Jahresbericht 2013
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Jahresbericht 2013 maz – JaHRESBERICHT 2013 | 1 In WElcheN DImEnsionEn Verändert sich JouRnalismuS? In welchen Dimensionen verändert sich Journalismus? Wie Ebenso langfristig zu gewichten ist die Wahl von Diego Yanez tief greifend muss er sich wandeln, neu erfinden angesichts als neuer Direktor, der im März 2014 übernimmt. Er steht technologischer Fortschritte und finanzieller Schwierigkeiten für Qualitätsjournalismus und weiss zugleich, was Change- der Medienunternehmen? Gibt es trotz Wandel gewisse management sowie das Führen einer konvergenten Redak tion Grundwerte, die unverhandelbar sind? heisst. Diese Fragen prägten das MAZ auch 2013. Wer ausbildet, Das MAZ wird eine neue Prägung erhalten. Bleiben wird die sollte wissen, wofür. Muss – idealerweise – antizipieren, wie Überzeugung, dass wir unseren Unterricht auch in Zukunft die künftige Arbeitswelt aussehen wird. Eine Forderung, die ausrichten an der Frage: Was ist guter Journalismus? Und dass immer schwieriger einzulösen ist. Wohl niemand weiss, in wir auf dieser Basis stets das Neue denken, voraussehen und welcher Verfassung die Medien in zehn Jahren sein werden. integrieren. Dazu gehören auch Ideen und Überlegungen, wie Um unser Programm aber immer praxisnah und zukunfts- Journalismus künftig finanziert und die Aus- und Weiterbil- tauglich zu halten, arbeiten wir mit Thesen und beobachten dung gesichert werden kann. Trends. Vieles mag, vieles wird sich also ändern. Doch an diesem über- Wir gehen davon aus, dass Selektion, Recherche, Ethik und geordneten Ziel halten wir fest – es lautet, auf einen Nenner Recht zentrale Pfeiler des Journalismus bleiben sowie die gebracht: Wer am MAZ war, gehört zu den Besten. Kompetenz, relevante Inhalte attraktiv zu vermitteln. Eben- so aber werden Themen wie Konvergenz, Onlinejournalismus, Visualisierung und der Dialog mit den Leserinnen und Usern die Entwicklung weiter prägen. Auf der Basis dieser Annahmen und Überzeugungen haben wir 2013 u. a. folgende Schwerpunkte gesetzt: – Wir liessen die Diplomausbildung von Hansi Voigt, einem ausgewiesenen Onlinejournalisten, grundlegend auf die neu- en Anforderungen hin überprüfen; Studienleitung und Dozie- rende gestalten Themen und Kurse entsprechend um oder aus. Sylvia Egli von Matt, Direktorin – Wir etablierten eine dritte Abteilung – die Visuelle Publi- zistik –, um dem Trend des optischen Journalismus und der visuellen Kommunikation noch besser Rechnung tragen zu können. – Wir lancierten, unter Leitung von Dominique Strebel, den ersten Schweizer Recherchetag. Der Grossandrang belegte, dass diese journalistische Kernaufgabe viele beschäftigt. – Und wir bauten eine eigene Studienleitung Onlinejourna- lismus/Social Media auf, die neue Angebote entwickelt und bestehende Studiengänge bereichert und verstärkt. Ein strategischer Aspekt wird die Leitungsgremien auch wei- ter beschäftigen: Journalismus-Ausbildung ist nicht wirklich ein Wachstumsmarkt, im Gegensatz zur Weiterbildung in der Kommunikation. Es stellt sich die Frage der Gewichtung die- ser beiden Abteilungen innerhalb des MAZ, damit der starke Brand – die Schweizer Journalistenschule – nicht gefährdet wird. maz – JaHRESBERICHT 2013 | 3 RÜCKBlICK STuDIENLEITunG JOURNALISMUS & VISuELLE PuBlIzISTIK 2012–2014 im NMJ Schweizer Redaktionen und Medienhäu- ser, um sich aus erster Hand zeigen zu lassen, wie hier mit Neuen Medien, Konvergenz und Crossmedia umgegangen wird – oder Entscheidungsträger kamen zu diesem Zweck in den MAZ-Unterricht. Erstmals fand 2013 überdies ein NMJ-Netzwerkabend statt, wo sich Studierende, Ehemalige und Mitwirkende zu Mas- terthemen, Jobsituationen und Projekten austauschten und auf ihre Abschlüsse anstiessen. Derzeit läuft das Bewerbungsverfahren für den sechsten Durchgang, der im Oktober 2014 beginnt (Leitung: Frank Hänecke). BERnD mERKEl, DomInIquE Strebel Diplomausbildung Journalismus Spezialisierungsstudium Journalismus und medien (SPJm) Journalistinnen und Journalisten sollten an ihrem Profil ar- Im Oktober 2013 haben erneut rund 30 junge Studierende da- beiten, sich mit Karriereplanung befassen und sich so gut wie mit begonnen, sich praktisch mit Journalismus und Medien aus- möglich vermarkten – was der 2013 erstmals durchgeführte einanderzusetzen. Im gleichnamigen «Spezialisierungsstudi- Kurs «Career Starter» vermittelt, könnte für die Diplomaus- um», welches das MAZ für die Pädagogische Hochschule Lu- bildung als Ganzes stehen: Rollenbilder ändern sich, und was zern seit 2004 ausrichtet, verbringen sie in den nächsten Jahren lange Gültigkeit hatte im Journalismus, macht immer schnel- mehrere Blockwochen, um sich eine Rundum-Medienkompe- ler neuem Platz. 45 junge Journalistinnen und Journalisten aus tenz anzueignen. Auch hier wird Praxis grossgeschrieben: Äl- Online, Print, Radio und Video haben die Diplomausbildung tere Semester produzierten Radiosendungen, die 2013 im Cam- aufgenommen und entscheiden nun – im Idealfall – selbst mit, pusradio (3fach) ausgestrahlt wurden. Andere SPJM-Teams wohin die Reise geht in ihrem Beruf. Auf Entwicklungen nicht wurden gar selber zum Medienthema – Tele M1 interviewte sie. nur reagieren, sondern sie möglichst mitgestalten: Das war 2013 ein Leitsatz der Diplomausbildung, der die Ausrichtung Kompaktkurs multimedia Storytelling auch in Zukunft prägen wird. Vermehrt haben wir junge Do- Der Lehrgang konnte 2013 gleich zweimal durchgeführt wer- zentinnen und Dozenten eingesetzt, die virtuos umgehen mit den – versuchsweise wurde der Kurs um einen Block zu «In- Tools, die neue Wege zu gutem Journalismus erschliessen; mit teraktive Geschichten mit News-Apps» ergänzt. Julian Schmidli (SonntagsZeitung), Konrad Weber und Ale- xander Sautter (beide SRF) seien hier drei genannt. alEXanDRa STaRK master of arts in Journalism FRANK HÄNECKE Gut Ding will Weile haben – dass der Spruch stimmt, beweist Internationaler master new media Journalism (NMJ) unser Master: Auch 2013 haben wir uns intensiv um die Wie- Im berufsbegleitenden Masterstudiengang begann 2013 be- deraufnahme des 2012 ausgelaufenen «Master of Arts in Jour- reits die fünfte Gruppe von Studierenden aus Deutschland, nalism» bemüht. Nach vielen Gesprächen und intensiven Tref- Österreich und der Schweiz die viersemestrige Ausbildung, fen mit Vertretern in- und ausländischer Universitäten glaub- welche in Hamburg, Leipzig, Salzburg und in Luzern am MAZ ten wir uns im Sommer kurz vor dem Durchbruch. Die Ent- stattfindet. In unseren Modulen setzen wir stark auf Praxis- täuschung war entsprechend gross, als es dann doch nicht bezug: Während mehrerer Tage besuchte etwa der Jahrgang klappte. Wir arbeiten weiter mit Hochdruck an einer Lösung 4 und schauen – wir glauben an das Glück des Tüchtigen! – zu- und die direkte Betreuung bei diesem Jahrgang so intensiv versichtlich in die Zukunft. wie selten. Und es machte für die neu beigezogenen Dozenten Sacha Batthyany vom Magazin und Florian Imbach von der SonntagsZeitung die Aufgabe sehr dankbar. Intensiver war der diesjährige Kurs auch, weil wir das Programm noch ein- mal gestrafft und noch mehr auf praktische Arbeit ausgerich- tet haben. Sehr realitätsnah waren zum Beispiel die Exkur- sion ins Schweizer Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) oder die Interviewübungen mit echten Wissenschaft- lern aus den verschiedensten Disziplinen. Entsprechend gross fiel dann die Ausbeute an Hausaufgaben aus, die dieser Jahr- gang in der Presse platzieren konnte. Natürlich spricht dies auch für das Niveau der Teilnehmenden. BaRBaRa STÖCKlI Kompaktkurs Sportjournalismus Nach Jahren der Planung endlich am Start! Der Kompaktkurs Sportjournalismus ist ein neues Angebot, das mit der Eidge- nössischen Hochschule für Sport in Magglingen entwickelt wurde. Das Echo auf die einzelnen Kursmodule war gut bis hervorragend. Hintergrundwissen zum Sport, gepflegte Schreibe, Livekommentar, aber auch Interview, die über langweilige Fragereien hinausführen, kamen bei den Teil- nehmenden gut an. neue Radioausbildung lanciert MATTHIaS SCHOLER Auf positives Echo stiess auch ein neuer Radiopilot, zu dem CaS Fachjournalismus – Kompetente Wissensvermittlung das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) den Anstoss gab Im Frühjahr 2013 haben 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer und verschiedene Sender dazu einlud, Volontäre oder Prakti- den CAS Fachjournalismus erfolgreich abgeschlossen. Wäh- kantinnen in eine zweisemestrige Ausbildung zu schicken. Ziel rend fünf Monaten wurde den Teilnehmenden im Rahmen ist es, jungen Radioleuten eine gute und umfassende Ausbil- des berufsbegleitenden Kurses nicht nur das journalistische dung zu vermitteln, die nicht nur auf dem Handwerk basiert, Handwerk für das Verfassen attraktiver und verständlicher sondern auch Wissen über Medienrecht und -ethik, über po- Fachtexte vermittelt. Die verschiedenen Dozierenden übten litische Grundlagen und über das Berufsbild vermittelt. mit ihnen auch die redaktionelle Überarbeitung von Texten, effizientes Recherchieren und das Führen von Interviews. -Zu dem erhielten die Fachjournalistinnen und Fachjournalisten Einblicke in die Bereiche Onlinejournalismus, Medienstrate- gien und Medienrecht. Die Tatsache, dass bereits im Septem- ber der nächste Kurs mit zahlreichen Teilnehmern aus den verschiedensten Tätigkeitsfeldern an den Start gehen konnte, zeigt, dass die Ausrichtung dieses CAS den Bedürfnissen an- gehender Fachleute von A wie Architektin bis Z wie Zahn- techniker entspricht. BEaT GLOGGER CaS Wissenschaftsjournalismus Der Kurs, der sich seit 2005 im Angebot des MAZ findet, war dieses Jahr nicht gänzlich ausgebucht, was allerdings weder Teilnehmende