Wir, Die Volker Der Vereinten Na Tionen
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ISSN0042-384X N 20196 F ZEITSCHRIFT FÜR DIE VEREINTEN NATIONEN UND IHRE SONDERORGANISATIONEN BONN 24. OKTOBER 1985 33. JAHRGANG PREIS 7,- DM VEREINTE NATIONEN WIR, DIE VOLKER DER VEREINTEN NA TIONEN - FEST ENTSCHLOSSEN, künftige Geschlechter vor der Geißel des Krieges zu bewahren, die zweimal zu unseren Lebzeiten unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat, unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen... HERAUSGEBER: DEUTSCHE GESELLSCHAFT FUR DIE VEREINTEN NATIONEN (DGVN] VERLAG: MÖNCH-VERLAG KOBLENZ POSTFACH 15G0 INHALTSVERZEICHNIS 5-6/85 DEUTSCHE GESELLSCHAFT FÜR DIE VEREINTEN NATIONEN BONN 40 Jahre Weltorganisation: Mit den Vereinten Nationen auf dem Weg in eine bessere Welt . 137 von Helga Timm Präsidium: Dr. Rainer Barzel, MdB Der unvollendete Entwurf zum Frieden Prälat Heinz-Georg Binder, Die UN-Charta zwischen San Franzisko und den Erfordernissen des Bevollmächtigter der EKD in Bonn 21. Jahrhunderts 137 Willy Brandt, MdB, Vorsitzender von Carlos Romulo der SPD, Bundeskanzler a. D. Ernst Breit, Vorsitzender des DGB Die Vorgeschichte 138 Dr. Johannes Joachim Degenhardt, Erzbischof von Paderborn Störmanöver in San Franzisko Dr. Klaus von Dohnanyi, Erinnerungen eines sowjetischen Diplomaten 142 Erster Bürgermeister, Hamburg von Alexej Rostschin Dr. Erhard Eppler, Bundesminister a. D. Die nächsten 40 Jahre Prof. Dr. Iring Fetscher Das Werk von San Franzisko in der Sicht eines Mitglieds der Delega• Dr. Katharina Focke, MdEP, Bundesministerin a. D. tion der Vereinigten Staaten 146 Hans-Dietrich Genscher, MdB, von Harold E. Stassen Bundesminister des Auswärtigen Dr. Wilfried Guth, Aus dem Stassen-Entwurf 148 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank Der Schock kam zwischen beiden UNO-Daten 149 Karl Günther von Hase Dr. Helmut Kohl, MdB, von Heinz Brandt Vorsitzender der CDU, Bundeskanzler 10-24-1945: Ein Tag in den Rüben 150 Dr. Hanna-Renate Laurien, MdA, Senatorin, Berlin von Rüdiger Freiherr von Wechmar Prof. Dr. Martin Löffler, Rechtsanwalt UN-Gründung: Hoffnung für die Kolonialvölker 151 Wolfgang Mischnick, MdB, von Taslim Olawale Elias Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion Prof. Dr. Hermann Mosler Die ersten Gehversuche der UNO in den Notizen eines Augenzeugen 152 Prof. Dr. Karl Josef Partsch, von Hans Steinitz Mitglied des CERD Annemarie Renger, MdB, Von der Skepsis zur Mitwirkung 153 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages von Robert Muller Helmut Schmidt, MdB, Bundeskanzler a.D. Möglichkeiten und Grenzen der Internationalen Organisation . 154 Lothar Späth, MdL, von Ernst-Otto Czempiel Ministerpräsident, Baden-Württemberg Dr. h. c. Alfred Toepfer Rüstungsbegrenzung und Abrüstung Dr. Hans-Jochen Vogel, MdB, 40 Jahre Anstrengungen der Vereinten Nationen 158 Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion von Jan Martenson Dr. Jürgen Warnke, MdB, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit Der Beitrag zu wirtschaftlicher Zusammenarbeit und Entwicklung . 162 Rüdiger Freiherr von Wechmar, Botschafter von Hans W. Singer Über Menschenrechte Ehrenvorsitzender: Persönliche Erinnerungen an eine internationale Entwicklung . 166 Prof. Dr. Eduard Wahl t von Karl Josef Partsch Der historische Imperativ der Entkolonisierung 170 Vorstand: von Yassin El-Ayouty Dr. Helga Timm, MdB, Darmstadt (Vorsitzende) 40 Jahre Vereinte Nationen — 25 Jahre Erklärung zur Entkolonisierung 172 Leni Fischer, MdB, Neuenkirchen (Stellv. Vorsitzende) Zur Entwicklung des Völkerrechts durch die Vereinten Nationen . 174 Prof. Dr. Klaus Hüfner, Berlin von Hermann Mosler (Stellv. Vorsitzender) Dr. Wilhelm Bruns, Wachtberg-Niederbachem Die >Deutsche Liga für Völkerbund^ — ihrer Zeit weit voraus . 179 Prof. Dr. Friedemann Büttner, Berlin von Martin Löffler Dr. Mir A. Ferdowsi, München Unvergessenes Genf Wolfgang Lüder, Berlin Ein Jahrzehnt im Internationalen Arbeitsamt 180 Prof. Dr. Peter J. Opitz, Wolfratshausen von Walter Reichhold Prof. Dr. Christian Tomuschat, Bonn Karsten D.Voigt, MdB, Frankfurt Das UNESCO-Institut der Jugend — eine Brücke zur Welt 182 Prof. Dr. Rüdiger Wolfrum, Kiel von Helga Timm Vom Katzentisch an die Prominententafel Die Beobachtermission am Sitz der UNO 183 Landesverbände: von Johannes Haas-Heye Wolfgang Lüder Vorsitzender Landesverband Berlin Deutschland und die Vereinten Nationen Oskar Bartheis Vom Feindstaat Deutsches Reich zur gleichberechtigten Mitwirkung Vorsitzender Landesverband Baden-Württemberg beider deutscher Staaten 185 Prof. Dr. Peter J. Opitz von Jost Delbrück Vorsitzender Landesverband Bayern Wir brauchen einen neuen Geist in den Vereinten Nationen Rede des Bundesaußenministers vor der 40. UN-Generalversammlung Generalsekretariat: (26.September 1985) 191 Joachim Krause, Generalsekretär von Hans-Dietrich Genscher Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen Simrockstraße 23, 5300 Bonn 1 Jahresinhaltsverzeichnis 1985 195 Fernruf (02 28) 21 36 46 40 Jahre Weltorganisation: Mit den Vereinten Nationen auf dem Weg in eine bessere Welt Sind wir das tatsächlich, wie das von der DN-Generahrersammlung verkündete Jubiläums-Motto glauben machen will? Wurde denn die Organisation den Hoffnungen und Erwartungen gerecht, die seinerzeit - am Ende des bislang schrecklichsten Krieges der Menschheitsgeschichte - in sie gesetzt worden waren? Dieses Heft wird mit den Beiträgen von drei Zeitzeugen eröffnet, die in San Franzisko dabei waren. In ihnen klingt Skepsis an, deutlich wird, daß mitnichten alle Träume von damals verwirklicht wurden. Aber - und auch das ist ihnen gemeinsam - es wird zugleich faßbar, welche Bedeutung die Vereinten Nationen dafür haben, daß ein dritter Weltkrieg in den vergangenen vier Jahrzehnten vermieden werden konnte. Mögen die Erwartungen unterschiedlich und die in diesem Heft geäußerten Reformvorschläge sogar unvereinbar sein - Einigkeit besteht darüber, daß trotz aller Unzulänglichkeiten die Vereinten Nationen in mancher Hinsicht sogar über den in San Pranzlsko gezogenen Rahmen hinausgegangen sind: Abrüstungsdiskussion, Entkolonisierung und friedenssichernde Operationen sind hier die wichtigsten Stichworte. Anspruch und Realität der Weltorganisation werden auch in den anderen Beiträgen dieser Ausgabe gegeneinander abgewogen, in den persönlichen Erinnerungen des befreiten KZ-Häftlings, des kriegsgefangenen Wehrmachtsoffiziers, des afrikanischen Studenten, des staatenlosen jüdischen Flüchtlings, des vormaligen Resistance-Kämpfers ebenso wie in den Analysen ausgewiesener Sachkenner, die als Wissenschaftler und/oder Praktiker eine Summe der bisherigen Erfahrungen, Erfolge und Rückschläge der Vereinten Nationen auf ihren zentralen Tätigkeitsfeldern ziehen Dieser wertenden Analyse folgt ein eingehender Blick auf das Verhältnis der Deutschen zur Weltorganisation, verbunden auch mit einem Rückblick in die Völkerbundzeit und einer Beschreibung der ersten Schritte der noch jungen Bundesrepublik Deutschland im Bereich der Vereinten Nationen. Der umfassende Ansatz dieses Heftes erlaubt es dem Leser, so meine ich, ein begründetes und faires Urteil über die bisherigen Leistungen der UNO zu fällen Aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen, einer Nichtregierungsorganisation, finde ich bestätigt, daß berechtigte Kritik an Einzelphänomenen niemals als Vorwand dafür dienen darf, den multilateralen Ansatz zu untergraben oder die internationale Zusammenarbeit im Rahmen der Vereinten Nationen und ihrer Sonderorganisationen zu beeinträchtigen Das klar zu machen, ist ein wichtiges Ziel unseres Wirkens in der Öffentlichkeit. Dazu gehört auch, daß wir unsere Erwartungen formulieren: Wir erwarten, daß die Vereinten Nationen in die Lage versetzt werden, zur Lösung der politischen Krisen der Welt - zur Beseitigung des Apartheidsystems in Südafrika, zum beiden Seiten, Israelis und Palästinensern; gerecht werdenden Ausgleich im Nahen Osten, zum Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan - Entscheidendes beizutragen und die Ansätze zur weltweiten Abrüstung wirkungsvoller als bisher zu verfolgen. Wir erwarten, daß der Nord-Süd- Dialog intensiviert, der Menschenrechtsschutz ausgebaut, die Entkolonisierung auch in ökonomischer, geistiger und kultureller Hinsicht gefördert, Im Völkerrechtsbereich die Kodifikationsarbeit zügig fortgesetzt wird. Derlei Erwartungen richten sich freilich mehr als an die Organisation selbst an ihre Mitglieder, die Staaten, deren vielbeschworener >politischer Wille< Voraussetzung für ein wirkungsvolles Handeln der Vereinten Nationen 1st. So bleibt es unsere Aufgabe, die Öffentlichkeit über die UNO zu informieren, für die Unterstützung ihrer Ziele zu werben und gleichzeitig die UN-Politik der jeweiligen Bundesregierung kritisch zu begleiten Wenn wir als einzelne, wenn wir als Staat etwas dafür tun, die Ziele der Weltorganisation zu verwirklichen, dann haben wir tatsächlich die ersten Schritte auf dem Weg in eine bessere Welt schon zurückgelegt. Dr. Helga Timm, MdB • Vorsitzende der DGVN • Der unvollendete Entwurf zum Flieden Die UN-Charta zwischen San Franzisko und den Erfordernissen des 21. Jahrhunderts CARLOS ROMULO Bilanz der ersten 40 Jahre Dies nur, um anzudeuten, daß ich einiges über die nunmehr vier Jahrzehnte bestehenden Vereinten Nationen zu sagen habe. Mein lieber Freund Douglas MacArthur sagte einmal: »Alte Sol• Dieses Jubiläum aber veranlaßt mich zu zwei Fragen. Die erste daten sterben nicht, sie schwinden allmählich dahin.« Ich ist: Was durften wir vernünftigerweise von der Organisation würde hinzufügen: »Alte