Die Deutschsprachige Schweizer Literatur in China

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Die Deutschsprachige Schweizer Literatur in China Jahrbuch für Internationale Germanistik pen Jahrgang LI – Heft 2 | Peter Lang, Bern | S. 179–190 Die deutschsprachige Schweizer Literatur in China Von Chen Zhuangying, Shanghai International Studies University Shanghai Die Schweiz ist ein Alpenland mit direkter Demokratie und vier Amtssprachen, was sich in einer vielfältigen Kultur und Literatur widerspiegelt. Zwar sind China und die Schweiz geographisch mehr als zehntausend Kilometer vonein­ ander entfernt, aber die Beziehungen zwischen beiden Ländern und Völkern reichen in das 18. Jahrhundert zurück, als die ersten Schweizer Geschäftsleute nach Shanghai und Suzhou kamen, um Handel mit Seide, Tee und Porzellan zu treiben. Als 1949 die Volksrepublik China gegründet wurde, erkannte die © 2019 Schweiz als erstes westliches Land die neue Republik an und nahm im Jahr 1950 diplomatische Beziehungen mit China auf. Seitdem genießen die Schweiz sowie ihre Kultur und Literatur in China besondere Wertschätzung, die auch von den chinesisch-deutschen und chinesisch-französischen Beziehungen beeinflusst ist. Die chinesische Regierung legt großen Wert auf eine intensive bilaterale Beziehung zur Schweiz. Das chinesische Volk interessiert sich für die Heimat von Heidi, für Schokolade und Uhren. Die Schweizer Literatur, vor allem die deutschsprachige, wurde und wird regelmäßig ins Chinesische übersetzt und gelesen, zwar nicht in der Intensität der deutschen oder französischen Literatur, aber doch dem Umfang angemessen. Vorliegender Beitrag konzentriert sich auf die deutschsprachige Literatur der Schweiz, da im Vergleich zu den übrigen drei Amtssprachen die deutsch­ sprachige Schweizer Literatur am meisten ins Chinesische übersetzt wird und am stärksten wirkt. Der Beitrag geht diachron vor und fasst die jeweilige über­ setzerische, publizistische und germanistische Rezeption der schweizerischen Literatur in China nach Jahrzehnten gegliedert zusammen. Die chinesische Germanistik, einst als ein Orchideenfach erachtet, hat mittlerweile Konjunktur. Mehr als 140 Hochschulen in China verfügen über Deutschabteilungen bzw. deutsche Fakultäten, und auch an vielen Fachhoch­ schulen und Mittelschulen wird Deutsch unterrichtet. Immer mehr deutsch­ sprachige Literaturwerke rücken ins Blickfeld der chinesischen Leserschaft, darunter auch die Schweizer Literatur, die mit breiter Aufmerksamkeit und großem Respekt registriert wird. Man verfolgt in China nicht nur die Ver­ gabe des Nobelpreises für Literatur, sondern interessiert sich auch für den Schweizer Buchpreis und die vorgängige Nominierung der ‚Shortlist‘. Und die chinesischen Verlage bemühen sich, die prämierten und bekannten Werke © 2019 Chen Zhuangying - doi http://doi.org/10.3726/JA512_179 - Except where otherwise noted, content can be used under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 International license. For details go to http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ 180 | Chen Zhuangying: Die deutschsprachige Schweizer Literatur in China der zeitgenössischen Autoren ins Chinesische zu übersetzen und auf den Buchmarkt zu bringen. 1930 bis 1950: Frühes Rezeptionsinteresse Der historischen Statistik zufolge wurde die Schweizer Literatur in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal nach China vermittelt. Die chine­ sische Version von Gottfrieds Kellers Drei gerechten Kammmachern wurde 1935 durch den Verlag Zhong Hua Book Company herausgegeben; im Jahr 1940 folgte sogar eine zweite Auflage, die dem liberalen gesellschaftlichen Kontext zu verdanken ist. Unter dem Einfluss der westlichen Kultur und Philo­ sophie erlebte die chinesische Gesellschaft eine blühende Zeit der Koexistenz von Radikalismus, Konservatismus und Liberalismus. Vom Ende des Ersten Weltkrieges bis zum Ausbruch des Anti­Japan­Krieges blieb die chinesische Gesellschaft recht stabil. Die Bürgergesellschaft und nationale Industrie erleb­ ten eine Hochkonjunktur. Verschiedene Gedankenströmungen aus dem Westen fanden ein starkes Echo unter den emanzipierten chinesischen Intellektuellen, und immer mehr westliche Literaturwerke, einschließlich Romane, Novellen, Kurzgeschichten, Dramen und philosophische Texte wurden ins Chinesische übersetzt und publiziert. Zwischen 1911 und 1949 (Republik China) erschienen insgesamt 3994 ausländische Buchpublikationen (einschließlich Zweitauflagen) auf dem Buchmarkt.1 Zu jener Zeit spielte die Schweiz im Vergleich zu Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA, die in die politische und militärische Lage Chinas eingriffen, eine unbedeutende Rolle, was wohl auch für die Vermittlung der Schweizer Literatur galt. Zudem gab es so gut wie keine Chinesen, die des Deutschen, Französischen oder Italienischen mächtig waren und sich für Schweizer Literatur interessierten. 1950 bis 1960: Rezeptionsreserven im Kalten Krieg Erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden drei Werke schweize­ rischer Schriftsteller übersetzt und veröffentlicht: Gottfried Kellers Novel­ len Romeo und Julia auf dem Dorfe und Sieben Legenden sowie Friedrich Dürrenmatts Drama Der Besuch der alten Dame. 1955 erschien die Novelle Romeo und Julia auf dem Dorfe gleichzeitig im Schriftsteller Verlag und in der Zhong Hua Book Company mit einer Gesamtverkaufsbilanz von mehr 1 Wang Qi Shang: Geschichte der chinesischen Studenten im Ausland. Wuhan 1992, S. 180. Jahrbuch für Internationale Germanistik, Jahrgang LI – Heft 2 (2019) Peter Lang Chen Zhuangying: Die deutschsprachige Schweizer Literatur in China | 181 als 10.000 Exemplaren. 1956 wurde das Drama Der Besuch der alten Dame durch The Central Academy of Drama übersetzt und auf die Bühne gebracht. Kellers Novellenzyklus Sieben Legenden wurde 1958 übersetzt und erreichte eine Erstauflage von 11.500 Exemplaren. Diese Zahlen sind umso bedeut­ samer, als während dieser Phase in den 50er Jahren kaum ausländische Lite­ ratur von China importiert wurde; eine Ausnahme bildeten die sowjetische Literatur und die Werken von Karl Marx, da in der Gründungsphase der Volksrepublik China die kommunistische Regierung auf die Unterstützung der Sowjetunion angewiesen war. Dagegen befand sich China seit dem 1951 ausgebrochenen Koreakrieg mit dem Westen unter Führung der USA im Konflikt. Die damalige Kulturpolitik Chinas legte vor allem Wert auf die Stärkung und Wiederbelebung der nationalen Wirtschaft und Kultur und nicht auf den Import ausländischer Literatur. Da die Schweiz bereits als erstes westliches Land schon 1950 diplomatische Beziehungen mit China aufnahm und somit die neue Volksrepublik offiziell anerkannte, öffnete China einen Spalt des Eisernen Vorhangs und führte die Werke zweier repräsentativer schweizerischer Autoren ein, die in der deutschsprachigen Literatur einen großen Namen haben. 1960 bis 1970: Unter dem Verdikt der Kulturrevolution In den 60er Jahren geriet China unglücklicherweise in die Kulturrevolution, die mit Wucht und Gewalt alle Traditionen und das kulturelle Erbe zerstörte. Unerlaubte westliche Literatur zu lesen bzw. westliche Rundfunksender zu hören galt als konterrevolutionäres Verbrechen, was einem zum Verhängnis werden konnte, wenn man entsprechend beschuldigt wurde. Deshalb ge­ langte in dieser Zeit fast keine neue Schweizer Literatur nach China. Ins­ gesamt erschienen lediglich zwei Werke: ein Novellenband von Gottfried Keller und Dürrenmatts Drama Der Besuch der alten Dame. Beide Werke waren keine Neuausgaben, sondern nur revidierte Neuauflagen der alten Übersetzungen aus den 50er Jahren. Die Verkaufszahlen blieben wegen der miserablen sozialen Lage in China gering, insgesamt nur 7.000 Stück. In dem ganzen Jahrzehnt findet sich keine einzige neue Übersetzung. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Erstens gab es in jener Zeit nur fünf Deutschabteilungen an den Hochschulen und zu wenige Leute konnten Deutsch, zweitens fürchteten die Verlage, ausländische Literatur, insbe­ sondere zeitgenössische Texte, zu veröffentlichen, zumal die Schweiz als ein Mitglied des westlichen Lagers wahrgenommen wurde. Die damalige drückende politische Atmosphäre erwürgte das Interesse der Chinesen an der westlichen Literatur. Peter Lang Jahrbuch für Internationale Germanistik, Jahrgang LI – Heft 2 (2019) 182 | Chen Zhuangying: Die deutschsprachige Schweizer Literatur in China 1970 bis 1980: Neues Interesse im Zuge der Reform und Öffnung Chinas In den 70er Jahren kamen zwei neuübersetzte Werke Schweizer Schriftsteller auf den chinesischen Buchmarkt. Zum einen Gottfried Kellers autobiographi­ scher Bildungsroman Der grüne Heinrich (1978) und zum andern Friedrich Dürrenmatts spannender Kriminalroman Der Richter und sein Henker (1979). Was auffällt, ist der enorme Erfolg der Erstauflage von Der Richter und sein Henker: Mehr als 150.000 Exemplare wurden verkauft, die höchste Verkaufs­ zahl schweizerischer Literatur bis dahin. Zwar setzten die chinesischen Ver­ lage weiterhin auf die prominenten Schriftsteller, aber die alten Übersetzer wurden durch die neue chinesische Germanistengeneration abgelöst, was zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung der Übertragungen führte. Daher kam Dürrenmatts Kriminalroman bei den chinesischen Lesern nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich sehr gut an. Hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass das Jahr 1978 einen epochalen Wendepunkt für das Schicksal des chinesischen Volkes und die politische Entwicklung Chinas darstellt. In diesem Jahr befestigte Deng Xiao Ping seinen politischen Status als Parteiführer und legte auf der 3. Plenartagung des 11. Parteikongresses den politischen Kurs Reform und Öffnung fest. Noch im glei­ chen Jahr fand die erste nationale Aufnahmeprüfung
Recommended publications
  • Tradition Und Moderne in Der Literatur Der Schweiz Im 20. Jahrhundert
    HUMANIORA: GERMANISTICA 4 HUMANIORA: GERMANISTICA 4 Tradition und Moderne in der Literatur der Schweiz im 20. Jahrhundert Beiträge zur Internationalen Konferenz zur deutschsprachigen Literatur der Schweiz 26. bis 27. September 2007 herausgegeben von EVE PORMEISTER HANS GRAUBNER Reihe HUMANIORA: GERMANISTICA der Universität Tartu Wissenschaftlicher Beirat: Anne Arold (Universität Tartu), Dieter Cherubim (Georg-August- Universität Göttingen), Heinrich Detering (Georg-August-Universität Göttingen), Hans Graubner (Georg-August-Universität Göttingen), Reet Liimets (Universität Tartu), Klaus-Dieter Ludwig (Humboldt- Universität zu Berlin), Albert Meier (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel), Dagmar Neuendorff (Ǻbo Akademie Finnland), Henrik Nikula (Universität Turku), Eve Pormeister (Universität Tartu), Mari Tarvas (Universität Tallinn), Winfried Ulrich (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel), Carl Wege (Universität Bremen). Layout: Aive Maasalu Einbandgestaltung: Kalle Paalits ISSN 1736–4345 ISBN 978–9949–19–018–8 Urheberrecht: Alle Rechte an den Beiträgen verbleiben bei den Autoren, 2008 Tartu University Press www.tyk.ee Für Unterstützung danken die Herausgeber der Stiftung Pro Helvetia INHALTSVERZEICHNIS Vorwort. ............................................................................................... 9 Eve Pormeister (Tartu). „JE MEHR DIFFERENZIERUNG, DESTO MEHR KULTUR“. BEGRÜSSUNG .................................................. 12 Ivana Wagner (Helsinki/Schweiz). NUR DAS GESPROCHENE WORT GILT. BEGRÜSSUNG DURCH DIE BOTSCHAFTSRÄTIN,
    [Show full text]
  • Wolf Linder Die Stimme Der Dichter Und Denker in Der Politik La Voix
    Wolf Linder Die Stimme der Dichter und Denker in der Politik La voix des poètes et des philosophes dans la politique «Wir sind Carl Spitteler» Veranstaltung der Neuen Helvetischen Gesellschaft «Nous sommes Carl Spitteler» Manifestation de la Nouvelle Société Helvétique 14. Dezember 2019, Volkshaus Zürich Bildnachweise Frontseite: Carl Spitteler Photographie 1916, Nachlass Carl Spitteler, Schweizerisches Literaturarchiv Bern © Paul Bonzon, Lausanne Johannes Friederich Schiller Friederich Schiller Archiv, Weimar Gottfried Keller Oil painting by Karl Stauffer-Bern, Zürich 1886 Zürcher Kunsthaus, Leihgabe Gottfried Keller Stiftung Max Frisch ETH-Bibliothek_Com_L12-0059-0008-0005 Friedrich Dürrenmatt ETH-Bibliothek_Com_L12-0059-0008-0005 Iris von Roten Foto Peter von Roten Wolf Linder «La voix des poètes et des philosophes dans la politique» Discours prononcé à la manifestation de la Nouvelle Société Helvétique, 14 décembre 2019 «Nous sommes Carl Spitteler» Le sujet de notre invitation pourrait sembler provocateur à beaucoup de gens. En effet, les acteurs culturels se plaignent souvent que la Suisse représente un terrain difficile» pour leur travail, et les intellectuels se voient confrontés à la méfiance du public envers tout ce qui semble académique. Mais surtout, ni les poèmes, ni les récits ne semblent jouer un rôle important dans la définition de la politique suisse, qui paraît plutôt se nourrir d’actions terre-à-terre et de compromis en vue d’atteindre l’avantage mutuel à court terme. Je souhaite contredire cette idée par une antithèse: les écrivains et les philosophes participent intensément à la vie politique suisse. Depuis les débuts de la Suisse en tant que nation et jusqu’à l’heure actuelle, ils ont toujours tenté d’exercer une influence sur la politique.
    [Show full text]
  • Schweizer Gegenwartsliteratur
    513 Exkurs 1: » ... fremd und fern wie in Grönland«• Schweizer Gegenwartsliteratur Die Schweiz, von Deutschland aus betrachtet-da entsteht das Bild einer Die Schweiz Insel: eine Insel der Stabilität und Solidität und Neutralität inmitten eines Meeres politisch-ökonomischer Unwägbarkeiten und Unwegsam- keiten. Eine Zwingburg der Finanz- und Währungshoheit, eine calvinisti- sche Einsiedelei, in der das Bankgeheimnis so gut gehütet wird wie an- dernorts kaum das Beichtgeheimnis, getragen und geprägt von einem tra­ ditionsreichen Patriarchat, das so konservativ fühlt wie es republikanisch handelt, umstellt von einem panoramatischen Massiv uneinnehmbarer Gipfelriesen. Ein einziger Anachronismus, durchsäumt von blauen Seen und grünen Wiesen und einer Armee, die ihresgleichen sucht auf der Welt. Ein Hort »machtgeschützter Innerlichkeit<<, mit Thomas Mann zu reden - eine Insel, von Deutschland aus betrachtet. Mag dieses Postkartenbild auch als Prospektparodie erscheinen - es entbehrt doch nicht des Körnchens Wahrheit, das bisweilen auch Pro­ spekte in sich tragen. >>Was die Schweiz für viele Leute so anziehend macht, daß sie sich hier niederzulassen wünschen, ist vielerlei<<, wußte schon zu Beginn der 60er Jahre ein nicht unbekannter Schweizer Schrift­ steller, Max Frisch nämlich, zu berichten: >>ein hoher Lebensstandard für solche, die ihn sich leisten können; Erwerbsmöglichkeit; die Gewähr eines Rechtsstaates, der funktioniert. Auch liegt die Schweiz geogra­ phisch nicht abseits: sofort ist man in Paris oder Mailand oder Wien. Man muß hier keine abseitige Sprache lernen; wer unsere Mundart nicht ver­ steht, wird trotzdem verstanden.( ...) Die Währung gilt als stabil. Die Po­ litik, die die Schweizer beschäftigt, bleibt ihre Familienangelegenheit.<< Kurz: >>Hier läßt sich leben, >Europäer sein<.<< Soweit das Bild- von der Schweiz aus betrachtet-, das sich die Deutschen von ihr machen.
    [Show full text]
  • Swiss National Library. 102Nd Annual Report 2015
    Swiss National Library 102nd Annual Report 2015 Interactive artists‘ books: three-dimensional projections that visitors can manipulate using gestures, e.g. Dario Robbiani’s Design your cake and eat it too (1996). Architectural guided tour of the NL. The Gugelmann Galaxy: Mathias Bernhard drew on the Gugelmann Collection to create a heavenly galaxy that visitors can move around using a smartphone. Table of Contents Key Figures 2 Libraries are helping to shape the digital future 3 Main Events – a Selection 6 Notable Acquisitions 9 Monographs 9 Prints and Drawings Department 10 Swiss Literary Archives 11 Collection 13 “Viva” project 13 Acquisitions 13 Catalogues 13 Preservation and conservation 14 Digital Collection 14 User Services 15 Circulation 15 Information Retrieval 15 Outreach 15 Prints and Drawings Department 17 Artists’ books 17 Collection 17 User Services 17 Swiss Literary Archives 18 Collection 18 User Services 18 Centre Dürrenmatt Neuchâtel 19 Finances 20 Budget and Expenditures 2014/2015 20 Funding Requirement by Product 2013-2015 20 Commission and Management Board 21 Swiss National Library Commission 21 Management Board 21 Organization chart Swiss National Library 22 Thanks 24 Further tables with additional figures and information regarding this annual report can be found at http://www.nb.admin.ch/annual_report. 1 Key Figures 2014 2015 +/-% Swiss literary output Books published in Switzerland 12 711 12 208 -4.0% Non-commercial publications 6 034 5 550 -8.0% Collection Collections holdings: publications (in million units) 4.44
    [Show full text]
  • The Ninth Country: Handke's Heimat and the Politics of Place
    The Ninth Country: Peter Handke’s Heimat and the Politics of Place Axel Goodbody [Unpublished paper given at the conference ‘The Dynamics of Memory in the New Europe: National Memories and the European Project’, Nottingham Trent University, September 2007.] Abstract Peter Handke’s ‘Yugoslavia work’ embraces novels and plays written over the last two decades as well as his 5 controversial travelogues and provocative media interventions since the early 1990s. It comprises two principal themes: criticism of media reporting on the conflicts which accompanied the break-up of the Yugoslavian federal state, and his imagining of a mythical, utopian Slovenia, Yugoslavia and Serbia. An understanding of both is necessary in order to appreciate the reasons for his at times seemingly bizarre and perverse, and in truth sometimes misguided statements on Yugoslav politics. Handke considers it the task of the writer to distrust accepted ways of seeing the world, challenge public consensus and provide alternative images and perspectives. His biographically rooted emotional identification with Yugoslavia as a land of freedom, democratic equality and good living, contrasting with German and Austrian historical guilt, consumption and exploitation, led him to deny the right of the Slovenians to national self- determination in 1991, blame the Croatians and their international backers for the conflict in Bosnia which followed, insist that the Bosnian Serbs were not the only ones responsible for crimes against humanity, and defend Serbia and its President Slobodan Milošević during the Kosovo war at the end of the decade. My paper asks what Handke said about Yugoslavia, before going on to suggest why he said it, and consider what conclusions can be drawn about the part played by writers and intellectuals in shaping the collective memory of past events and directing collective understandings of the present.
    [Show full text]
  • A Study of Early Anabaptism As Minority Religion in German Fiction
    Heresy or Ideal Society? A Study of Early Anabaptism as Minority Religion in German Fiction DISSERTATION Presented in Partial Fulfillment of the Requirements for the Degree Doctor of Philosophy in the Graduate School of The Ohio State University By Ursula Berit Jany Graduate Program in Germanic Languages and Literatures The Ohio State University 2013 Dissertation Committee: Professor Barbara Becker-Cantarino, Advisor Professor Katra A. Byram Professor Anna Grotans Copyright by Ursula Berit Jany 2013 Abstract Anabaptism, a radical reform movement originating during the sixteenth-century European Reformation, sought to attain discipleship to Christ by a separation from the religious and worldly powers of early modern society. In my critical reading of the movement’s representations in German fiction dating from the seventeenth to the twentieth century, I explore how authors have fictionalized the religious minority, its commitment to particular theological and ethical aspects, its separation from society, and its experience of persecution. As part of my analysis, I trace the early historical development of the group and take inventory of its chief characteristics to observe which of these aspects are selected for portrayal in fictional texts. Within this research framework, my study investigates which social and religious principles drawn from historical accounts and sources influence the minority’s image as an ideal society, on the one hand, and its stigmatization as a heretical and seditious sect, on the other. As a result of this analysis, my study reveals authors’ underlying programmatic aims and ideological convictions cloaked by their literary articulations of conflict-laden encounters between society and the religious minority.
    [Show full text]
  • Adolf Muschg: Ein Hase Mit Offenen Ohren Für Das Ungehörte Und Unerhörte
    Adolf Muschg: Ein Hase mit offenen Ohren für das Ungehörte und Unerhörte Meine sehr verehrten Damen und Herren, sehr geehrter Adolf Muschg, liebe Atsuko Muschg, Es ist mir eine Ehre, hier vor ihnen zu stehen, und es ist uns allen eine Ehre, dass Sie, wertes Publikum, so zahlreich erschienen sind, heute, wo in Zürich wieder so viel los ist, wo das Literaturhaus zum 20. Jubiläum seine Saison eröffnet, wo die Leute eine lange Nacht lang in die Museen schwärmen und in der Badi Enge ein Abend mit einer Synchronschwimm-Show veranstaltet wird. Nun, bei Synchronschwimmen sind Auftritte von Duetten, die ausschliesslich von Männern dargeboten werden, nicht unbedingt ein Renner. Vielleicht steigern wir heute ja, horribile dictu, die Quote dieser wenig beliebten Disziplin... Lassen wir also durch den Strom meiner Rede Adolf Muschg und Gottfried Keller in einem synchronen Duett schwimmen! (Und diese Synchronizität hat wahrlich nicht nur biografische Gründe, wie etwa den Umstand, dass Adolf Muschg mit einer Rede zu Keller jene Professur an der ETH für deutsche Literatur antrat, die Keller ausgeschlagen hatte, weil er, wie er seiner Mutter schrieb, lieber einen Posten hätte, „wo man nicht denken muss“. – Kann man sich Muschg eigentlich nicht denkend vorstellen?) Nun. Hier stehe ich also, und schwimme ein wenig: natürlich nicht als Elias Canetti, dem man mit Festvorträgen das Bild von Gottfried Keller so verhagelte, dass er in seinem jugendlichen und „unwissenden Hochmut“ als 14-jähriger zornig gelobte, nie ein Lokalschriftsteller wie Keller werden zu wollen, aber ich stehe hier und schwimme ein wenig, weil mir Keller in der Schule ebenfalls verhagelt wurde, weil vom Lehrer „Die drei Kammmacher“ und andere Novellen stets über den Kamm des gesunden Menschenverstandes gestrählt wurden.
    [Show full text]
  • HILDEGARD EMMEL Der Weg in Die Gegenwart: Geschichte Des
    Special Service ( 1973) is also his most popular dynamic movement that serves to acceler­ among readers of Spanish, probably be­ ate the flow of events and heighten ironic cause of its rollicking humor. Pantoja is a contrasts. diligent young army officer who, because of his exceptionally fine record as an ad­ In his dissection of Peruvian society, ministrator, is sent to Peru's northeastern Vargas Llosa satirizes the military organiza­ tropical region on a secret mission, the tion as well as the corruption, hypocrisy, purpose of which is to organize a squad­ and cliché-ridden language of his fellow ron of prostitutes referred to as "Special countrymen. A difficult book to trans­ Service." It seems that a series of rapes late, Captain Pantoja . loses some of has been committed by lonely soldiers its impact in the English version. Still, it stationed in this remote zone, and high- should be greatly enjoyed by American ranking officers in Lima reason that the readers with a taste for absurd humor prostitutes would satisfy sexual appetites and innovative narrative devices. and thus reduce tensions between civilians and military personnel. Although less than enthusiastic about his new post, Pantoja George R. McMurray flies to the tropical city of Iquitos where, despite many obstacles, he makes his unit the most efficient in the Peruvian army. Meanwhile, a spellbinding prophet called Brother Francisco has mesmerized a grow­ ing sect of religious fanatics, whose rituals include the crucifixion of animals and human beings. The novel is brought to a climax by the death of Pantoja's beautiful HILDEGARD EMMEL mistress, one of the prostitutes, and his Der Weg in die Gegenwart: Geschichte dramatic funeral oration revealing the des deutschen Romans.
    [Show full text]
  • Der Präsident
    Schleswiger Gesellschaft Justiz + Kultur e.V. Autorenlesungen 1. Robert Gernhardt 27.11.2002 2. Michael Naumann 30.01.2003 3. Martin Doerry 26.02.2003 4. Jörg Friedrich 09.04.2003 5. Richard von Weizsäcker 20.05.2003 6. Elke Heidenreich 26.06.2003 7. Michael Naura 23.09.2003 8. Bennewitz-Quartett 27.10.2003 9. Ralph Giordano 26.11.2003 10. Günter Grass 11.12.2003 11. Georg M. Oswald 22.01.2004 12. Klaus Modick 04.03.2004 13. Sylke Tempel 19.04.2004 14. Peter Rühmkorf 03.06.2004 15. Uwe Timm 21.07.2004 16. Siegfried Lenz 16.08.2004 17. Doris Runge 07.09.2004 18. Michael Grosse 18.09.2004 19. Wibke Bruhns 20.10.2004 20. Annemarie Stoltenberg 16.11.2004 21. Die Staatisten 25.11.2004 22. Ingo von Münch 20.01.2005 23. Marie-Luise Scherer 09.03.2005 24. Jochen Missfeldt 05.04.2005 25. Gerhard Polt 23.04.2005 2 26. Walter Kempowski 25.08.2005 27. F.C. Delius 15.09.2005 28. Herbert Rosendorfer 31.10.2005 29. Annemarie Stoltenberg 23.11.2005 30. Klaus Bednarz 08.12.2005 31. Doris Gercke 26.01.2006 32. Günter Kunert 01.03.2006 33. Irene Dische 24.04.2006 34. Mozartabend (Michael Grosse, „Richtertrio“) ´ 11.05.2006 35. Roger Willemsen 12.06.2006 36. Gerd Fuchs 28.06.2006 37. Feridun Zaimoglu 07.09.2006 38. Matthias Wegner 11.10.2006 39. Annemarie Stoltenberg 15.11.2006 40. Ralf Rothmann 07.12.2006 41. Bettina Röhl 25.01.2007 42.
    [Show full text]
  • Ein Kaffeehaus 164 VI Bürgertum Im Umbruch
    Inhalt I Jahrhundertwende ARTHUR SCHNITZLER Andreas Thameyers letzter Brief 15 HUGO VON HOFMANNSTHAL Lucidor. Figuren zu einer ungeschriebenen Komödie 23 FRANK WEDEKIND Die Schutzimpfung 39 HERMANN HESSE Ein Mensch mit Namen Ziegler 46 II Abkehr vom Erbe GOTTFRIED BENN Gehirne 55 ROBERT WALSER Neujahrsblatt 6z HANS HENNY JAHNN Polarstern und Tigerin 65 Inhalt III Im Bannkreis Habsburgs und Wiens JOSEPH ROTH Seine k. und k. Apostolische Majestät ... 73 STEFAN ZWEIG Episode am Genfer See 80 ROBERT MUSIJL Die Amsel 90 ALBERT PARIS GÜTERSLOH Pan und die Dame im Kaffeehaus 111 HEIMITO VON DODERER Untergang einer Hausmeisterfamilie zu Wien im Jahre 1857 ,,.. 115 IV Zentrum Prag FRANZ WERFEL Weissenstein, der Weltverbesserer 121 FRANZ KAFKA Ein Hungerkünstler 130 MAX BROD Der Tod ist ein vorübergehender Seh wach e- zustand 143 Inhalt V Brennpunkt Berlin ALFRED DÖBLIN Kleine Alltagsgeschichte 155 ARNOLD ZWEIG »Affen« 159 WOLFGANG KOEPPEN Ein Kaffeehaus 164 VI Bürgertum im Umbruch HEINRICH MANN Sterny 171 THOMAS MANN Unordnung und frühes Leid 180 BERTOLT BRECHT Die unwürdige Greisin 225 VII Randexistenzen MARIELUISE FLEISSER Stunde der Magd 235 HANS FALLADA Ein Mensch auf der Flucht 242 8 Inhalt VIII Im Exil ALFRED DÖBLIN Das Märchen von der Technik 261 ANNA SEGHERS Das Obdach 264 HERMANN BROCH Barbara 272 IX In der Inneren Emigration REINHOLD SCHNEIDER Der Sklave des Velazquez 305 WERNER BERGENGRUEN Der Seeteufel 317 ERNST JÜNGER Die Eberjagd 329 X Das Kriegstrauma WOLFGANG BORCHERT Der viele viele Schnee 339 WOLFDIETRICH SCHNURRE Der Tick 343 Inhalt HEINRICH BÖLL Wanderer, kommst du nach Spa 349 MARIE LUISE KASCHNITZ Märzwind 361 HANS BENDER Die Wölfe kommen zurück 371 FRIEDRICH WOLF Lichter überm Graben 378 SIEGFRIED LENZ Der Abstecher 383 XI Jenseits der »Stunde Null« ILSE AICHINGER Spiegelgeschichte 395 INGEBORG BACHMANN Undine geht 406 ALFRED ANDERSCH Mit dem Chef nach Chenonceaux 417 MARTIN WALSER Es fehlt ein Wort.
    [Show full text]
  • 21. August 2016
    E L I B N U TH Dana Grigorcea Sabine Gruber Lukas Hartmann Z I N Ö K Franz Hohler Matto Kämpf H Guy Krneta Mit den Autorinnen C und Autoren G R G I E K N I E E M U M Ü E N N E C E S H CH E B U U N B R G D O R Philip Krömer F Katja Lange-Müller .–21. Pedro Lenz 7 AUGUST 1 Eva Maria Leuenberger S C Jessica Lind www.bernerliteraturfest.ch H G W R U Peter Bichsel Arno Camenisch Michael Fehr Zsuzsanna Gahse A B R ZEN Francesco Micieli Fiston Mwanza N 18.07.16 23:09 Mujila ER B Annette Pehnt IN Dragica Rajčić Ilma Rakusa Beat Sterchi Werner Rohner Matteo Terzaghi Jürgen Theobaldy Antoinette Rychner Theresia Töglhofer Trummer & Nadja Stoller Thomas Sandoz Raphael Urweider Hansjörg Schertenleib Hansjörg Schneider Andra Schwarz Armin Senser Aleš Šteger bel_16_prgrhft_umschlag_def.indd 1 Willkommen Jessica Lind Theresia Töglhofer 3 31 45 Grussbotschaften 5 – 7 Francesco Micieli Trummer & Programm 32 Nadja Stoller 9 – 17 Fiston Mwanza 46 Stadtplan Mujila Raphael Urweider 16 33 47 Autorinnen und Annette Pehnt Autoren 34 Peter Bichsel Dragica Rajčić Schwerpunkte 20 Die unabhängigen 35 Berner BuchhandlungenAlter und Gesellschaft Arno Camenisch Ilmawww.b-lesen.ch Rakusa 50 Die unabhängigen Berner BuchhandlungenEine Annäherung an 20 35www.b-lesen.ch S. Corinna Bille Michael Fehr Werner Rohner 52 21 36 ChinderbuechladeEin Abend für Zsuzsanna8. Nacht Gahse derAntoinette www.chinderbuechlade.chIlma Rakusa Chinderbuechlade 53 22 Rychner B-Lesenen8. Nacht der www.chinderbuechlade.chHaupt BuchhandlungFranz Hohler im Dana Grigorcea 37 www.haupt.chGespräch Haupt Buchhandlung 54 23B-LesenenGerne weisen wir Sie aufThomas die SandozBuchhandlung Klamauk www.haupt.chPräsentation des Sabine8.
    [Show full text]
  • FORSCHUNGSLITERATUR: VAMPIRISMUS Kommentierte Interdisziplinäre Auswahlbibliografie
    FORSCHUNGSLITERATUR: VAMPIRISMUS Kommentierte interdisziplinäre Auswahlbibliografie Clemens Ruthner (Antwerpen, Wien) Erstveröffentlichung Vorbemerkung Die vorliegende Bibliografie (Stand: Anfang 2003) kann angesichts des unüberschaubar ge- wordenen Korpus an internationaler Forschungsliteratur zum Vampir/ismus kaum Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Es wurde aber versucht, eine für kulturwissenschaftliche Zwecke brauchbare und möglichst komplette Auswahl zu treffen, die v.a. als Überblick für alle an der Materie Interessierten im deutschsprachigen Raum gedacht ist. In Fällen, wo eine ausführliche Auflistung zu weit führen würde, wurde auf weiterführende Bibliografien und andere Infor- mationsquellen (Internet) verwiesen; auch bei Sammelbänden wurden nur in Ausnahmefäl- len einzelne Beiträge separat aufgelistet. Gelegentliche Kommentare sollen eine Benützung erleichtern; sie sind begründbar subjektiv. 1. Basistexte, Nachschlagewerke, Bibliografien, Websites, Periodika Altner, Patricia: Vampire Readings. An Annotated Bibliography. London: Scarecrow 1998 [Vam- pirtexte seit 1986, Ausz. online: http://home.earthlink.net/~paltner/vamp/excerpt.html]. Ariès, Philippe: Geschichte des Todes. Aus dem Frz. v. Horst Henschen u. Una Pfau. München: dtv 51991 [EA 1978; insbes. p. 453ff.; kulturhist. Basistext]. Bächtold-Stäubli, Hannes et al. (Hg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. 10 Bde. Berlin: de Gruyter 1927-1942 [insbes. Bd. 6, pp. 812-823; Bd. 9, pp. 570-578; volkskundl. Stan- dardwerk, enthält Infos zu den unterschiedlichen Nebenformen
    [Show full text]