Produktion & Handel – Tradition & Wandel
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PRODUKTION & HANDEL – TRADITION & WANDEL NAHRUNGS- UND GENUSSMITTEL IM LAND BREMEN INHALT Zwei Städte. Ein Land. 4 – 5 Nahrungs- und Genussmittelstandort Bremen Ein Standort für Genuss 6 – 7 Weltmarken, Manufakturen, Infrastruktur Handel, Tradition, Diversität 8 – 9 Fangen, Forschen, Verarbeiten Fisch 10 – 11 Fangen, Forschen, Verarbeiten Start-ups 12 – 13 Gründen, Fördern, Beschäftigen Dienstleistungen 14 – 15 Wissenschaft, Forschung, Anwendungen Interessenverband NaGeb e.V. 16 – 17 Kompetenzen vernetzen Kein schöner Land … 18 – 19 Hier lässt’s sich leben Starke Partner vor Ort 20 Impressum / Fotonachweis 21 4 | 5 ZWEI STÄDTE, EIN LAND NAHRUNGS- UND GENUSSMITTELSTANDORT BREMEN Die Hafenstadt Bremerhaven und die Hansestadt Bremen bilden gemeinsam das Bundesland Bremen. Rund 670.000 Wirtschaftsstandort Land Bremen Menschen leben hier und machen das Land dauerhaft zu einem der Top-Ten-Industriestandorte in Deutschland. → 670.000 Einwohner*innen → Zentrum im Nordwesten Deutschlands Bremen ist das wirtschaftliche Zentrum einer Region mit zwei Millionen Einwohner*innen und präsentiert sich als → höchste Exportquote im leistungsstarker, dynamischer Motor für den Nordwesten Bundesländervergleich Deutschlands. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet → acht Hochschulen mit rund die Forschungs- und Entwicklungsarbeit der ansässigen 37.000 Studierenden (2016/2017) Hochschulen mit ihren über 37.000 Studierenden. → Universität Bremen seit 2012 unter den Standort für Technologie und Wissenschaft besten Hochschulen in Deutschland Neben der außergewöhnlich hohen Konzentration von → größter deutscher Umschlagplatz für Fisch; Wissenschaftseinrichtungen, sorgen internationale Tech- Keimzelle der deutschen Hochseefischerei nologie-Unternehmen von Rang und Namen für den guten Ruf des Landes Bremen, das ein stabiles Produk tions- → jede zweite Kaffeebohne in Deutschland wird und Handelszentrum für die Nahrungs- und Genuss- über die bremischen Häfen importiert mittelindustrie ist. Mit einer langen Tradition, in einem → Standort verschiedener Lebensmittel- steten Wandel. Forschungsinstitute → internationaler Airport, nur 4 km von der Bremer Innenstadt entfernt → zweitgrößter Hafenstandort in Deutschland Quellen: Statistisches Landesamt Bremen, Statistischer Jahresbericht der IHK Bremen, Wirtschaftsförderung Bremen Bremerhaven Bremen links oben: Panoramablick über Bremen links unten: Die Havenwelten Bremerhaven: Symbol für die maritime Tradition und Zukunft der Stadt am Meer 6 | 7 EIN STANDORT FÜR GENUSS WELTMARKEN, MANUFAKTUREN, INFRASTRUKTUR Mit seinem Hafen an der Weser und der direkten Verbin- Die Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft zählt ein- dung zur Nordsee ist das Land Bremen seit jeher prädes- schließlich des Großhandels im Bundesland Bremen rund tiniert für die Lagerung und den Handel mit Waren des 10.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die in täglichen Bedarfs. Lokale, nationale und internationale mehr als 300 Betrieben 2,5 Milliarden Euro umsetzten Unternehmen produzieren und verarbeiten, importieren (2017). Damit ist die Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft und exportieren, verwalten und vermarkten, verpacken die zweitstärkste Branche im verarbeitenden Gewerbe im und verschicken hier – in allen denkbaren Konstellationen Bundesland Bremen. 30 Prozent aller bremischen Importe und Kombinationen – Nahrungs- und Genussmittel in all und knapp zehn Prozent der Exporte gehen auf ihr Konto. ihren Erscheinungsformen. Seit Jahrzehnten, Generatio- Dabei ist Kaffee das wichtigste Export- als auch Import- nen oder sogar schon seit Jahrhunderten. gut – Bier und Fisch spielen die weiteren Hauptrollen. links unten: Heutiges Hafengebiet in Bremerhaven oben: Blick auf die Bremer Schlachte, der historische Hafen Bremens rechts oben: Die Handelskammer Bremen bündelt und vertritt Unternehmensinteressen seit 1451. rechts unten: Kaffee ist eins der wichtigsten Ex- sowie Importgüter Bremens. 8 | 9 HANDEL, TRADITION, DIVERSITÄT Doch nicht allein Kaffee, Tee, Bier und Fisch stehen für Mit Bremerhaven gehört der deutschlandweit größte Bremen. Viele große Namen, Entwicklungen und Marken Umschlagplatz für Fisch und die Keimzelle der deut- haben von hier aus ihren Ruf in die ganze Welt getragen. schen Hochseefischerei zum Land Bremen. Hier wer- Allzu logisch ist bei einer derart langen Tradition, dass den jährlich so viele Fischstäbchen hergestellt, dass sie, sich im Laufe der Zeit Besitzverhältnisse ändern oder der Länge nach aneinandergelegt, fünfmal um die Erde jahrzehntelange Standorte international tätiger Unter- reichen würden. Oben: Tee – mehr als nur eine norddeutsche Tradition nehmen, sogar Stammhäuser, verlegt werden, oder die Der Fisch und seine Verarbeitung hat viele spezialisierte Mitte: Bremen steht für Kaffeevielfalt. Bananendampfer in anderen Häfen festmachen. Doch die Unternehmen hervorgebracht, die zum Teil schon seit Rechts: Bremerhaven ist der größte Umschlagplatz Namen von Marken werden mit dem Standort verbunden mehr als einhundert Jahren existieren. Darunter befinden für Fisch in Deutschland. Links unten: Die Fischproduktion namenhafter bleiben, denn ihr Anteil an der Bremer Geschichte ändert sich Marktführer für Tiefkühlkost, Verarbeitungshäuser Unternehmen findet hier statt. sich nicht. sowie die benötigte Infrastruktur wie Kühlhäuser oder Rechts unten: Brau-Tradition in Bremen Eiswerke für Bruch- und Scherbeneis, das zu Hunderten Dass die Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft im Land Tonnen mit den Trawlern auf See fuhr und heute weiterhin Bremen trotzdem voller Vitalität, Dynamik und Nachhal- an Land benötigt wird. Nicht ohne Grund wird Bremerha- tigkeit ist, zeigen die seit Jahren unveränderten Beschäf- ven auch als die größte Tiefkühltruhe Europas bezeich- tigungszahlen – der teils gewichenen Großindustrie sind net. 4.000 Beschäftigte verzeichnet die Fischwirtschaft viele kleine und mittelständische Unternehmen gefolgt, im Land Bremen. Hinzu kommen Verpackungsbetriebe, die den Standort nun prägen. Speditionen, Lebensmittellabore und Forschungsinsti- tute, die sich wissenschaftlich und anwendungsorientiert Doch Bremen steht nicht allein für zählbare Werte. Die mit Fisch und Lebensmitteln beschäftigen. Branche hat hier auch Innovationen wie das Entkof- feinierungsverfahren für Kaffee hervorgebracht oder Nicht zuletzt hat sogar die Heimtierfutterproduktion mit beheimatet, europaweit einmalig, seit über hundert Jahren mehr als 500 Beschäftigten einen bedeutenden Stand- eine Fabrik die Schellack herstellt, ein auf Naturharz ba- ort in Bremen. Die Stärke der Branche ist und bleibt ihre sierendes Binde- oder Trennmittel, das als schützender, gelebte Vielfalt. stabilisierender oder veredelnder Überzug bei Süßigkei- ten oder Tabletten verwendet wird. Ludwig Roselius 1906 hat der Bremer Kaufmann Ludwig Roselius ein Verfahren entdeckt, um der Kaffeebohne das Koffein zu entziehen. Sei- Unten: Das ehemalige Kaffee HAG Gelände in der Überseestadt. ne Erfindung wurde zu einem Welterfolg. Als einer der ers- ten der Branche vermarktete Roselius seine Produkte pro- fessionell und nachgiebig. Er schuf eine Corpo- rate Identity mit Markenaufbau und Markenpflege, deren Mechanismen heute noch als Musterbeispiel gelten. Darüberhinaus förderte er die Kunst und schenkte den Bürgern der Stadt mit der Böttcher- straße eine architektonische Besonderheit in der Innenstadt, die von Touristen heute noch gerne aufgesucht wird. 10 | 11 FISCH FANGEN, FORSCHEN, VERARBEITEN Erst mit dem Hafenbau 1830 begann die Geschichte der schätzen das abwechslungsreiche Angebot aus Unterhal- Stadt Bremerhaven. Mit dem Bau der Fischereihäfen dann tung, Gastronomie, Information und Übernachtungsmög- die Zeit der deutschen Hochseefischerei, die hier um 1930 lichkeiten gleichermaßen. einen vorübergehenden Höhepunkt erreichte. Eine Flotte von 215 Schiffen lief von Bremerhaven aus und 7.000 Gehobene Restaurants und gemütliche Hafenkneipen Beschäftigte arbeiteten für mehr als 20 Hochseefische- liegen in der ehemaligen Packhalle IV Tür an Tür. Hier reireedereien. Bis 1960 entwickelte sich Bremerhaven können Gäste und Einheimische das Fischräuchern „live“ zum größten Fischereihafen Europas, der es zwar heute erleben. Fisch in seiner ganzen Vielfalt wird nicht nur nicht mehr ist – sehr wohl aber immer noch der größte verkauft und verzehrt, sondern im neuen Seefischkoch- Umschlagplatz für Fisch in Deutschland. Außerdem For- studio erhalten Besucherinnen und Besucher auch wert- schungsstandort für Seefischerei undFischereiökologie. volle Tipps, wie man ihn zuhause fachgerecht und äußerst Sogar der Name des heimischen Erstliga Eishockeyclubs schmackhaft zubereitet. Im angrenzenden Hafenbecken Fischtown Pinguins demonstriert, wie die Bremerha- bietet die FMS „Gera“, der letzte deutsche Seitentrawler, vener ihre Stadt gerne nennen: Fischtown. Denn an der einen Einblick in die harte Arbeit der Fischer und versetzt Bedeutung der Fischverarbeitung geht bis heute einfach die Gäste sofort in die 1960er und 1970er Jahre. kein Weg vorbei. Aktuell sind ca. 80 der ca. 400 Betriebe Lebensmittel- und Fischwirtschaft zuzurechnen und be- Informations- und Fachveranstaltungen schäftigen ca. 4.000 Mitarbeitende. Regelmäßig finden im Land Bremen fisch-spezifische Veranstaltungen statt. Das Spektrum reicht von der Ver- Schaufenster Fischereihafen – Ein Schaufenster für die brauchermesse „Fisch und Feines“ über die einzige Fisch Fischwirtschaft und Seafood Messe Deutschlands „Fish International“ bis Eine maritime Attraktion, die in Norddeutschland ihres- hin zur Veranstaltung „Lebensmittelforum Bremerhaven“,