Sven-Åke Selander | Frieden - Gerechtigkeit - Bewahrung...

Ingång Välkommen Bakgrund Sven-Åke Selander | Frieden - Gerechtigkeit - Bewahrung der Schöpfung in einer Målsättning nordisch evangelisch-lutherischen Perspektive Hymnologi Einleitung Om Nordhymn Es läßt sich behaupten, daß Begriffe wie Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung sehr Arbetsformer wohl mit traditioneller lutherischer Identität übereinstimmen können, daß sie aber in der volkskirchlichen Identität, so wie sich diese in den nordischen evangelisch-lutherischen Styrelse Volkskirchen während des 20. und bis ins 21. Jahrhundert entwickelt hat, eine teilweise andere Protokoll Bedeutung bekommen haben und eine andere Rolle spielen werden. Wichtige Schlüsselwörter sind Forskning Industrialisierung, Demokratisierung, Säkularisation und Subjektivismus. Skrifter Gerechtigkeit und Demokratie Föreläsningar Gerechtigkeit wurde in reformatorischer lutherischer Tradition seit jeher mit der Frage der Erlösung Lutherpsalm verknüpft: Gerechtigkeit bedeutet nach Luther in seiner Erklärung zum zweiten Glaubensartikel, daß Jesus Christus mich erlöst hat, "auf daß ich sein eigen sei und in seinem Reich unter ihm lebe Nordhymnwebb und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seeligkeit, gleichwie er ist auferstanden vom Kontakta oss Tode, lebet und regieret in Ewigkeit. Das ist gewißlich wahr". (EG)

Dies sang man auch in den nordischen reformierten Kirchen in Luthers Kirchenlied "Eine feste Burg ist unser Gott" (EG 362; Unisono 61; Laudamus 92b; Da 295, Fi 154, No 296, Sv 237): "Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren", aber "Das Wort sie sollen lassen stahn / er ist bei uns wohl auf dem Plan."

In der modernen Gesellschaft kann der Begriff Gerechtigkeit mit jener gesellschaftlichen Entwicklung verknüpft werden, die zu einer weitreichenden Demokratisierung geführt hat. Gerechtigkeit herrscht, wenn allgemeines Stimmrecht gilt, wenn die Sozialgesetzgebung einem sozialen Gerechtigkeitsideal entspricht, wenn man von einer Staatsbürgergesellschaft sprechen kann statt einer Klassengesellschaft, und einer offenen Gesellschaft statt einer geschlossenen. Die Forderung nach Demokratisierung verbindet die Nationen international. Wie findet da die Kirche in der Demokratie ihre Identität und wie kann das Singen von Kirchenliedern dazu beitragen, daß sich die Kirche der Notwendigkeit bewußt wird, daß sie sich von einer Nationalkirche zu einer demokratischen Volkskirche verändern muß?

Dies kann an Hand einer Debatte gezeigt werden, die in Schweden über ein bestimmtes Kirchenlied von Johan Alfred Eklund (1863-1945) entstand, welches von der schwedischen Volkskirche zur Zeit der Wende zum 20. Jahrhundert handelte. Ein ähnliches Kirchenlied hatte schon Nikolaj Frederik Severin Grundtvig (1783-1872) in Dänemark geschrieben: [Alt ist die Kirche, das Haus des Herrn] (Da 280; Fi 165; Laudamus 94, No 689; Sv 56; Unisono 112), das sowohl in Dänemark als auch in Norwegen und Schweden gesungen wurde.

Auch Eklunds Lied wurde in den übrigen nordischen Ländern gesungen mit Ausnahme von Island, wo man jedoch ein ähnliches Lied im Gesangbuch hatte. Eklunds Lied hatte in der Volksfrömmigkeit einen festen Platz und wurde bei verschiedenen kirchlichen Handlungen und bei nationalen und ähnlichen Festlichkeiten verwendet. Es handelt von der Geborgenheit durch die Zugehörigkeit zu einer Kirche, die ihren Grund in der Tradition hat und die heute immer noch das Leben des Volkes prägt: [Der Väter Kirche in Schwedens Land, die liebste unter den Gemeinden auf Erden, weit reichen ihre Arme von Strand zu Strand, auf festem Grund steht sie durch des Herren Hand, gebaut als sein Tempel im Norden.]

Der schwedische Forscher Kjell Blückert stellt in seiner Abhandlung über die Identität der schwedischen Kirche fest, daß das Lied "Fädernas kyrka" einen nationalistischen Zug enthält, der in unserer Zeit unzeitgemäß sei und kaum in einer Gesellschaft mit starker demokratischer Einrichtung passe. Die schwedische Kirchenversammlung beschloß auch, als ein neues Gesangbuch geplant wurde (erschienen 1986), daß dieses Lied nicht mehr ins schwedischen Gesangbuch aufgenommen werden solle. Einer der wichtigsten Gründe hierfür war, daß es auf veralteter Ekklesiologie und veralteten Werten beruhte, die für eine Kirche, die sich Ende des 20. Jahrhunderts und im 21. Jahrhundert bestrebte, evangelisch-lutherisch, landesumfassend und demokratisch zu sein, nicht als repräsentativ gelten konnten.

Die Gerechtigkeitsperspektive kommt in dem norwegischen Kirchenlied Svein Ellingsens (geb. 1929), vertont von Trond Kverno (geb. 1945), aus dem Jahr 1972 zum Ausdruck: [Einer muß wachen in langer Nacht.]

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Die Kraft, "zu wachen in langer Nacht", "im Dunkeln glauben" und "den Schwachen ein Bruder sein" kommt von Gott in Christus: Wer gerechtig ist, beschreibt die zweite Strophe: der den Kummer und die Not einer Schwester teilt, der Geduld und Freundlichkeit zeigt und der für eines Anderen Recht kämpft. (DaF 770; EG/österr. 635; Fi 347; Jubilate Deo 311; No 733; Sv 413)

Anders Frostenson (geb. 1906), einer der erfolgreichsten und international bekannten modernen Liederdichter im Norden, schrieb 1936 "Schwer und qualvoll lastet der ganzen Welt Not auf Jesu Herz".

In den folgenden beiden Strophen ist der lutherischen Rechtfertigungsgedanke klar ausgedrückt: "Einer nach dem anderen müssen wir zu dem Kreuz gehen, das alles versöhnt". In der Begegnung mit dem Kreuz wird der Auftrag gegeben. Die Rechtfertigungsbotschaft des zweiten Artikels von Christi Verdienst für die Menschen klingt also durch und motiviert uns zu Taten. (Fi 483; Sv 102).

Dieses Gerechtigkeitsideal wurde natürlich teils von dem wachsenden sozialen Bewußtsein und teils davon beeinflußt, wie die liberale Theologie die von Jesus gepredigte Ethik hervorhob. In den nordischen Ländern war es vor allem der Sozialismus in sozialdemokratischer Form, der Einstieg gewann. Natanael Beskow (1865-1953), Volkshochschulrektor und Prediger in der "Djursholmskapelle" in Stockholm, ging in seiner sozial bewußten Liederdichtung vom Gedanken an Gottes Liebe aus. In einem Lied beschreibt er den Gerechtigkeitsauftrag an die Menschen: "Liebe aus der Höhe beschere uns, lehre uns, ganz zu Deiner Ehre zu leben, weit um die Erde gehe Deine Lehre, komme Dein Reich." (Fi 479; Sv 92) und er betet: "Gib mir Demut und Liebe, und Treue bis in den Tod" (Da 655; Fi 140; No 860; Sv 95).

In Finnland dichteten Pia Perkiö (geb. 1944) und Ull-Britt Gustafsson-Pensar (geb. 1931) Ende der siebziger Jahre ihr: "Packe mich, heiliger Geist / Gib mir Dienst und Verantwortung / Christus braucht mich" . (DaT 834; Sv 646).

1980 schrieb Per Harling (geb. 1948): [So lange die Sonne die Erde wärmt], ein Lied für die Kirche über Gerechtigkeit. Seinem Lied liegen Gedanken von Schöpfungsglauben und dem prophetischen Gespräch über Gerechtigkeit zu Grunde, die heute wichtig geworden sind. Das stimmt gut mit Martin Luthers Erklärung zum ersten Glaubensartikel überein: "Ich glaube, daß mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken, Haus und Hof, mit allem, was Not tut für Leib und Leben, mich reichlich und täglich versorget" (EG). Der Prophet Amos, der zu dieser Zeit in verschiedenen Zusammenhängen viel zitiert wurde, proklamierte: "Es soll aber das Recht offenbart werden wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein starker Strom." (Amos 5:24). So wie Luther und Amos es ausdrücken, ist es vom Schöpfungsgedanken aus konsequent, daß alle ein Recht haben auf das, was Luther Haus und Hof nennt und alles, was Menschen zur Notdurft und Nahrung des Leibes brauchen. Per Harling sagt dies wie folgt: [Solange die Sonne die Erde wärmt / Solange Hände [andere] Hände suchen / Solange das Recht strömen und die Wahrheit zu Tage treten darf / Solange die Kinder es wagen, auf ein Land der Zukunft zu hoffen / Solange das Licht die Dunkelheit vertreibt / steigt unser Lobgesang zum Himmel empor."

Ein ähnliches Thema berührte Lars Thunberg (geb. 1928) in seinem Text von 1973: [Laß das Recht blühen, wo Unrecht herrscht! Mache den Gefangenen frei und brich die Gewalt! Wenn die Nacht hereinbricht, laß die Kirche wachen, und Mensch mit Mensch Frieden halten!]

Die alttestamentliche prophetische Vision spiegelt sich in diesem Text wieder, aber für Thunberg ist es die Kirche, der heilige Geist, der gemäß der Formulierung in Luthers Erklärung zum dritten Glaubensartikel "die ganze Christenheit auf Erden beruft, sammelt, erleuchtet, heiligt und bei Jesus Christus erhält in rechten, einigen Glauben" (EG), der bei der Verantwortung dafür, daß Gerechtigkeit herrscht, eine wichtige Rolle spielt. Aber vom Menschen hängt es ab, ob die Menschen untereinander Frieden halten. (Fi 528; Sv 192).

Man kann somit eine Entwicklung in der Behandlung der sozialen Gerechtigkeit von der besonderen Begründung im Christusglauben des zweiten Glaubensartikels bis zur Begründung aus der Sicht des ersten und dritten Glaubensartikels erkennen. Unterstützung für diese Behauptung findet man in Luthers Erklärungen zu diesen Glaubensartikeln. Das entspricht einer allgemeinen Entwicklung in nordischer Frömmigkeitstradition, die man auf verschiedene Weise belegen kann und die sich auch, wie wir sehen werden, auf anderen Gebieten im nordischen Kirchen- und Frömmigkeitsleben geltend macht.

In einer Demokratie können die Menschen nur dann zurechtkommen, wenn sie der Gesellschaft mit offenem Sinn gegenüber stehen. Eine der erfolgreichsten Kirchenliederdichterinnen im Norden, Britt G. Hallqvist (1914-1997), schrieb 1972, inspiriert vom dänischen Dichter J. Kirkegaard, zu einer Melodie von (geb. 1932), das Lied [Bloß in der Offenheit Hast du eine Chance. Schließt du dich ein, erstickst und verkümmerst du Hinaus ins Freie sollst Du mit dem Herren gehen. Die Kraft wird dann vollkommnet mitten in deiner Schwäche.] (Sv 90).

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Der Erfolg dieses Liedes wird am leichtesten aus dem Prinzip der modernen demokratischen Gesellschaft erklärt. Rechtfertigung erreicht man nicht, wenn man sich in sich selbst schließt. Rechtfertigung erreicht man in einer offenen Begegnung mit der Wirklichkeit rund um sich; wenn man dort hinaus geht "mit dem Herren", "begleitet von seiner Treue", im Glauben daran, wie Luther es in der Erklärung zum ersten Glaubensartikel ausdrückt, daß: "Gott behütet und bewahret ohn all mein Verdienst und Würdigkeit: des alles ich im zu danken und zu loben, und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewißlich wahr". (EG) Die Offenheit in der demokratischen Gesellschaft entspricht der Offenheit, die der einzelne Mensch durch die Zugehörigheit zu Gott, der die Welt geschaffen hat und noch in seiner Macht hat, empfindet.

Vielleicht beeinflußt diese Einstellung auch das Verhältnis zur Schöpfung als solcher.

Bewahrung der Schöpfung - Säkularisierung 1968 hielt der Weltrat der Kirchen seine Generalversammlung in Uppsala unter dem Thema: "Siehe, ich mache alles neu" (Off. 21:5). Bei der Konferenz wurden Fragen von Frieden, Umwelt, Gerechtigkeit usw. behandelt.

Viel von dem, was diskutiert wurde, stand theologisch unter dem Einfluß der damals aktuellen Säkularisierungstheologie. Diese führte zu theologischen Neuauslegungen auf vielen verschiedenen Gebieten. Eines davon war das Verhältnis zur Natur. Aus der Perspektive der Industrialisierung konnte die Natur als eine praktisch unversiegbare Quelle betrachtet werden, die mit ihren Schätzen eine Garantie für den wirtschaftlichen Erfolg und die Sicherheit der Menschen darstellte. Die Naturschätze, nicht nur Luft und Wasser, sondern auch Öl, Metalle usw. wurden als unendliche, sich immer wieder erneuernde Objekte für das Erfindungsvermögen der Industriekapitalisten, Ingenieure und Projekteschaffer angesehen.

Für die nordischen Volkskirchen, die lange von einer Theologie des zweiten Glaubensartikels gelebt hatten, war es ein unsanftes Erwachen. Aus der Perspektive Schöpfung - Fall - Wiedergutmachung, wo der Mensch zwischen Sünde, Gnade und Erlösung eine zentrale Stellung einnahm und in der die Welt das darstellte, was zum Fall verleitetete und die Erlösung hinderte, wurde man nun gezwungen, Schöpfung - Fall - Wiedergutmachung aus neuer Sicht zu betrachten, in der Verantwortung des Menschen für die Bewahrung der Natur, Gottes Schöpfung, und seine Schuld, wenn er es nicht ausreichend tat, zentral waren.

Zweierlei Beschreibungen für die Größe der Schöpfung und das Verhältnis der Menschen zu ihr finden wir in zwei Liedern. Das eine, [Gottes Liebe ist wie Ufer und Gras], schrieb Anders Frostenson 1968, im gleichen Jahr also, indem die Generalversammlung in Uppsala stattfand, und es ist nun, außer in Finnland, in die nordischen Gesangbücher aufgenommen worden sowie auch in mehrere internationale Gesang- und Liederbücher. (DaF 503; No 727; Sv 289; Unisono 105). - Das zweite ist Olov Hartmans [Gott erschuf die klaren Wasser] aus dem Jahre 1970, also nicht lange nach der Konferenz in Uppsala. (Sv 587). Beide Lieder handeln von der Bewahrung der Natur und gründen sich auf den Schöpfungsbericht der Bibel.

Für Frostenson bedeutet das Leben in der Welt ein Leben in Gottes Schöpfung: [Wir bekamen die Freiheit, darin zu leben, zu kommen und zu gehen]. Es bedeutet aber auch [eine Welt, wo Bäume und Blumen Wurzeln schlagen können] und wo unsere Träume durch den von uns geleisteten Einsatz in Wirklichkeit verwandelt werden sollen. Es besteht aber die Gefahr, daß die Menschen ihren Auftrag in der Schöpfung nicht erfüllen, sich in ihrem "eigenen Wesen" halten.

Hartmans Lied folgt deutlicher als Frostensons der biblischen Perspektive Schöpfung - Fall - Wiedergutmachung: "Und Gott sah, daß es gut war". [Aber Vögel sterben und das Gras verwelkt, und das Wasser in jeder Quelle wird trüb / Gott sah, daß es böse war / der Schöpfungsbund ist gebrochen / ein Feind kam und hat das getan].

Das Heil kommt durch Jesus. Im Symbol der Inkarnation, dem Abendmahlsbrot, das gebrochen wird, schafft Gott alles neu, sowohl für "den Sünder und den Spatzen", und gibt beiden einen offenen Raum, also keinen Himmel danach, sondern einen Raum hier und jetzt, in unserer Welt (Sv 587).

Die Natur als Symbol für das Verhältnis zu Gott und die Sicherheit des Lebens in "Gottes schöner Welt" wird besonders deutlich in den Kirchenliedern, die schon im 19. Jahrhundert im staats- und volkskirchlichen Dänemark entstanden. N.F.S. Grundtvig schrieb schon 1846 (Da 204; Fi 532; Sv 198): [Wie der Vögel Chor in Flur und Hain dem Frühling lobsingen]. Adam Gottlob Oehlenschläger (1779-1850) schrieb 1813 sein [Lehre mich, o Wald, froh zu verwelken] (Da 632; Fi 499; Sv 304). Diese Lieder sind nicht nur ein Teil der Identität des dänischen Volkes, sondern sind auch in den anderen nordischen Ländern weit verbreitet. Sie stellen jedoch die Schöpfung aus einer individualisierenden Perspektive dar. Das Verhältnis zur Welt als einem Objekt für die Verantwortung des Menschen ist nicht entwickelt. Die starke Stellung dieser Kirchenlieder kann daher leichter aus einer subjektivierenden Perspektive erklärt werden. http://www.teol.lu.se/nordhymn/forelasningar/frieden.html (3 av 8)2005-06-27 16:30:56 Sven-Åke Selander | Frieden - Gerechtigkeit - Bewahrung...

Zwei Lieder mit Motiven aus der Natur und voll in die nordische Volksidentität integriert, sind [Nun kommt das große Blühen] (Da 671; Fi 535; No 764; Sv 199; Unisono 82) und [In dieser schönen Sommerzeit] (DaF 705; Fi 534; No 766; Sv 200). Beide Lieder sind eng verbunden mit Schulschlußfeiern und gehören zu sowohl christlicher wie weltlicher Volksidentität. Diese beiden Lieder haben eine ausgesprochen persönlichkeitsbewußte und subjektivierende Perspektive. Das Umweltbewußtsein wird kaum angesprochen. Die Identität wird um eine unbeschädigte Natur herum aufgebaut, so wie Gott sie selbst haben wollte und nicht um den Gedanken an eine beschädigte Welt, die der Mensch verschuldet hat. Die Geborgenheit, die Luther in der Erklärung zum ersten Glaubensartikel aufzeichnet: daß "mich Gott geschaffen hat samt allen Kreaturen, mich reichlich und täglich versorget, beschirmet und vor allem Übel behütet und bewahret", wird nicht durch Bedrohung durch Umweltverschmutzung oder Erdbeben ins Wanken gebracht.

Ähnliches gilt für das Lied von (1694-1764): [Auf, all ihr Ding, die Gott geschaffen hat], geschrieben 1734. Bei Brorson kommt natürlich nicht die ökologische Perspektive zum Ausdruck. Es geht nicht darum, was ich tun soll, sondern was ich sagen soll (Da 12; No 283; Sv 642): [Was soll ich sagen? / Meine Worte werden nicht viel sagen / Auf, alle Völker auf der Erde, stimmt freudig an: Halleluja, unser Gott ist groß! Und der Himmel antworte: Amen!"

Der Norweger Petter Dass (1647-1707) schrieb 1698 ein ähnliches Lied, in dem die Natur eher Gottes Reich verkörpert als eine Herausforderung für ökologische Einsätze ist: "Hänge" und "Täler" bezieht sich deutlich auf die norwegische Landschaft. "Jeder Berg" ist ein Ausdruck, der die norwegische Identität anspricht. (Da 7; No 268; Sv 649).

Der Schöpfungsgedanke wird auch von dem norwegischen Kirchenliederdichter (geb. 1947) in einem Lied von 1978 verwendet: [Eines Tages werden Gottes Schöpferträume der Erde gegenüberstehen, die die Schlechtigkeit der Menschen zerstört hat]. Sogar in diesem Lied steht die Individualisierung mit der Betonung auf der Bedeutung von Christi Erlösungswerk für die Menschen im Mittelpunkt (DaF 264; Fi 143; No 260; Sv 651): [Und er, der dornengekrönt am Kreuz hing, wird die Welt, versöhnt, zu Gott erheben.]

Eine weltoffenere Perspektive hatte der Däne Karl Laurids Aastrup (1899-1980). Eines seiner Lieder beschreibt einen Morgen als die Stadt erwacht: [Durch Nebel und Schornsteinfeuer wird es langsam hell]. Menschen sind zu einer Aufgabe, die Gott ihnen gegeben hat, aufgewacht; sie sind "auf dem Weg zu Werkstatt, Fabrik und Schule", um ihre Berufung, "einander zu dienen und [ihr] Brot von Gott zu teilen", zu verwirklichen. Obwohl die Menschen den Erdboden "nur zu Stein und Asphalt" verwandelt haben, ist es immer noch ihre Aufgabe, die Verantwortung für die Schöpfung auf sich zu nehmen, "die Zeit zu gebrauchen, wie es [Gott] wohlgefällt". (Sv 182).

Einer der Teilnehmer an der Weltkirchenkonferenz in Uppsala war Fred Kaan (geb. 1929). Sein Lied [Herr, indem wir uns erheben, den Schutz dieses Gottesdienstes zu verlassen] (Fi 485; Sv 288) stimmt gut mit der Forderung der Säkularisierungstheologie überein, an die Natur um ihrer selbst willen zu denken und über die Verantwortung der Menschen zu reflektieren: [Gib uns deinen Blick für verborgene Möglichkeiten. Gib Phantasie, neue Mittel zu finden, Gott, in deinem Dienst für Frieden und Brot für alle. Gott, mache uns klug!]

Die gleiche Verantwortung motiviert Bischof Jonas Jonson (geb. 1939) mit Ausgangspunkt in der Inkarnationstheologie (Sv 398): "Das Brot ist eines, gebrochen für alle, Ernte von der ecker Erde. Der Herr ist einer, allen gegeben hier am Abendmahlstisch. Wir setzen ein Zeichen, der Gerechtigkeit Zeichen, eine Mahlzeit, geteilt mit allen, wir schmecken die Zukunft, von den Armen erhofft, eine Zeit, da die Mauern fallen."

Die Verantwortung für die Natur kann also mit Ausgangspunkt in allen drei Glaubensartikeln begründet werden. In den nordischen Ländern läßt sich generell sagen, daß vor allem die Theologie des ersten Artikels die Begründung für die Verantwortung der Menschen für Natur und Schöpfung wurde. Die Theologie des zweiten Artikels wurde ein wichtiger Beweggrund für jene, die sich voll für die Kirche engagierten, die die Kombination von Gerechtigkeits- und sakramentaler Theologie verstanden, wie es beispielsweise Jonas Jonson zum Ausdruck bringt. Deshalb werden auch Lieder wie "Gottes Liebe ist wie Üfer und Gras" mehr akzeptiert als Texte wie: "Das Brot ist eines, gebrochen für alle".

Eine wichtige Frage ist natürlich, was die nordischen Volkskirchen von ihrer evang.-luth. Identität her zur Bewahrung der Schöpfung beitragen können. Das Interesse der Kirchen für die Umwelt ist leider relativ spät erwacht und deshalb in den Gesangbüchern wenig zum Ausdruck gekommen. Wo es dennoch vorkommt, werden Fragen der Umweltverschmutzung theologisch als Folgen des Sündenfalls beschrieben. Olov Hartman schrieb: "Vögel sterben und das Gras verwelkt und das Wasser in unserer Quelle wird trüb / ein Feind kam und hat das getan", und Eyvind Skeie drückte es so aus: "Eines Tages werden die Schöpferträume des Herren der Erde gegenüberstehen, die die Schlechtigkeit der Menschen zerstört hat". Bei einer solchen Theologie besteht die Gefahr, daß man

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eher gewillt ist zu akzeptieren als zu verändern. In diesem Punkt ist das Lied der Jugend über Schöpfung und Umwelt aktiver und fordert mehr zu Verantwortlichkeit auf.

Innerer und äußerer Friede - Subjektivisierung Eines der Kirchenlieder im Norden, mit dem sich die meisten Leute identifizieren können, ist Martin Luthers "Ein feste Burg ist unser Gott". Es gehört zum nordischen Nationalerbe. Im militärischen Kontext hat es keine geringe Rolle gespielt und wurde deshalb mit Unglück und Unruhen verknüpft. In Finnland wurde das Lied ein Symbol, um das sich die Nation in Katastrophenzeiten sammelte und den Schrecken der drohenden Gefahr in inneren Frieden verwandelte.

Das Lied gibt mit seiner Wortwahl gute Gründe, es mit Kriegs- und Unheilszeiten zu verbinden: "die Heerscharen der Finsternis; [der Feind] rüstet sich, mit Gewalt und großer List". Das Lied handelt jedoch eigentlich vom Kampf des einzelnen Menschen mit dem Teufel und dessen Versuch, den Menschen zu Fall zu bringen, und "unsere eigene Kraft hilft nichts, aber an unserer Seite steht der rechte Mann. Christus ist der Bürge für den Frieden der Menschen in ihren Herzen. Auf Gottes Wort und Verheißung kann man sich verlassen. Das hatte Luther selbst erfahren. Es war diese Verheißung, die ihm inneren Frieden gab. So bekam das Lied für die Menschen im Norden eine doppelte Botschaft: Friede für die Völker und innerer Friede für den Menschen.

Die Botschaft vom Frieden für die Völker und inneren Frieden für die Seele bekommt durch die Subjektivierung in der Moderne eine persönliche Prägung. Es handelt sich nicht nur darum, in dem eigenen Inneren Frieden zu schaffen, sondern auch darum, anderen Menschen zum Frieden zu verhelfen. Das Problem des innereren und äußeren Friedens wird da nicht nur für die nordischen Volkskirchen ein Problem, sondern es wird ein globales. Auf die Frage: Was können wir für Recht und Frieden tun? antwortet der englische Liederdichter Brian Wren (geb. 1936) in den Worten seines schwedischen Nachdichters Anders Frostenson: [wir können beten / wir können geben / wir können dem Bösen widerstehen / wir können einen Hoffnung haben].

Wren und Frostenson drücken sich hier also in individualisierenden Begriffen aus. Mehr als auf Staaten, Regierungen, Nationen und politische Parteien kommt es auf einzelne Christen an, den Frieden für die Menschen zu sichern. (Sv 591).

Der Einzelne bekommt also eine persönliche Verantwortung sowohl für den Frieden in der Welt als auch für seinen eigenen inneren Frieden. In früherer Kirchenliederdichtung war Gott der Garant für den Frieden, wie z.B. in der Psalterparaphrase von Bischof Haqvin Spegel (1654-1714) aus dem Jahre 1694 (Sv 99): [Sieh, er kommt und sein Friede senkt sich herab von Bergen und Höhen]. In der Subjektivierung der Moderne wird die Verantwortung dem Einzelnen übertragen, wie in dem Lied von Sidney Carter (geb. 1915) "When I needed a neighbor" von 1965: "ich bin da und übernehme die Verantwortung für das Leben meines Nächsten. (No 707; Sv 97).

Friede bedeutet nicht nur Friede zwischen Nationen, Stämmen und Völkern. Friede kann auch Friede in kirchlichen Konflikten bedeuten. Über die Kirche Christi schrieb Olov Hartman 1981 seine Nachdichtung des englischen Liedes von John Samuel Stone (1839-1900) "The church’s one foundation". (Fi 167; Sv 57) Darin heißt es: [Mit Verwunderung und Spott sieht die Welt, wie [die Kirche] zerspaltet wird von tausend Zwistigkeiten und sich den inneren Frieden von Gott versagt.]

Das Thema vom Frieden dreht sich heute in den nordischen Länden nicht so sehr um den Frieden der Nationalstaaten. Globalisierung und Internationalisierung haben dazu geführt, daß die Frage des Friedens im Kirchenlied in einer weiteren Perspektive gesehen wird. Einer der berühmtesten weltlichen Liedersänger im Norden, der Niederländer und Schwede Cornelius Wreeswijk, bearbeitete einen Text, der sowohl in kirchlichen wie auch in weltlichen Kreisen viel gesungen wurde, nicht zuletzt von Jugendlichen. Der Text bringt den Traum, die Utopie zum Ausdruck, nach deren Verwirklichung sich alle sehnten und noch immer sehnen. Das Original ist das amerikanische Volkslied der fünfziger Jahre von Ed Mccurdy: [Heute Nacht träumte ich was ich noch nie geträumt habe, ich träumte, es war Friede auf Erden und aller Krieg zu Ende].

Friede heißt auf hebräisch Shalom. So können sowohl christliche wie auch jüdische Jugendliche singen:

Shalom wir wünschen euch Gottes Frieden.

Shalom Frieden auf unserer Erde,

Shalom um Mut und Kraft bitten wir,

Shalom Gott, von deinem Wort.

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Friede hat nicht nur mit Rüstung und militärischer Konfrontation zu tun. Friede beginnt damit, daß Menschen voreinander Respekt zeigen können und aufeinander Rücksicht nehmen. Der Liedersänger Börje Ring hat dies in einem Lied zum Thema Friede so ausgedrückt: [Friede heißt, mit ganz einfachen Worten zu sprechen, mutig sein Leben zu leben Friede heißt, gegen Boshaftigkeit und Macht zu kämpfen, mit Gedanken und Worten Krieg zu führen Friede heißt, ganz nahe beieinander zu leben und dennoch Frieden halten zu können". Friede hat mit dem inneren Frieden zu tun.

Mit Gedanken und Worten Krieg zu führen, dazu fordert in kraftvoller Weise Wolff Biermanns Lied Ermutigung auf, das von christlichen Jugendlichen im Norden Ende der sechziger und Anfang der siebziger Jahre gesungen und in christliche Liedersammlungen aufgenommen wurde: [Laß dich nicht verhärten in dieser harten Zeit laß dich nicht verbittern nicht erschrecken nicht verbrauchen nicht zum Schweigen bringen Eines Tags wird die Erde grünen. Dann sind wir alle stark. Dann ist sie hier, unsere Zeit].

Diese Beispiele zeigen, wie die Lieder von Freiheit, Gerechtigkeit und Friede sowohl in der säkulären wie auch in der christlichen Welt während der sechziger und siebziger Jahre lebendig waren. Indessen sollen sie, so singt der Liedersänger Mikael Wiehe, niemals verstummen:

Die Lieder von Freiheit,

von Gerechtigkeit und Frieden,

die Lieder vom Volk,

das niemals zu Boden geschlagen werden kann,

die Lieder von Liebe,

die nie zum Verstummen gebracht werden kann,

werden von neuen Stimmen gesungen werden.

Die Lieder vom Frieden wurden jedoch während der achtziger Jahre nicht in die Kirchengesangbücher in Schweden, Norwegen oder Finnland aufgenommen. In den Gesangbüchern herrscht statt dessen die traditionelle Perspektive der evang.-luth. Glaubensidentität vom inneren Frieden vor. Dies stimmt mit der Subjektivierung und Privatisierung des Modernismus überein. Größere politische, persönliche und ideologische Freiheiten stellen auch größere Ansprüche an die Stellungnahme des Einzelnen und die Notwendigkeit, sich selbst mit einem Problem zu befassen. Der Glaube kann auf die Probe gestellt werden. Der persönliche Einsatz muß dann in einem persönlichen Glauben verankert sein.

Britt G. Hallqvist (1914-1997) hat diese Situation der Menschen in der Personalisierung der Moderne in ihrem Lied [Gott, du gingst fort, das Kreuz steht noch da Gott, du bist tot Wo ist dein Gott? fragst du nun. Herr tröste deine ängstliche Schar.] (Sv 592).

In einem Lied von 1978, [Öffne mir deine Liebe], beschrieb Arne H. Lindgren (1922-1991) das Bedürfnis für inneren Frieden und Geborgenheit, die uns das Verweilen in Gottes Liebe geben kann, als Voraussetzung für unseren Einsatz in der Welt (Sv 96): [Öffne mir deine Liebe. Die Welt braucht mich. Die Welt braucht Deine Liebe, wie sie durch mich fließt.]

Innerer Friede als Voraussetzung für äußeren Frieden lautet die Botschaft.

Das Bedürfnis für inneren Frieden wurde in den siebziger Jahren nicht selten mit dem Bedürnfnis für Meditation verbunden. Auf den ersten Blick mag Meditation kaum etwas mit evang.-luth. Identität zu tun zu haben. Über die Rolle orientalischer Meditation im evang.-luth. Zusammenhang wurde viel diskutiert. Es ist jedoch leicht zu sehen, daß die Ausrichtung der Meditation auf den inneren Frieden der Seele der Subjektivierung des Modernismus entspricht. Bischof Jonas Jonson formulierte das 1984 in einem Kirchenlied wie folgt (Sv 522): [In Gottes Stille darf ich sein, wortlos, still, anspruchslos. Klare Räume, offene Tage: hier ein Ufer am Gnadenmeer.]

Der Weg zum inneren Frieden geht im evang.-luth. Zusammenhang vielleicht doch natürlicher über die Teilnahme an den Sakramenten der Kirche. Dies hat Fred Kaan 1968 in seinem Lied von der Taufe [Aus den tiefen, wilden Wassern hob der Schöpfer Leben und Land.] In Britt G. Hallqvists Nachdichtung heißt es: [Wasser des Lebens in einem Taufbecken bezeugt, Gott ist hier.] (Sv 385).

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In den nordischen Volkskirchen hat dieses Lied in Svein Ellingsens Tauflied von 1971: [Voller Freude über das Wunder des Lebens] mit einer Melodie von Egil Hovland (geb. 1924) ein Gegenstück bekommen (DaT 854; Fi 214; No 618; Sv 383). Das Wasser des Flusses, das in der Natur ständig strömt und das Wasser des Lebens, das in der Taufe hervorströmt sind alle Teil des großen Zusammenhanges alles Lebens, das ständig in Bewegung sein muß, um sich gesund zu erhalten, die Bewegung des Flusses in der Natur und die Bewegung des Glaubens als eine Folge der Taufe, aber beide mit dem gleichen Ziel: ein Leben in innerem und äußerem Frieden.

Svein Ellingsen beschrieb 1977 in seinem Lied [Wir tragen viele mit uns] auch die friedenspendende Gabe des Abendmahls. Dorthin darf man nicht nur all das mitbringen, was den eigenen inneren Frieden stört sondern auch alle die Menschen, die Fürbitte brauchen (Fi 191; No 657; Sv 399).

In dem Abendmahlslied von Olov Hartman mit einer Melodie von Sven-Erik Bäck (geb. 1919), [Der du uns weit voraus ins Reich der Angste gingst], wird das Abendmahlsmotiv mit dem Thema von inneren und äußeren Frieden eng verbunden: [Der du uns voraus gingst hinaus in eine elende Welt, sende uns mit Brot und Frieden, Herr, in die Welt.]

Der innere Friede vor Seelenqual und Friede und Brot in der Welt kommen hier also zusammen. Das Abendmahl gibt die Kraft, das Brot des Lebens, Tag für Tag. Deutlicher kann das Verhältnis zwischen innerem Frieden, äußerem Frieden und Freiheit in einer christlichen Perspektive kaum ausgedrückt werden (DaF 428; DaT 867; Fi 430; Sv 74; Unisono 107).

Zusammenfassung In der Einleitung wurde festgestellt, daß die Identität der lutherischen Volkskirchen im Norden von drei wichtigen Merkmalen geprägt ist:

1) von der Botschaft der Erlösung durch den Glauben, allein durch die Gnade - zurück zum Bibelwort,

2) von der Parallität von Kirche und Staat als zwei Seiten der gleichen, hierarchisch aufgebauten Einheitsgesellschaft,

3) von der Verantwortung des Einzelnen für seine Erlösung gemäß evang.-luth. Glaubensauslegung.

Weiter wurde festgestellt daß:

1) eine Veränderung in der Auslegung der Botschaft geschehen in Richtung der Betonung der Erschaffung der Welt und des ersten Glaubensartikels,

2) das Zusammenwirken von Kirche und Staat im Begriff der Auflösung ist,

3) die Verantwortung des Einzelnen für seine Erlösung betont worden ist.

Wichtige beschleunigende Faktoren in dieser Entwicklung waren Industrialisierung, Demokratisierung, Säkularisierung und Subjektivierung.

In gewissem Maße sind das nordische Kirchenlied und der nordische Gesang auf dem Weg, eine eigene Kirchenlied- und Singetradition, die dem Neuen entspricht, ein ganzes Stück vorwärts gekommen. Man singt von Recht und Gerechtigkeit, von der Schöpfung und vom inneren und äußeren Frieden. Es ist ein gutes Zeichen für die Zukunft, daß es zum großem Teil die Jugend ist, die neue Lieder von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden aufgreift oder selber macht.

Gesangbücher:

Den danske Salmebog (København, 1993) - (Da) Den svenska psalmboken (Stockholm, 1986) - (Sv) Norsk salme bok (Oslo, 1992) - (No) Tillæg til Den Danske Salme Bog (København, 1994) - (DaT) Psalmbok för den evangelisk-lutherska kyrkan i Finland (Helsingfors, 1987) - (Fi) Salmer 1997. Tillæg til den Norsk salme bok (Oslo, 1997) - (NoT) Forslag til Ny Salmebog. Betænkning afgivet af den av Kirkeministeriet 5. januar 1993 nedsatte Salmebogskommission Betænkning Nr. 1381. (København: Kirkeministeriet, 2000 (DaT)

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