Jerg-Ratgeb-Skulpturenpfad.Pdf

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Jerg-Ratgeb-Skulpturenpfad.Pdf Skulpturenpfad 2012 Projektgruppe Herrenberger Jerg-Ratgeb-Skulpturenpfad Walter Grandjot (Projektsprecher), Stephanie Brachtl (Stellv.), Marline Fetzer-Hauser, Bernd Winckler Prof. Helge Bathelt (Projektpate und künstl. Sachverstand) Walter Grandjot, Jettinger Str. 42, 71083 Herrenberg-Kuppingen Tel. 07032-33403, mob. 0172-9425773, email: [email protected] Stand: 04.03.2012 - 1 - Der Pfad. Ein gerader Weg. ... vom Bahnhof durch die historische Altstadt zum Schlossberg. - 2 - Skulptur 1 Bahnhof Hellmut Ehrath im Besitz von Doris Ehrath - 3 - Inhalte Ehrath Diese Arbeit war bereits auf dem Skulpturenpfad „EigenArt“ zum Landesjubiläum 2003 vertreten. Dort hat sich eine Lesart heraus gebildet, die den Absichten des Künstlers entspricht. Aus einem strengen, durch seine Kanten dargestellten Würfel, erhebt sich, entflieht, steigt auf, eine Figuration, die in knappen, zerrissenen, verschlissenen Formen gestaltet ist. Beine, Arme, ein Corpus und ein Kopf sind unschwer auszumachen. Die als widersprüchlich inszenierten Materialien – das stumpfe (Gefängnisgitter(?), das Eisen und der gleißende Edelstahl, die stereometrisch klare gegenüber der freien Form geben der Arbeit eine hohe Lesbarkeit: Sie wird dem Betrachter zu einem Fanal einer Freiheit, die sich über alles Festgelegte und Einengende erhebt. Die Arbeit wird dadurch im Jerg Ratgeb Pfad absolut stimmig. zum Künstler Hellmut Ehrath 16. August 1938 in Oberndorf am Neckar; † 13. September 2008 in Herrenberg), Bildhauer und Graphiker. Biografie Ab 1955 machte Hellmut Ehrath nach einer Lehre erste Berufserfahrungen als Grafischer Zeichner. Von 1958 bis 1962 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart freie Graphik und Malerei bei den Professoren Rolf Daudert und Manfred Henninger. Danach reiste er vor allem in mehrere Länder des Nahen Ostens und in den Sudan. Von 1962 bis 1978 war er Zeichner und Illustrator medizinischer Trick- und Werbefilme. Ab 1978 arbeitete er als Freier Grafiker und Zeichner für verschiedene Fachbuchverlage und Medizinfirmen. Nach einer Ausbildung als Schweißer von 1977 bis 1978 entstanden in der eigenen Werkstatt große Objekte aus Schrott und Telefonbüchern. Ehrath schuf Aquarelle, Gemälde und Zeichnungen mit Graphit, Feder oder Pinsel. Nach erfolgreichen Teilnahmen bei Wettbewerben zu Kunst am Bau entstanden zahlreiche Kunstwerke im öffentlichen Raum. Waren die früheren Werke der Kunst am Bau noch abstrakt, so zeigte sich ab etwa 1990 der Einfluss der Reisen, die Ehrath auch in viele fernöstliche Länder, nach Nepal, Indien und Afrika gemacht hatte. In Skulpturen, Objekten, Bildern, Zeichnungen und Kalligrafien entwickelte er seine eigene Formensprache zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. Ausstellungen Zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum Zwischen 1960 und 2008 hatte Hellmut Ehrath zahlreiche Einzelausstellungen in Deutschland. In derselben Zeit beteiligte er sich auch an Gruppenausstellungen in Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich. 2010 fand eine Retrospektive im "Kulturzentrum Zehntscheuer Rottenburg" statt. - 4 - Skulptur 2 Bahnhofstrasse Thomas Dittus - 5 - Die Skulptur symbolisiert den Aufstand von ungeordneten Haufen und Rotten gegen die althergebrachte Ordnung und Herrschaft. Der Obelisk als ästhetisch perfektes Symbol von Machtanspruch, Ordnung und Herrschaft. MORGEN IST ALLES GUT Der Text ist im Kreis angeordnet, er hat keinen Anfang und kein Ende, Symbol der Unendlichkeit. Im Gegensatz dazu die liegenden Steine als Zusammenschluss der Bauernkriegshaufen. Thomas Dittus ist ein bekannter Steinbildhauer aus Herrenberg. 1979 - 82 Lehre als Steinbildhauer 1985 - 87 Besuch der Meisterschule in Freiburg ab 1979 Teilnahme an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen im süddeutschen Raum und in der Schweiz 1994 Übernahme des elterlichen Betriebs Mitgliedschaft Bund freischaffender Bildhauer Baden Württemberg e.V. Böblinger Kunstverein - 6 - Skulptur 3 Ecke Horber Strasse / Bahnhofstrasse: Micha Dengler - 7 - Micha Dengler junger Künstler, neu in Herrenberg 1985 in Spaichingen (Kreis Tuttlingen) geboren 2004 allgemeine Hochschulreife am Gymnasium Trossingen 2005/6 Mappenvorbereitung 2006/7 Kunsterziehungstudium Grundklasse Prof. Bier, Prof. Pokorny Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Kunstakademie kürt fünf Positionen mit Akademiepreis 2010 Weiter erhält Herrn Micha Denglers Kirchenfenster 'The Faceless Guardian', das in der Werkstatt für Glasmalerei und Glasbearbeitungstechniken der Akademie entstand und im ersten Obergeschoss des Bildhauerbaus in Raum 138 zu sehen ist, den Akademiepreis 2010. Dengler studiert bei Professor Rainer Ganahl. - 8 - Skulptur 4 ehem. VHS/StaBi Gelände Bildhauersymposium bereits im Besitz der Stadt - 9 - Bildhauersymposium Während der Ausstellung „EigenArt“, die zum Landesjubiläum Baden - Württemberg 2003/4 veranstaltet wurde, fand abschließend eine Aktion des Verbandes freischaffender Bildhauer Baden - Württemberg statt. Sie wurde ausgeführt als eine Steinspaltung, die sich gegen jede unterdrückenden Einschränkungen von Freiheit richtete. Durch diese Zielsetzung entspricht das Relikt der Aktion den Zielen, die denen Jerg Ratgebs entspricht. Die Steine liegen derzeit an der VHS Herrenberg. - 10 - Skulptur 5 Reinhold-Schick-Platz Ingrid Hartlieb „Tor zur Altstadt“, ca 3m - 11 - Konzept Hartlieb Das Bürgerprojekt Ratgeb-Pfad hat mich sofort interessiert, weil mich das schreckliche Schicksal des Künstlers und Bauernführers schon immer erschüttert hat. Seit etwa 30 Jahren thematisiere ich solche Schatten- und Schreckzustände (Angst, Zwang, Flucht) und entwickle dafür immer wieder neue Vergegenständlichungen, meist in Form von Gerätschaften, die auf Menschen verweisen. Umfangreiche Werkgruppen sind dazu entstanden, z. B. FLUCHTWERKZEUGE, ABSTANDHALTER, SCHUTZSCHILDE, RETTUNGSRINGE, BRUCHSTÜCKE und RÄDERWERK. Deshalb lag es für mich nahe für den Skulpturenpfad eine Skulptur mit dem Titel ZWICKMÜHLE zu erarbeiten. Ein großes Rad mit zahlreichen Ecken und Kanten und drei heraus stechenden „Zwickern“, die sicher eine peinigende Wirkung entfalteten, geriet tatsächlich ein Mensch in ein solches Räderwerk. Daraus ergibt sich für mich der Bezug zu Ratgeb . Ohne realistisch abbildend zu sein, reduziert auf ein symbolisches Zeichen, verweist die ZWICKMÜHLE auf die Schrecken von Folter und Gewalt, was Menschen dem Menschen antun können. Dieser Prozess der thematischen Umwandlung wird auch in der Malerei Jerg Ratgebs sichtbar, bei der Farbe und Form in ihrer versinnbildlichenden Expressivität die Ebene der sachlich nüchternen (realistischen) Schilderung längst verlassen haben. Selbstverständlich habe ich den Herrenberger Altar des Öfteren in der Staatsgalerie angeschaut und empfinde ihn nach wie vor sehr beeindruckend, aufwühlend und modern, Die Dimension der Skulptur ist auf das menschliche Maß bezogen, der Durchmesser beträgt ca. 190 cm, die Stärke der Ringe ca. 30 x 30 cm, die drei Zwicker ragen jeweils um ca. 60 cm heraus. Ingrid Hartlieb 1944 geboren in Reichenberg/CR 1972 - 77 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden K ünste Stuttgart 1980 Preis der Neuen Darmst ädter Sezession 1982 Arbeitsstipendium des Landes Baden - W ürttemberg in Olevano - Romano/Italien 1985 - 89 Lehrauftrag an der FH f ür Gestaltung Pforzheim 1986 Lovis - Corinth - F örderpreis der K ünstlergilde Esslingen 1988 Arbeitsaufenthalt in Chicago/USA mit Unterst ützung der Kunststiftung Baden - W ürttemberg 1989 - 90 Studienaufenthalt Cite ´Internationale des Artes, Paris 1995 Arbeitsaufenthalt im Socrates Scuplture Park, Long Island City/ New York 1998 Workshop am Techniken Natal, Durban/S üdafrika 20002 ff B ühnenbilder f ür Tigerpalast - Variete Theater, Frankfurt 2007 Videoclip „TOTALE “ von Oliver Don, Ludwigsburg 1997 - 2009 Buchprojekte (Zeichnungen) mit Ria Endres im Rimbaud Verlag Aachen Mitglied im Deutschen K ünstlerbund, der Darmst ädter Sezession, der K ünstlergilde Esslingen, dem Berufsverband Bildender K ünstler und bis 2004 im K ünstlerbund Baden - W ürttemberg Zahlreiche Arbeiten in öffentlichem und privatem Besitz - 12 - Skulptur 6 Wand Klosterhof gegenüber Bäcker Baier Hans-Daniel Sailer Sandstein-Relief - 13 - Konzept Sailer Auf der Sandsteintafel wird die Geschichte Ratgebs simultan dargestellt. Im unteren Bereich die Vierteilung, im mitteren Ratgeb selbst und darüber die Apotheose. Die einfache Formensprache entspricht einerseits der gesellschaftlichen Stellung Ratgebs (Leibeigenschaft seiner Frau), zugleich aber auch den ebenso einfachen Vorstellungen der Bauern, die eine gerechtere Welt anstrebten. Die Inszenierung als in die Wand integriertes Relief entspricht einem traditionellen Muster von Darstellung in der Öffentlichkeit. Hans - D. Sailer 1948 geboren in Höfingen bei Leonberg 1969-1977 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei K.R.H. Sonderborg und Alfred Hrdlicka 1977-80 Studienstiftung des Deutschen Volkes 1978-87 Italienaufenthalt 1982 Auftrag der Stadt Frankfurt /Main für ein Paul Ehrlich-Denkmal, Theaterproduktion "H ölderlins Heimat" im K ünstlerhaus Stuttgart mit J.Klett 1983-84 Lehrauftrag an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart 1986-89 Lehrauftrag an der Hochschule der Künste Berlin 1989 Auftrag für das Friedensmahnmal in Leonberg, Teilnahme am Carl Hofer-Symposion in Berlin 1989-91 Arbeit am Friedensmahnmal im Stadtpark Leonberg 1996 Gastprofessur an der Hochschule der Künste Bremen lebt und arbeitet in Höfingen Scheffelmühle und auf dem Allenspacher Hof/ Schwäbische Alb Zahlreiche Arbeiten im öffentlichen Raum
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