G0100030966215 Elements Fire Earth Water Air (A Mother-Daughter-Project)
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G0100030966215 Elements fire earth water air (a mother-daughter-project) 1 Prelude Feuer ---1.04 Marthe Perl (*1983) 14 Prelude Luft ---1.59 Marthe Perl 2 Flag of Fire ---3.26 Irish Folk (arr. Hille Perl (*1965)) 15 Bourrasque ---1.04 Marin Marais 3 Fire in the Mountain ---1.24 Irish Folk (arr. Hille Perl) 16 Change of Ayre ---2.51 Thomas Ford (1580–1648) 4 Hag by the Fire ---2.24 Irish Folk (arr. Hille Perl) 17 Baggepipes ---1.22 Thomas Ford 5 Fandango ---12.49 Padre Antonio Soler (1729–1783) 18 Wild Goose Chase ---1.20 Thomas Ford (arr. Hille Perl/Marthe Perl) 19 Le Jeu du Volant ---1.50 Marin Marais 20 Andante 2.41 Francis Poulenc (1899–1963) 6 Prelude Erde ---1.29 Marthe Perl --- 7 An Old Bog Ground ---0.46 Irish Folk (arr. Hille Perl) 8 Faronell‘s Division upon a Ground ---5.45 Michel Farinel (1649–1726) 9 Tombeau pour Mr Meliton ---8.55 Marin Marais (1656–1728) Hille Perl Viola da gamba 10 Prelude Wasser ---1.12 Marthe Perl Matthias Alban, Bozen 1686 (1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 14, 15, 19, 20) 11 Captain Humes Lamentations ---9.29 Tobias Hume (1569–1645) Claus Derenbach, Köln 1998 (13, 16, 17, 18) 12 Lachrimae Pavane ---6.17 Richard Sumarte (15??–nach 1630) 13 Galliard to Lachrimae ---3.23 John Dowland (1563–1626) Marthe Perl (arr. Marthe Perl) Viola da gamba & treble viol viola da gamba, Claus Derenbach, Köln 2003 (1, 2, 5, 6, 8, 9, 10, 14, 15,19, 20) viola da gamba, Claus Derenbach, Köln 2007 (11, 12, 13, 16, 17, 18) treble viol, François Danger, Rouen 2003 (3, 4, 7) 2 3 Hille’s Special Thanks go out to Ruth Hundsdörfer for editorial advice and to Edzard Wagenaar for conceptual counselling, to Peter Laenger as always for creative recording, to the team at Sony for their support and trust, to Lee Santana for his presence and inspiration. Also I would like to thank Niklas Trüstedt: who has been my teacher and friend for the past 36 Years, and I still am learning from him. Additional thanks also go out to Dietrich Hein for his generosity. Marthe’s Special Thanks are these: I’d like to thank my wonderful children Helena, Lisa and Gustav who all love to dance to my music, my brave husband who supports me in any situation, and I’d like to thank my two fathers: Ronald who is my role model in practicing patience, perseverance, repose and skillfullness, and Lee whose diligence, continuity, musical creativity and Zen-spirituality will always be a source of inspira- tion for me. This album is dedicated to Helena, Lisa and Gustav, also to David and Quinn and to all other children, may the world be a good place for them to live in, may they treat the elements with respect and caring, may they learn to live in peace with them- selves and with each other. Recorded: October 22–24, 2013, St-Georg-Church, Sengwarden Recording producer, balance engineer, editing & mastering: Peter Laenger, Tritonus Musikproduktion GmbH Total time: 71.29 Artwork: Christine Schweitzer, Köln Photos: Marco Borggreve P & © 2014 Sony Music Entertainment Germany GmbH WWW.HILLENET.NET WWW.MARTHEPERL.DE WWW.SONYMUSICCLASSICAL.DE 4 5 Feuer Wasser Erde Luft Schon die griechischen Philosophen in vorchristlicher Zeit betrachteten die vier Elemente als Grundbestandteile allen Lebens auf Erden und disputierten lediglich zuweilen darüber, ob Wasser oder eher Luft als vorrangiger Urstoff zu bewerten sei. Für die Alchemisten des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit spielte die Lehre von den vier Elementen eine zentrale Rolle. Sie bestimmte in der Medizin die Charakterisierung der verschiedenen Menschentypen, es wurden Korres pon - den zen mit Himmelskörpern gesucht und gefunden und diese schlussendlich auch den Eigenschaften der christlichen Erzengel zugeordnet. Im Volksglauben fanden die Elemente in sogenannten „Elementarwesen“ ihren Niederschlag. So bevölkerten Gnome die Erdlöcher der Wälder und hausten unter Steinen, die Sylphen flüsterten zart bei mildem Wind in Sträuchern und Hecken, verführerische Undinen lauerten in den Tiefen der Brunnen, und die Salamander trotzten jedem noch so verzehrenden Feuer. Ist das mythologische Wissen um diese existenziellen Lebensbausteine auch für uns Menschen des 21. Jahrhunderts noch von Bedeutung? Wir möchten diese Frage gerne mit einem entschiedenen „Ja, aber natürlich!“ beantworten. Denn gerade jetzt, wo die Welt auf allen Ebenen zunehmend aus den Fugen zu geraten droht, brauchen wir mehr denn je das überlieferte universale Wissen um die realen und spirituellen Dimensionen der vier Elemente, ihrer schöpferischen 6 9 7 die realen und spirituellen Dimensionen der vier Elemente, ihrer schöpferischen Der zweite Abschnitt handelt von der Erde: Sie ist der Mutterboden im wahrs ten Kraft und ihrer zerstörerischen Energie, ihrer gegenseitigen Wechselwirkung und Sinne des Wortes, die Scholle, auf der unsere Nahrung gedeiht, der Lebensspender. ihres heiligen Kerns. Das vorliegende Album versteht sich als ein kleiner Beitrag zu Aus ihr kommen wir, wie alles Lebendige, und zu ihr kehren wir am Ende zurück, dieser weltumspannenden Aufgabe und Herausforderung – und wir bauen dabei auf um als Staub wiederum zum Ursprung neuen Lebens zu werden. Das Element Musik, unsere Musik, unsere Sprache, in welcher wir jene allumfassende Liebe Erde steht für den Jahreskreis und den sich darin abbildenden ewigen Kreislauf und Freundlichkeit formulieren, in welcher wir der Welt begegnen möchten und von Wer den, Vergehen und Wiedererstehen … von der wir wünschen, dass uns die Welt auf ebensolche Art und Weise begegnet. Wiederum eröffnet ein Prelude von Marthe diesen Abschnitt des Albums; darauf Den ersten Abschnitt unserer musikalischen Reise widmen wir dem Feuer. Das ein weiteres irisches Stück über sumpfigen Boden, gefolgt von einer englischen Varia- Feuer steht für die verzehrende Liebe und die brennende Leidenschaft ebenso wie tions reihe über das Folia-Thema Faronell’s Ground, bevor wir uns der Be er digung für die wohlige Wärme der Freundschaft. Und ob nun wütende Feuersbrunst oder eines Freundes und Förderers des berühmten Marin Marais’ widmen: dem bullernder Ofen am frostklaren Wintermorgen … Das Feuer nährt und wärmt uns, Tombeau für Monsieur Meliton. aber es kann uns ebenso gnadenlos zerstören – von daher hält es uns zu Demut, Abschnitt drei erzählt vom Wasser, dem Schwesterelement der Erde. Sinnbild Vorsicht und Achtsamkeit an. dafür, dass unser Leben im Fluss – ja ein einziger Fluss – ist, dass alles fließt und Ein kleines thematisches Präludium von Marthe Perl beginnt die Betrachtung dass das, was fließt, schließlich in die Meere entlassen wird, deren unendliche Wei ten dieses Elementes. Wir haben uns erlaubt, aus dem reichen Schatz irischer Melodien uns kleine Menschen noch um ein Vielfaches unendlich verloren scheinen lassen. einige auszuwählen, die sich verschiedenen Aspekten realer Flammen zuwenden: Wasser ist auch das emotionale Element: Wir vergießen Tränen der Freude ebenso die Feuerfahne, die vielleicht als Richtungsgeber in dunklen Zeiten dienen kann, wie der Trauer. Und Wasser hat eine ebensolche Zerstörungskraft wie das Feuer – das Feuer auf dem Berge, was vielleicht die Wälder, vielleicht ein Dorf bedroht, es spült hinweg, was sich ihm in den Weg stellt. und die alte Greisin am Feuer, die sich wärmt und Tee trinkt. Dann fiel uns auch Der Aspekt der Trauer, der Klage und der Tränen ist hier unser vorrangiges der Fandango von Soler in die Hände, eigentlich als Cembalostück bekannt – doch Motiv: Hume’s Lamentation und Sumartes Lachrimae Pavane werden durch wohl geeignet, um auf zwei Bassgamben darin verschiedene Aspekte beharrlicher Marthes Arrangement von Dowlands bekanntem Lautenstück ergänzt. Leidenschaft und des Brennens für ein Thema darzustellen. 8 9 Der vierte Abschnitt ist dem Element Luft gewidmet – dem Atem. Der Odem, Das vorliegende Album sei hierzu als Einladung zu einer Art musikalischer der uns vom Schöpfer aller Dinge im ersten Lebensaugenblick eingehaucht wird, so Kontemplation wärmstens anempfohlen. wie der letzte Atemzug für das Ende des Lebens steht. Luft steht für Bewegung, für Hille Perl Wind und Wirbel, für Leichtigkeit und Kreativität. Aber auch für die zerstörerische Winkelsett, den 31. Mai 2014 Kraft der Stürme und Orkane. Marais’ Bourrasque, die Darstellung eines Stur mes, folgt auf Marthes Einführungsmusik, danach beobachten wir mit Thomas Ford, wie sich die Luft verändert hat oder – in der Doppelbedeutung des Wortes ‚Ayre‘ – „Human beings were invented by water wie sich die Melodie, das Lied, die Stimmung ändert. Dudelsäcke werden auch mit as a device for transporting itself from one place to another.“ viel Luft gespielt, und die wilde Gänsejagd zerteilt die Luft mit raschen Gamben - Tom Robbins (Another Roadside Attraction) bögen. Das Jeu du volant, das Federballspiel, was schon von den Adligen zu Versailles gespielt worden sein mag, beendet die Betrachtung der Elemente auf die- sem Album. Als nachdenkliche Abschiedsmusik haben wir noch das Andante aus der Sonate für zwei Klarinetten von Francis Poulenc angefügt, ein Werk, von dem wir vermuten, Poulenc hätte es vielleicht auch für zwei Gamben schreiben können, wenn er welche gekannt hätte. … Feuer Erde Wasser Luft … Vier Elemente – vier Aggregatzustände unserer Erde und vier Aggregatzustände von uns selbst. Wir meinen, dass es lohnt, sich mit ihnen angesichts wachsender elementarer Ungleichgewichte in dieser Welt einmal mehr zu beschäftigen. 10 11 Marthe Perl Marthe Perl, geboren 1983, wuchs in einer Musikerfamilie auf und be - gann schon früh, sich der Musik zu widmen. Sie absolvierte das Studium der Alten Musik mit dem Hauptfach Viola da gamba in Bremen bei Hille Perl und Josh Cheatham. Daneben nahm sie Unterricht bei Pere Ros und machte ein Jahr Auslandsstudium bei Ventura Rico in Sevilla (Spanien). Sie nahm an Meister- und Ensemble kursen teil bei Paolo Pandolfo, Wieland Kuijken, Niklas Trüstedt und Arno Jochem. Consort- und Ensembleerfahrung sammelte Marthe unter anderem bei zahlreichen Aufnahmen und Aufführungen mit u. a. dem Kammerchor des NDR, dem Vokalensemble Ars Nova, dem Ensemble Weser-Renaissance, dem Beethoven Orchester Bonn, dem Orlando di Lasso Ensemble, der Komischen Oper Berlin, dem Freiburger BarockConsort, dem Ensemble La Ninfea sowie ihrem eigenen Trio Violette de Nuit.