Schlachte, Werder, Übersee Ein Stadion Mitten in Der Stadt
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Schiffe, Rettung, Szeneleben Etwas flussaufwärts befindet sich eine von mehreren Anlegestellen der Hal över-Flotte, die verschiedene Fähr- und Weserfahrten anbietet. Schräg gegenüber: die Werft und Zentrale der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Weiter geht es am Fuß des Osterdeichs entlang. Der imposante Grasdeich schützt die Stadt vor Hochwasser und ist im Sommer Szene-Ausflugsziel von Oster- tor- und Steintorviertel. Von den früheren zahlreichen Badeanstalten Die Schlachte: vom Hafen zum Biergarten Zwischen Weser-Wasser und Werder-Wahnsinn »Wo die Weser einen großen Bogen macht … am Fluss ist nur der kleine Sandstrand auf dem gegenüberliegenden Bis ins 19. Jahrhundert herrschte am Schlachte-Ufer noch reger Auf dem Deich thronen vornehmlich Kaufmannsvillen im klassizis- … da ist Werder Bremen …!«, besingt ein Fan-Lied die exponierte Ufer mit eigener Fährverbindung und Café geblieben – ein dafür Warenumschlag. Heute zählt die Meile mit Restaurants und Bier- tischen und Jugendstil. Zum Weserbogen hin fällt ein kreisförmiger Lage des Weser-Stadions, das sich innerhalb von hundert Jahren umso wertvolleres Weser-Kleinod. gärten am Wasser zu den Lieblingsplätzen der Stadt. Flussschiffe Bau von 1929 ins Auge. Bis in die 1980er Jahre wurde diese ehemalige von einer einfachen Holztribüne zum Fußballtempel mauserte. Die Weser-Runde Sehenswertes und Historisches rund um den Verein SV Werder gucken inklusive. Der Begriff ›Schlachte‹ leitet sich vom nieder- »Auf unseren Schiffen und Fähren sind Radfah- Milchstube von bremischen Abstinenzlern alkoholfrei betrieben. deutschen ›slait‹ ab, dem Einschlagen von Pfählen zur Uferbefes- rer/innen immer willkommen. Die Kombination Seitdem beherbergt die Rotunde das ›Literatur-Café Ambiente‹. Bremen zeigt das stadioneigene Museum. Neben Trikots, Pokalen Schlachte, tigung. Die Promenade war seit dem 13. Jahrhundert der Hafen von Rad und Schiff ist die attraktivste Möglich- Hinter dem Deich liegt der schöne Stadtteil Peterswerder mit und vielen Fußball-Storys sind im ›Wuseum‹ bemerkenswerte von Bremen. Bereits im 16. Jahrhundert erschwerte die Versandung keit in Bremen entlang der Weser unterwegs ganzen Straßenzügen im berühmten Bremer Haus-Stil. Während bis skurrile Schaustücke zu finden, die König Fußball in jeglicher zu sein und dazu noch sehr klimafreundlich.« der Weser die Schifffahrt. Mangels Tiefgang konnten bald nur der Fußballsaison herrscht hier oft der Ausnahmezustand: Form huldigen. In weitläufigen Sportanlagen rund ums Stadion Werder, Dieter Stratmann Wenn Kult-Club Werder Bremen kickt, pilgern an die 40.000 Fans gibt es auch eine Vielzahl von anderen Sportarten: von Rugby noch kleinere Schiffe an der Schlachte ankern. Sie brachten die Geschäftsführer Hal över Gesellschaft ins benachbarte Weser-Stadion. über Tennis bis Skaten und Bouldern. Übersee Waren von den großen Seeschiffen zu den städtischen Speichern. für innovative Stadttouristik mbH Die Weser-Runde: Schlachte, Werder, Übersee Ein Stadion mitten in der Stadt. Eine Fährüberfahrt ins Strandbad, die wie ein Zwei-Minuten-Urlaub anmutet. Ein grüner Deich als Freizeittreff, der eigentlich das Resultat verheerender Hochwasser ist – und nicht zuletzt: Ein riesiges Hafenareal, in dem Kunst und Kaffee, harte Arbeit und Wohnen am Wasser, schick und shabby nebeneinander existieren? – Diese Tour zeigt die vielfältigen bunten Historisches Stadtmöbel: die Umgedrehte Kommode Seiten Bremens. Das gemeinsame Element: Die Weser, die 47 Meter in die Höhe ragt Bremens ältester, inzwischen ausrangierter Bremen direkt mit der Nordsee und der Welt verbindet. Wasserturm auf dem Stadtwerder – im Volksmund ›Umgedrehte Kommode‹ genannt. An eine Kommode dachte der Architekt Johannes Georg Poppe bei seinem Entwurf wohl nicht. Architek- tonisch diente ein aus dem 14. Jahrhundert stammender Burgbau als Vorbild. Die äußere Hülle versteckt eine technische Konstruktion: den auf Ständern getragenen Wassertank oben im Turm. Um das Weserkorrektion, Weserwehr – alles im Fluss Grünes Inseldasein: der Stadtwerder Vom Teer zur modernen Kunst »In der Überseestadt unterwegs zu sein ist altehrwürdige Gebäude herum gruppiert sich mittlerweile neuer heute eine großartige Fundtour moderner Vor etwa 140 Jahren nahm Bremen ein Mammut-Projekt in Angriff: Kaum ist die Weser überquert, eröffnet sich abermals eine neue Jetzt mal kurz an- und innehalten! Am Franzius-Eck ehrt ein Wohnungsbau. Wenig weiter bildet die Hochschule Bremen und historischer Stadtzeichen. Früher sind Die Große Weser-Korrektion sollte den Fluss vertiefen und Seeschiffen Welt. Sie ist grün, weit und … eine Insel. Genauer: der Stadtwerder Denkmal den besagten Wasserbauingenieur, dem die dauerhafte Nautiker aus. die Hafenarbeiter nach drei Schichten auf wieder den Weg bis nach Bremen ebnen. Die Vertiefung war die zwischen kleiner und großer Weser. Das ehemalige Weideland ist Weservertiefung glückte. Jenseits der Brücke radelt man auf den ihrem langen Nachhauseweg auch mal vor Voraussetzung für den Bau der stadtbremischen Häfen. Die Weser heute ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Schrebergärten, »Für den Stadtwerder brauche ich Teerhof. Der mittelalterliche Schiffbauort lag früher außerhalb Müdigkeit vom Rad gefallen, wie mir ein wurde bis zur Nordsee hin begradigt und vertieft. Der Eingriff hatte Badestränden und Ausflugslokalen. Gleich neben der ›Kinderwildnis‹, drei Räder: Zwei zum Hinkommen der befestigten, eng bebauten Stadt. Hier wurden Schiffe mit Teer früherer Stauer berichtete.« weiter flussaufwärts Folgen. Das Wasser floss zu schnell ab, sodass einem naturbelassenen Spielgelände, frönten schon vor 100 Jahren und eins vor Ort.« abgedichtet, was brandgefährlich und innerhalb der Stadtmauern Anne Schweisfurth bei Weserkilometer 362 der Bau eines Wehrs mit Schleuse notwendig die Vereinsmitglieder des ›Prießnitz in Bremen e.V.‹ der gesunden Jakob, Nicola, Henning und Kolja verboten war. Die Packhäuser am äußersten Zipfel des Teerhofs Kuratorin im Hafenmuseum Speicher XI genießen ihren Kleingarten auf dem wurde. Vor einigen Jahren wurde die gesamte Anlage erneuert und nackten Sonnenanbetung. Im Sommer finden in dem wurden lange als Speicher für Tabak und später Kaffee genutzt. Stadtwerder und kürzlich mit einem modernen Wasserkraftwerk ausgestattet. charmant wettergegerbten ›Licht- und Luftbad‹ auch kulturelle 1991 zog Europas erstes Sammlermuseum für moderne Kunst ein: Veranstaltungen statt. Bekleidet, versteht sich. das Museum Weserburg. Sehenswert! Aus Bremen in alle Welt: Beck’s Bier Einwanderer und Eingesessene: Überseestadt II Auch den Proseccotrinkern dieser Welt muss man nicht erklären, Zurück in die Stadt überquert man trockenen Fußes den einstigen dass Beck’s Bier Bremens Exportschlager schlechthin ist. Ende Überseehafen. Mit 3,5 Millionen Kubikmetern Sand wurde 1998 des 19. Jahrhunderts zog die damals vorwiegend auf den Export ein Stück Bremer Geschichte zugeschüttet. Mehr über das Kapitel ausgerichtete Brauerei Beck & Co an den Neustadtsdeich. Bremen als Hafenstadt zeigt das Hafenmuseum im ältesten Der Stadtteil Neustadt entstand im 17. Jahrhundert am südlichen erhaltenen Speicher. Im selben Gebäude, dem Speicher XI, residiert Weserufer. Die Wohnbesiedlung erfolgte nur zögerlich und ließ heute die Hochschule für Künste Bremen. Überhaupt haben sich daher viel Platz für Brauereien, Kaffeeröstereien und Schokola- in der neuen Überseestadt neben der verbliebenen Industrie viele Das Tor nach Übersee Zurück in die Zukunft: Überseestadt I Über Pusdorf in die weite Welt denproduzenten. Am gegenüberliegenden Ufer ist der Turm der Kreative angesiedelt. Die Mittagspause verbringt man gerne mal Drüben angekommen überqueren wir eine unsichtbare Grenze: Vorbei an einer neuen Marina, an umgebauten Schuppen und Vom Molenturm tuckert die Fähre hinüber nach Lankenau zum Stephanikirche sichtbar – seit 2005 eine Kulturkirche. Wieder hin- im Truckerimbiss ›Hafencasino‹ oder in der ehemaligen Hafenfeuer- von der befestigten alten Stadt in die Seehäfen des Industriezeit- Speichern mit innovativen Unternehmen, Museen, Restaurants, Neustädter Hafen. Die Fähren waren früher wichtige Verkehrs- über geht’s über die Brücke: Oben donnern die Autos hinweg. Der wache. Ein letztes Quäntchen Hafenflair liegt noch vor uns: Es geht mittel für Hafen- und Werftarbeiter. Der grüne Weseruferpark alters und die Überseestadt. Bis vor einigen Jahren führten Zoll- Cafés und an stylischem Wohnungsbau endet die Fahrt in dieser Radweg auf der unteren Etage entschädigt mit einem traumhaf- durch eine kleine Hafenarbeitersiedlung, die, dornröschenartig von entstand als Ausgleich für die Pusdorfer Strände, die der Uferbe- tore in die Freihäfen. Prägnante Landmarke des Übergangs ist das Richtung am alten Molenturm. Das charmante Leuchtfeuer bot ten Blick auf Weser und Stadtsilhouette. einem Wall umgeben, in das alte Hafengebiet hineinragt. festigung weichen mussten. Schon der Innenstadt ganz nah liegt höchste Bürogebäude Bremens: der Weser-Tower. Nächste Station Schiffen Orientierung bei der Einfahrt in den Überseehafen. der Hohentorshafen, ein Werftstandort und Liegeplatz kleinerer ist der 1888 eingeweihte Europahafen. Der Bau weiterer Becken, Gegenüber fällt der Blick auf den größten Backsteinkoloss Europas: Boote. Im 19. Jahrhundert begann hier auf flachgehenden Weser- wie Übersee-, Holz- und Fabrikenhafen, waren Resultate des Die unter Denkmalschutz stehende Getreideumschlagsanlage ist kähnen für unzählige Auswanderer die erste Reise-Etappe nach florierenden Überseehandels. Ende des 20. Jahrhunderts hatte teilweise noch