöschteich Scharmbeck ist Grund für eine Reihe von Wasseruntersuchungen (Chemierat Dr. Kaske, Direktor des staatl. chem. Untersuchungsamtes Lüneburg) im April 1964. Die Pro- ben wurden aus Waldteichen genommen, die zwischen der Deponie und dem auch als Badeteich und Viehtränke benutzten Feuerlöschteich liegen.

Die Analysenergebnisse zeigen einen sehr niedrigen pH-Wert (zw. 1.65-2.95) und die Gegenwart von Mineralsäuren, die mit Si- cherheit aus den in der Grube eingelagerten Ölschlämmen sta mmen. Eine Ortsbegehung zeigt die Ursache der Verunreinigung auf: Der im Lauf der Zeit zugeschwemmte Fanggraben ließ das Oberflächen- wasser direkt dem oberen Grubenabschnitt I zufließen, wodurch ein Dammbruch ermöglicht wurde. Daraufhin floß das verunreinigte Wasser durch die zwei folgenden Grubenabschnitte in den Scharmbecker Bach ab bis in den Ortsteich. - 41 -

Die Maßnahmen der ESSO AG bestehen aus der Wiederherstellung des Fanggrabens und des Da mmes sowie dem Einbringen von Kalklauge zur Neutralisation des unteren Grubenabschnitts.

Wasseruntersuchungen im Mai und Juni 1964 (Dr. Kaske), ebenfalls mit Proben aus den Waldteichen unterhalb der Ölschlammbecken, weisen noch hohe Sulfatwerte (Teichmitte 5300 mg/1) auf. Daraufhin erfolgt eine Verdünnung bei der Einleitung in den Vorfluter von 1:20. Dieses Verdünnungsverhältnis soll nach weiteren Analysen noch vergrößert werden.

Im Februar 1965 gibt die ESSO AG ihr Vorhaben bekannt, die Einla- gerung in die Tongrube Scharmbeck abzuschließen. Die Baubeschrei- bung über die Abdeckung folgt im Juli 1965. Darauf ist zu entnehmen, daß Becken I und II mit Säureharzen verfüllt sind, Becken III noch leer ist. Der Vorschlag zur Abdeckung mit Bitte um Stellungnahme und Genehmigung wird vom LK Harburg an das Niedersächsische Lan- desamt für Bodenforschung, Hannover, weitergegeben. Geplant sind u.a. folgende Maßnahmen: Becken I + II

- Auffüllen der Becken mit ca. 5 cm starker Sandschicht, Gefälle zur Nordseite - Neutralisation der Flächen mit Kalk - Auftrag einer ca. 3 cm "starken" Bitumenschicht: im N, E in Dämme eingelassen im S, W an der Böschung hochgezogen - ca. 35 cm gebrochener Ton - ca. 75 cm Sandschicht

Im September 1965 zeigt das NLfB Hannover "keine Bedenken, die vom Amt zu vertreten wären".

Die Schließung des Beckens I beginnt im November 1966; wegen mögli- cher Setzungen wird die Abdeckung des Beckens II auf das Frühjahr 1967 verschoben. Eine Begehung des Geländes vom LK im Mai 1967 zeigt, daß Becken I ordnungsgemäß geschlossen und eingeebnet ist, Becken II noch offen liegt und Becken III mit einer Bitumendecke versehen ist, die je- doch Aufbrüche zeigt. - 42 -

Im Januar 1972 erfolgt eine Überprüfung durch die ESSO AG. Becken II ist nicht abgedichtet, da noch Gasbildung zu beobachten ist. Im Drainagegraben zeigt sich ein Ölfleck in Höhe des Beckens II, der durch ausgetretene Bleicherde (durch Oberflächenwasser durch den Wall gespült) verursacht wird. Der nahegelegene Waldteich weist eine ähnliche Oberfläche wie Becken II auf; Messungen des pH-Wertes ergeben 5,5-6,0 (Huminsäuren in Waldgewässern), während der pH-Wert in Becken II leicht basisch ist (noch durch Kalk-Neutralisation).

Dadurch sei ein ursächlicher Zusa mmenhang des ähnlichen Aussehens auszuschließen. Trotzdem soll Becken II baldmöglichst geschlossen werden. Empfohlen wird eine Verstärkung der Bitumendecke sowie lau- fende Kontrollen des Drainagegrabens und des Da mmes zwischen Becken I und II.

1981 stellt sich heraus, daß die Grube im vorgeschlagenen Wasser- schutzgebiet (Zone III) Winsen-Ashausen-Stelle liegt, was eine erneute Überprüfung der Grubenabdichtung zur Folge hat.

Die ESSO AG schlägt vor, einen Beobachtungsbrunnen im Grundwasser- abstrom niederbringen zu lassen.

Nach Anfrage benachrichtigt das NLfB Hannover den Landkreis Har- burg, daß ein Beobachtungsbrunnen nicht erforderlich sei, da die Abdichtung zum Grundwasser durch den anstehenden Ton hinreichend gewährleistet und eine sinnvolle Positionierung des Brunnens nur schwer möglich sei.

Bei einer erneuten Begehung im März 1982 stellt der Landkreis über Becken I einen kleinen Teich mit Wasserpflanzen fest, d.h. die Beckenabdichtung ist relativ dicht. Vermehrte Aufmerksamkeit soll dem seitlichen Sickerwasser gewidmet werden, da im wasserführenden Graben an der NE-Seite ein hellgrauer/brauner Fleck mit ca. 1 m Ausdehnung beobachtet wird.

Die Untersuchung einer Probe durch das Wasseruntersuchungsamt Hil- desheim entfällt, da zum Zeitpunkt der geplanten Probennahme der Graben ausgetrocknet ist. - 43 -

7.2 Geplante Arbeiten

Die Altablagerung wird im Rahmen einer Diplomarbeit bearbeitet. Die Analysen einer ersten Bodenprobenahme ergaben Arsengehalte bis 70 ppm.

Im Frühjahr soll ein geochemisches Kataster im Bereich der Alt- ablagerung erstellt werden; die Ergebnisse werden den zustän- digen Behörden zugesandt. 8. Geomagnetische Kartierung der Altablagerung Salzhausen - 45 -

8.1 Allgemeine Angaben

Rechts / Hochwert: 357833/590183 TK 2727, Blatt Salzhausen Erstzulassung: 10.11.1961

Genehmigungsbehörde: Landkreis Harburg

Zugelassene Abfallart: Paraffinrückstände

Bekannte Abfallart: mit Mineralöl verunreinigter Boden

Nördlich von Salzhausen, in einem bewaldeteten Gelände, liegt die Altablagerung Salzhausen, eine ca. 4 - 5 m tiefe Lehmgrube des Landwirtes W. Koch aus Salzhausen. Sie hat eine Ausdehnung von ca. 2600 m 2 und diente der Gemeinde Salzhausen als Müll- deponie (Zahlen entstammen dem Gutachten von Dipl.-Ing. J. Arnulf Wilhelmer vom 12.9.61).

8.2 Angaben zu den Abfallstoffen

1961 bekam die Fa. Karl Schulz, eine Hamburger Transportfirma, die Erlaubnis, monatlich etwa 50 bis 60 m 3 Paraffinrückstände in der Grube zu verkippen. Dem Landkreis Harburg sowie der Gemeindeverwaltung Salzhausen lag ein Sachverständigen Gut- achten vor, wonach der Untergrund der Grube aus Ton bis schluf- figem Ton bestehe. Nur bei einer Bohrung II wurde der schluffi- ge Ton von Feinsand (M = 1,40 m) überlagert; der Flurabstand betrug 0,30 m. Außerdem wurde die Beschaffenheit des Industrie- mülls näher beschrieben: - 46

Das Gebiet entwässert einmal nach NE, zum anderen nach S bis SE zur Luhe. In der Grube stehen stark gefaltete vorwiegend tonig bis schluffige, schwer wasserdurchlässige pleistozäne Beckensedi- mente nach Bohrungen in einer Mächtigkeit von mindestens 4 m an. Im Liegenden der Beckenbildungen können Sande mit einem zusammen- hängenden Grundwasserkörper vermutet werden. Die Beckensedimente werden teilweise von einem stark sandigem Geschiebelehm, teilweise von einer geringmächtigen vorwiegend schluffig bis tonigen Fließ- erde bedeckt. Darüber folgen fluvioglaziale Sande, deren Mächtig- keit nach Osten zunimmt und örtlich Dünen bzw. eine Flugsanddecke. In diesen gut bis sehr gut wasserdurchlässigen Sanden ist ein zusam- menhängender Grundwasserkörper nicht ausgebildet. Bei den durch Eisdruck hervorgerufenen intensiven und tiefgreifenden Lagerungs- störungen der Schichten unter dem Geschiebelehm ist nicht mit Si- cherheit zu sagen, ob die Beckensedimente einen vollständigen hy- draulischen Abschluß nach unten gewährleisten; dafür spricht auch, daß in großen Teilen kein Stauwasser vorhanden ist."

Die Art der bisherigen Verkippung wurde beanstandet und eine wei- tere Verkippung von Industrieabfällen dürfte nach diesem Gutachten nur dann genehmigt werden, wenn mehrere im Gutachten näher bestimm- te Maßnahmen, darunter die Errichtung von mindestens zwei Grund- wassermeßstellen beiderseits der Wasserscheide, getroffen würden.

Im Oktober 1962 wurden Bohrarbeiten durchgeführt. Da keine wasser- führenden Schichten angetroffen wurden, war jedoch ein Ausbau der Bohrungen zu Grundwassermeßstellen nicht möglich. Allerdings stell- te das NLfB fest, daß in dem z.Zt. benutzten kleineren westlichen Grubenabschnitt eine Verunreinigung des Grundwassers nicht zu be- fürchten sei, da im Liegenden der Grube schwer wasserdurchlässige bis undurchlässige Schichten in ausreichender Mächtigkeit und Aus- dehnung anzunehmen seien.

Mit der Auflage, die oben erwähnten Maßnahmen durchzuführen, wurde von der Vollziehung der Verfügung vom 14.3.62 abgesehen. - 47 -

Paraffinrückstände:

1. Säureteer zu gleichen Teilen aus Paraffin, Schwefelsäure und koksartigen Anteilen bestehend. In heißem Zustand flüssig, nach dem Erkalten schwarz, fest, kaum wasserlöslich und schwer brennbar. 2. Bleicherde (gebrauchte): aufbereiteter Ton, der mit ca. 30 wasserunlöslichem Paraffin getränkt und von schwarz-grauer Farbe ist. Sie ist krümelig und schwer entflammbar.

Für den Landkreis Harburg und das WWA Lüneburg (Außenstelle Winsen) bestanden in wasserwirtschaftlicher Hinsicht keine Bedenken, da nach den Ergebnissen der Bohrungen unter der gesamten Grube ausrei- chend starke Ton- und Schluffschichten liegen, die ein Eindringen von ausgelaugten Fremdstoffen aus der Grube in das Grundwasser ver- hindern. Im Bereich der Bohrung II wurde jedoch in Verbindung mit dem WWA Lüneburg (Außenstelle Winsen) die Festlegung von Maßnahmen, die eine Sicherung der Flanken der Grube gewährleisten, für erfor- derlich gehalten.

Anfang Dezember 1961 bekam der Landkreis Harburg Hinweise darauf, daß öl- und säurehaltige Rückstände in die Koch'sche Lehmgrube ver- kippt würden. Um Klarheit darüber zu erlangen, welche Rückstände tatsächlich in die Grube eingebracht wurden, wurde das Chemische Untersuchungsamt in Lüneburg gebeten, Proben aus der Grube zu unter- suchen. Die Untersuchungen ergaben, daß die Rückstände, die den untersuchten Proben entsta mmen, zumindest geeignet sind, Grundwas- ser als Trinkwasser in der Qualität erheblich zu beeinträchtigen, wenn nicht sogar unbrauchbar zu machen. Eine Auslaugung von Säure aus den Proben war nicht zu verzeichnen. Hiernach wurde am 14.3.1962 die weitere Ablagerung von Industrierückständen in der Lehmgrube untersagt.

8.3 Geologische Situation Das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung (NLfB) stellte - bezüglich der Ablagerungen und der geologischen Situation - in einem Gutachten (Dr. Groba, 1972) fest: "Die Grube liegt im Bereich einer morphologischen Wasserscheide. - 48 -

8.4 Meßmethode

Mit Hilfe der Geomagnetik lassen sich Veränderungen des erdmag- netischen Feldes feststellen. Während sich natürliche (geologi- sche) Einflüsse im allgemeinen nur durch geringe Störeffekte (Anomalien) auszeichnen, werden anthropogen verursachte Ablage- rungen in sedimentären Abfolgen (Abfalldeponien) durch starke Magnetfeldstörungen dokumentiert.

Die Messungen wurden auf 11 Profilen, Profil 1 - 11, deren Lage in Abb. 2 zu ersehen ist, vorgenommen. Eine Korrektur der Werte auf Grund der zeitlichen Variation (Tagesgang) des Erdmagnetfel- des erfolgte mit einer in ca. 60 m Entfernung installierten Feld- registrierstation.

Die Meßergebnisse sind in nT - Meßprofilen (siehe hierzu Anlage) dargestellt, da Absolutdarstellungen weder erwünscht noch zweck- mäßig sind. Es wurde hierzu ein Bezugsniveau von 47975 nT festge- legt, das durch Vergleichsmessung in der ungestörten Umgebung der Deponie ermittelt wurde. In nT - Meßprofilen und in den daraus resultierenden Isanomalenplan (s. Abb. 3), zeichnen sich positive und negative Anomalien ab.

Die Meßprofile sind in zwei Ausführungen beigefügt. Die erste Fassung dokumentiert alle Werte, während in der zweiten Fassung die Extremwerte über 1600 nT und unter -1600 nT nicht dargestellt sind, um eine bessere Auflösung der kleineren Abweichungen zu erzielen.

Die Meßgenauigkeit der verwendeten Protonenmagnetometer beträgt +/- 1 nT. Die Genauigkeit der Meßergebnisse ist abhängig von der Vorgehensweise und im allgemeinen besser als +/- 5 nT. Da die ermittelten Anomalien Werte von mehr als +/- 2500 nT zeigen, ist die Meßgenauigkeit mehr als ausreichend. - 49 -

8.5 Interpretation der Meßergebnisse

Das Gebiet der Deponie zeichnet sich durch außerordentlich starke Anomalien der magnetischen Totalintensität aus. Im Westen wurden die höchsten positiven Störwerte festgestellt, die sich in nahezu ost-westlicher Richtung verfolgen lassen.

Im Fortstreichen dieser positiven Anomalie findet sich weiter öst- lich ein weiteres Maximum geringerer Intensität, das vom ersten Maximum durch eine N-S verlaufende Minimum-Zone getrennt wird. Diese Minimum-Zone ist im Isanomalenplan durch Schraffur gekenn- zeichnet.

Es lassen sich daher 2 Gebiete positiver Störwirkung voneinander unterscheiden. Diese sind im Isanomalenplan durch ein großes bzw. kleines Pluszeichen hervorgehoben.

Beiden positiven Bereichen ist im Norden eine Zone negativer Stör- effekte vorgelagert. Sie ist im Isanomalenplan durch ein großes und kleines Minuszeichen markiert. Bei diesen Minima handelt es sich im wesentlichen um Effekte, die in den physikalischen Be- dingungen der Meßmethode begründet sind und nicht um direkte Ein- flüsse des Untergrundes.

Die positive Anomalie im Westen zeigt den Bereich der Deponie an, der am stärksten zur Einlagerung genutzt wurde. Hier dürften sich auch die am stärksten magnetisierten Stoffe befinden (Bauschutt, Eisen- und Stahlkörper etc.). Der Anomalie im Osten sind hingegen schwächer magnetisierte Materialien zuzuordnen. Möglicherweise handelt es sich hier um den Abschnitt der Deponie_ der verstärkt für die Einlagerung der Paraffinrückstände genutzt wurde. Es er- scheint daher zweckmäßig, innerhalb dieses Bereiches Bohrungen niederzubringen, um die Beschaffenheit der Einlagerungen genauer zu untersuchen. Die beiden oben erwähnten Deponiebereiche mit den positiven Anomalien werden durch eine Zone geringerer Intensität getrennt, in der nur geringmächtige Deponieablagerungen zu erwarten sind. - 50 -

Die Form der Anomalien zeigt deutlich eine Scharrung der Isanomalen im Nordteil der Deponie, wobei eine Ost-West-Richtung vorherrschend ist. Dieser Zone ist eine ehemalige Böschungskante zuzuordnen (s. Abb. 3 und Meßprofil 12). Am Fuße der Böschungskante ist mit den mächtigsten Deponieablagerungen zu rechnen. Gegen Süden werden die Anomalien allmählich schwächer. Daraus läßt sich vermuten, daß keine starken Böschungswinkel und nur geringmächtige Einlage- rungen vorliegen.

Das Deponiegelände insgesamt wird durch geomagnetische Anomalien gekennzeichnet. Der Bereich, der von der Einlagerung betroffen ist, wird ungefähr von der +100er Isanomale umfahren. Das Gleiche gilt für die -100er Isanomale im Nordteil der Deponie. Hier sind je- doch nur sporadische oder geringfügige Einlagerungen zu erwarten.

Im nordwestlichen Abschnitt sind bislang noch keine Messungen ge- macht worden. Eventuell dehnt sich das Deponiegelände bis zur Weg- gabelung aus. Eine geomagnetische Vermessung des Nord-West-Ab- schnittes erscheint daher wünschenswert. - 51 - Abb.2 : Lage der Mel3profile

0 50m Abb.3: Karte der magnetischen Total- intensität über der Altdeponie Satzhausen

0 50 m Isanomaten in nT

r--^ Böschungskante

////// Schwellenbereich 8.6 Geomagnetische Meßprofile Geomagnetisches Meiprofil 1

4

3

2

1

0 eeeeeeee63eee

-2

-3

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches MeDprofil 2

___ i-G^^„_ - - - - - ^ -.a.^•:.^^ ►^►c^'-^=,^^^..i^.C..ea

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Mei3profil 3

4

3

2

1

0

2

—3

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Mei3profii 4-

4

3

2

1

0

—1

—2

—3

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] G eomagnetisches Mei3profil 5

0 ODD ^^' _..—IS•JDaD 0

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Me1profil 6

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Mei3profil 7

4

3

2

1

0

—2

—3

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomag netisches Mer5profil 8

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Ge omagnetisches Mei3profil 9

4

3

2

1

0

—1

—2

—3

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Meiprofil 10

0

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Mel3profil 11

4

3

2

1

^9=_,='^.1, -_' -.:^', :t_ ^ ='= ='='= =^'_'^ NO .•^r'

0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches VIe-bprofil 12 (Süd—Nordprofil)

0 20 40 60 80 100 Strecke [m] Geomagnetisches Meiprofil 1 (Extremwerte nicht dargestellt) 1,6

1,4

1,2 I 0,8

0,6 r-, F 0 , 0,4 `J,d

g 0,2 n 7 F VI caF —0,2 .., ., a) —0,4 Q —0,6 --0,8

—1 ^ 2 —1,4

—1,6 —40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Meiprofi1 2 Extremwerte nicht dargestellt 1,6

1,4

1,2

1

0,8 0,6

0,4 0,2

0

—0,2

—0,4

—0,6

—0,8

—1 —1,2

—1,4 —1,6 --40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Mer3profil 3 Extremwerte nicht dargestellt. 1,6

1,4

1,2

1

0,8

0,6

0,4

0,2

q 0 O G LiCio L7 ^ —0,2

—0,4

—0,6

—0,8

—1

—1,2

—1,4

—1,6

—40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m Geomagnetisches Me-bprofil 4 Extremwerte nicht dargestellt 1,6 1,4 1,2 1 0,8 I''q 0,6 r-, d 0,4 g ,-, /C u 0,2 bal ^a7 0 D 1--I 0 y — 0,2 114. ^ ^, ^ v —0,4 A —0,6 —0,8 —1 —1,2 —1,4 —1,6

—40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Meiprofi 1 5 Extrernwerte nicht dargestellt 1,6

1,4

1,2

1

0,8

0,6

0,4

0,2

0

—0,2

—0,4

—0,6

—0,8

—1

—1,2

—1,4

—1,6 —40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Mei profil 6 Extremwerte nicht dargestellt 1,6

1,4

1,2 ^

1

0,8

0,6

0,4 0,2 q 0 P¢

—0,2

—0,4

—0,6

—0,8

—1

—1,2

—1,4

—1,6

—40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Meiprofil 7 Extremwerte nicht dargestellt 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2

0 u —0,2 —0,4 —0,6 —0,8 —1 -- —1,2 —1,4 —1,6 —40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Mebprof il 8 Extremwerte nicht dargestellt 1,6

1,4

1,2 1

0,8

0,6

0,4

0,2

0

—0,2

—0,4

—0,6

—0,8

—1,2

—1,4

—1,6 —4-0 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches Meiprofil 9 Extremwerte nicht dargestellt 1,6

1,4

1,2

1

0,8

0,6

0,4

0,2

0

—0,2

—0,4

—0,6

—0,8 ,J

—1,2

—1,4 —1,6

—40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches IV1ebprofil 10 Extremwerte nicht dargestellt 1,6

1,4

1,2

1

0,8

0,6

0,4

0,2

0

—0,2

—0,4

—0,6

—0,8

—1

—1,2

—1,4

—1,6

—40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] Geomagnetisches vle%profil 11 Extremwerte nicht dargestellt 1,6 1,4 1,2 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 ^ q a ^ 0 q 0 —0,2 —0,4 —0,6 —0,8 —1 —1,2 —1,4 —1,6 —40 0 40 80 120 160 200 240 280 Strecke [m] 9. Geomagnetische Erfassung der

Altablagerung Hoiersdorf - 79 -

9.1 Durchführung der Messungen

Die Altdeponie ist ca. 1,5 km südlich von Hoiersdorf, wenige Meter westlich der B 244 gelegen (r: 44 26 650, h: 57 76 650; TK 25 Bl. 3831 Schöningen). Als Deponiegelände dient ein ehemaliger Bruch im mittleren Keuper, in den hauptsächlich Hausmüll und Bau- schutt eingelagert wurden. Aus den Abweichungen der augenblickli- chen Position der Böschungskante vom in der Grundkarte (DGK 5 Bl. 3831/28 Hoiersdorf-West, STand 1982) eingetragenen Verlauf läßt sich schließen, daß noch in jüngerer Zeit Abfälle eingebracht worden sind. Ein Teil der Deponie wurde mit einer geringmächtigen Schicht aus Lockersedimenten und Ackerboden bedeckt und unterliegt heute einer landwirtschaftlichen Nutzung.

Die geomagnetischen Messungen wurden auf 8 Profilen senkrecht zur Straße vorgeno mmen (Abb. 1). Die zeitliche Korrektur erfolgte mit Hilfe der in ca. 250 m Entfernung installierten Feldregistrier- station. Im Verlauf der Untersuchungen zeigte sich, daß eine Kor- rektur der zeitlichen Variationen nicht notwendig gewesen wäre, da diese von den gemessenen Störwerten um ein Vielfaches über- troffen werden.

Die Meßergebnisse sind in einem Isanomalenplan (Abb. 2) und in 8 nT-Meßprofilen (Abb. 3) dargestellt.

9.2 Deutung der Meßergebnisse

Die Anomalie über dem Deponiegelände ist durch ein im wesentlichen parallel zur Böschungskante verlaufendes Maximum von über 1000 nT gekennzeichnet, dem im N ein ebenfalls E - W gestrecktes Minimum vorgelagert ist (Abb. 2). Die offensichtliche Übereinstimmung der Anomalien-Achse mit der Längserstreckung der Deponie und die dunk- le, schwarzgraue Verfärbung des als Deponieabdeckung dienenden Ackerbodens im Bereich positiver Störwerte zeigen deutlich, daß das geomagnetische Störfeld durch die eingelagerten Materialien hervorgerufen wird. Ahb. 1 : Ver grolierter Ausschnitt aus der

Grundkarte 1X,K 5 B1. 3831/2M

Iloiersdorf-West: Lage der Men-

profile mit Kenn- Nummer CO

Karte der magnetischen Totalintensität über der Deponie Noiersdorf TK 25 BI. 3831 Schöningen

Isanomalen in nT o c=H o Böschungskante (Stand 3.85)

Abb. 2 Isanomalenplan — 82 —

AT (nTl

SE NW

Str¢Ile / 100

0

—100

SO.

AT InTI

SE NW

500

100

0

— 100

0 SOm

AT ( nT l

SE NW

x(ml

50m

Abb. 3: AT—Meßprofile über der Deponie Hoiersdorf - 83 -

AT InTI 4 SE NW

500

Straff *

100

- 100

0 50m

AT nil

SE NW

100

0

- 100

0 50m

AT I nT

SE NW

Stratl•

xIm)

- 100

0 SO in

Ahh (Fnrtcet2>>nal 51. fnTl

2 0^ SE NW Straße 10

L 0 xfn)

— 10

— 20 0 50 w

AT InT)

20 . SE NW Straf3e 10

0 xtn)

— 10

— 20 O 0 50n

Abb. 3 (Fortsetzung)

Überraschend ist der gleichmäßige Verlauf der Isanomalen. Da es sich bei den Einlagerungen um zahlreiche unterschiedliche Materialien handelt, die keineswegs einen homogenen Störfeld- erreger darstellen, war eine 'unruhigere' Intensitätsverteilung zu erwarten. Die Ausbildung einer so klaren Anomalie belegt, daß die magnetometrische Aufnahme ein schnelles und sicheres Verfahren darstellt, die Ausdehnung einer Altdeponie unter Bedeckung zu ermitteln. Im vorliegenden Fall fällt die südli- che Begrenzung in etwa mit der 50 nT-Isanomale zusammen (Abb. 2), wie aus dem plötzlichen Anstieg der Intensitäten in den nT-Profilen (Abb. 3) zu ersehen ist. - 85 -

Hauptverursacher der magnetischen Anomalie über der Deponie ist der eingelagerte Bauschutt. Dabei tragen neben Eisen- und Stahl- konstruktionen die in großen Mengen vorhandenen Ziegelstein- Trümmer zur Erzeugung des Störfeldes bei. Der Grund ist die Neubil- dung magnetischer Minerale während des Brennvorgangs. So entsteht Magnetit aus Fe(II)-reichen und Maghemit aus Fe(III)-reichen Aus- gangsstoffen. Darüber hinaus sind in den Rohstoffen bereits unter- schiedliche Mengen magnetisierbarer Minerale enthalten. Im Verlauf des Abkühlungsprozesses wird die Curie-Temperatur unterschritten und den magnetischen Mineralen eine beträchtliche thermoremanente Magnetisierung aufgeprägt.

Als Träger einer chemoremanenten Magnetisierung kommen durch vor- wiegend biochemische Prozesse im Bereich der Deponie neugebildete Fe-haltige Minerale in Betracht. Größere Bedeutung hätte vor allem die mögliche Reduktion bzw. Dehydrierung von amorphen Eisenoxiden und Goethit zu Magnetit. Außerdem wurde in der Übergangs- und Oxi- dationszone (Abb. 4) die Ausfällung von Eisenhydroxiden beobachtet.

In diesem Zusammenhang wäre die Klärung der Frage von Interesse, inwieweit diese Stoffumsetzungen zur 'magnetischen Homogenisierung' der Deponie beitragen und ob sie die Möglichkeit beeinflussen, be- stimmte Einlagerungen mit Hilfe magnetometrischer Methoden aufzu- spüren.

Abschließend soll noch auf einen Aspekt aufmerksam gemacht werden, der eventuell bei der Untersuchung von Deponien mit Kontakt zum Grundwasser eine gewisse Bedeutung erlangen könnte. Nach GOLWER et al. (1976) bestehen direkte Beziehungen zwischen der Ausdehnung der biochemischen Zonen einer Deponie und den Bereichen erhöhter Belastung des Grundwassers mit pathogenen Keimen (Abb. 4, Typ b). Da diese Zonen gleichfalls die Mobilisation bzw. Ausfällung zahl- reicher, darunter auch eisenhaltiger Substanzen beeinflussen, er- öffnet sich hier unter geeigneten Bedingungen die Möglichkeit, die Ausdehnung dieser Bereiche mit Hilfe geophysikalischer Methoden zu erfassen. Typ A Typ B Sauerstoffgehalt

Ubergangs-Zon. Oaidotrons • Zon. RMuktans -Zone b.ngmgs- Otidoiions-Zon. Keimzahl Zone

e

""/-»;,,-„ ,,^,,.,-,,,&;',---:";77 .," ,‚777777777‚, ," 75-.

Temperatur 30-c zo

Sauerstoffgehalt re. OA10,u^9 Kemnzahl Kohi.ndiozid - GaS irr I^^

r hoch Op- ron:h Ot -orm Ot -ire, 7.h molig gering

Abb. 4 : Zonale Gliederung im Sauerstoffgehalt, in der Keimzahl und in der Temperatur des Grundwassers im Unterstrom von Ablagerungsplätzen (aus GOLWER et al. 1976) 10. Geomagnetische Untersuchungen

im Raum Wesendorf - Wagenhoff

(Lkr. Gifhorn) - 88 -

10.1 Einleitung

Im Auftragsgebiet existieren mehrere Stellen, an denen ungeordnet Müll und Bauschutt deponiert wurden. Ziel der Untersuchungen war es, die Altablagerungen zu lokalisieren und weitere Verfüllungen mit Hilfe der Geomagnetik auszukartieren.

10.2 Lage des Untersuchungsgebietes

Die Lage des Untersuchungsgebietes ist in Karte 1 dargestellt.. Das Arbeitsgebiet wird im Norden durch den Truppenübungsplatz, im Osten durch die L 286, im Westen durch die B 4 und im Süden durch die Bebauung (Wochenendhäuser, Gemarkung Wagenhoff) be- grenzt.

10.3 Meßmethode

Die Messungen wurden mit dem Protonenmagnetometer (Elsec 770) bestehend aus 2 Komponenten (Sonde und Meßgerät) durchgeführt. An die Sonde, die mit einer Flüssigkeit (Kerosin) gefüllt ist, wird ein Fremdfeld angelegt, das zum Ausrichten der Protonen dient. Nach dem Ausschalten des Fremdfeldes präzidieren die Protonen kurze Zeit gleichsinnig um die Richtung des Erdfeldes. So wird ein genügend starkes Signal erzeugt, das gemessen werden kann, bevor sich die Wirkung der einzelnen Protonenbewegungen wieder gegenseitig beeinflussen.

Bei geomagnetischen Aufnahmen werden grundsätzlich nur die Ver- änderungen des Erdmagnetfeldes gemessen. Aus den Unterschieden zu einem theoretischen, ungestörten Feld werden Rückschlüsse auf eingelagerte Störkörper (z.B. Müll) gewonnen.

10.4 GPlänrlParhPi t

Die Lage der Profile ist der Karte 2 zu entnehmen. Insgesamt wurden 42 Profile angelegt; dies machte die Vermessung und Aus- ♦

v rum ••

• •• • • - 90 -

_13 4 -- - - — - - I 1------

1 2 T I iti 11 1 Fa Isodur Bauhof 4

1 .

I ^

10

12'

14

15

16

17

15

1 9

20

21

Fa Oosenschmidt

KARTE 2

Nar3stab 1 500

Karte zur Lage der

70 in 50in P.rzfile __--_110101 Weg ------Flurgrenze ------91 -

pflockung der einzelnen Traversen erforderlich. Der Profilabstand beträgt 10 m; eine Verdichtung der Profile (auf 4 m) erfolgte auf dem Gelände der Fa. Dosenschmidt. Die Profilbezeichnungen und Meßwerte sind im Anhang dargestellt.

Die Bezugspunkte für die Anlage der Profile sind die Kreuzungen des nördlichen Querweges mit der L 286 (0-PUnkt) und B 4 (598 m).

10.5 Ergebnisse

Anhand von ausgewählten Profilen (Karte 3) sollen die Ergebnisse kurz dargestellt werden:

Profil 4 (Abb. 1)

Die positive Anomalie wird durch einen verfüllten Bombentrichter mit ferromagnetischem Material hervorgerufen. Westlich von die- sem Trichter ist durch die auftretende negative Anomalie ein weiterer Bombentrichter, der nicht mit magnetisierbarem Material verfüllt wurde, erkennbar.

Profil 7 (Abb. 2)

Die ausgeprägte negative magnetische Anomalie ist auf die Bebauung durch die Fa. Isodur zurückzuführen. Die positive Anomalie von 600 nT wird durch die Aufschüttung der Fa. Dosenschmidt mit Abfall (ferromagnet. Material z.B. Eisen, Bauschutt u.s.w.) verursacht.

Profil 13 (Abb. 2)

Das Profil verläuft über der ehemaligen - jetzt verfüllten - Merkel°schen Sandgrube. Die hohen Meßwerte (2000 nT) belegen eindeutig die Deponierung von ferromagnetischen Substanzen. Die Anomalien zeigen, daß es mittels der geomagnetischen Kartierung möglich ist, die Grenzen einer Altablagerung zu erfassen. — 92

198_6m _ _ _

Pr,4 I Fa. Isodur Bauhof / t Aufschüttung

° r.

_=s_=^__.^^^ / ^ - - --_1 . - ^ .^^^^^- Pr. ►' } ^ ^^ '-U ^^ ".1mliaw-PmEP^^^^ Pr zG ^ 9OQ Pr, 2-

Fa.Dosenschmidt

KARTE 3

tlafYstab 1 500

10 in 50 m Isp'nomalen karte

positi ve Anomalie Weg Flurgrenze ------In T]

W Pro f; l 4 E

800 600

Bombentrichter, verfüllt 400 200 0 400 in ^ 300 m Bombentrichter, - 200 unverfüllt - 400 - 600 - 800 Abb. 1: Darstellung der Bombentrichter durch geomagnetische Anomalien inT

1000

W Profil 7 E I 800 o00

400 200 0 400 m Aufschüttung 300 m 200 - 4 00 - 600 - 800 1000

rnT 1 ^

1000 W Prohl 13 800 ä00

400 200 I- 0 Zc^ un 300 m - 200 - 400 - 600 Abb. - 95 -

Profil 17 (Abb. 3)

Die Meßwerte des Profils 17 verdeutlichen, daß punktuell im Untergrund - dort, wo die Intensitätsverteilung starke Ampli- tudenschwankungen aufweisen - magnetisierbare Materialansamm- lungen (z.B. Autowracks) nicht auszuschließen sind: das Profil quert den Randbereich der Merkel'schen Deponie.

Profil 24 und Profil 41 (Abb. 3)

Die Altablagerung (Profil 24) auf dem Gelände der Fa. Dosen- schmidt konnte exakt auskartiert werden.

Die Fundamente (Profil 41) im ehemaligen Lagerbereich ließen sich nicht darstellen; geringe positive Anomalien sind lokal auf alte Leitungen (Strom, Wasser u.s.w.) zurückzuführen. Da die geomagnetische Kartierung auf das Vorhandensein von ferro- magnetischen Materialien beruht, ist davon auszugehen, daß bei den restlichen Bombentrichtern keine Verfüllung mit Abfällen (Haus- müll, Bauschutt, Sperrmüll) erfolgte, derartige Verfüllungen hätten in den Meßergebnissen zum Ausdruck ko mmen müssen (deutliche Ano- malien); dies zeigt auch der Isanomalenplan Karte 3 und Karte 4, in dem die oben beschriebenen Profile und die positiven Anomalien eingezeichnet sind. 10.6 Zusammenfassung

Die bekannten Deponiekörper (Merkel, Dosenschmidt), die Bomben- trichter und Aufschüttung sind im Kartenbild der geomagnetischen Aufnahme gut erkennbar. Lediglich ein Bombentrichter ließ sich geomagnetisch nicht erfassen. Anscheinend ist er nicht mit mag- netisierbarem Material verfüllt worden; gleichwohl ist die Depo- nierung von Materialien, die keine ferromagnetischen Substanzen enthalten, nicht auszuschließen.

Die Anomalien im Bereich der Fundamente sowie die Fortsetzung nach Norden bis zur Merkel'schen Deponie sind durchgehend von sehr schwacher magnetischer Intensität. Sie lassen nicht auf größere Ansammlungen magnetischer Materialien (z.B. Bauschutt) schließen.

Die detaillierte Erfassung des Arbeitsgebietes ist durch eine zu dichte Bebauung und die daraus resultierende Beeinflussung der Messungen nicht mit hinreichender Genauigkeit möglich ge- wesen. W Profil 17

400m (nTl

1000 Randbereich der Deponie W Profil 41

1 400m 300m (n T )

Fundamente im Lagerbereich 1000

W Profil 24 E

-1000

400 m 300m

Deponie der Fa. Dosenschmidt Abb. 3

-1000 98 —

_ 5_4. 198_,6 m

0 45

_J o<

^ ^Ooj tiT ,,,T Fa.Dosensthmidt

s's

KARTE 4

Maßstab 1 500

10m SO m t nomalen karte positive Anomalie e.' I Weg ------Flurgrenze — •— --- 10.7 Profilbezeichnungen - 100 -

Profil Profilabstand Bereich Meßpunkt- in m in m abstand in m

1 10 200 - 400 5

2 10 200 - 400 5 3 10 200 - 400 5 4 10 200 - 400 5

5 10 200 - 400 5 6 10 200 - 400 5

7 10 200 - 400 5

8 10 200 - 400 5

9 10 200 - 40 0 5

10 10 200 - 400/ 5 11 10 200 - 400 5

12 10 100 - 275 2 275 - 400 5

13 10 100 - 275 2 275 - 400 5 14 10 100 - 275 2 275 - 400 5

15 10 100 - 275 2 275 - 400 5 16 10 100 - 275 2 275 - 400 5

17 In In0 - 275 2 275 - 400 5 18 10 100 - 275 2 275 - 400 5 19 10 100 - 275 2 275 - 400 5

20 10 100 - 275 2 275 - 400 5

21 10 100 - 275 2 275 - 400 5

22 10 200 - 275 2 275 - 400 5

23 2 200 - 275 1

24 4 200 - 275 2 275 - 395 5

- 101 -

Profil Profilabstand Bereich Meßpunkt- in m in n abstand in m

25 4 200 - 275 2 26 4 200 - 275 2 275 - 395 5

27 4 200 - 275 2 28 4 200 - 275 2 275 - 395 5 29 4 200 - 275 2

30 4 200 - 275 2 275 - 395 5 31 4

32 ^ 00 - 275 2' 275 - ^95 5

33 4 200 - 275 2 34 4 200 - 275 2 275 - 395 5

35 4 200 - 275 2

36 4 200 - 275 2 275 - 395 5

37 4 200 - 275 2

38 4 200 - 275 2 275 - 395 5

39 8 300 - 395 5 40 8 300 - 395 5

41 8 300 - 395 5 42 8 300 - 395 5 11. Fallstudie Essenrode - 103 -

11.1 Einleitung

Bei der Beurteilung von Deponiestandorten hinsichtlich möglicher Grundwasserbelastungen ist die Dichtigkeit des Untergrundes ein ausschlaggebendes Kriterium. Viele Altablagerungen sind durch Nichtbeachtung der geologischen und ökologischen Standortgegeben- heiten zu Altlasten geworden. Im allgemeinen gelten ausreichend mächtige tonige Sedimente als gute geologische Barrieren gegen Stoffverlagerungen in den Untergrund und das Grundwasser, wobei allerdings nicht auszuschließen ist, daß z.B. Mehrphasengemische durch Tonschichten migrieren können. Zudem könnten auch tonige Schichten permeable Zonen aufweisen. Ursachen für Wasserwegsam- keiten sind vor allem

a) Dünnlagige schluffig-feinsandige Einlagerungen mit höherer Durchlässigkeit. b) Tektonisch und mikrotektonisch beanspruchte Partien (Störungs- zonen, Klüfte). c) Verwitterung und Bioturbation nahe der Geländeoberfläche. d) Ungünstige Tonmineral-Zusammensetzung (nicht ausreichende Quellfähigkeit).

In der Regel werden tonmineralogische und physikochemische Labor- untersuchungen (Sorption, Kationenaustausch) nur an möglichst un- gestörten, standardgemäßen Proben durchgeführt und geben daher oftmals nur Auskunft über die primären Eigenschaften der Sedimen- te. Dabei lassen sich die potentiell für eine Grundwassergefähr- dung relevanten Schwächezonen (a, b und c) mitunter nicht aus- reichend erfassen. Wegen der gerade in tonigen Schichten beson- ders ungünstigen Aufschlußverhältnisse können auch Spezialkar- tierungen Probleme zumeist nicht befriedigend lösen. Aufschluß über die Dichtigkeit eines Standortes kann der Erhal- tungszustand von Mikrofossilien geben, wie am Beispiel der Son- dermülldeponie Essenrode (Lkr. Helmstedt) aufgezeigt werden soll.

11.2 Tonmineralogische Untersuchungen

Im Bereich der Sondermülldeponie Essenrode wurde eine 54 m tiefe Kernbohrung (Abb. 1) abgeteuft, um die geologische Beschaffenheit des Untergrundes exakt beurteilen zu können. Am Kernmaterial wurden palä- ontologische (biostratigraphische Zuordnung), sedimentpetrographische und tonmineralogische Arbeiten durchgeführt. Die Untersuchungen erga- ben, daß im Bereich der Deponie monotone, schwach karbonatische und hochvorbelastete Tone des Lias-Delta anstehen, die praktisch wasserun- durchlässig sind. Abb. 2 gibt eine Ubersicht über die Tonmineralpara- - 104 -

genesen. Der Tonanteil beträgt ca. 60 %; im gesamten Kernbereich sind keine wasserführenden Schichten enthalten.

11.3 Mikropaläontologische Untersuchungen

Um aus Bohrproben Mikrofossilien zu gewinnen, werden abschnitts- weise größere Mengen von Sediment entnommen und im Labor ge- schlämmt. Dabei wird das feinkörnige und quellfähige Material fortgespült und alle gröber gekörnten und verfestigten Aggre- gate bleiben zurück. Außer den Fossilien findet man in den Schlämmrückständen: Fragmente von Schlufflagen, Eisensulfid- und Limonit-Aggregate und andere Mineral-Neubildungen (z.B. Gips). Es werden aber auch Teile von "Harnischen" (verhärteten tektoni- schen Bewegungsbahnen) angereichert. Viele Mineralneubildungen und Harnische belegen die Existenz kleiner Klüfte und Beanspru- chungszonen, die für Wasser durchlässig sein könnten.

Durch Anreichern mittels Schlämmverfahren können Unstetigkeiten in den Tonschichten erkannt werden, auch wenn diese nur so gering verbreitet sind, daß sie durch die üblichen Untersuchungsmethoden kaum registriert werden.

Das Schlämmen umfangreicher Proben liefert angereicherte Rück- stände, in denen die Erhaltungszustände der Mikrofossilien als Indikatoren für chemische Vorgänge dienen. Außerdem kann man aus dem Begleitmaterial der Rückstände Hinweise auf tektonische Bean- spruchungen gewinnen, die hydraulisch wirksame Migrationsbahnen geschaffen haben könnten. Wichtig ist auch, daß mit Hilfe der An- reicherungsverfahren eine erheblich größere statistische Sicher- heit der Ergebnisse erreicht wird als mit vielen anderen Methoden, die kleine Probenvolumina untersuchten. Werden größere Sediment- körper erfaßt, so können geologische Gegebenheiten komplexer be- urteilt werden. Die biostratigraphische Zuordnung läßt auf eine Mächtigkeit dieser Tone von ca. 80-100 m im Bereich des Deponieuntergrundes schließen. Anhand des Erhaltungszustandes der Mikrofossilien als Indikator für Wasserflüsse ist eine Aussage über die Dichtigkeit des Tones möglich. Wichtig ist, daß Beschädigungen der Fossilien durch Transport und bohrende Tiere und Algen vor der Einbettung erkannt und von den hier angesprochenen Ätzungen unterschieden werden. Der gute Erhaltungszustand der Foraminifere (Foto 1) weist darauf hin, daß keine Wasserdurchflüsse und Lösungsprozesse mit dem Jura - 105 -

(Lias-Zone, vor 195 Mio. Jahre) erfolgten.

Die monotonen hochvorbelasteten Tone des Lias-delta sind im Bereich des Deponiegeländes praktisch wasserundruchlässig.

Dr. J. Wolff Dipl. Geol. B. Eggers - Projektleiter - - Sachbearbeiter -

— 106 Abb. 1: Bohrung Essenrode I

Probenbereiche fur Bohrmeter Mikropaldontologie [nil Tonmineralogie 0 Korngrößenanalysen Quartdr I I I Lias- delta

I I I 15 111 20 3E1 _11-7

25 Legende:

Bauten Makrofossilien, Brachiopoden = - -e-L—J -=- , Betemniten -=- , Bivalvenschill - Kantengerölle (?Konkretionen) 30 Gerölle -=- mikrokristalline Lage Grobsilt-Bereiche unverfestigte Mergellagen Fortsetzung Abb.1: Bohrung Essenrode I

I I I

45

50

I I I — 108 — Probe 2

520 °C

i

I

Glykol i sation

Chtorit + Kaolinit

I Quarz Chtorit + Kaolinit

Natur Itlit

Chtorit Illit

30 28 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 ° 2 8 Abb 2: Tonmineralparagenesen aus dem Lias -delta der Bohrung Essenrode I 12. Literaturverzeichnis - 110 -

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Altanlagenkataster "Lkrs. Helmstedt"

1 2 3

4 5 6

7 8 9

10 11 12

13 14 15

Kartenteile sind wie folgt zusammen zu legen! 12

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Altanlagenkataster 72

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