Historische Eisenbahnen
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Spurensuche Schaumburger Land Das Streckennetz (vgl.auch Streckenkarte der Anlage) 1. Die Hauptbahnlinie Minden – Hannover Historische Fürst Georg Wilhelm zu Schaumburg-Lippe bestand auf der eigenen Finanzierung der durch sein Fürstentum führenden Strecke. Unter Eisenbahnen Berücksichtigung möglicher Kostensteigerungen wurde für den auf mehr als 800.000 Taler Lieber Betrachter dieser Poster-Serie! angesetzten Bahnbau, für Gleiskörper, Bahnhöfe und sonstige Bahnanlagen, mit dem Bückeburger Die Spurensuche führt Sie zu den „kleinen Bankhaus Heine ein Vertrag über 1,5 Mio. Kulturgütern“ des Schaumburger Landes. geschlossen. Nach dem Zusammenbruch der völlig Gemeint sind damit Zeugnisse im Landschaftsbild überforderten Privatbank übernahmen Hamburger aus allen Schaffensbereichen menschlichen Wirkens. Bankhäuser die Kredite. Der Fürst investierte rund 2 Diese begegnen einem auf Schritt und Tritt. Mio. Taler für den Bahnbau und die Ablösung der Sie zeugen vom Umgang der Menschen mit der Kredite. 1847 waren die Bahnhöfe nach Plänen des Natur, vom einstigen Stand der Technik und sind Architekten Julius Eugen Ruhl in der Residenzstadt Ausdruck ihres Lebensstils. In ihrer Gesamtheit Bückeburg und in Stadthagen fertiggestellt. machen sie den Charakter unserer Kulturlandschaft aus. An der Rückseite des Im Schaumburger Land ist ihre Vielfalt besonders Bückeburger Bahnhofs groß. Ursache dafür ist der vielgestaltige Naturraum erinnert dieses in Sandstein im Übergangsbereich vom Flach- zum Bergland und gehauene und bemalte die dazwischen liegende fruchtbare Lößbörde. schaumburg-lippische Fürstenwappen mit den Eine Besonderheit dieser Poster-Serie ist die Initialen G. W. (Georg zeitgleiche Präsentation mit der Spurensuche im Wilhelm) und der Internet. Die hier wesentlich erweiterten Jahreszahl 1847 an die Informationen sind zu sehen unter: Eröffnung der Bahnlinie Hannover – Minden mit www.schaumburgerlandschaft.de/spurensuche Haltepunkt in Lindhorst und Bahnanschluss in Kirchhorsten nahe des industriellen Zentrums Einführung in das Thema Obernkirchen. Die Erschließung des Raumes zwecks Förderung Als Fürst Adolf Georg zu Schaumburg-Lippe die wirtschaftlicher Interessen veranlasste Preußen in Bahnlinie 1882 für 5 Mio. Mark an Preußen der Mitte des 19. Jahrhunderts, eine Berlin mit dem verkaufte, hatte das Königreich bereits das 3 1⁄2- Ruhrgebiet verbindende Eisenbahnstrecke zu planen. fache der Inves-titionen als seinen Anteil der Unter Berücksichtigung der naturräumlichen Bruttoeinnahmen an Bückeburg überwiesen. Gegebenheiten sollte neben anderen eine Trassenvariante nördlich des Steinhuder Meeres allein durch hannoversches / preußisches Gebiet verlaufen. Eine Streckenführung durch das Fürstentum Schaumburg- Lippe konnte erst nach zähen Verhandlungen erreicht werden. Da der lineare Verlauf dieser Hauptbahnstrecke die regionalen Auswirkungen einschränkte, sollte der ländliche Raum durch Neben- und Kleinbahnen sowie Industriebahnen verkehrlich besser erschlossen werden. Alter Bahnhof Kirchhorsten Hessen erreichte unter vergleichbaren Konditionen die Errichtung einer Haltestelle in Haste. Der Betrieb erfolgte von Hannover aus und die Bruttoeinnahmen wurden geteilt. Einen Anschluss des Badeortes Nenndorf an die Bahnstrecke Hannover – Minden gab es nicht. Die Kurgäste wurden bis 1872 mit Droschken vom Bahnhof Haste in den Kurort Alter Bahnhof Lindhorst gefahren. 2. Nebenbahnen Auf der 1 m breiten Spur stand neben der Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn erschloss das Beförderung von Personen die von Produkten der an Gebiet des Kreises Grafschaft Schaumburg durch der Strecke liegenden Fabrikationen - Brennereien drei Nebenbahnen: und Webereien – sowie Brenn- und Baumaterialien. • Im August 1872 war die sog. Deisterbahn Die Schmalspurbahn wurde 1970 auf Busse zwischen Haste über Barsinghausen nach Weetzen umgestellt. fertiggestellt. Bad Nenndorf erhielt den Bahnhof „Groß Nenndorf “. Er war bis Mai 1977 in Betrieb. • Durch das Wesertal verlief die von Hameln über Rinteln nach Löhne führende Bahnstrecke, die im Mai 1875 dem Verkehr übergeben wurde. • Im Sünteltal verband seit 1904 eine Linie Bad Nenndorf mit Münder über Rodenberg und Lauenau. 1968 endete die Personenbeförderung. Eine Rinteln mit Stadthagen über Obernkirchen verbindende Eisenbahnlinie mit einer von Bückeburg nach Bad Eilsen führenden Querverbindung war 1847 zur Vernetzung der Hauptbahnstrecke Minden–Hannover mit der Weser Alter Bahnhof Bad Rehburg und den Produktions-standorten Obernkirchens angedacht worden. Das Interesse des Fürstentums • Das sich im Bau befindende Alkaliwerk Sigmunds- Schaumburg-Lippe beschränkte sich jedoch auf den hall erhielt 1905 eine dreischienige, für Normal- und Bau von Kurz-strecken zur Anbindung eigener Schmalspur-Güterwagen konzipierte Stichbahn, die Industrieanlagen: Mesmerode/Bokeloh mit Wunstorf verband. Die seit Juni 1879 in Betrieb genommene Industrie- Der 1913 zwischen Preußen und Schaumburg-Lippe bahn führte von Stadthagen am Georgschacht vorbei geschlossene Staatsvertrag regelte die Querung mit in Richtung Osterholz zur Koksbrennerei in Nienstädt. Die kurze Stichbahn endete am der Staatsbahn Hannover – Minden. Damit war die Kunstschacht O. D. 3. Voraussetzung für die seit Jahrzehnten, insbesondere Die Grundlage für die südliche Verlängerung dieser von der Glashütte geforderte Anbindung des Industrietrasse bis Rinteln legte 1898 ein zwischen Industriezentrums Obernkirchen an Bremen Preußen und Schaumburg-Lippe geschlossener geschaffen. Es dauerte noch acht Jahre bis zur Staatsvertrag. Im März 1900 nahm die Rinteln- Fertigstellung des Anschlusses an den Bahnhof Stadthagener Eisenbahn ihren Betrieb auf. Diese Stadthagen-West. Die knapp 30 km lange normalspurige Nebenbahn führte von Rinteln über „Bagdadbahn“ führte nach Stolzenau und damit bis Steinbergen, Bad Eilsen, Krainhagen/Röhrkasten, an die Bahnlinie Minden – Nienburg. In Obernkirchen, Sülbeck, Nienstädt, Georgschacht Niedernwöhren befand sich die einzige Station auf nach Stadthagen. schaumburg-lippischen Gebiet. Die Personen- beförderung wurde 1961 eingestellt. Die im Juli 1918 in Betrieb genommene Eilser 3. Kleinbahnen Kleinbahn schuf – wenn auch nur als Zweigbahn – Mit Erlass des Preußischen Kleinbahngesetzes vom den seit 1847 geplanten Anschluss Bückeburgs an 28. Juli 1892 war der Weg frei für eine neue, die von Rinteln nach Stadthagen führende Bahn. – insbesondere kostensparende Variante des Das „Eilser Minchen“ verkehrte im Mai 1966 zum Eisenbahn-Anlagenbaus. In Schaumburg-Lippe letzten Mal auf dieser Trasse. fehlte eine derartige gesetzliche Grundlage. Auf Initiative des Fürsten Adolf zu Schaumburg- Zuständig für Bahnen, deren Gleiskörper auf bzw. Lippe wurde die Eilser Kleinbahn von Bückeburg neben vorhandenen Straßen ohne aufwendigen Unterbau verliefen und hauptsächlich dem aus in Richtung Minden verlängert. Die 1919 Personenverkehr dienen sollten, war das Fürstliche eröffnete Srecke verlief parallel zur Staatsbahn und Ministerium in Bückeburg. sollte die nahe Evesen geplante Pferderennbahn • Die 1896 als Aktiengesellschaft gegründete verkehrlich erschließen. 1922 wurden die Gleise Steinhuder Meer-Bahn führte durch preußisches und wieder abgebaut. 14 km durch schaumburg-lippisches Territorium. Sie Die Bahnverbindung mit Lippe war bereits 1904 verband schon 1898 die Stadt Wunstorf mit Rehburg angedacht worden. Aber erst zwischen 1927 und und ein Jahr später mit Uchte. Sie führte über Klein 1929 konnte die von Barntrup nach Rinteln führende Heidorn, Großenheidorn, Steinhude und Hagenburg Extertalbahn in Betrieb genommen werden. Die nach Rehburg und querte bei Stolzenau die Weser. Bahnstrecke wurde 1979 stillgelegt. Beschreibung der Einzelobjekte des Posters 2. Bahntrassen Trasse der „Bagdadbahn“ bei Niedernwöhren 1.Bahnhöfe Der Streckenverlauf ist heute im Gelände vielfach Bahnhof Steinhude gut erkennbar, so z.B. zwischen Stadthagen und Das Gebäude Braustraße/Mühlenspiegel hat noch Meerbeck, bei Niedernwöhren und Wiedensahl. den Reiz vergangener Tage. Der Fußweg im Trasse am Bahnhof Wiedensahl Vordergrund markiert den alten Verlauf der Bahntrasse. Neben der steilen Trassenböschung ist der alte Bahnhof Winzlar Streckenverlauf im Bahnhofsbereich am Mauerwerk der Bahnsteigkante und Verladerampe sowie an der Am Gleiskörper der Steinhuder Meer–Bahn ist alten Pflasterung erkennbar. dieses bescheidene Gebäude erhalten geblieben. Bahnhof Schmalenbruch Weiche am Bahnübergang in Lauenau Auch wenn der Ort Schmalenbruch nur wenige Höfe Streckenkreuzungen, gut ins Bild gesetzt, können umfasst, so hat er doch eine Bahnstation! Viele durchaus eindrucksvoll sein. Dafür gibt dieses Foto Bewohner, auch der umliegenden kleinen ein schönes Beispiel. Gemeinden, pendelten von hier aus täglich zur Arbeit. Bei der Rückkehr am Abend lud, wie die alte Kaminaufsatz auf dem Inschrift verrät, der „Gasthof zum Bahnhof“ zur Empfangsgebäude des Einkehr ein. Das gut erhaltene Bahnhofsgebäude aus Bahnhofs in Lauenau dem Jahre 1901 steht unter Denkmalschutz. Vor dem Haus ist noch die ehemalige Bahntrasse zu erkennen. Trasse der „Steinhuder Bahnhof Haste Meer-Bahn“ Drei Jahre nach der Einweihung der Hauptlinie Hannover-Minden wurde das vom kurhessischen Eine beliebte Umnutzung Baumeister Julius Eugen Ruhl entworfene Gebäude stillgelegter Bahntrassen ist 1850 seiner Bestimmung übergeben. Das die in Wanderwege. Die Baudenkmal hat heute seine Funktion verloren, nicht Strecken führen meistens weit ab vom aber seinen architektonischen Wert! Straßenverkehr und erschließen wenig berührte Landschaften. Bahnhof Niedernwöhren