TOR! Fußball und Fernsehen

Offizieller Beitrag des Kunst- und Kulturprogramms der Bundesregierung zur FIFA WM 2006™ in Zusammenarbeit mit dem OK FIFA WM 2006

Fernsehmuseum der Stiftung Deutsche Kinemathek (SDK) Filmhaus am Potsdamer Platz (Sony Center) Potsdamer Str. 2 D-10785 4. OG

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Offizieller Beitrag des Kunst- und Kulturprogramms der Bundesregierung zur FIFA WM 2006™ in Zusammenarbeit mit dem OK FIFA WM 2006

Sonderausstellung des Fernsehmuseums der Stiftung Deutsche Kinemathek (SDK) 5. Mai bis 30. Juli 2006

Öffnungszeiten: Di-So 10 bis 18 Uhr Do 10 bis 20 Uhr Montags geschlossen

Eintritt: Erwachsene 3 € Ermäßigt 2 €

Tel: 030-300 903-0 [email protected]

Verkehrsverbindungen: Fernsehmuseum der Stiftung Deutsche Kinemathek Filmhaus am Potsdamer Platz (Sony Center) Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin U-/S-Bahn Potsdamer Platz und Bus M41, 148, 200 Varian-Fry-Straße

Pressekontakt: Sabine Sasse Fernsehmuseum der SDK Filmhaus am Potsdamer Platz (Sony Center) Tel.: +49–(0)30–300 903-530 Fax: +49–(0)30–300 903-13 [email protected]

Dr. Dirk Meyer-Bosse MMK Markt- & Medien-Kommunikation GmbH An der Alster 47 20099 Hamburg Tel.: +49–(0)40–318 04-136 Fax.: +49–(0)40–318 04-199 [email protected]

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„Das Geheimnis des Fußballs ist ja der Ball“, hat mal gesagt, aber das ist wohl nur einer der Gründe für die Faszination, die dieser Sport auf so viele Menschen weltweit ausübt. Er lockt Hunderttausende in die Stadien und Millionen vor die Fernseher, seine Akteure sind Stars, die verehrt werden wie Helden. Das Fernsehen hat einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung. Es hat nicht nur die Popularität des Sports durch immer neue Inszenierungsweisen potenziert, es hat auch das Bild der meisten Menschen vom Fußball geprägt. ARD-Sportschau, Dispatcherraum „Dass der heutige Fußball so viel schneller und Foto: WDR/Jürgen Görgen athletischer wirkt als der vor zwanzig oder dreißig Jahren, als meist nur eine einzige Halbtotale mit langen Schwenks ein eher behäbiges Gesamtbild erzeugte“, schreibt Christian Eichler in seinem „Lexikon der Fußball­ mythen“ (2002), „hat vielleicht mehr mit dem Fortschritt des Fernsehens als dem des Fußballs zu tun.“

Eine spannende, eine mitunter auch prekäre Liaison hat sich da entwickelt, ein Verhältnis, das es in sich hat. Eine Beziehung, in der beide Seiten voneinander profitieren, in der sie einander aber auch auf Gedeih und Verderb ausgeliefert sind. „In Ländern wie Mexiko und Fußball EM 2004 Argentinien“, so Eichler, „bestimmt in der Praxis Live Studio im Sony Center am ein Fernsehsender über die Nationalteams; in Potsdamer Platz Berlin Europa kaufen sich immer mehr Medienmultis die Foto: ZDF/Jürgen Detmers passenden Klubs für ihr Programm.“ So nutzen sie ihre Sportsendungen als Werbeplattform für einen gigantischen Markt von Sponsoren und treiben – um Übertragungsrechte wetteifernd – die Lizenzkosten in schwindelerregende Höhen.

Die Ausstellung TOR! Fußball und Fernsehen erzählt, wie der Fußball die Entwicklung des Fernsehens beeinflusst und das Fernsehen den Profi-Fußball mit geformt hat. Sie beschreibt die Inszenierung von Bild und Wort, das Spektakel um Schau und Show, das Drama um Geld und Gefühle, den Bilderrausch und die nüchternen Momente rund um den ledernen Ball. Live ran Foto: SAT.1

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Zwei Großprojektionen empfangen die Ausstel- lungsbesucher: Die Kamera gleitet über ent- schlossene, nervöse, angespannte Gesichter: WM-Endspiel 1974 Bundesrepublik Deutschland gegen die Niederlande im Münchner Olympia­ stadion. Diffuser Stadionlärm untermalt dieses Portal der Fußballhelden. In 90 Minuten wird die deutsche Mannschaft Weltmeister sein: 20 Jahre nach dem „Wunder von Bern“ und 32 Jahre vor der zweiten WM in Deutschland.

Auf der Rückseite der Eingangsprojektionen: die deutsche Frauen-Nationalmannschaft, jubelnd nach dem Gewinn der WM 2003.

Helden von 1974 – Beckenbauer, Neeskens, Hoeneß, Cruyff - vor dem Endspiel - und Heldinnen von 2003, jubelnd nach dem WM-Endspiel, auf der Rückseite der Eingangsprojektionen zu sehen

Screenshots: Fernsehmuseum – Stiftung Deutsche Kinemathek

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Zu Beginn der 50er Jahre galt die Radioreportage noch als Königsdisziplin der Fußballberichterstat­ tung. Ob das kleine, graue, oft verschwenkte einäugige Kamerabild überhaupt in der Lage sei, das komplexe Spiel abzubilden, war trotz erster Erfahrungen seit den Olympischen Spielen 1936 unter Experten lange umstritten. Es waren die Zuschauer selbst, die dies für sich mit Ja entschieden: Die WM 1954 bescherte der jungen Republik nicht nur die ersten Helden, sondern auch den Wunsch, sie mit eigenen Augen in Aktion zu sehen: ein Boom auf Fernsehgeräte Hanns-Joachim Friedrichs und Rudi setzte ein. Michel, Teamchefs der Übertragung der Eine frühe Umfrage des NDR belegt anschaulich Fußball-WM 1978 in Argentinien für die Begeisterung des Publikums für den ARD und ZDF Programminhalt Fußball. Als 1955 Rudi Michels Filmbericht eines Spiels der Deutschen Fußball-Elf in Moskau wenige Tage nach einer Radio-Live- Reportage von Herbert Zimmermann die Fans zum Vergleich einlädt, schreibt der „Kicker“: „Fernsehbild widerlegt Rundfunkreportage“. Das Fernsehen hat sich durchgesetzt. Und Rudi Michel steht für eine neue Reportergeneration, die dem Bild den Vortritt lässt und die Analyse des Spiels in den Vordergrund stellt.

Für die 70er Jahre wird mit Heinz Florian Oertel ein Blick in die DDR geworfen: Unterlagen der SED zur WM 1974 belegen den hohen Stellen­ wert, den auch die DDR dem Fernsehfußball beimisst, und Oertel erläutert, wie er mit den politischen Direktiven umgegangen ist.

Der Besucher kann auch einen Eindruck von der Entwicklung auf technischer Ebene gewinnen. Heinz Florian Oertel Gezeigt werden die Veränderungen auf der Bild­ gestaltungsebene mit mehr Kameras, näheren Einstellungen, mehr Zeitlupen und mehr Wieder­ holungen, um eine größere Personalisierung und Emotionalisierung der Zuschauer zu erreichen: von der einfachen Totalen in den 50er Jahren zum Schnitt-Ballett der heutigen Fußball- Fernsehübertragung. Heute gehört Volker Weicker zu den führenden Bildregisseuren weltweit und hat unter anderem bei der WM 2002 Weltregie geführt. Die technischen Möglichkeiten, der finanzielle Aufwand und der bewusste Wille zu kommer- ziellem Erfolg durch Spektakel beschleunigen sich nach dem Markteintritt des Privatfernsehens in Bildregisseur Horst Seifart, Pionier in den 90er Jahren. RTL und SAT.1 bereiten die der Entwicklung der Bildregie im Stile von Unterhaltungsshows auf -

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de „eine Gezeitenwende in der Fußballberichterstattung“, wie der Buchautor Ludwig Tegelbeckers schreibt („Quo vadis, Fußball?“(2000)). Beiträge über vor der Entlassung stehende Trainer, in Skandale verstrickte Vereinsbosse - das boulevardeske Medienspiel um das Spiel herum scheint die Spielberichterstattung bisweilen zu überwuchern. Der Entwicklungsschub des immer Mehr und immer Schneller scheint - nach dem Moment der Besinnung, der „Kirch-Krise“ hieß - in eine neue Phase professioneller Ernsthaftigkeit zu treten. Die Privatsender haben gelernt, dass nur erkennbare journalistische Qualität potente Werbepartner auf Dauer bindet. ARD und ZDF orientieren sich an dem von den Privaten gesetzten technischen Standard und dem Publikumsinteresse an Geschichten mit „Human Touch“.

„Wenn Deutschland gewinnt, ist es vollkommen egal, ob ich richtig oder falsch Deutsch spreche, dann bin ich der King. Wenn sie verlieren, kann ich sprechen, dass Thomas Mann rotieren würde, und die sagen: Was ist das für ein Mist?"

Ist diese pessimistische Analyse der Reporterlegende Herbert Zimmermann zutref­ fend? Oder lieben wir sie nicht doch auch, die Schlaumeier auf dem Kommentatorenstuhl, die uns in langweiligen Passagen mit sinnlosen Statistiken und verbalen Dribblings quälen, die Adleraugen, die klare Abseitspositionen nicht erkennen, obwohl wir alle sie in fünf Einstellungen mit eingeblendetem Strich klar gesehen haben, die selbsternannten Oberschiedsrichter, die mal wieder „hier Elfmeter gegeben“ hätten, als ob uns Herbert Zimmermann das über vertane Torchancen hinwegtrösten könnte.

Körbeweise Fanpost der unerfreulichsten Art haben sie bekommen: Mal beschimpft man sie, weil sie angeblich zu unpatriotisch die Siege bejubeln (wie Wolfgang Hempel, den DDR-Reporter des WM-Finales von 1954), mal stellt man ihre Kompetenz in Zweifel. Grimme-Preise wie für Marcel Reif und Günther Jauch gibt es selten. Die beiden waren auch die Retter der Fernsehübertragung des Champions-League-Spiels Real Madrid gegen Borussia 1998 in Madrid. Als noch vor Beginn der Begegnung durch die Einwirkung ausgelassener Fans ein Tor umfiel, dauerte es 76 Minuten, bis ein neues herangeschafft war und das Spiel beginnen konnte. Für ihre launige Kommentierung (Jauch: „Für alle Zuschauer, die erst jetzt eingeschaltet haben, das erste Tor ist schon gefallen“) bekamen sie den Bayerischen Fernsehpreis.

Doch es geht auch anders: Heribert Faßbender schickt einen argentinischen Schiedsrichter „in die Pampa“, Béla Réthy vergleicht den kolumbianischen Spielmacher Valderama mit einer Klobürste. Die freie Rede am Mikrofon hat ihre Tücken, mancher Pass kommt nicht an, zu kühn angeschnittene Flanken trudeln ins eigene Tor. Durch Fan-Zitate und Reporter-Missgeschicke vorgewarnt, sieht sich der Ausstellungsbesucher selbst herausgefordert: An einer interaktiven Reporter­ station darf er selbst, mit Mannschaftsaufstellung und Statistik-Spickzettel ausgerüstet, eine Spielszene kommentieren und das Ergebnis mit dem Originalkommentar vergleichen.

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de Schau und Show

Eine Monitorwand zeigt aktuelle Fußball-Shows aus acht Ländern: USA, Großbritannien, Südafrika, Spanien, China, Brasilien. Japan und Italien. In der italienischen Sendung „Quelli che il calcio" umrahmen leicht bekleidete Tänze­ rinnen das Fußball-Programm, in dem man mangels Rechte an den Übertragungen einzelne Szenen von Laien nachspielen läßt. In Japan peppt man die Sportsendungen mit bunten Events und lustigen Spielen auf; längere Interviews mit den Fußball-Stars vermeidet man, um den Fluss der Sendung nicht zu unterbrechen. In Großbritannien hingegen sieht man gern populäre Fußballstars vergangener Zeiten im Programm, die stundenlang vor sich hin fachsimpeln.

Starpostkarten - von Marcel Reif, Jörg Wontorra, Harry Valérien, Reinhold Beckmann und Monica Lierhaus

Weltweit scheinen vergleichbare Emotionen am Werk: Stolz und Begeisterung über tolle Tore, Frust nach Niederlagen, der beständige Durst der Medien nach Auskünften über das Befinden der Spieler, - das versteht man ohne Übersetzung.

Ein Blick zurück auf das deutsche Fernsehen zeigt die Entwicklung von der betont seriösen Fußball-Nachrichtensendung über die ersten Unterhaltungs­ konzepte des „aktuellen Sportstudios“ zum Show-Klimbim mit Studiopublikum, albernen Spielchen und provokantem Interviewstil, wie er im Überschwang des Privatfernsehens zunächst gepflegt wurde.

Das Hauptinteresse der präsentierten Ausschnitte gilt dem Verhältnis von Journalist und Fußballspieler: von den verlegenen Helden, die Wim Thoelke in den 60er Jahren noch onkelhaft vorführte, über die sich cool gebenden Popstars der Generation Netzer und Beckenbauer bis zu den bisweilen eiskalt erscheinenden, vorsichtigen Medienprofis, zu denen viele Fußballstars heute geworden sind. Geht es nicht oft auch um die Frage: Wer ist der Star, wer hat die Macht? Wertet das Fernsehen den Sportler auf, den es großzügig vor die Kamera lässt, oder sind es die Journalisten, die sich bedanken müssen, weil der Star vorbeischaut und Das aktuelle Sportstudio - Glanz und Quote bringt? Dass hier auch Sportstudio Berlin in Farbe, 31.8.1968 manch vergnüglicher Klassiker der miss­ Rainer Günzler, Wim Thoelke, Harry Valérien glückten Kommunikation zu sehen ist Foto: ZDF/Arthur Grimm (Waldemar Hartmann, Rudi Völler und das Weizenbier...), versteht sich fast von selbst.

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de Frauen und Fernsehfußball ist nach wie vor ein besonderes Thema: Bestaunen kann man etwa, wie Wim Thoelke noch 1970 die Wiederzulassung des Frauenfußballs durch den DFB mit einer missglückten Kommen­ tierung eines „Damenfußballspiels“ bedenkt: „Decken, meine Damen, decken, nicht den Tisch...“

Carmen Thomas muss sich gleich zu Beginn ihrer Karriere als 1. Sportstudio-Moderatorin einer Kampagne der Bild-Zeitung erwehren. In ihrer zweiten Sendung am Samstag, den 3. März 1973, betrat sie das Studio mit einer Bild-Zeitung in der Hand, hielt eine Seite mit der Überschrift: „Charme allein genügt nicht, Frau Thomas“ in die Kamera und sagte: „...Wer trotzdem heute zu einer Veran­ staltung gehen möchte und keine Zeit hat zuzusehen, der kann sich bereits jetzt vor der Sendung eine große deutsche Sonntags­ Das aktuelle Sportstudio mit Carmen zeitung kaufen, in der können Sie dann auch Thomas - 25 Jahre Sportstudio (1988) nachlesen, wie ich heute Abend sein werde.“ Foto: ZDF/Renate Schäfer

Erst in den neunziger Jahren gelingt es Journalistinnen wie Anne Will oder Monica Lierhaus, als Moderatorin von Fußball-Sen­ dungen respektiert zu werden.

Geld und Gefühle

Große Emotionen und großes Geld, „Scheißmillionäre“ singen die Fans, wenn's schlecht läuft, und wollen doch, dass ihre Mannschaft ganz vorne mitspielt. Doch wer muss wen bezahlen? In den 50er Jahren soll es schon mal vorgekommen sein, dass Fuß­ ballvereine dem Fernsehen für die Über­ tragung von Spielen Geld anboten. Die DFB- Bosse gaben sich jedoch zunächst spröde: Schadeten Live-Übertragungen nicht dem Spielbetrieb der zu anfangs noch zeitgleich spielenden unteren Klassen? Würden die Stadien nicht leer bleiben und den Vereinen Verluste entstehen? Müsste man diese dann nicht kompensieren? Doch die Zeit der wilden Ehe zwischen dem Fernsehen und dem Fußball ist rasch vorbei; 1958 schließt der DFB den ersten Vertrag, in dem der ARD erlaubt wird, pro Monat insgesamt zwei Spiele zu übertragen. Eine Entwicklung mit enormer Dynamik beginnt, deren nationale und internationale Wegmar­ Uwe Seeler in den 70er Jahren in einem Werbespot für das Rasierwasser Hâttrick ken die Ausstellung mit Dokumenten und Screenshots: Fernsehmuseum – Stiftung Presseberichten illustriert und visualisiert. Deutsche Kinemathek www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de Vom Trittbrettfahrer zum Werbepartner: In den 50er Jahren gibt es noch Übertragungsabsagen, weil Veranstalter die Bandenwerbung nicht entfernen wollen. In den 70er Jahren protestieren Fernsehgewaltige empört gegen Schleichwerber. Und im „Schwarzen Kanal“ greift das DDR-Fernsehen die Kommerzialisierung des Fußballs im Westen an, während der DDR-Sportverband zugleich von adidas harte Westmark kassiert, damit der Sportartikelhersteller seine drei Streifen auch hinter dem Eisernen Vorhang omnipräsent machen kann. Mit dem anwachsenden Geldbedarf des Fußballs wie des Fernsehens, das sich den Fußball leisten will, entwickelt sich eine nicht mehr aufzulösende ménage à trois.

Doch auch ohne die Fans geht es nicht: sowohl durch Eintrittsgeld und Merchan­ dising, als auch durch die Einschaltquote, die hohe Werbepreise rechtfertigt, sowie als „lebende Dekoration“ sind sie in den modernen Fußball-Arenen für den Fernsehfußball unverzichtbar. Allerdings lassen sich die Fans nicht widerspruchslos in die Programmplanungen der Fernsehfuß­ ballmacher einbinden: In den Stadien wehren sich Fan-Initiativen wie „Pro 15:30“ gegen die Aufsplittung des Spieltages gemäß den Interessen des Fernsehens. Als nach Verkauf der Bundesligarechte an Premiere die Spielberichterstattung im frei empfangbaren Fernsehen weit hinter die übliche heilige Sportschaustunde verlegt wird, schalten die Fans ab und erzwingen die Rücknahme solcher Marktstrategien.

Aber auch das Fernsehen selbst findet Momente der Infragestellung des Prinzips der kommerziellen Auswertung um jeden Preis: Am 29. Mai 1985 bricht vor dem Europapokal-Endspiel im Brüsseler Heysel­ stadion nach Rangeleien zwischen Fans der beteiligten Clubs Juventus Turin und Liverpool eine Massenpanik aus, bei der 39 Zuschauer sterben und mehr als 400 ZDF-heute journal-Moderator Ruprecht Eser schwer verletzt werden. Das ZDF ent­ verkündet am 29. Mai 1985 den Abbruch der scheidet daraufhin, die Übertragung Fernseh-Übertragung aus dem Heysel-Stadion abzubrechen. Screenshots: Fernsehmuseum – Stiftung Deutsche Kinemathek

„Es sollte ein Europacup-Finale werden in Brüssel, es ist eine Tragödie geworden, die wir in Europa so noch nicht erlebt haben, mit der wir im heute journal so gut wir es können angesichts der Zeitumstände fertig werden wollen. Das ZDF hat sich entschieden, dieses Spiel nicht zu übertragen, ein Spiel, das, so glaube ich, nur noch einen einzigen Zweck hat, nicht mehr nur einen Europacup auszuspielen, sondern eine neue schlimme Massenhysterie zu verhindern, die Stimmung so gut es geht zu beschwichtigen.“ (ZDF heute journal-Moderator Ruprecht Eser)

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de Apsis und Abschluss

„Fußball wie noch nie“, Hellmuth Costards experimenteller Fußballfilm von 1970/71, präsentiert als Triptychon von Großprojek­ tionen, schließt die Ausstellung ab. In seinem einzigartigen Dokument hat Costard, einer der wichtigsten Experimen­ talfilmer des deutschen Kinos der 60er und 70er Jahre, während eines Ligaspiels von Manchester United gegen Coventry ausschließlich den Stürmer George Best gefilmt. Den Spielverlauf, das Zusammen­ spiel der Mannschaften, die Aktionen des Gegners, die entscheidenden Torszenen – was uns sonst wichtig erscheint, sehen wir nur beiläufig. Und doch zieht uns Costards Film hinein in die Atmosphäre, den Pulsschlag des Spiels. Akustisch einge­ rahmt vom Jubel der Fans nehmen wir teil an der wechselnden, spannungsvollen Dynamik.

George Best, damals 24 Jahre alt und erster britischer Popstar des Fußballs, trabt an der Linie entlang, setzt zu einem Sprint an, bremst ab, bleibt stehen, läuft zurück, beobachtet das Geschehen, zieht erneut das Tempo an. „Nie sonst bekam ein Zuschauer klarer die Laufwege eines Spielers und dessen Versuche zu sehen, die Entwicklung eines Fußballspiels zu „lesen“. Oder zu beobachten, wie bewusst George Best seine Kräfte einteilt. Vor allem in der ersten Halbzeit wartet er mehr auf Ballkontakte, als dass er sie wirklich hätte. Manchmal scheint er einfach nur rumzustehen, die Hände in die Hüften gestemmt, manchmal ist er auf dem Platz unterwegs wie ein Spaziergänger; sogar der Schiedsrichter überholt ihn auf dem Weg zum gegnerischen Tor. Und dann, urplötzlich, wie beim 1:0, scheinen seine Bewegungen einfach zu explodieren.“ (Quelle: Website des Goethe-Instituts). So ist Costards Film nicht zuletzt auch ein ästhetisches Gegengewicht zur modernen, Sreenshots aus dem Dokumentarfilm „Fußball sich überschlagenden Medieninszenierung wie noch nie“ (1970/71): Fernsehmuseum – des Spiels um den ledernen Ball. Stiftung Deutsche Kinemathek

„I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just wasted.“ George Best

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Offizieller Beitrag des Kunst- und Kulturprogramms der Bundesregierung zur FIFA WM 2006™ in Zusammenarbeit mit dem OK FIFA WM 2006

Sonderausstellung des Fernsehmuseums der Stiftung Deutsche Kinemathek 5. Mai bis 30. Juli 2006

Ausstellungsteam

Kuratorin: Petra Schlie

Kurator: Peter Jammerthal

Konzeptionelle Beratung: Torsten Körner

Ausstellungsorganisation: Christian Modersbach

Recherche: Philipp Engelhardt

Mitarbeit Recherche: Markus Streim

Architektur und Gestaltung: Hans Dieter Schaal

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Sabine Sasse Dr. Dirk Meyer-Bosse (MMK)

Öffentlichkeitsarbeit SDK: Christa Schahbaz

Grafik: Gabriele Altevers, Karla Detlefsen

Im Rahmen der FIFA WM 2006™ fördert die Nationale DFB Kulturstiftung gemeinnützige GmbH Kunst- und Kulturprojekte mit einem Fußballbezug, die durch ein Gütesiegel offiziell anerkannt werden. Kurator des Kunst- und Kulturprogramms ist André Heller. Die Bundesregierung stellt die Mittel aus dem Silbermünzprogramm zur FIFA WM 2006™ zur Verfügung. Das Kunst- und Kulturprogramm zur FIFA WM 2006™ soll dazu beitragen, Deutschland seinen Gästen in seiner kulturellen Vielfalt zu präsentieren und zugleich die Bevölkerung des Gastgeberlandes wie auch die Weltöffentlichkeit auf die FIFA WM Deutschland 2006™ einzustimmen.

Informationen zur Arbeit der DFB Kulturstiftung sowie eine Übersicht über alle bisher geförderten Projekte finden Sie im Internet unter www.dfb-kulturstiftung.de

Das Fernsehmuseum wird unterstützt vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien sowie in der Programmarbeit von ARD, ZDF, der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) und der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM). Veolia Wasser GmbH sichert als Sponsor die Veranstaltungs- und Ausstellungsaktivitäten bis zum Jahr 2012.

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de Fußball und Fernsehen Eine WM-Chronik

1954 WM in der Schweiz Im Dezember 1952 wurde in beiden deutschen Staaten das Fernsehver­ suchsprogramm gestartet. Zur Fußball-WM in der Schweiz waren in West- Deutschland mehr als 27.000 Apparate angeschlossen. Die Übertragungsrechte für die Spiele waren noch kostenlos. Die ARD schickte vier Reporter in die Schweiz. Legendär wurde die Radioreportage des Finales von Herbert Zimmermann („Tor! Tor! Tor!“). Kaum bekannt: Im Fernsehen wurde das Spiel von Dr. Bernhard Ernst kommentiert. Die Tonspur ist jedoch nicht erhalten.

1958 WM in Schweden Ausgerechnet der Gerätehersteller Philips sorgte mit einer Ausfallgarantie dafür, dass überhaupt zehn Spiele übertragen wurden. Die Veranstalter hatten zuvor aus Angst vor zu wenigen Zuschauern in den Stadien Live-Übertragungen gänzlich untersagt. Die ARD zahlte für die Rechte 160.000 DM an die Eurovision - ein Verbund von acht Ländern, die sich die Kosten von Live-Sendungen teilten.

1962 WM in Chile Live-Übertragungen aus Südamerika waren noch nicht möglich. Filmteams machten Aufnahmen, die mit 48 Stunden Verzögerung in Europa gezeigt wurden. Die ARD hatte eine eigene Hörfunkstation nach Chile transportiert, von der aus sie die Spiele nachts live im Radio sendete.

1966 WM in England Am 1. April 1963 ging das ZDF auf Sendung. Aus England berichtete das „Zweite“ mit seiner täglichen Sendung „Drehscheibe“ sehr viel umfangreicher als die ARD. Beide Sender hatten für die Übertragungsrechte 400.000 DM an die Eurovision gezahlt. Während der Übertragungen waren bis zu elf Kameras in den Stadien aufgestellt. Zoom-Objektive erlaubten dem Kameramann, bestimmte Spieler besonders herauszuheben. Verfügbar war auch erstmals eine elektronische Zeitlupe, die aber erst nachträglich in den Beitrag eingeschnitten werden konnte. Doch auch deren exzessiver Einsatz konnte letztlich nicht die Frage klären: War der Ball beim legendären "Wembley-Tor" im Endspiel zwischen England und Deutschland hinter der Linie oder nicht?

1970 WM in Mexiko Mexiko geriet zur ersten Fernseh-WM: Alle Spiele wurden live und in Farbe übertragen. Damit die Begegnungen in Europa zur besten Sendezeit zu sehen waren, legte die FIFA die Anstoßzeiten auf 12 Uhr mittags Ortszeit fest. Die Spieler klagten über die teils unerträgliche Hitze. Adidas entwickelte extra für das Turnier den „Telestar“ – einen Fußball, der wegen seiner schwarz-weißen Flecken im Fernsehen besonders gut zu sehen war. Neu waren auch die Hintertorkamera sowie der Einsatz tragbarer Kameras. Die Zeitlupe war jetzt erstmals während des Spiel direkt einspielbar.

1974 WM in Deutschland Mit ausgefeilten Regieanweisungen perfektionierte die ARD die Übertragung der WM. Briten und Südamerikaner kritisierten den Stil der deutschen Regisseure jedoch als zu steril. Für viele Bundesbürger war die Weltmeisterschaft ein wichtiger Impuls für den Umstieg auf Farbfernseher.

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de 1978 WM in Argentinien Zur WM in Argentinien wurden gezielt fernsehgerechte Stadien gebaut. Die Präsentation des Spektakels auf dem Bildschirm stand im Mittelpunkt: Der Rasen bekam Streifenmuster, Abseitspositionen waren dadurch besser erkenn­ bar. Die Spieler erhielten auffälligere Rückennummern. Auch die Technik war einen Schritt weiter: erstmals wurden alle Kamerabilder permanent aufgezeichnet. Dadurch waren Mehrfachwiederholungen aus verschiedenen Perspektiven möglich.

1982 WM in Spanien „Schändlich" nannte Eberhard Stanjek jenes Ballgeschiebe, das er für die ARD am 25. Juni 1982 aus Gijon zu kommentieren hatte. Deutschland und Österreich stellten, nachdem das 1:0 für die Deutschen gefallen war, ihre spielerischen Bemühungen weitgehend ein – das Ergebnis reichte beiden zum Erreichen des Halbfinales. Etwa eine halbe Stunde vor dem Ende der Partie sagte der erboste Stanjek aus Protest seinen letzten Satz. Dann blieb der Bildschirm stumm.

1986 WM in Mexiko Diego Maradona behauptete, es sei die „Hand Gottes“ gewesen, die seiner Mannschaft zur 1:0–Führung gegen England verholfen habe. Die Zeitlupe zeigte jedoch unmissverständlich: es war seine eigene Hand. Dieser Augenblick wurde zu einer der am meisten wiederholten Fernsehszenen im Laufe der WM.

1990 WM in Italien Im deutschen Fernsehen entwickelt sich die Experten-Kultur: Karl-Heinz Rummenigge macht als Co-Kommentator in Italien den Anfang. Als Andy Brehme beim Finale in Rom den entscheidenden Elfmeter verwandelte und die Mannschaft von Teamchef zum Titel schoss, saßen über 30 Millionen Zuschauer in Deutschland vor den Fernsehgeräten.

1994 WM in den USA Stefan Effenbergs Abgang erhitzte die Gemüter der deutschen Fernsehzuschauer und Besucher im Stadion. Als er im Spiel gegen Südkorea ausgewechselt wurde, zeigte er den Beifall klatschenden deutschen Fans den später durch zahlreiche Wiederholungen berüchtigten „Stinkefinger“. Zugunsten günstigerer Übertra­ gungszeiten mussten die Spieler, wie schon 1970 in Mexiko, in praller Mittagssonne antreten.

1998 WM in Frankreich ARD und ZDF zahlten für die Übertragungsrechte rund 18 Mio. DM - einschließlich Produktionskosten. Da sie für 30 Werbesekunden 153.000 DM einstrichen, entwickelte sich die WM in Frankreich zum großen Geschäft für die öffentlich-rechtlichen Sender. Am Ende verzeichneten sie Einnahmen von rund 40 Mio DM.

2002 WM in Südkorea und Japan 250 Mio. DM hatten die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten bei dieser WM für Übertragungsrechte ausgegeben – mehr als für alle Weltmeisterschaften zuvor zusammen. Trotzdem durften ARD und ZDF lediglich zwei Dutzend Spiele senden. Von vielen teils hochklassigen Begegnungen zeigten sie nur Standbilder. Dabei setzten mehr als 20 Kameras das Geschehen auf dem Feld so umfassend wie nie zuvor in Szene. Wer alle Spiele sehen wollte, musste zum Pay-TV wechseln.

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de 2003 Frauenfußball-WM in den USA Die Deutsche Elf siegte im Endspiel gegen Schweden mit 2:1 und sorgte damit für einen Schub in der Frauenfußball-Berichterstattung. So erhielt die Frauen- Nationalelf nach der WM einen eigenen Fernsehvertrag. Eine Gleichbehandlung mit dem Männerfußball scheint jedoch nicht in Sicht: „Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Männer-Fußball nach wie vor zu den Top-Sportarten gehört und die meisten Zuschauer anzieht", sagte etwa ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender 2005.

2006 WM in Deutschland In Deutschland werden mindestens 48 der 64 Spiele bei ARD und ZDF übertragen; acht Begegnungen zeigt das Privatfernsehen. Lediglich der Pay-TV- Sender „Premiere“ zeigt sämtliche 64 Partien – im hoch auflösenden Fernseh­ format HDTV (High Definition Television).

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Medienprogramm

Projektion Portal Eingang

WM-Finale 1974 Die Mannschaften der Niederlande und der Bundesrepublik Deutschland vor Spielbeginn 8.7.1974

Projektion Portal Ausgang

Damen-WM-Finale 2003 Die deutschen Weltmeisterinnen jubeln über ihren Sieg gegen Schweden durch das Golden Goal von Nia Künzer. 12.10.2003

Bereich BILD UND WORT - Einzelner Monitor am Eingang:

WM 1954 Ungarn - BRD Filmausschnitt mit Hörfunkreportage von Herbert Zimmermann NWDR 4.7.1954

WM 1954 Ungarn - BRD Hörfunkreportage von Wolfgang Hempel Rundfunk der DDR 4.7.1954

Länderspiel UdSSR - BRD Hörfunkreportage von Herbert Zimmermann und Rudi Michel NWDR 21.8.1955

Bereich BILD UND WORT – neun Monitore:

Foul Leonel Sanchez gegen Mario David in der 41. Spielminute WM 1962 Chile - Italien Originalfernsehkommentar nicht erhalten WDR, Spiel am 2.6.1962

Elfmeter Dieter Brenninger verwandelt zum 3:2 in der 77. Spielminute. www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de Pokalendspiel 1965/66 FC Bayern München - MSV Duisburg Originalfernsehkommentar nicht erhalten WDR, Spiel am 4.6.1966

Tor Franz Beckenbauer schießt das 3:0 in der 40. Spielminute. WM 1966 BRD - Schweiz WDR, Spiel am 12.7.1966

Foul Norbert Siegmann gegen Bundesliga 1981/82 Werder Bremen - Arminia Bielefeld Kommentar: Günter-Peter Ploog ZDF Sport am Freitag, Spiel am 14.8.1981

Elfmeter Günter Netzer verwandelt zum 1:2 in der 85. Spielminute. EM 1972 Viertelfinale England - BRD ZDF, Spiel am 29.4.1972

Tor Jürgen Sparwasser schießt das 0:1 in der 78. Spielminute. WM 1974 BRD - DDR Kommentar: Heinz-Florian Oertel DDR-Fernsehen, Spiel am 22.6.1974

Foul Schwalbe von Andi Möller Bundesliga 1994/95 - Karlsruher SC Kommentar: Werner Hansch Sat.1 ran, Spiel am 13.4.1995

Elfmeter Zinedine Zidane verwandelt zum 2:1 in der 90. Spielminute. EM 2004 Frankreich - England Kommentar: Béla Réthy ZDF EM live, Spiel am 13.6.2004

Tor Mehmet Scholl schießt das 1:1 in der 28. Spielminute. EM 2000 Deutschland - Rumänien Kommentar: Johannes B. Kerner ZDF Sport extra, Spiel am 12.6.2000

Bereich BILD UND WORT - Einzelner Monitor

Die Sportschau Rückblick 10 Jahre Sportschau WDR 6.7.1971

Wir über uns: Sportschau WDR 20.3.1983

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de 59 Jahre Fußball im TV WDR 1995

24 Stunden - Im Rausch der Champions League Sat.1 23.2.2004

Bereich BILD UND WORT - Einzelner Monitor

Champions League Günther Jauch und Marcel Reif überbrücken mit ihrer Moderation die Zeit bevor das Spiel Real Madrid gegen Borussia Dortmund beginnen kann, weil ein Tor umgefallen ist und ausgetauscht werden muss. Im Studio RTL 1.4.1998

Bereich SCHAU UND SHOW - Einzelner Monitor in Dreiergruppe 1

Die Sportschau Spieler und Trainer Herbert Widmayer vom 1. FC Nürnberg im Trainingslager in einer der ersten Sportschausendungen WDR 30.7.1961

Hier und heute Die Frau des Fußballers vom 1. FC Köln schaut im Fernsehen das Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft gegen den 1. FC Nürnberg. WDR 12.5.1962

Das aktuelle Sportstudio Moderator Dieter Kürten beim Skat und im Gespräch mit dem Spieler Reinhard Libuda und dem Schatzmeister Heinz Aldenhoven vom FC Schalke 04. ZDF 25.10.1969

Ein neuer Peter Ducke Spieler des FC Carl Zeiss Jena in der Kabine und Interview mit dem Trainer DFF 29.11.1971

Unsere Mannschaft in der Endrunde Interview mit Hans-Jürgen Kreische vom SC Dynamo über seine Verletzung im Vorfeld der WM 1974. DDR-F 13.6.1974

Sportreporter Fußballverlosung zum Abschluss der WM 1974. Moderator Heinz-Florian Oertel mit dem Trainer der DDR-Mannschaft Georg Buschner und Schiedsrichter Karl- DDR-F 8.7.1974

Bereich SCHAU UND SHOW - Einzelner Monitor in Dreiergruppe 2

Das aktuelle Sportstudio

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de 1955 hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seinen Vereinen untersagt, Frauen dort Fußball spielen zu lassen. Zur Aufhebung dieses Verbots 1970 präsentiert Moderator Wim Thoelke abfällig ein Spiel des Nationalteams der Frauen. ZDF 28.3.1970

Männerbünde Interview mit Sportschau-Moderator Ernst Huberty über Frauenkörper und Fußball. Film zum Thema Fußball und Fernsehen im Vorfeld der WM 1974 von Helke Sander und Sarah Schumann. WDR 1973

Das aktuelle Sportstudio Carmen Thomas, die erste Sportmoderatorin im deutschen Fernsehen, deckt in ihrer zweiten Sendung auf, dass Bild am Sonntag bereits vor der Live- Ausstrahlung einen Verriss ihrer Moderation gedruckt hat. ZDF 3.3.1973

Die Sportschau Anne Will moderiert als erste Frau die Sportschau. Da die Erstverwertungsrechte für die Fußballbundesliga 1999 nicht bei der ARD lagen und diese erste Sendung an einem Sonntag gesendet wurde, eröffnet sie nicht direkt mit Fußball. WDR 28.11.1999

Bereich SCHAU UND SHOW - Einzelner Monitor in Dreiergruppe 3

Das aktuelle Sportstudio Der Manager des FC Bayern München Uli Hoeneß verteidigt den Bayern-Trainer Jupp Heynckes, der vom Trainer des 1. FC Köln Christoph Daum beleidigt worden war. Im Studio dabei der frühere Bayern-Trainer Udo Lattek und Moderator Bernd Heller ZDF 20.5.1989

Ran - Sat.1-Fußball Moderator Reinhold Beckmann spricht in der ersten ran-Samstagssendung per Videoschaltung mit dem Trainer des FC Schalke 04 Udo Lattek über dessen Trainingsanzug mit Sponsorenlogos. Sat.1 15.8.1992

Sportschau Live Spanien - Deutschland Moderator Gerhard Delling spricht vor dem Spiel mit Co-Moderator Günter Netzer über dessen Zeit als Spieler in Spanien. WDR 12.2.2003

Sportschau Live Island - Deutschland Moderator Waldemar Hartmann nach dem Spiel im Gespräch mit dem aufbrausenden Trainer der deutschen Nationalmannschaft Rudi Völler WDR 6.9.2003

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de Bereich SCHAU UND SHOW - Internationale Sendungen in Achtergruppe

USA Soccer ESPN 2

Großbritannien Match of the Day BBC

Südafrika MTN Soccerzone SABC

Spanien El rondo TVE

China Zuqiu Zhi Ye CCTV-5

Brasilien Globo Esporte GLOBO TV

Japan Super Soccer Plus TBS

Italien Quelli che il calcio RAI 2

Bereich SCHAU UND SHOW - Einzelner Monitor an der Wand heute journal Moderator Ruprecht Eser erklärt, warum das ZDF nach den gewalttätigen Ausschreitungen im Brüsseler Heysel-Stadion das vorgesehene Finale des

www.deutsche-kinemathek.de www.dfb-kulturstiftung.de Europapokals der Landesmeister zwischen dem FC Liverpool und Juventus Turin nicht überträgt. Live zugeschaltet aus dem Stadion ist der Kommentator Eberhard Figgemeier. ZDF 29.5.1985

Bereich SCHAU UND SHOW - Einzelner Monitor an der Wand

Frühe Fernsehwerbung mit Fußballern Knorr-Suppe mit Knorr-Suppe mit Franz Beckenbauer Haribo-Katinchen mit Horst Höttges, Uwe Seeler und Haribo-Goldbären mit Franz Beckenbauer, und Gerd Müller Hâttric mit Uwe Seeler

Projektion in der Apsis

Fußball wie noch nie Die Kameras folgen während eines gesamten Spiels von Manchester United ausschließlich dem Spieler mit der Nummer 11, George Best. Nur aus seinen Aktionen und Reaktionen lässt sich der Spielverlauf erahnen. Best schießt in diesem Heimspiel im Old-Trafford-Stadion am 12. September 1970 gegen Coventry City in der zweiten Halbzeit das 1:0 und bereitet das Tor von Bobby Charlton zum 2:0 Endstand für ManU vor. Die nordirische Fußball-Legende George Best galt als genialer Spieler und Popstar mit ruinösem Lebenswandel. Er starb 2005, die Beerdiging in Belfast wurde von der BBC live übertregen. Experimentalfim von Hellmuth Costard, produziert von Werner Grassmann, Studio 1 Filmproduktion, Länge 100 Minuten ARD 29.3.1971

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