Herzlich Willkommen Im
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Herzlich willkommen im Ihren Rundgang durch die Museumsanlage Auf einer Anhöhe, heute das archäologische Während der archäologischen Grabungen Der Kampf um die Herrschaft in Wagrien zwi- Museum zeigt einen slawischen Fürsten und sollten Sie in der Dannauer Scheune auf der Denkmal Oldenburger Wall, fanden die Sla- bis 1986 unter der Leitung von schen Franken, Sachsen und Slawen war vor- einen Bischof beim Verlassen des Bethauses linken Seite des Hofes beginnen. Die hier wen germanische Siedlungsreste vor. Prof. Karl-Wilhelm Struve wurden neben wiegend von religiösen Gegensätzen geprägt. nach der Taufe. gezeigte Ausstellung „Starigard, Fürstenburg Hier errichteten sie zunächst eine Rundburg vielfältigen Waffenfunden und Reiterausrü- Die Slawen waren Heiden. Neben der göttlich und Bischofssitz am Rande der slawischen von 140 m Durchmesser, die sie Starigard - stungen sogar Fragmente eines Kettenpanzers belebten Natur, wie etwa heilige Quellen, Nach Vicelins Tod wurde Gerold 1155 Bischof Welt“ verdeutlicht die frühe Siedlungsge- Alte Burg - nannten. Die strategisch günstige entdeckt. Die Nachbildung eines Ketten- Bäume und Bäche, beteten sie Götterstand- von Oldenburg. Er ließ das Prove-Heiligtum schichte unserer ostholsteinischen Halbinsel Lage an alten Handelsrouten und der direkte hemdes, welches Sie im Museum sehen, bilder an. So befand sich beispielsweise ganz zerstören und veranlasste den Bau der St. Wagrien. Zugang zur Ostsee sicherte den wagrischen verdeutlicht seinen Wert. Damals galt es als in der Nähe Starigards ihr Landesheiligtum, Johanniskirche, der ältesten Backsteinkirche Fürsten Macht und Reichtum. Schon bald sehr seltenes Statussymbol. Es wog welches dem Gott Prove gewidmet war. Der Nordeuropas. Durch die aufstrebende deut- Die Wagrier waren Slawen und damit Teil des wurde die Burg beträchtlich ausgebaut, bis zu 13 kg und für seine Herstellung benötigte christliche Frankenkönig Otto der Große ließ sche Stadt Lübeck sank jedoch die Bedeutung großen Stammesverbandes der Abodriten. der noch heute erkennbaren Wallanlage. ein Handwerker etwa ein Jahr, da es aus etwa in der Zeit von 948 - 972 (das genaue Starigards, so dass 1163 der Bischofssitz dort- Um 700 n. Chr. wanderten sie in die im Laufe Den die Burg schützenden Ringwall errichte- einzelnen, handvernieteten Eisenringen Datum ist umstritten) in Starigard ein Missi- hin verlegt wurde. der Völkerwanderung weitgehend von der te man in Kastenbauweise. Er war 150 m breit bestand. onsbistum errichten, dessen Grenzen von der germanischen Urbevölkerung verlassenen und 250 m lang. Die Wallkrone lag 18 m über Kieler Förde bis an die Peene reichten. Die Setzen Sie Ihren Rundgang in der Altgalen- Landstriche von Mecklenburg, Lauenburg der sie umgebenden Niederung und hatte als In dem Grab eines Fürsten lagen neben Slawen zerstörten jedoch in blutigen dorfer Scheune fort. Die hier gezeigte Ausstel- und Ostholstein ein. Die Schautafeln geben weitere Befestigung einen ca. 3 – 4 m hohen anderen Grabbeigaben auch Spielsteine aus Aufständen (983 – 1060) sämtliche früh- lung „Leben in einer westslawischen Stadt“ Auskunft über diese Wanderbewegungen und Wehrgang. Knochen und Walrosszahn. Die Spielsteine christlichen Einrichtungen. Während der wurde von Prof. Adriaan von Müller aus Ber- die daraus resultierenden Änderungen der gehörten zu dem damals im ganzen Norden Kämpfe schmolz bei einer großen lin konzipiert. Die Schautafeln verdeutlichen Machtstrukturen im frühen Mittelalter. beliebten Spiel „Hnefatafl“. Dieses Spiel ist als Feuersbrunst (etwa 983) auch die älteste die Bauweise slawischer Ringwälle sowie die „Oldenburger Königsspiel“ im Museumsladen Kirchenglocke nördlich der Alpen. bevorzugten Standorte frühmittelalterlicher erhältlich. Anhand von Fundstücken wurde sie von Hans Siedlungen an Knotenpunkten der damaligen Drescher rekonstruiert und ist als Andenken Handelsrouten. Die Nachbauten der Slawen- Die Geländestruktur der damaligen Ring- im Museum zu erwerben. häuser zeigen Ihnen die beiden grundsätz- wallanlage als Großburg veranschaulicht das lichen Bauweisen der damaligen Zeit: das Diorama. Neben der Wallkonstruktion wird Als Zeichen ihres Triumphes Spaltbohlenhaus und das Flechtwandhaus mit Art und Ausmaß der Bebauung sichtbar. Der errichteten die Wagrier Lehmbewurf. Fürstenhof war bereits deutlich abgegrenzt. direkt über dem zerstörten Starigard ist die älteste städtische Siedlung christlichen Altar das in Schleswig-Holstein. Sie war dauerhaft von heidnische Heiligtum, etwa 800 – 1000 Menschen bewohnt. welches für die Ausstellung rekonstruiert wurde Durch Kontakte zum Frankenreich fanden fränkische Scheibenfibeln, Musik, Spiele und Lange Zeit widersetzen sich die Slawen der Entdecken Sie das frühe Mittelalter Tafelgeschirr westlicher Prägung und die deutschen Unterwerfung und 80 Jahre lang und den Alltag unserer Vorfahren! Beizjagd mit Habichten und Sperbern konnte kein Bischof sein Amt in Starigard Eingang in das Leben am Fürstenhof. ausüben. Erst durch das Wirken von Bischof Die Beizjagd ist in einem Videofilm Vicelin setzte sich das Christentum im Jahre nachgestellt. 1149 dauerhaft durch. Vicelin veranlasste den Bau eines Bethauses auf dem slawischen Markt unterhalb der Burg. Die Darstellung im www.oldenburger-wallmuseum.de Zeugnis der Kontakte zu den nordischen Spezialisierte Gold- und Silberschmiede Der sich ausweitende Handel machte neben Über die Brücke rechts neben 120 km bewältigen. Sie ist ganz ohne Eisen ge- Komplettiert wird die Hofanlage durch den Nachbarn gibt die Rekonstruktion eines fertigten in Gussformen Schmuckstücke aus dem üblichen Tauschhandel den Gebrauch der Altgalendorfer Scheune baut und wird von etwa 3200 handgeschnitz- Neubau eines Wohnhauses an der Stirnseite Totenwagens skandinavischer Bauart, dessen Gold, Silber, Bronze oder Messing. In Olden- von Zahlungsmitteln erforderlich. erreichen Sie jetzt die im Rahmen ten Holzdübeln zusammengehalten. des Hofes. Es beherbergt das Gildemuseum Metallteile während der Grabungen auf dem burg gelang es an Hand der archäologischen Da die Slawen keine Münzen prägten, des Deutsch-Dänischen EU-Pro- der „St. Johannis Toten- und Schützengilde Wall entdeckt wurden. Der muldenförmige Fundstücke, Kopien anzufertigen, die im beschränkte sich die Geldwirt- jektes „Baltic-Bridge“ errichtete von 1192“. Kastenwagen diente als Sarg einer hochge- Museumsladen erhältlich sind. schaft auf die Verwendung Slawensiedlung. Sie besteht aus Außerdem finden Sie hier ein stellten Dame, wahrscheinlich einer Wikin- Den größten Anteil an den von Hacksilber. Der Händler einem Lagerhaus, einer Fischer- Restaurant und ein Café. gerprinzessin. Solche Wagenkästen, die ei- gefundenen Schmuckstücken hackte es von Barren oder hütte, einer Weberkate und einem gentlich zum Warentransport dienten, könnte machten die für die slaw- Schmuckstücken ab und Wohnhaus. Die Gebäude geben Als Abschluss Ihres man als Frühform des Containers ansehen, ische Frauentracht typ- wog es mit Hilfe einer Ihnen zusammen mit den hier ange- Rundganges bietet da er auf Grund seiner Abmessungen sowohl ischen Schläfenringe aus. Klappwaage. bauten Kräutern und Färbepflanzen sich der Rosengarten auf einem Wagen als auch auf einem Schiff Sie zierten Stirnbänder, einen Einblick in das Leben der rechts neben dem eingesetzt werden konnte. Kopftücher und Hauben. Die diese Ausstellung vervollständigende Menschen vor ca. 1000 Jahren. Wohnhaus an. Nachbildung einer Gasse in einer slawischen Im Sommer nutzen mehrere Grup- Entspannen Sie in dem In den nun folgenden Vitrinen und Häusern Nichts, was die Natur den Slawen schenkte, Burg gibt Einblicke in die Bauweise und Aus- pen das Dorf, um Besuchern den Pavillon und lassen Sie sich von dem Duft werden einige der damaligen Gewerke vor- blieb ungenutzt. Der Kammmacher fertigte stattung der Häuser. Als einzige Feuerstelle Alltag der Slawen näher zu bringen. der historischen Rosen betören, während gestellt: Kennzeichnend für eine städtische aus Knochen, Horn und Geweih kunstvolle diente ein Lehmkuppelofen ohne Schorn- Vom Dorfplatz aus hat man einen wunder- Ihre Kinder über den Spielplatz hinter der Lebensweise ist die Arbeitsteilung. Dazu Dreilagenkämme. Aus den Materialresten stein. Der Rauch zog durch das Rauchloch an schönen Blick auf die „Heilige Insel“, Dannauer Scheune toben. musste sich das Hauswerk zum Handwerk schnitzte er dann Spielsteine, Würfel, Haar- der Giebelseite des Hauses ab. Eine Schlaf- der Nachbildung eines dem slawischen Gott wandeln. Wurde zunächst nur für den ei- und Nähnadeln sowie Knochenperlen. statt, ein Regal und eine Truhe ergänzten die Svantovit (auch Svantevit, Swantewit) gewid- Das Außengelände des Museums lädt zu genen Bedarf gefertigt, wandelte sich die Ausstattung. Tisch und Sitzgelegenheit wur- meten Heiligtums. einem Spaziergang ein. In der Auenlandschaft Lebensweise dahingehend, dass Waren von den für das Handwerk benötigt. Sie standen weiden Skudden, eine vom Aussterben be- spezialisierten Handwerkern für den Export meistens vor der Hütte, wo es mehr Platz und Zwischen den beiden Steghäusern, einer drohte Schafrasse, die in Größe und Ausse- hergestellt wurden. Indiz hierfür sind die bis Licht gab. Seilerhütte und einem Kaufmannshaus, hin- hen mittelalterlichen Rassen ähnelt. Von der in den russischen Raum hinein verbreiteten Die Marktszene zeigt die typische durch gelangen Sie nun in den Hafen. 1995 Wenn Sie den Hafen über die Brücke verlas- großen Veranstaltungswiese aus haben Sie Funde der „Oldenburger Prachtkeramik“, die Kleidung der Slawinnen. Gewänder ließ der Förderverein „Stiftung