21. 3. Mai 1983: Fraktionssitzung
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DIE GRÜNEN – 10. WP Fraktionssitzung: 3.5.1983 21. 3. Mai 1983: Fraktionssitzung AGG, B.II.1, 5317, 5318, 5321. »Protokoll der Fraktionssitzung vom 03. Mai 1983. Beginn der Sitzung um 09.00 Uhr«. Anwesend: Abgeordnete: Bard, Gert Bastian, Beck-Oberdorf, Burgmann, Drabiniok, Ehmke, Joschka Fischer, Gott- wald, Hecker, Hickel, Hoss, Jannsen, Kelly, Kleinert, Nickels, Potthast, Reents, Sauermilch, Schily, Dirk Schneider, Schoppe, Schwenninger, Stratmann, Verheyen, Vogt, Vollmer. Nachrückerinnen und Nachrücker: Arkenstette, Borgmann, Bueb, Daniels, Dann, Hönes, Horácˇek, Nor- bert Mann, Jo Müller, Rusche, Schierholz, Stefan Schulte, Senfft, Suhr, Tatge, Tischer, Axel Vogel, Marita Wagner, Gerd P. Werner, Helmut Werner, Zeitler. Landesvertreter ohne Mandat: Für das Bundesland Bremen von Gleich, für das Saarland Kunz. Protokoll: [Alleritz.] Tagesordnung: TOP 1: Kenntnisnahmen; Tagesordnung für die 4., 5. und 6. Sitzung des Deutschen Bundes- tages – Anlage – TOP 2: Gremienbesetzung – Anlage – TOP 3: Besetzung der Kommissionen des Ältestenrates – Anlage – TOP 4: Bericht über den Stand der Debattenvorbereitung TOP 5: Verschiedenes – nächste BHA-Sitzung, – Allgemeines zur Information. – Besuch Startbahn West am 07. Mai 82, 12.00 Uhr Hbf. Frankfurt, – Projekt »Zukunftswerkstatt« (Stand der Diskussion), – Nachrücker und soziale Bewegungen, – Fraktionsorganisation. TOP 1 wurde zur Kenntnis genommen. TOP 2 Otto Schily verliest Auszüge der Anlage zu TOP 2 (Gremienbesetzung)1 und bittet um Namens- vorschläge. 1 Die Anlage (vgl. AGG, B.II.1, 3060) enthält eine Übersicht des Allgemeinen Parlamentsdienstes vom 23. März 1983 zu »Gremien, denen Mitglieder angehören, die vom Bundestag bestimmt werden«, mit den jeweiligen gesetzlichen Grundlagen und Besetzungsmodalitäten, den auf die einzelnen Fraktionen in der 9. Wahlperiode entfallenen Sitzen sowie den Verteilungsschlüsseln der Sitze für die 10. Wahlperiode, wie sie sich jeweils nach d’Hondt, St. Lague/Schepers und Hare/Niemeyer ergaben. Danach entfielen auf die Fraktion der GRÜNEN folgende Sitze (in Klammern Angaben zu solchen FDP-Sitzen in der 9. Wahlperiode, die nicht auf den Verteilungs- Copyright © 2017 KGParl 1 DIE GRÜNEN – 10. WP Fraktionssitzung: 3.5.1983 1. Gremium nach Art. 53a des Grundgesetzes (1)*2 Otto Schily 2. Wahlprüfungsausschuß (3)* Joschka Fischer, Dirk Schneider, R. Vogt 3. G-10-Kommission (5)* Jürgen Reentz [Reents] (will wissen, ob er abgehört wird oder nicht) 4. Vertreter der Bundesrepublik (8)* in der Parl. Roland Vogt. Versammlung des Europarates (zugl. Westeur. Union) Otto [Schily] lehnt Kandidatur zum G-10-Ausschuß ab. Für jedes Gremium sollen 4 Kandidaten aufgestellt werden. Abstimmung über Gremienbesetzung: Oben angeführte Auflistung wird einstimmig angenommen. Als Stellvertreter werden benannt: Petra Kelly für Nr. 4, Marieluise B. [Beck]-Oberdorf für Nr. 1, Gaby Potthast für Nr. 2 und Jürgen Reentz [Reents] für Nr. 3. Auch die Stellvertretervorschläge werden einstimmig angenommen. Die Besetzung der anderen Gremien soll in der nächsten Sitzung beschlossen werden. TOP 3 Vorschläge für Besetzung der einzelnen Kommissionen:3 schlüsseln, sondern auf politischen Zugeständnissen der anderen Fraktionen beruhten; die Fraktion der GRÜNEN erhoffte oder forderte ähnliche Zugeständnisse): 1. Gemeinsamer Ausschuss nach Artikel 53a des Grundgesetzes – 1 Sitz von insgesamt 22 Sitzen; 2. Vermittlungsausschuss nach Art. 77 Abs. 2 Grundgesetz – 1 von 11 nach St. Lague/Schepers und Hare/Niemeyer, kein Sitz nach d’Hondt; 3. Wahlprüfungsausschuss – 1 nur beratendes Mit- glied; 4. Parlamentarische Kontrollkommission – keine Angaben, da Zahl der Sitze und deren Verteilung in jeder Wahlperiode neu vom Bundestag bestimmt (FDP in 9. Wahlperiode 2 Sitze); 5. Gremium gemäß §9 Abs. 1 des Gesetzes zur Beschränkung des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Gesetz zu Art. 10 des Grundgesetzes) – kein Sitz von fünf Sitzen (FDP in 9. Wahlperiode 1 Sitz); 6. Wahlmänner für die vom Bundestag zu berufenden Richter des Bundesverfassungsgerichtes – kein Sitz von 12 Sitzen (FDP in 9. Wahlperiode 2 Sitze, ab 7. Oktober 1982 1 Sitz); 7. Richterwahlausschuss für die Wahl der Richter der oberen Gerichtshöfe des Bundes – kein Sitz von 11 Sitzen (FDP in 9. Wahlperiode 2 Sitze, ab 7. Oktober 1982 1 Sitz); 8. Parlamentarische Versammlung des Europarates, zugleich Versammlung der Westeuropäischen Union – 1 von 18; 9. Schuldenausschuss bei der Bun- desschuldenverwaltung – kein Sitz von 3 Sitzen (FDP in 9. Wahlperiode 1 Sitz); 10. Kontrollausschuss beim Bundesausgleichsamt – 1 von 11 nach St. Lague/Schepers und Hare/Niemeyer, kein Sitz nach d’Hondt; 11. Ver- waltungsrat der Deutschen Bundespost – kein Sitz von 5 Sitzen (FDP in 9. Wahlperiode 1 Sitz); 12. Programm- beirat der Deutschen Bundespost – kein Sitz von 3 Sitzen (FDP in 9. Wahlperiode 1 Sitz); 13. Kunstbeirat der Deutschen Bundespost – kein Sitz von 2 Sitzen; 14. Rundfunkrat der »Deutschen Welle« – kein Sitz von 2 Sitzen; 15. Rundfunkrat des »Deutschlandfunks« – 1 von 6 nach Hare/Niemeyer, kein Sitz nach St. Lague /Schepers und d’Hondt (FDP in 9. Wahlperiode 1 Sitz); 16. Verwaltungsrat der Filmförderungsanstalt – kein Sitz von 3 Sitzen (FDP in 9. Wahlperiode 1 Sitz); 17. Verwaltungsrat der Lastenausgleichskasse – kein Sitz von 5 Sitzen, aber kein Wahltermin zu Beginn der 10. Wahlperiode (FDP in 9. Wahlperiode 1 Sitz). 2 Die Zahlen in Klammern verweisen auf die in der vorstehenden Anlage genannten Nummern der Gremien. Die hierauf folgenden »Sternchen« sind in der Aufstellung nicht näher erläutert. 3 Dazu lag eine Anlage »Übersicht über die Kommissionen des Ältestenrates (neuester Stand)« vor; vgl. AGG, B.II.1, 3060. Darin waren die Mitgliederanteile für die Fraktionen in der 9. Wahlperiode, nicht aber für die 10. Wahlperiode, angegeben. Auf die FDP entfiel jeweils ein Sitz (keine Angabe über die Sitzverteilung für die Kommission zur Behandlung von Fragen der Zusammenarbeit zwischen dem Europäischen Parlament und dem Deutschen Bundestag). Copyright © 2017 KGParl 2 DIE GRÜNEN – 10. WP Fraktionssitzung: 3.5.1983 1. Kommission für den Haushalt Hubert Kleinert 2. Baukommission Walter Sauermilch 3. Kommission für die Rechtsstellung der Abgeordneten Otto Schily 4. Kommission für die Raumverteilung Walter Sauermilch 5. Kommission für Restaurantangelegenheiten Sabine Bard 6. Kommission für Mitarbeiterangelegenheiten Dieter Burgmann 7. Kommission für Angelegenheiten der Bibliothek, des Archivs, Erika Hickel der Dokumentation und der Datenverarbeitung 8. Kommission zur Behandlung von Fragen der Zusammenarbeit Petra Kelly, zwischen dem Europäischen Parlament und dem Deutschen Roland Vogt Stellvertr. Bundestag 9. Kommission zur Prüfung von Fragen der Besucherbetreuung Christa Reetz. Als Stellvertreter werden benannt: 1. Hans Verheyen, Walter Schwenninger (trotz Abwesenheit verdonnert) 2. Dieter Drabiniok 3. Waltraud Schoppe 4. Dieter Drabiniok, Joschka Fischer 5. Antje Vollmer 6. Dieter Drabiniok 7. Willi Hoss 8. Walter Schwenninger Besetzung wie vorgeschlagen mit 1 Enth. angenommen. TOP 4 Wort ergreift Otto [Schily] und schlägt vor, daß alle Arbeitskreise über den Stand der Diskussion berichten. Alle Sprecher der Arbeitskreise sollen kurz umreißen, was bisher gelaufen ist. Arbeitskreis IV – Gert Bastian gibt kurze Erklärung zu seinem Redeentwurf. Er will sich zu einzelnen Punkten nicht äußern, da sonst durch Anwesenheit der Presse vorher schon bekannt wäre, was auf die Regierungserklärung entgegnet werden solle. Otto Schily stellt GO-Antrag: Ausschluß der Öffentlichkeit, weil es wichtig ist zu erfahren, was in den einzelnen AK’s für Beiträge zu welchen Themen erarbeitet worden sind. Der Antrag wird angenommen; Presse, Fernsehen etc. verlassen den Fraktionssaal. Gerd Bastian fährt fort mit seinen Ausführungen und nennt die Schwerpunkte seines Redebei- trags, so z.B.: Verwerfen der Regierungserklärung, daß sie eine Bankrotterklärung sei, weil keine konkreten Vor- schläge für Abrüstungsverhandlungen darin enthalten sind, sondern die Nachrüstung noch unter- stützt wird; Vorwurf an Bundeskanzler, daß er die wahre Situation vorenthält etc.; Vorschläge der GRÜNEN für Abrüstung, völlige Atomwaffenfreiheit als ersten Schritt für blockfreie/bündnisfreie Bundesrepublik und einziges vorstellbares Endziel der Sicherheitspolitik. Kritik an der allgemei- nen Militarisierung in allen Lebensbereichen in der Bundesrepublik, Herausgreifen einzelner Bei- spiele. Petra Kelly führt aus, was sie als ergänzende Faktoren hinzunimmt: Forderung Ausstieg aus der NATO, Verurteilung der Außenpolitik: Verstoß gegen Grundgesetz und Völkerrecht, Begehung Copyright © 2017 KGParl 3 DIE GRÜNEN – 10. WP Fraktionssitzung: 3.5.1983 zivilen Ungehorsams geht nicht von uns aus, sondern von Kohl, Waffenexporte, Widersprüche innerhalb der Bundesregierung: Unterschlagung von Geldern in der Außenpolitik. Einbeziehung Europapolitik, Moral = bei Kohl Zweckmäßigkeit, Kohl übernimmt Muster Reagan- Politik Lateinamerika – Übergang Bundesrepublik mitschuldig an Mordfall in Nicaragua. Hetze Kohls und der Regierung auf kommunistische Weltordnung, Hetze auf Friedensbewegung. Solidaritätsbekundung mit allen Bewegungen, Solidarität als Versuch, Widerstand zu verwirk- lichen, GRÜNE selbst innerhalb des Bundestages zum Widerstand stehen, Wachsamkeit der GRÜNEN und der Friedensbewegung – wir wollen keine europäische Atomstreitmacht werden. Auf Abstimmung mit Redebeitrag bezüglich der Deutschland- und Ostpolitik mit Marieluise [Beck-Oberdorf] wird hingewiesen. Vortrag Marieluise [Beck-Oberdorf] Grundsätzliche Kritik an der