Scheinpluralismus Und Blockparteien. Die KPD Und Die Gründung Der

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Scheinpluralismus Und Blockparteien. Die KPD Und Die Gründung Der GERHARD KEIDERLING SCHEINPLURALISMUS UND BLOCKPARTEIEN Die KPD und die Gründung der Parteien in Berlin 1945 Die Entstehung des Parteiensystems in der SBZ auf der Basis des SMAD-Befehls Nr. 2 vom 10.Juni 1945 stand immer im Blickfeld der Zeitgeschichte und der Politi­ schen Wissenschaft. Während sich die SED-Historiographie auf die Exegese der par­ teiamtlichen Darstellung beschränkte1, hat sich die westliche Forschung der Thema­ tik sowohl ereignisgeschichtlich (Aufhellung der Parteien- und der Blockbildung) als auch systemanalytisch (Genese und Funktion des „Mehrparteiensystems" im Rahmen der SED-Diktatur) angenommen2. Die Auswertung neuer Quellen erlaubt nun vertiefte Einblicke in die Berliner Vorgänge von Mai bis Juli 1945, die richtung­ bestimmend für den Wiederaufbau politischer Parteien in der Ostzone waren und auch Impulse für die westzonalen Neuansätze gaben. Im folgenden soll der Anteil der KPD an der planerischen und organisatorischen Vorbereitung des Parteiensy­ stems in der SBZ betrachtet werden. 1 Die von Walter Ulbricht, Zur Geschichte der neuesten Zeit. Die Niederlage Hitlerdeutschlands und die Schaffung der antifaschistisch-demokratischen Ordnung, Berlin (Ost) 1955, vorgegebene Darlegung der Berliner Parteiengründungen blieb lange für die DDR-Historiographie verbind­ lich. In den achtziger Jahren erschienen einige Arbeiten, die ein differenziertes, die Grundaussa­ gen aber nicht in Frage stellendes Bild boten. Vgl. Günter Benser, Die KPD im Jahre der Befrei­ ung. Vorbereitung und Aufbau der legalen kommunistischen Massenpartei (Jahreswende 1944/45 bis Herbst 1945), Berlin (Ost) 1985. Da das Manuskript bereits 1994 bei den VfZ eingereicht wur­ de, beziehen sich die Archivsignaturen auf diesen Stand. 2 Vgl. u. a. Norbert Mattedi, Gründung und Entwicklung der Parteien in der sowjetischen Besat­ zungszone Deutschlands, Bonn/Berlin 1966; Dietrich Staritz, Zur Entwicklung des Parteiensystems in der SBZ/DDR 1945-1949, in: Dietrich Staritz (Hrsg.), Das Parteiensystem der Bundesrepublik, Opladen 1976; Parteiensystem zwischen Demokratie und Volksdemokratie. Dokumente und Mate­ rialien zum Funktionswandel der Parteien und Massenorganisationen in der SBZ/DDR 1945-1950, hrsg. von Hermann Weber, Köln 1982; Frank Thomas Stössel, Positionen und Strömungen in der KPD/SED 1945-1954, Teil 1 und 2, Köln 1985; Hermann Weber, Traditionslinien und Neubeginn der deutschen Parteien 1945 - am Beispiel der „Arbeiterparteien", in: Max Kaase (Hrsg.), Politische Wissenschaft und politische Ordnung. Analysen zur Theorie und Empirie demokratischer Regie­ rungsweisen, Opladen 1986; SBZ-Handbuch. Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945- 1949, hrsg. von Martin Broszat und Hermann Weber, München 1990, S. 433 ff.; Siegfried Suckut, Blockpolitik in der SBZ/DDR, 1945-1949, Köln 1986; Jürgen Frölich (Hrsg.), Bürgerliche Parteien in der SBZ/DDR. Zur Geschichte von CDU, LDP(D), DBD und NDPD1945 bis 1953, Köln 1995. VfZ 45 (1997) © Oldenbourg 1997 258 Gerhard Keiderling I. Das Parteienmodell der KPD 1944/45 Die Perspektive des deutschen Parteienwesens nach dem Kriege erörterte die Mos­ kauer Exilführung der KPD im Rahmen ihrer Strategiedebatte vom Februar 1944 bis März 1945 in der „Arbeitskommission des Zentralkomitees der KPD für politi­ sche Probleme"3. Dabei ging es ihr um Klarheit über Voraussetzungen, Techniken und Formen einer kommunistischen Revolution im unmittelbaren Gefolge des NS- Ruins. Schon in der Volksfrontperiode (1934-1939) hatte die KPD-Führung künftige (partei-) politische Modelle diskutiert. Aufgrund der damaligen Erfahrungen, als sich andere antinazistische Kräfte nicht in der gewünschten Weise zur Zusammenarbeit mit Kommunisten bereitfanden, erschien es als wichtige Aufgabe der KPD, ihre Mit­ glieder- und Einflußbasis zu verbreitern und sich mit allgemein-demokratischen Sammellosungen als die „Partei der werktätigen Massen Deutschlands" zu empfeh­ len4. Dem entsprach die in Führungskreisen lange verbreitete Ansicht, daß es in Hit­ ler-Deutschland nur die illegal kämpfende KPD gäbe und sonst keine weitere Partei von Gewicht für die Gestaltung der Nachkriegsgesellschaft. „Ob in Deutschl[and] Parteien existieren - nein, nur KPD", beteuerte der Parteivorsitzende Wilhelm Pieck am l7.April l9445. Aus der Entwicklung des im Juli 1943 bei Moskau gegründeten Nationalkomitees „Freies Deutschland" (NKFD) leitete die KPD zeitweise die Chance einer von ihr gelenkten Sammlungsbewegung in Gestalt eines „Blocks" oder einer „Front" zur In­ tegration von Parteiinteressen ab. Zudem bestand die Meinung, daß für die bürgerli- 3 Die „Arbeitskommission des Zentralkomitees für politische Probleme" beriet vom 6.3. bis 21.8. 1944 in 18 Sitzungen und vom 4.1. bis 26.3. 1945 in fünf Sitzungen Grundfragen „des Kampfes für den Sturz Hitlers und der Gestaltung des neuen Deutschlands". Vgl. Stiftung Archiv der Par­ teien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, Zentrales Parteiarchiv der SED (künftig: SAPMO-BA, ZPA), NL 36, Nr. 501. Aus SED-Sicht siehe Horst Laschitza, Kämpferi­ sche Demokratie gegen Faschismus. Die programmatische Vorbereitung auf die antifaschistisch­ demokratische Umwälzung in Deutschland durch die Parteiführung der KPD, Berlin (Ost) 1969, S. 88 ff.; Werner Berthold, Die Konzipierung von Richtlinien für den Unterricht in deut­ scher Geschichte in der Arbeitskommission des Politbüros des ZK der KPD und ihr Auftrag (1944/1945), in: Jahrbuch für Geschichte, Bd.3, Berlin (Ost) 1969; Peter Kirste, Wirtschaftspolitik und antiimperialistische Umwälzung. Zur Erarbeitung wesentlicher Grundsätze der wirtschafts­ politischen Konzeption der KPD für die antifaschistisch-demokratische Umwälzung (Februar 1944-April 1945), in: Jahrbuch für Geschichte, Bd. 14, Berlin (Ost) 1976. Ferner Peter Erler/ Horst Laude/Manfred Wilke (Hrsg.), „Nach Hitler kommen wir". Dokumente zur Programma­ tik der Moskauer KPD-Führung 1944/45 für Nachkriegsdeutschland, Berlin 1994. 4 Ihre konzeptionellen Überlegungen in der Parteifrage trug die KPD-Führung vor allem auf ihren Konferenzen von 1935 und 1939 vor. Vgl. die Brüsseler Konferenz der KPD (3.-15.10. 1935), Berlin (Ost) 1975; Die Berner Konferenz der KPD (30.1.-1.2. 1939), Berlin (Ost) 1974. Aus der umfangreichen Literatur sei besonders verwiesen auf Arnold Sywottek, Deutsche Volksdemokra­ tie. Studien zur politischen Konzeption der KPD 1935-1946, Düsseldorf 1971. 5 SAPMO-BA, ZPA, NL 36, Nr. 501, B1.34. Gegen solch irrige Meinung trat Wilhelm Florin im April 1944 auf, vgl. Erler/Laude/Wilke (Hrsg.), „Nach Hitler kommen wir", S. 159 f. Scheinpluralismus und Blockparteien 259 chen Parteien vor 1933, die durch ihre Vielzahl, ihre Gegensätzlichkeiten und ihr „Gezänk" die Machtergreifung der NSDAP mit herbeigeführt hätten, im „neuen Deutschland" kein Platz sein dürfe. Sie hätten sich mit ihrer Kapitulation vor Hitlers Ermächtigungsgesetz selbst das Todesurteil ausgesprochen. Pieck schrieb im Januar 1944: „Vielparteien nicht geeignet. [...] Einheitliche Arbeiterpartei (was ist vorteil­ hafter, als KPD oder anderer Name), ob Partei auf breiter nationaler und sozialer Ba­ sis (Freies Deutschland)."6 Im April 1944 fragte er erneut: „Block der Parteien oder Block der kämpferischen Demokratie? Was ist pol[itisch] zweckmäßig: von Parteien sprechen oder von Sache, um die es geht."7 In der Arbeitskommission wurde ein Parteienmodell kontrovers diskutiert. Laut Politbüromitglied Anton Ackermann stand man vor der Alternative, „ob es in einem hauptsächlich von der Roten Armee befreiten Deutschland der Nachkriegszeit nur eine Kommunistische Partei und eine antifaschistisch-demokratische Massenbewe­ gung oder ein Mehrparteiensystem geben wird. Nach vielem Hin und Her fiel die Entscheidung unzweideutig in dem Sinne, daß mit der Neubildung der Kommunisti­ schen Partei Deutschlands auch andere, antifaschistisch-demokratische Parteien und eine Art von Massenbewegung (etwa wie die Bewegung ,Freies Deutschland') entste­ hen werden."8 Im Januar 1944 hatte Rudolf Lindau, ein in der Parteigeschichte versierter Funktio­ när, Pieck darauf hingewiesen, „daß in einem Deutschland demokratischer Volksfrei­ heit das Entstehen (bzw. die Wiederherstellung) verschiedener Parteien absolut sicher zu erwarten ist. Mehrere Parteien gibt es überall, wo u[nd] solange die Gesellschaft in Klassen gespalten ist und die Arbeiterklasse noch nicht gesiegt hat. [...] Unter den Umständen eine breite Volksbewegung ähnlich der Bewegung ,Freies Deutschland' als Basis unserer Massenpolitik zu schaffen u[nd] im Fluß zu halten, wird ungeheuer schwer sein; aber unmöglich würde das werden, wenn die ideologisch einheitliche, or­ ganisatorisch) fest geschlossene, in höchstem Maße elastische, revolutionäre Partei der Arbeiterklasse fehlt." Über die Konturen einer von den Kommunisten organisier­ ten und geführten Einheitspartei schrieb Lindau: „Wenn wir die Partei nicht absper­ ren (das kann man nicht), wird sie bei Vorhandensein legaler Bestimmungen bald eine breite Massenpartei mit einem ideologischen Niveau sein, das viel zu wünschen übrig läßt. Deswegen sollte man z. B. die Frage, wie die Demokratie in der Partei ge­ wahrt wird, aber gleichzeitig die Führung (Führung im weitesten Sinne) durch die ideologisch stärksten Kader möglichst gesichert wird, überlegen."9 Damit war ein Kardinalproblem kommunistischer Politik angeschnitten, nämlich die Vereinbarkeit von stalinistischer Kaderpartei und bedingt demokratischer Massenpartei. 6 SAPMO-BA, ZPA, NL 36, Nr. 545, Bl. 27.
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