Gewählt am 16. November 1848 : die ersten sieben Bundesräte

Autor(en): [s.n.]

Objekttyp: Article

Zeitschrift: Zürcher Illustrierte

Band (Jahr): 10 (1934)

Heft 46

PDF erstellt am: 11.10.2021

Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-754951

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http://www.e-periodica.ch 1438 ZÜRCHER ILLUSTRIERTE Nr. 46 Nr. 46 ZÜRCHER ILLUSTRIERTE 1439 Gewählt am IG. November 1848 Z)te erste/ sieOen i?nnäesraZe

Ulrich Ochsenbein .Sern, geè. 7577, gest. 7590. ifancZesrat con 7545 6is 7554.

Z) e/ ,er aaa' einem Tcsstner. MZe äiese Männer waren starke, o/t aac/t eig-enwi/Zi^e JFnArematnren, aZZe waren ZiZ>eraZi,?tis£/i gestVmf anä ge/törZea Zan^e Zeit nicÄt e6en aagese/teae« jForZscTiriZZsparZete« an. »Seit Dr. h. c. Jonas Farrer Daniel /a/tren Aatten ste einer wie rästrfenA m ge6. 7799, gest. con So/oAÄurn, ge/>. 7797, gest. 7555, Tfoncfesrat

12. September 1848 wurde die erste Verfas- durch einen Kanzler und einen Staatsschreiber. Zur Be- Am- sung unseres Bundesstaates von der Tagsatzung sorgung wichtiger Angelegenheiten konnte die Tag- als angenommen erklärt, und am 16. November 1848 — Satzung der Behörde des Vorortes, welche mit der eid- in diesen Tagen sind also 86 Jahre seither verflossen — genössischen Geschäftsführung beauftragt war, für be- wählte die Bundesversammlung die ersten Bundesräte. grenzte Dauer sechs «eidgenössische Repräsentanten» Der bis zu jener Zeit bestehende «Bundesvertrag» vom beigeben, welche nach bestimmten Vorschriften der 7. August 1815 hatte weder Bundesversammlung noch Reihe der Kantone zu entnehmen waren. — So sah die Bundesräte gekannt. Die Stelle der ersteren vertrat die Exekutive des alten Staatenbundes aus. Eine eigentliche seit Jahrhunderten existierende «Tagsatzung», bestehend Zentralgewalt fehlte. Die souveränen Kantone regierten. aus den mit bestimmten Instruktionen für jeden ein- Die «Bundesverfassung» vom Jahre 1848 schaffte in zelnen Fall versehenen Gesandten der 22 Kantone, wo- dieser Beziehung gründliche Remedur. Als gesetzgebende bei jeder Kanton eine Stimme hatte. Die Leitung der Behörde wurden, nach amerikanischem Vorbild, zwei «Bundesangelegenheiten», wenn die Tagsatzung nicht Kammern eingeführt. Der Ständerat von 44 Mitglie- versammelt war, blieb einem Vorort anvertraut (zwei- dern, gleichsam Nachfolger der alten Tagsatzung, und jährlich wechselnd zwischen Zürich, , Luzern), dem der Nationalrat, vom Volke bestellt, auf je 20 000 See- eine eidgenössische Kanzlei beigeordnet war, gebildet len ein Mitglied, bildeten die Bundesversammlung. Diese (Fortsetzung Seite 1440 und 1441)

Stefano Franscini Das von Fr. Studer 1852 bis 1856 erbaute «Bundesratshaus», der heutige Westbau. Er wurde 1857 bezogen und war sogenannte 7557. Bundesrat Friedrich Frey-Herosée Dr. Wilhelm bis 1902 Sitz des Eidgenössischen Parlaments und des Bundesrates. Seit 1902 der Bau das Politische Departement, das 7'essin, geZi. 7796, gest. Mff beherbergt geZ>. 7507, 7575. 77wnc/e.srat com 7545 Zws 7557. .largau, gest. con St. GaZZen, geZ>. 7502, gest. 7557. j5Mn

während die beiden und der «Siebnerkom- wählt, sonst Kam- Druey waren aus 4p* Der Durchschnitt der Regierungsdauer beraten, einen sieben- mission» erkoren, welche das mern getrennt Vorgehen ^ unserer bisherigen 55 Bundesräte beträgt köpfigen Bundesrat «als oberste voll- den Sonderbund geleitet und die gegen 11 >3 Jahre. Wir glauben nicht, daß dies ziehende und leitende Behörde der Eid- Bundesverfassung ausgearbeitet hat- erste eine zu lange Zeit bedeutet. Wenn ein Diese Ihnen wurde der in militärischen genossenschaft». organisatorischen ten. Bundesrat in seinem Departement frucht- Bestimmungen sind unverändert in die Dingen sachkundige Aargauer Di*. Jakob Stämpfli Dr. Frey-He- bar wirken will, muß er sich einleben. Zeit geltende, Bundesverfassung rosée und der Tessiner Stefano Franscini Stämpfli ist 1820 in Janzenhausen bei Büren Sein Leben schiebt sich in die Jahre 1823—1895. zur vom Bei den jüngsten Wahlen in den Bun-; 29. Mai 1874 beigesellt. Die Würde des ersten Bundes- d. A. als Sohn einer unbemittelten Bauern- Er war der Sohn eines Mechanikers aus Signau, übergegangen. desrat ist die Frage des Alters beim An- . 55 haben den 86 fiel auf den familie geboren. Mit 25 Jahren etablierte er studierte Theologie und war Pfarrer in Laupen Eidgenossen in Jah- Präsidenten Furrer, ausge- tritt des Amtes lebhaft diskutiert wor- sich in Bern als Rechtsanwalt. 1847 wurde er und Schüpfen. In dieser Zeit erschien seine treff- seit 1848 dem Vaterland höchster zeichneten der, wie Dierauer ren an Zürcher, in den. Da ergeben sich im Rückblick fol- Regierungsrat. Als Redaktor der von ihm liehe Schrift über die Entwicklung des Armen- Stelle gedient. Diese 55 Bundesräte ver- seiner Schweizergeschichte schreibt, in der «Berner wurde die ihm den Ehrendoktor gende interessante Tatsachen: Neun Bun- gegründeten Zeitung» er we- wesens, der Berner Uni- teilen sich auf die Kantone wie folgt: Zeit der inneren Krise seine Kräfte mit gen Ehrverletzung zu vier Wochen «Spinn- versität eintrug. 1855 ersetzte er Jakob Stämpfli desräte zählten bei Beginn ihrer Tätig- Waadt Zürich 8, Bern 6, in den Dienst des stube» verurteilt. 1848—1854 gehörte er dem im Regierungsrat, 1856 wurde er Ständerat, und 10, Neuenburg aufopfernder Hingabe keit 30 bis 39 Jahre, 21 standen im 40. tauschte dieses Tessin Vaterlandes hatte und als ein Nationalrat an. 1854 er Man- 1863 wurde er wieder als Nachfolger Stämpflis 4; Luzern, , Thurgau, und gestellt nun bis 49., 22 im 50. bis 59. Lebensjahr, und dat mit einem Sitz im Ständerat, am in den Bundesrat Bis seinem Lebens- über den stehender woraus gewählt. zu Genf je 3; Solothurn, Basel, St. Gallen Parteien Staatsmann über 60 Jahre zählten drei Bundesräte. Dezember des gleichen Jahres seine Wahl ende stand dem des Innern er Departement vor. und Graubünden je 2; Glarus, Zug, Frei- das allgemeine Vertrauen fand. Z. .zum Bundesrat erfolgte. Dem Bundesrate Auf den besonders Dr. A. mannigfaltigsten Gebieten, bürg und Appenzell je 1. Die drei Unser Volk ist gewohnt, einem Manne, gehörte er 9 Jahre an. Er verwaltete da hin- im Gesundheitswesen, in der Kunstpffege und in Ur- Schaffhausen der einmal sein tereinander das Justiz-, das Finanz- und das der Alkoholgesetzgebung hat er Großes geschaf- kantone, und Wallis waren Vertrauen erworben Militärdepartement. 1863 trat er unerwartet fen. Während seiner Tätigkeit als Bundesrat hat bisher nicht vertreten in unserer eidge- hat, es zu erhalten. Von den 55 bisheri- zurück, um die Leitung der neugegründeten er mehr als 40 See- und Flußkorrektionspläne nössischen Exekutive. gen Mitgliedern waren und sind nicht Bank übernehmen. Eidgenössischen zu ausgearbeitet. Bundesrat Schenk war eine durch- Laut Bundesverfassung darf aus einem weniger als 8 Männer 20 und mehr Jahre Stämpfli ein Mann kraftvoller Hai- moderne dazu eine und war von aus Gestalt, gerade warm- Kanton ein Mitglied gewählt wer- in ihrem Amte tätig Schenk tung. Besonders im Neuenburger und Sa- blütige Natur. Wie selten einer hatte das nur gewesen: er ganze den. haben die 32 Deucher voyer Handel hat er das bewiesen. Er war Schweizervolk hinter sich. Die Art seines Todes Nach eingelebtem Usus (Bern) Jahre, (Thurgau) 29 auch der Schöpfer eines umfassenden Pro- ist bezeichnend für die Popularität des Mannes : Kantone Zürich, Bern und Waadt — Jahre, Näff (St. Gallen) 27 Jahre, Welti { gramms zur Verstaatlichung der Eisenbah- bei der Nydeckbrücke in Bern wurde er von letzterer mit einem Unterbruch von (Aarg.) 25 Jahre, Müller (Bern) 24 Jahre, nen. Er hatte Verständnis für das Volk und einem Wagen überfahren, als er einem Bettler 1875 bis 1881 — fortlaufend ihre Ver- Knüsel (Luzern) 20 Jahre, Motta (Tes- schlug darum weitgehende soziale Reformen sein übliches Almosen wollte. den Fol- geben An gehabt. sin) 23 und Sehultheß (Aargau) 22 Jahre. Der Mittelbau des Bundeshauses. Er wurde vor. Eine Zeitlang war er, der gerne hemds- des Unfalles starb am 18. 1895. Er tretung ^ gen er Juli Die sieben Bundesräte den blieben 18 zehn 1894 bis 1902 von Professor Auer erbaut. ärmlig in seiner Kanzlei arbeitete, der ist der Bundesrat, der das hohe ersten entstam- Von übrigen und popu- Amt am längsten Er enthält Sitzungssäle für National- und lärste Staatsmann in Bern. Er starb 1879. bekleidete. 32 volle saß in der men den Kantonen Zürich, Bern, Solo- mehr Jahre im Amte, 20 fünf bis zehn Jahre er eidge- Ständerat und das Sitzungszimmer für den Auf der großen Schanze hat ihm das Berner- nössischen Exekutive. Wie nach ihm nur noch thurn, St. Gallen, Tessin, Aargau und Jahre, und nur sieben schieden nach kur- volk ein einfaches Denkmal errichtet. Gesamtbundesrat. Aufnahme Senn , war er sechsmal Bundespräsident. Waadt. Furrer, Ochsenbein, Munzinger, N äff zer Amtsdauer unter fünf Jahren aus. |

Aufn. Teichmann Dr. Emil Welti Xuma Droz Louis RuchonIiet Dr. Dr. Dr. Josef Zeinp Dr. Di*. Arthur Hoffmann Welti kam 1867 als Nachfolger von Frey- wurde am 27. Januar 1844 in wurde am 28. April 1834 als Sohn eines war der Sohn des Steckborner Arztes und Das Leben Emil Freys verläuft wie ein Ro- Er war der Sohn des Gerichtsschreibers von war Bürger von Bäretswil (Zürich), aber in wurde 1857 geboren, studierte die Rechte St. Seine Bezirksrichters 1831 Herosée in den Bundesrat. Er war als Sohn La Chaux-de-Fonds geboren, wuchs in äu- Fechtmeisters in Saphorin geboren. Guntram Deucher. man. Er wurde 1838 in Arlesheim als Sohn Entlebuch, Bernhard Zemp. Nach juristi- bescheidenen Verhältnissen im Jahre 1845 und übernahm 1891 die bekannte Anwalts- die wie sein eines aargauischen Oberrichters in Zurzach ßerst bescheidenen Verhältnissen auf und Mutter war Engländerin. Er studierte wurde er geboren, studierte Medizin des Regierungs- und Ständerates Remigius sehen Studien in München und Heidelberg zu Islikon im Thurgau geboren. Er studierte praxis seines Vaters. 1890 war er Sekretär ein geboren. Seine Entwicklung verlief mit sei- trat nach beendigter Schulzeit bei einem Gra- Rechte und eröffnete 1858 in Lausanne Vater, praktizierte zuerst in Steckborn und Frey geboren. Wegen eines Pistolenduells praktizierte er als Rechtsanwalt in Entlebuch Jurisprudenz, und als 23jähriger saß er be- des Verfassungsrates für die jetzt bestehende das bald den als Schon tener Geradlinigkeit. Nach juristischen Stu- veur in die Lehre. Durch Selbststudium Anwaltsbüro, zu gesuchtesten später Bezirksarzt in Frauenfeld. mußte er 17jährig Jena verlassen, wo er die und Luzern. 1871 war er luzernischer Stände- reits neben dem politisch abgeklärten Staats- Verfassung des Kantons St. Gallen. 1896 er- seiner Wahl nahm dien und kurzer Anwaltspraxis wurde er wurde er Lehrer und übernahm 1860 eine im Kanton gehörte. Mit zum in jungen Jahren er regen Anteil am Universität zu juristischen Studien bezogen rat, 1872—1891, mit Ausnahme einer einzigen Schreiber Gottfried Keller im zürcherischen folgte seine Wahl in den Ständerat. 1911, des dabei Großrat debütierte als Politiker. 1867 politischen Geschehen. wurde in 1852 Gerichtspräsident, 1856 Mitglied Lehrstelle in Chaumont. Aber blieb es er 24jährig er hatte. Statt der Rechte studierte er in der Amtsperiode, Mitglied des Nationalrates. Verfassungsrat. Seit 1873 praktizierte er am 4. April, zog er an Stelle des verstürbe- den 1869 den Großen Rates, 1857 Ständerat, 1862 Regie- nicht lange, bereits 1864 übernahm er die wurde er gleichzeitig waadtländischer Staats- Großrat gewählt, in National- Folge Landwirtschaft und ging nachher nach Am 17. Dezember wurde er als Nachfolger viele Jahre erfolgreich als Anwalt in Winter- nen Dr. Brenner in den Bundesrat ein. Im schweizerischer den 1879 in die Re- rungsrat, 1867 Bundesrat. Zuerst war er Redaktion des «National Suisse». 1871 wurde rat und Nationalrat. An rat, trat er thurgauische Amerika. Dort machte er als Offizier den Se- Weltis in den Bundesrat gewählt. Er über- thur. 1873 erfolgte seine Wahl in den Na- Schicksalsjahr 1914 war er Bundespräsident. des des über die Total- ein. 1883 seine Wahl in den Vorsteher Militärdepartements, dann er in den Staatsrat von Neuenburg gewählt, schwierigen Verhandlungen gierung erfolgte Zessionskrieg mit, wurde gefangengenommen, nahm das Eisenbahndepartement und behielt tionalrat, dem er 27 Jahre als eines der pro- Im dritten Kriegsjahr 1917 kam unerwartet des der und Bundesrat als des Bündners Ba- Justizdepartements und dann viele Jahre ein Jahr später in den Ständerat. Er präsi- revision Bundesverfassung (1871—72 Nachfolger aber später Hauptmann Gordon aus- es bis zu seinem Tode bei. Ihm gehört das minentesten Mitglieder angehörte. 1900 ver- die Wendung, die die erfolgreiche Laufbahn der zweite und der gegen Eisenbahndepartements. 1891 trat er, nach- dierte ihn 1875. In diesem Jahre erfolgte 1873—74) nahm er hervorragenden Anteil. vier. Er war Thurgauer getauscht. 1894 kehrte er nach Baselland zu- Verdienst, das von Welti begonnene Werk warf das Volk den von ihm ausgearbeiteten Hoffmanns plötzlich abbrach: Eben als ihm das bei als 1875 erstmals den Bundesrat erste Mediziner in der obersten Landes- dem ihm Volk der Abstimmung über auch seine Wahl in den Bundesrat, Nach- wurde er in ge- rück. In seiner Heimat wurde er zuerst zum der Eisenbahnverstaatlichung zu Ende ge- Gesetzesentwurf für die obligatorische Kran- Bundespräsident Sehultheß bei seiner 60. Ge- ab. behörde. 29 fast die von ihm ausgearbeitete Vorlage des An- folger Cérésoles. Bis 1881 blieb er der ein- wählt. Er lehnte die Wahl Für ihn ging Jahre gehörte er ihr an, A Landschreiber und bald darauf zum Regie- führt zu haben. In seine Zeit fällt auch die ken- und Unfallversicherung; die Folge burtstagsfeier am 18. Juni einen Blumen- ausschließlich als des war, kaufs der Zentralbahn die Gefolgschaft ver- zige Vertreter der romanischen Schweiz im der Neuenburger Droz nach Bern. 1881 er- Chef Handels-, Indu- 1872 saß schon im Na- Ausarbeitung des Nebenbahngesetzes, und daß Forrer sich aus der Politik Strauß überreichte, traf ein ein, * rungsrat gewählt. er zurückzog. Telegramm weigert hatte, zurück. 1899 starb er, nach- Bundesrat. Bis zu seiner Demission 1892, folgte seine zweite Wahl in die eidgenössische strie- und Landwirtschaftsdepartements. tionalrat, den er 1875/76 präsidierte. Einige unter seiner Leitung wurden bereits die er- Aber bereits 1902 wählte ihn die Bundesver- das den übrigen Mitgliedern des Bundesrates des das des Bundes- dem er noch die Genugtuung gehabt hatte, da er die Stelle des Direktors des Internatio- Exekutive. Jetzt übernahm er an Stelle Viermal bekleidete er Amt Jahre später ging er als schweizerischer Ge- sten Studien über die Elektrifizierung der Sammlung fast einstimmig als Nachfolger die peinliche Nachricht meldete, Hoffmann das Bundesrat Deucher ein die Schweizerbahnen verstaatlicht zu sehen. nalen Eisenbahntransportamtes übernahm, verstorbenen Thurgauers Anderwerth Präsidenten. war sandter nach Washington, kehrte aber bald SBB in Angriff genommen. Zemp war ein Hausers in die eidg. Exekutive. Im Bundesrat habe sich, ohne Wissen seiner Kollegen, in Mit Dr. Emil Welti schied ein Staatsmann verwaltete er das Handelsdepartement. — Justizdepartement. Er behielt es bei bis zu Mann von großer Volkstümlichkeit. Energie nach Abschluß einiger wichtiger Verträge kluger, überlegter und besonnener Staats- verwaltete er zuerst das Departement des eine Friedensvermittlung zwischen Rußland 31 als der ihn und und Weisheit verbanden sich in ihm einer von ungewöhnlicher Bildung und Beredsam- Numa Droz kam kaum Jahre alt — seinem Tode, unerwartet jäh zu wieder zurück und trat in die Redaktion der mann. Er verfügte über eine seltene Schärfe Innern, dann das der Justiz, um später ganz und Deutschland eingelassen. Dieses Tele- der heraus ereilte. 14. Der keit. Er war in allen Wissensgebieten, na- jüngstes Mitglied — in den Bundesrat. Er mitten aus Arbeit Am glücklichen Mischung. sprichwörtliche, «National-Zeitung» und wieder in den Na- des Urteils und über eine ausdauernde Zä- im Post- und Eisenbahndepartement hei- gramm war von unbefugter Seite entziffert mentlich aber in den klassischen Sprachen war ein Autodidakt von ganz außerordent- Dezember 1893, als er eine Sitzung des Bun- träfe Thurgauerwitz verließ ihn nie. Deu- tionalrat ein. 1890 erfolgte seine Wahl zum higkeit in der Arbeit. Ein Herzleiden warf misch zu werden. Unter ihm kam der Gott- und in dem Stockholmer Organ des sozial- eines und in der Geschichte, ganz gründlich zu liehen Gaben, ein gewandter Redner und desrates präsidierte, starb er an einem Herz- eher war der Schöpfer neuen Fabrik- Bundesrat an Stelle des zurückgetretenen So- ihn mitten aus seiner Amtstätigkeit heraus hardvertrag zustande. 1917 nahm er seinen demokratischen Ministers Branting veröf- Verdienste sich Hause. Welti war ein überzeugter Zentralist. kluger Taktiker. Wie sehr er auch im Aus- schlag. war eine starke, gesetzes, und große hat er lothurners Hammer. Frey übernahm das Mi- aufs Krankenlager. Er starb am 8. Dezember Rücktritt aus dem Bundesrat, um in die Di- fentlidit worden. Der Vermittler in Ruß- die schweizerische Landwirtschaft Zentralistischen Grundsätzen folgte er beson- land geachtet war, davon zeugt die Tat- ziel- und verantwortungsbewußte Persönlich- um erwor- litärwesen, das er wesentlich ausgestaltete. 1908. Zemp war der erste katholisch-konser- rektion des Amtes Internationaler Eisen- land war Nationalrat Grimm. — Es unter- ders seiner ein Staatsmann, ein scharf- ben, besonders aber dem Volke in Militär- und Eisenbahnpolitik. sache, daß er seinerzeit zum Gouverneur für keit, hochbegabter ganz war er Aber als 1895 die von ihm vorbereitete Mili- vative Bundesrat. Es hatte lange gedauert, bahntransporte zurückztikehren, welchem liegt heute gar keinem Zweifel, daß Bundes- Mit der schweizerischen Eisenbahngeschichte die von der Türkei abgetrennte Insel Kreta sinniger Jurist, leutseliger Vorgesetzter und ans Herz gewachsen durch seine humanitären tärvorlage vom Volke verworfen wurde, bis man seiner Partei eine Vertretung in der Büro er schon vor seiner Wahl in den Bun- rat Hoffmann diesen Schritt im Interesse des vorigen Jahrhunderts wird der Name hätte ernannt werden sollen. Das Vorhaben ein geistvoller Gesellschafter. Er ist der Ur- Bestrebungen. Am 10. Juli 1912 starb er vertauschte er das Amt des Bundesrates mit obersten Landesbehörde gewährte. Das desrat eine Zeitlang vorgestanden hatte. 1921 eines baldigen Friedensschlusses unternom- des 81 Bis sein Lebensende hatte sich Welti wie kein anderer verbunden sein scheiterte am Widerstand des deutschen und heber Schuldbetreibungs- und Konkurs- jährig. an er dem des Internationalen Telegraphendirek- höchste Lob auf seine Amtstätigkeit liegt dar- starb er an den Folgen einer Lungenentzün- men hatte. Er zog aus dem begangenen Fehler schon seine seine Sechsmal bekleidete er das Amt des Bundes- russischen Kabinetts. Numa Droz starb 55 gesetzes, und unter ihm erstanden die geistige Frische, Schlagfertigkeit, tors, das er bis zu seinem Tode im Jahre in, daß bei seinem Tode der berechtigte An- dung, 76 Jahre alt. Ludwig Forrer war seine Konsequenzen und demissionierte. Präsidenten und somit des Leiters der aus- Jahre alt am 15. Dezember 1899. ersten Vorarbeiten für ein schweizerisches seine Einfachheit und seinen unverwüstlichen 1922 versah. 1911 verlieh ihm die Universi- spruch seiner Partei auf einen Sitz im Bun- lange Zeit der bedeutendste Kopf im Bun- Einer der fähigsten Magistraten, die jemals Bundes- wärtigen Politik. Strafgesetz. 1906 wurde ihm zu Ehren in Humor bewahrt. Sein Nachfolger im tät Bern den Doktor ehrenhalber. Oberst desrat nicht mehr bestritten wurde. Sein desrat. in Bern saßen, war weggefegt. In seine Hei- Edmund Sehultheß. Lausanne ein Denkmal enthüllt und eine rat war Dr. Frey war der erste Basler im Bundesrat. Nachfolger war Dr. Josef Schobinger, Luzern. mat zurückgekehrt, nahm er seine Anwalts- Hauptstraße nach ihm benannt. praxis wieder auf. Er starb am 23. Juni 1927.