Baden-Württembergische Theatertage Seit 1968 Rückblicke, Einblicke, Ausblicke
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Reisen durch Andreas Jüttner / Martina Leidig ein Bühnenland BADEN-WÜRTTEMBERGISCHE THEATERTAGE SEIT 1968 RÜCKBLICKE, EINBLICKE, AUSBLICKE Herausgegeben vom Deutschen Bühnenverein, Landesverband Baden-Württemberg Vorhang auf... Foto: Klaus Teepe/Städtische Bühnen Freiburg Foto: Maurice Korbel unternommen. So haben wir in Tübingen, wo 1981 der Für alle Fehler und Lücken, die beim Stöbern durch darauf gelegt, dass alle langjährig teilnehmenden Durchbruch für das Kinder- und Jugendtheater gelun- die Chronik entdeckt werden, bitten wir vorbeugend Bühnen vertreten sind. Der gleiche Ansatz liegt der gen ist, mit Vertretern dieser Sparte über das „Modell um Nachsicht – die Auflistung erfolgte nach Zusammenstellung der fünf genannten Gesprächs- Zwei Fotos – eine Festivalgeschichte: Am 7. Juni 1968 Bei dem Versuch herauszufinden, was zwischen diesen vermitteln. Zudem haben wir ausführliche Gespräche Baden-Württemberg“ gesprochen. In der Kantine des best möglicher Auswertung der verfügbaren Quellen. runden zugrunde – es ist der Ansatz, mit dem die eröffnete das Theater Freiburg im eigenen Haus mit über vier Jahrzehnte auseinander liegenden Aufführ- mit Zeitzeugen geführt. Denn was Theater gewesen Heidelberger Theaters ging es um Dramaturgie und Theatertage seit nunmehr 45 Jahren den Blick auf eine der Uraufführung „Die Tübinger Mahlzeit“ die ersten ungen geschehen ist, haben wir mit detektivischer ist, bleibt vor allem in der Erinnerung der Zuschauer Spielplangestaltung, im Theater Pforzheim (Gastgeber Bei der Bebilderung der Chronik haben wir Wert einzigartige Bühnenlandschaft öffnen. Baden-Württembergischen Theatertage. Am 10. Juli Freude und mit großer Hilfsbereitschaft der beteiligten lebendig – in anderen Medien kann es nur behelfs- der Theatertage 2013) trafen sich künstlerische Leiter 2011 spielte das gleiche Theater (diesmal im Badischen Theater sowie etlicher Stadtarchive die auffindbaren mäßig dokumentiert werden. des Festivals, ein Schauspielergespräch gab es im Staatstheater Karlsruhe) die bis Redaktionsschluss Archivmaterialien zu den mittlerweile 20 Theatertagen Badischen Staatstheater Karlsruhe und im „Hexagon“ dieses Buches letzte Theatertage-Vorstellung mit dem zusammengetragen und ausgewertet. Das brachte Und weil es bei den Theatertagen stets um das Durch- der Badischen Landesbühne Bruchsal diskutierte eine „Kaufmann von Venedig“. eine Fülle von Aha-Erlebnissen mit sich, von denen queren einer Bühnenlandschaft geht, haben wir die Intendanten-Runde über die Bühnenstruktur sich hoffentlich einige bei der Lektüre dieses Buches Reise nicht nur historisch, sondern auch geografisch des Landes. 2 3 Prolog Interviews 2 Vorhang auf 24 „In den 70ern war man sehr neugierig“ Inhalts- 6 Grußworte Achim Thorwald, Intendant in Esslingen (1976-1985) und Karlsruhe (2002-2011) 40 „Allein ist man sowieso genug“ Aufsätze Ulrich Khuon, zwischen 1980 und 1993 Dramaturg und Intendant in Konstanz 60 „Es geht darum, die Sternstunden zu zeigen“ 8 Der Idealfall eines Ermöglichers Friedrich Schirmer, zwischen 1985 und 2005 Intendant in Esslingen, Freiburg verzeichnis Ministerialdirigent Dr. Dr. Hannes Rettich: Versuch einer Würdigung und Stuttgart 14 Landschaftspflege 76 „Wir sind keine Jongliermasse mehr“ Die Baden-Württembergischen Theatertage seit 1968: Versuch einer Zeitreise Brigitte Dethier, Leiterin des Jungen Ensembles Stuttgart 87 Ohne Junges Theater fehlt etwas 100 „Auf das Rollenspiel kommt man immer wieder zurück“ Die Baden-Württembergischen Theatertage als kulturpolitische Notwendigkeit: Berth Wesselmann, seit 1980 Schauspieler am Theater Baden-Baden Versuch eines Überblicks Gesprächsrunden Epilog 32 „Da braucht man gar keinen Aufreger“ 116 Die Theater im Überblick Bühnenverein und Ministerium über die Theatertage 122 Applausordnung/Impressum 48 „Wir haben das Problem der Volksparteien“ Intendanten-Runde zu Theaterstrukturen Chroniken 68 „Ein Motto kann ein Sprungbrett sein“ Diskussion zu Spielplänen und Dramaturgie 10 Freiburg 1968 56 Pforzheim 1993 12 Ulm 1970 58 Aalen 1995 82 „Wir sind eine Gewerkschaft für Inhalte“ 20 Mannheim 1977 64 Heidelberg 1997 30 Jahre Arbeitskreis Kinder- und Jugendtheater 22 Karlsruhe 1979 66 Freiburg 1999 92 „Da hat das Stück richtig abgehoben“ 28 Tübingen 1981 74 Heilbronn 2001 Austausch über Schauspiel-Erfahrungen 30 Esslingen 1983 80 Ulm 2003 36 Heilbronn 1985 90 Baden-Baden 2005 106 „Die Kompromisse kommen sowieso“ 38 Ulm 1987 98 Konstanz 2007 Rückschau und Ausblick von Theatertage-Leitern 44 Konstanz 1989 104 Freiburg 2009 46 Bruchsal 1991 114 Karlsruhe 2011 4 5 Grußworte Die Baden-Württembergischen Theatertage sind der Theater prägen ihre Stadt und Städte prägen ihr Ort, an dem die professionellen Sprechtheater des Theater. Die Theatertage bieten Gelegenheit, unter- Landes ihre Kunst zeigen, der Ort, an dem man sich schiedliche Schwerpunkte und Sichtweisen kennen- begegnet, miteinander redet, gemeinsame Pläne zulernen. Sie sind ein Forum der Begegnung und schmiedet. Ein überzeugender Grund, dieses ebenso des Dialogs – zwischen den Mitwirkenden ebenso Sehr geehrte Theaterinteressierte, der mittleren und großen Städte und des Landes Ein besonderer Reiz liegt auch darin, dass sich seit traditionsreiche wie zukunftsweisende Theaterfestival wie zwischen ihnen und dem Publikum. Dies gilt seit Baden-Württemberg. Den Entscheidungsträgerinnen 1981 auch die Kinder- und Jugendtheater am Festival nach 20 erfolgreichen Veranstaltungen seit 1968 mit langem auch für die Kinder- und Jugendtheater. Die in rechtzeitig zu den 21. Baden-Württembergischen und -trägern, die in den vergangenen Jahren und beteiligen und so zu einer weiteren Aufwertung der einer Sonderpublikation zu würdigen. einem eigenen Arbeitskreis zusammengeschlossenen Theatertagen in Pforzheim ist sie fertig geworden: Jahrzehnten diese Kontinuität ermöglicht haben, gilt Theatertage beigetragen haben. Ensembles nutzen die Theatertreffen, um einem Unsere Dokumentation aller Baden-Württem berg- unser besonderer Dank. Es ist zu hoffen, dass auch in Die bevorstehenden 21. Theatertage in Pforzheim jungen Publikum ihre Stücke zu zeigen und über die ischen Theatertage seit 1968. Zukunft die Kunst und Kultur in diesem Land die selbe Ich wünsche Ihnen nun viel Freude und viele Aha- bieten eine willkommene Gelegenheit, die letzten aktuelle künstlerische Entwicklung ihrer Arbeit nach- Aufmerksamkeit erfährt, die notwendig ist, um die Erlebnisse beim Lesen dieser Dokumentation. 40 Jahre Theaterarbeit im Land noch einmal Revue zudenken. Bei der Lektüre werden Sie sehen, der Aufwand hat bisherige Arbeit auf dem erreichten, hohen Niveau passieren zu lassen. Und sich von der Vielfalt, der sich gelohnt! Begeben Sie sich auf eine spannende fortzuführen. Der besondere Dank des Bühnenvereins Baden- Leistungskraft und der Qualität der Theater in Die nachfolgenden Seiten geben Ihnen ebenso Reise durch die Vielfalt der Baden-Württembergischen Württemberg gilt Frau Leidig und Herrn Jüttner für Baden-Württemberg zu überzeugen. Ein solch breites informative wie spannende Einblicke in die Geschichte Bühnenlandschaft und auf eine Zeitreise durch die Diese Dokumentation gibt aber auch einen reich- die Redaktion und Konzeption und dem Land Baden- Spektrum und hohes Niveau über einen langen Zeit- der Baden-Württembergischen Theatertage. Ich Geschichte der Theatertage, die 1968 erstmals statt- haltigen Einblick darüber, wie sich die Theater tage Württemberg für die finanzielle Unterstützung. raum hinweg wären nicht möglich gewesen ohne die wünsche Ihnen viel Freude und Kurzweil mit dieser fanden und seit 1977 alle zwei Jahre durchgeführt im Laufe der vergangenen 45 Jahre geändert und dezentral ausgerichtete Kunstförderung des Landes, Dokumentation. wurden – bislang insgesamt 20 mal in 13 verschie- gewandelt haben und sich doch im Kern treu ohne die kontinuierliche finanzielle Unterstützung denen Städten des Landes . geblieben sind. der Theaterstädte und ohne das außerordentliche Engagement der Theaterschaffenden und des Kaum ein anderes Bundesland kann auf ein so einzig- Ob mit oder ohne Motto: Jede der 20 Theatertage- Landesverbandes Baden-Württemberg des Deutschen artiges Theaterfestival blicken. Ein Festival, das ein Ausgaben hatte ihren Reiz und ihre eigene Dynamik Ulrich v. Kirchbach Bühnenvereins. überzeugender Beleg für eine überaus reiche und und hat dem Publikum des veranstaltenden Theaters Theresia Bauer MdL aktive Theaterlandschaft in Baden-Württemberg ist einen komprimierten Überblick über das Theater- Landesvorsitzender des Deutschen Bühnenvereins mit ihren Landes- und Kommunaltheatern sowie den schaffen innerhalb des Landes Baden-Württemberg Landesverband Baden-Württemberg Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Landesbühnen. Diese Vielfalt ist nur möglich dank des gegeben. des Landes Baden-Württemberg großen und dauerhaften finanziellen Engagements 6 7 Der Idealfall eines Ermöglichers Hannes Rettich bei den Theatertagen 1989, Ministerialdirigent Dr. Dr. Hannes Rettich: Versuch einer Würdigung Foto: Hella WolffSeybold Von Achim Thorwald „Mir brauchet koi Konscht, mir brauchet Grombiere!“ Er war Sportsmann durch und durch; übrigens spielte er Spende für den Zahnersatz für Gudrun Ensslin aufrief, ganz dem Kinder- und Jugendtheater zu widmen und Dieses Zitat eines württembergischen Landtagsab- Hannes Rettich, Professor Dr. phil. Dr. jur., geboren 1927 in Ulm, studierte in Erlangen Germanistik, hervorragend Tennis. Lothar Späth genoss es, mit ihm konnte auch Rettichs Diplomatie und Vermittlungs- auch da für Uraufführungen Preisgelder bereitzustellen, geordneten