Diplomarbeit
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DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit Wie kommt die Klanginstallation ins Radio? Über die Kooperation von TONSPUR für einen öffentlichen raum und Ö1 Kunstradio – Radiokunst Verfasserin Katrin Gann angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2011 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 316 Studienrichtung lt. Studienblatt: Musikwissenschaft Betreuer: Ao. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Gratzer You go in it and you go out of it. And by the time you go out of it, something is different. SOMETHING. David Moss, August 2011 Danksagung „Was lange währt, wird endlich gut“ - Vom ersten Gedanken bis zu der nun fertigen Diplomarbeit sind gut zwei Jahre vergangen. Während dieser Zeit habe ich viel gelernt. Manche Ideen erscheinen zunächst gut und stellen sich dann als Sackgassen heraus. Andere scheinen unwichtig und werden schließlich entscheidend. Für die Unterstützung, meinen Weg zu finden und die Ideen zu präzisieren, danke ich meinem Betreuer Prof. Wolfgang Gratzer, der stets ein offenes Ohr hatte. Diese Arbeit wäre jedoch nicht möglich gewesen ohne die Mitwirkung einer Reihe von Menschen. Georg Weckwerth und Peter Szely von TONSPUR für einen öffentlichen raum sei gedankt für die Einblicke, die ich in ihre Arbeit erhalten durfte und für die vielen Antworten, die ich auf meine Fragen bekommen habe. Ebenso danke ich Elisabeth Zimmermann für Antworten und Hinweise zum Ö1 Kunstradio – Radiokunst, Radiokunst und Klanginstallationen. Undenkbar wäre mein Projekt jedoch ohne David Moss gewesen, an dessen kreativem Prozess ich teilhaben durfte. Davon habe ich nicht nur für diese Diplomarbeit profitiert, sondern auch musikalisch und persönlich. Andreas und Markus – Danke für Zeit, Rotstift, Anmerkungen und Anregungen. Nicht zu vergessen alle Gesprächspartner und Freunde, die an der Entwicklung meiner Ideen teil hatten. Inhaltsverzeichnis Danksagung Abbildungsverzeichnis Hinweise zu Schreibweisen 1. Einleitung ........................................................................................................ 5 1.1 Motivation ...................................................................................................... 6 1.2 Zielsetzung und Fragestellung ...................................................................... 7 1.3 Gliederung und Aufbau der Arbeit ................................................................ 8 1.4 Methode ...................................................................................................... 10 1.5 Kritischer Literaturbericht ............................................................................ 11 2. Klangkunst im öffentlichen Raum ................................................................. 13 2.1 Wo ist der öffentliche Raum? ...................................................................... 13 2.2 Wie klingt der öffentliche Raum? ................................................................ 15 2.3 Klanginstallationen im öffentlichen Raum ................................................... 18 3. TONSPUR für einen öffentlichen raum – ein Portrait ................................... 23 3.1 Die Entstehung der TONSPUR .................................................................. 23 3.2 Die Motivation der TONSPUR .................................................................... 27 3.3 Künstlerische Entscheidungen ................................................................... 29 3.4 TONSPUR hautnah – Der Alltag ................................................................. 32 3.4.1 Der technische Aufbau ............................................................................. 32 3.4.2 Die Arbeit mit den KünstlerInnen ............................................................. 33 4. Die TONSPUR im Kunstradio ....................................................................... 35 4.1 Ö1 Kunstradio – Radiokunst – eine Vorstellung ......................................... 35 4.2 Das Kooperationsmodell ............................................................................. 44 4.3 TONSPUR – Kunstradio Kooperationen .................................................... 47 5. David Moss: 23 ways to remember silence, but only 1 way to break it (2011) .................................................................. 52 5.1 Von der Idee zur Klanggenerierung ............................................................ 53 5.1.1 Idee und Konzept ..................................................................................... 54 5.1.2 Klanggenerierung – Aufnahmen im Funkhaus des ORF ......................... 57 5.2 Vom Kontrollieren und Loslassen – Die Produkte Radiostück und Installation .................................................................................................. 59 5.2.1 Das Radiostück – Kontrollierte Form ....................................................... 59 5.2.2 Die Installation – Freiheit des Materials ................................................... 62 6. Die Beziehung zwischen Installation und Radiostück .................................. 66 6.1 Gemeinsamkeiten ....................................................................................... 67 6.2 Unterschiede ............................................................................................... 71 7. Klanginstallationen im Radio ........................................................................ 77 7.1 Wie die Klanginstallation ins Radio kommen kann ..................................... 78 7.2 Klanginstallationen im Kunstradio .............................................................. 81 8. Fazit – Zusammenfassung und Ausblick ...................................................... 86 9. Quellenverzeichnis ........................................................................................ 92 9.1 Literatur ....................................................................................................... 92 9.2 Internetquellen ............................................................................................ 94 10. Anhang ........................................................................................................ A1 10.1 Interview mit Peter Szely, 27.6.2011 ........................................................ A1 10.2 Interview mit Georg Weckwerth, 28.6.2011 .............................................. A6 10.3 Interview mit Elisabeth Zimmermann, 23.8.2011 ................................... A15 10.4 Interview mit David Moss, 23.8.2011 ...................................................... A20 10.5 Kooperationen von TONSPUR und Kunstradio (Übersicht) ................... A33 10.6 Lageplan MuseumsQuartier Wien .......................................................... A35 Abstract – deutsch .......................................................................................... A36 Abstract – englisch ......................................................................................... A37 Eigenständigkeitserklärung ............................................................................ A38 Lebenslauf ...................................................................................................... A39 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Erste Bank Arena. Bild: © Georg Weckwerth................................24 Abbildung 2: 360°-Panoramabild, rechts: TONSPUR_passage mit Deckengestaltung von Esther Stocker. © Kay-Uwe Rosseburg.........................26 Abbildung 3: Schema zur Dokumentation. © Katrin Gann.................................52 Abbildung 4: Lageplan MuseumsQuartier Wien. © http://www.mqw.at/de/besucherservice/anreise+u+uebersichtsplaene/.......A35 Hinweise zu Schreibweisen Die TONSPUR für einen öffentlichen raum kürze ich für gewöhnlich mit TONSPUR ab. Der Name ist in Großbuchstaben geschrieben, um die Installation nicht mit dem Format Tonspuren des Senders Österreich 1 zu verwechseln. Die Schreibweise TONSPUR_passage richtet sich nach derjenigen, welche die TONSPUR in ihren Veröffentlichungen verwendet. Mit „passage“ ist dezidiert die TONSPUR_passage gemeint, bei „Passage“ ist dies nicht zwangsläufig der Fall. Auch Ö1 Kunstradio – Radiokunst kürze ich in der Regel mit dem geläufigen Kurztitel „Kunstradio“ ab. 1. Einleitung Beginnt man sich mit Klangkunst zu beschäftigen, wird schnell klar: eine befriedigende Definition gibt es bislang nicht. Die verschiedensten künstlerischen Phänomene werden unter Klangkunst subsumiert. Ich halte mich in meinem Verständnis der Klangkunst an Helga de la Motte- Haber, welche Klangkunst vor allem im Feld zwischen Musik und bildender Kunst als interdisziplinäre und intermediale Kunstform ansiedelt.1 Damit ist auch schon eines der wichtigsten Merkmale von Klangkunst angesprochen: die Verbindung unterschiedlicher Kunstdisziplinen mit ihren verschiedenen Ausgangsmaterialien. Während bildende Kunst den Raum für sich in Anspruch nimmt, ist Musik eine Zeitkunst. Im Laufe des 20. Jahrhunderts brechen KünstlerInnen diese Kategorisierungen jedoch auf.2 V.a. war es das Bestreben der New York School und der Fluxus- und Happening Bewegungen, verschiedene Künste zu verbinden.3 Somit bestehen für die Klangkunst keine materiellen oder medialen Grenzen. Adorno beklagt in seinem Beitrag Die Kunst und die Künste diese Grenzüberschreitungen, da sich die Künste verfransen und unter „metaphysischem Sinnverlust“4 leiden würden. Ich sehe diese Aussage kritisch, sowohl für die Situation der 1960er Jahre und erst recht für heute. Meiner Meinung nach zeigt Klangkunst viele Gemeinsamkeiten auf, die zwischen Musik und bildender Kunst bestehen. Die Intermedialität