Ausflug Mit Der Seetalbahn = Excursions Le Long Du Chemin De Fer Du Seetal
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Ausflug mit der Seetalbahn = Excursions le long du chemin de fer du Seetal Autor(en): Windfelder, Günter Objekttyp: Article Zeitschrift: Die Schweiz = Suisse = Svizzera = Switzerland : offizielle Reisezeitschrift der Schweiz. Verkehrszentrale, der Schweizerischen Bundesbahnen, Privatbahnen ... [et al.] Band (Jahr): 56 (1983) Heft 10: 100 Jahre Seetalbahn = Le chemin de fer centenaire du Seetal = 100 anni della Ferrovia della Seetal = 100th anniversary of the Seetal Railway PDF erstellt am: 06.10.2021 Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-774990 Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. 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Empfehlenswert ist ein Wie den meisten Gewässern unseres Landes meist in der Höhe bewaldete Hügelzüge Besuch von Schloss Hallwil, am nördlichen haben die Exzesse der modernen liegen zwei Seen, gerade so dimensioniert, Auslauf des Sees gelegen. Es handelt sich Wohlstands- und Industriegesellschaft auch dem dass man sie in der Länge überblicken kann: hier um eines der schönsten und besterhal- Hallwilersee in den letzten Jahren und der Hallwiler- und der Baldeggersee. Will tensten Wasserschlösser unseres Landes, Jahrzehnten stark zugesetzt. Immer wieder man diese herrliche Landschaft auf sich dessen Inneres als Wohn- und Heimatmuseum auftretende Algenbildung zeigte an, dass der einwirken lassen, so sollte man an einem schönen dient. Von der Bahnstation Boniswil- Sauerstoffhaushalt des Sees nicht mehr in Frühlings- oder Herbstmorgen den Weg Seengen aus ist es in rund zehnminütigem Ordnung war, die Phosphorzufuhr ein weit hinauf zum Eichberg oberhalb Seengens, Fussmarsch zu erreichen. Wer seine Wanderung grösseres Ausmass angenommen hatte, als zum Homberg (auch «Aargauer Rigi» weiter ausdehnen möchte, sollte die die Natur durch die normale Zirkulation und genannt) oder vielleicht nach Römerswil über Wälder auf den Höhenzügen oberhalb des Belüftung bewältigen konnte. Dieses negative dem Baldeggersee nehmen; von jeder der Hallwilersees besuchen, auf dem Homberg Zeichen der Zeit wurde von den aargauischen zahlreichen Ruhebänke bietet sich dem stillen im Westen oder auf dem Rieti- und Lindenberg Seeufergemeinden frühzeitig Betrachter ein Bild voller Harmonie, wie im Osten. erkannt. Sie installierten bereits vor zwanzig er es weitherum suchen muss. Hat man mit einem Blick auf den Hallwiler- Jahren eine Ringleitung, welche die Abwäs- 20 Blick von der Schloss terrasse 20 Sguardo dalla terrazza del auf die Altstadt von Lenzburg. castello sul centro storico di In der Mitte der Unken Häuserzeile Lenzburg. AI centro siscorge il das zwischen 1677 und municipio con la torre, costruito 1692 erbaute Rathaus mit Turm. fra H 1677 et U1692. 21 Lenzburg war 1883 A us- 21 Nel 1883 Lenzburg era Hpun- gangspunkt der Seetalbahn to di partenza della ferrovia della nach Luzern. Seetal per Lucerna. Romantische Postkarte um die Romantica cartolina postale Jahrhundertwende d'inizio secolo 20 Vue depuis la terrasse du 20 A view of the Old Town of château sur la vieille ville de Lenzburg from the castle Lenzbourg. Au milieu de la rangée terrace. The town hall, with tower, de maisons à gauche, l'Hôtel built between 1677 and 1692, is de Ville et sa tour, construit in the middle of the row of entre 1677 et 1692. houses on the left. 21 Lenzbourg était, en 1883, la 21 Lenzburg was in 1883 the gare de départ du chemin de fer terminus of the Seetal Railway du Seetal vers Lucerne. to Lucerne. Carte postale romantique de la A romantic postcard issued fin du siècle passé around the turn of the century Kein Wunder, wurde die Seetalbahn in ihrer see stets ein buntes Bild von Segelbooten ser der Dörfer aufnimmt und einer gemeinsamen Blütezeit um die Jahrhundertwende bis zum und Surfern vor Augen, so wirkt der kleinere Reinigungsanlage im Seenger Ersten Weltkrieg sehr gerne als Transportmittel Baldeggersee beschaulicher. Erst seit Schlatt zuführt. Allerdings konnte diese zu einem Ausflug in dieses Gebiet kurzem kann man auch hier ein Ruderboot mieten, Massnahme so lange keinen nachhaltigen benützt. Eigene Salonwagen und ein und leider gibt es keinen Rundwanderweg Erfolg bringen, bis sich nicht auch die Buffettwagen mit Zweiter- und Dritter-Klasse- anzubieten. Empfehlenswert sind aber luzernischen Seegemeinden und mit ihnen die Abteilen dienten der Bequemlichkeit der auch hier Wanderungen in den Höhenzügen Region zwischen Baldegger- und Hallwilersee Gäste; sie waren zugleich auch beliebte Objekte rund um den See und vor allem natürlich entschlossen, eine ähnliche Anlage in für Gesellschaftsreisen und Familienanlässe. ein Besuch von Schloss Heidegg mit seinem Betrieb zu nehmen. Dies ist nun vor einigen Es gehörte zum guten Ton, mit der herrlichen, weltberühmten Rosengarten Jahren geschehen. Durch seine Lage bildet Seetalbahn zu reisen, in einer Zeit, da die und seinen Wanderausstellungen. Als der Hallwilersee das Auffangbecken für Motorisierung auf den Strassen noch in den besondere Wahrzeichen dieser Landschaft alles Wasser, welches aus dem stark Kinderschuhen steckte. grüssen die Johanniterkommende in Ho- phosphorverseuchten Baldeggersee abläuft. Wenn diese Glanzzeiten auch lange vorbei henrain und die Kirche von Hitzkirch. Gegenwärtig läuft ein Pilotprojekt, diesem sind, so lohnt sich ein Ausflug mit der Eine Vielzahl heimeliger Dörfer findet man kleineren See durch zusätzliche Belüftung und Seetalbahn auch heute noch. Viele Möglichkeiten sowohl im luzernischen als auch im aargauischen Zwangszirkulation eine allmähliche Gesundung bieten sich da an. Beginnen wir im Norden Seetal, und meist ist es ihnen gelungen zu bringen. Der Versuch verspricht mit dem Städtchen Lenzburg, das mit - Ausnahmen bestätigen die Regel -, Erfolg, und ein ähnliches Projekt ist auch für Recht stolz ist auf seine schöne Altstadt und allem Bedrängenden von aussen zum Trotz den Hallwilersee geplant. die das Stadtbild krönende stolze Burg. ihren ursprünglichen Charakter zu bewahren. Das Seetal ist mit Strassen gut erschlossen. Hauptanziehungspunkt ist natürlich der Gastlichkeit wird grossgeschrieben, Ein in Zeiten strassenbaulicher Planungseuphorie Hallwilersee (nicht umsonst wird die doch hat man wie an anderen Orten auch ausgearbeitetes Projekt einer Landschaft um ihn «Visitenstube des Aargaus» keinerlei Verständnis für unliebsame vierspurigen Expressstrasse entlang dem Ostufer genannt) mit seinen unzähligen Begleiterscheinungen, unter denen besonders des Hallwilersees wurde wieder zu den Ausflugsmöglichkeiten. Lohnend ist vor allem natürlich die als Naherholungsgebiet propagierte Akten gelegt. eine Rundfahrt mit einer der Einheiten Hallwilerseelandschaft zu leiden hat; also Durch eine landschaftlich sehr reizvolle der Hallwilerseeflotte oder aber die für gewisse Zivilisations-Hinterlassenschaften, Landschaft fährt die Seetalbahn auch heute Überquerung des Sees und die Weiterfahrt mit wie sie unbedachte Zeitgenossen noch. Man hat ständig einen neuen lohnenden Bus oder Wohlen-Meisterschwanden-Bahn. immer wieder zu «vergessen» wissen. Die Blick vom Abteilfenster aus, und hier Wer gut zu Fuss ist, sollte einmal eine Seetaler sind ein ebenso liebenswertes wie nun erweist sich ihr sonst immer wieder von Wanderung rund um den See versuchen. Rund auch eigenständiges Völklein, die stolz sind Gegnern ins Felde geführter Nachteil, ihre viereinhalb Stunden ist man unterwegs, auf ihre Heimat und genau wissen, was sie relativ niedrige Geschwindigkeit, als und es führt ein bequemer Fussweg immer an ihr haben. Mitunter reagieren sie recht eindeutiger Vorteil. Günter Windfelder dem Ufer entlang, lediglich im südlichsten unwirsch, will man ihnen in dieser Beziehung Teil, auf Luzerner Boden, für kurze Zeit zu- von aussen her Vorschriften machen. 11 22 Das Schloss Lenzburg, eine der grössten Höhenburgen der Schweiz, war im 11. Jahrhundert Sitz der Grafen von Lenzburg, später Verwaltungszentrum der Grafen von Habsburg und ist heute im Besitz des Kantons Aargau und der Gemeinde Lenzburg. Im weiträumigen Schlosshof überblickt man Bauten verschiedener Perioden: hinter dem Baumstamm das Landvogteihaus aus dem 15. Jahrhundert, rechts anschliessend die östliche Bastion mit Uhrturm, Mitte 77. Jahrhundert. Das Schloss beherbergt die kantonale historische Sammlung, doch kann die Anlage wegen Restaurierungsarbeiten bis Frühjahr 1984 nicht besichtigt