CDU-Informationsdienst Union in Deutschland Bonn, den 6. Juli 1995 22/1995 ^ot-Grün in Düsseldorf Das Vertrauen wird dramatisch schwinden "?fl dieser Koalition wurde gestrickt, weil die nen die Macht erhalten und die anderen sie HEUTE AKTUELL dlich gewinnen wollten. Hier soll deshalb • Bundesvorstand j|3niiiienkommen, was nicht zusammen- „Auf dem Weg ins 21. Jahrhun- gehört." Mit diesen Worten kommentierte dert": Motto des Parteitags vom 15. bis 18. Oktober in Karlsruhe. u Oppositionsführer im Düsseldorfer Land- Seite 5 s> Helmut Linssen, das rot-grüne Regie- • Ausbildung "Jgsbündnis in Nordrhein-Westfalen und Jürgen Rüttgers: Mit einem Ak- „ "t ihm die Prognose: „Es wird diese Bela- tionsprogramm die berufliehe Bil- ng nicht aushalten." dung voranbringen. Seite 12 I Verlierer sieht in der rot-grünen Koalition Kanz- • Rauschgift re ^minister : „Die SPD verliert ih- Für eine moderne Drogenpolitik - „ ^ntität als Arbeiterpartei, Regierungschef Johan- gegen gefährliche Ideen aus der Mottenkiste. Seite 14 hh «U seme Glaubwürdigkeit und NRWwichtige • Landesparteitag Wolfgang Schäuble: Für Freiheit und Toleranz. Der Weg der CDU Arbeitsplätze gefährdet ins 21. Jahrhundert. Rede in Wei- mar. Seite 18

Qr(/ ähnlich Norbert Blüm: Mit ihrem Ja zu Rot- • Pflege n lt(S habe die SPD „ihre Arbeitnehmertradition ver- Hundestag appelliert an die 'eUt n Unc* vercessen' „woher sie kommt". Die Berg- Sozialhilfe-Träger. Seite 27 seil Werden sich aber nicht für dumm verkaufen las- ifegj . senr wohl die Zahl vernichteter Arbeitsplätze r eren DOKUMENTATION SP^IS( ' - die an anderer Stelle bei weitem nicht -huff>en( werden können. Unsere Verantwortung \ !cht für die Schöpfung. Um- (ti ?anders als IG Chemie-Chef Hermann Rappe ^ Kasten: . immer neue Nadelstiche parat") welt schützen - Umwelt Fortsetzung auf Seite 2 bewahren. Grüner Teil Seite 2 • UiD 22/1995 NORDRHEIN-WESTFALßJ

Generalsekretär : Dokument politischer Verantwortungslosigkeit Zu den Inhalten der Koalitionsver- • Gängelung der Autofahrer durch einbarung von SPD und Grünen in Streichung notwendiger Verkehrs- Nordrhein-Westfalen erklärte Gene- verbindungen ralsekretär Peter Hintze: • Gefährdung von Arbeitsplätzen Der rot-grüne Pakt von Düsseldorf durch faule Kompromisse in der zielt auf eine andere Republik. Nicht Energiepolitik die Interessen des Landes Nordrhein- Westfalen, sondern der Drang nach ei- Besondere Wachsamkeit gilt im Blick nem rot-grünen Feldversuch mit Blick auf unsere Schulen. Hinter nebulösen auf Bonn haben die Koalitionsverein- Andeutungen im Koalitionsvertrag barung bestimmt. Schon wenige Bei- versteckt sich eine weitere Aushöh- spiele machen deutlich, wie fragwür- lung des Erziehungsrechts der Eltern. dig der eingeschlagene Weg ist: Dieser Koalitionsvertrag ist ein Doku- # Demotivation der Polizei durch Ab- ment politischer Verantwortungslosig- schaffung der Rangabzeichen keit.

Fortsetzung von Seite 1 lich auslegen kann", die keine Überein- stimmung beschreiben, sondern Punkte» befürchtet Helmut Linssen angesichts von „in denen sich die neuen Partner nicht Rot-Grün in NRW „eine Arbeitsplatzverla- einig sind". gerung großen Stils in andere Bundeslän- der und ins Ausland". Und auch der Lan- desvorsitzende der SPD-Arbeitsgemein- Streit schon ausgebrochen schaft für Arbeitnehmerfragen (AfA), Norbert Römer, hat die große Sorge, „daß a Nur einen Tag nach Absegnung der Ko bei Arbeitnehmern wie in den Chefetagen tion in Kevelaer und Hagen ist der Strei der gesamten Wirtschaft das Vertrauen auch schon wieder ausgebrochen. Jona11' dramatisch schwindet, das bisher alle in 1 nes Rau: „Garzweiler II kommt." Barbe die Verläßlichkeit politischer Entscheidun- Höhn vom Bündnis 90/Die Grünen und gen der Landesregierung gesetzt haben". designierte Umweltministerin: „GarzW^1 Die Befürchtungen nährt vor allem die ler II kommt nicht." Koalitionsvereinbarung zu Garzweiler II: Sie läßt sich nach Meinung des Verfas- Bereits einen Tag nach der politischen . sungsrechtlers Professor Werner Hoppe Weichenstellung in NRW hat deshalb af (Universität Münster) auf der Grundlage die nordrhein-westfälische CDU ange^ geltenden Rechts höchstwahrscheinlich digt, daß sie das rot-grüne Bündnis v^x nicht einmal verwirklichen. Aber ihr Wort- gen werde, Farbe zu bekennen, daß sie laut enthält schon wie fast alle anderen aber mit allen SPD-Wählern und Wähl^' Passagen des umfangreichen Koalitions- die vom Zustandekommen der rot-grün papiers nur „kunstvolle Formelkompro- Koalition „getäuscht und enttäuscht" sl g misse", so Linssen, „die jeder unterschied- zusammenarbeiten will. ÜSSfiPR HEIN-WESTFALEN UiD 22/1995 • Seite 3

Pressestimmen: Ein Pyrrhussieg

Ehrliches Experiment chen. Und er kann statt auf Zukunftsträu- i "egann mit Holger Börners Dachlat- me auf Erfahrung bauen, wenn er prophe- ,'•"?/? denen er sich die Grünen vom zeit, daß die SPD aus einer Koalition mit ü ° halten wollte, und ist mit Johannes den Grünen „schlechter herauskommt, als Qus Versprechen vom Herbst 1994, „ver- sie hineingegangen ist". Die Welt ete • Angebote der Grünen nicht mal Zweifacher Irrtum parieren " zu wollen, bestimmt nicht zu SPD und Grüne befinden sich beide in ei- de.- £)en großen Worten sozialdemokra- yr Ministerpräsidenten vor Wahlen nem tiefen Irrtum. Die Sozialdemokraten j. ^t nach Tisch immer wieder schnell der gaukeln ihrer Mitgliedschaft vor, in NRW ^ er ~ getreu dem alten Politiker-Wort: werde sich an der grundlegenden Politik- s kümmert mich mein Geschwätz von richtung nichts ändern. Zugleich beruhi- testetn gen die Grünen ihre Basis mit dem Ver- r sprechen, die butterweichen Koalitionsfor- . drhein-Westfalen also wieder einmal mulierungen setzten bereits wichtige Ziele °dell fa,- Deutschland, so wie einst im ihrer Partei um. Doch beide liegen falsch. pVQl-liberalen Mai? Nicht nur Friedhelm nhmann warnt vor solchen Verglei- Für die SPD wird nach dem überraschen- den Verlust der absoluten Mehrheit und dem in zwei bis drei Jahren zu erwarten- % den Abtritt ihrer Galionsfigur Johannes •. immer neue Rau nichts mehr so wie früher sein, als Nadelstiche parat man alleine im Land schalten und walten konnte. Und die Grünen werden sicherlich Hermann Rappe, Vorsitzender Lehrgeld zahlen. Es ist eben ein Unter- der IG Chemie-Papier-Keramik schied, ob man als Oppositionspartei öffent- und Mitglied der SPD-Bundes- lichkeitswirksame Forderungen aufstellt tagsfraktion, zur rot-grünen oder in Regierungsverantwortung die Koalitionsvereinbarung für Zwänge zum Kompromiß spürt. Dies alles Nordrhein-Westfalen: wird noch für viel Ärger sorgen. Bleibt nur 'r bedauern die Entscheidung der zu hoffen, daß hierunter nicht die Men- b. m Richtung dieser Koalition. schen in NRW zu leiden haben. ^sher hat noch jede rot-grüne Koali- Kölnische Rundschau °n vor allen Dringen für die Berei- . e> die ich zu vertreten habe, jeden Wird NRW zum Krötenland? °ia/ neue Nadelstiche parat gehabt. Was Johannes Rau und die SPD bei den ^}e Arbeitnehmer brauchen eine flö- Koalitionsverhandlungen an grünen Krö- hende Wirtschaft und florierende ten schlucken mußten, ist kaum verdau- • nternehmen. Sie können auch nicht lich. Schon jetzt sind die Beschwerden , s Ausland hinterhergehen. Was ich groß, denn: Es hagelt Proteste aus dem ei- fest.st elle, ist, daß die Industrie sich genen Lager; alte Weggefährten kündigen "Qc/, einer gewissen Weile mit einer die Gefolgschaft auf; Gewerkschaftsbosse chen Koalition nicht mehr ausein- warnen vor einem nicht wiedergutzuma- ^ersetzt, sondern ins Ausland geht. chenden Bruch zwischen Arbeitnehmer- schaft und SPD. Seite 4 • UiD 22/1995 NORDRHEIN-WESTFALjÖ

Und - die Erfahrung lehrt es uns - es wird noch gar nicht absehbar sind. Es besteh' alles noch schlimmer kommen, wenn erst die Gefahr, daß das ohnehin schon lädW einmal die praktische Regierungsarbeit te Beziehungsgeflecht zwischen Gewerk- begonnen hat. Vielleicht fühlen sich zu schaften und SPD noch löchriger wird. guter Letzt in NRW die Kröten wohler als Die Protestaktionen der Bergarbeiter bel mancher der jetzt so siegessicheren dem Parteitag der NRW-SPD in Hagen Politiker. Bild sowie die deutliche Kritik der Gewerk- schaftschefs Berger und Rappe könnte'1' Fauler Kompromiß Vorboten einer an Geschwindigkeit zM,]e' Nun ist es also amtlich: Sozialdemokraten inenden Entfremdung sein. Daran ände" und Grüne schließen ein Regierungsbünd- auch die leisen rot-grünen Sympathiebe- nis in NRW. Überraschen kann diese kundungen des DGB-Vorsitzenden SchU' Nachricht freilich nicht. Die SPD hat im nichts. . . . Vieles spricht dafür, daß did , Verlauf dieses zähen Verhandlungspokers SPD mit der rot-grünen Koalition in N• immer wieder deutlich gemacht, daß für einen Pyrrhus-Sieg errungen hat. sie eine große Koalition mit der CDU Handelst^ nicht in Frage komme, obwohl dies eine naheliegende und vernünftige Lösung ge- wesen wäre. Doch das scheiterte am ... kann ganz schnell zum Druck der Bonner Parteispitze. Die Bun- des-SPD, obwohl derzeit in einem bejam- Menetekel werden mernswerten Zustand, möchte 1998 mit Das „Signal für Deutschland", das sich Hilfe der Grünen an die Macht gelangen. SPD-Chef bereits am Düsseldorfer Polterabend erhoffte, kau» Deswegen, so hieß es in den letzten Tagen l für die Sozialdemokraten deswegen r#S in Düsseldorf'immer wieder, müsse ein zum Menetekel werden. Sie haben sich rot-grünes Bündnis auf Landesebene un- schließlich im wirtschaftlichen Kernl«'"' bedingt bis zu diesem Stichtag halten. Und der Republik auf einen Partner eingelaS'' tatsächlich ermöglicht der faule Garzwei- sen, der sie nach Lust und Laune jede' - ler-Kompromiß, daß zumindest bis zur als reaktionäre Betonköpfe vorführen nächsten Bundestagswahl kein Streit über wird. Schließlich haben sie dafür viele die Braunkohle ausbrechen kann. famose Kronzeugen mit roten Par- u Rheinische Post leiblichem. Die W Pyrrhussieg Die rot-grüne Koalition in Nordrhein- Tief im Kompromiß-Sumpf Westfalen bleibt für die Sozialdemokraten Wenn heute Neuwahlen wären, würde d'1 - nicht nur an Rhein und Ruhr, sondern SPD einen massiven Einbruch erleiden- auch auf Bundesebene - ein äußerst ge- weil auch ihr Zugpferd Rau inzwischen wagtes Experiment. Zwar haben die Grü- lahmt. Er steckt viel zu tief mit drin i" nen so manche „ Kröte " bei den Koaliti- sein Kompromiß-Sumpf aus dem an$c iH'i- onsverhandlungen geschluckt. nend jeder nach Belieben sein Urtc? il0# Allerdings haben Johannes Rau und seine Garzweiler II ziehen kann. Das hat Mid#c Getreuen in den für das Land besonders mehr mit vorausschauender Politik zM1 wichtigen Bereichen Verkehr und Energie Wohle dieses Landes zu tun, aber jede Zugeständnisse gemacht, deren politische Menge mit Partei-Taktik. Folgewirkungen für die SPD gegenwärtig Rheinische P° lÜNDESVORSTAND UiD 22/1995 • Seite 5

. )er die Ergebnisse einer Sitzung des einig ist, sieht man z. B. an der Liste der Undesvorstandes am 4. Juli im Kon- Verkehrsprojekte, die nun nicht verwirk- "•Adenauer-Haus informierte auf licht werden sollen. Das hat Auswirkun- ^er Pressekonferenz am 5. Juli Gene- gen auf die Infrastruktur, auf die Arbeits- Sekretär Peter Hintze: plätze und die weitere wirtschaftliche Ent- wicklung in Nordrhein-Westfalen. Dieses * £u Bremen: alte Industrieland wird an der neuen Ko- alition sehr zu leiden haben. 'r haben einen Bericht des Parlamentari- Wir sehen darin den Ausstieg der Sozial- y"en Staatssekretärs , demokraten aus der politischen Mitte. Es Ritzender des Landesverbands Bremen, ist unbegreiflich, daß ausgerechnet Johan- r Senatsbildung in Bremen entsjegenge- n nes Rau zu diesem Ausstieg seine Hand °nimen. gereicht hat. lr sind mit dem Ergebnis der Koalitions- Allerdings ist jetzt die politische Schlacht- j. rembarung und der Senatsbildung zu- linie für das Jahr 1998 klar: auf der einen ^ en- Es ist damit eine gute Grundlage Seite die Koalition der Mitte und eine Po- •1 §eschaffen, daß das Land Bremen litik aus der politischen Mitte, auf der an- ^ s seiner Finanzkrise herausfindet und deren Seite Rot-Grün mit der PDS im Weg der Sanierung und Konsolidie- re Halbhintergrund, wie uns das in Sachsen- § gehen kann. Auch sind die Aussich- Anhalt ja schon demonstriert wird. ten gut, auf der Grundlage der Regie- (. ^Vereinbarung den wirtschaftlichen Was Nordrhein-Westfalen angeht, werden ukturwandel in Bremen zu ereichen. wir uns natürlich bemühen, enttäuschte SPD-Arbeitnehmer für uns zu gewinnen. bat sich hier eine Koalition der Ver- Wir haben bereits bei den Frankfurter 'l gebildet, der wir einiges zutrauen. Wahlen beobachten können, daß Arbeit- nehmer, die bisher SPD gewählt haben, •Zu Nordrhein-Westfalen: entweder CDU wählten oder nicht zur \\\etin Wahl gegangen sind, um dem rot-grünen \y •"' Wir demgegenüber nach Nordrhein- Bündnis ein Verweigerungszeichen zu set- j.. sttalen blicken, so macht uns die Job- r zen. Wir werden unseren Kurs konsequent i "Koalition, die dort zusammenge- weiterfahren und auf diesem Kurs auch (Jörnen ist, große Sorgen. Sie ist für das die Auseinandersetzung im Jahr 1998 su- ^strieiand Nordrhein-Westfalen, das chen. Pühr erungsreichste Land der Bundesre- ejn '* Deutschland, das wie Bremen vor e e.^ m wichtigen Strukturwandel steht, Zu Drogen: e schwere Belastung. Der Bundesvorstand hat den Drogenfrei- ^ hier eine Koalition von SPD und Grü- gabe-Plan der schleswig-holsteinischen ä||. Stande gekommen ist, die sich vor Landesregierung scharf verurteilt. Wer wie >n der Verhinderung von Projekten die Sozialdemokraten Haschisch und Ma- Seite 6 • UiD 22/1995 BUNDESVORSTAND rihuana in Apotheken anbieten will, ris- dert, in den Jahrzehnten, die vor uns lie- kiert eine Explosion des Drogenkonsums. gen, weiter erfolgreich für die Menschen Wenn diese Drogen in Apotheken angebo- in Deutschland arbeiten können? ten werden, wäre das wirklich das falsche- ste Signal, das man setzen kann. Apothe- ken dienen der Gesundheit und nicht dem • Zum Ablauf körperlichen Ruin. des Parteitags: Wir haben am Sonntag wie üblich die Gre Im übrigen verwundert der Vorschlag auch miensitzungen. Der eigentliche Parteitag- deshalb, weil uns die holländischen Erfah- das Plenum, tritt am Montag nach einem rungen mit der Freigabe von Drogen eine ökumenischen Gottesdienst zusammen. ^ Warnung sein sollten. In Holland unter- beginnt mit dem Bericht des Parteivorsit- nimmt man heute die größten Anstrengun- zenden. Der Bundeskanzler hat angekün- gen, die Entwicklung wieder in den Griff digt, daß er diesen Bericht nicht nur als zu bekommen und das Drogenrad zurück- politischen Bericht zur Lage versteht, son' zudrehen. Der Vorschlag von Schleswig- dem daß er in diesem Bericht auch das Holstein würde das Drogenrad dagegen Thema des Parteitages ansprechen wird, beschleunigen, den Drogenkonsum stei- also die Frage: was muß geschehen, dan11 gern und die Entwicklung unbeherrschbar Deutschland sicher und erfolgreich die machen. Herausforderungen auch des kommenden Jahrhunderts bewältigt? • Zum Parteitag Wir werden uns ebenfalls am Montag rflt im Oktober: Europa beschäftigen, mit der Fortset- zungskonferenz von Maastricht, Maas- Wir haben uns sehr gründlich mit der Vor- tricht II, mit der Vertiefung der Europäi- bereitung des Parteitages vom 15. bis 18. schen Union und mit dem, was wir uns Oktober in Karlsruhe beschäftigt. von dieser Vertiefung versprechen. Wir streben einen deutlichen Fortschritt im " Das Motto des Parteitags lautet: „Auf dem reich der gemeinsamen Außen- und Si- Weg ins 21. Jahrhundert". Mit diesem cherheitspolitik an, für die wir uns die AD Motto wollen wir deutlich machen, daß kehr vom Einstimmigkeitsprinzip wün- wir uns politisch auf die Fragen vorberei- schen und die Einführung eines qualifi- ten wollen, die sich in einer dramatisch zierten Mehrheitsprinzips. Wir schlagen verändernden Welt stellen, auf Fragen hierfür eine doppelte Mehrheit vor, das nach der gesellschaftlichen Entwicklung heißt: Es kommt zu gemeinsamen Schrit- in Deutschland, nach dem Zukunftsstand- ten in der Sicherheits- und Außenpolitik ort Deutschland, nach der geistig-kulturel- wenn eine Mehrheit der Staaten und eine len Entwicklung in Deutschland und nach Mehrheit der von ihnen repräsentierten dem, was wir als politisch Verantwortliche Bevölkerung für eine solche Maßnahme in Bund, Ländern und Gemeinden tun stimmt. müssen, um diese Entwicklungen in die richtige Richtung zu lenken. Am Dienstag wird der Vorsitzende der ^ CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgan* Wir wollen uns aber auch im Rückblick Schäuble, seinen Bericht geben. Es han- auf fünf Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit delt sich um den politischen Bericht, den fragen: wie muß in Zukunft unsere Partei- die Satzung für den Fraktionsvorsitzend arbeit aussehen, damit wir im 21. Jahrhun- vorsieht, der natürlich zugleich die pohtl lÜNDESVORSTAND UiD 22/1995 • Seite 7

nen Perspektiven für die kommenden Gastmitgliedschaft eröffnen, eine Mitwir- re zum Inhalt hat. kungsmöglichkeit ohne Stimmrecht für Di d ^ir bei knappen Mehrheiten darauf an- diejenigen, die die Parteiarbeit kennenler- nen wollen. wiesen sind, daß das Miteinander von e t. §ierung, Fraktion und Partei gut funk- Ich habe außerdem eine Ämterbegrenzung 'oniert, kommt dem Bericht des Frakti- vorgeschlagen, das heißt, daß in Zukunft nsvorsitzenden über die künftige Arbeit keiner in der Partei mehr als drei Vor- r Fraktion große Bedeutung zu. standsämter auf den unterschiedlichen Ebenen in der Partei oder in einer unserer . er zweite Tag soll dem Zukunftsthema s Vereinigungen gleichzeitig wahrnehmen §esamt gewidmet sein. Jürgen Rüttgers soll. , r(J eine Einführung geben. Danach wol- N wir in Foren mit Wissenschaftlern und Ich habe die Möglichkeit einer Mitglieder- p Porten aus Wissenschaft, Forschung, befragung vorgeschlagen, die der Bundes- pSwerkschaften, Kirchen und Politik über vorstand mit der Mehrheit seiner ordentli- ^§en diskutieren, die für uns und unsere chen Mitglieder auf den Weg bringen . °eit in den nächsten Jahren wichtig kann. S|nd. Und ich habe ein Frauenquorum vorge- schlagen, das in Zukunft mindestens ein . Mittwoch gibt der Generalsekretär ltle Drittel der Ämter und Mandate auf allen ü n Bericht. Anschließend wollen wir Ebenen der Partei für Frauen vorsieht. Die ^ rnit den Fragen der Parteireform be- Regelung ist bis 1999 befristet, damit man artigen. Hierzu werden wir eine Reihe wenigstens einmal auf allen Ebenen, r. n 'nhaltlichen Fragen, aber auch von 2Un Stadtrat, Kreistag, Landtag, , gsänderungen besprechen. Europaparlament, aber natürlich auch auf (i Selbst habe der Partei vorgeschlagen, allen Ebenen der Parteiarbeit Erfahrungen y w'r in Zukunft die Möglichkeit der damit machen kann.

Haushalt 1996 im Zeichen der Stabilität £ur Verabschiedung des Haushalts- Zugleich bedeutet dies eine Stunde der entwurfs 1996 und des Finanzplans Offenbarung für die haushaltspoliti- b>s 1999 durch das Bundeskabinett sche Inkompetenz der SPD, die noch ^klärte der haushaltspolitische im Frühjahr 1995 ein „Totalfiasko" für Sprecher der CDU/CSU-Bundes- den Bundeshaushalt 1996 als unaus- ta8sfraktion, Adolf Roth: weichlich an die Wand gemalt hat. ^ er Entwurf des Bundeshaushalts 19 Der Haushalt 1996 und der Finanzplan % und der Finanzplan bis 1999 sind bis 1999 setzen wichtige Akzente im ein neuer eindrucksvoller Beweis der au Blick auf die von der CDU/CSU und f Stabilität und Konsolidierung aus- der Regierungskoalition gesetzten fi- richteten Finanzpolitik der Bundes- nanzstrategischen Ziele: regierung. Hinter dem nackten Zahlen- !'d stabiler Haushaltseckwerte ver- • Senkung der Staatsquote ,r .. gt sich ein enormer Kraftakt an po- • Senkung der Steuerlasten etischer Durchsetzungsfähigkeit und °a'itionsinterner Geschlossenheit. • Senkung der Defizite. Seite 8 • UiD 22/1995 SOZIALDEMOKRAT?^

Die jüngsten Analysen prominenter So- gut, sondern wird mit Mißachtung be- zialdemokraten über den Zustand der straft. " SPD zeichnen das Bild einer Oppositi- 7. „Da zählt nicht, was die Leute sagen, onspartei in der Führungs- und Orien- sondern was in unseren Beschlüssen steh*- tierungskrise. Nachfolgend geben wir Die heilige sozialdemokratische Glau- ausgewählte Zitate wieder: benskongregation ist allemal wichtiger & • Hans-Ulrich Klose (in: Der das Volk, und die Wirklichkeit hat sich - verdammt noch mal - an den Beschluss?11 Spiegel, 19.6.95), SPD-MdB und Vize- 11 präsident des Deutschen Bundestages der Sozialdemokratie auszurichten, nie' etwa umgekehrt." 1. „Alle reden von Rot-Grün, als sei die 8. „ Weitere Beispiele ließen sich hinzufö' Sache schon gelaufen. Ist sie aber nicht." gen, vor allem aus dem Bereich der 2. „Auffällig ist: Die SPD redet mehrheit- Außenpolitik, bei der sich die Partei bei- lich von Rot-Grün, seit sie - zuletzt in nahe hoffnungslos vergaloppiert hat." Nordrhein-Westfalen - einen Denkzettel 9. „Ich erkenne jedoch auch hier eine bekommen hat." große Bereitschaft, gewünschte Wirklich' 3. „Am meisten freilich profitieren die keilen an die Stelle der wirklichen Wirk- Grünen von der offenkundigen Schwäche lichkeit zu setzen und auf dieser Basis der SPD." Außenpolitik zu formulieren." 10. „Nur wir, die deutschen Sozialdemo- 4. „Es fehlt der SPD derzeit ein überzeu- e gendes Reformprojekt, das als solches von kraten, glauben noch immer, daß die R ~ der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. " geln von gestern auch für heute und HK" gen gelten und daß unsere Sicht der Z)'"'-" 5. „Die SPD redet von Modernisierung, die einzig angemessene ist. " zuckt aber zurück, wenn es konkret wird, e wenn gehandelt werden muß. Für die SPD • Friedhelm Farthmann (in: D" bleibt ein doppelter Verlust: Man glaubt Woche, 23.6.95), bisheriger Fraktion*' ihr nicht - sie verliert an Glaubwürdigkeit. Vorsitzender der SPD im nordrhein- Und man glaubt ihr nicht, daß sie gestal- westfälischen Landtag ten, verändern, modernisieren will - sie 1. „Ich habe schon vorher gewußt, daß verliert programmatisch. Aus der Reform- wir in einer sehr kritischen Situation »>'"' partei wird - in der öffentlichen Wahrneh- ren, habe aber immer gehofft, der Wäh*e mung - eine .strukturkonservative' Par- wird's bis zum 14. Mai nicht merken. Es tei. " war mir klar, daß wir programmatisch 6. „Die SPD, die programmatisch für nicht mehr viel zu verkaufen hatten." mehr plebisz.itäre Rechte des Volkes ein- 2. „Ich sehe in dem augenblicklichen tritt, hat gleichwohl eine eher distanzierte Hang zu rot-grünen Bündnissen die I"'"' Haltung zu ebendiesem Volk. Gut ist das grammierte Mehrheitsunfähigkeit der Volk, wenn es denkt, was in sozialdemo- SPD. Es gibt nach meiner tiefen Überzf'^ kratischen Parteiprogrammen steht. Wenn gung für eine angegrünte SPD plus Grt" es das nicht tut, dann ist es nicht nur nicht keine Mehrheit." iQZlALDEMOKRATEN UiD 22/1995 • Seite 9

' »Die Grünen geben die Vorgaben, wir 7. „Ralf Dahrendorf hat gesagt: ,Das sozi- .echeln hinterher. Was sie wollen, ist aber aldemokratische Jahrhundert liegt hinter Wahrheit häufig nichts weiter als über- uns.' Hinzu kommt, daß die letzten Reste ' >* Sozialdemokratismus: bürokrati- unserer Programmatik - die Suche nach he Gängelei und Technikfeindlichkeit." einem dritten Weg zwischen Kapitalismus '" mis die Grünen an praktischer Politik und Marxismus - in der Revolution von j/zen> sind Quoten, bürokratische Gän- 1989/90 endgültig zerbrochen sind." Stei; Tempolimits, Fahrverbote, Vorschrif- ... für Eltern, aufweiche Schulen sie ihre 8. „ Der Partei geht es wie der Biene im lnder schicken sollen... Das ist dieselbe Honigglas, die strampelt und strampelt lneitsfeindliche Tendenz, an der schon und sackt immer tiefer." r Kommunismus weltweit gescheitert ist." 9. „Das einzige, worauf man sich zur Zeit l'.'' "nd die SPD dümpelt vor sich hin, Jt sich von den Grünen die Vorgaben verständigen kann, ist das berühmte Mora- • en, läuft immer hinter ihnen her, ist toriums-Nein zu allem." Hier der Nein-Sager, der Bremser, der n 10. Frage: „Hat die SPD eine Chance, im ° Zessions-Schulze." Bund noch mal über 40 Prozent zu kommen ? " ' 'Aber ich gehe noch weiter und sage, rSPD ist ihre gesamte Programmatik Farthmann: „In ihrer derzeitigen Verfas- Us den Händen geglitten." sung wohl nicht."

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°rdrhein-westfälischer ICE Karikatur: Tomicek Seite 10 • UiD 22/1995 JAHRESTAg Währungsunion - der entscheidende Schritt zur Deutschen Einheit Zum fünften Jahrestag der deutschen erfolgreich abgeschlossen. Heute läßt sie»1 Währungs-, Wirtschafts- und Sozialuni- voll ermessen, welche gewaltige wirt- on erklärte der Bundesfinanzminister schaftliche und finanzielle Leistung es : war, eine sozialistische, von der Substanz Vor fünf Jahren, am 1. Juli 1990, wurde lebende Volkswirtschaft in die soziale die DM in Ostdeutschland eingeführt. Der Marktwirtschaft zu überführen. desolate Zustand der Wirtschaft der ehe- Der damals von vielen befürchtete Inflati' maligen DDR wurde nach dem Fall der onsschub in Deutschland ist nicht einge- Mauer von Tag zu Tag deutlich sichtbarer; treten. In Ostdeutschland liegt die Inflat1' der Auflösungsprozeß war unübersehbar. onsrate, die sich nach und nach dem ver- Nach 40 Jahren Sozialismus war deshalb haltenen Preisanstieg in Westdeutschland die rasche Einführung der Sozialen Markt- angenähert hat, seit Anfang 1995 sogar wirtschaft und der DM eine unabdingbare unter der in Westdeutschland. Auch nach Voraussetzung für den wirtschaftlichen der Währungsunion hat sich die DM stets Neuanfang Ostdeutschlands. als eine der stabilsten Währungen der We Zu der Währungsumstellung schon knapp erwiesen. acht Monate nach dem Mauerfall gab es keine Alternative. Die Menschen sollten Aufschwung und Wachstum teilhaben können an den Chancen einer freiheitlichen Wirtschafts- und Gesell- Auch die Wachstumskräfte in den neuen schaftsordnung mit sozialer Absicherung. Ländern gewinnen mittlerweile an Mit der Währungs-, Wirtschafts- und So- Schwung: Das Bruttoinlandsprodukt ist • zialunion wurde ein einheitlicher Wirt- 1994 um real 9,2 Prozent gestiegen. Die schaftsraum in Deutschland geschaffen. neuen Bundesländer sind damit zur Der Staatsvertrag stellte den entscheiden- wachstumsstärksten Region in Europa ge den Schritt zur politischen Einheit worden - vergleichbar nur mit dem Auf' Deutschlands dar. schwung in einigen Staaten Südostasien • Nach monatelangen intensiven Verhand- Der Anteil der neuen Länder am nomin3' u lungen konnte ich am 18. Mai 1990 ge- len gesamtdeutschen Bruttoinlandsprod meinsam mit dem Minister der Finanzen betrug 1994 bereits 10,3 Prozent; im er- der DDR, Walter Romberg, im Palais sten Jahr nach der Wiedervereinigung na Schaumburg in Bonn den Staatsvertrag te er noch bei 7,2 Prozent gelegen. über die Schaffung einer Währungs-, Wirt- Fünf Jahre nach Beginn der Währungs-' schafts- und Sozialunion unterschreiben, Wirtschafts- und Sozialunion ist auch d« die dann am 1. Juli 1990 mit der Ein- finanzpolitische Übergangsphase des • führung der DM in der ehemaligen DDR dervereinigungsprozesses abgeschlossen- verwirklicht wurde. Ein letzter Schritt auf diesem schwierig Heute, fünf Jahre später, steht fest: Trotz Weg war - mit Jahresbeginn 1995 - d>e vielfältiger Probleme und Anpassungs- vollständige und gleichberechtigte Ein0 schwierigkeiten ist die Umstellung der ziehung der neuen-Länder in den bunde- ostdeutschen Volkswirtschaft weitgehend staatlichen Finanzausgleich und die ft»6 ^HRESTAG UiD 22/1995 • Seite 11

Bundeskanzler : Ein beeindruckendes Aufbauwerk wurde in Gang gesetzt Erklärung des Parteivorsitzenden, schen in den neuen Ländern, die diese Bundeskanzler Helmut Kohl, zum schwierige Phase des Umbruchs in * Jahrestag der Währungs-, Wirt- ihrem Alltag bewältigen und sich zum schafts- und Sozialunion am 1. Juli Beispiel in Kommunen, Betriebsräten 1995: und sozialen Einrichtungen engagie- Am 1. Juli 1990 wurde mit dem In- ren. Durch ihren Mut und ihr uner- krafttreten der innerdeutschen müdliches Engagement wurden in Währungs-, Wirtschafts- und Sozial- Wirtschaft, Politik und Verwaltung union ein entscheidender Schritt auf enorme Leistungen vollbracht. dem Weg zur Grundlage für die Wie- Der wirtschaftliche Aufschwung Ost derherstellung der staatlichen Einheit ist auf gutem Wege. Die Arbeitslosig- Deutschlands getan. Die Einführung keit ist auf dem Rückzug, auch wenn von D-Mark und Sozialer Marktwirt- zu ihrer Überwindung noch viel zu tun schaft in der damaligen DDR ent- bleibt. Das Verständnis der Menschen sprach dem Willen einer überwältigen- in Deutschland füreinander ist ge- den Mehrheit der ostdeutschen Bevöl- wachsen. Ein beeindruckendes Auf- kerung. bauwerk wurde in Gang gebracht, das 'n den fünf Jahren, die seitdem ver- weltweit Anerkennung findet. Wir engen sind, ist viel geleistet worden. Deutsche können stolz auf das ge- *^er tiefgreifende Strukturwandel wur- meinsam Geleistete sein und - bei al- de von den Menschen in Westdeutsch- len noch zu lösenden Problemen - mit land solidarisch unterstützt. Besonde- Selbstvertrauen und Zuversicht in die rer Respekt gebührt jedoch den Men- Zukunft blicken.

1 ^e der Erblastschulden durch den Erb- Fonds „Deutsche Einheit", durch Post und Qe Tilgungsfonds, der innerhalb einer Bahn sowie über Investitionsförderpro- neration getilgt wird. gramme, beispielsweise der Kreditanstalt für Wiederaufbau, über 1 Billion DM in £nd d'e Treunandanstalt nat mre Arbeit die neuen Länder. Dies waren im Durch- VQu„. . '994 wie vorgesehene beendet. Die 1 ih Verf te — schnitt etwa 7 Prozent des jährlichen west- ^ivly °I§ Strategie der schnellen ^ici atisk ,erung> entschlossenen Sanierung deutschen Bruttoinlandsproduktes. e deri hutsamen Stillegung hat sich für Die finanzpolitischen Daten können sich Sj^l"aschen Aufbau marktwirtschaftlicher tUr fünf Jahre nach der Währungs-, Wirt- a|s . en in den neuen Bundesländern schafts- und Sozialunion sehen lassen. Der , entig erwiesen und war erfolgreich. internationale Vergleich zeigt: Deutsch- learnt flössen zwischen 1990 und land weist heute deutlich geringere öffent- aus tet). den Kassen des Bundes, der al- liche Defizite und Schuldenstandsquoten ander, der Sozialversicherungen, des auf als viele andere Industrieländer. • Seite 12 • UiD 22/1995 AUSBILDUNG

Bundesbildungsminister Jürgen Rüttgers: Mit einem Aktionsprogramm die berufliche Bildung voranbringen Die jungen Menschen in unserem den Bund; der Zusammenschluß meh- Land vertrauen auf unser duales rerer Unternehmen, die allein nicht System in der beruflichen Bildung. ausbilden können (Ausbildungsver- Dieses Vertrauen verpflichtet uns, bünde); die Förderung der überbe- die berufliche Bildung zukunfts- trieblichen Bildungsstätten vor allem fähig zu gestalten. in den neuen Ländern; die Steigerung Wir wollen mit einem Aktionspro- des Ausbildungsangebotes im öffentli- gramm die notwendigen Reformen in chen Dienst des Bundes um 5,5 Pro- der beruflichen Bildung voranbringen. zent in 1995. Schwerpunkte sind: Die Bundesregie- Die Berufsausbildung muß für lei- rung startet eine Qualifizierungsoffen- stungsstärkere Jugendliche wieder at- sive. Jeder ausbildungswillige und traktiver werden: Ich werde bis Ende -fähige Jugendliche soll auch 1995 ei- 1995 ein Förderkonzept zur Entwick- nen Ausbildungsplatz erhalten. Die lung und breiten Einführung von zu- Bundesregierung setzt auf ein konzer- sätzlichen Ausbildungsmöglichkeiten tiertes Vorgehen mit Wirtschaft, Län- vorlegen. dern und Kommunen. Dazu gehören gezielte Ansprache von Außerdem müssen wir Berufsausbil- Betrieben, insbesondere von Großun- dung und Studium stärker koppeln. ternehmen; der Einsatz von Ausbil- Die erfolgreiche Begabtenförderung dungsplatzentwicklern in den neuen „Berufliche Bildung" wird weiter aus- Ländern bis September 1998 durch gebaut.

Helmut Kohl: Mehr Teilzeitarbeitsplätze Für die Schaffung von mehr Teil- der Kanzler in Köln bei einem Festakt zeitarbeitsplätzen in Deutschland der Gothaer Versicherungsbank zu hat sich Bundeskanzler Helmut deren 175jährigen Bestehen. Kohl ausgesprochen. Er erneuerte außerdem seinen Lehrstellen-Appell an die deutsche Es gehe bei der derzeitigen Arbeits- Wirtschaft: „Ich kann nicht von einem marktlage nicht an, daß die Bundesre- 19jährigen erwarten, daß er Wehr- publik mit einer Teilzeitquote von nur oder Ersatzdienst leisten soll, wenn er 14 Prozent weit hinter Nachbarn wie mit 16 Jahren vor den verschlossenen den Niederlanden zurückstehe, sagte Portalen der Betriebe gestanden hat." AUSBILDUNG UiD 22/1995 • Seite 13 Verantwortlichkeit für Lehrstellen *n der richtigen Stelle suchen . r Vorlage des Berufsbildungsberich- auch die Möglichkeit eines anschließen- . 1995 erklärte Rainer Jork, Obmann den Arbeitsverhältnisses besteht. Die Wirt- .er CDU/CSU-Bundestagsfraktion im schaft legte ein glaubwürdiges Aktions- jjusschuß für Bildung, Wissenschaft, programm vor - mit klarer Verteilung von 0rschung und Technologie: Verantwortlichkeit und Terminverpflich- tung. j,e"Ti Berufsbildungsbericht geht es, zu cht, von Jahr zu Jahr um die Sicherung Nach der Wirtschaft sind zunächst die n Lehrstellen. Die Praxis und der Be- Länder gefragt. In Sachsen ist diese Ver- ?w ste^en die vorhandenen Unterschiede antwortlichkeit erkannt und umgesetzt j. lschen Angebot und Nachfrage dar und worden. Der Freistaat hat 5 Programme en Lösungswege an. aufgelegt, die sowohl subjekt- als auch ob- jektbezogen fördern. fe Sc'' muß dort ansetzen, wo die Wirt- aft re- ihrer Verpflichtung, Lehrstellen be- Zur Chefsache gemacht n ^stellen, unverschuldet nicht oder ^ch nicht nachkommen kann: In Um- Der Bundeskanzler hat die Lehrstellen - chregionen, strukturschwachen Gebie- wie auch in den vergangenen Jahren - zur haK wo Mädchen geringere Chancen (j en •.. - also zuerst in den neuen Bun- Chefsache erklärt. Man darf also getrost - ndern Außerbetrieblicne auch wie jedes Jahr - erwarten, wie sich Au k ' Plätze, also die schon rituelle Frühjahrsprognose der ih! • ^ungsstellen ohne Betriebskontakte, sind SPD von „Ausbildungsnotstand und -kata- Jedoch kein vollwertiger Ersatz. strophe" angesichts greifbarer Verbesse- do . smd Fördermaßnahmen vor allem rungen entwickeln wird. Ich bin zuver- lieh S'nnv°lL wo praxisbezogene, betrieb- sichtlich, daß jeder, der es wünscht, eine e Ausbildungsplätze entstehen, wo Lehrstelle erhalten wird. 319 Seminare für Existenzgründer nsgesamt 319 Existenzgründungs- mern und 64 Existenzgründungsveran- ^minare bieten die Industrie- und staltungen auf 19 Mitgliederkreise der Handelskammern (IHK) und die Wirt- Wirtschaftsjunioren Deutschland. Sc haftsjunioren (WJD) in den alten Auf den praxisnahen Veranstaltungen Und neuen Bundesländern im 2. Halb- jahr 1995 für Arbeitnehmer an, die können sich die Unternehmer in spe ' lcn selbständig machen wollen. Wie über mögliche Rechtsformen der künf- aus dem jetzt vom Deutschen Indu- tigen Firma und die steuerlichen Kon- ce- und Handelstag (DIHT) erstell- sequenzen sachkundig machen. Auf en Veranstaltungskalender weiter her- der Palette der Seminarthemen stehen geht, entfallen 255 Existenzgrün- auch die richtige Standortwahl sowie aungsseminare auf 78 Handelskam- Finanzierungsmöglichkeiten. Seite 14 • UiD 22/1995 RAUSCHGJÖ Für eine moderne Drogenpolitik - gegen gefährliche Ideen aus der Mottenkiste Wenn es in den vergangenen drei Jah- Viel entlarvender ist jedoch die Idee, eine ren um Drogenpolitik ging, kam meist weitere Bundesratsinitiative ins Leben zu nichts Gutes aus dem Norden der Repu- rufen, nachdem der letzte Vorstoß des blik. Das Recht auf Rausch, Drogenbus- Bundesrates zum Thema Drogen vorerst se, Fixerstuben, die Liste ließe sich fort- als Blamage endete. Bei der ersten Lesuflp setzen. Der allerneueste Vorschlag der beantragten Änderung des Betäu- kommt wieder einmal von der schles- bungsmittelgesetzes im April diesen Jah' wig-holsteinischen Gesundheitsministe- res, die das Ziel hat, die kontrollierte Ab- rin Heide Moser: gabe von Heroin gesetzlich zu ermögli- Im vergangenen Jahr hatte Heide Moser chen, war kein Vertreter des Bundesrates anwesend, selbst die Initiatorin des Ann"3' die glorreiche Idee, nach holländischem 11 Vorbild Coffie-Shops einzurichten. Massi- ges, die Hamburger Gesundheitssenatofl ve Proteste aus Elternkreisen und die Er- Heigrit Fisch-Menzel, glänzte durch Ab- wesenheit. Die Lesung mußte abgesetzt werden. Von Hubert Hüppe Allzu oft wird vergessen, daß das Betäu- bungsmittelgesetz durch seinen Paragra- kenntnis, daß sich die unmittelbare Umge- phen 31a längst die Möglichkeit besitzt, Kleinkonsumenten nicht mehr zu bestra- bung der Coffie-Shops in Holland längst p zum Umschlagplatz für harte Drogen ent- fen. In der Praxis sieht es doch so aus, da wickelt hat, ließ die norddeutschen Kreati- der Schüler, der auf dem Schulhof mit ei- ven in Sachen Drogen das Projekt schnell nem Joint erwischt wird, mit keinen Kol' auf Eis legen. Die niederländischen Erfah- Sequenzen zu rechnen hat. Das Fundame rungen haben damit auch gezeigt, daß aus für eine bundesweit einheitliche Ausle- einem liberaleren Umgang mit den soge- gung des Paragraphen 31 a wurde im Mä* nannten weichen Drogen keine Trennung der Märkte erfolgt. Die Arbeitsgruppe, der Heide Moser vor- Schleswig-Holstein strebt eine sitzt, will Cannabis nun in Apotheken ver- Teil-Legalisierung von weiche*1 kaufen lassen. Die angestrebte Teillegali- Drogen an. Haschisch soll in sierung soll durch eine von Schleswig- Holstein initiierte Bundesratsinitiative Apotheken verkauft werden. durchgesetzt werden. In einem novellier- ten Betäubungsmittelgesetz soll Cannabis zur „kontrollbedürftigen Genußdroge" 1994 vom Bundesverfassungsgericht ge' werden. legt. Die Länder haben sich bis heute Je' Es erscheint mittlerweile beinahe müßig, doch nicht auf gemeinsame Grenzwerte auf die Gefahren von Cannabiskonsum bei einigen können. Jugendlichen hinzuweisen. Der Langzeit- Die Cannabisfrage ist im Grunde auch i konsum von Cannabis, da sind sich alle mer eine Frage der Glaubwürdigkeit des Experten einig, führt nun mal zu gesund- Staates. Glaubwürdigkeit und Drogenp0 heitlichen Schäden. tik, ein heikles Thema. J ÖAUSCHGIFT UiD 22/1995 Seite 15

>e Aufgabe des Gesetzgebers ist es auch, legalen Drogen, schon große Probleme enhaltungen zu vermitteln. Nun wird hat? , n Skeptikern angemerkt, der Gesetzge- r Fragwürdig sind die Ideen aus Schleswig- ^ vermittele bezüglich suchterzeugender Holstein in besonderer Weise, weil sie sich offe eine klassische Doppelmoral: Im gegen geltende internationale Vereinba- alle von Alkohol und Nikotin verdiene er rungen wenden. Die Bundesrepublik der Massensucht der Bürger, während Deutschland hat die drei wichtigsten inter- v auf der anderen Seite Cannabisprodukte nationalen Verträge auf drogenpolitischem bietet, trotz ihres vergleichsweise ge- e Gebiet - die Single convention von 1961, j..§ n Gefährdungspotentials. Zugegeben: das Übereinkommen von 1971 über psy- leses Argument ist nicht ganz vom Tisch u chotrope Stoffe sowie das Übereinkom- , tischen. Aber was tun? Alkohol ver- men der Vereinten Nationen gegen den un- ^en? Cannabis erlauben? erlaubten Verkehr mit Suchtstoffen aus dem Jahr 1988 - unterzeichnet. Alle Über- ^§en geltendes Recht einkommen, wie auch das Schengener Ab- s kommen, ächten Cannabisprodukte. unabhängige Institut für Therapiefor- - nurig hat bereits 1993 eine Expertise zur Ausdrücklich fordern die Schleswig-Hol- -j, §aHsierung von Drogen erstellt. Eine steiner, dieses internationale Recht zu ^'Legalisierung hätte einen unmittelbaren kündigen - und damit einen deutschen Al- nstieg der Konsumentenzahlen zur Fol- leingang -, um Cannabis zum Status einer as a f kann niemand wollen. Und auch „Genußdroge" zu verhelfen. Die Konse- u, uie Gefahr hin, mich zu wiederholen: quenzen, die das für die internationale li KUrn e'nen weiteren Suchtstoff zugäng- Glaubwürdigkeit Deutschlands hätte, müs- n machen, wenn man mit anderen, sen wohl kaum beschrieben werden.

Ozongesetz ohne Tempolimit Sch*1 ^r§eDnis des Vermittlungsaus- die Dauer eines Jahres ein Großversuch erWi^Ses hinsichtlich des Ozongesetzes durchgeführt werden, durch den die Aus- klärten der umweltpolitische Spre- wirkungen von Geschwindigkeitsbe- e 0J ^erCDU/CSU-Bundestagsfrakti- schränkungen bei einer Überschreitung jj > Klaus Lippold, und der Obmann von einer Ozonkonzentration von 180 3 $CL Arbeitsgruppe Umwelt, Natur- mg/m ermittelt werden sollen. *utz und Reaktorsicherheit, Peter Pa- *'°rek: Damit ist eindeutig klargestellt, daß - ab- Mit aerd gesehen von diesem Großversuch - das ej Verabschiedung des Gesetzes ist H Ozongesetz weder bundesweite noch lan- UQ auptforderung der CDU/CSU-Frak- desweite Tempolimits im Falle erhöhter [^ erfüllt worden, noch vor den Som- Ozonkonzentrationen zuläßt. *Um er*en eme klare rechtliche Regelung v^ kornmersmog zu treffen. Darüber hinaus hat der Vermittlungsaus- 1^ begrüßen, daß die SPD im Vermitt- schuß wichtige Positionen der CDU/CSU- den ausschuß von ihrer unsinnigen For- Fraktion übernommen. So sind die Aus- Poli n^ nacn Festschreibung eines Tem- nahmen für Berufspendler übernommen, lts $tafj im Ozongesetz abgerückt ist. die für Urlaubsfahrer sind in begrenztem dessen soll in einem Flächenland für Umfang eingeführt worden. • Seite 16 • UiD 22/1995 RAUSCHGlFj Unser aller Ziel muß Ächtung sein Zu dem Vorschlag der schleswig-holstei- kaufen zu können, eine klare Absage. D'e 11 nischen Sozialministerin Heide Moser, Argumentation einer verantwortungslose in Apotheken Haschisch abzugeben, SPD-Sozialministerin, wonach mit einer erklärte der drogenpolitische Sprecher Freigabe von Cannabis-Produkten die Be- der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, schaffungskriminalität eingedämmt und Roland Sauer: der Kampf gegen die Dealer erfolgreich geführt werden könnte, ist nicht stichhal- Es ist geradezu pervers: Apotheken, die tig. Wir halten diese drogentolerante Pol'' den Menschen Medikamente zu ihrer Ge- tik für einen Irrweg mit unabsehbaren Fol- nesung verabreichen, sollen nach dem Vor- gen. Es käme zu einem Anstieg des Dro- schlag von Frau Heide Moser in Zukunft genkonsum, und Deutschland würde nacn auch Cannabis-Produkte ausgeben dürfen, den Niederlanden zu einem Drogen-MeK' die zumindest zu psychischer Abhängig- ka mit internationaler Sogwirkung werden- keit führen. Damit wird aber doch nur ein neues Krankheitsbild geschaffen oder die Abhängigkeit von Drogen verlängert. Prävention statt Akzeptanz Können wir es außerdem verantworten, Angesichts von zwei bis zweieinhalb M»' daß in unmittelbarer Nachbarschaft der Honen Konsumenten von Haschisch und Apotheken in Deutschland nun auch Um- Marihuana ist der Tendenz zur Verharrm0' schlagplätze für harte Dorgen entstehen, so sung von Cannabisprodukten, die seitens wie das in den Niederlanden rund um die vieler Legalisierungsbefürworter betriebe Coffie-Shops geschehen ist? Die Trennung wird und durch die weite Teile der Öffen der Märkte, und das zeigt das holländische lichkeit irregeleitet werden, energisch ent- Beispiel in aller Deutlichkeit, ist nichts als gegenzutreten. pure Illusion. Also, warum sollen wir die Fehler anderer Länder wiederholen? Wir appellieren an die SPD, von ihrem verhängnisvollen Weg in der Drogenpo'1' Mit uns wird es weder zu einer Änderung e tik abzulassen und zu den Grundlinien o des Betäubungsmittelgesetzes in Deutsch- Nationalen Rauschgiftbekämfpungsplans land kommen, noch werden wir das UN- zurückzukehren. Wir brauchen Präventio Suchtstoffübereinkommen von 1961 kün- und Therapie statt Drogenakzeptanz und digen und weiche Drogen freigeben. eines weiteren Drehen an der Freigabe- Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion erteilt spirale. Nicht Kapitulation vor den Dro- daher der Absicht der Sozialdemokraten, gen, sondern ihre Ächtung muß unser ä" in Apotheken Haschisch und Marihuana Ziel sein.

OVG: Laser-Kriegsspiel verstößt gegen Grundgesetz Ein mit einem maschinengewehrähnlichen Laserzielgerät ausgestattetes Kriegsspiel ist vom Oberverwaltungsgericht (OVG) in Münster aus dem Verkehr gezogen worden. Mit der Jagd auf Menschen widerspreche das „Laserdrom" den grundgesetzlichen Werten auf Menschenwürde und kör- perliche Unversehrtheit, entschied der 5. OVG-Senat (AZ.: 5 B 3187/94). UiD 22/1995 Seite 17 ^ns-Gert Pöttering: Italiens Christdemokraten müssen tiire Teilung überwinden

^stellvertretende Vorsitzende der einer einzigen Partei zusammenfinden. Ei- ^-Fraktion im Europäischen Parla- ne starke Partei der politischen Mitte, die e t J»t, Hans-Gert Pöttering, hat als Ver- sich an den christlichen und demokrati- ain if der CDU vom 29' Juni bis L Juli schen Werten orientiert, ist nicht nur für tei p on8reß der Italienischen Volkspar- Italien, sondern für ganz Europa eine Not- ***! in Rom teilgenommen. wendigkeit", sagte Pöttering vor den Kon- p ^dauerte, daß sich der PPI in zwei greßteilnehmern. Hclff'en §esPa,ten nat' brachte aber die , rrnung zum Ausdruck, daß alle Politi- Stark und solidarisch lj Und politischen Gruppierungen in Ita- n' die sich zu den Idealen und Überzeu- j, ngen der christlichen Demokratie be- Unter Hinweis auf die Herausforderungen le !)en' ^as Gemeinsame über das Tren- der Regierungskonferenz 1996, die dem . de stellen und mit dem Ziel zusam- europäischen Aufbauwerk neue Impulse \v-narbeiten, die politische Mitte in Italien geben müsse, um die europäische Eini- eder stark zu machen. gung fortzusetzen und auf andere europäi- sche Länder zu erweitern, appellierte Pöt- l»itnring Wies darauf hin' daß unter Ver" ^ lung der Europäischen Volkspartei ein tering an die Kongreßteilnehmer: r n |jt: ^ kommen zwischen den beiden po- „Wir brauchen ein starkes und solidari- c en he " Gruppierungen, die aus dem PPI sches Europa, das unseren Bürgern Ver- 0r de p §egangen sind, erreicht wurde. Bei- art trauen gibt und der Europäischen Union v0 eien (die italienische Volkspartei die Handlungsfähigkeit bietet, die sie ardo ^o Bianco und die Partei unter benötigt, um ihre Verantwortung für die de £° Buttiglioni) sowie auch die Partei en Wahrung der Menschenrechte, des Frie- (ler p tro Cristiano Democratico werden dens, der Stabilität und des Fortschritts in Europäischen Volkspartei angehören. der Welt wahrzunehmen. Diese Ziele zu erreichen, dafür setzt sich v^e andere Lösung die Fraktion der Europäischen Volkspartei Ojg p . ein. Unsere gute Zusammenarbeit mit un- hn • ls!enz dreier christdemokratischer seren italienischen Freunden innerhalb der 1 en n WQU . ' Italien sei zwar eine außerge- EVP-Fraktion im Europäischen Parlament W] ,1Cne Situation, aber gegenwärtig sei k ist Ausdruck des gemeinsamen Strebens w eine andere Lösung möglich. nach Erfüllung dieser Ziele. Gemeinsam Vr,nn d'e Christdemokraten in Italien je- setzen wir uns für unser ehrgeiziges Ziel Wle Über der zu einer neuen starken und der politischen Einigung Europas, der e^^genden Kraft innerhalb der Partei- Durchsetzung unserer gemeinsamen Werte ^K s fC^a^ wei"den sollen, so glauben der christlichen Solidarität und einer Wirt- %' °u s*e gemeinsam an der Überwin- schaftspolitik, die den Menschen im Mit- inrer Teilung arbeiten und wieder zu telpunkt sieht, ein." • Seite 18- UiD 22/1995 LANDESPARTEITAG IN WElMAg

Wolfgang Schäuble: Für Freiheit und Toleranz Der Weg der CDU ins 21. Jahrhundert

Gut fünf Jahre sind es erst seit der vielleicht gar wegen des Erfolgs auf po^' großartigen Wende in Deutschland und schem, wirtschaftlichem und sozialem u Europa, dem Zusammenbruch des so- biet. Autoritätsverluste der Regierungen wjetisch beherrschten Imperiums und und Vertrauensverluste bei den Wählern " dem Ende des Ost-West-Konflikts, und in den USA oder Kanada so sehr wie in fünf Jahre sind es noch bis zur Jahr- Spanien, Großbritannien oder Österreich "• hundertwende. eine zunehmende Tendenz zu scheinbar einfachen, radikalen Lösungen - ich erin- In diesen Zahlen wird etwas von der Schnellebigkeit unserer Zeit spürbar, von nere nur an den Stimmenanteil von Le * beim ersten Wahlgang der französischen den grundstürzenden Veränderungen und Präsidentschaftswahlen oder an die Turp dem manchmal atemberaubenden Tempo, lenzen, die das italienische Parteiengetüg in dem sie sich vollziehen, was dazu führt, 1 daß trotz aller Erfolge eher Unsicherheit seit geraumer Zeit erschüttern -, geringe " über die Zukunft zu wachsen scheint. Nun hat es die Zukunft an sich, daß sie immer Aus der Rede des Vorsitzen- ungewiß ist. Das Ende der Geschichte - wie Francis den der CDU/CSU-Bundes- Fukujama sein ebenso viel zitiertes wie tagsfraktion auf dem Landes- mißverstandenes Buch betitelte - ist eben parteitag der CDU Thüringen nicht erreicht. Krieg mitten in Europa ist wieder grausame Realität, und weltweit am 17. Juni in Weimar gewinnen terroristische, fundamentalisti- sche Bedrohungen eine neue Qualität - werdende Bindekraft traditioneller Inst» von Tokio bis Oklahoma. tionen - von den großen demokratische Armut und Unterdrückung sind aus der Parteien über die Kirchen bis zu den Ge- Welt von heute nicht entschwunden, aber werkschaften -, Zunahme von Sekten, mit Wohlstand und Freiheit haben wir Drogen, Kriminalität und Gewalt im A1 auch unsere Probleme, wie nicht nur die tag, Widerstandskräfte gegen Verändern Erfahrungen im wiedervereinten Deutsch- gen, obwohl jeder spürt, daß das Innov n land zeigen. onstempo in den wissenschaftlich-tecn sehen Entwicklungen wie in globalen i terdependenzen eher größer geworden i Tendenz zu einfachen Lösungen 1 Wir haben ein in der Geschichte nicht ge- - dies alles scheint das Phänomen eine ^, kanntes Maß an Freiheit und Wohlstand Malaise der westlichen Gesellschaft zu erreicht, aber es scheint, als hätten sich in schreiben. den westlichen Gesellschaften Ermü- Der mit dem Zusammenbruch des tota- dungserscheinungen eingestellt, trotz oder litären Sozialismus verbundene Wegfa J t^NDESPARTEITAG IN WEIMAR UiD 22/1995 • Seite 19 st i|U-'^ definierter äußerer Bedrohungen ner eindrucksvollen Predigt zum 50. Jah- die Fra e nacn s f g Grundlagen und Per- restag der Zerstörung Dresdens am 12. Fe- fektiven unserer Freiheitsordnung neu. bruar gesagt. , er Beitrag der Christlichen Demokraten d ^' er immerwährenden Suche nach Ant- Gestaltende Kraft der Mitte en au ese ra en mu an BilH ^ ^ F & ß unserem Konsens über Werte heißt immer auch seh •VOm Menschen ansetzen. Als Ge- °pf Gottes ist jeder Mensch mit eige- Mitte, so wie Absage an Gewalt Mäßigung r> unverwechselbarer Würde ausgestat- voraussetzt. Deshalb sind die Christlichen j^' daraus folgt unser Verständnis von Demokraten die große gestaltende Kraft Sc der politischen Mitte, und je stärker diese ^ henwürde, Freiheit und Gleichheit, Mitte, desto stabiler die Demokratie. Mitte sind Weil kemer fur sicn al,em leben kann, r au ist etwas anderes als Durchschnitt, wes- auf i ' ^ Gemeinschaft angewiesen, halb man auf extreme Bewegungen, sei es j Institutionen, die Zusammenleben üerhaft ermöglichen, vor allem die Fa- nach rechts oder sei es nach links, niemals lle> auf freiwillige Solidarität. mit dem entgegengesetzten Extremismus reagieren darf, sondern immer mit der er Stärkung der gemäßigten Mitte. Das ist ^ bindliche Werte wichtig die Erfahrung von Weimar, als Rechts- s ej Bekenntnis zur Verantwortlichkeit des und Linksradikale sich gegenseitig hoch- sch en' zu ^en unveräußerlichen Men- schaukelten und die demokratische Mitte nre SoJ; chten, zu Freiheit und Demokratie, zerstörten. Unsere Antwort in Deutsch- Li le die Absage an jede Form von Kol- land, die in Konzentrationslagern vorge- KtlVierr..,,.1Vl ..„j : 1..1- i o! ^c tun smus und innerweltlicher Sinnstif- dacht wurde, war die Schaffung einer tioV I ^'es sm^ Eckpunkte christlich-de- großen Volkspartei der Mitte, in der Zu- (> ^atischer Politik. Gerade dieses von sammenarbeit der Konfessionen und Aus- e Un v0 J= d Bürgerkrieg, von Gewalt und gleich von wirtschaftlichen und sozialen Prä Verführbarke it der Massen ge- Interessen gelten, verpflichtet dem ein- h rile Janrnundert nat gezeigt, wie wich- zelnen Menschen und der solidarischen ck as gemeinsame Wissen um verbindli- Gemeinschaft zugleich, auf die jeder ^ Werte ist. angewiesen bleibt. ^et> freineitliche Staat beruht auf Voraus- Der Mensch ist zur Freiheit bestimmt, ^an n^en' die er selbst nicht garantieren doch Freiheit braucht immer auch Begren- listi sna'D 'st es gerade in einer plura- zung. Die schrankenlose Freiheit ver- S nen ?iin £ Gesellschaft und in einer Zeit kommt, und sie zerstört sich selbst. Der ben "Render Individualisierung von Le- Staat schafft dafür den Rahmen: für Wohl- S en notw chen p endig, den gesellschaftli- stand und soziale Sicherheit, für Frieden ru deen ,.y ndkonsens über die grundleg en- und Freiheit. Recht sichert die Freiheit, *\V,er te zu wahren. und der Rechtsstaat schützt den Schwa- ö4{a . lere chen. Aber Recht muß auch durchgesetzt 0em n von Individualinteressen und Schaft auch das werden. Wenn der Staat dazu nicht mehr Rati ' Verbinden von u in der Lage oder willens ist, dann ver- das ? nd Emotio, Verstand und Herz, all at let kommt der innere Frieden, dann schwin- &eg: ztlich mit dem Wissen um die Schenn2tneit und Fehlbarkeit jedes Men- det das Vertrauen seiner Bürger, und die 'tirn Und seines Handelns zu tun. „Wo Zahl derer, die Zuflucht in autoritären Lö- daß r'n der Welt einer nicht mehr weiß, sungen suchen, steigt. ^iV nöchstens der Zweite ist, da ist bald Wenn die Menschen im demokratischen eufel los", hat Bischof Reinelt in sei- Rechtsstaat sich nicht mehr geschützt fin- Seite 20 • UiD 22/1995 WOLFGANG SCHÄUgfcl den, dann macht man sie zu Opfern extre- tionaler Überheblichkeit. Wer sich seiner mistischer Rattenfänger. Wer Extremismus eigenen Identität und Gemeinschaft sicne und Gewalt wirklich bekämpfen will, der ist, bleibt auch besser zum Austausch rn» muß den Rechtsstaat stärken. Das ist die und zur Toleranz gegenüber anderen fän'c' beste Vorkehrung gegen Extremismus und Das gilt auch und gerade für die europäi- Gewalt. Die Herrschaft des Rechts ist eine sche Einigung, die - wie Lord Dahrendon Voraussetzung für praktizierte Toleranz. zu Recht geschrieben hat - noch lange au Die freiheitliche Demokratie ist ohne das die Bindung der Europäer an ihre Nation Engagement ihrer Bürger nicht vorstellbar. angewiesen bleibt. Ohne unsere national Vielleicht ist das Wort „Vaterlandsliebe" Bindungen als Polen, Franzosen oder gar nicht so altmodisch. Jedenfalls ist die Deutsche werden wir noch lange keine Identifikation der Menschen mit ihrem guten Europäer sein. Staat für eine Ordnung der Freiheit unver- Kein Staat -jedenfalls in Europa - kann zichtbar. Frieden, Freiheit, Toleranz und aber heute und in Zukunft noch für sich Stabilität lassen sich nicht ohne gewachse- allein Frieden und Freiheit unter allen ne Identität und ohne die Bindung der denkbaren Umständen sichern. Deshalb Menschen an die Gemeinschaft, der sie bleiben wir die Partei der Europäischen angehören, bewahren. Einheit und des Atlantischen Bündnisse*- An der Schwelle zum 21. Jahrhundert ist Wir werden Frieden nur sichern können, wenn jeder, der zur Durchsetzung seiner der Nationalstaat in Europa noch immer 10 die geschichtliche Organisationsform, in politischen, wirtschaftlichen oder relig ' der die Menschen Zugehörigkeit zur Ge- sen Ziele militärische Mittel anwenden will, weiß, daß er auf den entschiedenen meinschaft in geschichtlicher Erfahrung sie wie in der Verantwortung für Gegenwart und überlegenen Widerstand der ziviü und Zukunft erleben und empfinden, wo ten Völkergemeinschaft stoßen wird. sich Rechte und Pflichten verbinden. An der Europäischen Einheit Patriotismus als Ausdruck der weiter bauen Verwurzelung Und nur ein einiges Europa kann wirt- Patriotismus ist berechtigter Ausdruck der schaftlichen Wohlstand und soziale Si- Verwurzelung in Heimat und Herkunft. cherheit in einer Welt bewahren, die im- Daraus erwächst den Menschen Halt und mer mehr zusammenrückt und in der di Orientierung. Patriotismus heißt im ver- Konkurrenz härter, die Entwicklungen einten Deutschland vor allem auch prakti- namischer und die Wirtschaftsräume f zierte Solidarität. Vierzig Jahre Teilung größer werden. Deshalb müssen wir an ü sind anders nicht zu überwinden. Deshalb Europäischen Einheit weiter bauen, rn uC behält der Aufbau Ost für uns Vorrang, ge- beharrlich, durch Widerstände und R gen alle Versuchungen zu billigem Popu- schlage unbeirrbar. lismus. Wir haben Mut zur Einheit bewie- Unserem Bild vom Menschen in seined sen, 1990 gegen die Zaghaften, und wir Streben nach individueller Daseinserfü ', behalten die Kraft, die Einheit zu vollen- lung wie seinem Angewiesensein aut ^ den, gegen die Selbstgerechten wie gegen darität entspricht die Ordnungsform de die Selbstzufriedenen. sozialen Marktwirtschaft. Sie geht dav° Patriotismus bedeutet immer auch Ach- aus, daß der einzelne selbst am besten tung vor der Vaterlandsliebe des Nachbarn weiß, was ihm nutzt, und daß individne el und damit Ablehnung jeder Form von na- les Streben unvergleichbar mehr an I> ^StEGANG SCHÄUBLE UiD 22/1995 Seite 21

Un fr gsbereitschaft, Kreativität, Flexibilität Eine Tendenz zur Verrechtlichung aller eis ü etzt als jedes kollektive System. Dar- Lebensbereiche geht mit bürokratischen 01 sind vor unser aller Augen die soziali- Wucherungen einher, die Innovation und schC^en Wirtscnaftssysteme kläglich ge- Effizienz zu erdrosseln drohen, und eine Staatsquote in der Größenordnung des hal- au tr die sozia,e Marktwirtschaft begrenzt ben Bruttosozialprodukts lähmt Leistungs- cn den Interessenkonflikt durch Regeln, bereitschaft; Eigenverantwortung und frei- e den Wettbewerb sichern, und durch willige Solidarität. Diesen Gefahren ver- (/Sterne, die sozialen Ausgleich ermögli- suchen wir mit Deregulierung und Privati- VeT' We'' Freiheit orine Solidarität immer sierung entgegenzuwirken. Die Gegen- seh mt und weil die Effizienz der wirt- kräfte im institutionellen Bereich heißen . Etlichen Ambitionen in einem Klima Subsidiarität und Dezentralisierung. Die Sch Soz'a'en Ausgleichs höher ist. Partner- Nähe der kleinen Einheit wirkt dem Trend j^ft statt Klassenkampf. Sozialisten wie zum überzogenen Individualismus ebenso nchesterliberale haben das von je ent- entgegen wie dem zur Verantwortungslo- sigkeit im anonymen Kollektiv. s angesetztem Ausgangspunkt nie ver- nden. Christliche Demokraten aber set- Wer sich um eine menschengerechte Ord- j^n auf Maß und Mitte, und die soziale nung müht, darf den Menschen weder arktwirtschaft ist eine solche Ordnung. überfordern noch unterfordern. Wer seinen Eigennutz ausschalten will, überfordert; ^einschaften als wer alles an Daseinsvorsorge und Solida- jjlräger der Zukunft" ritätsverpflichtung auf ein kollektives Si- cherheitssystem abschiebt, unterfordert. Hat-6n den einzelnen Menschen treten die cnen Wir setzen auf Eigenverantwortung und die P Gemeinschaften, insbesondere aiTlme Leistungsbereitschaft als Grundlage für Ve , . ' treten Interessengruppen und Wohlstand und soziale Sicherheit. ^ , ar,de, treten die Vereinbarungen im Aber jeder muß seinen Beitrag auch lei- ^en der Sozialpartnerschaft, treten die S(a sten können - und so gesehen ist Dauerar- •glichen Institutionen. Sie alle sind JJager der Zukunft". Jede Ordnung beitslosigkeit die schlimmste Form der Sc Unterforderung, mit der wir uns nicht resi- {W.. hlichen Zusammenlebens muß die gnierend abfinden dürfen. Es ist wahr: Im » Uung und Begrenzung individueller ruc industriellen Bereich allein werden wir an- H0t^ he unter dem Gesichtspunkt der en gesichts der sich vollziehenden Rationali- 0e digen Gemeinschaftsfähigkeit und mei sierung Vollbeschäftigung - bei noch so- ^. nschaftsverträglichkeit leisten. viel Wachstum - nicht sichern können. V L°ziale Marktwirtschaft versucht das c e Maschinenstürmerei war schon zu Zeiten en i ^ ttbewerb, Förderung von Chan- der Weber keine sinnvolle Alternative. ^ s'eichheit und sozialen Ausgleich. Deshalb brauchen wir neue Formen der ^n SUcn' zwischen Individualinteres- Arbeit und der Arbeitsplätze, die sich vor n We ^ d Gemeinschaftsfähigkeit die not- allem im sog. tertiären Bereich finden las- l djn §e Balance herzustellen, darf aller- sen - gerade weil in einer immer mehr es nicht zu einer Hypertrophie von Re- technisierten Welt der Bedarf an menschli- elu e St, § n ausarten. Auch bei dem, was wir cher Zuwendung und persönlicher Kom- SWUnter dem Stichwort „schlanker munikation wächst. Handwerk, Handel, '•gilt okulieren, zeigt sich wieder, daß Dienstleistungen aller Art - das Potential r erne nt ^,Jn ' " nicht immer schon „gut ge- an Arbeitsplätzen ist nahezu unbegrenzt, »st. wenn wir nur wieder begreifen und Seite 22 • UiD 22/1995 WOLFGANG SCHÄUBLj berücksichtigen, daß auch die Arbeitsplät- Miteinander der Generationen ze Ergebnis von Angebot und Nachfrage So wenig wie ein Staat Sicherheit auf sie*1 sind, und daß die Vertiefung des Lei- allein gestellt gewährleisten kann, so we- stungsaustausches in der Wirtschaftsge- nig bleiben die Folgen unseres Handelns schichte immer ein Element der Dynamik in Forschung, Wirtschaft und Politik auf gewesen ist. Angebot und Nachfrage, d. h. eine Generation beschränkt. Wir setzen die Kosten der Arbeit, dürfen jedenfalls im auf menschliches Miteinander in freier Verhältnis zu anderen Faktoren nicht im- Gemeinschaft und auf einen Staat, der mer mehr steigen, und Vertiefung des Lei- Frieden und Freiheit nach innen und stungsaustausches heißt Differenzierung außen stützt. Im Miteinander der Genera- von Arbeitszeiten, Arbeitsformen und Be- tionen wächst Verantwortung für soziale zahlung, Deregulierung und Bekämpfung Gerechtigkeit wie für den Erhalt der Um- von Schwarzarbeit wie Schattenwirtschaft. welt. Wer Lohnzusatzkosten senken will, darf Die Bewahrung der natürlichen Lebens- Elemente der Eigenverantwortung und grundlagen ist vorrangige Aufgabe nicht Selbstbeteiligung - ohne die Sparsamkeit nur für grüne Bewegungen, sondern vor 6 immer verkommt - nicht verweigern - allem für uns Christliche Demokraten, d' von der gesetzlichen Krankenversicherung wir um geschichtliche Kontinuität und bis zur Lohnfortzahlung. Und wir werden Verantwortung wissen. Aber im Gegensa unsere Bemühungen fortsetzen und ver- zu jenen, die meinen, mit Fortschrittsver- stärken, Arbeit weniger als heute zur weigerung und Blockade allein sei das Problem zu lösen, setzen wir darauf, dal Grundlage der Erhebung von Steuern und u Abgaben zu machen, weil auch das über der Mensch bei aller Fehlerhaftigkeit z ^ den Preis der Arbeit den Leistungsaus- Streben, zum Handeln berufen ist. Über- tausch behindert. maß, Maßlosigkeit sind immer falsch -} blinden Glauben an die Machbarkeit Wie in der hysterischen Ausbeutung mensch'1 Die Familie stärken eher Angst. Maß und Mitte brauchen W,r Subsidiarität, freiwillige Solidarität heißt auch in der Verbindung von Fortschritt vor allem, die Familie stärken. Wir schrei- und Verantwortung, von Ökologie und ben keinen Lebensweg oder Verhaltens- Ökonomie. muster vor, und wir wollen, daß Gleichbe- Es geht nicht um vordergründige Koaln rechtigung von Frauen und Männern nicht onsspekulationen. Die lenken nur ab un nur im Gesetzblatt, sondern in der Wirk- hindern bei der Suche nach dem richtige lichkeit des Lebens erreicht wird - in Be- Weg in die Zukunft. Die natürlichen Le- ruf und Gesellschaft, in Politik wie Partei. bensgrundlagen müssen bewahrt werde • Gleichberechtigung und Familie sind kei- Da lassen wir uns von niemand übertrei ne Gegensätze. fen. Der Streit geht darum, wie wir das Wo, wenn nicht in der Familie, wird frei- schaffen - durch Fortschrittsverweige" . willige Solidarität zwischen Generationen rung, Investitionsblockade und bürokra dauerhaft gelebt? Und wo erfährt der sehen Dirigismus, wie die Linken meni Mensch verläßlichen Halt und Geborgen- oder durch Nutzen der wissenschaftlich heit, auf die jeder gerade in einer Zeit der Erkenntnisse und der technologischen Vereinzelung angewiesen bleibt? Wo wird Entwicklungen gerade zum Zweck der Solidarität, Rücksichtnahme, Verzicht und haltung der Umwelt, was unser Weg >s ' Bereicherung durch Gemeinschaft besser Weil auf absehbare Zeit der steigende erfahren und gelernt als in der Familie? Weltenergiebedarf zu neun Zehnteln nu ^SkFGANG SCHÄUBLE UiD 22/1995 • Seite 23

rch Verbrennung fossiler Brennstoffe rung der Wohlstandskluft zwischen Nord er durch Kernenergie gedeckt werden und Süd wird eine zentrale Friedensaufga- nn, würde der Ausstieg aus der Kernen- be des kommenden Jahrzehnts sein. ~ s|e unvermeidlich zu unvertretbarer te 'gerung der C02-Belastung führen. Wir sollten uns dieser Aufgabe stellen, et- wa indem wir unseren Beitrag zur Stär- ü kung und Reform der Vereinten Nationen r eine Kultur des Handelns leisten oder indem wir unsere Kräfte zur r lü setzen auf Initiative, Eigenverantwor- Hilfe bei Katastrophen aller Art unbüro- Un s, § d Mut zum Wagnis, auf die Bereit- kratisch einsetzen und bündeln - von der a ne ft zum persönlichen Verzicht und ei- Bundeswehr über das Technische Hilfs- i langen Atem beim Verfolgen großer werk bis zu Cap Anamur - und indem wir lr braucnen eine noch mehr jungen Menschen die Chance ku nf'ts ^ Kultur des zu- z ^ °rientierten Handelns, nicht des vermitteln, sich im Abenteuer und der arm en Abwartens- Gerade ein rohstoff- Herausforderung eines Dienstes gegen die? Land wie Deutscn,and bleibt auT" Hunger, Elend und Not irgendwo in der On peat'vität seiner Menschen und die Welt zu bewähren und ganz eigene Erfah- p , !tat seiner Produkte angewiesen. Eine rungen und Maßstäbe zu sammeln. u Sl- 'k, die die Agenda der Zukunft be- p^^en will, muß auf Wissenschaft und Der Begriff „Peace Corps" ist vielleicht zu r cnu sehr belegt, aber der Gedanke, junge Men- le ^. . ng setzen, um die Weichen zu stel- den SUL Erhalt der Umwelt wie für die schen in unserer Welt neue Horizonte er- erung von Arbeitsplätzen. fahren zu lassen, bleibt mir faszinierend und zukunftsträchtig. «eh • Scner und wissenschaftlicher Fort- 5 r,tt sind allerdings auch dann nur von seh Gr' Wenn sie auf der Acntung der Men- Integrationskraft der Volkspartei enrechte und wirklicher Demokratisie- Gerade in einer Zeit, in der die Widerstän- '§ gründen. Das Gefälle zwischen Ost de gegen jede Veränderung so groß sind, hint das d'e Ja'ta-Teilung in Europa weil jeder seinen Besitzstand verteidigt, erla s02- ssen hat - politisch, wirtschaftlich, bleiben wir auf die Integrationskraft der (W ' ökologisch -, muß abgebaut wer- großen Volkspartei angewiesen. Sie ist ei- ^n'f^Cnn daraus mcnt unabsehbare Risi- ne institutionelle Vorkehrung gegen die ür s0j| Frieden und Stabilität entstehen Versuchung zum Populismus, der kein 'n sl^^0^ 'n e'ner We'1' d'e immer mehr Problem wirklich lösen und Zukunft nicht Ölt (? Abhängigkeiten verstrickt ist, gestalten kann. Süd noch mehr für die Kluft zwischen dundNord. Wir setzen auf die immer neu zu justieren- de Balance zwischen Individuum und Ge- lm jiin„ mer größere Zahl von vorwiegend meinschaft, wehren jeder immer zerstöre- Scheren Menschen, die in Not und politi- risch wirkenden Absolutierung, setzen auf ünd ^Stabilität leben, und ein kleinerer - Maß und Ausgleich - zwischen Wirtschaft ter hejt ' werdender - Teil der Mensch- und Sozialem, Ökonomie und Ökologie, n'cht er mit seinen Überflußproblemen Nation und Europa, Freiheit und Recht, §UtgJ~u Rande kommt - das kann nicht Arm und Reich, Nord und Süd. So arbei- e nd aucn desria ran ^ lb ist unsere ten wir für Frieden und Toleranz. Darin Wic-jHortung global. So ist auch Ent- liegt unser Beitrag, um die Zukunftsaufga- Un \n[ gspolitik nicht eine Sache nur für ben zu meistern, und das ist der Weg der ge Spezialisten, sondern die Verringe- CDU ins 21. Jahrhundert. • Seite 24 • UiD 22/1995 DDR-UNRECHj Bärbel Bohley hindert Gysi am Schneidern einer weißen Weste Die Kulturbeauftragte der CDU/CSU- der STASI denunziert haben. Herr Gysi Bundestagsfraktion, , will nicht erklären, auf welch mysteriöse erklärte zur Kampagne der PDS gegen Weise die STASI von vertraulichen Ge- die Künstlerin Bärbel Bohley und ande- sprächen zwischen ihm und seinen Man- re Bürgerrechtler: danten erfahren hat. Gysi gibt sich scham- los als „Saubermann", Bürgerrechtlerin Uneingeschränkte Sympathie und Solida- Bärbel Bohley ist für ihn und seine Kurt1' rität haben Bärbel Bohley und viele ande- panen ein Störenfried erster Ordnung bel re Bürgerrechtler aus der früheren DDR Schneidern einer weißen Weste. verdient. Speiübel muß jedem werden, der Es darf deshalb keine Abschlußregelung die schamlosen Attacken und die Unbuß- e fertigkeit aus den Reihen der PDS ver- für Unrecht in der ehemaligen DDR g ' . folgt. , , Ste- ben; diese würde Leute wie Gysi und Sto fan Heym und Co. bedienen sich in strin- pe schützen und dabei ihre Opfer verhöh- genter DDR-Tradition dabei eines Voka- nen. bulars, das entlarvend ist. Wer, wie Ger- Leider wird durch Gerichtsurteile und'17 hard Zwerenz, zur Unterstützung von Gre- Schlüsse das Rechtsempfinden von Bürge gor Gysi formuliert, „Hitlers Kinder rinnen und Bürgern geradezu übermäßig rächen sich an Hitlers Opfern", macht strapaziert. Eine Rehabilitierung der Täte deutlich, daß er aus der Geschichte der auf Kosten der Opfer darf es nicht geben- DDR nichts, aber auch gar nichts gelernt hat - schon gar nicht Einsicht. Unbegreifliche Sehnsucht nach der DDR Personalie macht Zwerenz mit seiner haßvollen Klas- Neue baden-württembergische Kultus- sifizierung derjenigen deutlich, die den ministerin und Nachfolgerin von Weg in eine friedliche Revolution bereitet Marianne Schulz-Hector ist Annette und gewagt haben. Für Zwerenz sind sie Schawan. Sie war bereits als Kultus- „paranoide Revolutionsparodisten". ministerin im Schattenkabinett des Der PDS-Bundesvorstand polemisiert mit niedersächsischen CDU-Spitzenkandi- einer Broschüre - begleitet durch eine daten Christian Wulff vorgesehen. - großangelegte Anzeigenkampagne - ge- Von 1987 bis 1988 war sie Bundesge- gen die Gauck-Behörde, die jüngst in ei- schäftsführerin der Frauen-Union und nem Gutachten zu dem Schluß kommt, Leiterin der Abteilung Frauen- und daß „Dr. Gysi als anwaltlicher Vertreter Familienpolitik im Konrad-Adenauei"' von oppositionellen Bürgern die Interes- Haus, danach als Vizepräsidentin des sen des MfS mit durchzusetzen half und Katholischen Deutschen Frauenbun- mandatsbezogene Informationen an das des und des Zentralkomitees der deut- MfS weitergab". Durch diese öffentliche schen Katholiken zunächst Geschäfts' Kampagne will die PDS vergessen ma- führerin, später Leiterin der Studien- chen, daß Gysi, Stolpe und Co., Leute, die förderung Cusanuswerk, einer Ein- heute wieder über politischen Einfluß ver- richtung der deutschen Bischofs- fügen, jahrzehntelang den Unrechtsstaat konferenz. gestützt und gefördert und Mandanten bei EHÜIONSAUSSCHUSS UiD 22/1995 • Seite 25 Weniger Eingaben aus Ostdeutschland er Bericht über die Tätigkeit des Peti- Vielfach sind es persönliche Probleme wie n. ^Ausschusses im Jahre 1994 zeigt etwa im Bereich der Altersversorgung, der seh* n"r e'n weiteres Mal' wie viel" Krankenversicherung und des Familienla- »chtig - wenn auch von Jahr zu Jahr stenausgleichs. Andererseits wurden in ei- 1 anderen Schwerpunkten - die Sor- ner Vielzahl von Eingaben aber auch Sor- •anrfUnd Nöte vieler Bui"ger in Deutsch- gen von allgemeinem politischen Interesse *n keinem anderen Gremium spie- führung und Mißhandlung. Was den Be- kh SlC'1 so deutlich wie 'n diesem Aus- richt 1994 in besonderer Weise kennzeich- ge ' die aktuellen Probleme der jeweili- net, ist der deutliche Rückgang der Zahl jn Politischen und sozialen Wirklichkeit der Eingaben aus den neuen Bundeslän- eut K. schland wider. Dabei kann der dern. Diese Entwicklung kann zweifellos (L. S^eitsbericht des Ausschusses ange- ts als ein Indiz dafür gelten, daß die zwi- der Vielzahl der an ihn herangetra- schenzeitliche Verabschiedung zahlreicher e ^ n Einzelfälle, Sammeleingaben und gesetzlicher Regelungen zur weiteren scu' ^Petitionen immer nur exemplari- Normalisierung der Verhältnisse in e ^älle aufzeigen. Deutschland bei sietragen hat.

^euer Ausbildungsberuf: Werbevorlagenhersteller er Deutsche Industrie- und Han- und Agenturen, ab 1. August 1995 mit jkfctag (DIHT) und die Industrie- der Ausbildung zu beginnen, um so im p,nd Handelskammern haben die Rahmen der „Aktion plus" neue Aus- e°rderungen von Werbeagenturen, bildungsplätze zu gewinnen. tudios und Design-Betrieben nach n ' em zukunftsorientierten Berufs- In drei Jahren sollen die Auszubilden- "d aufgegriffen und erfolgreich den lernen, Arbeitsabläufe zu planen. orangebracht: Sie setzen Vorlagen technisch um und le Palette der anerkannten Ausbil- bearbeiten sie. Sie befassen sich mit Un o gsberufe ist um den Werbevorla- Illustrationen und Bildbearbeitung, ge- jenhersteller erweitert worden. Die stalten Layouts und stellen als Endpro- Urrrnern empfehlen den Betrieben dukt Werbevorlagen her. Seite 26 • UiD 22/1995 BUNDESVERFASSUNGSGERlCHj Das Urteil zu Paragraph 116 AFG ist uneingeschränkt zu begrüßen Zum Urteil des Bundesverfassungsge- siert das Grundrecht der Koalitionsfreihe' richts zu § 116 AFG erklärte der Justiti- und sichert die Rechtsgrundlagen einer ar der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ebenso funktionsfähigen wie paritätsge- Reinhard Göhner: rechten Tarifautonomie und Arbeitskamp freiheit. Das Bundesverfassungsgericht Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts betont mit Recht die Befugnisse des Ge- hat unmißverständlich die Verfassungs- setzgebers zur Ausgestaltung des Tarifve konformität des § 116 AFG klargestellt. trags- und Arbeitskampfrechts. Damit ist ein jahrelanger Streit entschie- n den. Es gibt die volle Parität der Tarif- Die Verfassungsgrundsätze der Koaliti° parität und der Staatsneutralität verbiete11 partner auch auf dem Gebiet des Arbeits- e kampfrechtes - ein fundamentaler Bestand- strukturelle Verschiebungen im Gleichg ' wicht der Sozialpartner. Solche Verschie- teil der Koalitionsfreiheit, die der Ausge- 1 staltung durch den Gesetzgeber bedarf bungen hat das Bundesverfassungsgeric" zu 116 AFG mit Recht verneint. § 116 Hervorzuheben ist die Verpflichtung der AFG vermittelt gerade die wirksame Bundesanstalt für Arbeit zur strikten Neu- Chance, sofern beide Seiten im Arbeits- tralität in Arbeitskämpfen. Dies gilt insbe- kampf das Verfassungsgebot der Verhält' sondere für die vor Erlaß des § 116 AFG nismäßigkeit wahren, strukturelle Ungle1 praktizierten sogenannten variablen Ar- heit zwischen den Sozialpartnern zu ver- beitskampfpraktiken. Beiträge zur Arbeits- hindern. In diesem Sinne ist die Kritik an losenversicherung dürfen nicht für Ar- der Karlsruher Entscheidung durch die beitskämpfe mißbraucht werden. Sprecher der SPD-Bundetagsfraktion A"' Das Urteil des Bundverfassungsgerichts ke Fuchs und zurück? stellt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt weisen. des sozialen Friedens dar und bestätigt die Linie der Koalition, die sie gegen polemi- sche, bis ins Diffamierende gehende Kritik Vorwurf zurückgewiesen an der Bundesregierung durchgehalten Der Sozialpolitische Sprecher der hat. Insbesondere der Standhaftigkeit von CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Bundesarbeitsminister Norbert Blüm ist es Julius Louven, erklärte: zu verdanken, daß diese wichtigen Grund- SPD und Gewerkschaften haben wieder sätze für den Arbeitskampf nunmehr außer holt erklärt, die von uns im Jahr 1986 - Streit gestellt sind. durchgesetzte Neufassung des § 116 A*_ greife in unzulässiger Weise in die Tafl . autonomie ein. Das Verfassungsgericnt Ein Schritt zur Befriedung diesen Vorwurf zurückgewiesen. Es ha Der stellvertretende Vorsitzende die Auffassung der Bundesregierung un der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Koalitionsfraktionen bestätigt, daß , erklärte: § 116 AFG nicht gegen das Grundgesef Die Entscheidung des Bundesverfassungs- verstößt. Weder das Streikrecht noch p1 gerichts zur Verfassungsmäßigkeit des Streikfähigkeit der Gewerkschaften sin ^ § 116 AFG ist zu begrüßen. Sie konkreti- beeinträchtigt. UiD 22/1995 • Seite 27 Bundestag appelliert an die Sozialhilfe-Träger

er n. Deutsche Bundestag hat am 29. Ju- eingestellt, obwohl alle Voraussetzungen d ^5 einstimmig eine von allen Bun- für die vom Gesetzgeber gewollte Besitz- stagsfraktionen vorgeiegte Entschlie- standswahrung nach Art. 51 Pflege VG n d g verabschiedet, die für viele Behin- vorliegen. «ch f Und Pflegebedurft'ge Sicherheit Sm Der Deutsche Bundestag stellt fest, Mit H' daß diese Verfahrensweise nicht dem Wil- p I eser Entschließung verpflichtet das len des Gesetzgebers entspricht. Er be- ament die Sozialämter, die von ihnen kräftigt deshalb seine Auffassung: en geJ °mmenen Kürzungen von Pflege- h ^hlungen rückgängig zu machen. Der • Die Besitzstandsregelung des Art. 51 n esta des p g stellt klar, daß es dem Willen Pflege VG ist auf alle Empfänger von Ges gej etzgebers entspricht, daß Pflege- BSHG-Pflegegeld anzuwenden, die bis ern fe pfänger nach dem Bundessozialhil- zum 31. März 1995 nach § 69 BSHG ljesetz auch dann ihren Anspruch auf Pflegegeld bezogen haben. n en p!y S erhalten, wenn sie nach dem neu- e w ' §eversicherungsgesetz keinen An- • Die Besitzstandsregelung setzt nicht c " haben (Besitzstandswahrung). voraus, daß nach dem 31. März 1995 ein Pflegegeldanspruch nach § 37 l der von den CDTT Fraktionen der Elftes Buch Sozialgesetzbuch (SGB XI) N dSU'SPD' Bündnis 90/Die Grünen oder nach § 69 a BSHG besteht. aer FDP vorgelegten Entschließung:

Um Und der ersten Erfahrungen mit der • Sie setzt auch nicht voraus, daß bis zum etZu 31. März 1995 ein Pflegegeld nach § 57 set ng des Pflege-Versicherungsge- (Pfle e y Fünftes Buch Sozialgesetzbuch bezogen

Die EMNID-Meinungsumfrage vom 2. 7.1995 im Auftrag von n-tv Welche Partei stellt den nächsten Bundeskanzler?

Total: Parteianhänger: CDU/CSU SPD FDP B'90/Gr CDU 61 % 86% 41 % 71 % 51 % SPD 29% 8% 51 % 12% 43% keine Angabe 10%

BERICHT: Abermals niederschmetternd für Scharping ist das Votum der SPD' Anhänger. Nur eine kleine Mehrheit von 51 Prozent glaubt, daß der nächste Bundeskanzler ein sozialdemokratischer sein wird. Immerhin aber 41 Prozent, die glauben, daß die Union auch 1998 den nächsten Regierungschef stellt. D'fl Union kann diese Woche mit den Umfragen sehr zufrieden sein. Die Partei ste die meisten als kompetent angesehenen Politiker. Sie genießt die höchste ?f°' blemlösungskompetenz, und man traut es ihr auch zu, beim nächsten Mal wie' der den Bundeskanzler zu stellen.

Behinderten und Pflegebedürftigen anzu- verpflichtete Träger, die Pflegekasse, wenden. tatsächlich eintritt. # Übergangsweise Weiter- Der Deutsche Bundestag erwartet, daßl gewährung von Leistungen Sozialhilfeträger ihre Leistungen fortsf zen, bis die Leistungen der Pflegeversi- durch die Sozialhilfeträger cherung gewährt werden." Viele Sozialhilfeträger haben vom 1. April Im Interesse der Behinderten und Pfle§ 1995 an laufende Leistungen, die bisher bedürftigen ist zu hoffen, daß die SoZ'a den Pflegebedürftigen nach dem BSHG hilfeträger ihr skandalöses Verhalten äfl'j zustanden, einfach eingestellt, obwohl Lei- dem und dem Sinn und Zweck des Art- stungen der Pflegeversicherung noch Pflegeversicherungsgesetz Rechnung[ ^ nicht erbracht wurden, da über die Am rü- gen. Es ist der erklärte Wille des Gesetz' ge bei den Pflegekassen noch nicht ent- gebers, über die Besitzstandsregelung schieden war. Eine solche Verwaltungs- cherzustellen, daß die bisherigen Pfleg praxis ist rechtswidrig. Nach den Regeln geldempfänger - unabhängig von ihrßf des BSHG (Bedarfsdeckungsprinzip) sind künftigen Einstufung - durch die Ein' in diesen Fällen die bisherigen Leistungen führung der Pflegeversicherung keine ^ weiter zu gewähren, bis der vorrangig finanziellen Nachteile erleiden. SiiCHTIP UiD 22/1995 • Seite 29 Das Schärfste war unser Turndress

Jnter diesem Titel hat Dierk D. Die- Abschalten gelernt hat und ganz be- g ball, Studienrat am Kopernikus- sonders deshalb fleißig lernte, weil es ^nasium in Niederkassel bei Bonn, für Lernerfolg eine goldene Nase gab, !.e 'dee verwirklicht, namhafte Per- die der Schulmeister mit gelber Kreide n| r° ichkeiten aus verschiedenen Be- aufmalte. Erfolgsgeheimnis dieser gol- Chen der Gesellscnaft bei dem Pro denen Nase: „Daß nach zwölf Uhr mit- iek " I 5 -Prominente schreiben über Schu- z , u Worte kommen zu lassen. P^DfcHrfH^/ e r 50 Prominente sind dem Aufruf »Z>c J*s Herausgebers gefolgt und haben Gunsten der deutschen Welthunger- ^ ® nicht nur Erzählungen über ihre ^ulzeit geschrieben, sondern auch

Prominente schreiben über Schule zugunsten der Welthungerhilfe.

. tungweisende Gedanken in den bensweg hinein verfaßt. Hinzu kom- n a|| neben aktuellen Portraitfotos vor bih^ auch erstaunlicn schöne Licht- aer aus Kindheit und Jugend. clen re prominenten „Schulzeit"-Auto- e ne 9 hören u. a. Rainer Barzel, Aen- Urda har? ' Veronica Carstens, Eber- J Dj ^fcäsafek na^ epgen, Hannelore Kohl, Han- ( Renate Laurien, Ingrid Matthäus- ler leb - Wolfgang Mischnik, Rainer Ort- hj ' J°hannes Rau, Manfred Rommel, tags beim Nachhausegehen für das nelore R ganze Dorf amtlich wurde, wer fleißig W0|f önsch, Rudolf Scharping, Ou T9ang Schäuble, Max Schmeling, war und wer nicht." tlan Se6k Schwarz-Schilling, Horst Das Buch ist beim Walter- flis p?fer' , Heide Simo- Leimeier-Verlag in Lippstadt a hL , Süssmuth, Erwin Teufel, Mat- erschienen und ist über den ^ Wissmann. Buchhandel (ISBN 3-925595-21-X) ert &sjtr Blüm z. B. erzählt in seinem für den Preis von a9, wie er in der Zwergschule das 19,80 DM zu beziehen. • Seite 30 • UiD 22/1995 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Für Sommer-Aktionen

Nr. Artikel Verpackungs- Preis einheit Canvassingstand und Zubehör 0924 CDU-Pavillon mit Seitenteil 1 St. 239- DM 0451 Canvassing-Stand (umweltfreundlich) 1 Expl. 182- DM Getränkeverpackungen (Der „Grüne Punkt") Tischplatte: ca. 70 cm x 120 cm Höhe: ca. 80 cm 0546 Aufkleber für den Canvassingstand 10 St. 37- DM Größe 78 cm x 42 cm 0458 CDU-Sonnenschirm ohne Fuß 1 St. 75- DM 0459 Füllständer für CDU-Sonnenschirm 1 St. 12,80 DM 9059 CDU-Papiertischdecke, 50 m x 100 cm 1 Rolle 25- DM 9292 BierVSaftdeckel 600 St. 21- DM Ankündigungsplakate/Flugblätter/Poster 8064 „50 Jahre CDU", DIN A1 50 Expl. 30- DM 7926 Poster: Auf in den Sommer, DIN A0 50 Expl. 39,50 DM 7927 Poster: Auf in den Sommer, DIN A1 50 Expl. 19,50 DM 8269 Rahmenplakat Sommer mit der CDU, DIN A1 50 Expl. 38- DM 8929 Rahmenplakat Auf in den Familien-Sommer, DIN A1 50 Expl 19,50 DM 1778 Handzettel, DIN A5 (mit Deutschlandfahne) 500 St. 18- DM 1988 Rahmenflugblatt DIN A4 (mit Deutschlandfahne) 500 St. 20- DM 1885 Sicher in die Zukunft-CDU, DIN A4 600 St. 21^60 DM Nützliche Sympathie-Werbemittel 9076 Teilnahmekarte für Preisausschreiben „50 Jahre CDU" 250 Expl. 33- DM 9941 Aufkleber „Auf in den Familien-Sommer" 100 St. 16- DM 9542 Europa-Straßenkarte 100 St. 100- DM 9808 FU-Fahrrad-Schlüssel 25 St. 25- DM 9614 Lederfußball 1 St. 25,80 DM 9304 Luftballons, bunt sortiert 1000 St. 110- DM 9305 Luftballondrahtstäbe 500 St. 21,50 DM 9933 Plastikball 10 St. 27,50 DM 9609 Schnellverschluß incl. Halte-Schnur für Luftballons mit Gasfüllung 100 St. 9,50 DM 9783 T-Shirt, mit CDU-Signet Größe M 1 St. 11,30 DM 9784 T-Shirt, mit CDU-Signet Größe XL 1 St. 11,30 DM 9785 T-Shirt, mit CDU-Signet Größe XXL 1 St. 11,30 DM 9939 T-Shirt für Kinder (Größe: 140) 1 St. 9- DM 9940 T-Shirt für Kinder (Größe: 164) 1 St. 9,- DM 9778 CDU-Wasserball 25 Expl. 37,50 DM

Beste Alle Preise verstehen sich zuzüglich Mehrwertsteuer und Versandkosten. Bei n lungen bis zu einem Warenwert von 50- DM wird eine Versandkostenpauschale vo 5- DM berechnet. SGEENTLICHKEITSARBEIT UiD 22/1995 Seite 31

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