Defa-Lexikon
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DAS GROSSE LEXIKON DER DEFA-SPIELFILME F.-B. HABEL DAS GROSSE LEXIKON DER DEFA-SPIELFILME DAS GROSSE LEXIKON entstand in Zusammenarbeit mit der DEFA-Stiftung DER DEFA-SPIELFILME Die vollständige Dokumentation aller DEFA-Spielfilme von 1946 bis 1993 Neuausgabe in zwei Bänden Band 1: A-L Mit Inhaltsangaben von Renate Biehl BAND 1 BAND 2 A 10 M 566 B 73 N 637 C 131 O 660 D 150 P 671 E 186 Q 698 F 228 R 699 G 288 S 746 H 337 T 896 I 389 U 952 J 413 V 984 K 446 W 1016 L 506 Z 1059 Anhang A 1088 Anhang B 1107 Anhang C 1120 Anhang D 1132 Verlag herausgaben. »Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg« war ausführlich und gründlich. Mit freundlicher Genehmigung der DEFA- ZWISCHEN QUAL Stiftung wurden wesentliche Teile der Stabangaben und die Inhalts- angaben dieses Buches übernommen. Der größte Teil der Inhaltsanga- ben stammt von der Journalistin Renate Biel, der ausdrücklich gedankt UND QUALITÄT werden soll. Sie schrieb die nicht namentlich gekennzeichneten Inhalte, andere tragen mein Kürzel (f.b.h.). Andererseits war »Das zweite Leben …« jedoch als Filmgeschichts- VORWORT werk konzipiert, in dem – anders als in diesem Lexikon zumeist – die Geschichte des DEFA-Spielfilmstudios in wichtigen Strängen erzählt Die DEFA war nicht nur eine knapp fünf Jahrzehnte operierende Film- wurde, wobei mancher Film jedoch zu kurz oder gar nicht gewürdigt firma. Einundvierzig Jahre ihrer Existenz war sie der staatliche Filmpro- werden konnte. Auch sind seit damals Publikationen erschienen, die duzent des zweiten deutschen Staates, der DDR. Sie operierte mal mehr, Teilaspekte der DEFA-Geschichte vertieften. So konnten nun auch neue mal weniger geschickt in einem Wechselspiel zwischen politischem Informationen zusammenfließen. Auftrag und künstlerischer Freiheit. DEFA war mehr als die populä- Doch versucht das vorliegende Lexikon weitere Lücken in der bis- re Abkürzung des Namens einer Filmgesellschaft. DEFA-Filme waren herigen Publikation zu schließen. Die DEFA war nicht der einzige Programm und Propaganda, standen oft für Qualität und manchmal für Spielfilmproduzent in der DDR. Der Deutsche Fernsehfunk (DFF), Qual. Siebenundvierzig Jahre lang entstanden im Osten Deutschlands zwischenzeitlich als Fernsehen der DDR firmierend, hatte eine eigene Filme fast ausschließlich unter dem Signet der DEFA. Die Filmfirma umfangreiche Produktion von Spielfilmen, vergab aber auch Aufträge wurde als deutsch-sowjetische Aktiengesellschaft in der SBZ gegrün- an die DEFA. Wenn diese Filme, was zu einem geringen Prozentsatz det, in der DDR als Volkseigener Betrieb zur staatlichen Filmgesell- der Fall war, auch ins Kinoprogramm gelangten, wurden diese bei der schaft mit Sitz in Potsdam-Babelsberg entwickelt und in der vereinten DEFA hergestellten Filme ebenfalls in das Lexikon aufgenommen. Ob- BRD schließlich als GmbH aus dem Register gelöscht. Die DEFA drehte wohl der DFF ihr Hauptauftraggeber war, stellte die DEFA auch Filme tausende Filme, allein schon weit über 700 Spielfilme fürs Kino, dazu oder wesentliche Teile davon für andere Produzenten her, für Filmstu- populärwissenschaftliche und Dokumentarfilme, Trickfilme, Wochen- dios aus sozialistischen Ländern, vorrangig der Sowjetunion, aber auch schauen, Kurzspielfilme und so weiter und so weiter. Bei einer so um- beispielsweise für bundesdeutsche Firmen. Die erste deutsch-deutsche fangreichen Produktion nimmt es nicht Wunder, dass viel Belangloses Filmproduktion war 1967 die Verfilmung eines Romans des DDR-Au- entstand, mitunter gar Missratenes, aber vor allem eine gute Anzahl von tors Ehm Welk unter dem Titel »Die Heiden von Kummerow und ihre Filmen, die unterhielten und auf diese und jene Weise in die Diskus- lustigen Streiche«. Dieser, wie mehrere andere bundesdeutsche Filme, sionen ihrer Zeit eingriffen oder selbst zum Diskussionsthema wurden. die bei der DEFA realisiert wurden, sind hier aufgenommen worden. Die feierliche Lizenzübergabe an das Leitungsgremium der DEFA er- Allerdings muss auch gesagt werden, dass auf diesem Gebiet keine Voll- folgte am 17. Mai 1946 im Berliner Admiralspalast, einem der wenigen ständigkeit angestrebt werden konnte, weil die Quellenlage schwierig ist unbeschädigten Theaterhäuser der Stadt. Die Leitung der DEFA entwi- und nicht in jedem Fall genau recherchiert werden konnte, wie groß der ckelte ein Produktionsprogramm, in dem einerseits das Unterhaltungs- Anteil der DEFA an der jeweiligen Produktion war. Für die Neuausgabe bedürfnis der Zuschauer berücksichtigt wurde, aber auch der zeitnahe 2017 konnten allerdings einige dieser Filme zusätzlich aufgenommen und der künstlerisch experimentierende Film seinen Platz hatten. Die- werden. sen Anspruch erfüllte die DEFA mit ihren ersten Produktionen (wenn Diese Bemerkungen beziehen sich im allgemeinen auf das DEFA-Stu- auch das Experiment an den Rand gedrängt wurde). dio für Spielfilme. Wenig bekannt ist, dass auch das DEFA-Studio für Schon vor der Lizenzübergabe hatte die DEFA i.Gr. mit der Produk- Dokumentarfilme (das im Laufe der Jahrzehnte seinen Namen mehr- tion begonnen: Synchronisationen sowjetischer Filme, die Wochenschau fach wechselte) hin und wieder Spielfilme (überwiegend im Kurzfilm- »Der Augenzeuge«, aber auch für die ersten beiden Spielfilme »Freies sektor) produzierte. Auch diese Spielfilme wurden im vorliegenden Land« und »Die Mörder sind unter uns« waren die ersten Klappen gefal- Werk berücksichtigt, wenn sie abendfüllende Länge erreichten, wobei len. So begann es, und die Spielfilme, die die DEFA fortan drehte, stehen hier wiederum Lücken nicht auszuschließen sind. im Mittelpunkt dieses Lexikons. »Novalis« von Herwig Kipping war der Im Anhang wurden Kurzmetragespielfilme der DEFA aufgenommen, letzte unter dem DEFA-Signet hergestellte Film, der produziert wurde, wobei hierunter Filme verstanden werden, die wesentlich unter einer ehe die Registerlöschung der traditionsreichen Firma 1993 erfolgte. Stunde Spieldauer lagen. Hier wurde eine Grenze bei einer Filmlänge Einerseits lehnt sich der Autor weitgehend an ein umfangreiches von 1600 Metern (etwa 55 Minuten) gezogen. Darüberhinaus gab es Buch an, das Mitarbeiter des Filmmuseums Potsdam 1994 im Henschel eine umfangreiche Produktion von Kurzspielfilmen, die gezielt für den 6 7 Einsatz im Vorprogramm entstanden. Am bekanntesten wurden die sa- Großwetterlage hatten Kritiker in Fachpublikationen eher die Mög- tirischen Filme der Stacheltier-Produktion, eine Gruppe, die zwischen lichkeit zu Kritik, Rezensenten in Blättern der »Blockparteien« CDU, 1953 und 1964 bei unterschiedlichen Studios der DEFA angesiedelt war. LDPD, NDPD und DBD mitunter »Narrenfreiheit«, während man von Diese Filme sind ein Kapitel für sich, das bei einer weiteren Neuauf- der SED-Presse den politisch »richtigen Standpunkt« erwartete. Ande- lage dieses Lexikons hinzugefügt werden soll. Die nicht fertiggestellten rerseits war es auch ein Politikum, wenn die SED-Blätter über einen oder in der DDR nie aufgeführten DEFA-Spielfilme findet man eben- bestimmten Film eisern schwiegen, obwohl der Film in anderen Publi- falls im Anhang, wobei davon ausgegangen werden kann, dass bisher kationen besprochen wurde. noch nicht alle jemals abgebrochenen Projekte dokumentiert wurden. Der Autor versuchte, in diesem Lexikon immer wieder Kritiken aus Eine Besonderheit stellt der dritte Teil des Anhangs dar. Hier wur- der Bundesrepublik zu Wort kommen zu lassen. Auch hier lassen sich den Fernseh-Spielfilme aufgeführt, die nach der Erstsendung in den Tendenzen zeigen, wobei ein und derselbe DEFA-Film in der konservati- Kinospielplan aufgenommen, aber vom DFF in Eigenproduktion ge- ven Presse zumeist verrissen wurde, während eher links oder zumindest dreht wurden, also keine DEFA-Filme sind. Es konnte zwar festgestellt liberal orientierte Blätter manche Schönheiten zu entdecken wussten. werden, welche Filme eine Zulassung für den Kino-Einsatz erhielten, in Einen wichtigen Teil der Zitate aus bundesdeutschen Veröffentlichun- einigen Fällen ist der Einsatz jedoch nicht nachzuweisen und mehr als gen machen Kritiken von Heinz Kersten aus. Der gebürtige Dresdner fraglich, so dass diese Filme keinen Eingang in dieses Lexikon fanden. lebte seit den frühen fünfziger Jahren im Westen und schrieb 1963 für Ein neues Kapitel im Anhang behandelt die sogenannten »Überläu- das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen die erste, erstaun- fer«. Damit werden Filme bezeichnet, die vor Kriegsende in Deutsch- lich wenig tendenziöse Geschichte des Films in der DDR, im Sprachge- land und den annektierten Gebieten produziert, aber nicht endgültig brauch der Adenauer-Ära noch lange als »Sowjetische Besatzungszone« fertiggestellt worden waren oder aus anderen Gründen nicht mehr in bezeichnet. Seit den späten sechziger Jahren rezensierte Kersten fast den Einsatz kamen. Nach dem Krieg wurden die meisten von ihnen be- alle DEFA-Spielfilme für bundesdeutsche Zeitungen oder für den West- arbeitet und zum Publikum gebracht – nicht nur, aber auch von der Berliner Sender RIAS. Aus diesen in Buchform veröffentlichen Kritiken DEFA. Nur in seltenen Fällen kam es dazu, dass etwas nachgedreht oder wird häufig zitiert. synchronisiert wurde. Die Angaben in der Fachliteratur, welche dieser Inzwischen sind auch kritische Würdigungen aus englischsprachigen Filme von der DEFA herausgebracht wurden, sind nicht eindeutig, so Publikationen bekannt geworden, vorrangig durch die DEFA Library dass auch hier nicht alle erfasst sein dürften. Für Hinweise zur Schlie- in Amherst. Auch auf den Internet-Blog des Amerikaners Jim Morton ßung solcher Lücken sind Autor und Verlag