Heute auf Seite 3: Fremdenhaß oder gesunder Egoismus? wtm Öfipttuilmblatt UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 31 — Folge 48 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußenblatt e.V. r\ CCOA f*Y Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 29. November 1980 Parkallee 84/86, 2000 Hamburg 13 W OOtiH V/A Volksfront-Aktion gegen Bundeswehr

Von Moskau und Ost- mitgeschürt leben Kampagnen wieder auf

Im Zusammenhang mit den Krawallen aus unterstellen, daß seit oder auch schon vor den Anlaß des Öffentlichen Gelöbnisses der Bun• Bremer Krawallen die östliche Anti-Bundes• deswehr sei daran erinnert, daß der Verteidi• wehr-Kampagne planmäßig erneut intensi• gungsausschuß des Deutschen Bundestages viert wurde und weiter verstärkt werden wird. erst kürzlich seinen Abschlußbericht zu den Sie sind ein vorzügliches Ablenkungsmittel unerhörten Krawallen bei der Rekrutenverei• vom übersteigerten östlichen Militarismus, digung in Bremen vorgelegt hat. Obwohl Un• eine wohlüberlegte Begleitmusik zu Abrü• tersuchungen durch parlamentarische Aus• stungsgesprächen und besonders geeignet, schüsse seit Jahren erschreckend an Kredit die Staats- und Wehrmoral in den Völkern des verloren haben, weil sie fast stets nur Mohren• kapitalistischen Feindes zu zersetzen. wäsche bedeuteten oder überwiegend wie das Noch kaum ist in unserer Öffentlichkeit be• Hornberger Schießen ausgingen, haben sich kannt geworden, daß eine nicht mehr zu be• diesmal, schockiert durch die skandalösen zweifelnde Zusammenarbeit vor allem des Geschehnisse, die Abgeordneten von Regie• KBW mit den amerikanischen „Fight back- rungskoalition und Opposition zu wenigstens Gruppen" besteht, revolutionären, meist von einer Gemeinsamkeit aufgerafft, nämlich zum Farbigen getragenen Zellen in den amerikani• Appell an alle demokratischen Kräfte, die Ein• schen Stationierungs-Streitkräften. Soldaten-Gelöbnis in Bonn: Die Träger der Landesverteidigung verdienen Achtung und Respekt sicht in die Notwendigkeiten der Landesver• i •">.""'•• '. " • • ' ' ; . , ' Foto dpß teidigung zu fördern. Immerhin etwas! Der KBW und seine gleichgesinnten Grup• pen könnten in unserem Lande nicht allzuviel Aber der Skandal stank und stinkt immer Schaden stiften, gelänge es ihnen nicht immer Warnungen ihrer Partei-Oberen in den Wind Durch Jahre hat es nach der Wiederbeschaf• noch zum Himmel. Er hat seine innen- und wieder, vor allem die Jusos und andere linke schlagen. fung als Aufgabe Nr. 1 gegolten, die „Bundes• seine außenpolitische Bedeutung. Der Bürger Organisationen und sogar meist auch einen Allmählich wachen freilich selbst die deut• wehr in die Gesellschaft des demokratischen Jedermann erfährt kaum etwas davon, daß die nicht ganz geringen Teil evangelischer Geist• schen Wahlmichel auf und fragen sich, wie Rechtsstaates zu integrieren". Niemand hat Bremer und andere landfriedensbrecheri- licher für Solidaritätsaktionen zu gewinnen. ernst es eigentlich um den demokratischen dieses Ziel, zumindest mit tönenden Lippen• schen Exzesse im Ausland, vor allem in Frank• Die SPD als staatstragende Partei sollte den Geist bestellt ist, wenn die Volksfront-Aktio• bekenntnissen lauter betont als SPD und FDP. reich und England, eine außerordentliche Mut finden, mit ihrer Nachwuchsorganisation nen oder -Beteiligungen von Nachwuchsorga• Heute sieht man leider oft recht gelassen zu, Aufmerksamkeit gefunden haben. Weiteres Fraktur zu reden und praktische Konsequen• nisation der Parlamentsparteien nichts ande• wie die Ultra-Linken alles daran setzen, die für Staat und Bundeswehr peinliches Aufse• zen zu ziehen, wenn Jusos immer wieder in res auslösen als nachsichtige Milde der Bundeswehr zu verketzern, also in die Isola• hen erregten das erneut rapide Anschwellen bewußtem Ungehorsam Mahnungen und Parteiführungen. tion zu treiben. R. B. der Anträge auf Anerkennung als Kriegs• dienstverweigerer und vor allem die Tatsache, daß seit Oktober 1979 nicht weniger als 38 Of• fiziere und Offiziersanwärter der Bundeswehr ihre Anerkennung als Kriegsdienstverweige• rer beantragten. Im Ausland fragt man sich: Reagans Sieg und seine Folgen Was ist das für eine Armee, was ist das für eine Jugend ? Wir wundern uns nicht so sehr. In ei• Der durch die Präsidentenwahl zu erwartende Umschwung bietet auch den Deutschen neue Chancen ner Gesellschaft, in der durch Jahre Dienen und Berufsethos lächerlich gemacht wurden Der Sprecher der Sudetendeutschen nen Entschlossenheit setzt der Expansions• Im US-Senat haben die „erzkonservativen und immer noch werden, kann es nicht überra• Landsmannschaft, der den Verlauf der Wah• kraft der Sowjets Positionen entgegen, die sie Republikaner" den Vorsitz der Ausschüsse schen, wenn zügelloser Freiheitsdrang und len in den USA am Ende seiner vierwöchigen zum Einlenken zwinge. Auch wenn er ge• und damit die „Baronie der ersten Kammer" materialistisches Job-Denken auch in die Südamerika-Reise aus nächster Nähe beob• zwungen ist, das seinige zu wahren, wird besetzt. Viele von ihnen, John Tower (Texas), Bundeswehr eingedrungen sind; gewiß nicht achten konnte und auf Grund jahrzehntelan• Schmidt in Bälde mit einem Präsidenten der Jesse Helms (North-Carolina), Jake Garn als Allgemeinerscheinung, aber doch bei so ger Kontakte zu Persönlichkeiten des US- USA zu tun haben, der einer hauptsächlich (Utah), Robert Dole (Kansas), Strom Thurs- manchem der Jüngeren. Wie kann man Re• Kongresses über ein kompetentes Urteil ver• von der sozialliberalen Koalition in unserem mond (South-Carolina), Peter Domenici (New spekt und Achtung vor den Trägern der Lan• fügt, stellt uns die nachfolgenden Ausführun• Lande und in Europa propagierten Politik der Mexico) und Sam Nunn (Georgia), gehören zu desverteidigung erwarten, wenn die sog. Ver• gen zur Verfügung: einseitigen Entspannung sehr wohl ein Ende den erklärten Gegnern der Salt-II-Philosophie. gangenheitsbewältigung weitgehend in blind• Wer die Wahlnacht vom 4. zum 5. Novem• setzen dürfte. Die Kurskorrektur, die wir kurz Sie stehen gut dafür, daß den Intentionen einer wütige Vergangenheits-Schmähung ausgear• ber 1980 an den Gestaden des amerikanischen nach den Bundestagswahlen voraussagten, Moskau-hörigen Fortsetzung der „Detente" tet ist und Millionen von Schülern in den Schu• Kontinents erlebte, spürte die Gültigkeit der wird nun von dem weltpolitischen Faktum der und einer möglichen Finnlandisierung der len, wenn überhaupt, ein verzerrtes Ge• Aussage, mit der die „Washington Post" das amerikanischen Wahlen erzwungen — oder Bundesrepublik Einhalt geboten wird. schichtsbild in sich aufgenommen haben? Ereignis kommentiert: Eine Flutwelle („Fidal die Bundesregierung würde sich in eine Isolie• Reagans „Zwang zur Mitte", der jedem ame• Nachdem zunächst entsprechende Hin• wave") schwemmte die liberalen Machtinha• rung begeben, die sie voraussichtlich nicht rikanischen Präsidenten auferlegt ist, will er weise von Bonn bestritten wurden, wurde ber hinweg, die „Wende zum Konservativis• durchzuhalten vermag. die Mehrheit der Gesamtbevölkerung hinter sc hließlichzugegeben, daß nach MAD-Berich- mus" („New York Times") griff tiefer, als die Die Gemeinsamkeit einer neueren deut• sich haben, dürfte gleichwohl die Kirche beim ten auch die bevorstehenden Manöver in Nie• Meinungsmacher annahmen. schen Außenpolitik, die offenbar auch in den Dorf lassen. Die Sachzwänge der Welt, nicht dersachsen von Chaoten gestört werden sol• Der mächtigste Staat der westlichen Welt Reihen der CDU/CSU da und dort in einem Wahlen an sich, führen zur Kurskorrektur. Das len. Offenbar versuchten — so jetzt das Bun• hat damit ein Zeichen gesetzt, das vor allem in Einschwenken auf die Linie der Ost-Verträge gibt auch dem Anliegen der Deutschen neue desverteidigungsministerium — der KBW Moskau verstanden wurde. Die Planungsma• gesehen wurde, wird daher ganz im Gegenteil Chancen, ihr Recht auf Selbstbestimmung als und andere Gruppen, die Bremer Krawalle in cher im Kreml beeilten sich, die Realität des nur durch Anerkennung einer Alternative zu Faktor jener Kräfte bewertet zu wissen, die das ihrem Sinne zu nutzen, d. h. die Staat und Bun• Macht- und Meinungswechsels in Washing• deren Grundkonzeption möglich sein. Ebenso Gleichgewicht aller (nicht nur der militäri• deswehr schädigende Wirkung der Bremer ton zur Kenntnis zu nehmen. Breschnew und wie der Wähler-Auftrag dürfte der geradezu schen) Potenzen anders als bisher gewahrt Exzesse noch zu vertiefen. Beweis hierfür wa• Tichonow, der neue Alte, beteuerten die Ver• sagenhafte Machtwechsel an den Schaltstel• wissen wollen. ren die Krawalle in Hannover und selbst in der antwortung der Großen zum Ausgleich. Die len des US-Kongresses (absolute Mehrheit der Auch das grundsätzliche Recht der Ost- und Bundeshauptstadt. „Prawda" legte das „Umschwenken der politi• Republikaner im Senat, absolute Mehrheit der Sudetendeutschen gehört zu diesen Potenzen. Nicht ausgesprochen wurde bisher — wer schen Achse nach rechts" in den USA sogar als Republikaner und konservativen Südstaat- Ob es die verantwortlichen Architekten der möchte auch die Herren im Kreml reizen —, ein „Zeichen des Friedenswillens" aus. Demokraten im Repräsentantenhaus) Ronald Ostpolitik wahrhaben wollen oder nicht: daß hinter den wieder aufflammenden Aktivi• Wie, so fragt man sich, hätte Moskau rea• Reagan dazu anhalten, dem „weltpolitischen Brandt und Bahr haben im Washington von täten der ultralinken Gruppen auch Moskau giert, hätten auch die Wahlen in der Bundes• Schlaraffenland" („FAZ"), in dem sich die So• morgen kein regierendes vis-ä-vis mehr! Bun• und die SED stehen, d. h. mit Rat und Geld republik ein ähnliches Zeichen gesetzt? Die wjetunion durch die Selbstaufgabe des We• deskanzler Schmidt wird sich anstrengen nachhelfen. Die Diffamierung der Bundeswehr Klemme, in der sich Bonn zur Zeit befindet, er• stens ein Jahrzehnt lang befand, eine Politik müssen, in die neuen Entscheidungszentren war stets eins der Hauptziele östlicher Zerset• gibt sich aus der Beantwortung dieser Frage. des wirklichen Gleichgewichtes, will sagen der am Potomac einen Einstieg zu finden, der den zungskampagnen gewesen. Eine Zeitlang war Nicht der Geist der Kapitulations- und „neuen „Eindämmung" der sowjetischen Hegemonie- Interessen Deutschlands entspricht. es dann stiller geworden. Man kann als sicher Ostpolitik", nur das feste Bekenntnis zur eige• Ansprüche entgegenzusetzen. Dr. Walter Becher 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 2 Politik £xu> £fiprtußrnblaii

Weltpolitik: Ab 13. Dezember: Spannende neue Serie Entspannung nur noch Illusion? „Überläufer aus östlichen Geheim• diensten " ist der Titel einer neuen Serie, Die Konzeption der Entspannung hat zu nüchterner Bewertung der sowjetischen Absichten gefuhrt mit der wir Folge 50 beginnen. Der Autor, der unseren Lesern durch seine Zu keiner Zeit haben die Kommunisten ih• ten Brandherd im Räume der Straße von ker die an der Macht befindlichen Politruks spannenden Schilderungen aus der ren demokratischen Partnern etwas vorge• Hormuz, eine Route, an der sich in weitem nicht wie ihresgleichen, d. h. als durch freie Welt der Geheimdienste bereits be• gaukelt oder gar sie im Unklaren gelassen. Maße zu entscheiden vermag, ob in der west• Wahlen legitimierte Vertreter der Völker, kannte Hendrik van Bergh, hat einzig• Immer wieder haben die verantwortlichen po• lichen Welt die Lichter ausgehen. behandeln würden. Den Sowjets dürfte zu• artiges Material zu diesem Thema litischen Führer des Kommunismus deutlich Die Sowjets mögen um so empfindlicher nächst ausreichend sein, daß ihnen im Rah• zusammengetragen. ausgesprochen, daß Koexistenz und „Ent• reagieren, weil sie erkennen, daß es keinen men der KSZE ihr Besitzstand in Europa ga• Der seit 30 Jahren internationale An• spannung" ein Mittel zu dem einmal gesetz• monolithischen Block des Kommunismus rantiert worden ist. In Madrid oder sonstwo erkennung genießende Rundfunk- und ten Ziel sind, den „Kapitalismus zu überwin• mehr gibt und sie nun besonders daran inter• werden sie sich dagegen wehren, daß vor ei• Fernsehjournalist und Publizist schil• den". Wo immer sich in der Welt Möglichkei• essiert sind, den eigenen Besitzstand zu wah• nem größeren Forum alles das aufgezählt dert in der neuen Serie das Leben, die ten ergeben oder sich Schwachstellen anbie• ren und, wenn möglich, noch zu mehren. Die wird, was auch die Sowjetunion als Verpflich• Tätigkeit und den „FrontenWechsel" ten, ist die Sowjetunion zur Stelle, um entwe• jüngsten Ereignisse in Polen, bei denen si• tung übernommen — und dann nicht einge• von Geheimdienstlern aus verschiede• der unmittelbar oder aber mittels ideologisch cherlich die Einschaltung besonnener Kräfte halten hat. In Moskau weiß man sehr wohl, nen Ostblockstaaten, die oft mit wert• verbundener Hilfstruppen die Lage in ihrem eine Explosion verhindert haben, sollten daß der Westen nach den Buchstaben von vollstem Material in den Westen kamen Sinne zu nutzen. Wir können hierbei auf die dennoch nicht als bereits zu den Akten gehö• Helsinki auf sicherem Boden steht, wenn er und denen die freie Welt viele Erkennt• Situation in Afrika ebenso verweisen wie auf rig betrachtet werden. Moskau beobachtet über die militärische Intervention in Afghani• nisse verdankt, die sonst für sie ver• Afghanistan, auf den. keineswegs ausgeräum- mehr als sehr genau die Entwicklung in dem stan sprechen und sie in eine Verbindung mit schlossen geblieben wären. der Sicherheit allgemein und den Menschen• Die Serie beginnt mit dem Fall des rechten im besonderen bringen will. Wissend tschechischen Geheimdienst-Generals um den Bruch getroffener Abmachungen, in Sejna, der am 28. Februar 1968 in Triest ihrer Empfindlichkeit noch durch die polni• um Asyl bat. Er brachte Staatsgeheim• sche Krise und die Aktivitäten osteuropäi• nisse mit, die alle Abgründe östlicher scher Bürgerrechtler gesteigert, möchten die Geheimdienstarbeit widerspiegeln. sowjetischen Diplomaten neben einer Be• grenzung der Debatte die Konferenz anderen Themen zusteuern lassen, wie etwa einer neuen Abrüstungskonferenz, bei der man Berlin: wieder eine Fata Morgana für die Zukunft vorspiegeln und sich an klaren Antworten auf Nur auf Gegenseitigkeit harte Fragen vorbeidrücken kann. Dem Die Frage der Kooperation mit der „DDR" Kreml geht es nur noch darum, das Gesicht zu wahren und die Verantwortung für ein Schei• Die Vollversammlung der Industrie- und tern der Konferenz auf die westlichen Länder Handelskammer zu Berlin setzte sich kritisch abzuwälzen. Diese jedoch haben, wie die mit dem Kurswechsel in der Politik der „DDR" französische Zeitung „Le Quotidien de Paris" gegenüber der Bundesrepublik Deutschland treffend bemerkt, angesichts der Realitäten auseinander. Die jetzt erhobenen unerfüllba• hinsichtlich der Konzeption der Entspannung ren politischen Forderungen und die einseiti• eine Entwicklung durchgemacht. „Gestern", gen Maßnahmen bedeuten eine Abkehr vom so schreibt das Blatt, „sei die Entspannung Kooperationskurs und einen Rückfall in Ab• noch ein Mittel gewesen, den Frieden zu be• grenzung und Konfrontation. wahren, heute ist es nur mehr eine Illusion." Die Bundesregierung dürfe die einseitigen Maßnahmen der „DDR" nicht einfach hinneh• Es unterliegt keinem Zweifel: Das Neben• men. Die Wirtschaft sei weiter an einer Koope• einander von kommunistischer und freier ration mit der „DDR" interessiert, unterstrich Welt ist nur dann möglich, wenn der Westen Präsident Elfe, aber die Politik müsse künftig " sich wieder stärker auf das Verteidigungs• noch stärker als bisher für ein ausgewobenes bündnis besinnt und wenn, wie unter dem Verhältnis von Leistungen und Gegenleistun• neuen amerikanischen Präsidenten zu hoffen gen in den Ost-West-Beziehungen im allge• ist, die Partner der NATO sich künftig und meinen und im Verhältnis zur „DDR" im be• rechtzeitig in allen entscheidenden Fragen sonderen sorgen. .Arnys politischer Weltblick Zeichnung aus „Die Welt" konsultieren. Sicherlich wird man in westeu• ropäischen Hauptstädten mit Interesse die Versicherung des ab 20. Januar nächsten Jah• Mitteldeutschland: seiner Westgrenze vorgelagerten Satelitten- res amtierenden Präsidenten Reagan ver• gürtel. Ein Einschreiten wäre sicherlich das nommen haben, die USA wollten künftig letzte Mittel, zu dem die sowjetischen Militärs keine Alleingänge unternehmen. Ausgerechnet „DDR" feiert Yorck schon aus dem Grunde nur ungern greifen Zweifelsohne werten unsere atlantischen würden, weil eine militärische Intervention Partner dann, wenn sie Bilanz erstellen, auch Die Vergangenheit läßt sich nicht in die Gegenwart übertragen der Roten Armee in Polen die Sowjetführung Haltung und Beitrag der Bundesrepublik Berlin — Das Organ der „DDR"-Staatsge- vorgenommenen Trennung des Yorckschen in einen langandauernden Partisanen- und Deutschland zur Verteidigung der freien werkschaft FDGB, die „Tribüne", hat den Korps von der französischen Armee habe er Guerillakampf in Polen verwickeln könnte. Welt. Hier wird sicherlich nicht nur der mate• preußischen Feldmarschall Graf Yorck von das „Signal zum nationalen Befreiungskampf Selbst die polnische Armee wird im Kreml als rielle Verteidigungsbeitrag gewertet, sondern Wartenburg als einen der „bedeutendsten des deutschen Volkes gegen die napoleoni• wenig zuverlässig eingeschätzt und gerade im auch die Frage gestellt werden, wie es um die Heerführer und Patrioten" gefeiert. Anläßlich sche Fremdherrschaft" gegeben. Hinblick darauf, daß man durch Koexistenz psychologische Situation bestellt ist. Yorcks 150jährigem Todestag erinnerte die und Entspannung seine Ziele zu erreichen Die Krawalle links angesiedelter Kräfte in Zeitung an einen Aufruf des „unter Führung Der „feige und beschränkte" preußische Kö• hofft, wäre Moskau wenig daran gelegen, in Bremen, in Hannover oder jüngst selbst in der KPD" von kriegsgefangenen deutschen Of• nig Friedrich Wilhelm III. habe ihn abgesetzt Polen ein „europäisches Vietnam" zu schaffen. Bonn sind zwar durchaus ernst zu nehmen, fizieren 1943 in der Sowjetunion gegründeten und einem Kriegsgericht überantwortet, In Moskau weiß man sehr wohl, daß die un• jedoch die randalierende Minderheit ist kei• „Nationalkomitees Freies Deutschland", in schreibt die „Tribüne". Aber die „antinapoleo- terdrückten Völker nicht gleichzustellen sind neswegs Sprachrohr der Bürger. Diese beja• dem unter Hinweis auf Stein, Arndt, Clause- nische Volksbewegung" habe den preußi• mit den installierten kommunistischen Regie• hen die Notwendigkeit einer funktionstüchti• witz und Yorck zum „Freiheitskampf" und schen König und die „reaktionären Adels• rungen; diese Völker in Ost- und Südosteu• gen Armee zum Schutz unseres demokrati• Sturz Hitlers aufgerufen wurde. kreise" gezwungen, „mit Rußland ein Waffen• ropa, nicht zuletzt auch die Menschen in Mit• schen Staatswesens und die sich zur Siche• Durch Abschluß der preußisch-russischen bündnis zu schließen und den Unabhängig• teldeutschland, würden es ihrerseits gewiß zu rung unseres Friedens in Freiheit bekennt. Konvention von Tauroggen am 30. Dezember keitskrieg zu beginnen." Yorck habe rehabili• schätzen wissen, wenn die westlichen Politi• Claus Herwig 1812 habe in Yorck die „patriotische Einsicht tiert werden müssen, mit seinem Landwehr• über seine eingewurzelten Vorstellungen von korps habe er „Schulter an Schulter mit russi• blindem Gehorsam gegenüber dem Kriegs• schen Truppen" entscheidenden Anteil an Asylanten: herrn" gesiegt. Mit der durch die Konvention Siegen über die Franzosen gehabt.

V Sns Cfipmi^rnblaii Das Tauziehen geht munter weiter UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Das notwendige Gesetz steht auch weiter in den Sternen Chefredakteur: Hugo Wellems Erst vor drei Monaten haben die Bonner Po• Während der hessische Vorschlag allein das Verantwortlich für den redaktionellen Teil litiker ein Gesetz zur Beschleunigung der Asyl• verwaltungsgerichtliche Verfahren novellie• Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Ostpreußische Familie und Briefkasten: verfahren in Kraft gesetzt. Es sollte ein Sofort• ren will, geht der Entwurf der beiden unionsge- Silke Steinberg Ruth Geede programm sein, mit dessen Hilfe die Flut ver• fuhrten Länder weiter: Ausländer ohne Auf• Geschichte, Landeskunde, Literaturkritik: meintlich politisch Verfolgter in die Bundes• enthaltserlaubnis sollen ihren Asylantrag bei Soziales und Aktuelles: Paul Brock republik gestoppt werden sollte. Horst Zander den Grenzbehörden stellen. Dort wird ent• Schon damals war klar, daß aus dem Sofort• Bonner Büro: schieden, ob der Antrag an das Bundesamt für Dokumentation, Zeitgeschehen, Clemens J. Neumann programm ein tiefer in die Asylpraxis eingrei• die Anerkennung politischer Flüchtlinge wei• Jugend: Berliner Büro: fendes Gesetz werden müßte. SPD-Fraktions• Elke Lange tergelebt wird. Gegen diese Entscheidung Hans Baidung chef Wehner wollte damit bis spätestens 1983 im Parlament aufwarten. kann vor einem Einzelrichter geklagt werden. Heimatkreise, Gruppen: Anzeigen und Vertrieb: Sein Votum soll unanfechtbar sein. Berufung I.V. Elke Lange In diesem Jahr werden weniger Flüchtlinge Beim Verlag soll grundsätzlich ausgeschlossen werden. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e V. Parkallee 84/86. 2000 Hamburg 13. Bundesgeschäftsführer: in der Bundesrepublik erwartet, als Hochrech• Friedrich-Karl Milthaler. Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft Ostpreußen und erscheint nungen noch im Frühjahr vorhersagten. Doch wöchentlich zur Information der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ostpreußen. - Bezugspreis Diesem Entwurf wird in Bonn keine Chance die rund 100 000 Asylanträge, die 1980 wahr• Inland 5.80 DM monatlich einschließlich 6.5 Prozent Mehrwertsteuer, Ausland 7,- DM monatlich, - Bankkonto: eingeräumt. „Verfassungsrechtlich höchst be• Landesbank Hamburg, BLZ 200 500 00, Konto Nr. 192 344. Postscheckkonto für den Vertrieb: Postscheckamt scheinlich gestellt werden, sind den Politikern Hamburg 8 426-204. für Anzeigen: Postscheckamt Hamburg 907 00-207. Verlag, Redaktion, Anzeigenabteilung: denklich nennt Dieter Haak,der Bundesrats- Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13. - Für unverlangte Einsendungen wird nicht gehaftet. - Rücksendung nur zuviel. Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz wenn Porto beiliegt. - Druck: Gerhard Rautenberg, 2950 Leer (Ostfriesl), Telefon (04 91) 42 88 und Hessen haben doshalb zwei Gesetzent• mnisterNordrhein-Westfalens.den Vorschlag, was I auziehen um die Asylanten hat also wie• Für Anzeigen gilt Preislist« Nr. 19 würfe ausgearbeitet, die das Asylverfahren der begonnen. Ob vor 1983 ein neues Gesetz in Telefon (0 40) 44 65 41 (mit Anrufbeantworter) und 44 65 42 beschleunigen und von der Länderkammer verabschiedet werden sollen. wrf KS*?"5 von der Länderkammer ge• wünscht, steht in den Sternen. H. S. 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 3 £ü5 £fiprm&rnblaii Politik und Wirtschaft

In einer der letzten Ausgaben fanden un• sere Leser bereits einige Gedanken zum Thema Minderheitenstatus für Gastarbeiter. Fremdenhaß oder gesunder Egoismus? Der nachfolgende Artikel greift das Thema global auf und enthält eine Reihe von Anre• Deutschland als Einwanderungsland? — Zehn Fragen und Antworten zum Gastarbeiterproblem gungen für die notwendige politische Neu• orientierung auf diesem Gebiet. D. Red. aktion auf den Visumzwang für einreisende Türken im Lande am Bosporus. Die türkischen Eine kleine Meldung von 23 Zeilen im Zeitungen sind voller Haß gegen Deutschland „Rheinischen Merkur" vom 3. Oktober dieses und die größte türkische Tageszeitung „Gu- Jahres verdeutlicht drastisch die Problematik, naydin", die noch vor Monaten den Ratschlag vor der wir stehen: „Als eine .Chance für die erteilte, „Willst du in Deutschland Arbeit, Zukunft der Bundesrepublik' betrachten die dann ersuche um Asyl", ergeht sich in bösen Kirchen das Zusammenleben in einer multi• Tiraden gegen unser Land. Und es tauchen kulturellen Gesellschaft. Das geht aus einem auch die schlimmen Assoziationen zur deut• Thesen-Papier hervor, das der ökumenische schen Vergangenheit wieder auf: „Besonders Vorbereitungsausschuß bei einem Sympo• die Deutschen, mit der ihnen innewohnenden sium in Frankfurt veröffentlichte. In dem Aus• Unfähigkeit, Menschlichkeit zu empfinden, schuß sind die evangelische, die katholische was auch den Greueln der Nazis zugrunde und die griechisch-orthodoxe Kirche vertre• lag...", begann unlängst ein Artikel über den ten. Die Verfasser der Thesen gehen davon Visumzwang in einer anderen türkischen Ta• aus, daß in der Bundesrepublik bereits eine geszeitung. Hier zeigt sich das alte politische multikulturelle Gesellschaft besteht, die sich Gesetz erneut als richtig: Der Verzicht auf eine im Laufe von Jahrhunderten gebildet und in eigene politische Konzeption hat zumeist zur den letzten Jahrzehnten durch die Anwerbung Folge, daß man Opfer nicht gewollter Entwick• ausländischer Arbeitnehmer und den Fami• lungen und Zustände wird. liennachzug eine neue Qualität und Perspek• Bleibt die zehnte und letzte Frage: Was tive erhalten hat. Die Ausländer hätten eine sollte eine Bundesregierung tun, um die ent• .großartige Anpassungsleistung' erbracht. standenen Probleme einer friedlichen und für Jetzt sei es Aufgabe der Deutschen, sich den alle Seiten annehmbaren Lösung zuzuführen: neuen Verhältnissen und Bedingungen eines I. Die Bundesregierung muß dringlich — und multikulturellen Miteinanders anzupassen." zwar auch in den europäischen Gremien — Die Kirchen haben schon öfter in unserem deutlich machen, daß die Bundesrepublik kein Lande durch ihre Thesen, man denke nur an Einwanderungsland sein kann. Lediglich die die Denkschrift der EKD zur Ostpolitik, ent- Einwanderung der Hunderttausende Deut• scher aus dem Osten, die sich um Ausreise bemühen, sollte davon ausgenommen sein. Entscheidende Impulse geliefert Betriebsferien bei VW: Sonderzüge bringen die Gastarbeiter in ihre Heimat zurück, wo sie ih- II. Im Rahmen der Europäischen Gemein• ren Urlaub verbringen Foto dpa schaft muß die Bundesrepublik Deutschland scheidende, wenn auch umstrittene, Impulse ihr ganzes Gewicht einsetzen, damit es mög• geliefert und deshalb ist es von großer Wich• Warum aber, lautet Frage fünf, sollten wir als eine Gesellschaft ohne große Minderhei• lich wird, den Kapitaltransfer zu vereinfachen tigkeit, sich mit diesen Vorstellungen und der uns um andere Wege bemühen, ist die in den tenprobleme. Kurzfristige wirtschaftliche Vor• und Industrieansiedlung in den unterent• Frage der deutschen Zukunft auf dem Gebiet letzten Jahren verstärkt vertretene Zielset• teile müssen also immer wieder sorgfältig mit wickelten europäischen Regionen zu er• der Bevölkerungspolitik auseinanderzuset• zung der „Integration" nicht die naheliegend• möglichen längerfristigen Nachteilen abge• möglichen. ste Lösung? Die Idee der „Integration" ist eine zen. wogen werden. III. Da kaum erwartet werden kann, daß die Die erste Frage, die sich schon seit Ende der typisch bürokratische Schreibtischidee, die Frage acht: Müssen weitere Nachteile einer die Erkenntnisse tieferer Zusammenhänge Zahl der Arbeitsplätze sich in der Bundesre• fünfziger Jahre stellt, lautet: Soll die Bundes• „multikulturellen" Gesellschaft eingeplant publik wesentlich erhöht, ist die Rückwande• republik Deutschland ein Einwanderungsland weitgehend vermissen läßt. Das Wort „Inte• werden, wenn die gegenwärtige Regierungslo• gration" bedeutet die Einbeziehung neuer rung von ausländischen Arbeitskräften — als werden? sigkeit auf diesem Gebiet fortgesetzt wird? Beispiel sei die bei VW vor einiger Zeit prakti• Jeder, der diese Frage nüchtern betrachtet, Mitglieder in eine bestehende Gemeinschaft, in unserem Falle die Gemeinschaft des deut• Mit großer Wahrscheinlichkeit! Drei Ele• zierte vorzeitige Entlassung von Gastarbeitern kann sie nur mit „Nein" beantworten. Die Bun• mente sollen hier in dieser kurzen Betrachtung aus ihren Verträgen bei Auszahlung beträcht• desrepublik gehört zu den am dichtesten be• schen Volkes. Je größer aber die Sprach-, Kul• tur- und Religionsunterschiede zwischen Ein• noch genannt werden: Die politischen Gegen• licher Abfindungen genannt — steuerlich zu siedelten Ländern der Welt. Größere Zuwan• sätze und Streitigkeiten zwischen Links- und begünstigen. derungen müssen deshalb automatisch mit wanderern und Einheimischen sind, je weni• ger besteht die Möglichkeit der Integration, je Rechtsextremisten in der Türkei oder Italien, IV. Intensive Öffentlichkeitsarbeit der Bun• noch intensiveren Eingriffen in die ohnehin in wachsendem Maße nach Deutschland ge- desregierung und der zuständigen Verbände, schon hoch belastete Natur, mit immer mehr mehr entwickelt sich eine faktische Separa• Ballungszentren, Betonwohnburgen und Land• tion der Einwanderergruppen. Je größer die schaftszerstörungen verbunden sein. jeweilige Einwanderungsgruppe ist, um so mehr verstärkt sich ihr Wille zur gemeinsa• Gerade die jungen Ausländer sind von der Arbeitslosigkeit bedroht Die zweite Frage lautet demgemäß: Welche men Erhaltung der eigenen Kultur und Alternativen gibt es für unsere Wirtschaft, die Sprache. die ausländischen Arbeitskräfte braucht? tragen und hier mit ausgekämpft. Die religiöse sowie höhere Lohnangebote müssen darauf Wenn es für Deutschland ungünstig ist, sich Gettobildung ist die automatische Folge Einheit Mitteleuropas wird durch das Heran• hinwirken, daß auch einfache Berufe wieder zum Einwanderungsland zu machen, bot und dieser Entwicklung: die ausländischen Volks• wachsen einer starken islamischen Minder• vermehrt von Deutschen angenommen wer• bietet sich noch heute das „Rotationsprinzip" gruppen suchen durch zusammenhängende heit in Frage gestellt. Da der Islam sich derzeit den. Konform gehen müssen diese Maßnah• an. Das heißt, Arbeiter kommen für eine fest• Wohngebiete ihre Identität zu erhalten. in einer Phase militanter Ausbreitung befin• men mit einem Abbau des akademischen gesetzte Zeit von 5 bis 6 Jahren nach Deutsch• det, besteht mittelfristig die Gefahr schwerer Dünkels in unserem Lande, der zu einer unge• Ist die Formkraft der Kultur aber nicht doch Glaubensauseinandersetzungen, wie sie seit land, um es danach wieder zu verlassen. Eine stark genug, Minderheiten auch dieserGrößen- rechtfertigten Abwertung einfacher Berufe ge• solche Regelung müßte gekoppelt sein mit dem Dreißigjährigen Krieg für Mitteleuropa führt hat. ordnung zu assimilieren? Diese sechste Frage überwunden schienen. zwei Besuchsmöglichkeiten im Jahr im Hei• wird von vielen bejaht, wobei in erster Linie V. Die Bundesregierung muß jeder Forde• matland, aber die „Familienzusammenfüh• auf die Einwanderung von Hussiten, Hugenot• Noch gefährlicher aber erscheint die Mög• rung nach weiterer Arbeitszeitverkürzung rung" bei uns ausschließen. ten und Polen in vergangenen Jahrhunderten lichkeit der kommunistischen Ideologen, sich entgegentreten, denn weitere Arbeitszeitver• der ihrer Heimat entwurzelten Menschen hier Die dritte Frage ergibt sich aus der zweiten: verwiesen wird. Doch die Beispiele hinken: die ringerung muß automatisch in einer Reihe von in der Bundesrepublik Deutschland in stärke• Warum wurde das Rotationsprinzip, vor Jah• Einwanderer stammten auf der einen Seite aus Branchen zur Anwerbung neuer Arbeitskräfte rem Maße als bisher zu bedienen. Da nichts ren noch vertrat es Franz Josef Strauß, nicht dem gemeinsamen Kulturkreis, hatten sich ih• führen. darauf hindeutet, daß unsere Wirtschaftspoli• durchgesetzt? rer Heimat aus Gründen der Verfolgung und VI. Die Bundesregierung muß jenen Aus• aus religiösen Motiven entfremdet, auf der an• tik noch einmal die Wachstumsschübe der ländern, die bereits länger als acht Jahre in Die Antwort ist einfach: die Regierung ließ fünfziger und sechziger Jahre erreichen wird, die Zügel schleifen und die Unternehmen wa• deren Seite war die polnische Einwanderung Deutschland sind, die Möglichkeit zur Einbür• werden gerade die jungen Menschen, die sich gerung eröffnen, wenn ein fester Arbeitsplatz weder ihrer Heimat noch der Bundesrepublik vorhanden und ausreichende deutsche Vorschlag: Als ausgebildete Arbeitskräfte in die Heimat zurück Deutschland fest verbunden fühlen können, Sprachkenntnisse erworben sind. Die Kinder die keine unserer Wirtschaftssituation ent• dieser Gastarbeiterfamilien sollten jedoch nur ren nicht daran interessiert, weil sie mit mehr vorwiegend aus Gebieten zu registrieren, die sprechende Ausbildung genossen, das Ar• noch deutsche Schulen besuchen können, ein Ausbildungsaufgaben belastet worden wären. durch den jahrhundertelangen preußischen beitslosenheer und damit das Heer der Ver• Ausbau von fremdsprachigen Schulen, z.B. Dieser Unwille der Unternehmerschaft hätte Einfluß auf Polen starke Gemeinsamkeiten mit führbaren von morgen stellen. von Koranschulen müßte unterbunden wer• sehr schnell gezügelt werden können, wenn Deutschland entwickelt hatten. Sind die Deutschen fremdenfeindlich oder den. Zugleich müßten die Eingebürgerten, wie die zuständigen Ministerien deutlich gemacht Schließlich waren der preußische Staat und gar rassistisch, wenn sie sich gegen zuviel Zu• in den USA, ihrer bisherigen Staatsbürger• hätten, daß es ohnehin ein großes Entgegen• das Deutsche Reich in den jeweiligen Einwan• wanderung wehren? schaft verlustig gehen. kommen des Staates darstellt, hier das „Urhe• derungsepochen von starkem Selbstbewußt• Diese neunte Frage ist wohl die gefährlich• VII. Saison- oder konjunkturbedingte, von berprinzip" außer acht zu lassen: Wer Gastar• sein und Staatsethos geprägt, was man von der ste von allen. Assoziationen zur Vergangen• Deutschen nicht besetzte Arbeitsplätze soll• beiter nach Deutschland holt, muß angemes• Bundesrepublik Deutschland zweifelsohne heit unheilvollen Angedenkens werden laut. ten, so solche in den nächsten Jahren noch sene Wohnstätten für diese nachweisen und nicht behaupten kann. Robert Held hat in der Frankfurter Allgemei• vorhanden sind, nach dem Rotationsprinzip eine beträchtliche Summe für deren soziale Wäre dann die „multikulturelle" Gesell• nen Zeitung das Problem am 12. Juli 1972 be• besetzt werden. Unternehmer, die eine Ar• und kulturelle Spezialbetreuung bereitstellen. schaft mit neuen Problemen für unseren Staat reits einmal nüchtern umschrieben: „Kein beitskraft trotzdem länger behalten wollen, Wäre aber, und dies ist die vierte Frage, das verbunden? muß deshalb unsere siebte Frage Land kann ungestraft mehr Gäste aus diesem müßten mit den Wohnungs- und Sozialkosten Rotationsprinzip eine gerechte und men• lauten. oder jenem Anlaß beherbergen, als es wirt• voll belastet werden. schenwürdige Lösung? Bei Fortsetzung der gegenwärtigen Politik schaftlich, aber vor allem auch geistig verkraf• VIII. Die Bundesregierung müßte durch ei• Bei nüchterner Betrachtung und Abwä• würden in wenigen Jahren in der Bundesrepu• ten kann. Xenophobie ist immer noch wirk• nen Fächer verschiedener Maßnahmen die gung : Ja! Einmal wäre sie gerechter, weil mehr blik Deutschland Millionen von Gastarbeitern sam, Feindseligkeit gegenüber dem Fremden, Geburtenfreudigkeit in deutschen Familien ausländische Arbeiter davon profitieren und ihre Angehörigen das Wahlrecht ausüben den man nicht kennt; keine Nation ist davon wieder erhöhen, damit auf die Dauer eine aus• könnten, zum anderen, weil ausgebildete Ar• und somit zu einem Zünglein an der Waage frei, jede ist überfordert, wenn sie zuviel geglichene Bevölkerungsbilanz in unserem beitskräfte in die Heimatländer zurückkehr• der deutschen Politik werden. Daß eine anato- Fremde auf einmal kennenlernen soll." Und Staat möglich wird. ten und es dadurch für die Zukunft leichter lische Minderheit z. B. zur Idee der deutschen schon damals schrieb Robert Held diesen IX. Die Bundesregierung müßte der illegalen werden würde, die Maschinen zu den Men• Einheit oder zu verschiedenen Elementen Satz: „Kein öffentlicher, kein privater Wille ist Gastarbeitereinschleusung und ihre Weiter• schen zu bringen und nicht die Menschen zu christlicher Ethik kein Verhältnis haben kann, diesem Problem gegenüber noch hilfreich ge• vermittlung durch Firmen, welche alle staatli• den Maschinen. ist selbstverständlich. Daß Menschen aus fer• nug, sobald schon die Zahl anzeigt, daß eine chen Institutionen umgehen, durch geeignete Nicht zuletzt würde in vielen Ländern die nen Regionen, wenn es im Parlament um die Massenzuwanderung außer Kontrolle geraten gesetzliche Maßnahmen ein Ende setzen. dringend notwendige Stärkung des wirtschaft• Zustimmung zu spezifisch deutschen oder ist." Inzwischen hat sich die Zahl der ausländi• Noch ist es nicht zu spät für Lösungen ohne lichen Mittelstandes unterstützt, weil Rück• abendländischen Fragen ginge, diese mit ei• schen Arbeiter erneut verdoppelt. schwere Konflikte. Die neue Bundesregierung wanderer mit beträchtlichen Ersparnissen genen Interessen verknüpften und koppelten, Welche gefährlichen Entwicklungen die sollte darin eine ihrer Hauptaufgaben sehen, sich mehr als bisher zu Hause selbständig ma• ebenso. Mit einem Satz: eine „multikulturelle" Bundesregierung durch ihr Nichtstun für uns denn es ist ihre Pflicht, „Schaden vom deut• chen könnten. Gesellschaft ist wesentlich schwerer regierbar heraufbeschworen hat, zeigt die derzeitige Re- schen Volk abzuwenden". Uwe Greve Inland £os DOprcuGrnblatt 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 4

Brief aus Bonn: : Starke Beamtenfraktion Hat die Regierung langen Atem? Die Staatsdiener aller Kategorien stellen in den deutschen Parlamenten den größten Abgeordnetenanteil. Auch der neunte Deut• Schon zu Beginn der Legislaturperiode erscheinen stärkere Widerstände nicht ausgeschlossen sche Bundestag macht hiervon keine Aus• nahme. Sie sind auch hier, wie der Bundes• Wie politische Beobachter in Bonn zu be• geordneten hinaus gehen, die sich bereits un• würde, wenn ihm seine eigenen Genossen zu tag-Report aus dem Parlament unbeküm• große Schwierigkeiten machen. Noch vor etwa mert feststellt, die .stärkste Fraktion". Doch richten wissen, sollen sich in der SPD starke ter dem Namen „Parlamentarische Linke" (PL) bilden die 187 Abgeordneten aus dem öffent• Widerstände gegen Bundeskanzler Helmut zu einer Art Fraktion in der Bundesrepublik einem Jahr sagte er einem ihn besuchenden lichen Dienst von Bund, Ländern und Ge• Schmidt abzuzeichnen beginnen. Einflußrei• formiert haben. CDU-Politiker, daß er 1982, also in der Mitte meinden, von Hochschulen, Schulen, Ge• che Parteikreise wollen ihn zu einer sozialisti• An Konfliktstoffen fehlt es nicht. Zwei Ge• der Legislaturperiode, in den Ruhestand tre• richten und aus der Bundeswehr, hier im• schen Regierungspolitik zwingen, was aller• biete sind besonders brisant. Die Energiepoli• ten wolle. Gegenwärtig scheinen diese Uber- merhin „nur 37 Prozent, während es in den dings den Widerstand der selbstbewußter ge• tik, in der die Programmatiker den wirtschaft• legungen nicht mehr aktuell zu sein, sie kön• Länderparlamenten durchschnittlich 50 wordenen FDP hervorrufen würde. lich absolut notwendigen Durchbruch der nen aber sehr bald wieder werden. Prozent sind. Durch den Wahlkampf und das für die SPD Kernenergie verhindern wollen, und die Abrü• Zurückgegangen ist im neuen Bundestag Auch deshalb macht man sich in der SPD enttäuschende Wahlergebnis scheint Helmut stungspolitik. Schmidts und Genschers bereits Gedanken über einen möglichen Kanz• die Zahl der Angestellten politischer, gesell• Grundsatz, daß Entspannung nur auf der schaftlicher und kultureller Institutionen, Schmidt in seiner Partei erheblich an Prestige ler-Nachfolger. Schmidts Schüler und Günst• Grundlage des Rüstungsausgleichgewichts also auch der Partei-, Gewerkschafts- und verloren zu haben. Vor allem dürfte Verbitte• ling, Hans Apel, der einmal im Gespräch war, möglich sei, wird von immer mehr Sozialde• Verbandsfunktionäre. Sie waren im siebten rung bei den meisten SPD-Funktionären dar• dürfte nicht mehr infrage kommen. Er hätte mokraten angefochten. Sie wollen um ihrer Bundestag mit 82, im achten mit 68 und sind über herrschen, daß der Wahlkampf der SPD keine Aussicht, die Stimmen der SPD-Linken nun im neunten mit 61 MdB's vertreten. Vorstellung von der Entspannung willen we• zu personalbezogen auf Schmidt geführt und zu bekommen. Ihnen gilt er als NATO- „hörig". Demgegenüber hat sich der Anteil der An• dabei sozialdemokratische Politik zu kurz ge• der den Sowjets einseitige Abrüstungsmaß• gestellten aus der freien Wirtschaft in der nahmen zur Wiederherstellung des Gleich• Außerdem ist das Verteidigungsministerium kommen sei. Die Partei sei praktisch als „pro• in der SPD kein Sprungbrett für das Kanzler• gleichen Zeit von 67 über 69 auf nunmehr 84 grammlose, leere Hülle" dargestellt worden. gewichts zumuten noch eine westliche Nach• Vertreter erhöht. Zugenommen hat auch die amt, ein Umstand, der 1972 Schmidt habe keineswegs den erwarteten per• rüstung mittragen. Zu dieser SPD-Gruppe sol• Zahl der Freiberufler unter den Parlamenta• veranlaßte, aus dem Verteidigungsministe• sönlichen Erfolg erzielt. Vielmehr sei er durch len auch Willy Brandt, Egon Bahr und Herbert riern, die sich eindeutig als Berufsgruppe mit rium in das Finanz- und Wirtschaftsministe• dieses Wahlergebnis „auf seine natürliche Wehner gehören. Weitere Konfliktstoffe zwi• der größten Zuwachsrate bezeichnen kön• rium überzuwechseln. nen. Es sind die Anwälte, Ärzte, Steuerbera• Größe reduziert worden", meint hierzu ein schen Partei und Kanzler werden in der Fi• ter, Architekten, Journalisten und andere. SPD-Vorstandsmitglied. nanz-, Sozial- und Familienpolitik erwartet. Mehr Aussichten als Apel hätte Finanzmi• Sie sind jetzt durch 84 Freiberufler verteten Für die persönliche Erfolglosigkeit Schmidts Die voraussichtliche Ursache von Reibun• nister Hans Matthöfer. Als Ablehner der „Not• nach 45 und 54 in den beiden vorhergehen• wird der Vergleich der Wahlergebnisse von den Bundestagen. gen in der SPD-FDP-Koalition, sehen linke standsgesetze" engagierter Gewerkschaftler 1980 und 1969 angeführt. Am 5. Oktober 1980 SPD-Politiker weniger darin, daß sie eine so• und profilierter „demokratischer Sozialist" ge• Doch es wäre falsch, hieraus auf eine schaffte die SPD mit ihrem angeblich so be• zialistischere Regierungspolitik verwirklichen nießt er bei den Linken Sympathien. Neuer• wachsende Beliebtheit der Selbständigen liebten und populären Kanzler Helmut dings ist als möglicher Kanzlernachfolger unter den Wählern zu schließen. Denn wollen. Sie meinen, daß die FDP, die sich durch Schmidt 42,9 Prozent. Schmidts „Kanzlerbo• ihre 10,6 Prozent stark fühlt, versuchen werde, Bundesjustizminister Hans-Jochen Vogel in gleichzeitig ging der Anteil der selbständi• nus" habe der SPD fast nichts gebracht. Denn gen Land- und Forstwirte, Unternehmer, die SPD zu erpressen. Unabhängige Analyti• den Vordergrund gerückt. Sein Image als Kaufleute und Handwerker zurück. Ihre 1969, als es vor der Wahl noch keinen SPD- ker der Bonner Situation gehen ebenfalls da• „rechter" Sozialdemokrat, das er sich im ge• Gruppe ist jetzt mit 46 MdB's vertreten, nach Kanzler gab (Bundeskanzler war Kiesinger) von aus, daß die von der SPD geforderte sozia• scheiterten Kampf gegen die extrem linke SPD 54 und 68 zuvor. Besonders erfreulich ist in habe die SPD ohne Kanzlerbonus auch 42,7 listische Politik auf längere Zeit die Koalition in München (er war dort Oberbürgermeister) diesem Abgeordnetenspektrum, daß sich die Prozent geschafft, nur 0,2 Prozent weniger als mit der FDP sprengen muß. Die FDP werde erworben hatte, hat er längst abgebaut. Die Zahl der Arbeiter und Facharbeiter nach mit Schmidt. Deshalb habe die SPD nach An• möglicherweise geradezu gezwungen werden, Kreise, die ihn favorisieren, meinen, Vogel langer Zeit zum erstenmal wieder erhöht hat. sicht von parteiinternen Schmidt-Kritikern al• spätestens nach 1984 nicht mehr mit der SPD wäre wegen seines bürgerlichen Habitus auch Sie stellen 30 der neuen Mitglieder im Bun• len Grund, mit ihrem Kanzler unzufrieden zu zu koalieren. für die FDP als Kanzler wählbar. Als Katholik destag, nach 13 zuvor. sein. könnte er bei Buntestagswahlen auch katholi• Das Parlament sei „keine elitäre Veran• Helmut Schmidt hat schon mehrfach intern Eine wachsende Mehrheit der Parteispitze gedroht, daß er „den Krempel hinschmeißen" sche, bürgerliche Wähler anziehen. staltung, sondern ein Querschnitt des gan• drängt jetzt aut mehr sozialdemokratische zen Volkes'. So hatte noch der frühere Bun- destagsprösident Eugen Gerstenjnaier ge• 'Programmatik in der Regierungspolitik als >H 001 3dQ meint. Inder Berufsstatistik der Parlamenta• bisher. Dabei ist man sich darüber klar, daß Up off* • • • rier finde"tdieses Wort jedoch keine Berech• dies zu Reibungen mit Schmidt führen wird. tigung. Kurt Westphal Der parteiinterne Widerstand gegen Schmidt soll weit über die rund 60 SPD-Bundestagsab• Mitteldeutschland:

Bundeswehr: Honecker verstärkt Absetzbewegung Umgespulter Wirtschaftsauftrag erweist sich als Experiment

Diskussion über „Sinn des Dienstes" Nicht die Essener Krupp-Werke haben — rungen beteiligt werden. Bei Krupp hätte es Bundeswehrverband beteiligt sich an dem Thema Traditionspflege wie erwartet — den Großauftrag der „DDR" für solche Schwierigkeiten nicht gegeben. den Bau eines Stahlwerkes in Eisenhütten• Die Vergabe des Auftrags hat eindeutig po• stadt erhalten, dieser ist vielmehr an die öster• litische Hintergründe. Ost-Berlin setzt mit ihr Bonn — Über die „Wehrpflichtigen und ihre den öffentlichen Nahverkehrsmitteln durch• reichische Firma Voest in Linz gegangen. Das fort, was schon seit langem angedeutet wurde. Motivation", die „Wehrpflichtigen am Ende gesetzt zu haben. ist das wirtschaftlich bedeutendste Ergebnis Die „DDR" will sich auch wirtschaftlich von der der sozialen Skala" und das „Problem der Während zur Zeit knapp 30 000 Rekruten in des Besuches von SED-Chef Honecker in Bundesrepublik absetzen. Es ist bekannt, daß dienstfreien Zeit" von Soldaten wollen die 60 dem Verband organisiert sind, zählt der Bun• Wien. Doch dort herrscht keine ungeteilte Verhandlungen mit Frankreich geführt wer• Delegierten der rund 30 000 im Bundeswehr• deswehrverband rund 250 000 Mitglieder. Je• Freude über den Großauftrag von rund 1,5 Mil• den, um hier Ersatz für deutsche Lieferungen verband organisierten Wehrpflichtigen auf ih• des Jahr treten mehr als 200 000 junge Männer liarden DM. Die Österreicher teilen vielmehr zu finden. Auch mit anderen westlichen Län• rer diesjährigen Tagung in Bonn-Bad Godes• als Wehrpflichtige für 15 Monate in die Bun• mit, daß sie nicht in der Lage seien, das Werk dern gibt es Kontakte. Sollte es sich um einen berg Ende November diskutieren. Als Gäste deswehr ein. Heinz Claasen zu bauen. Andere Firmen müßten mit Zuliefe- grundsätzlichen Kurswechsel handeln, so sind unter anderem die Inspekteure von Heer, kann die deutsche Wirtschaft ruhig warten. Luftwaffe und Marine sowie der parlamentari• Der Verlierer wäre eindeutig die „DDR". sche Staatssekretär im Bundesverteidigungs• ministerium, Penner, eingeladen. Ihr zollfreier Handel mit Bonn bringt ihr so große Vorteile, daß die anderen Ostblocklän• Unter dem Eindruck der heftigen Ausein• der schon von einer indirekten Mitgliedschaft andersetzungen um die Traditionspflege in der „DDR" in der EG sprechen. Wenn die Le• der Bundeswehr sowie der zunehmenden ge• benshaltung der „DDR" heute über der aller walttätigen Ausschreitungen junger Bundes• anderen Ostblockländer liegt, dann verdankt wehrgegner gegen öffentliche Vereidigungen, sie das nicht zuletzt ihren wirtschaftlichen Be• auch der wieder ansteigenden Zahl von ziehungen zur Bundesrepublik. Man wird in Kriegsdienstverweigerern, wollen sich die Re• Bonn abwarten müssen, welchen Weg Ost- kruten auf ihrer Tagung besonders mit dem Berlin nun einschlägt. Sollte sich die Absetz• Sinn des Dienstes mit der Waffe beschäftigen. bewegung verstärken, dann müßte auch die Nach Angaben des Verbandssprechers Raabe deutsche Wirtschaft ihre Haltung zur „DDR" sollen die Wehrpflichtigen eine Gelegenheit überdenken. Es geht nicht an, daß Ost-Berlin erhalten, ihre eigenen Vorstellungen über die von der Bundesrepublik weitere Leistungen Bundeswehr und den Dienst zu Papier zu brin• erwartet, aber seine Großaufträge anderswo• gen. Die Vorschläge, etwa zur Änderung der hin vergibt. Traditionspflege in den Streitkräften, soll nach Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, einer Diskussion im Vorstand und die offizelle daß die „DDR" eine Politik des „sowohl als Politik des Bundeswehrverbandes übernom• auch" betreiben möchte, also Vergabe von men werden. Der Verband hat in einem Aufträgen in die Bundesrepublik und andere Schreiben an Verteidigungsminister Apel be• westliche Staaten. Damit würde sie sich aber reits sein Interesse an einer derartigen Diskus• ubernehmen. Bereits das Geschäft mit Öster• sion über das Selbstverständnis der Bundes• reich kann nur auf Kompensationsbasis abge• wehr bekundet. wickelt werden. Die Österreicher sollen mit Ware aus dem neu zu bauenden Stahlwerk be• Es ist das erste Mal, daß sich eine Wehr• zahlt werden. Sie werden also noch Jahre war• pflichtigen-Tagung des Bundeswehrverban• ten müssen, bis die ersten Lieferungen kom• des mit dem „Sinn des Dienstes", wie der offi• men, und die Rückzahlung wird sich über ei• zielle Arbeitstitel heißt, beschäftigen will. In nen langen Zeitraum erstrecken. Diesem Ge• früheren Jahren standen Themen, die das ma• schäft scheint die „DDR" den Rang eines Expe• terielle Wohlergehen der Soldaten in den riments zuzubilligen. Hoffentlich wird esnicht Vordergrund rückten, auf der Tagesordnung. tur beide Seiten ein Mißerfolg. Immerhin So schreibt sich der Verband zu, mit seiner Ini• VVahIkämpf -Idylle bei Regensburg: Werden sich in Bonn Kabinett und Parlament auch so an• ^huldetdie„DDR"Osterreichschon übereine tiative den Null-Tarif für Wehrpflichtige in genehm regieren lassen? Foto: AP Milliarde DM. Aurel Werner 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 5 fcas CftpTrußrnbiaii Ostpreußen

An alle Landsleute: Treuespende für Ostpreußen Helft, daß wir unsere Aufgaben auch in Zukunft erfüllen können

Liebe Ostpreußen, liebe Leser des Ostpreußenblattes, vor 10 Jahren, im Jahre 1970, hat der Bun• desto mehr sind wir gefordert, für unsere Hei• desvorstand der Landsmannschaft Ostpreu• mat und für die Rechte aller Deutschen ßen Sie erstmalig zur .Treuespende für Ost• einzutreten. preußen" aufgerufen. Es gilt, in dem deutschen Volk, insbeson• Dieser Appell ist nicht ungehört geblieben. dere seiner Jugend, das Bewußtsein zu erhal• Die in diesen 10 Jahren eingegangenen Spen• ten oder, wo es not tut, zu erwecken, den — oft von einer bescheidenen Rente in daß Ostdeutschland ein Teil Deutschlands, kleinen Beträgen gespart — haben uns in die die daraus vertriebene Bevölkerung ein Teil Lage gesetzt, in dem Ringen um unser Selbst• des deutschen Volkes ist, für die alle anderen bestimmungsrecht und die Menschenrechte deutschen Mitbürger Mitverantwortung zu .... denn bei der Post geht's nicht so schnell," singt die Christel von der Post im ,Vo- unsere Stimme zu erheben und ihr Geltung zu tragen haben, gelhändler'. Nun ja, wir haben gute Inszenierungen life oder auf dem Bildschirm erlebt, verschaffen. Das ist geschehen durch Flugblät• daß durch die Anerkennung von Gewalt manche von uns werden aber doch zurückdenken wie ich an die Aufführungen im Kö• ter, die in großen Auflagen bei besonderen nicht der Frieden gesichert werden kann, nigsberger Opernhaus, wo der unvergessene Paul Schwed den .Prodekan' spielte, und akuten Anlässen in der gesamten Bundesre• vielmehr nur neue Gewalt der kommunisti• die zierliche Else Bree die Christel sang. (Ach, und wie schwärmten wir als ganz blut• publik Deutschland verteilt wurden, durch schen Diktatoren herausgefordert wird, junge Backfische — damals sagte man noch nicht .Teenager' — für den Tenor Ado zahlreiche Schriften und wissenschaftliche daß ein wahrer Friede und Eintracht auch Darian!) Doch davon soll eigentlich nicht die Rede sein, aber von der Tatsache, daß die Arbeiten, die wir an die politisch tragenden mit unseren östlichen Nachbarvölkern auf Post nicht nur ,so' schnell ist, sondern daß es manchmal überhaupt mit ihr nicht geht. Kräfte in unserem Land und die unteren Glie• Dauer nur hergestellt werden kann, wenn das Dies ist ein betrüblicher Hinweis auf einen verlorengegangenen Sammelbrief mit vie• derungen der Landsmannschaft Ostpreußen Recht zur Grundlage der Beziehung zwischen len Schreiben an ,Die ostpreußische Familie'. Deshalb unser langes Schweigen. Wir als Arbeitsmaterial versandt haben. Die den Völkern gemacht wird. haben immer gehofft, daß er noch ankommen würde, aber alle Nachforschungen verlie• Landsmannschaft Ostpreußen hat mit Hilfe Vergessen wir auch nicht unsere vielen fen bisher im Sande. von Mitteln aus der .Treuespende für Ost• Landsleute, die heute noch unter Vorenthal• Dazu müssen wir Ihnen erklären: Ich bearbeite diese Spalte in meiner eigenen Re• preußen" durch Einleitung und Unterstützung tung ihrer primitivsten Menschen- und Volks• daktion, die sich nicht in den Räumen des .Ostpreußenblattes' befindet. Zwar sind es von Verfassungsbeschwerden dazu beigetra• gruppenrechte in unserer ostpreußischen nur etwa fünf Kilometer Luftlinie zwischen den beiden Häusern, aber sie genügten an• gen, daß das Bundesverfassungsgericht mit Heimat leben! Denken wir daran, daß es meist scheinend, um die .Gesammelten Werke' unserer ostpreußischen Leserschar auf Fami• alle Verfassungsorgane bindender Wirkung nur der Zufall, nicht unser eigenes Verdienst lienbasis verschwinden zu lassen. Dies trifft natürlich jene Leser und Leserinnen be• festgestellt hat, daß durch die Verträge von ist, daß sie und nicht jeder von uns deren sonders hart, die auf Anfragen geschrieben haben — und die Fragenden genau so —, Moskau und Warschau eine Verfügung über Schicksal erleiden müssen. Auch nicht zuletzt und jene, die sich mit neuen Wünschen an uns wandten. Vor allem fällt es ja manchen den rechtlichen Status Deutschlands nicht ge• für sie muß unsere Stimme hörbar bleiben. von unseren ältesten Landsleuten schwer, zu schreiben, und viel Zeit, Mühe und physi• troffen worden ist. Es hat damit unseren Vor 60 Jahren, als Polen schon einmal An• sche wie psychische Kraft wird aufgebracht, um einen ausführlichen Brief zustande zu Standpunkt, daß Ostdeutschland auch nach sprüche auf Ostpreußen erhoben hat und die bringen. Ich muß also hier die Bitte äußern: Bitte, schreiben Sie noch einmal an ,Die ost• Inkrafttreten der Ostverträge noch Bestandteil Bevölkerung Ostpreußens aufgerufen war, preußische Familie', falls Sie bisher keine Antwort bekommen haben. Um ganz sicher Deutschlands ist, bestätigt. sich zu ihrer Heimat zu bekennen, hat sie ihre zu gehen, werden wir zwar keinen reitenden Boten einstellen — der dürfte in Hamburg Treue zu ihr bewiesen. Am 11. Juli 1920 war die nur zu leicht unter die Räder kommen —, aber die Briefe jetzt höchstpersönlich Den vielen Spendern, die durch ihr finan• Bevölkerung des südlichen Teils Ostpreußens abholen. zielles Opfer dazu beigetragen haben, daß wir aufgrund des Versailler Vertrages aufgerufen, Trotzdem: Die ,Ostpreußische Familie' hat noch Nachholbedarf, es blieb bisher so gegenüber der Übermacht der unseren Zielen unter internationaler Kontrolle in freier manches unerledigt. So bat mich Hedwig von Lölhöffel schon vor einiger Zeit, einen entgegenstehenden politischen Kräfte und Selbstbestimmung darüber zu entscheiden, ob .unbekannten Landsmann' anzusprechen. Ich will es nun tun. Es handelt sich um fol• vieler Massenmedien unserem Standpunkt ihre Heimat weiter zu Deutschland oder in Zu• gendes: Frau von Lölhöffel bekam auf einen von ihr geschriebenen und im ,Ostpreu• wirksam Gehör verschaffen konnten, sei an kunft zu Polen gehören sollte. 97,86 Prozent ßenblatt' veröffentlichten Leserbrief Weihnachten 79 viele Zuschriften, darunter den dieser Stelle Dank gesagt. Ohne das unermüd• stimmten für Deutschland und 2,14 Prozent für Brief eines Landsmannes, der sich ,ein echter Ostpreuße' nannte, so unterschrieb er je• liche Wirken der Landsmannschaft Ostpreu• Polen! Über 100 000 nicht mehr in ihrer Heimat denfalls. Seinen Namen nannte er jedoch nicht. Hedwig von Lölhöffel läßt nun diesen ßen und der anderen Landsmannschaften so• ansässigen Ostpreußen haben damals die Be• .echten Ostpreußen' um seine Anschrift bitten — eine andere Meinung erkennt sie je• wie des Bundes der Vertriebenen würde un• schwernisse einer weiten Reise und finanzielle derzeit an und würde dem Landsmann gerne schreiben. Ich finde es auch: Wenn es eine sere politische Landschaft heute ein anderes Opfer nicht gescheut, um in das Abstim• .echte Meinung' ist, braucht sich der ,echte Landsmann' nicht als Anonymus zu ver• Gesicht haben. Die Rechte auf Ostdeutsch• mungsgebiet zu fahren und ihre Stimme für stecken. Wir Ostpreußen waren und sind noch immer etwas stolz auf unsere ehrliche land, die Rechte der Vertriebenen auf ihre ihre Heimat abzugeben. Wollen wir alle de• Haut. Deshalb: Bitte erfüllen Sie Frau von Lölhöffels Anfrage, lieber .echter Lands• Heimat und die Rechte unserer in der Heimat nen, unseren Eltern und Großeltern, die zu die• mann'. Ihre Anschrift: Posener Straße 3, 8000 München 81. noch zurückgebliebenen Mitbürger würden in sem überzeugenden Abstimmungssieg beige• Freude bei Frau Hanne Eichen aus Schönböken, die einen Stadtplan von Insterburg der praktischen Politik kaum noch eine Rolle tragen haben, in der Treue zu unserer Heimat aus den dreißiger Jahren suchte. Sie bekam diesen Plan von einem Ostpreußen als Ge• spielen, sondern nur noch mehr oder weniger nachstehen? schenk. Ich danke auch dem — oder der — Betreffenden. Doch nun hat nach allen Um• historische Erinnerungsposten darstellen. Wir wollen die von uns als Pflicht empfun• fragen, die jetzt endlich Erfolg hatten, die Kreisvertretung den Plan neu aufgelegt. Es gilt auch weiterhin, unsere Stimme ge• denen Aufgaben auch in Zukunft erfüllen. Wir Trotzdem: Der alte aus der Zeit von einst wird bei Frau Eichen besonders gehütet wer• genüber den politischen Kräften zu erheben, wollen um eine politische Regelung ringen, die den. die nicht bereit sind, die sich aus dem Wieder• auf der Grundlage des Rechts und des gegen• Weiter auf Gedichtsuche: Frau Dorothea Blankenagel, Heerstr. 59,4100 Duisburg 1, vereinigungsgebot des Grundgesetzes erge• seitigen Interessenausgleichs ein freund• las vor einigen Jahren ein humorvolles Gedicht über das Herz. Der Inhalt sinngemäß: benden Pflichten zu erfüllen und der sie für schaftliches Miteinander mit unseren östli• Das Herz ist von der Funktion her eine Pumpe. Warum wird es nicht immer so genannt. ganz Deutschland und alle seine Bürger tref• chen Nachbarvölkern ermöglicht, das den Ach, das geht schlecht: Stellen Sie sich all die Gedichte vor, in denen,Liebe' und ,Herz' fenden Verantwortung entsprechend zu han• Frieden gewährleistet und in dem die Idee der vorkommen! Was soll sich da auf .Pumpe' reimen ? - Bei Eugen Roth und Kästner fand deln. Je weniger unsere gegenwärtige Staats• Freiheit und der Würde des Menschen ver• man's nicht. Wer weiß den Verfasser ? Ich möchte hinzufügen: Eine Frage, eine plumpe, führung dieser Veranwortung gerecht wird, wirklicht ist. bitte, was reimt sich auf Pumpe ? Vielleicht: Wenn die Milchsupp' ist verklumpt, merk• lich dann die Pumpe pumpt! Oder: Sieben Meilen gehst mit Klumpe — ei, da spürst du Helfen Sie uns weiter dabei durch Ihr Opfer für die schon die Pumpe! Kann ein ganz amüsantes Spielchen werden, wenn man das im Fami• lienkreis oder bei einem Plachanderabend mit Landsleuten betreibt. Treuespende für Ostpreußen Jetzt, wo es draußen so ungemütlich wird, wärmt man sich gerne von innen. Was tat da bei uns ein Schalchen Fleck gut. Unser Landsmann Victor Kuhnke, Holtenauer Str. Gerhard Prengel 260 in Kiel, erinnert sich: .Auf der Laak in Königsberg gab es zwei Flecklokale mit prima Mitglied des Bundesvorstandes der Landsmannschaft Ostpreußen, Beauftragter für die Fleck. In einem Lokal hing an der Wand das Gedicht von Königsberger Rinderfleck!" Herr Kuhnke konnte als junger Mann die Reimeis auswendig. Aber inzwischen hat er .Treuespende für Ostpreußen" sie bis auf einige Bruchstücke vergessen. Wer kann ihm helfen, das vollständige Ge• (Konto der „Treuespende für Ostpreußen" Hamburgische Landesbank (BLZ 200 500 00), Kto. dicht wiederzufinden? .Wenn die Muschekuh siehst socken..." weiß er noch, oder: 192 344/010, Postscheckkonto Hamburg 1121-206) .Schmanks dir rein en Korncke Essig, und dem Mairan, den vergeß nich und beklecker' nich die Deck'..." Ich habe überall gesucht, aber es nicht gefunden. Von Walter Schett• ler, unserem unvergessenen .Walter von der Laak', fand ich in seiner .Heimkehr nach Königsberg' folgende Zeilen „... mal dort in den Keller klettern, in das alte Flecklokal! — Ei, das war ein duft'ger Schmaus! Gleich zwei Kummchen schrapt' ich aus!" Ach, schon e l n Kummchen tat bei diesem Wetter gut. Na, und dann.... runter mit dem Bä• renfang !" schreibt Walter weiter. .Ich müßt ja schön dammlich sein, nahm ich nicht noch Einen ein." Und ich müßt' auch schön dammlich sein, wenn ich nicht über das köstliche Gedicht .VIRNICH]^, vom .Bärenfang' gelacht hätte, das uns Herr Landrat a. D. Kurt Stuertz aus Heide zu• sandte. Allerdings schon vor einiger Zeit — bitte zu verzeihen, daß ich erst jetzt darauf zurückkomme. Ich habe immer überlegt, ob ich es in dieser Spalte bringen könnte, aber es ist zu lang. Daran kranken leider die meisten Gedichte, die man zugeschickt be• kommt. Dieses deftig-kräftige Poem vom Bärenfang hat Dr. med. vet. Heinz Harnack, Schlachthoftierarzt aus Königsberg, daheim geschrieben. Nur eine Kostprobe: ,0 Fremdling, laß' dich warnen vor zuviel Bärenfang, laß niemals dich umgarnen, sonst wirst du schwach und krank. Denn wer zuviel vom Süßen gelabt vom Honigseim, der muß es bitter büßen, auf Knien rutscht er heim." Einem alten .Steinchristen', wie der Einsender sagt, könnte das wohl nicht passieren. Also auf ein Schlubberchen! Das wärmt Leib und Seele. Oder wie man daheim sagte: .Dat ös Oelke op dat Seelke!" Herzlichst Ihre

RUTH GEEDE Was wir nicht vergessen dürien Frau und Familie £os £fipnuficnlilnii 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 6

Für den Gabentisch Auf dem Weg zur Ahnfrau Neue Bücher... er Winter ist da — wenn auch noch nicht Von den Schwierigkeiten, alte Familienrezepte nachzuvollziehen nach dem Kalender! Die Ostpreußen wissen seine Schönheiten und Eigen• schafteD n zu schätzen, da sie ihn in seiner stärk• estehe ich es nur: zunächst war die dem großen ,Zubereitungswie' fragte. An sten Ausprägung in ihrer Heimat erleben Erkenntnis wie ein Schock, unversehens Großchens handgeschriebene Rezeptbücher konnten. Diese Jahreszeit war dort gekenn• zu jener Generation aufgerückt zu sein, hatten sich Bombenbrände daheim gütlich ge• G zeichnet durch extrem niedrige Temperaturen die als Großeltern vom ersten Enkelkindhüten tan. Mutter hatte alle Familienrezepte im Kopf bei relativ trockener Luft, was die Kälte recht langsam zum eigenen Betthüten absteigt und gehabt. Sie ließen sich willig von ihr abrufen, erträglich machte. Hier, in den westlichen Re• irgendwann leise davongeht, wie eben die Ge• wenn sie sie brauchte. Schriftliche Unterlagen gionen Deutschlands, zeigt sich der Winter neration unserer Eltern. benötigte sie nicht. Nur: bisher hatte ich selber die Rezepte nie abgerufen, und nun konnte ich anders, er ist meist unbeständiger, oft wärmer, Jedes heimliche Erschrecken zieht Gedan• es auch nicht mehr tun. Was jetzt? verbunden mit hoher Luftfeuchtigkeit, was ken nach sich, kunterbunt gemischt, ernst und den Aufenthalt im Freien viel zu oft unange• heiter wie Aprilwetter. Wenn ich mich in mei• Natürlich hätte ich Kochbücher befragen nehm werden läßt. nen Überlegungen zu meinem Dasein als künf• können, und dankbar hätten sie mir Auskunft Grund genug, es sich am Abend ganz gemüt• tige Ahnfrau auch herzhaft belächelte, so gegeben. Aber konnten sie auch schon das ge• lich zu machen, sich im Familien- oder Freun• setzte es sich doch bei mir fest, diesem reizvol• wisse Familienetwas mitliefern ? Mich kitzelte deskreis zu unterhalten, zu handarbeiten oder len Bild in der Ahnengalerie nun auch etwas plötzlich das Vergnügen, mich an die Rekon• auch endlich wieder einmal etwas Schönes zu Würdiges als Beigabe hinterlassen zu müssen. struktion der Familienrezepte zu machen. Ich lesen, um sich so vielleicht schon dem Zauber begann sofort in meinen Kindheitserinnerun• Es war dann die Vorweihnachtszeit, die mir der Weihnachtszeit hinzugeben. Das Büchlein gen nach der Marzipanfabrizierung zu stöbern. der ostpreußischen Schriftstellerin Eva M. Si- unvermittelt zu Hilfe kam. Genauer gesagt die Irgendwas würde ich schon finden. hilflose Frage: Was wurde in diesem Jahr mit rowatka mit dem Titel ,Der seltsame Stern' ist dem selbstgemachten Marzipan, wie es in un• Es ging zunächst sogar leicht wie ein Kinder• für viele Leser in dieser Zeit sicher genau das serer Familie zur Tradition gehörte? spiel : 500 Gramm Mandeln mit heißem Was• Richtige. ser überbrühen und nach ein paar Minuten die Von echter Nächstenliebe, Hilfsbereit• Daheim hatte es Großchen gemacht, selbst• Mandeln zwischen Daumen und Zeigefinger schaft und der Genesung eines kleinen Mäd• verständlich mit unserer eifrigen kindlichen mit einem Flupp aus den braunen Schalen Im Advent: Backen macht in dieser Zeit be• chens von einer schweren Krankheit handelt Mithilfe. Und ich weiß noch sehr genau, daß ich schießen lassen. Dann die gut getrockneten sonderen Spaß Foto BfH die erste Erzählung,Ein Tor öffnet sich'. Eva M. dazumal eine kleine Meisterin darin war, den Mandeln durch Mutters Mandelmühlchen Sirowatka führt den Leser in ihre Heimat, in ein Rand auf Herzen und Rundformen aufzuset• schicken und den so gewonnenen großen abgelegenes ostpreußisches Dorf, in dem sich zen und ihn mittels eines Messerrückens säu• Mandelmehlhaufen mit gleichfalls 500 Gramm gleich nur beim Wasser. Tropfenweise fügte am Heiligen Abend des Jahres 1920 ein Drama berlich zu verzieren. Nach dem Krieg, als feinpulverigem Puderzucker mischen, vor• ich es dem Teig zu, um ihn kleblos geschmei• anzubahnen droht. Die Tochter des Lehrers ist Großchen nicht mehr da war, hatteMutter ihre sichtig kneten. dig zu machen. Wie das klappte! an Diphtherie erkrankt, doch nur wenige Dorf• Lieben zu jedem Weihnachtsfest mit handge• bewohner besitzen einen Pferdewagen; und Eingedenk dessen, daß ich zur letzten Es ging auch noch leicht, den nächtlich aus• machtem Marzipan überrascht. Ohne unsere wer ist schon bereit, in der Heiligen Nacht die Kriegsweihnacht in einer Apotheke selber Ro• geruhten Teig am nächsten Tag scheiben• Mithilfe. Und wir warteten jedesmal auf diese Familie zu verlassen und mit seinem Gespann senwasser hergestellt hatte — ein Tropfen weise auszurollen, Herzen auszustechen und Selbstverständlichkeit. Aber nun war Mutter ein fremdes Kind durch die weiten, einsamen kostbaren Rosenöls wurde in eine große Fla• mit einem senkrecht draufgesetzten Rand zu auch nicht mehr. Wälder in das nächste Krankenhaus zu sche gegeben, mit ihm möglichst umfassend versehen. Zugegeben, meine Meisterschaft Da faßte ich den wahrhaft kühnen Ent• die Glaswand benetzt, alsdann die Flasche mit hatte ich offensichtlich in den Zwischenjahr• bringen? schluß, nun mich und meine Familie mit dem schlichtem Wasser aufgefüllt und über Nacht zehnten verloren. Vielleicht trieb mich auch ,Der seltsame Stern', die zweite Geschichte traditionellen Festgrußselberzu überraschen. stehengelassen, fertig — eingedenk dessen die Ungeduld nach glücklichen Erfolgsschau• in diesem Band, ist eine schlichte und besinnli• Nun, die Überraschung blieb zunächst einmal verzichtete ich fürs erste Mal auf das im ern zu diesen flüchtig schiefen Herzdarstel• che Erzählung, deren Handlung in der Heili• ganz allein mir vorbehalten, als ich mich nach Grunde sehr wichtige Rosenwunder und blieb lungen. Aber sie entstanden und waren ein• gen Nacht in Schweder spielt. Lars Bengtson, wandfrei erkennbar. Die Verzierung wurde ein Landarbeiter, der von einem Schneesturm messerrückenscharf eingedrückt. Herrlich. überrascht wird und so völlig die Orientierung Die Herzen konnten nun erneut einen Tag ru• im dichten Wald verliert, ist später überzeugt, hen, ehe ich mich an die kunstvolle Rand• daß Gott ihm einen Polarstern sandte, um ihn braunbrennerei begab. sicher nach Hause zu geleiten. Von Launen und Laurienchen Ebenfalls lesenswert ist die heiter-nach• Und eben hier tat sich plötzlich die Ab• denkliche Erzählung ,Der Weihnachtsbe• Oder: Die Stimme des Blutes — Erzählt von Dr. Robert Pawel grundtiefe des Nichtwissens auf, wie wir da• such', die Lise Gast selbst als adventliche Lie• heim die Bräunung vollzogen. So sehr ich auch besgeschichte bezeichnet hat. Sie beschreibt ie ergötzliche Geschichte begann mit einen Haufen von Geburtstagspost ins Haus in meinen Erinnerungen immer aufgeregter heiter die kleinen Abenteuer, die Anette auf dem 50. Wiegenfest von Hanna Launen. bekommt. Darunter befand sich auch — auf kramte, es kam hierüber nichts zutage. Es fiel der Reise nach Nürnberg, wo sie ihren Verlob• Daran wäre nun nichts Besonderes, schönstem Blümchenpapier, versteht sich, ge• D mir lediglich vor dem Abstürzen in die Ver- ten Jörg treffen möchte, zu bestehen hat. Dort wenn es sich bei dem Geburtstagskind nicht schrieben — ein Glückwunsch von einer zweifelung ein, daß Mutter sich zur Marzipan• lernen die beiden Anettes Tante, die als um eine — man kann wohl sagen — .hochge• 12jährigen Schülerin Christel, die nebenbei zeit regelmäßig mein altes, temperaturregello• strenge und wenig umgängliche Frau bekannt stellte' Dame handelte, die in einem süddeut• noch erwähnte, sie sei eine Namensvetterin ses Bügeleisen ausgeliehen hatte. ist, erst wirklich kennen. schen Bundesland den einflußreichen Posten der Kultusministerin. Diese sah sich nun zu ei• Eine weihnachtliche und doch recht unge• eines Kultusministers bekleidete. Wenn ihr nem persönlichen Dankesbrief veranlaßt, wo• Also versuchte ich mein Bräunungsheil mit Landesvater bei guter Laune war, betitelte er rin sie die Möglichkeit gemeinsamer Vorfah• wöhnliche Geschichte weiß Lieselotte Hoff• dem Bügeleisen. Ich ließ es auf zwei umge• mann mit ihrer Erzählung ,Ehre sei Gott in der sie sogar liebenswürdig als „Laurienchen", ren andeutete, da sich Christels Familie ja stülpten Tassen balancieren, unterschob ihm womit wir der Sache schon näherkommen. auch mit ,-ie' schreibe. Ihre Verwandtschaft Höhe' ihren Lesern zu vermitteln. Mit chroni• listig mein Marzipan, wartete geduldig. Aber stischem Können und liebevoller Zuwendung stamme im übrigen aus Schneidemühl und vor es braunbrutzelte nichts. Es versteht sich ja von selbst, daß ein derart allem aus Insterburg; ihr Großvater hätte zehn schildert sie den Lebensweg des großen Kom• ponisten Johann Sebastian Bach. C. W. vom Schicksal begünstigtes Menschenkind Geschwister gehabt. Frau Minister Hanna Ich verließ das mich offensichtlich schnöde Laurien empfahl schließlich der kleinen Chri• im Stich lassende Bügeleisen, zündete eine Eva M. Sirowatka, Der seltsame Stern. — Lise stel, sich darüber mal bei ihren Eltern zu Adventskerze an, versuchte mein Glück bei Gast, Der Weihnachtsbesuch. — Lieselotte Hoff• erkundigen. ihrer offenen Flamme, über die ich die Marzi• mann, Ehre sei Gott in der Höhe. Alle Kief el Verlag, Wuppertal. 32 Seiten, illustriert, kartoniert, jeweils panherzen schwenkte. Doch auch hier blieb 1,90 DM Nächste Woche auf Seite 7: Da die kleine Laurienchen in einem Kinder- der Erfolg mäßig bis absolut unergiebig. Es war und Jugendchor fleißig mitsang, erschien ihr dem Tun keine gleichmäßig schöne Dekora• ein Jubiläumskonzert ihres Vereins eine will• tionsbräune abzuringen, wie es sich nun ein• Wie Blätter im Wind kommene Gelegenheit zu sein, um ihren (viel• mal für unser Marzipan gehörte. leicht) gemeinsamen Stammbaum weiter zu ... und Schallplatten Der neue Roman von Ruth Geede erforschen und womöglich zu festigen. Wieder Ich kehrte zum Bügeleisen zurück, ließ es ging ein blumenverziertes Brieflein von dem glühen wie es nur glühen wollte, rücksichtslos Wer an den langen Winterabenden eher ies ist die Schilderung des Lebens kleinen Laurienchen an die große Hanna Lau• gegen immer heißer werdenden Griff und Por• geneigt ist, Schallplatten zu hören, dem sei die der Kathrine K., einer einfachen rien in ihr Landesministerium ab. Sie möge zellantassen, entdeckte den rechten Abstand neue Langspielplatte von Willy Rosenau ,Dle Frau, das so ohne alle Auffällig• D doch bitte dazukommen; ihr Chor ,Dorf- zwischen Marzipanmasse und Hitze, erzielte (k)alte Heimat lacht...' empfohlen. Der An• keit begann wie das vieler ostpreußi• schwalben' würde sich auch alle Mühe ge• ein paar Brandblasen mehr an den Fingern und gerburger Bariton präsentiert sich hier zum er• scher Menschen um die Jahrhundert• ben ... Die Kultusministerin vermochte dann endlich auch Marzipanbräune. Was sollte das sten Mal — und das erfolgreich — als Spre• wende. auch nicht, eine solche nette Einladung auszu• schon, daß keine Gleichmäßigkeit zu erreichen cher. Heiteres und Besinnliches aus Ostpreu• Es war die Zeit, als zu Martini noch ge• schlagen; sie stellte zwar ihr Kommen in den war. Man sollte nicht so kleinlich sein. Ich ßen, Gereimtes u. a. von Fred Endrikat, Robert zogen wurde, als man in den Spinnstu• Bereich des Möglichen, wies aber trotzdem schwelgte in Seligkeit. Johannes, Altfred Lau und von Willy Rosenau ben sang und zu Johanni über das Feuer darauf hin, daß andere, dienstlich wichtige selbst sind auf dieser Schallplatte zu hören. Das nächsttägige Füllen der Herzen mit zi- Eine akustische Reise durch die alte deutsche sprang. Aber es kam der Sog der großen Termine dazwischenkommen können. tronierter Puderzuckermasse und das Deko• Städte und riß auch die Kathrine mit. Provinz in heimatlicher Mundart und manch• Als die große Laurien schließlich Ende Sep• rieren mit kandierten Kirschteilchen war ein So beginnt der Roman in einer Welt, mal sogar in ostpreußischem Platt. Die rezitier• tember ihr Erscheinen definitiv zusagte, war Fest. Es konnte vom späteren gerührten Jubel die wohl die Ältesten von uns noch als ten Verse — u. a. ,Das kleine Mannche', ,Das bei dem Laurienchen eitel Jubel die Reaktion. der Familie nicht mehr überboten werden. Kind erlebt haben. Vielleicht taucht Flohche', ,Mein Jettchen', ,Der verwunschene Noch einmal ging ein Brieflein ins Landesmi• manches aus der Vergangenheit wieder Poggerich' und .Paulinchen Pimpereit' — ver• nisterium ab: „Eine Eintrittskarte brauchen Bleibt nachzutragen, daß zum drauffolgen- auf, ein Erinnern oder etwas, was mit bindet Willy Rosenau mit einfühlsamen Sie natürlich nicht. Sie sind unser Ehrengast; den Weihnachtsfest die Randmarzipanherzen Worten und Bildern überliefert wurde. Worten — meist auch in Versform — und mit ein Ehrenplatz ist für Sie bereits reserviert.. der Bräunung wegen regelrecht gebügelt wur• den, alldieweil die Vorjahrs mühevoll erarbei• klangvoller Darbietung ostpreußischer Volks• Ostpreußen vor rund acht Jahrzehn• So hatte es der Sängerbund O. letztlich einem lieder. — Eine Langspielplatte, die manche ten: es steht wieder auf, in diesem Ro• kleinen Laurienchen zu verdanken, daß die tete Bräunungszeremonie wiederum nicht klappen wollte. Wer weiß, was mir in den wehmütige Erinnerung an die Heimat wach• man, der damit mehr sein will als die große Laurien ihm zum Jubiläum die Ehre ih• rufen wird. — Darüber hinaus ist eine zweite Schilderung eines Frauenlebens jener res Besuches erwies. In der Pause dieses Fest• kommenden Jahren noch alles dazu wird ein• fallen müssen... Schallplatte unter dem Titel .Hoch auf dem Zeit, sondern zugleich auch eine Art konzerts machten sich die Lauriens schließlich gelben Wagen' erschienen. Eine Reise mit Dokumentation. Wenn damit auch nur auf der Bühne vor aller Augen miteinander be• Aber einmal werde ich das Familienge• dem Rosenau-Trio quer durch Deutschland, weniges erhalten wird, was sonst längst kannt. Die kleine Laurienchen hatte als heimnis geknackt haben. Das für Marzipan beginnend in Ostpreußen. in Vergessenheit geriet, dann hat er über Stammbaumexperten gleich noch ihre Eltern und für manch anderes Rezept auch. Dann Leser des Ostpreußenblattes können die seinen erzählenden Charakter hinaus mitgebracht. „Auch in Ostpreußen geboren? werde ich, was verlorengegangen, als mein beiden Langspielplatten zum stark ermäßig• bewirkt, daß hier ein Stück Ostpreußen Da haben wir's!" Schließlich kam die kleine Ahnfrau-Vermächtnis niederschreiben. Ich ten Vorzugspreis von je DM 17,— zuzügl. Ver• lebendig blieb: unvergessene Heimat! versammelte Sippe der Lauriens zu der Er• werde es mit weisen Bemerkungen schmücken. sandkosten direkt über das Sekretariat des Ro• kenntnis, daß die Großväter wohl Brüder ge• Ich fühle mich schon heute ahnenfrauerhoben. senau-Trios, Stadelhoferstraße 16, 7570 Ba• wesen sein müssen. Annemarie in der Au den-Baden, beziehen. SIS Jahrgang 31 &os tfipmißcnblaii 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 7

Schluß Anna versucht noch einmal durchzudringen: Auch die Aussage des Försters Tomaschke „Sie lügt und er lügt auch, alle lügen sie...", aber bringt nichts Neues. Wie ein Urbild der Redlich• ihre Worte ersticken schon in Tränen. Ottfried Graf Finckenstein keit steht der alte Mann da und legt jedes Wort Der Richter bringt die Verhandlung schnell zu sozusagen abgewogen vor den Richter hin. Ende. Er läßt Lydia ihre Aussage beschwören Endlich kommt die erste Überraschung. Je- und zieht sich zurück. schawitz leugnet seine Tat nicht, wie könnte er »ER KRAXH IIM IIKEI Dann verkündet er das Urteil: Jeschawitz wird auch, aber er beschuldigt den Hilfsförster mit dreieinhalb Monaten Gefängnis bestraft. Er Bartsch der Beihilfe. Die Anna habe von allem wird gleich abgeführt. Die Sitzung ist aus. gewußt, und ob der Herr Richter vielleicht glaube, daß zwei, die jede Nacht zusammenlie• Lydia und Albert gehen als erste hinaus. Es gen, Geheimnisse voreinander haben? scheint, als gehörten sie ganz selbstverständlich Die Zuschauer werden unruhig, einige lachen zueinander. Kurze Zeit danach ist der Gerichtsraum fast sogar, und Lydias Vater glaubt, seine Zeit sei ge• Eine tragische Liebesgeschichte aus der Heimat kommen. Er sieht die Deichsel schon in greifba• leer. Nur Anna sitzt noch immer in sich versun• rer Nähe: ken und spricht leise vor sich hin: „Sie lügt... er war immer nur bei mir... wie gemein sie lügt!" „Der hat ihm auch geholfen, mein Holz zu schawitz wegen unbefragten Redens zu Das ist jetzt jedem klar: die Sache des Hilfsför - klauen!" schreit er laut. verwarnen. sters Albert Bartsch steht schlecht, sehr Der alte ehrliche Förster Tomaschke steht in „Ruhe", befiehlt der Amtsgerichtsrat. „Wer „Wie war das am Sonntag?" fragt er Anna. schlecht! ihrer Nähe herum, aber er weiß nicht zu helfen. etwas zu sagen hat, soll sich als Zeuge melden." „Ich bin bloß so auf den See gefahren..." Auch der alte Amtsgerichtsrat beginnt an sei• Endlich kommt der Wachtmeister, reicht Anna Der Angeklagte Jeschawitz erhärtet noch „Können Sie das beweisen?" nem Weidgenossen zu zweifeln. Seine ganze den Arm, hilft ihr auf und sagt: „Nu weinen Sie seine Behauptung: „Dazu hab' ich die Anna doch Anna schüttelt nur den Kopf. Menschenkenntnis wankt. Wie hilfesuchend man nich so viel, Fräuleinchen, das ist noch jeder mit ihm gehen lassen, damit die Luft rein ist!" Der Der Richter versucht ihr zu helfen: „Haben Sie schaut er sich um. so gegangen. Das erstmal tut es mehr weh als das alte Mann geifert wie ein Weib, seine Wut ist nicht jemand getroffen?" In diesem Augenblick, in dem die Spannung zweite, und so einen kriegen Sie noch allemal ohne Maß und Scham. Amtsgerichtsrat „Ja... ein paar haben geangelt..." den Leuten den Atem verschlägt, entsteht unter wieder..." Eschmann hat Mühe, die Empörung der Zu• „Kannten Sie nicht einen von ihnen?" den Zuschauern plötzlich eine Bewegung. Erst Dann bringen die beiden Männer das Mäd• schauer zum Stillschweigen zu bringen. Um „Nein." hört man nur das Scharren von Füßen und halb• chen ins Freie, die alles mit sich geshehen läßt, Anna kümmert sich niemand, obgleich sie sich Der Richter gönnt ihr Ruhe. Aber ist durchaus unterdrückte Ausrufe. Ein großes starkes Mäd• als habe sie keine Knochen mehr. von tausend Blicken durchbohrt fühlt. nicht zufrieden mit ihr. Augenblicklich scheint ja chen ist aufgestanden: „Ich möchte etwas Erst gegen fünf Uhr kommt der alte Doktor zu• Die Maschine rollt weiter. Der Hilfsförster fast der Jeschawitz recht zu haben, und auch die aussagen!" rück in die Stadt. Die alte Dame war gar nicht zu• Bartsch erklärt selbstverständlich, die Behaup• Zuschauer empfinden es so. „Bitte", sagt der Richter erleichtert, „kommen frieden mit ihm, so zerstreut war er noch nie ge• tungen des Angeklagten seien nichts als ge• Es ist Zeit, daß der Hilfsförster Albert Bartsch Sie doch her." wesen. Zur Strafe hat sie ihn ein paar Stunden meine Verleumdung. befragt wird. Der war bis sieben Uhr bei seinen Mit sicheren Schritten geht das Mädchen länger bei sich behalten. Eigentlich hat das niemand anders erwartet. Kollegen auf der Oberförsterei, sie haben den zur Zeugenbank, obgleich alle Augen jede ihrer Und die Erregung, die eben über dem Raum lag, ganzen Nachmittag Skat gespielt. Er war aller• Bewegungen verfolgen. Er fährt gleich zu seinem Freund, dem Amts• ist schon bereit, wieder der Langeweile zu dings um zwölf Uhr noch nicht zu Hause, wie der gerichtsrat Eschmann, und läßt sich Bericht „Sie heißen?" erstatten. weichen. Förster Tomaschke aussagt, der auf ihn gewartet „Lydia Paleikat." „Ja, es war eine dumme Geschichte, und wenn Doch es kommt anders. hat, um sich mit ihm über den Wildfrevel auszu• „Und was wünschen Sie zu sagen?" diese Hilfe aus heitrem Himmel nicht gekom• Anna Jeschawitz wird vernommen. Sie ist wie sprechen. Es ist dieselbe Zeit, über die auch Lydia steht aufrecht wie eine Tanne, ihres men wäre..." ein schwaches Vögelchen, das zu früh aus dem Anna keine Auskunft geben kann... Wertes bewußt. Sie wird nicht einmal rot, als sie „Danke", sagt der kleine Doktor, „ich muß Nest gefallen ist, und der Richter ist auch sehr Nun, das werden wir gleich erfahren, wo mein sagt: „Herr Bartsch ist am Pfingstabend mit mir noch weiter." Und schon ist er fort. Wenig später freundlich zu ihr. Sie brauche nicht gegen ihren junger Freund war, denkt der Amtsgerichtsrat nach dem Fuchsgrund gegangen... wir hatten springt das Auto die Straße nach Pomeiden ent• Vater auszusagen, ob sie trotzdem sprechen und blickt dem jungen Mann mit väterlicher Zu - uns schon mittags verabredet!" lang. So hat noch keiner den alten Mann rasen wolle? neigung in das frische Gesicht. „Verdammte Marjell, dir werd' ich helfen, sehen! „Ja", sagt das Mädchen mit leiser, aber fester Da geschieht das Unfaßbare! Derselbe Mann, nach dem Fuchsgrund gehen!" schreit ihr Vater. Stimme. Sie gibt dann ohne weiteres zu, von den der eben noch mit sicherer Überlegeheit seinen Danach ist es ganz still im Gerichtsaal. Das Das Haus des Jeschawitz ist offen, obgleich Absichten ihres Vater gewußt zu haben. Brustkorb gereckt hat, zögert, setzt dann zum große Ereignis muß erst verarbeitet werden. niemand da ist. Die Kuh hat sich losgemacht — „Hat er Sie beauftragt, den Hilfsförster Sprechen an, räuspert sich und bringt schließlich Doch schon geschieht etwas Neues: Anna ist oder hat man sie befreit? — und steht wie ein Bartsch von gewissen Revierteilen fernzuhal• stotternd hervor: aufgesprungen, ihre Arme greifen wie flehend in Ungetüm mit ihren breiten Hufen in dem kleinen ten?" „Darüber möchte ich keine Auskunft die Luft: „Sie lügt, Herr Richter, sie lügt! Vater Garten. Die meisten Beete hat sie schon „Ja... aber erst später..." geben... hat recht, er war bei mir, immer nur bei mir!" zertrampelt. „Was meinen Sie mit später?" »Wie, Sie verweigern die Aussage?" Lydia sieht sich nicht einmal nach ihr um. Sie Der Doktor eilt auf die Landzunge. „Wie er... wie ich... den Albert nicht mehr „Ja." — Bartsch bleibt dabei. lächelt Albert zu: „Du kannst ja sagen, wer recht Wie ruhig der große See sein kann! gesehen habe.. ." Er setzt sich auf seinen Platz. Förster To• hat." Mit kühlen Buchten hält er den Wald umfan• „Is ja nich wahr!" schreit der Jeschawitz da• maschke rückt ein wenig von ihm ab und auf „Wollen Sie sich jetzt äußern?" fragt der gen. Über die Halskrausen des Schilfs hinweg zwischen, „du bist ja noch am Sonntag Anna zu. Aber was ist mit der? Sie beugt sich Richter. spiegeln sich die alten Buchen selbstgefällig im rü hergefahren!" vornüber und stiert mit aufgerissenen Augen auf „Ja", sagt Albert, „wir waren am Fuchsrund." Wasser... Der Amtsgerichtsrat schüttelt unwillig den Albert. Und obgleich sie den Mund nicht bewegt, Der Richter nickt, die Feder des Protokollfüh• Dort, wo es schon dunkel ist von ihrem Schat• Kopf und vergißt sogar in seinem Ärger, den Je- schreit aus ihrer Haltung geradezu die Angst. rers rast über das Papier. ten, treibt ein leeres Boot.

Unser Kreuzworträtsel

Stadt• Wasch• kleines, grünl. dt. Unsere Neuerscheinung teil mittel schnelles i Überzug Sozialist Königsb. Spiel• Kriegs• von (Priedr.) # Deutsches Schaffen an den Gestaden der ("Garten• klasse schiff Kupfer + 1895 Ostsee stadt" ) im Sport ...und die V Zier- V # Leben und Werk bedeutender Persönlich• gefäB > keiten aus Mecklenburg, Pommern, Dan- zig, Westpreußen und Ostpreußen

spana Meere Maler Himmels• Stadt u. richtung > # Aus dem Inhalt: Nicolaus Copernicus, Lo- Kreis in > (Abk.) rauschen vis Corinth, Johann Gottfried Herder, Im• Ostpr. manuel Kant, Agnes Miegel Khein- Hekto- neu• zufluß gramm > zeitlich Grabe— # Eine Ergänzung zu den Bänden über Ost• (Abk.) Werkzeug preußens Beitrag zur abendländischen Kultur: „Ihre Spuren verwehen nie", „Über V V dt. die Zeit hinaus", „Ostpreußische Schrift• bibl. Währung steller heute" Gestalt > vor im AT 1945 Opus Herg in (Abk.} > # Ein handliches Nachschlagewerk, 256 Sei• ÄUt. 07 . (Abk.) > Tirol Deutliche* Schaffen «n den ( krtndcn der ( feine Klein• V ten, 17 Abbildungen, broschiert, zum gün• Hannover > Zeich.f * bauern• stigen Preis von 16,00 DM Yttrium haus pers. Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft, Postfach 32 31 28,2000 Hamburg 13 V V Saiten• instru• l> ment Hiermit bitte ich um Zusendung von großer Frachten• Haus• V Auflösung ... Expl. Silke Steinberg, ... und die Meere rauschen. Gegen eine Spende von DM 1*6,00 segler halts• ... Expl. Paul Brock, Ostpreußen — Geschichte und Geschichten DM 16,00 plan > ... Expl. Wagner/Stamm, Ihre Spuren verwehen nie DM 13,00 auf der G DH n ... Expl. Stein berg, Über die Zeit hinaus DM 13,00 Meme 1 w P A TJ A ... Expl. Steinberg, Ostpreußische Schriftsteller heute DM 13,00 griech. I R s 1 £N ü S Mittelmeerinsel > L E I [r n 0 einschließlich Versandkosten L I S C |H K E N AlpenpaO N V (l II T Name, Vorname H n A 0 D E K 0 L L 'l V E T E T A 47 Straße R I T E N HK 91x>-334 PLZ, Wohnort 48 Auflösung in der nächsten Folge Unterhaltung 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 8 tm Cftpmificnblptt

Christel Marcher Im Wandel der Zeiten

chon lange vor dem Fest ,weihnachtete' dies Kind soll unverletzt sein..." hatte es um uns herum sichtlich: Kaufmann Mutter alle Abend mit uns gesungen. Doch SSchmidt baute plötzlich eine große Pup• unverletzet kommt man im Leben nicht da• pengalerie mit anderem Spielzeug auf, der von : Jahre später wurde die Familie vom Ende Duft überall in den Häusern nach Kerzen und des Zweiten Weltkrieges mit voller Wucht ge• Gebäck hielt an, und oben im eisigen Dach• troffen und in ein ungeahntes Chaos zimmer froren echte Gänserümpfe dem Weih• hineinkatapultiert. nachtsbraten entgegen, das dazugehörende Im Jahre 1945 sah nur noch ein verängstig• »Innenleben1 hatte uns bereits einige vorfestli• tes Häuflein von vier Kindern dem Weih• che Schwarzsauertage beschert. Und auch die nachtsfest entgegen. Mutter war in den grau• kleinen Pfefferkuchen warteten, daß sie in der enhaften Kriegswirren nach dem Russenein• sämigen, süßen Soße zu genüßlichen Gaumen• fall elend umgekommen. Sie mußte von uns freuden beitragen sollten. Den großen Schrank gehen mit der Qual im Herzen, ihre Kinder in im Wohnzimmer fanden wir gleichfalls wieder diesem Inferno unbeschützt und unversorgt al• verschlossen, und die Eltern werkelten abends lein zurückzulassen. Das letzte Lebenszeichen noch lange in der Küche: Sie bastelten und von Vater war über ein Jahr alt, er lag schwer klebten an den Knusperhäuschen. Man hörte verwundet im Lazarett. Von ihm und der älte• manches Mal ihr fröhliches, leises Lachen, ren Schwester, Ruth, herrschte Funkstille; wir wenn sie Nachbarn in diese Kunstfertigkeit mußten damals abgeschnitten von allem Ge• einweihten; denn diese bunten, großen Ge• schehen der Welt leben, wußten nach sieben Großstadt im Advent: Noch fehlt der Zauber des Winters Foto Zimmermann bilde hatten kaum Ähnlichkeit mit den übli• Monaten Kriegsende noch nichts vom Frie• chen Pfefferkuchenhäuschen, sie entsprangen den, für uns hatte der Kampf erst richtig be• vorgeworfen hatte. In der Dämmerung lockten Schlepptau haben seine Kräfte aufgezehrt, es Mutters Phantasie, Vaters Eifer und beider gonnen. Das Überrollen der russischen Front wir den Hund aus seiner Hütte und scharrten bleiben keine Reserven, sie der schweren Er• Geschicklichkeit. war mit all' seinen grausamen Konsequenzen das von ihm verschmähte, verkohlte Gebäck krankung entgegenzusetzen. Nach fröhlich ausgetobten Stunden im überstanden; doch die Sieger blieben im Land. aus Schnee und Stroh hervor; doch es vermit• Wir sind im Krankenhaus eines oberbayeri• Schnee oder auf dem Eis schmuggelten wir uns Ausgehungert, gepeinigt, unserer Habe be• telte nicht den ersehnten süßen Geschmack, es schen Städtchens; das Zimmer ist klein, Vater abends um den Kachelofen, sangen unermüd• raubt — dafür fremde Sprache und Eigenart war überhaupt nicht genießbar. hat es schon für sich allein. Ich erfülle seinen lich unser großes Repertoire von Weihnachts• aufgezwungen — waren wir zum unmenschli• Eine kleine Tanne, mit Strohsternen ge• Wunsch und lese ihm aus der Zeitung vor, liedern, schwelgten in der Vorfreude des chen Vegetieren im eigenen Lande verurteilt. schmückt, stand bescheiden und ungewohnt seine magere Hand sucht meine. Er lauscht, lä• Kommenden, in den Erinnerungen der Vor• Wir vier verwaisten Kinder lebten nach an• dunkel anzusehen auf der Anrichte. Vertraute chelt auch manchmal. Dann will er über mei• jahre, und lagen endlich in den am Kachelofen fänglichen Trennungen jetzt wenigstens zu• Weihnachtslieder, die man uns nicht hatte nen Beruf hören, ich erzähle von den Men• mollig vorgewärmten Federbetten. Mutter sammen im Hause Koyro, ein Zimmer war un• rauben können, sollten erklingen; aber sie schen um mich, tupfe dabei die Zeichen der sprach mit uns das Abendgebet, zu dem wir am ser Zuhause. Im winzigen Raum nebenan klangen nicht. Sie wurden nur gesungen und Schwäche aus seinem Gesicht, netze seine Ende immer das Lied: „Breit aus die Flügel schränkten sich Oma und Opa Koyro mit ihrer verhallten irgendwo in der Kälte, in der Dun• Lippen. Er liegt still da, alles an ihm ist gelb. beide..." sangen, wo es zum Schluß heißt Enkelin ein; denn aus dem übrigen Teil des kelheit und Hoffnungslosigkeit. „Ehre sei Gott Nur einmal sagt er leise: „Du bist wie Mutter." dies Kind soll unverletzet sein..." Hauses hatten uns neusiedelnde Polen in der Höhe und Friede auf Erden...". Die Die Tür geht lautlos auf, eine Flügelhauben• Die schöne Aweyder Kirche zeigte sich am verdrängt. Weihnachtsbotschaft erreichte dieses Zim• schwester schwebt herein, stellt ein winziges Heiligen Abend festlich geschmückt. Das Wir lebten. Wie — davon sollte man nur so• mer nicht. Da verkrochen wir uns in die klam• Bäumchen auf den Tisch, und hinter der geöff• Ehepaar Schitkowski zündete nach und nach, viel aus der Vergangenheit holen, um diese men, von Krätze verseuchten, unbezogenen neten Tür postiert sich, leise räuspernd, der mit Hilfe einer Leiter, die vielen Kerzen an, und weihnachtliche Erinnerung erstehen zu las• Betten... Männerchor des Ortes. Vater hat Gesang und vor dem Altar erstrahlte schließlich der große sen: Außer einer polnischen Polizei-Kom• Musik immer gemocht, nun klingt es feierlich Christbaum. — Ich habe nie mehr in einer Kir• mandantur war das öffentliche Leben lahmge• und schwer: che einen so mächtigen Baum gesehen! legt, es gab keine Geschäfte oder Schulen, Auch diese böse Zeit fand ihr Ende, Auf „Heil'ge Nacht, o gieße du Himrnelsfrieden Wenn Hptl. Schmidt mit volltönendem Or• nichts. Die Polen versorgten sich auf Beutezü• wundersame Weise retteten wir uns in die in dies Herz. Gib dem armen Wanderer gelspiel den Gottesdienst einleitete, wenn gen, für uns war es ratsam, den Ort nicht zu ver• Freiheit, fanden Vater und Schwester, unser Ruh..." Pfarrer Heinze seiner Gemeinde die Weih• lassen. Die heute so verschmähte Kartoffel jugendliches Alter half beim Vergessen und Ich beiße die Zähne zusammen, und der nachtsbotschaft verkündet hatte und das diente als einziges Nahrungsmittel, nachdem mutigen Neubeginn. Kranke streichelt sanft meine Hand, wir möch• „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Er• der ungebetene, fremde Mitbewohner uns Doch dann, Weihnachten 1950, sitze ich am ten beide so vieles sagen—und schweigen, hö• den ..." verklungen war, dann erwarteten die auch von Obst und Gemüse aus dem Garten Krankenbett unseres Vaters. Zwei Kriege und ren, schon weiter entfernt, den Chor noch festlichen Besucher noch das Krippenspiel, befreite. Gefangenschaft, danach der Verlust der Hei• einige Male. Vater wird von Schüttelfrost ge• welches mit dem Prolog begann: „Ich bin der Am Tage des Heiligen Abends erspähte mat, später die von uns überbrachte Todes• packt, ich darf die Nacht bei ihm bleiben. Wir Rufer, ich rufe ins Land..," mein Bruder in der Hundehütte verbrannte nachricht von Mutter — zuviel für ein einziges wachen und horchen beide in die Zeit hinein. Später, zu Hause, erwartete uns ein von Va• Kekse, welche die Polin dem Tier zum Fraß kurzes Leben. Sorgen und Entbehrungen im Das neue Jahr hat Vater nicht mehr erlebt. ter geschmückter, strahlender Tannenbaum, Kerzenlicht überall und feierlich glückliche Atmosphäre. Auch wenn die Eltern sparen mußten, Weihnachten beschenkten sie uns großzügig, und fünf selige Kinderaugen bestä• Unbarmherzig streckte die Vergangenheit ihre Klauen nach uns aus tigten diese liebevolle Einstellung von Mutter und Vater. Und an diesem Abend wurde nicht Im darauffolgenden Jahr stimmten uns im du fröhliche...". Kräftig klangen unsere Stim• sucher des Hauses stampften in den Vorraum. gegessen, sondern gespeist. Danach servierte Kinderkrankenhaus, meiner Arbeitsstelle, die men, wurden jedoch leiser, stockten schließ• Schließlich fand sich um den geräumigen Mutter Punsch — sein Aroma hatte ihn schon Vorbereitungen wie früher schon während der lich ganz... Taschentücher traten in Aktion, Tisch eine ausgelassene Gesellschaft; denn sie längst angekündigt, für uns mit Tee entschärft. Adventszeit auf Weihnachten ein: Wir übten die Vergangenheit streckte ihre Klauen nach waren vormittags mit Skiern zur Aueralm her• Doch wer kann schon ruhig am Tisch verwei• ein Krippenspiel für die kleinen Patienten, ba• uns aus... Da drückte Gretel entschlossen auf aufgegangen und jetzt hinunter gefahren. Ich len, wenn nebenan die Geschenke locken!? stelten und sangen im Schwesternchor. Ein den Radioknopf und von dort klang der weih• ließ mir alles erzählen, ob der Schnee leicht Darum waren auch wir bald in unsere eigene paar Tage vor dem Fest wurde der kleinen nachtliche Gesang festlich und stabil. Wir be• war oder pappte, wie hoch er droben lag, ob Spielwelt vertieft... um gleich am Weih• Gemeinschaft des Hauses und einigen Ehren• ließen es dabei, schluckten uns in die Gegen• erst gespurt werden mußte, und endlich — wie nachtsmorgen noch in Schlafanzügen, in das gästen des Ortes Spiel und Gesang vorgeführt wart zurück, bestaunten und erfreuten uns an beim Hinunterfahren der Hohlweg gemeistert nun erkaltete Zimmer zurück zu schleichen und Hausweihnacht gefeiert. Heiligabend den Geschenken, speisten ausgedehnt. Nach• und wie viele .Badewannen' hinterlassen wur• und bestätigt zu finden, daß all' die Herrlicheit verblieben nur wenige der kleinen Kranken dem das Bäumchen mit neuen Kerzen versorgt den. Hätte selber zu gerne, wie sonst, mitge• nicht nur geträumt war. und Betreuer in der Klinik. war, lasen wir uns gegenseitig jeder seine lieb• macht; doch ein neuer Erdenbürger sollte Ein Zimmer ,unterm Dachjuchhe', das ich sten Weihnachtsgeschichten vor. demnächst in dieser Familie Einzug halten... mit zwei anderen Mädchen teilte, war nun Den angemessenen Abschluß dieses Festes Am Abend erstrahlte der große Christ• mein Zuhause. Auch Gretel und Erika lebten bot die nächtliche Christmesse in der katholi• baum, Wunderkerzen versprühten ihr Feuer• allein. Erikas Eltern wohnten in der ,Zone', Va• schen Kirche, die wir mit Erika besuchten. Der werk, bei Zithermusik klangen die alten Wei• Barbarazweige ter und Mutter von Gretel mußten noch kurz lange Weg dorthin durch den stillen, ver• sen, rundherum Freude in den Gesichtern und Friede im Innern. Hier galt noch die Mutter als VON KUNO FELCHNER vor Kriegsende sterben. Wir haderten nicht schneiten Ort, die erleuchteten, großen Fen• mit der Vergangenheit, sondern freuten uns ster des erhöht am Berg stehenden Gotteshau• Drehpunkt einer großen Familie, keines der Wo ich Körner warf, es würde der Gegenwart, sahen unbeirrt froh in die Zu• ses und das feierliche Rufen seiner Glocken Kinder strebte fort um „sich selbst zu verwirk• nach der Blüte Frucht sich runden, kunft, und nannten uns scherzhaft „Familie durch die Winternacht waren so recht nach lichen", wie es heute so heißt, und keiner wollte schössen Gräser leer ins Kraut. Weipopo" — in Anlehnung der jeweiligen unserem dafür eingestimmten Herzen. damals getrennt von dieser Gemeinschaft den Trockner Sträuße Bündel rauschen Namen Weidlich, Post, Pohske. Heiligen Abend feiern. Man blieb auf, bis es als Gedächtnis stiller Tage, kurz vor Mitternacht Zeit für die Christmesse in die Sehnsucht eingebunden, Heimlich wurden Geschenke füreinander war. Reifesegen einst zu lauschen. gebastelt und Kleinigkeiten käuflich erwor• ben. Auf der Komode wartete, bunt geputzt, Aus allen Richtungen kommen sie zur Kir• Töricht Herz bleibt Tor vor Türen, Die nachstehende Erinnerung liegt nun che herauf, silbern-festlich verschneit schim• deren Klinken Finger rühren, das kleine Bäumchen mit vielen Kerzen. Wir schon 27 Jahre zurück. Weihnachten wieder beschlossen, wegen getrennter Konfessionen, mern hinter dem See Wallberg und Boden• von Natur vorprogrammiert. im Familienkreis. Inzwischen war ich verheira• schneid herüber. Vor der Kirche nehmen wir Jenseits der Berge der Hoffnung beide Kirchen zu besuchen. So ökumenisch tet, und das Fest wurde gemeinsam bei den dachten wir schon damals! Zuerst ging Erika den Weg über den Friedhof, die vielen kleinen, weitet sich grünendes Land, Schwiegereltern mit Verwandten geleiert; zu roten Pünktchen im Schnee sind leise Raum zu siedeln, Luft zu atmen, mit uns in den evangelischen Gottesdienst, wo dieser Familie gehörte nun auch unsere jüng• Predigt, Lichterglanz und Orgelspiel, wie ehe• flackernde Kerzen, welche heute für die Toten Aufwind, wie er Schwingen spannt. ste Schwester, der meine mütterlich-gütige angezündet wurden. Drüben im Kirchenbe• In dem Kranz des späten Jahres dem in der Aweyder Kirche, uns in die Heilige Schwiegermutter in ihrem Heim ein Zuhause Nacht einführten. reich kündet eine hohe Tanne, dick mit Schnee öffnet sich kein Blumenauge, gegeben hatte. beladen und vollauf mit Lichtern bestückt, grüßend meinem Blick begegnend. Später ließ die Älteste, Gretel, uns vor der Draußen ,dreute' der Winter wie in Kinder• weithin sichtbar das Weihnachtsfest. Wenn an Barbaras Gedenktag Zimmertür warten, bis sie die Kerzen ange• tagen; denn der Winter in den Bergen ist dem Das Gotteshaus ist übervoll, die Bänke blattentleerter Zweig geschnitten, zündet hatte, dann rief es von drinnen: „Rein• in Ostpreußen ähnlich. Drinnen knisterte längst besetzt. Ich bitte meinen Mann, mit den wird vielleicht ihr Antlitz segnend kommen!" Wir stürzten, oder taten auch nur Ofenfeuer und verbreitete mollige Wärme; anderen zu bleiben, und gehe den kurzen Weg dürre Äste rosa schmücken so, in das Zimmer. Warmer Kerzenglanz emp• der frisch aufgebrühte Kaffee verströmte sei• langsam zurück durch die schweigende Nacht. in der Vase meines Zimmers, fing uns, die liebevoll verpackten Geschenke nen köstlichen Duft. Ich spüre plötzlich, sie verheißt mir allerlei... kränzen mit des Frühlings Kunde verhießen Freude, doch wie einst zu Hause Vor dem Haus klopften sich fröhliche Und das kleine Wesen schaffte es tatsächlich um der Weihnacht weiße Stunde. mußten wir in gebührendem Abstand verhar• Heimkehrer den Schnee von den Skistiefeln: noch, uns als Weihnachtsgeschenk zu über• ren und ein Weihnachtslied anstimmen. „Oh, Geschwister meines Mannes und andere Be• raschen. 29. November 1980 — Fo)ge 48 - Seite 9 Jus £fiprnifonblaii Kultur

einer Bekannten weiß ich, wie anregend die Landsmannschaft der V Schlesies r seit langem ihre Musikwochen „Musik ist der Eingang zur Ewigkeit gestaltet. Aber nun holen die Ostpreußen in ihrer bewährten Gründlichkeit tüchtig auf! Die 2. nordostdeutsche Sing- und Musizierwoche in Grömitz war wieder ein großer Erfolg Wie beglückend verlief die 1. nordostdeutsche Sing- und Musizierwoche im Vorjahr in König• kommentierte sie. Diese Dias können bei der stein/Taunus ! Wie wird die 2. diesjährige Wo- Abteilung Kultur in Hamburg ausgeliehen c he in Grömitz sein ? Dies wird mancher auf der werden. Fahrt dorthin gedacht haben. Aber aller Ant• wort wird einstimmig lauten: Die Woche in So oft es ging, wurde in der Eingangshalle Grömitz war in jeder Hinsicht ein so reicher und in einem Raum der .Brücke' getanzt. Tänze Gewinn, der nachwirken und seine Früchte aus Ostpreußen und unserem Gastland tragen wird. Schleswig-Holstein kamen an die Reihe; Volkstänze wie der Tampet wechselten mit Schon der Tagungsort, die Seeburg, erwies anderen europäischen Tänzen. Auch hierbei sich wie geschaffen für diese Musikwoche! tanzten die Kinder eifrig und geschickt mit. Es Aus der großen Eingangshalle und dem hellen war ein guter Gedanke der Leitung, die Kinder Eßraum blickte man frei auf die vertraute Ost• in diese Musikwoche mit einzubeziehen! Viel see. Genügend kleinere Räume eigneten sich zu schnell kam der letzte Abend, der uns noch für Gruppenarbeit. Die vielen munteren Kin• einmal gesellig vereinte. Alles Erarbeitete der und jüngeren Teilnehmer waren auch et• wurde vorgestellt. So hörten wir an diesem was Besonderes in dieser Woche. Nicht alle Abschlußabend die Aufführung einer Musik Anmeldungen konnten berücksichtigt wer• aus der Danziger Tabulatur von 1591. Dr. Keß• den. Darum war die Freude derer, die kommen ler studierte diese musikalische Besonderheit durften, so herzlich echt. mit einigen Gamben, einer Altflöte, die den Zink ersetzte, ein. Er spielte dazu auf dem Spi- Zum gemeinsamen Morgensingen gingen nett, das der Pfarrer freundlicherweise ausge• alle durch den erfrischen Seewind über die liehen hatte. Allein dem verdienstvollen Be• Kurpromenade zur .Brücke', dem Haus der Be• mühen Dr. Keßlers ist es zu verdanken, daß gegnung, das die evangelische Kirchenge• diese Danziger Musik heute wieder bei uns er• meinde zur Verfügung gestellt hatte. Täglich Nordostdeutsche Sing- und Musizierwoche: Jung und alt waren mit Eifer dabei Foto Kell klingen kann. wechselte die Leitung des Morgensingens, das stets aufs neue beglückte. Anschließend be• ben. Das Herz ging einem auf beim Anblick der Der Höhepunkt der Musizierwoche war An einem Vormittag referierte Dr. Franz dann am Sonntagmorgen der Kantatengottes• gann das Chorsingen und Üben in den Grup• musizierenden Kinder, die so sicher und Keßler, Erlangen, über ,Musik des Artushofes' pen. Auch die Kinder wurden nach ihrem selbstverständlich zwischen den Erwachse• dienst. Die Predigt war ganz auf dieses Musi• und die Anfänge des öffentlichen Konzertle• zieren abgestimmt. Wie recht mag Pastor Können und Vermögen in Gruppen angeleitet nen mitspielten. Was wurde nicht alles bens in Danzig mit Tonbandbeispielen und und betreut. Es gab für die Wanderungen zum erarbeitet! Kock haben, als er in seiner Predigt sagte: köstlichen Hauskonzertankündigungen jener „Musik ist der Eingang zur Ewigkeit." Jachthafen mit Besichtigung des Rettungs• Zeit. kreuzers .Hamburg', des weiteren zum Kin• Neben den Kanons sangen wir die Volkslie• derzoo .Arche Noah' und zum Reitsportzen• der aus Ostpreußen, Norddeutschland und der An einem anderen Vormittag stellte uns ein Viel Lob wurde allen Helfern dieser Musik• trum. Gitta Lauterbach nahm sich des Kinder• Sprachinsel Gottschee in alten und neuen Sät• gebürtiger Danziger, der Cembalist Jürgen woche, den Sing- und Musizierleitern, Frau kreises im besonderen an. So wurde mit den zen. Harald Falk und Karlheinz Grube erarbei• Ballke, Auszüge aus seinen Kompositionen Lüth, der hilfsbereiten Heimleiterin, und vor Kindern gesungen, musiziert, gespielt, geba• teten gemeinsam die wunderbaren Choral• vor. Diese ,Ars canonis' (= Kunst des Kanons allem Hanna Wangerin, der verantwortlichen, stelt und getanzt. Sie stellten reizenden Tisch- sätze mit instrumentaler Besetzung für den ab• mit abschließender Fuge) stellen eine Verbin• bewährten Leiterin dieser gelungenen Mu• und Wandschmuck für den Eßsaal her und wa• schließenden Kantatengottesdienst am letz• dung zwischen den alten Kirchentonarten und sikwoche, ausgesprochen. Der Dank für diese ren immer in Bewegung. Den jungen Teilneh• ten Sonntag. Und wer könnte wohl das Singen der Moderne dar. DasThema, der Choral ,Heil '- gute Woche in voller Harmonie ohne Miß• mern ist Wertvolles, Unverlierbares mitgege- unter Hilla Schadows Leitung vergessen? ger Geist, du Tröster mein', klang immer wie• klänge erfüllte alle Herzen. Sie war nur mög• der erkennbar auf. lich durch den vollen Einsatz aller Mitarbeiter und dem der Leiterin. Mögen noch viele ähnli• Das letzte Morgensingen leitete Professor che Wochen dieser Kulturarbeit in der einge• Eike Funck. Seine fünf Kinder begleiteten das schlagenen Richtung folgen. Der Wert solcher Die Verzweiflung eingefangenSinge n auf ihren verschiedenen Instrumenten. Wochen kann gar nicht hoch genug angesetzt Die Zeichnerin Käthe Kollwitz — Eine Ausstellung in Hamburg Arvids Psalter wurde allgemein bewundert werden, denn sie sind wichtig für die Erneue• und Göstas Transponieren auf dem Klavier. rung wie Fortführung unseres kulturellen Le• is zum 28. Dezember läuft im Hamburger gegen zu wehren. In ihrem Tagebuch heißt es: An einem Abend musizierten im Rahmen bens. — Sie sind Zukunftssaat! Darum gilt al• Kunstverein auf der Museumsinsel eine „Schön war für mich der Königsberger Lastträ• der Musikwoche Ilse Reil und Hermann Dick. len Verantwortlichen der Dank für das bisher Ausstellung, die ganz der Zeichnerin ger, schön waren die polnischen Jimkies auf Die 750jährige gut renovierte Grömitzer St.- Geleistete wie die dringende Ermutigung, in B gleicher Richtung weiterzumachen. Käthe Koll witz gewidmet ist. Die Idee zu dieser ihren Witinnen, schön war die Großzügigkeit Nicolai-Kirche war für dieses Konzert festlich einmaligen Präsentation entstand im Septem• der Bewegungen im Volke. Ohne jeden Reiz mit Kerzenlicht erhellt. Beide Künstler hatten Ilse Cuypers ber des vergangenen Jahres, als die Kollwitz- waren mir Menschen aus dem bürgerlichen ebenso aufmerksame wie dankbare Zuhörer. Graphik-Kollektion für China im Hamburger Leben. Ungelöste Probleme wie Prostitution, In der gleichen Kirche bereitete uns am über• Kunstverein von Uwe M. Schneede zusam• Arbeitslosigkeit, quälten und beunruhigten nächsten Abend Professor Eike Funck einen mengestellt wurde. mich und wirkten mit als Ursache dieser mei• sehr selten zu hörenden Ohrenschmaus, in• ( Kulturnotizen) ner Gebundenheit an die Darstellung des nie• dem er auf den zehn Saiten seiner Laute Re• Im Reich der Mitte gehört die 1867 — als deren Volkes und öffnete mir eine Möglich• naissance- und frühe Barockmusik erklingen Der ostpreußische Maler und Graphiker Tochter des Maurermeisters und Predigers der keit, das Leben zu ertragen." ließ. Aller Augen durften an einem anderen Kurt Schmischke stellt noch bis zum 12. De• freireligiösen Gemeinde Karl Schmidt — in Abend schwelgen. Herrliche ostpreußische zember Zeichnungen und Aquarelle in der Bü• Königsberg geborene Käthe Kollwitz zu den 120 Zeichnungen dokumentieren diese Be• Landschaftsbilder, die viele Maler seit der Mit• cherhalle Finkenwerder, Ostfrieslandstraße 5, bekanntesten Künstlern der westlichen Welt. weggründe. Käthe Kollwitz, die im Dritten te des vorigen Jahrhunderts geschaffen haben, 2000 Hamburg aus. Viele chinesische Graphiker lehnen sich mit Reich nicht ausstellen durfte, starb 78jährig wurden in einer Lichtbildreihe vorgestellt. Unser Mitarbeiter Horst-Hellmuth Juschka ihren Arbeiten an ihre Werke an, das trifft be• wenige Tage vor der Kapitulation in Moritz• Professor Herbert Wilhelmi hat sie rechtzeitig aus Heydekrug kann am 29. November seinen sonders auf die Holzschnitte zu. burg. Kurt Gerdau gesammelt. Rudi Didwiszus zeigte sie uns und 70. Geburtstag begehen. Seine literarischen Arbeiten erschienen u.a. in der .Ostpreußi• Die jetzt laufende Ausstellung in Hamburg, schen Zeitung', der .Landshuter Zeitung', im die 1981 auch in Zürich zu sehen sein wird, .Ostpreußenblatt' und in der Anthologie ,Ost- wurde unter dem Gesichtspunkt zusammen• Gedichte sind gemalte Fensterscheibenpreußische Schriftstelle r heute'. Juschka lebt getragen, das Werden des endgültigen Bildes heute in Landshut/Bayern. an Hand von Entwürfen und Detailzeichnun• Neuer Lyrik-Band von Annemarie in der Au soeben erschienen Der Kurarzt Dr. med. Helmut Wagner, un• gen sichtbar zu machen. Dieser Anspruch ist seren Lesern vor allem durch seine Beiträge weitgehend gelungen. .oesie ist die Muttersprache des mensch• noch mehr an diesen Tag. / Wo aber bleibt der über seine Tätigkeit als Flüchtlingsarzt in Dä• lichen Geschlechts; wie der Gartenbau Freude / ein stiller Schattenplatz, / ihr Welken nemark bekannt, stellte unter dem Titel .Blu• Während der Einfluß Max Klingers auf das piälte r als der Acker, Malerei als Schrift, aufzuhalten. / Diese Frage / beunruhigt nie• men und Landschaft' Großfotos im Foyer des Frühwerk der Künstlerin beschränkt bleibt, ist Gesang als Deklamation, Gleichnisse als mand mehr." historischen Rathauses zu Calw aus. Die Foto• Schlüsse, Tausch als Handel." Wer diese grafien zeigen u.a. Schwarzwald-, Blumen- die prägnante Formulierung eines Adolf Men• Annemarie in der Au aber ist beunruhigt. In Worte des großen Philosophen Johann Georg und Tiermotive. zel bis in ihr Spätwerk sichtbar. ihren Gedichten greift sie Themen auf, wie die Hamann liest, wird sicherlich nachdenklich Der Schriftsteller Hans Bahrs aus Hamburg Einsamkeit in der Großstadt, das Werden und gestimmt sein, wenn er an manche ach so mo• wurde kürzlich für seinen Roman,Sturm über 1891 heiratet Käthe den Armenarzt Hans Vergehen in der Natur, die Suche nach derne Lyrik denkt. Viele dieser modernen Deutschland' mit dem Friedlandpreis 1980 des Kollwitz. An Stelle der Beobachtung äußerer Geborgenheit. Erscheinung richtet sich ihre Aufmerksamkeit .Poeten' scheinen ihre Muttersprache verlernt Verbandes der Heimkehrer ausgezeichnet. auf die seelischen Motive. Ihr Glaube an die zu haben. Nicht umsonst hat ein scharfsinniger „Mittagsweg. / Schattenriß auf Schattenriß. Arbeiten der Lovis-Corinth-Preisträger Überzeugungskraft der Menschlichkeit wird Zeitgenosse einmal behauptet: „Zerhackte / Gesichter / voller Sturm- und Regenspuren. / 1980 (Prof. Alexander Camaro, Günther mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Prosa ist noch keine Poesie." Eines Vogels Lied / badet im Licht, / verströmt Thiersch und Johanna Obermüller) zeigt die Frage gestellt. Im Oktober 1914 fällt ihr jünge• seiner Inbrunst Blut / grenzenlos. / Da atmet Ostdeutsche Galerie Regensburg noch bis Nun, was Poesie, was Lyrik wirklich ist, dar• rer Sohn Peter. Dieses Ereignis bestimmt von der Weg / Geborgenheit." zum 4. Januar 1981. über scheiden sich manchmal die Geister. Ei• nun an ihre gesamte Lebenshaltung. Stil und Der Dramatiker und Lyriker Hans-Joachim ner der ganz Großen, Goethe, hat es so ausge• Wehmut, Trauer und Schmerz schwingt in Inhalt ihrer Arbeiten sind durch die Verbin• Haecker aus Königsberg wurde zum Burg• drückt: „Gedichte sind gemalte Fensterschei• ihren Versen mit — und doch auch immer wie• dung ihres persönlichen mit dem allgemeinen schreiber zu Plesse ernannt. Die Burgschreiber ben." Und gerade in unserer Zeit, da das Leben der die Hoffnung: Schicksal bestimmt, und sie weiß es, schreibt: werden auf Lebenszeit berufen, ihre Zahl ist durch die Hektik des Alltags geprägt ist, wir• „Ich bin einverstanden, daß meine Kunst „Schwalben setzten / ihre Abschiedsmelo• auf drei begrenzt. ken gute Gedichte wie ein Sonnenstrahl an ei• Zweck hat. Ich will wirken in dieser Zeit, in der die /auf Über landdrähte. / Ich will sie mir mer• Ein altes Masurenlied hat August Wolf f aus nem grauverhangenen Nebeltag... die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig ken / und meinen Winter / versingen / wie ein seiner Erinnerung aufgeschrieben (siehe auch sind." Eine Reihe von Gedichten, oder sollte man stilles Abendlied, / das auf den Morgen hofft." Das Ostpreußenblatt, Folge 23, Seite 9). Inzwi• schen ist zu diesem Lied ein vierstimmiger besser sagen — gemalte Fensterscheiben?, Gemalte Fensterscheiben, durch die man Sie war eine Suchende, immer bestrebt, sich Satz geschrieben worden (Takteinteilung und legt die Tilsiterin Annemarie in der Au in ih• dennoch hindurchblicken kann, in die Seele noch einfacher, aber wirkungsvoller auszu• Notation Walter Dahl, Satzkomposition Lo• rem neuen Band .Unruhig in den Tag entlas• des Menschen. SiS drücken. Das wird in dieser Ausstellung be• sen' vor, der soeben im Wulff-Verlag, Dort• thar Girkel. Ostpreußenchöre, die an dem drei sonders deutlich. Im Weglassen erweist sich mund, erschienen ist. Annemarie in der Au, Unruhig in den Tag entlas• Verse umfassenden Lied interessiert sind, der Künstler. Käthe Kollwitz wurde recht früh sen. Gedichte. Illustrationen von Heinz-Georg Po- wenden sich bitte gegen Rückporto direkt an eingeordnet und als soziale Anklägerin abge• „Unruhig in den Tag entlassen / von Nach• dehl. Wulff-Verlag, Dortmund. 56 Seiten, brosch., August Wolf f, Zum großen Holz 27,4619 Berg• stempelt. Sie hat mehrmals versucht, sich da• richten/und Morgenblatt./Die Sonne bringt/ DM 7,80. kamen. Geschichte £os tfiprcufirnblnti 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 10

uch in der Gegenwart bedürfen wir der durch die Stadt zur Villa des Chefs. Am 5. Ok• Feiern und Feste, des Zusammenseins tober ruhte der ganze Betrieb. Sammelpunkt Amit den nächsten Menschen, im engen aller Teilnehmer war der Hof der Lokomotiv• Freundes- und im großen Kreis, bedürfen des fabrik Trettinkenhof. Nach der ausgelosten Lachens und Frohseins, aber auch der Stille Reihenfolge mußten sich die Werkmeisterund und Selbstbesinnung, der Selbstbestätigung, Festordner um 10.30 Uhr aufstellen und alle um Mensch zu sein in unserer Zeit. anderen Teilnehmer zwischen 11 und 11.30 Wir suchen in alten Büchern nach den Spu• Uhr einfinden. Mit Fahnen, Werkstättenschil• ren von Festen und Feiern in unserer ostdeut• dern und Emblemen führte der Zug nach Vo• schen Heimat durch die Jahrhunderte und fin• gelsang, wo für die einzelnen Abteilungen den soviel, daß wir ein Buch darüber schreiben Zelte errichtet waren. Für Speisen und Ge• könnten. tränke waren Verkausstellen in großer Zahl So war im Jahr 1407 der Hochmeister Kon• hergerichtet. Als Zahlungsmittel galten auf rad von Jungingen im Elbinger Rathaus zu dem gesamten Festplatz die von der Firma Gast. Man kaufte 43 Gänse und die nötigen Ap• Schichau für diesen Tag ausgegebenen Wert• fel zum Füllen, 36 Kapaune, 222 Hühner, Reh, marken zu 10 Pfennigen. Dafür gab es ein Glas Rind, Schöpse, zwei Schweine, zwei Bären, helles Bier oder ein Glas Milch oder 2 Zi• Pfaue, Fisch und viel Beikost, um die Gäste zu garren oder ein Selterswasser. 20 Pfennige ko• bewirten. Ferner wurden aus Danzig und stete eine Tasse Kaffee oder 100 Gramm Wurst Thorn Rheinwein, Wismarer Bier, Rosinen, mit Brot oder ein Paar Würstchen. Zucker und Welschwein beschafft. Im Ge• Persönliche Erinnerungen an Feiern und Fe• wandhaus, das zum Rathaus gehörte, wurde ste der eigenen Jugend sind so zahlreich, daß eine große Küche eingerichtet. Durch Maurer sie, wenn nicht für ein Buch, zumindest für ein wurden hier mehrere Herde errichtet. Zu den Büchlein reichen würden und hier nur von we• Elbinger Pfeifern holte man noch acht fremde nigen berichtet werden kann: Vom Jahrmarkt Spielleute, dazu einen Posauner aus Danzig. auf dem Getreidemarkt mit Stelzenmännern Auf dem Markt vor dem Rathaus wurde ein und Luftballons, Leierkästen und Kinder• überdachter Hochsitz für den Hochmeister trompeten, Windmühlenrädern und Holz• erbaut. Als der Hochmeister sich der Stadt nä• knarren, Königsberger Randmarzipan, Thor• herte, zogen ihm berittene Ratsherren mit ei• ner Pfefferkuchen und Glasbonbons. Zur nem reichen Gefolge gleichfalls zu Pferde ent• Sommersonnenwende brannten entlang der gegen und holten ihn mit Musik an der Spitze Frischen Nehrung am Strand die Sonnen• ein. Während des Gastmahls führten Thorner wendfeuer, ein leuchtender Kranz von der und Danziger auf dem Markt Stechspiele auf. Halbinsel Heia bis nach Pillau. Als Belohnung erhielten sie Leckereien, Para• Jungenweihnachten im Markttor: der große dieskörner und Zuckerwerk. Tisch lag voller Äpfel, Nüsse und Pfefferku• Seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts chen, Kerzen knisterten und Tannenduft zog wurden in Elbing von Jugendlichen, beson• durch den Raum. ders von Schülern, sehr eifrig Fastnachtsspiele Unsere Feiern und Feste wollen wir auch betrieben. Sie verkleideten und maskierten heute nach besten Kräften gestalten: Taufen sich als Bischöfe, Könige, Herzöge, Ritter, Bür• und Geburtstage, Verlobungen und Hochzei• ger und Bürgerinnen. Im Schutz ihrer Masken ten, die Feste des Jahres und alle anderen. Mu• hielten sie lachend und doch ernst gemeint al• sik und Spiel, den Frohsinn und alte Bräuche len Ständen einen Spiegel vor. Die Kirche wollen wir dabei nicht vergessen, wie das Blei• hatte selbstsicher zunächst nichts gegen diese gießen und das Glückgreifen in der Silvester• Fastnachtsspiele einzuwenden, ja, die Geistli• nacht, heimatliche Speisen wie die Raderku• chen machten selbst dabei mit. Erst die hussi- chen zur Fastnacht, Schmandwaffeln und tische Bewegung machte die Kirche empfind• Bratäpfel. licher, und im Jahre 1444 wandte sich der Bi• schof des Ermlands gegen Ausschreitungen Trotz Wirtschaftswunder und „Wohlstand" der Schüler bei den Spielen. Die Jugend blieb wollen wir uns hinsetzen und überlegen, wie dennoch dabei, auch die Figur des Bischofs ließ wir Freude machen können. Wir wollen uns sie bei ihrem Treiben nicht ausfallen. selbst auch auf Weihnachten freuen, das Als die Elbinger jungen Männer im Jahre ganze Jahr hindurch. Für mich liegt noch im• mer das Christkind in der Krippe und nicht wie 1531 von den Lehren Luthers erfüllt und begei- Alt-Elbinger Wohnstube Tuschzeichnung von Charlotte Heister bei manchen Leuten heute der Gekreuzigte. Feste und Feiern sind wichtig, nicht nur für die Gestaltung unserer Freizeit. Mit ihnen steigern wir unsere Lebensqualität, machen unsere Gesellschaft, die wir früher auch Ge• Leben und Wirken solange es Tag ist meinschaft oder unser Volk nannten, menschenwürdiger. An Feiern und Feste im alten Elbing denkt voller Wehmut und Frohsinn zugleich Bernhard Heister Wie gern würde ich meine Freunde einmal zu einem Fest der Erinnerung zusammenrufen, irgendwo in der Einsamkeit, vielleicht in der stert waren, trieben sie es besonders bunt. Wohnsitz der Weisheit und Tugend! Liebe toriums waren Ehrenpforten errichtet. In Neu• Lüneburger Heide, zu nächtlicher Stunde in Auch der Papst durfte unter ihren Gestalten und Friede herrsche in deinem Bezirk; in dir kirch-Höhe an der Grenze des Landkreises El• einen der alten Schafställe mit den steilen Dä• nicht fehlen. Sie spielten die „Comödia von ei• lerne die Jugend einsammeln Schätze ächter bing hielt die Tochter des Schulmeisters eine chern, die fast bis zur Erde hinabreichen. Ein nem morianischen Bischof und Verachtung Wissenschaft und wahrer Lebensweisheit; in Rede. offenes Feuer müßte brennen, dessen Rauch der Kardinäle". Als Bischof trat der heilige dir werde des Jünglings Herz gewöhnt an Ach• In der Biedermeierzeit wollte man im allge• durch das Dach abziehen würde. Wir würden Mauritius auf, der ja ein Mohr gewesen sein tung für sich selbst, an Reinheit der Sitten, an meinen Ruhe und liebte behagliche Gemüt• auf Fellen und Decken sitzen. Musik würde er• soll. Da der ermländische Bischof auch den Bescheidenheit, an edlen Gemeinssinn. Von lichkeit im eigenen schlicht und zweckmäßig klingen, ein Trunk dürfte nicht fehlen. Wir Namen Mauritius trug, gab das Spiel Gelegen• hier gehe die bessere Nachkommenschaft aus; eingerichteten Heim. Man schätzte das Fami• würden erzählen von der Heimat im Osten, heit zu vielen Anzüglichkeiten. Besonders hier mögen gebildet werden Männer, wie sie lienleben, netten Verkehr mit Verwandten von vielen Ländern Europas, von schweren wandte man sich gegen einen Gerichtsspruch das verderbte Zeitalter bedarf; Männer von und Freunden bei bescheidenen leiblichen Stunden, aber auch von Sonnentagen. Wer das des Bischofs von 1562 und seine Arbeit an der Kraft und Muth, von stiller Würde, von Geist Genüssen, z. B. einem Täßchen Kaffee oder ei• schützende Dach verlassen und hinaustreten in Elbing verhaßten preußischen Münzreform und umfassenden Kenntnissen!" nem kleinen Abendessen in der kerzenbe• würde, der würde die Sterne des Himmels über von 1528 bis 1530. Bei dieser Reform hatte der Zuletzt wandte er sich an die Jugend des leuchteten „guten Stube". Gern befleißigte sich funkeln sehen, und er würde wie wir alle Domherr Nicolaus Copernicus eine wesentli• Gymnasiums mit der herzlichen Ermahnung: man sich des Kartenspieles. Im Winter be• empfinden, daß jeder zu wirken habe, solange che Rolle gespielt und erheblich dazu beige• „Vor allen Dingen o meine Geliebte! ich bitte, suchte man zwei oder drei Vereinsbälle, gele• es für ihn Tag ist. tragen, daß diese nicht im Sinne der preußi• ich beschwöre Euch, vor allen Dingen erhaltet gentlich ein Konzert oder das Theater. Im schen Hansestädte verlaufen war. So wurde Euch ein reines Herz. Wachet über Euch, daß Sommer gab es kleine Ausflüge zu den „Lust- auch Copernicus als der „Sterngucker" mäch• nichts die Reinheit und Unschuld Eurer Seele, örtern der Stadt." tig aufs Korn genommen. Der Bischof forderte das köstliche Kleinod, was Ihr habt, beflecke. Es fanden aber auch Kinderfeste statt mit von dem Elbinger Bürgermeister hinterher die Euer offener Blick, Eure blühende Gestalt, Euer Feuerwerk und einem aufsteigenden Luftbal• Bestrafung der Beteiligten, aber der erklärte, freier Gang bezeugen es, daß Ihr dieses Klein• lon. Der Reinerlös aus dem Eintrittsgeld floß in alle Spieler hätten Masken getragen und es sei od Euch bewahrt habt. Im herrlichsten die Armenkasse. niemand zu erkennen gewesen — er ließ mit Wüchse steht Ihr da; die schönsten Pflanzen Schließlich gab es im Winter Schlittenfahr• Geschick die Sache im Sande verlaufen. im Garten Gottes. Vater! wache selbst über sie, ten. So fuhr am 15. Februar 1838 eine lange Ko• Im Siebenjährigen Krieg waren die Russen daß kein Sturm sie breche, kein Wurm an der lonne von etwa 68 ein- und zweispännigen 1759 als Besatzung in Elbing. Am 17. Januar Wurzel nage und sie dahin sterben." Schlitten mit den Mitgliedern der Freimaurer- feierten sie dort das sogenannte Jordansfest, Als die Prinzessin Charlotte, Tochter des Loge mit Schellengeläut und mit Vor- und ein Fest der Wasserweihe. In dem als russische Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen, im Nachreitern in Kostümen auf dem zugefrore• Kirche dienenden Elbinger Junkerhof fand ein Jahre 1817 auf der Durchreise nach Peters• nen Elbing- und Thienefluß zum Gasthaus feierlicher Gottesdienst statt. Anschließend burg, zu ihrer Hochzeit mit dem Großfürsten Rückfort. Am 23. Februar 1844 war eine Ko• zog eine Prozession durch die Fischerstraße Nikolaus, Elbing besuchte, gab es ein richtiges lonne von 50 Schlitten von der Stadt über Grü• und das Fischertor zum Elbingfluß. Der oberste Biedermeierfest. An der Altstädtischen Fähre nau nach Vogelsang unterwegs, und ein Jahr der Priester schöpfte Wasser, weihte es und an der Fischau, auf der Hohen Brücke und auf später, am 23. Februar 1845, unternahm „die besprengte die Fahnen, die kirchlichen Geräte der Chaussee nach Königsberg waren Ehren• zweite Ressource" gar eine Fahrt mit 106 und die Soldaten. Die Elbinger Bürger sahen pforten errichtet. Auf den Straßen waren Sand Schlitten. staunend und fröstelnd zu, wie sich anschlie• und Blumen gestreut. Vor dem Absteigequar• Vom 8. bis 10. August 1847 fand in Elbing das ßend die Soldaten im eiskalten Wasser zu wa• tier der Prinzessin, einem Haus auf dem Fried• „Erste Preußische Sängerfest" statt. Zahlreiche schen begannen, ja, Mitte Januar in Eislöchern rich-Wilhelm-Platz, waren die preußische und Sänger aus ost- und westpreußischen Städten des Flußes badeten. die russische Schiffsflagge gehißt. Der Einzug hatten sich zu einem fröhlichen Sängerwett• Am 21. August 1809 wurde das neuausge• erfolgte unter Glockengeläut und Salutschie• streit in Elbing eingefunden, und die ganz mit baute Elbinger Gymnasium feierlich einge• ßen. Die Behörden der Stadt, die Geistlichkeit Fahnen und Kränzen geschmückte Stadt fei• weiht. Bei dieser Gelegenheit hielt Oberbür• und eine Zahl Ehrenjungfrauen begrüßten die erte fröhlich mit. germeister Jakob Marenski eine Rede, in der er Prinzessin und ihr Gefolge. Bei einem Früh• Mit einem großen Fabrikfest beging am 4. — gewiß für Eltern, Lehrer und Schüler heute stück gab es auf Wunsch der Prinzessin u. a. und 5. Oktober 1912 die Firma F. Schichau ihr mit einigem Vergnügen zu lesen — unter an• Eierkuchen und Kartoffeln als ihre Lieblings• 75jähriges Bestehen. Am Abend des 4. Okto• Titelseite des Fest-Programms: Am 5. Oktober derem sagte: „O sey mir gegrüßt, du stiller speise. Auch in den Dörfern des Elbinger Terri• ber begann das Fest mit einem Fackelzug 1912 bestand die Firma Schichau 75 Jahre Foto Bernhard Heister 29. November 1980 - Folge 48 - Seite 11 £as IXiprcußrnblflii Ostpreußen heute

kamen wir durch Arys. Außer Kasernen ist dort nichts weiter zu sehen. Freude und Enttäuschung Erlebnisreich war die Fahrt über Johannis• burg nach Nikolaiken. Der Stinthengst, der mir Von Lotzen aus nach Rastenburg und Angerburg, Goldap und Lyck übrigens sehr klein vorkam, schwimmt immer noch. Der Ort wimmelt von Touristen, darun• s war last Mitternacht, als wir in Lotzen ostpreußische Dörfer vermißten wir sehr, doch ter viele Jugendliche, und entsprechend voll eintrafen. Kaum einer im Bus spürte die dann fanden wir endlich eins: Kröligheim im waren die Dampfer. Trotzdem war die Fahrt EStrapaze der langen Fahrt, alle waren vol• Kreis Gerdauen. Dort waren alle Häuser sau• über die ganze Seenplatte und wieder zurück ler Erwartung. Die Stadt empfing uns schla• ber, die Blumengärten davor gepflegt, die nach Lotzen beeindruckend. fend, alle Lötzener hielten vergebens nach ei• Zäune bunt gestrichen und die Straße gefegt! Vom Wetter wurden wir verwöhnt. Waren nem bekannten Punkt Ausschau. Endlich die Ein Ort, wie wir ihn während der ganzen Zeit wir meist vom Wiederaufbau — wenn es den Kirche, doch alles andere rundherum fremd. nie wieder sahen. Alte Kröligheimer können überhaupt gab — doch sehr enttäuscht, so ver• Ein Herr neben mir tröstete seine aus Lotzen sich freuen, wenn sie mal nach Hause fahren. söhnte uns die herrliche Landschaft, die die stammende Frau: „Warte doch erst den mor• Später in Angerburg, das sicher für alte An• Sonne in die schönsten Farben tauchte, immer gigen Tag ab, dann kannst Du doch viel mehr gerburger eine einzige Enttäuschung ist, be• wieder. Nirgendwo gibt es dieses schöne Grün sehen." Allen ging es so, am liebsten wären wir der Wälder, nirgendwo das herrliche Blau der stiegen wir ein gut erhaltenes Dampferchen gleich auf Entdeckung gegangen. Masurischen Seen, dazu die Ruhe, kein Auto- aus früheren Zeiten und schipperten nach Lot• lärm, und immer mitten drin der vertraute DieReisegesellschaftbestanderstaunlicher- zen zurück. Die Seenplatte ist jedenfalls un• weise nicht ausschließlich aus Ostpreußen, es Adebar, der in Ostpreußen nach wie vor seine verändert schön und soooo leer. Auf Flächen Heimat hat. waren auch Gäste dabei, die bisher noch keine von der Größe des Berliner Wannsees sieht Beziehung zu unserer Heimat hatten. Den• man höchstens 10 Segelboote..., davon träu• Zu Hause mußte man das Gesehene erst noch, während der Fahrt ein eifriger Erinne• men unsere Wassersportler. verarbeiten. Und dann stellte sich die Frage, rungsaustausch, viele Blicke nach draußen, war es gut, dort gewesen zu sein ? Ich, für meine um nichts zu versäumen. Goldap war das nächste Tagesziel. Unser Person, sage „ja es war gut so". Die vielen Busfahrer hatte sich mit Literatur, wie sie auch Wachträume, die es in all den langen Jahren Die Unterbringung erfolgte in Privatquartie• im Ostpreußenblatt über unsere Heimat an• gegeben hat, die vielen Fragen, die man sich im ren bei polnischen Familien, die alle sehr nett geboten wird, ausgestattet. Darüber freuten Laufe der Zeit stellte, sie wurden auf einen waren. Gegessen wurde in einer Gaststätte zu sich alle Reiseteilnehmer, denn dadurch hat• Schlag beantwortet. Ich sehe die Heimat jetzt Zeiten, die der polnische Reiseleiter vorher ten wir die Möglichkeit, Vergleiche zwischen nicht mehr, wie sie sein könnte, sondern wie festgelegt hatte. Der verwöhnte Bundesbürger damals und heute anzustellen. Begrüßt wurde sie ist. Ob ich wieder hinfahre? Vielleicht, be• muß sich an diese Gepflogenheit erst gewöh• Die renovierte evangelische Kirche in Wal• auch, daß der Bus immer erst eine Rundfahrt stimmt aber nicht gleich im nächsten Jahr. nen, wie vielleicht auch an das Essen selbst; durch die Städte unternahm. Dadurch sah man tersdorf: Dort finden nur noch katholische gewöhnen wird er sich aber sicher nie an die viel mehr, als man anschließend zu Fuß erlau• Gerda Ernst Gottesdienste statt Foto Wiedwald katastrophalen sanitären Verhältnisse. fen konnte. Goldap muß den Krieg zutiefst ge• Anzeige Der erste Tag in Lotzen stand uns bis 14 Uhr spürt haben, die ganze Innenstadt ist neu und zu Verfügung und wir hatten Gelegenheit, et• besteht eigentlich nur aus einem großen Platz j f Limperts Illustrierte Cayaicade Bandjj [) was von der Stadt zu sehen. Die alten Lötzener und einer ebenso großen Grünanlage, die recht kamen schon zum Frühstück mit den ersten ungepflegt war. Die stupiden Einheitsbauten ...es ist, als war' es gestern Entdeckungsergebnissen, die sehr enttäu• wirkten trotz der Sonne grau und unansehn• schend waren, zurück. Zuviel ist verschwun• lich. den, alles war fremd geworden. Oder waren die Treuburg war unser nächstes Ziel und im der Pferde wegen Gegensatz zu Goldap doch etwas freundlicher. Erwartungen doch zu groß? Da war zum Bei• Man braucht nicht 35 Jahre nur von Erinnerungen und Wir sahen gut erhaltene alte Gebäude: ein spiel eine Dame, die hatte ihren früheren Ru• Überlieferungen zu leben, wenn es um Ostpreußen sehr schönes, das die Jahreszahl 1895 trug, derclub gesucht. Im Bus zeigte sie schon stolz geht. Ostpreußen ist ein Land der Pferde geblieben und wurde gerade restauriert. Von Lyck wurden ihre Clubnadel als heiligsten Besitz, wie sie seine Landschaft im großen die Natur von einst. sich ausdrückte, herum. Von den vielen schö• wir angenehm überrascht. Mitreisende frü• nen Jahren, die sie in diesem Club verbrachte, here Einwohner entdeckten zur ihrer Freude hatte sie lange geträumt. Übrig geblieben war viele bekannte erhaltene Gebäude und fühlten In tagebuchartigen Aufzeichnungen und Bilddoku• jedoch nur noch eine verfallene Bretterbude sich gleich wieder zu Hause. Im Verhältnis zu menten mit substanzreicher Legende spiegelt sich das auf einem verwahrlosten, Grundstück. Ihre den anderen Städten gibt es in Lyck schon Leben und die naturhafte Unberührtheit des Landes mehrere Geschäfte mit guter Auswarf und wider. Enttäuschung darüber war so groß, daß sie • auch in den kommenden Tagen an nichts mehr netter Bedienung. Außerdem fiel uns auf, daß Gefallen fand. dort Zigeuner leben, die uns mit ihrer Bettelei Ein prachtvoller Geschenkband mit über 160 Bildta• Jeder Tag hatte ein Programm, und so waren recht lästig wurden. Und, wie in den westlichen feln, davon die Hälfte vierfarbig, für DM 48,— wir am ersten Nachmittag in der Wolfsschanze Großstädten üblich, sogar die unvermeidli• und hatten Gelegenheit, Rastenburg und chen Penner — erstaunlich. Der Gesamtein• Limpert Verlag, Ferdinandstraße 18,6380 Bad Homburg Drengfurt zu besichtigen. Abends ging es im• druck von Lyck: Die bisher schönste der gese• mer zurück nach Lotzen. Am zweiten Tag fuh• henen Städte. Auf der Rückfahrt nach Lotzen ren wir schon morgens nach Angerburg. Von dort fuhren wir in den südlichen Teil des Krei• ses Gerdauen an die Demarkationslinie zwi• tigen Verhältnisse noch in einem beachtlich schen dem polnisch und dem sowjetisch be• guten Zustand zu sein schienen. Dann bogen setzten Ostpreußen. Das Schicksal eines Dorfes wir in den Weg nach Lomp ein. Auch das alte Unserem Busfahrer war kein Weg zu weit, Nach 35 Jahren wieder in Waltersdorf im Kreis Mohrungen Transformatorenhaus erfüllt heute noch seine keine Straße zu schmal, wir kamen uns vor wie Funktion. Wir kamen an Gustav Reimanns Hof Entdecker, kleinste Güter und Dörfer fuhren nläßlich der Masurenfahrt des Turn- von Polen besiedelt, die vorwiegend aus dem vorbei, dessen Haus zur Innenseite renoviert ! wir an. Die Leute liefen zusammen, wenn sie ins Baden besuchte die Reise- Gebiet um Wilna stammen. Jedes bewohn• war, und steuerten auf Gottlieb Schliwskes auf dem Bus das Wort BERLIN lasen. Irgendei• A .gruppe auch Waltersdorf im Kreis bare Haus, jede einigermaßen erhaltene Hof• Haus zu. Dort erwartete uns seine Haushälte• nen deutschsprechenden Menschen gab es Mohrungen. stelle wird von Familien bewohnt. Die Schule rin Maria mit einem reichhaltigen Essen mit fast überall, der sich freute, mit uns reden zu Über Allenstein (), Guttstadt (Dobre ist geschlossen, aber das Schulhaus ist zum Bohnenkaffee. können. Wir kamen auch durch Orte, die Miasto) und Heiligenthal (Swiatki) verließen Teil renoviert. Dort wohnt heute eine Lehrer• Als Gottlieb Schliwske damals aus Sibirien einige Mitreisende von früher kannten, und wir das Ermland und erreichten Waltersdorf familie. Die Kinder gehen nach Heiligenthal heimkehrte, blieb er in Waltersdorf auf dem el• die die Wiedersehensfreude fast überwältigte, (Wlodowo), das von den großen Gütern Lomp, zur Schule und werden mit einem Bus hinge• terlichen Grundstück. Er bekam 9 ha Land vom denn manchmal konnte man glauben, die Zeit Sackstein, Gartenpungel, Näglack, Bergung, fahren. Waltersdorf gehört heute zum Bezirk Staat zugeteilt und mußte weitere Flächen, die sei hier stehengeblieben. Wir sahen gut aus• Säubersdorf und Kallisten umgebene Bauern• Heilsberg (Lidzbark). früher seinen Eltern gehörten, an den Staat be• gebaute Staatsgüter und gut erhaltene Bau• dorf. Gottlieb Schliwske, ein waschechter Wal- zahlen. Er nahm die polnische Staatsbürger• ernhöfe, aber wir sahen auch viele verkom• Damals zählte Waltersdorf 81 Hofstellen tersdorfer, der heute noch in der Heimat lebt, schaft an. Heute hat er ein Teil seines Landes mene und verlassene Gehöfte. Richtige alte mit 571 Einwohnern. Heute ist Waltersdorf begrüßte uns im Dorfzentrum bei Mix sehr weiterverpachtet. Er besitzt ein Pferd und fünf herzlich. Viele polnische Bürger beobachteten Kühe. Davon bestreitet er seinen Lebensunter• dieses Zeremoniell mit Skepsis. Das große Ge• halt. schäftshaus von Paul Mix, das früher ein Kolo• Wir fuhren mit der ganzen Familie auf dem nialwarengeschäft und eine Gaststätte mit Pferdewagen weiter zu Wiedwalds Hofstelle. Tanzsaal für die großen Gesangs- und Krieger• Als wir an der Ecke den Weg zu Menzels ver• feste beherbergte, steht heute noch. Dort wur• ließen, hatten wir von weitem einen friedli• den früher auch die von Kantor Klatt einstu• chen Anblick auf das auf der Scheune brü• dierten Operetten aufgeführt. Das Haus sieht tende Storchenpaar. Das große Wohnhaus war heute überholungsbedürftig aus. Ein kleines nach Kriegsende, im August 1945, von den Geschäft befindet sich darin. Auch gibt es im Russen in Brand gesteckt worden. Deshalb ha• Saal im Jahr etwa zwei Tanzveranstaltungen. ben sich die auf dem Hof niedergelassenen Po• Die Familie Mix (Mutter und Sohn) betreibt len in dem Schweinestall eine Wohnstätte heute ein Textilgeschäft in Verden am Dom. eingerichtet. Der Anblick ließ einen erschau• ern. Von dem Wohnhaus steht nur noch ein Gottlieb Schliwske führte uns in seinem Ein• kleines Mauerwerk. Ebenfalls ist ein Stallge• spänner zu seinem Grundstück auf dem Ab• bäude nicht mehr vorhanden. Gestrüpp und bau. Es kam mir vor, als ob sich in der Vergan• Buschwerk wuchern jetzt dort. Die Scheune genheit, in den zurückliegenden fünfunddrei• und der große Stall werden abgestützt und ßig Jahren, sehr wenig verändert hat. Die Häu• drohen einzustürzen. Ein Bulle stand angeket• ser sind allerdings älter geworden und drohen tet tief im Mist. Die beiden alten Leute sind zu verfallen. Sie sind jahrzehntelang nicht ge• wohl mit der Bewirtschaftung überfordert. strichen worden. Fehlende Fensterscheiben werden teilweise durch Pappe ersetzt. Die Die Kirche in Waltersdorf ist in den letzten Rampe von Fleischers Molkerei ist noch deut• Jahren vollständig restauriert worden. Dort lich zu erkennen. Auch konnten wir im Innen• finden heute nur katholische Gottesdienste raum Milchkannen sehen. Dort befindet sich statt. Alle Grabstätten sind verschwunden heute eine Milchablieferungsstelle. Die alte und durch Rasenflächen ersetzt. Über den Straße, auf der ich dreieinhalb Jahre zur Achthubschen Berg, wo bei der Flucht 1945 Schule gegangen bin, rief viele Erinnerungen alle Wagen quer standen und viele Unfälle wach. Die beiden Dorfteiche sind zugeschüttet passierten, traten wir über Liebstadt (Mila- So sieht heute das frühere Geschäfts- und Gasthaus von Paul Mix aus: Im Saal wird zweimal und verrohrt. Wir passierten Carl Werners kowo) die Rückfahrt nach Westdeutschland im Jahr getanzt Foto Wiedwald großen Bauernhof, dessen Gebäude für die dor• an. Erhard Wiedwald 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 12 Aktuelles £os £ftjjmiMIatt

doch an das besondere Verhältnis von Janßen zu den Aufgaben der Heimatpflege erinnert werden. Schon ein Jahr nach seinem Amtsan• Der Paten-Vater der Angerburgertrit t im Februar 1952 wurde der Heimatbund Rotenburg (Wümme) gegründet, der heute si• Helmut Janßen, Träger der goldenen Ehrennadel der LO, vollendet am 29. November das 70. Lebensjahr cher der mitgliederstärkste Heimatverein in Niedersachsen ist und der durch seine vielfäl• Rotenburg (Wümme) — Verwaltungsarbeit der damaligen Zeit stand seumsverbandes Niedersachsen weit über tige Aufgabenstellung immer wieder Beach• An diesem Sonnabend noch unter dem Einfluß der Militärgesetzge• den Rahmen des Kreises hinaus. Als Vorsit• tung im ganzen Land gefunden hat. leiert der irühere lang• bung der Besatzungsmächte. Damit hätte für zender der Arbeitsgemeinschaft „Friedhof und Zu den besonderen Aktivitäten dieses Hei• jährige Oberkreisdirek• einen leitenden Verwaltungsbeamten die Ge• Denkmal" in Kassel wirken sich seine Bestre• matbundes gehört, abgesehen von der Schaf• tor des Patenkreises An• fahr bestehen können, sich in den Aufgaben bungen um die Pflege von Friedhöfen und fung des Burgberggeländes mit seinem Hei• gerburg, Helmut Jan• des Alltags verlieren zu können. Anders bei Denkmäler sogar in einem größeren, über das matmuseum und dem Institut für Heimatfor• ßen, seinen 70. Geburts• Oberkreisdirektor Janßen, der sofort zielbe• Land hinausführenden Rahmen aus. Gleiches schung als mitgestaltendes Element des tag. Am 1. Juli 1951 trat wußt alle die Aufgaben anfaßte, die in die Zu• galt auch für seine Arbeit als Vertreter aller Stadtbildes der Kreisstadt, auch die verlegeri• Oberkreisdirektor Jan• kunft gerichtet waren und bei denen er immer Landkreise in der Bundesrepublik im Beirat sche Tätigkeit des Heimatbundes. des Deutschen Büchereiverbandes sowie als ßen in den Dienst des wieder das Vertrauen und die Unterstützung Am 4. Dezember 1962 wurde Helmut Jan• der Kreistage fand. Vertreter des Deutschen Landkreistages im Landkreises Rotenburg ßen mit Wirkung vom 29. November 1963 auf (Wümme). Schon nach gemeinsamen Ausschuß für Kulturarbeit bei Das besondere Augenmerk galt vor allen die Dauer von weiteren 12 Jahren als Ober• wenigen Monaten wurde der Kultusministerkonferenz der Bundeslän• Dingen in den letzten Jahren der Förderung kreisdirektor wiedergewählt. Seine Amtszeit seine aui sechs Monate bemessene Probezeit der. des Fremdenverkehrs. 18 Jahre lang leitete wäre damit 1975 zu Ende gegangen. Aufgrund abgekürzt, und er wurde am 29. November 1951 Besondere Verdienste hat sich Helmut Jan• Oberkreisdirektor Janßen den Kreisverband des Gesetzes zur Kreisreform wurde seine auf eine volle Amtszeit von 12 Jahren in das ßen durch die Übernahme und Pflege der Pa• Rotenburg des Deutschen Roten Kreuzes, Amtszeit aber bis zum 31. Dezember 1976 ver• Amt des Oberkreisdirektors berufen. Die tenschaft zum ostpreußischen Landkreis An• seine Aktivität führte zur Gründung des Mu- längert. Seitdem lebt er „im aktiven Ruhe• gerburg und bei der Begründung der Partner• schaft des Landkreises mit der Region St.-Foy- stand". la-Grande in Südfrankreich erworben. Unter Helmut Janßens Verantwortung Es begann vor über dreißig Jahren, als der wurden zu sichtbaren Zeichen der partner• Verjüngte Traditionswettkämpfe Soldat der Deutschen Wehrmacht, Helmut schaftlichen Patenschaft: Das Angerburger Janßen, in Ostpreußen den Kreis Angerburg Zimmer im Honigspeicher des Heimatmu• Leichtathleten aus den deutschen Ostgebieten mit Nachwuchs kennenlernte. Als dann vor 21 Jahren Bürger• seums in Rotenburg (Wümme), das Anger• meister Paul Wagner aus Neidenburg im Auf• burger Archiv und die Ostdeutsche Bücherei Celle — Die alte Herzogstadt war wie 1972 (Preußen Stettin) aus dem Jahr 1926, einen trag der Landsmannschaft Ostpreußen in Ro• im Institut für Heimatforschung, die Siedlung und 1979 auch in diesem Jahr wieder Austra• weiteren Film über das finnische Laufwunder tenburg erschien und den Landkreis fragte, ob der Angerburger im „Imkersfeld" und in der gungsort der schon traditionell gewordenen Nurmi, sowie zwei Aufzeichnungen der Tradi• er eine Patenschaft für einen ostpreußischen Zevener Straße in der Stadt Rotenburg, die Be• Wettkämpfe der ostdeutschen Leichtathleten. tionswettkämpfe von 1964 und 1968 in Berlin. Kreis übernehmen wollte, lautete die Ant• nennung von Straßen in Rotenburg, die auf die Die Teilnehmerzahl der alten Sportler wort: Ja, wir übernehmen die Patenschaft für Patenschaft hinweisen, wie Angerburger schrumpft verständlicherweise, aber dafür Das Treffen der ostdeutschen Leichtathle• den Kreis Angerburg. Oberkreisdirektor Jan• Straße, Upaltenweg, Rehsauer Weg u. a., der starten jetzt schon die Kinder und Enkelkinder ten in Celle fand seinen Abschluß mit dem ßen, gemeinsam mit Landrat Brunckhorst, er• Angerburger Literaturpreis des Landkreises dieser Athleten und halten die vor 27 Jahren Waldlauf über 10 000 Meter, an dem 50 Läufer wirkte eine einstimmige Beschlußfassung des Rotenburg, der bisher zwölfmal verliehen gegründete Tradition aufrecht. Die Teilneh• aller Altersklassen an den Start gingen. Hier ist Kreistags von Rotenburg (Wümme) zu dieser worden ist, die Anschaffung von Werken An• merzahl wurde noch vergrößert durch Jugend• besonders die Teilnahme des ostpreußischen Patenschaftsübernahme. Über zwei Jahr• gerburger bildender Künstler, so von Ursula liche und Schüler ansässiger Vereine; aber Schülers Robert Hinz (Jahrgang 1971) und sei• zehnte bestimmte der persönliche Einsatz von Enseleit, Georg Fugh u. a., die jährlichen An• auch aus anderen Bundesgebieten kamen Ju• ner Schwester Irene (Jahrgang 1968) zu erwäh• Janßen das weithin anerkannte Patenschafts• gerburger Tage (Hauptkreistreffen) seit 1955 gendliche, um an den Wettkämpfen teilzuneh• nen. Sie wurden in ihren Altersklassen jeweils verhältnis Rotenburg/Angerburg. Seine aus• im Sommer in Rotenburg, die jährliche hei• men. Sieger mit hervorragenden Zeiten. Wenn sie führliche Beantwortung der Frage „Sind Pa• matpolitische Arbeitstagung für alle Lands• so weiter trainieren, kann man von ihnen noch tenschaften noch sinnvoll ?" in einem Referat leute im Frühjahr im Institut für Heimatfor• Die Sieger erhielten künstlerisch wertvolle sehr gute Leistungen erwarten, und sie werden vor der Ostpreußischen Landesvertretung schung (seit 1963), sowie Ausstellungen und Urkunden, auf denen ostdeutsche Baudenk• einmal den deutschen Spitzensport berei• 1965 in Goslar ist auch in dem Jahrzehnt da• Publikationen in großer Zahl über Ostpreußen. mäler abgebildet sind, wie die Marienburg für chern. nach durch seine Worte und Taten immer Der Bundesvorstand der Landsmannschaft Westpreußen, das Tetschener Schloß für das wieder im positiven Sinn bestätigt worden. Ostpreußen würdigte diese Verdienste durch Sudetenland, die Haken-Terrasse in Stettin für Die Jahreshauptversammlung faßte den Be• die Verleihung des goldenen Ehrenzeichens Pommern, das Krantor für Danzig, das Bres• schluß, die Traditionswettkämpfe 1981 wieder So unvollkommen die Aufzählung dieser lauer Rathaus für Schlesien und das Königs• in Celle durchzuführen. . . H.M. Aufgabengebiete auch,nur.seinka^nn, so muß 1967 an den ersten Nicht-Ostpreußen. E./M. berger Schloß für Ostpreußen. Weiter konnten wertvolle Bücher aus den deutschen Ostgebie• ten als Preise für besonders gute Leistungen vergeben werden. Ein Teil dieser Prämien wurde von der Bundesgeschäftsführung der Die Geschichte einer Idee in Bildern Landsmannschaft Ostpreußen sowie vom Bund der Vertriebenen in Bonn zur Verfügung Wanderausstellung über den Deutschen Orden für den Ostkundeunterricht an den bayerischen Schulen gestellt. Die Stadt Celle stiftete drei Zinnbe• cher. Augsburg — Gerade noch rechtzeitig zur preußenstif tung, die die seinerzeitige Ausstel• sen König Ottokar II. übrigens die Stadt Kö• Kulturwarte-Tagung der Landesgruppe Bay• lung erarbeitet hatte, der Auftrag erteilt, eine nigsberg benannt wurde — bis nach Livland, Die sportlichen Wettkämpfe litten zunächst ern der Ost- und Westpreußen wurde eine Auswahl der vorhandenen Exponate nun• Estland und Schweden. Dokumentationen zu unter einem zu gering besetzten Kampfge• Wanderausstellung zum Thema „Der Deut• mehr zu einer Wanderausstellung in geeigne• Einzelthemen wie Symbole des Ordens, Wap• richt. Der Zeitplan konnte daher nicht einge• sche Orden — die Geschichte einer gesamt• ter Form zusammenzustellen. pen, Münzen und Städtesiegel unterstreichen halten werden, aber durch gute Improvisation abendländischen Idee in Bildern und Doku• Die Wanderausstellung umfaßt 50 Schau• die Vielschichtigkeit der Ausstellungsthema• des Sportwarts, Günter Tiller (VfB Breslau), menten" fertiggestellt und im Foyer der Augs• wände mit rund 200 Einzelbildern und Textta• tik. Darüber hinaus verdeutlicht die Ausstel• konnten die Wettkämpfe doch noch flott ab• burger Kongreßhalle erstmals gezeigt. Diese feln und ist mit Hilfe eines Aluminium-Rah• lung die große Kulturleistung der Ordensbrü• gewickelt werden. Anschließend traf man sich Aktion geht zurück auf eine Empfehlung des men-Systems leicht montier- und transpor• der auf allen Gebieten des Geisteslebens, der zur Jahreshauptversammlung und Wiederse• Bayerischen Landtags, das Ausstellungsmate- tierbar. Sie soll etwa 14 Tage bis 4 Wochen am Baukunst, des Siedlungswesens, der Landur• hensfeier im Celler Haus der Jugend. Der alte rial einer vor zwei Jahren zum gleichen Thema jeweiligen Ausstellungsort gezeigt werden, barmachung und der Sozialarbeit sowie die Vorstand wurde mit geringfügigen Änderun• im Münchener Haus des Deutschen Ostens damit die Schulen Gelegenheit haben, in so• organisatorische Leistung im Hinblick auf ein gen bestätigt. Im Mittelpunkt der Wiederse• gezeigten Ausstellung für den Ostkunde- genannten Unterrichtsgängen die Ausstellung vorbildlich geführtes Verwaltungssystem und hensfeier standen die Ansprache des 1. Vorsit• Unterricht an den bayerischen Schulen zu• zu besuchen. ein fortschrittliches Heerwesen. zenden, Erich Pawlak (VfB Breslau), und die gänglich zu machen. Dieser Vorschlag wurde Inhaltlich beginnt die Ausstellung mit einer Ziel der Ausstellung sei es, so definierte ihr Vorführungen selten gezeigter Sportfilme. vom Bayerischen Staatsministerium für Ar• Dokumentation über die Ursprünge des Or• Initiator, Dr. Heinz Radke, der auch die Pla• Man sah den Weltrekordlauf von Dr. Pelzer beit und Sozialordnung der Ost- und West- dens in Jerusalem und Akkon und folgt dann nung, Zusammenstellung und Gestaltung der seinem geschichtlichen Werdegang bis in un• Wanderausstellung durchgeführt hat, „im Zu• sere Tage. Sie veranschaulicht die Ausbrei• sammenhang mit dem Europa-Gedanken zu tung des Deutschen Ordens in ganz Europa zeigen, wie sehr die gesamtdeutschen und Erlebnisberichte werden gesucht über Zypern, Griechenland, Italien, Spanien, europäischen Traditionen im ostdeutschen Burgund, Elsaß-Lothringen, die Niederlande, Kulturerbe verankert sind, und daß es auch Dänische Dokumentation über deutsche Flüchtlinge vorbereitet Österreich, Südtirol und Böhmen — nach des• heute noch Aufgabe besonders der Heimat• vertriebenen sein muß — wie einst der Deut• Hamburg — Vor etwa 20 Jahren wurde ein sche Orden — eine kulturelle und politische dänischer Student in Tübingen von einem Mittlerrolle zu übernehmen hin zu den Staaten deutschen Kommilitonen auf dänisch ange• des Ostens, die ja auch ein Teil Gesamteuro• sprochen. Dabei stellte sich heraus, daß der pas sind". junge Deutsche in der Zeit von 1945 bis 1948 in In Zusammenarbeit mit dem Bund der Ver• einem Flüchtlingslager in Dänemark gewesen triebenen, dem Haus des Deutschen Ostens war. Damals reifte bei unserem dänischen und den landsmannschaftlichen Gruppen Freund, der heute Studiendirektor ist, der Ent• wird die Ausstellung ab Januar 1981 dann tur• schluß, das Geschehen der damaligen Zeit nusmäßig in zentral gelegenen Städten aufge• wissenschaftlich zu untersuchen und darüber baut und gezeigt werden. Die jeweiligen Aus• ein Buch in dänischer und deutscher Sprache steller brauchen lediglich die Räumlichkeiten zu schreiben. Zwischenzeitlich hat er sehr viel zur Verfügung zu stellen sowie Transport-, Material in Form von Briefen und Erlebnisbe• Aufbau- und Versicherungskosten zu über• richten dänischer Beamter, Inspektoren der nehmen, wobei je nach Möglichkeiten staatli• Aufnahmelager und deutscher Flüchtlinge che Zuschüsse in Anspruch genommen wer• und Ärzte gesammelt. Um ein möglichst um• den sollten. Die etwa 1,50 x 1,20 m großen fassendes Bild zu zeichnen, benötigt er aber Schauwände sind, ebenso wie die Aluminium- noch die Mitarbeit von Landsleuten, die da• Stützen und -Zargen, in Spezialkisten ver• mals im Alter zwischen 10 und etwa 30 Jahren packt und in Kleinlastwagen transportierbar. oder älter waren und ihre Erlebnisse und Ge• An der Ausstellung interessierte Gruppen fühle im Zusammenhang mit der Flucht nach und Institutionen können sich mit Anfragen Dänemark wiedergeben wollen. jederzeit an die Ost- und Westpreußenstiftung Meldungen mit Namen, Alter, Beruf, in Bayern wenden. Es besteht selbstverständ• Adresse und Telefonnummer werden erbeten Deutsche Flüchtlingskinder im Lager des Dorfes Hamborg bei Hanstholm im nordwestlichen lich die Möglichkeit, die Wanderausstellung an „Das Ostpreußenblatt", Stichwort „Doku• Teil von Dänemark: Weihnachten 1945 mit dem Amateurtheater. Die Kleider waren aus Krepp• auch für Orte außerhalb Bayerns anzufordern. mentation Dänemark". B.L. papier hergestellt D. R. 29. November 1980 - Folge 48 - Seite 13 IMS £ftprrurunblnti Soziales

Lastenausgleich: Reckt im mittag

Zeitpunkt des Schadensfalls ist wichtig Neues aus der Rechtssprechung Die Antragsfristen für Grundstücksschäden in Mitteldeutschland sind jetzt neu geregelt worden Die Höhe des Unterhaltsbedarfs der Frau BONN — In den vergangenen Jahren haben sich die Verfügungsmöglichkeiten der Eigen• frage konkrete Auskünfte über Vermögens• richtet sich nach den Lebensverhältnissen der tümer von Grundvermögen in der „DDR" und Ost-Berlin zunehmend verschlechtert Dies hat werte in Mitteldeutschland erteilt und nimmt Ehegatten im Zeitpunkt der Scheidung. Ist es zw angsläufig zu einer schrittweisen Erweiterung der Vorschriften über die Anerkennung ei• die Behörde dabei auf bestimmte Vorschriften auf dieser Basis zu einer Einigung zwischen ner Wegnahme solcher Grundstücke nach dem Beweissicherungs- und Feststellungsgesetz (z. B. Anordnung Nr. 2 vom 20. August 1958) den Partnern über die zu leistende Unterhalts• (BFG) geführt Die Neuregelungen sind durch entsprechende Rundschreiben des Präsidenten Bezug, so können solche Auskünfte gegebe• zahlung gekommen, so ist der Mann auch dann des Bundesausgleichsamts (BAA) jeweils bekanntgemacht worden. nenfalls als Nachweis der Wegnahme dienen. noch daran gebunden, wenn die Frau nicht Das gleiche gilt, wenn in der Auskunft mitge• mehr — wie vereinbart — in seinem Gewerbe• Für die Geschädigten ist es in diesen Fällen stück bis zur Höhe des Verkehrswerts bzw. bis teilt wird, das betreffende Wirtschaftsgut sei in betrieb mitarbeitet. Beruft sich der Mann auf von besonderer Bedeutung, wann der Zeit• zu 140 v. H. des Einheitswerts (Ersatzeinheits• Volkseigentum überführt worden, und keine Beschränkung seiner Leistungsfähigkeit unter punkt der Schädigung jeweils angenommen werts) mit Aufbaugrundschulden oder -hypo- Anhaltspunkte vorliegen, daß für die Inan• Hinweis auf das steuerpflichtige Einkommen wird. Dies hat zunächst unmittelbare Auswir• theken belastet wurde und der Eigentümer spruchnahme eine Entschädigung (z.B. nach aus seinem Gewerbe, so muß er seine Einnah• kungen für den Verzinsungsbeginn und in ei• oder der Verwalter der Belastung nicht oder der Aufbaugesetzgebung der „DDR") zusteht. men und Aufwendungen im einzelnen so dar• nem Teil der Schadensfälle auch dafür, ob ein nur zum Teil zugestimmt hat. Dies bedeutet Sofern der konkrete Schadenszeitpunkt in stellen, daß die allein steuerlich beachtlichen neuer Antrag nach dem BFG gestellt werden eine Erweiterung der früheren Regelung, wo• solchen Fällen nicht ermittelt werden kann, ist Aufwendungen von solchen, die unterhalts• kann oder ob ein bereits früher gestellter An• nach ein Schaden bei entsprechender Bela• grundsätzlich der Zeitpunkt, zu dem das jewei• rechtlich von Bedeutung sind, abgegrenzt trag in die nach dem Gesetz vorgesehene An• stung nur dann bejaht werden konnte, wenn lige Auskunftschreiben verfaßt wurde, als werden. (BGH - IV b ZR 510/80) tragsfrist fällt. Dabei geht die grundsätzliche sich das Grundstück in privatstaatlicher Ver• Schadenszeitpunkt zugrundezulegen. Mit die• Regelung dahin, daß Schäden, die erst nach Das Läuten der Kirchenglocken muß von waltung befand, also von der VEB-kommuna- sem Zeitpunkt beginnt dann grundsätzlich den Anwohnern normalerweise hingenom• dem 31. Dezember 1972 eingetreten sind (so• len Wohnungsverwaltung betreut wurde, und auch die dreijährige Antragsfrist zu laufen. Ist genannte Spätschäden), nur innerhalb eines men werden, wenn es aus liturgischen Grün• die Belastung ohne Zustimmung des Eigentü• eine frühere Schadensanmeldung abgelehnt den geschieht und damit zur Religionsaus• Zeitraums von drei Jahren nach dem Scha• mers erfolgt war. worden, so kann der Geschädigte unter Vor• denseintritt angemeldet werden können. übung gehört. Ein Unterlassungsanspruch der Für die erweiterte Anerkennung solcher lage der Auskunft der „DDR"-Behörde formlos sich belästigt fühlenden Nachbarn ist nur aus• Insoweit gilt für die nachstehenden 4 Scha• Wegnahmefälle ist die Festlegung des Scha• das Wiederaufgreifen des Verfahrens bean• nahmsweise dann anzuerkennen, wenn zwei• denskomplexe folgendes: denszeitpunktes auf den Wechsel der tatsäch• tragen. felsfrei eine Störung der öffentlichen Sicher• Belastung von Grundstücken mit Aufbau• lichen Verhältnisse abzustellen. Aus Gründen Behandlung größerer Mietwohngrund• heit und Ordnung vorliegt, die unter den Ge• grundschulden. Nach dem Rundschreiben des der Verwaltungsvereinfachung ist dabei pau• stücke. Bei Mietwohngrundstücken mit drei sichtspunkten der polizeilichen Gefahrenab• Präsidenten des Bundesausgleichamts vom 2. schal der Zeitpunkt des Erlasses der Neurege• und mehr Wohnungen, die bisher noch nicht wehr ein Einschreiten erfordert. Auch ein Läu• Januar 1980 ist ein Schaden an Grundvermö• lung durch das BAA (2. Januar 1980) zugrun• als weggenommen behandelt werden konn• ten morgens 6.00 Uhr und abends nach gen mit Rücksicht auf die geänderten Verhält• dezulegen. Mit diesem Zeitpunkt beginnt da• ten, ist nach dem Rundschreiben des Präsiden• 20.00 Uhr muß nach einem Beschluß des Ver• nisse im Schadensgebiet auch dann anzuer• her auch der Lauf der dreijährigen ten des Bundesausgleichsamtes vom 3. Sep• waltungsgerichtshofs München geduldet kennen, wenn ein privat verwaltetes Grund• Antragsfrist. tember 1980 ab sofort ohne weiteren Scha• werden. (VGH München, Beschl. - Nr. 157 VII) densnachweis eine Wegnahme im Sinne des Ein ortsrechtliches Verbot, durch das Durch formlosen Antrag abgelehnte Schadensmeldung wiederaufgreifen BFG anzuerkennen. Das gleiche gilt für ge- Lichtwerbung in einem Gebiet von histori• mischt-genutzte Grundstücke und für Ge• scher, künstlerischer oder städtebaulicher Be• Ist ein früher gestellter Schadensantrag vor Als Schadenszeitpunkt wird in diesen Fäl• schäftsgrundstücke. Ausgenommen von die• deutung untersagt wird, verstößt nicht gegen Inkrafttreten der Neuregelung abgelehnt wor• len zur Vereinfachung pauschal der 1. Januar ser Regelung sind solche Grundstücke, die sich Artikel 14 Grundgesetz. (BVerwG - 4 C 44) den, so muß der Geschädigte beim Aus• 1979 angenommen, sofern sich nicht aus• in der Verfügungsgewalt erbberechtigter Per• gleichsamt das Wiederaufgreifen des Verfah• nahmsweise im Einzelfall Anhaltspunkte da• sonen, d.h. solcher Personen befinden, die rens formlos beantragen. Ist der Schaden noch für ergeben, daß eine Nacherfassung bisher nach den Verhältnissen im Schadenszeit• Arbeits- und Sozialrecht nicht angemeldet gewesen, so kann ein Antrag unterblieben ist. In den hiernach anzuerken• punkt gesetzliche Erben wären oder als testa• Unter Unfallversicherungsschutz stehen noch bis zum 31. Januar 1983 gestellt werden. nenden Nacherfassungsfällen erübrigt sich mentarische Erben eingesetzt sind. Arbeitslose, wenn sie auf Veranlassung des Wird ein Grundstück erst künftig in der ge• also künftig eine gesonderte Anfrage an die Als pauschaler Schadenszeitpunkt gilt in Arbeitsamtes einen Arbeitgeber zum Einstel• nannten Höhe belastet, so ist für die Festset• Behörden der „DDR", ob ein Grundstück staat• diesen Fällen der 1. September 1980. Das be• lungsgespräch aufsuchen und dabei verun• zung des Schadenszeitpunktes und damit für licher Verwaltung unterstellt wurde. War in deutet, daß Geschädigte, die bisher noch kei• glücken. Das gilt auch, wenn der Arbeitgeber den Beginn der dreijährigen Antragsfrist der diesen Fällen eine frühere Schadensanmel• nen Schadensantrag gestellt haben, den Scha• vor Arbeitsaufnahme mehrmals aufgesucht Tag der Grundstücksbelastung in der gefor• dung abgelehnt worden, so ist das Verfahren den noch bis zum 30. September 1983 anmel• werden muß. Zuständig für die Versicherung derten Höhe maßgebend. auf formlosen Antrag des Geschädigten von den können. War bereits ein Feststellungsan• ist das Arbeitsamt, d. h. die Bundesanstalt für Nacherfassung von Grundvermögen auf• der Behörde wiederaufzugreifen. Ist bisher trag eingereicht und abgelehnt worden, so ist Arbeit. (BSG - 2 RU 103/79) grund der Sicherungsverordnung. In Fällen, noch keine Anmeldung erfolgt, so kann ein der Antrag von Amts wegen (also ohne Neuan• Kindergeld aus ausländischen Renten (hier: in denen Grundbesitz spätestens am 10. Juni neuer Antrag noch bis zum 31. Januar 1982 ge• trag) wiederaufzugreifen. Im letzteren Falle Militärinvalidenrente für Dienste in der fran• 1953 im Eigentum von Personen stand, die stellt werden. empfiehlt sich jedoch für den Antragsteller, zösischen Fremdenlegion) müssen voll auf das entweder zuvor das Schadensgebiet mit be• Auskunftserteilung durch „DDR,,-Stellen. beim Ausgleichsamt anzufragen, wann mit der deutsche Kindergeld angerechnet werden. hördlicher Erlaubnis verlassen haben oder die Werden in anderen Fällen durch mitteldeut• Aufnahme der Bearbeitung seines Falles nach Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts stets außerhalb lebten, kann grundsätzlich da• sche Behörden aufgrund der Zusage der Regie• dieser Neuregelung zu rechnen ist. ist ein Doppelbezug an Kindergeld unzulässig, von ausgegangen werden, daß das Vermögen rung der „DDR" vom September 1976 auf An- Franz H. Buch weil dadurch u.a. auch deutsche Kriegsbe• durch sogenannte Nacherfassung nach § 6 der schädigte benachteiligt wären. (BSG - 8 Kg Sicherungsverordnung vom 17. Juli 1952 ent• 2/80) eignet worden ist. Gesundheitswesen: Mieturteile in Stichworten Private oder gesetzliche Krankenversicherung: Appell deutscher Ernährungsforscher Im Wege der Ersatzvornahme kann der GELDSPAREN DURCH BEITRAGSVERGLEICH Mieter die allgemein genutzten Teile des Hau• Bei Vitamin-B-Mangel leiden Stoffwechsel und Durchblutung ses reinigen lassen, wenn der Vermieter seiner Verpflichtung zur Gebrauchsüberlassung (zu HAMBURG — Deutsche Ernährungsforscher appellieren an Stammtischbrüder, Party• der auch die Reinigungspflicht gehört) nicht Versicherte: freunde und Abendschöppner: Passen Sie in den kommenden langen, feucht-festlichen Win- Eintrittsalter 33 nachkommt. Das gilt auch, wenn die anderen tcniiK Ilten auf Ihren \ itamin-B-l laushalt auf. Sonst leidet möglicherweise Ihr Nervenkostüm, Ihr Mietparteien im Haus ihre Reinigungspflicht Monatsgehalt Stoffwechsel und die Durchblutung Ihres Körpers Not über 3300 DM Beitrag GKV* Beitrag PKV** nicht erfüllen. (AB Bonn - 5 C 286/79) 1981 Die Gefahr liegt nach den Untersuchungen Zusammenhang u. a. das in Apotheken erhält• Das Versagen der Zustimmung zur Tierhal• 216,1 5 des Bonner Wissenschaftlers Dr. Roland liche Mittel „Municaps" hervor. Darin sind die tung durch den Vermieter ist treu widrig, wenn Alleinstehender Mann Bitsch (er bezieht sich zunächst auf Studien an alkoholkritischen Vitamine B1, B 6 und Nico• keine gewichtigen Gründe dafür vorliegen. Be• 1 Alkoholkranken) im verstärkten und dabei tinsäureamid ausgewogen dosiert enthalten. lästigungen durch Geruch, Lärm, Schmutz und Alleinstehende Frau | 1283,39 anhaltenden Alkoholgenuß. Hier kann es in• Die wachsende Bedeutung des Ausgleichs Beeinträchtigungen der Hygiene, die durch folge „Entgleisung" des Leberstoffwechsels von Vitamin-Defiziten insbesondere der B- Tiere ausgehen oder durch sie verursacht wer• Berufstätiges Ehepaar 499,54 und durch Schädigung der Schleimhaut des Gruppe macht der Schweizer Vorsorgemedi• den, berechtigen den Vermieter zur Verweige• ohne Kinder Verdauungstraktes zu bedrohlichen Mängeln ziner Professor Dr. Günther Ritzel deutlich. rung bzw. zum Widerruf der Zustimmung. (LG

Berufstätiges Ehepaar 57784 an lebenswichtigen B-Vitaminen kommen. Danach sind bei uns bis zu 26 Prozent großer Köln-6 S 151/79) 1 Kind unter 15 Jahren Dr. Bitsch vom Institut für Ernährungswis• Bevölkerungsgruppen mangelversorgt. Ange• Beweispflichtig ist der Vermieter für die Ehepaar.nur Ehemann I 392,70 523,74 senschaft der Rheinischen Friedrich-Wil• sichts des noch immer wachsenden Alkohol• Behauptung, Feuchtigkeit und Nässe in der berufstätig. 1 Kind helm-Universität Bonn: Kombinierte Mängel konsums in der Bundesrepublik eine alarmie• Wohnung seien vom Mieter schuldhaft her• * DAK-Satz ** Durchschnittlicher Tarif drohen unter anderem bei den Vitaminen B 1, rende Bilanz. beigeführt worden. (AG Miesbach - C 605/79) von 5 Unternehmen (ohne Selbstbeteiligungi B 6 und bei dem ebenfalls zur Vitamin-B- Inbegriffen in den Spaß an der Freude sind Vor Eintragung in das Grundbuch kann der Gruppe zählenden Nicotinsäureamid. So kön• die Gefahren gesundheitschädlicher „Nach• neue Eigentümer ein Mietverhältnis nicht DÜSSELDORF — Anfang nächsten Jahres nen Mangelerscheinungen an Vitamin B 1 zu wehen". Wo hört der Spaß auf? Wo liegt die kündigen. (AG Friedberg/Hessen - C 412/79) stellt sich für viele Angestellte die Frage, ob Magen-Darmstörungen, Nervosität und Kreis• Grenze, an der Alkoholgenuß gerade im Blick für sie eine private oder eine gesetzliche laufstörungen führen. Bei Vitamin B-6-Mangel auf den durch ihn verursachten Vitaminman• Kraftfahrzeugrecht Krankenversicherung preiswerter ist Gene• drohen Schleimhautentzündungen, Nerven• gel schädlich zu werden beginnt? rell gilt wohl, daß für Alleinstehende und be• störungen, Krämpfe und Hauterkrankungen. Bei Männern nennen die Experten als „kriti• Ist aufgrund der Einziehung eines Pk ws der rufstätige Ehepaare eine private Krankenver• Das Fehlen von Nicotinsäureamid kann sche Marke" 80 Gramm reinen Alkohols pro Kraftfahrzeugbrief zu beschlagnahmen, so be• sicherung fPKV) günstiger ist Bei Familien Durchblutungsstörungen zur Folge haben. Tag. Das sind etwa 2 Liter Bier oder 1 Liter darf die dazu erforderliche Wohnungsdurch• mit Kindern und nur einem Verdiener ist im Dr. Bitsch wörtlich: „Neben den Störungen Wein oder maximal 10 kleine Schnäpse. Die suchung einer entsprechenden Anordnung allgemeinen eine gesetzliche Krankenversi• im Magen-Darmbereich und im Leberstoff• „leberempfindlicheren" Damen vertragen durch den Strafrichter. (AG Braunschweig, Be• cherung (GKV) billiger. Allerdings bietet die wechsel sind Komplikationen und Funktions• weit weniger, sie geraten schon ab etwa 0,7 Li• schl. - 10 DS 114 Js 15420/79) PK V die Möglichkeit, durch Selbstbeteiligung einbußen im Bereich des peripheren und Zen• ter Bier, 1/4 Liter Wein oder 3 bis 4 Gläschen Der Halter eines Kraftfahrzeugs ist für des• an den eigenen Krankheitskosten die Beiträge tralen Nervensystems als die schwerwiegend• Schnaps in den Gefahrenbereich. sen Verkehrssicherheit verantwortlich. Nicht zum Teil erheblich zu senken, so daß auch in sten Folgeerscheinungen langfristig überhöh• Auf alle Fälle sollte man den Rat erfahrener immer aber ist er mit dem Eigentümer des Kfz diesem Fall eine private Krankenversiche• ter Alkoholzufuhr anzusehen." Mediziner beherzigen: Nach einem großen identisch, dann nämlich nicht, wenn ihm das rung durchaus beitragsgünstiger sein kann. Als taugliche Mittel zur Abwehr derartiger Zechgelage, bei dem über Gebühr getrunken Kraftfahrzeug nur zum Gebrauch überlassen Vor allem dann, wenn die Privatbehandlung Beschwerden verwies Ernährungswissen• wurde, empfehlen sich mindestens zwei Tage worden ist. Als Halter gilt, wer die Verfü• im Krankenhaus mit Unterbringung in Ein- schaftler Bitsch bei einer Expertenkonferenz strikte Alkoholpause. In dieser Zeit kann sich gungsgewalt über den Wagen hat und für die oder Zweibettzimmer gewünscht wird und in Hamburg auf entsprechende Vitamin-Prä• die Leber wieder erholen, für die allerdings laufenden Kosten wie Benzin, Steuer und Ver• deshalb eine Zusatzversicherung zur GKV parate. Der prominente Wiener Sportmedizi• beim Dauertrinken große Gefahr besteht. sicherung aufkommt. (BayObLG - 1 OB OWi nötig wäre. Schaubild Condor ner Professor Dr. Ludwig Prokop hob in diesem M. J. 96/80) Glückwünsche £ü5 £fi|Jtcußfnblau 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 14

zum 80. Geburtstag Schimanski, Maria, geb. Prigaht, aus Geierswalde, tun gtotuhcccn. . • Bromand, Elise, geb. Reichwaldt, aus Kelchendorf, Kreis Osterode, jetzt Marktstraße 9, 3056 Reh• Kreis Lyck, jetzt Christianstraße 114, 2350 burg-Loccum 2,0.T. Loccum, am 28. November Neumünster, am 2. Dezember Schubert, Werner, Rittmeister der Reserve (R.R 2), Zum 99. Geburtstag Knizia, Minna, aus Neu-Schiemanen, Kreis Ortels- Denda, Emil, aus Mensguth Vorwerk, Kreis Ortels• aus Angerburg, jetzt Riedweg 28, 3012 Kasper, Amalie, geb. Danowski, aus Angerburg, Be- burg, jetzt Oberer Graben 8,7918 Illertissen, am burg, jetzt Wilmersdorfweg 27,3000 Hannover, Langenhagen thesda-Gut, jetzt Im Toppen 11,2991 Börger.am 3. Dezember am 5. Dezember Staffensky, Paul, aus Königsberg, Steile Straße 6, 2. Dezember Lendzian, Emilie, geb. Sbosny, aus Stradaunen, Eckert, Otto, aus Milken, Kreis Lotzen, jetzt Heb• jetzt Lothnarstraße 180, 4100 Duisburg 1, am 6. Kreis Lyck, jetzt Meylantstraße 84, 4600 Dort• belstraße 8,2190 Cuxhaven, am 25. November Dezember . zum 95. Geburtstag mund-Wickede, am 6. Dezember Görke, Max, aus Heiligenbeil, Bismarckstraße, und Tatar, Martha, aus Taulensee, Kreis Osterode, jetzt Ollesch, Margarete, aus Angerburg, Töpferstraße, Staschik, Emil, aus Groß-Kessel, Kreis Johannis• Allenburg, Kreis Wehlau, jetzt Haselweg 8,7936 St.-Johannes-Weg 26, 7518 Bretten, am 11. jetzt Altenheim Zi. 217, Fidicinstraße 2/3, 1000 burg, jetzt bei M. Michaelis, Carl-Benz-Straße 2, Allmendingen, am 4. Dezember November Berlin, am 5. Dezember 7550 Rastatt, am 2. Dezember Goronzy, Marie, aus Passenheim, Kreis Ortelsburg, Tomescheid, Karl, aus Eydtkuhnen, Kreis Eben• jetzt Saarstraße 25, 5000 Köln 50, am 3. zum 75. Geburtstag zum 93. Geburtstag rode, jetzt Imbrosweg 49,1000 Berlin 42, am 21. Dezember Arend, Erich, aus Seestadt Pillau II, Postmeister- Krosta, Marie, geb. Buber, aus Schnittken, Kreis November Gullatz, Franz, aus Goldap und Königsberg, Gnei- Wagner-Straße 1, jetzt Düsternbrooker Weg 61, Sensburg, jetzt Untere Dorfstraße 24,. 3474 Boff• senaustraße 17, jetzt Friedrichstraße 37, 2247 2300 Kiel, am 6. Dezember zen, am 1. Dezember zum 85. Geburtstag Lunden, am 23. November Bobrowski, Richard, aus Hansbruch, Kreis Lyck, Schulz, Gusti, geb. Nestrowitz, aus Königsberg, Boldt, Erna, geb. Neumann, aus Tharau, Kreis Preu- Hoffmann, Reinhold, Hauptlehrer i. R., aus Bern• jetzt Rosenstraße 4, 4007 Gehrden, am 6. Dezember Beekstraße 40, und Mensguth, Kreis Orteisburg, v ßisch Eylau, jetzt Stephanusweg 14,4800 Biele- hardseck, Kreis Insterburg, jetzt Kieler Straße jetzt Düppelstraße 32, 1000 Berlin, am 1. ' feld 13, am 5. Dezember 669, 2350 Neumünster 2, am 24. November Broese, Gerhard, aus Widminnen, Kreis Lotzen, Dezember Jüngling, Agnes, aus Kobbelbude, Kreis Königs• Jeroch, Gustav, aus Soffen, Kreis Lyck, jetzt Lupi• jetzt Esteburgring 16, 2155 Jork 1, am 3. berg-Land, jetzt Sudetendeutschestraße 19, nenweg 21, 3170 Gifhorn, am 5. Dezember Dezember zum 92. Geburtstag 8800 Ansbach, am 1. Dezember Kafka, Adolf, aus Thomken, Kreis Lyck, jetzt Schil• Buzilowski, Ludwig, aus Neuendorf, Kreis Lyck, Juschka, Helene, aus Klein-Gerdauen, Kreis Ger• Lorkowski, Martha, aus Orteisburg, jetzt Don• lerstraße 30, 4990 Lübbecke, am 2. Dezember jetzt Oher Weg 34, 2037 Reinbek, am 2. dauen, und Tilsit, Grünwalder Straße 8, jetzt Am auschwabenstraße 6 D, 4800 Bielefeld, am 7. Kastka, Martha, aus Schwenten, Kreis Angerburg, Dezember Goldberg 12, 2872 Hude, am 30. November Dezember jetzt Im Sandstich 8,3043 Schneverdingen, am 1. Dembski, Anna, geb. Kalkowski, aus Lyck, jetzt Vie- Raudies, Emma, geb. Losch, aus Leinau, Kreis Or- Poel, Karl, aus Großalbrechtsort, Kreis Orteisburg, Dezember tingstraße 8, 4640 Wattenscheid, am 2. telsburg, jetzt Auf den Eichen 16,5860 Iserlohn, jetzt Rökenstraße 21, 4690 Herne 2, am 4. Kösling, Auguste, geb. Rautenberg, aus Groß-Bar- Dezember am 3. Dezember Dezember then, Kreis Königsberg-Land, jetzt Bandritter• Dietsch, Anna, geb. Geyer, aus Willenberg, Kreis Tyburcy, Richard, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm- weg 24, 2054 Geesthacht, am 5. Dezember Ortelsburg, jetzt Lütjeseer Straße 14, 2077 Trit• zum 91. Geburtstag Straße 136, jetzt Braunstraße 15 c, 2850 Bremer• Lipp, Walter, aus Allenburg, Kreis Wehlau, jetzt tau, am 3. Dezember Czielsielsky, Anna, aus Rödental, Kreis Lotzen, haven, am 3. Dezember 2054 Geesthacht, am 20. November Hundsdörfer, Charlotte, geb. Kornacz, aus Eichen• jetzt Altenheimathof, 2831 Attinghausen, am 4. Loevenich, Gertrud, geb. Wölk, aus Ranglacken, see, Kreis Lyck, jetzt Eichendorffstraße 38,4020 Dezember zum 84. Geburtstag Kreis Insterburg, jetzt Saarstraße 12,5190 Stol• Mettmann, am 3. Dezember berg, am 1. Dezember Kaltenbach, Edwin, aus Auersberg, Kreis Lyck, jetzt Klein, Berta, aus Osterode, Wilhelmstraße 5, jetzt Demange, Lieschen, geb. Weick, aus Leegen, Kreis bei Tochter Grete Klein, Neumeisterstraße 4, Podehl, Auguste, aus Angerburg, Lötzener Straße, Sonderburger Straße 4 c, 2390 Flensburg, am 4. Ebenrode, jetzt Siedlung Nr. 7, 3331 Lauingen, Dezember 1000 Berlin 20, am 2. Dezember am 6. Dezember jetzt Gartenstraße 29, 5820 Gevelsberg, am 1. Lumma, Karl, Schmiede- und Oberbrandmeister, Dezember Lask, Max, aus Bergenau, Kreis Treuburg, jetzt Dietschmann, Marie, aus Lompönen, Memelland, Schinkelstraße 67, 4000 Düsseldorf 1, am 24. aus Wildenau, Kreis Orteisburg, jetzt Sandberg jetzt Westerbachstraße 8,4990 Lübbecke, am 7. Powilleit, Otto, aus Flußfelde, Kreis Schloßberg, 84, 2210 Itzehoe, am 5. Dezember jetzt Pulverstraße 26, 2211 Reher, am 27. November Dezember November Niklas, Friedrich, aus Renkussen, Kreis Lyck, jetzt Neumann, Julius, aus Gurren, Kreis Angerburg, zum 90. Geburtstag Schanko, Frieda, geb. Lokowandt, aus Rotbach, Bahlenstraße 2,4000 Düsseldorf-Wersten, am 3. jetzt Lipper Hellweg 280 a, 4800 Bielefeld, am 5. Dezember Alexander, Flora, geb. Rudzick, aus Wehlau, jetzt Dezember Kreis Lyck, jetzt Auf der Reihe 75,4300 Essen 12, bei ihrer Tochter Hertel Didjurgeit, Schleswiger Sprenger, Marie, geb. Folger, aus Bunden, Kreis am 2. Dezember Fortsetzung auf Seite 16 Straße 43, 2390 Flensburg, am 1. Dezember Preußisch Holland, jetzt Herzogweg 202, Sef• Liebe, Anna, geb. Fischer, aus Königsberg-Modet- fent, 5100 Aachen, am 3. Dezember ^^^^^^^^^^^^ ten, jetzt Alter Kieler Weg 17,2309 Kleinbarkau, am 1. Dezember zum 83. Geburtstag Michalzik, Auguste, aus Lyck, Morgenstraße 4, jetzt Daeg, Hans, Dipl.-Ing., aus Orteisburg, Försterei Gi- Grüße zu Weihnachten und Neujahr bei Holeschke, Rosenstraße 11,3163 Sehnde, am söwen, jetzt Virchowstraße 7,3380 Goslar, am 5. 6. Dezember Dezember „Bringen Sie in diesem Jahr auch wieder die kleinen Anzeigen zu Weihnachten?" Norkowski, Auguste, aus Gellen, Kreis Orteisburg, Glaß, Gustav, Kaufmann, aus Wehlau, Hammerweg fragte vor einiger Zeit eine Leserin aus Heidelberg bei uns im Ostpreußenhaus in Ham• jetzt Zur Bischofsmühle 66, 5144 Wegberg, am burg an. „Wissen Sie, ich bin schon über achtzig Jahre alt, und das Schreiben fällt mir 27. November 2, jetzt Kurfürstendamm 11,2904 Sandkrug, am Osenger, Adam, aus Millau, Kreis Lyk, jetzt Nuß' 3. Dezember schwer. Aber ich möchte doch alle meine Freunde und Bekannten aus der Heimat grü• baumWee-'l 1,4780 Lippstadt; am7. Dezember Haupt, Mariechen, geb. Scharffetter, aus Posses• ßen und ihnen ein gutes neues Jahr wünschen!" Porteck?, Marie, aus Liska-Schaäken, Kreis Königs- sern, Kreis Angerburg, jetz Löhlstraße 2, 6740 Dieser treuen Leserin sowie allen anderen Beziehern unserer Zeitung können wir benfl'ated, jetzt Oder-Neiße-Weg 63, 3204 Landau, am 7. Dezember eine erfreuliche Mitteilung machen: Auch in diesem Jahr werden wir wieder nach dem Nordstemmen 5, am 2. Dezember Kossakowski, Wilhelmine, aus Lyck, Bismarck• straße 13, jetzt Bahnhofstraße 2 A, 3418 Uslar, am Motto „Ostpreußen grüßen Ostpreußen" Kleinanzeigen zum besonders günstigen Preis 3. Dezember in der Weihnachtsausgabe veröffentlichen und damit Ihnen, liebe Landsleute, die Ge• zum 89. Geburtstag Schumann, Fritz, aus Gumbinnen, jetzt Vogesen- legenheit geben, Ihren früheren Nachbarn, Schulkameraden, Freunden und Bekannten Meissner, Martha, geb. Jagusch, aus Bergfriede, straße 6, 6741 Ingenheim, am 2. Dezember einen lieben Gruß zukommen zu lassen. jetzt Kreisaltersheim, 4933 Blomberg, am 4. Szczepanski, Maria, verw. Zwingelberg, geb. Ku- Gerade in der Zeit um Weihnachten und Neujahr wandern die Gedanken oft zurück Dezember j awa, aus Wartenburg, Kreis Alienstein, jetzt El• in die Heimat, und manch einer fragt sich, was ist wohl aus meinen Freunden geworden. Neufang, Fritz, aus Ragnit, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt saßstraße 82, 5100 Aachen, am 5. Dezember Friedehorst, Haus 16 a, Rotdornallee 64, 2820 Wie groß wird dann die Freude sein, wenn man sich nach Jahrzehnten wiederfindet Ulmer, Emilie, aus Erben, Kreis Ortelsburg, jetzt durch eine kleine Grußanzeige, die so aussehen wird: Bremen 77, am 6. Dezember Zum Tannengarten 128, 3260 Rinteln 1, am 1. Niederstraßer, Käte, aus Widminnen, Kreis Lotzen, Dezember jetzt Altenheim, Memelstraße 24, 2838 Sulin• karte, also auf den für den Empfänger gen, am 7. Dezember Familie Fritz Josupeit bestimmten Abschnitt. Bitte verwenden zum 82. Geburtstag Salz, Maria, geb. Blaseio, aus Aulacken, Kreis Lyck, aus Grünheide, Kreis Sensburg Sie möglichst Druckbuchstaben, damit Bittkowski, Max, aus Treuburg, Lindenstraße 5, jetzt Am Teichstück 39, 4300 Essen 13, am 6. Birkenweg 4, 3054 Rodenberg sich keine Setzfehler einschleichen. Der Dezember jetzt Am Hesekamp 28,3118 Bad Bevensen, am Betrag und der Text für die Anzeige 22. November Schinkel, Daniel, aus Rheinswein, Kreis Orteisburg, müssen bis spätestens jetzt Dorfstraße 18, 549 Gödenroth, am 4. Dombrowski, Margarete, geb. Steinau, aus Pauls• Dezember walde, Kreis Angerburg, jetzt In den Tannen 12, Und wie wird's gemacht? Ganz ein• 11. Dezember Sudau, Emma, aus Gilge, Kreis Labiau, jetzt Beetho• 2107 Rosengarten 1, am 1. Dezember fach: Sie erhalten diese Anzeige zum bei uns eingegangen sein — also bitte venstraße 35a, 6750 Kaiserslautern, am 27. Glaser, Rudolf, aus Conradswalde, Kreis Elbing, einmaligen Sonderpreis von 20,— DM bis zum 8. Dezember einzahlen. November jetzt Mummenhofstraße 119, 3100 Celle-Vor• •einschließlich Mehrwertsteuer, wenn werk, am 2. Dezember Sie eine Zahlkarte ausfüllen und den Be• zum 88. Geburtstag Gnadt, Julius, aus Rauschken, Kreis Ortelsburg, trag auf das Postscheckkonto Hamburg Bahlo, Johann, aus Eichensee, Kreis Lyck, jetzt Pe• jetzt Dorfstraße, 2341 Rabel, am 2. Dezember 907 00-207 überweisen. Den Text für die ® £>iö £>fipttu)j(n(jlnü ter-Meyer-Straße 92, 6500 Mainz 42, am 2. Krieger, Erna, geb. Wölk, aus Michelsdorf und Groß Borken, Kreis Ortelsburg, jetzt Brunswiker Anzeige schreiben Sie in der abgebilde• Anzeigenabteilung Dezember ten Form auf die Rückseite der Zahl- Postfach 3232 55, 2000 Hamburg 13 Pohl, Elisabeth, aus Rostken, Kreis Lyck, jetzt Hell• Straße 39, 2300 Kiel, am 7. Dezember weg 141, 4600 Dortmund-Wambel, am 5. Schories, Gustav, aus Wartenburg, Kreis Labiau, Dezember jetzt Sudetenstraße 4, 6074 Rödermarkt-Urbe• rach, am 21. November zum 87. Geburtstag Bartnick, Frieda, aus Nareythen, Kreis Orteisburg, zum 81. Geburtstag Ich bestelle für: jetzt Papenstraße 95 B, 2000 Hamburg 22, am 7. Breda, Albert, Bauer, aus Bieberswalde, Kreis Vor- und Zuname: Dezember Osterode, jetzt Hermannstädter Straße 6, 5204 Straße und Ort: _ Dunkel, Auguste, geb. Joscheck, aus Rochau, Kreis Lohmar 21, am 23. November ab sofort für mindestens 1 Jahr bis auf Widerruf ^ Angerburg, jetzt Virchowstraße 22, 8500 Nürn• Brock, Annemarie, geb. Jakielski, aus Angerburg, berg, am 7. Dezember Bahnhofstraße, jetzt Estetalstraße 6, 2150 Bux• Der Bezugspreis in Höhe von DM 5,80 monatlich wird im voraus gezahlt für

Gebert, Anna, aus Angerburg, Königsberger Straße, tehude, am 2. Dezember • 1 Jahr = DM 69,60 • V2 Jahr = DM 34,80 • >/4 Jahr = DM 17,40 Q 1 Monat = DM 5,80 jetzt bei Lohmann, Gartenstraße 4,2330 Eckern• Goretzki, Ewald, aus Lyck, Lycker Garten 21, jetzt durch: förde, am 3. Dezember Hubertusstraße 123, 4150 Krefeld, am 3. Kasper, Gustav, aus Seestadt Pillau II, Camstigaller Dezember 1. Lastschrifteinzugsverfahren vom Giro-Kto. Nr. Straße 13, jetzt Stadtbahnstraße 27, 2000 Ham• Jager, Marie, aus Neuendorf, Kreis Lyck, jetz Nie- bei _ Bankleitzahl burg 68, am 4. Dezember buhrstraße 21, 5300 Bonn, am 3. Dezember Postscheckkonto Nr. beim Postscheckamt Monka, Gustav, aus Kraukeln, Kreis Lotzen, jetzt Klein, Margarete, geb. Riemer, aus Angerburg, 2. Dauerauftrag oder Einzelüberweisung auf das Konto Nr. 192 344 der Hamburgischen Landes• Akazienstraße 16, 2370 Büdelsdorf, am 4. Erich-Koch-Straße, jetzt DRK-Altenheim „Folke Dezember Bernadotte",- Hermannstraße 41, 6100 Darm• bank (BLZ 200 50000) oder das Postscheckkonto Hamburg 8426-204 Oepen, Olga von, geb. Neuhaus, aus Angerburg, stadt, am 7. Dezember jetzt Breslauer Straße 20, 2972 Borkum, am 1. Kühnel, Maria, verw. Lemm, geb. Gers, aus Krug- Werber: Straße: Dezember lanken, Kreis Angerburg, jetzt bei Huber, An der Wohnort: Ollech, Gustav, aus Ebendorf, Kreis Orteisburg, Baumschule 9, 5960 Olpe-Rhode, am 6. jetzt Rosenweg 19, 2072 Bargteheide, am 5. Dezember Konto des Werbers: BLZ: Dezember Merchel, Gustav, aus Kölmersdorf, Kreis Lyck, jetzt Petersdorff, Hans, aus Reimannswalde, Kreis Treu• Brüder-Grimm-Ring 7 II, 2400 Lübeck, am 4. Unterschrift des neuen Beziehers: burg, jetzt An der Bauna 5,3507 Baunatal 1, am Dezember 30. November Müller, Emilie, geb. Malinowski, aus Ramecksfelde, Thimoreit, Anna, geb. Dembowski, aus Lyck, Bis• Kreis Lyck, jetzt Gerberstraße 6,2200 Elmshorn, marckstraße 42, jetzt Römerberg 10,6200 Wies• am 7. Dezember ^twsöftpmi^mbloit baden, am 1. Dezember Seifert, Otto, aus Seestadt Pillau II, Turmbergstraße Unabhängige Wodienzertung für Deutschland 16, jetzt Im Tal 131, 2802 Ottersberg, am 2. 48 zum 86. Geburtstag Dezember Nur für bezahlte Jahresabonnements: Als Werbeprämie erbitte ich ?f) _ nM >,.f v . fl u

Gramatzki, Amalie, geb. Kostowski, aus Wigrinnen, Wegschneider, Gertrud, aus Willenberg, Kreis Or• Burh s,pr Ben &5rh,rh,e und Kreis Sensburg, jetzt Am Kuhport 35,4230 We• telsburg, jetzt Bliesdalheimer Straße 7 A, 6651 •° ™ - sSÄ^^Ba^^sa bi,": sel 16, am 2. Dezember Breitfurt, am 1. Dezember Landsmannschaftliche Arbeit 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 15 £os £ftuttulimblaii

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in Erinnerungsfoto 318

Hamburg Geschäftsführerin des Kreisverbandes. Die Reise Vorsitzender der Landesgruppe: Fritz Scherkus. Ge• führte nach Danzig mit dem Zeughaus, dem Hafen schäftsführer: HURO Wae,ner, Telefon (0 40| 7 32 73 86, mitdem bekannten Krantorund verschiedenen an• Triftkoppel 6, 2000 Hamburg 74. deren Sehenswürdigkeiten. Die nächste Station war Heia, das polnische Seebad auf der Südspitze der ca. BEZIRKSGRUPPEN 35 km langen Landzunge vor der Danziger Bucht. Barmbek/Uhlenhorst/Winterhude — Sonntag, Weiter ging es über Marienburg nach Elbing durch 30. November, 16 Uhr, Püttkrug, Winderhuder die Elbinger Höhen an der Küste entlang über Frau• Weg/Ecke Heinrich-Hertz-Straße, Adventsfeier. enburg, nach Braunsberg bis ins Landesinnere. Dort Bergedorf — Sonntag, 14. Dezember, Ratskeller, besuchte Karin Schnoor die Städte Alienstein und Weihnachtsfeier. Osterode. Die Rückfahrt führte zu der Masurischen Billstedt — Sonntag, 7. Dezember, 16 Uhr, Gast• Seenplatte. Die Besucher waren von der landschaft• stätte „Schiff beker Klause", Schiff beker Weg 112, zu lichen Schönheit dieser Gebiete beeindruckt. erreichen mit Bus 167 von U-Bahnhof Billstedt bis Itzehoe — Sonntag, 30. November, traditionelle Haltestelle Meriandamm. Adventsfeier mit Kaffee• Fahrt der Frauengruppe über Hermannshöhe nach tafel und Tombola. Päckchen die für die Tombola Lübeck. — Donnerstag, 4. Dezember, 15 Uhr, Cafe geeignet sind, werden gerne entgegengenommen. Schwarz, Vorweihnachtsfeier der Frauengruppe. Um pünktliches Erscheinen wird gebeten. Die ostpreußische Schriftstellerin Ruth Geede wird Farmsen/Walddörfer — Freitag, 12. Dezember, zu Gast sein. 17 Uhr, Berner Heerweg 187 b, Vereinslokal des Malente-Gremsmühlen — Sonntag, 30. Novem• Fcirmsener TV, Weihnachtsfeier. ber, 15 Uhr, Hotel „Deutsches Haus", Adventsfeier. Fuhlsbüttel — Freitag, 12. Dezember, 19 Uhr, Das Programm gestaltet der Ostdeutsche Chor Eu• Bürgerhaus Langenhorn, Tangstedter Landstraße tin, Leitung Ewald Schäfer. Karten im Zigarrenhaus 41, Hamburg 62 (U-Bahn Langenhorn-Markt), Vor• Ziegler, Bahnhofstraße 29. Volksschule Neumark — Von Elisabeth Wittke, geb. Kaiser (Jahrgang 1914), erhielten weihnachtsfeier der Bezirks- und Frauengruppe, Uetersen — Sonnabend, 6. Dezember, 15 Uhr, wir diese Aufnahme. Sie zeigt die Mädchen und Jungen der zweiklassigen Volksschule anschließend gemütliches Beisammensein. Hotel „Stadt Hamburg", Adventsfeier. Neumark im Kreis Preußisch Holland vom Jahre 1920/21. Mit abgebildet sind Organist Hamm/Horn — Sonntag, 7. Dezember, 15 Uhr, Hinz und Lehrer Wannovius. Zuschriften unter dem Stichwort „Erinnerungsfoto 318" Restaurant „Rosenburg", Riesserstraße 11/Ecke Niedersachsen an die Redaktion des Ostpreußenblatts, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13, leiten wir Salling, 2000 Hamburg 26, Zusammenkunft mit Weihnachtsfeier. Vorsitzender: Werner Hoff mann. Nord: Werner Hoff• an die Einsenderin weiter. hz mann, Telefon (0 58 22) 8 43, Max-Eyth-Weg 3,3112 Eb• Harburg/Wilhelmsburg — Sonnabend, 13. De• storf. Süd: Horst Frischmuth, Telefon (05 11) 80 40 57, zember, 17 Uhr, Gasthof „Zur grünen Tanne", Har• Hildesheimer Straße 119,3000 Hannover 1. West: Fredi burg, Bremer Straße 307, Adventsfeier nach heimat- Jost, Telefon (0 5431) 3517, Hasestraße 60, 4570 rin. Erich Rutkowski, rund 20 Jahre Kassenwart, und Iserlohn — Memellandgruppe: Sonnabend, 6. licher Art. Quakenbrück. Heinz Strojek, bisheriger Kulturwart, stellten ihre Dezember, 17 Uhr, Gaststätte „Zum Weingarten", Wandsbek — Sonntag, 30. November, 16 Uhr, Hannover — Gruppe Königsberg: Im Oktober Ämter wegen dienstlicher Arbeitsüberlastung zur Baarstraße 100, Weihnachtskegeln um Geflügel Gesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14 fuhr die Gruppe zu ihrer Patenstadt Duisburg, um Verfügung. und Sachpreise. — Sonntag, 14. Dezember, Gast• (am Wandsbeker Markt), Adventsfeier. dort das Haus Königsberg mit seiner Ausstellung zu Detmold — Sonnabend, 6. Dezember, 15 Uhr, stätte „Zum Weingarten", Jahresabschlußfeier mit besichtigen. Es war ein gelungener Ausflug und er „Nadlers Hotel", Vorweihnachtsfeier. Die Anspra• Tombola und reichhaltigem Programm. Kuchen• HEIMATKREISGRUPPEN fand großen Anklang. Anfang November veranstal• che hält Pfarrer Richard Blonski. spenden werden gern entgegengenommen. Kleine Gumbinnen — Sonntag, 7. Dezember, 16 Uhr, Re• teten die Mitglieder das traditionelle Fleckessen. Dortmund — Dienstag, 2. Dezember, 18 Uhr, Päckchen für den Grabbelsack können vor der Feier staurant „Holstenausschank", Altonaer Bahnhofs• Anschließend zeigte Lm. Scharloff in einem 90-mi• Stimmgabel, Wilhelmstraße 24, Dortmund 1, Ad• bei Wilhelm Kakies abgegeben werden. — Die platz 2, Hamburg, gemeinsame Kaffeetafel und Ver• nütigen Diavortrag die neuesten Aufnahmen vom ventsfeier und Abschlußzusammenkunft. Um 17 Gruppe wurde zu einem Kegelturnier um den losung. Die Landsleute werden gebeten, Päckchen heutigen Königsberg. Über bekannte Persönlich• Uhr wird die turnusgemäße Vorstandssitzung „Weingarten-Pokal", um Urkunden und Plaketten im Wert von mindestens 3 DM mitzubringen. keiten und Spezialitäten aus Königsberg wußte Lm. durchgeführt. Die Mitglieder des Vorstandes wer• vom TUS Iserlohn eingeladen. 14 Kegler und Kegle• Osterode — Sonntag, 14. Dezember, 16 Uhr, Ge• Albinus zu berichten. Der Saal war bei dieser Ver• den gebeten, zu dieser Jahresabschlußsitzung mit rinnen schoben die Kugel für die Memellandgruppe sellschaftshaus Pudlich, Kleiner Schäferkamp 36, anstaltung überfüllt. Zum Fleckessen mußten zahl• den Vorschlägen für 1981 und den damit verbunde• Recklinghausen — Gruppe Agnes Miegel: Sonn• 2000 Hamburg 6, Weihnachtsfeier. Heimatpfarrer reiche Gäste im nebenliegenden Restaurant unter• nen Aufgaben, zu erscheinen. Tagesordnungs• tag, 7. Dezember, 15 Uhr, Bahnhofsgaststätte, Ad• Dr. Jordahn wird die Andacht halten. Nach Mög- gebracht werden. Als Vertreter der Königsberger punkte werden schriftlich ausliegen. ventsfeier. — Gruppe Tannenberg — Donnerstag, 4. war u. a. auch der Vorstand aus Berlin erschienen. lic hkeit Austauschpäckchen im Wert von ca. 5 DM Herford — Mittwoch, 3. Dezember, 15 Uhr, Hotel Dezember, 16 Uhr, Gaststätte Henning/Fritz, mitbringen. Osnabrück — Sonnabend, 6. Dezember, Heimat• „Stadt Berlin", Adventsnachmittag der Frauen• Adventsfeier. Sensburg — Sonntag, 7. Dezember, 16 Uhr, ETV- hof in Dissen, Noller Schlucht, Mitgliederversamm• gruppe. — Sonntag, 14. Dezember, 15 Uhr, Gast• Wuppertal — Anfang November fuhr die Gruppe Stuben, Sparbier-Saal, Bundesstraße 96,2000 Ham• lung. Der ostpreußische Schriftsteller Arno Su.r- stätte „Schweichelnder Krug", Schweicheln-Berm• zum Samland-Museum nach Pinneberg. Sie wurde burg 19t Vorweihnachtsfeier, 16 Uhr, Kaffeetafel^ 17 niinski wird aus seinen Büchern lesen. beck an der B 239, Adventsnachmittag für jung und von Lm. Kumpies und Gattin herzlich empfangen. . ,. Uhr, Feierstunde mit Heimatpfarrer Werner Ebert. alt. Musikalische Umrahmung durch eine Gruppe Von den Ausstellungsstücken waren die Teilneh• Kinder für den Weihnachtsmann bitte umgehend Nordrhein-Westfalen der Sängergemeinschaft Jöllenbeck, Leitung Diri• mer sehr beeindruckt. Ferner besuchte die Gruppe bei Waltraut Kleschies, Telefon 21 28 33, Chapeau- Vorsitzender der Landesgruppe: Alfred Mikoleit. Ge• gent Menke, und durch die Mandolinengruppe. Pa• das Ostpreußische Jagdmuseum in Lüneburg. Alle rougeweg 16, 2000 Hamburg 26, anmelden. schäftsstelle: Telefon (02 11) 39 57 63, Neckarstraße 23, stor Otto wird einen interessanten Vortrag halten. waren sich einig, solch einen Besuch im Frühjahr zu 4000 Düsseldorf. Die Kindergruppe führt unter der Leitung von Lm. wiederholen, da das Ostpreußische Jagdmuseum in FRAUENGRUPPEN Bielefeld — Montag, 1. Dezember, 14.30 Uhr, Regel ein Weihnachtsspiel auf. Abschließend Be• seiner Art einzigartig ist. Billstedt — Dienstag, 2. Dezember, 20 Uhr, Alt- Gemeindehaus der Matthäus-Kirchengemeinde, zu scherung der angemeldeten Kinder. Teilnehmer• entagesstätte Lorenzweg, gegenüber Busbahnhof erreichen mit der Buslinie 5 bis Haltestelle Gerhart- anmeldung bis 30. November bei Günter Herter, Hessen Billstedt, Vorweihnachtsfeier. Bauvereinstraße 43, 4900 Herford. Die Verbindung Hauptmann-Straße, Adventsheimatstunde der Vors. der Landesgruppe: Otto von Schwichow, Tel. Farmsen/Walddörfer — Dienstag, 16. Dezem• der EMR-Omnibuslinie 5 in Richtung Löhne-Bad Frauengruppe. — Die ostpreußische Dichterin An• (0 64 21) 4 79 34, Heinrich-Schütz-Str. 37,3550 Marburg. ber, 15.30 Uhr, Berner Heerweg 187 b, Vereinslokal Oeynhausen um 14.10 Uhr ab Alter Markt, Ankunft nemarie in der Au war Gast in Bielefeld. Annemarie Frankfurt/Main — Montag, 8. Dezember, 15 Uhr, des Farmsener TV, festliche Nachschau. Haltestelle Buchenhof Schweicheln 14.24 Uhr sollte in der Au, geborene Westphal, in Tilsit geboren, hat Haus Dornbusch, Clubraum 1, Gemeinschaftsver• Fuhlsbüttel — Dienstag, 2. Dezember, 15.30 Uhr, genutzt werden. Rückfahrt ab 17.40 Uhr jede auch in Königsberg und Heiligenbeil gewirkt. Sie anstaltung. Für diese Nikolausfeier bitte ein Päck• Bürgerhaus Langenhorn, Tangstedter Landstraße Stunde. — Der Frauennachmittag im November lebt jetzt in Krefeld und ist dort als Schriftstellerin chen im Wert von 5 DM mitbringen. Ab 18 Uhr vor• 41, 2000 Hamburg 62 (U-Bahn Langenhorn-Markt), wurde von der Leiterin Hildegard Wronka eröffnet. und freie Journalistin tätig. Für ihre Arbeiten hat sie weihnachtliche Stunde, danach Fleckessen. Adventsfeier. bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Die Sie gab einen Rückblick auf das Erntedankfest und Gießen — Freitag, 12. Dezember, 19.30 Uhr, Moh- Wandsbek — Donnerstag, 4. Dezember, 19 Uhr, Dichterin las aus ihren heiteren Erzählungen aus schloß mit einem Erntedankgedicht. Nach der Kaf• runger Stube, Monatsversammlung mit vorweih• Gesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, Ostpreußen „Die Machtprobe", zwei lyrische Ge• feetafel wurden die Landsleute, die in den vergan• nachtlicher Feier. Adventsfeier. Bitte ein Julklapp-Päckchen im Wert dichte und weitere Geschichten, insbesondere für genen Wochen Geburtstag hatten, mit einem klei• Kassel — Dienstag, 2. Dezember, 15 Uhr, „Prin• von 7 DM mitbringen. Kinder, die teilweise noch nicht veröffentlicht wur• nen Geschenk beehrt^Einem Ehepaar wurde anläß• zenquelle", Schanzenstraße, heimatliche Kaffee• den. Als ausgebildete Schauspielerin wirkte sie be• lich der goldenen Hochzeit ein Rosenstrauß über• stunde. — Sonntag, 7. Dezember, 15 Uhr, „Henkel- GEMEINSCHAFT EVANG. OSTPREUSSEN sonders durch ihre Sprache. Im Anschluß an die Le• reicht. Die Landsmännin Konschewski trug ein Ge• Gaststätten", Hauptbahnhof, Adventsfeier. Hamburg — Sonnabend, 29. November, 15 Uhr, sung entwickelte sich eine angeregte Diskussion dicht vor und Lm. Hinkel berichtete von einem Wiesbaden — Sonnabend, 6. Dezember, 15 Uhr, Erlöser-Kirche, Hamburg-Borgfelde (unmittelbar über die Heimat und die derzeitige Situation der Dichterabend der ostpreußischen Dichterin An• Haus der Heimat, großer Saal, vorweihnachtliche neben dem U- und S-Bahnhof Berliner Tor), Gottes• Vertriebenen. nemarie in der Au, geborene Westphal, in Bielefeld. dienst mit heimatlicher Liturgie und Feier des heili• Lm. Wronka brachte einen Bericht eines Sowjet• Feier. Pfarrer Losch, Kloppenheim, hält eine An• Bonn — Ein gemeinsames Königsberger Klopse- sprache. Für die musikalische Umrahmung sorgt gen Abendmahls, gehalten von Pfarrer i. R. Gerhard Essen leitete die Jahreshauptversammlung der deutschen über die damalige Ansiedlung deutscher Modersitzki. Menschen in der Sowjetunion, die Umsiedlungsak• der Chor der Kreisgruppe und die Kindergruppe der Gruppe ein. Landmännin Reipert hatte ein passen• DJO Bierstadt. Landsleute, die bereit sind, selbst• des Gedicht über Königsberger Klopse parat. An• tionen während der Weltkriege und die jetzigen LANDSMANNSCHAFT DER WESTPREUSSEN Schwierigkeiten ihrer Aussiedlung und die Rück• gebackenen Kuchen mitzubringen, möchten sich schließend wurden nach beschlossener Satzungs• bitte bei Lm. Laubmeyer, Telefon 30 08 34, melden. Hamburg — Sonntag, 7. Dezember, 15 Uhr, Ein• änderung auf zwei Jahre in den geschäftsführenden wanderung nach Deutschland. Lm. Alfert berich• laß ab 14 Uhr, großer Saal im „Hamburg-Haus", tete über einen unbekannten deutschen Soldaten, Bitte Kaffeetasse und Löffel mitbringen. — Sonn• Vorstand gewählt: Manfred Ruhnau als Vorsitzen• abend, 6. Dezember, 20 Uhr, Rhein-Main-Halle, Hamburg-Eimsbüttel, Doormannsweg 12, Vor• der, Martin Lehmann als stellvertretender Vorsit• dessen Feldgrab von einem Warschauer Bürger bei weihnachtsfeier mit Tonfilmvorführung, Tombola Ausgrabungen für eine Garage in seinem Garten ge• „Barbarafest", veranstaltet von den Oberschlesiern. zender, Alma Reipert als Kulturwartin, Erich Stro- Als Festredner konnte Dr. Czaja MdB gewonnen und Bescherung der jungen Gäste durch den Weih• jek als Kassenwart, Gerda Radecke als Schriftf ühre- funden wurde. nachtsmann. Nach gemeinsamer Kaffeetafel (Ge• werden. Im Anschluß an die Feierstunde Tanz. — deck 2,50 DM), wird Pastor Dr. Bruno Jordahn, frü• Dienstag, 9. Dezember, 15 Uhr, Haus der Heimat, her Osterode, die Festansprache halten. Langjäh• Wappensaal, Weihnachtsfeier der Frauengruppe. rige treue Mitglieder, denen der Bundessprecher — Freitag, 12. Dezember, 19 Uhr, bei Lm. Schulz in das „Treuezeichen Westpreußen" verliehen hat, Keine Advents- und Weihnachtsberichte Biebrich, Gaststätte „Zum Rheineck", Adolf-Todt- werden geehrt. Die Feier wird umrahmt von Musik• Straße 14, Stammtisch mit Grützwurstessen. An• vorträgen der Jugendgruppe des VDA (Verein für Alle Jahre wieder kommen unsere Landsleute überall in Stadt und Land zusammen, meldung bei Lm. Kukwa, Telefon 37 35 21. das Deutschtum im Ausland). Schriftliche Anmel• um die adventliche und vorweihnachtliche Zeit [estlich zu begehen.Bei den vielen Be• dung der Kinder für die Bescherung wird bis zum 1. richten, die uns über die heimatlichen Feiern erreichen, ist es uns auch in diesem Jahr Rheinland-Pfalz Dezember erbeten bei Helmut Busat, An der Au 2 b, nicht möglich, entgegen unserer sonstigen Gepflogenheit, alle Beiträge zu veröffentli• Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky, Telefon 2056 Glinde, bei gleichzeitiger Überweisung eines chen. Wir bitten unsere Mitarbeiter und unsere Leser dafür um Verständnis. (06372) 4786, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz. Unkostenbeitrages von 7 DM auf Postscheckkonto Aus der Fülle der Einsendungen geht hervor, daß unser ostpreußisches Brauchtum Landau — Die Gruppe versammelte sich zu ih• H. Busat, Postscheckamt Hamburg, Konto 166 949- rem monatlichen Treffen. Nachdem der Vorsit• 208, Stichwort „bunte Tüte". Das „Hamburg Haus" bei allen Feiern nach wie vor gepflegt wird. In den Gedanken, die in diesen Stunden zende Benno Saat einen ausführlichen Rückblick ist zu erreichen mit der U-Bahn, Haltestelle Emi• nach Hause wandern, tauchen Sternsinger, Schimmelreiter und Umzüge mit dem lienstraße, Busse 113 und 34. Eintritt frei. Brummtopf auf. Gemeinsam gesungene Advents- und Weihnachtslieder, Lesungen auf die geleistete Jahresarbeit gab, führte Lm. und Gedichte ostpreußischer Dichter und Schriftsteller bringen heimatliche Atmo• Prasse den Besuchern einen Dia-Vortrag über die sphäre in die von den Frauen der Gruppen festlich geschmückten Räume und Säle. Landschaft entlang des Rheins von Basel bis Bonn Schleswig-Holstein vor. Dieser Vortrag setzte sich zusammen aus Dias Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf, Kiel. lm Schein der Kerzen sitzen unsere Landsleute bei Kaffee undMohnstritzel oder Fla• mehrerer Jahre, aufgenommen bei Wanderungen, Geschäftsstelle: Wilhelminenstraße 47/49,2300 Kiel.Te- den, Pfeffernüssen und selbstgebackenem Marzipan beisammen, lauschen dem Chor• Fahrten und Urlaubszeiten. So führte der Weg zum lefon (04 31) 553811. gesang oder zarter Flötenmusik und erfreuen sich an Weihnachtsspielen, die von Ju• Rheinfall von Schaffhausen, dann nach Basel unter Elmshorn — Sonntag, 7. Dezember, 16 Uhr, „Im gendlichen und Jugendgruppen gleichermaßen dargeboten werden. Häufig kommt besonderer Berücksichtigung des Baseler Zoos. Die Winkel", Adventsfeier. auch „Knecht Ruprecht" oder der „Nikolaus" und bedenkt die Kinder mit bunten Tüten Wanderung ging weiter zu Höhen des Schwarzwal• Heide — Eingeleitet wurde das Treffen der Frau• voller Gebäck und Süßigkeiten. des mit Blick hinüber zum Rhein und der Kette der engruppe durch die Begrüßung und durch Glück• In diesen Stunden der Besinnung spüren alle die innere Verbundenheit, sie spüren, Vogesen. Weiter über Freiburg und Straßburg nach wünsche der Leiterin Ella Köhnke an die Lands• daß die Ostpreußen, auch fern der Heimat, eine große Familie bilden. Karlsruhe, verbunden mit einer Bootsfahrt durch leute, die vor kurzem Geburtstag feiern konnten. die Altrheinarme mit riesigen Schilfwäldern. Das Höhepunkt des Treffens war die „Reise nach Ost• Eine frohe Adventszeit wünscht Ihnen Ihre Elke Lange preußen", eine Bilderreihe von Karin Schnoor, der Fortsetzung auf Seite 17 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 16 Heimatkreise fcos DfiptmfirnblQil

auch außerhalb seines militärischen Dienstbe• Rathke, Hellmut, Kreisvertreter, Korvettenkapitän reichs wurde er als Glied der bürgerlichen Gesell• a.D., aus Lyck, jetzt Twedter Markt 61, 2390 Aus den Heimatkreisen ... schaft hoch geschätzt. Seine freie Zeit stellte er für Flensburg-Mürwik, am 3. Dezember Vereins- und Verbandsarbeit, in erster Linie aber Rohmann, Friedrich, aus Lyck, Abbau Funk, jetzt Dit Kartei des Heimatkreises braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• für die bekennende Kirche zur Verfügung. Stets Treenering 29, 2384 Eggebek, am 6. Dezember wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. fand man ihn auf der Seite der Schutz- und Hilfesu• Rohmann, Herbert, aus Farienen, Kreis Ortelsburg, chenden. Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor der in• jetzt Forellenzucht, 5231 Ahlbach-Flammers• neren Größe dieses schlichten Mannes. General feld, am 2. Dezember Schilf, Kurt, Postbeamten. R., aus Angerapp und In• Insterburg Stadt und Land Memel, Heydekrug, Pogegen Carl Krüger wird in den Herzen seiner Ortelsburger weiterleben. sterburg, jetzt Philipp-Reis-Straße 4, 6380 Bad Kreisvertreter Stadt: Prof. Dr. Georg-Winfried Schmidt Kreisvertreter Stadt: Herbert Preuß. Land: Dr. Walter Homburg, am 3. Dezember Kreisvertreter Land: Fritz Naujoks. Geschäftsstelle: Am Schützler. Heydekrug: Walter ButtkereiL Pogegen: Ge• Marktplatz 10, Altes Rathaus, 4150 Krefeld-Uerdingen. org Grentz. Geschäftsstelle: Telefon (0461) 35771, Preußisch Eyiau Siebenrock, Erika, geb. Madzeyka, aus Großgarten, Kreis Angerburg, jetzt Hauptstraße 153, 6502 Herbstfest in Köln — Wie in jedem Jahr, so gab es Twedter Markt 8, 2390 Flensburg-Mürwik. Kreisvertreter: Wilhelm von der Trenck, Tel. (062 23) Weihnachtsfeier — Die AdM Baden-Württem• 35 64, Julius-Menzer-Straße 3, 6903 Neckargemünd. Kostheim, am 3. Dezember bei den Insterburgern in Köln ein Herbstfest. Es war Siering, Martha, geb. Belk, aus Trempen, Kreis An• so gut besucht, daß man zusammenrücken mußte, berg-Süd veranstaltet ihre diesjährige vorweih• Familienliste — Der Folge 28 unseres Kreisblat• nachtliche Feier am 14. Dezember im Hotel Engel• tes war eine Familienliste beigefügt. Uns fehlen im• gerapp, jetzt Im Ort 9, 4937 Lage-Lippe, am 20. aber man tat es gern und die Stimmung stieg von November Stunde zu Stunde. Horst Stamm hatte für alles ge• hardt garni in Pfullingen bei Reulingen, Hauffstraße mer noch eine Reihe dieser Listen. Bitte senden Sie 111. Sie beginnt um 15 Uhr. Zu erreichen ab Reutlin• diese an unseren Karteiführer Alfred Wölk, Busch• Sierwald.Hildegard, geb. Romeyke, verw. Glitz, aus sorgt. Eine reichhaltige Tombola, gute Musik und Lyck, Yorckplatz 1, jetzt Karl-Kühlke-Straße 4, was nicht fehlen darf: der traditionelle Mond• gen, Listplatz, mit dem Stadtbus (Haltestelle Daim• bültenweg 25,2810 Verden/Aller. Ohne diese sorg• lerstraße). Gestaltung Rektor i. R. Heinz Steinba• fältig ausgefüllten Unterlagen ist unsere Kreiskartei 2160 Stade, am 24. November scheinwalzer. Für seine Mühe erhielten er und seine Sönksen, Else, geb. Demuß, aus Lyck, Kaiser-Wil• Frau Monika eine große Blumenschale. Otto Radtke cher, Tübingen, mit Ansprache, Erzählungen und unvollständig. Bitte denken Sie daran, Anschriften• Gedichten. Außerdem ein Lichtbildervortrag über änderungen bekanntzugeben. helm-Straße 99, jetzt Gehhardsösch 29, 7750 sprach über das Erntedankfest in unserer Heimat Konstanz, am 28. November und über alte Bräuche. Dann wurde getanzt, bis zum den Kreis Heydekrug. Für Musik sorgt Arthur Borm, frühen Morgen. Zur Verlosung hatten wir ein schö• Ditzingen-Hirschlanden. Er wird dabei unterstützt Sensburg Skarzinski, Herta, aus Gorlau, Kreis Lyck, jetzt nes Ölgemälde, gestiftet von unserem Kunstmaler von Musikdirektor Felix Mächler, Leonberg. Jeder, Kreisvertreter: Eberhard v. Redecker, Telefon (04307) Rendsburger Straße 46,2354 Hohenwestedt, am Erwin Pahlke, der sicher vielen Lesern des Ostpreu• der zu dieser Feier kommt, wird gebeten, ein Päck• 6549, Weinberg-Siedlung 19, 2301 Raisdorf. 7. Dezember ßenblattes bekannt sein wird. chen im Wert von etwa 5 DM für den Grabbelsack Erstes Heimattreffen der Hirschener — Auf• Stolzenwald, Maria, aus Groß Engelau, Kreis Weh• Die Vorweihnachtsfeier findet am 12. Dezember mitzubringen. grund von zahlreichen Wünschen und Anregungen lau, Lämmerweg 63, 2800 Bremen 71, am 2. mit dem letzten Superintendenten der Insterburger initiierte Wilhelm Treude ein Treffen der Hirsche• Dezember Lutherkirche, Ernst Füg, im „Haus Schnackertz", Neidenburg ner in Lasphe. Er konnte auf seinem „Sgonner Dorf• Vallentin, Else, geb. Maschinski, aus Königsberg, Farenheidstraße, jetzt Moritz-von-Schwind- Florastraße 40/Ecke Bülowstraße, 5000 Köln 60, Kreisvertreter: Wolf-Joachim Becker, Telefon (0211) fest" u. a. den Ortsvorsteher H. Schäfer, das Pfarrer• 19.30 Uhr, statt. 30 6954, Martinstraße 93, 4000 Düsseldorf 1. ehepaar Sartor und Dr. Ehlerding begrüßen. Nach• Straße 21,2870 Delmenhorst, am 29. November Die Karnevalsfeier findet am 7. Februar 1981, Weihnachtsfeier — Unsere Kreisgruppe in Berlin dem sich alle Teilnehmer persönlich vorgestellt Wagner, Alois, aus Osterode, und Mohrungen, jetzt 19 Uhr, im Bootshaus, Kölner Club für Wassersport trifft sich am Sonntag, 14. Dezember, 15 Uhr, im hatten, wollte die Wiedersehensfreude kein Ende Holsteiner Straße 34, 4600 Dortmund 1, am 24. e. V., statt (zu erreichen mit den Straßenbahnlinien Vereinslokal Ebershof, Ebersstraße 68, Berlin- nehmen. Am Nachmittag pilgerten die Besucher November 15 und 16, Haltestelle Marienburg). Aus Kosten• Schöneberg, zu ihrer diesjährigen Weihnachtsfeier. gemeinsam zur ältesten Kirche im Kreis Wittgen• Wasgint, Natalie, geb. Bednarski, aus Lyck, Yorck• gründen werden keine Einladungen verschickt. Wer unsere Berliner kennt, weiß, wie gemütlich es stein. Dort wurden sie von Pfarrer Sartor begrüßt, straße 24, jetzt Gorch-Fock-Straße 20, 2190 Eventuelle Rückfragen bei Horst Stamm, Telefon dort zugeht. Alle Landsleute sind dazu herzlich ein• der auch die Predigt hielt. Landsmännin Preuß aus Cuxhaven, am 1. Dezember 81 8087, Benjaminstraße 21, 5000 Köln 21. geladen. Auch Gäste sind willkommen. Sayk gedachte gemeinsam mit den Sgonner Bür• Waskow.Hilde, aus Königsberg, jetzt Nordenbach• gern der Toten. Wilhelm Treude, der bereits seit 32 straße 55, 6740 Landau, am 18. November Königsberg-Stadt Jahren den Organistendienst in Puderbach ver• Wiehert, Irene, geb. Abromeit, aus Angerburg, Stadtvorsitzender: Arnold Bistrick. Geschäftsstelle: Ortelsburg sieht, informierte seine Gäste über die wechselvolle Erich-Koch-Straße, jetzt Wilhelmstraße 4, 3070 Reinhold Neumann, Tel. (02 21) 52 21 84, Leostr. 63,5000 Kreisvertreter: Gustav Heybowitz, Telefon (052 58) Geschichte der ehrwürdigen, alten Kirche. Im Ge• Nienburg, am 28. November 78 82, Am Eichenwald 7, 4796 Salzkotten-Thüle. Köln 30. Kartei: Tel. (02 03) 28 1321 51, Haus Königs• meinschaftshaus konnte der Gastgeber mit einem Zymny, Frieda, geb. Jepp, aus Rogau, Kreis Preu• berg. Mülheimer Str. 39, 4100 Duisburg. General Carl Krügerf: Ein edles Menschenherz, abwechslungsreichen Programm aufwarten. Die ßisch Holland, und Woiten, Kreis Johannisburg, Altoberbürgermeister Seeling besichtigte in Be• ein treues Soldatenherz hat aufgehört zu schlagen. Puderbacher Mädchengruppe führte folkloristische jetzt Wurmsweg 3, 2000 Hamburg 26, am 30. gleitung des stellvertretenden Stadtvorsitzenden General Carl Krüger, langjähriger Chef der I. Jäger• Tänze nach modernen Rhythmen vor, und Lm. Preuß November Strahl und des Custos für das Haus Königsberg in kompanie, zuletzt wohnhaft in 4800 Bielefeld 12, berichtete anhand zahlreicher Dias vom heutigen Duisburg, Dipl.-Ing. Albinus, die dortige Ausstel• Max-Planck-Straße 28, wurde nach längerem Kran• Sgonn. Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich die zur diamantenen Hochzeit lung „Königsberger Dichter und Schriftsteller des kenlager im Alter von 87 Jahren zur großen Armee Grußaktion, bei der die Teilnehmer des Treffens an Mischkewitz, Gustav und Frau Ida, aus Lyck, jetzt 20. Jahrhunderts", die aus Anlaß der 100. Wieder• abberufen. Getreu seinem Schwur auf die preußi• alle noch in Sgonn lebenden Deutschen Grüße Hofweide 17, 2050 Hamburg 80, am 20. kehr des Geburtstages von Walter Schef fler gezeigt sche Fahne, hat er sein Leben in treuer Pflichterfül• sandten. Die Sgonner feierten weiter mit Musik und November wird. Er überzeugte sich davon, daß die Ausstellung lung bis zum Grab gestaltet. Die ihm anvertrauten Gesang. Am zweiten Tag des Treffens wanderten durch die von Dr. Heincke vorgenommene zeitliche jungen Menschen, die er zu guten Soldaten zu bil• die Landsleute gemeinsam mit Uli Treude, trafen zur goldenen Hochzeit Dreiteilung eine klare Gliederung erhalten hat. Zu• den hatte, waren nicht seine Untergebenen, son• sich bei Edith Treude oder besichtigten mit dem Adalbert, Max und Frau Grete, geb. Sach, aus Geh- nächst werden Werke jener Königsberger Autoren dern seine Kameraden. Sein ausgeprägter Sinn für Gastgeber das Kneip-Sanatorium „Emmaburg". lenburg, Kreis Johannisburg, jetzt Warnemün• gezeigt, die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Menschlichkeit und Gerechtigkeit gegen jeder• Nach einem gemeinsamen Mittagessen trennte der Weg 29, 2000 Hamburg 73, am 7. November wirkten. Hervorzuheben ist, daß neben den Werken mann haben ihm bei seinen Soldaten in hohem man sich mit dem Versprechen, sich im nächsten Grünwald, Johann und Frau Asta, geb. Kornoß, aus meist Porträtfotos und Lebensdarstellungen auslie• Maße Achtung und Verehrung eingebracht. Aber Jahr wiederzusehen. Petersdorf und Schiewenau, Kreis Wehlau und gen. Der zweite Teil umfaßt die vor und nach dem Königsberg, jetzt Hoppensack 3, 2072 Bargte• Zweiten Weltkrieg tätigen Dichter. Der dritte Teil heide, am 29. November ist der Nachkriegszeit gewidmet. Der Altoberbür• Krüger, Richard und Frau Minna, geb. Neugebauer, germeister sprach seine Anerkennung über die ka• aus Tüllen, Kreis Schloßberg, jetzt Kalefeld 3, ligraphisch beachtlichen Niederschriften von Ag• JTJic gtfltuheccn... 3355 Düderode 42, am 8. November nes Miegel und Fritz Kudnig aus und bedauerte, daß C Ludorf, Fritz und Frau Helene, geb. Alsdorf, aus Kö• unsere Jugend die „deutsch" geschriebenen Texte nigsberg, Waldburgstraße 3, jetzt Karl-Peters- nicht lesen könne. — Die Ausstellung ist bis 19. De• Fortsetzung von Seite 14 Edel, Charlotte, geb. Slomka, aus Lyck, Stadtgärt• Straße 20, 3040 Soltau, 6. Dezember zember dienstags von 14 bis 18 Uhr, mittwochs bis nerei, Stradauner Chaussee, jetzt Breslauer Mrowka, Adolf, und Frau Erna, geb. Gawrisch, aus freitags von 10 bis 16 Uhr und am Sonnabend, den 6. Olschewski, Willy, aus Prostken, Kreis Lyck, jetzt Straße 14, 5060 Bergisch-Gladbach 2, am 3. Georg-Wilhelm-Straße 15, 2102 Hamburg-Wil• Reinkental, Kreis Treuburg, jetzt Ilmerweg 48, Dezember, von 10 bis 14 Uhr zu besichtigen. Grup• Dezember 2090 Winsen, am 28. November penbesuche sind zweckmäßig über Telefon (02 03) helmsburg, am 4. Dezember Fortmann, Annemarie, geb. Kniep, Lehrerin i. R., Pulwer, Herta, geb. Mattern, aus Angerburg, Erm- Nicolaus, Lothar und Frau Elli, geb. Stieglitz, aus 281321 51 anzumelden. aus Hasenberg, Ortsteil Pomauden, Kreis Weh• Königsberg, Laptauer Straße 14, jetzt Gustav- Anzeige landstraße, jetzt Münsterdorfer Straße 3 a, 2211 lau, jetzt Tiergartenstraße 94, 3000 Hannover- Lägersdorf, am 5. Dezember Hirschfeld-Ring 56, 8630 Coburg, am 5. Kirchrode, am 3. Dezember Dezember Radoch, Karl, aus Heidenberg II, Kreis Angerburg, Friebel, Erna, aus Lyck, Hindenburgstraße 23, jetzt Richlick, Gustav und Frau Anna, geb. Rohde, Zim- jetzt Ostermannsholz 13, 4322 Sprockhövel 2, Weißenburger Platz 4, 8000 München 8, am 5. Das Geschenk am 27. November mermeister und Bauunternehmer, aus Uder• Dezember y wangen, Kreis Preußisch Eylau, jetzt Karl-Geu• für Jede Gelegenheit Rammonat, Karl, Bauer, aus Langenfelde, Kreis Gehrmann, Martha, aus Kaigendorf, Kreis Lyck, sen-Straße 212, 4000 Düsseldorf 1, am 21. Schloßberg, jetzt Eichenstraße 52, 2116 Asen• jetzt Königsberger Straße 41,2350 Neumünster, November dorf, am 22. November am 28. November Rehberg, Martha, geb. Witt, aus Zinten, Marauner- Golinski, Hans, aus Treuburg, jetzt Togostraße 60, zum Jubiläum straße 1, Kreis Heiligenbeil, jetzt Am Rehwech• 4100 Duisburg 28, am 20. November Lippka, Helmut, Schneidermeister, aus Angerburg, sel 18, 1000 Berlin 37, am 28. November Gomm, Fritz, aus Lotzen, Bismarckstraße 5, jetzt Theaterstraße, zum goldenen Meister Jubiläum, Reuss, Fritz, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt Am am 18. September (Gumbinnen) Voßberg 14, 2300 Kiel-Hammer, am 30. Dhauner Straße 21,6570 Kirn, am 17. November November Gudde, Lisa, geb. Mai, aus Tapiau, Rentenstraße 6, zur PromoUon Kreis Wehlau, jetzt Winterfeldstraße 59, 1000 Sander, Marie, aus Löwenhagen, Kreis Königsberg, Zelwis, Margitta (Willy Zelwis, aus Insterburg, Lu- jetzt Am Hahnberg 20,4930 Detmold 14, am 29. Berlin 30, am 25. November Gutowski, Otto, aus Lyck, Kaiser-Wilhelm-Straße dendorffstraße 27, und Frau Gertrud, geb. November Wiechmann, aus Insterburg, Rossitterweg 28, Symanski, Hedwig, aus Seestadt Pillau II, Wogram• 80, jetzt 2371 Brinjahe, Post Stafstedt, am 2. Ostpreußen im Bild Dezember und beide zuletzt wohnhaft in Gumbinnen, Tra- Erstausgabe straße 13, jetzt Meisenweg 2 b, 2360 Bad Sege• kehner Straße 1, jetzt Kurt-Schumacher-Straße berg, am 4. Dezember Kelbch, Bruno, Lehrer i. R., aus Aweyden, Kreis Helene Neumann, Königsberg, 14.3.1874 bis 2.6. Sensburg, jetzt Nordheimstraße 68, 2190 Cux• 184 C) hat an der Universität Würzburg zum Dr. 1942 Wallendzik, Margarete, geb. Bandilla, aus Nittken, med. promoviert. Kreis Johannisburg, jetzt Düppelstraße 45, 4660 haven 1, am 27. November Aquarelle, Radierungen und Steinzeichnungen, Knorr, Helmut, aus Königsberg-Hufen, jetzt zu er• 72 Seiten — 21 x 20 cm, farbig und schwarzweiß. Gelsenkirchen-Buer, am 1. Dezember zum Examen Herausgegeben von der Stiftung Ostpreußen, ge• reichen über Margarete Menz, Sankt-Jürgen- Wlost, Walter, aus Lyck, Yorckstraße 16, jetzt Am Straße 13, 2448 Burg, am 5. Dezember Bielitz, Gudrun (Bielitz, Hans-Joachim, aus Anger• fördert von Dr. E. Neumann-Redlin und Dr. F. Grümerbaum 42, 4630 Bochum, am 25. burg, Neidenburg und Samter, und Frau Inge, Neumann November Kohzer, Willy, ausLaukischken, Kreis Labiau, jetzt 1753 — 30th Avenue No. 33713 St. Petersburg, geb. Meitsch, aus Sanditten, Kreis Wehlau), jetzt Geleitwort Dr. Klaus Merx, München Zacharias, Maria-Auguste, aus Lyck, Kaiser-Wil• Wendila weg 8, Reepsholt, 2947 Friedeburg 1, Bilder aus dem Samland, der Kurischen Nehrung, helm-Straße 113, jetzt Birkbuschstraße 25, 1000 FL./USA, am 24. November Kruschewski, Max, aus Seefrieden, Kreis Lyck, jetzt hat im Juni an der Universität Kiel ihr erstes Masuren, dem Oberland, Königsberg und Memel. Berlin 41, am 2. Dezember Theologieexamen bestanden. In ihren Bildern lebt Ostpreußen in seiner Vielfalt, Eichenweg 1, 4955 Hille 6, am 6. Dezember zum 70. Geburtstag Bukowskl, Manfred (Walter Bukowski und Frau der Herbheit der Küste, der Schönheit der Seen Matschulat, Paul, aus Tilsit, Bismarckstraße 3, jetzt Hedwig, geb. Kaminski, aus Moithienen, Kreis und der Besonderheit seiner Bauten in Stadt und Amroschkewitz, Friedrich, aus Thorn, Bergstraße Mellener Straße 1, 1000 Berlin 49, am 26. Land und seinen Booten auf Haff und Nehrung. 36, jetzt Schulenburgring 11 c, 2050 Hamburg 80, Ortelsburg, und Hornheim, Kreis Neidenburg), November jetzt Vahrenholzstraße 131,4630 Bochum 6, be• Wer Ostpreußen liebt, wird viel Freude in der le• am 30. November Milewski, Paul, aus Millau, Kreis Lyck, jetzt Auf der bendigen Erinnerung finden. stand sein Staatsexamen als Dipl.-Ing.-Archi- Ausländer, Hedwig, aus Freythen, Kreis Ortels• Worth 11, 4503 Dissen, am 27. November Einzelpreis DM 28,50 burg, jetzt Nesslerstraße 10,7880 Bad Säckingen tekt an der Technischen Universität .Carola Versand erfolgt gegen Rechnung Bastian, Bruno, aus Albrechtswalde, Kreis Mohrun• Müller, August, aus Seestadt Pillau I, Wessel-Allee Wilhelmina" zu Braunschweig. gen, jetzt Ungernederstraße 7, 8070 Ingolstadt, 1, jetzt Heikendorfer Weg 87, 2300 Kiel-Diet- richsdorf, am 28. November zur Beförderung am 18. November Sommer-Danielzik, Annemarie, aus Arenswalde, Beuth, Hubert, aus Ramsau, Kreis Alienstein, jetzt Nadolny, Richard, Hotelier, aus Bartenstein, jetzt Bestellung 2381 Jagel B 77, Nr. 29, am 2. Dezember Kreis Johannisburg und Markthausen/Schröt- Enscheder Straße 193, 4432 Gronau, am 19. tersburg, jetzt Wehlstraße 15, 3100 Celle, zur Hiermit bestelle(n) ich (wir) Expl. November Nasgowitz, Otto, aus Ortelsburg, Yorckstraße, jetzt Kriminalhauptkommissarin, am 1. September „Ostpreußische Landschaft in Bildern" Bodenburg, Hildegard, geb. Rautenberg, aus Wil• Vennstraße 35, 4054 Nettetal II, am 30. November von Helene Neumann lenberg und Sensburg, jetzt Lübecker Straße 47, zur Auszeichnung 2407 Bad Schwartau, am 23. November Olschewski, Franz, aus Lyck, Yorckstraße 30, jetzt Ebelstraße 26, 6300 Gießen, am 3. Dezember Müller, Karlheinz, früher Direktor des Schutzpoli• Postkarte bitte senden an Deutschmann, Richard, aus Grünhayn, Kreis Weh• Paprotka, Wilhelm, aus Angerburg, Lötzener zeiamtes und Chef der Schutzpolizei in Schles• lau, jetzt Kestenzeile 14 A, 1000 Berlin 47, am 3. STIFTUNG OSTPREUSSEN Straße, jetzt Oldenthaler Weg 1, 4000 Düssel• wig-Holstein, aus Eydtkuhnen, Kreis Ebenrode, Dezember dorf-Wersten, am 7. Dezember jetzt zu erreichen über Gustav Milkoweit, An Parkallee 86,2000 Hamburg 13 Donnermann, Lieselotte, geb. Jung, aus Buddern, Patz, Berta, geb. Chmielewski, aus Ortelsburg, den Gärten 11,3130 Lüchow, hat das Verdienst• Kreis Angerburg, jetzt Talstraße 67,3370 See• Steinbergstraße 4, jetzt Don-Bosco-Straße 4, kreuz Erster Klasse des Verdienstordens der sen/Harz, am 27. November 5100 Aachen, am 8. November Bundesrepublik Deutschland erhalten 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 17 £u5 Dfiprtußmbluii Allgemeines Liebenswerte Begleiter durch das Jahr Neuerscheinungen auf dem Kalendermarkt der Verlage Kiefel und te Neues — Für jeden Geschmack etwas

s ist nun schon last zu einer lieben Tra• Düsseldorf. Der Kalender zeichnet sich vor al• DM) gewidmet, und zwar der Jagd nach der dition geworden, daß wir Ihnen in dieser lem durch seine hervorragende Gestaltung Geschwindigkeit. Wenn auch die dort abge• EJahreszeit einen Überlick geben, was an und Verarbeitung aus. Erläuterungen und bildeten dampfenden und zischenden Eisen• neuen Kalendern auf dem Markt ist. Bei der Analysen zu den einzelnen Werken machen bahnen nicht mehr ganz den heutigen Vorstel• Fülle des Angebots wird es wohl jedem ihn zu einem wertvollen Sammelobjekt für je• lungen von Geschwindigkeiten entsprechen, schwerfallen, die richtige Auswahl zu treffen. den Kunstliebhaber (47,5 cm x 55,5 cm, 35,— so erhält man doch einen kleinen Einblick in Deshalb auch jetzt nur einige Vorschläge, von DM). — Wer sich mehr den französischen Im• eine längst vergangene Zeit. — Vergangen, denen wir annehmen, daß sie Ihnen gefallen pressionisten verschrieben hat, der wird seine aber keineswegs vergessen sind die chrom• werden: Freude an dem zauberhaften Kalender Im• blitzenden Oldtimer, die in dem Kalender Ve• Da ist zunächst einmal der Kalender Ost• pressionen (44,7 cm x 45 cm, 29,—DM) finden. teran (49,7 cm x 29,1 cm, 21,—DM) vorgestellt preußen 1981 mit Quellstiftzeichnungen des Die schönsten Bilder Frankreichs von Renoir, werden. Ein Kalender, der das Herz eines je• Malers und Graphikers Helmut Preising. Die van Gogh, Rousseau, Monet, Cezanne und an• den Autofans höher schlagen läßt. Motive (es sind 13) reichen von der Marien• deren (sonst nur im Pariser Louvre zu sehen) Für Liebhaber moderner Graphik ist der Ka• burg über die Samlandküste bis hin zu Königs• sind hier vereinigt. Ausführliche Texte erläu• lender Graphik heute (21 cm x 29,7 cm, 17,50 £*«gb mal wieder. berg. Der geschmackvolle Kalender (30,5 cm x tern diese 13 Spitzenwerke der Malerei. DM) gedacht. Ausführliche Texte zu den Bil• 43 cm, 19,80 DM) aus dem Verlag Helmut Prei• Auch in diesem Jahr hat der te Neues Verlag dern und ihren Künstlern findet man auf der Streik sing, Witten-Bommern, ist ein zauberhaftes wieder etwas für die Freunde alter Landkarten Rückseite der Blätter. Besonders zu erwähnen Geschenk für jeden, dem die Provinz Ostpreu• und Stiche herausgebracht. Der Kalender Alte ist wohl, daß sich unter den Künstlern auch ßen am Herzen liegt. Stiche, Karten und Ansichten (42,7 cm x 45 cm, mehrere aus dem deutschen Osten befinden: Der Kiefel Verlag, Wuppertal, legt auch in 29,— DM) enthält diesmal u. a. Duisburg, We• Barbara Schönwandt aus Stettin, Dierk Engel• diesem Jahr wieder eine Reihe wunderschö• sel, Osnabrück, Münster und Nürnberg. Als ken aus Elbing, Heinrich Klumbies aus Neu- Liebe Leser und Mitarbeiter des Ostpreußen• ner Kalender vor. Im Licht (17 cm x 28 cm, 9,80 besonderes Bonbon ist auch wieder eine Falt• tomischel und Lieselotte Strauss aus blattes, sollten Sie aufgrund des Poststreiks DM) zeigt auf 13 Kunstblättern Arbeiten mo• karte im doppelten Kalenderformat enthalten. Königsberg. die vergangene oder auch die neueste Aus• derner Glasmaler. Figürliche und abstrakte Sie zeigt den Verlauf der Donau von der Quelle Junge Leute und solche, die es geblieben gabe unserer Zeitung nicht pünktlich erhalten Motive wechseln miteinander ab und werden bis zum Schwarzen Meer. — Ein buntes Kalei• sind, vor allem aber Liebhaber der Jazzmusik, haben, so bitten wir um Ihr Verständnis. Mög• harmonisch ergänzt durch lyrische Texte und doskop der Schiffahrt bietet der Kalender Ma• werden sich wieder über den Kalender Jazz licherweise werden einige Landsleute, die uns Worte aus der Bibel.—Dreizehn Lieblingsbil• rine (43 cm x 31,5 cm, 21,— DM), der Schätze (30,5 cm x 43 cm, 21,— DM) freuen. Ausführli• Manuskripte zur Veröffentlichung unter den der ist der Titel eines Kalenders (17 cm x 28 cm, aus dem Schiffahrtsmuseum Amsterdam che Texte informieren über Künstler und Rubriken „Wir gratulieren", „Aus der lands• 9,80 DM), der wundervolle vierfarbige Foto• zeigt. Ein ausführlicher Text gibt Erläuterun• Gruppen der Szene und deren Entwicklung. — mannschaftlichen Arbeit" oder „Aus den grafien von einer Wanderung um den Laacher gen zu den 13 Bildern und den Geschehnissen. Menschen mit Humor werden Freude an dem Heimatkreisen" zugeschickt haben, ihren Bei• See zeigt. Die Arbeiten des Fotografen Oswald Kalender Krimskrams (22 cm x 32 cm, 17,50 Hervorragend gestaltete Fotokalender ge• trag in der Zeitung vermissen. Das liegt daran, Kettenberger werden ergänzt durch gut aus• DM) haben. Dort findet man je nach Ge• hören ebenfalls zu dem umfangreichen Pro• daß er uns bis Redaktionsschluß nicht mehr gewählte Texte aus der Literatur.—Anmutige schmack Gags, Witze und Nonsensspiele. gramm des te Neues Verlages. So bietet der erreichte. Blumengrüße von Elisabeth Dinkelacker bie• Kalender Photorama (49,7cm x 29,1 cm, 16,50 Zu guter Letzt noch zwei Kalender für Kin• tet der Kalender Lobet den Herrn auf Erden DM) dem Betrachter faszinierende und stim• der: Dschungelbuch (30cm x 24 cm, 11,—DM) Ihr Ostpreußenblatt (17 cm x 20,5 cm, 4,80 DM). Von zarten mungsvolle Aufnahmen auf 13 Blättern. — mit lustigen Bildern aus dem bekannten Film Schneeglöckchen bis hin zu bizarren Disteln Reizvolle Naturmotive anderer Art zeigt der von Walt Disney und einen Kalender zum findet der Blumenfreund alles, was sein Herz Kalender Jagdimpressionen (31,5 cm x 43 cm, Selbstgestalten (24 cm x 31 cm, 11,— DM). Er München — Gruppe Ost/West: Die Glocken des begehrt. — Ein Kalender mit dem man sogar 19,50 DM). Auf der Pirsch mit der Kamera wur• bietet zahllose Möglichkeiten, die eigene Doms zu Königsberg erklangen zu Ehren der Fah• basteln kann: Alle Menschen groß und klein den zu den verschiedenen Jahreszeiten diese Phantasie spielen zu lassen. nenabordnungen von landsmannschaftlichen (17 cm x 20,5 cm, 4,20 DM) ist ein lustiger Kin• Motive geschossen. Eine Kostbarkeit für jeden Ich hoffe, liebe Leser, daß auch in diesem Gruppen, als diese in den Festsaal einmarschierten. derkalender aus dem Kiefel Verlag. Verspielte Jagdfreund. Jahr wieder etwas für Sie dabei ist. Viel Ver• Der Ostpreußische Sängerkreis, unter Leitung von Zeichnungen aus dem Kinderalltag werden Einer Jagd nach Dingen ganz anderer Art ist gnügen mit den neuen Kalendern wünscht Ih• Walter Adam, sorgte für die musikalische Umrah• ergänzt durch sieben Bastelblätter mit Anlei• der Kalender Express (29 cm x, 40 cm, 19,50 nen Silke Steinberg mung. Dann begrüßte der Vorsitzende der Gruppe, tung. Ein Kalender nicht nur zum Anschauen. HeinzTiedemann, seine Landsleute und die Ehren• gäste aus fast allen in München vertretenen Lands• — Zu guter Letzt noch zwei Jahresweiser für mannschaften, des BdV sowie der Stiftung der Ost- Menschen, die in ihrer Wohnung nicht so sehr und Westpreußen. Erich Diester, Vorsitzender der viel Platz haben: Weg-Geleit (7,5 cm x 16,5 cm, Landesgruppe Bayern, hielt die Festrede und sprach 2,90 DM) mit 15 farbigen Blumenkärtchen von u. a. über die Tradition der Fahnen. Für die Jugend Elisabeth Dinkelacker und Foto-Weg-Geleit Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in.. sprach der 18jährige Bernhard Jacubzig ein Gedicht (8 cm x 19 cm, 3,20 DM) mit zauberhaften und Kulturreferent Klaus Saborowsky nahm die Naturfotografien. Weihe der neuen Gruppenfahne vor. Kurt Conrad verlas ein Schreiben des ehemaligen Vorsitzenden Aus der Vielzahl der Kalender, die in diesem Fortsetzung von Seite 15 Göppinger Jugendheim, Dürerstraße 21, Weih• Dieter Kroeck, der aus dienstlichen Gründen ver• Jahr wieder im te Neues Verlag, Kempen/ nachtsfeier. Die Bewirtung übernimmt die Frauen• hindert war, und befestigte in seinem Namen ein Niederrhein, erschienen sind, empfehlen wir gruppe. Es wird ein reichhaltiges Programm gebo• Fahnenband am Kopf des Fahnenmastes. Ein weite• herrlichste Stück Rhein zeigte sich den Betrachtern den großen te Neues Kunstkalender mit Ar• ten werden. Für die Bescherung durch den Nikolaus res Fahnenband befestigte die Vorsitzende des zwischen Bingen und Koblenz mit der Loreley, Rü• wird um rechtzeitige Anmeldung der Kinder Damenkreises Elfriede Jacubzig. als Zeichen der beiten bedeutender Künstler unseres Jahr• desheim und den vielen malerisch gelegenen Or• gebeten. Freundschaft und Verbundenheit zwischen Bayern hunderts. Die Bilder (unter anderem von Ernst, ten. Die Reise endete in Bonn. Hier führten die Bil• Metzingen — Sonntag, 7. Dezember, 16 Uhr, und Preußen befestigte auch Isa Wess ein Fahnen- Klee, Kandinsky, Miro und Dali) stammen alle der die Zuschauer durch das alte Bonn, durch die Gasthaus „Zur Turnhalle", Metzingen, Weihnachts• aus der Sammlung Nordrhein-Westfalen, stillen Straßen mit dem Geburtshaus Beethovens feier und durch die menschenüberfüllte Fußgängerzone Schwenningen — Sonnabend, 6. Dezember, 15 Uhr, der Innenstadt. Bilder der vorjährigen Gartenschau Salinen-Cafe, Kassierertreffen zwecks Jahresab• bildeten den Abschluß dieser erlebnisreichen schluß-Besprechung. Um vollzähliges Erscheinen Der berühmte Stunde. Vorsitzender Berno Saat dankte Otto wird gebeten. — Sonntag, 7. Dezember, 13.30 Uhr, Prasse für den mit großer Begeisterung aufgenom• Treffpunkt Bürgerheim vor dem alten Krankenhaus Magenfreundliche men Vortrag. Salinenstraße, Spaziergang nach Bad Dürrheim Neustadt/Weinstraße — Sonnabend, 29. No• zum Christkindl-Markt. — Sonnabend, 13. Dezem• vember, 17 Uhr, Goethesaal des Saalbaus, Vortrag ber, 19 Uhr, Jahresabschlußbesprechung bei Sieg• band. Vorsitzender Heinz Tiedemann dankte allen von Professor Dr. Heinrich Wolfrum, Göttingen, fried Jost. Nähere Angaben zu den Veranstaltungen Mitarbeitern. Jede Gastfahne erhielt von ihm ein zum Thema: „Unsere Sprache — Heimat für alle in den Rundschreiben Nr. 4 und 5. Erinnerungsband. Die Festgäste saßen noch lange Deutschen". — Sonnabend, 6. Dezember, 18.30 Uhr, — Sonnabend, 13. Dezember, 15 Uhr, beisammen. Es war ein gelungener Abend, zeigte er Haus der Kirche, In der Schutt 9, vorweihnachtliche Ratskeller-Saal, Marktplatz, Adventsfeier. Worte doch das starke Zusammengehörigkeitsgefühl der Feier. zum Advent spricht Pfarrer i. R. Dr. Kowalewski, landsmannschaftlichen Gruppen. Königsberg. Musikalische Umrahmung durch Lm. München — Stiftung Ostpreußen: Freitag, 5. De• Saarland Lothar Okraffka. zember, Haus des Deutschen Ostens, Am Lilien• Vorsitzender der Landesgruppe: Rudi Maerz, Tel. 0 68 06/ berg 1, München 80, szenische Lesung „Martin 8 1235, Hensweilerstr. 36, 6686 Eppelborn-Wiesbach. Bayern Opitz in Danzig" nach dem Danziger Barock-Roman von Max Halbe „Die Friedensinsel" (in Szenen ge• Neububach-Eppelborn — Sonnabend, 29. No• Vorsitzender der Landesgruppe: Erich Diester, Telefon vember, 19 Uhr, Lokal „Wiener Hof", Illtalstraße 87, (089) 201 3378, Baaderstraße 71, 8000 München 5. setzt von Anneliese Halbe). Das monatliche De• zember-Treffen, das ursprünglich für den 4. Dezem• Monatstreffen. Bad Kissingen — Anlässlich ihres 30jährigen Be• ber vorgesehen war, wird darum auf den 5. Dezem• Saarbrücken — Dienstag, 9. Dezember, 15 Uhr, stehens veranstaltete die Gruppe eine Feier, bei der ber verschoben. Kolpinghaus, Ursulinenstraße, Frauennachmittag Elly Lunau, die ihre Gruppe 17 Jahre lang umsichtig mitJulklapp. — Sonntag, H.Dezember, 15Uhr,De- geleitet hat, geehrt wurde. Mit der silbernen Ehren• Regensburg — Sonntag, 14. Dezember, 15 Uhr, chant-Metzdorf-Haus, Weihnachtsfeier. nadel wurden Johanna Matz und Margarete Neu• Gaststätte Bischofshof, Am Dom, Römersaal, mann für ihre Verdienste ausgezeichnet. In seiner Adventsfeier. Baden-Württemberg Festrede erinnerte Gymnasialprofessor Dr. Bohn Schweinfurt — Sonntag, 7. Dezember, 15 Uhr Clubraum der Dreieinigkeitskirche, Florian-Gey- Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. u. a. an den 100. Geburtstag von Paul Fechter. Ab• erStraße, vorweihnachtliche Feierstunde. Gottfried (0 72 31) 10 15 29, Wittelsbacher Str. 16,7530 Pforzheim. schließend beonte der Redner, daß das internatio• Joachim hält einen Vortrag über Königsberg. Esslingen am Neckar — Sonntag, 14. Dezember, nal garantierte Selbstbestimmungsrecht der Völ• Straubing — Sonnabend, 13. Dezember, 14 Uhr, 15 Uhr, Ertingerhaus, ev. Gemeindezentrum Über• ker, das alle Nationen für sich in Anspruch nehmen, Hotel „Gäubodenhof", Weihnachtsfeier, esslingen, Keplerstraße 40, Zufahrt von der Schorn• als Folge einer mißlungenen Machtpolitik erheblich Tutzing — Sonntag, 21. Dezember, 15.30 Uhr, dorfer Straße, O-Bus-Haltestelle J.-F.-Kennedy- verletzt worden sei. Landrat Marko Dyga über• Tutzinger Keller, Weihnachtsfeier. Landsleute, die Schule, Kaffeetafel mit Lichtbildervortrag, zweiter brachte Grüße und bewunderte den Einsatz, den die daran interessiert sind, eine weihnachtliche Über• Teil, über die Esslinger Fahrt 1980 nach Ost- und landsmannschaftlichen Gruppen erbringen, um raschung zu erhalten, werden gebeten, ein Päck• Westpreußen. Es wird berichtet über Frauenburg, ihre heimatliche Kultur und Tradition zu erhalten chen im Wert von 5 DM vor Veranstaltungsbeginn Heilsberg, Sensburg, Lotzen, Angerburg, Osterode, und weiterzugeben. Der stellvertretende Bürger• abzugeben. Mohrungen, Dampferfahrten auf den masurischen meister der Stadt Bad Kissingen, Georg Straus, Seen und dem Oberlandkanal, Waldfahrt und stellte fest, daß die gelungene Eingliederung der Weilheim — Sonntag, 14. Dezember, 15 Uhr, Wanderung zum See der Adler, Hohenstein und Heimatvertriebenen der Wirtschaft und Gesell• Gasthaus „Oberbräu", Weihnachtsfeier. das Freichtlichtmuseum, Thorn und Posen. schaft nicht zu unterschätzende Impulse gegeben Würzburg — Sonntag, 7. Dezember, 15 Uhr, Plarrsaal des Pfarrzentrums St. Andreas, Königs• Göppingen — Sonntag, 7. Dezember, 11 Uhr, Mö- habe und betonte, daß diese Leistung große Aner• berger Straße, Adventsfeier unter Mitwirkung der rikeanlagen, am Kriegerdenkmal, Enthüllung einer kennung verdiene. Kindergruppe. Bronzetafel zum Gedenken an die Vertreibung. Die Kelheim — Sonntag, 7. Dezember, 14.30 Uhr, bei Feierstunde wird von Ministerialrat Anders geleitet Aunkofer, adventliche Kaffeestunde. und steht unter dem Protektorat von Oberbürger• Lindau/Bodensee — Dienstag, 9. Dezember, Lo• Der oberländische Kanal: Ausschnitt der Ti• meister Dr. Herbert König. Die Festrede wird In• kal „Schlechterbräu", vorweihnachtliche Feier• telseite des Kalenders „Ostpreußen im Bild nenminister Professor Dr. Roman Herzog halten. — stunde mit Weihnachtsgeschichten aus der Hei• 1981", Verlag Rautenberg Sonntag, 14. Dezember, 14.30 Uhr, großer Saal, mat, Orgelmusik und Liedern. 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 18 Jahrgang 31 £05 aipmifonblQH

6. Kompanie 2. ostasiatisches Infanterie-Re• giment zur Bewachung der deutschen Ge• DRITTE AUFLAGE: HEIMATWAPPEN 100 Jahre alt Farbenprächtige Ausführung m. sandtschaft in Peking zugeteilt. Zwei Jahre Holzrahmen 40x50 cm. Prosp. an• Wilhelm Sendzik aus Hansburg später meldete er sich als Freiwilliger zur Kai• Ihre Spuren fordern. H. Dembski, Talstr. 87,792 BREMISCHES serlichen Schutztruppe für Deutsch-Süd- Heidenheim, Tel. 073 21/4 1593 KUNSTKRBINETT West-Afrika. Im Jahr 1907 folgte die Abberu• verwehen nie Schwarzenfeld — Ein Jahrhundert, das ihm Erika Kugler fung nach Afrika und seine Stationierung in Ostpreußens Beitrag zur abend• Abenteuer, Erlebnisse, aber auch schwere Windhuk bei der 13. Kompanie. Insgesamt 12 ländischen Kultur, Band 1. Her• Polnische Urkunden* Schicksalsstunden beschert hat, konnte Wil• Jahre verbrachte er dort, war unzähligen Stra• ausgegeben von Ruth Maria u. a. Schriftstücke Alte helm Sendzik schon erleben: Am 21. Novem• Wagner und Hans-Ulrich Stamm. übersetzt und beglaubigt pazen ausgesetzt, erlebte jedoch auch schöne Alf Buhl Orig.-Stadtansichten ber vollendete er das 100. Lebensjahr. Wil• Ein preiswertes Handbuch, nicht Stunden. Im April 1919 kehrte er nach Vereid. Dolmetscher u. Ubersetzer des 16.-19. Jahrhunderts helm Sendzik der in Hansburg im Kreis Nei• nur für den Bücherschrank, son• für die Justizbehörden Deutschland zurück und fand eine Stellung bei 8391 Salzweg, Anglstraße 19 E denburg geboren wurde, besuchte in seinem dern auch für junge Menschen. Viele Ansichten der Sicherheitspolizei in Lyck als Polizei• 208 Seiten, mit vielen Illustratio• ostpreußischer Städte, wachtmeister. Ein Jahr später heiratete er Ma• nen, broschiert 11,— DM Ihr Weihnachtsgeschenk könnte Dörfer, Schlösser und Anzeige rie Zoek, die 1890 in Petzkau, Kreis Lyck, gebo• Staats- und Wirtschafts• diesmal etwas Besonderes sein. 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In Liebe und Dankbarkeit nahmen wir Abschied von unserer Ii W ir trauern um unsere Hebe, herzensgute Mutter, Omi, Uroma und Nach einem erfüllten Leben hat es dem Herrn über Leben' Mutter, Schwiegermutter, Groß- und Urgroßmutter und Tdnt. Frau und Tod gefallen, meinen lieben Mann, Schwager und Onkel Margarete Bolk Adele Kiel geb. Klein geb. Renn Rudolf Ostwald geb. 7. II, J892 gest. 5. 11. 1980 • 31.10.1892 f 20. 11. 1980 geb. 10. 6. 1885 gest. 10. 11. 1980 Skromanten, Kreis Lyck In stiller Trauer In Liebe und Dankbarkeit nehmen Abschied zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Lotte Kattner, geb. Bolk August Kiel W ilhelm Kattner und alle Angehörigen In stiller Trauer Fritz Bolk im Namen aller Angehörigen Lilly Bolk, geh, Landgraf Über der Braake 72, 2193 Altenbruch Paula Ostwald, geb. Redetzki Elfriede Walther, geb. Bolk Alfred Walther 2201 Ellerhoop, im November 1980 Elsbeth Bolk Die Trauerfeier hat am 14. November 1980 um 13 Uhr in der Friedhofs• Christel Bolk kapelle Barmstedt stattgefunden. die Enkel, Urenkel und alle Angehörigen Wir trauern um den Tod unserer Schwester und Schwägerin Neuenkamp 5, 2309 Warnau, den 5. November 1980

Ein gutes Vaterherz Erika Augstein hat aufgehört zu schlagen 21. 3. 1899 9. 11. 1980 Pronitten, Kreis Labiau Ulm Fern seiner lieben, unvergessenen Heimat entschliei nach kurzer Nach einem erfüllten Leben voller Gottvertrauen, Liebe und Fürsorge Krankheit unser lieber Vater, Großvater und Urgroßvater für ihre Mitmenschen hat uns unsere herzensgute Mutti, Schwieger• mutti, Omi und Uromi, Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante Lucas Naumow Dora Noeske, geb. Augstein Frida Schlacht aus Warnicken/Ostpreußen Dipl.-Ing. Erich Noeske geb. Migge * 16. Januar 1887 f 15. November 1980 aus Königsberg (Prl-Tannenwalde Es trauern um ihn am 20. November 1980 im 85. Lebensjahr plötzlich und unerwartet lür Irmgard Jeppßon, geb. Naumow Karl-Heinz Naumow immer verlassen. Am Weidengraben Nr. 50, 5500 Trier und Frau Edelgard Die Urne wird auf See bestattet. Im Namen aller Angehörigen sowie Enkelkinder Gisela Schlacht und Urenkelkinder Ellen Matzat, geb. Schlacht Drosselkamp 18, 2200 Elmshorn Gorch-Fock-Weg 26 g, 2000 Norderstedt 1 Meine liebe Cousine, unsere herzensgute Freundin

Gewerbeoberlehrerin Off. 2.10 Am 5. November 1980 entschlief unsere hebe Tante, Großtante und Luise Marklein Gott der Herr hat meinen lieben Mann, unseren guten Va• Schwägerin aus Königsberg (Pr) ter, Großvater und Bruder

ist unerwartet am 6. November 1980, im 82. Lebensjahr, nach kurzer, Diakon Meta Konopka schwerer Krankheit sanft entschlafen. Lehrerin I. R. In Dankbarkeit Horst Zielasek geb. 7. 9. 1897 Edith Dammerdeich • 18. 7. 1914 t 4. 11. 1980 aus Neukirrh Ruth-Elisabeth Mühlmann, geb. Blum Groß Lattana, Kreis Ortelsburg und Familie nach schwerer Krankheit zu sich genommen. In stiller Trauer Mathildenstraße 22, 2390 Flensburg .. .Wir trauern um ihn Grauelenzer Straße 3, 3036 Bomlitz -'al' 1 rnst Konopka Waltraud Zielasek und Angehörige Wir haben sie am 11. November 1980 am Friedenshügel in Flensburg und Familie zur letzten Ruhe begleitet. Lohbekstieg 59, 2000 Hamburg 54 Bielleldtstraße 14, 2000 Hamburg 50 Die Beisetzung fand am 14. November 1980 statt.

„Sie gehen hin und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben". Ps. 126/6 Unsere Eltern sind heimgegangen. Wir trauern um sie. Nach einem Leben voll Liebe und Hingabe für die Ihren sowie einem immer einsatzfreudigem, mitmenschlichem Wirken für viele ist meine liebe, gute Tochter, meine liebe Arthur Brozat Frau, unsere herzensgute Mutti und Omi, meine unvergeß• 1893 — 1980 Am 17. November 1980 rief der Herr unsere liebe Mutti, Schwester, liche Schwester Schwiegermutter, Oma und Tante Hedwig Brozat Gertrud Kahlfier Charlotte Beutler geb. Haese geb. Goetz geb. Rudies 1896 1976 * 11. 3. 1913 f 5. 10. 1980 • 28. 5. 1910 f 17. 11. 1980 aus Insterburg, Thorner Straße 27 aus Mühlhausen, Kreis Pr. Holland in Tilsit in Greding am Erntedanksonntag in Gottes Frieden heimgegangen. Wir sind voll tiefen Dankes für alles, was uns die liebe Ent• h kurzer Krankheit zu sich. schlafene bedeutete, war und bleibt. Dr. Johannes Brozat In christlicher Hoffnung haben wir von ihr Abschied Erika Brozat, geb. Palm Dorothea Zimmermann, geb. Brozat genommen. Dr. Erich Zimmermann Günter Kahlfier, Sohn Gertrud Goetz Wwe., geb. Donner mit Frau und Tochter Britta Hubertus Brozat Wilhelm Beutler und Enkelkinder Margarete Wagner, Tochter Friedhelm Beutler und Frau Monika, geb. Grenz mit Gatten und Töchtern Ute, Doris mit Kindern Christian und Georg-Friedrich Herta Bauer, Schwester Liesbeth Goetz, Landessozialarbeiterin i. R. Hansastraße 40, 2000 Hamburg 13 Brigitte Köhler, Nichte, mit Familie Gisela Pah, Nichte, mit Familie Okenstraße 10, Karlsruhe, den 18. November 1980 Die Trauerfeier fand am 8. Oktober 1980 in der ev. Kirche in Gundel• Die Beisetzung landam 19. November 1980,13 Uhr, in Greding statt. fingen/Freiburg unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt; an• schließend erfolgte die Beisetzung auf dem dortigen Friedhof. Herr, Dein Wille geschehe! Zum Gedenken unserer Lieben Mitten aus einem Leben voll aufopfernder Schaffenskraft Ehemann und Vater für die Seinen nahm Gott der Herr heute morgen meinen Max Goetz lieben Mann, unseren treusorgenden Vater, Schwiegerva• 1880 — 1915 Königsberg (Pr) ter, Großvater und Urgroßvater, Bruder, Schwager und Nach einem auloplerungsvollen Leben nahm Gott der Herr meine Onkel liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Sohn und Bruder Schwester, Schwägerin, Cousine und Tante, Frau Max Goetz Alfred Pokall 1915 — 1942 Zahnarzt Frieda Glang geb. 22. 7. 1912 in Alienstein/Ostpreußen geb. Behrendt im Alter von 68 Jahren zu sie h in sein himmlisches Reich. * 5. Juli 1900 t I. November 1980 aus Kühnbruch, Kreis Wehlau In stiller Trauer Am 9. November 1980 verließ uns im 82. Lebensjahr mein lieber Hildegard Pokall, geb. Block sii h in sein himmlisches Reich. Mann, unser guter Vater und Großvater Karl Hintz und Frau Ursula, geb. Pokall Reinhard Leisse und Frau Helga geb. Pokall In stiller Trauer Gotthilf Liefert Helene Wagner, geb. Pokall August Glang aus Reuß, Kreis Treuburg Glen, Beate, Andrea, Ute und Christian Familie Rudi Glang als Enkelkinder Familie Herbert Glang In tiefer Trauer Markus und Niklas Elisabeth Behrendt Ilse Liefert, geb. Pawlowski als Urenkel Familie Gertrud Zander Elisabeth Spilles, geb. Liefert und Anverwandte Familie Fritz Behrendt Franz Josef Spilles und Beate- Helga Liefert Vom-Stein-Straße 1, 5788 Winterberg 2-Siedlinghausen Dorothea Busse, geb. Liefert 17. November 1980 Weinstraße Nord 48, 6719 Kirchheim/Weinstraße Peter Busse Das Seelenamt war am Freitag, dem 21. November 1980, um 14.30 Uhr Die Beerdigung (and am 4. November 1980 statt. im Forum der Hauptschule, anschließend erfolgte die Beerdigung von Hopienschlag 4, 2400 Lübeck 1 der Friedhofskapelle aus. 29. November 1980 — Folge 48 — Seite 20 Das neue Buch fias £fijmuHaiblatt Offene „Verschluß-Sache" Das „nachrichtendienstliche Testament" des Reinhard Gehlen — Von Hendrik van Bergh

Reinhard Gehlen, der erste Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), ist am 8. helligt von der Abwehr, zahllose Staatsge• Juni 1979 gestorben. Er hat Aufzeichnungen hinterlassen, die erst nach seinem Tod veröf• heimnisse nach Ost-Berlin schaffen. fentlicht werden durften. Sie sind Jetzt unter dem Titel „Verschluß-Sache" im v. Hase & Koehler Verlag in Mainz erschienen. Aber im Fall G. gibt es noch ein anderes Moment, das bisher weitgehend unbeachtet Um es vorweg zu sagen: Das nachgelassene schwiegen wird: „Unter allen diffamierenden geblieben ist: die politische Seite: Der Ver• „nachrichtendienstliche Testament" des Ex- Veröffentlichungen halte ich die Ausführun• such der beteiligten Dienststellen, „unter allen BND-Chefs hat viele Leser enttäuscht. Ein Po• gen des 1972 zum Präsidenten des Bundesam• Umständen nur die .Spitze des Eisberges' litiker faßte die Meinung vieler zusammen: tes für Verfassungsschutzschutz berufenen sichtbar werden zu lassen". Es begann eine re• „Wenn man liest, was bisher im Vorabdruck Günther Nollau für besonders bemerkens• gelrechte „Verschleierungs-Kampagne". Dazu aus Gehlens Verschlußsache veröffentlicht wert. Er hat sich in seinem Buch ,Das Amt', das gehörte auch — so widersprüchlich es klingen worden ist und es vergleicht, mit dem, was 1978 erschienen ist, in einer für ihn offenbar mag — der Rücktritt von Bundeskanzler wirklich drinsteht, hat man den Eindruck, es bezeichnenden Ausdrucksweise und in einer Brandt. Denn: „Brandts Ausscheiden (sollte) handelt sich um zwei verschiedene Manu• Tonart geäußert, die nur die Klärung seiner Rolle im einzelnen, insbe• skripte des BND-Generals". Tatsächlich ist es abstoßen konnte". Prä• sondere auch der engen, bis in die privaten Be• so: Was Gehlen über die „Schlüsselfiguren der sident Gehlen spricht reiche führenden Beziehungen zu Guillaume verhindern." Mit anderen Worten: Brandt deutschen Ostpolitik" — Wehner und Bahr — von einem „plumpen General Reinhard Gehlen: Keine Geheim• wurde geopfert, damit der Fall G. nicht restlos geschrieben hat, ist nichts neues und enthält Racheackt": „Natürlich nisse ausgeplaudert mehr oder weniger vage und vieldeutige Ver• wußte ich vorher, wie aufgeklärt und die Bundesregierung gerettet mutungen. Aber — und hier liegt gewisserma• sehr mich Nollau mit werden konnte. Dafür wurde hingenommen, ßen ein Schlüssel zur verschlüsselt geschrie• Haß verfolgte, seit ich daß der „DDR"-Spion fast ein ganzes Jahr lang benen „Verschlußsache" ihn nach seiner angebli• nach seiner Enttarnung Staatsgeheimnisse an den Bediensteten bereits zur Resignation, ja, — was Gehlen anschei• chen Flucht aus der da• Ost-Berlin und Moskau liefern konnte. Geh• an den Rand der Verzweiflung geführt hat." maligen SBZ als .Sicher• len: „Zwei meiner engsten und nachrichten• nend nur nebenbei be• Unmittelbar beeinträchtigt wurde von die• heitsrisiko' eingestuft dienstlich erfahrendsten Freunde haben Über• Reinhard richtet, hat Gewicht und sen Eingriffen der Regierungspartei in die sagt über das Thema hatte. Seine angeblichen Günther Nollau legungen angestellt, ob der Spion Guillaume Dienste die innere Sicherheit: „Die miß• „SPD-Machtübernahme Konflikte mit dem Staatssicherheitsdienst der nicht zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt GEHLEN bräuchlich angewandte .Transparenz' (Durch• und Innere Sicherheit" späteren „DDR" sind ebensowenig bestätigt seine Tätigkeit beenden mußte. Aufgrund .hö• lässigkeit der Dienste) hat nach und nach das Verschluß mehr aus als bisher be• worden wie die Hilfeleistungen für Sozialde• herer Einsicht' und auf Weisung, so kombi• ganze breite Feld der Behörden und Organe sache kannt und dazu gesagt mokraten in der SBZ, die ihm das Wohlwollen nierten sie." Betrachtet man diesen Punkt ge• wurde. Hier — im Atmo• und den Schutz der SPD einbrachten." Die Kri• nauer, so folgert Gehlen, hat der Fall Guil• sphärischen und im Hin• tik von Gehlen bezieht sich auch auf eine Re• laume „der amtierenden tergrund der Dinge und zension von Nollau im SPIEGEL über Gehlens Bundesregierung das Mit CIA und FBI vergleichbar Menschen — liegt der Buch „Der Dienst". Auch hier handelt es sich — Uberleben ermöglicht". eigentliche Aussagewert so Gehlen — um „Haßtiraden" mit dem Ziel, Nach Art des Hauses: der Verschlußsache. das Buch „durch falsche Behauptungen und Parteischutz geht vor zur Wahrung der inneren Sicherheit erfaßt und Folgerungen zu entwerten". „Wo immer er Staatsschutz! so manchen Teilbereich bereits lahmgelegt. Andere werden alsbald der andauernden De• General Gehlen hat keine Geheimnisse aus• (Nollau) Gelegenheit dazu hatte, verbreitete er Anschuldigungen, die in ihrer Diktion östli• Vorwürfe dieser mas• montage zum Opfer fallen, wenn nicht ent• geplaudert. Wer das erwartet hat, muß ent• siven Art gegen die SPD schieden Einhalt geboten wird." täuscht werden und kennt ihn nicht. Er hat sich cher Desinformation entnommen sein konn• ten." So gehen Präsidenten geheimer Nach• und die von ihr getra• stets von einer Maxime leiten lassen: Der Gehlens Sündenregister ist lang und massiv. richtendienste in Deutschland miteinander gene Regierung sind bis Dienst darf dadurch keinen Schaden nehmen. Er nennt die neutralistische Gesamtdeutsche um! heute nicht erhoben Und hier beginnt seine Kritik. worden. Vielleicht muß Willy Brandt Volkspartei eine „kommunistische Tarn• man dazu erst gestorben sein. Sie übertreffen organisation". Aber er umgeht die Klippe, den Die Zustandsbeschreibung der Staats• Aber es kommt noch dicker. Gehlen nennt schutzorgane durch den erfahrendsten Nach• noch den von Gehlen geäußerten Verdacht, Namen auszusprechen Nollau den „SPD-Kandidaten Nr. 1" für den Helmut Schmidt habe 1963 als Innensenator und schreibt: deren damaliger Vorsitzen• richtenchef der Bundesrepublik ist nachge• Posten des BND-Chefs. Gehlens Nachfolger, rade alarmierend. Aber in Bonn rührt sich von Hamburg den SPIEGEL vor der Haus• der später zu höchsten politischen Ehren ge• Gerhard Wessel, sollte nach dem Wunsch von durchsuchung durch die Bundesanwaltschaft langen sollte." Kanzleramtschef Horst Ehmke gehen und dem vorgewarnt, weil er „der erste und einzige „Dilettanten waren am Werk" damaligen Vizepräsidenten des BfV in Köln, (war), der über die beabsichtigten Maßnah• Nach Gehlen profilierte sich Egon Bahr „als Günther Nollau, Platz men in Hamburg vorher informiert wurde". wichtigster Unterhändler und schließlich beim **«K JH machen. Dieser Plan ließ Ausverkauf deutscher Schicksalsfragen." Für nichts. Gehlen spricht von „anhaltender U im Hauptquartier des Die Politisierung der Staatsschutzorgane im Gehlen bleibt Herbert Wehner ein „unlösba• Schwächung der Abwehrkräfte" und einem BND in München-Pul- allgemeinen und de* BND im besonderen be• res Rätsel". Auch mit seiner Selbstdarstellung „Zustand permanenter Demontage unserer lach eine „Palast-Re• gann wenige Wochen nach der Übernahme „Notizen" konnte Wehner nach Meinung Geh• Abwehrorgane". Diese „Demontage" habe, so volte" ausbrechen. Füh• der Regierungsverantwortung durch die SPD- lens „sein Hauptanliegen nicht beweisen: Daß Gehlen, mit der Machtübernahme der sozial• rende BND-Offiziere er• es ihm, dem langjähri• liberalen Koalition in Bonn begonnen. Exakt klärten: „Wenn Nollau gen kommunistischen müßte es heißen: Die Demontage von Seiten kommt, quittieren wir Funktionär, gelungen der Regierung. Denn entsprechende Versuche den Dienst." Nollau Die Politisierung des Dienstes war, sich aus dem Bann• von Seiten der öffentlichen oder veröffentlich• wurde — trotz Ehmke kreis der Ideologie und ten Meinung durch Zeit, Stern und Spiegel und Wehner — nicht Strategie, Kaderpolitik dauern nun schon 30 Jahre. Gehlen schreibt: Horst Ehmke Präsident des BND. Geh• FDP-Koalition am 21. Oktober 1969. Es gibt ein und Taktik zu lösen". „Das Besondere liegt darin, daß ich mit anse• len: „Günther Nollau ungeschriebenes Gesetz, daß „Fachleute in Gehlens Urteil über hen mußte, wie mein Lebenswerk Stück für mußte aus Sicherheitsgründen abgelehnt Schlüsselpositionen durch innenpolitische Wehner: „Nach meiner Stück zerstört wurde. Dilettanten waren am werden. In erster Linie waren es die niemals Veränderungen nicht durch politisch ange• Überzeugung war, ist ' IM Werk, oft gleichzusetzen mit Saboteuren, die aufgeklärten Umstände seiner 1950 erfolgten nehmere Laien ersetzt werden dürfen". Eben und bleibt er für Bresch• sich öffentlich der .Demontage des Dienstes' das geschah, und zwar systematisch. Gehlen: new der Fürsprecher Herbert Wehner rühmten." Was Gehlen über den „Dienst" sagt, „Die politische Verantwortung für die Politi• einer deutschen Politik, die Moskau auch gilt gleicherweise für das „Amt", das Bundes• Nollau ein Sicherheitsrisiko? sierung des Dienstes und die sich daraus erge• künftig wirksame Einflußmöglichkeiten offen• amt für Verfassungsschutz (BfV). bende Lähmung hat im vollen Umfang (der hält." ,Flucht' aus der damaligen SBZ, die eine Ver• Chef des Bundeskanzleramtes) Minister Horst Es gibt nach Meinung des Generals eine wendung im Dienst unmöglich machten." Dr. Ehmke zu tragen." Ehmke hatte sich in der Öf• Reinhard Gehlens Ausführungen in „Ver• ganze Kette von Ursachen für die „planmäßige Nollau konnte aus „Sicherheitsgründen" nicht fentlichkeit gebrüstet, er werde „im BND auf• schlußsache" ist die größte und härteste Lähmung" der Abwehrorgane. Er berichtet Präsident des BND werden. Er galt als „Sicher• räumen", denn der sei in einem „desolaten Zu• Schelte, die ein Behördenchef gegen die amtie• Einzelheiten über die Beziehungen zwischen heitsrisiko". Aber dieses Sicherheitsrisiko war stand". Und so geschah es. Gehlen: „In kürze• rende Bundesregierung erhoben hat. Zugege• führenden Staatsschützern, die die oft zitierte kein Hinderungsgrund, daß Dr. No. (BfV-Jar• ster Zeit verschaffte sich Ehmke Einblicke und ben, auch der General Gehlen hat geirrt (Fall „gute Zusammenarbeit" zwischen den Orga• gon) am 1. Mai 1972 Präsident des Bundesam• Einzelerkenntnisse über Verbindungen des Bormann) und Fehler gemacht (Fall Felfe). nen des Staatsschutzes als „frommen tes für Verfassungsschutz wurde. Wer in der Dienstes. Dadurch wurde er zu einem hoch• Möglich auch, daß seine Äußerungen über Wunsch" reduzieren. Gehlen bestätigt, daß Bundesrepublik ein „Sicherheitsrisiko" ist, be• gradigen Geheimnisträger, obwohl er — mit Personen nicht ganz frei sind von subjektiven der Chef des Bundeskanzleramtes und stimmt nicht der best-informierte Nachrich• der Tschechin Maria Hlavacova verheiratet — Eindrücken und Animositäten. Sein Lagebe• „Koordinator für die tenchef, sondern die SPD-Baracke. nach den gültigen Sicherheitsbestimmungen richt über die Innere Sicherheit, den Zustand Nachrichtendienste", die Dienstaufsicht über den BND niemals der Sicherheitsdienste, die Politik der Koali• Staatssekretär Dr. Schü• BfV-Präsident Nollau schied am 15. Sep• hätte ausüben dürfen." tion und ihre Haltung zu Moskau und schließ• ler, ihm, dem General tember 1975 vorzeitig aus dem Amt aus. Der lich seine Ausführungen über die Globalstra• Gehlen, nach seinem „Fall Guillaume", von Gehlen als der „schwer• Für General Gehlen bleibt „die Politisierung tegie des Sowjetkommunismus entsprechen Ausscheiden aus dem wiegendste Spionagefall der Nachkriegszeit" des Dienstes, wie sie am 1. 5. 1970 begonnen dem Ergebnis einer nüchternen und objekti• aktiven Dienst im Mai eingestuft, war ihm zum Verhängnis gewor• und in den folgenden Jahren systematisch ven Analyse eines der bestinformierten Men• 1968 schriftlich verbo• den. Nollaus „Meisterstück" wurde zum „un• fortgesetzt wurde, das bedauerlichste und schen unserer Zeit. ten hat, sich in der Öf• bestreitbaren Erfolg der östlichen Spionage". unrühmlichste Kapitel in der noch kurzen Ge• fentlichkeit zu äußern. Dabei geschahen nach Gehlen „die schlimm• schichte des Dienstes". Die Auswirkungen der Indessen — und hier schleicht sich ein tragi• Gehlen: „Der Chef des sten Unterlassungen und Mißbegriffe" und „massiven Eingriffe" mit dem „erkennbaren scher Zug ein - Gehlens „nachrichtendienst• BK hat mich tatsächlich eine „unglaubliche Summe von Fahrlässigkeit Drang zur perfekten " in „an liches Testament" wird ohne Testamentsvoll• mundtot zu machen ver• und Schuld". Und wer war der Hauptverant• Erpressung grenzenden Stituationen" auf den strecker bleiben. Sein mahnender Ruf aus dem Manfred Schüler sucht. Seine mit Dro• wortliche? Nollau in „seiner Eigenschaft als Dienst und die Ämter waren verheerend: Grab bleibt ohne Echo. Auch der politische hungen verbundenen Warnungen waren je• oberster Sicherheitsberater der Bundesregie• „Immer mehr verbreitete sich bei zahlreichen bener gilt nichts im eigenen Land. Kassandras doch überflüssig: Ich hatte niemals vor, dienst- rung" war es, der der Regierung empfahl, „Guil• Mitarbeitern die Überzeugung, daß versucht sind nicht gefragt. Gehlens „Verschlußsache" inteme Geheimnisse preiszugeben." Geh• laume zunächst unbehelligt zu lassen". Mit werde, den Dienst zu lähmen und in Teilberei• wird trotz Öffnung und Offenlegung das blei• len wehrt sich gegen die zahlreichen Veröf• diesem Vorschlag wurde nach Meinung des chen gar zu zerschlagen". Die Parallelen mit ben, was unter allen „Verschlußsachen" steht: den US-Diensten — CIA und FBI—sind unver• fentlichungen mit schädlichen Auswirkungen Generals „eine katastrophale nachrichten• AMTLICH GEHEIMGEHALTEN. auf den Dienst und nennt ein charakteristi• dienstliche Fehlentscheidung getroffen". kennbar. Die Folgen: Verunsicherung vieler sches Beispiel für die Rivalitäten zwischen Ge• Denn Guillaume blieb 11 (!) Monate auf Spio• Mitarbeiter. „In den letzten Jahren habe ich oft heimdienstchefs, über die gemeinhin ge- nage-Station und konnte in dieser Zeit, unbe• erleben müssen, daß die Unsicherheit unter KopftÄ Geh'«!?' Verschlußsache. Verlag Hase & Koehler, Mainz. 192 Seiten, Efalin, 24.00 DM