Autoarmer Ortskern Volksdorf

Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020

Verkehrsanalyse 2020

TOLLERORT entwickeln & beteiligen und MASUCH + OLBRISCH im Auftrag vom Bezirksamt

AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020

Teil A

TOLLERORT entwickeln & beteiligen mone böcker & anette quast gbr Palmaille 96 22767

Tel. 040 3861 5595 [email protected] www.tollerort-hamburg.de

Bearbeiter*innen: Carolin Appel Ilka Bürling, Beate Hafemann, Karina Meißner, Anette Quast, Ansgar Volgmann

Fotos, Diagramme und Wortwolken: wenn nicht anders angegeben, TOLLERORT entwickeln & beteiligen

Titelbilder: Atelier für Gestaltung

Teil B Im Auftrag der

MASUCH + OLBRISCH Ingenieur- Freien und Hansestadt Hamburg gesellschaft für das Bauwesen mbH Bezirksamt Hamburg-Wandsbek Gewerbering 2 Management des öffentlichen Raumes 22113 Oststeinbek Straßenplanung

Tel. 040 713 004 0 Ansprechpartner: Carsten Schroeder [email protected] www.moingenieure.de Am Alten Posthaus 2 22041 Hamburg Bearbeiter*in: Ingo Fabian, Ronja Riebel

Projekt-Nr.: A20.065

Stand: 1.02.2021

Bericht Teil A

Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020

TOLLERORT entwickeln & beteiligen

AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020

Inhalt Teil A

1 Einführung ...... 2

2 Auftrag und Zeitplan ...... 2

3 Gebiet der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ ...... 3 Lageplan ...... 3 Bevölkerungsstruktur ...... 3

4 Bürgerbeteiligung und Kommunikation ...... 8 Zielgruppenanalyse im Vorfeld ...... 8 4.1.1 Methodisches Vorgehen Zielgruppenanalyse im Vorfeld ...... 8 4.1.2 Ergebnisse Zielgruppenanalyse im Vorfeld ...... 9 Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit ...... 12 4.2.1 Wort-Bild-Marke, Printmedien und Pressearbeit ...... 12 4.2.2 Website ...... 13 4.2.3 Soziale Medien ...... 13 Ergebnisse der frühzeitigen Bürgerbeteiligung bis Ende Dezember 2020 ...... 14 4.3.1 Befragungen ...... 14 4.3.1.1 Methodisches Vorgehen Befragungen ...... 14 4.3.1.2 Beteiligung an den Befragungen ...... 15 4.3.1.3 Hintergründe der Beteiligten ...... 15 4.3.1.4 Ergebnisse der Befragungen ...... 20 4.3.1.5 Zusammenführung Ergebnisse der Befragungen ...... 32 4.3.2 Fokusgruppen ...... 33 4.3.2.1 Methodisches Vorgehen Fokusgruppen ...... 33 4.3.2.2 Hintergründe der Beteiligten ...... 33 4.3.2.3 Ergebnisse der Fokusgruppen ...... 34 4.3.2.4 Zusammenführung Ergebnisse der Fokusgruppen ...... 37 4.3.3 Ideenbriefkasten ...... 37 4.3.3.1 Methodisches Vorgehen Ideenbriefkasten ...... 37 4.3.3.2 Beteiligung am Ideenbriefkasten ...... 37 4.3.3.3 Ergebnisse Ideenbriefkasten ...... 38 4.3.3.4 Zusammenführung Ergebnisse Ideenbriefkasten ...... 41 4.3.4 Ergänzende Hinweise zum Verfahren ...... 41 Zusammenführung Ergebnisse der frühzeitigen Bürgerbeteiligung bis Ende 2020 ... 41

5 Weiteres Vorgehen ...... 42

Quellen ...... 44

Abbildungen ...... 45

Tabellen ...... 46

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1 Einführung

Volksdorf gilt für viele als Inbegriff des idyllischen Lebens in Hamburg. Gerade der alte Ortskern entlang der Claus-Ferck-Straße und Im Alten Dorfe ist geprägt durch eine große Auswahl an attraktivem Einzelhandel und ist ein über die Grenzen Volksdorfs hinaus bekannter Anziehungspunkt. In der achtwöchigen Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ soll unter Beteiligung von Bürger*innen getestet werden, wie eine Umgestaltung des Straßenraums die Aufenthaltsqualität erhöhen und ansässige Unternehmen weiter stärken kann. Das Konzept für die Umgestaltung auf Probe wird gemeinsam mit Bürger*innen erarbeitet.

2 Auftrag und Zeitplan

Das Projekt „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ wird von den Auftragnehmern § TOLLERORT entwickeln & beteiligen als federführendes Büro für die Prozess- gestaltung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Durchführung des Beteiligungsverfahrens sowie der Evaluation und BHF BENDFELDT HERRMANN FRANKE LandschaftsArchitekten GmbH für die landschaftsplanerische Gestaltung sowie § Masuch + Olbrisch Ingenieurgesellschaft für das Bauwesen mbH für die verkehrsplanerischen Untersuchungen, im Auftrag vom Bezirksamt Wandsbek, Fachamt Management des öffentlichen Raumes durchgeführt. Im vorliegenden Zwischenbericht werden § Grundlagen für die Prozessgestaltung des begleitenden Beteiligungsver- fahrens und die Entwicklung von Konzeptvarianten für die Umgestaltung auf Probe zusammengetragen (Teil A: Kapitel 3, Kapitel 4.1; Teil B) und § Ergebnisse der frühzeitigen Bürger- beteiligung bis Ende 2020 (Teil A: Kapitel 4.3 und 4.4) präsentiert. Der Zwischenbericht dient als Basis für die Entwicklung von Varianten als Diskussions- grundlage eines Gestaltungs- und Verkehrs- konzepts durch die beteiligten Planungs- büros. Die Varianten werden zeigen, wie die Straße in der Pilotphase gestaltet werden könnte. Sie werden den Bürger*innen vor- gestellt, gemeinsam diskutiert und weiter- entwickelt. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung in den Kapiteln 4.3 und 4.4 bilden folglich lediglich die frühzeitige Bürgerbeteiligung bis Ende 2020, d.h. einen Zwischenstand ab. Abb. 1: Zeitplan (Grafik: Atelier für Gestaltung)

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Die Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ wird voraussichtlich ab August 2021 für acht Wochen stattfinden. Während der Pilotphase werden analog zur vor- liegenden Grundlagenermittlung erneut Verkehrszählungen und Verkehrsraum- beobachtungen durchgeführt. Befragungen von Anwohner*innen, Nutzer*innen und Gewerbetreibenden werden ebenfalls wieder durchgeführt. Im Anschluss an die Pilotphase wird der Straßenzug wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Alle gesammelten Daten werden in einem Abschlussbericht ausgewertet (Evaluation). Auf Grundlage des Abschlussberichts wird durch die Politik eine Entscheidung über mögliche dauerhafte Veränderungen getroffen.

3 Gebiet der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“: Claus-Ferck-Straße - Im Alten Dorfe

Lageplan Das Projektgebiet der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ im Ortskern Volksdorf (Claus-Ferck-Straße - Denkmal Weiße Rose - Im Alten Dorfe) zwischen Uppenhof und Dorf- winkel ist in dem abgebildeten Lageplan grün markiert (s. Abb. 2). Sowohl die Verkehrszählungen und Verkehrsraumbeobachtungen als auch die Ergebnisse der früh- zeitigen Bürgerbeteiligung bis Ende 2020 beziehen sich auf das Gebiet der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“.

Bevölkerungsstruktur Das Projektgebiet der „Flaniermeile Volksdorf – auf Abb. 2: Lageplan „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ (Atelier für Probe!“ liegt innerhalb des Gestaltung) Statistischen Gebiets 73007 im Stadtteil Volksdorf. Die Analyse der Bevölkerungs- struktur erfolgt auf Grundlage der Daten, die über das Bezirksamt Wandsbek, Fachamt Sozialraum- management (Quelle der Daten: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord)) zur Verfügung gestellt wurden. Darüber hinaus werden die Hamburger Stadtteilprofile he- rangezogen. Alle aufgenommenen Daten beziehen sich auf den Stichtag 31.12.2019. Abb. 3: Statistisches Gebiet 73007 (Eigene Darstellung auf Grundlage Statistikamt Nord 2021)

TOLLERORT Abb. 2 entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 3 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020

Es liegen keine statistischen Daten vor, die sich ausschließlich auf das kleinräumige Projektgebiet der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ beziehen. Die Analyse der Bevölkerungsstruktur erfolgt daher auf Grundlage des Statistischen Gebiets 73007 – der räumlich kleinsten Einheit, für die Daten erhoben werden. Diese Daten werden in Bezug zu den entsprechenden Werten für den Stadtteil Volksdorf, den Bezirk Wandsbek und die Freie und Hansestadt Hamburg gesetzt.

Altersstruktur der Bevölkerung

Bevölkerung Bevölkerung Bevölkerung insgesamt unter 18 Jahre über 65 Jahre

In % In %

Stat. Gebiet 1.906 278 14,6 776 40,7 73007

Stadtteil 20.978 4.157 19,8 5.573 26,4 Volksdorf

Bezirk 441.015 76.312 17,3 95.038 21,5 Wandsbek

Stadt 1.899.160 314.126 16,5 342.549 18,0 Hamburg

Tab. 1: Altersstruktur der Bevölkerung (Statistikamt Nord 2019a-c) Im Vergleich zum Stadtteil Volksdorf, dem Bezirk Wandsbek und dem Hamburger Durchschnitt lässt sich die Altersstruktur der Bevölkerung im betrachteten Statistischen Gebiet wie folgt kennzeichnen: § Der Anteil der Altersgruppe unter 18 Jahre an der Gesamtbevölkerung erreicht im Statistischen Gebiet 73007 mit 14,6 % den niedrigsten Wert. Dieser liegt um 1,9 bzw. 2,7 Prozentpunkte geringfügig unter dem Hamburger (16,5 %) bzw. bezirks- weiten (17,3 %) Durchschnitt. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen im Stadtteil Volksdorf ist jedoch mit plus 5,2 Prozentpunkten deutlich höher (19,8 %) als im Statistischen Gebiet. § Signifikante Unterschiede lassen sich bei Betrachtung des Anteils der Altersgruppe über 65 Jahre an der Gesamtbevölkerung in den verschiedenen Gebieten feststellen. Im Statistischen Gebiet 73007 liegt dieser Anteil an der Gesamt- bevölkerung bei 40,7 %. Der Anteil der Senior*innen ist im Vergleich zum Hamburger (18,0 %) bzw. bezirksweiten (21,5 %) Durchschnitt damit etwa doppelt so hoch. Im Vergleich zum Anteil der Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung im Stadtteil Volksdorf (26,4 %), liegt der Anteil im betrachteten Statistischen Gebiet immer noch 14,3 Prozentpunkte höher.

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Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Be- Migrations- Migrations- Migrations- völkerung hintergrund hintergrund hintergrund insgesamt insgesamt unter 18 Jahre über 65 Jahre

In % In % In %

Stat. Gebiet 1.906 284 14,9 79 4,1 59 3,1 73007

Stadtteil 20.978 3.716 17,7 1.115 26,9 484 8,7 Volksdorf

Bezirk 441.015 143.937 32,7 37.247 49,0 14.345 15,1 Wandsbek

Stadt 1.899. 683.242 36,1 165.181 52,7 65.443 19,1 Hamburg 160

Tab. 2: Bevölkerung mit Migrationshintergrund (Statistikamt Nord 2019a-c) In Hinblick auf den Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund im betrachteten Statistischen Gebiet gibt es folgende Auffälligkeiten: § Im Statistischen Gebiet 73007 leben insgesamt 1.906 Personen, von denen 284 einen Migrationshintergrund haben. Dies entspricht einem Anteil von 14,9 % an der Gesamtbevölkerung. Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung ist hier deutlich niedriger als in Hamburg (36,1 %) und dem Bezirk Wandsbek (32,7 %). Des Weiteren liegt der Wert im betrachteten Statistischen Gebiet 2,8 Prozentpunkte unter dem Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in Volksdorf (17,7%). § Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in der Altersgruppe unter 18 Jahre an der Gesamtbevölkerung ist im Statistischen Gebiet 73007 mit 4,1 % sehr gering. Der Wert liegt deutlich unter dem Hamburger Durchschnitt von 52,7 % und dem Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in der genannten Altersgruppe in Volksdorf (26,9 %). § Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in der Altersgruppe über 65 Jahre an der Gesamtbevölkerung fällt im Statistischen Gebiet 73007 mit 3,1 % im Vergleich zum Stadtteil Volksdorf (8,7 %), Bezirk Wandsbek (15,1%) sowie in der Stadt Hamburg (19,1%) ebenso deutlich niedriger aus, fällt aber nicht gleicher- maßen auf wie der Anteil der Personengruppe Personen mit Migrationshintergrund in der Altersgruppe unter 18 Jahre an der Gesamtbevölkerung.

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Haushalte

Haushalte Einpersonen- Haushalte mit Haushalte mit insgesamt haushalte Kindern Alleinerziehenden

In % In % In %

Stat. Gebiet 970 441 45,5 163 16,8 27 2,8 73007

Stadtteil 9.567 3.650 38,2 2.313 24,2 466 20,1 Volksdorf

Bezirk 229.120 111.029 48,5 45.052 19,7 10.750 23,9 Wandsbek

Stadt 1.041.948 565.577 54,3 187.192 18,0 46.024 24,6 Hamburg

Tab. 3: Haushalte (Statistikamt Nord 2019a-c) Bei Blick auf die Haushalte entspricht das Statistische Gebiet 73007 auf den ersten Blick dem Durchschnitt. Auffällig ist jedoch der Anteil der Haushalte Alleinerziehender an allen Haushalten. § Im Statistischen Gebiet 73007 gibt es insgesamt 970 Haushalte. Hiervon sind 45,5 % Einpersonenhaushalte. Der Anteil ist damit 7,3 Prozentpunkte höher als im Stadtteil Volksdorf (38,2 %). Im Vergleich zum Wandsbeker und Hamburger Durchschnitt liegt der Anteil der Einpersonenhaushalte an den Haushalten insgesamt im betrachteten Statistischen Gebiet jedoch niedriger – 3,0 Prozent- punkte niedriger als im Bezirk Wandsbek (48,5 %) und 8,8 Prozentpunkte niedriger als in gesamt Hamburg (54,3 %). § Haushalte mit Kindern sind im Gebiet 73007 mit 16,8 % nur geringfügig seltener vertreten als im Hamburger Durchschnitt (18,0 %). Im Vergleich zum Stadtteil Volksdorf (24,2 %) liegt der Anteil der Haushalte mit Kindern an den Haushalten insgesamt 7,4 Prozentpunkte niedriger. § Die Anzahl der Haushalte mit Alleinerziehenden ist mit 27 Haushalten im Gebiet 73007 (2,8 %) im Vergleich zum Anteil der Haushalte mit Alleinerziehenden an allen Haushalten im Stadtteil Volksdorf (20,1 %), im Bezirk Wandsbek (23,9 %) und in der Stadt Hamburg (24,6 %) auffallend gering.

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Sozioökonomische Situation

Sozialversicherungs- Leistungs- Arbeitslose pflichtig Beschäftigte empfänger*innen nach nach SGB III (Wohnort) SGB II

In % der In % der In % der 15- 15- bis Bevölkerung bis unter 65-J. unter 65-J.

Stat. Gebiet n.V. n.V. n.V. n.V. n.V. n.V. 73007

Stadtteil 6.380 52,6 300 2,5 728 3,5 Volksdorf

Bezirk 171.318 60,8 12.877 4,6 39.370 8,9 Wandsbek

Stadt 784.913 60,9 64.075 5,0 180.744 9,5 Hamburg

Tab. 4: Arbeitslosigkeit (Statistikamt Nord 2019c) Daten zur sozioökonomischen Situation der Bevölkerung im Statistischen Gebiet 73007 sind aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht verfügbar, da die Fälle in dem betrachteten Statistischen Gebiet zu gering sind. Entsprechend kann davon ausgegangen werden, dass das Thema Arbeitslosigkeit im Statistischen Gebiet im Vergleich weniger relevant ist. Um dennoch einen Eindruck von der sozioökonomischen Situation der Bevölkerung im Statistischen Gebiet 73007 zu bekommen, muss auf die Daten für den Stadtteil zurückgegriffen werden. In Volksdorf liegt der Anteil der Arbeitslosen (SGB III) gemessen an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter bei 2,5 % und damit 2,5 Prozentpunkte unter dem Hamburger Durchschnitt (5,0 %). Ebenso liegt der Anteil der Leistungsempfänger*innen nach SGB II im Stadtteil Volksdorf mit 3,5 % deutlich unter dem bezirksweiten (8,9 %) und Hamburger Durchschnitt (9,5 %). Bewertung Bevölkerungsstruktur Die Zusammensetzung der Bevölkerung im Statistischen Gebiet 73007 zeichnet sich im Vergleich zur Zusammensetzung der Bevölkerung im Stadtteil Volksdorf, dem Bezirk Wandsbek und dem Hamburger Durchschnitt vor allem durch die folgenden Auffälligkeiten aus: § Der Anteil von Personen über 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung liegt mit 40,7 % bedeutend höher. § Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an der Bevölkerung ist insgesamt gering.

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Ÿ Der Anteil von Personen mit Migrationshintergund unter 18 Jahre an der Gesamtbevölkerung ist mit 4,4 % äußerst gering. Der Hamburger Durchschnitt liegt im Vergleich bei 52,7 %. Ÿ Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund über 65 Jahre an der Gesamtbevölkerung fällt mit 3,01 % ebenso gering aus. Der Hamburger Durchschnitt liegt bei 19,1 %. § Der Anteil von Haushalten Alleinerziehender an den Haushalten insgesamt liegt mit 2,8 % im Vergleich sehr niedrig. Der Hamburger Durchschnitt liegt bei 24,6 %. § Die Arbeitslosigkeit fällt im Stadtteil Volksdorf nur etwa halb so hoch wie in der Stadt Hamburg insgesamt aus (Arbeitslose nach SGB III).

4 Bürgerbeteiligung und Kommunikation

Als Grundlage für die Ausgestaltung des Beteiligungsverfahrens und der Strategien der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation wurde eine Zielgruppen- und Akteurs- analyse erstellt. Auf dieser Basis wurde die Konzeption der Beteiligungsformate sowie der Öffentlichkeitsarbeit angepasst. Im Folgenden ist der Stand der Ergebnisse zum Dezember 2020 dargestellt.

Zielgruppenanalyse im Vorfeld

4.1.1 Methodisches Vorgehen Zielgruppenanalyse im Vorfeld Im Rahmen der Zielgruppenanalyse werden im Vorfeld der frühzeitigen Bürgerbeteiligung folgende Fragen bearbeitet: § Welche Zielgruppen gibt es und welche Motivationen lassen die Zielgruppen an der Bürgerbeteiligung und der Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ mitwirken? § Welche Bedenken verknüpfen die Zielgruppen mit der Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“? § Welche Restriktionen hindern die Zielgruppen ggf. daran sich im Rahmen der Bürgerbeteiligung einzubringen? Hierzu wird wie folgt vorgegangen: Anhand von Pressemitteilungen der Parteien und Protokollen der Bezirksversammlung Wandsbek werden die Positionen der Parteien in der Bezirksversammlung zum Projekt erarbeitet. Diese Einschätzungen werden durch Stimmen von Volksdorfer Bürger*innen aus Zeitungsartikeln und sozialen Medien ergänzt. Die Stimmen werden mit Erfahrungswerten aus dem Projekt „ macht Platz“ und anderen Bürgerbeteiligungen verknüpft. In den folgenden Darstellungen stellt die Größe des jeweiligen Kreises die Bedeutung dar, welche der Inhalt für die Zielgruppe in der das Projekt begleitenden Bürger- beteiligung zugemessen wird. Die Position des Kreises verdeutlicht die Zuordnung zu den jeweiligen Zielgruppen. Kreise mit einem orangen Rand signalisieren, dass die Einschätzungen durch Erfahrungen aus „Ottensen macht Platz“ gestützt sind. Hellblaue Kreise dienen dazu, grundsätzliche Haltungen in der Zielgruppe (hellblau) von konkreten Inhalten, die sich auf das Projekt in der Volksdorfer Ortsmitte beziehen (dunkelblau), zu differenzieren.

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4.1.2 Ergebnisse Zielgruppenanalyse im Vorfeld § Motivation der Zielgruppen Über alle betrachteten Zielgruppen hinweg, wird das Bedürfnis nach Informationen und die Teilhabe am Prozess als zentrale Motivation für die Teilnahme am Bürger- beteiligungsprozess erwartet. Dieses Bedürfnis wird sich in den verschiedenen Personengruppen unterschiedlich äußern. Bei den Bewohner*innen Volksdorfs besteht der Wunsch, Volksdorf aktiv zu gestalten und schon vor Projektbeginn vorhandene Wünsche nach einer ruhigen, grünen Wohnumgebung und einer besseren Anbindung durch den ÖPNV mit dem Projekt zu verknüpfen. Es ist zu erwarten, dass die Bewohner*innen prüfen werden, inwiefern das Projekt die Umsetzung ihrer persönlichen Motivation gestattet. Demgegenüber ist von Seiten der Gewerbetreibenden mit einem Fokus auf die wirtschaftlichen Implikationen des Projekts zu rechnen. Zentral wird hierbei die veränderte Anbindung der Kund*innen an die Gewerbebetriebe sein. Darüber hinaus wird die Möglichkeit verlängerter Öffnungszeiten und weitere Außenflächen zu nutzen im Vordergrund stehen.

Motivation der Zielgruppen

Grün vor Direkte Anwohner*innen der Haustür Gastronomie Anwohner*innen Längere im Einzugsgebiet Lautstärke Öffnungszeiten senken Grenzen Stadtteil des Projekt- mitgestalten Außenflächen gebiets nutzen klären Einzelhandel

ÖPNV Anbindung der Interessierte verbessern Kund*innen Öffentlichkeit Informations- sicherstellen bedürfnis Gesundheitsanbieter & Teilhabe Stadtteil aufwerten

Eigentümer*innen Personen, die in ihrer Neue Räume & Möglichkeiten der Mobilität beeinträchtigt Gestaltung Verkehrs- sind sicherheit erhöhen

Kinder und Jugendliche Senior*innen

: Bedeutung für den Prozess 1 Abb. 4: Motivation der Zielgruppen (Eigene Darstellung) Die Motivationen der Zielgruppen werden wie folgt aufgegriffen: Ÿ Es wird eine gemeinsame Informationsbasis über die Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten geschaffen – mittels Öffentlichkeitsarbeit und zu Beginn der Beteiligungsveranstaltungen. Hierbei wird die Grenze des Gebiets für die Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ klar kommuniziert. Ÿ Die Konzeptentwicklung für die Pilotphase sowie die Durchführung der Pilotphase werden transparent vorbereitet und begleitet. Ÿ Es werden vielfältige Mitwirkungsformen angeboten, um möglichst vielen unterschiedlichen Zielgruppen die Teilhabe zu ermöglichen (Befragungen analog und digital, virtueller Ideenbriefkasten, Fokusgruppendiskussionen, Workshop).

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Ÿ Die Beteiligungsangebote ermöglichen es, Wünsche und Ideen für die Umgestaltung zu äußern. Ÿ Das Bezirksamt wird angeregt zu prüfen, ob im Rahmen der Pilotphase eine Erweiterung der Flächen für die Außengastronomie einrichtbar ist, um dem Gewerbe entgegen zu kommen. Ÿ Mögliche neue Nutzungen der freiwerdenden Außenflächen werden auf den Beteiligungsveranstaltungen gemeinsam diskutiert. § Bedenken der Zielgruppen Als Bedenken gegenüber der Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ wurden primär wirtschaftliche Faktoren erarbeitet. Die Reduzierung von öffentlichen Parkplätzen im Gebiet wird hierfür als zentral erachtet. Wir erwarten, dass insbesondere von Seiten des Einzelhandels mit der Umgestaltung während der Pilotphase ein Umsatzrückgang befürchtet wird. Die zeitliche Folge der geplanten Pilotphase im August 2021 auf die Corona-Pandemie 2020 kann dieser Sorge zusätzliches Gewicht verleihen. Von Seiten der Bürger*innen werden die wirtschaftlichen Bedenken gespiegelt. Eine zu erwartende Sorge ist, dass der Komfort des Parkplatzes vor dem Betrieb während der Pilotphase im Umkreis gesucht wird. Wir erwarten, dass die Bürger*innen hier nicht nur ihr eigenes Verhalten während der Pilotphase in den Blick nehmen, sondern auch antizipieren, wie Kund*innen im Allgemeinen diesbezüglich handeln werden. Die längeren Laufwege zum Pkw werden insbesondere von Senior*innen sowie Personen, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind, als Problem erkannt werden. Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetriebe sowie Gesundheitsanbieter, deren Kund*innen primär diesen Zielgruppen angehören, können somit besondere Bedenken mit dem Projekt verknüpfen. Weiterhin ist damit zu rechnen, dass die Frage gestellt wird, ob der Lieferverkehr der Betriebe während der Pilotphase weiterhin möglich ist. Anwohner*innen im direkten Einzugsgebiet der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ werden eine höhere Verkehrsbelastung durch den Wegfall des umgestalteten Abschnitts Claus-Ferck-Straße - Im Alten Dorfe als Durchfahrtsstraßen befürchten. Die Bedenken, Befürchtungen und Sorgen der Zielgruppen werden wie folgt aufgegriffen: Ÿ Es wird klar kommuniziert, dass die Gestaltung der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ ergebnisoffen ist. Das Konzept für die Umgestaltung auf Probe wird gemeinsam mit den Bürger*innen erarbeitet. Es erfolgt eine breite Einladung zu den Beteiligungsangeboten (Pressearbeit, Website, Newsletter, Social Media, Flyer, Plakate), damit Vertreter*innen der Zielgruppen ihre Bedenken einbringen. Ÿ Eine Verkehrszählung und Verkehrsraumbeobachtung stellt die Basis für die Entwicklung von Konzeptvarianten für die Pilotphase dar. Verkehrszählung und Verkehrsraumbeobachtung werden im Rahmen einer Evaluation während und nach der Pilotphase wiederholt. Ÿ Ergebnisse im Prozess werden dokumentiert, transparent gemacht und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt (vorliegender Zwischenbericht). Ÿ Die Gewerbetreibenden werden direkt angesprochen und mittels auf die Zielgruppe zugeschnittener Beteiligungsangebote, um Mitwirkung gebeten (Befragung Gewerbe, Fokusgruppen).

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Ÿ Die aktuellen Lieferzeiten der Gewerbebetriebe werden im Rahmen der Befragung Gewerbe erhoben.

Bedenken der Zielgruppen

Direkte Anwohner*innen Gastronomie Anwohner*innen Eingriff in im Einzugsgebiet Lieferzeiten den Alltag eingeschränkt unerwünscht Zusätzliche Belastung in Mehr Verkehr in der Einzelhandel angrenzenden Pandemie Straßen Umsatzrückgang Interessierte Öffentlichkeit Verschlechterte Gesundheitsanbieter Parksituation

Schlechtere Anbindung an Eigentümer*innen Gewerbe & Personen, die in ihrer Dienstleister Mobilität beeinträchtigt sind

Kinder und Jugendliche Senior*innen

: Bedeutung für den Prozess : Erfahrungen aus Ottensen macht Platz 3 Abb. 5: Bedenken der Zielgruppen (Eigene Darstellung)

§ Restriktionen der Zielgruppen Unabhängig von den Bedenken und Motivationen wurden Restriktionen erarbeitet, welche die Teilhabe am Beteiligungsprozess erschweren können. Zeitliche Einschränkungen durch Kinderbetreuungs-, Arbeits- und Öffnungszeiten der Gewerbebetriebe sind je nach Zielgruppe und Person unterschiedlich. Die Zeiten, zu denen nicht an einer Bürgerbeteiligung teilgenommen werden kann, überlagern sich. Eine zeitlich passende Ansprache aller Betroffenen gleichzeitig ist daher nicht möglich.

Restriktionen der Zielgruppen

Direkte Anwohner*innen Gastronomie

Anwohner*innen Kinder- im Einzugsgebiet betreuungs- zeiten Arbeitszeiten Zeitmangel (insbesondere im Weihnachtsgeschäft)

Einzelhandel

Interessierte Bedarf der Umgestaltung Öffnungszeiten Öffentlichkeit als gering betrachtet

Gesundheitsanbieter

unzureichende Für Barrierefreiheit Eigentümer*innen Sorge vor Zielgruppe Personen, die in ihrer Ansteckung unpassendes Mobilität beeinträchtigt Format sind

Kinder und Jugendliche Senior*innen

: Bedeutung für den Prozess : Erfahrungen aus Ottensen macht Platz : allgemeine Positionen 8 Abb. 6: Restriktionen der Zielgruppen (Eigene Darstellung)

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Mit dem Blick auf die Corona-Pandemie ist insbesondere für Risikogruppen die Teilnahme an Beteiligungsveranstaltungen erschwert. Auch mit durchdachtem Hygienekonzept bleiben Barrieren bestehen. Über alle Zielgruppen hinweg wird im Vorfeld des Projekts der Bedarf für eine Umgestaltung des Gebietes von einem Teil der Betroffenen als gering erachtet. Diese Perspektive könnte eine geringere Motivation zur Mitwirkung zur Folge haben. Um diese Restriktionen aufzunehmen und ihnen entgegen zu wirken § werden ausgewählte Zielgruppen auch separat – zur jeweils passenden Zeit – mit einem auf die Zielgruppe abgestimmten Format eingeladen (z.B. Einzelhandel, Gastronomie). § Gewerbetreibende frühzeitig vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts zu den Fokusgruppen eingeladen. § wird auf eine möglichst barrierefreie Ausstattung der für die Beteiligungs- veranstaltungen ausgewählten Räume geachtet, um vielen Menschen die Teil- nahme zu ermöglichen. § wird den Anforderungen der Corona-Pandemie bestmöglich begegnet (Auswahl großer Räume, Hygienekonzept). Die Beteiligungsangebote werden durch Online- Beteiligungsangebote ergänzt. § werden alle wesentlichen Akteursgruppen und Stakeholder einbezogen, zur Mitwirkung an der Beteiligung und aktiven Gestaltung der Pilotphase eingeladen. § wird über unterschiedliche Medien eine große Öffentlichkeit für den Prozess geschaffen. Zusammenfassend transportieren die Zielgruppen im Vorfeld das Bild eines identitätsstiftenden Stadtteils mit bestehender guter Aufenthaltsqualität. Im Rahmen der Beteiligungsveranstaltungen wird folglich eine Teilnahme derer erwartet, welche ein bestehendes, gewachsenes Verhältnis zu Volksdorf haben und/ oder deren Berufs- und/ oder Privatleben direkt und vorhersehbar von der Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ verändert wird. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit wird dieser zu erwartende Personenkreis erweitert. Über alle Zielgruppen hinweg werden die Fragen nach der Notwendigkeit und den wirtschaftlichen Folgen der Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ adressiert. Beide Themen leiten sich direkt aus der geplanten Reduzierung der Parkplätze während der Pilotphase ab.

Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

4.2.1 Wort-Bild-Marke, Printmedien und Pressearbeit Grundlage für die gesamte Öffentlichkeitsarbeit ist die Entwicklung eines einheitlichen grafischen Er- scheinungsbildes sowie zusätzlich eines eingängigen und merkfähigen Projektmottos mit vergleichbarer Abb. 7: Wort-Bild-Marke (Atelier für Gestaltung) Schlagkraft. Hier wurde das Motto „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ gewählt und als Wort-Bild-Marke ausgestaltet.

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Auf dieser Basis wurden ein Informationsfolder und zwei Postkarten für die Verteilung im Gebiet erstellt. Die Presse wurde zum Start der Projekt-Website und der Befragungen informiert.

4.2.2 Website Die Projekt-Website ist digitales Schaufenster für alle relevanten Informationen rund um den Prozess. Hier finden interessierte Bürger*innen, Anwohner*innen, Vertreter*innen aus Gewerbe, von soziokulturellen Einrichtungen etc. sowie Pressevertreter*innen ansprechend und in prägnanter Darstellung Informationen zu den Bereichen: Lagepläne, Aktuelles, Hintergrund, FAQ, Termine (Veranstaltungen). Die Projekt-Website ging am 10. November 2020 unter www.flaniermeile-volksdorf.de online. Interessierte können sich für einen Newsletter mit aktuellen Hinweisen anmelden.

4.2.3 Soziale Medien Die Angebote der Bürgerbeteiligung werden unter anderem über die Sozialen Medien beworben. Zu Projektbeginn wurden ein Profil auf Instagram (@flaniermeilevolksdorf / Flaniermeile Volksdorf auf Probe) und eine Seite auf Facebook (Flaniermeile Volksdorf auf Probe) angelegt. Beide Social-Media-Auftritte sind öffentlich zugänglich und somit auch ohne eigenes Nutzerkonto einsehbar. Eine verkürzte Wort-Bild-Marke dient als Profilbild und fördert den allgemeinen Wiedererkennungswert. Um eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen, wurden vorab relevante Gruppen und Schlüsselwörter, sogenannte „Hashtags“ aus dem lokalen Umfeld, mit regionaler und nationaler Reichweite sowie projekt- und beitragsspezifischer Natur ermittelt. Deren jeweilige Nennung trägt zur Erhöhung der Sichtbarkeit der Kanäle bei. Die beiden Accounts gingen zum offiziellen Projektbeginn am 10. November 2020 online. Auf Basis eines mit dem Auftraggeber regelmäßig abgestimmten Redaktionsplans wurden bis zum Berichtszeitpunkt insgesamt zwölf Beiträge in erster Linie veranstaltungsbezogen gepostet: Ein Großteil der Postings bezog sich auf den ersten Durchlauf der Beteiligungsbausteine Befragung, Fokusgruppen und Ideenbriefkasten. Auf beiden Kanälen wurde über deren Start und Halbzeit informiert und zur letzten Gelegenheit der Beteiligung aufgerufen. Auch der Start der Projekt- Website und des Newsletters wurden in den Sozialen Medien angekündigt. Die beiden Profile ermöglichten es zudem, Interessierten einen Einblick hinter die Kulissen des Projektprozesses zu geben (z.B. Beitrag vom 8. Dezember 2020 zum Start der Auswertung von Fragebögen, Ideen, Anregungen und Hinweisen). Weitere Postings griffen generelle Hintergrundinformationen, z.B. die Gebietsabgrenzung oder den Projektanlass auf, um das Projekt der breiten Öffentlichkeit näher vorzustellen. Zur weiteren Generierung von Reichweite und zur zeitgemäßen Außendarstellung des Projekts, wurden die Beiträge auch im für 24 Stunden sichtbaren „Story“-Format veröffentlicht. Zum Berichtszeitpunkt zählte das Instagram-Profil 56 und die Facebook- Seite 22 Abonnent*innen sowie 15 „Likes“. Postings auf Instagram erhalten zwischen einem und elf Likes, im Durchschnitt 6 Likes. Über Facebook wurden zwischen 21 und 45, d.h. im Durchschnitt 29 Personen erreicht.

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Ergebnisse der frühzeitigen Bürgerbeteiligung bis Ende Dezember 2020

4.3.1 Befragungen

4.3.1.1 Methodisches Vorgehen Befragungen Es wurden drei Befragungen unterschiedlicher Zielgruppen durchgeführt: Anwohnerbefragung, Nutzerbefragung und Befragung der Gewerbetreibenden. Die Fragebögen sind ähnlich aufgebaut. Alle teilnehmenden Personen hatten die Möglichkeit, die aktuelle Aufenthaltsqualität und die verkehrliche Situation im Projektgebiet anhand von Schulnoten zu bewerten (Benotung von Note eins = sehr gut bis Note sechs = ungenügend). Weiterführend wurden offene Fragen gestellt: zur Aufenthaltsqualität, verkehrlichen Situation, Vision für den Ortskern im Jahr 2030 und zu Veränderungsbedarfen sowie Aspekten, die sich nicht verändern sollen. Die Antworten auf die offenen Fragen wurden kategorisiert und als Wortwolken aufbereitet. Je größer ein Wort abgebildet ist, desto häufiger wurde die Antwort genannt. Die Ergebnisse der Befragungen sind in den folgenden Kapiteln im Detail dargestellt. Die Ergebnisse der einzelnen Befragungen nach Zielgruppe (Anwohner*innen, Nutzer*innen, Gewerbetreibende) werden jeweils separat betrachtet. Der Vergleich der Ergebnisse erfolgt abschließend im Kapitel „4.3.1.5 Zusammenführung Ergebnisse der Befragungen“. Methodisches Vorgehen Anwohnerbefragung Um alle direkten Anwohner*innen im Projektgebiet Claus-Ferck-Straße und Im Alten Dorfe (s. Kapitel 3.1 Lageplan) zu erreichen, erfolgte die Verteilung der Fragebögen mit frankiertem Rücksendeumschlag per Postwurf am 23.10.2020. Methodisches Vorgehen Nutzerbefragung Urspünglich war eine Befragung von Nutzer*innen an einem umfangreich ausgestattetem Infostand mit aktivierenden Elementen in der Fußgängerzone Weiße Rose geplant. Die Befragung sollte zeitgleich mit der Verkehrszählung am Dienstag, 10. und Samstag, 14. November 2020 von sieben bis 19 Uhr stattfinden. Aufgrund der geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie konnte der Infostand und damit die persönliche Befragung kurzfristig nicht durchgeführt werden. Stattdessen startete am 18. November 2020 eine Online-Befragung von Nutzer*innen. Der Link zum digitalen Fragebogen wurde auf der Startseite der Projekt- Website eingebettet. Parallel Abb. 8: Fragebögen mit Rücksendebox in der Bücherhalle dazu wurden in der Bücherhalle Volksdorf Fragebögen ausgelegt. Ausgefüllte Fragebögen konnten in die Rücksendebox in der Bücherhalle geworfen werden. Die Laufzeit endete am 6. Dezember 2020.

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Methodisches Vorgehen Befragung der Gewerbetreibenden Zwei Mitarbeiter*innen des Büros TOLLERORT verteilten persönlich am 23.10.2020 Fragebögen an alle im Projektgebiet mit Postadresse (Claus-Ferck-Straße und Im Alten Dorfe) ansässigen Gewerbetreibenden, um zur Mitwirkung einzuladen und über den Hintergrund der Befragung zu informieren.

4.3.1.2 Beteiligung an den Befragungen Anwohner*innen Von insgesamt 50 an direkte Anwohner*innen des Gebiets ausgegebenen Fragebögen wurden 20 ausgefüllt zurückgesendet. Nutzer*innen Nach Abschluss der Nutzerbefragung lagen insgesamt 172 ausgefüllte Fragebögen vor, davon 162 digital und 10 in Papierform. Zusätzlich haben sich 55 Personen digital durch die Umfrage geklickt ohne eine Antwort zu geben – Diese Antwortbögen ohne Angabe wurde in der Auswertung nicht berücksichtigt. Gewerbe 34 von den insgesamt 86 identifizierten Gewerbebetrieben im Projektgebiet sendeten ihren Fragebögen ausgefüllt per Post zurück. Welcher Altersgruppe ordnen Sie sich zu? (A) 4.3.1.3 Hintergründe der Be- teiligten Kinder 0-12 Jahre 0% Anwohner*innen Jugendliche 13-17 Jahre 0% Junge Erwachsene 18-25 Jahre 0% Von den befragten An- wohner*innen nahmen 13 Erwachsene 26-64 Jahre 35% Frauen und neun Männer an Senior*innen 65-74 Jahre 25% der Befragung teil. Zwei der 20 Senior*innen 75 Jahre und älter 45% ausgefüllten Fragebögen wurden für je zwei Personen, keine Angabe 0% Frau und Mann, ausgefüllt. 0% 20% 40% 60% 80% 100%

Über die Anwohnerbefragung Abb. 9: Altersverteilung – Anwohner*innen konnten ausschließlich Er- wachsene im erwerbsfähigen Alter (26 bis 64 Jahre) und Wie bewegen Sie sich im Alltag Senior*innen (65 Jahre und überwiegend fort? (A) (Mehrfachnennungen möglich) älter) erreicht werden. Dabei sind die Senior*innen deutlich Zu Fuß mit Hilfsmitteln 12% überrepräsentiert (insgesamt Zu Fuß 23% 70 %). Fahrrad 7% Motorrad Gut ein Drittel der befragten 0% Taxi 7% Anwohner*innen gibt an, im Pkw 33% Alltag überwiegend mit dem Bus 2% Pkw unterwegs zu sein (33 %). S-/U-Bahn 16% Mehrheitlich zu Fuß gehen mit k.A. 0% deutlichem Abstand zu den 0% 20% 40% 60% 80% 100% anderen Fortbewegungsarten etwa ein Viertel (23 %). Abb. 10: Fortbewegung im Alltag – Anwohner*innen TOLLERORT entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 15 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020

Weitere 12 % der Antwortenden sind auf ein Hilfsmittel, zum Beispiel einen Rollstuhl, Rollator, Geh- oder Langstock angewiesen. An dritter Stelle folgen S- und U-Bahn, welche im Alltag überwiegend von 16 % der Befragten genutzt werden. Weitaus weniger wird im Alltag das Fahrrad oder Taxi für die Fortbewegung bevorzugt (jeweils 7 %). Nur eine Person ist größtenteils mit dem Bus unterwegs. Bezüglich der Art der Fortbewegung im Ortskern Wie bewegen Sie sich im Ortskern Claus- Ferck-Straße - Im Alten Dorfe überwiegend Volksdorf gibt weit über die fort? (A) Hälfte der befragten An- (Mehrfachnennungen möglich) wohner*innen (62 %) an, überwiegend zu Fuß unter- Zu Fuß mit Hilfsmitteln 14% wegs zu sein. Weitere 14 % Zu Fuß 62% der Anwohner*innen sind im Fahrrad 7% Ortskern auf ein Hilfsmittel Motorrad 0% angewiesen. Pkw (10 %), Taxi 7% Fahrrad und Taxi (jeweils 7 %) werden nur selten für die Pkw 10% Fortbewegung in den Straßen k.A. 0% Claus-Ferck-Straße und Im 0% 20% 40% 60% 80% 100% Alten Dorfe genutzt. Abb. 11: Fortbewegung im Ortskern – Anwohner*innen Die deutliche Mehrheit (86 %) der Befragten ist mindestens Zu welchem Zweck nutzen Sie den einmal am Tag im Ortskern Ortskern Claus-Ferck-Straße - Im Alten unterwegs. Weitere 10 % Dorfe neben dem Wohnen überwiegend? geben an, den Ortskern (A) mindestens einmal in der (Mehrfachnennungen möglich) Woche aufzusuchen. Essen / Trinken 25% Die Gründe für das Aufsuchen Dienstleistungen (z.B. Arzt) 25% des Ortskerns sind sehr Einkaufen 32% vielfältig. Am häufigsten wird Erholung 7% Arbeiten 5% der Ortskern besucht, um Sonstiges 4% einzukaufen (32 %). Dicht k.A. 2% dahinter werden mit jeweils 0% 10% 20% 30% 40% 25 % das gastronomische Angebot oder Dienstleist- Abb. 12: Zwecke für das Aufsuchen des Ortskerns – Anwohner*innen ungen wie Arztbesuche im Ortskern als Hauptbzweck des Besuchs angeben. Mit 7 % wird der Ortskern deutlich seltener für Erholungszwecke genutzt. Nur 5 % geben an sowohl im Ortskern zu wohnen als auch zu arbeiten. Die angegebene Wohndauer fällt sehr unterschiedlich aus: Alle Befragten wohnen bereits länger als zwei Jahre im Ortskern. Fünf Personen sind bereits länger als 30 Jahre im Ortskern wohnhaft. Die befragten Anwohner*innen leben überwiegend in Ein- und Zweipersonenhaushalten (sieben und elf Nennungen).

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Mit 85 % besitzt der Großteil Wenn Sie einen Pkw besitzen, wo parken Sie der Befragten einen eigenen diesen überwiegend? (A) Pkw. Die deutliche Mehrheit Privater Stellplatz/ (68 %) stellt das eigene 9% Auto überwiegend auf Parkhaus außerhalb Gebiet Öffentlicher Stellplatz 5% privaten Stellplätzen oder außerhalb Gebiet Kundenparkplätzen inner- Behindertenparkplatz im Gebiet 5% halb des Projektgebiets ab. Privater Stellplatz/ Kundenparkplatz Nur ein kleiner Teil der im Gebiet 68% befragten Anwohner*innen Öffentlicher Stellplatz im Gebiet 0% nutzt die im Projektgebiet vorhandenen Behinderten- k.A. 14% parkplätze. Öffentliche Stell- 0% 20% 40% 60% 80% 100% plätze im Ortskern kommen für die Anwohner*innen Abb. 13: Parken des privaten Pkw – Anwohner*innen nicht als Parkoption in Frage. Parkmöglichkeiten Welcher Altersgruppe ordnen Sie sich zu? außer-halb des Gebiets – ob (N) öffentlicher (5 %) oder pri- vater Stellplatz / Parkhaus Kinder 0-12 Jahre 0% (9 %) spielen lediglich eine Jugendliche 13-17 Jahre 0% untergeordnete Rolle. Junge Erwachsene 18-25 Jahre 4% Nutzer*innen Erwachsene 26-64 Jahre 66% Senior*innen 65-74 Jahre 11% Von den 172 befragten Nutzer*innen sind 77 Per- Senior*innen 75 Jahre und älter 3% sonen weiblich, 56 männ- Keine Angabe 0% lich, eine Person bezeichnet Nicht beendet 17% sich als divers. Bei 35 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Personen liegt keine An- gabe bezüglich des Ge- Abb. 14: Altersverteilung – Nutzer*innen schlechts vor. Abbildung 14 zeigt auf, dass mit der Nutzerbefragung Kinder und Jugendliche nicht erreicht werden konnten. Junge Erwachsene und Senior*innen über 74 Jahren sind mit einem Anteil von unter 5 % deutlich unterrepräsentiert. Dahingegen ist die Gruppe der Erwachsenen im erwerbstätigen Alter mit einem Anteil von 66 % am stärksten vertreten, gefolgt von Senior*innen zwischen 65 und 74 Jahren (11 %). Die Postleitzahl-Abfrage zeigt, dass über die Hälfte (58 %) der Befragten im Einzugsgebiet 22359, sprich in der unmittelbaren Umgebung des Ortskerns Volksdorf wohnhaft sind. Darüber hinaus haben Nutzer*innen aus dem Einzugsgebiet Hamburger Osten über Wandsbek, , , Farmen-Berne und Wellingsbüttel teilgenommen. Auch Nutzer*innen des Ortskerns von außerhalb der Landesgrenze aus , Bargteheide und Lütjensee haben sich beteiligt. Die meisten befragten Nutzer*innen suchen den Ortskern mit dem Fahrrad (33 %), dem Pkw (27 %) oder zu Fuß (22 %) auf. 6 % nehmen den ÖPNV, das Motorrad oder benötigen zu Fuß ein Hilfsmittel zur Fortbewegung.

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Mehr als die Hälfte der Wie bewegen Sie sich überwiegend zum befragten Nutzer*innen (55 %) Ortskern Claus-Ferck-Straße - Im Alten stellt den Pkw bei einem Dorfe? (N) (Mehrfachnennungen möglich) Besuch des Ortskerns auf einem öffentlichen Stellplatz im U-Bahn 2% Projektgebiet ab. Knapp 11 % Bus 2% geben an, ihren Pkw auf einem Pkw 27% Taxi 0% öffentlichen Stellplatz außer- Motorrad 1% halb des Gebiets abzustellen. Fahrrad 33% 13 % stellen ihren Pkw auf Zu Fuß 22% einem privaten Stellplatz ab, Zu Fuß mit Hilfsmittel 0% wovon jeweils die Hälfte im, Keine Angabe 1% beziehungsweise außerhalb Nicht beendet 10% des Gebiets liegt. 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% Mit 17 Nennungen (7%) spielt Abb. 15: Fortbewegung zum Ortskern – Nutzer*innen der Pkw als Fortbewegungs- mittel im Ortskern Volksdorf für Wenn Sie mit dem Pkw anreisen, wo die befragten Nutzer*innen nur parken Sie überwiegend? (N) eine untergeordnete Rolle. Die Öffentlicher Stellplatz große Mehrheit der befragten 55% im Gebiet Nutzer*innen (55 %) bewegt Privater Stellplatz / 6% sich zu Fuß im Ortskern fort. Kundenparkplatz im Gebiet 2 % sind dabei auf ein Behindertenparkplatz im Gebiet 0% Hilfsmittel angewiesen. Das Öffentlicher Stellplatz außerhalb Gebiet 11% Fahrrad wird von 23 % als Privater Stellplatz / Fortbewegungsmittel benutzt. Parkhaus außerhalb Gebiet 5% Keine Angabe 7% Gewerbe Nicht beendet 17% Insgesamt haben 34 Betriebe teilgenommen. Unter den be- 0% 20% 40% 60% 80% 100% fragten Gewerbebetrieben sind Abb. 16: Parken des Pkw – Nutzer*innen elf Einzelhandelsbetriebe, 13 Dienstleister inklusive Arzt- praxen und drei Handwerks- Wie bewegen Sie sich im Ortskern Claus- Ferck-Straße - Im Alten Dorfe überwiegend betriebe. Zwei der Betriebe fort? (N) geben an sowohl Einzel- (Mehrfachnennungen möglich) händler, Dienstleister und Handwerk zu sein. Ein Ge- Pkw 7% werbetreibender bietet sowohl Taxi 0% Dienstleistungen und Hand- Motorrad 0% werk an, ein anderer wiederum Fahrrad 23% Einzelhandel und Dienstleist- Zu Fuß 55% ungen. Weiterhin haben ein Zu Fuß mit Hilfsmittel 2% Rechtsanwalt, ein Gastrono- Keine Angabe 0% miebetrieb und ein Atelier an Nicht beendet 12% der Befragung teil-genommen. 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

Der überwiegende Anteil der Abb. 17: Fortbewegung im Ortskern – Nutzer*innen Gewerbetreibenden (19 Nen- nungen) beschäftigt einen bis fünf Mitarbeiter*innen beziehungsweise sechs bis zehn

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Mitarbeiter*innen (acht Nennungen). Jeweils zwei Betriebe geben an, keine beziehungsweise mehr als zehn Angestellte zu haben. Die Gewerbebetriebe sind Wie kommen Sie und Ihre Mitarbeiter*innen unterschiedlich lange im überwiegend zum Betrieb? (G) Projektgebiet vertreten. Das (Mehrfachnennungen möglich) älteste Unternehmen ist seit 1943 an diesem Standort Keine Mitarbeiter*innen 2% ansässig, der jüngste Ge- Zu Fuß mit Hilfsmittel 0% Zu Fuß 2% werbebetrieb seit etwa einem Fahrrad 26% Jahr. Motorrad 0% Der Standort wird von keinem Taxi 0% Pkw der Befragten schlechter als 47% Bus 5% mit der Schulnote „befriedi- U-Bahn 18% gend“ bewertet. Am häufigsten k.A. 2% (18 Nennungen) wird der 0% 20% 40% 60% 80% 100% Standort als „sehr gut“ be- wertet, gefolgt von der Bewert- Abb. 18: Fortbewegung Mitarbeiter*innen zum Betrieb – Gewerbe ung „gut“ (zehn Nennungen). Wie reist Ihre Kundschaft überwiegend an? Fast die Hälfte der befragten (G) Gewerbetreibenden und ihrer Angestellten kommen mit dem Zu Fuß mit Hilfsmittel 8% Pkw (47 %) zum Betrieb. Zu Fuß 18% Weiterhin wird das Fahrrad (26 Fahrrad 13% %) und die U-Bahn (18 %) Motorrad 2% genutzt. Mit dem Bus (5 %) Taxi 4% kommen hingegen nur We- Pkw 31% nige. Eine Person erreicht den Bus 8% Arbeitsort zu Fuß. U-Bahn 15% Weiß ich nicht 0% Die Kundschaft kommt über- k.A. 1% wiegend sowohl aus dem 0% 20% 40% 60% 80% 100% näheren Umfeld als auch aus dem weiteren Umfeld (Stadtteil Abb. 19: Fortbewegung Kundschaft zum Betrieb – Gewerbe und über Stadtteil hinaus, jeweils 19 Nennungen). Darüber hinaus wird angegeben, dass die Kundschaft aus ganz Hamburg (neun Nennungen), aus Norddeutschland (sechs Nennungen) und bei einem Betrieb über Norddeutschland hinausgehend (eine Nennung) kommt. Kundenverkehr besteht in den einzelnen Betrieben überwiegend während der gesamten Öffnungszeiten. Nach Angaben der befragten Gewerbetreibenden reist die Kundschaft überwiegend mit dem Pkw (31 %) an. Am zweithäufigsten kommt die Kundschaft zu Fuß (18 %), gefolgt von der U-Bahn (15 %) und dem Fahrrad (13 %). Jeweils 8 % der befragten Gewerbetreibenden geben an, dass ihre Kundschaft den Standort mit dem Bus oder zu Fuß mit Hilfsmittel erreicht.

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20 der Gewerbetreibenden Wo parken Sie ihren Pkw bei geben an regelmäßig betriebs- betriebsbedingten Fahrten? (G) bedingte Fahrten mit dem Pkw zu tätigen. Der Großteil nutzt Privater Stellplatz/ 0% zum Parken einen privaten Parkhaus außerhalb Gebiet Stellplatz oder Kunden- Öffentlicher Stellplatz 0% parkplatz im Projektgebiet. Ein außerhalb Gebiet Privater Stellplatz/ Viertel stellt den Pkw auf 76% einem öffentlichen Stellplatz Kundenparkplatz im Gebiet ab. Öffentlicher Stellplatz im Gebiet 24% Der Lieferverkehr findet bei den meisten Betrieben fast k.A. 0% täglich, überwiegend vor- 0% 20% 40% 60% 80% 100% mittags statt. Die Anlieferung erfolgt überwiegend mit Trans- Abb. 20: Parken des Pkw – betriebsbedingte Fahrten – Gewerbe portern (18 Nennungen), ge- folgt von Pkw (zwölf Nennungen) und LKW (neun Nennungen). Rund zwei Drittel der befragten Gewerbetreibenden geben an, dass ihre Betriebe die Ladezone nicht nutzen, wohingegen ein Drittel der Betriebe die Ladezone nutzt.

4.3.1.4 Ergebnisse der Befragungen § Bewertung der Aufenthaltsqualität Anwohner*innen Die Aufenthaltsqualität wird von den befragten Anwohner*innen im Durch- Wie bewerten Sie die Aufenthaltsqualität im Ortskern schnitt mit der Schulnote 1,9 be- Volksdorf zwischen Uppenhof und wertet. 85 % der befragten An- Dorfwinkel? (A) wohner*innen vergeben eine Note 100% besser als „befriedigend (drei)“. Ein Viertel der Befragten vergibt sogar 25% die Note „sehr gut (eins)“. 80% Die Anwohner*innen bewerten ins- Note 1 besondere folgende Aspekte der Note 2 Aufenthaltsqualität positiv: 60% Note 3 Ÿ die Geschäftsvielfalt, d.h. Note 4 inhabergeführte Betriebe und 60% Note 5 40% Dienstleistungen wie z.B. Note 6 Ärzte, keine Angabe Ÿ das gastronomische Angebot mit vielen Cafés und 20% Außenbereichen sowie 5% 5% 5% Ÿ die Erreichbarkeit der 0% Angebote, die wegen der kurzen Wege besonders gut Abb. 21: Bewertung Aufenthaltsqualität – Anwohner*innen bewertet wird.

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Sehr geschätzt wird auch die nette Atmosphäre und das lebendige Miteinander.

Abb. 22: positive Aspekte der Aufenthaltsqualität – Anwohner*innen

Die befragten Anwohner*innen bewerten insbesondere folgende Aspekte der Aufenthaltsqualität negativ: Ÿ dass es zu viele Autos und zu wenig Parkplätze gibt, die zu einem hohen Parksuchverkehr und somit vielen Abgasen sowie Lärm insbesondere in den Nachmittagsstunden führen, Ÿ sowie die Radverkehrsführung entgegen der Einbahnstraßenrichtung und, dass sich die Radfahrenden nicht an die Verkehrsregeln halten.

Abb. 23: negative Aspekte der Aufenthaltsqualität – Anwohner*innen

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Nutzer*innen Die befragten Nutzer*innen bewerten Wie bewerten Sie die die Aufenthaltsqualität insgesamt gut Aufenthaltsqualität im Ortskern bis befriedigend und vergeben im Volksdorf zwischen Uppenhof und Durchschnitt die Schulnote 2,7. Mehr Dorfwinkel? (N) als 75 % der befragten Nutzer*innen 100% vergeben für die Aufenthaltsqualität die Note „befriedigend“ oder besser. 17% 17 % bewerten die Aufenthalts- qualität sogar mit „sehr gut“. Es gibt 80% Note 1 aber auch befragte Nutzer*innen, 27% welche die Aufenthaltsqualität nicht Note 2 gut einschätzen. 13 % vergeben ein 60% Note 3 „ausreichend“ und 8 % ein „mangel- Note 4 haft“. Note 5 40% 32% Note 6 Die befragten Nutzer*innen bewerten Keine Antwort insbesondere folgende Aspekte der Aufenthaltsqualität positiv: Nicht beendet 20% 13% Ÿ die Vielfalt der Geschäfte, die 8% eine gute Mischung aus ver- 1% schiedenen Angeboten bieten 0% 3% und häufig inhabergeführt sind, Abb. 24: Bewertung Aufenthaltsqualität – Nutzer*innen Ÿ die Fußgängerzone Weiße Rose, die ein Bummeln und Flanieren ermöglicht, Ÿ die Parksituation, die es erlaubt auch mal direkt vor die Betriebe zu fahren.

Abb. 25: positive Aspekte der Aufenthaltsqualität – Nutzer*innen Die befragten Nutzer*innen bewerten insbesondere folgende Aspekte der Aufenthaltsqualität negativ: Ÿ zu viele Pkw und der daraus resultierende Parksuchverkehr vor allem in den Morgenstunden („Brötchenholer“), der die Sicherheit des Rad- und Fuß- verkehrs einschränkt, Ÿ schmale Gehwege, die Radverkehrsführung entgegen der Einbahn- straßenrichtung und das Verkehrsverhalten der einzelnen Verkehrs- teilnehmenden,

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Ÿ das Fehlen von insbesondere öffentlichen Sitzgelegenheiten, die nicht mit dem Verzehr von Getränken und Speisen verbunden sind.

Abb. 26: negative Aspekte der Aufenthaltsqualität – Nutzer*innen Gewerbe

Die Aufenthaltsqualität wird auch von Wie bewerten Sie die den befragten Gewerbetreibenden Aufenthaltsqualität im Ortskern mehrheitlich positiv wahrgenommen Volksdorf zwischen Uppenhof und und im Durchschnitt mit der Dorfwinkel? (G) Schulnote 2,1 bewertet. 20 % der 100% befragten Gewerbetreibenden be- werten die Aufenthaltsqualität mit der 20% Note „sehr gut“ und nur 18 % haben 80% eine Note schlechter als „gut“ ver- Note 1 geben. Note 2 60% Die befragten Gewerbetreibenden Note 3 bewerten insbesondere folgende 59% Note 4 Note 5 Aspekte der Aufenthaltsqualität 40% positiv: Note 6 Ÿ die Geschäftsvielfalt mit keine Angabe 20% kleineren inhabergeführten 9% Betrieben, 3% 6% Ÿ die gute Erreichbarkeit mit 0% 3% Pkw bzw. Parksituation mit großen und häufig vor den Abb. 27: Bewertung Aufenthaltsqualität – Gewerbe

Abb. 28: positive Aspekte der Aufenthaltsqualität – Gewerbe

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Betrieben und Arztpraxen gelegenen Parkplätzen, Ÿ die kurzen Wege auf breiten Gehwegen zwischen den Betrieben, Ÿ der Dorfcharakter, die entspannte Atmosphäre und das Miteinander zwischen den Besucher*innen sowie Ÿ die Außenbereiche der Cafés, die zum Verweilen einladen. Die befragten Gewerbetreibenden bewerten insbesondere folgende Aspekte der Aufenthaltsqualität negativ: Ÿ Konflikte zwischen Zu-Fuß-Gehenden und Radfahrenden, die auf den Gehwegen fahren, Ÿ zu viel Auto- und Parksuchverkehr – Autofahrende werden in einigen Fällen als rücksichtslos wahrgenommen, es kommt zu Stausituationen. Ÿ die Gestaltung und Möblierung, welche als „altmodisch“ und „80er Jahre- mäßig“ beschrieben wird.

Abb. 29: negative Aspekte der Aufenthaltsqualität – Gewerbe

§ Bewertung der verkehrlichen Situation Anwohner*innen Wie bewerten Sie die verkehrliche Die Verkehrssituation im Projekt- Situation im Ortskern Claus-Ferck- gebiet wird von den befragten An- Straße - Im Alten Dorfe? (A) wohner*innen sehr heterogen – im 100% Durchschnitt mit der Note 3,3 be- wertet. 50 % vergeben die Note „gut“ 20% oder „befriedigend“, wohingegen die 80% anderen 45 % die verkehrliche Situation lediglich als „ausreichend“ Note 1 oder sogar „mangelhaft“ beurteilen. 30% Note 2 60% Die befragten Anwohner*innen be- Note 3 werten insbesondere folgende Note 4 Aspekte der verkehrlichen Situation Note 5 40% positiv: 25% Note 6 Ÿ dass alle Verkehrsteilnehm- keine Angabe enden insbesondere die Pkw 20% langsam fahren, dadurch gibt 20% es kaum Lärmbelastung durch den Verkehr, 5% 0%

Abb. 30: Bewertung Verkehrssituation – Anwohner*innen

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Ÿ die Erreichbarkeit des Ortskerns, die vor allem durch die gute ÖPNV- Anbindung gegeben ist, Ÿ die Einbahnstraßenregelung sowie die Durchfahrtmöglichkeit.

Abb. 31: positive Aspekte der verkehrlichen Situation – Anwohner*innen

Die befragten Anwohner*innen bewerten insbesondere folgende Aspekte der verkehrlichen Situation negativ: Ÿ dass Radfahrende entgegen der Einbahnstraßenrichtung und häufig auf den Gehwegen fahren, das erhöht das Unfallrisiko, Ÿ zu viele Autos führen zu viel Parksuchverkehr mit Lärm und Schäden an anderen Fahrzeugen sowie Falschparkern – auch von den Anwohner*innen wird, wie schon von den Nutzer*innen, auf den „täglichen Bäckerei-Park- Verkehr“ verwiesen, Ÿ die folglich verminderte Verkehrssicherheit für Rad- und Fußverkehr. Neben diesen Punkten wird von den befragten Anwohner*innen eine fehlende Querungshilfe im Bereich des Übergangs der Claus-Ferck-Straße in Im Alten Dorfe bemängelt.

Abb. 32: negative Aspekte der verkehrlichen Situation – Anwohner*innen

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Nutzer*innen Die verkehrliche Situation wird von den befragten Nutzer*innen als be- Wie bewerten Sie die verkehrliche friedigend bis ausreichend – im Durch- Situation im Ortskern Claus-Ferck- Straße - Im Alten Dorfe? (N) schnitt mit der Schulnote 3,6 – 100% bewertet. Die Nutzer*innen vergeben 6% für die verkehrliche Situation im Orts- kern mit 23 % am häufigsten die Note 19% „mangelhaft“. 8 % vergeben sogar ein 80% „ungenügend“. Jeweils 17 % bewerten Note 1 die verkehrliche Situation mit der Note 17% Note 2 „ausreichend“ oder „befriedigend“. Ein 60% Note 3 Viertel der befragten Nutzer*innen Note 4 vergeben die Note „gut“ oder besser. 17% Rund 6 % vergeben ein „sehr gut“. Note 5 40% Note 6 Die befragten Nutzer*innen bewerten Keine Angabe insbesondere folgende Aspekte der 23% Nicht beendet verkehrlichen Situation positiv: 20% Ÿ die vielen Parkplätze, die es 8% ermöglichen vor die Geschäfte 5% 5% zu fahren, kurze Erledigungen 0% zu machen und kurze Wege im Ortskern zwischen den An- Abb. 33: Bewertung Verkehrssituation – Nutzer*innen geboten schaffen, Ÿ die Einbahnstraßenregelung für den motorisierten Verkehr mit Durchfahr- möglichkeit für Pkw und die Möglichkeit für Radfahrende entgegen der Einbahnstraßenrichtung zu fahren, Ÿ die Erreichbarkeit des Ortskerns mit allen Verkehrsmitteln sowie auch mit dem Pkw.

Abb. 34: positive Aspekte der verkehrlichen Situation – Nutzer*innen Die befragten Nutzer*innen bewerten insbesondere folgende Aspekte der verkehr- lichen Situation negativ: Ÿ zu viele Pkw und dadurch überlastete Straßen, folglich fehlender Platz für andere Nutzungen, Ÿ die Parksituation, die zu viel Parksuchverkehr führt, Ÿ die Unübersichtlichkeit der Verkehrssituation, z.B. durch das Radfahren entgegen der Einbahnstraßenrichtung und einen fehlenden Radweg,

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Ÿ die Bevorzugung des Autoverkehrs und die verminderte Verkehrssicherheit des Fuß- und Radverkehrs, die unter anderem durch die schmalen Gehwege und Falschparkenden entsteht.

Abb. 35: negative Aspekte der verkehrlichen Situation – Nutzer*innen

Gewerbe Die verkehrliche Situation wird insgesamt sehr heterogen bewertet. Wie bewerten Sie die verkehrliche Situation im Ortskern Claus-Ferck- Im Durchschnitt vergeben die be- Straße - Im Alten Dorfe? (G) fragten Gewerbetreibenden die Schulnote 2,8. Der überwiegende 100% Anteil der Gewerbetreibenden be- 12% wertet die verkehrliche Situation mit „gut“ (35 %). 12 % vergeben die Note 80% „sehr gut“. Ein Viertel (24 %) sieht die 35% derzeitige verkehrliche Situation hin- Note 1 gegen nur als „ausreichend “ an. Note 2 Immerhin ein Sechstel (15%) be- 60% Note 3 werten die Situation sogar als 3% „mangelhaft“ oder „ungenügend“. Note 4 Note 5 40% Die befragten Gewerbetreibenden 24% Note 6 bewerten insbesondere folgende keine Angabe Aspekte der verkehrlichen Situation positiv: 6% 20% Ÿ dass es ausreichend Park- 9% plätze gibt, 12% Ÿ die Möglichkeit mit dem PKW 0% direkt vor die Betriebe und

Arztpraxen fahren zu können, Abb. 36: Bewertung Verkehrssituation – Gewerbe um auch schnelle und klein- ere Einkäufe zu erledigen, insbesondere für ältere Personen sowie auch die Erreichbarkeit des Ortskerns im Allgemeinen, Ÿ das gute Miteinander der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden.

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Abb. 37: positive Aspekte der verkehrlichen Situation – Gewerbe Die befragten Gewerbetreibenden bewerten insbesondere folgende Aspekte der verkehrlichen Situation negativ: Ÿ vor allem die Ladezonen werden durch Falschparkende blockiert, Ÿ das Verhalten der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden ist rücksichtslos und gefährlich, sie halten sich nicht an die Verkehrsregeln, Ÿ die schlechte Parksituation, d.h. zu wenig Parkplätze und folglich Park- suchverkehr.

Abb. 38: Negative Aspekte der verkehrlichen Situation – Gewerbe

§ Vision Claus-Ferck-Straße - Im Alten Dorfe 2030 Anwohner*innen Der Ortskern ist lebendig und bietet eine attraktive Angebotsvielfalt und Außen- gastronomie mit inhabergeführten Betrieben wie auch vor zehn Jahren. Der Ortskern ist autofrei oder kann durchfahren werden. Gehwege sind barrierefrei nutzbar. Es gibt

Abb. 39: Visionen für das Projektgebiet 2030 – Anwohner*innen

TOLLERORT entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 28 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020 mehr Fahrradabstellmöglichkeiten, ein intelligentes Parkleitsystem und Ladestationen für E-Mobilität. Der Ortskern ist ruhig, gleichzeitig lebendig, es sind ausreichend Sitzgelegenheiten vorhanden – und der Ortskern lädt auch junge Leute ein. Nutzer*innen Der Ortskern weist wie auch vor zehn Jahren eine Geschäftsvielfalt mit guten gastronomischem Angebot auf und bietet Platz für Außengastronomie. Der Ortskern ist grüner als früher, bietet Raum für Kinder und viele öffentliche Sitzgelegenheiten. Ein Radweg führt durch den Ortskern hindurch. Die Verkehrsarten sind gleich- berechtigt. Die Gehwege sind ausreichend breit. Der Ortskern ist ein Raum für alle Menschen. Mit Blick auf andere Aspekte gehen die Visionen der befragten Nutzer*innen vom Ortskern im Jahr 2030 auseinander: Die Mehrheit der Nutzer*innen stellt sich eine autofreie, autoarme oder verkehrsberuhigte Gestaltung des Ortskerns vor. Andere wiederum sehen den Ortskern im Jahr 2030 nicht autofrei. Auch in Hinblick auf die Parksituation gibt es verschiedene Vorstellungen von mehr Parkplätzen über den Bau einer Tiefgarage bis hin zu weniger Parkplätzen.

Abb. 40: Visionen für das Projektgebiet 2030 – Nutzer*innen Gewerbe Der Volksdorfer Ortskern hat sich gegenüber 2020 nicht wesentlich verändert. Er zeichnet sich durch seine Geschäftsvielfalt aus. Die Vielzahl der Betriebe und die Gastronomie sind erhalten. Es gibt Sitzmöglichkeiten, der Ortskern ist grüner und kinder- sowie familienfreundlich gestaltet. Die Gehwege sind einheitlich gestaltet. Fahrradabstellanlagen stehen bereit. Gegenseitige Rücksichtnahme hat einen hohen Stellenwert – Anwohner*innen, Nutzer*innen und Gewerbetreibende leben ein gelungenes Miteinander. Auch die Gewerbetreibenden zeichnen im Hinblick auf den Verkehr nicht alle dieselbe Vision vom Ortskern im Jahr 2030: Einige Gewerbetreibenden beschreiben den Orts- kern als autofrei oder verkehrsberuhigt. Andere sprechen sich dafür aus, dass der Ortskern 2030 nicht autofrei ist und die Parkplätze bestehen bleiben.

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Abb. 41: Visionen für das Projektgebiet 2030 – Gewerbe § Veränderungsbedarf und Erhaltenswertes Anwohner*innen Viele der befragten Anwohner*innen formulieren Veränderungsbedarf in Bezug auf die verkehrliche Situation. Es werden unterschiedlichste Ideen formuliert wie eine autoarme Gestaltung des Ortskerns z.B. in Form einer Fußgängerzone, die Schaffung zusätzlicher Parkplätze u.a. auch für Menschen mit Behinderungen oder die Reduzierung auf Parkplätze auf nur einer Straßenraumseite. Es wird ein intelligentes Parkleitsystem und eine gebührenfreie Nutzung von einem oder mehreren Parkhäusern außerhalb des Projektgebiets angeregt. Weiterhin wird der Wunsch nach einem Ausbau von Angeboten der Elektromobilität und des Carsharings eingebracht. Der Radverkehr sollte aus dem Ortskern ausgeschlossen werden oder ebenso aus- schließlich in Einbahnstraßenrichtung fahren dürfen. Alternativ könnten mehr Kon- trollen des Radverkehrs die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden erhöhen. Für den Fußverkehr werden sich mehr Querungsmöglichkeiten gewünscht. Veränderungsbedarf wird erneut in Hinblick auf die Schaffung öffentlicher Sitz- gelegenheiten geäußert. Es sollte öffentliches W-LAN zur Verfügung stehen. Erhalten bleiben sollten hingegen vor allem die Grünflächen, der dörfliche Charakter, die Einkaufsqualität und Erreichbarkeit der Betriebe und Arztpraxen sowie die Anzahl der Parkplätze. Private Stellplätze sollten weiterhin zugänglich sein. Nutzer*innen Die von den befragten Nutzer*innen eingebrachten Veränderungsbedarfe reichen weit auseinander so z.B. hinsichtlich der verkehrlichen Situation: Viele Nutzer*innen äußern den Bedarf nach einer autoarmen oder autofreien Gestaltung, d.h. insgesamt weniger Autoverkehr. Befragte Nuter*innen regen eine Tempo-30- oder Tempo-20-Zone an. Die befragten Nutzer*innen erwähnen weiterhin gleichermaßen oft folgende Ver- änderungsbedarfe: Weniger Parkplätze, Parkplätze nur auf einer Straßenraumseite, keine Parkplätze, mehr öffentliche und kostenfreie, auch größere Parkplätze (u.a. für Menschen mit Behinderungen), mehr Parkplätze außerhalb des Projektgebiets, ein kostenloses Parkhaus beziehungsweise kostenlose P+R-Parkplätze mit einem Shuttlebus vom P+R-Parkplatz in den Ortskern. Auch die Nutzer*innen fordern Kontrollen, in dieser Gruppe jedoch um Falschparkenden und Langzeitparken entgegen zu wirken. Weiterhin wird auch durch diese Gruppe der Bedarf nach E- Ladesäulen und Carsharing-Angeboten geäußert. Wie auch die Anwohner*innen formulieren die Nutzer*innen z.T., dass der Radverkehr aus dem Ortskern ausgeschlossen werden oder ausschließlich in Einbahnstraßenrichtung fahren dürfen sollte. Andere Nutzer*innen merken den Bedarf für einen Radweg bzw. einen Schutzstreifen für den Radverkehr auf der Fahrbahn und mehr Fahrradabstellanlagen TOLLERORT entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 30 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020 sowie auch einen Lastenradverleih an. Zudem wird der Wunsch nach mehr Fahrrad- abstellanlagen und einer zusätzlichen Bushaltestelle geäußert. Der Fußverkehr sollte mehr Raum haben und das Projektgebiet zusätzliche sichere Querungsmöglichkeiten über die Fahrbahn bieten. Die Gehwege sollten breiter ausgestaltet, saniert und gepflegt bzw. sauber gehalten werden. Insgesamt sollte der Straßenraum sauberer und gepflegter sein. Es könnten z.B. größere Mülleimer aufgestellt werden. Eine öffentliche Toilette sollte die Aufenthalts- qualität im Ortskern verbessern, auch die befragten Nutzer*innen regen öffentliches W-LAN an. Es werden einerseits Räume für Kulturveranstaltungen gewünscht, andererseits vorhandene und mögliche neue Aktionen positiv herausgestellt, so z.B. Weihnachtsbeleuchtung, Straßenmusik und ein Volksdorfer Adventskalender. Veränderungsbedarf wird auch für die im Folgenden ausgeführten erhaltenswerten Aspekte des Volksdorfer Ortskerns beschrieben – Hiervon sollte es noch mehr geben. Als besonders erhaltenswert eingestuft werden die vorhandenen Grünflächen, Bäume, Spielplätze und -flächen, Sitzgelegenheiten und das Denkmal Weiße Rose. Der Park der Ohlendorff‘schen Villa wird hervorgehoben. Das Straßenbild sollte durch mehr Grün (Blumen, Beete, Urban Gardening) verschönert werden. Erhaltenswert sind aus Sicht der befragten Nutzer*innen auch die Geschäftsvielfalt und die Art der Geschäfte – kleine, inhabergeführte Läden, die sich auch in der kleinteiligen Architektur widerspiegeln – und hierdurch Dorfcharakter und Flair. Die Mischnutzung aus Wohnen, Einzelhandel, (Außen-)Gastronomie, medizinischem Angebot mit der Weißen Rose als Fußgängerzone in unmittelbarer Nähe wird als besondere Stärke angesehen. Besonders die Angebote Post, Postbank, Sparkasse, die Eisdiele, das Museumsdorf, die Bücherhalle, das Kino und der Fischladen werden als von den befragten Nutzer*innen als erhaltenswert benannt. Ergänzt werden könnte die vorhandene Vielfalt durch Second Hand-Läden und Angebote für Jüngere. Erhalten bleiben sollten aus Sicht der befragten Nutzer*innen in Bezug auf die verkehrliche Situation u.a. die Einbahnstraßenregelung und die Erreichbarkeit des Ortskerns für alle Verkehrsteilnehmenden. Gewerbe Auch die befragten Gewerbetreibenden nehmen bei der Frage nach Veränderungs- bedarfen die verkehrliche Situation in den Fokus. Einige der befragten Gewerbe- treibenden äußern Bedarf für weniger Parkplätze wohingegen Andere mehr und größere Parkplätze fordern, die P+R-Anlage sollte kostenfrei nutzbar sein. Veränderungsbedarf besteht weiterführend hinsichtlich Parkkontrollen und eines elektronischen Parkleitsystems. Der Radverkehr sollte eine eigene Fahrspur erhalten und nur noch in Einbahnstraßenrichtung fahren dürfen. Auch die befragten Gewerbetreibenden melden Bedarf für die Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch mehr Sitzgelegenheiten und Grünflächen sowie eine Sanierung der Gehwege an. Eine weitere Durchmischung der Geschäfte und längere Öffnungszeiten werden ebenfalls eingebracht. Unbedingt erhalten bleiben sollen der Charakter des Projektgebiets mit der Geschäftsvielfalt und dem guten Miteinander, die Fußgängerzone Weiße Rose, die Anzahl der Parkplätze für eine gute Erreichbarkeit mit dem Pkw sowie der Baumbestand.

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4.3.1.5 Zusammenführung Ergebnisse der Befragungen Im Folgenden werden die Ergebnisse der Anwohnerbefragung, Nutzerbefragung und Befragung der Gewerbetreibenden miteinander verglichen und sich in besonderem Maße wiederholende oder unterscheidende Aspekte herausgestellt. Insgesamt wurden im Rahmen der Befragungen primär Erwachsene im erwerbsfähigen Alter und Senior*innen erreicht. An der Anwohnerbefragung haben deutlich mehr Senior*innen teilgenommen, bei der Nutzerbefragung hingegen deutlich mehr Erwachsene im erwerbsfähigen Alter. Gewerbetreibende und Nutzer*innen kommen überwiegend mit Pkw und Fahrrad zum Volksdorfer Ortskern. Die Kund*innen der Gewerbetreibenden nutzen für einen Besuch nach Einschätzung der Gewerbetreibenden ebenfalls in erster Linie den Pkw. Auch von den Anwohner*innen wird der Pkw im Alltag überwiegend genutzt. Gewerbetreibende und Anwohner*innen nutzen zum Parken hauptsächlich private oder Kundenparkplätze. Die Nutzer*innen stellen den Pkw hingegen mehrheitlich auf öffentlichen Stellplätzen ab. Im Ortskern selbst sind sowohl Anwohner*innen als auch Nutzer*innen überwiegend zu Fuß unterwegs. Die Aufenthaltsqualität wird von Anwohner*innen (Ø 1,9) und Gewerbetreibenden (Ø 2,1) ähnlich gut bewertet. Die Nutzer*innen (Ø 2,7) vergeben für die Aufenthaltsqualität im Durchschnitt schlechtere Noten. Von allen Befragten wird die Geschäftsvielfalt mit kleinen und inhabergeführten Läden sowie das gastronomische Angebot, insbes- ondere die Außengastronomie, positiv hervorgehoben. Weiterhin werden von allen Gruppen die derzeitige Erreichbarkeit des Ortskerns und die kurzen Wege wert- geschätzt. Die derzeitige Parksituation wird insbesondere von den Gewerbetreibenden und den Nutzer*innen befürwortet. Von den Nutzer*innen wird zudem die Fuß- gängerzone positiv bewertet, fehlende öffentliche Sitzmöglichkeiten hingegen bemängelt. Die Gewerbetreibenden schätzen das Miteinander im Ortskern. Negativ wird zielgruppenübergreifend der Parksuchverkehr eingestuft. Insbesondere die Nutzer*innen sorgen sich um die verminderte Verkehrssicherheit für den Fuß- und Radverkehr durch den fließenden motorisierten Verkehr. Konflikte, die durch die derzeitige Radverkehrsführung entstehen, werden von allen befragten Gruppen thematisiert. Hier wird zudem gruppenübergreifend auf das Verkehrsverhalten der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden verwiesen. Die Gewerbetreibenden heben insbesondere die Konflikte zwischen den Fußgänger*innen und den auf dem Gehweg fahrenden Radfahrer*innen hervor. Es fällt auf, dass die Frage nach der Aufenthaltsqualität im Ortskern bereits direkt mit der verkehrlichen Situation verknüpft wird. Die Verkehrssituation wird insgesamt schlechter bewertet als die Aufenthaltsqualität. Die Gewerbetreibenden bewerten diese am besten (Ø 2,8). Anwohner*innen (Ø 3,3) und Nutzer*innen (Ø 3,6) bewerten die verkehrliche Situation ähnlich, wobei die Nutzer*innen wie bereits bei der Aufenthaltsqualität die schlechteste Bewertung geben. Von Anwohner*innen und Nutzer*innen wird die Erreichbarkeit des Ortskerns gleichermaßen positiv bewertet. Gewerbetreibende und Nutzer*innen schätzen vor allem die Parksituation und die Möglichkeit, direkt vor die Betriebe fahren zu können. Nutzer*innen und Gewerbetreibende geben dabei an, dass es zu wenig Parkplätze gebe. Anwohner*innen und auch ein Teil der Nutzer*innen kritisieren hingegen, dass es zu viele Autos gebe. Die Gewerbetreibenden bemängeln insbesondere das Falschparken im Bereich der Ladezone. Unübersichtlichkeit, eine verminderte Verkehrssicherheit und das Verkehrsverhalten werden von allen Gruppen als negative Aspekte benannt.

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Als Vision für den Volksdorfer Ortskern sehen Anwohner*innen und Gewerbetreibende einen von der Qualität ähnlichen Ortskern wie er heute besteht – insbesondere in Bezug auf Einzelhandel und Gastronomie mit kleinen Verbesserungen wie sanierte Gehwege, mehr Grün und ein noch lebendigeres Miteinander. Veränderungen des Ortskerns werden nicht ausgeschlossen, sofern die bestehenden Qualitäten erhalten bleiben. In Bezug auf den Verkehr haben insbesondere die Nutzer*innen sehr unter- schiedliche Vorstellungen vom Ortskern im Jahr 2030. Auch die Gewerbetreibenden können sich hier verschiedene Möglichkeiten vorstellen. In Bezug auf Veränderungswünsche und Erhaltenswertes werden sowohl innerhalb als auch zwischen den verschiedenen Zielruppen viele verschiedene Aspekte be- nannt. Insbesondere in Hinblick auf die Geschäftsvielfalt sind sich aber alle einig, dass diese erhalten und gegebenenfalls ausgeweitet werden soll.

4.3.2 Fokusgruppen

4.3.2.1 Methodisches Vorgehen Fokusgruppen Zu den Fokusgruppen wurden alle direkt betroffenen 86 Gewerbetreibenden aus den Bereichen Einzelhandel, Gastronomie, Gesundheit und Dienstleistung im Projekt- gebiet persönlich schriftlich eingeladen. Die Einladung erfolgte nach der Befragung der Gewerbetreibenden. Weiter wurden die in Volksdorf aktiven Interessensgemein- schaften sowie kulturelle und soziale Einrichtungen (u.a. Kirchen, Musikschule) ein- geladen. Die Veranstaltungen verfolgten das Ziel des persönlichen Austauschs im kleineren Kreis mit bis zu zehn Personen. Die gewählte Methode der Fokusgruppe erlaubt einen intensiven Austausch auch untereinander. So können unterschiedliche Wahrnehmungen und Sichtweisen deutlich werden. Die Methode dient dazu, tiefer in den Sachverhalt einzusteigen. Die eigenen Vorstellungen werden transportiert und zugleich die der anderen Teilnehmenden wahrgenommen. Der Aufbau von Vertrauen wird gefördert. In Erwartung einer konflikthafteren Haltung der Gewerbetreibenden wurde die Veranstaltung trotz starker Einschränkungen durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vor Ort durchgeführt, um einen intensiven Austausch, ein Fokussieren der Teilnehmenden auf die Thematik und den Aufbau von Vertrauen zum Verfahren zu erreichen. Bis Ende Dezember 2020 fanden zwei Fokusgruppen statt: Gewerbetreibende am Mittwoch, 18. November 2020 (vor Ort), Interessengemeinschaften und Einrichtungen am Mittwoch, 2. Dezember 2020 als digitale Veranstaltung. Die Rückmeldungen der Gewerbetreibenden waren vermutlich auch aufgrund der pandemiebedingten Ein- schränkungen sehr zurückhaltend, so dass statt vier nur eine Veranstaltung durch- geführt wurde.

4.3.2.2 Hintergründe der Beteiligten Fokusgruppe I – Gewerbe Die Fokusgruppe der Gewerbetreibenden fand im Kreis von direkt betroffenen Einzelhändler*innen aus den Straßen Claus-Ferck-Straße, Im Alten Dorfe und Weiße Rose statt. Es nahmen sieben Gewerbetreibende aus sechs inhabergeführten Betrieben teil. Die Bandbreite der Gewerbezweige reichte von Blumenhandel, Mode und Geschenkartikel bis hin zu Handwerk. Alle Teilnehmenden arbeiten regelmäßig vor Ort. Als Hauptverkehrsmittel, um den Arbeitsort zu erreichen, nutzen 86 % das Auto und 14 % das Fahrrad.

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Die Gewerbetreibenden äußern Bedenken über zusätzliche Umsatzeinbußen durch das Projekt „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“. Die Corona-Pandemie bringt bereits finanzielle Sorgen mit sich, so dass die Gewerbetreibenden nicht noch eine weitere Herausforderung meistern können. Es wird mit einem Umsatzrückgang von 30 bis 40 % gerechnet. Es wird berichtet, dass eine von der Interessengemeinschaft der Gewerbetreibenden in der Vergangenheit initiierte Umfrage (mit etwa 65 Teilnehmenden) zum Ergebnis hat, dass 50 Betriebe einen autofreien Ortskern nicht befürworten. Fokusgruppe II – Einrichtungen und Interessensgemeinschaften Von 23 eingeladenen Einrichtungen aus dem sozial-kulturellen Bereich, Seniorenhilfe, Kirchen, Vereinen und Interessensgemeinschaften nahmen acht Personen aus sieben Einrichtungen teil. Vertreten waren u.a. das Behindertenforum Walddörfer, der Bürgerverein Walddörfer e.V., eine Senioreneinrichtung, der Kulturkreis Walddörfer e.V. und die Junge Musikakademie. Grundsätzlich zeigen sich die Beteiligten aufgeschlossen gegenüber dem Projekt. Alle Teilnehmenden sind mit der Vor-Ort-Situation vertraut. Als Hauptverkehrsmittel im Alltag benutzen 50 % das Auto, 37 % das Fahrrad und 13 % bewegen sich zu Fuß oder mit Hilfsmitteln fort.

4.3.2.3 Ergebnisse der Fokusgruppen § Bewertung der Aufenthaltsqualität Fokusgruppe I – Gewerbe Die Straße Im Alten Dorfe wird bereits als Flaniermeile mit ausreichend Platz für alle Verkehrsteilnehmenden wahrgenommen. Insbesondere im Bereich der Straße Weiße Rose ist die Situation in Bezug auf die Gestaltung und damit verbundene Aufenthalts- qualität verbesserungswürdig. Es gibt keine Blumenbeete oder Sitzmöglichkeiten. Die vereinzelten Grünstrukturen sind sehr verkrautet. Außerdem sind die Gehwege in einem schlechten Zustand und bergen ein hohes Gefahrenpotenzial. Fokusgruppe II – Einrichtungen und Interessensgemeinschaften Aktuell wird der Ortskern nicht so gern zum Spazierengehen genutzt. Damit die Aufenthaltsqualität nachhaltig verbessert werden kann, wird mehr Grün benötigt, bzw. muss das vorhandene Grün besser gepflegt werden. Aktuell kommt das bezirkliche Grünamt nur einmal im Jahr. Die Grünpatenschaft, bei der Bürger*innen Verant- wortung für bestimmte Pflanzen übernehmen, reicht nicht aus, um eine signifikante Verbesserung des Straßenbilds zu erreichen. Gleichzeitig fehlen Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen. Die Pflanzkübel und Kleidungsständer vor den Betrieben stellen für Personen mit einer Schädigung des Sehsinns und blinde Personen eine Barriere dar. § Bewertung der verkehrlichen Situation Fokusgruppe I – Gewerbe Im Projektgebiet wird von den Beteiligten sehr viel Autoverkehr wahrgenommen. Die wartenden Busse an der U-Bahn-Station Volksdorf verunsichern vor allem ältere Auto- fahrer*innen, die ausschwenkend daran vorbeifahren müssen. Diese nehmen aus nördlicher Richtung kommend daher oft den einfacheren aber längeren Weg über die Straße Im Alten Dorfe durch das Projektgebiet, um die U-Bahn-Station zu umfahren. TOLLERORT entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 34 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020

Es wird berichtet, dass seit der Corona-Pandemie mehr Menschen mit dem Fahrrad durch den Ortskern fahren. Auf dem Gehweg kommt es zu Konflikten zwischen Fuß- und Radverkehr. Die Gehwege werden als ausreichend breit bewertet. Es gibt aus Sicht der Teilnehmenden genügend Platz für den Fußverkehr und Fahrradabstell- anlagen, ohne dass dafür in Zukunft Parkplätze wegfallen müssten. Der überwiegende Anteil insbesondere der älteren Kundschaft parkt vor den Betrieben. Es ist wichtig, dass diese Möglichkeit erhalten bleibt. Auf der anderen Seite blockieren u.a. Ladeninhaber*innen und deren Mitarbeiter*innen selbst die Parkplätze, die dann nicht für die Kund*innen nutzbar sind. Das führt dazu, dass die Kunden- und Lieferfahrzeuge blockierend auf der Straße stehen. Die P+R-Anlage an der U-Bahn-Station Volksdorf wird seitens der Kund*innen nicht genutzt. Das Parkhaus bietet zwar viel Platz, aber die Einfahrt ist schlecht einsehbar. Die Parksituation hat sich durch den Umbau des Wochenmarkts verschärft, da auf dieser Fläche nicht mehr in vollem Umfang geparkt werden kann. Nach Fertigstellung des Umbaus ist von einer Verbesserung der Parksituation auszugehen. Von Seiten der Gewerbetreibenden wird angenommen, dass durch den Wegfall der etwa 70 Parkplätze während der Pilotphase über den Tag verteilt geschätzte 550 bis 700 Parkmöglichkeiten verloren gehen würden. Dies bedingt sich durch die kurze Parkdauer vieler Kund*innen und die hohe Fluktuation. Fokusgruppe II – Einrichtungen und Interessensgemeinschaften Auch von diesen Teilnehmenden wird sehr viel Autoverkehr wahrgenommen. Die Straßen im Ortskern sind zu „wuselig“ und zu schmal für das Verkehrsaufkommen. Der ruhende und fahrende Autoverkehr beansprucht zu viel Straßenraum, sodass es zu wenig Platz für Radfahrende gebe. Dies führt zu einem Unsicherheitsgefühl. Besonders der Parksuchverkehr ist für das hohe Verkehrsaufkommen verantwortlich. Es wird darauf hingewiesen, dass in Parkhäusern in der Umgebung genügend Parkplätze zur Verfügung stehen. Besonders die auf beiden Straßenseiten parkenden Autos erschweren die Sicht auf die Fahrbahn, was zu Risikosituationen beim Überqueren selbiger führt. Weiterhin weichen die Radfahrenden aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auf die Gehwege aus, was wiederum dort zur Risikosituation führe. Auch Autofahrende sind durch rechts überholende Radfahrende und die generelle Unübersichtlichkeit von dem Unsicherheitsgefühl betroffen. Die Gehwege sind zum Teil zu schmal. Insbesondere vor dem Café Hamers müssen Nutzer*innen öfters warten, um andere Personen vorbeizulassen. Des Weiteren fehlen abgesenkte Bordsteine oder Rampen, die es insbesondere Personen, die auf die Nutzung eines Rollstuhls oder Rollators angewiesen sind und Personen mit Kinderwagen erlauben, die Fahrbahn problemlos zu überqueren. § Vision Claus-Ferck-Straße - Im Alten Dorfe 2030 Fokusgruppe I – Gewerbe Die bestehende Infrastruktur ist modernisiert, insbesondere die Gehwege. Gestaltete und gepflegte Grünflächen sowie Möblierungen wie Sitzgelegenheiten sind vorhanden, ebenso wie eine gute Straßenbeleuchtung. Die Parkplätze sind weitestgehend erhalten geblieben und das vorgeschriebene Kurzzeitparken wird eingehalten. Neue Fahrradabstellanlagen stärken den Radverkehr.

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Fokusgruppe II – Einrichtungen und Interessensgemeinschaften Die Fahrbahn und Nebenflächen sind sicher und attraktiv gestaltet. Ein autonomer E- Fahrdienst bindet die Menschen an die bestehenden ÖPNV-Stationen an. Die Besucher*innen parken in den umliegenden Parkhäusern und verweilen gern im Ortskern. Sie fühlen sich dort wohl, weil es auch konsumfreie Sitzmöglichkeiten („Freundschaftsbänke“) gibt und sie so gute Gelegenheit haben, Bekannte zu treffen. Menschen, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind, können barrierefrei die Fahrbahn queren. Die Betriebe sind barrierefrei zugänglich. § Ideen für die Ausgestaltung der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ Fokusgruppe I – Gewerbe Zwei Gewerbetreibende bieten an, ggf. die freiwerdenden Flächen vor ihrem Betrieb mit Warenpräsentation zu bespielen. Voraussetzung hierfür ist jedoch eine kostenfreie Nutzung der Flächen während der Pilotphase. Die Anlieferung der Betriebe im Gebiet sollte gesichert werden. Fokusgruppe II – Einrichtungen und Interessensgemeinschaften Nach 20 Uhr könnten die Parkplätze hinter der Musikschule und der Deutschen Bank z.B. für Gäste der Ohlendorff‘schen Villa genutzt werden, da diese in der Regel nach 19 Uhr leer stehen. Die P+R-Anlage könnte für die Pilotphase kostenfrei gemacht werden. Ein Flyer mit Parkmöglichkeiten im 300 Meter-Radius könnte Kund*innen und Betriebe informieren. Ein Rikscha-Fahrdienst transportiert Kund*innen und Einkäufe im Nahbereich. Ein mobiler Toilettenwagen würde den Bedürfnissen – gerade auch älterer – Kund*innen entgegenkommen. Mit einer ebenerdigen kleinen Bühne und einem Klavier könnte Musik in den Ortskern gebracht werden. Es sollten zudem Bewegungsanreize geschaffen werden, z.B. durch eine Tischtennisplatte. Sogenannte Freundschaftsbänke geben den Nutzer*innen die Möglichkeit, länger im Ortskern zu verweilen und andere Menschen kennenzulernen. § Mitwirkungsbereitschaft der Beteiligten an der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ Zwei inhabergeführte Betriebe möchten freie Flächen zur Warenpräsentation nutzen. Die Musikakademie erklärt sich bereit, ein abschließbares Klavier zum Musizieren zur Verfügung zu stellen. Eine Baumscheibenpatenschaft, die von einem Beteiligten übernommen worden ist, könnte ggf. ausgeweitet werden. Das Bündnis Volksdorf will sich zum Thema Information über die Parkmöglichkeiten vor Ort Gedanken machen. § Anliegen für eine dauerhafte Umgestaltung Fokusgruppe I – Gewerbe Die derzeitige Radverkehrsführung birgt Konfliktpotenzial und sollte aus Sicht der Beteiligten geprüft werden. Denkbar ist auf der Claus-Ferck-Straße eine Fahrradspur und zwei Fahrstreifen für den motorisierten Verkehr mit schrägen Parkmöglichkeiten. Fokusgruppe II – Einrichtungen und Interessensgemeinschaften Die Einrichtung von öffentlichen Toiletten oder die Umsetzung des Konzepts „Nette Toilette“ wird von Einrichtungen gewünscht. Das Konzept der „Nette Toilette“ hat sich in vielen Städten Deutschlands bewährt: Lokale Geschäfte oder Gastronomiebetriebe mit einer mindestens achtstündigen täglichen Öffnungszeit erhalten von der Kommune einen monatlichen Zuschuss für die Reinigung und ggf. auch Zuschüsse zur Verbesserung der barrierefreien Ausstattung ihrer Toiletten. Im Gegenzug verpflichten sie sich, während der Öffnungszeiten einen kostenlosen, unbeschränkten Zugang zu

TOLLERORT entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 36 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020 den Toiletten zu gewähren und mit einem Signet darauf aufmerksam zu machen. Weiterhin könnte ein autonomer Fahrdienst das Verkehrsaufkommen im Ortskern senken. Dieser könnte entweder als Taxi-Ersatz, oder als Lieferservice für getätigte Einkäufe dienen. Die Einrichtung von mehr Radabstellanlagen tragen zur Stärkung des Radverkehrs bei. Der Bürgerverein verfolgt die Aufstellung einer nicht-kommerziellen Litfaßsäule / kommunalen Wand. Ein Standort hierfür muss noch gefunden werden.

4.3.2.4 Zusammenführung Ergebnisse der Fokusgruppen Die Ausgangslage wird von den meisten Beteiligten ähnlich beurteilt: Es wird viel Autoverkehr wahrgenommen, es ist von Unübersichtlichkeit und Unsicherheit im Zusammenhang mit der verkehrlichen Situation die Rede. Als verbesserungswürdig wird die Radverkehrsführung und die Aufenthaltsqualität erachtet. In beiden Gruppen wird der Bedarf nach barrierefrei nutzbaren Gehwegen, die auch frei von temporären Hindernissen sind, formuliert. Die Notwendigkeit der Vorhaltung von öffentlichen Parkplätzen im Projektgebiet wird zwischen Einzelhändler*innen und Vertreter*innen der Einrichtungen durchaus unterschiedlich gesehen. Hier ist die Bereitschaft einer Veränderung bei den Einzel- händler*innen, die sich am Gespräch beteiligt haben, deutlich geringer. Sicher auch aufgrund der Veränderungen des Einkaufsverhaltens, das durch die Pandemie noch vorangetrieben wird, fühlen sich insbesondere Einzelhändler*innen unter Druck und sind wenig bereit, weitere Veränderungen ihrer betrieblichen Umgebung zu unter- stützen. Konsens finden Verbesserungen hinsichtlich der Aufenthaltsqualität, z.B. Sitzgelegenheiten und gepflegtes Grün.

4.3.3 Ideenbriefkasten

4.3.3.1 Methodisches Vorgehen Ideenbriefkasten Die Nutzer*innen waren aufgefordert, ihre Ideen, An-regungen und Vorschläge für die Ausgestaltung der „Fla- niermeile Volksdorf – auf Probe!“ im Sommer 2021 auf digitalem Wege über einen Ideenbriefkasten einzubrin- gen. Der Ideenbriefkasten wurde in Form eines erweit- erten Kontaktformulars auf der Projekt-Website eingebettet. Die Eingabe von Ideen etc. erfolgte als Freitext. Der Ideenbriefkasten ging am 26. November 2020 online, die Laufzeit endete am 6. De- zember 2020.

4.3.3.2 Beteiligung am Ideen- briefkasten Innerhalb der Laufzeit von elf Tagen gingen 22 Eingaben von insgesamt 20 Teilnehm- enden ein. Der Umfang der Abb. 42: Ideenbriefkasten auf der Website

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Freitexteingaben reichte von sechs bis hin zu über 1.000 Wörtern. Insgesamt konnten etwa 160 Hinweise abgeleitet werden.

4.3.3.3 Ergebnisse Ideenbriefkasten § Bewertung der Aufenthaltsqualität Zwei Beteiligte bemängeln, dass keine Freiräume für Kinder und Jugendliche vorhanden sind und der öffentliche Raum vor Simon Frischemarkt (Weiße Rose 1) in unmittelbarer Nähe des Projektgebiets aufgrund der eingebauten Sitzgelegenheiten nicht effizient genutzt wird. Weitere Hinweise beziehen sich auf die Qualität des Geschäftsbestands: Im Zuge des Wegfalls traditioneller Ladengeschäfte ist es zu einem Wandel der Geschäfts- strukturen gekommen. Es herrscht ein einseitiger, wenig attraktiver Ladenmix bestehend aus Friseursalons, Bäckereien, Apotheken, Optik- und Hörgeräte- Fachgeschäften sowie Maklerbüros vor. § Bewertung der verkehrlichen Situation Die meisten Anmerkungen beziehen sich auf die Parksituation. Es wird begrüßt, dass aufgrund der vorhandenen Parkplätze Betriebe bequem mit dem Auto erreichbar sind und Erledigungen schnell auf dem Nachhauseweg von der Arbeit gemacht werden können. Dennoch gibt es unzureichende Parkmöglichkeiten im Umfeld der Haspa- Filiale in unmittelbarer Nähe des Projektgebiets. Es wird bemängelt, dass die nicht mehr zeitgemäße Breite der Parkflächen und fehlenden Markierungen bei Parkplätzen in der Straße Dorfwinkel zu chaotischen Parkmanövern führen. Der Parkdruck ist auf die Zunahme des Dauerparkens durch Berufspendler*innen zurückzuführen. Dicht dahinter folgt das Thema Verkehrsaufkommen: Der Verkehrsfluss wird als „gebremst“ wahrgenommen, was auf die entlang beiden Straßenseiten parkenden Autos zurückgeführt wird. Des Weiteren wird ein Zusammenhang zwischen der zahlreichen, neuen und dichten Wohnbebauung im Stadtteil und der Zunahme des Pkw-Bestands gesehen und in der Folge für die Zunahme des Verkehrsaufkommens verantwortlich gemacht. Gerade das unzureichende ÖPNV-Angebot des HVV und die bislang ausbleibende Angebotsausweitung der Busbedienung forciert, dass die außerhalb des Ortskerns wohnende Kundschaft ihre Einkäufe mittels Auto erledigt. Es wird folglich darauf hingewiesen, dass die aus den Außenbezirken Volksdorfs, den angrenzenden Stadtteilen (Walddörfer) und Ahrensburg stammende Kundschaft den Ortskern nur mit dem Auto erreichen kann. Zudem wird angegeben, dass der Durch- gangsverkehr einen Großteil des Verkehrsaufkommens ausmacht. Angemahnt werden weiterhin unebene (z.B. Weiße Rose bis Ladenzeile Dorfwinkel) und verengte Gehwege (z.B. im Bereich des Cafés HAMER's, Claus-Ferck-Straße 4), z.T. durch Barrieren auf Gehwegen (z.B. Erdbeer-Verkaufsstände, fest installierte und mobile Fahrradabstellanlagen, Poller mit Mülleimern). Das Radfahren gegen die für den Radverkehr in beide Richtungen freigegebene Einbahnstraße „Im Alten Dorfe“ wird auch von den Eingeber*innen des Ideen- briefkastens als gefährlich empfunden. Das teilweise rücksichtslose Verhalten von Radfahrenden wird thematisiert. § Vision Claus-Ferck-Straße - Im Alten Dorfe 2030 Mit Abstand werden am meisten Visionen genannt, bei denen sich die temporäre Umgestaltung des Straßenzugs an den Bedürfnissen der Menschen bzw. Nutzer*innen orientiert und weniger am Autoverkehr: Die Nutzer*innen genießen einen

TOLLERORT entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 38 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020 höheren Komfort und mehr Sicherheit. Insbesondere die Bedürfnisse von Familien und älteren Personen sind berücksichtigt. Es gibt neue Orte, Angebote und Aktionen, die Begegnungsmöglichkeiten schaffen. Menschen kommen miteinander ins Gespräch, ggf. unter der Schirmherrschaft der beiden christlichen Großkirchen. Der Ortskern ist 2030 autoärmer. Dank des reduzierten Verkehrsaufkommens können Fuß- gänger*innen die Straße sicher queren. Der Ortskern ist sowohl mit dem Bus als auch mit dem Fahrrad besser und sicherer erreichbar und durchfahrbar. § Ideen für die Ausgestaltung der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ Insgesamt gingen zur verkehrlichen Situation knapp ein Drittel mehr Anregungen ein als zur Aufenthaltsqualität. Hier steht bei den Beteiligten an erster Stelle die Organisation des Parkraums: Die Anzahl der Parkplätze im öffentlichen Raum sollte reduziert werden. Das Parken sollte sich auf markierte Flächen beschränken und zeitlich (z.B. durch Einrichtung von Kurzzeitparkzonen und Installation von Parkschein- automaten) begrenzt werden. Es besteht ein Bedarf an ausgewiesenen Parkplätzen für Menschen mit Behinderungen, Senior*innen sowie Eltern mit Kinderwagen. Zudem wird eine zeitgemäße Verbreiterung der bestehenden Parkflächen entsprechend der heute gängigen Autogrößen gewünscht. Zusätzliche Parkmöglichkeiten könnten durch den Bau z.B. einer Tiefgarage, die sich mit mehreren Zugängen sternförmig unterhalb des Ortskerns erstreckt, sowie eines kleinen Parkhauses vor dem Parkbad geschaffen werden. Inhaber*innen von HVV-Abos sollten das P+R-Parkhaus kostenlos nutzen dürfen. An zweiter Stelle folgen Ideen, die den Radverkehr betreffen: Die Schaffung weiterer Fahrradabstellanlagen im Ortskern und an den Ortseingängen, insbesondere auch für Lastenfahrräder sind den Beteiligten wichtig. Fahrradabstellanlagen sollten zentral beschaffen werden, um Gewerbetreibende finanziell und steuerlich zu entlasten. Mehrere Beteiligte fordern die Schaffung einer zeitgemäßen durchgängigen Radwege- verbindung. Die Durchfahrt durch das Projektgebiet sollte weiterhin für den Radverkehr zulässig sein und der Zweirichtungsverkehr in der Einbahnstraße Im Alten Dorfe aufrechterhalten werden. Die Polizei sollte stärker für die Einhaltung der Straßen- verkehrsordnung durch Radfahrende sorgen. Dicht dahinter folgt das Thema Kfz-Verkehr: Vorgeschlagen wird die Sperrung der Straßen Im Alten Dorfe, Claus-Ferck-Straße und Halenreie für den motorisierten Individualverkehr. Der zulässige Durchgangsverkehr sollte auf Anwohner-, Taxi-, Ver- Entsorgungs- und Lieferverkehr (z.B. zeitlich begrenzt) begrenzt werden. Die Durchfahrt sollte zusätzlich für Nutzer*innen, die in ihrer Mobilität beeinträchtigt sind geöffnet werden. In diesem Zuge wird auch eine verkehrliche Umwidmung der beiden Straßenabschnitte des Projektgebiets zum verkehrsberuhigten Bereich (z.B. gleichberechtigte Nutzung durch alle Verkehrsteilnehmenden bei Schrittge- schwindigkeit) oder Fahrradstraße gesehen. In den Parkhäusern sollte es Elektro- ladesäulen geben. Als Anreize für die Verringerung von Autofahrten in den Ortskern werden sogenannte „Mitfahrbänke“ oder neue Liefer- und Kurierdienstangebote genannt. Häufiger wird die Ausweitung der ÖPNV-Angebote gefordert, z.B. durch den Ausbau verschiedener Buslinien und einer neuen Haltestelle auf Höhe der Haspa-Filiale, die Einrichtung eines Ringverkehrs im Ortskern (durch Kleinbusse, Sammeltaxen, E- Golfcarts mit Halt bei Handzeichen oder Anruf) und eines Shuttleverkehrs zwischen Ortskern und entfernteren Stellplätzen. Auf den Shuttleverkehr sollte mit entsprechen- den Schildern an den Zufahrtsstraßen zum Ortskern hingewiesen werden.

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Zu den Anregungen, die den Fußverkehr anbelangen, gehört vor allem der Abbau von Barrieren im Straßenraum, z.B. in Form von temporären Querungshilfen, Anschrägung der Bordsteine durch temporäre Asphaltauffüllung, Beseitigung temporärer Barrieren auf Gehwegen, Verbreiterung der Seitenräume sowie Sanierung unebener Gehwege. Zudem wünschen sich die Beteiligten neue, attraktive Wegeverbindungen, z.B. zwischen Ortskern und Kfz-Stellplätzen bzw. Ohlendorffs Park sowie Abstellanlagen für Rollatoren. Die meisten Eingaben zur Aufenthaltsqualität konzentrieren sich auf Ideen zur Bespielung des öffentlichen Raums. Von großer Bedeutung sind hier Mitmachaktionen, die Begegnung, Austausch und Geselligkeit zwischen Menschen im öffentlichen Raum fördern. Die Beteiligten stellen sich hier z.B. ein öffentlich zugäng- liches Klavier, einen „richtigen“ Marktplatz mit Getränkeausschank zu erschwinglichen Preisen, Foodtrucks, einen Weihnachtmarkt und Glühweinstände mit Stehtischen vor. Der öffentliche Raum kann stärker für Außengastronomie und als erweiterte Waren- auslage der Betriebe genutzt werden. Auch der Wunsch nach einer Kulturfläche (z.B. für Hobbymusiker*innen oder Theatergruppen) sowie nach einer Kultur-Informations- tafel oder -säule wird geäußert. Örtliche Vereine könnten das Pilotprojekt im Sommer 2021 mit einem kulturellen Rahmenprogramm begleiten. Ein wichtiges Thema stellt auch die Nachnutzung von freiwerdenden öffentlichen Stellplätzen entlang der beiden Straßen im Projektgebiet dar. Mittels Holzpodesten könnte der Gehweg verbreitert werden. Eingebracht wird auch der Gedanke einer Nutzungsdifferenzierung abhängig von der Art der Erdgeschossnutzung: Betriebe mit sogenannter „Aufenthalts- komponente“ (z.B. Bäckereien, Cafés, Restaurants) sollten die freiwerdende Fläche für Außengastronomie nutzen dürfen. Vor allen anderen Betrieben sind zusätzliche Fahrradabstellanlagen, Verkaufsstände (z.B. Erdbeer-Verkaufsstände, Buden, be- sondere Marktstände) oder temporäre Veranstaltungen (z.B. Kleinkunst) denkbar. Relevant sind zudem zusätzliche und zeitgemäße Sitzgelegenheiten, z.B. als Sitz- bänke oder Sitzgruppen mit Tischen, die zufällige Begegnungen zwischen Fremden verschiedener Generationen erlauben. Des Weiteren sind zahlreiche Anregungen zu neuen Spiel- und Sportangeboten eingebracht worden, darunter ein größerer Spielplatz, die Installation kleiner, einzelner Spielgeräte, Kreidetafeln für Kinder und Erwachsene, Tischtennisplatte, kindgerechter Basketballkorb, kleine Boden- trampoline, Bobby-Car-Strecke, generationsübergreifender Fitnessparcours oder Eislaufbahn im Winter. Die Beteiligten formulieren als Ideen für den Grünraum die Aufwertung und Pflege bestehender Grünflächen sowie die Schaffung weiterer Grünflächen mit ansprechender Gestaltung und Baumpflanzungen. Als Beispiele werden das Anlegen einer Pflückwiese mit Gänseblümchen und eine Gestaltung als Ruhezonen genannt. Schließlich sollte für die Dauer des Pilotprojekts eine mobile öffentliche Toilette eingerichtet und das Konzept der „Netten Toilette“ eingeführt und beworben werden. Darüber hinaus wird der Wunsch geäußert nach einem attraktiveren Branchenmix (z.B. Ansiedlung eines Spielzeugfachgeschäfts) unterstützt durch ein professionelles Portfolio-/ Quartiersmanagement und Nutzungen, die aktuelle Bedürfnisse der Anwohner*innen aufgreifen (z.B. Working Spaces vor dem Hintergrund des zunehmenden Arbeitens von zu Hause im Zuge der Corona-Pandemie). § Mitwirkungsbereitschaft der Beteiligten an der „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ Eine Beteiligte gibt an, sich aktiv während der Pilotphase einbringen zu wollen.

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4.3.3.4 Zusammenführung Ergebnisse Ideenbriefkasten Zusammenfassend betrachtet beziehen sich die meisten der über den digitalen Ideenbriefkasten eingegebenen Hinweise auf die Parkraumorganisation, Bespielung des öffentlichen Raums, Kfz-Verkehr, Radverkehr und schließlich Fußverkehr (hier Barrierefreiheit). Mit Blick auf die Anliegen im Einzelnen, werden besonders häufig die Angebotsausweitung des ÖPNV, die Sperrung und Beschränkung der Zu- bzw. Durchfahrt durch die Claus-Ferck-Straße und Im Alten Dorfe, die Neustrukturierung der öffentlichen Parkplätze, die Schaffung zusätzlicher Sitzgelegenheiten sowie zahlreiche verschiedene Vorschläge für die Umnutzung freiwerdender, öffentlicher Stellplatzflächen als Ideen thematisiert. Viele Hinweise sind jedoch außerhalb des Projektgebiets zu verorten. Zum Teil wurden von Teilnehmenden Anregungen gemacht, die sich aus fachplanerischer Sicht widersprechen (u.a. Forderungen nach barrierefreie bzw. breitere Gehwege vs. Nutzung des öffentlichen Raums als erweiterte Warenauslage). Im Rahmen des Pilotprojekts kann kein Einfluss auf Erdgeschoss- bzw. Gebäudenutzungen, um eine Attraktivierung des Geschäftemix anzustoßen, genommen werden.

4.3.4 Ergänzende Hinweise zum Verfahren Beteiligte haben sowohl in den Fokusgruppen als auch über den Ideenbriefkasten Hinweise zum Verfahren geäußert: Eine Begehung der Planer*innen mit Inhaber*innen des ortsansässigen Gewerbes wäre eine weitere gute Möglichkeit, die Anliegen der Gewerbetreibenden aufzunehmen. Von Einzelhändler*innen wird außerdem eine Diskussion anhand einer Vorlage/ Plan oder Ideenzeichnung gewünscht, da es sonst schwierig ist, den Umfang des Projektes und die Zielrichtung zu erfassen. Es wird angeregt, den HVV in das Projekt einzubeziehen, um eine Auseinandersetzung zu alternativen Mobilitätsange- boten anzustoßen. Zudem wird von Beteiligten mehr Werbung für das Projekt angeregt, damit sich mehr Menschen am Prozess beteiligen können. Darüber hinaus wird eine gezielte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen vorgeschlagen. Die Werbung für das Projekt sollte auch über lokale Medien wie z.B. das Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de erfolgen. Thematisiert wird eine Ausweitung des Projektgebiets, z.B. auf die Straßen Weiße Rose und Dorfwinkel, um auch dort eine Verkehrsberuhigung umzusetzen und den Parksuchverkehr im gesamten Bereich der Straßen Dorfwinkel, Uppenhof, Groten Hoff und Wiesenhöfen zu verringern. Es wird sich ein großräumigerer Blick mit einer umfassenden Lösung gewünscht.

Zusammenführung Ergebnisse der frühzeitigen Bürgerbeteiligung bis Ende 2020 Die detaillierten Ergebnisse der frühzeitigen Bürgerbeteiligung bis Ende 2020 zeigen, dass sowohl zentrale Qualitäten als auch wesentliche Veränderungsbedarfe geäußert werden. In Hinblick auf viele Themen besteht folglich ein Konsens. Die Verkehrssituation wird, auch wenn nach anderen Themen gefragt, immer vorrangig thematisiert: Hier besteht Veränderungsbedarf. Das kann am Hintergrund des Projektes liegen, genannt werden jedoch Themen, die nicht unmittelbar mit der Anzahl der Parkplätze im Projektgebiet im Zusammenhang stehen. Hierzu gehören Radverkehr entgegen der Einbahnstraßenrichtung, Radverkehr auf den Gehwegen,

TOLLERORT entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 41 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020 verminderte Verkehrssicherheit von Fuß- und Radverkehr oder die unzureichende Barrierefreiheit im Bereich der Gehwege. Die verkehrliche Situation wird von den Anwohner*innen im Rahmen der Befragungen als befriedigend, von den Nutzer*innen, d.h. den Kund*innen der Gewerbebetriebe als befriedigend bis ausreichend bewertet. Die Gewerbetreibenden bewerten die verkehrliche Situation im Vergleich am besten. Die von allen Gruppen aufgezeigte unübersichtliche und offensichtlich anstrengende verkehrliche Situation wirkt sich negativ auf die Aufenthaltsqualität aus. Während der Pilotphase „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ besteht die Chance, für einen Zeitraum von acht Wochen mögliche positive Veränderungen zu erkunden und evaluieren zu lassen. Die Visionen der unterschiedlichen Gruppen für den Ortskern im Jahr 2030 zeigen in dieselbe Richtung: Eine verbesserte Aufenthaltsqualität durch mehr Grün, zusätzliche öffentliche Sitzgelegenheiten, Fahrradabstellanlagen und ein barrierefrei nutzbarer, einheitlich und modern gestalteter öffentlicher Raum. Der Volksdorfer Ortskern ist dann sowohl für Kinder und Jugendliche, Erwachsene als auch für ältere Personen attraktiv. Hinzu kommt eine verbesserte Radverkehrsführung und gegenseitige Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmenden. Dabei soll sich an der Geschäftsvielfalt, guten Erreichbarkeit sowie netten Atmosphäre nichts ändern – darin sind sich alle Beteiligten einig. Mögliche Veränderungen sollen den Ortskern über die vorhandenen Qualitäten hinaus stärken. Zahlreiche Beteiligte haben bereits vielfältige Ideen für einen lebendigen Volksdorfer Ortskern zur Ausgestaltung der achtwöchigen Pilotphase formuliert: Anlegen einer Pflückwiese mit Gänseblümchen und grüne Ruhezonen, Flächen für Kinder mit Spiel- und Bewegungsangeboten, Kulturfläche mit Rahmenprogramm, öffentlich nutzbares Klavier, Sitzgelegenheiten mit Tischen für Begegnung, Freundschaftsbänke und vieles mehr. Einige Beteiligte haben geäußert, die Pilotphase mitgestalten zu wollen. Andere haben Bedingungen formuliert und überlegt, welche zusätzlichen Mobilitätsangebote bereitgestellt werden könnten, wenn die öffentlichen Parkplätze während der achtwöchigen Pilotphase reduziert werden. Grund hierfür ist die Sorge, dass die Gewerbebetriebe während der Pilotphase nicht wie gewohnt über die direkt vor den Betrieben liegenden Parkplätze erreichbar sind. Zu den Bedingungen und ersten Überlegungen gehören: Die Nutzung der freiwerdenden Außenflächen soll möglichst auch für Gewerbetreibende kostenfrei möglich sein. Über Parkmöglichkeiten außerhalb des Projektgebiets, sollte z.B. auf einem Flyer informiert werden. Alternative Mobilitätsangebote könnten z.B. ein Rikscha-Fahrdienst, ein Shuttleservice zu Parkplätzen außerhalb des Projektgebiets, Mitfahrbänke, zusätzliche Fahrradabstell- anlagen auch für Lastenfahrräder und eine kostenfreie Nutzung der P+R-Anlage sein. Hierzu gilt es nun im Rahmen der weiteren Beteiligungsangebote mit dem Bezirksamt Wandsbek, den Planungsbüros und allen Ziel- und Nutzergruppen weitere Ideen zu sammeln, zu prüfen und weiterzuentwickeln.

5 Weiteres Vorgehen

Das Büro BHF BENDFELDT HERRMANN FRANKE LandschaftsArchitekten GmbH entwickelt auf Basis des vorliegenden Zwischenberichts erste Varianten als Dis- kussionsgrundlage eines Gestaltungs- und Verkehrskonzepts. Die Varianten zeigen, wie die Straßen in der Pilotphase gestaltet und genutzt werden könnten. Sie werden den Bürger*innen im weiteren Verfahren vorgestellt, gemeinsam diskutiert und weiterentwickelt. Im weiteren Verfahren vorgesehen sind eine öffentliche Informations-

TOLLERORT entwickeln & beteiligen www.tollerort-hamburg.de 42 AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Grundlagenermittlung und frühzeitige Beteiligung bis Ende 2020 veranstaltung und ein Workshop mit Bürger*innen sowie Gewerbetreibenden. Nach dem Workshop wird das Gestaltungs- und Verkehrskonzept für die Pilotphase auf Grundlage der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung konkretisiert. Das finale Konzept wird wiederum öffentlich präsentiert. Aufgrund der Dynamik der Entwicklungen der Corona-Pandemie ist es nicht möglich, genau abzuschätzen, ob bzw. inwiefern geplante Beteiligungsformate durch das Coronavirus eingeschränkt werden müssen. Aktuelle Informationen zu den Terminen der Veranstaltungen können online unter www.flaniermeile-volksdorf.de abgerufen werden. Auf der Website können sich Interessierte in einen Newsletter eintragen.

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Quellen

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Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord) (2019a): Melderegister und MigraPro zum 31.12.2019. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord) (2019b): Bevölkerung in Hamburg am 31.12.2019 – Auszählung aus dem Melderegister. Statistische Berichte A I / S 1 – j 19 HH. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Statistikamt Nord) (2019c): Hamburger Stadtteil-Profile: Berichtsjahr 2019. Thiele, Fabian (2019): Volksdorf im Blick. In: WBV Wochenblatt Verlag GmbH (Hrsg.) (2019): Hamburger Wochenblatt, 16.10.2019. Hamburg. Wolff, Birgit (2020): FDP Fraktion Wandsbek: Onlineumfrage zum Plan „autoarmen Ortskern“ in Volksdorf. Hamburg. Walddörfer Umweltzeitung (WUZ) online (2020): Ortskern in Volksdorf soll versuchsweise autoarm werden. In: Duge, Ilka/WUZ online, 06.05.2020. Hamburg.

Abbildungen

Abb. 1: Zeitplan (Grafik: Atelier für Gestaltung) 2 Abb. 2: Lageplan „Flaniermeile Volksdorf – auf Probe!“ (Atelier für Gestaltung) 3 Abb. 3: Statistisches Gebiet 73007 (Statistikamt Nord 2021) 3 Abb. 4: Motivation der Zielgruppen (Eigene Darstellung) 9 Abb. 5: Bedenken der Zielgruppen (Eigene Darstellung) 11 Abb. 6: Restriktionen der Zielgruppen (Eigene Darstellung) 11 Abb. 7: Wort-Bild-Marke (Atelier für Gestaltung) 12 Abb. 8: Fragebögen mit Rücksendebox in der Bücherhalle 14 Abb. 9: Altersverteilung – Anwohner*innen 15 Abb. 10: Fortbewegung im Alltag – Anwohner*innen 15 Abb. 11: Fortbewegung im Ortskern – Anwohner*innen 16 Abb. 12: Zwecke für das Aufsuchen des Ortskerns – Anwohner*innen 16 Abb. 13: Parken des privaten Pkw – Anwohner*innen 17 Abb. 14: Altersverteilung – Nutzer*innen 17 Abb. 15: Fortbewegung zum Ortskern – Nutzer*innen 18 Abb. 16: Parken des Pkw – Nutzer*innen 18 Abb. 17: Fortbewegung im Ortskern – Nutzer*innen 18 Abb. 18: Fortbewegung Mitarbeiter*innen zum Betrieb – Gewerbe 19 Abb. 19: Fortbewegung Kundschaft zum Betrieb – Gewerbe 19 Abb. 20: Parken des Pkw – betriebsbedingte Fahrten – Gewerbe 20 Abb. 21: Bewertung Aufenthaltsqualität – Anwohner*innen 20 Abb. 22: positive Aspekte der Aufenthaltsqualität – Anwohner*innen 21 Abb. 23: negative Aspekte der Aufenthaltsqualität – Anwohner*innen 21 Abb. 24: Bewertung Aufenthaltsqualität – Nutzer*innen 22 Abb. 25: positive Aspekte der Aufenthaltsqualität – Nutzer*innen 22 Abb. 26: negative Aspekte der Aufenthaltsqualität – Nutzer*innen 26 Abb. 27: Bewertung Aufenthaltsqualität – Gewerbe 26 Abb. 28: positive Aspekte der Aufenthaltsqualität – Gewerbe 26 Abb. 29: negative Aspekte der Aufenthaltsqualität – Gewerbe 24 Abb. 30: Bewertung Verkehrssituation – Anwohner*innen 24 Abb. 31: positive Aspekte der verkehrlichen Situation – Anwohner*innen 25 Abb. 32: negative Aspekte der verkehrlichen Situation – Anwohner*innen 25 Abb. 33: Bewertung Verkehrssituation – Nutzer*innen 26 Abb. 34: positive Aspekte der verkehrlichen Situation – Nutzer*innen 26

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Abb. 35: negative Aspekte der verkehrlichen Situation – Nutzer*innen 27 Abb. 36: Bewertung Verkehrssituation – Gewerbe 27 Abb. 37: positive Aspekte der verkehrlichen Situation – Gewerbe 28 Abb. 38: Negative Aspekte der verkehrlichen Situation – Gewerbe 28 Abb. 39: Visionen für das Projektgebiet 2030 – Anwohner*innen 28 Abb. 40: Visionen für das Projektgebiet 2030 – Nutzer*innen 29 Abb. 41: Visionen für das Projektgebiet 2030 – Gewerbe 30 Abb. 42: Ideenbriefkasten auf der Website 37

Tabellen

Tab. 1: Altersstruktur der Bevölkerung (Statistikamt Nord 2019a-c) 4 Tab. 2: Bevölkerung mit Migrationshintergrund (Statistikamt Nord 2019a-c) 5 Tab. 3: Haushalte (Statistikamt Nord 2019a-c) 6 Tab. 4: Arbeitslosigkeit (Statistikamt Nord 2019a-c) 7

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Bericht Teil B

Verkehrsanalyse 2020

MASUCH + OLBRISCH

AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Verkehrsanalyse 2020

Inhalt

1 Charakteristik des Projektgebietes ...... 1 2 Parkraumangebot ...... 3 3 Erhebungsprogramm zur Ermittlung des Verkehrsgeschehens ...... 6 4 Kraftfahrzeugverkehr ...... 7 4.1 Verkehrsstärken im Projektgebiet am Normalwerktag (Dienstag) ...... 7 4.2 Verkehrsstärken im Projektgebiet am Samstag ...... 8 4.3 Quell-, Ziel- und Durchgangsverkehr ...... 10 5 Radverkehr ...... 11 5.1 Radverkehr am Normalwochentag (Dienstag) ...... 11 5.2 Radverkehr am Samstag ...... 13 6 Fußläufiger Verkehr ...... 16 6.1 Fußverkehr am Normalwochentag (Dienstag) ...... 16 6.2 Fußverkehr am Samstag ...... 18 7 Ruhender Verkehr (Parkraumbelegung) ...... 21 7.1 Nutzung der öffentlichen Parkstände im Projektgebiet ...... 21 7.2 Verweilzeit (bzw. Parkdauer) im Projektgebiet...... 22 7.3 Nutzung der privaten Stellplätze im Projektgebiet ...... 23 7.4 Verfügbare Parkraumkontingente im Umfeld des Projektgebietes ...... 26 8 Lieferverkehr ...... 30 8.1 Nutzung der Ladezone Claus-Ferck-Straße ...... 30 8.2 Sonstige Anliefervorgänge im Straßenraum ...... 31 8.3 Nutzung von Anlieferhöfen ...... 34 9 Sonstige Verkehrsabläufe ...... 35 9.1 Verkehrswidriges Abstellen von Kraftfahrzeugen ...... 38 9.2 Halten im Straßenraum ...... 40 9.3 Verkehrsfluss / Rückstausituationen ...... 41 9.4 Verkehrskonflikte ...... 41 10 Zusammenfassung ...... 42

Abbildungsverzeichnis

MOA20065_210129_OrtskernVodo_Verkehrsanalyse2020.docx Inhalt

AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Verkehrsanalyse 2020

1 Charakteristik des Projektgebietes Das Projektgebiet im Ortskern Volksdorf umfasst den Straßenzug „Im Alten Dorfe“ ab dem Ab- zweig Dorfwinkel bis zur Fußgängerzone Weiße Rose sowie im weiteren Verlauf die Claus- Ferck-Straße bis zur Einmündung Uppenhof. Aufgrund einer Einbahnstraßenregelung kann das Projektgebiet nur in der beschriebenen Abfolge befahren werden. Der Radverkehr wird auf der Fahrbahn geführt und ist auch entgegen der Einbahnrichtung zugelassen.

Die beiden Straßenzüge sind Bestandteil einer Tempo 30-Zone und eines Zonenhaltverbots1 (StVO-Zeichen 290.1 und 290.2). Auf baulich oder durch Markierung ausgewiesenen Parkstän- den kann geparkt werden, wobei von Montag bis Freitag im Zeitraum von 8 bis 18 Uhr und am Samstag von 8 bis 14 Uhr die maximale Parkzeit auf 2 Stunden (Parkscheibe) begrenzt ist.

Abb. 1: „Im Alten Dorfe“ mit markierten Parkständen zur Abb. 2: Schrägparken ohne klare Abgrenzung zum Schrägaufstellung Seitenraum

Gehwege gibt es durchgängig auf beiden Straßenseiten. Zwischen den beiden Abschnitten „Im Alten Dorfe“ und „Claus-Ferck-Straße“ ist die Fußgängerzone „Weiße Rose“ angebunden.

Im Alten Dorfe ist Schrägparken auf der rechten Straßenseite vorgesehen. In der Claus-Ferck- Straße gibt es Parken in Längsaufstellung auf einem rechtsseitig angeordneten Parkstreifen sowie Schrägparken im nördlichen Bereich, teilweise in Form eines Bypasses zur Straße Up- penhof. Außerdem wird am linken Fahrbahnrand geparkt, wobei im Südabschnitt einige Park- stände markiert sind, im weiteren Verlauf aber aufgrund der fehlenden Markierung nur von einer Duldung parkender Kraftfahrzeuge ausgegangen werden kann.

1 Eingeschränktes Haltverbot für eine Zone: Mit den Verkehrszeichen 290.1 und 290.2 StVO wird der Beginn und das Ende eines eingeschränkten Haltverbots für eine Zone gekennzeichnet. Wer ein Fahrzeug führt, darf innerhalb der gekennzeichneten Zone nicht länger als drei Minuten halten, ausgenommen zum Ein- oder Aussteigen oder zum Be- oder Entladen. Innerhalb der gekenn- zeichneten Zone gilt das eingeschränkte Haltverbot auf allen öffentlichen Verkehrsflächen, sofern nicht abweichende Regelungen durch Verkehrszeichen, Verkehrseinrichtungen oder Markierungen getroffen sind. Durch Zusatzzeichen kann das Parken mit Park- schein oder mit Parkscheibe innerhalb gekennzeichneter Flächen erlaubt sein.

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AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Verkehrsanalyse 2020

Am linken Fahrbahnrand der Claus-Ferck-Straße gibt es eine etwa 12 Meter lange Ladezone, die zu bestimmten Zeiten (Mo-Fr 7-17 Uhr und Sa 7-12 Uhr) durch ein eingeschränktes Halt- verbot bewirtschaftet wird.

Abb. 3: Ladezone im Zuge der Claus-Ferck-Straße Abb. 4: Das Parken am linken Fahrbahnrand ist gedul- det, aber aufgrund des Zonenhaltverbots nicht legitimiert

Abb. 5: Anbindung der Fußgängerzone Weiße Rose Abb. 6: Bei privaten Parkplätzen existiert in der Regel eine Zugangsregelung (Schranken)

Über die beiden Straßenzüge werden Parkplätze für Beschäftigte und Kund*innen sowie zwei Tiefgaragen für Anwohner*innen erschlossen. Angebunden sind zudem 2 Anlieferzonen auf Grundstücken.

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AUTOARMER ORTSKERN VOLKSDORF Verkehrsanalyse 2020

2 Parkraumangebot In Hinblick auf die geplante Erprobung eines autoarmen Ortskerns ist die Erfassung des Park- raumangebotes von besonderer Bedeutung. Während im Projektgebiet im Versuchszeitraum mit einer Angebotsreduzierung zu rechnen ist, sind im unmittelbaren Umfeld die potenziellen Angebotsreserven von Interesse. Die Anzahl der Parkgelegenheiten wird im Straßenraum abschnittsweise und ansonsten je Par- kierungsanlage ermittelt. Bei der Art der Nutzung wird unterschieden zwischen öffentlichen Parkständen und privaten Stellplätzen für Kund*innen, Beschäftigte und Anwohner*innen. Erfasst werden zudem • die Form der Bewirtschaftung (z.B. Parkscheibenregelung, Parkgebühr) • die Parkierungsart (Parkstreifen, Straßenrandparken, Parkplatz, Parkhaus, Garage) und die • die Aufstellart (Längsparken, Senkrechtparken, Schrägparken)

Im Umfeld werden alle öffentlichen Parkstände sowie Kundenparkplätze berücksichtigt, die mindestens im 300m-Einzugsradius liegen, was bezogen auf das Projektgebietszentrum (vgl. Markierung in Abbildung 7) einer zumutbaren fußläufigen Entfernung von maximal 5 bis 6 Gehminuten entspricht.

Tabelle 1: Parkstände und Stellplätze im Projektgebiet (vgl. auch Abb. 7)

Allgemeiner Nutzerkreis Spezifischer Nutzerkreis unbewirt- Parkscheibe ohne Summe mit Gebühr schaftet (2h) Gebühr öffentlich 71 71 Kund*innen 8 17 25 Bewohner*innen, privat 204 204 Beschäftigte Summe privat 212 17 229

Im Projektgebiet gibt es 71 öffentliche Parkstände und 229 private Stellplätze, die vor allem von Bewohner*innen und Beschäftigten und in geringem Maße von Kund*innen genutzt werden können.

Tabelle 2: Parkstände und Stellplätze im Umfeld (vgl. auch Abb. 7) Allgemeiner Nutzerkreis Spezifischer Nutzerkreis unbewirt- mit Parkscheibe Park- mit Anzahl frei schaftet Gebühr 2h 4h scheibe Gebühr öffentlich 931 548** 347 36 privat* (Kund*innen) 644 25 246 17 356 Summe 1575 956** 619

*Stellplätze für Bewohner*innen und Beschäftigte werden im Umfeld nicht betrachtet ** Für 100 Stellplätze gibt es eine Parkscheibenreglung an Markttagen (Mi, Sa 6-15 Uhr), 202 Stellplätze stehen an Markttagen nicht zur Verfügung (Mi, Sa 4-15:30 Uhr)

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Im Umfeld wurden in einer maximalen Entfernung von 6 Gehminuten 931 öffentliche Parkstände bilanziert, wobei mehr als die Hälfte (548) nicht bewirtschaft ist. An den Markttagen Mittwoch und Samstag stehen 202 Parkstände auf dem Marktplatz nicht zur Verfügung. Für spezifische Nutzerkreise (Kund*innen und P+R-Nutzer*innen) existieren insgesamt mehr als 600 weitere Stellplätze im Einzugsgebiet, ca. 40% davon sind gebührenfrei. Am Samstagen können Marktbesucher*innen zudem das P+R-Parkhaus kostenlos nutzen.

Abb. 7: Parkraumanalyse (Projektgebiet und Umfeld) Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau

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Abb. 8: Legende zum Plan Parkraumanalyse

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3 Erhebungsprogramm zur Ermittlung des Verkehrsgeschehens Verkehrszählungen und Raumbeobachtungen an zwei Stichtagen im November 2020 sollen Aufschluss geben über die Intensität des Kraftfahrzeugverkehrs, des Rad- und Fußverkehrs sowie die zeitliche und räumliche Nutzung des Parkraumangebotes. Dokumentiert werden zu- dem Ort und Dauer von Liefervorgängen sowie typische Verkehrsabläufe, potenzielle Ver- kehrskonflikte und verkehrswidrige Verhaltensweisen.

Zeitgleich zu den Verkehrserhebungen im Untersuchungsraum werden durch stündliche Rund- gänge die im Umfeld verfügbaren Parkraumreserven ermittelt.

Die Verkehrserhebungen erfolgten am Dienstag, 10.11.2020 von 07:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Rahmenbedingungen: Wetter: wolkig, trocken 6°C, windig Gastronomie nicht geöffnet (Hamburgische SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung) sowie am Samstag, 14.11.2020 von 07:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Rahmenbedingungen: Wetter: wolkig, trocken 13°C, windstill Wochenmarkt auf dem Marktplatz Gastronomie nicht geöffnet (Hamburgische SARS-CoV-2-Eindämmungsverordnung)

Aufgrund der örtlichen Geschäftszeiten endet der Erhebungszeitraum am Samstag bereits um 15 Uhr. Zur Unterstützung der Verkehrszählungen und Raumbeobachtungen, die vor Ort durch geeignetes Erhebungspersonal durchgeführt wurden, ist das Verkehrsgeschehen durch drei temporär installierte Videokameras (siehe Abb. 9) kontinuierlich beobachtet und aufgezeichnet worden.

Abb. 9: Zählstellenplan Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau Zählquerschnitte A, B und C Projektgebietsräume „Im Alten Dorfe“ (A <-> C) und „Claus-Ferck-Straße“ (C <-> B) Kamerastandorte 1, 2 und 3 mit Erfassungswinkel

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4 Kraftfahrzeugverkehr An den Zählstellen A und B wurden unter Berücksichtigung der gültigen Datenschutzbestim- mungen die Kennzeichen aller einfahrenden bzw. ausfahrenden Kraftfahrzeuge erfasst. Neben der Verkehrsbelastung können auf diese Weise auch Angaben zum Durchgangsverkehrsanteil sowie zur Parkdauer im Projektgebiet gewonnen werden. Im Rahmen der Raumbeobachtung ist registriert worden, wann und in welchem Umfang die privaten Stellplätze für Kund*innen, Be- schäftigte und Bewohner*innen frequentiert wurden.

4.1 Verkehrsstärken im Projektgebiet am Normalwerktag (Dienstag)

Am Dienstag, den 10.11.2020, wurden zwischen 7 Uhr und 19 Uhr 2.078 in das Projektgebiet einfahrende und 2.178 ausfahrende Kfz erfasst. Das Ergebnis der Kfz-Zählung ist in der nach- folgenden Abb. 10 dargestellt.

Abb. 10: Kfz-Verkehr am Dienstag 10.11.2020, 07-19 Uhr Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau

Wie sich die Verkehrsbelastung an den Zählquerschnitten auf die Tagesstunden verteilt, ist der Häufigkeitsverteilung (siehe Abb. 11) zu entnehmen. Wie die Tagesganglinie des zu- und abfließenden Verkehrs zeigt, ist der stärkste Verkehr am Nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr zu verzeichnen gewesen (jeweils ca. 250 ein- und ausfah- rende Kraftfahrzeuge pro Stunde). Während der Hauptgeschäftszeit (9 Uhr bis 18:30 Uhr) gibt es ansonsten aber keine großen Schwankungen im Verkehrsaufkommen. Aufgrund der Öffnungszeiten der Einzelhandelseinrichtungen und der Zielverkehre zu Beschäf- tigten-Parkplätzen überwiegt morgens der zufließende Verkehr, ab 16 Uhr gibt es deutlich mehr Ausfahrten.

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Abb. 11: Tagesganglinie Kfz-Verkehr am Dienstag

4.2 Verkehrsstärken im Projektgebiet am Samstag

Abb. 12: Kfz-Verkehr am Samstag 14.11.2020, 07-15 Uhr Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau

In dem 8-stündigen Zählzeitraum am Samstag wurden 1.457 einfahrende und 1.404 ausfahren- de Kraftfahrzeuge gezählt. In der Mittagszeit war der stärkste Verkehr zu verzeichnen. Wie am

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Normalwerktag weist die Tagesganglinie keine signifikanten Schwankungen auf. Die Größen- ordnung der stündlich ein- und ausfahrenden Verkehre liegt bei ca. 200 Kraftfahrzeugen.

Abb. 13: Tagesganglinie Kfz-Verkehr am Samstag

Das folgende Diagramm verdeutlicht, dass das stündliche Kfz-Verkehrsaufkommen auch am Samstag die Marke von 200 Kfz/h kaum überschreitet. Die höchste Verkehrsstärke insgesamt ist am Dienstagnachmittag mit 250 Kfz/h registriert worden.

Abb. 14: Tagesganglinien Kfz-Verkehr am Dienstag und am Samstag

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4.3 Quell-, Ziel- und Durchgangsverkehr

Tabelle 3: Ein- und ausstrahlender Verkehr im Projektgebiet

Der in das Projektgebiet einstrahlende Kfz-Verkehr setzt sich aus den Komponenten Anlieger- verkehr zu privaten Stellplätzen, Zielverkehr zu Parkständen im öffentlichen Straßenraum und Durchgangsverkehr zusammen. Am Normalwerktag beträgt der Anteil der Fahrzeuge, die den Straßenzug ohne Zwischenhalt durchfahren oder dort zumindest weniger als 5 Minuten verwei- len, ca. 41%, am Samstag 50%. Der Anteil der in das Projektgebiet einfahrenden Anlieger umfasst ca. 8%. Aber Samstag sind es weniger als 5%, da dann weniger Bewohner und Beschäftigte den Straßenzug frequentieren. Betrachtet man den ausstrahlenden Verkehr, sind die Anteilswerte ähnlich. Nahezu identisch können die Werte nur sein, wenn der Erhebungszeitraum den zu- und abfließenden Verkehr des gesamten Tages abdeckt.

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5 Radverkehr Der Radverkehr wurde ebenso wie der Kfz-Verkehr an den Zählstellen A und B erfasst. Zusätz- lich wurden auf Basis einer Videoauswertung die Radverkehrsströme an Zählstelle C (Im Alten Dorfe / Claus-Ferck-Straße / Weiße Rose) ermittelt.

5.1 Radverkehr am Normalwochentag (Dienstag)

Abb. 15: Radverkehr am Dienstag 10.11.2020, 07-19 Uhr Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau

Abb. 16: Tagesganglinie Radverkehr an Zählstelle A (Im Alten Dorfe), Dienstag

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Am Dienstag ist der Radverkehr besonders stark ausgeprägt mittags zwischen 11 und 12 Uhr sowie am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr. Im Straßenquerschnitt verkehren dann bis zu 90 Fahrräder pro Stunde.

Abb. 17: Tagesganglinie Radverkehr an Zählstelle B (Claus-Ferck-Straße), Dienstag

In der Claus-Ferck-Straße ist der Radverkehr am stärksten am Nachmittag zwischen 14 und 17 Uhr (stündlich ca. 75 Radfahrende pro Stunde). Im Abschnitt „Im Alten Dorfe“ (Zählstelle A) verkehren ca. 39% aller Radfahrenden entgegen der Einbahnrichtung, in der Claus-Ferck-Straße (Zählstelle B) sind es sogar 44%.

Abb. 18: Tagesganglinie Radverkehr (inkl. geschobene Fahrräder) an Zählstelle „Weiße Rose“, Dienstag

Auf Verkehrsbeziehungen zwischen dem Straßenzug Im Alten Dorfe / Claus-Ferck-Straße und der Fußgängerzone „Weiße Rose“ spielt das Fahrrad eine große Rolle. Erfasst wurden alle Verkehrsteilnehmer, die Fahrrad gefahren sind oder das Fahrrad geschoben haben.

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5.2 Radverkehr am Samstag

Abb. 19: Radverkehr am Samstag 14.11.2020, 07-15 Uhr Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau

Abb. 20: Tagesganglinie Radverkehr an Zählstelle A (Im Alten Dorfe), Samstag

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Abb. 21: Tagesganglinie Radverkehr an Zählstelle B (Claus-Ferck-Straße), Samstag

Am Samstag-Vormittag sind im Straßenquerschnitt „Im Alten Dorfe“ stündlich bis zu 160 Fahr- räder gezählt worden. In der Claus-Ferck-Straße wird das Maximum mit ca. 170 Radfahrenden zwischen 10 und 11 Uhr erreicht. Die straßenverkehrsrechtlich angeordnete Möglichkeit, mit dem Rad entgegen der Einbahn- straßenrichtung zu fahren, wird ausgiebig genutzt. Im Abschnitt „Im Alten Dorfe“ (Zählstelle A) verkehren am Samstag ca. 42% aller Radfahrenden entgegen der Einbahnrichtung. In der Claus-Ferck-Straße (Zählstelle B) sind es sogar 46% der Radfahrenden.

Abb. 22: Tagesganglinie Radverkehr (inkl. geschobene Fahrräder) an Zählstelle „Weiße Rose“, Samstag

Auch am Samstag ist das Fahrrad auf Wegen zwischen dem Straßenzug Im Alten Dorfe / Claus-Ferck-Straße und der Fußgängerzone „Weiße Rose“ von großer Bedeutung. Erfasst wur- den alle Verkehrsteilnehmer, die Fahrrad gefahren sind oder das Fahrrad geschoben haben. Das folgende Diagramm verdeutlicht, dass das Radverkehrsaufkommen am Samstag in allen Stundenintervallen ein generell höheres Niveau aufweist. Ein extremer Ausschlag in der Tages- ganglinie ist am Samstagmittag zu verzeichnen.

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Abb. 23: Tagesganglinien Radverkehr am Dienstag und am Samstag

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6 Fußläufiger Verkehr Der fußläufige Verkehr wurde an denselben Stellen erfasst wie der Radverkehr.

6.1 Fußverkehr am Normalwochentag (Dienstag)

Abb. 24: Fußverkehr am Dienstag 10.11.2020, 07-19 Uhr Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau

Abb. 25: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle A (Im Alten Dorfe), Dienstag

Am Querschnitt der Zählstelle A wurden im Zählzeitraum von 7 bis 19 Uhr knapp 3.000 Fuß- gänger gezählt. Etwa 400 zu Fuß Gehende entfallen auf die Spitzenstunde zwischen 11 und 12

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Uhr. Auch am Nachmittag zwischen 15 und 16 Uhr ist noch einmal ein Anstieg in der Tages- ganglinie zu verzeichnen.

Abb. 26: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle B (Claus-Ferck-Str.), Dienstag

Der nahe am U-Bahnhof gelegene Zählquerschnitt B in der Claus-Ferck-Straße ist deutlich stärker von zu Fuß Gehenden frequentiert (mehr als 4.000 Fußg./12h) als der Zählquerschnitt A „Im Alten Dorfe“. Über den gesamten Zählzeitraum sind die Anteile des ein- und ausstrahlenden Verkehrs gleichwertig. Das stärkste Aufkommen ist zwischen 12 und 13 Uhr sowie am Nachmit- tag zwischen 16 und 17 Uhr (ca. 450-500 Fußg./h) zu verzeichnen.

Abb. 27: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle Weiße Rose“, Dienstag

Der Zählquerschnitt in der Fußgängerzone Weiße Rose ist deutlicher stärker vom fußläufigen Verkehr frequentiert als die Straßenraum-Zählstellen A und B. Während der Hauptgeschäftszeit passieren stündlich 600 bis 800 zu Fuß Gehende den Querschnitt, im Zählzeitraum von 7 bis 19 Uhr sind es ca. 6.300 Personen. Die Eckverkehrsströme sind in Entsprechung zum Auf- kommensniveau der beiden Straßenabschnitte gewichtet.

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6.2 Fußverkehr am Samstag

Abb. 28: Fußverkehr am Samstag 14.11.2020, 07-15 Uhr Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau

Abb. 29: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle A (Im Alten Dorfe), Samstag

Am Samstag sind am Zählquerschnitt A im 8-stündigen Zählzeitraum ebenso viele zu Fuß Ge- hende registriert worden wie am Dienstag in 12 Stunden. Entsprechend stärker ist das maxima- le stündliche Aufkommen, das mit ca. 600 Personen um die Mittagszeit zu verzeichnen war.

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Abb. 30: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle B (Claus-Ferck-Straße), Samstag

Der ausgeprägte Peak um die Mittagszeit ist auch am Zählquerschnitt B erkennbar (ca. 600 bis 800 Fußg./h). Die Richtungsbelastung ist insgesamt und bei Betrachtung nur einzelner Stun- denintervalle nahezu ausgeglichen.

Abb. 31: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle Weiße Rose“, Samstag

Wie am Normalwerktag kumulieren sich die Verkehrsströme des fußläufigen Verkehrs an der Anbindung zur Fußgängerzone Weiße Rose. In den Spitzenstunden wurden in dem dortigen Zählquerschnitt über 1.300 Passanten beobachtet. In 8 Stunden waren ebenso viele zu Fuß Gehende unterwegs wie am Dienstag in 12 Stunden.

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Abb. 32: Tagesganglinien Fußverkehr am Dienstag und am Samstag

Es wird deutlich, dass das Verkehrsaufkommen im Fußverkehr am Samstag in allen Stundenin- tervallen ein generell höheres Niveau aufweist. Ein extremer Ausschlag in der Tagesganglinie ist wie beim Radverkehr samstags mittags zu verzeichnen.

Während der Kraftfahrzeugverkehr am Samstag tendenziell sogar geringer ist als am Normal- werktag, ist es am Wochenende besonders attraktiv, das Projektgebiet nicht motorisiert, also zu Fuß und mit dem Fahrrad aufzusuchen.

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7 Ruhender Verkehr (Parkraumbelegung)

7.1 Nutzung der öffentlichen Parkstände im Projektgebiet

Abb. 33: Parkraumbelegung der öffentlichen Parkstände am Dienstag

Von den insgesamt 71 Parkständen waren während der Hauptgeschäftszeit im Gesamtprojekt- gebiet mindestens 10 freie2 Plätze verfügbar. Ausgeschöpft war das Parkraumangebot am Dienstag nur im Stundenintervall 11 bis 12 Uhr.

Abb. 34: Parkraumbelegung der öffentlichen Parkstände am Samstag

2 Bei den stündlichen Rundgängen wurde die Anzahl der parkenden Fahrzeuge erfasst. Infolge undisziplinierten Parkens ist die tatsächliche Restkapazität möglicherweise etwas geringer als rechnerisch ermittelt.

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Ähnlich stellte sich die Situation am Samstag dar. Vermeintlich freie Kapazitäten können teil- weise aber auch durch zu großzügiges Abstellen von Fahrzeugen in unmarkierten Bereichen blockiert werden.

7.2 Verweilzeit (bzw. Parkdauer) im Projektgebiet

Da im Zuge der Kennzeichenerfassung für jedes in das Projektgebiet eingefahrene Fahrzeug auch der ungefähre Zeitpunkt der Ausfahrt ermittelt wurde, sind Aussagen zur durchschnittli- chen Verweilzeit bzw. Parkdauer möglich.

Tabelle 4: Verweilzeit (Parkdauer) im Projektgebiet am Dienstag Verweilzeit Anzahl Fahrzeuge bei Einfahrt ins Projektgebiet um im Projektgebiet 7 Uhr 8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 15 Uhr 16 Uhr 17 Uhr 7-17 Uhr

< 5 Minuten 59 73 72 99 100 97 63 127 56 64 831

5 bis < 15 Minuten 10 20 14 22 16 23 44 21 10 14 244

15 bis < 30 Minuten 8 20 19 16 21 20 21 27 10 15 212

30 bis < 60 Minuten 9 19 20 10 12 17 20 13 9 14 161

60 bis < 120 Minuten 3 11 7 13 10 3 5 10 8 4 79

11 17 7 7 3 3 8 5 3 68 länger als 2 Stunden

Der Anteil der Fahrzeuge, die sich nur bis zu ca. 5 Minuten im Projektgebiet aufgehalten haben, liegt am Dienstag bei über 40% und am Samstag sogar bei 50%. Hierbei handelt es sich um Durchgangsverkehr und um Parksuchverkehre. Am Dienstagmittag, wenn das Belastungsni- veau vorübergehend abnimmt, wird offensichtlich auch der Parksuchverkehr geringer. Anderer- seits ist am frühen Morgen der Durchgangsverkehrsanteil überdurchschnittlich hoch, was darauf hindeutet, dass der Ortskern auch als Abkürzung im Berufsverkehr genutzt wird. Der relativ ho- he Anteil an Langzeitparkern in den Morgenstunden ist mutmaßlich auf Beschäftigte zurückzu- führen, die ihren Pkw auf einem privaten Stellplatz abstellen.

Tabelle 5: Verweilzeit (Parkdauer) im Projektgebiet am Samstag

Verweilzeit Anzahl der Fahrzeuge bei Einfahrt ins Projektgebiet um im Projektgebiet 7 Uhr 8 Uhr 9 Uhr 10 Uhr 11 Uhr 12 Uhr 13 Uhr 7-13 Uhr < 5 Minuten 76 91 90 74 111 119 101 662

5 bis < 15 Minuten 22 31 21 19 17 17 19 146

15 bis < 30 Minuten 7 21 13 14 21 10 13 99

30 bis < 60 Minuten 15 19 12 17 10 18 11 102

60 bis < 120 Minuten 6 7 5 10 6 10 3 47

länger als 2 Stunden 3 5 2 3 4 1 18

Wie die tageszeitliche Verteilung der Verweilzeiten zeigt, waren am Samstag um die Mittagszeit besonders viele durchfahrende bzw. nur kurz haltende Fahrzeuge zu verzeichnen.

Generell ist festzustellen, dass die durch die Parkscheibenregelung vorgegebene maximale Parkdauer von 2 Stunden kaum ausgeschöpft wird.

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7.3 Nutzung der privaten Stellplätze im Projektgebiet

Abb. 35: Parkraumbelegung der Kund*innen- und Beschäftigtenparkplätze am Dienstag

Von insgesamt 86 Beschäftigten- und 20 Kundenparkplätzen sind im Tagesverlauf maximal 34 Stellplätze (=32%) belegt.

Abb. 36: Parkraumbelegung der Kund*innen- und Beschäftigtenparkplätze am Samstag

Am Samstag ist der maximale Belegungsgrad bei 24%, da die meisten Beschäftigten- Parkplätze ungenutzt bleiben.

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Für die Parkplätze mit der höchsten Kapazität sind die Ein- und Ausfahrten und die resultieren- de Parkplatzbelegung im Tagesverlauf dargestellt. Die Diskrepanz zur markierten Stellplatzka- pazität zeigt, dass bei allen privaten Parkierungsanlagen noch erhebliche Parkraumreserven zu verzeichnen waren. Dies gilt für den Normalwerktag (Dienstag) und umso mehr für den Sams- tag.

Abb. 37: Belegung Parkplatz Deutsche Bank am Nor- Abb. 38: Belegung Parkplatz Deutsche Bank am Sams- malwerktag (Dienstag) tag

Abb. 39: Belegung Parkplatz „Postbank“ am Normal- Abb. 40: Belegung Parkplatz „Postbank“ am Samstag werktag (Dienstag)

Abb. 41: Belegung Beschäftigten-Parkplatz Claus-Ferck- Abb. 42: Belegung Beschäftigten-Parkplatz Claus-Ferck- Straße am Normalwerktag (Dienstag) Straße am Samstag

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Der gemeinsame Kundenparkplatz der Firmen „Budni Stadtperle“ und „Kind“ ist an beiden Er- hebungstagen maximal zu 50% ausgelastet gewesen.

Abb. 43: Belegung Parkplatz „Budni Stadtperle“ am Abb. 44: Belegung Parkplatz „Budni Stadtperle“ am Normalwerktag (Dienstag) Samstag

Da die Tiefgarage des Wohnkomplexes Weiße Rose und die Tiefgarage unter dem „Postbank- Gebäude“ nicht frei zugänglich sind und somit die Anfangsbelegung nicht bekannt ist, wird nur die Summe der Ein- und Ausfahrten dargestellt. Am Dienstag waren im Erhebungszeitraum 44 Einfahrten und 37 Ausfahrten zu verzeichnen, was angesichts der Gesamtstellplatzkapazität von 114 Stellplätzen ein moderates Verkehrsaufkommen darstellt. Wie die Ganglinie zeigt, ha- ben pro Stunde kaum mehr als 10 Fahrzeugbewegungen über die Tiefgaragenanbindung „Im Alten Dorfe“ stattgefunden. Samstags wurden die Fahrzeuge in den Garagen praktisch gar nicht bewegt.

Abb. 45: Zu- und abfließender Verkehr der Tiefgaragen Abb. 46: Zu- und abfließender Verkehr der Tiefgaragen Weiße Rose am Normalwerktag (Dienstag) Weiße Rose am Samstag

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7.4 Verfügbare Parkraumkontingente im Umfeld des Projektgebietes

Bei den nicht zweckgebundenen Stellplätzen (öffentliche und Parkhaus Weiße Rose) sind an beiden Erhebungstagen mindestens ca. 200 Stellplätze nicht belegt gewesen. Am Samstag kann zudem das P+R-Parkhaus während der Marktzeit kostenfrei genutzt werden, so dass in diesem Zeitraum erhebliche Zusatzkapazitäten im Umfeld des Projektgebietes zur Verfügung stehen.

Abb. 47: Parkraumbelegung der öffentlichen Stellplätze im Umfeld am Normalwerktag (Dienstag)

Abb. 48: Parkraumbelegung der öffentlichen Stellplätze im Umfeld am Samstag

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Bei den sogenannten zweckgebundenen Stellplätzen, die nur einem eingeschränkten Nutzer- kreis zugänglich sind, waren an beiden Erhebungstagen erhebliche Stellplatzreserven zu ver- zeichnen. Am Dienstag blieben zu jedem Zeitpunkt mehr als 74% und am Samstag mehr als 61% des Stellplatzangebotes nicht genutzt.

Abb. 49: Parkraumbelegung der zweckgebundenen Stellplätze im Umfeld am Normalwerktag (Dienstag)

Abb. 50: Parkraumbelegung der zweckgebundenen Stellplätze im Umfeld am Samstag

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Einen hohen Anteil hieran haben das P+R-Parkhaus und die 2-geschossige Tiefgarage der Ein- kaufspassage „Unser Viertel“. Das zeigen die folgenden Tagesganglinien:

Abb. 51: Parkraumbelegung P+R-Parkhaus am Normalwerktag (Dienstag)

Abb. 52: Parkraumbelegung P+R-Parkhaus am Samstag

Im P+R-Parkhaus sind am Dienstag stets mehr als 78% aller Stellplätze frei, am Samstag sind es 50%. Die deutlich höheren Belegungszahlen am Samstag sind offensichtlich auf die kosten- lose Nutzungsmöglichkeit für Marktbesucher zurückzuführen.

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Abb. 53: Parkraumbelegung Tiefgarage „Unser Viertel“ am Normalwerktag (Dienstag)

Abb. 54: Parkraumbelegung Tiefgarage „Unser Viertel“ am Samstag

In der Tiefgarage der Passage „Unser Viertel“ gab es während der Erhebungszeiträume immer deutlich mehr als 100 freie Stellplätze.

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8 Lieferverkehr

Anliefervorgänge finden statt in einem Ladehof, in einer ausgewiesenen Ladezone in der Claus- Ferck-Straße sowie durch Halten am Fahrbahnrand oder auf nicht belegten Parkständen im öffentlichen Straßenraum.

8.1 Nutzung der Ladezone Claus-Ferck-Straße

Die etwa 12 Meter lange Ladezone am linken Straßenrand der Claus-Ferck-Straße kann in der Regel von einem 3-achsigen Lkw oder von 2 Transportern genutzt werden.

Abb. 55: Anliefervorgang in der Ladezone Claus-Ferck- Abb. 56: Transporter „nutzt“ auch den Bereich im Vorfeld Straße der ausgewiesenen Ladezone

Am Normalwerktag (Dienstag) haben 13 Fahrzeuge die Ladezone genutzt, am Samstag ledig- lich 3 Fahrzeuge. Die meisten Anliefervorgänge finden morgens zwischen 7 Uhr und 10 Uhr sowie mittags zwischen 12 Uhr und 14 Uhr statt.

Abb. 57: Nutzung der Ladezone in der Claus-Ferck- Abb. 58: Nutzung der Ladezone in der Claus-Ferck- Straße am Normalwerktag (Dienstag) Straße am Samstag

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8.2 Sonstige Anliefervorgänge im Straßenraum

Abb. 59: Anliefervorgang an der Gehwegüberfahrt Apo- Abb. 60: Anliefervorgang in der Claus-Ferck-Straße theke engt den Straßenraum ein blockiert Senkrechtparkplätze

Die meisten Anlieferungen im Straßenraum erfolgen am Normalwerktag morgens und vormit- tags. Der Straßenabschnitt Claus-Ferck-Straße ist stärker frequentiert (20 Anliefervorgänge) als Im Alten Dorfe (12 Anliefervorgänge).

Abb. 61: Anzahl Liefervorgänge im Straßenraum “Im Abb. 62: Anzahl Liefervorgänge im Straßenraum “Claus- Alten Dorfe“ am Normalwerktag (Dienstag) Ferck-Straße“ am Normalwerktag (Dienstag)

Abb. 63: Anzahl Liefervorgänge im Straßenraum “Im Abb. 64: Anzahl Liefervorgänge im Straßenraum “Claus- Alten Dorfe“ am Samstag Ferck-Straße“ am Samstag

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Transporter werden im Rahmen eines Anliefervorganges häufig auch verkehrswidrig abgestellt.

Abb. 65: Verkehrswidriges Abstellen von Lieferfahrzeugen im Projektgebiet

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Die folgenden Kartierungen verdeutlichen, in welchen Beobachtungssektoren vorzugsweise Anliefervorgänge im Straßenraum stattfinden.

Abb. 66: Liefervorgänge im Straßenraum des Projektgebietes Kartengrundlage: © Geoportal am Normalwerktag (Dienstag) Hamburg, ALKIS grau

Abb. 67: Liefervorgänge im Straßenraum des Projektgebietes Kartengrundlage: © Geoportal am Samstag Hamburg, ALKIS grau

Am stärksten frequentiert werden der Bereich der Gehwegüberfahrt vor der Apotheke, die Au- ßenkurve im Bereich Weiße Rose sowie der Straßenraum in der Claus-Ferck-Straße zwischen der Weißen Rose und der nördlich angrenzenden offiziellen Ladezone.

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8.3 Nutzung von Anlieferhöfen

Unmittelbar vor dem Zugang zur Fußgängerzone Weiße Rose existiert eine Tiefgaragenanbin- dung, über die auch der Ladehof des Drogeriemarktes Budni erschlossen wird.

Abb. 68: Ladehof „Budni Weiße Rose“ am Ende der Abb. 69: Ausfahrender Lkw vom Ladehof „Budni Weiße Tiefgaragenanbindung Rose“

Am Normalwerktag (Dienstag) haben 11 Fahrzeuge (Lkw und Transporter) den Anlieferhof ge- nutzt, am Samstag lediglich 4 Fahrzeuge. Die meisten Anliefervorgänge finden zwischen 8 Uhr und 13 Uhr statt.

Abb. 70: Nutzung des Ladehofes Budni Weiße Rose am Abb. 71: Nutzung des Ladehofes Budni Weiße Rose am Normalwerktag (Dienstag) Samstag

Abb. 72: Die Anbindung des Ladehofs wird auch von Abb. 73: Die Ladezone auf dem Kundenparkplatz Budni / Fahrzeugen genutzt, die an der Postfiliale an- KIND) blieb im Erhebungszeitraum ungenutzt liefern

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9 Sonstige Verkehrsabläufe Im Rahmen der Raumbeobachtungen wurden diverse Ereignisse im Projektgebiet beobachtet3, die folgenden 5 Kategorien zugeordnet wurden:

• Liefervorgänge im Straßenraum • Verkehrswidriges Abstellen von Kraftfahrzeugen • Halten im Straßenraum • Verkehrsfluss / Rückstausituationen • Verkehrskonflikte

Die Anzahl aller im Projektgebiet erfassten Ereignisse zeigt das nachfolgende Diagramm.

Abb. 74: Anzahl Raumbeobachtungen nach Kategorien an den beiden Erhebungstagen

Bei knapp der Hälfte aller beobachteten Ereignisse handelt es sich um das verkehrswidrige Ab- stellen von Kraftfahrzeugen. Zusammen mit dem Halten im Straßenraum machen diese beiden Kategorien 65% der Raumbeobachtungen aus. In der nachfolgenden Abbildung sind die ver- schiedenen beobachteten Vorgänge den beiden Straßenabschnitten im Projektgebiet zugeord- net.

3 Als Ergänzung zu den durch Erhebungspersonal registrierten Beobachtungen enthält ein gesonderter Materialband die Dokumen- tation von Momentaufnahmen aus der Videoauswertung differenziert nach Beobachtungskategorien.

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Abb. 75: Raumbeobachtungen nach Straßenabschnitt

Das verkehrswidrige Abstellen von Kraftfahrzeugen und das Halten im Straßenraum wurde vor allem im Straßenabschnitt „Im Alten Dorfe“ diagnostiziert. Dort sind auch deutlich mehr Ver- kehrskonflikte zu verzeichnen. Liefervorgänge waren häufiger in der Claus-Ferck-Straße zu beobachten. Die Rückstausituationen treten in beiden Abschnitten gleichermaßen auf.

Abb. 76: Tagesganglinie Raumbeobachtungen Dienstag

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Abb. 77: Tagesganglinie Raumbeobachtungen Samstag

Wie die Tagesganglinien zeigen, sind die meisten im Rahmen der Raumbeobachtung registrier- ten Ereignisse in Zeitintervallen zu verzeichnen, die sich auch bei den Verkehrsstärken im Kfz-, Rad- und fußläufigen Verkehr als Spitzenstunden herausgestellt hatten. Mit zunehmendem Verkehr nimmt demzufolge auch die Zahl der Ereignisse und damit der Regelverstöße und Kon- fliktsituationen zu.

Im Folgenden werden die beobachteten Ereignisse räumlich verortet, wobei die beobachteten Liefervorgänge im Straßenraum bereits an anderer Stelle ausgewertet wurden.

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9.1 Verkehrswidriges Abstellen von Kraftfahrzeugen

Abb. 78: Verkehrswidriges Abstellen von Kraftfahrzeugen im Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau Projektgebiet am Dienstag

Am Dienstag konzentriert sich das verkehrswidrige Abstellen von Kraftfahrzeugen auf den Ab- schnitt „Im Alten Dorfe“, besonders betroffen ist dabei die Fläche im Vorfeld der Apotheke. Häu- fig zu beobachten war auch das Parken auf Sperrflächen vor den Ladengeschäften sowie das Parken in zweiter Reihe. Des Weiteren wurden die Zufahrten zu den privaten Stellplätzen zum unerlaubten Parken genutzt. Viele der illegalen Parkvorgänge sind von kurzer Dauer und die- nen der schnellen Erledigung (Bäcker, Briefkasten, Post).

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Abb. 79: Verkehrswidriges Abstellen von Kraftfahrzeugen im Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau Projektgebiet am Samstag

Am Samstag zeichnet sich ein ähnliches Bild wie am Dienstag. Das verkehrswidrige Abstellen von Kraftfahrzeugen konzentriert sich jedoch noch stärker auf die Fläche vor der Apotheke. Auch der Straßenraum vor den Briefkästen, die sich an der Ecke Im Alten Dorfe/Claus-Ferck- Straße befinden, wird häufig zum kurzzeitigen Parken genutzt.

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9.2 Halten im Straßenraum

Abb. 80: Halten im Straßenraum des Projektgebietes am Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau Dienstag

Das Halten im Straßenraum wurde am Dienstag ausschließlich in der Straße Im Alten Dorfe beobachtet. Insbesondere unmittelbar vor dem Briefkasten wird oft gehalten, um Briefpost ein- zuwerfen sowie auf der Fläche vor der Apotheke, die auch in der Kategorie „Verkehrswidriges Parken“ stark beansprucht wird. Die beobachteten Haltvorgänge vor den Ladengeschäften fin- den überwiegend in zweiter Reihe statt und meist ist eine der Bäckereien das Ziel von ausstei- genden Beifahrer*innen.

Am Samstag wurden auch Haltvorgänge in der Claus-Ferck-Straße beobachtet. Aufgrund des Fahrbahnquerschnitts finden diese nicht im Straßenraum statt sondern vor allem auf der Zufahrt zu dem Hinterhof hinter den Geschäften (Hamers Cafe/Friseur/Douglas/deFriesExpress). Doch auch die Zufahrt zu dem Kundenparkplatz der Firmen Budni und KIND und die Ladezone wer- den zu diesem Zweck genutzt. Im Alten Dorfe wird am Samstag vor allem der Straßenraum vor der Deutschen Bank/Dat Backhus zum Halten genutzt. Die Flächen vor dem Briefkasten und der Apotheke werden fast gar nicht zum Halten beansprucht.

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Abb. 81: Halten im Straßenraum des Projektgebietes am Kartengrundlage: © Geoportal Hamburg, ALKIS grau Samstag

9.3 Verkehrsfluss / Rückstausituationen

Die Rückstausituationen treten gleichermaßen in der Straße Im Alten Dorfe und in der Claus- Ferck-Straße auf. Eine Rückstausituation liegt dann vor, wenn mindestens drei Fahrzeuge hin- tereinander zum Stehen kommen. Von den 34 beobachteten Rückstausituationen konnten 10 in direkten Zusammenhang mit einem Ein- oder Ausparkvorgang gebracht werden. Aufgrund der Lage der vermerkten Beobachtungen ist davon auszugehen, dass weitere Rückstausituationen mit Park- und Haltevorgängen in Verbindung zu bringen sind.

9.4 Verkehrskonflikte

Insgesamt konnten an den beiden Erhebungstagen 48 Verkehrskonfliktsituationen beobachtet werden. Ein Verkehrskonflikt liegt dann vor, wenn durch das Verhalten eines Verkehrsteilneh- mers andere Verkehrsteilnehmer behindert oder gefährdet werden. Eine Behinderung oder Ge- fährdung besteht auch, wenn sie allein auf der subjektiven Wahrnehmung eines Verkehrsteil- nehmers beruht. Insgesamt stehen 12 der beobachteten Konflikte im Zusammenhang mit ein- oder ausparkenden Fahrzeugen. 5 Konflikte wurden dadurch verursacht, dass Fußgän- ger*innen unachtsam die Fahrbahn queren. In 16 Fällen waren Radfahrende beteiligt, genaue Ursachen waren dabei nicht immer erkennbar. Es traten jedoch sowohl Konflikte zwischen dem Kfz- und Radverkehr als auch zwischen dem Rad- und dem fußläufigen Verkehr auf.

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10 Zusammenfassung

Kraftfahrzeugverkehr

Während der Hauptverkehrszeit verkehren 200 bis 250 Fahrzeuge pro Stunde im Straßenzug des Projektgebietes. Auch am Samstag ist mit ca. 200 Kfz pro Stunde zu rechnen. Der Anliegerverkehr (Bewohner*innen, Beschäftigte und Kund*innen, die auf privaten Stellplät- zen auf den anliegenden Grundstücken parken) hat einen Anteil von ca. 8% am Verkehrsge- schehen, am Samstag liegt dieser Anteil bei unter 5%. Der Durchgangsverkehr, der auch den Parksuchverkehr und den Anteil von Fahrzeugen mit einer Aufenthaltszeit von maximal 5 Minu- ten umfasst, macht je nach Wochentag 40 bis 50% aus. Etwa die Hälfte der im Projektgebiet verkehrenden Fahrzeuge parkt im öffentlichen Straßenraum.

Radverkehr

Der Radverkehr wird auf der Fahrbahn geführt. Am Dienstag liegt das Radverkehrsaufkommen bei ca. 50 bis 75 Radfahrenden pro Stunde. Am Samstag sind die Radverkehrsstärken doppelt so hoch. Die straßenverkehrsrechtlich angeordnete Möglichkeit, mit dem Rad entgegen der Einbahnstraßenrichtung zu fahren, wird ausgiebig genutzt. Am Dienstag verkehren über 40%, am Samstag bis zu 46% aller Radfahrenden entgegen der Einbahnrichtung.

Fußläufiger Verkehr

Im Alten Dorfe ist zu Spitzenzeiten mit 400 zu Fuß Gehenden pro Stunde, im nahe am U- Bahnhof gelegenen Zählquerschnitt der Claus-Ferck-Straße mit 400 bis 500 zu Fuß Gehenden pro Stunde zu rechnen. Mit 600-800 Personen pro Stunde ist der Zählquerschnitt in der Fuß- gängerzone Weiße Rose noch deutlich stärker frequentiert. Das unterstreicht die Bedeutung der Verknüpfung des Projektgebietes mit der Fußgängerzone. Am Samstag weist das Verkehrsaufkommen im Fußverkehr in allen Stundenintervallen ein ge- nerell höheres Niveau auf. Während der Kraftfahrzeugverkehr am Samstag tendenziell sogar geringer ist als am Normalwerktag, ist es am Wochenende besonders attraktiv, das Projektge- biet nicht motorisiert, also zu Fuß und mit dem Fahrrad aufzusuchen.

Ruhender Verkehr im Projektgebiet und im Umfeld

Im Projektgebiet gibt es 71 öffentliche Parkstände und 229 private Stellplätze, die vor allem von Bewohnern und Beschäftigten und in geringem Maße von Kund*innen genutzt werden können. Von den insgesamt 71 öffentlichen Parkständen waren während der Hauptgeschäftszeit im Ge- samtprojektgebiet mindestens 10 freie Plätze verfügbar. Ausgeschöpft war das Parkraumange- bot am Dienstag nur im Stundenintervall 11 bis 12 Uhr. Ähnlich stellte sich die Situation am Samstag dar. Vermeintlich freie Kapazitäten können teilweise aber auch durch zu großzügiges Abstellen von Fahrzeugen in unmarkierten Bereichen blockiert worden sein. Darauf deutet auch der sehr hohe Durchgangsverkehrsanteil hin, der unter anderem durch Parksuchverkehr gene- riert wird.

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Von insgesamt 86 Beschäftigten- und 20 Kundenparkplätzen sind im Tagesverlauf am Nor- malwochentag maximal 34 Stellplätze (=32%) belegt. Am Samstag ist der maximale Bele- gungsgrad bei 24%, da die meisten Beschäftigten-Parkplätze ungenutzt bleiben. Der auf die Tiefgaragenplätze von Anwohnern bezogene Quell- und Zielverkehr umfasst ca. 40 Aus- und Einfahrten pro Tag, wobei am Samstag kaum Fahrzeuge bewegt werden.

Im Umfeld wurden in einer maximalen Entfernung von 6 Gehminuten 931 öffentliche Parkstände bilanziert, wobei mehr als die Hälfte nicht bewirtschaft ist. An den Markttagen Mittwoch und Samstag stehen 202 Parkstände auf dem Marktplatz nicht zur Verfügung. Für spezifische Nutzerkreise (Kund*innen und P+R-Nutzer) existieren insgesamt mehr als 600 weitere Stellplätze im Einzugsgebiet, ca. 40% davon sind gebührenfrei. Am Samstagen können Marktbesucher zudem das P+R-Parkhaus kostenlos nutzen. Bei den nicht zweckgebundenen Stellplätzen (öffentliche und Parkhaus Weiße Rose) sind an beiden Erhebungstagen mindestens ca. 200 Stellplätze nicht belegt gewesen. Am Samstag kann zudem das P+R-Parkhaus während der Marktzeit kostenfrei genutzt werden, so dass in diesem Zeitraum erhebliche Zusatzkapazitäten im Umfeld des Projektgebietes zur Verfügung stehen. Bei den sogenannten zweckgebundenen Stellplätzen, die nur einem eingeschränkten Nutzerkreis zugänglich sind, waren an beiden Erhebungstagen erhebliche Stellplatzreserven zu verzeichnen. Am Dienstag blieben zu jedem Zeitpunkt mehr als 74% und am Samstag mehr als 61% des Stellplatzangebotes nicht genutzt. Im P+R-Parkhaus sind am Dienstag stets mehr als 78% aller Stellplätze frei, am Samstag sind es 50%. Die deutlich höheren Belegungszahlen am Samstag sind offensichtlich auf die kostenlose Nutzungsmöglichkeit für Marktbesucher zurück- zuführen.

Lieferverkehr

Anliefervorgänge finden statt in einem Ladehof, in einer ausgewiesenen Ladezone in der Claus- Ferck-Straße sowie durch Halten am Fahrbahnrand oder auf nicht belegten Parkständen im öffentlichen Straßenraum. Am Normalwerktag (Dienstag) haben 13 Fahrzeuge die im Straßenraum ausgewiesene Lade- zone genutzt, am Samstag lediglich 3 Fahrzeuge. Die meisten Anliefervorgänge finden mor- gens zwischen 7 Uhr und 10 Uhr sowie mittags zwischen 12 Uhr und 14 Uhr statt. Die meisten Anlieferungen im Straßenraum erfolgen am Normalwerktag morgens und vormit- tags. Der Straßenabschnitt Claus-Ferck-Straße ist stärker frequentiert (20 Anliefervorgänge) als Im Alten Dorfe (12 Anliefervorgänge). Transporter werden im Rahmen eines Anliefervorganges häufig auch verkehrsbehindernd abgestellt. Unmittelbar vor dem Zugang zur Fußgängerzone Weiße Rose existiert eine Tiefgaragenanbin- dung, über die auch der Ladehof des Drogeriemarktes Budni erschlossen wird. Am Normal- werktag (Dienstag) haben 11 Fahrzeuge (Lkw und Transporter) den Anlieferhof genutzt, am Samstag lediglich 4 Fahrzeuge. Die meisten Anliefervorgänge finden zwischen 8 Uhr und 13 Uhr statt.

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Sonstige Verkehrsabläufe

Das verkehrswidrige Abstellen von Kraftfahrzeugen konzentriert sich auf den Abschnitt „Im Al- ten Dorfe“, besonders betroffen ist dabei die Fläche im Vorfeld der Apotheke. Häufig zu be- obachten ist auch das Parken auf Sperrflächen vor den Ladengeschäften, das Parken in zweiter Reihe und im Kurvenbereich Im Alten Dorfe/Claus-Ferck-Straße vor den Briefkästen. Viele der illegalen Parkvorgänge sind von kurzer Dauer und dienen der schnellen Erledigung (Bäcker, Briefkasten, Post). Die schon angesprochenen Bereiche werden auch für Haltevorgänge genutzt. Meist ist eine der Bäckereien das Ziel von aussteigenden Beifahrer*innen.

Die beobachteten Rückstausituationen stehen in der Regel im Zusammenhang mit ein- und Ausparkvorgängen. Bisweilen treten Blockaden auf, weil Verkehrsteilnehmende bei der Nut- zung von Parkplätzen sehr wählerisch sind. Verkehrskonfliktsituationen entstehen, wenn durch das Verhalten eines Verkehrsteilnehmenden andere Verkehrsteilnehmende behindert oder gefährdet werden. Bisweilen handelt es sich auch nur um eine subjektive Wahrnehmung eines Verkehrsteilnehmers. Solche Konflikte, die auch mit Hupen, Gestikulieren und Wortwechsel einhergehen, stehen häufig im Zusammenhang mit ein- oder ausparkenden Fahrzeugen, mit Fußgänger*innen, die unachtsam die Fahrbahn que- ren und mit Radfahrenden, die im engen Verkehrsraum mit dem Kraftfahrzeug- und dem fußläu- figen Verkehr zu kollidieren drohen.

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: „Im Alten Dorfe“ mit markierten Parkständen zur Schrägaufstellung ...... 1 Abb. 2: Schrägparken ohne klare Abgrenzung zum Seitenraum ...... 1 Abb. 3: Ladezone im Zuge der Claus-Ferck-Straße ...... 2 Abb. 4: Das Parken am linken Fahrbahnrand ist geduldet, aber aufgrund des Zonenhaltverbots nicht legitimiert ...... 2 Abb. 5: Anbindung der Fußgängerzone Weiße Rose ...... 2 Abb. 6: Bei privaten Parkplätzen existiert in der Regel eine Zugangsregelung (Schranken) ...... 2 Abb. 7: Parkraumanalyse (Projektgebiet und Umfeld) ...... 4 Abb. 8: Legende zum Plan Parkraumanalyse ...... 5 Abb. 9: Zählstellenplan ...... 6 Abb. 10: Kfz-Verkehr am Dienstag 10.11.2020, 07-19 Uhr ...... 7 Abb. 11: Tagesganglinie Kfz-Verkehr am Dienstag ...... 8 Abb. 12: Kfz-Verkehr am Samstag 14.11.2020, 07-15 Uhr ...... 8 Abb. 13: Tagesganglinie Kfz-Verkehr am Samstag ...... 9 Abb. 14: Tagesganglinien Kfz-Verkehr am Dienstag und am Samstag ...... 9 Abb. 15: Radverkehr am Dienstag 10.11.2020, 07-19 Uhr ...... 11 Abb. 16: Tagesganglinie Radverkehr an Zählstelle A (Im Alten Dorfe), Dienstag ...... 11 Abb. 17: Tagesganglinie Radverkehr an Zählstelle B (Claus-Ferck-Straße), Dienstag ...... 12 Abb. 18: Tagesganglinie Radverkehr (inkl. geschobene Fahrräder) an Zählstelle „Weiße Rose“, Dienstag ...... 12 Abb. 19: Radverkehr am Samstag 14.11.2020, 07-15 Uhr ...... 13 Abb. 20: Tagesganglinie Radverkehr an Zählstelle A (Im Alten Dorfe), Samstag ...... 13 Abb. 21: Tagesganglinie Radverkehr an Zählstelle B (Claus-Ferck-Straße), Samstag ...... 14 Abb. 22: Tagesganglinie Radverkehr (inkl. geschobene Fahrräder) an Zählstelle „Weiße Rose“, Samstag ...... 14 Abb. 23: Tagesganglinien Radverkehr am Dienstag und am Samstag ...... 15 Abb. 24: Fußverkehr am Dienstag 10.11.2020, 07-19 Uhr ...... 16 Abb. 25: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle A (Im Alten Dorfe), Dienstag ...... 16 Abb. 26: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle B (Claus-Ferck-Str.), Dienstag ...... 17 Abb. 27: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle Weiße Rose“, Dienstag ...... 17 Abb. 28: Fußverkehr am Samstag 14.11.2020, 07-15 Uhr ...... 18 Abb. 29: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle A (Im Alten Dorfe), Samstag ...... 18 Abb. 30: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle B (Claus-Ferck-Straße), Samstag ...... 19 Abb. 31: Tagesganglinie Fußverkehr an Zählstelle Weiße Rose“, Samstag ...... 19 Abb. 32: Tagesganglinien Fußverkehr am Dienstag und am Samstag ...... 20 Abb. 33: Parkraumbelegung der öffentlichen Parkstände am Dienstag ...... 21 Abb. 34: Parkraumbelegung der öffentlichen Parkstände am Samstag ...... 21 Abb. 35: Parkraumbelegung der Kund*innen- und Beschäftigtenparkplätze am Dienstag ...... 23 Abb. 36: Parkraumbelegung der Kund*innen- und Beschäftigtenparkplätze am Samstag ...... 23 Abb. 37: Belegung Parkplatz Deutsche Bank am Normalwerktag (Dienstag) ...... 24 Abb. 38: Belegung Parkplatz Deutsche Bank am Samstag ...... 24 Abb. 39: Belegung Parkplatz „Postbank“ am Normalwerktag (Dienstag) ...... 24 Abb. 40: Belegung Parkplatz „Postbank“ am Samstag ...... 24 Abb. 41: Belegung Beschäftigten-Parkplatz Claus-Ferck-Straße am Normalwerktag (Dienstag) ...... 24 Abb. 42: Belegung Beschäftigten-Parkplatz Claus-Ferck-Straße am Samstag ...... 24 Abb. 43: Belegung Parkplatz „Budni Stadtperle“ am Normalwerktag (Dienstag) ...... 25 Abb. 44: Belegung Parkplatz „Budni Stadtperle“ am Samstag ...... 25 Abb. 45: Zu- und abfließender Verkehr der Tiefgaragen Weiße Rose am Normalwerktag (Dienstag) ...... 25

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Abb. 46: Zu- und abfließender Verkehr der Tiefgaragen Weiße Rose am Samstag ...... 25 Abb. 47: Parkraumbelegung der öffentlichen Stellplätze im Umfeld am Normalwerktag (Dienstag) ...... 26 Abb. 48: Parkraumbelegung der öffentlichen Stellplätze im Umfeld am Samstag ...... 26 Abb. 49: Parkraumbelegung der zweckgebundenen Stellplätze im Umfeld am Normalwerktag (Dienstag) ...... 27 Abb. 50: Parkraumbelegung der zweckgebundenen Stellplätze im Umfeld am Samstag ...... 27 Abb. 51: Parkraumbelegung P+R-Parkhaus am Normalwerktag (Dienstag) ...... 28 Abb. 52: Parkraumbelegung P+R-Parkhaus am Samstag ...... 28 Abb. 53: Parkraumbelegung Tiefgarage „Unser Viertel“ am Normalwerktag (Dienstag) ...... 29 Abb. 54: Parkraumbelegung Tiefgarage „Unser Viertel“ am Samstag...... 29 Abb. 55: Anliefervorgang in der Ladezone Claus-Ferck-Straße ...... 30 Abb. 56: Transporter „nutzt“ auch den Bereich im Vorfeld der ausgewiesenen Ladezone ...... 30 Abb. 57: Nutzung der Ladezone in der Claus-Ferck-Straße am Normalwerktag (Dienstag) ...... 30 Abb. 58: Nutzung der Ladezone in der Claus-Ferck-Straße am Samstag...... 30 Abb. 59: Anliefervorgang an der Gehwegüberfahrt Apotheke engt den Straßenraum ein ...... 31 Abb. 60: Anliefervorgang in der Claus-Ferck-Straße blockiert Senkrechtparkplätze ...... 31 Abb. 61: Anzahl Liefervorgänge im Straßenraum “Im Alten Dorfe“ am Normalwerktag (Dienstag) ...... 31 Abb. 62: Anzahl Liefervorgänge im Straßenraum “Claus-Ferck-Straße“ am Normalwerktag (Dienstag) ... 31 Abb. 63: Anzahl Liefervorgänge im Straßenraum “Im Alten Dorfe“ am Samstag ...... 31 Abb. 64: Anzahl Liefervorgänge im Straßenraum “Claus-Ferck-Straße“ am Samstag ...... 31 Abb. 65: Verkehrswidriges Abstellen von Lieferfahrzeugen im Projektgebiet ...... 32 Abb. 66: Liefervorgänge im Straßenraum des Projektgebietes am Normalwerktag (Dienstag) ...... 33 Abb. 67: Liefervorgänge im Straßenraum des Projektgebietes am Samstag ...... 33 Abb. 68: Ladehof „Budni Weiße Rose“ am Ende der Tiefgaragenanbindung ...... 34 Abb. 69: Ausfahrender Lkw vom Ladehof „Budni Weiße Rose“ ...... 34 Abb. 70: Nutzung des Ladehofes Budni Weiße Rose am Normalwerktag (Dienstag) ...... 34 Abb. 71: Nutzung des Ladehofes Budni Weiße Rose am Samstag ...... 34 Abb. 72: Die Anbindung des Ladehofs wird auch von Fahrzeugen genutzt, die an der Postfiliale anliefern ...... 34 Abb. 73: Die Ladezone auf dem Kundenparkplatz Budni / KIND) blieb im Erhebungszeitraum ungenutzt ...... 34 Abb. 74: Anzahl Raumbeobachtungen nach Kategorien an den beiden Erhebungstagen...... 35 Abb. 75: Raumbeobachtungen nach Straßenabschnitt ...... 36 Abb. 76: Tagesganglinie Raumbeobachtungen Dienstag ...... 36 Abb. 77: Tagesganglinie Raumbeobachtungen Samstag ...... 37 Abb. 78: Verkehrswidriges Abstellen von Kraftfahrzeugen im Projektgebiet am Dienstag...... 38 Abb. 79: Verkehrswidriges Abstellen von Kraftfahrzeugen im Projektgebiet am Samstag ...... 39 Abb. 80: Halten im Straßenraum des Projektgebietes am Dienstag ...... 40 Abb. 81: Halten im Straßenraum des Projektgebietes am Samstag ...... 41

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