Schweigen Heißt Zustimmung Rechtsextremismus in Den Ländlichen Räumen Schweigen Heißt Zustimmung Rechtsextremismus in Den Ländlichen Räumen
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Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL) • Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen in denländlichenRäumen Bund derDeutschenLandjugende.V. (Hrsg.) Schweigen heißt Zustimmung Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Schweigen heißt Zustimmung Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen aktualisierte Arbeitshilfe Erstellt im Auftrag des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. Hochschule Magdeburg-Stendal Prof. Dr. Titus Simon unter Mitarbeit von Gregor Behrendt Michael Bertram Carolin Jahnke Richard Kunstmann Susanne Maikath Luise Prell Max Riedel Alexander Wassilenko Herausgeber: Bund der Deutschen Landjugend (BDL) e.V. Claire-Waldoff-Straße 7, 10117 Berlin Tel.: 0 30 / 31 90 42 53 Fax: 0 30 / 31 90 42 06 [email protected] www.landjugend.de AutorInnen: Prof. Dr. Titus Simon Gregor Behrendt Michael Bertram Carolin Jahnke Richard Kunstmann Susanne Maikath Luise Prell Max Riedel Alexander Wassilenko Gefördert aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!" über den Programmpartner Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) © 2017 beim Herausgeber Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne die Zustimmung der Rechte-Inhaber urheberrechtswidrig. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen. Redaktion: Sandra Schlee, Carina Gräschke (BDL) Gestaltung, Satz, Umschlag: Rico Hofmann – Visuelle Medien Druck: vierC print+mediafabrik GmbH & Co. KG Aktualisierte Neuauflage, Januar 2017 1. Auflage: Es wächst nicht einfach Gras drüber. Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen. Berlin 2009 Printed in Germany ISBN 978-3-00-055217-5 4 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Inhalt Vorwort des Herausgebers 08 1. Einführende Bemerkungen zum Charakter dieser Studie 10 2. Rechtsextremismus als Problem der Moderne 17 2.1 Über die Schwierigkeiten des Zugangs 17 2.2 Zu den Begrifflichkeiten 19 2.3 Resultate der neueren Autoritätsforschung 28 2.4 Der Heitmeyer‘sche Desintegrationsansatz 30 2.5 Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aus der Perspektive der Frauenforschung: das Konzept von Birgit Rommelspacher 32 2.6 Deutsche Zustände – zentrale Ergebnisse der zehnjährigen Forschung über gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit 35 2.7 Zwischenauswertung 37 2.8 Weiterführende Literatur 39 3. Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen 40 3.1 Aktuelle Skizzen zu den Sozialisationsbedingungen und den Lebenswirklichkeiten in den ländlichen Räumen 40 3.2 Ländliche Räume als spezifische Arena rechtsextremistischer Aktivitäten und rechtspopulistischer Wahlerfolge 46 3.3 Jugendstudien 51 4. Ältere Regional-Studien zu Maßnahmen gegen Rechtsextremismus mit ausgeprägten Bezü- gen zu ländlichen Räumen 52 4.1 „Rechte Jugendcliquen. Zwischen Unauffälligkeit und Provokation“. Eine empirische Untersuchung für das Land Hessen 52 4.2 Zur Studie „Grenzen lokaler Demokratie – Zivilgesellschaftliche Strukturen gegen Nazis in ländlichen Räumen“ 53 4.3 Regionalanalyse Altmark 54 4.4 Rechtsextremismus und sein Umfeld. Eine Regionalstudie und die Folgen für die Praxis – Ergebnisse von Untersuchungen im Rems-Murr-Kreis 55 4.5 Die Studie der Fachstelle für Rassismusbekämpfung des Eidgenössischen Departements des Innern: Rechtsextremismus bekämpfen: Wirksame Maßnahmen und griffige Arbeits instrumente für Gemeinden in der Schweiz 56 4.6 Studie „Futur Exakt“: Jugendkultur in Oranienburg zwischen rechtsextremer Gewalt und demokratischem Engagement 57 4.7 Zur Relevanz der dargestellten älteren Forschungsberichte für die Anliegen dieser Arbeit 59 4.8 Titel der im vierten Kapitel skizzierten älteren Studien 59 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen 5 5. Ergebnisse von Studien und Berichten zu Maßnahmen gegen Rechtsextremismus nach 2009 60 5.1 Anmerkungen zu dem Sammelband „Stadt – Land – Rechts. Brauner Alltag in der deutschen Provinz“ 60 5.2 Hinweise aus den Abschlussberichten der Programmevaluation der Bundesprogramme „Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie“ und „kompetent. Für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus“ sowie „Toleranz fördern – Kompetenz stärken" 64 5.3 Ergebnisse der Expertise „Soziale und pädagogische Arbeit mit rechtsextrem affinen Jugend lichen - Akteure, Projekte, Ansätze und Handlungsfelder“ 68 5.4 Sichtung der Expertise „Forschung zu rechtsextrem orientierten Jugendlichen. Eine Bestands- aufnahme von Ursachen, Gefährdungsfaktoren und pädagogischen Interventionen“ 70 5.5 HBSC-Studie: Anstieg fremdenfeindlichen Mobbings an Schulen in Thüringen 2005 bis 2010 71 5.6 Hinweise aus sonstigen Quellen 73 5.7 Titel der im fünften Kapitel dargestellten Texte und Studien 74 6. Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen der Flächenbundesländer – dargestellt in 13 Kurzexpertisen 75 6.1 Die aktuellen Verfassungsschutzberichte irritieren 75 6.2 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Baden-Württembergs 79 6.3 Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und (Alltags-)Rassismus in den ländlichen Räumen Bayerns 86 6.4 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Brandenburgs 90 6.5 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Hessens 96 6.6 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Mecklenburg-Vorpommerns 100 6.7 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Niedersachsens 107 6.8 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Nordrhein-Westfalens 112 6.9 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen von Rheinland-Pfalz 122 6.10 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen des Saarlandes 128 6.11 In Sachsen nichts Neues in Sachen Rechtsextremismus 133 6.12 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Sachsen-Anhalts 137 6.13 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen Schleswig-Holsteins 141 6.14 Die extreme Rechte in den ländlichen Räumen Thüringens 147 6.15 Anmerkungen zu den landesbezogenen Expertisen und Verfassungsschutzberichten 151 7. Die beschleunigte Modernisierung des Rechtsextremismus und deren Auswirkungen auf Jugendliche und junge Erwachsene 153 7.1 Der europäische Motor der ästhetischen und kulturellen Modernisierung: Die Einflüsse des Casa Pound Italia 154 7.2 Weitere „Modernisierer“ des Rechtsextremismus 155 7.3 Kleidung und Symbole 159 7.4 Magazine und Blogs 162 7.5 Vertriebe und Läden 166 6 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen 7.6 Rechtsextreme Musik 168 7.7 Rechtsextreme Einflüsse im Kampfsport 174 7.8 Die Mumie kehrt zurück: Rechtsextreme im Fußballmilieu 175 7.9 Völkische und rechtsextreme Siedlungen im ländlichen Raum 181 8. Herausforderung Rechtspopulismus 184 8.1 Warum die Auseinandersetzung mit dem Rechtspopulismus nötig ist 184 8.2 Die schrille Vielfalt des Rechtspopulismus 186 8.3 Zu Problemen des Umgangs mit Rechtspopulismus 189 9. Handlungsanforderungen und Handlungsansätze gegen Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen 191 9.1 Zu den Ausgangspunkten für Interventionsmöglichkeiten auf dem Lande 191 9.2 Verbindliche Programme für die prekären ländlichen Räume 193 9.3 Verzahnung von Elternberatung und Elternbildung als Chance für die Strukturentwicklung in prekären ländlichen Räumen 197 9.4 Mehr Planung und Absicherung der kommunalen Jugendarbeit und Jugendhilfe in den ländlichen Räumen 202 9.5 Was benötigt eine abgesicherte Jugendarbeit mit rechtsextrem orientierten Jugendlichen? 203 9.6 Möglichkeiten der ehrenamtlich getragenen Vereins- und Verbandsarbeit im Umgang mit Rechtsextremismus und anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit 208 9.6.1 Zur zivilgesellschaftlichen Bedeutung von Vereins- und Verbandsarbeit 209 9.6.2 Umgang mit jugendlichen Rechtsextremisten im eigenen Verein oder Verband 209 9.6.3 Schulung der JugendgruppenleiterInnen 210 9.6.4 Gezielte Jungenpädagogik im Rahmen der Verbandsarbeit 212 9.6.5 Ein Plädoyer für mehr gezielte Medienarbeit in der Verbandsarbeit 214 9.7 Abschließende Bemerkungen 217 10. Kontakte, Projekte, Adressen des Bundes und der Länder 220 11. Arbeitshilfen aus Ländern 234 12. Sonstige themenbezogene Arbeitshilfen 240 Verwendete Literatur 247 Autorinnen und Autoren 255 Rechtsextremismus in den ländlichen Räumen 7 Vorwort des Herausgebers eden ist Silber, Schweigen ist Gold, sagt ein Sprichwort. Doch für uns im Bund Rder Deutschen Landjugend (BDL) e.V. gilt das beim Thema Rechtsextremismus in ländlichen Regionen nicht. Wir können nicht die Ohren verschließen, wenn sich Plat- titüden und Vorurteile zu rechtspopulistischen Stammtischparolen verdichten. Egal ob beim Schützenfest oder beim Erntedank, bei der Scheunenfete oder im Netz, beim ge- mütlichen Zusammensein oder einem Fachtreffen – wir können nicht weghören, wenn gezielt Angst geschürt, wenn Ressentiments und Rassismus verstärkt werden. Ja, wir leben in einer globalisierten Welt, deren Unüberschaubarkeit verunsichert. Doch das ist der Preis der Freiheit, in der wir (gern) leben. Wenn der bezahlt wird, in- dem bestimmte Menschengruppen herabgewürdigt und rechtsextreme Einstellungen verharmlost werden, läuft etwas schief. Natürlich ist es leichter, „sich seinen Teil zu denken“, „nicht die Stimmung kaputt zu machen“ oder Ausreden wie „der meint das gar nicht so“ zu finden, als nachzufra- gen und dem die eigene Meinung entgegenzusetzen. Doch das ist Selbstbetrug und hat nichts mit Toleranz zu tun. Es ist höchste Zeit, dass wir aufstehen und für die Demo- kratie einstehen. Lasst uns autoritären und unangenehmen Zwischentönen die Stirn bieten, rechte Sprüche aufdecken und uns – einzeln und als Gemeinschaft – dagegen positionieren. Denn schnell wird Schweigen falsch gedeutet und als Zustimmung einkassiert. Doch wir lassen uns nicht vereinnahmen. Rechtsextremismus und Rechtspopulismus haben bei uns keinen Platz. Wir bekennen