Der Griff Nach Dem Dutzend Zeigt: Immer Mehr Städter Leis- Ten Sich Eine Zweitwohnung in Den Alpen
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
AZ 3900 Brig | Samstag, 28. Mai 2011 Nr. 124 | 171. Jahr gang | Fr. 2.20 www.1815.ch | Re dak ti on Te le fon 027 922 99 88 | Abon nen ten dienst Te le fon 027 948 30 50 | Men gis Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 | Auf la ge 24 677 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 16 Traueranzeigen 10 Sport 17 – 23 Neues Gesicht 10 Jahre ReLL Angespannt Ausland 24/25 Renato Kronig wurde an der Seit 10 Jahren setzt die ReLL Lionel Messi ist für einmal Hintergrund 26 Schweiz 27 GV der EnBAG als Ersatz für (Bild: CEO Bernhard angespannt. Im Champions- TV-Programme 28/30 Philippe Peter in den Verwal- Schnyder) die Region Leuk League-Final wartet Wirtschaft/Börse 29 Wohin man geht 31 tungsrat gewählt. | Seite 5 «unter Strom». | Seite 5 Manchester. | Seite 21 Wetter 32 Schweizer Cup | Der FC Sitten will in seinem 12. Cupfinal seine Ungeschlagenheit wahren KOMMENTAR Stadt vs. Land Eine Studie der ETH Zürich Der Griff nach dem Dutzend zeigt: Immer mehr Städter leis- ten sich eine Zweitwohnung in den Alpen. Auf der Suche nach Elfmal stand der FC Sitten im Cup- Idylle zieht es die urbane Bevöl- final. Elfmal gingen die Walliser als Sieger vom Platz. Eine Serie, kerung in die Berge. Es scheint, die einen wahren Mythos geboren als ob die Alpen die ideale Pro- hat. Die Tradition ist aber auch jektionsfläche sind für die Wün- Verpflichtung. sche der Städter. Sie sehnen sich nach intakten Landschaften. Auch Trainer Laurent Roussey kennt die be- Und vielleicht auch nach der sondere Geschichte, hat an der gestrigen (vermeintlichen) Einfachheit des Pressekonferenz aber bewusst versucht ab- ländlichen Lebens. zuschwächen. «Die Vergangenheit hilft kei- Der Trend nach Zweitwohnun- ner Mannschaft, jeder Match hat seine eige- gen bringt Sonnen- und Schat- ne Geschichte», so der Franzose. tenseiten mit sich. Die ETH-Stu- Anders als in den beiden letzten Cup- die zeigt einerseits, dass Zweit- finals steigt der FC Sitten diesmal im West- wohnungen für die Alpenregio- schweizer Duell gegen Neuenburg Xamax nen ökonomisch wichtig sind, als Favorit in die finale Ausmarchung. weil investiert wird und Gelder Für Neuenburg Xamax bietet sich im Cupfinal vom Sonntag (Spielbeginn 17.30 in die Berggebiete fliessen. Ande- Uhr) die Chance, in einer Saison, die ge- rerseits geht diese «multilokale prägt war durch Abstiegssorgen, doch noch Lebensweise», wie sie von den Ex- etwas zu gewinnen. Das hat auch Trainer perten genannt wird, einher mit Bernard Challandes betont, der sich gegen der Zersiedelung des Landes. seinen ehemaligen Verein natürlich in ei- Wenn ökonomische und raum- ner besonderen Ausgangslage befindet. planerische Interessen aufeinan- Für die Sittener kommt es zu einer derprallen, ziehen letztere zu- Premiere: Erstmals treten sie in Basel zu ei- meist den Kürzeren. Denkt man nem Cupfinal an. Die Partie wird ausver- mittel- bis langfristig, ist diese kauft sein, mehr als 24000 Walliser werden Entwicklung gefährlich. Denn vor Ort sein. | Seiten 17, 18, 19 Eine Hand an der Trophäe. Die Captains Goran Obradovic (Sitten, links) und Raphael Nuzzolo. FOTO KEYSTONE die urbane Bevölkerung schätzt die intakte Landschaft – und nicht die zersiedelte. Daher ist ei- Wallis | Schneearmer Winter, trockener Frühling Bussnang | Stadler Rail 2010 mit Umsatzplus ne konsequent umgesetzte Raumplanung gefragt. Sie wird sich für den Kanton auszahlen. Bestellungs-Rekord Im Wallis muss das Bewusstsein Gletscher sind schon zunehmen, dass eine intakte Landschaft einen Wert hat. Das- selbe gilt aber auch für Städter. jetzt butterweich Das ständige Lamentieren über die zu grosszügigen Unterstüt- zungsbeiträge für die Randregio- Die Walliser Gletscher nen steht – im wahrsten Sinne schmelzen schon seit Wo- des Wortes – quer in der Land- chen wie im Sommer. schaft. Stadt und Land müssen Der Grund: Wenig Schnee ihre jeweiligen Funktionen und und warmer Frühling. Lasten fair aufteilen. Davon pro- fitieren alle: Städter und Bergler. Die Walliser Gletscher haben es schwer: Mit dem schneearmen Armin Bregy Winter und dem warmen Früh- ling waren alle Voraussetzun- gen erfüllt, damit die Gletscher- schmelze schon ab April ein- setzte. So verlor der Grosse Aletschgletscher im Zungenbe- Erfolgreich. Stadler-Werk in Bussnang. Auftragsbücher sind voll. reich in den letzten Wochen FOTO KEYSTONE zwei Meter an Mächtigkeit, an- dere Gletscher liegen jetzt Der Schienenfahrzeug- die Stadler Rail Group am Frei- schon zum Teil blank – zu einer Hersteller Stadler Rail tag am Hauptsitz in Bussnang Zeit im Jahr, zu der sie noch un- hat 2010 den Umsatz auf TG bekannt gab. Für das laufen- 50 000 Leser ter einer dicken Schneedecke 1,08 Milliarden Franken de Jahr rechnet das Unterneh- im Oberwallis vor der Sonneneinstrahlung ge- gesteigert. men mit einem Umsatzsprung schützt sein sollten. Dazu auf 1,45 Mrd. Franken. Beson- kommt, dass die Meteorologen Neue Bestellungen für 2,87 Mil- ders gut entwickelten sich die einen eher heissen Sommer vor- liarden Franken gingen ein, so Geschäfte der Division Deutsch- aussagen. Für Dr. David Volken viel wie noch nie. Derzeit baut land, heisst es. So gewann Stad- von der Sektion Hydrologie im Stadler Rail seine Kapazitäten ler Grossaufträge für Doppel- 60021 BUWAL sind das schlechte Kar- in Deutschland aus. Der Umsatz stock-Triebzüge der S-Bahn Ber- ten für die Gletscher –vor allem erhöhte sich im vergangenen lin und der Luxemburgischen Schwindende Schönheit. Gletscher am Mont Collon. FOTO WB im Wallis. | Seite 3 Jahr um 38 Mio. Franken, wie Staatsbahn. | Seite 29 9771660065005 Federer und Wawrinka gegeneinander 17 Schweizer Duell in Paris SPORT Am French open in Paris kommt es in den Achtelfinals zum schweizer Duell. Roger Federer (bild) gewann seine Partie klar in drei sätzen, während Samstag, 28. Mai 2011 stanislaw wawrinka gegen den Franzosen Jo-wilfried tsonga zwei sätze zurücklag, letztlich aber nach vier stunden doch noch siegte. | Seite 23 CUPFINAL, DER 12. Der FC Sitten und der Cupfinal | Eine verspätete Anreise und die Euphorie zweier Neulinge Ein Walliser Mit vielen Bildern im Kopf Heimspiel Der FC sitten wird im Cupfinal Wegen eines Staus auf «Heimvorteil» haben. Xamax der Autobahn erreichte beantragte 8000 Finaltickets der FC Sitten gestern ver- und verkaufte deren 7800. Der spätet seine Cupfinal-Her- FC sitten übernahm den Rest berge in Liestal. Vorher und setzte allein im Vorverkauf gab es für die Spieler be- 22800 billette ab. 500 Plätze reits viele Bilder und Im- mussten für sicherheitsleute pressionen, was sie er- reserviert werden, der Rest warten könnte. ging in den allgemeinen Vorver- kauf. Gerade noch 250 Eintrit- HANS-PETER BERCHTOLD te werden am Finaltag an der Nachdem der Teambus vor dem Kasse des st.-Jakob-Parks an- altehrwürdigen Hotel «Bad geboten. Der Cupfinal wird so- Schauenburg» (mitten im Grü- mit mit 37000 Zuschauern nen und abgelegen ausserhalb ausverkauft sein. | wb von Liestal) vorgefahren war, stieg der Präsident als Erster aus. Wie es sich gehört. Nur ein «Hier ist es wie am Ende der Welt, aber das passt zu un- Fragezeichen serer Vorbereitung.» Christian betreffend die Cupfinal-Auf- Constantin redet mit, wenn es stellung waren sich die Fach- um das Wie und Wo geht vor ei- leute gestern einig: Es wird nem derart kapitalen Spiel. Am wohl nur ein Fragezeichen ge- Vormittag liess er den Spielern ben. Vor Vanins stellen in Martinach einen TV-Zusam- Vanczak, ogararu, Adailton menschnitt der verschiedenen und bühler die Viererkette, das Cup-Höhepunkte vorführen. defensive Mittelfeld deckt se- Emotionen, pure Emotio- rey Die ab. Zambrella, sio und nen. Die helfen sollen. obradovic in der Mittelzone, Prijovic als einzige spitze. Elmer: «Das verleiht Sittens Cupgeschichte. Jonas Elmer und die Euphorie im Vorfeld, «sie verleiht uns positive Energie». Foto wb Doch wer agiert im linken Mit- positive Energie» telfeld? Kandidaten dazu sind Jonas Elmer, der spätestens ogararu, Elmer und yoda. | wb dann auf dem Platz stehen weiss, ob er überhaupt die können entscheidend sein? Am zurück zu den Wurzeln gefun- schiebt. «Die Euphorie ist grös- wird, wenn die stehenden Bälle Chance bekommt, auf dem Ter- Nachmittag ist Ruhe Pflicht, den, erlebt die Atmosphäre erst- ser als die Bedenken. Bilder kön- kapital werden, liess sich beein- rain mitzuhelfen. «Wenn es so dann bittet Roussey zu einem mals mit. Diese prickelnde Am- nen viel auslösen. Ich habe emo- Kein Training drucken. Er erlebt das «Vor- sein sollte, bin ich bereit.» lockeren Training. Am Abend biance, die Erwartungen, die tionale gesehen, und möchte spiel» eines Walliser Cupfinals Die Spieler fanden nach steht für das Team der Champi- Vorfreude. Der 20-Jährige gibt diese nun live erleben.» im Stadion erstmals mit. «Obradovic hat der Anreise Zeit, das weitläufige ons-League-Final vor dem TV zu, «sich stolz zu fühlen, über- Alles bereit damit für den neuenburg Xamax absolviert mir erzählt, was alles abgeht Gelände des Hotels, das direkt an. Am Finaltag kommt es am haupt so weit gekommen zu «Coup» Nummer 12? heute sein training im st.-Ja- mit dem Pokal auf dem Heim- an einen Wald grenzt, zu erkun- Vormittag zu einem lockeren sein.» Er könne abschätzen, was Einer, der die grösste Er- kob-Park, das den beiden Cup- weg.» Erinnerungen, nur schö- den. Die Umgebung ist ver- Footing, mit letzten taktischen ein Cupsieg im ganzen Kanton fahrung in solchen Momenten finalisten zusteht. Der FC sit- ne. «Das verleiht positive Ener- traut, das Viersternehotel ist je- Details. Nach dem Mittagessen auslöse. «Im Stadion werden aufweist, warnt. Captain Go- ten verzichtet darauf. weil es gie», so Elmer, «alles ist sehr eu- weils Sittens Unterkunft vor ei- steht der Gang in den St.-Jakob- uns über 20000 Walliser nach ran Obradovic spricht davon, keine Geheimnisse oder Unge- phorisch. Das motiviert zusätz- nem Spiel beim FC Basel. Ser- Park an. vorne treiben, das wird uns «dass jedes Endspiel seine eige- wohnheiten gibt, was den Aus- lich. Dieser Cupfinal soll zu vette logierte zu seinen grossen Energie verleihen.» ne Geschichte hat.» Der Geg- tragungsort betrifft.