Detlev Pleiss
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Detlev Pleiss BODENSTÄNDIGE BEVÖLKERUNG UND FREMDES KRIEGSVOLK BEVÖLKERUNG UND FREMDES KRIEGSVOLK | 2017 Detlev | BODENSTÄNDIGE Pleiss - FINNEN IN DEUTSCHEN QUARTIEREN Detlev Pleiss 1630-1650 - Die Resultate dieser Untersuchung widersprechen der Annahme, dass die Bevölkerung im Dreissig- jährigen Krieg keine Unterschiede zwischen den BODENSTÄNDIGE BEVÖLKERUNG UND einquartierten Truppen und einzelnen Quartiergäs- ten wahrnahm oder sich für solche Unterschiede FREMDES KRIEGSVOLK nicht interessierte. Es erwies sich, dass finnische Soldaten in der Regel weniger Kosten und Be- - FINNEN IN DEUTSCHEN QUARTIEREN 1630-1650 - schwerden verursachten als andere Truppen. Diese Beobachtung ließ sich für kleinere Einheiten (Salvaguarden, Konvoyschützer) ebenso wie für größere (Kompanien, Schwadronen, Regimenter) in 22 vergleichbaren Fällen im Detail belegen. Als Nebenresultat der umfangreichen Archivforschun- gen ergibt sich Korrekturbedarf bei einigen bisher allgemein akzeptierten Zahlen, die 1. die Gesamt- stärke der schwedischen Streitkräfte, 2. die Zahl der Kriegsteilnehmer aus Finnland und 3. die Zahl der Heimkehrer und sonstigen überlebenden Soldaten betreffen. 9 789521 234958 ISBN 978-952-12-3495-8 Pärm bild: ”Seltzames Gespräch/ So in dem Königl. Schwedischen Lager zwey frembde Nationen/ als ein Lapländer mit einem Newen ankom- menden Irrländer/ von dem itzigen Zustand und Kriegswesen gehalten.” (Flugblatt 1632) BODENSTÄNDIGE BEVÖLKERUNG UND FREMDES KRIEGSVOLK BODENSTÄNDIGE BEVÖLKERUNG UND FREMDES KRIEGSVOLK - FINNEN IN DEUTSCHEN QUARTIEREN 1630-1650 - Detlev Pleiss ISBN 978-952-12-3495-8 (tryckta utgåvan) ISBN 978-952-12-3496-5 (digitala utgåvan) Painosalama Oy – Åbo 2017 VORWORT Das Thema 'Schweden - Finnen - Deutsche: Kontakte durch Krieg' trat im Winter 1981/82 spielerisch in der Form eines Theaterstücks ('Huvudämne') an Ålands Folkhögskola in mein Leben. Damals hatte ich nicht die Absicht, mich 30 Jahre damit zu beschäftigen, und schon gar nicht, eine Doktorarbeit darüber zu schreiben. Erst als nach 25 Jahren privaten Forschens das Geld knapp wurde, lockten finnlandschwedische Sirenen (Prof. Nils Erik Villstrand), es sei doch viel leichter, einem Doktoranden zu helfen. Dank an die Otto-Malm-Stiftung aus Jakobstad und die 'Svenska Litteratursällskapet i Finland', die mir Forschungsmittel gewährten. Dank auch an das 'Stiftelsens för Åbo Akademi forskningsinstitut', den 'Åbo Akademi Jubiläumsfond 1968', den Fachbereich Geschichte an eben dieser Akademie sowie an die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die mir vier von insgesamt 74 Reisen nach Schweden und Deutschland finanzierten. Ein spezieller Dank für immaterielle Unterstützung gebührt Professor Heikki Ylikangas. Er gab mir 1998 den Rat, besonders solche Orte unter die Lupe zu nehmen, in denen Finnen unangenehm aufgefallen waren, und hat damit die Quedlinburger Fallstudie angeregt. Es war Matti Remes, Volkshochschulrektor in Karis/Karjaa, der die erste Garde der finnischen Historiker um das Jubiläumsjahr 1998 des Westfälischen Friedens herum zu Vorträgen einlud und sie damit in Gesprächsnähe brachte. Mehr als 300 haupt-, neben- und ehrenamtliche Archivare und 112 Pfarrer haben mir an gut 1.300 Archivarbeitstagen einen zeitweiligen Arbeitsplatz eingeräumt und die erbetenen Archivalien vorgelegt. Ohne sie hätte es keine Antwort auf die Forschungsfrage gegeben. Seitdem um 1990 erste Teilstudien gedruckt wurden, haben mich immer wieder Leser aus beiden Ländern, Deutschland und Finnland, durch Briefe, Besuche, Bitten um Vorträge, Buch- und Geldspenden aufgemuntert. Danke! 1995 zog digitale Technik ins Forscherstübchen ein. Die dafür nötigen Gerätschaften und Kenntnisse stellte Jürgen Schielke (Helsinki/Köln) unentgeltlich zur Verfügung. Auch für seine unermüdliche Hilfsbereitschaft in technischen Notlagen begehrte er keinen anderen Dank als einen Einblick in die Manuskripte. Generell wurde in Sachen Forschungsökonomie nicht auf größtmöglichen Ertrag in kürzestmöglicher Zeit gezielt. Sondern es wurde so viel Zeit und Geld investiert wie nötig, um die Frühe Neuzeit extensiv, v den Dreißigjährigen Krieg intensiv und das Miteinander von Wirten und Einquartierten im Detail zu erforschen. In den letzten fünf Jahren mußte meine Arbeit sich um der Finanzierung willen auf die Auswertung und Zusammenfassung der in den ersten 25 Jahren entstandenen Fallstudien konzentrieren. Auch mußte die naive Fragestellung, die den Forscher anfangs antrieb: 'Wie kamen die Deutschen im Ersten Europäischen Krieg mit den vielen einquartierten Fremden und vor allem mit den Finnen aus?' erweitert, mußten universelle Probleme wie 'Fremdheit', 'Nationalität', 'Entstehung eines Imagos' und 'Occupants ‒ Occupés' in den Blick genommen werden. Der Verfasser hat seine Hauptaufgabe in der Grundforschung gesehen. Daß dabei durch die Berge von Sandkörnern hindurch Bausteine zu einem besseren Verständnis sichtbar geworden sind nicht nur für den Forscher selbst und für einige Experten, hofft der vom Graben und Sieben nunmehr etwas erschöpfte Arbeiter im Weinberg der Wissenschaft. In den drei Jahren, die seit der ersten Niederschrift dieses Vorworts verstrichen sind, wurde das Manuskript noch mehrere Male durch die Mangel gedreht, bis es endlich die für eine Veröffentlichung als Åboenser Doktorarbeit geforderte Dichte und Reife erreicht hatte. Den Herren Professoren, die dies mit ihrer Durchsicht und Kommentierung möglich gemacht haben - in zeitlicher Reihenfolge: Nils Erik Villstrand/Åbo, Holger Weiss/Åbo, Lars Ericson Wolke/ Stockholm und Björn Forsén/Helsingfors - sei hiermit geziemend gedankt. Zum guten Schluß zurück zu den Anfängen Anno 1965: HAKKIS ja HÖYTIÄINEN, kiitos! Tecklenburg, am Tage Luciae A.D. 2016 Detlev Pleiss vi INHALTSVERZEICHNIS VORWORT .................................................................................................... v ANHÄNGE: Vier Fallstudien zum Beieinander von Bevölkerung und Besatzung .........................................................................................xiii I. EINFÜHRUNG.................................................................................... 1 I.1 FRAGESTELLUNG UND LEITGEDANKEN ................................ 1 I.1.1 FRAGEN AN EINE GEMEINSAME VERGANGENHEIT........................................................... 1 I.1.2 ZIEL DER UNTERSUCHUNG ........................................ 3 I.1.3 DIE ENTFALTUNG DER SCHWEDISCHEN MACHT . 4 I.1.4 QUARTIERE: ORTE DER BEGEGNUNG .................... 6 I.1.5 MITEINANDER, NEBENEINANDER, GEGENEINANDER? ........................................................ 9 I.1.6 FINNEN UND ANDERE FREMDE .............................11 I.1.7 WELCHES BILD BLIEB? ...............................................13 I.2 BEGRIFFSDEFINITIONEN ...........................................................14 I.2.1 ‚BODENSTÄNDIGE BEVÖLKERUNG‘ .......................14 I.2.2 ‚FREMDES KRIEGSVOLK’ .............................................17 I.2.3 ‚QUARTIERE’ ....................................................................20 I.2.4 ‚DEUTSCHE QUARTIERE’ ............................................22 I.2.5 ‚FINNEN‘ ...........................................................................23 II. FORSCHUNGSFELD UND FORSCHUNGSMETHODE ................ 41 II.1 BISHERIGE FORSCHUNG ............................................................41 II.1.1 ÜBERBLICK ......................................................................41 II.1.2 PHASEN .............................................................................47 II.1.3 THEMEN ...........................................................................50 II.1.4 ANDERE VÖLKER ..........................................................62 II.2 RAHMENBEDINGUNGEN ...........................................................65 II.2.1 VORHANDENE VORSTELLUNGEN .........................65 II.2.2 RECHT und VERWALTUNG .........................................68 II.2.3 ÖRTLICHE BEDINGUNGEN: ......................................71 II.2.4 BEGEGNUNGEN: Orte, Formen, Ebenen, Regeln. ....82 vii II.3 VORGEHENSWEISE.......................................................................88 II.3.1 ERFASSUNG DES PROBLEMS ......................................88 II.3.2 EINORDNUNG IN DIE FORSCHUNGSLANDSCHAFT .....................................91 II.3.3 METHODISCHE GRUNDLINIEN UND KONSEQUENZEN ...........................................................94 III. THEORIEN ....................................................................................... 97 III.1 FREMDENFORSCHUNG ..............................................................97 III.1.1 SIND SOLDATEN IN DER FREMDE ‚FREMDE‘? .....97 III.1.2 ‚UNTEUTSCHE‘ ANFANGS UNERWÜNSCHT .....101 III.1.3 WAREN FINNEN FREMDE IN DER SCHWEDISCHEN ARMEE? ........................................103 III.1.4 EINE FINNISCHE IDENTITÄT? .................................105 III.1.5 VOM BESATZUNGSSOLDATEN ZUM MIGRANTEN? ...............................................................108 III.2 IMAGOLOGIE: DIE LITERARISCHE ‚VOLKSBILDKUNDE‘ ...................................................................110 III.2.1 ‚WER SCHREIBT, DER BLEIBT.’ ..................................110 III.2.2 SPRECHENDE BILDER – SCHWEIGENDE MENSCHEN ...................................................................112 III.2.3 DISKREPANZ ZWISCHEN DRUCKBILD UND ERSCHEINUNGSBILD .................................................113 III.2.4 GEFAHR EINER IMAGOFORSCHUNG OHNE QUELLENKRITIK .........................................................117 III.3 OKKUPATIONSFORSCHUNG ...................................................119