www.klassikakzente.de • C 43177 • 2 • 2005

Magdalena Kožená GLUCKS VERSCHOLLENE OPER

Anna Gourari DER KLANG DER WOLGA

Friedrich Gulda JOACHIM KAISER, FREUND UND KRITIKER

JANINE JANSEN Der Kern der „Vier Jahreszeiten“ INHALT EDITORIAL

INTRO

3 Edelmetall für Anna Netrebko Heißer Herbst für Renée Fleming

Andreas Kluge

TITEL Foto: Kai Lerner

4 Janine Jansen: Der musikalische Kern Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, MAGAZIN eigentlich könnte ich es mir leicht machen und Ihnen an dieser 8 Dietrich Fischer-Dieskau: Stelle – parallel zu Salzburg, Bayreuth, München, Luzern und Der Mann, den sie abkürzten anderswo – einfach eine neue „Opernsaison“ auf Universal 10 Sonderteil: Oper 2005 Classics ankündigen. Denn natürlich gibt’s neue Recitals, 10 Magdalena Kožená: Aufnahmen in Troja Opernquerschnitte und -gesamtaufnahmen, im CD- wie im 12 Augenschmaus: Opern-DVDs DVD-Format. Etwa Recitals mit Dietrich Fischer-Dieskau, da- 14 Händel und Weber: Die Deutschen in London neben Händels „Rodelinda“, Webers „Oberon“ und Wagners 15 Riccardo Chailly: Mahler als zweite Haut „Fliegender Holländer“. Alles schon mal da gewesen, werden 16 MoMu: Mehrheitsfähige Moderne Sie denken. Aber so einfach ist die Sache nicht, denn der Teu- 18 Das andere Jubiläum: Keith Jarrett fel steckt hier im Detail. In der 9-CD-Box mit „Early Recordings“ 20 Classic Recitals: Gute alte Neuzeit des gefeierten deutschen Baritons entdeckt man nämlich bei 21 Neue ECM-Veröffentlichungen: In Kontrastwelten genauerer Untersuchung unter den 220 (sic!) Tracks dieser Ar- 22 Cristina Branco: Ein Weg und sein Zwischenziel chivaufnahmen solche, die überhaupt zum ersten Mal auf CD 24 Friedrich Gulda: Die Kunst des jungen Gulda zugänglich gemacht werden, wie etwa Wolfgang Fortners Lie- 25 Friedrich Gulda: derzyklus „The Creation“ sowie die 16 Lieder aus dem „Italie- First Recordings – Geschichte einer Aufnahme nischen Liederbuch“ von Hugo Wolf aus dem Jahre 1951! 26 Anna Gourari: Kasaner Klangfarben Oder Alan Curtis’ neue „Rodelinda“: Michael Schneider und 27 Musik … Sprache der Welt Richard Bonynge haben sie auch aufgenommen, aber Curtis bietet sie als eine Weltersteinspielung an! Sie fragen, wie das NEUE CDs geht? Indem er zum Beispiel das originale Schlussduett sowie einige weitere Bearbeitungen von Händels eigener Hand hier 28 Alle neuen Veröffentlichungen erstmals zu Gehör bringt. Auch Webers „Oberon“ kennen Sie ausführlich vorgestellt natürlich, vor allem Rezias große Arie „Ozean, du Ungeheuer“? 34 Veröffentlichungsregister Aber kennen Sie auch die originale Version von James Robin- son Planche? Die ist nämlich auf Englisch und in diesem Som- SERVICE mer erstmals mit John Eliot Gardiner erhältlich – unter glei- chem Titel. Und nun möchten Sie sicher auch noch wissen, 38 Live-Termine was neu an Wagners „Der fliegende Holländer“ ist? Ganz ein- 39 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste fach: Es ist eine von zahlreichen DVD-Premieren im Rahmen Vorschau der neuen langfristigen Kooperation zwischen Deutsche Gram- mophon und Unitel. Vielleicht sollten Sie diesmal Ihre Klassik- Akzente ja besonders aufmerksam lesen und fürs Erste auf jedes Déjà-vu bzw. Déjà-entendu verzichten. Sie haben ja ge- sehen, genaues Hinschauen lohnt sich auch bei scheinbar Alt- bekanntem in neuer Gestalt …

In diesem Sinne wünscht Ihnen – und das nicht nur für diesen Universal-Sommer – ein gutes Auge und ein gutes Ohr, Ihr Andreas Kluge Titelfoto: Mitch Jenkins/Decca PS: Besonders Entdeckungsfreudigen aber sei das „Klassik- Akzente-Opernspezial“ ans Herz gelegt, das Sie entweder in KlassikAkzente wird herausgegeben von dieser Ausgabe, bei Ihrem Fachhändler oder direkt bei Univer- sal Classics erhalten.

2 KlassikAkzente Intro

Heißer Herbst für Renée Fleming

Die Fans der amerikanischen Sopranistin Renée Fleming er- wartet ein heißer Herbst. Den Auftakt macht Mitte August die lang erwartete Aufnahme von ’ „Daphne“: Be- reits nach dem Schlussgesang auf ihrem Strauss-Album unter Sir waren große Hoffnungen auf eine Gesamtein- spielung geweckt worden. Zur selben Zeit erscheint im Hen- schel-Verlag ihre Autobiographie unter dem Titel „Die Biogra- phie meiner Stimme“, bevor „America’s Beautiful Voice“ Ende August mit „Sacred Songs“, einem Soloalbum mit geistlichen Liedern und Arien, einen weiteren lang gehegten Wunsch ihrer Fangemeinde erfüllt. Im Oktober schließlich veröffentlicht die den Live-Mitschnitt von Mahlers Vier- ter Sinfonie mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado, der im Zuge von drei Konzerten Ende Mai in entstand. Auch live ist Renée Fleming mit mindestens drei Auf- tritten im Herbst vertreten. Am 27. August bestreitet sie – ge- meinsam mit Ramón Vargas – die traditionelle Waldbühnenga- la in Berlin, bevor sie am 13. November im Dom zu Erfurt ein live vom ZDF mitgeschnittenes vorweihnachtliches Konzert gibt und eine Woche später, am 20. November, im Rahmen ih- rer europäischen Recitaltour einen Zwischenstopp im Münch- Anna Netrebko ner Nationaltheater einlegt. Den heißen Fleming-Herbst be- schließt eine festliche Weihnachtsgala in der ARD, die Ende Dezember in Bremen aufgezeichnet wird. Edelmetall für Anna Netrebko Renée Fleming So schnell hat es in der Klassik noch keine(r) geschafft, die Voraussetzungen für die begehrte Goldene Schallplat- te zu erreichen: 100.000 verkaufte Alben. Mit ihrem aktuel- len Album „Sempre libera“ hatte Anna Netrebko bereits im Dezember 2004 Gold gescheffelt und ist hier auf dem bes- ten Wege, ihr erstes Platin zu erreichen. Auch ihr Debütal- bum „Opera Arias“, das noch nach dem alten Reglement (150.000) berechnet wurde, ist mittlerweile vergoldet, und selbst ihre DVD „Anna Netrebko. The Woman – the Voice“ darf sich mit dem Edelmetallstatus schmücken! Kein Wun- der also, dass sich der Telekommu nika tions anbieter O2 die Chance nicht entgehen ließ, Anna für seine neue Wer- bekampagne zu gewinnen. In dem launigen Spot, an dem auch Stars aus anderen Bereichen beteiligt sind, nimmt die schöne Russin open air ein Bad mitten auf einem be- rühmten Platz in Sevilla und … singt dabei. Was sonst? Ihr nächster Deutschland-Auftritt führt sie am 17. Juli auf den Münchner Königsplatz, bevor sie am 7. August die mit Spannung erwartete Salzburger Festspielpremiere von Verdis „La traviata“ bestreitet. Foto: Andrew Eccles/Decca Foto: Andrew

KlassikAkzente 3 Titel

Mit Barockmusik großgeworden: JANINE JANSEN

4 KlassikAkzente Der musikalische Kern

Die holländische Geigerin Janine Jansen hat Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ auf das absolut Wesentliche reduziert und als Kammermusikzyklus eingespielt.

Ein Journalist hat Janine Jansen einmal gefragt, welches klassische Musikstück sie gerne vor dem Gebrauch als Handy-Klingelton bewahren würde. Sie habe eigentlich nichts gegen Klingeltöne, meinte da die junge Holländerin, schließlich sei so ein Klingel- ton ja auch nur Ausdruck des persönlichen Musikgeschmacks. Aber wenn sie ein Stück tatsächlich vor jener elektronischen Verfremdung „retten“ wollte – „dann die ‚Vier Jahreszeiten‘“. Das ist nun ein Stück weit Ausdruck des Respekts einer jungen Musikerin gegen- über einer Komposition, der die Wertschätzung vielerorts leider schon völlig abgegan- gen ist. Ob Telefonwarteschleifen, Arztpraxen, Supermärkte oder die Gästetoiletten fei- ner Hotels, es gibt wohl kaum einen Ort, dem Vivaldis Violinkonzert-Zyklus noch nicht als musikalische Tapete dienen musste. Gibt es da eine höhere Achtung, als dem ba- rocken Werk eine neue Einspielung zu widmen, die sich in bislang ungehörter Form und mit kleinstmöglicher Besetzung voll und ganz auf den musikalischen Kern konzen- triert? Mit Barockmusik ist Janine Jansen großgeworden. Vater Jan ist sowohl Domorga- nist in Utrecht als auch Cembalist und machte die Tochter von klein auf mit der Musik jener Epoche vertraut. „Er hat mich schon sehr früh an seine musikalische Welt und an den barocken Klang herangeführt“, erzählt Janine. Sie selbst nahm mit sechs Jahren die Geige in die Hand, ihre erste Lehrerin war Coosje Wijzenbeek, später studierte sie bei Philipp Hirshhorn am Konservatorium in Utrecht, nach dem Abschluss hießen ihre Lehrer unter anderen Boris Belkin, Isaac Stern und Joshua Bell. Und seit sie im Jahr 1997 als Solistin sowohl beim Den Haager Residentie Orkest als auch beim Amsterdam Concertgebouw debütieren konnte, gilt sie als eine der wichtigsten Nachwuchsgeige- rinnen – und das nicht nur in den Niederlanden. Als sie 2002 erstmals in London mit dem Philharmonic Orchestra auftrat, war Dirigent Vladimir Ashkenazy so angetan, dass er seine Plattenfirma Decca kontaktierte – und die nahm Jansen wenige Monate spä- ter unter Vertrag. 2003 erschien ihr Debütalbum mit dem Royal Philharmonic Orches- tra, ein virtuoser Einstieg mit Werken der Romantik und des 20. Jahrhunderts wie dem „Russischen Tanz“ aus Tschaikowskys „Schwanensee“, Ravels „Tzigane“ oder der sel- Foto: Mitch Jenkins/Decca

KlassikAkzente 5 Titel

ten gehörten „Nocturne“ von Aram Khachaturian. Doch fühlt sie sich ebenso sehr zur Kammermusik hingezogen, eng verbunden ist sie insbesondere der Kammermusik-Reihe Spectrum Concerts, die BEI SO EINER KLEINEN im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie zu Hause ist und der Jansen seit 1998 angehört. BESETZUNG GIBT ES DAS Dass sie sich jetzt den „Jahreszeiten“ mit kammermusikali- schem Ansatz widmet, geht auf ein Bach-Experiment zurück. Denn „ICH BIN DER SOLIST UND als sie vor wenigen Jahren dessen Violinkonzerte mit verkleinerter Orchesterbesetzung aufführte, war nicht nur das holländische Pu- IHR DAS ENSEMBLE“ NICHT. blikum, sondern auch die Künstlerin selbst vom Ergebnis mehr als beeindruckt: „Es entsteht ein wunderbar transparenter Klang, die Musiker können im Umgang mit Farben, Dynamik und Zeiteinteilung Die Einheit, von der Jansen spricht, man kann sie hören. Man sehr flexibel sein – das ist fantastisch!“ Und es dauerte nicht mehr hat gewissermaßen das Gefühl, als würde man dem Hauskonzert lange, bis Jansen den Entschluss fasste, Vivaldis „Jahreszeiten“ in einer lebendigen Großfamilie beiwohnen, wo jeder aufmerksam auf ähnlicher Form anzugehen. den anderen hört und wo das gespielte Werk so sorgsam behan- Das erste Mal gehört hat sie die „Quattro Stagioni“, da war sie delt wird wie der jüngste Spross. Auch „Sommer“ und „Winter“, je- zehn Jahre alt. „Ich lag eine Zeit lang im Krankenhaus und ein ne Sätze also, mit denen schon so mancher Interpret – nicht selten Freund brachte mir eine Kassette. Auf der A-Seite war Dvořáks vergeblich – versucht hat, sich und seine Aufnahme zu profilieren, Neunte Sinfonie und auf der anderen die ‚Vier Jahreszeiten‘.“ Ein gelingen bei Jansen und ihrem Ensemble konzentriert und unprä- gewisser Itzhak Perlman hätte da gespielt, aber wer das eigentlich tentiös. Es herrscht künstlerische Sorgfalt statt Extravaganz, und ei- war, wusste sie damals noch nicht – und heute hat sie einen ande- ne Transparenz, die einen automatisch die Ohren spitzen lässt: Man ren Favoriten. „Natürlich habe ich mir bis heute sehr viele Aufnah- hört nicht nur, man horcht vielmehr – und entdeckt so jene kammer- men angehört. Und eine, die mir sehr gut gefällt, ist die von Thomas musikalischen Nuancen, die im feinabgestimmten Zusammenspiel Zehetmair.“ Dessen Aufnahme mit der 14-köpfigen Camerata Bern der acht Musiker entstehen und Vivaldis Komposition in neuem, kla- hatte 1997 bereits die Jury des Klassik-Echo überzeugt und war im rem Licht erscheinen lassen. Bereich Alte Musik als „Einspielung des Jahres“ ausgezeichnet wor- Aber wie sieht die Geigerin nun selbst ihre Aufnahme im Ver- den. Durchaus vorstellbar, dass dies auch mit Jansens Interpretati- gleich zu den vielen Einspielungen ihrer Kollegen? „Das kann ich on geschehen könnte, für die sie den Klangkörper noch weiter re- persönlich schwer beurteilen. Es wird sicher immer Leute geben, duziert hat, auf ein Ensemble aus sieben Musikern – jede Stimme denen meine Aufnahme mehr, und andere, denen sie weniger ge- wurde also nur einfach besetzt. Eine Idee, so genial wie einfach, ein fällt. Mir geht es aber bei so einer Aufnahme vor allem um die Fra- musikalischer Kunstgriff, für den man der jungen Holländerin dank- ge, was ich mit einem Stück aussagen kann und will – und weniger bar ist. darum, mit anderen Musikern in Konkurrenz zu treten.“ „Ich habe lange über die richtige Besetzung nachgedacht. Als Und dann überlegt sich Janine Jansen, wie viele Solisten wohl Erstes war mir klar, dass mein Vater am Cembalo sitzen würde. Mit schon allein auf ihrer Geige die „Vier Jahreszeiten“ gespielt haben. ihm habe ich schon so viel musiziert, wir kennen unser Spiel gegen- Sie spielt die „Barrere“, eine Violine von Antonio Stradivari (Cremo- seitig sehr gut.“ Aus dem gleichen Grund kam am Cello ihr Bruder na) aus dem Jahr 1727 – Antonio Vivaldi schrieb seinen Konzertzy- Maarten dazu, der als Solist schon mit dem Münchner Kammeror- klus fast genau zur gleichen Zeit, um das Jahr 1720 herum. „Da hat chester zusammengearbeitet hat. Beinahe mit zur Familie gehört da auf diesem Instrument wahrscheinlich die gesamte Interpretations- auch der als Solist überaus erfolgreiche Geiger, Bratschist – und geschichte der ‚Jahreszeiten‘ stattgefunden. Irgendwie faszinierend, Jansens Lebensgefährte – Julian Rachlin. Hinzu kommen die Leite- oder?“ • Jakob Buhre rin der Amsterdam Sinfonietta Candida Thompson (1. Violine), der www.janinejansen.com Concertgebouw-Geiger Henk Rubingh (2. Violine), Elizabeth Kenny KlassikLink: jansen (Lautistin und Professorin an der Royal Academy of Music in Lon- don) und der Bassist Stacey Watton, wie Janine Jansen auch ein

Mitglied der Spectrum-Konzertreihe. Janine Jansen, „Es sind alles Musiker, mit denen ich mich persönlich sehr gut Thompson, verstehe. Das muss auch so sein, denn wenn man in so einer Kam- Rubingh, Violine • Antonio Vivaldi Rachlin, Viola • merbesetzung miteinander musiziert, dann ist das eine sehr intime Die vier Jahreszeiten Jansen, Cello • Watton, Angelegenheit. Das Schöne an so einer kleinen Besetzung ist auch, Decca Kontrabass • Kenny, dass man nicht diese Trennung hat à la ‚Ich bin der Solist und ihr CD 475 690 7 Theorbe • Jansen, seid das Ensemble‘.“ SACD 475 662 6 Orgel u. Cembalo

6 KlassikAkzente In allen „Vier Jahreszeiten“ konzentriert und unprätentiös: JANINE JANSEN Foto: Mitch Jenkins/Decca

KlassikAkzente 7 Wurde im Mai 80: DIETRICH FISCHER-DIESKAU

Schubert • Brahms • Wagner • Bach Wolfgang Amadeus Mozart Liszt • Mahler u.a. Le nozze di Figaro An die Musik Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 403 4 2 CDs 477 555 6 + DVD

Te Kanawa • Freni • Fischer-Dieskau • Prey • Ewing Fischer-Dieskau, -Bariton • Richter, Klavier

Wiener Philharmoniker • Dirigent: Karl Böhm Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks Foto: haraldhoffmann.com

8 KlassikAkzente Rechtzeitig zum 80. Geburtstag des Sängers erscheint ein biografischer Fischer- Bildband mit 300 Fotos aus Dietrich Fischer-Dieskaus bewegtem Leben auf Dieskau und abseits der Bühne: Hans A. Neunzig: Dietrich Fischer-Dieskau – Ein Leben in Bildern im Bild Henschel Verlag, Berlin, ISBN 3-89487-499-6

Der Mann, den sie abkürzten

Wenige Menschen sind so bekannt, dass ihr Name zu einer Marke wird, die im allgemeinen Sprachgebrauch abgekürzt werden kann. „Fidi“ ist so einer. Am 28.05. wurde Dietrich Fischer-Dieskau, Deutschlands größter Bariton und einer der besten Gesangslehrer der Welt, 80. Ein Geburtstagsgruß von einem seiner begabtesten Schüler.

Als ich mein Studium bei Fischer- Herrn Goerne?“ – „Ja.“ – „Hier und sagte: „Sie haben einen beflügelnd, dass ich auf einmal Dieskau begann, studierte ich Fischer-Dieskau.“ Ich konnte es schönen Klang, und ich vermu- Ressourcen in mir entdeckte, noch in Leipzig. Damals gab es zu diesem Zeitpunkt kaum glau- te, auch die Fähigkeit zur Kom- von denen ich bis dahin keine noch die DDR, und es war in ben: Der Sänger überhaupt rief munikation mit dem Publikum. Ahnung gehabt hatte, dass ich mehrfacher Hinsicht eine kleine mich an und lud mich zu seinem Aber jetzt lassen Sie uns das al- sie besaß. Alles in allem eine un- Sensation, die Möglichkeit zu Unterricht ein! Es vergingen ein les einmal richtig machen.“ beschreibbar wichtige Zeit; oh- bekommen, im Westen von Ber- paar Wochen, dann war es so (Wohlgemerkt, ich dachte, ich ne diese Erfahrungen und Ein- lin zu studieren. weit. Ich pilgerte in die Lindenal- hätte das Letzte und alles gege- drücke wäre ich nicht da, wo ich Nachdem ich an einem lee, und nach freundlicher Be- ben.) Mir fiel ein Stein vom Her- jetzt bin. Lieber Herr Fischer- Wettbewerb teilgenommen hat- grüßung war ich an der Reihe zu zen, das Eis war gebrochen. Dieskau, ich danke Ihnen aus te, den ich gewann, fragte ich singen. Ich erinnere mich noch Von diesem Moment an studier- tiefstem Herzen. den Juryvorsitzenden, Aribert ganz genau: Ich sang ein Lied te ich unzählig viele Stunden mit Reimann, ob er mir nicht behilf- von Zemlinsky und dann die Fischer-Dieskau; ich bekam eine Herzlichen Glückwunsch, lich sein könne, Kontakt zu „Liebesbotschaft“ aus dem Idee vom Singen, vom Gestal- Ihr Matthias Goerne Fischer-Dieskau zu bekommen. „Schwanengesang“ von Franz ten; davon, was es bedeutet, Wenige Tage später – ich werde Schubert. Nachdem ich meinen ein Sänger zu sein, Kunst zu www.deutschegrammophon.com/ es nie vergessen – klingelt das Vortrag beendet hatte, nickte machen. Der Umstand, in seiner fischer-dieskau2005 Telefon: „Ja?“ – „Spreche ich mit Fischer-Dieskau wohlwollend Gegenwart zu singen, war so KlassikLink: dieskau

Schumann • Strauss • Ullmann • Liszt Bach • Brahms • Verdi • Händel • Orff Melodramen Schumann u.a. Deutsche Grammophon Early Recordings on Deutsche Grammophon CD 477 532 0 Deutsche Grammophon 9 CDs 477 527 0 Dietrich Fischer-Dieskau, Sprecher Burkhard Kehring, Klavier Dietrich Fischer-Dieskau, Bass-Bariton

KlassikAkzente 9 Magazin Sonderteil: Oper 2005

Aufnahmen in Troja

Paul McCreesh hat mit Magdalena Kožená als Paris Glucks quasi-verschollene Oper „Paride ed Elena“ aufgenommen.

In der modernen Aufführungsge- ßen Opernbühnen. Lediglich ei- Versuchung aus der Ilias ab, viel- sich herausbildet. (…) Während schichte der alten Oper finden nige Arien, wie das grandiose mehr verwirklicht die Kompositi- eines Zeitraums von vielleicht 50 sich immer wieder verborgene „O del mio dolce ardor“ (Anspiel- on Glucks weiter oben zitierten Jahren muss es in Orchestern Schätze, die auf „Archäologen“ tipp: CD 1, Track 3), führen ein Anspruch an ein musikalisches eine Mischung aus barocken wie Paul McCreesh warten. konzertantes Eigenleben. Paul Unterstreichen der dramati- und klassischen Bögen gege- Christoph Willibald Gluck (1714– McCreesh vertritt in Bezug auf schen Inhalte in Abgrenzung zur ben haben, und mit der Besai- 1787) komponierte zu Libretti „Paride ed Elena“ die Überzeu- Opera seria, an innere Wahrhaf- tung hat es vermutlich genauso von Ranieri de’ Calzabigi (1714– gung, dass es einer sehr star- tigkeit. Das Werk ist in sich, als ausgesehen. Ich glaube nicht, 1795) drei so genannte Reform- ken Besetzung bedarf, um die Ganzes, absolut stimmig. Dass dass ein 60-jähriger Geiger in Opern, „Alceste“, „Orfeo ed Eu- Qualitäten des Stückes heraus- ihm dies in der Partitur zu „Pari- Mozarts Orchester seine gelieb- ridice“ und „Paride ed Elena“. zuarbeiten. Und was für eine de ed Elena“ gelang, hat Gluck te Barockvioline einfach in den Die drei Werke werden so ge- Besetzung ihm hier zur Verfü- belegtermaßen mit großem Stolz Müll getan hat.“ nannt, weil sie einen Kontra- gung steht: Magdalena Kožená erfüllt. Um es in Paul McCreeshs Solche Anreize machen das punkt gegen die Auswüchse der brilliert in der Rolle des Paris in Worten zu sagen: „Bei Gluck be- Schattendasein von „Paride ed Opera seria setzten. In dieser den tieferen Lagen mit samtiger ginnt die Entwicklung der Oper Elena“ zu einem Rätsel. Derzeit Gattung trieben damals Sänger Weichheit, ihre hohen Noten sit- vom Barocken hin zu etwas, ist nirgendwo in Deutschland ei- ihr Unwesen, die sich nicht mehr zen rein und klar und verströ- was wir als wahrhaftig empfin- ne Inszenierung geplant, Aussa- um irgendwelche dramaturgi- men eine glockenartige Qualität. den.“ gen zu den Gründen waren von sche Wahrheiten scherten, son- Susan Gritton, die schon lange Nicht nur musikdramatur- den Intendanzen führender Häu- dern nur noch ihre stimmlichen mit McCreesh zusammenarbei- gisch, sondern auch musikalisch ser zunächst nicht zu bekom- Fähigkeiten zur Schau stellten. tet, meistert die schwierige, weil stehen Glucks Reform-Opern men. Bleibt nur zu hoffen, dass Dagegen setzten Gluck und de’ zwiespältige Rolle der Helena an der Schnittstelle zu etwas die Ausgrabungsarbeit von Paul Calzabigi ihre Schöpfungen und auf den Punkt. Beiden gelingt ganz Neuem, nämlich am Über- McCreesh und die künstlerische ein Programm, das als Vorwort es, extreme Emotionen zu trans- gang zur Klassik. Paul McCreesh Schönheit dieser Einspielung mit „Alceste“ veröffentlicht wur- portieren, ohne je ins Melodra- dazu: „Es ist erstaunlich, dass dazu beitragen, das unter- de und einem künstlerischen matische abzurutschen. zwischen Bachs Tod und den schätzte Werk bald wieder auf Credo gleichkommt: „Es war Oft wird dem Stück vorge- Spätwerken Mozarts nur rund eine deutsche Opernbühne zu mein Streben, die Musik aus- worfen, Gluck habe keine adä- 35 Jahre liegen. Dieser Ab- bringen. schließlich ihrer wahren Bestim- quate musikalische Sprache für schnitt der Musikgeschichte ist Harald Reiter mung zuzuführen, nämlich dem ein primär erotisches Thema ge- ungeheuer reich an Entwicklun- Ausdruck der Dichtung zu die- funden. Diese Kritik läuft jedoch gen, und bei Gluck kann man www.deutschegrammophon.com/ nen und die wichtigsten Hand- an den Intentionen des Kompo- förmlich hören, wie eine Musik- mccreesh-gluck lungsmomente zu unterstützen, nisten vorbei, denn im Libretto sprache stirbt und eine andere KlassikLink: mccreesh ohne die Handlung durch über- geht es zunächst um die Diffe- flüssigen Zierrat zu unterbre- renzierung zwischen dem har- chen oder zu behindern“, heißt schen, eben spartanischen We- Christoph Willibald Gluck es darin. sen Spartas (in der Person der Paride ed Elena (Gesamtaufnahme) „Orfeo“ wird heute regelmä- widerstrebenden Helena) und Archiv Produktion ßig gespielt, „Alceste“ wenigs- der sanften, lebensfrohen Natur CD 477 541 5

tens gelegentlich, aber „Paride Trojas (im Charakter des Paris), Magdalena Kožená, Mezzosopran ed Elena“, 1770 in Wien urauf- was Gluck musikalisch perfekt Susan Gritton, Sopran • Carolyn Sampson, geführt, wartet bis heute auf die umsetzt. Also bilden Helenas Sopran • Gillian Webster, Sopran • Gabrieli Wiederentdeckung für die gro- Gesänge hier nicht die erotische Consort & Players • Dirigent: Paul McCreesh

10 KlassikAkzente Erobert als Paris die schöne Helena: MAGDALENA KOŽENÁ Foto: KASSKARA/DG

KlassikAkzente 11 Magazin Sonderteil: Oper 2005

Geistiger Vater der Unitel:

AUGENSCHMAUS

Mit dem Programm der Unitel hat die Deutsche Grammophon einen visuellen Schatz für Musikfreunde gehoben – diese und weitere Highlights erscheinen jetzt auf DVD. Foto: Elfriede Hanak/Decca

12 KlassikAkzente Gioacchino Rossini Richard Wagner Il barbiere di Siviglia Der Fliegende Holländer Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon DVD 073 403 9 DVD 073 404 1

Berganza • Prey • Alva • Dara • Montarsolo Lisbeth Balslev • Simon Estes • Matti Salminen u.a. Orchestra e Coro del Teatro alla Scala Orchester der Bayreuther Festspiele Dirigent: Claudio Abbado Dirigent: Woldemar Nelsson

Anfang des Jahres ließ eine Mel- hat: Am Anfang steht eine „Car- Perspektiven, lässt dieser Film so scharfsinnigen wie optisch dung aufhorchen: „Deutsche men“-Inszenierung, die der Ma- Erinnerungen an Theaterauffüh- mitreißenden Wagner-Deutung. Grammophon schließt Vertrag estro persönlich für die Salzbur- rungen weit hinter sich. Und Doch nicht allein Unitel kann mit Unitel“. Ein Deal mit unab- ger Festspiele 1967 einrichtete: auch die Starbesetzung mit Kiri sich rühmen, Maßstäbe für gro- „seh“baren Folgen, denn hinter mit Grace Bumbry, Mirella Freni te Kanawa und Dietrich Fischer- ße Opernfilme gesetzt zu haben. dieser Unitel mit ihrem Motto und Jon Vickers. 1973 folgte Dieskau, Mirella Freni und Her- Ein wahrhaft exotisches Meis- „Music to watch“ steckt nichts Verdis „Otello“, wieder mit dem mann Prey sowie Karl Böhm am terwerk gelang der Regisseurin anderes als eine Schatztruhe, ausdrucksstarken Paar Freni/ Pult der Wiener Philharmoniker Julie Taymor, als sie Strawinskys angefüllt mit 115 kostbaren Mu- Vickers in den Hauptrollen, dazu hätte sich wohl kaum ein Opern- griechisch-archaischen „Oedi- sikfilmen. Opern und Operetten, die entfesselt aufspielenden haus leisten können. pus Rex“, musikalisch unter- Konzerte und Künstlerporträts. Berliner Philharmoniker – und ei- Zwei weitere Namen dürfen stützt von Jessye Norman, Bryn Summa summarum 600 Stun- ne Regie, die die inneren und hier nicht fehlen: Franco Zeffirel- Terfel und Seiji Ozawa, mit eben- den Musik, entstanden in mehr äußeren Stürme bisweilen so ra- li und Harry Kupfer. Der italieni- so archaischen japanischen Bil- als drei Jahrzehnten seit den sant einfängt, dass man meint, sche Regisseur hat 1982 – dern in Szene setzte. Heiß um- Anfängen im Jahr 1964. die Gischt müsste vom Bild- ebenfalls im Auftrag der Unitel stritten war dagegen die Idee Damals begannen die bei- schirm herunterspritzen! – das ungleiche Verismo-Doppel von Peter Sellars, Mozarts drei den geistigen Väter der Unitel, Ein Jahr später wieder Kara- „Cavalleria rusticana“/„Pagliacci“ Da-Ponte-Opern ins Hier und der Medienmogul Leo Kirch und jan – doch diesmal nur am Pult, verfilmt. Für Mascagnis Oper Heute – sprich in die USA der der Dirigent Herbert von Karajan, während er die Regie einem an- verzichtete er auf die Bühnenluft 1990er Jahre – zu transplantie- ihr gigantisches Werk. Karajan – deren Pionier des Opernfilms der Mailänder Scala und dreht ren. „Figaro“ im Trump Tower an Dirigent, Regisseur und Technik- überließ: Jean-Pierre Ponnelle. stattdessen in einem siziliani- der Fifth Avenue, „Cosi fan tutte“ freak – nutzte das Medium, um Der hatte sich zuvor bereits mit schen Dorf – mit Pferden, Zie- im Coffee Shop und „Don Gio- seine künstlerischen Visionen seinem Rossini-„Barbier“ (unter gen und echtem Glockengeläut. vanni“ in der Bronx – da jubelte (und natürlich auch sich selbst) Claudio Abbados komödian- Bei Leoncavallos „Pagliacci“ das jüngere Publikum, während via Kamera in Szene zu setzen. tisch-penibler Stabführung) in lenkte er den Blick der Zuschau- sich vielen Älteren die Nacken- Mal experimentierte er bei der Richtung Opernfilm vorgetastet. er auf die geschminkten Gesich- haare sträubten. Für sie steht Aufnahme von Beethoven-Sinfo- Mit Puccinis „Madama Butterfly“ ter – von Angst erfüllt bei Teresa Ersatz bereit: Wie wäre es statt- nien, dann stürzte er sich wieder ging er den Weg konsequent Stratas als Nedda, wutentbrannt dessen mit Produktionen aus in aufwändige Opernprojekte. weiter: Erst die Platten-Aufnah- bei Placido Domingo als eifer- der Met – mit „Nabucco“, „La Immer mit seinen Lieblingsor- me in Wien, dann ab in die Ber- süchtiger Turiddu. Schon 1978 forza del destino“ oder „La chestern, immer mit besten Be- liner Studios. Dort entstand ein feierte Harry Kupfer mit Wag- Bohème“? James Levine am setzungen. Geld scheint damals wirklicher Film – mit Rückblen- ners „Fliegendem Holländer“ Pult bürgt hier für Qualität. Und nur eine untergeordnete Rolle den und Zeitlupen, mal schwarz- seinen spektakulären Einstand die großen Sängernamen wie gespielt zu haben. weiß, dann wieder in Farbe. in Bayreuth. Zum Glück ist auch Leontyne Price, Kathleen Battle, Was auf diese Weise ent- Auch die Produktion von Mo- diese Inszenierung – mit blutro- Luciano Pavarotti oder Juan standen ist, erblickt jetzt nach zarts „Le nozze di Figaro“ (1976) ten Segeln, einer traumentrück- Pons halten auch, was sie ver- und nach wieder das Licht der zeigte den kreativen Zauberer ten Senta und verdoppeltem sprechen. DVD-Welt. Kein Zufall, dass die Ponnelle ganz in seinem Ele- Holländer – im letzten Bay- Michael Horst Deutsche Grammophon zualler- ment. Auskomponiert bis ins reuther Aufführungsjahr 1985 erst mehrere Karajan-Produktio- letzte Detail, mit originellen Ka- mit der Kamera festgehalten www.deutschegrammophon.com/ nen aus der Schatzkiste geholt merafahrten und verblüffenden worden: Dokument einer eben- dvd/

Georges Bizet Pietro Mascagni • Ruggiero Leoncavallo Carmen Cavalleria Rusticana • Pagliacci Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon DVD 073 403 2 DVD 073 403 3

Grace Bumbry • Jon Vickers • Mirella Freni Obraztsova • Domingo • Bruson • Stratas Justino Diaz • Wiener Philharmoniker Pons u.a. • Orchestra e Coro del Teatro alla Scala Dirigent: Herbert von Karajan Dirigent: Georges Prêtre

KlassikAkzente 13 Magazin Sonderteil: Oper 2005

DIE DEUTSCHEN IN LONDON

Ihre Uraufführungen wurden an der Themse bejubelt – jetzt gibt es Händels „Rodelinda“ und Webers „Oberon“ als spektakuläre Neuaufnahmen.

Nicht immer waren Mailand, Pa- auf Englisch, versteht sich. Und dios. Außer dem hochkarätigen ris oder Wien der Nabel der um sich den lukrativen Auftrag Ensemble mit Hillevi Martinpelto Opernwelt. Auch London hat nicht entgehen zu lassen, büffel- und als Reiza mehr Uraufführungen erlebt, als te der todkranke Komponist so- und Huon an der Spitze war man gemeinhin vermuten mag. gar die fremde Sprache und auch der englische Schauspieler 1725 lag das Publikum dem reiste zur Einstudierung selbst Roger Allam dabei; er verpasste Komponisten George Frideric nach London. Umso tragischer, den angestaubten Dialogen die Handel, der Primadonna Fran- dass Weber nicht einmal zwei notwendige Verjüngungskur. In cesca Cuzzoni und dem Alt- Monate nach der stürmisch be- jedem Fall hat „Oberon“, eine Kastraten Senesino buchstäb- jubelten Uraufführung seinem fantasievolle Mischung aus lich zu Füßen. Gemeinsam Lungenleiden erlag. „1001 Nacht“ und Shakespeares hoben die drei am Haymarket In der englischen Original- „Sommernachtstraum“, mehr zu Theatre „Rodelinda“ aus der fassung hat jetzt Sir John Eliot bieten als nur eine geniale Ou- Taufe, eine dramatische Drei- Gardiner, der Mann mit dem vertüre: Das englische Internet- ecks-Geschichte um die Köni- musikalischen Scharfblick, den magazin „Andante“ schrieb: gin der Langobarden. Oder um „Oberon“ aufgenommen – eine „Musikalisch war die Aufführung es mit den Worten der Händel- absolute Rarität im sonst so gut großartig, und Gardiner de- Verehrerin Donna Leon zu sa- bestückten Opernkatalog. Erst monstrierte auf triumphale Wei- gen: „Das Beispiel einer glückli- gab es halbszenische Auffüh- se, warum ,Oberon‘ eine so be- chen, erfüllten und treuen Ehe“. rungen in Paris und London, deutende Partitur ist.“ Kenner preisen „Rodelinda“ dann folgte der Gang in die Stu- Michael Horst als eine seiner glanzvollsten Opern, mit einem spannenden Alle wichtigen Opernaufnahmen dieses Sommers finden Sie auch unter www.klassikakzente.de und im KlassikAkzente- Plot, geschicktem Aufbau und Opernspezial – überall im Fachhandel. überzeugenden Figuren. Barock- Spezialist Alan Curtis weiß, was er dieser Partitur schuldig ist. Er Georg Friedrich Händel misstraute dem heute üblichen Rodelinda (Gesamtaufnahme) Rückgriff auf Händels Erstfassun- Archiv Produktion gen und plädierte für die vom CD 477 539 1

Kom ponisten überarbeitete spä- Kermes • Mijanovic´ • Davislim • Lemieux tere Version. Das international Prina • Priante • Il Complesso Barocco Alan Curtis besetzte Sängerensemble mit Dirigent: der Leipziger Sopranistin Simo- ne Kermes als Rodelinda, der Carl Maria von Weber „Oberon“ im Blick: Oberon (Gesamtaufnahme, engl.) serbischen Altistin Marijana SIR JOHN ELIOT GARDINER Philips Mijanović als ihr Ehemann Ber- 2 CDs 475 656 3 tarido und dem australischen Martinpelto • Comparato • Davislim • Kaufmann Tenor Steve Davislim als intri- Dazeley • Bourne u.a. • The Monteverdi Choir gantem Rivalen Grimoaldo Orchestre Révolutionnaire et Romantique Sir John Eliot Gardiner dankte es ihm mit vollem Dirigent: musikalischen Einsatz.

Und noch einmal Lon- Donizetti • Verdi • Mozart • Händel • Gluck u.a. don: 1826 komponierte KlassikAkzente Opernspezial Carl Maria von Weber seine Decca CD 476 785 4 letzte Oper „Oberon“ im Auf-

trag der Covent Garden Opera – Netrebko • Calleja • Flórez • Kožená Pavarotti • Wunderlich • Fleming u.a. Diverse Dirigenten und Orchester Foto: Sheila Rock/Decca

14 KlassikAkzente Mahler-Magier: RICCARDO CHAILLY Foto: Sasha Gusov/Decca

Mahler als zweite Haut

Riccardo Chailly hat sich und dem Amsterdamer Concertgebouw-Orchester das schönste Abschiedsgeschenk gemacht: mit den neun Mahler-Symphonien.

Dirigentenkollegen seiner Klasse fen. Denn überall, wo sich Chailly kungsstätte in Amsterdam ab regend das Herzschlagfinale mit wären bei dem Angebot langfristig niedergelassen hat, 1988 formvollendete. Seit der Mahlers Neunter live begangen schwach geworden. Garantiert. blühte das Musikleben auf. In legendären Ära von Willem wurde, so hört man nun jeder Doch Riccardo Chailly ist kein den 1980er Jahren sorgte er mit Mingelberg ist das Concertge- der neun Symphonien an, dass Mann, der auf tausend Hochzei- dem Berliner Radio-Sinfonieor- bouw-Orchester schließlich die man sich auch im Studio ge- ten tanzt. So winkte er dankend chester für eine erfrischende interna tionale Adresse der sucht und gefunden hat. Die rie- ab, als die Mailänder Scala un- Repertoire-Politik, mit der von Mahler-Pflege. Und so knüpfte sigen Klangpanoramen mit ih- längst bei ihm anklopfte, um ihn Deryck Cooke komplettierten Chailly an eine große Tradition rem verstörenden Leidensfla- für den musikalischen Chefses- Fassung von Mahlers 10. Sym- an – um ihr gleichzeitig den Weg ckern, mit der verzaubernd-idyl- sel zu gewinnen. Nicht dass phonie als Höhepunkt. Die hier- in die Zukunft zu ebnen. Was lischen Behaglichkeit und mit all Chailly ein gespanntes Verhält- aus entstandene Einspielung jetzt eine 12-CD-Box mit sämtli- den kühn aufgerissenen Klang- nis zum Operntempel seiner sollte jedoch nicht nur zur ersten chen Symphonien noch einmal horizonten werden bei Chailly zu Heimatstadt hätte. Dort, wo Visitenkarte des Mahler-Dirigen- auf den Punkt bringt, nachdem wahren Erweckungserlebnissen schon sein Vater Direktor war. ten Chailly werden. Sie wurde sich Chailly und das Königliche und Entdeckungsreisen. Dank Aber Chailly will sich nach den zum Grundstein für das sym- Concertgebouw-Orchester im einer auch phänomenalen 16 Jahren, in denen er Chefdiri- phonische Gesamtpaket Mah- letzten Jahr voneinander verab- Durchsichtigkeit des orchestra- gent des Concertgebouw-Or- lers, das Chailly an neuer Wir- schiedet haben. Und so auf- len Gewebes und emotionalen chesters in Amsterdam war, jetzt Tiefe, bei der man versteht, war- ganz auf seinen nächsten Karri- um Gustav Mahler zur zweiten ereabschnitt konzentrieren: Auf Haut von Riccardo Chailly ge-

den Posten des Leipziger Ge- Gustav Mahler worden ist, seit er in jungen Jah- wandhauskapellmeisters und The Symphonies ren in Mailand dem Mahler-Ma- des Generalmusikdirektors der Decca gier John Barbirolli über die 12 CDs 475 668 6 Oper, die er ab 2005/2006 wie- Schulter geschaut hat.

der in die Top Five der deut- Versch. Solisten • Royal Concertgebouw Guido Fischer schen Musiktheater führen will. Orchestra • RSO Berlin Dirigent: Riccardo Chailly Und natürlich wird er das schaf- KlassikLink: chailly

KlassikAkzente 15 Magazin

Mehrheitsfähige Moderne

Hinter dem Kürzel „MoMu“ (Moderne Musik) verbirgt sich eine 50-teilige CD-Auswahl mit hörerfreundlicher Musik des 20. Jahrhunderts. Der preisgünstige Sampler dazu enthält viele Kostproben wenig bekannter Meisterwerke.

16 KlassikAkzente Anders als die bildende Kunst Melodie und Rhythmus – nicht ten, die auch schon unter der lergenies erscheint. Einsteiger des 20. Jahrhunderts gilt die verleugnen und dennoch an- Nazi-Diktatur gelitten hatten. wie Kenner können durch die musikalische Moderne allge- spruchsvoll und zeitgemäß sind. Der einprägsame Name Mo- MoMu-Auswahl viele lohnende mein immer noch als schwierig, Beim Hören vieler dieser Kom- Mu wurde auch deswegen zum Entdeckungen machen. Neben unverständlich und anstrengend. positionen fragt man sich, wie Titel der CD-Reihe gewählt, da vielen unbekannten Meisterwer- Statt Webern hört der gemeine sie so lange fast unbeachtet diese in vieler Hinsicht ein Pen- ken enthält die Serie aber auch Klassikinteressent doch lieber bleiben konnten, warum die dant zur MoMA-Ausstellung bil- etliche Werke bekannter Kom- Weber, statt Lachenmanns Ge- meisten dieser Meisterwerke det – jener Aufsehen erregen- ponisten der Moderne wie Hen- räuschkunst Bachs Kantate nicht oder nur äußerst selten in den Kunstschau, mit der das ze, Messiaen, Pärt, Reich oder „Unser Mund sei voll Lachens“. Konzerten oder im Radio zu hö- New Yorker Museum of Modern Schoenberg. Dabei ging es vor Ohne allzu viel Hoffnung auf die ren waren? Art 2004 in der deutschen allem darum, bisher zu wenig Zukunft meint er, sich mit dem Erklären lässt sich dies wohl Hauptstadt gastierte. MoMA beachtete Aspekte ihres Schaf- musikalischen Erbe des 18. und vor allem mit der in Deutschland und MoMu verbindet vieles: fens vorzustellen. 19. Jahrhunderts zufrieden ge- seit den 1950er Jahren einseiti- Sinnlichkeit und Spiritualität, Le- Bei etwa der Hälfte der 50 ben zu müssen. Auf der ande- gen Förderung atonaler, serieller bendigkeit, Intensität und Fri- MoMu-CDs handelt es sich um ren Seite gibt es da aber auch oder sonst wie „avantgardisti- sche. Beide Projekte widmen Wiederveröffentlichungen, wo- noch die kleine, radikale Minder- scher“ Musik durch Rundfunk- sich dem 20. Jahrhundert und bei manches erstmals auf dem heit der Neue-Musik-Fraktion, anstalten, Festivalleiter und entfalten ein Panorama von gro- deutschen Markt erscheint. Alle aus deren Reihen sich Donaue- Feuilletonisten. Nach der ver- ßer Vielfalt und Faszination. Zu- CDs sind einzeln zu erwerben, schingen-Pilger rekrutieren. Ge- heerenden Kulturpolitik des Drit- dem gibt es unzählige Entspre- ein günstiger und gut durchhör- strenge Gralshüter der Avant- ten Reichs wollte man zunächst chungen zwischen ausgestellter barer 2-CD-Sampler bietet die garde verteidigen ihre Bastion alles anders machen und schüt- Kunst und Musik der MoMu-Se- Möglichkeit, in viele der ausge- und mahnen die Kinder des tete dabei allzu oft das Kind mit rie. Man denke beispielsweise wählten Meisterwerke (von im- Spätkapitalismus zur existenziel- dem Bade aus. Hinzu kam – na- an Poulenc, dessen Musik so merhin 43 der 50 MoMu-Kom- len Entscheidung, frei nach mentlich in den 50er und 60er farbig ist wie die Bilder der von ponisten!) hineinzuhören. Dafür, Shakespeare: Webern oder Jahren – eine allgemein verbrei- ihm besonders geschätzten Ma- dass sich das Hörerlebnis in je- Webber – das sei hier die Frage. tete Fortschrittseuphorie, die ler Derain, Bonnard und Matisse. der Hinsicht lohnt, bürgen nicht Die Alternative zu Weberns dem Neuen an sich schon einen Das Cembalokonzert des spani- zuletzt auch die herausragenden 12-Ton-Konstruktionen muss hohen Wert auch auf dem Ge- schen Komponisten Manuel de Interpreten der musikalischen aber keineswegs Andrew Lloyd biet der Kunst zusprach und Falla wirkt ähnlich surrealistisch Kostbarkeiten. Stellvertretend für Webber heißen. Zwischen gleichzeitig alles, was irgendwie wie die Bilder seines Lands- viele andere seien hier genannt: Stockhausen und dem Plastik- „konventionell“ erschien, ver- manns Salvador Dalí. Nicht zu- Dietrich Fischer-Dieskau, Simon Pop Dieter Bohlens lässt sich dammte. Die Fortschrittsideolo- letzt wäre auch Strawinsky zu Rattle, Gidon Kremer, Claudia vor allem in der klassischen Mu- gen einer exklusiven Avantgarde nennen, dessen Komponieren Barainsky und Sir John Eliot sik des 20. Jahrhunderts vieles hatten bedeutenden Einfluss auf so viele Parallelen zum Schaffen Gardiner. entdecken – darunter überra- das Musikleben, was dazu führ- Picassos aufweist, dass er fast Martin Torp schend und erfreulich viel Schö- te, dass wirklich gute und le- wie ein Zwillingsbruder des Ma- KlassikLink: momu nes, das auch breite Hörerkreise bensfähige zeitgenössische Mu- auf ihre Kosten kommen lässt. sik an den Rand gedrängt und Die sorgfältig ausgesuchte Mo- schließlich vergessen wurde. Mu-Kollektion stellt Meisterwer- Erst seit den 70er Jahren kam ke des 20. Jahrhunderts vor, die es hier und da zu Aufweichungs- Michael Torke • Gavin Bryars • Heinz Tiessen Czeslaw Marek • Rudi Stephan • Hans Otte das Potenzial haben, auch das erscheinungen an der Ideolo- Paul Creston • Aaron Jay Kernis u.a. große Publikum zu begeistern: genfront und demzufolge auch Meisterwerke der Musik des 20. Jahrhunderts Werke, welche die Grundele- zu Rehabilitierungen – zunächst Deutsche Grammophon mente der Musik – Harmonie, vorzugsweise jener Komponis- 2 CDs 476 742 3

KlassikAkzente 17 Magazin Serie: Das andere Jubiläum

Eine Reise um den Klang in 60 Jahren

Nur wenige Musiker haben über vier Jahrzehnte so konsequent der Versuchung widerstanden, sich auf ein Genre festzulegen, wie Keith Jarrett.

Von Anfang an machte sich der wurde als Beginn der in jeder war seine Haltung die eines Formation eine der langlebigs- Keith Jarrett von äußeren Hinsicht fruchtbaren Zusam- Klassik-Pianisten. Dass der im- ten Gruppen der Jazzgeschich- Vorgaben frei. Jetzt wird er 60, menarbeit zwischen Jarrett und mense Erfolg dieser Doppel-LP te wurde, sie begegneten den doch seinen früh gefassten Eicher wahrgenommen. Indes- alles überstieg, was jazzkompa- Standards des Jazz mit einer er- Grundsätzen ist er immer treu sen erweiterte Jarrett beharrlich tible Musik bis dahin je vermocht greifenden Ernsthaftigkeit, aus geblieben. Seine Improvisatio- sein Spektrum. Sein Trio mit hatte, lag daran, dass Jarrett der sich bald eine originäre nen und Kompositionen mögen Paul Motian und Charlie Haden den Hörer unabhängig von sei- Sprache entwickeln sollte, die noch so komplex sein, sie ver- ergänzte er um den Saxopho- nen Vorlieben einbezog statt auf fast anderthalb Dutzend Al- mitteln stets das Gefühl eines in nisten Dewey Redman. Im Ver- hermetisch auszuschließen, wie ben festgehalten wurde. unvergleichlicher Leichtigkeit gleich zur Energie dieses Quar- es so viele andere Jazzmusiker Auf seinem jüngsten Werk schwebenden archaischen Ur- tetts machte sich der sanfte tun. Obgleich er erst in den „Radiance“ tritt Jarrett in einen grooves, der zum Tanz nach in- Fluss seines europäischen Achtzigern genuine Klassikalben kritischen Dialog mit seiner eige- nen auffordert. Quartetts mit Jan Garbarek, Pal- aufnahm, war die Affinität zur nen Vergangenheit. Der Mit- Nach seiner Zeit bei Miles le Danielsson und Jon Christen- Klassik doch schon früher prä- schnitt zweier Solokonzerte von Davis nahm Jarrett 1971 mit sen eher entspannt aus. Der sent. In den Liner Notes zu „In 2002 dokumentiert einen neuen Jack DeJohnette für Manfred Ei- kollektive Dialog mit der Stille, The Light“ (1973) wehrte er sich Umgang mit der Stille, ein neues chers junges Label ECM das Al- die besondere Sensibilität für dagegen, „als eindimensionales Verhältnis zum einzelnen Ton. bum „Ruta And Daitya“, eine Art den Sound beider Bands ba- Wesen in einer dreidimensiona- Die Veröffentlichung dieser Dop- Schnittstelle zwischen den Ex- sierten auf Jarretts intensiver Ar- len Welt“ gesehen zu werden. pel-CD symbolisiert einmal mehr kursen bei Miles und künftigen beit mit Manfred Eicher. Später spielte er Werke von die Schnittstelle zwischen Erfah- Perspektiven beider Musiker, Auf dem Soloalbum „The Bach, Schostakowitsch, Pärt, rungen und Perspektiven dieses auf. Der wenige Monate später Köln Concert“ (1976) lud Jarrett Mozart und Händel ein. 1983 Tasten-Enzyklopädisten, dessen aufgenommene Soloeinstand den Hörer zu einer Reise in ei- nahm er mit Jack DeJohnette Neugier und Wandlungsfreude „Facing You“ erschien zwei Jah- nen Bewusstseinsstrom ein. und Gary Peacock „Standards“ vorerst keine Grenzen gesetzt re vor der Duoaufnahme und Trotz dieser intuitiven Leistung auf. Nicht nur, dass aus dieser sind. • Wolf Kampmann

Keith Jarrett Radiance ECM 2 CDs 986 981 8

Keith Jarrett, Klavier

18 KlassikAkzente Seit vier Jahrzehnten konsequent: KEITH JARRETT Foto: Junichi Hirayama/ECM Records

KlassikAkzente 19 Magazin

Verdi als Vermächtnis: LEONTYNE PRICE

Hinterher ist man nicht nur mit dem er 1958 seine Opern- klüger, sondern immer auch GUTE ALTE NEUZEIT figuren in hellem Glanz auftre- etwas verklärter, wünscht sich ten ließ. Zeiten zurück, die unwieder- Im Februar dieses Jahres bringlich passé sind. Wenigs- feierte die wegen ihrer unpri- tens in der Welt des Gesangs madonnenhaften Attitüde und zahlt sich das Zurückhören Zum vierten Mal erscheinen klassische scheinbar ewig jungen Stim- aber immer wieder aus, be- Aufnahmen aus der Welt des Gesangs in der Serie me geliebte Mirella Freni ihren gegnet man doch echten Aus- „Classic Recitals“ – originalgetreue Dokumente 70. Geburtstag. Sie ist auf nahmesänger-Persönlichkei- von Stars der 50er, 60er und 70er Jahre. „Classic Recitals“ in Duetten ten wieder. Daher ist auch die für zwei Soprane zu erleben: vierte Staffel der Decca-Reihe mit Renata Scotto nahm sie „Classic Recitals“ nicht nur et- Ende der 70er Jahre neben was für nostalgische Kulinari- dem großen Duett Norma/ ker. Aus den 50er, 60er und Adalgisa Raritäten von Mer- 70er Jahren stammen die Do- cadante und Bellini und – als kumente aus dem Vinyl-Zeit- Überraschung – das Duett alter, die jetzt erstmals auf CD und anderen vor, sondern aus Opern von Verdi, Meyer- Gräfin/Susanna aus Mozarts erscheinen – in originalgetreu- auch eine pastose und ausla- beer und Halévy. Der 1923 ge- „Le nozze di Figaro“ auf. Was er Aufmachung, was die Optik dende Mezzosopranstimme borene Siepi, der in der ersten aber wäre eine Recitals-Reihe und die Auswahl der Titel an- mit virtuosen Koloraturen. Nachkriegsspielzeit an der ohne eine der größten Verdi- geht. Weshalb die CDs auch Für die Beweglichkeit sei- Mailänder Scala debütierte Sängerinnen überhaupt, Leon- nicht die langen Spielzeiten ner Stimme wurde auch Tom und ein Vierteljahrhundert an tyne Price? Galt sie seit 1962 haben, die wir heute gewohnt Krause bewundert. Der finni- der Met auftrat, besaß eine und ihrer seelengequälten sind. Doch das lässt sich sche Bariton, der sein Debüt der schönsten und verführe- „Aida“ als eine der aufre- schnell verschmerzen. Mit der Ende der 50er Jahre in Berlin rischsten Bassstimmen und gendsten Stimm-Schauspie- Frankokanadierin Huguette gab, hat mit allen Größen des galt als bester lerinnen, nahm sie 1980 mit Tourangeau beispielsweise, internationalen Musiklebens seiner Zeit. nochmals ihre die in den Opern von Donizet- musiziert, für Decca unter an- Siepis fast gleichaltriger berühmtesten Verdi-Arien auf. ti bis Massenet Joan Suther- deren mit Schippers, Solti und Kollege, der strahlende Tenor- Was für ein Vermächtnis – und lands große Gegenspielerin Karajan. Ein einzigartiges Belcantist Giuseppe di Stefa- das meinen wir ganz unver- war. Tourangeaus „Arias from Sänger-Porträt ist daher Krau- no, versah dagegen die popu- klärt. Forgotten Operas“ von 1970 ses Recital „The Heroic Bari- lären italienischen Lieder mit Arthur Lavair stellen nicht nur Raritäten von ton“, genauso wie Cesare Sie- dem gleichen unnachahmli- Balfe, Bizet, Vaccai, Maillart pis Auswahl von Bassarien chen Charme und Leuchten,

Mercadante • Bellini • Mozart Giuseppe Verdi Mirella Freni & Renata Scotto In Duet Verdi Decca Decca CD 475 681 1 CD 475 681 0

Freni • Scotto • Alford • National Philharmonic Leontyne Price, Sopran • Israel Philharmonic Orchestra • Dirigenten: Magiera • Anselmi Orchestra • Dirigent: Zubin Mehta

Veröffentlichung: 04.07.2005 Veröffentlichung: 04.07.2005 Foto: Decca

20 KlassikAkzente Stravinsky • Schostakowitsch Kaija Saariho • John Cage • Bruno Maderna Prokofieff • Scriabin In due tempi Messe Noir ECM New Series ECM New Series CD 472 422 2 CD 465 137 2

Cikada String Quartet Alexei Lubimov, Klavier

IN KONTRASTWELTEN

Neue ECM-Veröffentlichungen ziehen ihre Inspirationen aus moderner Malerei und religiöser Architektur.

Klänge des Nichts. Klänge des Erinnern und Hören – und über Welt, die ihr Gleichgewicht ver- gem Untergrund, denn Cage Lichts. Wie haarfein gewebte das, was die einen „Energie“, loren hat“, versetzt. verlangt, beide Pedale das gan- Tücher wehen die ersten Töne die anderen „Kraft“ nennen. Kontrast-, aber nicht span- ze Stück über durchzutreten. uns an, bis auf einmal die Violine Von den Klängen des Lichts nungsärmer nehmen sich die Das 1989 gegründete Cika- das Wort ergreift. Stephen Hart- führt Alexei Lubimov gerade- frühen Klavierwerke John Cages da String Quartet kümmert sich kes „Tituli“ von 1999 scheint wegs ins Dunkel. „Messe Noir“ aus. In den 30er und 40er Jah- in seiner neuen Produktion dem Hilliard Ensemble geradezu ist seine Aufnahme mit Werken ren des 20. Jahrhunderts näher- ebenfalls um Cage: um dessen auf die Stimmbänder geschrie- von Schostakowitsch, Strawins- te sich Cage dem Instrument „String Quartet in Four Parts“ ben; denn hier werden die lan- ky, Prokofieff und Scriabin über- noch nicht verfremdend, son- von 1949. Außerdem widmen gen Spuren der Musikge- schrieben, dessen neunte So- dern mit sparsamen Mitteln und sich die Cikadas Madernas 1955 schichte im Sekundenrhythmus nate für den Titel Pate stand. unter Verzicht auf jeglichen virtu- entstandenem „Quartetto per durchschritten. Mal wirken Hart- Lubimov, einer der letzten Hein- osen Effekt. Herbert Henck, der archi in due tempi“ und Kaija kes Klänge so ursprünglich wie rich-Neuhaus-Schüler, blättert sich als Interpret und Musikwis- Saariahos „Nymphéa“ für Streich- Gesangsexperimente aus anti- verschiedene Kapitel der russi- senschaftler unermüdlich für die quartett und Live-Electronics. ker Zeit, mal wie mittelalterliche schen Klaviermusik des 20. Komponisten des 20. Jahrhun- 1987 ließ sich die Wahl-Pariserin Gregorianik oder polyphone Er- Jahrhunderts auf. Dem mysti- derts einsetzt, hat unter ande- Saariaho von Claude Monets kundungen der Renaissance, schen Nebel Scriabins steht die rem die „Jahreszeiten“ von 1947 „Seerosen“ inspirieren. Sie ver- mal einfach nur modern. Mit le- rhythmische Klarheit Strawins- und „In A Landscape“ von 1948 suchte, das Schimmern der Far- diglich vier Solostimmen hat kys gegenüber; die Zurücknah- aufgenommen. Gerade hier schei- ben, das Verschwimmen der Hartke im Jahr 2000 Takamura me und herbe Zweistimmigkeit nen wir Cages klavieristischem Formen und die Gleichzeitig keit Kotaros von einem Besuch in von Schostakowitschs zweiter Nestor Erik Satie zu begegnen. von Wasser, Wolken, Licht und der Pariser Notre Dame inspi- Sonate kontrastiert mit Proko- Henck wird zum dynamischen Bäumen in Klänge umzusetzen – rierten Text „Cathedral in the fieffs protzig-trotziger siebter Leisetreter. Er geht der diffusen Musik auf dem Weg zum synäs- Thrashing Rain“ vertont. So ent- Sonate, die, wie Sviatoslav Rich- D-Moll-Fährte der Musik nach thetischen Gesamtkunstwerk. stand eine Musik über das ter einst befand, uns „in eine und schleicht dabei auf watti- Christoph Vratz

Musik über das Erinnern und Hören: HILLIARD ENSEMBLE Foto: Roberto Masotti/ECM Records

KlassikAkzente 21 Magazin Serie: Grenzgänger

Kann nicht etikettiert werden: CRISTINA BRANCO

Ein Weg und sein Zwischenziel

Cristina Branco ist die aufregendste Fadista unserer Zeit. Auch weil die 30-Jährige die portugiesische Traditionsmusik immer wieder mit neuen Ideen aus aller Welt erfrischt.

So sanft und sinnlich wie sie beinahe schon einen „Fado ten Weisen zu interpretieren. cionero“-Heldin Mercedes Sosa singt, geht Cristina Branco ihren Novo“. „Als andere Sängerinnen Doch die immerhin sechs Alben oder „A Case of You“ von der musikalischen Weg. Es ist ein Portugals noch zu erkunden und zahlreichen Auftritte im kanadischen Singer/Songwrite- schicksalhafter, aber konse- suchten, was Fado überhaupt L’Olympia oder dem Concertge- rin Joni Mitchell. „Fado ist Musik quenter Irrweg, ihre persönliche ist, führte Cristina Branco den bouw, in den USA oder Brasili- und ‚Ulisses‘ ist mein Fado“, er- „Odyssee“, wie die Sängerin aus wehmütigen Kneipensong (…) en, wirken jetzt wie ein Vorspiel klärt Cristina Branco selbstbe- Almeirim in Portugal gerne be- bereits über seine Grenzen hin- für „Ulisses“. wusst. „Was ich mache, kann tont. Erklärtes Vorbild der ehe- weg, machte ihn kompatibel mit Auf Cristina Brancos aktuel- nicht etikettiert werden. An dem maligen Psychologiestudentin Pop, ohne seine Wurzeln (…) lem Album wird ihr musikalischer Tag, an dem ich zu singen be- mit journalistischen Ambitionen weich zu spülen“, befindet Wolf Expansions- und Erneuerungs- gann, habe ich verstanden, ist Amália Rodrigues, der sie Kampmann im aktuellen „blue gedanke hörbarer und klarer dass ich immer meinem eigenen nicht nur äußerlich, sondern rhythm“. Früh brachte Cristina denn je. Immer schon neugierig Weg folgen sollte, denn nur so auch stimmlich ähnelt. Aufbau- Branco das Klavier ins Klang- und wandelbar, mengt die Sän- kann ich offen und authentisch end auf dieser übergroßen Inspi- spiel, eine großartige Bereiche- gerin ihren sehnsüchtigen und sein. Meine Musik ist der Spie- ration, findet Cristina Branco rung, setzte die Gitarre anders stolzen Melodien jetzt auch Tex- gel meines Lebens. Und das hat ständig neue Möglichkeiten, den und ungewöhnlich ein. Außer- te des surrealistischen Dichters mehr mit den Songs von Joni Fado zu revolutionieren. Oder dem singt sie seit jeher lieber Paul Eluard bei. Und singt au- Mitchell oder Mercedes Sosa zu wenigstens zu renovieren. Dabei Songs, die sie passend macht, ßerdem das „Alfonsina Y El Mar“ tun, als mit dem, was man tradi- behandelt die „Sinnlichkeit pur“ anstatt immer nur die selben al- der argentinischen „Nuevo Can- tionell mit Fado verbindet.“ Cris- („Diners Club Magazin“) ihre Mu- tina Branco geht ihren eigenen sik immer als etwas Lebendiges Weg. Dass es der richtige ist, und Zeitgemäßes, eben nicht Cristina Branco zeigt „Ulisses“, ihr momentanes Ulisses wie ein Museumsexponat. Da- Emarcy Classics Zwischenziel. durch erschafft sie etwas eben- CD 982 089 8 Götz Bühler so eigenes wie eigenartiges, SACD 982 666 9 KlassikLink: branco

Cristina Branco, Sängerin • Custódio Castelo, Gitarre • Alexandre Silva, Gitarre • Miguel Carvalhinho, Klavier • Fernando Maia, Bass- Gitarre • Ricardo Dias, Klavier

22 KlassikAkzente entspricht, inMetern: entspricht, proKopfInformationsproduktion derErdbevölkerung derjährlichen Höhe desBücherstapels, F eins. Das Wirtschaftsmagazin brand W www.brandeins.de ordern Sie ein Probeheft anunter: ordern SieeinProbeheft eitaus mehralsnurZahlen. 9 04 0/323316-70

MeiréundMeiré Magazin

DIE KUNST DES JUNGEN GULDA

Zur Wiederveröffentlichung der ersten Schallplatten aufnahmen Friedrich Guldas erinnert sich Joachim Kaiser, der den Pianisten als Freund und Kritiker über Jahrzehnte begleitet hat.

Des blutjungen Friedrich Guldas säße ein vehementer Motoriker, men, mit kitschigen Ritardandos, ten, zum Sprechen bringen. Der triumphaler Eintritt ins Konzert- ein unheimlicher Klavier-Roboter mit weinerlichen Verzögerungen Komponist Boris Blacher – ein leben war weit mehr als nur ein am Flügel. Jemand, dessen rhyth- oder unmotivierten plötzlichen weltläufiger ironischer Künstler – fabelhaftes, sensationelles De- mische Vergegenwärtigungs- Beschleunigungen hatten Gul- sagte damals lächelnd zu mir, büt. 16-jährig, im Jahre 1946, kraft genial und untrüglich war. das Interpretationen nichts zu dass er „Klassik“ eigentlich nur hatte Gulda den Internationalen Hinzu kam, dass die Musik bei tun. Bei seinem Beet ho ven noch von diesem Gulda ertra- Musikwettbewerb in Genf ge- manchen Verläufen förmlich zu klang manchmal Strawinsky mit, gen könne … wonnen. Und darauf derart un- „swingen“ schien, ohne dass seinem Mozart fehlte alle anbie- Man weiß, wie Gulda sich gewöhnliche Konzerte absol- Geschmacklosigkeit oder ten- dernde Rokoko-Zierlichkeit, sei- radikal und auch selbstzerstöre- viert, dass er bereits 1950 sogar denziöse Verzerrung störten. nem Schubert alles wienerische risch weiterentwickelte: Er brach in der New Yorker Carnegie Hall Vollkommen klar, rhythmisch Biedermeier. Trotzdem war Gul- aus dem Bezirk der E-Musik auftreten durfte. Wer damals pointiert, absolut gedächtnissi- das Kunst von Anfang an nie nur aus, wollte sich lieber als eigen- den jungen Gulda hörte, spürte cher: So beeindruckte der junge auf atemlose Motorik angelegt: ständiger (wenn auch nicht fast erschrocken, wie mit die- Gulda seine Hörer, die sich bald Er konnte langsame Sätze zwi- übermäßig erfolgreicher) Jazz- sem jungen Österreicher eine als seine „Fans“ fühlten. Denn schen Bach und Debussy mit Musiker verwirklichen, als ein neue, wahrhaft unerhörte Phase mit auftrumpfenden Subjektivis- souveränem Klangsinn darbie- Leben lang E-Musik zu wieder- in der Geschichte der Klavier-In- holen. Er schimpfte auf den „bis terpretation begann. Gulda de- ins Mark verlogenen“ Klassik- monstrierte einen phänomena- Musik-Betrieb, provozierte Skan- Weitere Veröffentlichungen von Friedrich Gulda finden Sie auf Seite 34. len rhythmischen Sinn, eine dale, gab eine hochbezahlte, si- kühle, vehemente Motorik. Sein chere Virtuosen-Existenz auf Spiel unterschied sich faszinie- – wie einst Franz Liszt und später

rend vom bisherigen patheti- Bach • Beethoven • Chopin Glenn Gould. Wenn man Gulda schen oder gar „titanischen“ Stil Prokofieff • Debussy • Mozart über die Jahrzehnte hin „verfolg- der mitteleuropäischen Klavier- Friedrich Gulda – The First Recordings te“ als Kritiker und Freund – sei- Decca Tradition. Manchmal war es, als CD 476 304 5 ne Perfektion bewundernd, sein

Friedrich Gulda, Klavier

24 KlassikAkzente First Recordings – Geschichte einer Aufnahme

Ursula Anders war die große Liebe Friedrich Guldas, seine Lebensgefährtin, Muse und beste Freundin. Die Sängerin und Perkussionistin ist heute als Guldas Nachlassverwalterin eine engagierte Streiterin für das musikalische Vermächtnis des österreichischen Pianisten und Komponisten.

KlassikAkzente: Wie sind Sie auf die verlo- te und Golowin-Lieder in Wiener Mundart ren geglaubten „First Recordings“ gestoßen, sang. War es dem Genie langweilig geworden, die ersten Aufnahmen von Friedrich Gulda bei brauchte Friedrich Gulda ein kreatives Ventil? Decca? Anders: Man muss sich an die schreckliche Ursula Anders: Paul Gulda erinnerte sich an Zeit erinnern, in der Gulda aufwuchs: Krieg, alte Schellackplatten seines Vaters, die ich Zerstörung, keine Kultur. Alles Kreative wurde natürlich sofort fürs Gulda-Archiv haben woll- unterdrückt, alles musste im Gleichschritt ge- Verzichtete auf die sichere Existenz: te. Die Platten waren in einem sehr schlechten hen. Dagegen wehrte er sich. In diesem Kon- FRIEDRICH GULDA Zustand. Ich dachte, wie schade, da ist die text muss man die jetzt zeitgleich mit „The letzte Mozart-Sonate, die D-Dur, drauf, ich First Recordings“ erscheinende Box „Midlife möchte das so gerne mal hören. Ich erzählte Harvest“ hören – Eigenkompositionen und Thomas Kanehl von den Schellecks, dem Ini- Aufnahmen im Jazzgewand. tiator und Autor der Gulda-Diskographie. Er KlassikAkzente: „Midlife Harvest“, Guldas stand in Kontakt mit Oliver Wazola von Uni- künstlerische „Ernte“? versal Music, der anlässlich des 75. Geburts- Anders: Gulda war immer offen für die welt- Repertoire bestaunend, seine tags Guldas am 16. Mai 2005 sofort Feuer musikalischen Ereignisse. Er bekämpfte die exzentrischen Eskapaden be- und Flamme war, was eine Restaurierung und musikalische Apartheidpolitik. Hört man heu- dauernd –, dann mochte man Veröffentlichung betraf. te „Midlife Harvest“ von 1972, dann weiß man: zunächst kaum glauben, dass KlassikAkzente: Die Restaurierung fand bei Er war seiner Zeit in vielem voraus. Etwa dass seine Aussage wirklich zutreffe, der Decca in London statt? er Formen der Klassik mit der Rhythmik und er habe eigentlich „nur zwischen Anders: Ich bin persönlich mit diesen hoch- der Harmonik des Jazz verband. Auf „Midlife seinem 13. und 16. Lebensjahr empfindlichen Schel lackplatten zu Bob Jones, Harvest“ deutet sich auch seine Entwicklung geübt“. Mit 17 sei er als Pianist dem ehemaligen Decca-Chef-Remas terer, in Richtung „Freie Musik“ an. Diese Stil-Palet- „fertig“ gewesen. Die auf der gefahren. Ein Zauberer. Was der da rausge- te entwickelte sich aus dem jungen Mann der vorliegenden CD erklingenden holt hat, ist fantastisch. „First Recordings“, ganz zu schweigen von Einspielungen sind die frühesten KlassikAkzente: Sie haben Friedrich Gulda seinen Alterswerken. Schallplatten-Dokumente, die oft gehört. Wie war es, nun den 17-Jährigen Das Interview führte Andreas Kolb. von Friedrich Gulda existieren. zu hören? War er wirklich frühvollendet? Entstanden zwischen 1947 und Anders: Ja. Sein Carnegie-Hall-Debüt mit 20 Der Querkopf und seine große Liebe: 1949 in London, wurden sie also, wurde als das sensationellste Debüt seit Vla- FRIEDRICH GULDA und was die allerersten Interpretatio- dimir Horowitz gehandelt. Bereits drei Jahre URSULA ANDERS nen betrifft, von einem 17-jähri- später schrieb Erich Jantsch ein Buch über gen Pianisten geboten. Wir erle- Gulda mit dem Titel „Die Verantwortung des ben hier Guldas Anfänge – und Interpreten“, in dem der junge Gulda in den die sind alles andere als anfän- höchsten Tönen gelobt wird. Sie können sich gerhaft. vorstellen, wie neugierig ich also auf „The First Prof. Dr. Joachim Kaiser ist Recordings“ war. Feuilletonchef der „Süddeutschen KlassikAkzente: In der öffentlichen Wahr- Zeitung“ und Deutschlands wich- nehmung gab es bald zwei Guldas – den tigster Kulturkritiker. Weltstar, dem Kritik und Publikum zu Füßen KlassikLink: gulda lagen, und den Ausgeflippten, der Jazz spiel-

KlassikAkzente 25 Magazin

Alexander Scriabin • Désir

Decca Foto: KASSKARA/DG CD 476 277 2

Anna Gourari, Klavier

Von der Grenze zwischen Osten und Westen: KASANER KLANGFARBEN ANNA GOURARI

Anna Gourari spielt Klavierwerke von und Sofia Gubaidulina, die wie sie aus der Wolgametropole Kasan stammt.

Obwohl beide aus Kasan stam- sie von 1979 bis 1989 in Kasan haupt keine Tradition besteht, diesem Stück und den Kompo- men – „Russlands Tor zwischen besuchte, sehr zustatten. Und seine Musik zu interpretieren, sitionen Alexander Skrjabins er- Ost und West“, wie die Stadt an dies nicht nur im musikpädago- und diese sogar als „Salonmu- gibt sich nicht allein aus der zeit- der Wolga oft genannt wird – gischen, sondern vor allem auch sik“ abgestempelt wird, bedau- lichen Distanz, die das Schaffen und schon seit Anfang der 90er im künstlerischen Sinne. „Die ert sie sehr: „Vielleicht erscheint beider Komponisten trennt – gut Jahre in Deutschland leben, sind ‚russische Klavierschule‘ ist wahr- Skrjabin Nichtrussen so fremd, ein Jahrhundert. „Vielmehr un- sie einander erst jetzt in Mün- scheinlich einzigartig auf der weil er sehr spontan ist und sei- terscheidet sich mein eigenes chen zum ersten Mal begegnet: Welt“, schwärmt sie noch heute. ne Musik zwischen Explosivität, musikalisches Verständnis grund- die Ausnahmekomponistin Sofia „Sie geht viel mehr auf das Ge- Zurückhaltung und Depressivität sätzlich von dem Skrjabins, zum Gubaidulina und die inzwischen fühl und die Vielfältigkeit des die ganze Bandbreite der Gefüh- Beispiel was die Klangfarbe be- zur Weltelite zählende Pianistin Klangs ein. In Deutschland steht le umfasst. Für einen russischen trifft“, erklärt Sofia Gubaidulina. Anna Gourari. Im Gegensatz zu dagegen die Arbeit mit dem No- Interpreten bedeutet Skrjabin Diese Unterschiede der Klang- Sofia Gubaidulina, die bereits als tentext im Vordergrund.“ immer eine Grenzerfahrung.“ farben bringt Anna Gourari mit arrivierte Komponistin in den Ihre sehr persönliche Sicht Das gilt in einem anderen „Désir“ auf beeindruckend sen- Westen kam, musste sich Anna auf die Musik, dargeboten in Sinne auch für Sofia Gubaiduli- sible Weise zum Leuchten. Gourari, Tochter zweier russi- einem überwältigend reichen nas Komposition „Ciaccona“, Adelbert Reif scher Pianisten, ihren Platz im Spektrum an Klangfarben, doku- von der Anna Gourari sagt, es KlassikLink: gourari internationalen Spitzenfeld der mentiert Anna Gourari auch auf handle sich um ein Stück, „bei Klaviervirtuosen unter westli- ihrer neuesten CD „Désir“ mit dem man von Anfang an spürt, chen Konkurrenzbedingun gen Kompositionen von Alexander dass es für die Ewigkeit ge- hart erkämpfen. Dabei kam ihr Skrjabin und „Ciaccona“ von schrieben ist – ein Kosmos der Ein ausführliches Interview mit die ungewöhnlich gründliche Sofia Gubaidulina. Skrjabin ge- Gefühle und Gedanken, ein ge- Anna Gourari und Sofia Gubai- Ausbildung an der Spezialmu- hört Anna Gouraris „große Lie- niales Werk“. Der überaus inter- dulina enthält die Juni-Ausgabe sikschule für Hochbegabte, die be“. Dass in Deutschland über- essante Kontrast zwischen von „Fono Forum“.

26 KlassikAkzente Igor Strawinsky Le Sacre du Printemps • The Rite Of Spring Karl Amadeus Hartmann Pétrouchka 6. Symphonie für großes Orchester Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon CD 477 548 5 CD 477 548 7

RIAS Symphonie-Orchester Berlin RIAS Symphonie-Orchester Berlin Dirigent: Ferenc Fricsay Dirigent: Ferenc Fricsay

GELBE TRÜFFELN Der zweite Teil von „Musik … Sprache der Welt“ bietet eine weitere Anzahl maßstäbesetzender Aufnahmen aus dem reichhaltigen Archiv der Deutschen Grammophon.

Nur 25 Zentimeter groß war die mann und Otmar Suitner mit den derts überhaupt war. Mit dem Fricsay 1952 der 4. Symphonie Muster-LP, die im Februar 1954 Bamberger Symphonikern, Franz Berliner RIAS Symphonie-Or- Tschaikowskys eine präzis ge- unter Schallplattenhändlern ver- Konwitschny mit der Sächsi- chester, das er ab 1948 als Chef- staltete Empfindsamkeit, die jetzt teilt wurde und die den Titel „Mu- schen dirigent leitete, widmete er sich endlich auch in digitaler Qualität sik … Sprache der Welt“ trug. und die Berliner Philharmoniker einmal dem expressionistischen mit den Händen und Ohren zu Gedacht war dieses sich schnell mit dem Klangfarben-Zauberer Klanggestus von Karl Amadeus greifen ist. als Sammlerobjekt entpuppende Igor Markevich in Mussorgskys Hartmann und seiner 6. Sym- Reinhard Lemelle Vinyl-Exemplar als Infor mations- „Bilder einer Ausstellung“. Doch phonie – dann wieder entlockte KlassikLink: sprache hilfe für den Klassik-Verkäufer, nicht nur das populäre Reper- der sich in Aus schnitten durch toire, das in den Aufnahmestu- den „klingenden Katalog“ der dios von Wagner, über Tschai- Deutschen Grammophon hören kowsky bis Dvorˇák reichte, konnte. Ein halbes Jahrhundert sorgte für Interpretations-Stern- später kommt „Musik … Spra- stunden. Gerade , che der Welt“ zu neuen Ehren. der 1949 mit dem Aufbau des Diesmal aber als CD-Serie, die neu gegründeten Symphonie- entlang legendärer Orchester- Orchesters des Bayerischen Aufnahmen noch einmal ein- Rundfunks betraut worden war, taucht in die wegweisende Ära machte sich mit der Reihe „Musi- der Schallplatte. Nach den ers- ca Viva“ über die Grenzen Mün- ten im letzten Jahr veröffentlich- chens hinweg um die zeitgenös- ten Archiv-Schätzen der Deut- sische Moderne verdient. Mehr schen Grammophon liegen jetzt als nur ein Zeitdokument ist da- wieder 10 CDs vor, die auch als her seine Einspielung von Wer- Box erhältlich sind. Erneut im ken des Münchner Komponisten zeitgenössischen Design der Karl Höller (1907–1987), der be- 50er Jahre mit den Covers der sonders von Bruckner und Reger Original-Mono-Aufnahmen. Und beeinflusst war. Und wie Jochum wieder erlebt ein Großteil der sich gleichzeitig souverän für das zwischen 1950 und 1959 veröf- große Erbe des 19. Jahrhunderts fentlichten Einspielungen seine einsetzte, so gilt dieser selbstver- CD-Premiere. Im Fokus stehen ständliche Umgang mit Tradition

dabei Dirigenten und Orchester, und Moderne ebenfalls für den Prägte das musikalische die das Musikleben im Nach- Ungarn Ferenc Fricsay, der eine Nachkriegsleben in Deutschland: kriegsdeutschland entscheidend der faszinierendsten Musikerper- FRITZ LEHMANN Foto: Fayer/DG mitgeprägt haben: Fritz Leh- sönlichkeiten des 20. Jahrhun-

Verschiedene Komponisten Musik … Sprache der Welt

Modest Mussorgsky • Nicolai Rimsky-Korssakoff Deutsche Grammophon Bilder einer Ausstellung 10 Cds 477 5494 7 Deutsche Grammophon CD 477 547 9 Verschiedene Orchester Dirigenten: Fricsay • Jochum • Konwitschny Berliner Philharmoniker • Orchestre Lamoureux Lehmann • Markevitch • Suitner Dirigent: Igor Markevitch Alle CDs sind auch einzeln erhältlich

KlassikAkzente 27 neue CDs

Der Orient im 3/4-Takt Als die Musiker vom Concerto Köln und des Ensembles Sarband zum ersten Mal ihre klassischen und arabischen Instrumente kreuzten, wurde der „Dream Of The Orient“ wahr. So hieß der ers- te, auf Anhieb erfolgreiche Klangdialog zwischen Orient und Okzi- dent, mit dem man sich gemeinsam auf die Spuren der „Türken“- Mode im 18. Jahrhundert gemacht hatte. Mit dem Album „Der Walzer – Ekstase und Mystik“ setzen die Musiker nun ihre Aben- teuerreise fort. Und widmen sich den Facetten des 3/4-Taktes, der selbst im 18. Jahrhundert am Hof des Sultans Selim III. äu- ßerst beliebt war. Von dort hat Sarband-Chef Vladimir Ivanoff mehr spirituell beseelte Walzer-Schätze des osmanischen Komponisten Dede Efendi mitgebracht, während die Kölner auf vergnügungs- steuerpflichtige Ländler und Walzer von Mozart, Beet hoven und Johann Strauß setzen. Aber wenn sich Concerto Köln und Sar- band zwischendurch bei einem Mozart-Tanz oder bei Efendis Gut eingespielt: „Schön singender Nachtigall“ verbünden, hört man, wie durchläs- MATTHIAS GOERNE und sig die musikalischen Grenzen schon immer waren. • GF ALFRED BRENDEL www.deutschegrammophon.com/concertokoeln-thewaltz Foto: Sasha Gusov/Decca KlassikLink: concerto

Wes Lied ich sing Dem Walzer auf der Spur: Seit der Renaissancebau 1901 als Bechstein Hall eröffnet wurde, CONCERTO KÖLN zieht es wegen der besonderen Atmosphäre und Akustik Künst- ler aus aller Welt in die Londoner Wigmore Street. So auch den Bariton Matthias Goerne und den Pianisten Alfred Brendel. Nachdem sie im Oktober 2003 Franz Schuberts „Winterreise“ aufgenommen hatten (und 2004 bei Philips veröffentlicht), kom- binierten sie einen Monat später zwei Liedzyklen: Schuberts „Schwanengesang“ und Ludwig van Beethovens „An die ferne Geliebte“ – dabei bieten sie einen weiten Bogen der Klangdeu- tung, der von verhaltener Romantik bis analytischer Klarheit reicht. Das gut aufeinander eingespielte Duo präsentiert sich da- bei als intuitiv harmonierendes Gespann, das mit den Feinheiten der Binnengestaltung souverän umzugehen versteht. Brendels unerschütterliches Zeitgefühl und wohl dosiert differenzierte An- schlagkultur entlocken dem ernsthaften und besonnenen Ge- genüber das nötige Maß der Leidenschaft, das die aus heutiger Perspektive sentimentalen Texte voller Kraft und stellenweise Iro- nie erstrahlen lässt. • MW www.deccaclassics.com/goerne KlassikLink: goerne

Ludwig van Beethoven Franz Schubert An die ferne Geliebte The Waltz – Ecstasy Schwanengesang Matthias Goerne, and Mysticism Decca Bariton • Alfred Archiv Produktion Concerto Köln

CD 475 601 1 Brendel, Klavier Foto: haraldhoffmann.com CD 477 542 0 Sarband

28 KlassikAkzente Glorreiches Comeback – Viktoria Mullova meldet sich zurück

ANTONIO VIVALDI Ode an Rameau: Violinkonzerte MARC MINKOWSKI RV 208, 580, 234, 187, 277 Foto: Lilian Birnbaum/DG Viktoria Mullova Il Giardino Armonico Giovanni Antonini Stummer Meister CD · Onyx 4001 „Une symphonie imaginaire“ ist die Symphonie, die Jean-Philippe Rameau nie komponiert hat. Was für Fans und Kenner ein wun- der Punkt bleiben wird, wie Marc Minkowski in seinen Liner Notes erklärt, war Rameau doch das orchestrale Genie seiner Zeit. So- wohl in der Aufschichtung machtvoller Totenmärsche als auch in der Gestaltung lyrisch-zarter Tänze hat er völlig neue Orchester- farben gefunden, die manchmal fast romantisch klingen. Warum Rameau keine Orchesterwerke schrieb, ist nicht überliefert. Zu Lebzeiten bewunderten selbst seine Gegner den „Symphoniker“ Rameau ohne Vorbehalt, aber als um 1750 Komponisten wie Ferner bei Onyx Classics erschienen: Gossec und Rousseau die französische Sinfonie aus der Taufe hoben, blieb der eigentliche Meister der Orchestermusik stumm. Seine Kunst beschränkte sich auf die Ouvertüren und Ballette seiner Bühnenwerke. „Also haben wir uns vorgestellt, wie sie hät- te klingen können“, sagt Marc Minkowski über die imaginäre Symphonie aus 20 Opern-Orchesterstücken, gedacht als Refe- renz an einen großen Symphoniker ohne Symphonie. • HR www.deutschegrammophon.com/minkowski-rameau KlassikLink: minkowski 60TH ANNIVERSARY MY NAME IS BARBARA CLAUDE DEBUSSY EDITION Lieder von Barber, Preludes I & II Werke von Borodin, Bernstein, Quilter, Pascal Rogé Schubert, Webern, Copland u.a. Rachmaninoff u.a. Barbara Bonney CD · Onyx 4004 Borodin Quartet Malcolm Martineau Jean-Philippe Rameau Une symphonie CD · Onyx 4002 CD · Onyx 4003 imaginaire Archiv Produktion Les Musiciens du CD 474 514 2 Louvre • Dirigent: SACD 477 557 8 Marc Minkowski

Codaex Deutschland GmbH Landsberger Straße 492 · 81241 München [email protected] Die Zweite Italienische Nacht: Renée Fleming live am 27. August in der Berliner Waldbühne! Tickethotline: 018 05 – 33 24 33 * (* 0,12 Euro / Min.) · www.deag.de

Sacred Songs Richard Strauss – Daphne Renée Fleming Arien von Bach, Händel, Schubert, Mozart u. a. Renée Fleming · Johann Botha · Michael Schade u. a. Die Biografie meiner Stimme Royal Philharmonic Orchestra · Dirigent: Andreas Delfs WDR Sinfonieorchester Köln · Dirigent: Semyon Bychkov Ab 22. August im Buchhandel 475 692-5 CD · 475 662-8 SACD 475 662-9 SACD erhältlich! Ab 22. August im Handel erhältlich! Ab 15. August im Handel erhältlich!

Renée Fleming verwöhnt ihre Fans in diesem Herbst mit dem ganzen Spektrum ihres Könnens: als ideale Daphne in der langerwarteten Neueinspielung von Richard Strauss bukolischer Tragödie, als The Beautiful Voice mit den schönsten geistlichen Arien von Barock bis Bernstein sowie als umjubelte Konzertsängerin in Claudio Abbados Liveaufnahmen mit Musik von Alban Berg und Gustav Mahler. Renée Fleming – eine Diva unserer Zeit. (WAZ)

Abonnieren Sie unser kostenloses Magazin KlassikAkzente! Schreiben oder faxen Sie bitte an: Universal Classics, „Klassikakzente“, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin, Fax: 030-52007-2244 · www.klassikakzente.de Foto: Fayer/DG Georg Philipp Telemann Flötenquartette Musica Antiqua Köln Archiv Produktion Leitung: Reinhard CD 477 537 9 Goebel

Telemanns Pioniere Reinhard Goebel und die Musica Antiqua Köln gelten heute als Pioniere bei der Wiederentdeckung Telemanns und als dessen führende Interpreten. Bereits ihre erste Telemann-LP 1979 hat nachhaltig dazu beigetragen, dass der Komponist seine Etikettie- rungen als bloßer „Vielschreiber“ und Verfasser von „Hausmusik“ verlor. Heute steht Telemanns Musik dank der kontinuierlichen und Grammy-nominierten Arbeit Goebels und seines Ensembles wieder für Lebendigkeit, Stil und Spielfreude im Barock. Innerhalb von Telemanns reichem kammermusikalischem Schaffen kommt den vorliegenden Flötenquartetten ein besonde- rer Platz zu, gelten sie doch aufgrund ihrer klanglichen Vielfalt und ihres Einfallsreichtums als sein originellster Beitrag zu dieser Gattung. Außerdem gehören die Quartette mit zum ältesten er- haltenen deutschen Repertoire für Flöte überhaupt. Insofern ist diese achte Telemann-Produktion Goebels ein erneuter Glücks- fall für die Freunde der alten Musik – und dank Telemanns großer Star des Opernkatalogs der DG: Produktivität bestimmt nicht der letzte! • HR www.deutschegrammophon.com/mak-telemann KlassikLink: mak

Gelbe Wundertüte 1977 stand die Opernmetropole Paris Kopf. Dank tatkräfti- ger Pult-Unterstützung ihres Gatten Mstislav Rostropo- witsch hatte Galina Wischnewskaja Puccinis „Tosca“ ein dramatisches Profil gegeben, wie man es seit den Zeiten der Callas nicht mehr erleben durfte. Aus der konzertan- ten Aufführung entstand auch die Studio-Einspielung, die jetzt zum ersten Mal auf CD erscheint. Innerhalb der neu- en, preisgünstigen „Opera House“-Reihe des Gelblabels Deutsche Grammophon, das mit zehn Gesamtaufnahmen einen repräsentativen Querschnitt durch seinen Katalog und damit durch die Welt der Oper bietet. Darunter finden sich dann Traumpaare wie Dietrich Fischer-Dieskau und Renata Scotto in der Kubelik-Einspielung des „Rigoletto“, ist Placido Domingo mal „Radamès“ in Abbados „Aida“ oder der „Samson“ in Barenboims „Samson et Dalila“. Für eine ganz besondere Rarität öffnet das „Opera House“ seine Pforten, wenn es mit „Treemonisha“ eine jazzange- hauchte Semi-Oper wiederveröffentlicht, die vom König des Ragtimes stammt, Scott Joplin. • GF

Galina Wischnewskaja, Sopran • Franco Bonisolli, Tenor Matteo Manuguerra, Giacomo Puccini Bariton • Orchestre Telemann, die Achte: Tosca National de France MUSICA ANTIQUA KÖLN Deutsche Grammophon Dirigent: Mstislaw

2 CDs 477 559 9 Rostropowitsch Foto: haraldhoffmann.com

KlassikAkzente 31 neue CDs

Händel Sutherland • Kirkby Messiah Kwella • Nelson u.a. Athalia • Esther The Academy of La Resurrezione Ancient Music Schels Foto: Walter Decca Dirigent: Christopher 8 CDs 475 673 1 Hogwood

Weltkulturerbe In die schweren CD-Boxen der „Collector’s Edition“ packt Univer- sal Music Interpretationen der besonderen Art: Oft sind es Ge- samtwerke eines Künstlers oder Komponisten, nicht selten ech- te Referenzaufnahmen. Mit fünf solcher Boxen präsentiert das Decca-Label nun fünf Komponisten aus drei Jahrhunderten. Als Pionier der Händel-Pflege wird Dirigent Christopher Hogwood auf 8 CDs gewürdigt, unter den fünf Oratorien findet sich auch die Einspielung von „Athalia“ mit Joan Sutherland in der Titelrolle. Neben dem kompletten symphonischen Bruckner-Komplex, den Bernhard Haitink zwischen 1960 und 1972 einspielte (9 CDs) und den Referenzaufnahmen von Beethovens Klavierkonzerten mit Mitsuko Uchida (3 CDs) gibt es zudem zwei ganz besondere Schwergewichte: Zum ersten Mal sind sämtliche Klavierwerke Béla Bartóks auf einen Griff erhältlich – auf 8 CDs und mit dem ungarischen Bartók-Spezialisten Zoltan Kocsis. Und die 6 CDs starke „Michael Tippett Collection“ würdigt mit tatkräftiger Unter- stützung von Georg Solti und diesen englischen Klas- Beethoven auf drei CDs: siker der Moderne, der im Januar 2005 seinen 100. Geburtstag MITSUKO UCHIDA begangen hätte. • AL

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Ja, bitte schicken Sie mir die KlassikAkzente kostenlos! Nicht jeder hat einen Klassikhändler gleich um die Ecke. Nicht jeder kann sich viermal im Jahr einfach so losreißen, um die neuen KlassikAkzente beim Händler abzuholen. Name______Und nicht selten sind sie dann schon vergriffen. Darum gibt es die KlassikAkzente UNIVERSAL auch im Abonnement. So verpassen Sie nie wieder ein Heft und sind immer umfas- Classics & Jazz Straße, Nr. ______send als Erster über alles Neue aus der Klassik informiert. Das Abo ist gratis. Dieses Redaktion Angebot gilt nur in Deutschland. KlassikAkzente PLZ/Ort ______Stralauer Allee 1 Coupon ausfüllen und per Post an UNIVERSAL Classics & Jazz, Redaktion KlassikAkzente, Stralauer Allee 1, 10245 Berlin schicken, oder per Fax 030/520 07 22 44 . Noch einfacher ______10245 Berlin be stel len Sie Ihr Gratisabo und Ihren E-Mail-Newsletter unter www.klassikakzente.de. Mein Lieblingskünstler und -Komponist Tschaikowsky Wieniawski Joshua Bell, Violine Brahms • Schumann The Cleveland Orchestra Violinkonzerte Dirigenten: Vladimir Decca Ashkenazy • Christoph

Foto: Tanja Niemann/Decca Foto: Tanja 2 CDs 475 670 3 von Dohnányi

Die Wiederpräsentation des Joshua Bell Der Anfang seiner Karriere ist der einer Hochbegabung aus dem Bilderbuch: Mit 4 Jahren die erste Geige, mit 12 Unterricht beim berühmten Pädagogen Joseph Gingolt, mit 14 Debüt in der Car- negie Hall. Und dann 1986, mit 19 Jahren, der Plattenvertrag bei Decca. Die meisten der in dieser zehn Jahre dauernden Zusam- menarbeit entstandenen Aufnahmen werden jetzt auf sechs 2- CD-Sets wiederveröffentlicht. Von der ersten Konzert-Einspielung mit den Violinkonzerten von Bruch und Mendelssohn und der ersten Solo-CD, einer beeindruckenden Visitenkarte unter dem ursprünglichen Titel „Presenting Joshua Bell“, bis zum 1996 auf- genommenen Kreisler-Recital glänzt Bells Spiel durch Virtuosität, jugendlichen Eifer und samtweichen Ton. Diese Merkmale zeich- nen auch die weiteren Aufnahmen mit Violinkonzerten von Tschaikowsky bis Prokofieff und Saint-Saëns aus – alle unter der Leitung namhafter Dirigenten wie Ashkenazy, Dohnányi und Mar- Leitete Berlioz-Renaissance ein: riner entstanden. Auch unter den Kammermusik-Einspielungen SIR COLIN DAVIS gibt es Entdeckenswertes: zum Beispiel das Konzert für Violine, Klavier und Streichquartett von Ernest Chausson oder das Kla- viertrio von Schostakowitsch. • KS Edles Opern-Archiv KlassikLink: bell Lange Zeit waren diese Operneinspielungen vergriffen, die Inter- pretations-, aber auch Repertoiregeschichte geschrieben haben. Immerhin war es Sir Colin Davis, dem nicht zuletzt mit der 1969er Wieder-erstveröffentlicht: JOSHUA BELL Aufnahme von Hector Berlioz’ Monumentaloper „Les Troyens“ ei- ne überfällige Renaissance des französischen Klang-Magiers ge- lang. Die Midprice-Reihe „Classic Opera“ der Decca macht jetzt ein Wiederhören mit gleich sechs solcher Opernklassiker möglich. Darunter finden sich Wagners „Meistersinger“, die Sir Georg Solti mit enormer Impulsivität lenkte. Ein halbes Dutzend Sängerstars von der Caballé, über Pavarotti bis Ghiaurov verleiht Ponchiellis „La Gioconda“ ungeahnte Schubkräfte, wie diese handverlesene Besetzung 1984 aus Boitos „Mefistofele“ ein mitreißend dra ma- tisches Musikschauspiel machte. Dass die Gesamteinspielungen jeweils mit komplettem Libretto und dem Originalc over ausge- stattet sind, dürfte auch all diejenigen Opernfans hellhörig werden lassen, die schon lange ihre überstrapazierten Vinyl-Einspielungen gegen makellose CD-Klangqualität eintauschen wollten. • GF

Alle wichtigen Opernaufnahmen dieses Sommers finden Sie auch im KlassikAkzente-Opernspezial – überall im Fachhandel.

Vickers • Veasey Hector Berlioz Lindholm • Glossop Les Troyens Wandsworth School Philips Classics Boys’ Choir u.a.

4 CDs 475 666 1 Dirigent: Sir Colin Davis Foto: Tim Richmond/Decca

KlassikAkzente 33 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick

Einzelveröffentlichungen

Georg Friedrich Händel Max Bruch • Felix Mendelssohn • Wolfgang Amadeus Mozart Rodelinda (Gesamtaufnahme) Violinkonzerte Archiv Produktion CD 477 539 1 Decca 2 CDs 475 670 0 Joshua Bell, Violine • Academy of St.-Martin-in-the-Fields Kermes • Mijanovic´ • Davislim • Lemieux • Prina • Priante u.a. • Dirigenten: Sir Neville Marriner • Peter Maag Il Complesso Barocco • Dirigent: Alan Curtis

Tschaikowsky • Wieniawski • Brahms • Schumann Schumann • Strauss • Ullmann • Liszt Violinkonzerte Melodramen Decca 2 CDs 475 670 3 Deutsche Grammophon CD 477 532 0

Joshua Bell, Violine • The Cleveland Orchestra Dietrich Fischer-Dieskau, Sprecher Dirigenten: Vladimir Ashkenazy • Christoph von Dohnányi Burkhard Kehring, Klavier

Camille Saint-Saëns • Edouard Lalo • Jules Massenet Schubert • Brahms • Wagner • Bach • Liszt • Mahler u.a. Violinkonzerte An die Musik Decca 2 CDs 475 670 6 Deutsche Grammophon 2 CDs 477 555 6 + DVD

Joshua Bell, Violine • Orchestra symphonique de Montréal Fischer-Dieskau, Bass-Bariton • Richter, Klavier u.a. • Dirigenten: • Andrew Litton Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Fauré • Debussy • Franck • Chausson u.a. Französische Kammermusik Bach • Brahms • Verdi • Händel • Orff • Schumann u.a. Decca 2 CDs 475 670 9 Early Recordings on Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 9 CDs 477 527 0 Joshua Bell, Violine • Jean-Yves Thibaudet, Klavier Steven Isserlis, Violoncello • Takács Quartet Dietrich Fischer-Dieskau, Bass-Bariton

Sergej Prokofieff • Dimitri Schostakowitsch Carl Maria von Weber • Oberon (Gesamtaufnahme, engl.) Violinkonzerte und Sonaten Philips 2 CDs 475 656 3 Decca 2 CDs 475 671 2 Martinpelto • Comparato • Davislim • Kaufmann • Dazeley Joshua Bell • Olli Mustonen • Steven Isserlis • Orchestre Bourne u.a. • The Monteverdi Choir • Orchestre Révolution- symphonique de Montréal • Dirigent: Charles Dutoit naire et Romantique • Dirigent: Sir John Eliot Gardiner

Wieniawski • Paganini • Schumann • Brahms u.a Violin Favourites & Virtuoso Showpieces Georg Philipp Telemann Decca 2 CDs 475 671 5 Flötenquartette Archiv Produktion CD 477 537 9 Joshua Bell, Violine • Samuel Sanders, Klavier Paul Coker, Klavier Musica Antiqua Köln • Leitung: Reinhard Goebel

Cristina Branco • Ulisses Emarcy Classics CD 982 089 8 SACD 982 666 9 • Franz Schubert An die ferne Geliebte • Schwanengesang Cristina Branco, Sängerin • Custódio Castelo, Gitarre Decca CD 475 601 1 Alexandre Silva, Gitarre • Miguel Carvalhinho, Klavier Fernando Maia, Bass-Gitarre • Ricardo Dias, Klavier Matthias Goerne, Bariton • Alfred Brendel, Klavier

Luciano Berio Orchestral Transcriptions Alexander Scriabin • Sofia Gubaidulina Decca 476 2830 9 Désir Decca CD 476 277 2 Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi Dirigent: Riccardo Chailly Anna Gourari, Klavier

Gustav Mahler • The Symphonies Ludwig van Beethoven Decca 12 CDs 475 668 6 Gulda plays Beethoven Decca 11 CDs 475 683 5 Versch. Solisten • Royal Concertgebouw Orchestra • RSO Berlin Friedrich Gulda, Klavier • Ruggiero Ricci, Geige Dirigent: Riccardo Chailly Wiener Philharmoniker • Dirigent: Karl Böhm

Bach • Beethoven • Chopin • Prokofieff Debussy • Mozart The Waltz – Ecstasy and Mysticism Friedrich Gulda – The First Recordings Archiv Produktion CD 477 542 0 Decca CD 476 304 5

Concerto Köln • Sarband Friedrich Gulda, Klavier

34 KlassikAkzente von Mai bis Juli 2005

DGG Opera House

Antonio Vivaldi • Die vier Jahreszeiten Giuseppe Verdi • Aida Decca CD 475 690 7 SACD 475 662 6 Deutsche Grammophon 2 CDs 477 560 5

Janine Jansen, Thompson, Rubingh, Violine • Rachlin, Katia Ricciarelli, Sopran • Plácido Domingo, Tenor • Elena Viola • Jansen, Cello • Watton, Kontra bass Obraztsova, Mezzosopran • Leo Nucci, Bariton • Orchestra Kenny, Theorbe • Jansen, Orgel u. Cembalo e Coro del Teatro alla Scala • Dirigent: Claudio Abbado

Donizetti • Verdi • Mozart • Händel • Gluck u.a. Scott Joplin • Treemonisha KlassikAkzente Opernspezial Deutsche Grammophon 2 CDs 447 559 0 Decca CD 476 785 4 Carmen Balthrop, Sopran • Betty Allen, Mezzosopran Netrebko • Calleja • Flórez • Kozená • Pavarotti • Curtis Rayam, Tenor • Original Cast Orchestra & Chorus Wunderlich • Fleming u.a. • Diverse Dirigenten u. Orchester Dirigent: Gunther Schuller

Christoph Willibald Gluck Camille Saint-Saëns • Samson et Dalila Paride ed Elena (Gesamtaufnahme) Deutsche Grammophon 2 CDs 477 560 2 Archiv Produktion CD 477 541 5 Elena Obraztsova, Mezzosopran • Plácido Domingo, Tenor Magdalena Kožená • Susan Gritton • Carolyn Sampson Renato Bruson, Bariton • Chœurs de l’Orchestre de Paris u.a. • Gabrieli Consort & Players • Dirigent: Paul McCreesh Orchestre de Paris • Dirigent: Daniel Barenboim

Jean-Philippe Rameau Gaetano Donizetti • L’elisir d’amore Une symphonie imaginaire Deutsche Grammophon 2 CDs 477 558 7 Archiv Produktion CD 474 514 2 SACD 477 557 8 Barbara Bonney, Sopran • Gösta Winbergh, Tenor Les Musiciens du Louvre Rolando Panerai, Tenor • Orchestra e Coro del Maggio Dirigent: Marc Minkowski Musicale Fiorentino • Dirigent: Gabriele Ferro

Mozart • Die Entführung aus dem Serail Michael Torke • Gavin Bryars • Heinz Tiessen Archiv Produktion 2 CDs 477 559 3 Czeslaw Marek • Rudi Stephan • Hans Otte Paul Creston • Aaron Jay Kernis u.a. Orgonasova • Sieden • Olsen • Peper • Hauptmann Meisterwerke der Musik des 20. Jahrhunderts The Monteverdi Choir • The English Baroque Soloists Deutsche Grammophon 2 CDs 476 742 3 Dirigent: Sir John Eliot Gardiner

Sergej Prokofieff • The Fiery Angel Deutsche Grammophon 2 CDs 477 559 6

Nadine Secunde, Sopran • Lorenz, Bariton Classic Opera Heinz Zednik, Tenor • Kurt Moll, Bass • Göteborgs Symfoniker • Dirigent: Neeme Järvi

Amilcare Ponchielli • La Gioconda Carl Maria von Weber • Der Freischütz Decca 3 CDs 475 667 0 Deutsche Grammophon 2 CDs 477 561 1

Caballé • Pavarotti • Ghiaurov • Milnes • London Opera Seefried, Sopran • Streich, Sopran • Holm, Tenor Chorus • National Philharmonic Orchestra Waechter, Bariton • Chor und Orchester des Bayerischen Dirigent: Bruno Bartoletti Rundfunks • Dirigent: Eugen Jochum

Hector Berlioz • Les Troyens Ludwig van Beethoven • Fidelio Philips Classics 4 CDs 475 666 1 Deutsche Grammophon 2 CDs 477 558 4

Vickers • Veasey • Lindholm • Glossop Dame , Sopran • Edith Mathis, Sopran Wandsworth School Boys’ Choir u.a. , Bass • Staatskapelle Dresden Dirigent: Sir Colin Davis Dirigent: Karl Böhm

Arrigo Boito • Mefistofele Giacomo Puccini • Tosca Decca 2 CDs 475 666 6 Deutsche Grammophon 2 CDs 477 559 9

Ghiaurov • Pavarotti • Freni • Caballé • London Opera Galina Wischnewskaja, Sopran • Franco Bonisolli, Tenor Chorus • Trinity Boys’ Choir • National Philharmonic Matteo Manuguerra, Bariton • Orchestre National de France Orchestra • Dirigent: Oliviero de Fabritiis Dirigent: Mstislaw Rostropowitsch

Richard Wagner • Die Meistersinger von Nürnberg Giuseppe Verdi • Rigoletto Decca 4 CDs 475 668 0 Deutsche Grammophon 2 CDs 477 560 8

Hannelore Bode • Norman Bailey • Bernd Weikl Scotto, Sopran • Cossotto, Mezzosopran • Bergonzi, Tenor René Kollo • Kurt Moll • Wiener Staatsopernchor Fischer-Dieskau, Bass-Bariton • Vinco, Bass • Coro e Wiener Philharmoniker • Dirigent: Sir Georg Solti Orchestra del Teatro alla Scala • Dirigent: Rafael Kubelik

KlassikAkzente 35 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick

DVDs

Gioacchino Rossini Il barbiere di Siviglia Deutsche Grammophon DVD 073 403 9

Berganza • Prey • Alva • Dara • Montarsolo • Orchestra e Coro del Collectors Edition Teatro alla Scala • Dirigent: Claudio Abbado

Giacomo Puccini Tosca Béla Bartók Deutsche Grammophon DVD 073 403 8 Kocsis plays Bartók Philips 8 CDs 475 672 0 Kabaivanska • Domingo • Milnes • Luccardi • Mariotti New Philharmonia Orchestra • Dirigent: Bruno Bartoletti Zoltán Kocsis, Klavier

Wolfgang Amadeus Mozart Sir Michael Tippett • The Tippett Collection Le nozze di Figaro Decca 6 CDs 475 675 0 Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 403 4 Crossley • Pauk • Imai • Kirschbaum • Harper • Academy Te Kanawa • Freni • Fischer-Dieskau • Prey • Ewing of St.-Martin-in-the-Fields • London Symphony Orchestra u.a. Wiener Philharmoniker • Dirigent: Karl Böhm Dirigenten: Marriner • Davis • Pritchard • Solti

Strauss • Mozart • Puccini • Reimann • Mahler • van Beethoven Anton Bruckner Brahms • Schubert • Schumann • Wolf The Symphonies The Art of Dietrich Fischer-Dieskau Philips 9 CDs 475 674 0 Deutsche Grammophon 2 DVDs 073 405 0 Royal Concertgebouw Orchestra Dietrich Fischer-Dieskau, Bass-Bariton Dirigent: Bernard Haitink

Georges Bizet Händel • Messiah • Athalia • Esther • La Resurrezione Carmen Decca 8 CDs 475 673 1 Deutsche Grammophon DVD 073 403 2 Sutherland • Kirkby • Kwella • Nelson u.a. Grace Bumbry • Jon Vickers • Mirella Freni • Justino Diaz The Academy of Ancient Music Wiener Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan Dirigent: Christopher Hogwood

Giacomo Puccini Ludwig van Beethoven • The 5 Concertos Madame Butterfly Philips 3 CDs 475 675 7 Deutsche Grammophon DVD 073 403 7 Mitsuko Uchida, Klavier • Symphonieorchester des Mirella Freni • Plácido Domingo • Christa Ludwig u.a. Bayerischen Rundfunks • Royal Concertgebouw Orchestra Wiener Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan Dirigent: Kurt Sanderling

Giuseppe Verdi Otello Deutsche Grammophon DVD 073 404 0

Jon Vickers • Mirella Freni • Peter Glossop • José van Dam u.a. Berliner Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan

Peter Iljitsch Tschaikowsky Swan Lake • Schwanensee • Le Lac Des Cygnes Deutsche Grammophon DVD 073 404 4

Margot Fonteyn • Rudolf Nureyev • Mitglieder des Balletts der Wie- Classic Recitals ner Staatsoper • Wiener Symphoniker • Dirigent: John Lanchbery

Richard Wagner Balfe • Bizet • Donizetti • Auber • Massenet • Verdi • Maillart Der Fliegende Holländer Arias from Forgotten Operas Deutsche Grammophon DVD 073 404 1 Decca CD 475 681 2

Lisbeth Balslev • Simon Estes • Matti Salminen u.a. • Orchester Tourangeau, Mezzosopran • L’Orchestre de la Suisse der Bayreuther Festspiele • Dirigent: Woldemar Nelsson Romande • Dirigent: Richard Bonynge Veröffentlichung: 04.07.2005

Mercadante • Bellini • Mozart J. S. Bach • A. Scarlatti • L. van Beethoven Mirella Freni & Renata Scotto In Duet Recital Decca CD 475 681 1 Deutsche Grammophon DVD 073 404 5 Freni • Scotto • Alford • National Philharmonic Orchestra Ivo Pogorelich, Klavier Dirigenten: Magiera • Anselmi Veröffentlichung: 04.07.2005

Pietro Mascagni • Ruggiero Leoncavallo Mozart • Rossini • Leoncavallo • Giordano • Borodin u.a. Cavalleria Rusticana • Pagliacci The Heroic Bariton Deutsche Grammophon DVD 073 403 3 Decca CD 475 681 4

Obraztsova • Domingo • Bruson • Stratas • Pons u.a. Tom Krause, Bariton • Wiener Opernorchester Orchestra e Coro del Teatro alla Scala • Dirigent: Georges Prêtre Dirigent: Argeo Quadri Veröffentlichung: 04.07.2005

36 KlassikAkzente von Mai bis Juli 2005

Musik … Sprache der Welt

Peter Iljitsch Tschaikowsky Symphonie Nr. 4 f-Moll op. 36 Deutsche Grammophon CD 477 548 0

RIAS Symphonie-Orchester Berlin Dirigent: Ferenc Fricsay

Giuseppe Verdi Igor Strawinsky Verdi Le Sacre du Printemps • The Rite Of Spring • Pétrouchka Decca CD 475 681 0 Deutsche Grammophon CD 477 548 5

Leontyne Price, Sopran • Israel Philharmonic Orchestra RIAS Symphonie-Orchester Berlin Dirigent: Zubin Mehta Veröffentlichung: 04.07.2005 Dirigent: Ferenc Fricsay

Verdi • Gomes • Meyerbeer • Halévy Karl Amadeus Hartmann Cesare Siepi 6. Symphonie für großes Orchester Decca CD 475 681 5 Deutsche Grammophon CD 477 548 7

Cesare Siepi, Bass • Orchestra dell’Accademia di Santa RIAS Symphonie-Orchester Berlin Cecilia, Roma • Dirigent: A. Erede Veröffentlichung: 04.07.2005 Dirigent: Ferenc Fricsay

Cesarini • de Curtis • di Lazzaro • Bixio • Barberi • Traditionals Jean Sibelius • The Tempest op. 109 Nr. 1 Italy The Oceanides op. 73 • Night Ride and Sunrise op. 55 Decca CD 475 681 3 Deutsche Grammophon CD 477 548 4

Giuseppe di Stefano, Tenor Berliner Philharmoniker • Symphonieorchester des Dirigent: Dino Olivieri Veröffentlichung: 04.07.2005 Bayerischen Rundfunks • Dirigent: Eugen Jochum

Karl Höller • Symphonische Phantasie für Orchester op. 20 Sweelinck-Variationen für Orchester op. 56 Deutsche Grammophon CD 477 548 8

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Dirigent: Eugen Jochum

Richard Strauss Sinfonia domestica op. 53 Deutsche Grammophon CD 477 548 3 ECM Sächsische Staatskapelle Dresden Dirigent: Franz Konwitschny

Kaija Saariho • John Cage • Bruno Maderna Antonín Dvořák In due tempi Symphonie Nr. 8 G-Dur op. 88 ECM New Series CD 472 422 2 Deutsche Grammophon CD 477 5481

Cikada String Quartet Bamberger Symphoniker • Dirigent: Fritz Lehmann

Stephen Hartke • Tituli • Cathedral in the Thrashing Rain Manuel de Falla ECM New Series CD 476 051 2 Liebeszauber • Tänze aus „Der Dreispitz“ Deutsche Grammophon CD 477 548 6 David James • Rogers Covey-Crump • Steven Harrold Andreas Hirtreiter • Gordon Jones • Michelle Makarski Diana Eustrati, Mezzosopran • Berliner Philharmoniker u.a. • The Hilliard Ensemble • Dirigent: Donald Crockett Bamberger Symphoniker • Dirigent: Fritz Lehmann

Modest Mussorgsky • Nicolai Rimsky-Korssakoff John Cage • Herbert Henck Bilder einer Ausstellung Early Piano Music Deutsche Grammophon CD 477 547 9 ECM New Series CD 476 151 5 Berliner Philharmoniker • Orchestre Lamoureux Herbert Henck, Klavier Dirigent: Igor Markevitch

Keith Jarrett Radiance Edvard Grieg • Peer-Gynt-Suiten Nr. 1 und 2 ECM 2 CDs 986 981 8 Deutsche Grammophon CD 477 548 2

Keith Jarrett, Klavier Bamberger Symphoniker • Dirigent: Otmar Suitner

Verschiedene Komponisten • Musik … Sprache der Welt Strawinsky • Schostakowitsch • Prokofieff • Scriabin Deutsche Grammophon 10 Cds 477 5494 7 Messe Noir ECM New Series CD 465 137 2 Verschiedene Orchester • Dirigenten: Fricsay • Jochum Konwitschny • Lehmann • Markevitch • Suitner Alexei Lubimov, Klavier Alle CDs sind auch einzeln erhältlich

KlassikAkzente 37 Service LIVE-TERMINE (Auswahl, Änderungen vorbehalten)

Abbado, Claudio Goebel, Reinhard – 29.06. Bad Kissingen, Pollini, Maurizio 11./12./17./18./20.08. Musica Antiqua Köln Regentenbau 21.06. Bern (CH), Luzern (CH), Kultur- und 03.07. Paderborn (Großer Saal) Zentrum Paul Klee Kongresszentrum 26.07. Weimar, Stadtkirche 03.-05.07. Dresden, Semperoper 23.06. Essen, Philharmonie Argerich, Martha St. Peter und Paul 07.07. Ingolstadt, 31.08. Salzburg (A), 10.07. Ludwigsburg, Forum 31.07. Bad Steben Theater (Festsaal) Großes Festspielhaus 12.07. Dortmund, Konzerthaus 04.08. Schwäbisch Gmünd, 07.08. Wiesbaden, Kurhaus Quasthoff, Thomas Augustinerkirche Bartoli, Cecilia 09.08. Kiel, Schloss 26./27.06. Hamburg, Laeiszhalle 06.08. Eltville, Klosterkirche 14.08. Salzburg (A), 23.06. Bad Kissingen 02.07. Köln Eberbach Großes Festspielhaus 10.08. Baden-Baden 26.07. Verbier (CH), 20.08. Neukirchen-Vluyn, 09.09. Berlin, Philharmonie 15.08. Salzburg (A), Festival Salle Médran Schloss Bloemersheim 10.09. Berlin, Konzerthaus 28.08. Bochum, Ruhr-Triennale 29.07. Verbier (CH), Église 21.08. Rommerskirchen, Li, Yundi Bashmet, Yuri 06.08. Verbier (CH), Kulturzentrum Sinsteden 15.06. München Salle Médran 30.07. Verbier (CH) 04.09. Magdeburg, Schinkel- 18.06. Bad Kissingen 20./21./24.08. 01.08. Verbier (CH) Saal 02.08. Verbier (CH) Luzern (CH), Kultur- und Boulez, Pierre Goerne, Matthias 04.08. Mülheim/Ruhr, Kongresszentrum 29.07./04./11./17./23.08. 18.06. Schwarzenberg (A), Stadthalle Mülheim 27.08. Schwarzenberg (A), Bayreuth, Festspielhaus Schubertiade 07.08. Verbier (CH) Angelika-Kauffmann-Saal 06./07./09.09. 29.06. Stuttgart, Liederhalle Maisky, Mischa 31.08. Luzern (CH), Kultur- und Luzern (CH), Kultur- und 01.07. Stuttgart, Liederhalle 16./18.06. Lugano (CH) Kongresszentrum Kongresszentrum 16.08. Salzburg (A), Festspiele 20.07. Ludwigsburg 02.09. Ludwigsburg Calleja, Joseph 23.08. Salzburg (A), 21.07. Wiesbaden 03.09. Schwarzenberg 15./19./22.06. Felsenreitschule 25./28.07./03.08. 09.09. Weimar Berlin, Deutsche Oper 24.08. Graz (A), Stefaniensaal Verbier (CH) Salonen, Esa-Pekka Chailly, Riccardo 28.08. Luzern (CH), 28.08. Dresden 23.07. Verbier (CH), 10.07. Zürich (CH), Tonhalle KKL Konzertsaal 03.09. Hamburg Salle Médran 02./03.09. Leipzig, Gewandhaus Grimaud, Hélène McCreesh, Paul 25.08. Dresden, Semperoper 04.09. Leipzig, Open-Air-Konzert 27.08. Gstaad (CH) 26.06. Bonn, Beethovenhalle 26.08. Salzburg (A), 08./09.09. Leipzig, Gewandhaus 28.08. Suhl 09.09. Bonn, Beethovenhalle Felsenreitschule Concerto Köln 08./09.09. Frankfurt a.M. Minkowski, Marc 28./29.08. Dresden, Semperoper 24./26.06. Kempen, Franzis kaner- Kremer, Gidon 18.06. Berlin Scholl, Andreas kloster – Paterskirche 15./16.06. Wien (A), Konzerthaus 19.06. Wien (A), Konzerthaus 17.06. Klagenfurt (A), Trigonale 17.07. Schwarzenberg (A), 07.07. Lockenhaus (A) 28./31.07. Salzburg (A), Residenz 19./21.06. Schwarzenberg (A), Angelika-Kauffmann-Saal 21.07. Wiesbaden, Kurhaus 02.08. Salzburg (A) Schubertiade 29.07. Ansbach, Orangerie 23.07. Dresden, Frauenkirche 03.08. Ingolstadt, 24.06. Eltville, Trigonale 31.07. Wiesbaden, Kurhaus 27./29.07. Salzburg (A), Mozarteum Theater (Festsaal) 03.07. Bad Ems, SWR 2 04.09. Verden 01./02./04.08. 05./13./15./18./20./23./25.08. 17.07. Schwarzenberg (A), Domingo, Plácido Verbier (CH) Salzburg (A), Residenz Schubertiade 23./26./30.06. Wien (A), 01.09. Polling, Bibliotheksaal 03./04./05./06./08.09. Bremen 20.07. Graz (A) 02.09. Schwarzenberg (A), Wiener Staatsoper Mutter, Anne-Sophie 31.07. Eltville, Burghofspiele 06.08. Berlin, Waldbühne Angelika-Kauffmann-Saal 15.09. Dortmund, Konzerthaus Thielemann, Christian Emerson String Quartet 09.09. Neuhardenberg Netrebko, Anna 23./26./30.06. Wien (A), 15./17.06. Schwarzenberg (A) 10./11.09. Kronberg Wiener Staatsoper 17.07. München, Königsplatz Lang, Lang 24./25.06. Wien (A), Musikverein Garbarek, Jan & 07./10./13./16./20./23./27.08. Hilliard Ensemble 15.06. Wien (A), Musikverein 25./26.07. Salzburg (A) Salzburg (A), 17.06. Dortmund, Konzerthaus 28.07./03./10./16./20./24.08. 18.06. Quedlinburg Großes Festspielhaus 18.06. Mülheim/Ruhr Bayreuth, Festspielhaus Pletnev, Mikhail 20.06. Genf (CH), Studio BFM Zimerman, Krystian 26.06. Ludwigsburg, 26.06. Zürich (CH), Opernhaus 29.08. Luzern (CH) 27.06. Schwarzenberg (A), Forum am Schlosspark Angelika-Kauffmann-Saal 31.08. Wiesbaden, Kurhaus

38 KlassikAkzente VORSCHAU

DIE -KLASSIK-CD-BESTSELLERLISTE im Mai

Sempre Libera Deutsche Grammophon CD 474 800 2 SACD 474 881 2

Anna Netrebko, Sopran • Mingardo • Pirgu • Concetti u.a. Foto: Simon Fowler/Decca Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado

Sergej Rachmaninoff Piano Concerto No. 2 • Paganini Rhapsody Deutsche Grammophon CD 477 523 1 SACD 477 549 9

Lang Lang, Klavier • Orchestra of the Mariinsky Theatre Dirigent: Valery Gergiev

Ludovico Einaudi Una mattina Decca CD 475 629 2

Ludovico Einaudi, Klavier • Marco Decimo, Cello

Gegen päpstlichen Bann: Opera Arias CECILIA BARTOLI Deutsche Grammophon CD 474 240 2

Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker Dirigent: Gianandrea Noseda TITEL

Schumann • Haydn • Schubert • Tan Dun • Chopin • Liszt Als Opern und Frauenstimmen unter päpstlichem Bann Lang Lang – Live At Carnegie Hall Deutsche Grammophon standen: Cecilia Bartoli singt Musik von Händel, Caldara CD 474 820 2 SACD 474 875 2 und Scarlatti.

Lang Lang, Klavier MAGAZIN Sergej Rachmaninoff • Frédéric Chopin Sonatas No. 2 • Barcarolle • Berceuse Anne-Sophie Mutter und Hilary Hahn: Mit Mozarts Konzerten Deutsche Grammophon CD 477 532 5 und Sonaten zur Eröffnung des Jubiläumsjahres 2006 Hélène Grimaud, Klavier Andreas Scholl: Auf den Spuren seines hochverehrten Antonio Vivaldi The Vivaldi Album Vol. 2 musikalischen Alter Ego – Hommage an Senesino EMI CLASSICS CD 5578592 Renée Fleming: Heißer Herbst im Multipack – mit Oper, Daniel Stabrawa • Albrecht Mayer • Olaf Maninger Konzert, Recital und Autobiographie durchgestartet Nigel Kennedy, Violine Carl Orff Carmina Burana – Silvesterkonzert Fritz Wunderlich: Zum 75. Geburtstag als Klassik(star) unter EMI CLASSICS CD 5578882 Sternen und Original Master(s)

Matthews • Brownlee • Gerhaher • Rundfunkchor Berlin Knaben des Staats- und Domchors Berlin • Berliner Die nächste Ausgabe erscheint am 30. August 2005. Philharmoniker • Dirigent: Sir Simon Rattle

Antonio Vivaldi • Die vier Jahreszeiten Decca CD 475 690 7 SACD 475 662 6 IMPRESSUM Janine Jansen, Candida Thompson, Henk Rubingh, KlassikAkzente wird herausgegeben von Violine • Julian Rachlin, Viola • Maarten Jansen, Cello UNIVERSAL Classics & Jazz • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin Stacey Watton, Kontrabass • Elizabeth Kenny, Theorbe Telefon 030/520 07 01 • E-Mail: [email protected] • http://www.klassikakzente.de

Jan Jansen, Orgel u. Cembalo Österreich: Universal Music GmbH • Edelsinnstr. 4 • A-1122 Wien • Telefon +43/1/811 212 07

Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung: Anton Bruckner G9 Werbeagentur GmbH, Hamburg, E-Mail: [email protected] • Ständige Mitarbeiter: Carsten Symphonie Nr. 5 Diekmann (Online-Redaktion), E-Mail: [email protected] • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: [email protected] • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Götz Bühler, Jakob Buhre, Guido Fischer (GF), Deutsche Grammophon CD 477 537 7 Matthias Goerne, Michael Horst, Joachim Kaiser, Wolf Kampmann, Andreas Kolb, Arthur Lavair (AL), Adelbert Reif, Harald Reiter (HR), Kleopatra Sofroniou (KS), Martin Torp, Christoph Vratz, Marc Wirbeleit (MW) • Litho: fws, Hamburg • Druck: Neef + Stumme, Wittingen Münchner Philharmoniker Dirigent: Christian Thielemann Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Telefon 030/280 18-0 • Fax 030/280 18-4 00 • [email protected] • www.runze-casper.de

Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse und unter der Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen fi nden) an: Klassik- Akzente • A-Nr. 5284 • Postfach 9 00 06 41 • 06058 Halle.

KlassikAkzente 39 Der Bayreuther Jahrhundert-Ring auf DVD und im Kino WAGNER / BOULEZ / CHÉREAU

»Wegweisend für ein neues Wagner-Verständnis.« (Der Spiegel) Der Jahrhundert-Ring im Kino: 07.08. / Die Walküre 14.08. / Siegfried 21.08. / Götterdämmerung 28.08.

In folgenden Städten: Berlin · Bremen · Chemnitz · Darmstadt · Flensburg · Frankfurt a. M. · Fulda · Giessen Hannover · Ingolstadt · Jena · Kassel · Kiel · Langen · Leipzig · Lich · Lübeck · Lüneburg Magdeburg · Münster · Neubrandenburg · Neustrelitz · Nürnberg · Oldenburg · Pforzheim Potsdam · Schorndorf · Stuttgart · Trier u. a.

Weitere Informationen zu den teilnehmenden Kinos und Tickets unter www.delicatessen.org 073 405-7) (

Jetzt wieder auf DVD erhältlich! Der komplette Ring in einer 8 DVD-Edition inkl. der Dokumentation „Making of the Ring“. Alle Titel auch einzeln erhältlich!

www.klassikakzente.de Mehr Informationen zum Thema DVD? Schreiben Sie einfach an Universal Classics & Jazz, www.deutschegrammophon.com/dvd-ringboulez Stichwort: DVD (7093), Stralauer Allee 1, 10245 Berlin oder an [email protected]