Skulpturenpfad 2012

Projektgruppe Herrenberger Jerg-Ratgeb-Skulpturenpfad Walter Grandjot (Projektsprecher), Stephanie Brachtl (Stellv.), Marline Fetzer-Hauser, Bernd Winckler Prof. Helge Bathelt (Projektpate und künstl. Sachverstand) Walter Grandjot, Jettinger Str. 42, 71083 Herrenberg-Kuppingen Tel. 07032-33403, mob. 0172-9425773, email: [email protected] Stand: 04.03.2012

- 1 - Der Pfad. Ein gerader Weg.

... vom Bahnhof durch die historische Altstadt zum Schlossberg.

- 2 - Skulptur 1

Bahnhof Hellmut Ehrath im Besitz von Doris Ehrath

- 3 - Inhalte Ehrath

Diese Arbeit war bereits auf dem Skulpturenpfad „EigenArt“ zum Landesjubiläum 2003 vertreten. Dort hat sich eine Lesart heraus gebildet, die den Absichten des Künstlers entspricht.

Aus einem strengen, durch seine Kanten dargestellten Würfel, erhebt sich, entflieht, steigt auf, eine Figuration, die in knappen, zerrissenen, verschlissenen Formen gestaltet ist. Beine, Arme, ein Corpus und ein Kopf sind unschwer auszumachen.

Die als widersprüchlich inszenierten Materialien – das stumpfe (Gefängnisgitter(?), das Eisen und der gleißende Edelstahl, die stereometrisch klare gegenüber der freien Form geben der Arbeit eine hohe Lesbarkeit: Sie wird dem Betrachter zu einem Fanal einer Freiheit, die sich über alles Festgelegte und Einengende erhebt.

Die Arbeit wird dadurch im Jerg Ratgeb Pfad absolut stimmig. zum Künstler Hellmut Ehrath 16. August 1938 in Oberndorf am Neckar; † 13. September 2008 in Herrenberg), Bildhauer und Graphiker. Biografie Ab 1955 machte Hellmut Ehrath nach einer Lehre erste Berufserfahrungen als Grafischer Zeichner. Von 1958 bis 1962 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste freie Graphik und Malerei bei den Professoren Rolf Daudert und Manfred Henninger. Danach reiste er vor allem in mehrere Länder des Nahen Ostens und in den Sudan. Von 1962 bis 1978 war er Zeichner und Illustrator medizinischer Trick- und Werbefilme. Ab 1978 arbeitete er als Freier Grafiker und Zeichner für verschiedene Fachbuchverlage und Medizinfirmen. Nach einer Ausbildung als Schweißer von 1977 bis 1978 entstanden in der eigenen Werkstatt große Objekte aus Schrott und Telefonbüchern. Ehrath schuf Aquarelle, Gemälde und Zeichnungen mit Graphit, Feder oder Pinsel. Nach erfolgreichen Teilnahmen bei Wettbewerben zu Kunst am Bau entstanden zahlreiche Kunstwerke im öffentlichen Raum. Waren die früheren Werke der Kunst am Bau noch abstrakt, so zeigte sich ab etwa 1990 der Einfluss der Reisen, die Ehrath auch in viele fernöstliche Länder, nach Nepal, Indien und Afrika gemacht hatte. In Skulpturen, Objekten, Bildern, Zeichnungen und Kalligrafien entwickelte er seine eigene Formensprache zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Ausstellungen Zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum Zwischen 1960 und 2008 hatte Hellmut Ehrath zahlreiche Einzelausstellungen in Deutschland. In derselben Zeit beteiligte er sich auch an Gruppenausstellungen in Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. 2010 fand eine Retrospektive im "Kulturzentrum Zehntscheuer Rottenburg" statt.

- 4 - Skulptur 2

Bahnhofstrasse Thomas Dittus

- 5 - Die Skulptur symbolisiert den Aufstand von ungeordneten Haufen und Rotten gegen die althergebrachte Ordnung und Herrschaft.

Der Obelisk als ästhetisch perfektes Symbol von Machtanspruch, Ordnung und Herrschaft.

MORGEN IST ALLES GUT

Der Text ist im Kreis angeordnet, er hat keinen Anfang und kein Ende, Symbol der Unendlichkeit.

Im Gegensatz dazu die liegenden Steine als Zusammenschluss der Bauernkriegshaufen.

Thomas Dittus ist ein bekannter Steinbildhauer aus Herrenberg.

1979 - 82 Lehre als Steinbildhauer

1985 - 87 Besuch der Meisterschule in Freiburg ab 1979 Teilnahme an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen im süddeutschen Raum und in der Schweiz

1994 Übernahme des elterlichen Betriebs

Mitgliedschaft Bund freischaffender Bildhauer Baden Württemberg e.V. Böblinger Kunstverein

- 6 - Skulptur 3

Ecke Horber Strasse / Bahnhofstrasse: Micha Dengler

- 7 - Micha Dengler junger Künstler, neu in Herrenberg

1985 in Spaichingen (Kreis Tuttlingen) geboren 2004 allgemeine Hochschulreife am Gymnasium Trossingen 2005/6 Mappenvorbereitung 2006/7 Kunsterziehungstudium Grundklasse Prof. Bier, Prof. Pokorny

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

Kunstakademie kürt fünf Positionen mit Akademiepreis 2010

Weiter erhält Herrn Micha Denglers Kirchenfenster 'The Faceless Guardian', das in der Werkstatt für Glasmalerei und Glasbearbeitungstechniken der Akademie entstand und im ersten Obergeschoss des Bildhauerbaus in Raum 138 zu sehen ist, den Akademiepreis 2010. Dengler studiert bei Professor Rainer Ganahl.

- 8 - Skulptur 4

ehem. VHS/StaBi Gelände Bildhauersymposium bereits im Besitz der Stadt

- 9 - Bildhauersymposium

Während der Ausstellung „EigenArt“, die zum Landesjubiläum Baden - Württemberg 2003/4 veranstaltet wurde, fand abschließend eine Aktion des Verbandes freischaffender Bildhauer Baden - Württemberg statt. Sie wurde ausgeführt als eine Steinspaltung, die sich gegen jede unterdrückenden Einschränkungen von Freiheit richtete. Durch diese Zielsetzung entspricht das Relikt der Aktion den Zielen, die denen Jerg Ratgebs entspricht.

Die Steine liegen derzeit an der VHS Herrenberg.

- 10 - Skulptur 5

Reinhold-Schick-Platz Ingrid Hartlieb „Tor zur Altstadt“, ca 3m

- 11 - Konzept Hartlieb

Das Bürgerprojekt Ratgeb-Pfad hat mich sofort interessiert, weil mich das schreckliche Schicksal des Künstlers und Bauernführers schon immer erschüttert hat.

Seit etwa 30 Jahren thematisiere ich solche Schatten- und Schreckzustände (Angst, Zwang, Flucht) und entwickle dafür immer wieder neue Vergegenständlichungen, meist in Form von Gerätschaften, die auf Menschen verweisen. Umfangreiche Werkgruppen sind dazu entstanden, z. B. FLUCHTWERKZEUGE, ABSTANDHALTER, SCHUTZSCHILDE, RETTUNGSRINGE, BRUCHSTÜCKE und RÄDERWERK. Deshalb lag es für mich nahe für den Skulpturenpfad eine Skulptur mit dem Titel ZWICKMÜHLE zu erarbeiten. Ein großes Rad mit zahlreichen Ecken und Kanten und drei heraus stechenden „Zwickern“, die sicher eine peinigende Wirkung entfalteten, geriet tatsächlich ein Mensch in ein solches Räderwerk. Daraus ergibt sich für mich der Bezug zu Ratgeb . Ohne realistisch abbildend zu sein, reduziert auf ein symbolisches Zeichen, verweist die ZWICKMÜHLE auf die Schrecken von Folter und Gewalt, was Menschen dem Menschen antun können. Dieser Prozess der thematischen Umwandlung wird auch in der Malerei Jerg Ratgebs sichtbar, bei der Farbe und Form in ihrer versinnbildlichenden Expressivität die Ebene der sachlich nüchternen (realistischen) Schilderung längst verlassen haben. Selbstverständlich habe ich den Herrenberger Altar des Öfteren in der Staatsgalerie angeschaut und empfinde ihn nach wie vor sehr beeindruckend, aufwühlend und modern,

Die Dimension der Skulptur ist auf das menschliche Maß bezogen, der Durchmesser beträgt ca. 190 cm, die Stärke der Ringe ca. 30 x 30 cm, die drei Zwicker ragen jeweils um ca. 60 cm heraus.

Ingrid Hartlieb

1944 geboren in Reichenberg/CR 1972 - 77 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden K ünste Stuttgart 1980 Preis der Neuen Darmst ädter Sezession 1982 Arbeitsstipendium des Landes Baden - W ürttemberg in Olevano - Romano/Italien 1985 - 89 Lehrauftrag an der FH f ür Gestaltung 1986 Lovis - Corinth - F örderpreis der K ünstlergilde Esslingen 1988 Arbeitsaufenthalt in Chicago/USA mit Unterst ützung der Kunststiftung Baden - W ürttemberg 1989 - 90 Studienaufenthalt Cite ´Internationale des Artes, Paris 1995 Arbeitsaufenthalt im Socrates Scuplture Park, Long Island City/ New York 1998 Workshop am Techniken Natal, Durban/S üdafrika 20002 ff B ühnenbilder f ür Tigerpalast - Variete Theater, 2007 Videoclip „TOTALE “ von Oliver Don, Ludwigsburg 1997 - 2009 Buchprojekte (Zeichnungen) mit Ria Endres im Rimbaud Verlag Aachen Mitglied im Deutschen K ünstlerbund, der Darmst ädter Sezession, der K ünstlergilde Esslingen, dem Berufsverband Bildender K ünstler und bis 2004 im K ünstlerbund Baden - W ürttemberg

Zahlreiche Arbeiten in öffentlichem und privatem Besitz

- 12 - Skulptur 6

Wand Klosterhof gegenüber Bäcker Baier Hans-Daniel Sailer Sandstein-Relief

- 13 - Konzept Sailer

Auf der Sandsteintafel wird die Geschichte Ratgebs simultan dargestellt. Im unteren Bereich die Vierteilung, im mitteren Ratgeb selbst und darüber die Apotheose.

Die einfache Formensprache entspricht einerseits der gesellschaftlichen Stellung Ratgebs (Leibeigenschaft seiner Frau), zugleich aber auch den ebenso einfachen Vorstellungen der Bauern, die eine gerechtere Welt anstrebten.

Die Inszenierung als in die Wand integriertes Relief entspricht einem traditionellen Muster von Darstellung in der Öffentlichkeit.

Hans - D. Sailer

1948 geboren in Höfingen bei Leonberg

1969-1977 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei K.R.H. Sonderborg und Alfred Hrdlicka

1977-80 Studienstiftung des Deutschen Volkes

1978-87 Italienaufenthalt

1982 Auftrag der Stadt Frankfurt /Main für ein Paul Ehrlich-Denkmal, Theaterproduktion "H ölderlins Heimat" im K ünstlerhaus Stuttgart mit J.Klett

1983-84 Lehrauftrag an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart

1986-89 Lehrauftrag an der Hochschule der Künste Berlin

1989 Auftrag für das Friedensmahnmal in Leonberg, Teilnahme am Carl Hofer-Symposion in Berlin

1989-91 Arbeit am Friedensmahnmal im Stadtpark Leonberg

1996 Gastprofessur an der Hochschule der Künste Bremen lebt und arbeitet in Höfingen Scheffelmühle und auf dem Allenspacher Hof/ Schwäbische Alb

Zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum und in Privatbesitz

- 14 - Skulptur 7

Marktplatz Susanne Immer bereits im Besitz der Stadt

- 15 - Inhalte Immer

Ein massiver sein Gewicht ausdrückender Steinblock in den ebenso massive Stifte eingebohrt worden sind. Das aggressive Eindringen wird durch die rote Einfärbung der Stifte stark hervorgehoben. Die Arbeit entwickelt einen stark obsessiven Charakter und bezeichnet ein Moment der substanziellen Auseinandersetzung. Sie hat – im Bestand der Sammlungen der Stadt Herrenberg befindlich – dazu beigetragen, über einen Ratgebpfad nachzudenken.

Das Objekt befindet sich bereits im Besitz der Stadt Herrenberg.

Susanne Immer

In meiner künstlerischen Arbeit entstehen Zeichnungen auf Papier und Leinwand wie Objekte und Installationen gleichermaßen, autonom aber doch aufeinander bezogen. Ursprünglich entwickelte sich das Leitthema meiner Arbeit aus fotographischen Sequenzen, die Details leerstehender Fabrikhallen und Industrieanlagen beinhalten. Konstruktionsausschnitte verknüpft mit Bewegungsabläufen formieren sich auf Papier, Leinwand und im Objekt. Zeit, Raum, die Wahrnehmung an sich und die fortschreitende Entwicklung sind dabei Themen die mich heute beschäftigen.

Biographie 1963 geboren in Bielefeld, lebt und arbeitet in Reutlingen 1984 - 1990 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig 1987 - 1988 Studienaufenthalt an der Ecole des Beaux Arts, Nîmes / Südfrankreich

1988 Erste bildhauerische Arbeiten 1990 Meisterschülerin und Diplom seit 1993 Mitglied im Bundesverband bildender Künstler - Verband bildender Künstler Württemberg 1993 Studienaufenthalt in Paris 1994 wiederholter Studienaufenthalt in Paris

- 16 - Skulptur 8

Oberamt Christoph Traub bereits im Besitz der Stadt

- 17 - Inhalt Traub

Die Ausdrucksform des Non – Finito hat eine sehr lange Tradition. Sie reicht z. B. bis zu Michelangelos Boboli – Sklaven zurück. Der Bildhauer Christoph Traub – verschwägert mit der „Nuss – Dynastie“ – nutzt das Unvollendet seiner Skulpturen als ein Entscheidendes für ihre Wirkung. Der nackte Körper scheint sich aus dem Stein zu lösen und erst Form zu gewinnen. Daraus folgt die Interpretationsmöglichkeit einer Befreiung. Der Körper könnte aber auch im Stein versinken, was ein Ende, ein Scheitern bedeutete. Der Mensch steht zwischen Befreiung und Vernichtung, zwischen Bewältigung und Versagen und zwischen Angewstrebtem und Erreichtem. Da Traub in seiner Arbeit eben diese Ambivalenzen aufgreift: bezeugt er Menschlich- Allzumenschliches. Eben darin finden wir die Situation Ratgebs wieder.

Das Objekt befindet sich bereits im Besitz der Stadt Herrenberg. Auch der Standort vor dem Oberamt ist passend, die Skulptur sollte lediglich mehr zur Mitte des Platzes verschoben und gedreht werden.

Christoph Traub

1964 Geb. in Stuttgart

1983 Praktikum bei Prof. Fritz Nuss

1984 - 1987 Mitarbeit im Atelier von Hans Neuwirth

1988 - 1989 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. van Dülmen

1990 ff freischaffend

Mitglied im VBKW, BfB und im Kunstverein Schorndorf

- 18 - Skulptur 9

Stiftskirche I Dieter Kränzlein bereits im Besitz der Stadt

- 19 - Inhalt Kränzlein

Einerseits sind uns Schichtungen bei Gestein wohl vertraut. Im Laufe der Erdgeschichte hat es oft immense Verwerfungen gegeben, deren Folgen wir heute noch in den Formationen ablesen können. Kränzlein zerlegt sein Material scheinbar in schmale Platten. Sie scheinen sich in einem bestimmten Rhythmus organisiert zu haben, so dass sie auch durch polierte Anteile daran gemahnen, dass das scheinbar Sichere bloß ein Kartenspiel sein mag, dass sein Schöpfer hinwerfen mag, wenn ihm danach ist. Die Bewegung, das Auf und Ab der Arbeit, zeigt Leben an. Sicher ist es nicht.

Das Objekt befindet sich bereits im Besitz der Stadt Herrenberg.

Dieter Kränzlein

Geboren am 8.2.1962 in Stuttgart. Lebt und arbeitet in Bietigheim-Bissingen

Ausbildung

1982-85 Ausbildung zum Steinbildhauer

1985-89 Sch üler von Franz Dak áy seit 1989 freischaffend

Vertreten in privaten und öffentlichen Sammlungen u. a. Sammlung Gordon Gilkey im Portland Art Museum, Oregon, USA;

Landesbank Baden-Württemberg;

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen;

Stadt Herrenberg;

Stadt Böblingen,

Landkreis Böblingen;

Landkreis Ludwigsburg;

Regierungspräsidium Stuttgart;

- 20 - Skulptur 10

Stiftskirche II Lutz Ackermann

- 21 - Inhalt Ackermann

Die Arbeit entstand für ein Bildhauersymposium, das vor der Stiftskirche stattfand. Ackermann ist mit seinem Beitrag der Altarform gefolgt, so wie sie dem heutigen Installationsstand entspricht. An die Stelle der Bildtafeln ist polierter Stahl getreten. Daraus entsteht eine Rezeptionsvorgabe. Der Ackermannsche Altar ist so anzubringen, dass dem Publikum die untere Bildszene gegenübertritt. Durch die Spiegelung wird suggeriert, dass der Betrachter zur Figur im Heilsgeschehen wird. Die Anregung zu einem kritischen Diskurs ist unvermeidbar.

Lutz Ackermann

1941 geb. in Sindelfingen 1955 -58 Lehre Feinblechner 1958 -60 Praktikant Entwurf Stilistik Daimler Benz 1960 Ausbildung Grafik, technische Illustration bei S. Werner Stuttgart, 1964 selbstständiger Grafiker und Industriedesigner 1972 Kauf Bahnwärterhaus 1973ff Arbeiten in Stahl, Holz und Stein 1979ff Einzel und Gruppenausstellungen, arbeitet ausschließlich als Bildhauer, Ausbau des Bahnwärterhauses und Geländes zum Gesamtkunstwerk 1986 Baubeginn KKW und Atelier, Arbeitsstipendien der Städte Budduso (Sardinien), Gyor (Ungarn) und Symposium in Lanzarote bei Cesar Manrique, Gran Canaria.

Stahlobjekte im öffentlichen Raum

Kreisel L1148, Filderstadt S-Bahnhaltestelle, Schwäbisch Hall 3er Stele Stadteingang Hotel Hohenlohe, Waiblingen Bahnhof und Postzentrum.Sindelfingen Gottlieb-Daimler Schule, alte Realschule, Gartenschule, Daimler-Chrysler Bildungszentrum, Böblingen Stadteingang Bauernkriegsstelen, Restmüllheizkraftwerk, Holzgerlingen Säulenreihe Altenheim, Schönaich Altenzentrum (in Zusammenarbeit mit Ursula Huth), Stuttgart Wangen, Volksbank Ammerbuch, Buddusó Sardinien, Venusberg, Aidlingen, Wuba, Kirchheim Teck Volksbank, Nebringen Feuerwehrhaus, Rottenburg Neckarbrücke, Schiltach Brücke Trautwein, Herrenberg

- 22 - Skulptur 11

Schlossberg Aufgang I Michaela A. Fischer ca. 2m, aus Beton gegossen

- 23 - Inhalt Michaela A. FISCHER

Ebenso wie Ratgeb selbst ist auch seine Frau im Altar als Portrait wieder gegeben. Die Rolle seiner Frau bzgl. der Beteiligung Ratgebs am Aufstand ist bekannt. Natürlich richteten sich die Reformbestrebungen der Bauern auch gegen die Leibeigenschaft. Ratgebs Frau war eine Leibeigene. Sie ist das Thema für Michaela A, Fischer. Das Körpervolumen entsteht in ihrer Arbeit aus Bändern, die wie Fesseln wirken. Der interpretative Zusammenhang wird damit evident.

Michaela A. Fischer

1953 in Alpirsbach geboren 1972 Abitur 1973 Gesellenbrief für Holzbildhauerei 1974 Bundessieg der Handwerksjugend für Holzbildhauerei

1974 Beginn des Studiums an der Staatlichen Kunstakademie Stuttgart

1974 bis 1985 mehrjährige Auslandsaufenthalte und Aufbaustudiengänge 1987 erste künstlerische Auseinandersetzung mit metallischer Verarbeitung und Stein seit 1990 freiberuflich als Bildhauerin tätig

1995, 1996 Lehrauftrag an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg/Fachbereich Schlusssemester Kunst seit 2000 Atelier und Wohnung in Ilsfeld Auenstein

Mitglied im Verband Bildender K ünstler und K ünstlerinnen W ürtttemberg (VBKW), Bund freischaffender Bildhauer Baden-W ürttemberg, Kunstverein der Di özese Rottenburg/Stuttgart

- 24 - Skulptur 12

Schlossberg Aufgang II Linde Wallner Skulptur beleuchtet (Strom am Aufstellort vorhanden)

- 25 - Inhalt Linde Wallner

Die Künstlerin setzt ein Lichtzeichen auf blutrotem Grund. Die Arbeit wird beleuchtet sein, so dass ihr Signalcharakter eine besondere Wirksamkeit entfalten kann. Das Ursprüngliche der Form verweist auf Elementares.

Linde Wallner

1943 in Stuttgart geboren, wohnt in Herrenberg 1978 ff konstantes künstlerisches Arbeiten,vorwiegend im keramischen Bereich. 1990 Handbuch für Keramik. 1989–2001 Vorsitzende des Böblinger Kunstvereins

- 26 - Skulptur 13

Schlossberg Aufgang III Thomas Putze Holz-Skulptur(en), vom Künstler im Beisein der Bevölkerung zu erstellen

- 27 - Inhalt Thomas Putze

Putzes Entwurf kommt aus einer Reihe spontaner Zeichnungen zum Ratgeb - Thema. In jüngsten Gesprächen neigt der Künstler dazu, eine Bauerngruppe (mehrere Figuren) zu zeigen, die Not und Aufbegehren ausdrücken. Putze gehört zur Generation jüngerer Holzbildhauer, die ihre Arbeiten mit der Flex aus dem Vollholz entstehen lassen. Im Gegensatz zu etlichen seiner Kollegen gelingt ihm stets mit unglaublicher Sicherheit ein expressiver und tief berührender Ausdruck. Die Chance, Putze während seines Arbeitens beobachten zu können, sollte unbedingt genutzt werden!

Thomas Putze

07. 02. 1968 in Augsburg geboren 1984-87 Lehre als Landschaftsgärtner 1988-89 Zivildienst im evangelischen Kloster Selbitz 1990-91 Aufenthalt in Guatemala, Aufbauprojekte 1991-93 Theologiestudium in Wuppertal 1994 Leitung eines Jugendhauses in Esslingen 1995-98 Freiberufliche Tätigkeit als Illustrator und Musiker, 1997 Studium der Malerei an der FKS in Stuttgart 1998-2003 Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie in Stuttgart bei Werner Pokorny und Micha Ullman. Seither freiberuflicher Bildhauer mit Atelier in Stuttgart

Einzelausstellungen 2002 singled out, Galerieverein Leonberg; Gedok-Galerie, Stuttgart 2003 Kunstverein Wilhelmshöhe, Ettlingen 2004 Stellwerk, Kulturbahnhof Kassel; Debütantenausstellung, Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart (Katalog) 2005 Kunstverein Trossingen (Katalog); Galerie Schmitt, Stuttgart 2006 Kunstverein Horb (Katalog); Provisorium Nürtingen 2007 Galerie Tedden, Düsseldorf; Museum am Widumhof, Urbach(Katalog); Galerie der Stadt Ostfildern 2008 E-Werk, Freiburg; Galerie Merkle, Stuttgart 2009 Galerie im Künstlerhaus Leonberg (Doppelausstellung mit Werken von HAP Grieshaber); Kunsthalle Karlsruhe, Junge Kunsthalle (Doppelausstellung mit Irmela Mayer) Galerie Tedden, Düsseldorf 2010 Galerie Kränzl, Radolfzell; Kunstverein Ludwigsburg mit Heasun Kim 2011 Museum Edwin Scharff, Neu-Ulm "Wilde Tiere" Galerie der Stadt Delmenhorst, Installation "oben ohne" im Wasserturm; Institut für Kirchenbau, Philipps- Universität Marburg; Galerie der Stadt Tuttlingen; Stadtkünstler Spaichingen Galerie Z., Stuttgart

- 28 - Skulptur 14

Schlossberg Aufgang IV Hans Bäurle ca 3m, Epoxy, freistehend

- 29 - Konzept Bäurle

Titel der Arbeit: Noli me tangere!

Bezug: Auferstehungsszene im Ratgeb Altar Oder auch als Empörung über die Leibeigenschaft von Menschen zu allen Zeiten

Material Epoxidharz – Steinguss, bemalt

Höhe: 195 cm

Ein neuer Abguss in einer Farbgebung, die näher an der des Altars liegt, ist notwendig.

Hans Bäurle

1931 geboren in Königsbronn-Ochsenberg 1946 - 49 Malerlehre in Heidenheim 1951 - 52 Kunstschule in München 1953 - 58 Akademie der bildenden Künste, Stuttgart 1958 - 62 Lehrauftrag an der Hochschule für angewandte Künste, Istanbul 1963 - 69 Atelierleiter in Stuttgart seit 1970 freischaffender Maler, Grafiker und Bildhauer seit 1977 Monografien in kurzen Abständen seit 1986 Großplastiken in GFK seit 1956 mehrere 1. Preise bei Wettbewerben zahlreiche öffentliche Aufträge für Kunst am Bau Beiträge in der Fachliteratur, in Zeitschriften sowie in vielen Katalogen und Verzeichnissen Werke in öffentlichen und privaten Sammlungen Gesamtwerkverzeichnis 1991

Ausstellungen

Mehr als sechzig Ausstellungen und Beteiligungen in Europa und Australien u.a. auf EigenArt, Aildingen zum Landesjubiläum Baden – Württemberg

- 30 - Skulptur 15

Schlossberg Aufgang V Frederick Bunsen Lichtobjekt

- 31 - Konzept Bunsen

Mein Entwurf berücksichtigt, dass Jerg Ratgebs und seines Werkes in einer würdigen, künstlerischen und sich selbst erschließenden Form gedacht wird.

Ein 100 x 100 x 100 cm Glaskreuz wird auf ein schweres und erdgebundenes Podest aus Eiche gesetzt. Die Gesamthöhe beträgt 200 cm. Die Kreuzesform lässt an Christus denken, an die Wundmale Christi, an die Himmelsrichtungen, an die Jahreszeiten und auch an Ratgebs Vierteilung.

In der Glasmitte wird Rotglas eingeschmolzen. Vom Weißglas umhüllt wirkt es wie eine ewige Glut, als ob etwas Heiliges geschützt wird.

Das Eichenpodest wird mit einer dem Ochsenblut nahe kommenden Farbe getüncht. So stellt sich der direkte Bezug zu Ratgeb her.

Größe Glasobjekt ca 1m, Sockel ca. 1,50m

Frederick D. Bunsen, Prof. (Ru)

Werdegang

Oregon State University, Corvallis, Oregon USA; Akademische Grade: Bachelor of Arts, cum laude, Germanistik 1976; Bachelor of Science, cum laude, Bildende Kunst und Kunsterziehung

Universität Stuttgart, Austauschprogramm zwischen der Oregon State University USA und Universität Stuttgart: Fachrichtung Germanistik und europäische Kunstgeschichte,

Stipendium der Oregon State University 1974 und 1975 1976 Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Gaststudium bei Professor Günter Böhmer, Abschluss: Magister Artium.

Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Studium der Malerei und Grafik und Kunst am Bau. Hauptstudium bei den Professoren Hugo Peters, Rudolf Haegele, Herwig Schubert, K.H.R. Sonderborg

Wissenschaftliche Arbeit

1986-1998 Freundschaft mit dem Systemtheoretiker Niklas Luhmann. Zusammenarbeit und Publikationen über Fragen zu Form und Differenzierung in der Kunst (u. a. Gemeinsame Publikation 1990, Haux Verlag, Bielefeld)

- 32 - Skulptur 16

Schlossberg-Turm Johannes Kares Bauernkriegsfahne aus Corten-Stahl Im Sinn des Wortes der „Höhepunkt“ des Skulpturenpfades.

- 33 - Inhalt Johannes Kares

Kares setzt mit seiner Arbeit auf dem Schlossbergturm ein weit sichtbares Zeichen. Seine Bauernkriegsfahne wird die einzige bewegtbare Skulptur des Pfades ein. Das Fahnenblatt bleibt zwischen seinen beiden Ankern flexibel. Der demonstrative Charakter kann durch pflegerische (!) Eingriffe in den Sträucherbestand am Schlossberg und durch Beleuchtung wesentlich gesteigert werden.

Johannes Kares

1953 in Baassen geboren 1963-1972 Choreographie-Studium, Klausenburg

1974-1978 Studium an der Akademie für Theater und Film, Bukarest

1980-86 Studium an der Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart, bei Herbert Baumann 1985 Preis für Bildhauerei aus dem "Forum junger Kunst" 1987 Stipendium der Kunststiftung, Baden-Württemberg 1988 Stipendium des Kunstfonds e.V., Bonn 1991 Stipendium der Cite Internationale des Arts, Paris Werkstatt in Tübingen

1981 Kunstverein Glaskasten, Leonberg 1985 Kunsthalle, Baden-Baden Galerie Linda Treiber, Ettenheimmünster 1990 Kunsthalle, Bielefeld 1996 Dominohaus, Reutlingen 1998 Kunstverein, Tübingen 2001 Galerie Guth+Maas, Reutlingen 2002 Produzentengalerie, München The Boston Consulting Group, Stuttgart 2005 Galerie Emilia Suciu, Karlsruhe 2006 Galerie Mass+Festl, Reutlingen Galerie der Stadt Leonberg

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