Baregg Info 1

Baregg Info 1

INHALT AUSGABE JUNI 1998 Kapazitätserweiterung Baregg 2 Erneuerung des Bareggtunnels 3 Lärmschutz Neuenhof 4 Stauwarnanlage Baregg-West 5 Massnahmen gegen den Stau 5 Baudepartement des Kantons Halbanschluss Spreitenbach 6 Neuer Limmatübergang 6 Umfahrung Ennetbaden 7 1 Ausbau des Bahnhofs Baden 8 Schlossbergtunnel 8 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser «Stockender Verkehr vor dem Bareggtunnel». Fast täglich hören wir diese Meldung am Ra- dio; der Engpass Baregg ist weit über die Gren- zen der Region hinaus bekannt geworden. Dass der Bareggtunnel sich immer mehr zu einem «Nadelöhr» entwickelt, war schon in den 80er-Jahren erkennbar, ebenso, dass der Ausbau politisch umstritten ist. Der Regie- rungsrat bzw. das Baudepartement prüften des- halb die Zweckmässigkeit einer dritten Tunnel- röhre. Es ging einerseits um eine technisch- sachliche und anderseits um eine politische Fragestellung. Das Resultat war erstens, dass zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Bareggtunnels und zur Sicherung der Lebens- qualität der betroffenen Regionen ein Ausbau notwendig und zweckmässig ist – die Proble- me können mit einem Ausbauverzicht, beglei- tet von anderen Massnahmen, nicht besser gelöst werden. Zweitens ergab sich, dass der Bau einer ungefähr parallel liegenden dritten Röhre politisch akzeptabel ist. Das gilt für die an der Zweckmässigkeitsprüfung beteiligten Regionen Baden-Wettingen, Rohrdorferberg- Reusstal sowie Mutschellen und Umgebung, aber auch den übrigen Aargau, ist der Baregg- Verkehr doch zu zwei Dritteln mit dem Aargau verknüpft. Diesem Ergebnis stimmten der Regierungsrat am 12. Januar 1994, der Grosse Rat am 14. Juni 1994 und der Bundes- rat am 18. Oktober 1995 zu. Damit ist der po- litische Entscheid für den Ausbau des Baregg gefallen. Es geht nur noch um das Ausfüh- rungsprojekt. Das Auflageprojekt mit dem zu- gehörigen Umweltverträglichkeitsbericht ist schon weitgehend erstellt. Es soll im Herbst dieses Jahres in den Gemeinden Birmenstorf, Baden und Neuenhof aufgelegt werden. Es steht dann denjenigen, die legitimiert sind – nur diesen – zur Einsprache offen. Die Bedeutung dieses Bauvorhabens und das Interesse, das die Problematik Baregg auch ausserhalb der engeren Region weckt, legen es nahe, Sie mit der «Baregg-Info» periodisch zu informieren. Regierungsrat Dr. Thomas Pfisterer Foto Aargauer Zeitung Vorsteher des Baudepartementes 1 info 1/98 Bauvorhaben Baregg Kapazitätserweiterung Baregg Der Bau einer dritten Tunnelröhre soll den bestehenden Engpass Baregg beseitigen und die Verkehrssicherheit erhöhen. Schon ab 2005 können viele davon profitieren. Erwin Beusch, dipl. Bauing. ETH/SIA Im Endzustand wird der Verkehr in Rich- Abteilung Tiefbau/Brücken- und Tunnelbau tung Bern/Basel die dritte Tunnelröhre benützen, während die beiden bestehen- Der Bareggtunnel bildet mit seinen vier den Röhren dem Verkehr nach Zürich Fahrstreifen einen Flaschenhals auf der dienen werden. Somit sind im Normal- sechsstreifigen A1 zwischen dem Birrfeld fall immer drei durchgehende Fahrstrei- und Zürich. Der 1,1 km lange Tunnel fen in beiden Richtungen vorhanden. G weist an Werktagen in der Morgen- und Abendspitze eine Verkehrsdichte auf, die Es ist mit einer Bauzeit von insgesamt auf anderen Strecken ihresgleichen sucht. fünf Jahren zu rechnen. Das Projekt soll Mit durchschnittlich rund 90'000 Tun- im Herbst 1998 öffentlich aufgelegt wer- nelpassagen pro Werktag wird am Baregg den. Wenn allfällige Einsprachen keine die Grenze des stabilen Verkehrsflusses gravierenden Verzögerungen bewirken, BADEN von 3'500 Fahrzeugen/Std. immer häufi- könnte die ausgebaute Strecke im Jahre I ger erreicht und jährlich während rund 2005 eröffnet werden. K 700 Stunden überschritten. Die Gesamtkosten des Vorhabens betra- Diese extreme Belastung fordert ihren gen rundA 300 Mio. Franken (Kosten- Tribut in Form von Unfällen, Stok- schätzung der Zweckmässigkeitsprüfung kungen und Staus. Das Nadelöhr Baregg vom November 1993); davon entfallen weist gegenüber anderen Autobahn- 102 Mio. Franken auf den Rohbau der strecken eine deutlich höhere Zahl von dritten Röhre. A solchen Ereignissen auf. Der schon fast Birmenstorf regelmässig auftretende instabile Be- triebszustand beeinträchtigt die Funktion der A1 stark. Mit dem Bau der dritten Mülligen B Röhre soll die Funktionsfähigkeit langfri- E stig wieder hergestellt werden. A3 Basel D Das Vorhaben «Kapazitätserweiterung Dättwil Baregg» umfasst – als Kernstück – den neuen Tunnel mit drei Fahrstreifen und den Ausbau der beidseitig anschliessen- den Strecken bis zu und mit den An- schlüssen Dättwil bzw. Neuenhof ein- A1 Bern schliesslich verschiedener Kunstbauten. Foto Heiner Scheppler 2 info 1/98 Erneuerung des Bareggtunnels Der bestehende Bareggtunnel wird sicherheitstechnisch erneuert und dem heutigen Stand der Technik bzw. den geltenden Vorschriften angepasst. Reto Knuchel, dipl. Bauing. HTL Einzelne der vorhandenen Betriebsein- Abteilung Tiefbau/Brücken- und Tunnelbau richtungen wie zum Beispiel die Tunnel- lüftung oder die Brandmeldeanlage wer- Im Frühjahr 1963 begann der Bau des den vollständig erneuert, andere werden Ennetbaden Bareggtunnels. Im Oktober 1970 wurde dem heutigen Stand der Technik bzw. er feierlich eröffnet. Der durchschnittli- den geltenden Vorschriften angepasst. che tägliche Verkehr nahm unerwartet rasch zu und ist heute sehr hoch. Er be- Die Arbeiten werden in mehreren Phasen H trug im Eröffnungsjahr 15'000 Fahrzeuge durchgeführt. Die Vorbereitungsarbeiten Bund ist nach der Eröffnung der A3 Frick- haben 1997 begonnen und sind im Ge- Birrfeld auf rund 90’000 Fahrzeuge ange- lände (Ostportal) gut erkennbar. Der wachsen. Abschluss der wesentlichen Erneuerungs- arbeiten (nicht dazu gehören Zwischen- Die Betriebserfahrungen in den vergan- decke und Tunnelwände) ist auf Mitte genen 28 Jahren waren sehr positiv. Aber 2001 geplant. die Materialalterung und die hohe Ver- kehrsbelastung hinterliessen ihre Spuren. Die Kosten für die sicherheitstechnische Eingeschleppte Tausalzlösungen und Ab- Erneuerung des Bareggtunnels betragen gase belasteten die Bau- und Einrich- ca. 90 Mio. Franken und werden zum tungsteile. Zahlreiche Elemente müssen grössten Teil vom Bund übernommen. deshalb instand gesetzt werden. WETTINGEN E C Neuenhof Würenlos LEGENDE A Kapazitätserweiterung Baregg 2 B Erneuerung des Bareggtunnels 3 Killwangen C Lärmschutz Neuenhof 4 D Stauwarnanlage Baregg-West 4 E Massnahmen gegen den Stau 4 F F Halbanschluss Spreitenbach 5 Spreitenbach G Neuer Limmatübergang 6 A1 Zürich H Umfahrung Ennetbaden 7 I Ausbau des Bahnhofs Baden 7 K Schlossbergtunnel 8 Baden und Umgebung, Massstab 1: 25’000 Die Vorbereitungsarbeiten haben 1997 begonnen und sind im Ge- lände (Ostportal) gut erkennbar. 3 info 1/98 Lärmschutz Neuenhof Stauwarnanlage Die geplanten Massnahmen schirmen nicht nur den Lärm ab, sie erschliessen auch Baregg-West neuen Raum für Sport, Freizeit und Natur. Geschwindigkeits- und Gefahrensig- Hanspeter Brunner, dipl. Bauing. HTL lageprojekt für die zweite Etappe erarbei- nale helfen künftig, Auffahrunfälle zu Abteilung Tiefbau/Strassenbau tet. Das Projekt, das nicht mehr vollstän- vermeiden. dig dem ursprünglichen Vorschlag ent- Wenige Jahre nach der Eröffnung der A1 spricht, umfasst nachstehende Teile: Beat Rüedi, dipl. El. Ing. HTL wurden in Neuenhof zwischen der Kan- C Abteilung Tiefbau/Unterhalt tonsstrasse nach Wettingen und der SBB- Im Abschnitt Ost, vom Objekt N1/508 Brücke auf einer Länge von ca. 300 m (Eisenbahnbrücke) bis zum Objekt Durch die überdurchschnittliche Ver- Lärmschutzwände erstellt. N1/503 (Brücke der Kantonsstrasse kehrszunahme auf der A1 – verursacht Neuenhof-Wettingen), wird die National- durch anwachsenden Pendelverkehr Im Jahre 1990 wurde auf der Grundlage strasse auf der ganzen Breite überdeckt. und die Eröffnung der A3 – hat die des Umweltschutzgesetzes ein Teilsanie- Auf der so gewonnenen Fläche entstehen Stautendenz auf der Zufahrt zum Tun- rungsprojekt «Neuenhof» erarbeitet. Aus Sport- und Grünanlagen. nelportal West massiv zugenommen. städtebaulichen Überlegungen kann eine Die Reduktion von drei auf zwei Fahr- Lösung, die nur Lärmschutzwände vor- Im Abschnitt West, vom Objekt N1/503 streifen (ab Ausfahrt Baden/Dättwil) sieht, kaum in Frage kommen. Als opti- bis zum Papprich, wird nur die Fahrbahn Dund der in Richtung Zürich einfahren- male Lösung wurde eine rund 600 m Richtung Zürich überdeckt. Es entsteht de Verkehr erhöhen die Gefahr von lange Überdeckung der Nationalstrasse eine Galerie, die limmatseitig offen ist. Auffahrunfällen zusätzlich. vom Papprich bis zur Eisenbahnbrücke Die Oberfläche wird extensiv, d.h. mit vorgeschlagen. Im Jahre 1993 stimmten geringem Arbeits- und Kostenaufwand Aufgrund der dargestellten Problema- die Bundesbehörden der Studie zu, aller- begrünt. tik und dem bewährten Konzept der dings mit finanziellen Vorbehalten. seit 1992 in Betrieb stehenden gleichar- Längs der Kantonsstrasse Baden - Neuen- tigen Einrichtung Baregg-Ost wird die 1996 wurde als erste Etappe eine Lärm hof wird im Bereich Papprich bergseitig Stauwarnanlage Baregg-West ausge- schutzwand talseitig der A1, Klosterrüti eine 3 m hohe Lärmschutzwand errich- führt. Sie besteht im wesentlichen aus bis Papprich, erstellt. Im gleichen Jahr tet. Die Anwohner und Anwohnerinnen Geschwindigkeits- und Gefahrensigna- wurde mit einem aufwendigen, dreistufi- werden so auch vor dem Lärm der Kan- len. Die einzelnen Signale können gen Präqualifikationsverfahren das Pla- tonsstrasse (ca. 25’000 Fahrzeuge pro Tag) über die Elektrostützpunkte von der nungsteam bestimmt, welches das Auf- geschützt.

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