Kleine Ortsgeschichte Von nun an gehörte das Stift zur preußischen Provinz Hannover. 1946 erhielt die Niedersächsische Kloster­ Alte Bückeburg kammer die Aufsicht über das Stift. ist noch heute die Straße benannt, wo sich eine alte Burganlage befand. Die Overnkerken Quellenlage dazu ist verworren und Der Ortsname geht auf die Stiftsgründung unzuverlässig (Schneider, Weiß­Gelbe zurück. Vermutlich existierte eine kleine Stadtgeschichte, 2018, S.20 ff). Wir Kirche, die weiter oben lag als die Vehler wissen nichts Genaues über die Kirche, somit war sie die „overe Kerke“. Geschichte der Burg. Urkundlich erwähnt Die Einwohner des Ortes unterstanden wird 1180/81 die Schenkung der Burg der Stiftsherrschaft. durch Hermann von Arnheim an das neu gegründete Stift. Kaiser Friedrich Barbarossa Interessant ist ein Stadtplan von 1778, verlieh dem Stift Obernkirchen auf dem auf dem die Lage der Alten Bückeburg Reichstag zu Erfurt 1181 die Marktrechte eingezeichnet ist. und begründete damit den ältesten Heute findet nur das Auge des Fach­ Marktstandort in . manns Spuren des Standortes. In Erinnerung daran gibt es im Abstand von zwei Jahren den „Barbarossa Markt“. In Obernkirchen ging nichts ohne und Stift Obernkirchen schon gar nichts gegen das Kloster. Die Anfänge des Stiftes liegen im Dunkel, Seine Privilegien ließ sich das Stift immer auch Historiker können nur Vermutungen wieder am jeweiligen Kaiserhof bestätigen. anstellen. Nachweislich jedoch wurde es 1167 von Bischof Werner von , Die Reformation ebenfalls ein Arnheimer, gegründet und brachte der Bevölkerung von Obern­ erhielt die Herrschaft über Obernkirchen. kirchen die langersehnte Befreiung von Die Leitung erhielt ein Probst. der Vorherrschaft des Stiftes. Gegen die Nach einem Brand, der die frühere Zahlung von 500 Reichstalern entließ der Basilika bis auf das Westwerk vernich­ Schaumburger Graf Otto IV die Ein­ tete, konnte um 1355 die Stiftskirche als wohner aus der Leibeigenschaft des Hallenkirche im gotischen Stil geweiht Stiftes. werden. Die bürgerliche Selbstverwaltung in Form Die Unabhängigkeit des Ortes vom Stift der Fleckenrechte 1565 war eine logische kann mit der Einrichtung eines Rates um Folge. 1520 angenommen werden. Nach der Reformation um 1560 wurde Fürst Ernst zu Holstein und Schaumburg aus dem Kloster ein adliges evan­ verlieh Obernkirchen 1615 die Stadt­ gelisches Damenstift. Man wählte eine rechte mit strengen Auflagen. Die Äbtissin, die zusammen mit dem Probst Misthaufen hatten vor den Häusern zu die wirtschaftliche Führung übernahm. verschwinden, die Strohdächer waren Unter napoleonischer Herrschaft wurde durch Ziegeldächer zu ersetzen. Das das Stift 1810 aufgelöst, jedoch bereits Fachwerk musste verkleidet werden, der 1814 durch die gute Verbindung zur Ratskeller stets einen trinkbaren Wein hessischen Herrschaft wieder hergestellt. vorrätig haben. Kurz, man hatte sich 1866 entstanden neue Grenzen. "städtisch" zu benehmen.

3 Der Dreißigjährige Krieg Nachkriegsgeschichte setzte der unbefestigten Stadt schwer zu. ist die Eingliederung von Heimat­ Zwischen den ständig umkämpften vertriebenen, besonders aus Schlesien, Weserfestungen Hameln und Minden die Obernkirchens Einwohnerzahl nahezu gelegen, waren Plünderungen und verdoppelten. Erhebliche Anstrengungen Kontributionserpressungen durchziehen­ im Wohnungsbau waren erforderlich. der Truppenteile an der Tagesordnung. Das starke Anwachsen der Bevölkerung Die Pest raffte im Jahre 1626 fast ein machte Schulerweiterungs­ und Neu­ Drittel der Bevölkerung hinweg. Am Ende bauten erforderlich. dieses Krieges waren von ehemals 150 Kanalisation, Straßennetz und zentrale bewohnten Häusern 90 verfallen oder von Wasserversorgung wurden ausgebaut ihren Bewohnern verlassen. und Baugebiete erschlossen. In den 50er Jahren waren die Obern­ kirchener Märchensänger ­ später als Eine hessische Stadt „Schaumburger Märchensänger“ bekannt wurde Obernkirchen infolge der politi­ ­ musikalische Botschafter in aller Welt. schen Neuordnung nach dem 30 jährigen Krieg. Schaumburg wurde geteilt in Schaumburg­Lippe und die hessische Die Gebietsreform Grafschaft Schaumburg. gliederte 1974 die ehemals selbst­ Obernkirchen geriet dadurch in eine ständigen Gemeinden Gelldorf, Vehlen, wirtschaftliche und verkehrstechnische Krainhagen und Röhrkasten in die Stadt Randlage: direkt vor den Toren der Stadt Obernkirchen ein. die Grenze zu Schaumburg­Lippe, im Bereits einige Jahre vorher waren die Rücken der Bückeberg. schaumburg­lippischen Dörfer Beeke und Rösehöfe eingemeindet worden. Alle Dörfer blicken auf eine lange eigene Preußische Ordnung Geschichte zurück. kehrte nach 1865 in Obernkirchen ein. Als Vehlen ist das älteste (1055), seinerzeit Teil der preußischen Provinz Hessen­ mit dem Gogerichtsplatz des „Bukki­ Nassau entwickelte sich die Stadt in der gaues“ und der alten Taufkirche am Folgezeit zu einem beachtlichen Mittel­ „Helweg vor dem Sandforde“ (heute B 65). zentrum. In Röhrkasten gab es 1185 einen Adels­ 1900 schloss die ­Stadthagener hof, aus dem sich die Ortschaft ent­ Eisenbahn die Stadt an das Schienennetz wickelte. an. Bereits 1905 brachten die Bergwerks­ Gelldorf hat erst in diesem Jahr, 2018, betriebe den elektrischen Strom in die seine erste urkundliche Erwähnung vor Stadt. Das Justizamt wurde zum Amts­ 800 Jahren (1218) gefeiert. gericht erhoben. Krainhagen datiert von 1223. Die Bergvorschule Obernkirchen der Berg­ und Hüttenschule Clausthal stand Die bäuerlich strukturierten Dörfer hatten am Anfang so mancher bergmännischen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Karriere. einen starken Anteil von Bergleuten in der Eine Landwirtschaftliche Frauenschule Bevölkerung, die größtenteils Neben­ des Reifensteiner Verbandes zog ab 1901 erwerbslandwirtschaft betrieben. Schülerinnen aus dem ganzen Reichs­ In Krainhagen wohnten zahlreiche Glas­ gebiet nach Obernkirchen. macherfamilien.

4 Erläuterung zu den Einzelobjekten 4 Berg­ und Stadtmuseum „Weiße Schule“ 1844 als klassizistischer Schulbau Ortsspaziergang errichtet, war sie Schulstandort am Kirch­ platz. Ihre Nutzungsgeschichte ist abwechs­ lungsreich, u. a. befanden sich die Berg­ 1 Bismarckeiche vorschule Obernkirchen (1870­1960), die Woher der Name stammt, ist nicht Katholische Schule und die Grundschule überliefert. Vermutet wird, dass die in dem Gebäude. Pflanzung des Baumes in die Zeit der Reichsgründung fällt und die Bezeich­ 5 Trafohaus nung der damaligen Begeisterung Das Trafohaus wurde 1904 gebaut und geschuldet ist. 1905 vom Gesamtbergamt Obernkirchen Der Baum und seine Umgebung in Betrieb genommen, um die Stadt genießen den Schutz als Baumdenkmal. Obernkirchen mit Strom zu versorgen. Damit ist dieser besondere Ort, der einen Der Strom wurde vom Georgschacht in beeindruckenden Blick über Obernkirchen geliefert und von dessen und das Wesertal bis zur Porta Westfalica Elektrischer Zentrale nach Obernkirchen bietet, vor verändernden Eingriffen sicher. abgegeben. Er wurde im Umspannwerk beim Stift umgewandelt und in das städtische 2 Ev. luth. Stiftskirche St. Marien Leitungsnetz eingespeist. Von der Stiftskirche des 12. Jahrhunderts Anfang der 1990er Jahre wurde das Haus steht heute noch der mächtige durch Brand zerstört und restauriert. romanische Westriegel mit der Doppel­ Heute dient es für kleine Veranstaltungen. spitze. Das Langhaus ist eine dreischif­ fige gotische Halle aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. 6 Bücherei am Marktplatz Prunkstück der Stiftskirche ist der 1496 Das Gebäude wurde nach dem großen geweihte Flügelaltar. Stadtbrand 1554 im Stil der Weser­ Die Kirche wird auch im Stadtwappen renaissance als Amtshaus errichtet. dargestellt. Belegt ist der Erwerb des Gebäudes vom Stift durch Hans und Ilse Osterlingk im Auf der westlichen Seite des Kirchplatzes Jahre 1559. schließen sich eine enge Reihung kleiner Häuser von besonderer stadt­ und stifts­ Nach der Fassadenmodernisierung im geschichtlicher Bedeutung an. Jahre 2004, bei der man sich in der Farbgebung an die ursprüngliche Fas­ sung der Renaissancezeit anlehnte, 3 Ev. Gemeindezentrum, erstrahlt es in alter Pracht. „Rote Schule“ Das Haus hat zwei verschiedene Giebel­ Die Rote Schule wurde im Jahre 1898 ansichten. eingeweiht. Bei einem Großbrand im Jahre 1911 Sie wurde von dem berühmten Architek­ wurde die rückwärtige Seite des ten Lorenz aus Hannover entworfen. Gebäudes zerstört und durch eine massiv Heute ist die Schule das Gemeinde­ verputzte Steinfront, dem damaligen zentrum der ev. Kirche in Obernkirchen. Zeitgeschmack entsprechend, ersetzt.

5 7 Kath. Kirche „St. Josef“ Erbaut wurde es vermutlich 1555, also Sie wurde aus Sandstein auf einer unmittelbar nach dem großen Stadtbrand. Anhöhe in der Ortsmitte erbaut (Architekt: Der frühere Eingang zum Ratskeller wird August Greifzu, Mainz) und am 8. Juli durch einen schönen Erkervorbau, der 1908 vom Bischof von Fulda geweiht. Die auf zwei wuchtigen Sandsteinsäulen ruht, Kirche entstand als neoromanischer betont. Kleinquaderbau mit verputzten, vertieften Bei den neuzeitlichen Anbauten wurde Wandflächen und bunten Glasfenstern. bewusst auf tradierte Formenelemente Sie ist auf der Westseite über eine Treppe zurück gegriffen, um die Gestaltqualität zu erreichen. Der Kirchturm trägt drei und Maßstäblichkeit des Platzes zu Glocken. erhalten. Aus Geldmangel erfolgte die Den auffälligen Sandsteinbrunnen in der Innenausstattung erst in den kommenden Mitte des Marktplatzes erhielt die Stadt Jahrzehnten. Die Kirchengemeinde hatte als Geschenk von Kommerzienrat Heye etwa 200 Mitglieder, die vor allem (Eigentümer der Glasfabrik Heye) und Glasmacher, Korbflechter und Arbeiter in seiner Gemahlin anlässlich ihrer den Steinbrüchen waren. Silberhochzeit am 15. August 1886. Nach 1945 verzehnfachte sich die Zahl Er zeigt auf drei Seiten wichtige Indus­ der Gemeindemitglieder durch die triezweige des Ortes. Flüchtlingsströme nach dem 2. Weltkrieg. Die Pflasterung des Platzes verläuft Der aus Schlesien stammende spätere strahlenförmig auf diesen Brunnen zu. Obernkirchener Künstler Jupp Franke Ohne diese gelungene neugotische Stein­ schuf hier den Namenspatron der Kirche, metzarbeit ist der Platz, eines der den Heiligen Josef, als Bildwerk und u. a. Wahrzeichen von Obernkirchen, nicht den Bronze­Kreuzweg. 1972 wurde die mehr vorstellbar. neue Orgel eingeweiht und 2012 überholt. Heute ist die ehemals selbstständige 9 Stammhaus der Familie Oetker Pfarrei St. Josef Obernkirchen ein Teil der An der Ecke des Marktplatzes steht der Pfarrei St. Marien Bückeburg, zu der auch mit warmem roten Klinker ausgemauerte noch das gehört. Fachwerkbau mit einem kleinen Laden­ Das benachbarte Pfarrhaus wurde um einbau, liebevoll restauriert im Jahre 1815 als massives Bruchsteinhaus 1993. errichtet, daneben befindet sich die Der berühmteste Spross der Oetker­ Figurengruppe „Jünger von Emmaus“. Dynastie, der Apotheker Dr. August Oetker, wurde hier 1862 geboren. Von 8 Ratskeller und Marktbrunnen hier aus ging er täglich zum Gymnasium Als Baudenkmal interessant ist der Adolfinum in Bückeburg. ehemalige Ratskeller, vis­à­vis dem 1889 erwarb er eine Apotheke in Rathaus gelegen. Bielefeld, wo er nach einer aus den USA Wir sehen ein stattliches zweigeschos­ stammenden Idee das berühmte Back­ siges, traufständig zum Marktplatz triebmittel „Backin“ entwickelte. stehendes Gebäude. Durch geschickte Vermarktung, Vertrieb Das Erdgeschoss besteht aus wenig von Kleinmengen, Rezeptbeilagen und behauenen, massiv wirkenden Bruch­ Produkterweiterungen entstand das steinen, denen ein verputztes Fachwerk­ erfolgreiche Unternehmen Dr. August geschoss aufgesetzt wurde. Oetker KG.

6 10 Brauhaus Bückeburg aufgegangen war, diente das Das Brauhaus am ehemaligen Kuhtor Gebäude in der Folge der Polizeistation gehörte zu den zeitweilig zwei Obernkirchen. Brauhäusern der Stadt. Es hat als Die spätere Amtsrichtervilla ließ sich einziges die Zeiten überdauert. Außerdem 1906/7 der ehemalige Bürgermeister gab es noch Hausbesitzer, die die Brau­ Heinrich Dreyer bauen: eine Stadtvilla mit gerechtsame besaßen, also berechtigt stuckverzierter Fassade, die auf das waren, Bier zu brauen. Repräsentationsbedürfnis der Kaiserzeit Zu diesem Brauhaus gehörte auch ein zugeschnitten war und viel Komfort bot. Haus am Höheweg. Hier wurde das im Die Justizbehörde erwarb 1911 das Haus Winter vom Teich im Uhlenbruch in als Sitz des Amtsrichters. Stangen gesägte Eis im Eiskeller, nämlich im zweiten Kellergeschoss, unter 12 Bahnhof Sägespänen und Kartoffelsäcken gekühlt aufbewahrt. Im Sommer wurde es dann Das rote Backsteingebäude mit der zum Brauhaus gebracht, um das Bier und großen Uhr erreicht man nach leichtem andere Getränke zu kühlen. Elektrische Anstieg von der Rintelner Straße aus. Kühlaggregate waren damals noch nicht Die alten Dienstzimmer im Bahnhofs­ bekannt. gebäude werden zum Teil von den In der Mauer ein Mitgliedern des Fördervereins Eisenbahn Hinweis mit einer Rinteln Stadthagen (FERST) genutzt. Jahreszahl. Die Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, die alten Anlagen zu erhalten, um ggf. wieder einen regelmäßigen öffentlichen Personenverkehr aufzu­ Darunter ein Relief der Stiftkirche nehmen. → s. 27c Wappensteine Die Bahnhofsgaststätte ist renoviert und wartet als Kulturcafé und Motorradtreff mit 11 Altes Amtsgericht und einem nostalgischen Ambiente und Villa des Amtsrichters modernen Angeboten auf. Bereits 1571 überließ Graf Otto IV. zu Die Konzession zum Bau der Strecke Holstein­Schaumburg Obernkirchen die erhielt die Rinteln ­ Stadthagener Eisen­ freiwillige Gerichtsbarkeit. Nach der bahn ­ Gesellschaft 1898 durch das Teilung Schaumburgs residierte seit 1821 Königreich Preußen und später vom das hessische Justizamt im Rat­ und Fürstentum Schaumburg­Lippe. Pfarrhaus. Bereits zwei Jahre später, ab 1900, wurde Von 1885 bis 1913 war das nun preu­ auf der Eisenbahn­Nebenstrecke Rinteln­ ßische Amtsgericht in einem Haus in der Stadthagen mit dem Bahnhof in Obern­ Langen Straße untergebracht. kirchen der Personen­ und Güterver­ Im Jahr 1913 bezog das Gericht einen kehrsbetrieb aufgenommen. Die alte 1911 errichteten Neubau in der Rathe­ Grubenbahn der Bergwerke wurde in die naustraße. Dies war nun Sitz des Bahnstrecke einbezogen. königlich­preußischen Amtsgerichts. An­ Bis 1961 entstand durch die Stein­ gegliedert war ein Trakt mit Frauen­ kohleförderung das größte Transport­ gefängnis und Gefängnishof. volumen des Güterverkehrs. Aber auch Nachdem die ordentliche Gerichtsbarkeit die Sandsteinbrüche und die Glasfabrik durch Auflösung des Amtsgerichts Obern­ benötigten den Güterverkehr. Der Perso­ kirchen in den Amtsgerichtsbezirk nenverkehr wurde 1965 eingestellt.

7 Ab 1995 wurde der Betrieb noch mit der 14 Grenzsteine Mehrheitsbeteiligung der Osthannover­ Während des 30jährigen Krieges starb schen Eisenbahnen aufrecht erhalten, ein das Grafenhaus aus. Eigentümerwechsel führte jedoch 2007 Durch den nachfolgenden Teilungsrezess zur gänzlichen Einstellung. wurden 1647/48 aus der alten Grafschaft Sonderfahrten werden mit einer Dampf­ Schaumburg zwei Grafschaften geschaf­ zug ­ Museumsbahn und seit 2009 mit fen ­ eine Hessischen Anteils und eine einem Triebwagen angeboten. Schaumburg­Lippischen Anteils. Bei der aktuellen Förderung des Perso­ Die steinerne Manifestation dieser nennahverkehrs wird die Wiederinbetrieb­ Grenzziehung und ihre endgültige setzung der Strecke mit regelmäßigem Festlegung fand aber erst 1733 statt. Taktverkehr für möglich gehalten. Im Grenzatlas von Johann Rüstemeyer sind alle Haupt­ und Nebensteine fest­ gehalten, die den Grenzverlauf markie­ 13 Kastanienallee ren. Die Hauptsteine sind aufwendig Der Begriff Allee wurde vom dem gearbeitet und an geschützten Stellen französischen Begriff „aller“ = gehen ausgesprochen gut erhalten. abgeleitet. Bereits im 15. Jh. wurden Baumreihen zur Charakterisierung von Wegen und Sichtachsen angelegt. 15 Ehemalige Schule Beeker Straße Ab dem 17. ­ 18. Jh. legte man Alleen als An der Beeker Straße 6 zeigt sich dem gestalterisches Element im Städte­ und Besucher ein typisches Schulgebäude mit Landschaftbau an. Im ländlichen Raum Schulhof. Laut Haustafel wurde das hatten wege­begleitende Pflanzungen Gebäude 1901 als Schule errichtet. meist eine vom Nutzen geprägte Seit 1977 dient das Haus der Obern­ Funktion. kirchener Jugend als Begegnungsstätte. Vorteile dieser regelmäßig angeordneten Es gibt Verlaut­ Baumpflanzungen sind der Schutz vor barungen, dass Sonneneinstrahlung und die Erleichterung hier künftig nach bei der Orientierung. Außerdem schützt weiteren Reno­ das Wurzelwerk vor Erosion und sichert vierungen ein die Festigkeit der Wege, die Baumkronen Bürgerzentrum schützen vor Luftverschmutzung und entstehen soll. dienen als Schallschutz. Holz und Früchte können einer wirt­ 16 Brunnen schaftlichen Nutzung zugeführt werden. Das Foto zeigt einen (stillgelegten) Scheinbare Nachteile sind die erforder­ Brunnen hinter der Sparkasse. Über 200 liche Unterhaltung für die Verkehrs­ Jahre, bis zum Beginn des 19. sicherheit und der jährliche Laubfall. Jahrhunderts, wurde Wasser aus dem Die Rosskastanie wurde aus Kleinasien Uhlenbruchtal über offene Kanäle und eingeführt und von Schlossherren gern Gräben in die Stadt geführt. als Alleebaum gepflanzt. Als die Bäche zu Beginn des 19. Über lange Zeit galt die Kastanie als Jahrhunderts verrohrt wurden, baute man beliebteste Alleebaumart in Deutschland. auf den Straßen und Plätzen Pumpen mit Solch eine besonders beeindruckende Sandsteintrögen, wo die Bevölkerung Allee ist in der Bergamtstraße zu sehen, Wasser holen konnte. Es gab an den die zum Eingang des Frauenstifts führt. Zapfstellen Wasser von zweierlei Qualität:

8 hartes Wasser an der blauen Pumpe und 2002 erwarb die Stadt Obernkirchen das weiches Wasser an der grünen Pumpe, Gartengrundstück mit Unterstützung durch das sich besser für die Wäsche eignete. das Land Niedersachsen, die VGH Stiftung Dieser Brunnen erinnert an die Zeit, als und die Schaumburger Landschaft. die Obernkirchner Bevölkerung noch Durch den Einsatz ehrenamtlicher Helfer Wasser von der Pumpe holen musste, konnten die historische Form und bota­ bevor fast alle Haushalte Ende des 19. nische Ausstattung des Gartens erhalten Jahrhunderts an öffentliche Wasserlei­ werden. Laube, Holzpavillon und Sitzplatz tungen angeschlossen waren. mit Steintisch können benutzt werden. Deutlich wird die Gartenmitte mit dem 17 Wandbild am Parkplatz Springbrunnen hervorgehoben, umrahmt „Hinter dem Graben“ von Buchshecken, Wegen mit Steinein­ Im Jahre 2014 entstand diese fassungen und Rosen­ und Blumenbeeten. ungewöhnlich lebendige Bemalung durch Regionalgeschichtliche Bedeutung erlangt den Künstler Elbrus Sultanov aus Vlotho. der Garten durch seine Einfriedung mit den für Obernkirchen typischen Steinmetz­ Sie verschönert den Wohnmobilstellplatz arbeiten aus Sandstein. mit südländischen, aber auch mit Obernkirchener Motiven und nimmt mit Das renovierte Hausgartentor besteht aus dem abgebildeten Siegespokal Bezug auf zwei Sandsteinpfosten, die mit barocken die damals gewonnene Fußball – Formen verziert sind und besitzt schmiede­ Weltmeisterschaft. eiserne Flügeltüren. Siehe auch Text zu „21“

18 Skulptur „Eingang“ 20 Stammhaus der Firma Am ehemaligen Vehler Tor befindet sich Joh. Heinr. Bornemann die Skulptur „Eingang“. Sie wurde 2006 Seit über dreihundert Jahren ist die von dem bolivianischen Künstler Ted Schlosser­ und Schmiedefamilie Carrasco im Rahmen des Internationalen Bornemann in Obernkirchen zuhause. Bildhauersymposiums in Obernkirchen Der Name „Bornemann“ bezeichnete geschaffen. Dieses findet seit 1988 alle 3 schon im Mittelalter den Brunnen­ Jahre statt. Die Bildhauer aus aller Welt aufseher, der für den störungsfreien arbeiten auf dem Kirchplatz öffentlich mit Betrieb der öffentlichen Wasserstellen dem heimischen Sandstein. Ihre Werke zuständig war. werden verkauft oder finden sich im Im Jahr 1853 wurde die heutige Firma Stadtbild Obernkirchens wieder. von Johann Heinrich Bornemann ge­ gründet. 19 Garten Brockmann Das ortsansässige Kohlebergwerk und Der Eingang zum dem unter die Glashütte mit ihrem zunehmenden Denkmalschutz stehenden historischen Bedarf an Maschinen und Apparaten Bürgergarten befindet sich in der Straße begünstigten die Gründung. "Hinter dem Graben". Ausgehend von dem historischen Vermutlich um 1880 legten die Kaufleute Gründerhaus in der „Langen Str. 32“ Gebrüder Brockmann den Garten an, der entwickelte sich die Firma aus der etwa 150 Jahre im Familienbesitz ver­ Schlosserwerkstatt Joh. Heinrich und Carl blieb. Bornemann. Daher wurden die Grundzüge eines Als 1913 Albert Bornemann die Sand­ Bürgergartens der damaligen Zeit erhalten. steinmauer am "Bornemannsbrink"

9 Die alte Schlosserei ist ein technisches Denkmal und macht als kleines Bornemann­Firmenmuseum die Besucher mit den Arbeitsbedingungen eines hand­ werklichen Schlosserbetriebes am Beginn der Frühindustrialisierung bekannt. Besichtigung nach Absprache.

Links das Wohnhaus Lange Straße 41 um 1905 Ecke Strull­/Lange Str. errichten ließ, benutzte er große Teile einer alten, wert­ Schlosserwerkstatt, erbaut 1816 von Carl vollen Mauer aus seinem Hausgarten, Bornemann am Rösertor, heute Neumarktstr. 40 sowie Fundstücke und Platten aus dem abgebrannten Eckhaus. Mit eingebaut 21 Ehemalige Apotheke wurde auch der Türsturz mit der Inschrift Seit 1760 wurde in diesem Gebäude eine "Hector Unna und Hedwig von Werder". Apotheke betrieben. Die ursprüngliche Eine mit „Impressions“ („Eindrücke“) Einrichtung ist heute ein Anziehungspunkt betitelte Sitzgelegenheit aus Sandstein im hiesigen Berg­ und Stadtmuseum. von Hans Reijnders (Symposium 2000) Das Gebäude mit Fachwerkgiebel in der befindet jetzt dort. Langen Str. Nr. 11 zeigt in der Balken­ Werkstätten und neue Produktionshallen inschrift die Namen und Daten: weiteten sich aus in die ehemaligen → J. C. Mager 1760 – A. F. Bertram 1796 – J. innerstädtischen Gärten zwischen Strull E. W. Pape 1813 und weitere „Pape bis 1885“ und Langer Straße. 1977 wurde mit dem sowie R. Zeruhn – Restauratum anno 1989.← Bürogebäude entlang der Bornemannstraße die größte inner­ Bei der Modernisierung wurden viele städtische Ausdehnung erreicht. Balken als Zweitverwendungen aus Durch den Umzug der Produktion 1991, vermutlich anderen Gebäuden erkannt. dem ein Jahr später die Verwaltung Da bei der Restauration auch Balken mit folgte, wurde die Umsiedlung der Firma Brandspuren gefunden wurden, kann ein JHB nach Gelldorf Zusammenhang mit dem Stadtbrand von abgeschlossen. 1554 angenommen werden.  Die Skulptur von Typisch für die Zeit der Weserrenais­ Poul Baekhoj auf dem sance ist der in den Straßenraum hinein­ Bornemannplatz wurde ragende Anbau, die sogenannte „Utlucht“. anlässlich des 150­ Für den seitlichen Treppenanbau wurden jährigen Bestehens der dem heutigen Zeitgeist entsprechende Firma Bornemann ITT Materialien und Gestaltungselemente ver­ gestiftet. wendet.

10 Lange Straße im äußerlich unbeschädigt gebliebenen („Alte Apotheke“ und Haus Brockmann) und beschlagnahmten Synagogenge­ Die Wohnhäuser stehen direkt an der bäude zusammengelegt. Langen Straße, dahinter waren Neben­ Danach diente das Gebäude als gebäude, Scheunen, Werkstätten und die Unterkunft für polnische und russische Hausgärten. Zwangsarbeiter/innen. Der Stadtgraben wurde um 1750 Die wenigen noch verbliebenen Juden zugeschüttet und das leicht abschüssige Obernkirchens wurden 1942/1943 Gelände zwischen der Langen Straße deportiert und fanden ­ bis auf eine und dem Grenzweg "Hinter dem Graben" einzige junge Jüdin ­ in Ghettos/Lagern durch eine hohe Sandsteinmauer im besetzten Osteuropa den Tod. abgefangen. Zwei Bronzeplatten am Standort der Vom "Balkon der Stadt" blickt man in die ehemaligen Synagoge ­ das Gebäude Norddeutsche Tiefebene nach Bückeburg, wurde um 1970 abgerissen ­ erinnern seit Minden/Porta Westfalica zum Schaum­ 1988 an die frühere jüdische Gemeinde burger Wald und Steinhuder Meer. von Obernkirchen.“ Die Grundstücke und Hausgärten auf dem Eine in Obernkirchen ehemaligen Obernkirchner Stadt­graben gebildete Initiative hat befanden sich noch im Hessischen, dagegen im Jahre 2015 mit der lagen Gemüse ­ und Obstgarten sowie das Verlegung von sog. Ackerland "Hinter dem Graben“ (Grenze) in „Stolpersteinen“ Schaumburg Lippe. begonnen; insgesamt wurden im Stadtgebiet von 22 Platz der ehemaligen Synagoge Obernkirchen bislang mehr als 50 Steine Eine Synagogengemeinde gab es in (Stand 2017) für Angehörige jüdischer Obernkirchen seit 1823, die ab 1847 über Familien ins Gehwegpflaster eingelassen. eine eigene Synagoge in der Strullstraße / Ecke Bornemannstraße verfügte. 23 Replik des Mariensteins Auszug aus: In der Neumarkstraße 17 ist eine Replik http://www.jüdische­ des Mariensteins zu sehen. Der Stein gemeinden.de/index.php/gemeinden/m­o/1494­ wurde hinter dem Haus Nr. 15 gefunden. obernkirchen­niedersachsen vom 5.10.2018 → Die Erstausführung durch den Künstler ist „Am 1.4.1933 kam es auch hier zu einem im Stadtmuseum zu finden. Boykott der beiden jüdischen Geschäfte Der Marienstein aus dem 15. Jahrhundert Adler und Lion. verweist auf die lange Tradition des Ortes Die Obernkirchener Juden emigrierten als Ziel von Wallfahrten. nun vermehrt ­ zumeist nach Übersee. In der Folge löste sich die Gemeinde 24 Schachtquelle am Sonnenbrink allmählich auf. Das Bild zeigt einen der Quellzuflüsse Zum Zeitpunkt des Novemberpogroms aus einem Schacht hinter dem von 1938, in dessen Verlauf hier Sonnenbrinkbad, der in ein längliches jüdisches Eigentum zerstört wurde, lebten Becken mit mehreren Stufen mündet, in der Kleinstadt noch etwa 30 Juden. dann in den Hühnerbach. Selbst in Innerhalb nur eines Jahres ging die heißen Sommern versiegt diese Quelle Anzahl der Juden durch Auswanderung nicht. Heute befindet sich in dem auf zehn Personen zurück. Steinhaus an der Quelle ein Wald­ Die letzten Juden Obernkirchens wurden kindergarten.

11 Vor etwa einhundert Jahren bohrte die 25 Hühnerbach Stadt Obernkirchen zur Wasserver­ Der Hühnerbach gehört zu den Bächen, sorgung ihrer Bürger in der sogenannten die vom Bückeberg herab fließen und Mestwarpschen Wiese am Sonnenbrink deren Wasser letztlich von der nach Wasser. In 28 m Tiefe fand man Bückeburger Aue aufgenommen werden. dabei eine artesische Quelle. Er soll seinen Namen von den Hühnern Dieses haben, die früher am oberen Bachlauf Wasser war nach Futter pickten. Nachdem die jedoch so Obernkirchener Bürger sich im 15. stark schwe­ Jahrhundert das Braurecht erstritten felig, dass es hatten, mussten die Hühner und anderes als Trinkwas­ Getier allerdings ein paar Tage im Monat ser nicht zu aus ihrem angestammten Revier gebrauchen weichen. war. Zwei Tage, bevor das Bierbrauen begann, zog ein städtischer Ausrufer durchs Man schrieb aber dem Schwefelwasser Hühnerbachtal und forderte die Anwohner eine große Heilwirkung bei Gicht, auf, ihr Viehzeug vom Bach fernzuhalten Beinschaden, Krätze oder Koliken zu. und auch das Wäschewaschen zu Der Serpulitkalk, die unterste Gesteins­ unterlassen, damit das Bier aus reinem folge der Wealdenformation, sorgt für die Quellwasser gebraut werden konnte. Anreicherung des Grundwassers mit Das Uhlenbruchtal hinterm Sonnenbrink­ Schwefel. bad mit dem Hühnerbach war für die Es wurde schon im 17. Jahrhundert als Einwohner von Obernkirchen in den „Schnüffelwater bei Obernkirchen“ erwähnt. vergangenen Jahrhunderten der wich­ Der Fremdenverkehrsverein ließ im Zuge tigste Wasserspeicher. des parkähnlichen Ausbaues im Sonnen­ Früher hat der Bach eine Mühle im brink mit Sommerbad und Wanderwegen in Sonnenbrink und eine weitere in der den 1930er Jahren diese Quelle fassen. Nähe des Mühlenteichs angetrieben. Der Das Wasser versiegte jedoch, und Wasserlauf wurde bei der heutigen Versuche des Verkehrs­ und Verschöne­ Volksbank geteilt, ein Arm verlief hinter rungsvereins vor einigen Jahren, die Quelle den Häusern an der Bergamtstraße wieder freizulegen, blieben erfolglos. entlang, der andere zuerst zum Brauhaus (!) und dann auf Umwegen in die 24 a Strullstraße, die von dem „strullenden“ Pumpenhäuschen im Sonnenbrink Bach ihren Namen hat. Hinter dem Heute ist seine Sonnen­brinkbad Quelle fast versiegt, kann man heute mit entsprechenden noch die 1894 Folgen für den gebaute JHB Bachlauf. Pump­station Bis zum Mühlen­ bewundern, teich trägt der Bach die aus einem noch den Namen Brunnen direkt Hühnerbach, nach einer kurzen Rohr­ die Obernkirchener Haushalte mit frischem strecke tritt er als Beeke wieder an die Leitungswasser versorgte. Oberfläche.

12 26 Jüdischer Friedhof 28 Der Böxenwolf von Obernkirchen Unwegsam in einem hanglagigen Ein Denkmal für eine Legende. Waldstück nahe der „Alten Bückeburg“ Auf den Tafeln ist folgender Text zu lesen: liegt das Obernkirchener Grabfeld. „Der Böxenwolf ist in Obernkirchen als Schon 1823 kam es zu Verhandlungen, sogenannter "Huck Auf" bekannt, der bei dieses zu vergrößern, da es voll belegt Dunkelheit mit einem zottigen Wolfsfell war. bekleidet Männern auf den Rücken Zu einem der ältesten Gräber gehört der springt, sich von ihnen tragen lässt und barocke Stein mit dem Engelsköpfchen, sich einen Spaß daraus macht die Leute der fast vollständig von den Wurzeln zu erschrecken. Der Böxenwolf trieb in eines Baumes umschlossen wird. Obernkirchen am Bückeberg, im Stiftswald, an der Glashütte und am Besonders in traditionell orthodoxen Rösehof seinen Schabernack. Gemeinden ist das Bepflanzen der Bald war es soweit, dass sich selbst Gräber mit Bäumen als Schmuck ver­ starke, unerschrockene Männer bei boten: Ein Baum könnte durch seine Dunkelheit nicht mehr auf die Strasse Nähe zum Grab dieses und den Stein aus trauten, denn es schien so, dass der seiner Lage hinaus drängen. Böxenwolf über unmenschliche Kräfte Häufig ist das Symbol der „Levitenkanne“ verfügte. zu sehen. Dieser Hinweis auf die Abkunft Der Böxenwolf trieb solange sein des Verstorbenen hat mit kultischer Unwesen, bis ihn eines Tages sein Reinheit zu tun. Schicksal ereilte, und das kam so: Ein von Liekwegen kommender Mann wurde 27 Wappensteine von ihm in der Nähe von Rösehof a) Lilie des Stifts angesprungen, und wie üblich ließ sich b) Nesselblatt des Grafenhauses der Böxenwolf von dem Mann eine Weile tragen. Holstein­Schaumburg Als er jedoch abspringen und sich in a) und b) An der Ecke Schluke/Beeker Sicherheit bringen wollte, hielt ihn der Straße werden diese Wappensteine unerschrockene Mann an den über seine von 1503 präsentiert. Hier kann ein Schultern gelegten Armen fest, worauf ein Zusammenhang mit dem Wieder­ lautstarkes Ringen und Kämpfen begann. aufbau nach dem großen Stadtbrand Durch diesen Lärm aufmerksam von 1503 angenommen werden. geworden, eilten Meister und Gesellen c) Sandsteinrelief am Brauhaus, unver­ der Aldagschen Schmiede, die sich kennbar die Marienkirche des Stifts wegen der Erledigung einer dringenden d) Kaminaufsatz von 1596, Arbeit noch in dieser aufhielten, dem Neumarktstraße 14. Mann zu Hilfe. Gründung der Steinhauerzunft. Gemeinsam zogen sie den Böxenwolf in die erleuchtete Schmiede, wo sie der Über Jahrhunderte bestimmte die Arbeit unheimlichen Gestalt das Fell abzogen in den Sandsteinbrüchen und den Stein­ und ihr eine ordentliche Tracht Prügel hauerwerkstätten den Lebensrhythmus. verpassten. Nachdem die Verkleidung Im Mittelalter betrieb die klösterliche ganz herunter war, stellte sich heraus, Bauhütte unter der Aufsicht des Probstes das unter dem Fell ein in der Nähe der Abbau und Verarbeitung. Stadt wohnender Mann versteckt war, der Nach der Reformation waren es die sich einen Spaß daraus machte die Leute Steinhauermeister, die vom Landesherrn zu erschrecken. die Sandsteinbrüche auf dem Bückeberg Seit jenem Abend ist es mit dem gepachtet hatten. Böxenwolf in Obernkirchen vorbei.

13 Bergbaustadt Obernkirchen Er wurde von 1947 bis 1952 betrieben und förderte 17656 t Steinkohle. Abgebaut wurden etwa 50 cm starke Kohlepfeiler im „uralten Mann“, einem Steinkohlenbergbau aufgegebenen Bergbaubetrieb. Dort hatte man diese Pfeiler alle 2 m zur Schon im fünfzehnten Jahrhundert findet Stützung des Grubengebäudes stehen Bergbau im Bückeberg statt; 1498 gelassen, um das Holz für den rechnet Propst Dorigelo mit seinen Streckenausbau zu sparen. "Kohlenbrechern" ab. Bei der Aufwältigung des Stollens ist man Als begehrte Schmiedekohle findet sie in auf Relikte des fast 200 Jahre alten, ganz Nordwestdeutschland weite vergangenen Bergbaus gestoßen. Verbreitung. Fürst Ernst erkennt die wirtschaftliche Bedeutung dieses Boden­ schatzes und bringt die Gruben in 2 Uhlenbruchstollen Schwung. Der Stollen wurde 1858/59 vom Bis zur Stilllegung 1960 ist Obernkirchen Gesamtbergamt Obernkirchen aufge­ Verwaltungssitz des „Gesamtbergamtes“, fahren, um das liegende Flöz zu und der Ort wird stark durch den Bergbau untersuchen. Später wurde der Stollen geprägt. Die Kohle ist auch die Basis für von der Stadt Obernkirchen zur Trink­ den Aufstieg Obernkirchens zum indus­ wasserversorgung übernommen. Die triellen Herzen Schaumburgs um die Bewohner nennen ihn den Hartwasser­ Jahrhundertwende. Stollen. Zu Beginn des Bergbaus wurden Dieser, einer der besterhaltenen Relikte waagerechte oder leicht ansteigende des Obernkirchener Kohlenbergbaus, Stollen in den Berg getrieben, später hat vermittelt anschaulich mit seiner relativ man die tiefer liegenden Flöze auch durch kleinen Stollenöffnung das in der Schächte erschlossen. Bergmannssprache verankerte Wort Der Stollenzugang erfolgte über das „Mundloch“. In dieser Form kann der sogenannte Mundloch, das in späteren 1858 aufgefahrene Uhlenbruchstollen Zeiten zuweilen als repräsentatives Portal nicht der Kohlenförderung gedient haben. ausgebaut wurde. Er war Wasserlösungsstollen, wohl auch zur Bewetterung. 1 Sonnenbrinkstollen von 1946 Der Vortrieb war auf das Gelände der Die Zuweisung großer Kontingente von Glasfabrik ausgerichtet. Ob die Kohlen­ Heimatvertriebenen, vor allen Dingen aus schächte direkt bei der Fabrik eine Schlesien, brachten die Gemeinden in Verbindung mit dem Stollen hatten, ist Zugzwang, die Heiz­ und Energie­ fraglich. Einem historischen Grubenriss versorgung sicherzustellen. gemäß endete er ein ganzes Stück vor Ab 1946/47 wurde an einigen Orten der der Glasfabrik. sogenannte Notbergbau betrieben, wobei Man sieht heute noch Wasser aus dem der Bergwerksbetreiber, hier die Preus­ Stollen austreten. sag, alte Feldesteile zur Ausbeutung der Die Entwässerung geht in die wenige Kohlereste freigab. Schritte vor dem Mundloch liegende Der Begriff Notbergbau erklärt sich aus Talsohle des Hühnerbachs in waldiger der unzureichenden Versorgungslage in Umgebung. der Nachkriegszeit. → siehe Ortsspaziergang Bild 25

14 3 Liethstollen­Portal Von dort erfolgte der Transport der Kohle mit Grubenzügen stollenauswärts. Unzweifelhaft besitzt der Liethstollen eines der eindrucksvollsten erhaltenen Die ehemals weiträumige Anlage des Stollenportale des ganzen deutschen Liethstollenreviers ist dem ausgedehnten Steinkohlenbergbaus. Grün einer Golfanlage gewichen. Vergleichbar ist vielleicht nur noch das Der Schlussstein am Mundloch des Heinitz­Stollens im Saar­ aufwändigen Liethstollen­ land bei Neunkirchen. Portal trägt als Hoheits­ zeichen das Wappen des Die historisierende Portalarchitektur mit preußischen Bergfiskus. der Zinnen besetzten Attika erinnert an Wehrbauten. Die Front ist geböscht und verjüngt sich nach oben bis zum 4 Bergehalde des Schachtes WA XV Kranzgesims. 36 Meter tief war der verfüllte Schacht W Bewusst wurde die Schreibweise auf dem „Neuen Obernkirchener Revier“, „Lietstolln“ in der Schrifttafel gewählt. Das als er 1816/17 geteuft wurde. Die mittelhochdeutsche Lite bedeutet so viel Entwässerung dieser Anlagen besorgte wie Abhang. der Südhorster Stollen. Dieses Mundloch, architektonisch ein Die Halde liegt mitten auf einem seit ganzes Eingangsbauwerk, versank nach Jahrhunderten genutzten Acker des der Stilllegung 1960 in Vergessenheit und Hofes Gelldorf Nr. 2. schien in den frühen 1980er Jahren abgängig zu werden. Zwanzig Jahre Die Strauchgesellschaft, die diesen später wurde daraus ein Denkmal des Kummerhaufen erobert hat, besteht aus Obernkirchener Steinkohlenbergbaus. Schlehen, Holunder, Hundsrosen und Der Stollen wurde zwischen 1899 und Brombeeren. 1912 auf eine Gesamtlänge von 2,3 km Unter den Büschen und am Haldenrand aufgefahren bis hin zum Liethschacht 4. haben sich Johanniskraut, die rote Damit war das Liethstollen­Revier Lichtnelke, Habichtskraut und Margeriten eingerichtet. Es löste ältere Abbaureviere angesiedelt. ab, namentlich das Schierborner Revier Um 1800 begann im Schaumburger nordöstlich. Bergbau der Übergang von den Von der Stollensohle aus wurden die Stollenbetrieben am Hang des Bücke­ Bremsschächte 1, 2 und 3 nach über berges zu den Schächten des Tiefbaues, Tage hochgebrochen. Wenn auch die die dem Kohleflöz in die Tiefe der Bezeichnung „Bremsschacht“ unzutref­ Schaumburger Mulde folgten. Die fend ist, so ist sie doch durch die Arbeit jeweiligen Tiefbausohlen erhielten der Bergleute in den Bremsstrecken alphabetische Bezeichnungen. üblich geworden. Es waren alles Wetter­ Da die Bergverwaltung sparsam vorging, schächte, Schacht 3 mit einer Wasser­ wurden die Schächte dicht bei dicht fassungsanlage. geteuft, um Streckenförderkosten niedrig Die Schächte 5, 6 und 7 waren direkt auf zu halten und um für eine Bewetterung das oberflächennahe Flöz geteuft. ohne zusätzliche Anlagen zu sorgen. 5 und 6 waren auch wirklich Brems­ Die Abraumhalden blieben mitten auf den schächte, da aus Bremsstrecken Kohle Feldern der Landwirte liegen. Diese zur Füllortsohle in Schacht 4, bis 13,5 m mussten sich, nach dem Schaumburger unter Tage, hinabgebremst und von dort Bergrecht, den Bergbau auf ihrem Besitz im Schacht weitere 125 m auf die gegen eine kleine Entschädigung gefallen Stollensohle abgefördert wurde. lassen. 15 „Kummerhaufen“ werden im Volksmund 7 Berginspektorenhaus die Maulwurfhügeln ähnlichen Berge, die An der zum Stift führenden Bergamt­ Abraumhalden aus der vorindustriellen straße befindet sich das in seiner Phase des Bergbaus, inmitten der Felder, Architektur auffällige sog. Berginspek­ genannt. torenhaus, auch „Kohlenkirche“ genannt. Diese Kummerhaufen sind heute zu Der die Hausecke betonende Eckturm wichtigen Rückzugsgebieten für Tiere und stellt mehr dar, als ein Erkerturm, wie ihn Pflanzen im landwirtschaftlich genutzten das Obernkirchener Obersteigerhaus Gelände geworden. Sie sind deshalb als ziert. Naturdenkmale geschützt. Zur Zeit der Erbauung um 1890 war das nahe gelegene Bergamtsgebäude ein vergleichsweise schlichter Zweckbau. 5 Brikettfabrik Das Berginspektorenhaus war Wohnung Dem Liethstollen war 1907 eine des Direktors am Gesamtbergamt und Brikettfabrik angegliedert, die auch heute der Bergbaubetriebe selbst. noch als Ruine ein bemerkenswertes Schon im 18. Jh. taucht die Bezeichnung Industriedenkmal ist. Sie wurde 1906 mit Berginspektor auf, doch war dieser eher den Klinkern der benachbarten Ziegelei ein Aufseher und Verwalter und löste die gebaut. Kohlenvögte ab. Die Bergräte und Die durch Lisenen (vertikale Mauer­ Inspektoren des 19. Jh. hingegen waren verstärkungen) gegliederte Fassade mit die Direktoren landesherrlicher Zechen. den kleinen Pultdächern zitiert die vom Karl Schultze stieg 1898 zum Berg­ Architekten Lorenz 1896 im Norman­ inspektor und 1902 zum Oberbergrat auf. nenstil gebaute „Rote Schule“ am Als Berginspektor Degenhardt 1888 zum Kirchplatz in Obernkirchen. Bergrat ernannt wurde, war der Bau des Ab 1907 wurde dort die Berginspektorenhauses bereits überfällig. Magerkohle zu unter­ schiedlichen Briketts 8 Obersteigerhaus verarbeitet. Bis 1960 Das sogenannte Obersteigerhaus am entstanden hier auch Weheweg in Obernkirchen wurde die typischen Briketts 1908/09 fertiggestellt und ist eines der mit dem „Schaumburger wenigen Beispiele repräsentativer Nesselblatt“. Wohnhaus­ Architektur für Bergbeamte des Obernkirchener Steinkohlenreviers. Das Obernkirchener Haus war zur 6 Gesamtbergamt Erbauungszeit freistehend, die städtische 1841 fusionierten alle Bergwerke der Bebauung entlang der Heyestraße rückte Region zu den "Schaumburger Gesamt­ erst später heran. steinkohlenbergwerken". Man könnte die Lage mit der Nähe zur Die Anfänge des Gesamtbergamtes Stollenanlage am Liethtal in Verbindung reichen aber bis in das 16 Jh. zurück. bringen, doch naheliegender war der Das 1865 errichtete ehemalige Verwal­ Bezug zur Stadt als Sitz des Bergamtes. tungsgebäude war bis 1960, dem Ende Das Obersteigerhaus zeigt stilistisch des Steinkohlenbergbaus in Schaumburg, Anklänge an den Heimatschutzstil, der Sitz des Gesamtbergamtes. um 1910 aufkam. Obwohl das Haus nicht Heute wird das Gebäude durch das unter Denkmalschutz steht, genießt es Senioren­ und Pflegeheim „Haus Berg­ diesen de facto durch das Verständnis frieden“ genutzt. der darin wohnenden Parteien.

16 9 Steigerhaus am Ziegeleiweg Hier fanden früher die zünftigen Berg­ Weitaus bescheidener gibt sich das mannsfeste statt. Die Halle ist viel älter Steigerhaus am Ziegeleiweg. 1910 als und stand vorher zu gleichem Zweck in zweistöckiger Backsteinbau errichtet, Sülbeck. Weil aber die Pacht zu teuer beherbergte es ursprünglich 3 Familien. wurde, baute man sie dort ab und in Mit eigenem Ackerland von etwa 5 Hektar Obernkirchen wieder auf. Heute wird die war ein bäuerlicher Nebenerwerb mit Halle, mit einer Kapazität von über 600 wenigen Kühen und Schweinen, neben Personen, noch für viele Feste genutzt. Kleinvieh, möglich. Unter einem Dach waren Menschen, 12 Stolleneinbruch Tiere, Heu­ und Kornboden sowie später Solche Bergschäden, die nach in der angebauten Garage der erste VW Verbrüchen im Untergrund bis an die Käfer vereint. Erdoberfläche zu sehen sind, nennt man Der eigene Hausbrunnen fiel durch Tagesbrüche. bergbauliche Tätigkeit trocken und wurde Sichtbar werden Risse oder Kratern mit einer Wasserleitung entschädigt. ähnliche Erdfälle, auch „Pinge“ genannt. Der Witwe des bei Kriegsende gefallenen Da in Bergbauregionen, wie auch im Steigers wurde bis zu deren Lebensende Bückeberg, zum Teil nur geringe Deck­ ein jährliches Deputat an Kohle geliefert. schichten über den Hohlräumen vorhan­ den sind, treten Brüche verhältnismäßig 10 Markscheiderei häufig auf. Wanderern abseits der Wege Der Markscheider ist ein Vermessungs­ ist daher zu besonderer Aufmerksamkeit ingenieur mit besonderer Ausbildung für geraten. Foto auf dem Poster von Sven­Olaf Benkhardt den Bergbau. Das Eckgebäude Marktplatz 3 / Schluke 13 Clubhaus des Golfclubs Schaumburg beherbergte ursprünglich die Markschei­ Wo früher eine Ziegelei und der derei für Obernkirchen und Umgebung. Steinkohlenabbau betrieben wurden, liegt 1753 durch den Bergrat v. Cölln errichtet, heute das Gelände des Golfclubs wurde das Gebäude im Laufe der Schaumburg. Entwicklung mehrfach umge­baut. Seit Von den früheren Aktivitäten ist heute 1986 löst die Markscheider­ Berg­ nicht mehr allzu viel zu sehen. Imposant verordnung – MarkschBergV des Bundes­ erscheinen zwar auch heute noch die ministeriums für Wirtschaft und Energie Ruine der früheren Brikettfabrik sowie das entsprechende Landesverord­nungen ab. Eingangsportal des Liethstollens; von den Das Gebäude der alten Mark­scheiderei ausgedehnten Anlagen der Ziegelei gehört heute der Sparkasse Schaumburg jedoch bemerkt man kaum die Spuren der und wird z.T. durch die Stadtverwaltung Vergangenheit. genutzt. Dem attraktiven Clubhaus sieht man seine Vergangenheit als 4­Familienhaus 11 Liethhalle mit Stallanbau, früher umgeben von Oberhalb von Obernkirchen steht am Obstbäumen und Gemüsegärten, nicht Waldrand des Bückebergs eine Halle, mehr an. ganz aus Holz gebaut. Liethhalle oder Auf dem direkt anschließenden großen Bergmannshalle heißt das Gebäude nach Betriebshof südlich des Clubhauses stand dem Platz, auf dem es 1933 errichtet bis etwa 1980 die Hofmeistersche wurde. Es ist ein Stück Erinnerung an die Ziegelei, die 1915 vom Gesamtbergwerk große Zeit des Bergbaus im Schaum­ Obernkirchen erworben wurde. burger Land. 17 1961 von der Preussag übernommen, Das Werk lag etwas erhöht auf einer hatte die Ziegelei 1962 eine Kapazität von Bergkuppe. „Der Ton wurde an einer 8 Millionen Steinen jährlich. Diese wurden langen steilen Wand von 12 Metern zuvor im Bergbaubetrieb wie auch zur Mächtigkeit und 220 Metern Abbaufront Errichtung der Brikettfabrik benötigt. mit einem großen Eimerkettenbagger Überschüsse kamen in den Handel. abgehobelt“ (aus der Einladung zu einer 1966/67 wurde der Betrieb eingestellt: Sonderausstellung zur Ziegelei Röser­ Der Beton hatte Hochkonjunktur und heide von 2001). machte den Betrieb unrentabel. 1970 Die Wand ist heute noch gut erkennbar wurde die Ziegelei stillgelegt. und begrenzt hier den nördlichen Über­ Anfang der 80er Jahre hatte der Golfclub gang zum Waldgebiet des Bückebergs. das Gelände übernommen und das Ziegelwerk wurde abgerissen. Einige Nebengebäude blieben erhalten und werden neu genutzt.

Altes Ziegeleigebäude

14 Ziegeleigrube Die Ziegelei grenzte unmittelbar an den Zechenbetrieb des Liethstollens an. Ziegeleireste dienten zur Wegbefestigung

Historisches Foto der Ziegelei Quelle: Museum für Bergbau und Stadtgeschichte 18 Stapelrechts verhindern wollten und ein Industriestadt Obernkirchen Alleinverkaufsrecht reklamierten. Einnahmen der Steinbrüche flossen den jeweiligen Landesherren zu. Die Obernkirchener Sandstein Steinhauer profitierten als Elite der Handwerkerschaft. Doch nur die Meister Der Obernkirchener Sandstein entstand erfreuten sich des Wohlstands; die vor gut 140 Millionen Jahren. Damals war einfachen Steinbrecher führten ein karges unser Gebiet viel weiter südlich gelegen, Dasein und litten an ihrer Berufskrankheit, etwa auf der Höhe des heutigen Sizilien. der Silikose; die Sterblichkeit war Es war eine Über­gangszone zwischen erschreckend hoch. Land und Meer, ein Delta mit üppiger Neben seiner Bekanntheit als Werkstein Vegetation, belebt von unzähligen kommt dem Obernkirchener Sandstein Lebewesen. Sie fanden hier Nahrung im große Bedeutung in der Steinbildhauerei Überfluss. zu. Die Klimabedingungen wechselten in Anlässlich wiederkehrender Bildhauer­ ungeheuren Zeiträumen extrem zwischen symposien gestalten internationale Über­flutungen und Austrocknungen. Künstler auf dem Kirchplatz anspruchs­ Gletscher verschoben sich, Sedimente volle Objekte. häuften sich auf und wurden immer Auf einem „Skulpturenweg“ durch die wieder überlagert von neuen. Aus Sand Stadt Obernkirchen kann man diese entstand unter Druck Sandstein, der vielgestaltigen Kunstwerke entdecken. heute noch die Spuren früherer Überdies wurde und wird Obernkirchener Lebewesen bewahrt. Berühmt wurden In Sandstein als hochwertiger Werkstein 2007 Spuren von bis dahin hier geschätzt. unbekannten Sichelklauensauriern. Historisch bedeutsame Bauwerke in aller Seitdem kann man diese und andere Welt wurden aus ihm geschaffen, so zum Spuren auf einem gut beschilderten, Beispiel das Bremer Rathaus barrierefreien Pfad entdecken. (1609/1612), Teile des Kölner Doms, die Seit mehr als 1000 Jahren wird Sandstein Berliner Siegessäule, der Katharinen­ auf dem Kamm des Bückebergs palast in Zarskoje Selo bei St. Petersburg abgebaut. Er ist von herausragender (1751), die Kathedrale in Baltimore oder Qualität: druck­ und biegefest, schwer das Rathaus in Antwerpen nach einer säurelöslich, nimmt wenig Wasser auf Sandsteinlieferung im Jahr 1546. und trocknet leicht. Daher hat er beste Verwitterungsbeständigkeit. Da er außer­ dem als leicht zu bearbeiten gilt, war er ein beliebtes und kostbares Baumaterial, das in Zentral ­ und Osteuropa vielfach verwendet wurde. Das beste Beispiel in Deutschland ist der Kölner Dom, dessen Westtürme und feine Bildhauerarbeiten großteils aus unserem Sandstein bestehen. Zeitweise gab es jedoch Absatz­ schwierigkeiten durch die Tätigkeit von Händlern in Bremen, die die freie Rathaus Antwerpen Durchfahrt des Steins mit Hilfe des 19 1 Steinhauer­Siedlung, Die ursprüngliche Steinmetzhütte ist Jugend­, Bildungs­ und durch Anbauten und zusätzliche Ma­ Freizeit­Centrum Bückeberg schinen zum heutigen Werk ausgebaut Auf dem Bückeberg gab es eine kleine worden. Siedlung, die sich bildete aus dem Das Werk besteht heute aus vier Gasthaus Walter, einem Bürogebäude Produktionshallen, die um die traditionelle und drei langgestreckten Wohnblöcken Steinmetzhütte angeordnet sind. Die (genannt Langer Jammer, Millionenviertel, Produktionseinrichtungen umfassen eine Sperlingslust). Blocksäge und Gattersägen, Fräs­ und Das Gasthaus entstand 1870, die übrigen Schleifanlagen, verschiedenste Brücken­ Gebäude wurden nach 1874 als sägen bis hin zu einem modernen Werkswohnungen für die Arbeiterfamilien Bearbeitungszentrum. der Obernkirchener Sandsteinbrüche Daneben sind weiterhin Arbeitsplätze für errichtet. Steinmetze eingerichtet, was untrennbar Ende der 1930er Jahre entstand zudem mit der Tradition dieses Standortes ein neues, repräsentatives Verwaltungs­ verbunden ist. Das sichert höchste gebäude. Überdies befanden sich auf handwerkliche Qualität in einem der dem Gelände die Werkseinrichtungen des ältesten Handwerke der Welt.“ *) Steinhauerbetriebes. *) aus https://www.obernkirchener­sandstein.de/de/werk Die ehemaligen Wohn­ und Verwaltungs­ gebäude sind 1976 zum heutigen Jugend­, Bildungs­ und Freizeit­Centrums Mauerdetail mit umgestaltet worden. Zunftzeichen am Die moderne Tagungs­ und Bildungs­ Steinhauerplatz. einrichtung mit zahlreichen Übernach­ tungsplätzen verfügt über anforderungs­ gerechte Medien­ und Tagungsräume, einen Kaminraum (ehem. Lokschuppen), 3 Berggasthaus Walter Freizeitmöglichkeiten im Außenbereich Von 1870 bis 1996 im Eigentum der sowie eine Mehrzweckhalle. Familie Walter, war das nun geschlossene Gasthaus in neuerer Zeit Ziel und Ausgangspunkt für Bückeberg­ Wanderer. Ebenso in alter Zeit, wobei ihm damals außerdem (neben den Erholung suchenden Gästen, 2 Steinhauerplatz den Familien­ und Unterneh­ „Seit über 100 Jahren werden die aus mensfeierlichkeiten) hohe Bedeutung im dem Steinbruch kommenden Rohblöcke sozialen und Berufsgefüge der zur weiteren Bearbeitung an den Stein­ Steinhauersiedlung und seiner Bewohner hauerplatz transportiert. zukam.

20 4 Steintisch mit Gravur Der als Werkstein begehrte Baustoff wird dort seit über einem Jahrtausend Gleich gegenüber dem ehemaligen gewonnen. Gasthaus Walter steht dieser im Jahr 1930 durch den Verschönerungsverein Trotz dieser industriellen Nutzung ist der Stadthagen auf einer Halde (Schütt Bückeberg bis heute ein hochwertiges genannt) des ins Tal gestürzten Schutts Naherholungsgebiet geblieben. der Sandsteinbrüche aufgestellte Überdies hat die Natur sich die Steintisch. aufgelassenen kleinen Brüche des Von seinem Hochmittelalters und der Renaissance, Standort bietet ebenso wie die Brüche des 18. und 19. sich dem Jahrhunderts mit ihren steilen Abbruch­ Betrachter eine kanten wieder zurückerobert. teils naturnahe Diese vom Menschen gestaltete, ab­ Fernsicht in das wechslungsreiche bis skurrile Landschaft Lippische und lässt sich auf stillen Waldwegen Weserbergland. erwandern. Neben zahlreichen Fernzielen, die der 10 Saurierfährten Tischplatte einst Unter den bedeutend jüngeren Deck­ zur Orientierung schichten ist die dickbankige Lagerstätte eingraviert des Obernkirchener Sandsteins aufge­ wurden, finden schlossen; er wird noch heute als Werk­ sich ebenso zahlreiche Gravurspuren der stein gewonnen. Besucher, die bei näherer Betrachtung Eine 2007 entdeckte große Fährtenplatte ihrerseits – da ebenfalls alt – auch einen mit zahlreichen Saurierspuren (Trittsiegel) historisch­kulturellen Wert darstellen offenbart das Leben der Unteren dürften. Kreidezeit vor ca. 140 Mio. Jahren. Dokumentarisch bearbeitet bilden die 5 – 6 Verlassene Steinbruchgrube Fährtenflächen eine geowissenschaftliche Der von Obernkirchen auf den Bückeberg Besonderheit von europäischem Rang. hinaufführende „Spiegeleierweg“ berührt Regenwassergefüllt lassen sich die unweit der Bückeberg­Siedlung einen der Fährtenspuren über das Gelände ver­ verlassenen Steinbruch­Gruben. folgen. Die Fläche ist frei zugänglich und Das gezeigtes Bild verdeutlicht die wird auf einem ausgewiesenen Weg, der einstige Gewinnungsstätte des Obern­ vom JBF­Centrum herführt, mit Bild und kirchener Sandsteins. Heute in diffusem Text beschrieben. Licht, weil waldüberwachsen, ein verwunschener Ort. Es dürfte sich hier um die ältesten Steinbrüche handeln; der Sandstein­ abbau findet seit dem 11. Jahrhundert statt.

7 – 9 Aktiver Steinbruch Der Kamm des Bückeberges wird aus dem Hauptsandstein, dem Obernkir­ chener Sandstein, gebildet. Saurierfährten

21 Erst gegen Ende des 17. Jh. wurde das Glasindustrie in Obernkirchen Holz durch die Holzknappheit verteuert, Die Fertigung von Glas hat eine uralte so dass in einigen Gegenden das Tradition, die in die Frühgeschichte des Verfeuern von Holz für die Glasöfen Menschen zurückreicht. verboten wurde (z.B. Böhmen 1650). Damit wurde langsam aber sicher das Schon in der Steinzeit nutzten die Ende der Waldglashütten eingeläutet. Menschen natürliches Glas, nämlich durch Vulkanismus entstandenes Für die Herstellung von 1 kg Glas wurde Obsidian, als Messer und Schaber. Wo 1 Raummeter Holz benötigt. Wegen des letztlich die Glasherstellung erfunden hohen Holzbedarfs, über den schon im wurde, ob im Zweistromland (Meso­ 14. Jh. Klagen geführt wurden, wurden potamien), in Ägypten oder anderswo, die Glashütten meist in siedlungsärmeren lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Gebieten wie Böhmerwald, Thüringer Jedenfalls stammen die ältesten Wald, Fichtelgebirge, Schwarzwald, Glasfunde aus Mesopotamien. In Ägypten Solling, Weserbergland angesiedelt. wurde seit etwa 1500 v. Chr. erstmals Über dieses Vordringen nach Nordwesten Hohlglas hergestellt, das als Salben­ oder kam schließlich 1799 auch Johann Ölbehälter diente. Conrad Storm nach Obernkirchen, wo er In Italien waren zunächst die Etrusker, eine Glasfabrik gründete. Diese wurde dann die Römer mit der Glasfertigung aber nicht mehr mit Holz, sondern mit der vertraut; so beschreibt Plinius der Ältere am Ort vorhandenen Steinkohle befeuert. die Herstellung des Glases. Glashütten Die 1799 von Storm gegründete waren über das gesamte römische Reich Glashütte ging 1822 in den Besitz von verbreitet und stellten sowohl Hohl­, als August Friedrich Becker über, der 1823 auch Flachglas und Mosaiksteine her. Caspar Hermann Heye als Teilhaber in die Firma nahm. Diese Geschäfts­ In Deutschland übernahmen nach dem verbindung wurde 1842 gelöst, indem Rückzug der Römer die Germanen die Heye Alleininhaber wurde. Die Firma trug Glasherstellung; im 11. Jh. entwickelte nunmehr den Namen „Hermann Heye“. sich die Republik Venedig zum Zentrum der abendländischen Glasmacherkunst Becker indes gründete die Neuhütte, die (u.a. das begehrte Murano­Glas). Später später bis nach dem zweiten Weltkrieg wurde das venezianische Glas vom als „Glashütte Gebr. Stoevesandt“ barocken Schnittglas aus Böhmen und betrieben wurde. Obernkirchen hatte also Mähren verdrängt. über mehr als ein Jahrhundert zwei Glashütten vor den Toren der Stadt. Nördlich der Alpen fand die Glasher­ stellung etwa vom 12. bis zum 17. Jh. Da die Glasmacher ständig zur Verfügung vornehmlich in Waldglashütten statt. Für stehen mussten, waren sie in die Standortwahl der Glashütten war Betriebsnähe angesiedelt. Diesen von neben dem Waldreichtum auch das den Hüttenbesitzern erstellten (früher) Vorkommen von Sand oder Quarzgestein primitiveren Häusern folgten im Zuge der bestimmend. Waren die Holzbestände Industrialisierung im 19. Jahrhundert, da verbraucht, wurde die Hütte abgebaut die Hütte ja nunmehr ortsfest aufgebaut und an einen geeigneten neuen Standort war, feste Steinhäuser als Mehrfamilien­ verlegt. So waren Glasmacher ursprüng­ häuser. lich Wanderarbeiter. An die Stelle der Die Wohnungen waren um 1850 mit bisherigen Glashütte zog es jetzt Siedler, einem fensterlosen Zimmer versehen, die die den bereits frei gelegten Boden für die in Nachtschicht arbeitenden landwirtschaftlich bearbeiteten. Glasmacher vorgesehen waren, damit sie 22 auch am Tag einen ungestörten Schlaf Er führt seitdem die Glasfabrik mit hatten. Spätere Wohnhäuser wiesen deutlich verringertem Personalbestand diese Besonderheit nicht mehr auf. weiter, ist aber nach wie vor größter Dazu kamen Stallungen, Waschhäuser Arbeitgeber in Obernkirchen. und kleine Gärten zur Selbstversorgung mit Gemüse und Feldfrüchten. 12 ehemaliges Schlafhaus Diese Doppelbindung an den Arbeitgeber der Glasfabrik Stoevesand hatte aber auch handfeste Nachteile: War der Glasmacher durch Unbotmäßigkeit, 13 Wohnsiedlung der Glasfabrik Faulheit oder gar Streik in Ungnade gefallen und der Arbeitsvertrag wurde 14 Glasmacherrastplatz gekündigt, war damit gleichzeitig auch die Glasmacher waren traditionell sehr Wohnung samt Garten weg. naturverbunden. Die früheren Wander­ Nach dem großen Glasmacherstreik von glashütten lagen meistens mitten im 1900 bis 1901, dem sich deutschlandweit Wald, die standortgebundenen Hütten, viele andere Glashütten angeschlossen wie in Obernkirchen, direkt am Waldrand. hatten, wurden die beteiligten Glasarbeiter Die Jagdleidenschaft, d.h. die Wilddie­ entlassen. Aus dem Baltikum wurden berei war sehr ausgeprägt. osteuropäische Arbeiter eingestellt, die Eine Schutzhütte mitten im Wald, in der den Betrieb aufrecht erhielten. Nachfahren zu Heiligabend von den Glasmachern ein dieser „Streikbrecher“ wohnen zum Teil Baum mit selbstgeblasenem Weihnachts­ heute noch in Obernkirchen. schmuck verziert wurde, existiert leider Als weitere Maßnahme wurden 1906 die nicht mehr. Wohl aber diese Grotte mit ersten vollautomatischen Owensma­ Sandsteintisch und Bänken, unmittelbar schinen installiert, die eine maschinelle neben dem Standort der 1914 zer­ Massenfertigung ermöglichten. brochenen, knorrigen Mutterbuche. Sie Nur noch die großen, hauptsächlich für wurde 1886 von Glasmachern aus den amerikanischen Markt vorgesehenen, Sandstein und Wannensteinen zum Glasballons und die Demijohns wurden Gedenken an die Silberhochzeit ihres noch mit dem Mund geblasen. Arbeitgebers, des Kommerzienrates Anfang der 1970­er Jahre wurde ein Theodor Heye, erbaut. Zweigwerk in Germersheim in der Pfalz gebaut und 1971 in Betrieb genommen. „Zur Erinnerung Gründe hierfür waren zum einen die an die günstigen Vertriebswege über den Rhein, Silberne Hochzeit zum anderen die Nähe zu den Weinan­ Th. u. H. Heye baugebieten mit ihrem enormen August 1880“ Flaschen­bedarf. Die über 200 Jahre in Privatbesitz befind­ Direkt am sogenannten „Spiegeleierweg“ liche Glasfabrik feierte 1999 noch ihr 200­ gelegen, lädt die Sitzgruppe auch heute jähriges Jubiläum, bevor 2001 die noch zu einer Rast ein. Hermann Heye KG Insolvenz anmelden Seinen merkwürdigen Namen hat der musste. Weg, der 1934 vom Reichsarbeitsdienst Mit Wirkung zum 1.1.2003 übernahm als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur dann der irische Behälterglashersteller Verbesserung des Fremdenverkehrs im Ardagh die Firma mit den Werken Bückeberg angelegt wurde, von seiner Obernkirchen und Germersheim und den Markierung: ein gelber Punkt in weißem Geschäfts­bereich Heye International. Kreis. 23 Kreislehrerverein Grafschaft Schaumburg Literatur / Quellen (Hsg.): Grafschaft Schaumburg Mein Heimatland; Hannover, 1951 Ballerstedt, M.: Bemerkungen zu den älteren Berichten über Pauli, G.: Saurierfährten im Wealdensandstein und Die bremischen Steinhauer um 1600, in: Behandlung einer neuen, aus 5 Fußab­ Bremisches Jahrbuch, Bd. 16, 1892 drücken bestehenden Spur. Centralblatt für Poestges, D.: Mineralogie, Geologie und Paläontologie; Die Geschichte der Obernkirchener Sand­ 1914 steinbrüche, in: Bremisches Jahrbuch, Falke, H.: Bd. 60/61, 1982/83 Der Wealden­Steinkohlenbergbau in Obernkirchener Sandsteinbrüche Niedersachsen, Provinzialinstitut für Landes­ Paul Ebeling KG: planung und nieders. Landes­ und Volksfor­ Obernkirchener Sandstein, Werbeschrift; schung Hannover­Göttingen, Bd. 23; Obernkirchen, 1930er Jahre Oldenburg, 1944 Wesling Obernkirchener Sandstein GmbH Grupe, O.: & Co. KG: Erläuterungen zur Geologischen Karte von https://www.obernkirchener­ Preußen und benachbarter deutscher Länder sandstein.de/de/werk abgerufen 11.09.2018 ­ Blatt Bückeburg; Berlin, 1933 Wiegmann, W.: ­ Blatt Kathrinhagen; Berlin, 1933 Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg­ ­ Blatt Stadthagen; Berlin, 1933 Lippe, Stadthagen, 1912 Harbort, E.: Dr. Georg Römhild, Borchen: Die Fauna der Schaumburg­Lippe’schen Schaumburger Bergbau Kreidemulde; Königl. Preuß. Geol. Landes­ Herausgeber: Initiativgruppe „ Spurensuche“ anstalt u. Bergakademie (Hsg.); Berlin, 1905 der Schaumburger Landschaft e.V. Heidorn, W.: Stadtbeschreibung Obernkirchen: Der niedersächsische Steinkohlenbergbau, http://www.obernkirchen.de, in: Jahrbuch der Geographischen Gesell­ Herausgeber: Stadt Obernkirchen schaft zu Hannover; Hannover, 1927 U. Kuhlmann: Husmeier, G.: Sanierung Obernkirchen Stadtmitte Geschichtliches Ortsverzeichnis für Schaum­ Abschlußbericht. Hrsg.: Stadt Obernkirchen burg, in: Schaumburger Studien, Bd. 68; Bielefeld, 2008 Karl­Heinz Schneider: Weiß­Gelbe Stadtgeschichte, Band I, Dr. Rolf Krumsiek Obernkirchen – Chronik einer alten Stadt, 1. Auflage 2018, Schaumburger Landschaft Hsg.: Stadt Obernkirchen; 1981 Prof Dr. Hansjörg Küster u. Dr. Annette Richter: Spezial Niedersachsen, Schaumburger Land Laur, W.: Die Ortsnamen in Schaumburg, in: Schaum­ Historische Kommission Westfalen: burger Studien, H. 51; Rinteln, 1993 5. Workshop 2018 in Obernkirchen, Vorträge von Dr. Burkhard Beyer und Dr. Jochen NN: Lepper Das Rathaus zu Bremen, in: Bremisches Jahrbuch, Bd. 2, 1866 Rolf­Bernd de Groot Kulturfenster Obernkirchen e.V. Zehn Jahre Stadt­Geschichten im Forum (Hsg.): Das Obernkirchener Bilderbuch; Sonnenhof, Hsg.: Seniorenzentrum Stadthagen, 1989 Sonnenhof

24 Historische Karte von Obernkirchen im Jahre 1773 25 Nachsatz Die Auswahl der Motive stellt keine Wertung dar. Ziel dieser Darstellung ist vielmehr ein Querschnitt noch erhaltener Zeugnisse aus historischer Zeit. Neben den dargestellten Objekten gibt es in diesem Ort darüber hinaus noch weitere beachtenswerte Beispiele.

Danksagung Die drucktechnische Bearbeitung und der Auflagendruck wurden gefördert von der Stadt Obernkirchen. Dafür sei an dieser Stelle recht herzlich gedankt.

Impressum

Herausgeber: Initiativgruppe „ Spurensuche“ der Schaumburger Landschaft e.V

Redaktion: Arbeitskreis der Info­Galerie Obernkirchen

Texte und Bilder : Arbeitskreis der Info­Galerie Obernkirchen und im Text genannte

Mitwirkende im Arbeitskreis der Info­Galerie Obernkirchen: Christian Abel Renate Ernst Hella Reiner Kreuter Cornelia Künzel Ute und Lothar Oelkers Friedhelm Voigt

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