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Das Klassik & Jazz Magazin 2/2015

HILLE PERL Unter Strom

Bryan Hymel und Piotr Beczała: Zeit für Helden

Frank Peter ­Zimmermann: Feilen am perfekten Klang

François Leleux: Seelenbohrer

Pierre Boulez: Maître der Moderne

Immer samstags aktuell www.rondomagazin.de Rondo.indd 1 2015 16. mai 7. bis 2 www.bonnticket.de und unter VVK-Stellen anallen Karten jazzfestwww.jazzfest-bonn.de Jürgen Nimptsch Oberbürgermeister Schirmherr: Michael Heupel Michael Schiefel &David Friedman So 10.5. Volksbank-Haus Stefan Schultze – Large Ensemble Lizz Wright Sa 9.5.Universität Bonn Gottschalk Quintett Norbert Anke Helfrich Trio Fr 8.5.LVR-LandesMuseum Bonn Knaus Ulita TrioPat Martino Do 7.5. Post Tower Nigel Kennedy bMarilyn Mazur onnFoto: Stephen Freiheit Foto: Rankin Marilyn Circle Mazur‘sCelestial Mi 13.5. Bundeskunsthalle Efrat Alony Trio Wolfgang Muthspiel Trio Di 12.5. HausderGeschichte Hanno Busch Trio Peter Evans – Zebulon Trio Mo 11.5. Brotfabrik Rebecca Treschers Ensemble11 Nigel Kennedy plays JimiHendrix Sa 16.5. Telekom Forum WDR BigBand&ErikTruffaz feat. Terri Lyne Greg Carrington, Osby, Buster Williams Franco Ambrosetti Sextet Fr 15.5. Bundeskunsthalle TrioJulia Kadel Gianluca Petrella &Giovanni Guidi Enrico Rava meets Do 14.5. Beethoven-Haus Bonn Frederik Köster – Die Verwandlung Lizz Wright

Wolfgang Muthspiel Foto: Ferrigato Foto: Shervin Lainez 09.02.15 15:26

Fotos: Johannes Gontarski; Dario Acosta/Warner Classics; Georg Thum/Sony; Lars Borges/Mercury Calssics; Friedrun Reinhold Lust auf Themen Musikstadt: St. Petersburg 34 Pasticcio: Klassik? Meldungen und Meinungen Montforthaus: aus der Musikwelt 4 Regional ist erste Wahl 36 Über 50.000 Veranstaltungen. Leserreise: Movimentos: Vielfalt auf Karten unter: Versailles 5 6 höchstem Niveau 38 www.reservix.de Hille Perl: Hille Perl: Unter Strom 6 Fanfare: Proben, Pleiten und Unter Strom Französische Tenöre: Premieren aus Oper Zeit für Helden 8 und Konzert 40

Pierre Boulez: Da Capo: Der Maître der Moderne 10 Gezischtes Doppel der RONDO-Opernkritik 41 Hausbesuch – Versailles: Es lebe der König! 12

Frank Peter Zimmermann: 8 CDs, Bücher & Feilen am perfekten Klang 14 Sammlerboxen Französische Tenöre: François Leleux: RONDO-CD: Zeit für Helden Der Seelenbohrer 16 Abonnenten kriegen Blind gehört: was auf die Ohren 42 Fabrice Millischer 18 Klassik-CDs 14.05. – 25.05.2015 Comic: mit „CD des Monats“ 43 Internationale Händel- Momente der Festspiele Göttingen Jazz-CDs Musikgeschichte 19 Göttingen und Umgebung mit dem „Meilenstein“ 52 Alice Sara Ott & Bücher: 16 Ólafur Arnalds: Musik für Leseratten 56 Vintage-Chopin 20 Magazin: François Leleux: Andreas Ottensamer: Der Seelenbohrer Schätze für Die nackte den Plattenschrank 57 Gulasch-Kanone 22 Boulevard: Tianwa Yang: Bunte Klassik 58 25.07. – 02.08.2015 Forever Yang 24 Sommerliche Musiktage Musik-Krimi: Hörtest – Schumann: Hitzacker Doktor Stradivari 59 Hitzacker Violinkonzert d-Moll 26 Cécile McLorin Salvant: 22 Französische Termine Afro-Amerikanerin 28 Andreas Ottensamer: Die Termine: Svjatoslav Richter: nackte Gulasch-Kanone Opernpremieren 60 Hundert Jahre Einsamkeit 32 Termine: Konzerte Klassik 62 19.06. – 02.08.2015 Oper, Festival, Termine: Festspiele Europäische Konzerte Konzerte Jazz 66 Wochen Passau Passau und Umgebung Jazzfest Bonn: Impressum 66 Endlich wieder Hauptstadt 30 Zugabe: 24 Café Imperial: Nettigkeiten von Zu Gast im den Hinterbühnen Tianwa Yang:

Fotos: Johannes Gontarski; Dario Acosta/Warner Classics; Georg Thum/Sony; Lars Borges/Mercury Calssics; Friedrun Reinhold Calssics; Friedrun Borges/Mercury Dario Thum/Sony; Acosta/Warner Lars Johannes Gontarski; Classics; Georg Fotos: Musiker-Wohnzimmer 33 dieser Welt 67 Forever Yang 33 Salzburger Nockerln:Salzburger Pasticcio 4 Meldungen undMeinungenderMusikwelt Ehrenbürgerschaft Aufwärtstrend bei den Musikschulen Mehr Nachwuchs:Mehr für Lady Gaga? Unbeirrt: ausgewählten Landesrundfunkanstalten vorgestellt. ard.de undimRahmender Abschlussveranstaltungen inMünchen und Haus. Die besten Schulprojekte werden onlineauf www.schulkonzert. Weise vorbereiten konnten, steht jetztdas „Gershwin-Experiment“ ins dem Schulklassen sich auf einlive übertragenes Konzert auf vielfältige ressierten Nachwuchs. Nach dem letztjährigen Dvořàk-Experiment, bei Projekt richten sich auch dafür die ARD-Anstalten an den klassikinte reichend geschultes Fachpersonal fehlt. Miteinemaußergewöhnlichen lich sinddie Zahlen inBrandenburg oder Thüringen –wobei nur aus sierte anden 12öffentlichen Musikschulen angemeldet.Ähnlich erfreu sich haben etwasend. So inBerlin 2014mehrals52.000Musikinteres Bundesländern undinBerlin ist der Andrang von Schülern stetig wach frage zur aktuellen Situation von Musikschulen invier ostdeutschen regen. Laut einervon der Nachrichtenagentur dpa durchgeführten Um den Schwarzmalern, die sich immer wieder über den Kulturverfall auf Man hätte möglich es nicht für gehalten. Aber der Trend widerspricht Nachwuchsschub renbürgerschaft verleihen soll. Zugpferd vorsorglich schon mal setzen und ihr dafür die Salzburger Eh nach,ob nicht man vorübergehendrüber auf Gaga statt auf Mozartals ernberger nachLady Gagas Auftritt. Und schon mancher denkt da jetzt gende Höhen erreichen. Darauf spekulieren Geschäftsleute wie Leo Bau den USA quasi zur amerikanischen Kelly-Family wurde, schwindelerre um die verfilmteGeschichte der österreichischen Trapp-Familie, die in an, umdie Originalschauplätze nun aufzusuchen. dürfte Doch der Hype Land gedreht wurde. heute Schon reisen jährlich 300.000Besucher rund of geträllert,Sound Music“ der vor genau 50Jahren auch imSalzburger nem Medley hatte Gaga aus Songs dem erfolgreichen Musicalfilm „The Lady Gaga die Region einenfür einträglichen Effekthabenwird. Inei mus-Manager ist sich absolut sicher, dass der Auftritt von Popsängerin sich Leo Bauernberger prompt die Hände. der Salzburger Denn Touris kürzlich dieAls Oscar-Feierlichkeiten weltweit übertragen wurden, rieb möglich machts Gaga Misha Maisky, Matsuev, Denis Quasthoff Thomas undJulia Varady. prominent besetzenkönnen äußert Jurys –etwa mitLeonidas Kavakas, ski-Wettbewerbs hat die diesjährige erfür Ausgabe imJunidie einzelnen menhängen könnte). Und alsneuerOrganisationschef des Tschaikow sächlich, ob der PublikumszuspruchmitGergievs zusam Äußerungen in der restlos ausverkauften Philharmonie(einKritiker mutmaßtetat ne Reputation darunter nicht gelitten. Gerade dirigierte erdie Berliner sich Gergiev zwar nicht nur Freunde gemacht, doch hat zumindest sei MitdieserZeit dafür!“ Ultranähe zum vielfach geschmähten hat Putin Präsident ist Er interessiert einmalig: Putin Kinderchöre sich für und hat Interesse des Staatsoberhaupt befragt wurde, meinte er:„Wissen Sie, Welle“mit der „Deutschen passiert.Gergiev Als überdas musikalische knöpft. Das Gegenteilgenaue ist wiederjetzt während einesInterviews sischen Präsidenten angesprochen wird, gibt ersich nicht etwa zuge Valery Gergiev kann anscheinendnicht anders. Sobald erauf den rus Gegenwind trotz Qualität

gf gf rl ------Leser,“ wohl nichteinfangen. Ihr stetsinteressierter Sokolovtuelle Stimmungslage in Sachen Treffsicherer läßtsichdieak und raffinierter Herrn Kornemann inRondo1/2015. fürdenSokolov-Beitragvielen Dank Ihres undHerren, Damen geehrte „Sehr Leserbriefe ressieren.“ gusts desStarken undseinerHofkapelle inte oder einAbstecher insDresdenMartini Au Mailand zurZeit beiPadre desjungenMozart te? Zum Beispiel würde mich ein ‚Besuch‘ in polen derVergangenheit porträtieren könn die Idee,obmannichtauchmal Musik-Metro städte verfolge, diesievorstellen, hatte ich ichauchgernedieMusik gelesen.Da Hörtest rung von Telemanns Paris-Besuchimletzten „Mit Vergnügen Schilde habeichdielebhafte Musik-Metropolen in RONDO01/2015 Zum „Telemann Hörtest – Noveaux Quatuors“ mermann ganzgroße Kunst.“ Fürmichwar mitFrauSeele. dasKonzert Zim die Musik ging mir direkt in diebeeindruckt, aber ihr voller, warmer Ton auf der Bratsche Am meisten hat michgang mit der Musik. scheiden, dazuihre im Um Ernsthaftigkeit thisch aufmich,humorvoll undzugleichbe wirkteimmersehrsympa in Heimbach.Sie ben, zumBeispielbeimSpannungen-Festival ich diese Bratschistin erle imKonzert durfte mehrere haben.Schon MaleMonats gekürt neue CD von Tabea Zimmermann zur CD des die dassSie „Ich habemichsehrgefreut, Große Kunst, direkt indieSeele Zur inRONDO01/2015 CDdesMonats lisch geprägter Laieundkein Profi.“ Nun:ichbineinmusika Sterne erhalten hat. dasserimFono Forum nur4,5 gewundert, Ichhabemichdochsehr Nochmals Salzburg: Gould einreihen kann. er war/ist derEinzige,sichnebenGlenn Und Goldbergvariationen von 1982angehört. so aufeinerWolke sitzend, habeichseine wieaufeinerWolke.den Konzertsaal Eben vor Ichverliess langenJahren erlebt. inBasel in ebendiesenanderen Sphären, habeichihn fallen. Er spielt in anderen Sphären. Und so, […] IhrText zuSokolov hatmirsehrgutge „Lieber HerrKornemann, Auf derKlangwolke RONDO 01/2015 Zum ist alles“ Artikel „Dabeisein in KASPAR N. WILDBERGER, RIEHEN WALTER RONNACHER, BAD REICHENHALL HELGA SCHERNACK, DÜREN JAN ROXIN, PER EMAIL

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Fotos: WikiCommons Fotos: WikiCommons „Catone inUtica“ ineiner histori V Barocke OperundneuePhilharmonie Leserreise den Klangfarbenzauber einerver die historische Bühne im Schloss dieser RONDO-Leser speziell für deren Kultur ein:EinHöhepunkt der Höhepunkte der europäi den berühmten Spiegelsaal und Wunder, dass das unter dem gangenen Epochetauchen. Nur ausgearbeiteten 5-tägigen Rei ensemble Pomo d‘oro unter der chen wirtiefer indie Epocheund einige andere museal hergerich von Versailles indie Brillanz und während die meisten Touristen setzung inder intimenRaumgrö Countertenören, darunter Franco schen Besetzung–alsomitvier se ist der Opernbesuch im histo sich miteinemRundgang durch schen Palastarchitektur. Kein Oper insolch hochkarätiger Be selten gibt esdie Gelegenheit, zu erleben! Leitung von Riccardo wird Minasi ra Royale. ra rischen Schlosstheater, der Opé Emmanuel Cencic. Das Spitzen Fagioli, Valer Sabadus undMax der WeltDenkmälern zählt.Doch tete Räume zufrieden geben, tau Schloss zu den meistbesuchten der UNESCOSchutz stehende ße eineroriginalen Barockbühneße Erleben Sie Leonardo Vincis Herrschaft inHerrschaft Macht undMacht ersailles: Das ist ein Spieglein: zweifellos einer Barockbau –und beeindruckender Spieglein, Versailles ------oder postalisch detaillierten detaillierten ne RONDO, ­unter unter 10719 Berlin–Ihre geworden? nicht vergessen. noch heute die p. p. auf Sie! rondomagazin.de Fordern Sie fahrt, bzw.fahrt, 1595Euro Mo., 22.Juni Kontaktdaten bitte 211, ­Kurfürstendamm Do, 18.Junibis Do, nelgn an Reise­unterlagen Wir freuen uns Reisezeitraum: Preis: Neugierig P./DZ inklFlug P./DZ inklBahn fernweh@ ab 1495 Euro

Versailles

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– das „Te Deum“ von Hector Ber der französischen Romantik und den undFreiburg unddesignier direktors des SWR-SO Baden-Ba Wohnort – mit Bahnfahrt oder als ein halbes Dutzend weitere Dutzend als ein halbes eins der größtbesetzten Chor werke überhaupt hören werden würdigkeiten, wie der Kathedra Gesangsensembles mitdabei. setzung; nebenseinemOrchester Roth erwartet Sie eineSpitzenbe Konzertbesuch inder neuenPhil Flug von Öster Deutschland, begleiten Sie eineprofessionel nuten vom Schloss entfernt. Es nen Hotel, nur wenige Gehmi reich undder Schweiz buchbar. Les Siècles undder Kantorei Maî und RONDO-Chefredakteur Carsund RONDO-Chefredakteur ten Hinrichs. ten, zentral inVersailles gelege trise de Radio France sind mehr ten Kölner GMDFrançois-Xavier turm. Höhepunkt hierbei ist der Sie wohnen ineinemcharman le deutschsprachige Reiseleitung lioz. Unter der Leitung des Musik harmonie, wo Sie ein Meisterwerk le Notre-Dame oder dem Eiffel zu den wichtigsten Sehens dass wirauch das Schloss und gramm, miteinerRundfahrt den gewaltigen Schlosspark auch Paris steht auf dem Pro kennen lernen werden. Doch Die Reise ist –abhängigvom Es versteht sich von selbst, Rondo_76x300.indd 1 5 ------Andreas Schmidt (Bariton) AndreasSchmidt(Bariton) EnsembleMetamorfosi Grieg·Beethovenu. a. 02.07. Simone Kermes S: Igor Levit(Klavier) D: SakariOramo BBCSymphonyOrchestra London Dvoˇrák ·Schumann Promskonzert (Violine) Midori 01.07. S: D: James Gaffigan Tschech. Philharmonie Prager 28.06. Kühmeier Genia S: D: Jiˇrí Bˇelohlávek/Chor- Philharm. ChorPrag Tschech. Philharmonie/ Strauss·MozartBrahms 27.06. Missa Solemnis D: Jacek Kaspszyk Nationalphilharmonie Warschau Gallo·Händelu. a. 26.06. Sabine Meyerund ConcertoMelante · Tschaikowsky Saint-Saëns (Violoncello) Gabetta Sol 25.06. S: Christine Schäfermit Boreyko D: Andrey OrchesterBerlin DeutschesSymphonie- Eröffnungskonzert 19.06. : ia aisvl (Violine) Batiashvili Lisa S: Nelsons D: Andris BayerischenRundfunks Symphonieorchesterdes mit Violinsoiree 04.07. [email protected] [email protected] ·www.kissingersommer.de Ticket-Tel. 09718048-444·Mo-Fr8:3020Sa/So1014Uhr Programm &TicketsKISSINGERSOMMER Grigory Sokolov 30. INTERNATIONALESMUSIKFESTIVAL Bernstein ·Rossiniu. a. stein &MackieMesser zwischen Barock, Bern- Virtuosenkonzert Philharmoniker Musiker derBerliner Brahms undDvoˇrák (Bassbariton) Daniel Kotlinski (Tenor) Arturo Chacón-Cruz (Mezzosopran) Marianne Crebassa (Sopran) leiter: Lukás Vasilekleiter: 19. JUNI–JULI2015 Ihr s verläs Bad Kis Sparks slicher P artner singe Cecilia Bartoli se vor Ort. : ls Weilerstein Alisa S: D: LawrenceFoster PhilharmonicOrchestra Copenhagen Sonntagskonzert 05.07. KlavierOlymp2014 Chopin· Tschaikowsky u. a. S: Daniil Trifonov (Klavier) D:Gergiev Valery Theaters St. Petersburg OrchesterdesMariinsky 15.07. „From Russia „Norma“, „Werther“ u. a. Klavierabend 14.07. „Tosca“, „Aida“, ArienundDuetteaus S: Norma Fantini (Sopran) D: Jacek Kaspszyk 12.07. Notte italiana Mozart·Brahms 11.07. Gala CeciliaBartoli D: ÁdámFischer BayerischeStaatsphilharmonie Symphoniker Bamberger Giovanni“ „Don u. a. 10.07. Gala Frank Peter „LeNozzediFigaro“, ArienundDuette Kühmeier Genia S: Johan Arnell D: Orchestra BudapestPhilharmonic Dvoˇrák ·Mozart u.a. 08.07. Festliche Operngala with Love“ Bach ·Beethovenu. a. Grigory Sokolov Rundfunkorchester Münchner D: DiegoFasolis I Barocchisti „St. Petersburg“ Zimmermann Julian Jia- (Violoncello) (Bassbariton) Daniel Kotlinski (Tenor) Arturo Chacón-Cruz (Mezzosopran) Marianne Crebassa Dmitry Korchak (Tenor) (Mezzosopran) Vesselina Kasarova (Sopran) © Decca Uli Weber Bad Kissingen Landkreis Daniil Trifonov Gewinner förder verein 26.02.15 09:07

© Dario Acosta A Unter Strom Unter Alte von Rockballaden– MusikimSound schwer angesagt. schwer angesagt. mit ihrem Album „BornTo BeMild“schlägt 6 die Star-Gambistin unerwartete Tönedie Star-Gambistinunerwartete an.Und Hille Perl ­Genregrenzen zuüberschreiten istgerade gonnen. „Glauben Sie, Bach dreht sich imGrabe herum?“, soPaul Hin fort nachgeliefertenfort Antwort be lles hat miteinerFrage undder so jetzt auch mitjetzt Perl-Santana, Verstärkung: Die Familie E-Gambe Von

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demith einmal. „Erdenktdemith einmal. nicht daran. Wenn ständige Musik aufgenommen.“ inden Schon my oder erfunden zum mindesten indie an Bach heute lebte, vielleicht hätte erden Shim ischer - - di für sich. Schließlich,di für soMonsieur, „gibt es dard die Musik etwa einesClaudio Montever abendländischen Klassik-Erbes übersoeine als erster inder Musikgeschichte, was ein für auch Jazzfachleute wie der französische Tubist wie Christina Pluhar, die die Ostinato-Bassli sich die Lage zwischenden Lagern längst tie steckt. Und prompt machte Hindemith die Pro Goldenen Zwanzigern erkannte Hindemith Jazz-Potenzial inder sogenannten Alten Musik be aufsExempel, alsereineBach-Fuge inei nem Musiker des 16., beginnenden 17. Jahr nien einerPassacaglia oder einerChaconne ge musikalische Frechheit natürlich gehörig die Ragtime Orchester für verarbeitete. nem knackigen, nochnicht vierminütigen mal nur Spezialisten aus der Alten Musik-Szene und speziell inder von Für Godard bildet da vor allem die Improvisa und passionierte Michel Go Serpentspieler unglaublich viele Ähnlichkeiten zwischen ei fenentspannt. Denn mittlerweilefenentspannt. Denn sindesnicht Nase. Fast einJahrhundert später hingegen hat hunderts undeinemJazzmusikerhunderts von heute.“ hörig grooven lassen. Umgekehrt entdecken Damals rümpften die Gralshüter des ------

Foto: Johannes Gontarski Foto: Johannes Gontarski – einMomentvon „Vor einigen Jahren hatten meinMusik- und Le Zwischendurch wahrhaft glücks- und einerToccata ims „Desafinado“ die Dead Poets. Einbunter Haufen Musikbegei den jazzigen Walking-Bässen ebenfalls nicht die Barockmusik Ostinato-Bässe typischen mit den Außenstehenden überraschen. Für Hille de Klangflächen. Obin der eigens komponier von Kapsberger plötzlich zuDialo- gendären, 2014 verstorbenen Jazz-Bassisten auszuspielen versteht, sorgt nun auch anei auszumachen. Wie der anden Steppenwolf- cken von Tobias Humeerklingen jetzt imStile halb einesStückes kommt esinner- E-Musik, wörtlich genommen E-Musik, wörtlich von „Silence“, dieser aus Ode der Feder des le von Rockballaden. instrumentalen Da sorgen wesenfremd. finden auf Lauten inallen Größen exzellent Zahlreiche Repertoire-Klassiker von „Greens flirtet Perl da immerhin mit dem Rock-Idiom. Gamben für schillerndeGamben für Wahwah-Effekte und Gamben-Flüsterin Hille Perl gegangen, um sterter miteinemebensobunten Programm. sance und dem Barockhat, beschäftigt mag Gamben-Maître MarinMarais bishinzu Stü Charlie Haden. bensbegleiter undich nur zum Klangverzerrungen. Und Lee Santana,der nor Hille Perl und ihre Tochter auf ihren Marthe E- ner E-Gitarre durchwegner E-Gitarre fluoreszieren zart für seinmusikhistorischesmalerweise Stilemp mögliche Schnittpunkte zwischenfernen Jahr Einen etwas anderen Weg ist aberjetztdie Perl war dieser Schritt jedoch unvermeidlich: Klassiker „Born To Be Wild“ angelehnte Ti Spaß eineRockband mitinsLebengerufen: tet neuvor allem mitKlängen aus der Renais ten „Pascals Gaillard“ oder imArrangement tel ihres „BornTo Albums BeMild“ andeutet, tion das einende Band. Zudem sindsich die für Singer-Songwriter-Stücke unserer seligen Ju leeves“ über eine „Musette“ vom französischen hunderten undden jeweiligen Klangmoden spendendem Flow. gen zwischenJob- Dass so unerwar sich der kleine Perl-Clan ------„Um seinerzeit mitphonstarken Elek die erstaunliche Aktualität von Purcells Henry der Anspruch an’sder Anspruch Instrumentarium. dem italienischen Jazz-Klarinettisten Gianlui der Musik Purcells, aberauch mitHöhepunk While” nannte sie ihre Hommage anHen guten Ruf –unddas weit überdie Grenzen un gnons Kalle (Gitarre) Kalima undOliver Po gen“, soPluhar. „Dieser musikalische Stilwech gi Trovesi auch den österreichischen Gitarris gendtage, handfeste Roll-Evergreens Rock’n – auch der ein Song Rockband Led Zeppelin. aber auch Stücke von undande Mezzosopranistin Theresa Kronthaler beschäf Musik unterstreichen, indem wirunsinden eine ebenso treue wie stetig wachsende Fange einmal daeinmal war, dauerte esauch nicht Die barock-brasilianische verstärkt werden konnte, sondern de vornehmlich ja alsAlte swingin‘ Dancefloor-Oper seres Heimatdorfes Winkelsett hinaus.Obin sikerfreunden wie Philippe Jaroussky und siker auf die Fahnen, sich neueKlang umfür stand.“ son mitFolgen –anderen Ende die Idee satz elektronischer Effekte verändern schlagwerk wetteifern zu können, leg sel vollzieht sich oftmals auch imselbenStück sich erst kürzlich wieder die bereits erwähn Loving Maid“. Immerhin heißt fast genau so gewählt:ist der Titel der Trio-CD „The Living Rock- Passend undPop-Idiom übersetzt. dazu Improvisationen undstilistisch harmonisch Dead Poets genossen indieser Zeiteinensehr ren Meistern der sogenannten Alten Musik. Die ry Purcell undholte nebenengenry dafür Mu Raus aus den Schubladen –dieses Mot und -welten zu EineLiai erschließen. risiertes Repertoire neueKlangräume rimentieren mich undmein undfür ren Klang ich auch durch den Ein meinde auf unserjährliches Konzert.“ Kreisstadt Wildeshausen –immerfreute sich Beckeln, Harpstedt, Colnrade oder sogar inder befindet sich ineinem zeitlosen Musikraum.“ innerhalb eines einzigen Taktes. Zuhörer Der tratz (Kontra- undE-) inszeitgenössische tigt unddiese mitihren beiden Trio-Kompa ten aus Opernvon Monteverdi undHändel die ten Wolfgang Muthspiel insTeam. „Wir wollen te eingereiht. Christina Pluhar „Music For A to schreiben sich überhaupt immermehrMu troakustische Gambezu,die nicht nur te ich mirschließlich ebenjene elek troklampfen undvoluminösem Rock für diese CDfür mitdiesem Programm konstant zwischenden Jahrhunderten bewe lange undich begann damit zu expe konnte. Und da nun das Instrument horizonte zu entdecken. Indiese Riege hat Und mitdem Erfolgauch wuchs Ganz in diesem Sinne hat sich gerade mit Musik katego Musik ------Jaroussky inderMonteverdi-Arie „Ohimè ch’io cado“ Brückenschläge Die besten Annette sinn-undohrenfällig Schlünz zumachen. Akkordeon schonexotisch. undCountertenor Trotz extrem coolundswingend. schen Kompositionen etwa von Karin Haußmannund sance-Fürsten OrlandodiLassoindenzeitgenössi sel aufderCD„Sibylla“ gelungen,dasErbedesRenais dem istesDuoMixtura zusammenmitKai Wes rikanischen Minimalisten Philip Glass ausgemacht. rikanischen MinimalistenPhilip pagney Berlineineerstaunliche Nähezwischendem hat dieaufAlte Lautten Com Musikspezialisierte bum „Teatro d’amore“ gibt sichCounterboyPhilippe Italiener Tarquinio Merula(1595 Zeitloses Gipfeltreffen: Mitihrem Album „Timeless“ Monteverdi mit Swing: Al AufChristinaPluhars Luftsäulenheilige: ------„Budo“ von Miles Davis. Hugo Doch Siegmeth sical die auf ihrem einenerstaun „Flow“ Album di tauchenGeorge Gershwin („Summertime“) Axel Wolf „Flow undHugoSiegmeth: – Jazz Und zwischendurch kommt esinnerhalb eines Musiker, die aus völlig gegensätzlichen Rich oder zwischeneinemFrescobaldi-Stück und Naxos Classical selten entwerfen. hängen Manchmal die bis sich solche musikalischen Kernfusionen aber sphären nahezu deckungsgleich miteinander and Renaissance Fromand Renaissance Italy To Brasil“ zu verschmelzen unddaraus einedritte, neue zwischen Carlos Jobims „Desafinado“undei Hugo Siegmeth undder Lautenist Axel Wolf, re- undRepertoiregrenzübertritten aberzwei nisse einfach nur vom richtigen Flow ab. und Axel Wolf switchen nicht einfach hin und ner Toccata von Giovanni Girolamo Kapsberger Klangwelt zu schaffen.Am Reißbrett lassen und Thelonious Monk(„Round Midnight“) auf. ten Blick mehralsnur kunterbunt geraten. tungen kommen. Essindder Jazz-Saxofonist Stückes gar zu scheinbar gewagten Dialogen Neben John Dowland undClaudio Montever her. Sietatsächlich, schaffen es beide Klang haben. Dabeihaben. ist das Programm auf den ers lich gemeinsamen Atem unter Beweis gestellt her ungehörten undglücksspendenden Ereig Kronthaler: „The LivingLoving Maid“ Neu erschienen: Erscheint Mitte April: Mitte Erscheint Santana: „BornToSantana: BeMild“

Abonnenten-CD: Track 9 Abonnenten-CD: Track 16 Noch passgenauer arbeiten bei ihren Gen Die Besetzung ist mit Schalmei, istmitSchalmei, DieBesetzung

Hille und Marthe Perl, Lee Perl, Hille undMarthe

– 1665) unddemame , dhm/Sony Clas dhm/Sony , Oehms/ , - Sony - - - 7 ------des Timbre mit Attacke: Bryan Hochgerüstete sein strahlen Stolz präsen Hymel kann Zeit für Helden für Zeit N Klassikring. schienschonfastDie Sparte ausgestorben – Beczała gleichzeitig neue,tolleArien-CDs inden 8 doch nunwerfen BryanHymelundPiotr Französische TenöreFranzösische norrolle des Arnold werden nicht besetzt konn toire nicht vorhanden. Vor allem, weil die Te tieren - - ehmen wirzum Beispiel Gioachi erste aller Grand Opéras imReper no Rossinis „Wilhelm Tell“ alsIndi kator. Vor einigen Jahren war diese Von

Matthias S Matthias - - - - - Mal erwischt werdenMal erwischt muss. Auf CD ist selbst vom Sänger überdie ganze Oper hinweg 19 sphäre zwischen dem a und dem hohen c, das Luciano Pavarotti nur einKompromiss, einzig te. der hängt in der Ständig tenoralen Strato schien dieser Partie gewachsen. iehler

- „L’amour“ beider Decca eine hinreißende Samm 1998 in Aspen. In Folge sang er fleißig Puccini an Puccini fleißig er sang Folge In Aspen. in 1998 Arnold. DerName ist wirklichundzu Recht Pro Turin, Amsterdam, Pesaro, München, BadWild Juan Diego Flórez, JohnOsborne, Michael Spy diert. Mitderdiert. Prager Philharmonieund dem gutes orchestrales undVokalkollektiv-Funda aber immermitangenehmem Bauchkribbeln. Verdis „Les vêpres siciliennes“), startet selbstbe startet siciliennes“), vêpres „Les Verdis Wahnsinnspartie bereit. die Sängerdecke geht, studierte inPhiladelphia anständig gespielt worden. Warschau, London ernde Soloszene héréditaire“ „Asile nicht nur senes Kleeblattsenes Spitzentenören vier von diese für Nicht bloßgefällige Häppchen München undAmsterdam. Der35-Jährige, der Heldentenors. Hymel mitzwei Soloalben nach. Bryan Amerikaner der eben sowie Beczała Piotr es vn elo) n dmt uh lih zwei gleich auch damit und Berlioz) von yens“ sisch ist nicht makellos, doch im Toleranzbe selbarkeit seineseherdunklen, aberschönfo grellenschen, minimal Beigeschmack, doch Chor der Brünner Philharmonie hat ereinsehr zeigen kann. Die Stimmeist aberdennoch fle prächtig entwickelte Spezies eines französischen eines Spezies entwickelte prächtig mal zu DVD-Ehren kam (gerade erscheint zudem Competition Aria Verdi der Preisträger als ren res undBryan Hymel steht ein nochniedagewe ger gagements inMailand, Glyndebourne, New York, gramm. DennHymelist tatsächlich dieseltene, wusst seine erste Solo-CDs„Héroï xibel genug, weiß genau Kopf- undBrustreso und New York werden folgen. Dennalleinmit berscheibe die allerbeste spen Behandlung Kraft,Geschmeidigkeit, furchtloser Höhenat mit 10Sekunden langem sondern mit Final-c, ist eswichtig, dass die Psychologie der Opern reich EmmanuelVillaume. ment zur Verfügung. agiert kenntnis AmPult mit elf,teilweise sehrlangen Arien gefüllte Sil reich. Zudem hat ihmWarner diese erste, für nanzen zu mischen.Hymelkann laut werden, no, sondern einer, der seineWaffen stolz vor Er singtArnolds große, fast 13Minuten dau n bgn sie aree m le vn 9 Jah 19 von Alter im Karriere seine begann und tacke und ziemlich einzigartiger Schwere. Hier trägt diese Farbe wiederum zur Unverwech vor allem in London bekannt wurde als Einsprin als wurde bekannt London in allem vor klingt einrichtiger Stimmkerl, kein Tenori helden inausführlicheren Ausschnitten er kussiert strahlenden Timbres Franzö bei.Sein jetzt ziehen gleichzeitig sein polnischer Kollege polnischer sein gleichzeitig ziehen jetzt kleineren Häusern. Doch bald schon folgten En bert le diable“) undKaufmann (Énée in„Lestro und vorgelegt, Tenorarien französischer lung nur als mehr Cardiff und Monte-Carlo Graz, bad, für Flórez für (die Titelrolle inMeyerbeers „Ro Und nicht nurdas.Floréz hat jüngst mit Und heute? „Guillaume Tell“ ist kürzlich in Bryan Hymel, dessen Karriere eben durch Denn geradeDenn im französischen Repertoire Sein ForteSein hat bisweilen einenmetalli que“ mitdem ------

Foto: Dario Acosta/Warner Classics

Foto: Johannes Ifkovits/DG Foto: Dario Acosta/Warner Classics

Foto: Johannes Ifkovits/DG 1997) undseinenersten internationalen Auf Männer hohe Frankreichs Adolphe Nourrit. Erwurde verdrängtAdolphe Nourrit. durch Gilbert Vertretern des lyrischen Tenorfachs, gefragt du moulin“ undHen Weltkarriere von Kattowitz mitfesten Enga Während Hymelauf seinerCD seinUnver sische Rossini-Schule gegangeneerste „Tell“-Arnoldsische Rossini-Schule sang. Aufihn,wieaufdenpolnischenMetropolitan- stoppen war, etwa derdurch triumphierte diefranzö wurde undderitalienischeEinflussnichtmehrzu sehr vielKopfstimme sang.Als dieOperdramatischer soentwickelte sichinderBarockzeitsie garnicht, am weg gegangen.Kastraten beispielsweise mochten gements inLinz (1992–1997)undZürich (ab chen JussiBjörlingundwiederumNicolaiGeddaals GeorgeThill undschließlichNicolaiGedda dierten aufgeführten „Rolande et le ab. Neben Rossini sind Berlioz („La damnati als hundertkreative Jahre französischer Oper angekündigt. aber auch vergessene halb an allen bedeutenden Opernorten. Gleich erbeer („L’Africaine“), Masse on de Faust“, „Lestroyens“), Verdi („Jérusalem“ Lyriker contra Heldentenor moderne Stilbeispiele. auch fürdenPolenPiotr Beczała einVorbild, desglei wohl hat erebenseinenersten un wechselbarstes, Bestes undauch Einzigartigs seiner jüngste CD einfach nur einenbestimm schnitt aus dem 1934ur -Liebling, JeandeReszke, denbaritonalgrun mauvais garçon“. und „Vêpres“), (mitdem hinreißend Gounod beruft sich Bryn Hymel. Jean de Reszke istnatürlich sichBrynHymel. beruft re, imBetrieb abgeklärtere Kollege Beczałamit ri Rabaud mit einem Aus Bruneau mit„L’attaque rischen „Sigurd“, Alfred mit seinem post-wagne net („Hérodiade“) vertreten, ne!“ aus „LaReine de Saba“), Mey Duprez, deralserster dashohecmitBruststimme Die Franzosen sindauchvokal immereinenSonder Hofe LudwigsXIV. derHaute-Contre-Tenor, dermit tigt sich alsRaritätensammler unddeckt mehr ter Christian 2016inDresden Thielemann für tritten alsTamino beiden Salzburger Festspie ten Ausschnitt seinerRepertoirepallette vor. tes präsentiert, legt der schonweit erfahrene fahrbar wird, sich man nicht nur auf Wunsch Namen wie Ernest Reyer heldischen „Inspirez-moi, race divi len (1997).Heute gehört erzu den führenden konzert-Melodien beschränkt. Hymel betä Der 1966 geboreneDer Beczała startete seine ------30.5. 25.6. 22.6. als Quereinsteiger mit einerhübsch operetti 15.6. 12.6. national deLyon,Altinoglou, Oper also. Hoffentlich reagieren Markt undBe Philharmonie, Villaume, Philharmonie, trieb entsprechend darauf. fanden großen Beifall. Exklusivkünst Als ler der Deutschen Grammophonler der Deutschen begann er lienisch-französischem Standardrepertoire loalben für mitslawischem sowie ita len Opern-DVDs bestens vertreten, zwei So Collection Bryan Hymel:„Héroïque“ Die nächsten Konzerte mit Piotr Beczała: Piotr mit Konzerte nächsten Die Neu erschienen: - - -

- Abonnenten-CD: Track 12 Auf dem Medienmarkt ist Beczałamitvie gen, freilich einwenig verhaltenen Ri „Dom Sébastien,„Dom roi de Portugal“. „Béatrice et Bénédict“ oder Donizettis Beczała die Stimmengelagert sind.Beczała der das souverän mitfeinen Pianoli geschmacklich imGriff. aber wirkt die inzwischeneinwenig erkämpft.Doch ist erein feinerStilist, schleusen auf undhat sich doch stets schenfach angekommen, ist mitAuber zenden „Manon“-Duett mitDiana zeigt deutlich, wie unterschiedlich Damrau machtergezielt die Gefühls Hymel hat (wenn sie auch beide „Dam nien überspielt. Nicht nur imschmel ist einLyriker, der inzwischenimZwi nation de Faust“-Ausschnitte singen), res wie Verdis französischen Car Don méo et Juliette“, „Faust“), Bizet undRa und Roméo seinejugendliche Höhen toire-Überschneidungen mitder von leuchtkraft beweisenmanchmal will; los, Aubers „Ladame blanche“, Berlioz’ Wien (A),Konzerthaus Wien (A),Burgtheater Graz (A),Musikverein fürSteiermark Ingolstadt, AudiSommerkonzerte Ingolstadt, Schwarzenberg (A),Schubertiade damnation de Faust“), („Ro Gounod Piotr , mitDamrau, Orchestre del’Opéra chard-Tauber-Hommage. Und Eine gute die französische Zeitfür Dass Beczałas CD keinerlei Reper „Le cid“, „Manon“), Berlioz („La jetzt folgt Französisches –in tes von Massenet („Werther“,

möglichst breiter Fäche Piotr Beczała:The French noglou. Da gibt esBekann rung. „Therung. French Collec de Lyon unter Alti Alain tion“ wird auch sehrlu tre de l´Opéra national gekonnt instrumental xuriös wiexuriös idiomatisch begleitet vom Orches Warner DG/Universal , mit Prager 150223_Rondo_76x300mm.indd 1 9 ------KONZERTE 5 ABONNEMENTS 1 FESTIVALS 0 2 S IVÁN FISCHER CHRISTIAN TETZLAFF LANG LANG GARDINER ELIOT JOHN SIR PIERRE-LAURENT AIMARD WIENER PHILHARMONIKER MAGDALENA KO MITSUKO UCHIDA LONDON PHILHARMONIC ORCHESTRA MICHAEL WOLLNY GABETTA SOL SCHIFF ANDRÁS SIR BERLINER PHILHARMONIKER PATRICIA KOPATCHINSKAJA MAHLER CHAMBER ORCHESTRA IGOR LEVIT KONINKLIJK CONCERTGEBOUWORKEST SAVALL JORDI PIOTR ANDERSZEWSKI MONTEVERDI CHOIR MÜNCHNER PHILHARMONIKER STAIER ANDREAS LONDON SYMPHONY ORCHESTRA MARTIN GRUBINGER YEFIM BRONFMAN VLADIMIR JUROWSKI RATTLE SIMON SIR UND VIELE ANDERE VIELE UND A I S ON Ž ENÁ 10% Frühbucher-Rabatt Frühbucher-Rabatt 10% / www für Abonnenten

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© Paul Bourke „Das Boulez Phänomen macht sei Vor genau90Jahren wurde Dirigent derKomponist, zu bitten, ihnhochlebenzulassen. Maître der Moderne der ­Maître und Kulturpolitiker Pierre Boulezgeboren. EinGrund, Bewunderer undKollegen diesesJahrhundertmusikers 10 Pierre Boulez Wolfgang Rihm rüber hinausseineFähigkeit,rüber In nist-Dirigent-Schriftsteller aus. Da ne Präsenz inder Dreiheit Kompo - - - - Werk betrifft: Wirkliche Kunstwer gegen die Frage nachdemBoulez- stitutionen zu schaffenunddurch lange Zeitzu motivieren. Was hin lich undzeigen immerwieder ke sindnaturgemäß unerschöpf

Der Der Von - - -

uido F Guido geht esmirmitallen Boulez-Wer sich unvermittelt verschließen. So neue Aspekte. Ebensokönnen sie Boulez gehört, dass eseigent lich eineinziges labyrinthisches ken. Wobei zu dem ‚Phänomen‘ Musikern aufihrem immer auch jungen Komponisten und Pierre hat Boulez eigenen Weg ge Stammvater: ischer holfen -

- - „Was meinLieblingsstück von Bou „In seinemRoman überden fran „Boulez istalsDirigent einmalig, York Höller Vielfalt seinerstets mithöchster Verschlossenheiten abgewonnen mann komponiert) mann habenu. a.Wolfgang durch alles navigierte.“ Wirkungsmacht von Pierre Bou Werk-Ganzes gibt, dem erselbst gleichwertigem Kammermusik gen des Tempos undmusikali als Komponist, Dirigent, Organi Maestro Boulez, der unsperfekt Minuten später spielten wir–mit Menschen-Mögliche also.“ ob ernicht dazu dirigieren kön wirklich wunderschöne Musik, (Für dieViolinistin Carolin Wid (Wolfgang Rihm,Komponist) (Irvine Arditti, Gründer deseng Rihm undihrBruder Jörg Wid partner mitder Violine.“ schen? Den ungeschmälertenschen? Den Ge schen Atems schwierig zu spie scheint sich mirnicht nur aus der Irvine Arditti Irvine lischen Arditti Quartet) zösischen König Henri IV. bezeich zu passen schien. Ich bat Boulez, Carolin Widmann Carolin und alsKomponist. Ich erinne nicht vorbereitet sei.Aberzwei rakteren undder Elektronik als nuss der Würde seinesAlters. Das Boulez sagen. Die bedeutende nen ‚Mächtigen des Guten‘. Das net Heinrich Manndiesen alsei ne, damit ich mich auf meinSpiel nes „Livre war pourquatuor“ we zweitein London. Der Satz sei re mich an eineProbe mitihm mit ständigwechselnden Cha natürlich sehrsubjektiv. Aber‚An Kompetenz ausgeübten Tätigkeit immer wieder neueAspekte und thèmes 2‘istthèmes einesmeinerLieb te zwar, dass erdarauf eigentlich könnte auch man über Pierre konzentrieren kann. Erantworte lingsstücke der Moderne. Es ist lez angeht, binich alsGeigerin lez ist evident undunstrittig. Sie len, weil er nicht zum Metrum hat. Und was möchte ich ihmwün ------

Foto: Harald Hoffmann/DG Foto: Harald Hoffmann/DG „Boulez ist, wie Debussy, eine kom „Es war mich eine unschätzba für Ein LebenEin die Musik für gegründeten IRCAM-In Pariser u. a. inderNewYorker Carnegie stitut) derung wärenderung einige meiner be pe Manoury wurden von Boulez den 1960er Jahren begann er zudem seine Dirigententätigkeit. So wurde So erden 1960erJahren begannerzudemseineDirigententätigkeit. ausschließlich sich selbst für ge 1970 Chefdirigent derNewYorker Philharmoniker undhatseitdemallegro Unbedingtheit.“ erklärlich bleibt. Diese Wirkungs entstanden, sondern auchentstanden, nicht beitete u. a.andemvon Boulez nem „Grammy“ fürseinLebenswerk ausgezeichnet. riten zählen dieGründungdesPariserMusikinstitutsIRCAM, desEnsemblein mit StockhausenundNonozudenWortführern derNachkriegsavantgarde. In nen StudienbeiOlivierMessiaenundRenéLeibowitz wurde er zusammen fischen Ausstrahlung un letztlich (Die Werke desFranzosen Philip Komponist(Der York Höllerar Hall dirigiert) sehr ersich immerwieder von für plexe Mischung aus Freiheit und sator undKunstdenker zu erge so kompetent (mehrfach durch Pablo Heras-Casado Philippe Manoury zehnte langen persönlichen und tercontemporain sowie derLucerneFestival Academy. 2015wurde Boulezzum heraus. Zutrice Chéreau den„Jahrhundert-Ring“ seinenkulturpolitischen Me ihm geschätzte Komponistenkol nur ich –beobachten können, wie bracht worden.“ ben, sondern auch aus der –recht Persönlichkeit, die inihrer spezi nutzt. Währendnutzt. meinerJahr macht hat Pierre Boulez abernie im Rahmender Lucerne Academy re 2007 Pierre Erfahrung, Boulez ihn selbst) zur Aufführung ge ßen Spitzenorchester geleitet. Außerdem brachteßen Spitzenorchester er1976 geleitet. inBayreuth mitPa Geboren wurde Pierre Boulezam26.März1925inMontbrison(Loire). Nachsei Ehrenbürger von Baden-Baden ernannt, wo undmitei erseit50JahrenEhrenbürger lebt, ernannt, von Baden-Baden ten –Unverwechselbarkeit seiner habe ichhabe –abernatürlich nicht künstlerischen Bekanntschaft kontinuierlich medial vermittel kannteren Werke nicht nur nicht hat OhneseineFör undeinsetzt. legen und Interpreten eingesetzt ------„Ich kann mich natürlich nochleb Jörg Widmann Jörg 2007 denDirigentenwettbewerb des Luzern-Festivals) Varèses Stock ‚Amériques‘und der Elektronik auf wunderbare de l’ombre double‘, das ich spä Weise verbunden waren. Damals vor allem seinWerk ‚Répons‘. Ein verändert hat. Noch alsSchüler Zugleich geht ermiteinemstets (Pablo Heras-Casado(Pablo gewann sehr respektvoll um.Seitdem ist sein Klarinettenstück ‚Dialogue porain dirigierte. Und tatsächlich sica-Festival gefahren, wo Bou sammen mitStrawinskis ‚Le sacre‘, zuschwirren schienen undmit über meinemBett einPoster von Boulez für michBoulez einwichtiger für Re und geht keine Kompromisse ein. und Vibrafone imRaum herum Raumstück, indem Marimbafone mit Boulez erarbeitet habe, und Rausch anKlangfarben gehört, bin ich nach Straßburg zum Mu nern, da sie wirklich meinLeben mit ihmbzw. seinerMusik erin Kompositionen angeht: ‚No Seine ja erlebt. Aufgeführt wurde auch tations‘ Orchester für gehören zu trauen. Boulez ist sehrernsthaft te mich geradezu mit seinem Ver ter selber sehrviel gespielt und ferenzpunkt inmeinemmusi hing übrigens gleichberechtigt hatte ich nie zuvor solch einen haft anmeineerstehaft Begegnung len Werken des 20.Jahrhunderts.“ hausens ‚Gruppen‘ zu den zentra kalischen Leben.Und was seine kennenzulernen. Er überschütte lez seinEnsemble intercontem ------dant derKölner Philharmonie) dere Denk- undSichtweisen über die Faszination anseinerMusik Werke zu nennen–sindKompo gefangen ist, wird alle man Vorur auch beiden nachkommenden. oftmals politischer Relevanz tref Musik, gerade der zeitgenössi Miles Davis undvon Boulez! Und Mensch schoneinlanges Leben volle Partituren, die eineenorme wohl beiseinerGeneration als (Louwrens Inten Langevoort, so der öffentlichen Aufmerksam ses eineStück geschrieben, erhät sitionen, die mich jedes Mal aufs schen, etabliert hat. Und das so Es ist einKlangstück par excel man einmal inseinerGong-Welt einmal man me allein das Werk ‚Rituel‘. Wenn rive 2‘, drei ‚Surincises‘–ummal nem Kulturpolitiker, der ganz an und gibt spannungs ihnendafür Perfektion von seinenMusikern irres technisches Können und unverzichtbar imRepertoire vie uns, dass seine Werke nochein Boulez?: „Mit90Jahren hat ein richtig interpretiert.“ Seine pointiertenSeine Aussagen von te damit bereits seinenPlatzauf teile von Dogmatismus vergessen. fen insSchwarze unddürfen sich Sie weiterhin?: „‚Pliselon pli‘, ‚Dé Sensualität wenn haben, sie man Neue faszinieren. Boulez fordert lence. Und hätte Boulez nur die ler Konzerthäuser werden.“ keit sicher sein.“ hat nie nachgelassen. Manneh langes Lebenvor sich und haben hinter sich. Ich ihm und wünsche - - - - - Welches Boulez-Werk packt Was Sie Pierre wünschen „Die Kombination aus ei voort der Taufe) monikern dasOrches mit denWienerPhilhar mann hobBoulez 2007 dem Musikolymp sicher.“ Was Sie das machtfür terwerk „Armonica“ aus (Vom Klarinettisten und Komponisten Jörg Wid Louwrens Lange Louwrens nem Komponisten, ei nem Dirigenten undei Phänomen „Boulez“Phänomen aus? ------„Domaine Musical“„Domaine endlichauch von Boulezwurde seindis von Stockhausen,derZweiten versal Analysis“ ausreichend Gelegenheit. eingespielt hat. Brandneu hinzuge eingespielt hat. orchestern ausNewYork, Cleve­ spiegelt seineArbeit mitSpitzen seines Neue Musik-Klassikers „Le wieder bestaunen will, derhatwieder bestaunenwill, schwergewichtigen Top-Boxen Album Collection Analysis, die Box geschafft. Dagegen ist die die Box geschafft. dieBoulezfür und Birtwistles, dazu dank der DVD-Box „Emotion & die überhaupt allererste Aufnahme dokumentiert. „Thedokumentiert. Complete 10 CDs, 1967, indenenBoulezu. a.Werke 14 CDs, raum 1966–1995wider. „20th nahme u. a.von „Rituel“ nichtin nahmen von Werken u. a.Weberns, marteau sansmaître“.marteau aufnahmen aus den Jahren 1956– über „Domaine Musical“über „Domaine – sowie The Complete Erato Recordings The Complete Columbia Naxos Wiener Schule und Kagel dirigiert, undKagel dirigiert, Wiener Schule Classical in Farbe kennenlernen bzw. immer initiierten PariserKonzertreiheinitiierten 20th Century, hat es die großartige, vonhat esdiegroßartige, Daniel Leiderhough undHöllerhält. kommen sindnun„The Complete kografischer Outputvon zwei hier erhältlich. NebenOriginal Century” bündelt dagegen Auf Columbia Album Collection” Barenboim dirigierte Erato-Auf Barenboim dirigierte Bon Anniversaire! Bonus-CDs ein Gespräch mitBoulez Boulez auch beeindruckende findet sich auf einer der beiden Dokumentation dervonDokumentation Boulez fürKomponistenkolPlädoyers ­ Erato Recordings”, aufdenen GrammophonDeutsche bis 2010 Strawinskis,Debussys, Bartóks Pierre Boulezausführlichlive und Pädagogen undMenschenfreund Herr der 1000 Klangfarben 1000 der Herr land und London aus dem Zeit legen wieKurtág, Grisey,Ferney­ Schon imVorfeldSchon desNeunzigsten Le Domaine Musical Le Domaine Pierre BoulezEmotion & Wer zudem den Dirigenten, Erato/Warner Accord/Universal 10DVDs, 44CDs, , 67 CDs, EuroArts/ 1958–1967, DG/Uni Sony - 11 , ­ ------Hereinspaziert: Bei der RONDO- Leserreise öffnen sich für die Teilnehmer auch exklusive könig- liche Separées

Dichter Molière und Choreograf Hochburg. Wobei unter ihm bis- Beauchamp ein einziges Gesamt- weilen ein Inszenierungspomp kunstwerkspektakel inszenieren. gepflegt wurde, der selbst herr- Hausbesuch – ­ Unter dem Namen „Les Plaisirs lichste Klänge in den Schatten de l’Ile Enchantée” ist dieses Fes- stellte. Exemplarisch dafür stand tival in die Geschichte eingegan- die Aufführung der Huldigungs- Versailles gen, bei dem auch all die Brunnen, musik „La princesse de Navar- Kaskaden und Wasserspeier zur re“, die Rameau 1745 zu Ehren bewunderten Attraktion wurden. der Vermählung von Maria The- Es lebe der Bis der französische Allmäch- resia von Spanien mit dem Sohn tige mit seinem ganzen Hofstaat von Ludwig XV. komponiert hat- endgültig nach Versailles zie- te. Über 40 Tänzer, 40 Sänger und König ! hen konnte, sollte es zwar noch 180 Darsteller waren dafür enga- bis 1682 dauern. Aber bereits giert worden. Doch wie der dü- mit dem glanzvollen Fest anno pierte Librettist und Ohrenzeuge 1664 bewies Louis nicht nur Ge- Voltaire später bezeugte, wirkten Das Barockmusikherz Frankreichs schmack, sondern unterstrich sei- die Darsteller „unter dem mäch- ne absolute Liebe zur Musik. Und tigen Gewölbe wie Pygmäen. Und schlägt bis heute in und um das wer diente nicht alles unter ihm. zu hören waren sie überhaupt An vorderster Front stand natür- nicht.“ Schloss von Versailles. Prächtige lich Jean-Baptiste Lully, der mit Abseits des prunkvollen Spek- seinen Opern auch das französi- takels und höfischen Zeremo- Klangperspektiven bietet daher auch sche Modell der „Trágedie lyrique“ niells entspannte sich der Ver- salonfähig machte. Hinzu kamen sailler Adel aber stets auch gerne die viertägige RONDO-Leserreise. etwa der Zaubergambist Marin bei geselligen Festen unter frei- Marais, der Lautenist Robert de em Himmel. Da wurde in zumeist Von Guido Fischer Visée sowie die Kirchenmusiker ländlichen Kostümen geplaudert Marc-Antoine Charpentier und und geflirtet. Und bei den musi- Michel-Richard Delalande, die für kalischen Divertissements erklan- die täglichen Messen von Louis gen nicht selten Blockflöte, Du- n den ersten Mai-Tagen des wöchigen Party geladen. Und um XIV. in der Königlichen Kapelle zu delsack und Drehleier, die als die Jahres 1664 platzte die noch die mit großem Gefolge angereis- komponieren hatten. Instrumente der „musique cham- im Bau befindliche Schloss- ten Blaublüter nach allen Regeln Auch nach dem Tod des Herr- pêtre“ (ländlichen Musik) galten. Ianlage von Versailles aus al- royaler Kunst zu unterhalten, ließ schers im Jahr 1715 blieb Ver- Und wer heute entlang der Kanä- len Nähten. Der zukünftige Haus- Louis sich von seinem Haus- und sailles unter dem Nachfolger le und über das Grand und Petit

herr Louis XIV. hatte zu einer ein- Hofpersonal wie Komponist Lully, Louis XV. eine musikalische Trianon bis in den entferntesten Cretu Petronela Foto: (u.) El-Bosso/fotocommunity Foto: 12 Gartenwinkel von Versailles pro- konzertant die neuesten Noten- meniert, wird in eine ganz andere, schätze ganzjährig im Versailler eben ländliche Welt eintauchen, Schloss. mit der Marie Antoinette diesem Zwischendurch werden aber Lebensgefühl auch optisch Aus- auch regelmäßig Einladungen an druck gegeben hatte. Denn statt Kollegen ausgesprochen, mit ex- barocker und klassizistischer Re- quisiten Repertoire-Ausgrabun- präsentationsarchitektur erwar- gen in der Königlichen Oper zu tet den Flaneur nun eine bäuer- gastieren. So erlebt diesen Som- liche Idylle mit kleinem See und mer die 1728 uraufgeführte Oper Häusern im normannischen Stil. „Catone in Utica“ des Italieners Zwischen 1783 und 1788 hat- Leonardo Vinci in Versailles ihre Robert te sich die Gattin von Ludwig XVI. französische Erstaufführung. Und dieses dörfliche Paradies erbauen dieses Ereignis kann man jetzt im lassen. Und gemäß dem von Jean- Rahmen einer viertägigen RON- Schumann Jacques Rousseau ausgerufenen DO-Reise in einer Allstar-Beset- Motto „Zurück zur Natur“ frön- zung live miterleben! Immerhin pur te Madame dem idealisiert einfa- sind einige Partien mit den gött- chen Dasein und war sich selbst lichen Countertenorstimmen von nicht zu fein, die Kühe zu mel- Franco Fagioli, Max Emanuel Cen- ken. Das friedvolle Landleben soll- cic und Valer Sabadus besetzt. Au- te aber abrupt beendet werden. ßerdem dirigiert Riccardo Minasi 1789 stand das aufgebrachte Volk das phänomenale Alte Musik-En- vor der Pforte, um das Königspaar semble Il Pomo d’Oro. zum Umzug nach Paris zu drän- Doch diese Aufführung ist gen. Damit verstummte vorerst selbstverständlich nur einer von auch Versailles für immer. vielen Höhepunkten bei diesem außergewöhnlichen Versailles-Trip. So Neugierig steht auch ein Tages- ausflug nach Paris geworden? auf dem Programm, nebst Konzertbesuch Mehr zum Programm der RONDO-Leserreise in der neuen Philhar- nach Versailles erfahren Sie auf Seite 3 monie, die mit Ber- lioz’ „Te Deum“ sozu- sagen im Stresstest einer spätromanti- schen Exzess-Beset- zung in Augen- und Ohrenschein genom- men werden kann. Lippert Stefan Foto Wieder zurück im einstigen Machtzen- trum Frankreichs, 1 CD kann man aber nicht ± DVD ntsc Das Violinkonzert Dass man hier jedoch mittler- nur durch die herrlichen Gärten live aus der Berliner Philharmonie

weile wieder Barockmusik vom von Versailles spazieren und den CD HMC 902196 Feinsten hören kann, ist nicht zu- Wasserspielen lauschen. Zu Eh- letzt dem Centre de Musique Ba- ren des vor genau 300 Jahren ver- Violinkonzert roque de Versailles (CMBV) zu storbenen Sonnenkönigs dürfen Klaviertrio Nr. 3 verdanken. Seit 1987 hat es sich selbst eingefleischte Republika- Isabelle Faust Violine das Institut zur Aufgabe gemacht, ner vor seinem übergroßen Rei- Jean-Guihen Queyras Violoncello nicht nur jenen unüberschau- terstandbild durchaus für einen baren Partiturennachlass abzu- Moment andächtig verweilen. Alexander Melnikov Klavier arbeiten, der sich innerhalb ei- Freiburger Barockorchester nes Jahrhunderts unter den drei Neu erschienen: Charpentier, Pablo Heras-Casado Regenten Ludwig XIV., XV. und Delalande, Rameau: „Te Deum – XVI. aufgetürmt hat. Experten für Festliche Musik am Hof von Ver- Diese erste Folge einer Trilogie sämtlicher Konzerte und Klaviertrios von Schumann vereint zwei späte und zu Unrecht vernachlässigte Werke. die historische Aufführungspra- sailles“, mit Musiciens du Lou- Die Initiatoren des Projekts, Isabelle Faust, Alexander Melnikov und xis wie William Christie, Christo- vre, Minkowski, English Baroque Jean-Guihen Queyras, verfechten ihre Sache mit Überzeugungskraft phe Rousset und Olivier Schnee- Soloists, Gardiner, Paillard u. a., und auf Originalinstrumenten, die die ursprünglich zarte Transparenz und Feinheit der Faktur wieder zum Vorschein bringen. Eine beli arbeiten eng mit dem CMBV Erato/Warner Aufnahme, in der von Anfang bis Ende der Dichter spricht …

Foto: Petronela Cretu Petronela Foto: (u.) El-Bosso/fotocommunity Foto: zusammen und präsentieren harmoniamundi.com13 Auch auf Ihrem Smart- und iPhone

D_Faust_902196_Rondo.indd 1 26/02/2015 10:42 Frank Peter und Größe: Zimmer „Aber das wäre„Aber so, alswürde mirsagen: man V Demut ­Zimmermann perfekten Klang am ­Feilen unbedingt weiter verbessern –wiefürseinen neuen Mozart. neuen Mozart. Nur er selbst, so glaubt der Violinist, müssesich soglaubt derViolinist, Nur erselbst, Die ultimative Geigehaterlängstgefunden. 14 Frank Peter Frank delt werden möchte. Sie verfeinert meinSpiel.“ der sogenannten „goldenen Periode“ des Cre quin“, jene berühmteStradivari von 1711aus einmal neueinstudiereneinmal müssen, jede einzel er sie nicht mehrmissen, seine„Lady Inchi Mensch, da draußensindnochsoviele andere strumente, ist undZimmermann sich auch schöne Frauen. Warum verlässt dunicht deine?“ ziemlich sicher, dass erwieder einesbekäme. ne Note wieder überdacht. Diese Geige ver bekam, ich habe meinganzes Repertoire noch ich dieses moneser Meisters. Instrument „Als kehrt die Seiten: Sie zeigt mir, wie sie behan mann Sicher, esgibt auch andere wunderbare In - wirklich zu verstehen, ihre Stär iele Jahre hat ergebraucht, umsie Launen auszukommen. Jetzt will ken zu entdecken und mit ihren Von

R aoul Mörchen aoul ------

WestLB, die einst die „Lady Inchiquin“ kauf Tafelsilber der Bank. Die beiden Warhols, die aktuellen Causa, die das Zeugszum Drama hat. chen, immerhin. Sonst schweigt erlieber zur einmal aufnimmt.vieleinmal So dynamischer, agiler, vitaler, jünger, soviel besser klingen sie jetzt. wurden, waren der Anfang. Da ist estatsäch muss Frank Peter erst Zimmermann gar nicht Das liegt natürlich nicht einfach ander besse noch zu versauen durch eineunvorsichtige Äu im Herbst über100Millionen versteigert für Seit derSeit Pleite von Sponsor, Zimmermanns der te, verscherbelt eineNachfolgegesellschaft das fragen, warum er die Konzerte gerade noch Anderes also. Thema ßerung. Spiel zu machen unddie letzten Chancen nicht lich einstweilen besser, gute Miene zum bösen Wie wär’s mitMozart?Wunderbar. Man Frank Peter kann Zimmermann nochla

- - - - - „Im Trio sollte erst man ganz einmal einfach „Bei Mozart kann Manuskript einge- Ysaÿe, der weiß, dass rein technisch imGrun zeichnet hat.Dann ist agogischschon men, dieerinsein man imGrunde die Solosonaten von Bach. „Ich hatte vor Bach die historische Aufführungspraxis kennen ge dann auch die Konzerte verändert –die sindei die Fingersätze auswählen undsich die Phra den nächsten Jahren, wenn endlich das Vorha dieser Hinsicht sogar nochPlatz nachoben deren messen müssen. Und doch hat sich so de schon vor 30 Jahren der Höhepunkt erreicht Wer die ganz Aufnahmen frühen kennt, die Ca gentlich ja Kammermusik.“ aufgewachsen, wie ihnDavid Oistrach gespielt einspielung von 1984-87:gut gegeigt, aberaus er auf solche Sachen alsfrüher. Und das hat Bald Bach Bald viel nochbewegt seitdem. „Ich binmitMozart war. Paganini Zimmermanns undYsaÿe sind Zimmermann, alsWiederauflageZimmermann, der Hausmu schon seit einer Ewigkeit vor sich herschiebt: pricen von Paganini oder die Solosonaten von schon alles richtig. Ich achte heute viel genau Grunde alle StricheGrunde nehmen,die erinseinMa angucken.sierung BeiMozartkann im man Cello spielte, einKollege von den Duisburger sik aus Duisburger Kindertagen, alsder Vater immer Berührungsängste. Das lag vielleicht ben umgesetzt werden soll, das Zimmermann nen lernte und die Divertimenti von Mozart. ren Stradivari. hat Zimmermann dazu gelernt. Lesart und Urtext: Zimmermann ist undUrtext:Zimmermann mitAn Lesart Es ist amEnde mehralsbloß eineFrage von nuskript eingezeichnet hat. Dann ist agogisch Peter auf diesem Wege Beethovens op. 9ken ist, dass sich nochmehrbewegen könnte in mein Trio.“ 2007hat eresgegründet, mitAn noch heute der Maßstab, andem sich alle an toine Tamestit undChristian Poltéra, das Trio Sinfonikern die Bratsche undder junge Frank fang 20.Und hat dass man denin Eindruck, fang 50hörbar freier undlockerer alsmitAn hat.“ inetwa So klingtdenn auch die Gesamt hab späterhab natürlich auch Harnoncourt gehört, heutiger Sicht altmodischundhüftsteif. „Ich lernt. Aberder eigentliche Knackpunktwar alles richtig.“ alle Stricheneh------

Foto: Harald Hoffmann/haenssler CLASSIC Foto: Harald Hoffmann/haenssler CLASSIC Vier Glück Strads zum „Ich meinSpiel habe weiter ausgedünnt und 50er-Jahre-Stil interpretiert haben.“ Die Auf Zimmermann musstesieschweren Herzens zurückge die Wahl gestellt, doch gerne Zimmermann für den esbraucht, umzumindest die großen, sin wieder zurückgeben.Dieab1992zurVerfügung gestell sitz derWestLBsitz durch Rechtsnachfolger „Portigon“ ist damalige WestLB fürihndieerste Stradivari, die1684 ge darunter drei Stradivari-Streicher, als„nationalwertvol geworden, der die fast gleichaltrige Anne-So genteil von einemDraufgänger, war er im auch anmeinenLehrern. Die hatten mirnie ei am Marketing, anKarajan undamDekolleté. entscheiden möchte,entscheiden undjetztauch den Mo Manchmal fehltManchmal ihmeinfach der Killerinstinkt, re. Ein Verkauf der Instrumente in’s Ausland ist demnach nig hinweg trösten wiespäterdie „Dragonetti“. Dafür mermann eineGeigevon die Pietro Guarneri.1988kauft niedrig angesetzt erschien.niedrig angesetzt Kultusministerin UteSchäfer auch die„LadyInchiquin“ geraten. indieSchlagzeilen Demut statt DekolletéDemut versuche immermehr, meineneigenen Stil phie Mutter geworden ist. Das liegt nicht nur sie diese Stücke selbst immernochineinerArt seits gibt’sseits dadiesen halt Paganini, den Ysaÿe Christian Tetzlaff, zu kämpfenhat. Anderer se –ja auch der dritte imGenerationenbunde, ihn auf den Geschmack: Sechs Wochenihn aufdenGeschmack:Sechs lässtihnNathan zart. Undzart. vielleicht bald auch Bach? te „The Hilton“ kann ebensowe ihnüberdenEntzug Milstein darauf spielen–dannmusssieZimmermann Mark. Damit finanziert der16-jährige finanziert Frank Damit PeterZim Mark. bereits abgewendet. braucht Strad, es2002denKauf der„Lady einervierten ben, nachdemseineKaufofferte denEigentümeralszu mern, ein Problem, mit dem – auf andere Wei mer schon. Deswegen ist er auch nie der Star Frank Peter ist Zimmermann das glatte Ge ist der Zugabgefahren.“ denman Bach endlich gemacht Sonst haben. dochmann, „bis zu einer gewissen Zeit muss rungspraxis zu verbinden.“ Eigentlich bräuch mit der sogenannten authentischen Auffüh hatmermann den Weg seitdem fortgesetzt. rico Pace von 2009war einerster Schritt. Zim dernahme Violine-Cembalo-Sonaten mitEn nen Zugang zu Bach eröffnet, wohl auch, weil und sovieles andere, weswegen sich, man vor Im Streit umdieVerkäufe von Kulturgütern ausdemBe Inchiquin“ ausdemfrüheren Fritz Besitz Kreislers. fertigte „ex-Croall“. erst Doch die„MariaTeresia“ bringt Die GeschichtebeginntmiteinemKredit über220.000 te erseinganzes Lebendafür, sagt Zimmer fonischen Konzerte als Solist fest zu verklam lässt derzeit die Einstufung etlicher Schätze derWestLB,lässt derzeit dieEinstufungetlicherSchätze les Kulturgut“ prüfen, solangegilt bereits Ausfuhrsper ------orchesters Rundfunks, desBayerischen Szulc, 7./8.6. mit demKammerorchester desSymphonie hänssler CLASSIC/Naxos 5.7. 19.4. 16./17.4. 14./15.5. 17.6. zu finden.“ 27.3. 27./28.4. mal geben.mal Auch dessen Konzert hat ersehr rade die Geige erlaubt es,eineeigene Stimme jung schoneingespielt, mit22.Und einzwei ter Brahms kommt auch. Die beiden Konzerte les geglättet undstereotyp. „Das ist schade. Ge Frank Zimmermann: Peter Nr. Die nächsten Konzerte mit Neu erschienen: -

Abonnenten-CD: Track 5 - - 1, 3und4,RondoKV 373, Adagio KV 261 Beethoven wird’s auf alle Fälle nochein - - - - - drauf los spielen. Das wäre nicht det von Verantwortung und Hin genen Spiel unddem perfekten Ton. ganz oder gar nicht machenkönne. gabe unddavon, dass das man nur gen alle anders.“ Heute wirke sovie auch gäbe, die wenigsten, soklagt einem Wochenende mit Kollegen von Milstein undOistrach. Die klin von Schostakowitsch sindfest ge Zimmermann, haben einencha haben Zimmermann, plant, das erste mitdem NDR-Sin Jahre hinweg regelrecht Inzucht, Ja, auch das Quartett spielen. „Die Augsburg (Schostakowitsch, Antoine Tamestit) ist erwieder, der alte Zauderer. Re richten“ und„Quartett spielen“. Da darinman nachwie vor: „unter im Terminkalender. Nicht findet men, die beiden von Bartók stehen mal diemal gleichen Takte erst von Hei rakteristischen Klang. „Hören Sie Da kann ich nicht einfach an mal um richtig zusammen zu kommen. besten Ensembles betreiben über fonieorchester bereits aufgenom fetz, dannfetz, von Francescati, dann fair.“ So vieleSo tolle junge Geiger esheute Violinkonzerte) Violinkonzert) 2. Violinkonzert) concertante mitAntoine Tamestit)concertante Wien (A),Musikverein (Brahms, München (Brahms, Violinkonzert) (Mozart, Sinfonia concertante mit Sinfonia concertante (Mozart, München, Prinzregententheater Leipzig (Brahms, Violinkonzert) Bielefeld (Brahms, Violinkonzert) Darmstadt (Mozart, (Mozart, Darmstadt Heilbronn (Mozart, Sinfonia Heilbronn (Mozart, Dann lieber weiter feilen amei

Mozart:

Violinkonzerte

HDF_Anz_76x300_Rondo_150129_RZ.indd 1 15 - , ------musikfestival internationales –25.04.15 03. 21. wagen freiheit u. WDR Sinfonie Gautier Capuçon Grigory Sokolov chestra Chamber Or- Orpheus amarcord Fazıl Say Rafał Blech Christina Pluhar Alice Sara Ott Francesco Tristano Denis Scheck Thomas Quasthoff Hanna- Stuttgarter Saloniker Janice Dixon harmoniker Roma undSinti Salome Veronika Eberle Jörg Widmann Bundesjugendballett Igor Levit philharmonie Die DeutscheKammer Sir András Schiff Ian Piotr Anderszewski Kammer Sabine Meyer ChristianTetzlaff Orchester Berlin Deutsches Symphonie- www.heidelberger-fruehling.de oder 06221 -58400 12 Tel unser Programm unter Bestellen Siekostenlos v. Bos

m. tridge Elisabeth Müller Kammer orchester Basel acz or Gründungspartner: chester Phil-

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29.01.15 16:08 W Von Der Seelenbohrer Der ­Instrument –imVerein mitEmmanuelPahud. Mit den„Esterházy-Konzerten“ gelingtdem Oboisten einköstlicher Urknallfürsein 16 François Leleux François Ton, der die Seele öffnet“, so François Leleux. auch lustig sein mitder Oboe, undfast gleich sie mir, den sinnlichen Ton der Oboe: einen zeitig lyrisch undinnig.“ bei der Flöte oder der Klarinette sind dem In menschliche Psyche alsdies anderen Instru Die Oboeschaffees,tiefer einzudringen indie menten vergönnt sei.„Mankann sehr frech, Tatsächlich – mittlere Temperaturen wie

R obert F obert „Die Zuhörer lieben, sosagen as finden die Leute bloß am wie ostinaten Ton der Oboe?! piekenden, staksigen, irgend raunholzer raunholzer - - - - Albrecht Mayer undebensoder sechs Jahre darf der großartige Heinz Holliger gelten. Doch der Tiefenbohrung inder Seele soerfolgrei gerin Lisa Batiashvili, sieht zwar ganz nor cher. Trotzdem hat erst das Instrument inden ein echter, populärer – als Interpret Star ohne vorgebracht. Stammvater Als des Aufstiegs Croix) geborene Solist, verheiratet mit der Gei strument eherfremd.strument Esist extremer. Und bei jüngere François Leleux. letzten Jahren wahre Publikumslieblinge her kompositorische Nebenambition –wurde erst Der 1971ganzDer imNorden Frankreichs (in französischer Leleux ist ein deutschem Oboist mit Stilsicher:

François

Klang

- - - - „Traum-Mann“ nennen. des Bayerischen Rundfunks glücklich schät den Ton brillanter, heller undeinwenig härter dertprozentig zu ihmpasst“. Neben Holliger ist geangelt zu Unter haben. Maazel undJansons gebe auch, während sich die nationalen Schu gibt nicht esbeidiesem recht. Instrument anzusetzen. „Die Schule deutsche dagegen“, so Und baute seineSolisten-Karriere aus. „Weil Und Albrecht Mayer, nebenbei,eindeutscher er auch dann nochzehn Jahre beimChamber München eineProfessur, die ernochinnehat. er Abbados Youth Orchestra of European the chester gekommen sei,auch sogleich erkannt Mann, der sich selbstredend auch umdie Er ein französischer Oboist Klang. mitdeutschem er es, der eine Art Durchbruch dieer es,der Oboebe eineArt für worden. „Die Kollegen direkt damals haben ge wirkt hat.einen Klassiker Denn der Mono-Ära Oboen-Szene den französischen Klang sei Orchestra of Europe, das ererst imvergange sagen. ist Leleux wohl das, was Frauen einen Community sowie das Orchestre National de sagt Leleux, „klingt viel französischersagt Leleux, alsich!“ Oboist mitfranzösischem Klang. „Albrecht“, so Orchester-Kollege.“ ist So alsoFrançois Leleux sagt, ich spiele alsmeindeutscher deutscher sche Oboenschule Klang!“, mitdeutschem so strumente“, von „Alle Marigaux“. soLeleux. Es zwar nicht zu ist knapp), einArbeitstier, das ziehung der beiden (und Kinder kümmert eineSolo-Stelle für zen, diesen Super-Oboisten zutage gespielt werden, sindfranzösische In immer Zeithat. „Rufen Sie jederzeit an,wenn ich das Orchesterspiel liebe“, blieb so Leleux, blieb erzwölf Jahre. Danach erin übernahm ben seinerVollzeitstelle beiden Berliner Phil France sogar schonhinter sich). Eingeborener nen Jahr verließ. Jetzt ermehr. dirigiert Der Paris). ImAlter von 18 Jahren wurde erers ren kam er aufs Konservatorium (ab 14 in inWirklichkeitDoch hat seitKinder Leleux ausmal –undgehört zu den freundlichsten, ihm auch entspricht. „Alle Oboen,die heut „Alle ihm auch entspricht. zurückgebrachtnes Instruments hat, wie er immer sehrgeliebt.“ Dies sei,alserinsBR-Or ich den habe dunklen „Denn Klang Leleux. übersichtlich. „ist weicherLeleux, unddunkler“. weit, So so Sie noch etwas brauchen“, wird eram Ende ter Solo-Oboist an der Bastille-Oper (da hatte ander Bastille-Oper ter Solo-Oboist te erhalten, hergibt. die der Beruf Mit6Jah tagen alle Preise abgeräumt und alle Angebo Senkrechtstarter. für die Oboe enormvielfür bewirkt; unddas ne französische zu Art spielen. Sie besteht darin, kommunikativsten Musikern der Branche. leux ein. „Albrecht hatleux ein Konzept, das hun harmonikern. „Ich finde ihn toll“, räumt Le len immermehrmischen,durchaus nocheine 1992 konnte sich das Symphonieorchester Albrecht Mayer, wie schonangedeutet, hat Man würde denken, dass indie Leleux Nur: „Ich die bineinBeispielfranzösi für ------

Foto: wildundleise.de/Georg Thum Foto: wildundleise.de/Georg Thum RZ_Anzeige Rondo_220x150_AnzeigeRondo13.01.1513:43Seite1 Fotograf: Thomas Aurin, Deutsche Oper Berlin ­Esterházys Haydn und die es auf Schloss EsterházyeinHaydn-Festival istder es aufSchloss gibt, ein Teil wo wiederalsMuseumzugänglich.InEisenstadt, erhaltenen) erzahl Theater von Esterháza führte Schloss Von demimRokokostil erbautenLandschlossistheute des Impressionismus –immerhin auf ein Por die?! Wilhelm Mühlfeld schaffte es– zurZeit stadt (imösterreichischen Es Burgenland)undSchloss reiche seinerOpernauf.AußerhalbderWintermona te fielenbiszu150Aufführungenan,dieHaydnleitete. Mitbeidenwarterháza (aufungarischerSeite). Joseph kunstliebenden Fürsten dasGros seinerWerke. Im(nicht bis 1790, fast dreißig Jahre erfürdie lang,komponierte Pasculli, der einige Konzerte seinei auch für Léon Goossens gehörten. wer Doch kennt rer Leleux’, ebensowie Maurice Bourgue und Komponist auchbegraben. Haydn alsHofkapellmeister engverbunden. Von 1761 Nicht zuverwechseln Esterházy inEisen sindSchloss te Oboisten, zu denen Pierre Pierlot, der Leh trät von Pierre-Auguste Renoir. Nach Antonio S N j W r i W s run U V T Zwar existierten prominen auch früher u K b f w n u u e c ü e n e t n i n o w n a h t r e l i i t r t g g ge d a m r r l d z m e i r w

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k a t r die Fahrrad-Manufaktur einesweiteren Solo- genes komponierte, Instrument ist inBerlin Oboisten der Berliner Philharmoniker, Chris u mäßig zumäßig hören. „Wir vor“, bleiben außen be ich sogern dirigiere.“ Nicht einmal Mozarts OboenkonzertNicht Mozarts einmal ist regel len Orchester-Programmen immer seltener. e p e t - e h ü e k - e - i r r - n t - m r g

e Derweil werdenDerweil Solo-Konzerte innorma -

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den Umschwung bewirkt hat, so ders breit und faktenreich ist die gat bei einemOrchester innehaben, Unternehmertum von Solisten, die es wissen wollten. Bearbeitungs findetman die Erklärunghaupt Öffentlichkeit vorzustellen. „Dafür sächlich inder Eigeninitiative, der zeigt, dass inder Oboe‚Musik drin muss ich ambesten einGast-Diri ist’. etwa Leleux legt Wert darauf, in Persönlichkeit undeinemgewissen und das ist ein Grund dafür,und das ist einGrund dass Erfolgsgeschichte der Oboe eigent jedem Jahr „zwei neueWerke“ der toph Beson benannt. Hartmann, turen undEnsembles ge haben tente Zusammenarbeit mitAgen freude, viele Aufträge unddie pa lich nicht. d Wenn sich man fragt, was hier e m eMu ie e ------(F-Dur und G-Dur) kann die Leleux Fülle(F-Dur und G-Dur) von genug Repertoire. Wenn dann mit man einmal gar nicht alles merken!’“ ge Zöpfe. MitEmmanuelPahud hat den Leleux gen. Diese Konzerte, ebensowie die Oboen-Va Meisterwerken, die ermeint,souverän bele Münchener Kammerorchester spielt, alshät Zeit der Punkt erreicht,Zeit der Punkt wo sie mirsagen: ‚Auf schreiben! Das ist ja soviel, das kann ich mir 13.6. 13.5. 19.4. zählt er. „Veranstalter glauben, esgäbe nicht zurzeit besten Flötisten mitimBoot. Und das ihnen insGespräch kommt, ist nach kürzester Köstlich! Bitte mehrdavon. riationen von Johann Nepomuk Hummel,sind Flöte bearbeiteten Konzerten zwei für Lyren Haydns Oboen-Konzert Oboeund undden für te anderes es ein Leben lang nichts gemacht. Pahud, MünchenerKammerochester köstlich frischeSachen ohne Staubundpudri klagt auch Leleux. „Esistklagt immerdasselbe“, auch Leleux. er Die nächsten Konzerte mit François Leleux: François mit Konzerte nächsten Die Neu erschienen: u

Abonnenten-CD: Track 7 Mit den „Esterházy-Konzerten“, also s t Berlin, JüdischesMuseumBerlin Ravensburg, Konzerthaus Stuttgart, Liederhalle Stuttgart, i e k th

„Esterházy Concertos“

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5 mit 17 r ------Zweigleisig: Fabrice Millischer genießt den Wechsel zwischen solistischem und te spielten. Zum anderen, weil nicht viele Po- Orchesterspiel saunisten Barockposaune spielen, und die Zu- hörer nicht an den Barockposaunenklang ge- wöhnt sind. In einem Konzert, wo man die Instrumente sieht, finde ich es sehr interes- sant, aber auf Aufnahmen möchte ich den Menschen erst einmal den schönen Klang der modernen Posaune vorstellen. Eins nach dem anderen. Die Posaune hat sich im Laufe der Zeit nicht sehr verändert. Die moderne Posaune ist lauter, damit sie sich im großen Orches- ter durchsetzen kann. Sie ist größer, vom Rohr, vom Schallbecher, vom Mundstück her. Dafür kann man auf einer Barockposaune feiner ar- tikulieren und differenzieren. Ich spiele oft im gleichen Konzert Barockmusik mit Barockpo- saune und romantische Musik mit moderner Posaune. Ich mag es, Musik aus verschiede- nen Epochen zu kombinieren, um dem Publi- Blind gehört mit kum das ganze Spektrum der Möglichkeiten auf dem Instrument zu zeigen. Das ist Jörgen van Rijen? Er ist Soloposaunist im Concertge- ­Fabrice Millischer bouworkest, ich kenne ihn sehr gut. So ähn- lich wird auch meine neue CD aussehen. Es ist natürlich ein Problem, dass wir alle dassel- „Die Posaune ist be Repertoire spielen. Für die Besetzung Po- saune und Streichorchester haben wir zurzeit nur drei oder vier Konzerte. Man kann Konzer- meine­ Leidenschaft“ te für andere Instrumente bearbeiten – oder man beauftragt Komponisten, neue Werke zu komponieren. Ich denke, das ist unsere Aufga- be als Posaunisten: neues Repertoire zu entwi- Er gewann als erster Posaunist überhaupt saune hinzu, weil ich unbedingt in einer Big- ckeln. Daran arbeite ich, gemeinsam mit Kom- einen 1. Preis beim ARD-Wettbewerb, und seit band spielen wollte. Parallel zur Bigband habe ponisten wie Maxime Aulio, Jean-Pascal Bein- dem Echo Klassik 2014 ist Fabrice Millischer ich eine klassische Posaunenklasse besucht tus oder Gilles Colliard. auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Der und bis zum Ende meines Studiums, mit 23, 29-Jährige war von 2008 bis 2013 Solo-Posau- habe ich gleichermaßen Cello und Posaune ge- Mussorgski nist der Deutschen Radiophilharmonie Saar- spielt. Ich schätze das Cello nach wie vor sehr brücken–Kaiserslautern, spielt regelmäßig in und spiele es auch ab und zu im Konzert. Wäh- 7. Limoges und 8. Die Katakomben, Jordi Savalls Le Concert des Nations und bildet rend die Cellisten ein sehr breites Repertoire aus: Bilder einer Ausstellung mit Studienkollegen das Posaunenquartett vom 16. Jahrhundert bis heute haben, sah das (Lindberg, Pöntinen, 1998) Quartbone. Seit 2013 unterrichtet er als bei den Posaunisten ganz anders aus. Daniel BIS/Klassik Center Kassel Professor in Freiburg, zuvor war er vier Jahre Lasalle hat mit seinem Ensemble „Les Sacque- an der Hochschule in Saarbrücken. Fabrice Mil- boutiers de Toulouse“ wirklich Pionierarbeit Das muss Christian Lindberg sein, lischer wuchs in Toulouse auf und wohnt im geleistet und viel alte Literatur entdeckt und nur er spielt solche Arrangements. Elsass, woher auch seine Großeltern stammen damit das Repertoire beträchtlich erweitert. In Er hat keine Angst zu experimen- – daher der deutsche Familienname. der Renaissancezeit haben die Komponisten tieren. Als Posaunist muss man Von Arnt Cobbers die Besetzungen meist offen gelassen, und das sich schon bei ihm bedanken, er hat viel für eröffnet uns sehr viele Möglichkeiten. Abgese- das Instrument getan. Wenn es hundert CDs Diverse hen davon ist es einfach schöne Musik. mit Posaune gibt, stammen 50 von Christian Lindberg. Es gibt aber auch andere sehr gute Pavana El todesco, aus: Leitfaden L. Mozart Posaunisten aus dieser Generation: Michel durch die historischen Instrumen- Becquet aus Frankreich, Branimir Slokar, mein te (Ensemble La Fenice) 1. Allegro, aus: Konzert D-Dur (van Vorgänger als Professor in Freiburg, oder Enri- Rijen, Combattimento Consort Ricercar/Note 1 que Crespo von German Brass. Lindberg ist der Amsterdam, de Vriend, 2007) bekannteste, weil er permanent mit 200 km/h Das erinnert mich an meinen ers- Channel Classics/New Arts International unterwegs ist. Er dirigiert und komponiert ten Posaunenlehrer, Daniel Lasalle, und hat Tausende Projekte gleichzeitig, er ist der ein berühmter Barockposau- Diese Einspielung kenne ich nicht. immer in Bewegung. nist ist und mich sehr früh mit der Ich habe das Stück gerade erst auf- Barockposaune vertraut gemacht genommen, aber mit einer moder- hat. Ich habe ja mit sechs Jahren angefangen, nen Altposaune. Zum einen, weil Cello zu spielen, und mit 14 kam dann die Po- die Musiker im Orchester moderne Instrumen- 18 rondo 03_15 tianwa yang_rondo 03_15 tianwa yang 03.03.15 17:39 Seite 1

DIE GANZE WELTDER Lebedev Ich finde den permanenten Wechsel zwischen Unterricht und Orchester, Solo und Kammer- KLASSIK Konzert Nr. 1 für Bassposaune und musik perfekt. Hauptsache, es kommt keine Klavier (Schulz, Sawano, 2008) Routine auf. Routine ist der größte Feind des BIS/Klassik Center Kassel Menschen. TIANWA YANG

Das ist schön gespielt, ist das Ste- Bauer fan Schulz von den Berliner Phil- harmonikern? Ich muss als Profes- „Aus der Tiefe“, aus: Der gelbe sor auch Bassposaunisten unter- Klang (Solo m. Elektronik, 2007) richten, aber selbst spiele ich sie nicht, das ist jazzwerkstatt/Naxos ein anderes Instrument. Zwischen Tenor- und Altposaune ist dagegen kein großer Unter- Interessant. Das erinnert mich an schied. Die Altposaune spielt sich in der Höhe Spektralmusik, es klingt wie ein leichter und ist obertonreicher, aber mit der Didgeridoo mit den Doppelklän- Tenorposaune kommt man genauso hoch. gen und der Zirkularatmung, das ist schon sehr besonders. Was ist das für ein Mahler Ensemble? Das ist nur ein Posaunist? Dann spielt er mit einem Loop-Gerät. Zirkularat- 1. Satz (Posaunensolo), aus: Sinfo- mung ist auf der Posaune natürlich viel nie Nr. 3 (Klein, Deutsches Sym- schwieriger als auf dem Fagott oder auf der phonie-Orchester Berlin, Nagano; Oboe, weil wir viel mehr Luft brauchen. Ich 1999) selbst habe sie nie gebraucht. Aber wenn ein Teldec/Warner Komponist mir ein Stück schreibt, für das ich sie brauche, werde ich sie lernen. Das ist unser schönstes Solo über- haupt, neben dem Bolero. Ich mag Nils Wogram’s Nostalgia Mahler sehr. Da gibt es fürs Blech unglaublich schöne, ausdrucks- “Jazz Ain’t What It Used To Be”, volle Stellen. Leider habe ich dieses Solo nie aus: Daddy’s Bones (Wogram, gespielt. Diese Sinfonie setzt ein Orchester nur Ross, Terzic; 2004) alle zwanzig Jahre aufs Programm. Wir haben intuition/New Arts International das einmal mit dem Saarbrücker Orchester ge- 8.573153 spielt, aber in Kooperation mit einem anderen Ich mag diesen Stil sehr, die Orgel Orchester, und das Solo hat der Kollege vom klingt fantastisch. Ich habe mich anderen Orchester gespielt. Er war älter und auf Klassik spezialisiert, aber im wir haben gesagt, dass ich in Zukunft sicher- Hintergrund lauert nach wie vor lich noch das Glück haben werde, diese Sinfo- meine Liebe zum Jazz. Beides intensiv und gut nie zu spielen. Ich hoffe sehr, dass das eines zu machen, ist schwer. Technisch ist das alles Tages auch passiert. Dass ich die feste Stelle machbar. Aber für Jazz muss man improvisie- aufgegeben habe, bereue ich nicht. Nächste ren können, das muss man üben und entwi- Woche spiele ich „Also sprach Zarathustra“ mit ckeln. Ebenso den Klang. Vielleicht ist in der dem Orchestre national de France, das Orches- Klassik deutlicher definiert, wie eine Posaune WELTERSTEINSPIELUNG terspiel macht mir immer noch viel Spaß. klingen muss, aber auch da hat jeder Posau- Strauss, Mahler, Bruckner, , Berlioz, nist seinen ganz eigenen Klang. Ich kann mich Brahms – es gibt schon eine ganze Menge gut erinnern: Als ich das erste Mal eine Posau- schöner Stimmen. ne gehört habe, hat mich das sofort berührt. Ich spiele auch das Mozart-Requiem mit Ihr Klang ist der menschlichen Stimme ähn- CASTELNUOVO-TEDESCO dem „Tuba mirum“ sehr gern, überhaupt spie- lich. Ich finde, man kann auf der Posaune Violinkonzert Nr. 2 Die Propheten, len die Posaunen im Repertoire mit Chor eine wirklich singen. Und wenn Sie mich nach mei- Concerto Italiano große Rolle, zum Beispiel in den Messen von ner Mission fragen: der Posaune endlich den SWR Sinfonieorchester Baden- Schubert. Aber wir spielen auch viele Werke, verdienten Platz zu schaffen. Die Posaune ist Baden und Freiburg, Pieter-Jelle wo wir nur ab und zu etwas Farbe hinzu geben. meine Leidenschaft, die will ich teilen mit dem de Boer, Tianwa Yang Da spielt man ein paar Töne und hat dann zwei Publikum. Sätze Pause, das kann ziemlich langweilig wer- ECHO-Preisträgerin Tianwa Yang den. Eine feste Orchesterstelle mit einer Solo- Zuletzt erschienen: Tomasi, Burgan, spielt mit den beiden Violinkon- karriere zu kombinieren, ist schwer. Als Pro- ­Guillou: Französische Posaunenkonzer- zerten von Castelnuovo-Tedesco fessor habe ich eine ganz andere Freiheit. Au- te, mit der Deutschen Radiophilharmonie zwei der schönsten Werke für die- ßerdem freuen sich die Hochschuldirektoren, ­Saarbrücken Kaiserslautern, Kern, PercPro/ ses Instrument. Das neue fantasti- wenn ein Professor als Solist Erfolg hat, weil Klassik Center Kassel sche Album der Ausnahme- davon auch die Hochschule profitiert. Und ich Violinistin!

mag die Arbeit mit den Studenten sehr. Ich Friedrun Reinhold Foto: kenne keinen einzigen Posaunisten, der als So- [email protected] list leben kann. Das wäre mir auch zu einsam. www.naxos.de www.naxosdirekt.de 19 GROSSE MOMENTE DER MUSIKGESCHICHTE (45)

JEAN-BAPTISTE VUILLAUME, 1798–1875, war die zentrale Persönlich- keit im französischen Geigenbau des 19. Jahrhunderts. Er war fasziniert von den Werken der cremonesischen Meister und versuchte, ihr Geheimnis zu ergründen. Er kaufte alte Möbel in den Schweizer Bergen und experimentierte in jeder Hinsicht; tatsächlich gehören seine Instrumente und vor allem seine Bögen bis heute zu den begehr- testen. Als Paganini sein Lieblingsinstrument mit Namen Il Cannone, gebaut 1742 von Giuseppe Guarneri, zur Reparatur brachte, nutzte er die Gelegenheit und baute sie nach. Paganini konnte Il Cannone nicht identifizieren; den Nachbau erwarb sein Schüler Camillo Sivori. Foto: Heddin Eriksson Foto:

20 Foto: Heddin Eriksson Vintage-Chopin Alice Sara Ott & E Von Arnalds demMelancholiker Chopinnach. Auf ihrem neuestenDuo-Album spüren Alice Sara Ott undderisländischePop-Musiker Ólafur den Stücke aufgenommen, die nicht nur von genommen, denen jetzt einspannungsvoller aus erahnen. Drei Jahre später bringtabernun ein anderes genau Doppel das auf den Punkt, was Hauschka meinte. Zusammen mitdem is von Chopin ebenfalls in Arrangements auf wie eine Ambient-Ballade. Das nur von Alice von zusätzlichen Streichern undelektroni wohnt. InSlow-Motion erklingt da – ergänzt Zauber undeinTon sanftester Nostalgie inne ponisten Arnaldshat Ólafur die deutsch-japa schen Sounds –dasschen Sounds cis-Moll-Nocturne Nr. 20 Gerade Hauschka bekannte sich frank undfrei zum Einfluss von Chopinundseiner„speziel nische Pianistin Alice Sara Ott Klavierstücke HauschkaIndie-Pop-Pianisten imrauen Nor Hahn hattery zusammen mitdem deutschen romantischer Empfindsamkeit geprägt waren. ländischen Multiinstrumentalisten und Kom ka durch konnte dieses man Chopin-Gefühl len Traurigkeit, Melancholie“. Ólafur Arnalds: Auf „Silfra“ dem Album von Hahn/Hausch uido F Guido amerikanische Stargeigerin Hila s war 2012,alssich einetwas ande res Duo-Gespann von seinemKlang res Duo-Gespann trip nachIsland zurückmeldete. Die ischer ------„Ich mich habe stets gefragt, warum Chopin „The ChopinProject“ hat dieses nur in der Pa Album getauft.Album Wobei die Idee von ihm kam: Antlitz. Und auch einenHauchAntlitz. von Einsamkeit das ideale das Wehmütige für Gespür indie der Chopin-Walzer bewiesen hatte, dass sie die schon2010mitihrer Gesamteinspielung deren Weg einschlägt. Und einesTages, wäh auf gespielt dieselbe Art wird. Ich daher habe gilt spätestens seitihrem vierhändigen Stra aufnahmetechnisch historisch anmutendes Minimal Music-StilMinimal komponiert hat. Motiv aus dem Largo der 3.Klaviersonate im winski- undTechno-Duell mitPianistenkolle pierform ungleiche Paar Ott &Arnaldssein ses“, das erüberdas berühmteRechte-Hand- ser Musik besitzt. Dieser Musik gebürtige besitzt. Münchnerin Salonduell inReykjavíkSalonduell immer auf jemanden gewartet, der einen an Du esnicht selber.“ MitAlice Sara Ott konn rend eineslangen Flugsvon Melbournenach und Tragik atmet Arnalds´ Stück Ólafur „Ver te nicht erdafür nur einePianistin gewinnen, Sara Ott gespielte g-Moll-Nocturneein besitzt New York, dachte ich mir:Warum versucht

hpn neu ­Chopin ------­entdeckt ­Arnalds Ott undOtt für sich Anwesenheit von Gästen gemacht.“ Antwort auf die selbstgestellte Frage: „Warum das nichts mitdendas nur nichts ander Oberfläche blei 9.8. Alice Sara Ott im Konzert: im Ott Sara Alice ge Francesco Tristano alsextrem neugierig bis 7.5. Und wenn sich zwischendurch etwa der Sound Musiker dann gut reagieren kann. Tatsächlich Musik passt meinerMeinung nachsehrgut eines Synthesizers hineinschlängelt, hat auch Nachtstücke auf demBar-Klavier wagemutig. visation findetman besonders andiesen Or 8.8. Ott aberjetztbeiden Aufnahmen alte Klaviere sollen wireigentlich nicht alle klangtechni stimmten Bar-Pianos zu spielen, und Chopins schen Möglichkeiten als Teil der Interpreta Mercury/Universal 11.7. 17.4. 16.4. 15.4. zur Verfügung, dieinden man Bars von Reyk zwischen Konzerte inaller Welt gibt, standen 20.4. 26.9. benden Classic-Remix-Projekten zu tun. Viel bens- undLeidensgefühl poetisch, insich ru mehr glückt Arnalds auch Ólafur damit die im schicken Lounge-Stil, sonder eherimleich herausDoch gekommen ist ebenkein Chopin und er liebte es zu improvisieren. Und Impro in einesolche Umgebung“, soOtt. „Erschrieb nutzen?“ javík aufgetrieben hat. „Ich liebe es,auf ver ten Vintage-Klang, der das urromantische Le ten, andenen viele Dinge passieren, auf die ein für kleine,für vertraute Räume, Wohnzimmer, für haben wirdann auchhaben einige Aufnahmen in hend unddoch leicht aufschäumendeinfängt. Neu erschienen: ­haben Prost: Statt einesriesigen Flügels, andem sie in

Johannisberg, Schloss Altenkrempe, Hasselburg Scheune München Mönchengladbach, Kunstwerk Berlin, Philharmonie Duisburg, Landschaftspark-Nord Heidelberg, Stadthalle Heidelberg, Altes Hallenbad Hamburg, Lokschuppen derS-Bahn

„The ChopinProject“ , ­ ­tion 21 ------I Andreas Otten Von schmackhaftes Zigeunergulasch– schmackhaftes aufseinemneuenBrahms-Albumserviert ein 2 otä-oo ac slh, u dnn einem denen auf solche, auch Porträt-Fotos 12 mit prominenter Koch-Crew. Der Solo-KlarinettistDer derBerlinerPhilharmoniker ­Gulasch-Kanone 22 diesem Leben nicht mehr lösen werden. erschienen sein soll – er ist Solo-Klarinettist der Solo-Klarinettist ist er – soll sein erschienen auffällt, dass Ottensamer zwischenzeitlich ganz zwischenzeitlich Ottensamer dass auffällt, suchet, der findet. Auch den Spitznamen „Die Spitznamen den Auch findet. der suchet, siv-Schallplattenvertrag bei der Deutschen Gram Deutschen der siv-Schallplattenvertrag bei cö z ‚upn agfne ht „c wl ja will „Ich hat. angefangen ‚pumpen’ zu schön Und schließlich, ob die lustige Affaire dem Exklu dem Affaire lustige die ob schließlich, Und Wer sind. sehen zu noch immer Internet-Blogs Berliner Philharmoniker –, befinden sich im Boo im sich befinden –, Philharmoniker Berliner Schwimmbad angeboten wurde –, auf einzelnen auf –, wurde angeboten Schwimmbad nackteKlarinette“ demnächst 26-Jährige hat der ne Hobbys. nige Tage hochgeschlossen inderPhilharmonie Wirklichkeitin vielleichtoder hinderlich mophon nicht behaupten, dassichnicht manchmalLie gestütze mache“, relativiert er im Café-Interviewgestützemache“, im er relativiert förderlich war, das sind große Fragen, die wir in wir die Fragen, große sind war,das förderlich vermutlich ein für alle Male weg. Macht nichts! Macht weg. Male alle für ein vermutlich tät. Obwohl ernachBekanntwerden der Fotos ei klet der neuen CDunter den sage undschreibe ich kaum.“ Tennis, Fußball, GolfundSki sindsei in Berlin-Kreuzberg. insFitnessstudio gehe „Aber samer i Azg – i z mce im n einem in ihm machen zu die – Abzüge Obwohl die gelegt. wieder Ottensamer, dreas nzwischen hat sichdie Aufregung um‚Schlüp egt’ as de nehsnoo vn An von Unterhosenfotos die also fergate’, Ottensamer spielt offen mit seiner Attraktivi seiner mit offen spielt Ottensamer

R obert F obert l dee uelckie sn tat sind Äußerlichkeiten diese All sächlich unwichtig. Ottensa unwichtig. sächlich mer, Spross einerWiener raunholzer

Die nackte nackte Die ------

tist “, erklärt Ottensamer weiter. „Bereits Karl „Bereits weiter. Ottensamer erklärt “, tist Ottensamer mit der Beflissenheit eines Au eines Beflissenheit der mit Ottensamer Wiener Klang-Auffassung – und ein Wiener ein Klang-Auffassung und Wiener – et ie betrn gdctrn gewölb gedeckteren, breiteren, einen dert Wiener den bei Solo-Klarinettisten sind der die mit der deutschen gut kompatibel ist, kompatibel gut deutschen der mit die ens eü-lus o ze Jhe zu Jahren zwei vor Debüt-Albums seines strument in der Mitte des Orchesters verortet Orchesters des Mitte der in strument Klarinettendynastie – sowohl Vater wie Bru wie Vater – sowohl Klarinettendynastie Instrument, das seine Besonderheiten hat. Recht als Shooting-Star gefeiert. Sein Sein gefeiert. Shooting-Star Ton als Recht Erscheinen bei wurde –, Philharmonikern Klang, mit dem die Klarinette als Ensemblein als Klarinette die dem mit Klang, Kantige fehlte.“ Darin habe Leister sozusagen Leister Kantige fehlte.“ habe Darin Leister, obwohl erauseiner anderen Schulekam, mehr Luft braucht, und das wiederum för das wiederum und braucht, Luft mehr ger undhat einebreitere Bohrung“, erklärt etm ih dr rt ötrecice Klarinet österreichische erste der nicht weitem wird. Spitz hervorzustechen ist deren Ziel nicht. brptt Dhne set ie spezifisch eine steht Dahinter überspitzt. ten Klang.“ Die Wiener Klarinettentradition, Wiener Klang.“Die ten tomechanikers. „Dasführtdazu, dassman takulärer Präsenz. SeinSpiel besitzt tol len Drive und Drill, ohne dass er den Tonden er dass ohne Drill, und Drive len begünstigt also den dunklen, voluminösen dunklen, den also begünstigt klaren Klang favorisiert, dem alles Schrille und Schrille alles dem favorisiert, Klang klaren hat unter Karajan einen schlanken, runden und s rn ud ouiö ud o spek von und voluminös und rund ist „Die Wiener Klarinette ist dickwandi ist Klarinette Wiener „Die „Bei denBerliner Philharmonikern binichbei ------der Klangtradition erpicht ist. Und damit, dass tik der beiden großen Wiener und Berliner Or und Berliner Wiener großen beiden der tik die Vorlage für die heutige Klangkultur gegeben. Klangkultur heutige die für Vorlage die einem spezifisch österreichischenSendungs chester berührtunddurchdringt. Kammermusik perSMS Und einen Punkt definiert, in dem sich die Ästhe die sich dem definiert,Punkt in einen Und im Hause Ottensamer Musik anerster Stel bewusstsein zusammen, das auf Weitergabe nig zu stören“, meintOttensamer. „Tatsächlich natürlich ist,hängt mer soauskunftsfähig mit te gottlob man üben,ohne einanderwahnsin So weit,So so gut gefachsimpelt. Dass Ottensa haben meinBruderhaben vorm undich manchmal le stand.„ImHaus, das wirbewohnten, konn Fernseher gesessen und gesagt: ‚Ich stammt selbst aus üb’ jetztnicht, einer österreich- Wurzel-Behand Musikerfamilie lung: Andreas ungarischen Ottensamer ------

Foto: Lars Borges/Mercury Classics - Foto: Lars Borges/Mercury Classics „Und imungarischen Repertoire kommt es darauf „Die WienerKlari- Klang.“ nettentradition be- Geigers Christoph Koncz undseines Bruders, des CD vertreten), sei es nicht anders gewesen. Eher gewesen. anders nicht es sei vertreten), CD Cellisten Stephan Koncz (beide mitaufder neuen len, voluminösen Wer immer dies verstehen mag, hält den Noten- den hält mag, verstehen dies immer Wer an, dassder Akzent zwar aufdem ersten, dieEm ein Duotrifft. einander textete, wolle man nocheinehalbe zu spät und den dritten nicht zu früh zu bringen. zu früh zu nicht dritten den und spät zu zer“, so Ottensamer. Genau: Beim Dreiviertel Beim Genau: Ottensamer. so zer“, chie inHänden. schmackhaft zu machen, darf als Triumph ge als Triumph darf machen, zu schmackhaft Hackbrett fürdenpikanten Bei denGebrüdernKoncz sieht es ähnlich hal Um esbesonders magyarisch klingen zu lassen, clse zr serihshugrshn Monar österreichisch-ungarischen zur Schlüssel Schmelz serihsh Vrätis as. rtdm be Trotzdem also. Verhältnisse österreichische phase aber auf dem zweiten Schlag liegt“. Jessas! neidenswert. protestiert Andreas Ottensamer. Im Hause des ImHause Ottensamer. Andreas protestiert gleich beiden Söhnen das Instrument des Vatersdes Instrument das Söhnen beiden gleich garischen Tänzen Nr. 1 und 7 auf die originalen die auf 7 und 1 Nr.Tänzen garischen geln zu beachten ähnlichwiebeimWiener Wal und dafür übstund dafür duauch nicht!’“ Noch häufiger um – halbe Ungarin ist, trägt die neue CD den Ti den CD neue trägtdie ist, Ungarin halbe – um Stunde sich üben,bevor für einander für man takt ist es bedeutsam, den zweiten Schlagnicht tel„The Hungarian Connection“ nicht Unrecht.zu habe esfreilichhabe die Situation gegeben, wo man beim ungarischen Idiom gibt es musikalische Re musikalische es gibt Idiom ungarischen beim denn unwichtig, nicht ist „Das aus. bungarisch Konservatori Wiener am Cello-Professorin lia, was!“, „Ach werden. gefeiert Erziehung lungener hat man für die Arrangements von Brahms’ Un Brahms’ von Arrangements die für man hat günstigt dendunk- Wie dieEltern dasKunststück hinbekamen, Da Mutter Ottensamer – sie heißt Ceci sie heißt – Ottensamer Mutter Da ------Antoine Tamestit. „Ich habe keinen ausgeprägten Zeit unschlagbar gut aus. Da ist der Andi in best- in Andi der ist Da aus. gut unschlagbar Zeit ienruac a. i kslc glnee Al gelungenes köstlich Ein ab. Zigeunergulasch Gefilde dieser Freundesrunde. 9.5. Vorlagen zurückgegriffen – und die Instrumen die – und zurückgegriffen Vorlagen die Lösung mit einzelnen, großartigen Musikern großartigen einzelnen, mit Lösung die a Kaietnunet i enr all star-Beset einer mit Klarinettenquintett das s u le Zie ku wlh ggbn Auch gegeben. welche kaum Zeiten allen zu es aussehender Gesellschaft. zung unter Anführung von Leonidas KavakosLeonidas von unterAnführung zung und hei vreee. epet id s o Osz von es wird Gespielt vorgesehen. ohnehin Bernstein, Karajan unddieCallassahen zu ihrer Kontakt zu bestehenden Quartetten, so dass mir dass so Quartetten, bestehenden zu Kontakt DG/Universal 14.5. 12.4. samer: an Connection“ 28.3. näher lag“, so Ottensamer. Dick, räkelig und flau Ottensamer. und lag“,räkelig so Dick, näher priester des dreifüßigen Hackbretts. ner, Szell undalldieanderen, ist dasCimbalom rinettenspur dabei durch die folkloristisch edlen folkloristisch die durch dabei rinettenspur Kla seine Ottensamer zieht Molch, ein wie mig garischen Dirigentengeneration um Solti, Rei Solti, um Dirigentengeneration garischen ten müssen. Übrigens, hässliche Klassik-Stars hat un „KétTé der Schlüsselfigur Weiner, einer Bei Leo von tel“ ergänzt. Cimbalom ein um tation versetzend – während man hellwach bleibt! – ist – bleibt! hellwach versetzendman während – kár bum, beidemsichzeigt, dasshübsche Musiker Die nächsten Konzerte mit Andreas Otten Andreas mit Konzerte nächsten Die Neu erschienen: in der Klassik keineswegs zum Misstrauen verlei Misstrauen zum keineswegs Klassik der in

Abonnenten-CD: Track 14 , dem amtierenden Urviech und Hohe und Urviech amtierenden dem Ökrös, Ungeahnt narkotisch und geradezu in geradezu in narkotisch und UngeahntTrance Ein transsilvanisches Traditional rundet das rundet Traditional transsilvanisches Ein Berlin, Philharmonie Berlin, Philharmonie Baden-Baden, Festspielhaus Baden-Baden, Essen, Philharmonie mitKavakos, Koncz, Tamestit,

„Brahms –The Hungari - 23 ------rondo 03_15mariinski_rondomariinski06.03.1511:45Seite1 ST. PETERSBURG MARIINSKY Blu-ray: 108153 DVD: 102213 www.naxos.de · www.naxosdirekt.de www.naxos.de GmbH NAXOS DEUTSCHLAND der Vertrieb Im Das Whoisderklassischen imposanten Mariinsky-Theaters aink Th Mariinsky Musik feierteam2.Mai2013 Ballett, Chor&Orchesterdes die Wiedereröffnung des Plácido Domingo WELTSTARS Leitung: Valery Gergiev PLÁCIDO DOMINGO Valery Gergiev YEVGENY NIKITIN DIANA WISHNEVA ANNA NETREBKO OLGA BORODINA in St.Petersburg. YURI BASHMET der Oper Mit den RENÉ PAPE eaters St.Petersburg u.v.a. Tianwa Yang W Von Sie gilt KennernSie als„besteGeigerinder Welt“ – Forever Yang Forever und könnte dieerste sein,diemitNaxos-Vertrag 24 die Welt Warum auchnicht? erobert. demnächst 28-Jährige jedes Jahr. Um ihre Fa be hindurch erscheint. Trotzdem die fährt macht’s aus –soschlimm,dass die hin Sonne milie zu treffen.Gewiss ist der expandierende ter dem Smogwie durch eineMilchglasschei

R mermusik führte obert F obert nach Karlsruhe Liebe zurKamLiebe Zuhause: Ihre zum Studium Tianwa Yang dann seisie „jedes Malkrank“. enn sie nachPeking zurück Die hohe Luftverschmutzung kehrt, soerzähltTianwa Yang, - raunholzer - - - - anwa Yang wird von inDeutschland etlichen als Nachwuchskünstlerin des Jahres. Ihre Ge chinesische Klassikmarkt auch nicht unwich Geigerin der Welt“ gefeiert. samtaufnahme der Violinwerke von Pablo de schen Schallplattenkritik, ebensoden ECHO Kammermusik-Kennern tatsächlich als„beste tig, sosehrabernun auch wieder nicht. Ti Sie bekam jüngst den Jahrespreis der Deut

- - - - oepl gelegt, ­Notenpult Ich habemir ühr aufs ­Bücher ­Literatur.“ Yang könnte die erste internationale Künst Vancouver, MalmöundbeimLondon Philhar für das, was eine‚junge früher man Dame‘ nannte: der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, in die Künstlerin kennenzulernen. Yang war nicht die Einladung, die Isaac Stern ansie aussprach, der Tasche die Welt erobert. Frühere Exklu delssohn-Konzert mitihrgibt esschon. der Auswahl ihres Repertoires. Auch das Men (beraten von seinergeigenden Ehefrau) griff ger saß 1999inseinemHotelzimmer inPeking, gel, Idil Biret oder Jenö Jandó, spielten im Kon aufrecht, höflich, einbisschenUnd reserviert. ausgebildete, in Kassel lebende Musikerin als als erimFernsehen die Übertragung einesKon ein Bewerbungs-Band zu Naxos geschickt, eine Weltklasse nachoben –mit Luft wagt“, lacht sie. Klaus Naxos-Chef Heymann sehr ehrlich. Sie habe, umentdeckt zu werden, sich die inKarlsruhebeiJörg-Wolfgang Jahn sehr von seinenRändern hergenähert. sehr zufrieden“, sagt sie. Es stehen bei Debüts steht inBezug auf Orchester, mitdenen sie auf siv-Künstler des Billig-Labels, etwa Maria Klie sich nicht mitdem Hinweis auf Finger-Akroba Qualität ist nicht bloß Folge technischer Super- zertes mit Tianwa Yang aus dem unweiten Po zertleben großer Säle undOrchester kaum eine zu. Und lässt Yang weitgehend freie Hand bei Rolle. Manmied sie. Auch beiTianwa Yang be Deutschen GrammophonDeutschen hätte ich esnicht ge höchstin China renommierte Firma. „Beider nierarbeit. Ihren Ysaÿe-Sonaten wird aller monic Orchestra bescheiden an.So ist die ‚bes Brillanz, undihre musikalische Identität lässt noch wahr geworden wäre. legendäre Der Gei nicht inSicht … freilich hat sich einSuper-Talent dem Markt so tik und Hyper-Virtuosität beantworten. Selten te Geigerin der Welt‘. Berlin, Stockholm, Phi tritt, noch‚Luftnach oben‘. „Dieses Jahr bin ich Sarasate beiNaxos giltalsbeispielhafte Pio höchste Erzählkraft attestiert. Tianwa Yangs ly-Theater sah. Stern war begeistert, bat darum, ladelphia undParis sie immernoch sindfür lerin werden, die mitihrem Naxos-Vertrag in sierte michmehr denn ichinteres- Wäre vermutlich schneller gegangen, wenn Perfekt Deutsch sprechend,Perfekt Deutsch präsentiert ­chinesische ------

Foto: Friedrun Reinhold Foto: Friedrun Reinhold – hatten einsolches das für Instrument Geld Wie hieß nochmal … Yang, imAnsatz undimVibrato, existiert eine völkern zahlreiche denMarkt. chinesischeSupertalente Yuja Wang ihren männlichenKlavier-Kollegen läuft den An derGeige:ZiyuHe,LiChuanYun,NingFeng undJia gang derjapanischenundkoreanischen Talente. Freilich, Tony Yunund–von derAltmeister-Front: ZhuXiao-Mei. dieser Wunderfrau zu eigen. die Frage nicht gemeint. ImTon von Tianwa der Inspiration. ZumUmstieg auf die Barock dergarten ging,wo indiesem man Alter ein schen Solisten immerdiewaren,schen Solisten deren NameamBesten strong. Kein Zufall auch,dassdiebekanntesten chinesi so vieleasiatischeGesichteresauchgibt: Vielestammen gann, Besonderes. nichts sie hält für „Eswar in geige animierte ersie freilich nur episodisch. umsonst geübt haben.NebenLangundYundiLibe auffindbar. führte So Sterns Einladung nach zu merken ist… Gedichte auf demNotenpult Um das Übliche nicht zu vergessen: Dass sie chinesischen Musik kennt. so!Das kann „Ach einhalb Stundeneinhalb täglich; zur Not auch ‚einge erschrocken ab. „Was Eine soll das heißen?!“ Mann. Indem Barock-Cellisten AnnerBylsma Mode damals,undda ich ineinenMusik-Kin sein …“, räumt sie sofort auch ein.Sei gut so. sische Geschichte undLiteratur.“ Die chinesi untersperrt’ gewissem „Ich mir Druck. habe schied die sichGeige. für „Eshat sich körper sepapiere, dann aberstarb der weltberühmte sie Klavier. sich für Die Eltern –der Vater Au in Wirklichkeit ausAmerika wieetwa MidorioderKit Arm Millionen fleißiger Klavierschüler inChina können nicht nur, aberdoch unverwechselbar, ist dem Spiel Ein leichter Ingwer-Ton, eineGeschmacksspur und Kirren, wieesaus man der traditionellen nesisch“ beziehe sich meist auf leere Virtuosi richtige chinesischeSchule gebe esnicht. „Chi rem Spiel etwas Chinesischesgebe, wehrt sie ich interessierte chine mich mehrfür damals im Alter von vier Jahren mit der Violine be nur die Frage: welches?“ Zunächst entschied indie HandInstrument gedrückt bekam, war nicht. Inzwischenwar aberdas absolute Ge feng Chen.Chinahatdeutlichaufgeholt nacheinemRück Rang ab.Esrücken nachHai’ou Zhang,ZhangZuo und tomechaniker, die Mutter inder Buchhaltung tät, das schätze sie nicht.indes So hatten wir fand sie später einenMentor undeineQuelle New York zwar zur Vorbereitung der Ausrei leichte Schwingung, einmelodiöses Sirren heimlich Bücher aufsNotenpult gelegt, denn lich sofort ganz natürlich angefühlt“, soYang. hör des Mädchens entdeckt worden. Manent Auf die Frage, ob sie glaube, dass esinih Bis sie zehn war, übte sie zwei bis zwei ------? „Ich binwegen der Kammermusik nach „Ich war einbesonderer Fan des Streichquar 19.4. das seizutreffend.Schwierigkeiten mit der denten freilich merke sie gewisse Akklima 7.4. gen von Lang Lang öffnet. IhrIngwer-Ton ver gener Beruf.“ den undFreiburg, deBoer, mit demSWR-Sinfonieorchester Baden-Ba Ihr Vorbild: Dienoble,alte 27.3. 26.3. 21.4. 20.4. von Saint-Saëns. Dann Lalo. war schließlich nur zwei MalimLebeninder westlichen Musik sie habe nicht gehabt. „Ich sche Ausbildung beinhalte tatsächlich „Drill“, spielung der Werke Violine für undOrchester setzen.“ soll sich Anschließen eineGesamtein spielt). „Für derlei ich habe Lust mich einzu strömt den vielleicht faszinierendsten Duft der schlicht. Ihr großes musikalisches Vorbild: das Schule Fenster indie Zukunftdirekt neben demjeni Peking, die erste Geigerin sein,welche ein Peking-Oper“, erklärt sie. Anasiatischen Stu nicht. Sondernreine Natur. Deutschland gekommen“,Deutschland soTianwa Yang te Tianwa Yang, geboren am 8. April 1987 in trotzdem inkeinem. das sei„einganz Denn ei tetts“, meintsie rückblickend. Spielen tue sie tisierungsschwierigkeiten schon. manchmal harmonischen, vertikalenharmonischen, Organisation der letzten Jahre. Und das Beste: Parfüm ist das Die nächsten Konzerte von Tianwa Yang: Tianwa von Konzerte nächsten Die Neu erschienen: linkonzert Nr.linkonzert italiano op.31 2,Concerto Aus der Fülle asiatischer Talente könn - - - Stuttgart, Liederhalle Stuttgart, Liederhalle Köln, Kammermusiksaal der HfMT Köln Mannheim, Christuskirche Karlsruhe, Wolfgang-Rihm-Forum Kassel, Musikakademie - - „ein großes Genie“ gewesen. „Bes Auch undmittlere, der frühe we 50er Jahre geht esnicht.“ gültig ist. Die Intensität, die diese als Gesamtaufnahme angelegals Gesamtaufnahme Mario Castelnuovo-Tedesco eröff Musiker gehabt großartig!“ haben: schrieben (und von diesem einge ser alsinseinenAufnahmen der zum Teil ganz alten: Josef Szige Das Konzert wurde Heifetz für ge niger der späte Michael Rabinsei net Tianwa Yang jetzteineneue, Busch-Quartett. Auch beiden So te magüberaltes man Vibrato dis ti, Myra Hess, Pablo Casals. „Heu te Entdeckungs-Serie beiNaxos. kutieren, was mir völlig gleich listen bewundert sie die alten, Mit dem 2.Violinkonzert von

Castelnuovo-Tedesco: Vio Naxos SaSa_Anzeige_2015_rondo.indd 1 , - 25 ------& mehr & Chanson Filmmusik, Klassik, Saint-Saëns, Mendelssohn, Mussorgsky 27.3. Münster 27.3. Elmshorn 26.3. 22.3. Brunsbüttel Piazzolla, Bernstein, Gulda Das neue Album neue Das Weitere TermineWeitere salut-salon.com Tour 26.4. Bonn n o B . 4 . 6 2 Nienburg 19.4. Wolfsburg15.4. 03.03.15 17:24 Keine gute Figur: Joseph geisterung für das Werk von Seiten Claras und Joachim war Joachims weicht allerdings der Skepsis. Joa- schließlich chim wird zunächst von den immensen tech- gegen die nischen Schwierigkeiten kalt erwischt – bei Veröffent- einem Durchspiel Anfang 1854 gibt er keine lichung des Violinkonzerts gute Figur ab. Während Robert in die „Irren- (Zeichnung anstalt“ des Doktor Richarz eingeliefert wird, von Adolph wachsen bei Clara Zweifel an der Qualität die- Menzel, 1853) ses letzten vollendeten Orchesterwerks. Mit Joachim beratschlagt sie eine mögliche Über- arbeitung, beauftragt den Geiger sogar mit ei- nem neuen Finale. Am Ende entscheiden sich die beiden nicht nur gegen eine Aufführung – sie nehmen das Konzert nicht einmal auf in die Gesamtausgabe. Das Autograf verschwin- det in Joachims Nachlass. Dort wird es erst 25 Jahre nach Joachims Tod wieder ausgegraben, angeblich dank einer Séance, in deren Ver- lauf der britischen Geigerin Jelly d’Arnyi, ei- ner Großnichte Joachims, der Aufbewahrungs- ort der Partitur offenbart wird. Tatsächlich war der eigentlich nie wirklich geheim gewe- sen (die Preußische Staatsbibliothek), doch der Spuk ließ in der Öffentlichkeit die Wellen so hoch schlagen, dass das Werk schließlich, trotz eines Aufführungsverbots von Joachims Sohn, zur Premiere eingerichtet wurde.

Arischer Aufführungsmurks Die hätte Yehudi Menuhin spielen sollen, doch da waren die Nazis vor. Menuhin selbst hat- te Goebbels mit einer unbedachten Äußerung Hörtest – Schumann das Stichwort geliefert. Nach einer Durchsicht des Manuskripts bejubelte der Geiger das „feh- lende Bindeglied zwischen Beethoven und Violinkonzert d-Moll Brahms“ und überging damit geflissentlich Mendelssohn – für dessen „jüdisches“ Violin- konzert die Deutschen nun endlich einen „ari- schen“ Ersatz gefunden hatten. So spielte am Clara Schumann fand „Makel, wo man über alles Ende auch nicht der Jude Menuhin die Urauf- führung am 26. November 1937, sondern der liebt“. Noch heute stellt das letzte Orchesterwerk Deutsche Georg Kulenkampff, flankiert von -al lerlei Propaganda-Getöse. Doch selbst die Na- Schumanns seine Interpreten vor erhebliche zis misstrauten dem Werk: Der regimefreund- liche Musikwissenschaftler Georg Schüne- Probleme. Von Raoul Mörchen mann ließ die Solostimme vor der Premiere still und heimlich von Paul Hindemith bear- beiten – sie schien immer noch zu schwer und undankbar. Erst Menuhin nahm das Konzert ahnsinn und Genie sind, dem hen bereits frühere Werke von Krankheit be- im folgenden Jahr bei der USA-Premiere (unge- Klischee zum Trotz, kein gu- schädigt. fähr) so, wie es Schumann hinterlassen hatte – tes Team, zumal nicht in der Um keine andere Partitur wurde dabei so und legte an der Seite von John Barbirolli und WMusik. Mag der eine auch sehr gestritten wie um das Violinkonzert. 1853, der Philharmonic Symphony of New York eine noch sabbernd mit großer Geste den Pinsel im letzten Düsseldorfer Jahr entstanden, in ei- Referenzeinspielung vor. über die Leinwand führen und dabei Wun- nem für Schumann damals so typischen mani- der vollbringen – die Materie des Komponie- schen Arbeitsschub, der unmittelbar folgte auf Exzentriker und Individualisten ren ist zu komplex für lädierte Geister. Wann einen (vermuteten) Schlaganfall und die ver- Diese Einspielung von Yehudi Menuhin, ob- die Grenze allerdings überschritten ist, jen- nichtende ärztliche Diagnose einer „Gehirner- wohl ästhetisch deutlich dem Geist der Vor- seits derer die Kunst das Nachsehen hat, da- weichung“. Dank der Begegnung mit dem jun- kriegszeit verhaftet, ist tatsächlich noch heu- rüber lässt sich im Einzelfall trefflich streiten. gen Geiger Joseph Joachim hat sich Schumann te das Maß der Dinge. Denn mit vermeintlicher Im Falle Robert Schumanns, sagen die einen, in dieser Zeit verstärkt der Geige zugewendet. Werktreue ist diesem Konzert nicht beizukom- war die Grenze der Sprung in den Rhein, an- Nach den beiden Sonaten entstehen eine gro- men. Wer den vielen Wiederholungen, der mo- dere trauen ihm auch in den beiden Endeni- ße „Phantasie“ mit Orchesterbegleitung und tivischen Entwicklungsarmut, der Vernach- cher Jahren noch Großes zu, wieder andere se- schließlich das Konzert. Die anfängliche Be- lässigung des Orchesters, wer den offenkundi- 26 gen kompositorischen Schwächen der Partitur an der Reste-Rampe: nicht nur wegen Kulen- Favoriten nicht offensiv entgegen arbeitet, kann hier kei- kampff, der sich stellenweise durchaus tapfer Yehudi Menuhin, Philharmonic Symphony of nen Blumentopf gewinnen. So zeigt sich im schlägt (und doch dem jungen Menuhin nicht New York, John Barbirolli, 1938, Naxos Vergleich des guten Dutzends Einspielungen, das Wasser reichen kann), sondern eben der Gidon Kremer, Chamber Orchestra of Europe, die heute vorliegen, dass vor allem Exzentri- ziemlich grotesken Resultate wegen, die Hin- Nikolaus Harnoncourt, 1994, Teldec/Warner ker und Individualisten die Nase vorne haben: demiths Eingriffe zeitigen. Sie betreffen vor al- Interpreten mit Mut zu einem eigenen Stand- lem Oktavierungen in eine höhere, vermeint- punkt und den Nerven, den dann auch in je- lich brillantere Lage und die Entschärfung dem Takt zu vertreten. komplizierter, doch wirkungsarmer Doppel- Menuhin etwa spielt, als gäb‘s nur ihn und griffe. Einiges erinnert an die bekannten An- Schumann. Die Musik hat einen fantastischen passungen des (Bassett-)Klarinettenkonzerts Drive und der Ton eine solche Intensität, dass von Mozart, anderes lässt nur den Kopf schüt- man selbst über dicke Schnitzer der Partitur teln – zumal die besten Geiger das Original wie die achttaktige, dabei gänzlich modulati- (siehe Menuhin) ja auch damals schon bewäl- Alternativen onsfreie Tonleiterpassage des Finales einfach tigt haben. Henryk Szeryng, SWR Sinfonieorchester hinweg hört. Ähnliches gilt für Gidon Kremers Bloß haben sich das nur wenige getraut. ­Baden-Baden und Freiburg, Hans Rosbaud, Geniestreich von 1994, trotz des geradezu kon- Henryk Szeryng war einer von ihnen. Seine 1957, hänssler CLASSIC/Naxos trären Vorgehens. Mit Harnoncourt an der Sei- jetzt erstmals auf CD veröffentlichte SWR-Auf- Renaud Capuçon, Mahler Chamber Orchestra, te wird einerseits das beste auch aus dem Or- nahme von 1957 unter Hans Rosbaud ist ein Daniel Harding, 2004, Virgin Classics/Warner chesterpart herausgeholt (der klingt in der Er- willkommener Ersatz für die vergriffene Ein- Ulf Wallin, Robert-Schumann-Philharmonie öffnung und im Finale unglaublich barock, spielung mit Dorati. Auch wenn das Team Sze- Chemnitz, , 2009, BIS/Klassik mit pompösen Pauken), andererseits bohrt ryng/Rosbaud nach hinten leicht abbaut: Ihre Center Kassel sich Kremer so tief in jede Phrase, dass man Interpretation ist zielstrebig, schnörkellos und wie angewurzelt dasitzt und gar nicht anders konzentriert, nirgends lassen die beiden locker, kann als weiterhören. Allenfalls der dritte Satz doch verkrampfen sie auch nicht. Im Gegenteil macht Sorgen, wo die streng befolgte Tempo- – selbst wenn diese Version kein solcher Selbst- vorgabe (Viertel = 63) die Musik beinahe pa- läufer ist wie die von Menuhin: Sie zeichnet ralysiert – selbst Wissenschaftler neigen dazu, sich aus durch geradezu sportliche Eleganz. hier eine Fehleinschätzung Schumanns zu Dasselbe gilt, wenngleich auf ganz ande- unterstellen. Bei anderen Aufnahmen ist spä- re Weise, für eine Aufnahme, die vielleicht die testens hier wirklich Schluss. Schmerzlich ist klassischste ist von den wirklich guten: Re- das vor allem bei der Neuaufnahme von Isa- naud Capuçon liest den Solopart so differen- belle Faust, die mit dem Freiburger Barockor- ziert, wie man es sich nur wünschen kann, mit chester an der eigenen Vorsicht scheitert. Statt Eigensinn und Courage, doch ohne die Extra- die Partitur energisch zu fassen, hält Faust sie vaganz eines Gidon Kremer. Besonders gut ge- hoch wie ein wertvolles Stück Porzellan. Doch lingt hier die sonst so kritische (weil kompo- das hat eben tiefe Risse und liegt schließlich in sitorisch unterentwickelte) Zusammenarbeit Scherben auf dem Boden. mit dem Ensemble: mit Daniel Harding und Schöne Überraschung Bedauerlich, dass die starke Aufnahme dem Mahler Chamber Orchestra. Rachel Barton Pine, Göttinger Symphonie von Thomas Zehetmair momentan nicht ver- Orchester, Christoph-Matthias Mueller, 2012, fügbar ist. Sie beweist, wie ja schon die von Und plötzlich schnurrt das Cedille/Naxos Kremer, dass der „werktreue“ Ansatz nicht not- Finale! wendigerweise scheitern muss – er braucht in Die ist im Übrigen ein Trumpf auch bei zwei Durchwachsen diesem besonderen Fall nur ein schweres Ge- echten Außenseitern im Spitzenfeld. Da ist Joshua Bell, Cleveland Orchestra, Christoph gengewicht. Bedauerlich auch, dass von Chris- zum einen die US-Amerikanerin Rachel Bar- von Dohnányi, 1996, Decca (nur als Download) tian Tetzlaffbisher nur eine unbefriedigende ton Pine. Sie spielt, wie die besten Kollegen vor Thomas Albertus Irnberger, Spirit of Europe, Live-Aufnahme vorliegt: Vom Naturell her ist 50 Jahren gespielt haben: wuchtig, führungs- Martin Sieghart, 2008, Gramola/Naxos er eigentlich prädestiniert für dieses Konzert. stark und selbstbewusst, mit schwerem Vibra- Christian Tetzlaff, hr-Sinfonieorchester, Paa- Doch Paavo Järvi und das hr-Sinfonieorches- to und breitem Bogen – und das funktioniert. vo Järvi, 2011, Ondine/Naxos ter wirken allzu lähmend auf Tetzlaffs Unru- Auch, weil das Göttinger Symphonie Orches- Anthony Marwood, BBC Scottish Sympho- hegeist und lassen ihn am Schluss des ersten ter ganz offenbar beträchtliche Probenarbeit in ny Orchestra, Douglas Boyd, 2011, Hyperion/ Satzes sogar ganz unverhofft hadern mit ei - diese Aufnahme investiert hat, sich blendend Note 1 ner (allerdings wirklich denkbar schwierigen) mit der Solistin versteht und klangliche Defi- Isabelle Faust, Freiburger Barockorchester, Doppelgriffpassage. Erst im Laufe des zweiten zite mit Leidenschaft kompensiert. Zum an- Pablo Heras Casado, 2014, harmonia mundi Satzes schwimmt sich Tetzlaff frei und zeigt deren ist da der Schwede Ulf Wallin, vielleicht Abonnenten-CD: Track 13 schließlich im fulminanten dritten, was unter der Geheimtipp überhaupt für’s Schumann- besseren Bedingungen möglich wäre. Konzert. Wallin gelingt gemeinsam mit der Blässlich Apropos technische Schwierigkeiten: Hin- Chemnitzer Robert-Schumann-Philharmonie Ilya Kaler, Bournemouth Symphony ­ demiths Bearbeitung, obwohl beim Schott- eine Interpretation, die so lyrisch ist und rhap- Orchestra, Pietari Inkinen, 2007, Naxos Verlag veröffentlicht, fand nachGeorg Kulen- sodisch frei wie keine zweite. Das störrische Fi- Lena Neudauer, Deutsche Radio Philharmo- kampff offenbar keine Liebhaber mehr. Auch nale, das andere mit Mühen niederringen oder nie, Pablo González, 2010, hänssler CLASSIC/ dessen Aufnahme (mit den Berlinern unter gleich verloren geben, streichelt Wallin ganz Naxos Schmidt-Isserstedt) ist leider nicht mehr er- liebevoll. Und siehe da: Es schnurrt! Baiba Skride, Danish National Symphony ­ hältlich. Für Enthusiasten lohnt das Stöbern Orchestra, John Storgards, 2011, Orfeo 27 Afro-Amerikanerin S Von bringt diese Sängerin zurPerfektion. bringt dieseSängerin 28 Clarté undFrischeClarté imschwarzen Jazzgesang gebnisse. Gleich invier Katego gewesen, obschon sie den 2010 eine 25-jährige Sängerin die Er , der wohlDownBeat renommier vant nochweitgehend unbekannt schen Namen Cécile McLorin Sal us MonkWettbewerb gewonnen Im vergangenen Jahr dominierte nen, prestigeträchtigen Thelonio rien fiel die Wahl auf sie. testen Jazzpublikation weltweit. Sängerin mitdem anglofranzösi für Sängerinnenfür ausgeschriebe hatte. Inder Folge war sie schließ lich zum Mack Avenue Labelge Cécile McLorin Cécile ­Salvant Ein gutes Jahr zuvor war diese

T die jährliche internatio car-Verleihung imJazz, nale Kritikerumfrage des ie ist soetwas wie die Os hom as F as itterling ------

„WomanChild“. Mit dem vorzügli Aaron Diehl mitRodney Whita den Gedichts der haitianischen derden haitianischen Gedichts Tommy Flanagan, dem jahrelan gen Begleiter von Ella Fitzgerald. chen, zwei undeineeige Originals Mainstream-Trio des Pianisten chen, um den Gitarristen James erweist sich dabei alseinidealty weit ins20.Jahrhundert zurückrei pischer Pianist vom Range eines Chirillo erweiterten, modernen ne Vertonung einestief bewegen Dichterin Ida Faubert. Aaron Diehl te 2013 ihramerikanisches Debüt, Songs ausSongs der schwarzen ameri Schlagzeug interpretiert sie neun kanischen Tradition, die zum Teil ker amBass undHerlin Riley am kommen, unddas veröffentlich Französische Französische ------Von Nullauf Eins der Sängerinnen. Sie bekam eine calist gleich zwei Malauf Platzeins aber auch einealsRisingStar Vo Mehrheit inder uneingeschränk . Sie kürtenDownBeat die CD zum Rising Star Jazz Artist gewählt. vant alte undauch ungewöhn Jazz-Album des Jahres undplat zierten Cécile McLorinSalvant und gestaltet sie aus einergründ ren Frische und Natürlichkeit vor internationale Kritikerriege des Dieses „WomanChild“ betörte die törend trägt Cécile McLorinSal ten Kategorie der Vokalistinnen, kommt nicht von ungefähr: Be liche mit einer ungeheu Songs Die Begeisterung der Kritiker ; außerdem wurde sie zum Cécile McLorin Salvant bleibtSalvant ihren Wurzeln Und jetzt –Und jetzt barock? treu

------Autor zeichnete sie diese nach. Vaughan. AbermeinKindheits dafür, dass ich Klavierunterricht dem Material, ohne Rückgriffe auf ging, hieß sie mich, nebenmei gereist. Von überall brachte sie gefallen. „Bevor ich nach Frank gang wurde ihre Mutter, die eine gend von Toulouse reichen, wurde glaublich spektakulär vor. Mei am Thelonious MonkWettbewerb anders klingen lässt alsalldie etwas, was Cécile McLorinSalvant Musik nach Hause, undJazz ge Mutter, deren Wurzeln in die Ge In’s Glück geschubst vor allem Liebling, Mamas Sarah warme, absolut intonationssiche war, organisierte sie meinen ers wurde Französisch gesprochen. wo Zuhause sie auch aufwuchs. stellte ich mirfantastisch undun sorgte auch dafür, dass ich 2010 sien geboren. Sie ist immerviel stellen, dass jemand nochJazz schiedene Talente hatte, aber Cécile inMiami, Florida, geboren, Jura, Jazz zu belegen undschlepp zu werden. Sängerin zu sein,das ich zum Studium nach Frankreich bekam undzwang mich durchzu ich ungefähr vier war, sorgte sie nen, unddas hat etwas mitihrer re Stimme, die immerwieder an nig überJazz. In Miami konn reich ging,wusste ich sehrwe nen Vorkursen in Politologie und ne Mutter erkannte, dass ich ver Haiti undeinerfranzösischen und ergreife nicht gern die Initia nämlich einesehrpassive Person mitihnenanfing.Inbin nichts ich die großen Jazzsängerinnen, Entscheidend für ihren für Entscheidend Werde jungen amerikanischen Sängerin treibt. „MeineMutter ist inTune te ich mirals Teenager nicht vor te mich zum Jazzdozenten. Sie ten Gesangsunterricht, undals tive. Das tat dannmich. sieAls für traum war, klassische Sängerin teilnahm.“ Sozialisation zu tun. Ineinemof Sarah Vaughan Esist da erinnert. fenen, lockeren Gespräch mitdem Soweit, sogut. Esist abernoch Scat-Effekte. Sie übereine verfügt französischsprachige Schule be keine Jazz-Sängerin vom Himmel hörte dazu. Von Kind an hörte lichen Auseinandersetzung mit halten, bisich 18war. ich 13 Als Als TochterAls einesArztes aus ------

Foto: John Abbott Foto: John Abbott „Als ichnachFrankreich kam, war icher Jazz-Land Jazz-Land Frankreich vals inAmerika tatsächlichJazzimPro ernst oderzugenommen,wird als viel eine wichtigeRolle.Jazzgehört gramm haben.InAmerika treten bei zudensogenanntenJazzfestigensatz es außerdem alldieClubs,Jazzprä der klassischen Musik. Französi derte sich mitmeinemJazzlehrer sentieren; dannspielt JazzimRadio staunt überdieJazzfestivals, dieimGe sind nichtsehrviele.“ diesen Festivals LeutewieElton John gesagt oft geschubst werden Jazz,gier für undweil ich ja wie denschaftliche Jazzanhänger,denschaftliche aberes aus dem Anfang des letzten Jahr abgefärbt.“ aufs Konservatorium. wid Dort on, aberich wollte ohnehin klas mehr zumMainstreambewusstsein als auf; wiesollendaHeranwachsende er schließlich auf undgingnur noch sikgesangsunterricht wurde mir sche Barockmusik ist meinegro sische Sängerin werden. Das än swingenden straight ahead Jazz? spielte –vielleicht gerade noch so entdeckte ich alldie alten und in den USA. Dort wirdin denUSA. Jazznichtsehr Dort Jazz weiter meineralten Liebe, Jazzgesang mich keine für Opti Jean-François BonnelinAix-en- zum Teil vergessenen Sängerin hen. Zwar gibt esauchinAmerika lei rem Repertoire, das auch Songs meinen Angang im Jazzgesang ren. Ich denke, das hat auch auf nau zu verstehen unddann auch mete ich mich abernebendem nen. Jura undPolitologie gab ich implizierten rassistischen Kli ich gefälligst zu hören habe, und muss, sagte ermireinfach, was Provence. Er weckte meine Neu jedes Wort, jeden Satz selber ge fahren, was Jazzist?InFrankreich gibt für die Hörerfür genau zu artikulie Smooth Jazz oder Fusion, aber ße Leidenschaft. InmeinemKlas ße Nein. allein Schon deswegen war lanweilig oderzuintellektuellangese klar gemacht, wie wichtig es ist, hunderts enthält, die mit ihren enthält, hunderts Im Zusammenhangmitih ------dann willich auch selberunter Traum, Barockmusik professio geben, vor allem jenen, die keinen Und ich träume immernochden chen erwähnt Cécilechen erwähnt McLorin Sal einen Sinn für das Absurde,einen Sinnfür und wieder Gesangsstunden. Und vant, dass sie jetztinNew York, in was verschroben oder absurd sind. will mehrzeichnen undmalen. Zugang zum Jazz ihn nicht haben, schees aus heutiger Sicht nicht sen. Jedenfalls nehmeich jetzt Mack Avenue/In-AkustikMack und komisch sind.“ überdreht, dass sie wieder grotesk immer Sachen gemocht, die et zuErfahrung tun. Ich schon habe niger mitmeinereuropäischen meint sie: „Ich glaube, das hat we mitunter auslösen, Stirnrunzeln nen undvor allem inAmerika richten, willdas, was ich gelernt ne Jazzkarriere aufgeben zu müs nell singen zu können, ohne mei immer politisch korrekt erschei mögen, weil sie ihnnie kennen Harlem lebe, unddann schwärmt diesermanche sogenannten poli In meinerFamilie wiralle haben tisch inkorrekten Sachen sindso habe, aus Dank anderen weiter lernen konnten.“ Neu erschienen: ------Auf ihre Zukunftangespro „WomanChild“ eineSchlüs 2014 miteinemTrio um Aaron Diehl aufgenommen die Liebe; essindetliche den großartigen Pianisten ganze ist etwas Album per ansteht unddas imAugust ein Klassiker. Ja, unddann Musik lernen, überHar wurde, der auch schonauf von mir geben. Die Trio- will ich inZukunftmehr sie von des dem Album, sönlicher, undeswird im selrolle spielte. „Die meis sen Veröffentlichung noch rangierens aneignen,ich mir das Handwerk des Ar bessere Pianistin werden, monielehre. Ich willeine Besetzung mitSängerin ist Booklet viele Zeichnungen ja einemeinerLieblings Songs vonSongs mirdabei. Das ten drehen Songs sich um formationen undzu Recht komponieren, mehr über

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Stilvolle Größe: kommt auch Pat Martino Martino Pat nach Bonn Jazzfest Bonn Jazzfest E ganz Hauptstadt wieder Endlich Provinzielles Provisorium war gestern: Mit seinemJazzfest wirkt Bonnplötzlich 30 dere wurde mehroder minder stiefmütterlich Während die etablierte Kultur inder ehemali Trumpf imHauptstadt-Provisorium, alles an gen Bundeshauptstadt überregional eherfür ce. Staatstragende Repräsentationskultur war Kopfschütteln sorgt –Stichwort: Beethoven- behandelt. Das hat sich 15Jahre nachdem Ber lin-Umzug der Behörden gehörig geändert: gab die Stadtausgerechnet der im provisierten Musik kaum eineChan s ist schon verrückt: Bonnnoch Als improvisierter war, Regierungssitz ­weltstädtisch. Von Josef Engels - - - - - Auftritten von US-Stars wie Saxofonlegende die Hauptstadt-Riege derJazzfesti deutschen das sich spätestens imvergangenen Jahr mit Wayne Shorter oder Sängerin Dianne Reeves in vals spielte. zum weit überdie Stadtgrenzen hinaussicht ist das seit2010existierende Jazzfest Bonn, baren Aushängeschild. Verantwortlich dafür ne Telekom Post, und Deutsche die gemein Festspielhaus –, entwickelt sich der Jazz gerade Schub sinddie inBonnansässigen Konzer Unmittelbar verantwortlich diesen für

- - - - 7. biszum 15.Maigehenden Festivals unter an Auftakt mit Gitarristen-Altmeister Pat Martino Tel +49 (0228)5020 10 dafür selbstdafür insKonzert gehen würde?“, sagt das neue Gesicht derdas Stadtprägen, neueGesicht einewichti des Festivals sindmitschöner Regelmäßigkeit derem in der Bundeskunsthalle, dem Haus der ge Rolle: „Da gibt esjetzteinegroße Weltoffen gramm jedes Bonn-Besuchers stehen sollten. 7. bis 15.Mai Jazzfest Bonn Materna. Musiker arbeitet einLebenlang man anin erstmalig seinneuesJimi-Hendrix-Programm. Materna, künstlerischer Leiter des Bonner Jazz verschiedenen Veranstaltungsorte dar, ande wieder miteinerklugen Mischung aus inter valleiters: „Esgeht dem Jazz darum, den Stel Zum Abschluss gibt esdann eineWeltpremiere Tickets: sam mitanderen Sponsoren den Großteil des sucher undKünstler stellen gleichermaßen die Geschichte oder imBeethovenhaus statt –mit Jazzfest-Budgets schultern. Aberauch indi ist schließlich auch das erklärte Ziel des Festi ben. Eineveränderte Genre-Wahrnehmung man fragtman sich: Was ist soberührend, dass ich Das entsteht dann nicht amReißbrett, sondern auch andie dieseKollegen.man Ansprüche Bogen umdie Stadtmachten. Zudem hat Ma nach Bonnzueinengroßen lotsen,die früher namhafter Saxofonist ist, immerwieder, Acts nach Bonngekommenen UN-Einrichtungen rekt spielen die Geldgeber, die ähnlich wie die in Bonn: Der Geiger Nigelin Bonn:Der Kennedy präsentiert Erik Truffaz, der mit der WDR Big Band auftritt. rico Rava, Franco Ambrosetti, LizzWright oder nationalen Stars undNewcomern auf. Auf den in den Vorjahren finden die Konzerte des vom nen sich das BonnerJazzfest präsentiert. Wie Hochkultur-Repräsentationsstandort Bonn tergrund einProgramm zusammenstellt, stellt te, die vor nachoben demstehen. Sprung „Als Nachwuchstalenterna für einfeines Gespür takte gelingt esdem Kurator, der selbst ein ten als Jazzfest-Höhepunkt verpflichtet ha zu folgen Konzerte von bekannten Namen wie En fests. Der Zuspruch gibt ihmrecht: Zuspruch Der fests. Die Konzerte fährt man sehr gut man mitdieser Devise.fährt kurz nachdem Vorverkaufsstart bereits ausver haltlicher Qualität.haltlicher Wenn vor man diesem Hin kauft. heit undeinenHunger nachKultur“, sagt Peter lenwert der Klassik zu geben.“ Imehemaligen lich gegensätzlichen musikalischen Wel ligen Brückenschläger zwischen vermeint hin alles Orte, die ohnehin auf dem Pflichtpro Programm Aufgrund seinerguten persönlichen Kon Auch der Jazzfest-Jahrgang 2015wartet Materna freut sich sehrdarüber, den quir Einen zusätzlichen Anreiz Festivalbe für www.bonnticket.de oder aufwww.jazzfest-bonn.de

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Foto: Jimmy Katz Foto: Jimmy Katz 10. IN FESTWOCHEN AST15_4688_Movimentos_Anzeigen_Formatadaptionen_2015_220x300_Rondo Klassik&JazzMagazin_BEL.indd 1 Joshua RedmanTrio ·Hailey Tuck ·AJBrown Matthias Goerne·Alexander Schmalcz Kit Armstrong ·AnnelienVan Wauwe Omer Klein Trio ·Ibrahim Maalouf Annika Treutler ·Stefan Hussong Nicolas Altstaedt ·José Gallardo Buttering Trio ·IskandarWidjaja Christiane Karg ·Gerold Huber Klenke ·Tobias Quartett Koch William Youn ·Isabelle Vilmar Harriet Krijgh·Magda Amara Simon Klavzar ·Alessia Park Get Well We Soon·All Are Stand: 27. Januar 2015; Änderungen vorbehalten Änderungen 2015; 27. Januar Stand: WWW.MOVIMENTOS.DE 0800 WEITERE Lizz Wright ·Eliane Elias KONZERTE

Dover Quartet 288

Natalie Cole INFORMATIONEN:

678 APRIL

238 238

ODER WOLFSBURG

FRIEDEN Kibbutz Contemporary Dance Company Cloud Gate Dance Theatre ofTaiwan GöteborgsOperans Danskompani Les Ballets deMonte-Carlo ― Shaun Parker Sydney Dance Company DER TANZ 17. & Company

AUTOSTADT MAI LESUNGEN LESUNGEN Suzanne von Borsody ·UlrichNoethen Alexander Stadlober Scheer ·Robert Lavinia Wilson W. · Kernen Claudia Michelsen ·Sylvester Groth Caroline Peters Brambach ·Martin Birgit Minichmayr ·LarsEidinger Iris Berben·Katharina Schüttler Shenja Lacher ·ThomasThieme Maria Schrader Finzi ·Samuel Imogen Kogge ·RichyMüller Klaus Maria Brandauer Peter Simonischek Thomas Sarbacher KULTURPARTNER: Margarita Broich Boris Aljinovic Wolfram Koch

& SCHAUSPIEL 2015

31 28.01.15 10:04 E wurde, sagteeinmalvon sich, erspielenur, was geniale Augen. ­Einsamkeit Hundert Jahre in denNoten aberhatte erverdammt stehe.Dann Der Pianist, der vor einhundert Jahren dervor geboren einhundert Pianist, Der 32 es die kleine Welt deutsche indem westukrai so wenig mehrgeben wie die turgenjewhafte nischen Städtchen, der seinVater –einbegab ren wurde. wenige Schon Jahre später sollte Die Spannungen, die eineSeele indieser düs Landadelssphäre, aus der seineMutter kam. teren Unendlichkeit zwischenRevolution und ter Pianist undPädagoge –entstammte, eben Svjatoslav Richter Svjatoslav 1915 fast unmittelbar hineingebo den Svjatoslav Richter am20.März Menschheitsgeschichte war es,in iner der längsten Alpträume der Von

Matthias Korne Matthias - - - - - – einemder bewegendsten Musikbücher über da studierte erschoninMoskau. 1952emp dem Tode zu Stalins ertragen hatte, können grafien lassen es zumindest erahnen. 1941 Monsaingeon aufgezeichneten Erinnerungen Melancholie. Erwich den zerstörenden Kräften verstörenden Mischung aus mildem Spott und wurde seinVater denunziert underschossen, wir unskaum vorstellen, viele vernarbte Bio fing er den Stalin-Preis. Inseinen von Bruno mit der gespielten Narretei einesHamlet aus, haupt! –schildert Richter diese Jahre ineiner Richter blieb Svjatoslav ein Einzel Lorbeern: gänger Keine m ann -

- - - vierkonzert Nr.vierkonzert 2 das kein Musiker undkein Auditorium auf den Noten undhinter die Abgründe den Mas den rauschendsten Bändern beeindruckend, dürrem Haydn-Blattspiel überkalte Explosio dentliche Stilphasen einfangen. Wer den Schu de war esselten, Größe aberhatte trat es.So er glühenden Kern. Unbedeutendes verdampfte, gen Richter auf ist das nochauf Instrument gen und Beschreibungsversuchen Von entzog. auf, nur einblasses Leselämpchen ließ die zu aber trat nochfast einVierteljahrhundert lang aber auch verstörend. Da schreien schlecht ge ab alseinUnfasslicher, andem alle routinier on gleich mit. er mitder Aufnahme der letzten Schubertso oder die Fantasiestücke, tritt ineinen„trau er wäre auch nicht soweit gelangt …).Richter eines Werkes Wesentliches aufspürte undhe einer Ausdrucksintensität, die nicht mehrra er spiele nur, was dastehe. äußersten Pol Den wie ihn nur einer schildern kann, der hinter wurde ineinegeradezu dafür fanatische Wahr wartete Flügel, Saiten hört man Wer reißen. wollen. seinem Debüt inderseinem Debüt Carnegie Hall einMaß, KlaviertraditiChopin sein–unddie russische Gestalt zuGestalt groß unsere für Zeit. scheint es. Seine Kunstscheint es.Seine folgte anderen Geset sammengekrümmte Riesengestalt wahrneh sende Überspannung sucht,sondern die ferns so spielt, willkeinem gefallen. Publikum Das zehnt, so fragwürdig die Vorstellung auch sein zen, ohne doch einelichte Gegenwelt öffnen zu Master Pianist, Icon-Serie, Icon-Serie, Master Pianist, mag, diese eigenwillige Kunst lasse sich inor unmerkliches Nachlassen seingoldenes Jahr Dauer hätte ertragen können. eröffnete So ein Klavierspiel gesetzt hatte, erreichte 1960mit mann diesermann Jahre die Fantasie hört, op. 17 und das konnte einganzes schoneinmal Noc rausriss, umesinPranken zu halten wie einen Debussy-Pastell war alles möglich. EineFreu nen ChopinscherEtüden biszum hauchzarten men, deren Klavierspiel sich allen Erwartun nate. Für einen„normalen“ Künstler hätte es meswirren“, überschwänglichen Kosmos ein, Recordings, &DG- Philips Richter –CompleteDecca, turne seineserklärten Lieblingskomponisten ten Jubiläumselogen abperlen werden. Eine ten Winkel eisig-depressiver Räume, erreichte keine Rückkehr von gegeben diesem Ort (aber heitssuche hineingerissen,heitssuche die inden Tiefen hat, mag erauch nochsooft behauptethaben, ken die Fratzen manischen wirklich gesehen CD-Tipps: SACD, SACD, Das Sofia-Recital, 1958/Rachmaninow: Sofia-Recital, Das Kla Schubert: Sonate B-DurD960 Sonate Schubert: Fantasie op.17 Schumann: Die Spannung, unter die ersich undsein Die unerhört aggressive Attacke des jun Praga/harmonia mundi Universal , beideenthalten in:Svjatoslav Warner Classics , enthalten in: The , &A-DurD664; ------

Foto: Sony Classical

Fotos: ENina Stemme (l.u.); Holger Hage/DG (r.o.); Molina Visuals (r.M.); Marco Borggreve (r.u.) Foto: Sony Classical

Fotos: ENina Stemme (l.u.); Holger Hage/DG (r.o.); Molina Visuals (r.M.); Marco Borggreve (r.u.) Wiener Musiker-Wohnzimmer:Wiener R Unser Stammgast im im Stammgast Unser Café Imperial obert F obert kommt zurMärz- Premiere andie Nina Stemme Die nächste Staatsoper „Elektra“: raunholzer

April Bolena“ dann zur „Anna Ne mit Anna Marlis Petersen de Besetzungder Produktion erlebt hat. Selbst hat, das konnte ermessen, wer die alternieren rer geplant letzten Hauptrolle übernommen größenwahnsinnig sich die 68-Jährige mitih derne Lady” Opernszene. Harte Worte. Wie gen apostrophiert –undsie selbst als„Eiser lens” wurde ihre Leistung von einemKolle ihrer Premiere als Herbe Kritiken musste Gruberova Edita nach nehmen aber stimmlich trotzdem nur das Al Juan Diego Flórez. Wir mögen bescheiden sein; trebko. Und am2.MaizuPasquale“ „Don mit opern-„Elektra“ mit rial aus direkt zur Premiere der neuen Staats gen gehen wiram29.Märzvom Café Impe wig ßigt. Wie sagte schondie große ben wir unsere ein bisschen ermä Ansprüche Auch ha mehr Publikum. indiesem Punkt allmählich auch wieder Normalität ein–und muss auch nicht zuanspruchsvoll sein! trizia Ciofi gesungen, ist gar nicht übel.Man von Renata Scotto, Montserrat Caballé undPa gute Absicht die Tat! doch für Das Werk, einst tig Schaden gelitten. Obwohl: Nehmt nur die „Lieblingsregisseur” durch die Arbeit nachhal die Beziehung Gruberovas zu ihrem erklärten Zierde gereichen würde. Wie hat hört, man Holzverschalung, die jeder Gothic-Pizzeria zur gisseur wenig eingefallen. Hauptsächlich eine vorgeschlagen hatte Zürich), ist (für dem Re obwohl Christof Loy das Stück der Gruberova „Fremden” insSchwitzen. ZurInszenierung, Könnens, kommt beider Virtuosa-Rolle der der Wien gerne weg.“ mal Das findenDeswe wir auch. eigentlich keine Opern,aberich gehe abends In unserbevorzugtes Café Imperial zieht sehrrealistisch (in diesem Blatt): „Ich mag einstecken. „Triumph Als des Wil

nämlich, auf der Höhe ihres „Straniera“ Nina Stemme am

Christa Lud Theater an . Am10. ------Orchestra (22.,23.3.)einsame Höhepunkte bil von Werk folgt dem Stück „L’autre Tartuffe“ und er „Figaro“).Paisiellos undMozarts „Barbier“ Das Beaumarchais-Vertonung der Spielzeit (nach nen Ophelia-Liederabend (23.4.).Daniel Ba Musikverein. Hier zeigt sehen, ist genügsam geworden. zum Zurück Zerplatzen bringen. Auch Petrenko, wie wir ner möglichen Rattle-Nachfolge inBerlin zum komme nicht. Nun, das dürfte den Traum sei er möge doch kurzobenundsagen, anrufen er des Hauses erschienen dem undhabe gesagt, den Berliner Philharmonikern beimPförtner vor seinemletzten, geplanten bei Gastspiel que“). Von Petrenko wird erzählt, er seiamTag lioz’ unvermeidlicher „Symphonie fantasti trenko schen Programmen, Dirigent: schen Philharmonie teste eindreitägiges der Gastspiel später weiter. zählt die Handlung des „Figaro“ zwanzig Jahre hauds „Lamère coupable“ lich. Ober, zahlen! konzert). Das wird unbescheiden gut. Hoffent mit Christian TetzlaffSchumann-Violin beim den Wiener Symphonikern (21.,22.4., zurück den. Ticciati kehrt kurzdanach zu nocheinmal spiele des aus (20.,21.5.). die StaatskapelleThielemann führt Dresden schön nachzuhören (5.,8.,10.,12.5.). Christian Schubert-Sonaten vor, wie auf CD bereits sehr renboim seineErstbegegnung führt (!) mitelf Theater ander Wien von in Gestalt deckung der Saison folgt danach ab8.Maiim lerteuerste mit.Die interessanteste Wiederent gastiert unter dem anspruchsvollen 19., 21., 22.3.). Das Bayerische Staatsorchester Im Musikverein ist das weitaus Interessan Im Wiener Konzerthaus dürften die Gast Robin Ticciati (20.4.,mitRavel, undBer Hartmann Cuarteto Casals Cuarteto mit dem Scottish Chamber (mitböhmisch-mähri Anna Prohaska (25.,26.3.)sowie . Esist die dritte Jiří Bělohlávek Darius Mil Darius Tschechi Kirill Pe ei ------, gibt einRecital Anna Prohaska einen Abend: Aufgekratzt: Leidenschaft gepfefferter Casals spielt mit Cuarteto Das Schumann fürdann nochmal Orchestra,Chamber mit demScottish Ticciati kommt erst kleinkariert: Robin Von wegen Ophelia für

33 ten. Leicht bröckelig, aber immer noch die eu- ropäischste Stadt des Ostens. Mit Kanälen und Noch immer dem Newa-Fluss. Mit fünf Millionen Einwoh- Kristall: nern und doch intim. Mit klirrklaren Wintern Der Große und den magischen Weißen Nächten, wäh- Saal der Phil- rend derer niemand zu schlafen scheint, alle harmonie in St. Petersburg wie in Trance durch die ewige Dämmerung wandeln. Eine Stadt der Vergangenheit, mit aller- größter kulturgeschichtlicher Historie. Die 2300 schützenswerten Gebäude sind längst schon UNESCO Weltkulturerbe. St. Petersburg war Zarensitz und Regierungsort während 200 Jahren. Erst haben hier Italiener wie Pai- siello und Domenico Cimarosa auf Einladung von Katharina der Großen den Opernton an- gegeben, später die Nationalkomponisten des Mächtigen Häuflein, dann Dmitri Schostako- witsch.

, Musikstadt ­Clara Schumann, ­, St. Petersburg Peter Tschaikow- ski, Modest Mus- 2300 UNESCO-geschützte Gebäude, alter Zaren- sorgski und Nikolai glanz und neue Musiktheatertechnik: Großfürst Rimski-Korsakow Gergiev und die Ballett-Eleganz von St. Peters- – sie alle traten in der Philharmonie burg. Von Matthias Siehler auf.“

ie – historisch gewordene – kulturel- Ja, das und nur das ist St. Peterburg. Stein Seine Heimat war die heute noch am Platz le Vielfalt dieser Stadt ist einzigartig. gewordene Stadtvision Peters des Großen. Ge- der Akademie gelegene Philharmonie. 1802 Da sitzt man im rosa Licht der Wei- gründet 1703, schnell angelegt, über Jahrhun- entstand in St. Petersburg die erste Philhar- Dßen Nächte im französisch zurecht derte verfeinert. Später auch Petrograd und monische Gesellschaft Europas. Der Konzert- geschnippelten Sommergarten unter einer Leningrad geheißen. Ort aller nur möglichen saal mit über 1500 Sitzplätzen wurde 1839 von lila Flieder umrahmten Griechengöttin, ei- eklektischen Baustile von Barock bis Jugend- nach dem Entwurf des Architekten Paul Jacot nen echten Cappuccino im Pappbecher, hinter stil, Empire bis Neue Sachlichkeit, Neorokoko errichtet; die Fassaden wurden von Carlo Rossi sich den Sommerpalast Peters des Großen mit bis russische Nationalromantik und holländi- entworfen. Ursprünglich war das Gebäude für Schlüter-Reliefs und Delfter Kacheln, vor sich schen Backsteinen. Und ein paar ägyptische die Versammlung der Adligen bestimmt. Doch das klassizistische Ingenieursschloss, in dem Sphingen stehen auch herum. schon im 19. Jahrhundert traten hier Franz Zar Paul I. von einem Leibgardisten erwürgt Elegant. Verspielt. Dottergelb. Cremeweiß. Liszt, Anton Rubinstein, Clara Schumann, Ri- wurde, und lauscht einem Jugendorchester, Kirschblütenrosa. Pistaziengrün. Mit pracht- chard Wagner, Pauline Viardot-García, Peter das – flankiert von zwei steinernen Genien – vollen Schlössern, mächtigen Kirchen, gran- Tschaikowski, Modest Mussorgski und Nikolai

das Violinkonzert von Vieuxtemps probiert. diosen Boulevards, schönen Plätzen und Gär- Rimski-Korsakow auf. (r.) Baranovsky Ingvar-fed/WikiCommons (o.); WikiCommons (u.); Valentin Foto:

34 Während der Leningrader Blockade, am brierend warmen Akustik. Nach innen zeigt innen eisvogelblau, cremeweiß und golden, es ist 9. August 1942 wurde Schostakowitschs Sie- sich hier gewandte Schlichtheit, doch zielsi- längst nicht mehr zeitgemäß. Für den expandie- bente „Leningrader“ Sinfonie aufgeführt. cheres Geltungsbewusstsein. renden Gergiev, der sein Opern- und Ballettthea- Heute sind hier die Sankt Petersburger Phil- Auf der Bühne standen bei der ersten Gala ter seit 1888 als Chefdirigent und seit 1996 auch harmoniker mit ihrem Chefdirigenten Juri im Mai 2013 Plácido Domingo, Anna Netrebko als Intendant zu einer weltweit angesehenen, de- Temirkanow sowie das Akademische Sinfonie- und der deutsche Bass René Pape. Und natür- visenbringenden Marke geformt hat, ist es eher orchester der Sankt-Petersburger Philharmo- lich neben dem hervorragenden, von Gergiev ge- eine Bürde. nie unter Alexandr Dmitrjew zu Hause. formten Orchester, auf wohlgeformten Beinen Deshalb türmt sich jetzt zehnstöckig entlang Nicht weit weg davon stehen das Operet- der Dekabristenstraße diese neue, tentheater und das Mikhailovsky Theater. Es unproportioniert monströse Jura- ist nach jahrzehntelanger Vernachlässigung stein-, Stahl- und Glaskiste, die für als „Maly“ – Kleines Theater – ein Haus mit Stars of the White über 534 Millionen Euro zu den bedeutender Vergangenheit und gesicher- teuersten Theaterbauten der Welt ter Gegenwart. Hier brachten nach der Eröff- Nights zählt. Ermöglicht mit russischen nung 1833 französische und deutsche Thea- Staatsgeldern – von gleich zwei Za- tertruppen unter Protektion des Großfürsten ren, namens Vladimir und Valery. Michael den Westen nach Petersburg, Das Festival „Stars of the White Nights“ wird zu Gergiev führt mit den beiden hier wurde Schostakowitschs den besten Klassikfesten der Welt gezählt, es Opernhäusern sowie dem nahen, gehört zu den beliebtesten und vielfäl- ebenfalls Musiktheater anbieten- „Nase“ uraufgeführt und von Mariinsky II – hier aus trat auch des- das wohl teuerste tigsten Musikveranstaltungen in Russ- den Mariinsky-Konzertsaal im 2003 sen „Lady Macbeth von Opernhaus land. Valery Gergiev gründete es abgebrannten historischen Kulis- Mzensk“ ihren Sieges- der Welt 1993 als „musikalisches Geschenk senlager gleich drei Bühnen; hinzu zug an, bis Stalin die- der Solisten des Mariinsky Thea- kommt das Rimsky-Korsakow-Kon- sem Erfolg mit dem ters an die Stadt“. Über die letz- servatorium, wo auch Gergiev stu- in der sowjetischen ten 20 Jahre hat es sich von 10 Ta- diert hat, mit einem weiteren Thea- Musikgeschichte be- gen Dauer auf einen Zeitraum ter. Über 2500 Mitarbeiter herrscht rüchtigten Prawda- von bis zu drei Monaten ausge- er, allein das Orchester wird jetzt Artikel „Chaos statt dehnt. 2015 wird es vom 28. Mai auf 250 feste Musiker aufgestockt, Musik“ ein Ende ma- bis zum 31. Juli reichen. Das genaue die vier Aufführungen gleichzeitig chen ließ. Programm wird Ende März/Anfang meistern sollen. Heute lässt hier der April veröffentlicht. Doch das ist längst nicht al- russische Obstimporteur Jedes Jahr präsentiert das Festival die les. Oper und Ballett gibt es auch Nummer eins, Wladimir Kekhman, besten Opern- und Ballettaufführungen des im historischen, amphitheatrali- dessen Leidenschaft auf die Oper gerich - Mariinsky Theaters, das gesamte Spektrum des sinfoni- schen Eremitage-Theater. Und wer tet ist, den Rubel rollen. Das Haus glänzt wie- schen Repertoires, Meisterwerke der Kammermusik und Glück hat, bekommt Karten für das der golden und samtig rot. Vor allem sein Bal- Theaterpremieren. Über viele Jahre gab es auch große Zy- gar nicht weit weg vom Mariinsky lett macht im Ausland mit teuer eingekauften klen wie Wagners „Ring“, Sinfonien von Sergei Prokofjew, gelegene Privattheater im Yussu- Stars Furore. Kekhman ist hier nicht nur of- Dmitri Schostakowitsch und Gustav Mahler, die Konzer- pov-Palais an der Moika. Dort lässt fiziell Intendant, sondern auch sein eigener te von Ludwig van Beethoven, Opern, Ballette und sinfoni- sich das Gruseln über die Wachs- Hauptsponsor, der den 14 Millionen Dollar sche Musik von Peter Tschaikowski. Ableger gibt es inzwi- figuren-Schau, die die Ermordung Etat aufstockt, wenn es nötig ist. Und er ver- schen auch in Moskau und in den Städten des nordwestli- Rasputins im dortigen Keller zeigt, sucht trotzig, dem heutigen Operngroßfürsten chen Russlands; zusätzlich finden Open-Air-Konzerte statt. am besten bei einem Arienabend Valery Gergiev Paroli zu bieten. Das aber ist auf der goldglänzenden Minibüh- schwierig. Denn dessen Imperium ist längst ne vergessen. Russland war eben riesengroß. immer schon beides: Schönheit das Juwel des Hauses – das Ballett. Auch wäh- und Grausamkeit. Und die liegen auch im kultu- Iranischer Onyx, brasilianischer rend der Sowjetzeit gefeiert für seinen reinen rell verfeinerten St. Petersburg ziemlich eng bei- Marmor, deutsche Buche Stil, seine feinen Linien, seine poetische Eleganz. sammen. Vor zwei Jahren hat Gergiev zudem mit Thea- Und das alles im größten, produktivsten Mu- tertechnik auf der Höhe der Zeit den prestige- siktheaterkomplex der Welt. Vor zwei Dekaden www.philharmonia.spb.ru trächtigsten kulturellen Neubau seit der Za- hätte in Russland keiner von einem Opernhaus www.mariinsky.ru/en ren-Ära eröffnet: Das Mariinksy II mit 4000 wie diesem zu träumen gewagt. Denn das alte Quadratmeter iranischem, von LED-Technik Mariinsky Theater, das Zar Alexander II. 1860 zu hinterleuchtetem Onyx, brasilianischem Mar- Ehren seiner deutschen Frau Marie von Hessen-

Foto: Ingvar-fed/WikiCommons (o.); WikiCommons (u.); Valentin Baranovsky (r.) Baranovsky Ingvar-fed/WikiCommons (o.); WikiCommons (u.); Valentin Foto: mor, Buche aus Deutschland, ebenso einer vi- Darmstadt errichten ließ, vielfach umgemodelt,

35 I Von Alte Musikinzeitgemäßem Design: Regional ist ist Regional Montforthaus klassische Konzerte fitmachenfür klassische Konzerte FeldkircherDas Montforthaus will 36 das 21. Jahrhundert. das 21.Jahrhundert. der Kinoleinwand auf, und wäh den Typen frei, dem ergegenüber sitzt –Marlonsitzt Brando, der die mera sehrlangsam den Blick auf rend erweiter redet gibt die Ka erste Wahl erste die Glatze einesMannesauf eine Stimmeaus dem Off. ch glaube anAmerika“, sagt Dann tauchtwie einMond

C arsten Nie arsten - - m – der malerischeMarktplatz des draußen zu gehen, wo sich uns eine ganz andere Szenerie öffnet vorarlbergischen Städtchens Feld spielt. Doch nun fällt helles Tages nunspielt. fällt Doch Hauptrolle inCoppolas Pate“ „Der nutzen den Augenblick, umnach hat die Kinotür geöffnet undwir licht auf die Leinwand: Jemand ann

- - „Montforter Zwischentöne“, deren der Filmgeschichte. Die nonstop als somarode, dass einNeubau ginellsten Eröffnungssequenzen arlberger Autor Wolfgang Mörth erste Staffelunter dem Motto „an erschien: Für die 34.000-Ein effizienter alseine Renovierung ein multifunktionelles Kultur-, einiger der berühmtesten undori von beeindruckender Hässlich worden. sich bald Dieses erwies wohnerstadt undihrehrgeiziges siker anzuschauen. Was wirsa Jahre. Eiligwar nacheinemBrand zusammengestellt hat, ist dabei zentrums Montforthaus undden Montforthaus zentrums nur einevon vielen unkonventio bauten Kultur- und Kongress Feldkirch ihrerseits einenAnfang nellen Ideen, mitdenen die Stadt reist, um uns nur einenFilmklas Kongress- undFreizeitzentrum Start der VeranstaltungsreiheStart feiert – die Eröffnung des neu er Stadt einerBausünde der 70er fangen –überdas Beginnen“ steht. Stadtmarketingteam die beste Ge kirch. Wir sindnicht hierher ge legenheit, einHaus zu planen, das keit aus dem Boden gestampft hen, war die Zusammenstellung laufende Filmrolle, die der Vor Das neue Haus verdankt die ------Transparent und Musik-Wochen wohlgerundet: ausgefuchsten Das Montfort Das Architektenbüro Hascher Jeh des Saals bishinzu den buntge gen vermietet. Die Aufgabe, die gend Kongresse für undTagun genveranstaltung des Hauses, das gerten Wochenenden des Jahres architektonisch undinhaltlich Malerkitteln hergestellt wurden. planerischer Orgelton Nachhaltigkeit als strahlungskraft zu gestalten, liegt se Lücke sinnvoll mitregionalem sehbaren, galeriegesäumten Foyer seine Räume ansonsten überwie stattfinden, sinddie einzige Ei zur Identität der Stadtpasst. benpersonals, die aus recycelten Ehrgeizig ist das „Nach Thema menschwerpunkt andrei verlän musterten Westen des Gardero ramarmor undseinemoffen ein Elegant sich nun der fügt vom Bezug undüberregionaler Aus unterhalbin die Altstadt der mit über die aus regionalem Birnen Heizung auf Grundwasserbasis ter jeweils einemeigenen The telalterlichen Schattenburg ein. ßenden Fassadeßenden aus weißem Ju holz gefertigte Außenverkleidung haltigkeit“ durchgeführt –von der le entworfene Bau mitseiner flie kirch lädtzu haus inFeld Die „Zwischentöne“, die un enden ------

Foto: Dietmar Mathis Foto: Dietmar Mathis „streiten –Zum GlückKonflikt?!“ lautet Zweifelnde Minnesänger findige Nonnen, Tournee-Einerlei Auf denAnfang folgt derStreit: Denn derobe biszur Galerie inBeschlag dem Berliner Radialsystem be delt, während Folkert Uhde mit schen dem16.und29.November mit sänger Hugovon Montfort benannten schentöne“, dievom 1.bis5.Julistatt sucht auch das „Konzert fürAkkordeon,sucht auchdas„Konzert finden. MitdabeisindauchdieGewin Teilhabe statt Repräsentanz set dem Thema „glauben–Zwischen Zwei der Streit- wieVeranstaltungskultur gangskonzerten insDachcafé. Auf geflogen und „wie vom Helikop das Motto derzweiten „Montforter Zwi abgeworfen werden, umdanach Uhde einFeuerwerk aneigenen cher scharenweise zu Sonnenauf ner desHUGO, einemnachdemMinne aufzudecken, bevor daserste Jahrzwi Kreativinsel statt wie öde man Kongresssettings wie Kongressbereich, beider re spurlos zur nächsten Veranstal Gögl undFolkert Uhde. Die künst starrte Formate aufzubrechen: te Konzertidee: Sie wird Sie te Konzertidee: alsPreis im Landgerichts umgesetzt. NeueWege Landgerichts umgesetzt. Ideen entgegen. Ineiner„gro in „erzählende Räume“ verwan mit der Frage auseinandergesetzt, nommierte Spitzenkräfte ein gängigenDer Praxis imFestival- des „Konzertdesigners“ruf schuf. reits einenKonzertort innova für in den Händen von Hans-Joachim Intensiv hat sich GöglalsKura nehmen undlocken die Feldkir fel undOffenbarung“ ausklingt. Nonne, Historiker undKonfliktforscher“ tung zu enteilen, setzenGöglund überdem Veranstaltungsortter“ sich auchfür gleich nochden Be tive Konzertformate initiierte und tor undKommunikationsberater ßen Hausmusik“ lassen sie Hausmusik“ Musi ßen ler das gesamte Haus von der Gar ker, Wissenschaftler undErzäh lerischen Leiter eintder Wille, er Schwurgerichtssaal desFeldkircherSchwurgerichtssaal Studierenden-Wettbewerb umdiebes ------„streiten –Zum Glück Konflikt?!“, - at Verse der Feldkircher Dichterin www.montforter-zwischentoene. der Kamera von den ersten Mo genen Erzählungen mitden zeit animieren, Musiker zu „Salons“ in aufdringliche Lichtregie, impro . Juli 1. –5. erleben nun, wie sich die lustig, es schwer haben. wie exponierten Bühne sitzen, verliebten Vorarlberger prägen visierte Vor- undNachspiele und Gespräch bringen oder sie dazu ständig auf: Mozarts Jupitersinfoständig auf: Mozarts schüchtern, bewegt oder einfach sikern auf der zugleich intimen sensibel integriert durch eineun sich tief ein.Marlon Brando wird sogar eigene Kompositionen des zen sie, wenn sie die Besucherin ihre Eigenheime undWGs einzu moderierten „Speak-Datings“ ins menten ihrer Beziehung zu erzäh überschäumend verliebt vorgetra Paula Ludwig. Die Gesichter der Lautenisten Lee Santana über los wirkenden Liedern verbinden: len. Die Zuhörer, die mitden Mu laden. Montforter Zwischentöne Montforter ------Nicht jedes Konzept geht voll dafür dasdafür Abschlusskon des Kosmos verbinden. dem Auftritt eines Wissen den interpolierten „spa duzierbares Festivalhigh dern, die die Sängerin Do geti und Sciarrino sowie ger Symphonieorchester cigen“ Klängen von Li von barocken Liebeslie von Geschichtensammlern Zum Vorzeigeprojekt wird paare dazu animierte, vor sen schickte ein Team man semble „The Age of Passion“ say überdie Entstehung schafts-Slammers zum Es zert: Manbegnügte sich nicht damit, die Sammlung rothee Mields und das En durchrung das Vorarlber nie willsich inder Auffüh in die Region, das die un und auch anderswo repro mitbrachten, als isoliertes noch nicht zwingend mit terschiedlichsten Liebes light auszustellen. Stattdes RZ_RSF_Rondo_109x150mm_Tik.indd 1 37 ------Michael Hofstetter,ValerSabadusu.v.a.m. www.styriarte.com •Tel:0043.316.825 000 Hotelinformation: www.graztourismus.at Concentus MusicusWien,JordiSavall, mit NikolausHarnoncourt, 10.02.15 18:02 borgsOperans Danskompani mit derGöte Hunger nach „Wasteland“ Unstillbarer E Von Movimentos auf höchstem Niveau höchstem auf kompani beidenMovimentos Festwochen. dieGöteborgsOperans­ gastiert Dans ­Damit Originale derbestenChoreografen von heute: 38 der die nach bleibenden Sehnsucht Werten mend zugleich klingt die Musik der Band Stray nicht stillen kann. und beklem Dynamisch fall verweisen auf den ansteigenden Konsum, Werten: R oland Mac oland che, Krankenzimmer undGummi zelle. Müllkörbe undverstreuter Ab in gekachelter Raum, weiß, asep tisch –irgendwo zwischenWaschkü - k es - - - - - 2013 die gleichnamige Vorstellung vorantreibt. wirbelt. selte Choreografie, die ihre Protagonisten im bild für diesebild dynamische, für aberauch verrät mer mehrindie Verödung undden Wahnsinn Dunkle Cellotöne undelektronisch generier derenDogs, „Wasteland“ Album aus dem Jahr te Klänge ergeben einsprechendes Klang

Vielfalt, Vielfalt, - - - -

„Wasteland“ „Frieden“ 1994 eröffnete und von dem Architekten Jan Adolphe Binder. Die gebürtige Rumänin ist in Arts, woArts, sie heute Choreografie unterrichtet. www.movimentos.de de Monte Carlo unddas Cullberg Ballet. 1996 dierte amOslo National College of Performing Tanztruppe aus Schweden vor: die Göteborgs gründete Johannessen das Ensemble Zero Vi gement inzahlreichen Gremien war undJurys aufführungen einund aufführungen gastiert mit diesen ein am Mittellandkanal zu erleben. Die neue Be entwickelt hat.nicht nur Doch durch tänzeri chen mitleidenschaftlicher Expressivität. ensemble zu einemder experimentierfreudigs chen 2011mit„Now SheKnows“ inder Cho ensembles entwickelt, darunter LesBallets Musiktheater-Kompagnie, die auch regelmä GöteborgsOperans Danskompani von einemrenommierten klassischen Ballett Ziel der seitAugust 2011inder zweitgrößten sches Können gelingt es,die individuellen Cha Operans Danskompani. Das Ensemble war sibility Corp.,sibility das beiden Movimentos Festwo schen Opersowie alsBallettdramaturgin der schaut nur nach vorn, ihr ist es ernst mit ei sie alsKuratorin undProgrammdirektorin für zeichnung deut machtnun auch nachaußen zigartigen Novitäten dann anderswo. zwar bereits 2008 mit drei Choreografien zu Direktorin des Berlin Balletts ander Komi ihre Arbeit inBerlin, wo sie als künstlerische aufgewachsenDeutschland undbekannt für rie Chouinard –erlebbar zu machen.Zugleich Larbi Cherkaoui, Saburo Teshigawara undMa berühmter Choreografen –darunter etwa Sidi rakteristika der Arbeiten unterschiedlichster richtet, keine neue, abereinesehrveränderte mierten Movimentos Festwochen, die die Au reografie seinerkünstlerischen Leiterin zu er nem Bekenntnis zur Zeitgenossenschaft.Des Ravels „Boléro“ Kraftwerk imehemaligen VW Deutschen Operfungierte. NebenDeutschen ihrem Enga Izikowitz inBezug zu dem Hafen, den Schiffen, Expo 2000inHannover verantwortlich. internationale Tanzfestivals wiedie auch für ten Ensembles des zeitgenössischen Tanzes tostadt Wolfsburg nun schonzum 13.Malaus Stadt Schwedens alsTanzchefin amtierenden teland“ Die norwegische Tanzschöpferin stu füllt das Ensemblefüllt auch abstrakte Formenspra ßig große Musicals spielt. Adolphe Binder aber Segeln undKränen gestellt Opernhaus mitder Seit 1992hatSeit sie Arbeiten zahlreiche für Tanz lich, dass sie sich bereits seitden 2000erJahren leben war. lädthalb sie berühmte Choreografen Ur für Movimentos Festwochen Vielfalt auf höchstem Niveau, das ist das Mit „Wasteland“ stellt sich beiden renom In Göteborg teil sie sich das mächtige, So jetztauchSo Inger Johannessen „Was für , 10.April – , 15. – 17. je20Uhr April, 17. Mai2015 ------

Foto: Bengt Wanselius/med Foto: Bengt Wanselius/med Sony AnzRondo AprilMai_Div_rz.indd 1 Daniela Barcellona und Wookyung Kim. berühmtem Requiem mitdenMünchner Santana und improvisieren spielen über Hille Perl,Hille ihre Tochter Marthe und Lee welt, denn sie spielen mitelektronisch spielen welt, dennsie BEI SONYMUSIC AKTUELLE NEUHEITEN Haden –esentsteht eineneueKlang- Werke Jahrhunderten sieben aus von Mit Anja Harteros, Georg Zeppenfeld, entstand wenige Monate vorMaazels Marais, Hume,Forqueray bisCharlie Philharmonikern unter LorinMaazel überraschendem Tod im Juli 2014. verstärken Gamben undE-Gitarre. Die Live-AufnahmeDie vonVerdis BORN TO BE MILD VERDIS REQUIEM LORIN MAAZEL Erhältlich ab27.3.15 HILLE PERL www.hillenet.net www.sonymusicclassical.de österreichischen unditalienischen Höfen einmaligen Performance imThéâtre des und einesderbestenBallett-Ensembles Champs-Élysées inParis Pianist spielte THE CHOPINDANCEPROJECT des 18. Jahrhunderts: prachtvolle Arien, Jahrhunderts: 18. des Artemandoline präsentieren Musik von Eine gelungeneVerbindung: Beidieser aus Amerika,inter-aus dasHouston Ballet, Lang Lang Werke vonFrédéric Chopin Kantaten und Mandolinenkonzerte von Hasse, Fux, Bononcini, Händel u.a. pretierte ChopinsMusikpretierte tänzerisch. Erhältlich ab27.3.15www.nuriarial.com Erhältlich als DVD&Blu-rayErhältlich als ab10.4.15 Nuria RialunddasEnsemble & ARTEMANDOLINE SOSPIRI D’AMANTI www.langlang.com LANG LANG LANG NURIA RIAL Meijer französische Werke vonDebussy, auf derHarfeauf –eineinspirierende Reise Ravel, undYann Satie Tiersen (Amélie) Verdis demRoyal Nabuccoaus Opera Auf ihrem neuenAlbum Lavinia spielt House inLondonderhochgelobten Liudmyla Monastyrska, Andrea Carè, Mit Plácido Nabucco, als Domingo Inszenierung Abbado. vonDaniele MIT PLÁCIDODOMINGO www.facebook.com/sonyclassical durch französische die Musik. Erhältlich als DVDundBlu-rayErhältlich als Marianna Pizzolato u.a. VERDIS NABUCCO www.placidodomingo.com LAVINIA MEIJER www.laviniameijer.com VOYAGE 39 10.03.15 15:27 Von und Konzert in Oper Höhepunkte und Premieren: Pleiten Proben, Fanfare 40 Agneta Eichenholz Strauss’ „Daphne“ Dpn) Tänzer, ­(Daphne), Basler Arkadien: mit Zachary Alt

man (Schäfer), R Theater Basel oland Mac oland Chor des -

1938 auf dem Programm: Romei Jentzsch Schwarz lich beginnt sich man, nachhaltiger diesen für „Juliette“ schen. indenmal Streichern blühen, aufrau grünen, moor. Dazu lässt es sinnigen, eine griechische Lucia aus Lammer Apoll gefälschten (mitmancher Höhe: Nurrisiert. zum strahlenden, auch grausamen zuhältnis Leukippos, den der intensive cken. Das das gilt auch ambivalente für Ver raden zu szenischerwe griffigem Leben zu neta Eichenholz sierende Sopranhöhen durchmessenden von der Mutter (grandiose Schlampe: sich die von ihrem Vater wohl missbrauchte, nackten Arbeitern sinnlich dampft, zieht schen „Fests zwischenden halb der Paarung“ gödie“ Lebeneinzuhauchen. tof Loy kirchen, denn In wurde: willesFrauenregisseur 1938.So in jener Zeitangesiedelt, inder sie geschrieben zum Baum, sondern zur mordenden Wahn mit Lorbeerblättern imHaar. wird So sie nicht den Übertritt der Daphne ineineandere Welt jetzt zwischenden Stilen und Stühlen. Plötz BASEL Loy gelingt esspielend, Opernpappkame In Während des dionysi esinErwartung ZÜRICH alslangmähnigen Dorf-Softie charakte , dem esglückt, jener „bukolischen Tra ) verführte Daphne der iri inGestalt ) fällt Christof) fällt ein.Ermotiviert nichts k . Der polyglotte. Der stand bis Martinů liegt Arkadien inGarmisch-Parten es Richard Strauss’ „Daphne“ standebenfalls einStück von insich zurück. Hans Drewanz Bohuslav Martinůs

nochein

Hanna Marco Chris Rolf Ag ist ist ------ins Kellerregal legen zu können. alsbedeu Der Musikgeschichte. Mögen beidieser unver Jahren gesehen hat.erindie Stadtzurück Als Mannes auf das Bild einerFrau, die er vor drei oder der Schlüsselder Träume“ zu erleben. poetischen Musiktheaterhauptwerk „Juliette Originalität ist besonders inseinemsurreal- eleganten Träumer zu interessieren. Martinůs weichlichen KaiserLucio Vero. Homokis waltigen Tenorhauptrolle. René-Magritte-Reminiszenzen, doch schen –angefangen miteinerLokomotive – heitsraum auf die Drehbühne. Durch den rau ten Maleinensich spiegelnden Bibliotheksein si undSchein. Sein ben, verschwindet von immermehrimStrudel er, der glaubt, seineJuliette neuerlich zu ha hier alle ihre verloren Erinnerung Auch haben. um Juliette wiederzufinden, stellt er fest, dass kehrt, die sonamenlos ist wie ihre Bewohner, voll Alter undBestimmung. lene Schneiderman bastian Kohlhepp genzusetzen. koloraturgewandte Der Tenor si Wieler vation steif imDetail undunpersönlich. Musik wirkt beialler Sturm-und-Drang-Inno Liebesgeschichte auf der Stelle tritt? Jommellis lisches Lebenmehratmet, die Intrigen- und was hilft es, wenn diese klanglich theatrakein Philologen Glückstränen in den Augen haben, meidlichen Ausgrabung zum 300.Geburtstag colò Jommelli tendster Komponist seinerZeit engagierte tät StimmeundStatur. mit Sopranlarmoyanz. Aberdie grandiose als hochvirtuose armenischeKönigin ermüdet Juliettes kühl brennender Sopran-Emotionali Immerhin fasziniert (alb-)traumhafte Winkelzüge schlagen müsste. banalisiert mitWiederholungen einStück, das aus. Bühnengeschehen abergeht schnelldie Luft das feinsinnig, dynamisch souverän um.Dem in am Pult der amPult „Berenike“ Erzählt wird da von der Fixierung eines Martinůs MusikMartinůs packt sofort. Dem hatDem selbst einRegieteam wie In Christian Schmidt STUTTGART realismusnahe Regie passt nicht. Sie und umgetauften „Vologeso“ wieder schrieb hier von 1754bis1769 Sergio MorabitoSergio Zürcher Philharmonia singt mit viel Druck den singtmitviel Druck ist erleichtert, man den trotzt alsLucilla wunder Joseph Kaiser stellt zum wiederhol Annette gibt Dasch Ana Durlovski nichts entge nichts Fabio Lui in der ge Andreas setzt setzt Jos Nic He Se ------

Dasch (Juliette)Dasch (Michel), Anette Joseph Kaiser Remineszensen: mit Magritte- Züricher „Juliette“ orchesters Stuttgart desStaats glieder (Lucio Vero), Mit KohlheppSebastian (kaiserliche Diener), na, Thomas Elwin binkosi Mgetyenga Brnc) Them ­(Berenice), Ana Durlovski (Vologeso), MarilleySophie „Berenike“ mit – dieStuttgarter Steife Ausgrabung ­ - - - -

Fotos: Monika Rittershaus/Theater Basel (l.o.); Monika Ritterhaus (r.o.); A. T. Schaefer

Fotos: Herwig Prammer Fotos: Herwig Prammer 1772 verfasstes, imvorrevolutionären Frank 1816 seinen Buffa-Erfolg Barbier „Der Se von von Sevilla“ 8. Mai wird dann die auch im Theater kaum Wien (A), an der Wien Theater villa“ verfertigt. freilich Der geht auf zurück ein notizen der RONDO-Opernkritik der notizen Premieren Doppel: Gezischtes Capo Da wiederum zehn Jahre später auf Befehl von Za Figur des Figaro hat Beaumarchais das Thea Fortsetzung der Familiengeschichte von Figa Beaumarchais. Da folgt am 11.April Mozarts Ein Greis möchte seinreiches Mündel heira Diese sanftere, tiefsinnigere Version –undnicht niorenwohnzimmer Monate gezeigten Beaumarchais-Trilogie. Gey Geyer anden Beginn die seinerdort nächsten Caron de Beaumarchais (1732–1799).Welches Minkowski, seinenLesMusiciens duLouvre Mainstream zu meiden. „Kaum einanderer Au ni Paisiello (1740–1816) vertont worden war. rin Katharinader Großen von dem amSt.Pe reich aufmüpfig die Befindlichkeit desbürger ro unddem gräflichen AlmavivaPaar mitMarc Giovanni Paisiello: „Der Barbier und dem TV-Regisseur Felix Breisach. Abdem ter verändert undgeprägt.“ Deshalb der Tripel- tor zeigt, wie sehrTheater Einfluss Ge auf die te jetzt Theater ander Wien-Intendant Roland tersburger Hof weilenden Neapolitaner Giovan ten. Das ist eineder ältesten Komödienhand des Dichters Pierre-Augustin und Lebemanns lichen Standesthematisierendes Theaterstück lungen der Welt. Gioachino Rossini hat daraus er plant gern inDreiteilern, underversucht den den koloraturquietschigen Rossini-Hit –stell sellschaft nehmen sellschaft kann“, findet er. „Und mit der Sinnliches im Se im Sinnliches ------Wien regiert zuerst die Musik. René Jacobs und wurde freilich deutlich: Auch im Theater an der Harteros muss sich ein vereinzeltes, hartnä Exportweltmeister Exportweltmeister Dass sich Italienseine„Aida“ aus Deutschland in Elefantendungin Musik mitvielen Mozart-Parallelen. Auch An auf CD), die wir nur so nebenbei mitnehmen. nur die Mottenkugel. im sepiabraunen Seniorenwohnzimmer eines am Schlussstatt Rosina immerhin einenDackel alle tragen kann, die ihmkredenzt). man Tat rend Kaufmanndie Blumensträuße gar nicht Stars inAntonio Pappanos hinreißender kon ros undJonas Kaufmann sinddie teutonischen mehr gespielte „Schuldige Mutter“ gezeigt, die beredte Klanganwälte dieser heiter-sinnlichen bekommt, aller jenseits Komödienklischees Giuseppe Verdi: „Aida” Giuseppe bestellt, hätte nie man erwartet! Anja Harte franquistischen Sevilla auf der Stelle. Da rollt oft griff in der Titelrolle. EbensoPietro Spagnioli, haud vertont wurde. BeimPaisiello-Auftakt das Freiburger Barockorchester sind wunderbar des Regieduos Moshe Leiser&Patrice Caurier charakterisiert. Dafür tritt der szenische Humor der den hier aufgewerteten Dottore Bartolo, der die Saga zu einemmelancholisch-sinistren Ab ckiges Buh amEnde zwar gefallen lassen (wäh drè Schuen ist einerdig proletarischer Glücks zertanter in Aufführung Rom (abOktober auch Mailand (I),Mailand Teatro Scala alla schluss führt unddie erstschluss 1966von führt Darius Mil ­ R oland Mackes ------Amneris seitFiorenza Cossotto) keine Chance. Testosteron strotzendenSchrott Erwin (Ram ves Bild der äthiopischen Sklavin, wie dies in wird amEnde einabdichtender Klumpenge Konfektionär besser. EineInterpretation fehlt Ferdinand Wögerbauer kann jeder italienische Himmlisch! Auch Jonas Kaufmannsingtnur Er wird nachStrich undFaden ausgebuht. Was Ekaterina Semenchuk (Amneris)undden von fis) gern inKauf nimmt. alsRamfis (im verfügt Unter ne Inszenierung von Peter Stein in läuft.Dort nellen Freiheit des Tons undder Gefühlsentäu abstrakten des Schemen Bühnenbildes von indolenter Taktierer die ohne Tem Sinnfür Scala reisen, wo die aus Moskau übernomme alles inallem einlebendiges Bild des Opern gänzlich. Überden Käfig der Zisterne, in wel überragende Rachvelishvili Anita (die beste für hättefür sich man keinen Regisseur deutschen gen Tonhöhen; abernicht mehr überdie Töne. sodass die man immerhexenhaftereßerung, tin Lewis’ mädchenhafte Aidahat gegen die les, warm timbriertes undniemals aggressi landes Italiengibt –undauch des Unterschie und Temperamentswechselpo- Verdis. Kris holen müssen. cher Aida und Radamès (Fabio Sartori) sterben, etwas erhofft hatte, wird herb enttäuscht. Die des zwischenRom undMailand. des ist nur ZubinMehta einpragmatischer, ererregung; findet dann aber zu einersensatio der Schallplattengeschichte ohne Beispiel ist. zu Anfang mitder leidigen stimmlichen Dau sächlich zeichnet sie abereinsoseelenvol senes Stück fossilen Elefantenauswurfs. Da schoben, der aussieht wie ein in Bronze gegos Schrott)schied zu Erwin zwar überdie richti im sepiabraunen biere diSiviglia“ Paisiellos „Bar Paisiellos gnoli (Bartolo), gnoli (Bartolo), mit Pietro Spa Seidige KlängeSeidige Wir wollten eigentlich andie Mailänder Einzig wer sich von der Regie Peter Steins Wohnzimmer: Fulvio Bettini (Don Basilio) (Don - -

R obert Fraunholzer 41 ------Das Klassik & Jazz Magazin 2/2015 plus

Bryan Hymel, Pražská 12 Komorní Filharmonie, Emmanuel Villaume François Leleux, ­Emmanuel Héroïque: French Kein Heft 7 Pahud, Münchener Opera Arias ­ ­Kammerorchester (Warner), Gounod: verpassen und in Esterházy Concer- „La reine de Saba“, die neusten CDs tos (Sony/dhm), „Faiblesse de la Haydn: Konzert für race humaine! … Inspirez-moi, reinhören : 2 Liren Nr. 4 F-Dur race divine!“ — 5:29 Emmanuel Pahud, Hob. VIIh:4 (arr. für 3 Kammerorchester Basel, Flöte, Oboe und Orchester), ­ Isabelle Faust, Freiburger ­Giovanni Antonini Finale. Presto — 4:01 (Auszug) 13 Barockorchester, Pablo Revolution (War- Heras-Casado ner), Pleyel: ­ Sophie Karthäuser, Schumann: ­ Flötenkonzert 8 ­Ensemble Correspondan- Violinkonzert C-Dur B. 106, ­ ces, Sébastien Daucé d-Moll WoO 1 (hm), mit dem Rondo (Allegro Delalande: „Le- I. In kräftigem, molto) — 4:50 çons de ténèbres“ nicht zu schnellem RONDO-Abo! (hm), „Jerusalem, Tempo — 5:50 (Auszug) Valer Sabadus, recreation convertere ad 4 - Großes Orchester Graz, Dominum“ — 1:59 Andreas Ottensamer, Michael Hofstetter 14 Leonidas Kavakos, Mozart Castrato Hille Perl, Lee Santana ­Antoine Tamestit u. a. Arias (Naxos/ 9 Brahms: The ­ Oehms), „La finta Born To Be Mild Hungarian ­ giardiniera“ KV (Sony/dhm), O’Ca- Connection ­ Einfach bestellen auf 196, „Se l’augellin rolan: „Molly Half- (Universal/DG), www.rondomagazin.de sen fugge“ — 4:13 penny“ („Carolan’s Traditional: Tänze Dream“) 3:02 aus Transsylvanien — 6:42 Frank Peter Zimmermann, 5 Kammerorchester des Avi Avital, Mahan Henrik Schwarz, Tokio Jan Kobow, Gotthold Symphonieorchester des BR, 10 Esfahani, Ophira Zakai, 15 Secret Orchestra 1 Schwarz, Kammerchor Radoslaw Szulc Patrick Sepec Henrik Schwarz: & Barockorchester Stuttgart, Zimmermann, Avi Avital: Vivaldi Instruments ­Frieder Bernius Mozart (NAXOS/ (Universal/DG), (Sony), Schwarz: Bach: Osterorato- hänssler CLASSIC), Vivaldi: Triosonate „Cloud Three“ — rium, Himmel- Mozart: Adagio C-Dur RV 82, Lar- 3:15 fahrtsoratorium E-Dur KV 261 — ghetto — 3:29 (Note 1/Carus), 6:48 Theresa Kronthaler, Kalle Osteroratorium, Hilary Hahn, Deutsche 16 Kalima, Oliver Potratz „Kommt, eilet und laufet“ — 4:41 Sunhae Im, Akademie für 11 Kammerphilharmonie Kronthaler: The 6 Alte Musik Berlin Bremen, Paavo Järvi Living Loving Maid Blandine Staskiewicz, Orfeo(s): Italie- Mozart, Vieux- (Sony), Purcell: 2 Les Ambassadeurs, Alexis nische und franzö- temps: Violin- „The Fairy Queen“, Kossenko sische Kantaten konzerte ­ „One Charming Händel, Vivaldi: (harmonia mundi), (Universal/DG), Night“ — 4:07 Tempesta (Note 1/ Clérambault: ­ Vieuxtemps: Vio- Glossa), Vivaldi: „Orphée“, „Chantez la victoire linkonzert d-Moll op. 31, Adagio „La verità in ci- éclatante“ — 2:16 (Ausschnitt) religioso — 6:16 mento“, „Io son fra l’onde“ aus — 3:54

42 Dennoch gibt es ein nicht zu überhörendes Problem, mit dem sich auch der Rezensent dieser mit so viel persönlichem Enga- gement verwirklichten CD he- rumquält: Es bleibt ein klangli- K cher Graben bestehen zwischen Bald weg: dem Klang bzw. der Spielweise Alan Gilbert der modernen Oboen einerseits verlässt das KLASSIK und der historisierend ausgerich- NYP teten Continuogruppe anderer- seits. Allzu zuckrig ist das Obo- entimbre, allzu glatt und homo- Johann Sebastian Bach gen präsentiert sich die gesamte Tonskala der mit modernem Klap- Neue Oboen-Sonaten pensystem vervollkommneten In- ●●●○○ strumente. Die unendliche Weich- Ramón Ortega heit im Ein- und Ausschwingen Quero, Tamar eines jeden Tones, die völlige Un- Inbar, Luise Buch- terschiedslosigkeit in der Anspra- Klassik-CD des Monats berger, Peter che durch sämtliche Lagen und Kofler Tonarten hindurch ist so weit ent- Carl Nielsen Berlin Classics/Edel fernt von allem, was historische (53 Min, 1/2014) Rohrblattinstrumente hervorzu- bringen vermögen, dass man we- Sinfonien Nr. 5 & 6 Oboensonaten von Bach? In sei- der den von Christine Schorns- ●●●●● Alan Gilbert, New York Philharmonic ner geistlichen Musik darf die heim geschulten Cembalisten Pe- Dacapo/Naxos 6220625 Oboe oftmals als instrumenta- ter Kofler noch vor allem die auch (SACD, 71 Min., 10/2014) les Pendant zur „Vox Christi“, viel- barock kompetente und hier auf leicht sogar als Sinnbild für den einem barocken Cello spielende Ein Glamourpaar werden Alan Gilbert und zu Gott erhöhten Christus nach Luise Buchberger beneidet: Ihre die New York Philharmonic wohl weiterhin seiner Auferstehung gelten. Aber Aufgabe, zwischen den grundle- nicht abgeben bis zum gerade verkündeten kammermusikalisch blieb für gend verschiedenen Klangwel- Beziehungsschluss, den man für 2017 anvi- die Oboe aus Bachs Feder leider ten zu vermitteln, ist alles ande- siert hat. Trotzdem hat man gerade bei den nichts erhalten. Hier schuf Oboist re als einfach. Wohlgemerkt: Es gemeinsamen Europatourneen nicht nur Ramón Ortega Quero auf kompe- geht hier nicht um kleinliche Erb- Klasse bewiesen, sondern auch im klassi- tente Weise Abhilfe: In Anlehnung senzählerei, sondern um eine schen Repertoire so manches weit übertrof- an die Bearbeitungspraxis Bachs ganz grundsätzliche Diskrepanz, fen, was Gilberts Vorgänger Masur und und seiner Zeitgenossen widmete die die Oboen beim besten Wil- Maazel mit den New Yorkern rückblickend eher halbherzig ausprobiert er eine Reihe von Werken des Tho- len nicht wegartikulieren können. haben. Jetzt liegt die erste und wahrscheinlich zugleich auch einzige Ge- maskantors – darunter die Gam- Letztendlich bleibt es dem Hörer samteinspielung eines sinfonischen Konvoluts vor. Und mit der Fünften bensonate G-Dur BWV 1039, die überlassen, ob er dieses Sandkorn sowie Sechsten des Dänen Carl Nielsen bestätigen Gilbert & Friends das teilweise auch als Orgelbearbei- im Getriebe des Ensembles als in- wahrhaft überragende Leistungsvermögen der ersten beiden Einspielun- tung existiert, und die Flötensona- spirierend oder als störend emp- gen. te BWV 1034 – für die Oboe als So- findet. Michael Wersin Aber möglicherweise kommt diesem Top-Orchester eben eine Klang- loinstrument um. sprache besonders zugute, die in ihrer zerklüfteten und collageartigen Ramón Ortega Quero präsen- Unberechenbarkeit extrem an die von Charles Ives erinnert. Und zum tiert auf dieser CD die neu für sein absoluten Höhepunkt gerät der Finalsatz der frecherweise als „Sinfonia Instrument gewonnene Musik Johann Sebastian Bach semplice“ bezeichneten Sechsten, bei der die Streicher sich ins Walzer- Bachs mit leidenschaftlicher Zu- u. a. Vergnügen stürzen und dabei von den Blechbläsern und der Percussion neigung zum Repertoire und, fast aufs apotheotische Parkett gelockt werden. Da brummt der gesamte Or- Constantin Emanuel familiär, auch zu seinen Mitspie- chesterapparat aus allen Poren – und dennoch hält Alan Gilbert derart singt aus dem Schemelli- lern. Seine Frau Tamar Inbar spielt geschickt die Zügel in den Händen, dass man das gesamte Farben- und Gesangbuch die andere Oboe in der Triosona- Rhythmusspektrum von Nielsen bestaunen kann. Nicht weniger unge- te, und der Münchner Michaels- ●●●●○ hemmt und polystilistisch geht es natürlich auch in der vorletzten von kirchen-Organist Peter Kofler be- Constantin Nielsens insgesamt sechs Sinfonien zu, die er zwischen 1892 und 1925 gleitet das gesamte Programm am Emanuel,­ Ton geschrieben hat. Hier versteht es Gilbert mit der nötigen Ruhe und Um- Cembalo; hinzu kommt in einigen Koopman sicht, das hymnische (Mahler-)Potential dieser Musik weihevoll, aber so Stücken die Cellistin Luise Buch- Challenge Classics ganz ohne zuckersüßen Kitsch dahinschweben zu lassen. Dann legt er berger. All diese Musiker verbindet (55 Min., 9/2014) wieder den Schalter um und treibt das Orchester in Hochspannungsbe- ihre gemeinsame Konzerttätigkeit: reiche hinein, deren Wucht und Kühnheit sich auch dank der phänome- Man ist hörbar gut aufeinander Ton Koopman hat einen herausra- nalen Aufnahmetechnik nahezu eins zu eins vermitteln. 2015 ist übri- eingespielt, man liebt und schätzt genden Knabensopran entdeckt, gens Nielsen-Jahr (150. Geburtstag). Gelungener konnte es gar nicht ein- dieses großartige Repertoire. und er präsentiert ihn mit einem geläutet werden. Guido Fischer 43 Klassik

Programm, das Koopmann’scher zuschieben. Dieser Trend scheint „Musik vor allen anderen Din- Arthur Honegger und Edgard Va- nicht sein könnte: Fast ausschließ- sich jetzt auch bei Klassikaufnah- gen“ – mit diesen Worten zur Do- rèse fahren in „Un grand sommeil lich Gesänge aus Bach-Schemel- men durchzusetzen. Hatten im minanz der Musik beginnt eines noir“ seelenbedrückende Farben li singt Constantin Emanuel, ein vergangenen Herbst Paavo Jär- von Paul Verlaines bekenntnis- auf. Und zwischendurch gibt Ja- 15-jähriger Schweizer, zu Koop- vi und die Kammerphilharmonie reichsten Gedichten „Art poé- roussky ein Empfehlungsschrei- mans gewohnt umtriebigen Con- Bremen zu den Beethoven-Sinfo- tique“. Denn hier breitete er in ben für ein mögliches Offenbach- tinuo-Begleitungen, und Koop- nien die Ouvertüren nachgelegt, schönsten und stimmungsvolls- Engagement ab – in Chabriers man ergänzt die Liederfolge um so gönnen jetzt Riccardo Chail- ten Farben und Bildern quasi „Air de Fisch-Ton-Kann“. Über- kleine Orgelpretiosen von Bach, ly und das Gewandhausorchester das Programm jener symbolis- haupt hört man diesem Recital Buxtehude, Scarlatti und Locatel- den Fans ihres Brahms-Zyklus mit tischen Dichtkunst aus, mit der an, dass es für Jaroussky eine Her- li. Koopmans stupende Fingerfer- den Serenaden eine Zugabe. sich in der zweiten Hälfte des 19. zensangelegenheit gewesen ist, tigkeit – das gesamte Programm Chailly serviert die beiden frü- Jahrhunderts französische Poe- sich nach seinem Erfolgsalbum ist orgelmäßig „nur“ eine Manua- hen Werke mit Mendelssohnscher ten ihre eigene Welt wundersam „Opium“ einmal mehr mit dieser liter-Angelegenheit – ist natürlich Spritzigkeit, unterstreicht durch einrichteten und zauberhaft aus- Epoche zu beschäftigen. Und das ein wesentlicher Reiz dieser CD: delikate Leichtfüßigkeit die Haydn- malten. Und wie die Sprache da- Erstaunliche ist, dass Jaroussky Seine nervös-präzise Artikulati- Nähe, arbeitet die Beethoven-An- bei von der Musik, von ihren da- trotz eines mächtig angestiege- onskunst, seine unstillbare Im- leihen klangprächtig heraus – und hingleitenden und -schwebenden nen Arbeitspensums wieder völ- provisationslust und Verzierungs- lässt zugleich keinen Zweifel da- Zügen an die Hand genommen lig unverbraucht und nahtlos auf freudigkeit begeistern vom ersten ran, dass hier schon unüberhör- werden kann, ja sollte, hat Verlai- seine sängerischen Wunderwaf- bis zum letzten Moment. bar der ganze Brahms drinsteckt. ne auch mit so manchen Gedich- fen von 2009 zurückgreifen konn- Aber der junge Sänger hat Beweglich und transparent, aber ten unterstrichen, die er in Anleh- te. Dazu gehören artikulatorische ebenfalls Großartiges zu bie- auch mächtig und ausladend nung an Mendelssohn einfach als Subtilität, emotionale Unmittel- ten: Sein Timbre ist kein typi- kommt diese überrumpelnde neue „Lieder ohne Worte“ bezeichne- barkeit und nicht zuletzt eine Aus- sches Knabentimbre der durch- Referenzaufnahme daher, gera- te. Dass Verlaines klangsinnliche drucksfinesse, die dem symbolis- schnittlichen Art, – unausgewo- de die fließenden Übergänge zwi- Lyrik viele seiner bekannten Zeit- tischen Denken und Fühlen ganz, gen, leicht überlüftet, wie man es schen Kammermusik und großer genossen wie Chabrier, Debussy ganz nahe kommt. Guido Fischer oft hört – sondern es hat durchaus Sinfonie in der D-Dur-Serenade ge- und Fauré wie Nektar angezogen Anklänge an einen Countertenor- raten den Leipzigern perfekt. und zu Vertonungen inspiriert Stimmklang. Constantin Emanuel Der Maestro schlägt gleich im hat, ist natürlich keine Neuigkeit. verfügt über ein angenehm präg- umfangreichen Eingangssatz sehr Doch wie reich und groß der Ver- Emilio de Cavalieri nantes „Metall“ in seiner oberton- flotte Töne an, nimmt ihn wirklich laine’sche Liederreigen tatsäch- Rappresentatione di reichen Stimme, er führt sie mit „Allegro molto“ und setzt damit lich ist, davon bekommt man erst Anima et di Corpo großer Sicherheit und hält sich nicht nur die Klangschönheit und jetzt eine Ahnung. So hat Philippe stets nahe am Text, ohne dabei je- -opulenz des Orchesters ins vor- Jaroussky insgesamt 43 Vertonun- ●●●●○ mals die Melodielinie zu vernach- teilhafteste Licht, sondern auch gen für seine Verlaine-Hommage Marie-Claude lässigen. Viele interpretatorische dessen Virtuosität, von der auch „Green“ aufgenommen, die nach Chappuis, Jo- Nuancen, die für andere Knaben- der fulminant gespielte Schluss- einem Gedicht des 1896 elendig hannes Weisser, solisten nicht selbstverständlich satz geprägt ist. Im deutlich „se- in Paris Verstorbenen benannt ist. Gyula Orendt, sind, beherrscht er bereits aus renadigeren“ Schwesterwerk in A- Die Komponistenriege um- Mark Milhofer, Marcos Fink, dem Handgelenk, und man darf Dur, das den Musikern nicht min- fasst aber nicht nur bekannte Na- Staatsopernchor Berlin, Con- sich angesichts seines „fortge- der überzeugend gerät, verdienen men wie Chausson, Massenet, certo Vocale, Akademie für Alte schrittenen“ Alters schon jetzt die ganz wunderbaren Bläser im Koechlin und Florent Schmitt, Musik Berlin, René Jacobs fragen, was er später in Männer- langsamen Satz ein dickes Extra- sondern gleichermaßen heu- harmonia mundi stimmlage aus diesen besonde- lob. Eine tolle Idee also, dieses Se- te leicht vergessene Fin de Siècle- (2 CDs, 93 Min., 5/2014) ren Fähigkeiten zu machen in der quel, das eigentlich ein Prequel Tonsetzer wie Déodat de Séverac Lage sein wird. Michael Wersin ist. Michael Blümke und Charles Bordes. Und auch an Emilio de Cavalieris „Rappresen- solche legendären Chansonniers tatione di Anima et di Corpo“, die wie Charles Trenet, Léo Ferré und im Jahre 1600 uraufgeführt wur- Georges Brassens erinnert Frank- de, ist gattungsgeschichtlich so et- Johannes Brahms André Caplet, Claude reichs Countertenor Nr. 1 mal nur was wie der Neandertaler der Mu- Debussy, Gabriel Fauré, mit seinem Klavierpartner Jérô- sikgeschichte: Auf der einen Sei- Serenade Nr. 1 D-Dur op. Charles Trenet u. a. me Ducros, mal mit den Strei- te gehört sie der ausgestorbenen 11 & Serenade Nr. 2 A- chern des Quatuor Ébène. Der be- Spezies des Mysterienspiels an, Dur op. 16 „Green“ (Mélodies sondere Reiz dieser musikalisch doch auf der anderen Seite hat sie fran aises sur des ҫ herrlich stimmungsvollen wie ab- mit ihrem modernen Deklamati- ●●●●● poèmes de Verlaine) Gewandhausor- wechslungsreichen Verlaine-Tour onsstil wichtige Gene an die Oper chester, Riccardo ●●●●● liegt aber immer wieder in den wie auch das Oratorium weiterge- Chailly Philippe Jarous- Quervergleichen eines mehrfach geben. 2012 hat René Jacobs das Decca/Universal sky, Quatuor vertonten Gedichts. Zur ausge- Werk zusammen mit dem Regis- (65 Min., 5/2014) Ébène, Nathalie lassenen Hymne ans Leben gerät seur Achim Freyer an der Staats- Stutzmann, Caplets Fassung von „Green“, wäh- oper Berlin als circensisches Welt- Bei erfolgreichen Filmen ist es Jérôme Ducros; Erato/Warner rend Gabriel Fauré romantische theater aufgeführt, und die äuße- schon länger üblich, ein Sequel (2 CDs, 112 Min., 6 & 10/2014) Wonnen anschlägt und Debussy re Opulenz überträgt sich auch auf oder auch ein Prequel hinterher- eher ins Nachdenkliche verfällt. die musikalische Ausgestaltung. 44 Cavalieri ließ den Interpreten ins- fast nicht mehr ausreicht, um all von Michael Blümke besondere in der Instrumental- die Konfliktherde dieser Erde auf- Vokal total besetzung nämlich beträchtliche zulisten, kann man sich immer- Freiräume – und Jacobs zieht alle hin noch in die Musik flüchten. Gute Zeiten für Raritätenjäger. Von Giovanni Maria Casi- Register: Die Akademie für Alte Doch ganz so einfach macht es ni werden die meisten noch nicht einmal den Namen, Musik ist in mehrere Klanggrup- Jordi Savall nicht. Der 2008 von geschweige denn irgendein Werk gehört haben. Auf CD pen aufgeteilt, die teils als „Him- der UNESCO zum „Artist of Peace“ findet man lediglich einige Orgelstücke des 1652 gebore- melsorchester“ aus der Ferne, teils ausgerufene Gambist, Dirigent, nen Florentiners, der sich nicht nur als Komponist und mit „irdischen“ Klängen von Gam- Ensemble-Gründer und CD-La- Literat hervortat, sondern mit Anfang 20 auch zum Priester weihen ben, Zinken oder Posaunen von beleigener versucht mit nahezu ließ. „Il viaggio di Tobia“ ist das erste seiner vier Oratorien (alle in den der Seitenbühne spielen. Auch der jeder Einspielung stets Brücken 1690er Jahren auf eigene Libretti entstanden), von denen allerdings Chor wechselt effektvoll zwischen zwischen verschiedensten Kultu- nur zwei erhalten sind. Bei Diego Fasolis und seinen Barocchisti ist das Soli und Tuttibesetzung. Die mo- ren zu bauen. Und speziell mit den Werk in zuverlässigen und erfahrenen Händen, zudem bieten die fünf derne Seite der Partitur betonend dickleibigen und glänzend editier- Gesangssolisten Laura Antonaz, Claudine Ansermet, Mya Fracassini, setzt Jacobs die Instrumente nicht ten CD-Büchern formuliert Savall Jeremy Ovenden und Sergio Foresti eine souveräne Leistung, was bei nur als Farbe ein, sondern lässt sie in Essays und zusammen mit be- den beachtlichen Anforderungen ihrer Parts nicht selbstverständlich auch motivisch ein Wörtchen in freundeten Gelehrten schon mal ist. Dynamic/Naxos den Soli mitreden – etwa, wenn Manifeste gegen aktuelle Un- zum Wort „Reichtum“ ein ganzes terdrückung, Ausbeutung und Schon in der letzten Ausgabe gab es eine lohnenswerte Bläserensemble einsetzt oder die Kriegstreibereien. Caldara-Ersteinspielung zu vermelden, der sich jetzt mit Instrumente zum Schluss mit der Ein ganzes, von Grausamkei- „Morte e sepoltura di Christo“ eine weitere hinzuge- verklärten Seele, die sich gegen ten, Überfällen und brüchigen sellt. Das Werk entstand 1724 für den Wiener Hof, an den Körper durchgesetzt hat, in ei- Friedensabkommen geprägtes dem in der Fastenzeit traditionell Kreuzigungs-Oratorien ner Himmelsleiter nach oben stei- Jahrhundert hat Jordi Savall nun – und zwar bis zu sechs verschiedene! – erklangen. Fabio Biondi nimmt gen. All das ist in seinem Klang- mit seinen drei Ensembles musi- sich dieser Trouvaille mit der ihm eigenen Hingabe an, warum er mein- reichtum, seiner Präzision und kalisch porträtiert. Angefangen te, jedem der beiden Teile noch eine Motette voranstellen und Instru- intelligenten Deklamation herr- beim Jahr 1614, in dem die Os- mentalstücke einfügen zu müssen, bleibt sein Geheimnis. Auf Vokal- lich anzuhören. Im Vergleich mit manen einmal mehr nach Euro- seite gibt es zwei Soprane (Maria Grazia Schiavo & Silvia Frigato) mit Christina Pluhars früherer, in pa griffen und die Juden in Frank- nicht sonderlich attraktiven Stimmen zu vermelden, die sich aber im- den Rezitativen schlanker besetz- furt zum Freiwild wurden, bis hin merhin als sichere und ausdrucksintensive Stilistinnen erweisen. Dazu ten Einspielung, die auch die Ein- zur Belagerung Barcelonas 1714 gesellen sich Martina Bellis interessanter, etwas gaumiger Alt, der flüsse von volkstümlichen spiri- reicht die Chronik des Projekts leicht ansprechende lyrische Tenor von Anicio Zorzi Giustiniani und tuellen Gesängen stärker betonte, „Krieg & Frieden“. Um anhand Ugo Guagliardos resonanzreicher, beweglicher Bass. Glossa/Note 1 wirkt Jacobs‘ Interpretation aller- der passenden, stets kunstvollen dings auch eine Spur schwerfälli- Auf bekannteren Pfaden wandelt Laurence Cummings, ger: Während er die Zuhörer mit der nach seinem ebenfalls als Mitschnitt erhältlichem Himmel und Hölle beeindruckt, „Joshua“ vom London Handel Festival 2008 das Oratori- wissen Pluhars Protagonisten um im vergangenen Jahr auch in Göttingen aufführte auch mal mit bloßem Charme von Noch viel mehr und nun mit zwei CD-Versionen auf dem Markt vertreten ihrer Heilsgewissheit zu erzählen. Rezensionen auf ist. Den Vorzug kann man ohne Zögern dieser neueren Veröffentli- Carsten Niemann rondomagazin.de chung geben, allein schon wegen Kenneth Tarver in der Titelrolle. Doch auch Anna Dennis, Renata Pokupić (mit leichten Abstrichen) und Tobias Berndt sowie der hervorragende NDR Chor, dem ein Großteil der knapp zwei Stunden Musik zufällt, überzeugen auf ganzer Linie. Accent/ Marc-Antoine Charpen- Note 1 tier, Antonio Caldara, Tänze, Märsche, Fanfaren, Jubel- Heinrich Ignaz Franz chöre und Lamenti die mahnen- 4 × Händel und 4 × Vivaldi mit einem Schuss Porpora Biber u. a. de Geschichte einer blutigen Epo- und Pergolesi – so heißen die Zutaten von „Tempesta“, che zu erzählen, hat Savall nicht dem neuen Recital von Blandine Staskiewicz. Auch wenn Krieg & Frieden nur auf neuestes Tonmaterial zu- es der Titel suggeriert, wird hier natürlich nicht nur ge- 1614 – 1714 rückgegriffen, sondern sich in sei- tobt und gewütet, der Sturm legt sich dazwischen auch ●●●○○ nem eigenen riesigen Schallar- wieder, um dann von neuem aufzubrausen. Das gut zusammengestell- Hespèrion XXI, chiv bedient. Doch da die Musikfi- te Programm profitiert nicht zuletzt von der Beteiligung des Ensembles Le Concert des letstücke etwa eines Marc-Antoine „Les Ambassadeurs“ unter Alexis Kossenko, das wirklich weiß, was Nations, La Charpentier, wie die Krönungs-„- Klangrede bedeutet und der Französin ein inspirierender Partner ist. Capella Reial de Chaconne“ von oder Die tieferen Lagen ihres Mezzosoprans sind noch ausbaufähig, ansons- Catalunya, Jordi die katalanische Hymne auf ge- ten bringt sie stimmlich alles mit, was man sich für ein solches Pro- Savall wohnt höchstem Savall-Niveau gramm wünscht. Mit der Exuberanz und ultimativen Furchtlosigkeit ei- Alia Vox/harmonia mundi erklingen, fährt einem bei die- ner Simone Kermes kann sie es zwar nicht aufnehmen, doch liefert (2 SACDs, 154 Min., 1996 – 2014) sem historischen Klangspiegel- Blandine Staskiewicz mit „Tempesta“ zweifellos eine beeindruckende bild nicht etwa der Schrecken in Visitenkarte ab. Glossa/Note 1 Wenn die Zeiten von Tag zu Tag die Glieder. Vielmehr stellt sich Abonnenten-CD: Track 2 unruhiger werden und die Sende- schneller als gedacht der pure Ge- zeit der Abendnachrichten schon nuss ein. Guido Fischer 45 Klassik

wie gesagt zwar mit keinem der äußeren Reichtums dieser Mu- sind die in üppige Sechsstimmig- Franҫois Devienne, Lui- vier Werke anzetteln können. Da- sik angeht. Roth leuchtet die Ge- keit gefassten Sätze Marenzios – gi Gianella, Christoph für sind sie allzu sehr Kinder des danken der Choräle und Gebete sie sind Steilvorlagen für die Ent- Willibald Gluck, Ignaz 18. Jahrhunderts. Dass man trotz- mit Finesse und Zauber aus. Zu- faltung der jugendlichen Timbres Pleyel dem keine beliebigen Leichtge- gleich weiß er um die kammer- mit biegsamen, leicht anspre- wichte geboten bekommt, liegt an musikalische Delikatesse sowie chenden Stimmen, mit denen die „Revolution“ (Flöten- Pahud und seinen hellwach agie- die schwungvoll dahinströmen- Interpreten einmal mehr jene al- konzerte) renden Mitstreitern, an dem von den Züge einer Orgelmusik, die ten Partituren auf zauberhafte ●●●●○ Giovanni Antonini mal angefeuer- bei nur einem Funken spieltech- Weise zum Höreindruck machen. Emmanuel Pahud, ten und dann wieder wohldosiert nischer Anstrengung sofort ihre Wir hoffen auf viele weitere Alben Kammerorchester an die Zügel genommenen Kam- ganzen Reize verlieren würde. dieser Art. Michael Wersin Basel, Giovanni merorchester Basel. Pahuds un- Dass sie jetzt in allen herrlichsten Antonini gemein natürlich wirkendes Spiel Farben erblühen kann, spricht da- Warner erweist sich dabei als höchst elo- her für Roths Kunst und die Qua- (73 Min., 7/2014) quent und nuancenreich, als ful- lität dieser nur vom Aufnahmeda- Marianna Martines minant im Zügigen sowie als groß tum her leicht historischen, nun La tempesta Nach seiner letzten Einspielung, im lyrischen Ton. Auf diesem Ni- erstmals in gebündelter CD-Box die zu einer musikalisch gelun- veau gespielt, war diese Musik da- veröffentlichten Aufnahmen. ●●●●○ genen Würdigung vom „Flöten“- mals zu Recht mit sich im Reinen. Guido Fischer Anna Bonita- Fritz geriet, bricht Emmanuel Pa- Guido Fischer tibus, La Flori- hud in eine Stadt und Zeit auf, die Abonnenten-CD: Track 3 diana, Nicoleta auch für Friedrich den Großen Paraschivescu kein Zuckerschlecken geworden Luca Marenzio deutsche harmonia mundi/Sony wäre. Denn die französischen Re- (66 Min., 2/2014) Quinto libro di madrigali volutionäre hätten auch mit die- César Franck sem Vertreter des preußischen Hildegard von Bingen im 12., Bar- Orgelwerke ●●●●● Absolutismus kurzen Prozess ge- La Compagnia del bara Strozzi und Elisabeth Jacquet macht. Doch wenngleich auf Pa- ●●●●○ Madrigale de la Guerre im 17. Jahrhundert – huds vierteiliger Konzertsamm- Daniel Roth Glossa/Note 1 das war‘s auch schon mit den Ge- lung „Revolution“ draufsteht und Motette/harmo- 74 Min., 2, 6, schlechtsgenossinnen, die es vor die eingespielten Komponisten al- nia mundi 9/2011 & 9/2014 ihr als Komponistinnen zu einiger lesamt etwas mit Paris zu tun ha- (3 CDs, 219 Min) Bekanntheit gebracht haben. Bei ben, wird man hier nicht Ohren- Ebenso edel und geschmackvoll Marianna Martines, 1744 in Wien zeuge eines radikal neuen Klang- Wer wie Daniel Roth auf einem wie die Aufmachung dieses Al- geboren, spielte die richtige Nach- zeitalters. Vielmehr strahlen und der traditionsreichsten Orgelthro- bums ist nicht allein die darin ent- barschaft sicher eine nicht ganz un- atmen die vier ausgewählten Kon- ne Frankreichs sitzt, in der Pari- haltene Musik, sondern auch ihre wichtige Rolle. Tür an Tür mit Me- zerte, die mehr oder weniger im ser Kirche Saint-Sulpice, der muss Darbietung durch „La Compagnia tastasio in jenem berühmten Haus Umkreis von 1789 entstanden zwangsläufig schon früh das Erbe del Madrigale“. Dieses Ensemble direkt neben der Michaelerkir- sind, eher eine wohlige Vertraut- der muttersprachlichen Orgelmu- gehört – neben der teilweise iden- che lebend, bekam sie bereits als heit aus. sik verinnerlicht haben. Immerhin tisch besetzten Gruppe „La Vene- 10-Jährige Klavierunterricht von Ein erst 1941 veröffentlichtes schlugen vor ihm Charles-Marie xiana“ – zu den derzeit allerfeinsten Haydn, der zufällig auch im Haus Flötenkonzert von Christoph Wil- Widor und Marcel Dupré die Cavail- Interpreten der ungezählten Schät- wohnte und wurde außerdem Ge- libald Gluck macht aus dem mit- lé-Coll-Orgel. Der französische Or- ze aus dem Reich der Madrigale. sangsschülerin von Porpora. schwingenden, nun einschmei- gelbaurevolutionär war aber eben Mit dem „Quinto libro“ von Kein Wunder also, dass die chelnd galanten Barockerbe kei- im Laufe seines Lebens nicht nur in Marenzio haben sich die Sänger junge Dame sowohl als Sänge- nen Hehl. Das mit klassischem Paris fleißig, sondern entwarf etwa ein Repertoire ausgesucht, das rin wie auch als Cembalistin und Schwung aufgeladene Konzert des ein Instrument auch für die Kirche noch nicht von Chromatik, gewag- Komponistin sehr angesehen in Paris ansässigen Haydn-Schü- im baskischen San Sebastián sowie ten Sprüngen und frei eintreten- war und Kaiserin Maria Theresia lers Ignaz Pleyel war ursprüng- für die Kathedrale im bretonischen den Dissonanzen durchzogen ist sie häufig zum Musizieren in die lich für Klarinette geschrieben Saint-Brieuc. Und so startete Roth wie später die Madrigale Gesual- gleich gegenüber liegende Hof- worden, bevor es 1799 eben auch bereits in den 1990er Jahren zu ei- dos, Pallavicinos und auch Mon- burg rief. Mit 29 Jahren wurde Ma- in der Fassung für Flöte erschien. ner kleinen Cavaillé-Coll-Pilger- teverdis, welche den ereignisrei- rianna Martines als erste Frau in Und zeitgleich sollen der Italiener tour, um an insgesamt drei Instru- chen Übergang in die Barockzeit die ehrwürdige Accademia Fil- Luigi Gianella sowie der Franzose menten sich dem Orgelschaffen widerspiegeln. Dennoch war auch armonica in Bologna aufgenom- Franҫois Devienne das Pariser Pu- von César Franck zu widmen, der am Ende des 16. Jahrhunderts – men. Mehr Ruhm geht also fast blikum mit ihren Flötenkünsten erstmals die technisch und klang- Marenzio starb 1599 – das Madri- nicht – und doch kennt sie heut- begeistert haben. Aber auch die- lich epochalen Erneuerungen von gal schon Experimentierfeld für zutage keiner mehr. se jetzt aufgenommenen Flöten- Cavaillé-Coll auf eine Belastungs- eine besonders textnahe Art des Das hat sich selbst mit der konzerte haben ihren Reiz: Wäh- probe gestellt hatte. Komponierens, mittels derer die wunderschönen ersten CD, die Ni- rend Devienne einen selbst mit Die drei zeitlos großen Orgeln verschiedenen Affekte der hoch- coleta Paraschivescu mit ihrem seinem leicht burschikosen Elan von San Sebastián, Saint-Brieuc emotionalen italienischen Ly- Ensemble La Floridiana vor drei einnimmt, kommen dem Opus und Saint-Sulpice lassen denn rik überaus plastisch auch in der Jahren veröffentlicht hat, nicht von Gianella belcantistische Züge auch keine Wünsche offen, was Musik zu erleben sind. Entspre- wirklich geändert. Jetzt legen die zugute. Eine Revolution wird man die Darstellung des inneren und chend bewegt und schwelgerisch Musiker erfreulicherweise noch 46 einmal nach, kombinieren wiede- re Arien, die seine Cantabile-Qua- rum Vokal- mit Cembalowerken litäten in den Vordergrund rücken. der Wienerin. Nach der liebreizen- Die beiden Ramiro-Arien aus den Nuria Rial stellt sich dieses „La finta giardiniera“ bekommt Mal die unwiderstehliche Anna man wohl selten so exquisit ge- Bonitatibus in den Dienst an Mar- sungen zu hören, Cecilio („Lucio tines` Sache. Ihre Werke haben Silla“) liegt ihm nicht so gut in der die Aufmerksamkeit zweifelsohne Stimme, mit dem gar nicht für ei- verdient. Und ganz bestimmt kei- nen Kastraten komponierten Che- nen Geschlechterbonus nötig. rubino hinterlässt er einen sehr Michael Blümke guten Eindruck, Idamante ge- rät ihm nicht so vorteilhaft, Sesto hingegen gelingt sehr gut. Micha- el Hofstetters langsame Tempi tra- Wolfgang Amadeus gen nicht unbedingt zu größerer Mozart Expressivität bei, befördern viel- mehr eine gewisse Larmoyanz. Castrato Arias Vollauf beglückend ist dieser Ab- ●●●○○ schied von Oehms also nicht. Mal Valer Sabadus, sehen, was sich Sony für ihn aus- Recreation – gedacht hat. Michael Blümke Großes Orchester Abonnenten-CD: Track 4 Graz, Michael Hofstetter Oehms/Naxos (50 Min., 12/2013) Wolfgang Amadeus Mozart Nach dem eher lauwarm gerate- Keyboard Music Vol. 7 (9 nen Gluck-Debüt beim neuen Ex- Variationen über „Lison klusiv-Partner Sony im vergange- dormait“ KV 264, Sonate nen Herbst stand Valer Sabadus‘ a-Moll KV 310, 6 Varia- ehemaligem Label Oehms, das tionen über „Mio caro ihm die Chance zu seinen ersten Adone“ KV 180, Sonate Recitals geboten hatte, noch eine D-Dur KV 284) Veröffentlichung zu. Diese Opti- on löst es jetzt mit einem – sehr ●●●●● kurz geratenen – Programm ein, Kristian Bezuid- auf dem einige von Mozarts für enhout Kastraten geschriebene Arien ver- harmonia mundi sammelt sind. Und dabei zeigt (73 Min., 9/2011) sich wie auch auf „Le belle imma- gini“ überdeutlich, dass die gestal- Die siebte Folge von Kristian Be- terischen, interpretativen Mög- zuidenhouts Gesamteinspielung lichkeiten des jungen Rumänen des Mozart‘schen Klavierwerks Jetzt gratis anfordern: begrenzt sind. führt uns unter anderem nach Pa- Seine Stimme zeichnet sich ris. Hier, wo sich der Komponist Das Programmheft der Festspiele 2015 durch eine einnehmende Weich- vergeblich um eine Anstellung be- 0345 500 90 222 | [email protected] heit und Süße aus, die eine gewis- mühte und den Tod seiner Mutter se Unschuld, fast schon Naivität miterlebte, entstanden die Sona- evoziert. Diese Grundprägung, die te a-Moll KV 310 und die großan- ja gerade seinen Reiz ausmacht, gelegten Variationen über „Lison kann er nicht negieren, lässt sich dormait“ aus Nicholas Dezèdes HÄNDELFASZINIERT nicht abstreifen. Sie passt zu eini- Oper „Julie“. Die romantische Pro- gen Charakteren besser als zu an- jektion, nach der Mozart den Tod 30. Mai – 14. Juni 2015 in Halle (Saale) deren, generell aber ist das Aus- der Mutter unmittelbar in der a- drucksspektrum dadurch einge- Moll-Sonate gespiegelt hätte, be- schränkt. Durch seine virtuosen dient Bezuidenhout nicht – jeden- Fähigkeiten – man denke nur an falls nicht, indem er den düsteren Franco Fagioli · Philippe Jaroussky seine bewundernswert sauberen Beginn dramatisch aufrauen wür- Christine Schäfer · Nathalie Stutzmann und ebenmäßigen schnellen Läufe de. Dennoch gewinnt die Sona- – bringt er eine zusätzliche Farbe te bei aller begeisterten, freundli- ins Spiel. Die lässt er hier aber, wie chen, verliebten Eleganz, die Be- TICKETS: www.haendelhaus.de | 0345 565 27 06 (Mo – Fr: 7 – 19 Uhr) schon auf der Gluck-CD, weitge- zuidenhouts Verhältnis zu Mozart bundesweit an allen CTS-Eventim-Vorverkaufsstellen hend beiseite, wählt eher ruhige- charakterisiert, eine ganz eige- 47 Klassik

ne Tiefe: eine Schönheit, die nicht dass sie den Werkzyklus des nicht Zusammenrottungen von Spie- mehr ganz von dieser Welt zu sein einmal 20-jährigen Komponisten lern einzelner Stimmgruppen des Johann Pachelbel scheint. Ihr Drama liegt bereits in vielleicht einmal aus der Perspek- Orchesters haben Konjunktur. Geistliche Festmusik den tief geatmeten Seufzerfigu- tive des galanten oder „frühklassi- Nachdem schon Flöten und Gei- ren, die in der Höhe zärtlich ver- schen“ Stils entdecken würde. gen auf den einst von den 12 Cel- ●●●●● glühen und in dem intelligenten Stattdessen entscheiden sich listen der Berliner Philharmoni- Johann Rosen- Spiel mit Helldunkelkontrasten. Pine und Marriner dafür, Mozart ker in Bewegung gesetzten Zug müller Ensemble, Besonders schlagend sind letzte- als einen frühvollendeten Klas- aufgesprungen sind, mischen Arno Paduch re im abschließenden Presto, das siker zu zeigen: Trotz Aufmerk- jetzt auch die Hörner mit: Für sein Christophorus/ Bezuidenhout nicht einfach in ein samkeit für Details und sensibel neues Projekt hat sich das Horn- Note 1 aufgewühltes Sturm- und Drang- erfasster Molleintrübungen ge- quartett „german hornsound“ da- 67 Min., 8/2002 Stück verwandelt, sondern dessen hen sie die empfindsamen Stim- für mit vier weiteren Hornisten Duraufhellungen er mit Hilfe der mungsumschwünge und for- zusammengetan. Gemeinsam Die eine oder andere Motette, der Moderator-Dämpfung in ein un- malen Überraschungen in den mit Simon Rössler, der den wei- eine oder andere Chorsatz in ein- wirkliches Licht (ent-)rückt. Schlusssätzen mit heiterer Gelas- chen Hornklang mit Schlagzeug, schlägigen Sammlungen, außer- Bezuidenhouts gänzlich un- senheit an, wobei sie die Schön- Klavier und Celesta um markan- dem natürlich immer und im- angestrengte Virtuosität, sein heit des Moments bisweilen zu tere rhythmische Akzente berei- mer wieder „der“ Kanon – darü- Klangfarbensinn, unaufdringli- Lasten des Erzählflusses betonen. chert, stellen sie ihre Version von ber hinaus wird dem seinerzeit che Rubati und sein genuines Er- Was für die Interpretation ein- Mussorgskis „Bilder einer Aus- berühmten barocken Kompo- zähltalent machen sowohl die ei- nimmt, sind vor allem Barton Pi- stellung“ vor. Zwischen die Bilder nisten und Kirchenmusiker Jo- genständigen Variationswerke als nes zwar nicht übermäßig kantab- hängen sie weitere, meist popu- hann Pachelbel nur selten wirk- auch den ausgedehnten Variati- ler, aber edel sonorer und zugleich läre und teilweise ebenfalls bild- lich Ehre zuteil. Diese CD, einge- onssatz der D-Dur Sonate KV 284 schlank beweglicher Ton sowie die hafte Stücke von Schostakowitsch, spielt schon im Jahr 2002, bietet zum Ereignis. Der von ihm ver- Intonationsreinheit und Trenn- Prokofjew und Tschaikowski. hingegen einen breiten Überblick wendete Nachbau eines 1805 er- schärfe, mit der sie virtuose Pas- Klanglich wie programma- über sein geistliches Vokalschaf- bauten Hammerflügels von Wal- sagen meistert. Ein weiteres Plus tisch geht das Konzept auf. Mit Er- fen: Am Anfang steht eine reprä- ter und Sohn – der einen Hauch bedeuten Barton Pines selbst er- staunen stellt man fest, wie stark sentative Vertonung des hochmu- runder und voller klingt als die fundene Kadenzen, in denen sie doch der Hornklang den klas- sikablen Psalms 150, in der alle vom jüngeren Mozart bevorzug- auch ihre Liebe zu Doppelgriffen sisch-romantischen Orchester- im Text genannten Instrumente ten Stein-Flügel – wirkt für diese mit Geschmack auslebt. Ein ähn- sound prägt: Mit ihrem äußerst (und noch einige mehr) tatsäch- visionäre Musik gänzlich adäquat liches Spannungsniveau erreicht modulationsreichen und stets lich erklingen. Die folgende Kan- und dürfte auch dem hartnäckigs- die Einspielung in der Sinfonia blitzsauberen Ton haben die Mu- tate über Luthers Choral „Christ ten Steinway-Fan eine Brücke zum concertante: Im Zusammenspiel siker jedenfalls weder Schwie- lag in Todesbanden“ regt zum Ver- vollständigen Genuss dieser her- mit dem Bratschisten Matthew rigkeiten, den warmen, weichen gleich mit Bachs ähnlich ange- vorragenden Einspielung bauen. Lipman, der hier sein CD-De- Streicherklang zu ersetzen, noch legtem Werk an. Kunstvolle fünf- Carsten Niemann büt gibt und mit seiner Viola den zarteste Kantilenen hinzulegen stimmige Motettenpracht bietet Klang von Pines Guarneri in her- oder sich in die Höhen der Holz- „Der Herr ist König und herrlich vorragender Weise ergänzt, ent- bläser aufzuschwingen – und geschmückt“, ehe eine Suite für steht eine Unmittelbarkeit des mit Hilfe einer Wagnertuba errei- Theorbe solo den stillen, höchst Wolfgang Amadeus musikalischen Dialogs, nach wel- chen sie auch die dunkelsten Kel- atmosphärischen Mittelpunkt des Mozart cher der junge Mozart einfach ver- lergewölbe von Mussorgskis al- Programms bildet. Zwei geistliche langt. Carsten Niemann tem Schloss. Mit der Entschei- Concerti schließen sich an. Sämtliche Violinkonzer- dung, Mussorgskis Sinfonische Realisiert wird Pachelbels ab- te, Sinfonia concertante Dichtung nicht en suite zu spie- wechslungsreiche Musik auf vo- K364 len, beugen die Musiker ebenfalls kaler Ebene von einer stets solis- ●●●○○ Modest Mussorgski, wirkungsvoll der Gefahr klangli- tischen Sängerbesetzung, deren Rachel Barton Dmitri Schostako- cher Eintönigkeit vor, so dass die Protagonisten hin und wieder ein Pine, Mat- witsch, Sergei Prokof- Spannung die vollen 75 Minuten wenig einsam wirken in der direk- thew Lipman, jew, Peter Tschaikowski der CD aufrechterhalten bleibt. ten Gegenüberstellung mit der in- Hübsch sind auch die Illustratio- strumentalen Wucht von Bläsern Academy of St. Bilder einer Ausstellung, nen, die sich das Hornsound-Mit- und Streichern. Allerdings mischt Martin in the Fields, Sir Neville Nacht auf dem kahlen Marriner glied Sebastian Schnorr zu Mus- sich ihr Timbre auch hervorra- Berge, Suite für Varieté- sorgskis Ausstellung hat einfallen gend mit dem selten zu hörenden Avie/Edel Orchester, Romeo und lassen: In ihrer Verbindung von Klang einer Harfe als Continuoin- (2 CDs, 147 Min., 8 & 9/2013) Julia (Suite) op. 64, romantischem Scherenschnitt strument – dieses Miteinander ge- Nussknacker-Suite Ginge es bloß um Mozart, bräuch- mit Comic- und russischer Buch- hörten zu den schönsten Eindrü- op. 71a te es diese Neueinspielung sei- illustrationsästhetik führen sie cken dieser insgesamt sehr hö- ner Violinkonzerte schwerlich. ●●●●○ die harmonischen deutsch-russi- renswerten CD. Entscheidend Neues zu den Wer- german horn- schen Beziehungen, die in diesem Michael Wersin ken hat auch Rachel Barton Pine sound 8.1 Album herrschen, auch auf visuel- nicht zu sagen – was schade ist, Genuin/Note 1 ler Ebene erfolgreich fort. denn von der auch in der Alten (75 Min., 4/2014) Carsten Niemann Musik bewanderten jungen Inter- pretin hätte man sich gewünscht, 48 Lord, Grant The King A Long Life“ eine Lösung, deren Symbolik un- Wie elegant und charmant eine Robert Parsons, Mat- von William Child. Eine CD, die mittelbar auf die christliche Bot- Klarinette klingen kann, demons- thew Locke, William durchaus gefangen nehmen kann schaft verweist, ohne jedoch platt triert Lisa Shklyaver auf dieser Byrd, Augustine – vor allem, wenn man den kom- realistisch oder gar blutrünstig reizvollen CD mit einem unge- ­Bassano u. a. petenten Beihefttext studiert und zu sein. Ein Glücksfall ist neben heuer ansprechenden französi- sich vielleicht darüber hinaus der hervorragenden Personenfüh- schen Programm: Einer der „po- Coronation Music For auch anregen lässt, sich ein wenig rung weitgehend auch das Perso- sitiven“ Nebeneffekte der franzö- Charles II in die aufregende Geschichte je- nal selbst: An der Spitze der All- sisch-deutschen Erbfeindschaft ●●●●○ nes Jahrhunderts zu vertiefen. Star-Besetzung brilliert Patricia war ja, dass die wichtigen fran- Oltremontano, Michael Wersin Petibon, hervorragend bei Stim- zösischen Komponisten sich bald Psallentes, Wim me, mit einer nuancierten Dar- nach 1870/71 vom „Wagnérisme“ Becu stellung des komplexen Charak- losgesagt und sich stattdessen auf Accent/Note 1 ters von Blanche de La Force. Topi ein eigenes musikalisches Idiom 66 Min., 7/2014 Lehtipuu als ihr Vater gibt seiner besonnen haben. Infolge dieser Figur jene etwas holzschnittartige Eigenständigkeit konnte auch ein Dialogues des Die 1661 erfolgte Wiedereinfüh- Bodenständigkeit, die ihr wohl zu- Francis Poulenc bis weit ins 20. Carmelites rung der Stuart-Monarchie in Ge- kommt. Sandrine Piau hätte viel- Jahrhundert seinem ebenso eklek- stalt König Charles‘ II. ist nur der ●●●●○ leicht vor zehn Jahren noch eine tizistischen wie hochindividuel- Beginn einer weiteren Episo- Patricia Petibon, authentischere Sœur Constance len Salon-Stil treu bleiben, unbe- de innerhalb der überaus beweg- Sophie Koch, abgegeben – mittlerweile ist ihre kümmert von dem Umstand, dass ten englischen Geschichte des 17. Véronique Gens, Stimme beinahe zu schwer für er deshalb schon bald nicht mehr Jahrhunderts. Vorausgegangen Sandrine Piau, diesen doch ganz unbeschwer- zur Avantgarde gerechnet wurde. war die wenig erquickliche Herr- Rosalind Plowright, Philhar- ten, kindlichen Charakter. Rosa- Hohe Kunst und kurzweilige schaft des „Lordprotektors“ Oli- monia Orchestra, Choeur du lind Plowright als qualvoll ster- Unterhaltung verbinden die Inter- ver Cromwell, die besonders für Théâtre des Champs-Élysées, bende alte Priorin erfüllt leider preten dieses Programms – Frau die vielen hochkarätigen Musi- Jérémie Rhorer, Olivier Py das Klischee, dass diese Rolle häu- Shklyaver wird begleitet von Jos ker des Königreiches wenig Grund Erato/Warner Classics fig mit stimmlichen Ruinen be- van Immerseel – auf erfrischend zur Freude bot: Cromwell hatte 2 DVDs oder Bluray, 166 Min., setzt wird; die Priorin klingt dann zwanglose Weise: Technisch ist als Puritaner das gesamte öffent- 12/2013 zwar alt und gebrechlich, aber die das, was hier präsentiert wird, oft- liche Kulturleben, darunter auch zahllosen zu tiefen oder schep- mals alles andere als einfach, aber die Hofmusik, auf ein Minimum Francis Poulencs Meisterwerk pernden Töne sind sicher nicht in es klingt eben dennoch niemals zurückgefahren; von den Kna- „Dialogues des Carmelites“ nach Poulencs Sinn. Erfreulicher macht bemüht. Nicht nur ist Lisa Shklya- ben der „Chapel Royal“ etwa wa- einem Stück von Georges Berna- sich Véronique Gens in der Rol- ver eine brillante Klarinettistin; ren nur noch zwei übriggeblieben. nos (das wiederum auf einer No- le der neuen Priorin Madame Li- sie ist auch mit Jos van Immer- Umso glücklicher konnte man zu- velle von Gertrud von le Fort be- doine – freilich eine Besetzung, seel nach zahlreichen gemeinsa- mindest aus dieser Perspekti- ruht) ist eine der europaweit be- die auf das mittlerweile deutliche men Kammermusikabenden per- ve sein, als mit Charles II. wieder sonders viel gespielten Opern gereifte Material dieser Interpre- fekt zusammengespielt. Dass bei- ein prachtliebender Poetentat an – und das, obwohl ihr radikal tin verweist. Mère Marie schließ- de auf historischen Instrumenten die Macht kam, und entsprechend durchgeführtes Sujet im säkula- lich, dieser Ausbund an Selbstbe- musizieren, macht die Sache nur reichhaltig fiel die musikalische ren 21. Jahrhundert sicher bei vie- herrschung und Ehrgefühl, könn- noch interessanter: Gerade in Gestaltung der Feierlichkeiten zu len Menschen auch Kopfschütteln te man sich auch vokal hier und puncto Klavierklang kann ja der seiner Einsetzung aus. hervorruft. Dass die Karmeliterin- da etwas fokussierter vorstellen, Verzicht auf den hochgetunten, Offenbar lässt sich diese Fest- nen am Ende für ihren Glauben, aber im Großen und Ganzen re- oftmals über-brillanten und pene- musik aus den zeitgenössischen dem sie auch unter dem massiven üssiert Sophie Koch in dieser Par- trant durchschlagskräftigen mo- Quellen recht gut rekonstruieren, Druck der revolutionären Kräfte tie. Kurzum: eine sehr sehenswer- dernen Konzertflügel sehr wohl- und so haben sich Wim Becu und nicht abschwören wollen, auf dem te Produktion! Michael Wersin tuend wirken, gerade in der Kam- seine Musiker darangemacht, ein Schafott sterben und dass auch mermusik. Immerseels Bechstein möglichst plastisches Bild davon die angstkranke Blanche am Ende von 1870 harmoniert erstklassig zu erstellen – einschließlich soge- den Mut findet, ihren ehemali- mit Shklyavers französischer Kla- nannter „Soundscapes“, mit de- gen Ordensschwestern in den Tod Francis Poulenc, Camil- rinette aus den 30er Jahren. nen die Geräuschkulisse – Stim- zu folgen, dürfte indes jeden Hö- le Saint-Saëns, Claude Nach so viel Lob aus vollem mengewirr, Bläserfanfaren etc. rer dieser Oper bewegen – zumal Debussy, André Bloch, Herzen sei abschließend aber – der Außenszenen dem Hörer na- Poulenc für diese erschütternde Gabriel Pierné, Darius doch auch noch ein kleines Frage- hegebracht werden sollen. Präch- Schlussszene eine mit dem „Salve Milhaud zeichen gesetzt: Ein Hauptmerk- tig und edel ist vor allem die wun- Regina“-Text kombinierte Todes- mal von Frau Shklyavers Klarinet- La clarinette française dervolle Bläsermusik u. a. aus den marsch-Musik komponiert hat, tenklang ist seine unbestechliche Federn von Matthew Locke und die zielsicher unter die Haut geht. ●●●●○ Geradheit. So flexibel und bieg- Augustine Bassano, eindrucks- Fernab von allen Versuchen, Lisa Shklyaver, sam sie in dynamischer Hinsicht voll sind aber auch die – leider we- diesen radikalen Schluss zu re- Jos van Immer- agiert, so unbarmherzig ebenmä- nigen – Gesänge aus dem Gottes- lativieren (in München scheiter- seel ßig gestaltet sie die stets makellos dienst in Westminster Abbey, da- te vor Jahren ein derartiger Ver- Zig-Zag Territoi- reine, nebengeräuschfreie Klang- runter ein „Te Deum“ von Pelham such an einer Verfügung der Er- res/Note 1 produktion ihres Instruments. Humfrey und das durch macht- ben Poulencs), fand Regisseur (66 Min, 6/2014) Man höre zum Vergleich etwa die volle Orgelklänge eingeleitete „O Olivier Py für diese Produktion Klarinettensonate von Poulenc in 49 Klassik

Michel Portals Einspielung, die Sammlung von geistlichen Con- torischer Flügel auf dem moder- monstrieren den oben beschriebe- 1973 (nur zehn Jahre nach der Fer- certi, die die frühbarocke Blüte der nen Instrument neu zu entde- nen Effekt auf dieser CD durchaus tigstellung des Stücks) entstan- protestantischen Kirchenmusik cken. Besonders positiv macht eindrucksvoll – und verweisen da- den ist: Portal erlaubt sich oft ei- aufs ausdrucksstärkste repräsen- sich dies auch in den vierhändi- mit gleichzeitig auch auf die Gren- nen lebendiger ausschwingenden tieren. Alice Foccroulle und Béa- gen Kompositionen bemerkbar, zen der Idee: Vergleicht man die Ton, und auch kleine Unreinhei- trice Mayo-Felip liefern gemein- die Fray zusammen mit seinem Piano-Duett-Version von Strawin- ten im Klang scheint er als Berei- sam mit Reinoud Van Mechelen Lehrer Jacques Rouvier interpre- skis „Sacre“ mit Einspielungen, cherung des Spektrums einzuset- die nötige vokale Kompetenz: text- tiert, denn deren Klangbild wirkt bei denen tatsächlich zwei Flü- zen. Deshalb sei die Frage erlaubt, nahe Gestaltung der verschlunge- ungewöhnlich elegant und von gel auf der Bühne standen, dann wie sehr sich der Interpret eines nen vokalen Linien, die hier meis- allem Massiven und Rumpeligen zeigt sich, dass gerade die räum- Fin de siècle- und 20.-Jahrhun- tens allein generalbassbeglei- befreit. Wer allerdings auch an liche Trennung der Klangkör- dert-Programms in Sachen Vibra- tet sind. In „Mach dich auf, werde den Dramatiker Schubert glaubt, per für größere Plastizität bei der to denn beschränken muss, um Licht“ treten zu den Sängern dann bei den vierhändigen Werken vor pianistischen Wiedergabe die- seine Darbietung historisierend allerdings obligate Bläserstimmen allem am kontroversen Dialog der ser komplexen Orchesterparti- nennen zu dürfen … hinzu – ein Fest barocker Klang- Partner interessiert ist und die tur sorgt. Kleinere technische Un- Michael Wersin zauberei, mischen sich doch die Anklänge an ungarische Volksmu- ebenheiten tun ein Übriges dazu, Zinken und die Sängerstimmen sik nicht immer nur als verklärtes dass man am Ende doch etwa die auf faszinierende Weise. Echo, sondern auch mal als def- von Martha Argerich plus Partner Michael Wersin tiges Zitat erleben will, mag sich greifbaren Darbietungen bevor- Johann Hermann von der faszinierenden, aber auch zugt. Schein u. a. sehr dominierenden Katzenpfö- Dies schmälert allerdings tigkeit dieses bemerkenswerten nicht das Interesse am Rest des Ich will schweigen Franz Schubert Albums auf Dauer etwas genervt Programms: Debussys Trilogie (Geistliche Werke) fühlen. Carsten Niemann „En blanc et noir“, komponiert Fantaisie (Klaviersonate im Jahre 1915 unter ironischer ●●●●● G-Dur D 894 „Fantasie“, Verwendung des Luther-Chorals Alice Foccroulle, Ungarische Melodie „Ein feste Burg“ zum Ärgernis für Béatrice Mayo- h-Moll D 817, Fantasie f- Igor Strawinski, Claude die „Austro-Boches“, ist ein eben- Felip, Reinoud Moll D 940 für Klavier zu Debussy, Ferrucio so hörenswertes Werk wie Buso- Van Mechelen, vier Händen u. a.) InAlto, Lambert Colson Busoni nis „Fantasia Contrappuntistica Ramée/Note 1 ●●●●○ pour deux pianos“: Geradezu be- 1913. Au carrefour sessen wandelt Busoni hier mit (62 Min., 1/2014) David Fray, de la modernité (Les modernen harmonischen Mitteln Jacques Rouvier musiciens et la Grande Die Liebe des Rezensenten gehört auf den Spuren Johann Sebastian Erato/Warner Guerre Vol. 2) CDs wie der vorliegenden: Johann (79 Min., 11/2014) Bachs, indem er nicht nur die Mu- Hermann Schein, ein großer Meis- ●●●●○ sikalisierung von dessen Namen, ter der protestantischen Kirchen- Unendlich zart, halb tastend, halb Jean-Sébastien sondern auch den Choral „Allein musik, der etwa einhundert Jahre träumerisch seufzend und in den Dureau, Vincent Gott in der Höh sei Ehr“ in einem vor Bach an denselben Wirkungs- feinen Schimmer eines glöck- Planès ansonsten kontrapunktisch faszi- stätten wie dieser – und chenhellen Diskants gehüllt lässt Hortus/Note 1 nierend dichten Satz als omniprä- Leipzig – tätig war, wird auf hoch- David Fray den Anfang von Schu- (76 Min., 7/2014) sente musikalische Chiffren ver- kompetente Weise geehrt. Ein her- berts „Fantasie“-Sonate erklin- wendet. Michael Wersin vorragendes barockes Bläseren- gen. Ein starker Beginn, der den Es ist eine klavierbautechnische semble mit Zinken, Posaunen und Hörer sofort für den 1981 gebore- Spezialität, die den Aufhänger für Dulzian erinnert klangprächtig an nen französischen Pianisten ein- dieses Programm ausmacht: Zwi- die Leipziger Stadtpfeifer-Tradi- nimmt und die Bereitschaft er- schen 1897 und 1943 hat die fran- Jan Pieterszoon tion: Es erklingen etwa eine gro- weckt, sich für die volle himmli- zösische Firma Pleyel insgesamt ­Sweelinck ße Canzon, eine Paduana und eine sche Länge der Sonate auf seinen 48 Doppel-Flügel gebaut, die zwei Sämtliche Werke für Suite aus Scheins Feder, dazu u. a. versonnenen Interpretationsan- gegenüberliegende Klaviaturen Tasteninstrumente erstaunlich originelle Kompositio- satz einzulassen. Begibt man sich sowie zwei komplette Saitensät- nen jenes Stadtpfeifers Gottfried beim Hören auch selbst in einen ze in nur einem Corpus vereinen. ●●●●○ Reiche, der J. S. Bach in Leipzig oft träumenden Dämmerzustand, Das Konzept spart einerseits Platz, Léon Berben spektakulär als Trompetenvirtuo- dann wird einem das Album, das andererseits ist eine vollkomme- Aeolus/Note 1 se zu Dienste stand und 1734 ei- Schubert ganz aus dem Blickwin- nere klangliche Harmonie für das (6 CDs, 443 Min, nen Tag nach der Aufführung ei- kel des weltentrückten Fanta- Piano-Duett-Spiel kaum denkbar 2009 – 2011) ner weltlichen Kantate Bachs vom sierers betrachtet, auch bis zum – kommt der gesamte Sound aus Schlag getroffen wurde. Der Blä- Schluss tiefen Genuss bereiten. einem Klangkörper, dann spielen Welche Werke der Niederländer serklang wird gelegentlich durch So individualistisch wie man die beiden Pianisten quasi an ei- Jan Pieterszoon Sweelinck nun allerlei Schlagwerk ergänzt. denken mag, ist Frays Ansatz da- nem Instrument, ohne sich aller- für sein Instrument, die Orgel, ge- Dem Bläser-Programm wird bei nicht: Mit seiner Pianissimo- dings in die Quere zu kommen wie schrieben hat und welche mögli- wirkungsvoll eine Reihe voka- Kultur und besonders auch sei- beim vierhändigen Spiel an einer cherweise für das Cembalo – die- ler Nummern gegenübergestellt, ner Farbgebung im Diskant ge- Klaviatur. se Frage muss trotz einer eifrigen entnommen den „Opella nova“ lingt ihm letztlich oft nur das Die Pianisten Jean-Sébastien Forschergemeinde wohl weiter- Johann Hermann Scheins, jener Kunststück, Klangqualitäten his- Dureau und Vincent Planès de- hin unbeantwortet bleiben. Und 50 so ist es dem jeweiligen Interpre- entschied er sich für einen Nach- ges Sängerteam gewinnen, das, ders für den Eigengebrauch. Dass ten überlassen, aus dem dank flei- bau aus der Werkstatt von Keith historisch vollkommen korrekt, der Belgier aber auch zwei Cello- ßiger Notenarchivwürmer stän- Hill. Und diese Entscheidung er- gleichzeitig einen Doppelchor bil- konzerte komponierte, ist weni- dig größer werdenden Repertoire wies sich rückblickend als gold- det und auch die Soli übernimmt. ger bekannt. Was nicht weiter ver- von Sweelinck sich jene Stücke he- richtig. Denn Berben kann nun Gotthold Schwarz, gerade frisch- wundert, denn mit Ausnahme ei- rauszupicken, die möglicherweise auch mit grandiosem Schwung gebackener Thomaskantor ad in- ner fast 30 Jahre alten Einspielung für den damaligen Hausgebrauch zum Ballett oder zur Allemande terim, beglückt geradezu mit der von Heinrich Schiff waren die bei- bzw. für Sweelincks Arbeitsplatz einladen. Guido Fischer Schönheit und Geschmeidigkeit den Werke auf Tonträgern bislang in der Amsterdamer Oude Kerk seiner unverwechselbaren, tadel- nicht präsent, und auch im Kon- geschrieben wurden. Wie sich los geführten Bassstimme, und zertsaal sind sie kaum je zu hören. die Verhältnisse zwischen Orgel die Sopranistin Kateryna Kasper Was ebenso schade wie ungerecht und Cembalo verschieben kön- Georg Philipp Tele- liefert reizvoll dunkles Timbre bei ist, wie auch diese neue Einspie- nen, verdeutlicht die aktuelle Ge- mann, Carl Philipp guter Textverständlichkeit. Letz- lung wieder vor Ohren führt. samteinspielung des Clavierwerks Emanuel Bach tere ist übrigens auch nötig, denn Das erste Konzert in a-Moll, von Sweelinck durch Léon Ber- man hat auf den Abdruck der Tex- ursprünglich als Sonate kon- Bürgerkapitänsmusiken ben. Hatte einer seiner Lehrer, Ton te im Beiheft verzichtet, und es zipiert, entstand gut zwei Jah- (1736/1780) Koopman, vor rund dreißig Jah- findet sich auch keinerlei Hinweis re nach Vieuxtemps‘ Rückzug ren bei seiner Aufnahme sämtli- ●●●●○ auf eine Internetquelle. Das ist vom Konzertpodium wegen ei- cher Tastenwerke sich recht aus- La Stagione sehr schade, denn so wenig groß- nes Schlaganfalls, der zu einer führlich mit dem vermeintlichen Frankfurt, Micha- artig diese Libretti in literarischer Konzentration auf seine Karriere Cembaloschaffen von Sweelinck el Schneider Hinsicht vermutlich sind, so sehr als Komponist führte. Gleich der beschäftigt, nimmt bei seinem deutsche harmo- würde eine genauere Kenntnis- Einstieg lässt an eine Opernsze- niederländischen Landsmann nia mundi/Sony nahme doch zu einer gewinnbrin- ne denken, der Protagonist star- Berben jetzt die Orgel den absolu- (2 CDs, 141 Min., 3/2014) genden Beschäftigung mit dieser tet mit einem herrlichen Solo, be- ten Löwenanteil ein. Und wie Ber- speziellen Festmusik-Gattung bei- vor es zum Gedankenaustausch ben den faszinierenden, aktuell 85 Telemann und auch C. P. E. Bach tragen. mit dem Orchester kommt. Die Tastenstücke umfassenden Klang- bleiben – ach ja – irgendwie doch Die großartigen Leistungen für diesen Satz charakteristischen kosmos von Sweelinck da an drei immer Geschmackssache. Man der beiden pars pro toto für die ge- schnellen Läufe, hoch und tief im historischen Instrumenten aus- kann an ihnen sicher großes mu- samte Crew benannten Gesangs- unmittelbaren Wechsel, geraten misst, die für die niederländische, sikwissenschaftliches Interesse kräfte werden getragen durch ein Alban Gerhardt etwas schlampig, u. a. vom legendären Niehoff ge- fassen oder sich als Interpret von beachtlich gut zusammengespiel- ein altes Problem von ihm, sei- prägte Orgelbautradition stehen, der professionell flüssigen und tes Orchester unter der Leitung nem (durchaus einnehmend) läs- muss man ihn zu seiner Wahl be- kurzweiligen Textur ihrer Werke des erfahrenen Dirigenten und sigen Spiel geschuldet. Ansonsten glückwünschen. mitreißen lassen, aber vergleicht Blockflötisten Michael Schneider. punktet der Berliner mit der groß- An der Renaissance-Orgel im man ihre Kantaten, wie sie hier Er bringt scheinbar mühelos die artigen Kantabilität seines Spiels niederländischen Oosthuizen, an zu hören sind, mit denen des (ei- Kraft auf, besonders Telemanns und seiner emotionalen Hinga- der Eglise Saint-Jacques-Orgel im nerseits) Zeitgenossen und (ande- langes Stück spannungsvoll zu- be, für die man ihm die schon er- belgischen Lüttich sowie an der rerseits) Vaters Johann Sebastian sammenzuhalten. Interpretato- wähnte, immer wieder durch- Hans Scherer-Orgel (1624) in der Bach, dann vermisst man beim risch eine große Leistung. scheinende Nonchalance gerne St. Stephanskirche in Tangermün- Durchstehen der endlosen Folgen Michael Wersin nachsieht. de weiß Berben das kunstvolle Ge- von Rezitativen und Arien doch Schwer nachzuvollziehen, wa- flecht sowie die visionären Gedan- das, was beim alten Bach eigent- rum dieses melodisch ungeheuer ken geradezu nachschöpferisch zu lich in jeder Kantate passiert: Ir- reizvolle, sehr raffiniert gearbeite- gestalten und zu offenbaren. Ob es gendeine Idee, betreffe sie die Me- Henri Vieuxtemps, te Werk, das die ganze technische nun die geistvolle Strenge auch in lodik, die Harmonik oder auch die Eugène Ysaÿe wie expressive Bandbreite des den Psalmen ist oder die Kühnhei- Besetzung, lässt immer elektri- Cellos ausschöpft, und sein nicht Cellokonzerte Nr. 1 a- ten in den Echo-Fantasien, ob die siert aufhorchen und zieht einen minder gelungenes, erst kurz vor Moll op. 46 & Nr. 2 h-Moll packende Größe in den Toccaten dann oft nachhaltig in den Bann. Vieuxtemps‘ Tod fertiggestelltes op. 50, Méditation op. 16 oder das Heitere und Gelöste in Wenngleich Telemann und Schwesterwerk in h-Moll nicht & Sérénade op. 22 den Choralsätzen. Ähnliche Erleb- sein Nachfolger C. P. E. Bach bei zum festen Konzertrepertoire zäh- niswelten tun sich aber selbstver- ihren Hamburger „Bürgerkapi- ●●●●○ len – an der Publikumswirksam- ständlich ebenfalls in den Tanz- tänsmusiken“ – komponiert zum Alban Gerhardt, keit kann es definitiv nicht liegen! sätzen und Volkslied-Variationen alljährlichen Festtag der 57 Kom- Royal Flemish Doch zumindest wird der eine auf, die Berben auf einem Cem- panien und fünf Regimenter der Philharmonic, oder andere nun künftig beim Na- balo spielt. Und dass es ihm hier Hamburgischen Bürgerwache – Josep Caballé- men des Komponisten auch an ausschließlich um die Einzigartig- mit unvergänglichen musikali- Domenech das Cello denken. keit dieser Musik ging und nicht schen Geistesblitzen nicht auf- Hyperion/Note 1 Michael Blümke um die aufführungspraktischen warten können, so ist dieses De- (65 Min., 4/2013) Dogmen der Alte Musik-Szene, fizit dennoch umzuwandeln in unterstreicht seine Wahl des In- ein großes Lob für das hier musi- Bei Henri Vieuxtemps denkt man struments. Statt ein in Colmar zierende Ensemble: Wenn über- für gewöhnlich an die Geige. Als beheimatetes, laut Berben aber haupt diese Stücke spielen, dann gefeierter Violinvirtuose schrieb klanglich eher dürftiges Ruckers- so. Michael Schneider konnte für er sieben effektvolle Konzerte für Cembalo von 1624 zu bespielen, das große Projekt ein erstklassi- sein Instrument, auch und beson- 51 Jazz

ten. Auch wenn die drei Musiker nern etwas näher am Jazz. Klassik, de zusammen, ergänzte noch den mit erstaunlicher Sensibilität vor Jazz, Balkanfolklore, Samba, Klez- Pianisten Muhal Richard Abrams dem Hintergrund der rhythmisch mer, Walzer, Blues, Gipsy-Swing und den Bassisten Larry Gray und komplexen Fingerübungen agie- und Rock: Das sind nur einige Be- ließ die alten Zeiten der freien Im- ren – bestes Beispiel dafür ist Dors standteile der Breinschmid’schen provisationen, der überraschen- wunderbares, die Stille als star- Welt und gleichzeitig ein Spiegel den Wendungen, der ungewöhn- J kes Ausdrucksmittel nutzendes seiner musikalischen Biografie lichen Klangkonstellationen wie- Schlagzeug-Solo in „Ballad For An nach dem Ausscheiden aus dem der aufleben. Sie probten sechs Unborn“ – so berührt einen die Mu- Weltklasseorchester. Die führ- Stücke – jedes weit entfernt von Jazz sik des Trios überraschend selten. te ihn unter anderem ins Vien- den üblichen Chorusstrukturen, Der Album-Rausschmeißer, na Art Orchestra und die Wein- jedoch auf klar erkennbaren The- Charlie Chaplins „Smile“, zeigt rich Group. Dabei macht er sich men und Kooperationskonzepten das Problem deutlich: Das an sich mit wechselnden Besetzungen ei- basierend. Einzig die Zugabe, die so simpel herzerwärmende Stück nen Spaß daraus, den Stücken mit fünfminütige Nummer „Ten Mi- Avishai Cohen Trio wird mit salonmusikhaftem De- überraschenden Brüchen eine nutes“, verlässt dieses Grundprin- bussy-Schmelz und 5/4-Takt-Au- vorab kaum zu ahnende neue zip zu Gunsten einer völlig freien From Darkness genzwinkern geradezu überfrach- Richtung zu geben, ins Burschi- Kollektivimprovisation. Der sieb- ●●●○○ tet. Das kann man beeindruckend kose abzudriften, Klischees zu zi- zehnminütige „Chant“ wandelt Razdaz/Warner und schlau finden, in seiner gänz- tieren, zu überhöhen und zu ver- sich von hornissenartig schwir- (42 Min., 5/2014) lichen Ironiefreiheit jedoch auch werfen, Melodienseligkeit durch renden Bläsersounds in eine Fülle irgendwie arrogant. Vielleicht hat Kratzgeräusche auf dem Kon- von Begegnungen, das vierzehn- „Gently Disturbed“ die Latte für trabass zu zerstören. Die Fül- minütige „Jack Five“ ist über weite Cohens Trio-Musik einfach zu le der Stilzitate schafft eine fal- Passagen gelassener, bringt aber Er hatte sich einen Namen in den hoch gelegt. Josef Engels sche Vertrautheit, doch der Brein- auch eruptive Momente und stellt 90er Jahren als höchst fingerferti- schmid’sche Klanganarchismus DeJohnette ins Zentrum. Fast zer- ger Bassist an der Seite von Chick verscheucht jedes Gefühl der Hei- brechlich wirken die zwölf Minu- Corea gemacht und schon eine meligkeit. Das alles klappt nur, ten des leisen, von Flöten gepräg- Reihe beachtlicher Aufnahmen Georg Breinschmid weil Breinschmid ein solch exzel- ten „This“, während das dreizehn- unter eigenem Namen vorgelegt. lenter Kontrabassist ist, dass auch minütige „Museum Of Time“ aus Double Brein Aber seinen richtigen Durchbruch die wildesten Brüche nie zu Unsi- dichten Klavier-Clustern über eine feierte Avishai Cohen 2008 mit ●●●●○ cherheiten oder ins unkontrollier- mystisch klagende Phase zu ei- seiner Trio-Einspielung „Gently Preiser Records/ te Chaos führen. Das macht das nem pulsierenden, fast swingen- Disturbed“, die sich weltweit über Naxos 2010 bis 2014 bei Konzerten und den Finale führt. Das zehnminüti- 100.000 Mal verkaufte. (2 CDs, 152 Min., in diversen Studios aufgenomme- ge „Leave Don’t Go Away“ vereint Sieben Jahre und einige Alben 4/2010 – 9/2014) ne Doppelalbum zu einem Riesen- schließlich vergnügt pulsierenden später, die Cohen mal als Sänger, spaß. Werner Stiefele Free Jazz mit einem ungestümen mal als Orchestrator größerer Be- Der Mann ist ein Original. Georg Zwischenspiel. Wie ein Museums- setzungen zeigten, wagt sich der Breinschmid, 1996 bis 1999 Mit- besuch wirkt die Disc, und sie er- Israeli wieder an eine Trio-Einspie- glied der Wiener Philharmoni- innert daran, dass es eine Phase lung heran. Zwei junge Landsmän- ker, bringt zusammen, was nach Jack DeJohnette in der Jazzgeschichte gab, in der ner stehen nun an Cohens Seite: landläufigen Vorstellungen nicht Musiker ihr Genre von der Wurzel Made In Chicago der Schlagzeuger Daniel Dor und zusammenpasst. Er singt in der her neu fassen wollten. Im Grun- der Pianist Nitai Hershkovits, der Tradition der Liedermacher und ●●●●○ de ist diese Reminiszenz aktueller seinen Einstand im Cohen-Univer- Kaffeehausmusiker Stücke mit ECM/Universal und für die Fortentwicklung des sum schon 2012 mit der Duo-Plat- skurrilen Texten, er verwandelt (78 Min., 8/2013) Genres wichtiger als all die netten te „Duende“ gegeben hatte. Franz Liszts „Mephistowalzer“ in Crossover-Produkte mit Jazzantei- Es ist höchst spannend, wenn einen wilden Parforceritt für Kla- len. Werner Stiefele man nun „Gently Disturbed“ mit vier, Geige und Kontrabass und „From Darkness“ vergleicht. Da für „Brein’s Knights“ rockt er mit Es war so etwas wie ein Klassen- sind immer noch die krummen zwei Geigern, einem Cellisten und treffen. Der Schlagzeuger Jack De- Metren und die nahöstlich inspi- dem eigenen Kontrabass wild und Johnette, damals noch Pianist, Jürgen Friedrich rierten Kadenzen, die bestimmend kunstvoll los. Seine Version des und die Saxofonisten Roscoe Mit- Reboot für Cohens Stil sind, und auch zweiten Satzes aus Johann Sebas- chell und Henry Threadgill hat- Hershkovits zeigt sich ähnlich tian Bachs a-Moll-Violinkonzert ten 1962 zusammen am Wilson ●●●●● stark von der Klassik beeinflusst groovt mit Kontrabass, Vibrafon Junior College studiert. Und ge- Nwog/Edel wie sein Vorgänger Shai Maestro. und Klavier, und seine Version der jammt. In der Free-Periode des (57 Min., 4/2013 & „From Darkness“ wirkt freilich Verdi-Arie „La Vecchia“ bezieht Jazz: Der Nukleus der „Associati- 1/2014) raffinierter und feiner justiert in neben einem Geiger einen Akkor- on for the Advancement of Crea- seinen eigenwilligen Songaufbau- deonisten ein. tive Musicians“ (AACM) wurde ten, die auf erkennbare Themen Zwei Discs umfasst das Al- dort gegründet. Rund fünfzig Jah- Auch mit seinem neuen Trio ver- als Fundament verzichten und be- bum, die eine eher von klassi- re später nutzte Jack DeJohnette, folgt Jürgen Friedrichs konsequent vorzugt mit Akkord-Turnarounds, schen Themen geprägt und die mittlerweile Schlagzeuger, eine sein Ideal des intimen offenen Latin-Grooves und quirligen Kla- andere mit Trompeter, Saxofonis- Wild Card des Chicago Jazz Fes- Musizierens. Wie der Mittvierzi- vier-Ostinati als Kittmasse arbei- ten und Vibrafonisten als Part- tival, trommelte die alten Freun- ger Friedrich selber kommen auch 52 Bassist David Helm und Schlag- storbene Sängerin Abbey Lincoln Aussage der CD: Sei du selbst. Also Und der österreichische Schlag- zeuger Fabian Arends aus der Köl- mit ihrer tiefen, emotionsgelade- genau das, was Abbey Lincoln im- zeuger Alfred Vogel, der sich mit ner Szene – und sind zwanzig Jah- nen Stimme, die wie kaum eine mer predigte. Josef Engels seiner CD-Reihe „Vogelperspek- re jünger. Der Pianist kennt sie von andere die afroamerikanische Lei- tive“ in den vergangenen Jahren ihren ersten Gehversuchen an; sie densgeschichte zu artikulieren als freiheitsliebender Improvisa- wiederum wurden in ihrer musi- vermochte. Auf der anderen Seite tionspartner unterschiedlichster kalischen Sozialisation von ihm die 1975 geborene Esther Kaiser, Kilimanjaro Dub & Musiker-Persönlichkeiten einen geprägt. Ideale Voraussetzungen die mit ihrem durch und durch Riddim Society Namen machen konnte, zeigt im also für die schlafwandlerische weißen, bestens ausgebildeten Verbund mit seinem ghanaischen Dance For Peace Empathie, wie sie für Friedrichs Gesang auf ihren bisherigen Ver- Perkussionspartner Kofi Quars- Musik essentiell ist, vollzieht sich öffentlichungen zwischen Jazz, ●●●○○ hie, dass er sich auch bestens in diese doch in reaktiven Prozessen, Pop und Country wandelte. Boomslang/ der schlagwerkerischen Welt ei- die im Wesentlichen vom Klavier Der Hörer wird dann auch Broken Silence nes Tony Allen auskennt. Denken angestoßen werden. prompt mit den ersten Tönen (50 Min., 10/2013) wir also nicht viel über die moda- Offenheit ist dabei eine auf Kaisers neuer CD in die Fal- le Einfalt der Musik nach, sondern Schlüsselkategorie. Eine Offen- le gelockt: Eine akustische Gi- tanzen wir. Josef Engels heit, die auf das Wagnis einer in- tarre klimpert freundlich, dazu teraktiven Improvisation setzt, die singt die Wahl-Berlinerin ein we- Legt eure Waffen nieder und sich an einem Minimum an Ab- nig im Norah-Jones-Stil und geht tanzt. Das ist die simple Aufforde- sprachen orientiert, ohne sich da- irgendwann zu diesen nonverba- rung der „Kilimanjaro Dub & Rid- Uli Lenz bei in tonale oder rhythmische len Koloraturlauten über, die an dim Society“, kurz KDR Society, an Dance Mañana! Beliebgkeit zu verlieren, sondern Jazzhochschulen gerne gelehrt den Hörer. Dabei handelt es sich vielmehr einem Spiel mit harmo- werden. Wer hier allerdings nur keineswegs um ein naives Lip- ●●●●● nisch ausgebufften Klängen und auf die Musik und seine Vorur- penbekenntnis: Die multinationa- HGBS/Fenn einer rhythmischen Freiheit, die teile achtet, macht einen Fehler. le Formation exerziert schließlich (60 Min., 8/2014) doch immer jazztypisch pulsie- „Learning How To Listen“ heißen vor, wie das mit dem Weltfrieden renden Flow impliziert, verpflich- das Eröffnungsstück und das Al- ganz gut klappen könnte. Musi- tet ist. So kann ein Blues etwa in bum nicht von ungefähr: Zuhören ker aus dem Senegal, aus Gha- ganz neuem Licht erstrahlen, oder muss man. Und das gilt vor allem na, aus Großbritannien, aus den Uli Lenz ist so etwas wie ein ein- ein Klavierstück von Schönberg für die Texte. USA und aus Österreich machen samer Wolf unter Deutschlands eine faszinierend stimmige Jazz- Das Bindeglied zwischen Lin- da munter gemeinsame Sache – Jazzpianisten. Der Anfangssech- anverwandlung erfahren. Fried- coln und Kaiser liegt zweifellos und finden problemlos einen ge- ziger lernte von Kindesbeinen an rich geht die Wege weiter, die einst in der gemeinsamen Liebe für meinsamen Nenner, der nichts Klavier, Harmonielehre und die ein oder ein Bob Degen Worte, für Geschichten, für Ly- mit Ethno-Zwangsbespaßung und Regeln der Improvisation. Von mit dem späteren ECM-Chef Man- rik. Deswegen ist der Untertitel verkrampfter Weltmusik-Roman- Earl Hines und Duke Ellington fas- fred Eicher am Bass erkundet ha- des Albums – „The Music Of Ab- tik zu tun hat. ziniert kam er zum Jazz und wur- ben. Man denkt auch an den jun- bey Lincoln – auch nicht ganz ak- Die KDR Society bezieht sich de dann im Berlin der 80er Jah- gen Eberhard Weber, der mit kurat. Kaiser stellt die dichteri- in ihrer Tanzmusik explizit auf re nachhaltig musikalisch sozia- Wolfgang Dauner ebenfalls die- schen Qualitäten ihres Vorbildes den Funkjazz der 70er Jahre, der lisiert. Soloauftritte gehören von ses Terrain explorierte und für die ins Zentrum ihrer Bearbeitungen in Fela Kuti auch einen würdigen Anfang an zu seinen Aktivitäten. Agogik auch im Jazz eintrat. Hier der von Abbey Lincoln geschrie- Vertreter in Afrika hatte. Mit ihrer Geprägt ist sein Spiel dabei von ei- wird seine Forderung beglücken- benen oder betexteten Songs. „The historisch korrekten Aufführungs- ner Bewunderung für den Tradi- de Wirklichkeit: Faszinierend ver- Words Of Abbey Lincoln“ träfe die praxis, die in puncto Klangtechnik tionsstrang der von Monk ausge- und entflechten sich sinnliche Sache besser. und dem Einsatz von E-Bass, Rho- henden schwarzen Pianisten bis Klanglichkeit des Klaviers, höchste Vor diesem Hintergrund er- des-Piano, gestopfter Trompete hin zu McCoy Tyner und darüber Klangsensibilität des Schlagzeugs gibt es auch einen tieferen Sinn, und quirligen Rhythmusgeflech- hinaus; dazu kommt eine Vereh- und sanghaft warmtönende Bass- dass das um Marimba und Akkor- ten auf jegliche Modernismen ver- rung für kraftvoll fließende poly- linien. Thomas Fitterling deon erweiterte Jazz-Quartett von zichtet, klingt „Dance For Peace“ rhythmische Intensität. Sein vir- Kaiser stilistisch immer wieder in wie eine Rare-Groove-Scheibe, die tuoses Solospiel ist weit entfernt die unterschiedlichsten Regionen ein Vinyl-Archäologe durch Zufall von der Neuen Innerlichkeit oder geschickt wird, mal zur Musette in einem verstaubten Plattensta- Jarrett’scher Hymnik. Affirmativ Esther Kaiser („Love Has Gone Away“), mal zum pel gefunden hat. ziseliert er seinen Diskurs aus li- Tango („The Music Is The Magic“), Die Retro-Stücke des US-Key- nearer motivischer Entwicklung Learning How To Listen mal zum Chanson („Being Me“), boarders Peter Madsen geben den und exquisiter harmonischer Aus- ●●●●○ mal in die Americana-Richtung Instrumentalisten reichlich Ge- deutung, dabei kommt seiner GLM/Soulfood à la Bill Frisell („Learning How To legenheit, sich in verschiedenen, kräftig zupackenden linken Hand (63 Min., 9/2012 & Listen“): Dieser fein gespielte und gut sitzenden Seventies-Anzügen eine eminent wichtige Rolle zu. 6/2013) blitzsauber gesungene Hinter- zu präsentieren. Der senegalesi- Friedhelm Schulz von HGBS, grund lässt die Pracht der Texte sche Gitarrist Herve Samb zeigt dem Saba/MPS-Nachfolgelabel, noch viel deutlicher hervortreten. sich da beispielsweise mal als auf- hat nun dem Solisten Lenz die Geschickt führen die übers Al- merksamer Begleiter mit messer- einmalige Chance eröffnet, auf Auf den ersten Blick haben sie ei- bum verteilten Happen von Lin- scharfen Afrofunk-Singlenotes, dem legendären Grand Imperial gentlich nicht allzu viel gemein: colns Lyrics über Thelonious mal als Solist im angezerrten Jazz- Flügel von Bösendorfer – dem mit auf der einen Seite die 2010 ver- Monks „Blue Monk“ zu der Kern- rock-Idiom à la John MacLaughlin. den zusätzlichen Bässen – im un- 53 Jazz

ter Denkmalschutz stehenden im thüringischen Greiz geboren, an der Männerwelt des Jazz und Seine Musik sei ein Brückenschlag MPS-Studio ein Soloalbum zu rea- zählt völlig zu Recht zu den besten dem Alkohol scheiterte. Neben zwischen Jazz und der nicht-west- lisieren. Laut Lenz bestimmte die deutschen Jazzsängerinnen, zu- Coverversionen von Songs wie lichen Musik, sagt der amerikani- Herausforderung des Instruments mal dann, wenn man den Begriff Anne Ronells „Willow Weep For sche Altsaxofonist Rudresh Ma- die sensibel abwechslungsrei- des Jazz so weit dehnt, dass auch Me“, Consuelo Velázquez‘ „Besa- hanthappa. Konkret: Den Nach- che Auswahl der sieben Originals Soul und das weite stilistische me Mucho“, Stevie Nicks „Lands- fahren indischer Einwanderer und fünf Standards – darunter „So Spektrum der Singer-Songwri- lide“, Erykah Baduhs „On and On“ interessiert vor allem die Verbin- What“ und „Summertime“. Mit ter einbezogen werden. Sie kann oder Abbey Lincolns „And How I dung von Jazz und indischer Mu- höchster Konzentration macht greinen und trällern, die Gran- Hoped For Your Love“ umfasst das sik. Dabei geht er weit über das sich Lenz das mitunter als Mons- de Dame oder die verständnisvol- Album auch Songs, für die sie sich hinaus, was seit den 1970ern an ter apostrophierte Instrument zu le beste Freundin geben, sie kann Texte zu Themen Berliner Pianis- weltmusikalischen Projekten ent- eigen, entfaltet ganz ohne Bom- trocken berichten und bis in die tinnen schreiben ließ: „I Went To stand: Sein Quintett ist kein En- bast, dafür aber mit umso stim- letzte Faser mitfühlen. Dies alles Heaven“ zu einem Song von Julia semble der Begegnung, sondern migerer Intensität seine hohe Im- und mehr vermittelt sie – je nach Hülsmann und „Looking For Love“ ein ganzheitlicher Klangkörper, provisationskunst. Der Klang der Notwendigkeit – in den vierzehn nach einem von Aki Takase. Für der die melodische Bogenstruktur Aufnahme macht sie zu einem au- Songs des Albums „Muse“. Drei- „Spring“ verfasste sie Musik und der indischen Musik mit komple- diophilen Highlight, das auch die zehn davon stammen von Frauen, Text selbst. Bei all dem schafft sie xen, nicht geografisch gebunde- oft vernachlässigte Reputation und einer, „Goodbye Pork Pie Hat“, mit ihrem Trio keinen neuen Stil, nen Rhythmen und der Harmonik von Lenz ins rechte Licht rücken von einem der Obermachos des sondern bedient sich souverän in des Jazz so homogen verschmilzt, möge. Thomas Fitterling Jazz, dem Kontrabassisten Charles dem Vokabular des Jazz seit den dass die Frage nach der Herkunft Mingus. Diesen Nachruf auf den 1950ern. Ihre klaren, weitgehend der Elemente dieses dichten Ge- Träger des „Pork Pie Hat“, den Sa- von Verzierungen freie Melodie- bräus kaum zu beantworten ist. xofonisten Lester Young hatte al- führung und die auf Wesentliches Das Album „Bird Calls“ hat Lyambiko lerdings 1978 die Sängerin Joni konzentrierten Arrangements Mahanthappa dem Ahnvater des Mitchell in eine liebevolle Hom- spiegeln Kraft, Energie, Empfind- modernen Jazz, dem Altsaxofonis- Muse mage verwandelt. Mitchells Text samkeit und ein souveränes Stil- ten Charlie „Bird“ Parker, gewid- ●●●●○ dient nun als Grundlage für ei- empfinden. Werner Stiefele met. Auch hier besteht ein Unter- Sony nen einfühlsamen Blues zu Eh- schied zu den gängigen Tributes (61 Min., 9/2013) ren eines der engsten musikali- oder Hommagen, denn Mahant- schen Partner der Sängerin Billie happas Quintett spielt keine ein- Holiday. Für „Horacio“ hat sie mit Rudresh Mahanthappa zige Parker-Nummer. Wohl aber Fumi Udo einen Text geschrieben. beziehen sich einzelne Kompo- Bird Calls Ausdrucksreich, wandlungsfähig, Zusammen mit Jutta Hipps The- sitionen auf Stücke Parkers, in- emotional, präzis, schnörkellos, ma entsteht daraus eine boppi- ●●●●● dem Mahanthappa auf Bruchstü- gefühlvoll, textorientiert, warm, sche Vocalese-Nummer im Stil der ACT/Edel cke aus Parkers Themen oder Im- nüchtern, beweglich: Das sind 1950er Jahre – also jener Zeit, in (62 Min., 8/2014) provisationen zurückgreift, diese nur einige Adjektive, die zu Lyam- denen die exzellente Pianistin Jut- jedoch völlig neu gruppiert und bikos Stimme und Interpretatio- ta Hipp beim Versuch, sich in den letztendlich nur als Inspirations- nen passen. Die Berlinerin, 1978 USA zu etablieren, nach drei Alben quelle für Neues verwendet. Aber

Hand gelegt. Durch seine originelle Phrasie- hezu orchestrale Wirkungen und eine kalei- Meilenstein rung war der stets swingende Künstler mit doskopartige Mischung an Farben und Stim- dem Lachen in der Trompete schon nach we- mungen holte er hier mit einem kleinen Stab Billie Holiday nigen Tönen aus Tausenden herauszuhören. von Arrangeuren aus einem Oktett heraus Clark Terry konnte allein schon durch sei- und schuf sich 1960 in Miniatur einen opulen- Clark Terry nen Lippenansatz verblüffend viele Artikula- ten Rahmen, wie er ihn noch eben bei Elling- tionsnuancen erreichen und erweiterte sei- ton gehabt hatte, aber dann in seinen vielen, Color Changes ne Klangpalette auch noch durch geschick- eher in flüchtiger Jam Session-Manier produ- ten Umgang mit Dämpfern und Ventilen. Als zierten Alben entbehrte. Brillant eingesetzt Candid CCD 79009 er 1951 – 1959 im Orchester des Klangmagiers wurden Fähigkeiten von Individualisten, die (Verschiedene Duke Ellington zum Star wurde, waren Terry zum Teil im Jazz eher Soloinstrumente blie- CD- und LP-Aus- die schon brillant ausgeloteten Möglichkei- sen. Jimmy Knepper (Posaune), Julius Watkins gaben mit unter- ten der Trompete zu wenig und er machte das (Horn), Seldon Powell (Tenorsax, Flöte), Tom- schiedlichen Flügelhorn zu seinem Zweitinstrument. Nur my Flanagan bzw. Budd Johnson (Klavier), Joe Bestellnummern) wenige hatten es zuvor im Jazz gespielt und Benjamin (Bass) und Ed Shaughnessy (Schlag- (11/1960, 42 Min.) keiner mit solchem Einfallsreichtum. Clark zeug) und vor allem Yusef Lateef (Oboe, Eng- Terry trug mehr wie jeder andere zu seiner lischhorn, Tenorsaxofon, Flöte), der als zweiter Verbreitung bei. Hauptakteur orientalisierende Elemente und Clark Terry, der Mann mit dem vielleicht sein beeindruckendes Bluesfeeling einbrach- glücklichsten Sound, der je einem Blechblas- In Terrys Meisterwerk „Color Changes“ be- te, während Terry in euphorisierend fröhli- instrument entlockt wurde, hat am 21. Febru- schränkt sich Terrys klangliche Raffinesse chen Kompositionen in Paris-Erinnerungen ar 2015 für immer seine Instrumente aus der nicht auf die beiden eigenen Instrumente. Na- schwelgte. Marcus A. Woelfle 54 gerade dieses Forschende, auf Zi- Saxophone“ den augenfälligen Be- zogen wird, setzt Seizer mit sei- stummte eine der eigenständigs- tate verzichtende Herangehen weis. Mit perkussiven Atemgeräu- nem Quartett ganz auf eigenstän- ten Stimmen der Jazzszene für im- entspricht dem Entdeckergeist schen und pointiertem Klappen- dige Nachschöpfung. Mit seinen mer. Parkers. […] klappern wird Neset gewisserma- Mitteln legt er die rein musikali- Man muss schon ein Herz aus In dem 20-jährigen Trompeter ßen zu einem Teil von Anton Egers schen Grundgedanken der ganz Granit haben, wenn einen die- Adam O’Farrill hat Mahanthappa Schlagzeugset. Aber auch in den unterschiedlichen Themen frei, ses Album kaltlässt. Hörbar mit einen ebenbürtigen Bläser neben anderen Kompositionen, die Strei- verleiht ihnen klischeefreien, von letzter Kraft flüstert Wheeler da sich – beide verbinden ein gran- cher und Flöten in den Sound ei- Bildern unterstützender Funktion auf seinem Flügelhorn noch ein- dioses Formgefühl mit überbor- ner um Vibrafon und Marimba er- befreiten Ausdruck. Er spielt dabei mal Schönheit in die Welt. Brü- dender Improvisationslust. Der weiterten Jazz-Combo integrieren, ausschließlich Tenorsaxofon, das chig und matt klingt das Instru- Pianist Matt Mitchell, der Kontra- zeigt der Norweger seine Liebe bei ihm zuweilen mit der Sang- ment – und doch ist da noch alles bassist François Moutin und der fürs Schlagzeugspiel: Das Rhyth- lichkeit eines Soprans erklingt, vorhanden, was Kenny Wheeler Schlagzeuger Rudy Royston berei- mische ist die Antriebsfeder, mit ohne dass dabei allerdings dessen einst ausmachte: die flüssige Ele- ten ihnen eine strukturierende Ba- der der im Albumtitel heraufbe- manchmal sanglich näselnde Pe- ganz seiner Linien, seine melodi- sis und führen die freie Entwick- schworene Flipperautomat zum netranz aufscheint. sche Unbeirrbarkeit vor jedem sti- lung an markanten Wendepunk- Leben erweckt wird. Seine Variationen dienen stets listischen Hintergrund und nicht ten auf einprägsam arrangierte Mit krummen Metren, irrwit- der Verdeutlichung des themati- zuletzt sein gigantisches kompo- Passagen zurück. Ob Rudresh Ma- zigen Verschachtelungen und ei- schen Grundmaterials. Sie voll- sitorisches Geschick. „Songs For hanthappa die von indischer Mu- gentümlichen Synkopen schießt ziehen sich vor und mit den fas- Quintet“, das neben den schon sik beeinflussten Stücke des Alt- Neset seine Flipper-Kugeln auf zinierenden Voicings und ideen- früher einmal eingespielten Num- saxofonisten Charlie Mariano eine unberechenbare Reise. Mal reichen Komplementärstimmen mern „The Long Waiting“ und kennt? Manchmal scheint es so, streifen sie die Weltmusik, rufen des Pianisten Pablo Held. Dessen „Nonetheless“ hauptsächlich aus aber vielleicht liegt die Verwandt- dabei Assoziationen zur afrika- Spiel hat hier viel von der feinsin- neuen Stücken Wheelers besteht, schaft nur daran, dass sich beide nischen Polyrhythmik oder indi- nig offenen Ausdeutung des Bill gibt dafür noch einmal einige be- intensiv mit indischer Musik be- schen Ragas hervor, mal sammeln Evans‘schen Kosmos, wie sie das merkenswerte Beispiele. schäftigt haben und den Jazz um sie Bonuspunkte bei der Klassik junge Wolfgang-Dauner-Trio zur Stellvertretend sei mit „Sly die Tonsprache dieses Subkonti- und der Minimal Music, mal um- Zeit und am Ort von Seizers Ge- Eyes“ eine vergleichsweise un- nents erweitern. Nachdem er mit kreisen sie die skandinavische burt betrieb. Wie damals spielen komplexe Komposition ange- der Scheibe „Gamak“ 2012 bereits Volksmusik. auch auf „Cinema Paradiso“ offe- führt. Sie beginnt mit marscharti- ein Meisterwerk vorgelegt hat, Alles auf „Pinball“ ist gleich- ne Strukturen und gegenseitiges, gen Paradiddles von Schlagzeuger lässt Rudresh Mahanthappa mit zeitig wildes Spiel und gut durch- im abwartenden Hinhören ergän- Martin France und bewegt sich „Bird Calls“ ein weiteres Album dachte Strategie. Wenn Neset, der zend entwickeltes Zusammen- im weiteren Verlauf rhythmisch mit dem Potenzial zum Klassiker Pinball Wizard im Geiste Micha- spiel eine ebenso große Rolle wie in Richtung Tango. Dennoch hat folgen. Werner Stiefele el Breckers, so weitermacht, wird die Improvisation und Kompositi- man nie das Gefühl, dass hier ein er bald dem alten Jarrett-Wegge- on bruchlos verbindenden Arran- Genre zitiert oder gar parodiert fährten Jan Garbarek den Rang als gements. Das feingliedrige und oft wird. Zu eigentümlich ist das un- wichtigster Saxofonist des hohen rubatierende Schlagzeug von Fa- ter Wheeler, Saxofonist Stan Sulz- Marius Neset Nordens abgelaufen haben. bian Arends und der warmtönen- man und Gitarrist John Parricelli Josef Engels de Kontrabass von Matthias Pich- klug aufgeteilte Thema, zu unty- Pinball ler sind dabei ebenso konstitu- pisch sind die solistischen Beiträ- ●●●●○ ierend wie Saxofon und Klavier. ge. Diese Klischeevermeidung ACT/Edel Eine tief berührende Hommage durchzieht das ganze Album; ob (62 Min., 6/2014) Jason Seizer an die großen Meister der Film- hardboppig Modales („Old Time“), musik ist diesem Quartett hier ge- Krypto-Afrikanisches („Canter Cinema Paradiso lungen. Thomas Fitterling No.1“) oder sogar freie Improvisa- ●●●●○ tion („1076“) – immer scheint die Es ist sicherlich noch zu früh, den Pirouet/NRW Person Wheelers durch. norwegischen Saxofonisten Mari- (52 Min., 8/2014) Natürlich: Man hört förmlich, us Neset mit einem so Übergroßen Kenny Wheeler wie den 84-Jährigen die Kräfte ver- wie Keith Jarrett zu vergleichen. lassen. Und so ist es geradezu rüh- Songs For Quintet Aber in einem Punkt sind sich der rend, wie die im vollen Saft ste - amerikanische Piano-Star und der Der 50-jährige Saxofonist Jason ●●●●○ henden Mitmusiker ihren schwa- 30-jährige Skandinavier, der von Seizer ist ein Mann der entschie- ECM/Universal chen Chef sanft durch die Stücke Album zu Album souveräner mit denen Klarheit und des genauen (53 Min., 12/2013) geleiten. Man könnte fast heulen, seinen persönlichen, höchst vir- und geduldigen Hinhörens. Für mit wie viel Liebe und Behutsam- tuosen Ausdrucksmöglichkeiten sein eigenes Label Pirouet hat er keit Sulzmans Tenorsax auf das umgeht, sehr ähnlich: Wie Jarrett im vergangenen Jahr ein Album sterbensmatte Flügelhorn im The- könnte auch Neset von sich be- mit neun klassischen Filmmusik- Die zu seinem 85. Geburtstag menteil von „Pretty Liddle Waltz“ haupten, dass er sein Leben lang themen eingespielt und sich so ei- geplante Veröffentlichung der antwortet. Wheelers letzte Songs eigentlich nur Schlagzeug gespielt nem Programm zugewandt, das „Songs For Quintet“ erlebte Kenny sind von einer unorthodoxen Jen- habe. Und zwar auf dem Saxofon. immer wieder Jazzmusiker zur ei- Wheeler nicht mehr mit: Im Sep- seitigkeit, in die ihnen ihr Kompo- „Pinball“, Nesets neue Ein- genen Interpretation gereizt hat. tember des vergangenen Jahres, nist vorangegangen ist. spielung, liefert dafür mit dem Doch wo vielfach der Wiederer- kurz nach den letzten Abmisch- Josef Engels Duo-Stück „Music For Drums and kennungseffekt ins Kalkül einbe- arbeiten an der Aufnahme, ver- 55 zierpraxis zur Zeit Gustav Mahlers“ nem Instrument und Dir selber unter die Lupe genommen hat Ratko Delorko zuzuhören, und zwar mit unge- und dabei zum Schluss kommt, ahnter Gründlichkeit. Und so ist dass heute eigentlich sogar Spe- „Profi-Tipps für Pianisten dieser höchst gelungene Band zialisten für Barockmusik dessen und solche, die es wer- nicht nur für angehende Profis Sinfonien spielen könnten! den wollen“ auch eine regelrechte Schule des B GUIDO FISCHER Hörens geworden. Edition Text + Kritik, 192 S., 32,00 € Dieses lebens- und Matthias Kornemann erfahrungspralle Staccato Verlag, 432 S., 32,00 € Bücher Buch ist ein einzig- artiges Vademe- Christian Gerhaher kum für all die aus der kuschligen Voll- Peter Szendy „Halb Worte sind´s, halb betreuung der Musikhochschulen Lena-Lisa Wüstendörfer Melodie“ ausgestoßenen Jungpianisten, die Höre(n) – Eine Geschich- (Hg.) ihre Stücke perfekt eingedrillt be- te unserer Ohren Wenn Musiker von kommen haben, aber eigentlich Mahler-Interpretation der Prominenz eines nichts wissen vom Musikerleben 1853 zog ein gewisser heute Christian Gerhaher oder von der Funktionsweise ih- Graf Tadeusz Tyszkie- auf halber Wegstre- res Flügels. Und was man alles er- wicz vor den französi- 2010 war Gustav cke ihrer Laufbahn ei- fahren kann von Delorko! Wie schen Kadi, um gegen Mahler, dieser lange nen Zwischenstopp meistert man nahezu jede kleine ein Attentat auf seine auch vom Konzert- einlegen, um zurückzublicken, oder große Katastrophe mit der Ohren zu prozessie- betrieb so Missver- kommt meistens nur eine hüb- Technik des Flügels, was isst man ren. Er hatte in Paris die Auffüh- standene und Ge- sche Anekdotensammlung he- am Konzerttag, wie beleuchtet rung eines völlig verstümmelten schmähte, in aller raus. Weil der Bariton aus Nieder- man die Tastatur, wie benimmt „Freischütz“ miterleben müssen. musikwissenschaftlicher Munde. bayern aber eben nicht nur blitz- man sich den Orchestermusikern Und da Tyszkiewicz Webers Oper Anlässlich des 150. Geburtstags gescheit ist, sondern sich ständig gegenüber oder wie meidet man nur allzu genau kannte, fühlte er wurden er und sein Werk noch hinterfragt, musste der jetzt er- die Fallstricke der Vertragsgestal- sich bzw. seine Ohren geschädigt. einmal intensiv beleuchtet und schienene Gesprächsband zwi- tung – der Autor hilft nicht nur in Das Gericht sah das anders und durchdiskutiert. Trotzdem blieben schen ihm und der Journalistin fast jeder Lebenslage, er tut es wies die Klage ab. Auch mit sol- noch manche Fragen offen. Wes- Vera Baur ganz anders ausfallen. auch mit viel Humor. In vielen der chen Geschichten hat sich der halb bereits 2012 an der Uni Basel Das verdeutlicht allein schon das Kapitel blickt Delorko über die Tü- französische Musikphilosoph Pe- eine Reihe unter dem Titel „Mah- eigentlich obligatorische, aber cken des Alltags weit hinaus. Nur ter Szendy in seinem Essay mit ler-Interpretationen heute“ veran- nun fehlende Namensregister, mit selten überspannt ein Autor ein- dem Prozess des Hörens ausei- staltet wurde. Unter Federführung dem Gerhaher hätte stolz zeigen mal jenen immer noch unüber- nandergesetzt. Denn das Hören ist der Musikwissenschaftlerin und können, mit wem er schon alles windlichen Graben zwischen von vielen Faktoren abhängig. ehemaligen Abbado-Assistentin musiziert hat. Die Liste der für ihn Kunstpraxis und Musikwissen- Von Erinnerungen und Gewohn- Lena-Lisa Wüstendörfer konzen- wichtigen Persönlichkeiten von schaft – hier gelingt das. Liest heiten, wie im Fall des gepeinig- trierten sich Mahler-Kenner auf Rattle bis Harding arbeitet er man seine Ausführungen über ten Grafen. Oder von Tonträgern die Geschichte und den Wandel schnell im Vorwort ab – um sich historische Lehrwerke, erfährt wie Vinyl-Platte oder CD, die bis der Mahler-Rezeption. Jens Malte danach ausreichend Zeit zu neh- man eben nicht nur etwas über heute den Grundsatzstreit zwi- Fischer beschäftigte sich mit dem men bei seinen Gedankengängen die Genealogien des Nonlegato- schen Audiophilen anheizen. Und Spannungsfeld Mahler/Antisemi- über den Beruf als Sänger (zu vie- Spiels oder des Rubatos, sondern was hat speziell die im romanti- tismus und wies noch mal darauf le Konzerte schmälern die Le- auch über interpretatorische schen Zeitalter aufkommende hin, dass es in Wien zwar zahllose bensqualität), über Regie-Konzep- Wandlungen und Schludrigkeiten. Mode des Arrangements (für die Denkmäler zu Ehren des einstigen te (in die er sich oft einbringen Mit Delorko lernt man, über äs- Szendy vor allem Robert Schu- antisemitischen Bürgermeisters will und kann) sowie über die thetische Wirkungsmechanismen mann als Kronzeugen nennt) gibt, aber eben kein Mahler-Denk- Liedheiligen Schubert, Schumann nachzudenken. Etwa: Was muss nicht mit den Hörgewohnheiten mal. Und in den Beiträgen von Sig- und Mahler, denen er sich mit sei- ich über mein Publikum wissen, und damit dem Wesen eines fried Schibli (Mahler-Renais- nem pianistischen Seelenver- um eine gelungene Programmfol- Werks angestellt? Als eine „Ge- sancen ohne Ende) und Wolfgang wandten Gerald Huber genauso ge zusammenzustellen? Seine Ty- schichte unserer Ohren“ hat Szen- Schreiber (Gustav Mahlers Diri- widmet wie Liedern, die Zeitge- pologie der Konzertgänger ist dy in bester Tradition des franzö- genten), aber auch in den beiden nossen wie Holliger und Rihm für dann von grimmigem Witz, die sischen Strukturalismus seine im persönlichen Ton gehaltenen ihn schreiben. Was die Substanz Hiebe auf das verkommene Wett- Spurensuche angelegt, die über Podiumsdiskussionen spürt man der ernsten Gespräche, aber auch bewerbssystem sind es nicht min- Wilhelm Furtwänglers Modell des dem Imagewandel Mahlers hin zu dazwischen immer wieder die un- der. Mag er gelegentlich mit mild- „Fernhörens“ bis ins 21. Jahrhun- einem Komponisten nach, der al- geschminkt ablehnenden Worte resignativer Lebensklugheit den dert und die DJ-Kultur reicht. Und lein auf dem CD-Markt längst eine über Sport und Eventkultur an- Unerfahrenen vor überflüssigem dabei tun sich für das eigene Hö- erste Geige spielt. Besonders die geht, lernt man eine weitere Facet- Anecken in diesen Gebieten be- ren mehr als nur interessante, dis- historischen Aufführungsprakti- te dieses ganz außergewöhnli- wahren, lenkt er ihn doch letztlich kussionswürdige Perspektiven ker dürfte aber das Referat von chen Künstlers kennen. auf eine mutige, selbstkritische auf. GUIDO FISCHER Reinhold Kubik interessieren, der GUIDO FISCHER und allen flachen Konventionen W. Fink, 180 S., 29,90 € die „Musikinstrumente und Musi- Henschel/Bärenreiter, 192 S., 22,95 € ausweichende Bahn: Lerne, Dei- 56 dären Decca-Sound namens „Full Frequency Range Recor- dings“ (FFRR). 1945 stellte man dieses einspurige Aufnah- meverfahren offiziell vor. Und fortan wurden Schallplatten mit berühmten bzw. heute leicht in Vergessenheit gerate- nen Stars und Könnern produziert, die auch vom Klangbild her weiterhin faszinieren. Eine großartige Dokumentation M jener bis 1956 reichenden Mono-Jahre ist daher die Box mit zahllosen erstmals auf CD veröffentlichten Einspielungen. Und was und wen kann man nicht alles wiederentdecken. Magazin Der wunderbare Mischa Elman spielt zusammen mit das Beethoven-Violinkonzert und Clifford Curzon mit dem Amadeus Quartett Klavierkammermusik von Mozart. Und neben Erich Kleiber (Beethovens 9.); Knappertsbusch Ein Franzose in Chicago (Bruckner) und Ernest Ansermet (Strawinski) erlebt man Jean Martinon gehört natürlich in die nicht nur großartige Solisten und Ensembles wie den Gei- Reihe großer französischer Diri- ger Alfredo Campoli und das Griller String Quartet. Das Re- genten. Doch mit seinem all- pertoire entpuppt sich als eine tolle Fundgrube, die von den zu frühen Tod (1976 ver- Streichquartetten von Ernest Bloch über William Waltons starb er im Alter von bizarre „Façade“ bis zu Roussels „Le festin de l´araignée“ gerade einmal 66 Jah- reicht. GUIDO FISCHER ren) verblasste erstaunlich schnell auch sein Nachruhm. „Decca Sound – The Mono Years“: 53 CDs, Decca/ Dabei konnten sich Martinons Universal Chefdirigentenstationen schon früh sehen lassen. Nach dem Pariser Orches- Queen Emma I. tre Lamoureux (ab 1951) leitete er ab 1957 Sie ist so etwas wie die Mutter aller Alte Musik-Sängerin- das Israel Philharmonic Orchestra. Und 1963 übernahm er nen. Wer aber glaubt, dass die Stimme der englischen So- von Fritz Reiner das Chicago Symphony Orchestra, das er pranistin Emma Kirkby im Laufe der nunmehr 40-jähri- fünf Jahre lang auf Weltklassekurs hielt. Denn wie die in je- gen Karriere etwas an Nachtigall-Süße eingebüßt hätte, der nen Jahren entstandenen und jetzt endlich gebündelt vor- kann sich weiterhin vom Gegenteil über- liegenden Aufnahmen belegen, war der Perfektionist und zeugen. Denn Kirkby ist auch nach über Soundfetischist Martinon aus einem ähnlichen Holz ge- hundert Einspielungen und schnitzt wie sein Vorgänger Reiner und sein unmittelbarer wahrscheinlich mehr als Nachfolger Georg Solti. Was bei den insgesamt zehn Alben tausend Konzerten immer zudem auffällt, war Martinons großes Herz für die Musik noch ohne Fehl und Tadel ak- des 20. Jahrhunderts. Bis auf die beiden Klarinettenkonzer- tiv. Das schon fast zeitlose Er- te von Weber, die Martinon 1967/68 mit Mr. Clarinet Benny folgsrezept der 2007 von der Goodman einspielte, steht vor allem die klassische Moder- Queen Elisabeth II. zur „Dame ne mit Ravel (u. a. Rhapsodie espagnole), Bartók (Der wun- Commander of the Order of derbare Mandarin) und Carl Nielsen (4. Sinfonie) im Mit- the British Empire“ ernannten telpunkt. Aber nicht nur diese Werke ging Martinon mit Sängerin liegt in ihrer absolu- einem sagenhaften Schwung und einer überwältigenden ten Natürlichkeit. Ohne große Wucht an. Auch das selten zu hörende Concerto für sieben Gesten und überschwängli- Bläser des Schweizers Frank Martin setzt das Dreamteam che Emotionen kommt Kirk- Martinon/CSO genauso unter Starkstrom wie jene farben- by aus und durchmisst nicht reiche 4. Sinfonie, mit der der Maestro sein eigenes kompo- nur den Barockkanon von Dowland und Purcell bis Hän- sitorisches Geschick unter Beweis stellte. del und Bach klar, rein und mit einer Haltung, bei der im- GUIDO FISCHER mer auch etwas Naives und ausschließlich Dienendes mit- schwingt. Gleiches gilt für die Mozart-Interpretin etwa “Jean Martinon – The Complete Recordings”: mit der großen Motetten wie „Exultate, jubilate“ oder Konzert- Chicago Symphony Orchestra, 10 CDs, RCA/Sony arien wie „Ah, lo previdi!“. Auch diese Mozart-Wonnen fin- den sich in der Box mit sämtlichen für das französische La- FFRR ist top! bel „Editions de L‘Oiseau-Lyre“ eingesungenen Recitals aus Manchmal ist das Militär doch zu etwas dem Zeitraum 1978 – 1997. Und selbstverständlich begeg- gut. Im 2. Weltkrieg bekam die englische net man Kirkby stets in vertrauter Runde, zu der Christo- Decca von der heimischen Luftwaffe den pher Hogwood und seine Academy of Ancient Music genau- Auftrag, eine Hifi-Technik zu entwickeln, so gehören wie Lautenist Anthony Rooley und The Consort mit der man die Frequenzen zwischen of Musicke. englischen und deutschen U-Booten un- GUIDO FISCHER terscheiden konnte. Decca-Toninge- nieur Arthur Haddy erfüllte den “Emma Kirkby – The Complete Recitals“: 12 CDs, Job nicht nur zur Zufrieden- Editions de L’Oiseau–Lyre/Universal heit, sondern legte gleich noch den Grundstein für den legen- 57 Vorgestellt von Vorgestellt von Boulevard LöffelLeichtigkeit: BunteKlassik Ein Schuss eine Jazz, Prise Film, ein 58 rnöice Im ­französische Nach Glassund Lavinia Meijer pressionisten: iad nun ­Einaudi - liver Buslau Oliver – wie etwa in„Surface Tension“ von Da Don Von Debussy bis Amélie Von bis Debussy Vergleich dazu geradezu klassisch daher –mit Welt der Amélie“. Werken des französischen Impressionismus, werke der großen Soundtrack-Schöpfer vor. Da Die Harfenistin Lavinia Meijer sorgt ja schon Desplat oder Randy Newman. Abersie kom ponieren hinundwieder auch, ohne einerVor Man kennt ihre Namen aus den Abspännen toireauswahl ihres kommt neuen Albums im repertoires inRichtung hat Minimalismus.So berühmter Filme: John Williams, Alexandre also von Ravel, Debussy und Satie. dazu Doch gibt esstilistisch passende Einsprengsel aus gabe bewegter Bilder zu folgen. Die Pianistin geht eszum Teil durchaus avantgardistisch zu Gloria Cheng stellt auf Klavier diesem Album schon die Klangkaskaden einesPhilipGlass sie den vielen Saiten ihres Engelsinstruments seit Jahren des eineErweiterung Harfen für Film ohne mal Filmmusikmeister Lavinia Meijer: dem Schöpfer des Soundtracks „Die fabelhafte der Feder des Filmkomponisten Yann Tiersen, oder Ludovico Einaudi anvertraut. Die Reper Voyage, Sony ------Techno-Produktionen, abernun hat der Kom vis, der seinStück aus mathematischen Krüm weicher, rhythmischer mal gestalte wenig mitTanzmusik zu tun wie zum Beispiel wunderbar. Valentina Glass: Philip Lisitsa Plays Akkord- undMotivabfolgen instetiger Span Astor Piazzolla, der große Meister des Tango Zuletzt hatZuletzt die Pianistin Valentina mit Lisitsa Bachs Orchestersuiten. Das zeigt mehr einmal Farben nachzulauschen. Beschreibungskunst alter Stummfilm-Musi Ensemble“ –sprich: einklassisch be Eigentlich steht seinName ausgefeilte für Newman ineinem„Family Album“, das andie Nuevo, ist ja längst selbst eingroßer Klassi Mille, der –auch selbst Schöpfer neuerMusik ponist undProduzent Henrik Schwarz teste Titel zelebriert. ten Kreise aus sich stetig wiederho re bleiben der Illustration treu –etwa Randy mungsberechnungen entwickelt hat. Ande nen, die durchaus Stunde halbe eineknappe nung vorzutragen, inkeiner SekundeinsMe re ganz undgar auf ein„Unplugged mal ganzmal auf den Strom verzichtet und für sein Instrument –zusammen seinInstrument miteinemfür morphosis u. a.,2CDs,Decca/Universal sers harmoniamundi andThe Piano, ken erinnert. kleinen Streicherensemble Piazzollas berühm ker geworden, undseineTangos ebenso haben leicht nicht ganz soaufregend, zwingen lenden Mustern wirken indieser Ver aber dazu, besser die Ohren zu den spitzen, Hours, MadRush, The Truman Show, Meta Sony schier endlosen, nur scheinbar immerglei Glass amKlavier zu spielen –wer würde sich sich aufmerksam gemacht. Nun sorgt sie für sion des „Tokio Secret Orchestra“ viel setztes Kammerorchester. Die mal setzt zumsetzt ersten Mal in seiner Karrie Hypnose am Klavier am Hypnose Einfühlsamer Piazzolla Einfühlsamer unplugged Schwarz Henrik Daniel Miller: Daniel Henrik Schwarz: das neue Album desdas Akkordeonisten neueAlbum Daniel einem zwei CDs umfassenden Programm? Die das wirklich zutrauen, unddann auch nochin einen großen Kontrast. Die Musik von Philip der Interpretation großer Klavierkonzerte auf chanische zuchanische verfallen, unddas inKompositio chen, sich aberinFeinheiten verändernden dauern können –Valentina gelingt Lisitsa das Gloria Cheng:

Abonnenten-CD: Track 15 Astor Cierra Piazzolla. tusojos, Montage.Great FilmCompo Instruments, Sony - - - The The ------Orchester mitHenrik Schwarz Techno-Produzent Ton-Meister:

Fotos: Stefan Vanfleteren/Sony Classical (l. o.); Ben Meier/Sony Classical (M. r.)

Grafik: zcool.com.cn Klavier-Festival Ruhr Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole Doktor Stradivari 17. April – 04. Juli 2015 Info | Ticket: 01806 - 500 80 3* www.klavierfestival.de Musik-Krimi *(0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 €/Anruf)

Piotr Anderszewski & Matthias Goerne (Bariton) | Martha Argerich & Mischa Maisky (Violoncello) | Folge 14: Begegnung im Hotel | Rafał Blechacz | Khatia Buniatishvili | Michel Camilo | Frank Chastenier Trio & Thomas Quasthoff (Vocal) | Chick Corea & Herbie Hancock | Hélène Grimaud | „Herr Dr. Stradivari?“, fragte eine Frauenstim- tellobby, wo er sich einen ruhigen Platz zum Marc-André Hamelin | Lang Lang | Eric Legnini me, und als er sich umdrehte, stand da eine Telefonieren suchte. Dann rief er seinen Be- Trio | Igor Levit | Denis Matsuev | Gabriela Blondine um die dreißig – elegant gekleidet kannten, den Kriminalkommissar Reuter an. Montero | Maria João Pires & Antonio Meneses und dezent geschminkt. „Ent- „Sie suchen doch seit Mona- (Violoncello) | Mikhail Pletnev | Rantala – Danielsson – Erskine „Super Trio“ | Grigory schuldigen Sie“, fuhr sie fort, „ich ten diese Betrügerin, die in allen Sokolov | Yaara Tal & Andreas Groethuysen | habe ein wenig mit dem Mann möglichen Verkleidungen unter Daniil Trifonov | Arcadi Volodos | Yundi u.v.a. an der Rezeption geplaudert, und falschem Namen mit allein rei- er hat mir verraten, dass Sie ein senden Herren in Hotels flirtet großer Musikkenner sind. Ich bin und ihnen dann Bargeld stiehlt?“ selbst ein Klassik-Fan. Ach, ich Reuter lachte. „Allerdings. habe mich noch gar nicht vorge- Einmal hat sie sogar den Auto- stellt. Mein Name ist Bea Berger.“ schlüssel ihres Opfers genommen Sie nahm neben Dr. Stradivari und eine teure Limousine gestoh- an der Hotelbar Platz und orderte len. Leider haben wir keine gute einen Prosecco. DOKTOR ­ Beschreibung. Sie trägt wohl Pe- „Haben Sie beruflich mit Mu- STRADIVARI ­ rücken. Sie ist etwa dreißig und sik zu tun?“, fragte er. ERMITTELT – und Sie informiert sich über die Herren, „Es ist nur eine Liebhaberei. können gewinnen! an die sie sich heranmacht, vor- Ich spiele ein wenig Klavier, aber Wenn Sie die Lösung her immer sehr gut. Um sie in ein ich habe eine sehr große Musik- wissen, schreiben Sie Gespräch zu verwickeln, gibt sie Sichern Sie sich sie an stradivari@ron- sammlung. Auch viele Vinylplat- vor, sie habe mit ihnen etwas ge- rechtzeitig Ihre Tickets! ten. Die habe ich von meinen El- domagazin.de oder meinsam. Ein Interessensgebiet. tern geerbt. Ich selbst bin ja eher postalisch an RONDO, Darin ist sie sehr raffiniert.“ mit der CD aufgewachsen. Aber Kurfürstendamm 211, „So raffiniert auch nicht. Es wenn man noch einen guten Plat- 10719 Berlin – bitte könnte sein, dass sie mich gera- tenspieler hat … So eine Mahler- auch Ihre Kontaktdaten de auserkoren hat. Könnten Sie sinfonie unter Bernstein oder Mo- nicht vergessen! Unter jemanden herschicken, der sie zart mit Karl Böhm auf Vinyl – das allen Zuschriften verlost überprüft, während ich sie noch ist schon was.“ Sie kam weiter ins RONDO drei Exemplare eine Weile hinhalte?“ Plaudern. „Meine Mutter war eine der neuen „Johannes- Warum ist die angebliche Bea gute Geigerin. Sie hat sogar drei Passion“ der Berliner Berger für Doktor Stradivari ver- Jahre bei den Berliner Philhar- Philharmoniker unter dächtig? monikern gespielt. Zweite Geige, Sir Simon ­Rattle – als aber immerhin. Doch dann lern- sowohl DVD & ­Bluray www.oliverbuslau.de te sie meinen Vater kennen, wur- im prachtvollen Leinen- de schwanger und gab ihren Be- schuber. ruf auf.“ Einsendeschluss ist der „Und dann kamen Sie auf die 8. Mai. Viel Glück! Welt?“, fragte Dr. Stradivari. Sie lachte und strich sich eine Haarsträhne zur Seite. „Nein, mein Bruder. Er Auflösung aus Magazin 6/2014: ist zehn Jahre älter als ich. Aber aus ihm ist Herr Katenburg wusste zwar mit dem Repertoire auch kein Musiker geworden. Er hat eine Com- des Abends für sich zu überzeugen, mit der Schil- puterfirma gegründet. Ich selbst arbeite als derung des Konzerts schon weniger. Wäre er wirk- freie Reisejournalistin.“ Sie sah Dr. Stradivari lich im Saal gewesen, wäre ihm nicht entgangen, tief in die Augen. „Ein schöner Beruf, aber die worin er sich nun in seinem Lobpreis des Pianis- einsamen abendlichen Stunden an der Hotel- ten verhedderte – dass es sich bei den Werken bar sind nichts für mich …“ nämlich um Sonaten für vierhändiges Klavier, „Würden Sie mich einen Moment entschul- also zwei Spieler handelte. Pech gehabt! Grafik: zcool.com.cn Grafik: Fotos: Stefan Vanfleteren/Sony Classical (l. o.); Ben Meier/Sony Classical (M. r.) Classical (l. o.); Ben Meier/Sony Classical (M. Vanfleteren/Sony Stefan Fotos: digen?“, fragte Dr. Stradivari. Er ging in die Ho- Kulturpartner Medienpartner Kommunikationspartner Medienpartner 59 Termine Oper

ML: Konrad Junghä- nel, R: Lydia Steier Düsseldorf- Genf (CH) Dortmund GRAND THÉÂTRE STAATSOPER IM +41 (22) 4 18 31 30 O SCHILLERTHEATER THEATER Cherubini (0 30) 20 35 45 55 (02 31) 5 02 72 22 Medea (9.4.2015), Händel oper Wagner ML: Marko Letonja, (28.3.2015), Saul (25.4.2015), R: Christof Loy ML: Motonori Ko- ML: Daniel Baren- Beethoven JAY ALEXANDER: Der Opern-Tenor Jay Ale- bayashi, R: Kathari- boim, R: Dmitri Fidelio (10.6.2015), xander ist seit Kindertagen mit der Kirchen- Tcherniakov na Thoma ML: Pinchas Stein- musik vertraut. Diese Liebe spiegelt sich auch Krenek berg, R: Matthias im Programm seiner neuesten CD „Geh aus, Aachen Tarquin (19.4.2015), Dresden Hartmann ML: Max Renne, R: mein Herz“ wider, mit dem er ab März 2015 THEATER SÄCHSISCHE Mascha Pörzgen Hagen auf Tournee in deutschen Kirchen sein wird. (02 41) 4 78 42 44 STAATSOPER (03 51) 4 91 17 05 Zu den Kirchenliedern, die ihm besonders ans Janáček Telemann THEATER Jenůfa (22.3.2015), Emma und Eginhard Weber (0 23 31) 2 07 32 18 Herz gewachsen sind, gehören etwa „Näher, ML: Kazem Abdul- (26.4.2015), ML: Der Freischütz Beethoven mein Gott, zu Dir“ sowie „Von guten Mächten lah, R: Michael Helle René Jacobs, R: Eva- (1.5.2015), ML: Fidelio (28.4.2015), wunderbar geborgen“. Bei den Konzerten wird Händel Maria Höckmayr Christian Thiele- ML: Florian Ludwig, Alexander von Harmonium, Gitarre, Cello und Orlando (24.5.2015), mann, R: Axel Koeh- R: Gregor Horres ML: Justus Thorau, Oboe begleitet. Bielefeld ler Puccini R: Jarg Pataki Madama Butterfly www.jayalexander.de THEATER Essen (6.6.2015), ML: Da- Altenburg- (05 21) 51 25 02 vid Marlow, R: Nor- Gera Lloyd Webber AALTO THEATER bert Hilchenbach Sunset Boulevard (02 01) 8 12 22 00 THEATER (20.3.2015), ML: Wil- (0 34 47) 58 51 61 Dvořák Halle liam Ward Murta, R: Rusalka (23.5.2015), OPERNHAUS Flotow Thomas Winter Martha (31.5.2015), ML: Tomáš Netopil, (03 45) 2 05 02 22 ML: Thomas Wick- Kampe Yannis Pouspouri- Abraham lein, R: Anette Leis- Dächer. Plät- kas, R: Lotte de Beer Ball im Savoy tenschneider ze. Wege. Leute. (9.5.2015), ML: An- (29.4.2015), ML: Go- Frankfurt/ dreas Henning, R: don Kampe, R: Ivan Tobias Bonn LUCERNE FESTIVAL 2015: Das Traditions- Basel (CH) Main Bazak Händel musikfestival steht in diesem Jahr unter dem THEATER OPER Lucio Cornelio Silla +41 (61) 2 95 11 33 Händel Motto „Humor“ (14.8.–13.9.). Und bevor sich (0 69) 21 24 94 94 (5.6.2015), ML: En- Britten Xerxes (3.5.2015), Top-Dirigenten wie und Simon Weber rico Onofri, R: Ste- The Rape of Lucretia ML: Merijn van Euryanthe phen Lawless Rattle mit ihren Orchestern diesem Thema (29.3.2015), ML: Da- Driesten, R: Maximi- (5.4.2015), ML: Ro- auch über Haydn und Strauss nähern, hält der vid Cowan, R: Ulri- lian von Mayenburg land Kluttig, R: Jo- Hamburg ke Jühe Wagner verschmitzte Alfred Brendel den Eröffnungs- hannes Erath Mozart Tannhäuser HAMBURGISCHE vortrag. Einen Schwerpunkt beim Lucerne Fes- Così fan tutte (31.5.2015), ML: Ale- Strauss STAATSOPER (0 40) 35 68 68 tival bildet aber auch der 90. Geburtstag von (23.4.2015), ML: xander Kalajdzic, R: Die ägyptische He- Boulez, dem dazu in elf Konzerten u. a. vom En- Ryusuke Numaji- Jochen Biganzoli lena (1.5.2015), ML: Korngold Die tote Stadt semble intercontemporain gratuliert wird. ri/Giuliano Betta, R: Stefan Soltesz, R: Til- Calixto Bieito man Michael (22.3.2015), ML: Si- www.lucernefestival.ch Bonn mone Young, R: Ka- Tickets: +41 (0 41) 2 26 44 80 Strauss roline Gruber Berlin OPERNHAUS Der Rosenkavalier (02 28) 77 80 00 DEUTSCHE OPER (24.5.2015), ML: Se- Hannover (0 30) 3 43 84 01 Anderson bastian Weigle, R: Berlioz Thebans (3.5.2015), Claus Guth STAATSOPER ML: Johannes Pell, (05 11) 99 99 11 11 Roméo und Juliet- Navok te (18.4.2015), ML: R: Pierre Audi Strauß An unserem Fluss Donald Runnicles, R: Die Fledermaus (31.5.2015), ML: Se- Sasha Waltz Bremen (29.4.2015), ML: bastian Zierer, R: Co- Benjamin Reiners, R: KOMISCHE OPER THEATER rinna Tetzel Martin G. Berger (0 30) 47 99 74 00 (04 21) 36 53 33 33 Martinů Massenet Piazzolla Bizet Julietta (21.6.2015), Werther (22.5.2015), „LA FILLE MAL GARDÉE“: Jean Daubervals María de Buenos Carmen (21.3.2015), ML: Sebastian Weig- ML: Anja Bihlmaier, Aires (konzertant) romantischer Ballettklassiker, die Komödie ML: Markus Po- le, R: Florentine R: Bernd Mottl (20.3.2015), ML: Per „La fille mal gardée“, begeistert in der Cho- Arne Glorvigen schner, R: Anna-So- Klepper phie Mahler reografie von Frederick Ashton das Londoner Schönberg Kassel Publikum schon seit sage und schreibe über Moses und Aron Görlitz STAATSTHEATER (05 61) 1 09 40 50 Jahren. Aber schließlich gehören ja auch (19.4.2015), ML: Darmstadt GERHART HAUPT- Vladimir Jurowski, STAATSTHEATER MANN-THEATER Puccini neben einem verliebten Paar tanzende Hühner R: Barrie Kosky (0 61 51) 2 81 16 00 (0 35 81) 47 47 21 Turandot (28.3.2015), und ein Shetlandpony zum Ensemble. Diese Mozart ML: Patrik Ringborg, Mussorgski Korngold legendäre Choreografie präsentiert jetzt die Lucio Silla (konzer- R: Markus Dietz Boris Godunow Die tote Stadt tant) (9.5.2015), ML: Berio UCI Kinowelt in brillantem HD als Live-Über- (25.4.2015), ML: Will (18.4.2015), ML: An- Kristiina Poska Un re in ascolto tragung aus dem Londoner Royal Opera House Humburg, R: Immo drea Sanguineti, R: Händel (22.5.2015), ML: Ale- (5.5., 20.15 Uhr). Giulio Cesare in Karaman Klaus Arauner xander Hannemann,

Infos und Tickets: www.uci-kinowelt.de Egitto (31.5.2015), R: Paul Esterházy UCI Ketterer/Lucernefestival; ap music; P. Fotos: ; üd. Museum/Intonations; Dario Acosta/ Borggreve J Marco Fotos: 60 Vollmer Köln München Pforzheim Lola rennt OPER BAYERISCHE THEATER (13.6.2015), ML: (02 21) 22 12 84 00 STAATSOPER (0 72 31) 39 24 40 Martin Hoff, R: Mi- Zimmermann/Dal- (0 89) 21 85 19 20 Wagner chael Dissmeier, lapiccola Berg Lohengrin Christian Wiehle Ich wandte mich/ Lulu (25.5.2015), (6.6.2015), ML: Mar- Il prigioniero ML: Kirill Petren- kus Huber, R: Wolf Wien (A) (27.3.2015), ML: Ga- ko, R: Dmitri Tcher- Widder niakov STAATSOPER INTERNATIONALES BODENSEEFESTIVAL: briel Feltz, R: Mar- +43 (1) 5 14 44 22 50 kus Bothe Valtinoni Der großen Musiklandschaft Böhmen widmet Saarbrücken Strauss Pinocchio Strauss Elektra (29.3.2015), sich das Internationale Bodenseefestival und (5.6.2015), ML: Stel- SAARLÄNDISCHES Arabella (25.4.2015), ML: Franz Welser- lario Fagone, R: Axel STAATSTHEATER hat dafür illustre Gäste eingeladen (25.4.– ML: Stefan Soltesz, R: (06 81) 3 22 04 Möst, R: Uwe Eric Renaud Doucet Ranisch 25.5.). Dazu zählen die Tschechische Philhar- Verdi Laufenberg monie, die Ballettcompagnie der Staatsoper STAATSTHEATER Ein Maskenball Donizetti Koblenz AM GÄRTNERPLATZ (13.6.2015), ML: Ni- Don Pasquale Prag sowie Countertenor Damien Guillon. THEATER (0 89) 21 85 19 60 cholas Milton, R: (26.4.2015), ML: Je- Von der Barockmusik eines Zelenka bis zum (92 61) 1 29 28 70 Hervé Dagmar Schling- sús López-Cobos, R: zeitgenössischen Jazz reicht der musikalische Le petit Faust mann Irina Brook Britten Bogen, bei dem auch das Pavel Haas Quartett Peter Grimes (16.5.2015), ML: Mi- Adès (30.5.2015), ML: chael Brandstätte, Salzburg (A) The Tempest als „Ensemble in Residence“ zu bestaunen ist. Carlos Wagner, R: R: Rudolf Frey (14.6.2015), ML: www.bodenseefestival.de LANDESTHEATER Thomas Adès, R: Ro- Markus Dietze Mozart +43 (6 62) 87 15 12 21 Tickets: +49 (0 75 41) 2 03 33 00 Così fan tutte bert Lepage (13.6.2015), ML: Mi- Beethoven Lausanne (CH) chael Brandstätter, Fidelio (18.4.2015), THEATER AN DER OPÉRA R: Olivier Tambosi ML: Adrian Kelly, R: WIEN +41 (21) 3 10 16 00 Andreas Gergen +43 (1) 5 88 85 Rossini Münster Mahmoud Mozart Tancredi (20.3.2015), Tahrir (17.5.2015), Le nozze di Figa- ML: Ottavio Danto- THEATER ML: Mirga Gražiny- ro (11.4.2015), ML: ne, R: Emilio Sagi (02 51) 5 90 91 00 te-Tyla, R: Yekta Marc Minkowski, R: Felix Breisach Fujikura Händel Kara Solaris (24.4.2015), Ariodante Milhaud ML: Erik Nielsen, R: (28.3.2015), ML: Fa- Stuttgart La mere coupable Saburo Teshigawara brizio Ventura, R: (8.5.2015), ML: Leo INTONATIONS: „Kammermusik ist die Seele Kobie van Rensburg STAATSTHEATER Hussain, R: Herbert (07 11) 20 20 90 der Musik“ – so lautet das Credo der großarti- Puccini Föttinger Lübeck La bohème Mozart gen Pianistin Elena Bashkirova. Daher organi- THEATER (16.5.2015), ML: Fa- Così fan tutte Wuppertal siert sie seit 2012 im Berliner Jüdischen Mu- (04 51) 7 45 52 brizio Ventura, R: (31.5.2015), ML: Syl- BÜHNEN seum auch das außergewöhnliche Kammer- Puccini/Dallapiccola Pavel Fieber vain Cambreling, R: (02 02) 5 63 76 00 musikfestival „intonations“. Fast eine Woche Suor Angeli- Yannis Houvardas ca/Il prigioniero Benjamin Strauss lang musizieren berühmte Musiker und junge Meiningen Salome (17.4.2015), (11.4.2015), ML: An- Into The Little Hill Ausnahmetalente in einer äußerst entspannten dreas Wolf, R: Pas- THEATER (11.6.2015), ML: Ni- ML: Toshiyuki Ka- Atmosphäre auf Weltklasse-Niveau. Mit dabei cale-Sabine Chevro- (0 36 93) 45 12 22 cholas Kok, R: Jenke mioka, R: Michiel ton Donizetti Nordalm Dijkema sind jetzt u. a. Isabelle Faust, Carolin Widmann, Donizetti Don Pasquale Verdi Bach Robert Holl und Radu Lupu (18.–23.4.). (24.4.2015), ML: Ar- Johannes-Passi- L’elisir d’amo- Rigoletto www.jmberlin.de re (22.5.2015), ML: turo Alvarado, R: (28.6.2015), ML: Syl- on (22.5.2015), ML: Tickets: +49 (0 30) 25 99 34 83 Ryusuke Numajiri, Knut Weber vain Cambreling, R: Jörg Halubek, R: Phi- R: Cordula Däuper Jossi Wieler, Sergio lipp Harnoncourt Neustrelitz Morabito Leipzig LANDESTHEATER Zürich (CH) MECKLENBURG Ulm OPER OPERNHAUS (03 41) 1 26 12 61 (0 39 81) 20 64 00 THEATER +41 (44) 2 68 64 00 Wagner Verdi (07 31) 1 61 44 44 Verdi Siegfried La traviata Mozart La traviata (12.4.2015), ML: Ulf (21.3.2015), ML: Così fan tutte (18.4.2015), ML: Schirmer, R: Rosa- Jörg Pitschmann, R: (26.3.2015), ML: Marco Armiliato, R: mund Gilmore Fabian von Matt Timo Handschuh, R: David Hermann Antje Schupp Vivaldi Getty KLAVIER-FESTIVAL RUHR: Auch bei der 27. The Canterville Oldenburg Britten La verita in cimen- to (25.5.2015), ML: Ausgabe des Klavier-Festivals Ruhr gastiert Ghost (9.5.2015), STAATSTHEATER Peter Grimes ML: Matthias Forem- (04 41) 2 22 51 11 (7.5.2015), ML: Da- Ottavio Dantone, R: von Argerich über Hamelin und Levit bis hin niel Montané, R: Jan Philipp Gloger ny, R: Anthony Pila- Dove zu Barenboim die Weltelite (17.4.–4.7.). Und ihr vachi Matthias Kaiser Bellini Pinocchios Abenteu- einziges gemeinsames Deutschland-Konzert er (22.3.2015), ML: Capuleti e Mon- geben gar die beiden Jazz-Ikonen Chick Corea Luzern (CH) Carlos Vazquez, R: Weimar tecchi (21.6.2015), Jens Kerbel ML: Fabio Luisi, R: & Herbie Hancock. Wie jedes Jahr widmet THEATER NATIONALTHEATER Christof Loy +41 (41) 2 10 66 18 Boieldieu (0 36 43) 75 53 34 man sich zudem diesjährigen runden Ge- Strauss La dame blanche Mozart burts- bzw. Todestagen von Komponisten wie Ariadne auf Naxos (16.5.2015), ML: Die Zauberflöte Sibelius und Skrjabin. Der Festival-Preis geht Vito Cristofaro, R: (19.4.2015), ML: Ho- (26.4.2015), ML: Ste- diesmal übrigens an Madame Grimaud. ward Arman, R: Hol- Nadja Loschky fan Solyom/Martin ger Muller-Brandes Hoff, R: Nina Gühls- www.klavierfestival.de

Fotos: ap music; P. Ketterer/Lucernefestival; UCI Ketterer/Lucernefestival; ap music; P. Fotos: ; üd. Museum/Intonations; Dario Acosta/Deutsche Grammophon Borggreve J Marco Fotos: torff Tickets: (0 18 06) 50 08 03 61 Termine Klassik

29.3. Berlin, Phil- 11.7. Bad Kissingen, Bennewitz Quartett harmonie Kissinger 26.4. München, 31.3. Berlin, Staats- Sommer Allerheiligen- oper im Schil- 31.7. Salzburg (A), Hofkirche K lertheater Haus für Mo- 2.4. Berlin, Staats- zart Kolja Blacher oper im Schil- 3.8. Salzburg (A), 1.4. Duisburg, Klassik lertheater Haus für Mo- Theater am 3.4. Berlin, Staats- zart Marientor HEIDELBERGER FRÜHLING: Der „Heidel- oper im Schil- 6.8. Salzburg (A), 2.4. Duisburg, lertheater Haus für Mo- berger Frühling“ 2015 steht unter dem Motto Theater am 4.4. Berlin, Phil- zart Marientor „Freiheit wagen“ und umfasst über 100 Veran- harmonie 8.8. Salzburg (A), ATOS Trio 19.4. Duisburg, staltungen, bei denen auch Thomas Hampson 5.4. Berlin, Staats- Haus für Mo- Theater am 20.3. Berlin, oper im Schil- zart Marientor und Igor Levit wieder mit spannenden Kon- Heimathafen lertheater 19.8. Salzburg (A), 17.5. Bochum, Neukölln zertprojekten allgegenwärtig sind. So wird 6.4. Berlin, Staats- Haus für Mo- Schauspiel- 17.4. Berlin, Hampson mit Kumpel Thomas Quastoff Jazz oper im Schil- zart haus Heimathafen lertheater 22.8. Salzburg (A), singen. Levit spielt hingegen Bachs „Goldberg- Neukölln 12.4. Berlin, Staats- Haus für Mo- Rafał Blechacz Variationen“ und mit András Schiff vierhän- 26.4. St. Gallen oper im Schil- zart (CH), Tonhalle 24.4. Heidelberg, dig. Außerdem gastieren u.a. Grigory Sokolov, lertheater 24.8. Salzburg (A), Stadthalle 13.4. Berlin, Phil- Haus für Mo- Christian Tetzlaff und Fazıl Say (21.3. - 25.4.). Artemis Quartett 27.4. Frankfurt/ harmonie zart Main, Alte www.heidelberger-fruehling.de 30.4. Stuttgart, 14.4. Berlin, Kon- 26.8. Salzburg (A), Oper Liederhalle Tickets: +49 (0 62 21) 5 84 00 44 zerthaus Haus für Mo- 4.6. Genf (CH), Vic- 6.5. Papendorf, 18.4. Berlin, Staats- zart toria Hall Villa Papen- oper im Schil- 28.8. Salzburg (A), dorf lertheater Haus für Mo- Marc Bouchkov 7.5. Berlin, Phil- 24.4. Basel (CH), zart 19.3. Düsseldorf- harmonie Stadtcasino Duisburg, Kammer- 25.4. München, Lisa Batiashvili Deutsche Oper musiksaal Philharmonie 23.5. Köln, Philhar- am Rhein 13.5. Kempen, 5.5. Wien (A), monie 21.3. Düsseldorf- Kulturforum Musikverein 26.5. Berlin, Kon- Duisburg, Franziskaner- 8.5. Wien (A), zerthaus Deutsche Oper kloster Musikverein 28.5. Dortmund, am Rhein 17.5. Lörrach, Burg- 10.5. Wien (A), Konzerthaus 25.3. Düsseldorf- hof Musikverein MOZARTFEST WÜRZBURG: Vom 22. Mai bis 1.6. Wien (A), Duisburg, 19.5. München, 12.5. Wien (A), Musikverein Deutsche Oper 28. Juni fragt das Mozartfest Würzburg: „Mozart Herkulessaal Musikverein 4.7. Bad Kissingen, am Rhein 26.5. Berlin, Phil- – Was heißt hier Klassik?“ Die Antworten geben Kissinger 1.4. Düsseldorf- Pierre-Laurent harmonie internationale Top-Stars in ihren Sinfonie- und Sommer Duisburg, Aimard 27.5. Berlin, Kon- Deutsche Oper Kammerkonzerten im Kaisersaal der Residenz 16.4. Köln, WDR zerthaus Piotr Beczała am Rhein Funkhaus 5.6. Berlin, Phil- (UNESCO-Weltkulturerbe). Dazu gehören der 30.5. Wien (A), 5.4. Düsseldorf- 2.6. Wien (A), harmonie französische Stargeiger Renaud Capuçon als Burgtheater Duisburg, Konzerthaus 6.6. Berlin, Phil- 12.6. Graz (A), Mu- Deutsche Oper „Artiste étoile“, die Sopranistin Diana Damrau, 8.8. Salzburg (A), harmonie sikverein für am Rhein Pianist Rafał Blechacz sowie Chansonnier Do- Mozarteum 7.6. Berlin, Phil- Steiermark 12.4. Düsseldorf- harmonie minique Horwitz. Ein Augenmerk gilt auch dem 15.6. Wien (A), Duisburg, Piotr Anderszewski 16.6. Düsseldorf, Konzerthaus Deutsche Oper „MozartLabor“ u. a. mit Wolfgang Rihm. Tonhalle 24.3. Heidelberg, 22.6. Schwarzen- am Rhein www.mozartfest.de Stadthalle 28.6. Berlin, Staats- berg (A), Schu- Tickets: +49 (09 31) 37 23 36 26.4. Wien (A), oper im Schil- bertiade Joseph Calleja Konzerthaus lertheater 25.6. Ingolstadt, 29.6. Berlin, Deut- 28.4. Wien (A), 29.6. Berlin, Phil- Audi Sommer- sche Oper Konzerthaus harmonie konzerte 3.7. Berlin, Deut- 29.4. Linz (A), 30.6. Berlin, Kon- sche Oper Brucknerhaus zerthaus Daniel Behle 12.8. Salzburg (A), 26.5. Schwetzingen, 21.3. München, Na- Giuliano Großes Fest- Rokokotheater tionaltheater Carmignola 30.5. Wien (A), spielhaus 23.4. Ingolstadt, Konzerthaus 13.8. Salzburg (A), 31.3. Münster, Stadttheater Theater Großes Fest- 5.5. Berlin, Phil- Avi Avital spielhaus 1.4. Münster, harmonie Theater 9.5. Hohenems (A), 14.8. Salzburg (A), 7.5. Berlin, Phil- 1.6. Frankfurt/ Schubertiade Großes Fest- MUSIKFESTSPIELE POTSDAM SANSSOUCI: harmonie Main, Alte 25.5. Dresden, spielhaus Oper Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci ver- Sächsische 15.8. Berlin, Wald- Belcea Quartet bühne binden Hörgenuss mit dem Blick auf Potsdams Staatsoper 1.5. Schwetzingen, Cuarteto Casals Gärten. Nun widmet man sich diesem harmo- 18.6. Dortmund, Schloss Konzerthaus Cecilia Bartoli 25.3. Wien (A), nischen Miteinander auf verschiedenen Pfaden 6.5. Hohenems (A), Konzerthaus 26.7. Verbier (CH), 22.5. Salzburg (A), Schubertiade (12.–28.6.). Englische oder japanische Garten- Festival Haus für Mo- 26.3. Wien (A), 8.5. Hamburg, Konzerthaus kultur spiegelt sich in der Musik von Händel 31.7. Verbier (CH), zart Laeiszhalle Festival 23.5. Salzburg (A), 30.3. Köln, Philhar- und Cage wider. Pianistin Julia Hülsmann prä- 11.5. Wien (A), monie Haus für Mo- Konzerthaus sentiert „Jazz im Rosengarten“. Ebenfalls rosig Daniel Barenboim zart 10.5. Hohenems (A), 12.5. Wien (A), Schubertiade 27.3. Berlin, Phil- 25.5. Salzburg (A), geht es bei der spanisch-lateinamerikanischen Konzerthaus 13.5. Berlin, Kon- harmonie Großes Fest- Barockoper „La púrpura de la rosa“ zu. zerthaus 28.3. Berlin, Staats- spielhaus www.musikfestspiele-potsdam.de oper im Schil-

Tickets: +49 (03 31) 2 88 88 28 lertheater Gloede Stefan Würzburg; Mozartfest Frühling; Heidelberger Fotos: 62 THE ROYAL OPERA

Max Emanuel Cencic Isabelle Faust Kirill Gerstein 21.4. Wien (A), 19.3. Brüssel, Palais 21.3. Papendorf, Theater an der des Beaux- Villa Papen- Wien Arts dorf 9.5. Bonn, Opern- 26.3. Hamburg, 16.4. Reutlingen, haus Laeiszhalle Stadthalle 30.5. Wiesbaden, 28.3. Baden-Baden, Hessisches Festspielhaus Vadim Gluzman Staatstheater 18.4. Eisenstadt 19.3. Saarbrücken, 6.6. Bad Lauch- (A), Schloss Congresshalle städt, Goethe Esterházy 20.3. Brüssel, Palais Theater 30.4. Basel (CH), des Beaux- RISE AND FALL OF THE CITY OF 8.6. Bad Lauch- Stadtcasino Arts städt, Goethe 17.5. Dresden, 22.3. Brüssel, Palais Theater Sächsische des Beaux- Staatsoper Arts Riccardo Chailly 25.5. Ludwigsburg, 21.4. Hamburg, 19.3. Leipzig, Ge- Schloss Hamburgische wandhaus Staatsoper 20.3. Leipzig, Ge- Julia Fischer 23.4. Hamburg, wandhaus 21.4. Zürich (CH), Hamburgische 26.3. Leipzig, Ge- Tonhalle Staatsoper wandhaus 22.4. St. Gallen 24.4. Hamburg, 27.3. Leipzig, Ge- (CH), Tonhalle Hamburgische wandhaus 23.4. Genf (CH), Vic- Staatsoper 28.3. Leipzig, Ge- toria Hall wandhaus 6.5. Wien (A), Hélène Grimaud 4.4. Baden-Baden, Musikverein 20.3. Regensburg, Festspielhaus 7.5. Wien (A), Aula der Uni- Fulljames aufregende Neuinszenierung 11.6. Leipzig, Ge- Musikverein versität wandhaus 8.5. Linz (A), 23.3. Wien (A), der beliebten Oper nach Bertolt Brecht 12.6. Leipzig, Ge- Brucknerhaus Musikverein wandhaus 9.5. München, 8.5. Luzern (CH), Live am 1. April um 20.15 Uhr 18.6. Leipzig, Ge- Philharmonie KKL wandhaus 11.5. Frankfurt/ 11.5. Freiburg, Aus dem Royal Opera House London 19.6. Leipzig, Ge- Main, Alte Konzerthaus auf der großen Kinoleinwand wandhaus Oper 19.5. Leipzig, Ge- 13.5. Berlin, Phil- wandhaus Mehr Infos und Tickets unter Plácido Domingo harmonie 21.5. Dresden, www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App. 10.5. Wien (A), 14.5. Köln, Philhar- Sächsische Staatsoper monie Staatsoper 14.5. Wien (A), 21.5. Regensburg, 23.5. Osnabrück, Staatsoper Aula der Uni- Osnabrück- 18.5. Wien (A), versität halle Staatsoper 12.6. Zürich (CH), 26.5. Köln, Philhar- 22.5. Wien (A), Tonhalle monie JAY ALEXANDER Staatsoper 18.6. Grafenegg (A), 28.5. Essen, Phil- Wolkenturm harmonie „Geh aus, mein Herz …“ – die schönsten Kirchenlieder, gesungen Gustavo Dudamel 19.6. Grafenegg (A), 31.5. St. Gallen von einer der schönsten Tenorstimmen unserer Zeit, begleitet 5.6. München, Wolkenturm (CH), Theater vom Tschechischen Sinfonieorchester, Prag. Philharmonie 3.6. Bremen, Die 6.6. München, Juan Diego Flórez Glocke Philharmonie 26.4. Wien (A), 5.6. Braun- 11.6. Berlin, Phil- Staatsoper schweig, harmonie 29.4. Wien (A), Stadthalle 12.6. Berlin, Phil- Staatsoper 7.6. Hannover, harmonie 2.5. Wien (A), Sendesaal des 13.6. Berlin, Phil- Staatsoper NDR harmonie 5.5. Wien (A), 8.6. Hamburg, 24.6. Zürich (CH), Staatsoper Laeiszhalle Tonhalle 8.5. Wien (A), AB SOFORT 25.6. Zürich (CH), Staatsoper Benjamin Grosvenor Tonhalle 11.5. Wien (A), 24.3. Genf (CH), Vic- ÜBERALL 26.6. Zürich (CH), Staatsoper toria Hall ! Tonhalle 25.5. Salzburg (A), IM HANDEL Großes Fest- Martin Grubinger Scharoun Ensemble spielhaus 3.7. Berlin, Phil- 5.5. Erlangen, 2.8. Salzburg (A), harmonie Heinrich-Lades Großes Fest- 6.7. München, Halle spielhaus Philharmonie 7.7. München, Mojca Erdmann Elīna Garanča Philharmonie 25.3. Wien (A), 6.4. Wien (A), Musikverein Staatsoper Hagen Quartett 29.3. Berlin, Phil- 9.4. Wien (A), 24.4. Hamburg, harmonie Staatsoper Laeiszhalle 4.4. Berlin, Phil- 12.4. Wien (A), 27.4. Wien (A), ... harmonie Staatsoper Konzerthaus aus,JAY ALEXANDER 11.4. Essen, Phil- 15.4. Wien (A), 2.5. Zürich (CH), harmonie Staatsoper Tonhalle Geh Herz 3.5. Zürich (CH), Tonhalle TOUR-TERMINE:mein 21.03. Bad Herrenalb, 15.04. Viersen,

Fotos: Heidelberger Frühling; Mozartfest Würzburg; Stefan Gloede Stefan Würzburg; Mozartfest Frühling; Heidelberger Fotos: 17.04. Mönchengladbach, 26.04. Bretten und weitere Termine.

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20.6. Dresden, 11.6. Hamburg, 11.4. Amsterdam 20.4. Wien (A), Frauenkirche Laeiszhalle (NL), Concert- Staatsoper gebouw 25.5. Salzburg (A), Janine Jansen Gidon Kremer 4.5. Berlin, Kon- Großes Fest- 27.5. Frankfurt/ 21.3. Berlin, Ko- zerthaus spielhaus Main, Alte mische Oper 10.5. Berlin, Kon- 15.6. Luzern (CH), Oper 12.5. Braun- zerthaus KKL 28.5. Luzern (CH), schweig, 13.5. Schwetzingen, KKL Stadthalle Schloss Georg Nigl MOVIMENTOS FESTWOCHEN: In Wolfsburg 29.5. Zürich (CH), 24.4. Wien (A), Tonhalle Lang Lang Minetti Quartett Konzerthaus stellt man jährlich mit den „Movimentos Fest- 30.5. Genf (CH), Vic- 15.4. Leipzig, Ge- 16.4. Graz (A), Mu- wochen“ ein vielseitiges Programm auf künst- toria Hall wandhaus sikverein für Alice Sara Ott lerischem Spitzenniveau auf die Beine. Diesmal 31.5. Bern (CH), Kul- 26.4. Hannover, Steiermark 16.4. Heidelberg, turcasino 25.4. Wien (A), lautet das Motto „Frieden“, dem man sich mit Kuppelsaal im Stadthalle HCC Konzerthaus 17.4. Berlin, Phil- Lesungen und Schauspiel, aber auch über in- Philippe Jaroussky 7.5. Hohenems (A), harmonie ternationale Ballettgastspiele nähert (Kibbutz 19.3. Bielefeld, François Leleux Schubertiade 20.4. Duisburg, Contemporary Dance Company, Les Ballets de Rudolf Oetker 19.4. Berlin, Jüdi- Gebläsenhalle Halle sches Museum Anne-Sophie Mutter Landschafts- Monte-Carlo). Zu den musikalischen Top-Acts 24.5. Salzburg (A), Berlin 15.6. Berlin, Phil- park Duis- zählen Saxofonist Joshua Redman und Gram- Haus für Mo- 13.5. Ravensburg, harmonie burg-Nord my-Preisträgerin Natalie Cole (10.4.–17.5.). zart Konzerthaus 17.6. Köln, Philhar- 11.7. Johannisberg, 13.6. Stuttgart, monie Schloss www.movimentos.de Jerusalem Quartet Liederhalle 18.6. Freiburg, Tickets: (08 00) 2 88 67 82 38 23.4. München, Konzerthaus Andreas Herkulessaal Julia Lezhneva 22.6. Hamburg, Ottensamer 30.4. Amsterdam 21.4. Wien (A), Laeiszhalle 28.3. Baden-Baden, (NL), Concert- Theater an der 29.6. Bonn, Beet- Festspielhaus gebouw Wien hoven Halle 12.4. Essen, Phil- 2.5. Amsterdam 20.5. Zürich (CH), 5.7. Mannheim, harmonie (NL), Concert- Tonhalle Congress 9.5. Berlin, Phil- gebouw Center Rosen- harmonie 5.5. Hohenems (A), Jan Lisiecki garten 14.5. Berlin, Phil- Schubertiade 24.4. München, 7.7. Zürich (CH), harmonie 7.5. Wien (A), Prinzregenten- Tonhalle Konzerthaus theater 8.7. Genf (CH), Vic- René Pape 24.5. Dresden, toria Hall 29.5. Dortmund, DRESDNER MUSIKFESTSPIELE: 2015 setzt Jonas Kaufmann Sächsische Konzerthaus Yannick Jan Vogler als Intendant der Dresdner Musikfest- 15.4. Köln, Philhar- Staatsoper monie 14.6. Dortmund, Nézet-Séguin Hille Perl spiele auf Kontraste (13.5.–7.6.) „Feuer Eis“ lautet 17.4. Dortmund, Konzerthaus 23.5. Köln, Philhar- 18.4. Freiburg, En- das Motto, das sich in den unterschiedlichsten Konzerthaus 15.6. Köln, Philhar- monie semblehaus Klangtemperaturen darstellt. Orchestrale Hitze 19.4. Stuttgart, monie 24.5. Dresden, 20.4. Stuttgart, Liederhalle 27.6. Berlin, Phil- Sächsische Liederhalle erzeugt das Philadelphia Orchestra (Yannick 22.4. Hamburg, harmonie Staatsoper 21.4. Berlin, Phil- Nézet-Séguin). und das Ensemble Laeiszhalle 2.7. Wiesbaden, 26.5. Berlin, Kon- harmonie Modern feiern Lenny Bernstein. Und selbstver- 26.4. Baden-Baden, Kurhaus zerthaus Kammer- Festspielhaus 27.5. Dortmund, musiksaal ständlich zeigt sich Vogler von seiner Cello-Klas- 18.5. Berlin, Phil- Louis Lortie Konzerthaus 22.4. Köln, Philhar- se – etwa im Duo mit Hélène Grimaud. harmonie 12.5. Berlin, Kon- 28.5. Dortmund, monie www.musikfestspiele.com 20.5. Hannover, zerthaus Konzerthaus 17.5. Göttingen, Kuppelsaal im 1.6. Wien (A), Tickets: +49 (03 51) 65 60 67 00 bzw. Internationale HCC Mischa Maisky Musikverein Händel-Fest- www.reservix.de 15.4. München, 2.6. Wien (A), spiele Leonidas Kavakos Philharmonie Musikverein 27.5. Wien (A), 19.3. Leipzig, Ge- 29.4. Köln, Philhar- 13.6. Dortmund, Musikverein wandhaus monie Konzerthaus 1.7. Berlin, Staats- 20.3. Leipzig, Ge- 14.6. Dortmund, oper im Schil- Hilary Hahn 24.3. Stuttgart, 16.6. Wien (A), wandhaus Musikverein Konzerthaus lertheater 6.5. Hamburg, Liederhalle 10.4. Wien (A), 15.6. Köln, Philhar- 2.7. Berlin, Staats- 9.5. Köln, Philhar- Laeiszhalle Musikverein Mandelring monie oper im Schil- monie 7.5. Bremen, Die 16.4. Salzburg (A), Quartett 25.6. München, lertheater Glocke 22.5. Baden-Baden, Herkulessaal Mozarteum 15.4. Berlin, Phil- 3.7. Berlin, Staats- 8.5. Bremen, Die Festspielhaus 26.6. München, 17.4. Linz (A), harmonie oper im Schil- Glocke 25.5. Baden-Baden, Herkulessaal Brucknerhaus Kammer- lertheater 9.5. Bremen, Die Festspielhaus 18.4. Wien (A), musiksaal 5.7. Berlin, Staats- Glocke 29.5. Baden-Baden, Anna Netrebko Musikverein 16.4. Bayreuth, oper im Schil- 10.5. Dortmund, Festspielhaus 29.4. Genf (CH), Vic- Stadthalle 20.3. Zürich (CH), lertheater Konzerthaus 19.6. Baden-Baden, toria Hall Opernhaus 6.7. Berlin, Staats- Festspielhaus 19.4. Neustadt an 1.5. Genf (CH), Vic- der Weinstra- 24.3. Zürich (CH), oper im Schil- Thomas Hampson 21.6. Baden-Baden, toria Hall Opernhaus lertheater Festspielhaus ße, Saalbau 24.3. München, 29.5. Berlin, Phil- 29.3. Zürich (CH), Philharmonie Magdalena Kožená Opernhaus Anna Prohaska Daniel Hope harmonie 28.3. Heidelberg, 27.3. Baden-Baden, 2.4. Zürich (CH), 27.3. Baden-Baden, 25.4. Zürich (CH), Kammer- Stadthalle Festspielhaus musiksaal Opernhaus Festspielhaus 19.4. Wien (A), Tonhalle 30.3. Baden-Baden, 10.4. Wien (A), 28.3. Baden-Baden, 26.4. Bern (CH), Zen- Musikverein Festspielhaus Alexander Melnikov Staatsoper Festspielhaus trum Paul Klee 13.4. Wien (A), 2.4. Baden-Baden, 8.4. Papendorf, 30.3. Baden-Baden, Pablo Heras-Casado 21.5. Berlin, Phil- Staatsoper Festspielhaus Villa Papen- Festspielhaus harmonie 17.4. Wien (A), 23.3. Freiburg, 6.4. Baden-Baden, dorf 2.4. Baden-Baden, Konzerthaus Kammer- Festspielhaus Staatsoper Festspielhaus musiksaal Fotos: Peter Creig; Dresdner Musikfestspiele Dresdner Peter Creig; Fotos:

64 3.4. Baden-Baden, 21.6. Zürich (CH), 3.5. Dresden, 16.5. Berlin, Phil- Tianwa Yang Krystian Zimerman Festspielhaus Tonhalle Sächsische harmonie 26.3. Karlsruhe, 1.5. Baden-Baden, 6.4. Baden-Baden, 1.7. Berlin, Staats- Staatsoper 22.5. Essen, Phil- Wolfgang- Festspielhaus Festspielhaus oper im Schil- 6.5. Dresden, harmonie Rihm-Forum 9.4. Berlin, Phil- lertheater Sächsische 24.6. Zürich (CH), 27.3. Mannheim, Frank Peter harmonie 2.7. Berlin, Staats- Staatsoper Tonhalle Christuskirche Zimmermann 15.4. Zürich (CH), oper im Schil- 17.5. Dresden, 25.6. Zürich (CH), 7.4. Köln, Kammer- 27.3. Bielefeld, Tonhalle lertheater Sächsische Tonhalle musiksaal der Rudolf Oetker 16.4. Zürich (CH), 3.7. Berlin, Staats- Staatsoper HfMT Köln Halle Tonhalle oper im Schil- 18.5. Dresden, Alisa Weilerstein 19.4. Stuttgart, 16.4. München, 17.4. Zürich (CH), lertheater Sächsische 9.5. Weiden, Max- Liederhalle Philharmonie Tonhalle 4.7. Berlin, Staats- Staatsoper Reger-Halle 20.4. Stuttgart, 17.4. München, 23.4. Wien (A), oper im Schil- 20.5. Wien (A), 10.5. Friedrichs- Liederhalle Philharmonie Musikverein lertheater Musikverein hafen, Graf 21.4. Kassel, Musik- 19.4. Wien (A), 25.4. Dortmund, 5.7. Berlin, Staats- 21.5. Wien (A), Zeppelin Haus akademie Musikverein Konzerthaus oper im Schil- Musikverein 4.7. Berlin, Kon- 27.4. Augsburg, 1.5. Berlin, Staats- lertheater 23.5. Baden-Baden, zerthaus Sonya Yoncheva Theater oper im Schil- 6.7. Berlin, Staats- Festspielhaus 5.7. Bad Kissingen, 6.4. Zürich (CH), 28.4. Augsburg, lertheater oper im Schil- 24.5. Baden-Baden, Regentenbau Opernhaus Theater 7.5. Berlin, Staats- lertheater Festspielhaus 14.8. Wiesbaden, 11.4. Zürich (CH), 9.5. Berlin, Phil- oper im Schil- Kurhaus Opernhaus harmonie lertheater Andreas Scholl Francesco Tristano 16.4. Zürich (CH), 10.5. Berlin, Phil- 15.5. Berlin, Staats- 9.5. Hohenems (A), 16.4. Heidelberg, Pieter Wispelwey Opernhaus harmonie oper im Schil- Schubertiade Stadthalle 29.5. Papendorf, 19.4. Zürich (CH), 14.5. Leipzig, Ge- lertheater 23.5. Salzburg (A), 17.4. Berlin, Phil- Villa Papen- Opernhaus wandhaus 21.5. Berlin, Staats- Haus für Mo- harmonie dorf 22.4. Zürich (CH), 15.5. Leipzig, Ge- oper im Schil- zart Opernhaus wandhaus lertheater 5.8. Wiesbaden, Mitsuko Uchida Axel Wolf 25.4. Zürich (CH), 7.6. Darmstadt, Lutherkirche 9.5. Berlin, Kon- 21.3. München, Opernhaus Staatstheater Quatuor Ébène 6.8. Wiesbaden, zerthaus Allerheiligen- 8.6. Darmstadt, 13.4. Luzern (CH), Kurhaus 10.5. Berlin, Kon- Hofkirche Yundi Staatstheater KKL zerthaus 3.4. München, 28.4. Berlin, Kon- 5.7. München, 17.4. Baden-Baden, Grigory Sokolov 27.5. Wien (A), Philharmonie zerthaus Prinzregenten- Festspielhaus 27.3. München, Staatsoper 17.5. St. Ottilien, theater 3.5. Schweinfurt, Herkulessaal 31.5. Köln, Philhar- Erzabtei St. Theater 10.4. Zürich (CH), monie Ottilien 4.5. Göppingen, Tonhalle 19.8. Wiesbaden, Stadthalle 13.4. Hamburg, Hessisches 7.5. Hohenems (A), Laeiszhalle Staatstheater Schubertiade 20.4. Berlin, Phil- 21.8. Salzburg (A), 8.5. Gauting, Bos- harmonie Haus für Mo- co Kulturhaus 22.4. Heidelberg, zart 10.5. Leipzig, Ge- Heidelberger wandhaus Frühling Rolando Villazón 30.5. Hamburg, 27.4. Köln, Philhar- 28.3. München, Na- Xv international tchaikovsky competition Laeiszhalle monie tionaltheater 21.6. Fürth, Stadt- 31.3. München, Na- 15 June — 3 July 2015 moscow and st. petersburg russia Esa-Pekka Salonen theater tionaltheater 21.5. Zürich (CH), 4.4. München, Na- Tonhalle tionaltheater 30.5. Essen, Phil- 16.7. Baden-Baden, 23.4. Berlin, Deut- harmonie Festspielhaus sche Oper 31.5. Frankfurt/ 19.7. Baden-Baden, 30.4. Berlin, Deut- Main, Alte Festspielhaus sche Oper Oper 3.5. Berlin, Deut- 2.6. Wien (A), Christian sche Oper Konzerthaus Thielemann 16.7. Baden-Baden, 4.6. Zürich (CH), 28.3. Salzburg (A), Festspielhaus Tonhalle Großes Fest- 19.7. Baden-Baden, 2.7. Zürich (CH), spielhaus Festspielhaus Berliner Tonhalle 30.3. Salzburg (A), 3.7. Zürich (CH), Großes Fest- Yuja Wang Tonhalle spielhaus 16.4. Salzburg (A), 31.3. Salzburg (A), Mozarteum Philharmoniker Lee Santana Großes Fest- 18.4. Wien (A), 16.4. Stuttgart, spielhaus Musikverein Liederhalle 2.4. Salzburg (A), 23.4. Hamburg, 18.4. Freiburg, Großes Fest- Laeiszhalle Konzerthaus spielhaus 24.4. Hamburg, 21.4. Berlin, Phil- 3.4. Salzburg (A), Laeiszhalle harmonie Großes Fest- 25.4. Lübeck, Mu- 9.5. Stuttgart, spielhaus sik- und Kon- Liederhalle 4.4. Salzburg (A), gresshalle 10.5. Freiburg, Großes Fest- 6.5. München, Konzerthaus spielhaus Philharmonie 17.5. Göttingen, 6.4. Salzburg (A), 7.5. München, Internationale Großes Fest- Philharmonie Händel-Fest- spielhaus 8.5. München, spiele 1.5. Dresden, Philharmonie 27.5. Wien (A), Sächsische 14.5. Berlin, Phil- piano cello violin voice Moscow Moscow st. Petersburg st. Petersburg Musikverein Staatsoper harmonie 19.6. Baden-Baden, 15.5. Berlin, Phil- Festspielhaus harmonie Partner: www.tchaikovskycompetition.com/en PROJECTS

65 Termine Jazz

25.4. , Jazz Caroline Henderson 27.4. Koblenz, Café Club 29.5. Potsdam, Hahn Nikolaisaal 30.4. Basel (CH), Johanna Borchert Gare du Nord Impressum J 21.4. Kiel, KulturFo- Julia Hülsmann (Bahnhof nur rum 27.3. Neuburg a. d. Neue Musik) Verlag: 23.4. Flensburg, Or- Donau, Bird- Jazz Natalia Mateo Kurfürstendamm 211, 10719 Berlin, pheus Theater land Jazz Club 29.3. Freiburg, Jazz- 20.3. Frankfurt/ Tel. 030 / 41 47 81 761 Till Brönner haus Main, Fabrik Fax 030 / 41 47 81 713 27.3. Kassel, Staats- 31.3. Elmau, Schloss 28.3. Hamburg, Fa- theater brik E-Mail [email protected] 19.4. Leipzig, Ge- Jacob Karlzon 17.4. München, Avishai Cohen Trio wandhaus Jazzclub Un- Internet: www.rondomagazin.de 19.3. Kiel, KulturFo- 25.3. Heidelberg, 16.5. Ludwigsburg, rum terfahrt Stadthalle Schlossfest- 29.3. Regensburg, Herausgeberin: Verena von der Goltz 21.4. Innsbruck (A), spiele Theater Silje Nergaard Treibhaus 17.5. Frankfurt/ 12.4. Bonn, Harmo- Chefredakteur: Carsten Hinrichs (ch) 23.4. Zürich (CH), Main, Alte Joachim Kühn nie Moods Oper 24.4. Singen, Jazz 14.4. Koblenz, Café Redaktionsassistentin: Anna Vogt 24.4. Zürich (CH), Club Hahn Moods Popa Chubby 25.4. Dortmund, 16.4. Karlsruhe, Autoren dieser Ausgabe: Michael Blümke 26.4. Freiburg, Jazz- Domicil Tollhaus (mb), Arnt Cobbers (ac), Oliver Buslau, Josef Bernard Allison haus 20.6. Worms, Jazz & 22.4. Hamburg, 28.3. Freiburg, Jazz- Joy Laeiszhalle Engels (joe), Guido Fischer (gf), Thomas Fit- haus Chick Corea 29.4. München, terling (tf), Robert Fraunholzer (rfr), Matthias 9.6. Villach (A), Klazz Brothers Jazzclub Un- Götz Alsmann terfahrt Kornemann (mk), Reinhard Lemelle (rl), Ro- Congress- 24.3. Berlin, Tipi am 20.3. Ludwigshafen, center Kanzleramt 30.4. Elmau, Schloss land Mackes, Carsten Niemann (cn), Matthias Feierabend- 25.3. Berlin, Tipi am Siehler, Werner Stiefele (ws), Michael Wersin haus der BASF Randy Crawford Kanzleramt Quadro Nuevo 21.3. Ludwigshafen, 20.3. Mannheim, (mw), Marcus A. Woelfle 4.5. Frankfurt/ 26.3. Berlin, Tipi am Feierabend- Main, Alte Kanzleramt Alte Feuer- haus der BASF Oper 8.6. Mannheim, wache Bildredaktion: Oliver Tenhoven 25.3. Dresden, 21.3. Karlsruhe, Albertinum Tollhaus Termine: Anna Vogt 28.3. Chemnitz, 14.4. Bonn, Harmo- Städtische nie Art Director: Arndt Knieper Theater 15.4. Bonn, Harmo- 29.3. Leipzig, Ge- nie Produktion: Rüdiger Kern wandhaus 21.4. Fürth, Stadt- 15.4. Düsseldorf, theater Abo + Vertrieb: Susanne Lanzinger Savoy Theater Alle Termine auch auf Tel. 089 / 70 07 45 12 16.4. Düsseldorf, Gregory Porter Savoy Theater 6.5. Rottweil, Jazz- [email protected] 24.4. Leverkusen, rondomagazin. de fest Bayer Kultur- 3.7. München, Toll- Anzeigen Tonträger: Marike Hasler Forum wood Tel. 08137 / 63 28 722 25.4. Berlin, Ad- 9.7. Stuttgart, Jazz miralspalast Open [email protected] 26.4. Berlin, Ad- 25.7. Lübeck, miralspalast Schleswig- Anzeigen Veranstalter und Marken: 11.5. Hamburg, Holstein Musik Ulrike Oertel Laeiszhalle Festival Tel. 030 / 41 47 81 760 12.5. Oldenburg, Staatstheater Curtis Stigers Fax 030 / 41 47 81 713 15.5. Ravensburg, 6.5. Düsseldorf, Nationalthea- 19.3. Karlsruhe, mobil 0160 / 73 74 624 Konzerthaus Tonhalle ter Tollhaus 3.6. Gelsenkir- 8.5. Dortmund, 25.3. München, [email protected] 13.6. Düsseldorf, chen, Musik- Konzerthaus Savoy Theater Prinzregenten- theater im 9.5. Hamburg, theater Online: Revier Laeiszhalle Alexandra Lehmler Büro Hamburg: Hartmut Winter 13.6. Bamberg, Quintett Viktoria Tolstoy Konzert- und Silke Eberhard (Online-Marketing), 5.4. Stuttgart, 5.5. Pullach, Bür- Kongresshalle 24.3. Berlin, B-flat Theaterhaus gerhaus Tel. 040 / 53 27 13 85 31.3. Berlin, Ad- 6.5. Fürstenfeld- Maria Baptist mobil 0177 / 77 21 262, miralspalast Lyambiko bruck, Ver- 1.4. Berlin, Kunst- 10.4. Wuppertal, anstaltungs- [email protected] 19.3. Mannheim, fabrik Schlot Skulpturen- Alte Feuer- forum 9.4. Berlin, Piano park 8.5. Innsbruck (A), Druck: ADV Schoder, Augsburger Druck- u. wache Salon Christo- 14.4. Köln, Loft 21.3. Frankfurt/ Treibhaus Verlagshaus GmbH phori Main, Brot- 16.4. Berlin, B-flat Chilly Gonzales fabrik Tingvall Trio RONDO erscheint sechsmal jährlich. 6.5. Berlin, Kunst- 11.5. Berlin, Phil- 22.3. Bonn, Harmo- 8.5. Bonn, Harmo- fabrik Schlot harmonie nie nie Abonnement für ein Jahr: Deutschland u. 21.5. Berlin, B-flat 28.5. Frankfurt/ 26.6. Tübingen, 3.6. Berlin, Kunst- Main, Alte Rita Marcotulli Sudhaus Österreich 28 €, weiteres Ausland 32 € – bit- fabrik Schlot Oper 23.4. Bonn, Beet- te bei Bestellung Bank­verbindung für Last- 21.6. München, hovenhaus Michael Wollny Beady Belle schrifteinzug mit BIC und IBAN angeben. Philharmonie 25.4. Wuppertal, 21.3. Burghausen, 21.4. München, 29.6. Hamburg, Skulpturen- Jazzwoche Jazzclub Un- Das nächste RONDO erscheint am Laeiszhalle park 6.5. Berlin, Phil- terfahrt harmonie Donnerstag, 21. Mai 2015. Martin/Sony Ruben Classical (l. o.);Fotos: Esther Haase/DG (l.u.); Marie Staggert/DG Hohenberg/Sony Gregor (r. o.); Classical (r. u.) 66 Fotos: Ruben Martin/Sony Classical (l. o.); Esther Haase/DG (l.u.); Marie Staggert/DG (r. o.); Gregor Hohenberg/Sony Classical (r. u.) Von Hinterbühne der von Neues Nettigkeiten: Nachrichten, Namen, Zugabe Alice liebt SaraOtt künftig abvomkünftig Kein fürn Mann

Kennt sich aus: Domingo lässtDomingo R Mond: PlácidoMond: Single MaltsSingle Grafen Luna obert F obert Sara Ott Schmidt Schicchi“ geplant –inMadrid undLos Angeles. tes Rollendebüt Domingos „Gianni ist Puccinis burg muss werden. nun umbesetzt nächs Als nichtfort mehr. InBerlin, Mailand undSalz Domingo Plácido sucht unddie Wienerin vorübergehend fest zuvor die Polizei das Palau durch de les Arts tiger Wirkung worden, suspendiert nachdem „Laphroaig“ ihre Favoriten. tischen Single seien „Tallisker“ Malts und nannten „Bambus-Kranich“. Von den schot ten bevorzuge sie Nikka Taketsuru, den soge – traurig.“ das Pegida Phänomen –undalle seineAbleger men wurde. Inder jetzigen Situation finde ich „wo fast indieser Hinsicht nichts unternom pan, Spanien oder Italienan“, soBarenboim, hatten. Sie Schauen sich andere Länder wie Ja mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt wohl die Politik wie auch die Bevölkerung sich ler Bewunderung dafür, so wie inDeutschland in Verdis „Trovatore“ undsingtdie Rolle abso den verheerenden Kritiken seinesGraf Luna sagte erdem Berliner „Tip“. ich war „Denn vol in Berlin zu leben, undzwar ganz bewusst“, ich mich vor vielen Jahren entschieden, dafür sichman „nur schämen“ Jude habe kann. „Als die Pegidahält deutsche etwas, für das für erzählte sie inBerlin. Von den japanischen Sor raunholzer Pianist undDirigent Die Intendantin der OperValencia, Die Pianistin japanisch-deutsche , ist von ihren Funktionen mitsofor ist privat Whiskey-Liebhaberin. Das zieht Konsequenzen aus Daniel BarenboimDaniel

Helga

Alice ------

te. Richtig verstecken Arge – so wie Martha Orchestermusikerin zusammen. rüber. Jetzt ist Petrenko, miteiner man, sohört pe registriert; diese ist indes schonwieder vo zensbeziehung zu der Sopranistin Anja Kam in München unlängst eineanscheinende Her bürtigen Russen nicht bekannt waren, wurde rend bislang persönliche Beziehungen des ge rischen Staatsoper, ist doch einMensch!Wäh Sopranistin Traviata vor. undDesdemona kann ich auch gar nicht.“ Für Berlin bereitet die so Yoncheva inBerlin. „Keine voce bianca! Die verdi jazzigen einenbeinahe braucht“, Sound re Farben“ und glaube, Monte „dass für man trebko‘ gehandelte und Schlager. ßerdem komponierte erMusicals, Filmmusik seines Vaters,Lady“ als dieser 1953 starb. Au ter von 85 Jahren. Er vollendete die „Arizona lović. über die Geige. „Ich arbeite mitClips“, soRadu Vorhang die Matte dann abernicht. fällt Denn rich dies tut –kann ersich hinter dem Haar- tiertes Monatsgehalt von 67.000Euro. runden indes, soberichtet die „Opernwelt“, eingaran te neueIntendant, Davide Livermore, bezieht Subventionen. alsNachfolger Der verpflichte leidet unter einemdrastischen der Einbruch tet wurde OmerMeirWellber.) Das Opernhaus gewinnen. (Chailly zog sichverpflich zurück, do Chailly alsNachfolger LorinMaazel für zu Hause Plan vereitelt Schmidts worden, Riccar einesInformationslecksgrund imeigenen arbeiters hervor. vor Schon Jahren war auf Das geht aus der Aussage einesfrüheren Mit Millionals einehalbe Euro bereichert haben. rengeldern soll sich die Intendantin ummehr genommen hatte. Beider Akquise von Sponso profitiert haben. Siezu verwende „intime von ihren Erfahrungen mitAlter Musik nur von Haaren, wie erauch schonRONDO erzähl beim Auftreten gern hinter einerSpringflut Emmerich starb Kálmán, in München imAl Geiger Die von einigen Beobachtern als‚neueNe KomponistDer Kirill Petrenko Nemanja Radulović , der Chefdirigent der Baye Charles Kálmán Sonya YonchevaSonya versteckt sich , Sohnvon glaubt, glaubt, ------muss sich clippen Nemanja Radulovic Puschelklassik: Barock-Partien von profitierte YonchevaSonia Keine Voce bianca: 67 erlebnis klassik.

THE 5 COUNTERTENORS ARMONIA ATENEA, GEORGE PETROU

PIOTR BECZALA THE FRENCH COLLECTION BIZET, BERLIOZ, MASSENET, GOUNOD, VERDI

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ÓLAFUR ARNALDS & ALICE SARA OTT THE CHOPIN PROJECT

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ANDREAS OTTENSAMER BRAHMS THE HUNGARIAN CONNECTION

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