INHALT AUSGABE JUNI 1998

Kapazitätserweiterung Baregg 2 Erneuerung des Bareggtunnels 3 Lärmschutz Neuenhof 4 Stauwarnanlage Baregg-West 5 Massnahmen gegen den Stau 5 Baudepartement des Kantons Halbanschluss 6 Neuer Limmatübergang 6 Umfahrung Ennetbaden 7 1 Ausbau des Bahnhofs Baden 8

Schlossbergtunnel 8 EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser

«Stockender Verkehr vor dem Bareggtunnel». Fast täglich hören wir diese Meldung am Ra- dio; der Engpass Baregg ist weit über die Gren- zen der Region hinaus bekannt geworden.

Dass der Bareggtunnel sich immer mehr zu einem «Nadelöhr» entwickelt, war schon in den 80er-Jahren erkennbar, ebenso, dass der Ausbau politisch umstritten ist. Der Regie- rungsrat bzw. das Baudepartement prüften des- halb die Zweckmässigkeit einer dritten Tunnel- röhre. Es ging einerseits um eine technisch- sachliche und anderseits um eine politische Fragestellung. Das Resultat war erstens, dass zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Bareggtunnels und zur Sicherung der Lebens- qualität der betroffenen Regionen ein Ausbau notwendig und zweckmässig ist – die Proble- me können mit einem Ausbauverzicht, beglei- tet von anderen Massnahmen, nicht besser gelöst werden. Zweitens ergab sich, dass der Bau einer ungefähr parallel liegenden dritten Röhre politisch akzeptabel ist. Das gilt für die an der Zweckmässigkeitsprüfung beteiligten Regionen Baden-, Rohrdorferberg- Reusstal sowie Mutschellen und Umgebung, aber auch den übrigen , ist der Baregg- Verkehr doch zu zwei Dritteln mit dem Aargau verknüpft. Diesem Ergebnis stimmten der Regierungsrat am 12. Januar 1994, der Grosse Rat am 14. Juni 1994 und der Bundes- rat am 18. Oktober 1995 zu. Damit ist der po- litische Entscheid für den Ausbau des Baregg gefallen. Es geht nur noch um das Ausfüh- rungsprojekt. Das Auflageprojekt mit dem zu- gehörigen Umweltverträglichkeitsbericht ist schon weitgehend erstellt. Es soll im Herbst dieses Jahres in den Gemeinden Birmenstorf, Baden und Neuenhof aufgelegt werden. Es steht dann denjenigen, die legitimiert sind – nur diesen – zur Einsprache offen.

Die Bedeutung dieses Bauvorhabens und das Interesse, das die Problematik Baregg auch ausserhalb der engeren Region weckt, legen es nahe, Sie mit der «Baregg-Info» periodisch zu informieren.

Regierungsrat Dr. Thomas Pfisterer Foto Aargauer Zeitung Vorsteher des Baudepartementes 1 info 1/98

Bauvorhaben Baregg Kapazitätserweiterung Baregg

Der Bau einer dritten Tunnelröhre soll den bestehenden Engpass Baregg beseitigen und die Verkehrssicherheit erhöhen. Schon ab 2005 können viele davon profitieren.

Erwin Beusch, dipl. Bauing. ETH/SIA Im Endzustand wird der Verkehr in Rich- Abteilung Tiefbau/Brücken- und Tunnelbau tung Bern/Basel die dritte Tunnelröhre benützen, während die beiden bestehen- Der Bareggtunnel bildet mit seinen vier den Röhren dem Verkehr nach Zürich Fahrstreifen einen Flaschenhals auf der dienen werden. Somit sind im Normal- sechsstreifigen A1 zwischen dem Birrfeld fall immer drei durchgehende Fahrstrei- und Zürich. Der 1,1 km lange Tunnel fen in beiden Richtungen vorhanden. G weist an Werktagen in der Morgen- und Abendspitze eine Verkehrsdichte auf, die Es ist mit einer Bauzeit von insgesamt auf anderen Strecken ihresgleichen sucht. fünf Jahren zu rechnen. Das Projekt soll Mit durchschnittlich rund 90'000 Tun- im Herbst 1998 öffentlich aufgelegt wer- nelpassagen pro Werktag wird am Baregg den. Wenn allfällige Einsprachen keine die Grenze des stabilen Verkehrsflusses gravierenden Verzögerungen bewirken, BADEN von 3'500 Fahrzeugen/Std. immer häufi- könnte die ausgebaute Strecke im Jahre I ger erreicht und jährlich während rund 2005 eröffnet werden. K 700 Stunden überschritten. Die Gesamtkosten des Vorhabens betra- Diese extreme Belastung fordert ihren gen rundA 300 Mio. Franken (Kosten- Tribut in Form von Unfällen, Stok- schätzung der Zweckmässigkeitsprüfung kungen und Staus. Das Nadelöhr Baregg vom November 1993); davon entfallen weist gegenüber anderen Autobahn- 102 Mio. Franken auf den Rohbau der strecken eine deutlich höhere Zahl von dritten Röhre. A solchen Ereignissen auf. Der schon fast Birmenstorf regelmässig auftretende instabile Be- triebszustand beeinträchtigt die Funktion der A1 stark. Mit dem Bau der dritten Mülligen B Röhre soll die Funktionsfähigkeit langfri- E stig wieder hergestellt werden. A3 Basel D Das Vorhaben «Kapazitätserweiterung Dättwil Baregg» umfasst – als Kernstück – den neuen Tunnel mit drei Fahrstreifen und den Ausbau der beidseitig anschliessen- den Strecken bis zu und mit den An- schlüssen Dättwil bzw. Neuenhof ein- A1 Bern schliesslich verschiedener Kunstbauten. Foto Heiner Scheppler

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Erneuerung des Bareggtunnels

Der bestehende Bareggtunnel wird sicherheitstechnisch erneuert und dem heutigen Stand der Technik bzw. den geltenden Vorschriften angepasst.

Reto Knuchel, dipl. Bauing. HTL Einzelne der vorhandenen Betriebsein- Abteilung Tiefbau/Brücken- und Tunnelbau richtungen wie zum Beispiel die Tunnel- lüftung oder die Brandmeldeanlage wer- Im Frühjahr 1963 begann der Bau des den vollständig erneuert, andere werden Ennetbaden Bareggtunnels. Im Oktober 1970 wurde dem heutigen Stand der Technik bzw. er feierlich eröffnet. Der durchschnittli- den geltenden Vorschriften angepasst. che tägliche Verkehr nahm unerwartet rasch zu und ist heute sehr hoch. Er be- Die Arbeiten werden in mehreren Phasen H trug im Eröffnungsjahr 15'000 Fahrzeuge durchgeführt. Die Vorbereitungsarbeiten Bund ist nach der Eröffnung der A3 Frick- haben 1997 begonnen und sind im Ge- Birrfeld auf rund 90’000 Fahrzeuge ange- lände (Ostportal) gut erkennbar. Der wachsen. Abschluss der wesentlichen Erneuerungs- arbeiten (nicht dazu gehören Zwischen- Die Betriebserfahrungen in den vergan- decke und Tunnelwände) ist auf Mitte genen 28 Jahren waren sehr positiv. Aber 2001 geplant. die Materialalterung und die hohe Ver- kehrsbelastung hinterliessen ihre Spuren. Die Kosten für die sicherheitstechnische Eingeschleppte Tausalzlösungen und Ab- Erneuerung des Bareggtunnels betragen gase belasteten die Bau- und Einrich- ca. 90 Mio. Franken und werden zum tungsteile. Zahlreiche Elemente müssen grössten Teil vom Bund übernommen. deshalb instand gesetzt werden. WETTINGEN

E C

Neuenhof

Würenlos LEGENDE

A Kapazitätserweiterung Baregg 2 B Erneuerung des Bareggtunnels 3 C Lärmschutz Neuenhof 4 D Stauwarnanlage Baregg-West 4 E Massnahmen gegen den Stau 4 F F Halbanschluss Spreitenbach 5 Spreitenbach G Neuer Limmatübergang 6 A1 Zürich H Umfahrung Ennetbaden 7 I Ausbau des Bahnhofs Baden 7 K Schlossbergtunnel 8

Baden und Umgebung, Massstab 1: 25’000

Die Vorbereitungsarbeiten haben 1997 begonnen und sind im Ge- lände (Ostportal) gut erkennbar. 3 info 1/98

Lärmschutz Neuenhof Stauwarnanlage Die geplanten Massnahmen schirmen nicht nur den Lärm ab, sie erschliessen auch Baregg-West neuen Raum für Sport, Freizeit und Natur. Geschwindigkeits- und Gefahrensig- Hanspeter Brunner, dipl. Bauing. HTL lageprojekt für die zweite Etappe erarbei- nale helfen künftig, Auffahrunfälle zu Abteilung Tiefbau/Strassenbau tet. Das Projekt, das nicht mehr vollstän- vermeiden. dig dem ursprünglichen Vorschlag ent- Wenige Jahre nach der Eröffnung der A1 spricht, umfasst nachstehende Teile: Beat Rüedi, dipl. El. Ing. HTL wurden in Neuenhof zwischen der Kan- C Abteilung Tiefbau/Unterhalt tonsstrasse nach Wettingen und der SBB- Im Abschnitt Ost, vom Objekt N1/508 Brücke auf einer Länge von ca. 300 m (Eisenbahnbrücke) bis zum Objekt Durch die überdurchschnittliche Ver- Lärmschutzwände erstellt. N1/503 (Brücke der Kantonsstrasse kehrszunahme auf der A1 – verursacht Neuenhof-Wettingen), wird die National- durch anwachsenden Pendelverkehr Im Jahre 1990 wurde auf der Grundlage strasse auf der ganzen Breite überdeckt. und die Eröffnung der A3 – hat die des Umweltschutzgesetzes ein Teilsanie- Auf der so gewonnenen Fläche entstehen Stautendenz auf der Zufahrt zum Tun- rungsprojekt «Neuenhof» erarbeitet. Aus Sport- und Grünanlagen. nelportal West massiv zugenommen. städtebaulichen Überlegungen kann eine Die Reduktion von drei auf zwei Fahr- Lösung, die nur Lärmschutzwände vor- Im Abschnitt West, vom Objekt N1/503 streifen (ab Ausfahrt Baden/Dättwil) sieht, kaum in Frage kommen. Als opti- bis zum Papprich, wird nur die Fahrbahn Dund der in Richtung Zürich einfahren- male Lösung wurde eine rund 600 m Richtung Zürich überdeckt. Es entsteht de Verkehr erhöhen die Gefahr von lange Überdeckung der Nationalstrasse eine Galerie, die limmatseitig offen ist. Auffahrunfällen zusätzlich. vom Papprich bis zur Eisenbahnbrücke Die Oberfläche wird extensiv, d.h. mit vorgeschlagen. Im Jahre 1993 stimmten geringem Arbeits- und Kostenaufwand Aufgrund der dargestellten Problema- die Bundesbehörden der Studie zu, aller- begrünt. tik und dem bewährten Konzept der dings mit finanziellen Vorbehalten. seit 1992 in Betrieb stehenden gleichar- Längs der Kantonsstrasse Baden - Neuen- tigen Einrichtung Baregg-Ost wird die 1996 wurde als erste Etappe eine Lärm hof wird im Bereich Papprich bergseitig Stauwarnanlage Baregg-West ausge- schutzwand talseitig der A1, Klosterrüti eine 3 m hohe Lärmschutzwand errich- führt. Sie besteht im wesentlichen aus bis Papprich, erstellt. Im gleichen Jahr tet. Die Anwohner und Anwohnerinnen Geschwindigkeits- und Gefahrensigna- wurde mit einem aufwendigen, dreistufi- werden so auch vor dem Lärm der Kan- len. Die einzelnen Signale können gen Präqualifikationsverfahren das Pla- tonsstrasse (ca. 25’000 Fahrzeuge pro Tag) über die Elektrostützpunkte von der nungsteam bestimmt, welches das Auf- geschützt. Verkehrsleitzentrale (VLZ) Lenzhard aus gesteuert und überwacht werden. Durch eine frühzeitige Geschwindig- keitsreduktion und die entsprechenden Warnsignale auf der A1 (ab Anschluss Lenzburg) und auf der A3 (ab An- Massnahmen gegen den Stau schluss Lupfig) wird die Gefahr von Auffahrunfällen wesentlich vermindert Schon vor Eröffnung der dritten Bareggröhre sollen stauvermindernde Massnahmen und die daraus folgende zusätzliche wirksam werden. Geplant sind Verbesserungen im Informations- und Datenerfas- Verkehrsbehinderung reduziert. sungsbereich. Die Gesamtanlage besteht aus: Frank Rüede, dipl. Bauing. ETH sein wird, werden jetzt auch vorher wirk- Abteilung Verkehr/Verkehrsplanung same Massnahmen geprüft. einer Bedienung in der VLZ, vier Elektrostützpunkten, Mit der Eröffnung der A3 Frick-Birrfeld Bis zur Eröffnung der neuen Röhre soll neun Querschnitten (Signalrah- im Oktober 1996 hat die Verkehrsbela- mit anderen geeigneten Mitteln (ohne men) mit beidseitigen Signalen stung im Bereich A1/Bareggtunnel sicht- bauliche Massnahmen) versucht werden, Elich zugenommen (vgl. nebenstehende den Verkehrsfluss im Bereich des Baregg- und kostet rund 4 Mio. Franken. Sie Grafik). Beinahe täglich werden morgens tunnels zu verbessern. Sie zielen auf die wird im Sommer 1998 in Betrieb ge- in Richtung Zürich sowie abends in hohe Verkehrsdichte an sich und die nommen. Richtung Bern Überlastungen oder gar stauauslösenden Effekte wie z.B. die vie- Staus registriert. Da die wirksamste len Fahrzeuge, die auf den beiden baregg- In einer kürzlich erarbeiteten Studie wer- Gegenmassnahme, der Bau der dritten nahen Anschlüssen Baden-West und den u.a. folgende Massnahmen gegen Röhre, frühestens im Jahr 2005 realisiert Neuenhof auf die A1 einfahren. den Stau vorgeschlagen:

4 SS TTA info 1/98

Jahresganglinie 1971 bis 1997, Bareggtunnel

90 in Tausend Fahrzeugen pro Tag 88'040 81'046 80 77'833 78'827 74'893 72'914 70'327 71'009 70 68'662 64'604 61'313 60 59'283 53'311 47'857 49'219 49'378 50 45'503 45'563 42'790 44'150 40'049 40 37'349 34'891 35'937 32'221 30 27'189

20 16'477

10

0 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97

Abteilung Verkehr

Die Zuverlässigkeit der Staumel- dungen als auch der Stauwarn- anlagen könnte durch eine umfas- sendere automatische Verkehrsdaten- erfassung verbessert werden. Bauvorhaben in der Region

Bei den bareggnahen Autobahnan- schlüssen Baden-West und Neuenhof Halbanschluss Spreitenbach könnte mittels einer Einfahrtsbewirt- Der zusätzliche Anschluss verspricht den Limmattaler Gemeinden eine 40-prozen- schaftung der Verkehrsfluss auf der tige Verkehrsentlastung. A1 optimiert werden. Werner Ryter, dipl. Ing. HTL/NDS/SVI rund 10 %, welcher die Funktionsfähig- Das Baudepartement will zusätzlich prü- Abteilung Verkehr/Verkehrsplanung keit der Nationalstrasse nicht gefährdet. fen, ob eine Verkehrsbeeinflussung F Die gesetzlichen Bestimmungen – vorab durch Information möglich bzw. erfolg- Die Bemühungen für einen Halban- des Nationalstrassen- und des Umwelt- versprechend wäre. Damit würde gewis- schluss im Limmattal sind so alt wie die schutzrechts – werden eingehalten. sermassen Neuland beschritten. Autobahnplanung selber. Vor über 30 Jahren wurde den Gemeinden des aar- Die Kosten belaufen sich auf ca. 12,5 Aus der Ganglinie kann die stete und ra- gauischen Limmattals zugesagt, dass sich Millionen Franken, womit das Vorhaben sante Verkehrszunahme im Bareggtunnel der Bund dem Antrag auf einen Halb- ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis auf- in Fahrzeugen pro Tag von 1971 bis 1997 anschluss nicht widersetzen würde, weist. Noch offen sind die Finanzierung herausgelesen werden. Eine Säule ent- sofern dies die Verkehrsverhältnisse auf und die Kostenteilung. spricht dem mittleren Tagesverkehr pro der K274 erforderten. Der Halbanschluss Jahr. Gut erkennbar sind auch die Aus- Spreitenbach ist ein zusätzliches An- Der Planungsverband der Region Baden- wirkungen der Eröffnung weiterer naher schlussbauwerk an die A1 im Bereich der Wettingen und die Limmattaler Ge- Autobahnstrecken wie zum Beispiel der Gewerbe- und Industriezone von Sprei- meinden unterstützen das Vorhaben. A3 im Jahre 1996. tenbach. Er ermöglicht die Ausfahrt von Der Regierungsrat hat am 22. Oktober und die Einfahrt nach Westen. 1997 die Ergebnisse der Zweckmässig- keitsprüfung zustimmend zur Kenntnis Die vom Bund mit dem Baregg-Ent- genommen und beantragte dem scheid 1995 verlangte Prüfung zeigt: Der Bundesrat am 26. November 1997 die Halbanschluss Spreitenbach ist zweck- Ausarbeitung des generellen Projektes mässig. Er entlastet die Limmattaler für den Halbanschluss. Erste Gespräche Gemeinden auf der K274 um rund 40 % mit dem Bundesamt für Strassen haben resp. 10'000 Fahrzeuge pro Tag. Der aus im Februar 1998 stattgefunden. Der den Ortschaften verlagerte Verkehr Entscheid des Bundesrates ist für das bedeutet für die A1 einen Zuwachs von erste Halbjahr 1998 in Aussicht gestellt. AAUU!! 5 info 1/98 Foto Roger Kaysel

Die vorgeschlagene Neuer Limmatübergang

elegante Bogenbrücke Sobald das Projekt rechtlich abgesichert ist, kann mit dem Bau des Übergangs zwi- fügt sich gut in schen Baden und begonnen werden. Kurt Baumgartner, dipl. Bauing. ETH/SIA Vorgesehen ist ein Start mit den Bau- die Landschaft ein; Abteilung Tiefbau/Strassenbau arbeiten auf beiden Seiten der im Bereich der Personenunterführung sie überquert mit 116m Das Projekt «Neuer Limmatübergang Boldi und der Stützmauer entlang der Baden-Obersiggenthal» ist auf der politi- Landstrasse (Obersiggenthal) und im Spannweite die Limmat schen Ebene grundsätzlich beschlossen Bereich der Bruggerstrasse (Baden). und auch rechtlich abgesichert. Mit dem Vorgängig müssen sowohl in Ober- und die beidseitigen Bau kann aber erst begonnen werden, siggenthal wie in Baden umfangreiche wenn auch für die flankierenden Mass- Werkleitungen umgelegt resp. neu gebaut Uferbereiche. nahmen – Pförtneranlagen Wilerloch und werden. Landschriber sowie Ausbau der Brugger- strasse – nebst der bereits vorhandenen Die Kosten für das Bauvorhaben inklu- technischen und finanziellen die rechtli- sive den Pförtneranlagen Wilerloch und che Sicherstellung vorliegt (Entscheid Landschriber belaufen sich auf ca. 61 des Verwaltungsgerichtes). Letztere sollte Mio. Franken. in der nächsten Zeit möglich sein.

Die Lösung für den neuen Flussübergang Gwurde 1983 durch einen Projektwett- bewerb bestimmt, an dem sich sechs Teams beteiligten. Die vorgeschlagene elegante Bogenbrücke fügt sich gut in die Landschaft ein; sie überquert mit 116 m Spannweite die Limmat und die beidsei- tigen Uferbereiche.

Das Gesamtprojekt wird bei der Aus- schreibung in mehrere Lose aufgeteilt. 6 info 1/98

Umfahrung Ennetbaden Ausbau des Zusammen mit der neuen Limmatbrücke soll die Kern- und Bäderumfahrung die Bahnhofs Baden Lebensqualität in der Region entscheidend verbessern. Vom neuen SBB-Bahnreisezentrum Erwin Beusch, dipl. Bauing. ETH/SIA und den Erweiterungen im Bereich Abteilung Tiefbau/Brücken- und Tunnelbau Die Umfahrung weist – einschliesslich Busbahnhof profitieren Stadt und der anzupassenden Strassenabschnitte Region. Die Kern- und Bäderumfahrung und die vor den beiden Portalen – eine Länge neue Limmatbrücke Baden-Obersiggen-Hvon 980 m auf. Ihr Kernstück besteht aus Markus Ammann thal bilden zwei wichtige Elemente im einem im Tagbau zu erstellenden Tunnel Abteilung Verkehr/Oeffentlicher Verkehr regionalen Verkehrskonzept. Der Nutzen von 626 m Länge. Die Einfahrt beim des einzelnen Projektes kommt aber nur Portal Goldwand (Nord) liegt gradlinig in Gemäss den Beschlüssen des Grossen dann voll zum Tragen, wenn man beide der Verlängerung der bestehenden Strasse. Rates im Richtplan Aargau soll das Vorhaben realisiert. Die Ausfahrt beim Portal Grendel (Süd) Angebot in den Regionalzugskorrido- schliesst kurz vor dem Knoten Schlössli ren im Raum Baden in den nächsten Die Ziele der Kern- und Bäderumfahrung an die K114/Sonnenbergstrasse an. Jahren wesentlich verbessert werden. sind: Die Gleis- und Perronanlagen im Der Regierungsrat hat das Projekt vorläu- Bahnhof Baden verfügen heute über Entlasten der Kurgebiete von Baden fig genehmigt; die öffentliche Auflage deutlich zu wenig Kapazität. Eine gut und Ennetbaden von den nachteili- hat im Frühjahr 1996 stattgefunden. Die ausgebaute Bahninfrastruktur ist aber gen Auswirkungen des Strassenver- definitive Genehmigung ist im Sommer eine wichtige Voraussetzung zur Um- kehrs. 1998 vorgesehen. setzung des Richtplanes. Also muss Schaffen der Voraussetzungen für der Bahnhof auchI aus kantonaler eine Wiederbelebung der Kern- und Die Gesamtkosten betragen 73,1 Mio. Sicht ausgebaut werden. Bäderzone. Franken (Preisstand 1995). Der Anteil der Verbessern der Randbedingungen für Gemeinde macht 14,8 % oder 11,4 Mio. Mit einem zusätzlichen Mittelperron ein gesteigertes Angebot des öffentli- Franken aus. von 220 m Länge, einem neuen SBB- chen Verkehrs. Bahnreisezentrum und einer zentralen Verkehrssicherheit für alle, v.a. für Personenunterführung wird die Attrak- diejenigen, die im Zentrum der Ge- tivität des öffentlichen Verkehrs ver- meinde zu Fuss oder per Fahrrad bessert werden. Vom Ausbau profitiert unterwegs sind. v.a. der Regionalzugsverkehr.

Der Busverkehr wird zukünftig in Süd- Nord-Richtung über eine neue Bus- rampe (ab Bruggerstrasse) zum neuen Busbahnhof West geführt. Dieser schafft eine optimale Umsteigemög- lichkeit für den Regional- und Agglo- merationsverkehr. Der Ausbau des zentralen Busbahnhofs liegt damit im Interesse der gesamten weiteren Region.

Die Gesamtinvestition für die Verbes- serung der Bahn-, Bus- und Dienst- leistungsanlagen beträgt rund 42 Mio. Franken. Die Stadt Baden als Haupt- nutzniesserin der Ausbauten über- nimmt mehr als die Hälfte der Investi- tionskosten. Die SBB beteiligen sich mit rund einem Viertel, der Kanton trägt den Rest der Kosten.

Foto Heiner Scheppler Hup- oder Kurkonzerte ? 7 info 1/98

IMPRESSUM

Herausgeber: Baudepartement des Kantons Aargau Abteilung Tiefbau Entfelderstrasse 22 (Buchenhof), 5001 Aarau Telefon 062 835 36 00, Fax 062 835 36 29

Redaktion: Projektleitung Baregg, ATB / Brücken- und Tunnelbau

Konzept, Gestaltung und Schlussredaktion: Heiner Scheppler &... Atelier für Gestaltung Krebsgasse 10, 8022 Zürich, Postfach Telefon 01 252 85 40, Fax 01 252 85 07

Druck: (auf chlorfrei gebleichtem Papier) Häfliger Druck AG Landstrasse 54, 5430 Wettingen Telefon 056 437 88 88, Fax 056 437 88 99

In den 60er-Jahren wurde die Verkehrssanierung

Foto Heiner Scheppler Baden realisiert. Schlossbergtunnel

Die Erhaltung der Tragsicherheit des Tunnels und der zugehörige Bauten verlangt eine Instandsetzung.

Hans Hürzeler, dipl. Bauing. HTL/SIA deutlich sichtbar, sowohl oben auf der DEMNÄCHST Abteilung Tiefbau/Brücken- und Tunnelbau Fahrbahn wie auch in den Räumen dar- unter. Damit die Sicherheit der Trag- In den 60er-Jahren wurde die Verkehrs- konstruktionen langfristig gewährleistet Baregg Tunnel sanierung Baden realisiert. Der Schloss- werden kann, ist eine Instandsetzung Sicherheitstechnische Erneuerung bergtunnel und die heutige Brugger- unumgänglich. Um schnell weiterwach- strasse mit allen darunter liegenden sende Schäden zu vermeiden, drängt es Übersicht Räumen – vom Schulhausplatz bis zum sich auf, diese Massnahmen möglichst Beschrieb der Baumassnahmen Gstühl-Platz – sind Teile davon. Unter bald auszuführen. der Bruggerstrasse befinden sich u.a. das Geologie Restaurant Glas, die Tunnelgarage, die Im Bereich Parking Gstühl wird die neue Bauprogramm Bahntunnel-Einfahrt und das Parking Busachse West von der Bruggerstrasse Gstühl. abzweigen; die dafür notwendigen Bau- usw. massnahmen müssen auf sinnvolle Weise Nach über 30 Betriebsjahren sind an mit der Instandstellung der bestehenden Kmanchen Stellen die Spuren der Zeit Tragkonstruktionen kombiniert werden.

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