9 Ohne Jestetten geht gar 12 Zeitreise und Porträt: 24 Gabriel Vetter versucht ausgang.sh nichts: Nuklearexperte Didaktik-Pionierin Ursula sich als Stand-up-Comedian. Eine Ausstellung in der Galerie Marcos Buser kritisiert das Hänggi unterrichtet seit 40 Zweite Hauptrolle: Sein Reinart zeigt die neuesten Würfe Bundesamt für Energie. Jahren im Steingut. eineinhalbjähriger Sohn. des Künstlerduos «Milk+Wodka».

t schaffhauser

Die lokale Wochenzeitung Nr. 13, Donnerstag, 31. März 2016 CHF 3.50 AZA 8200

Foto: Peter Pfister Schrauben statt Betonieren Drohendes Minusgeschäft Geeignet für Pergola In knapp einem Jahr soll das neue Stadion des FC Schaffhausen eröffnet werden. Gartenhaus Zäune Im Herblingertal wird zurzeit fleissig gebaut. Doch die Baukräne verdecken die Carport Terrassen wirklich wichtige Frage: Wie soll der Stadionbetrieb finanziert werden? Die und vieles mehr Investoren haben Grosses vor und stecken sich finanziell ehrgeizige Ziele – Beschriftungen Signaletik Schraubfundamente doch es droht ein Minusgeschäft. Seite 3 VMK Beschriftungen & Werbetechnik Schweizersbildstrasse 40 Tel. 052 640 21 70 8207 Schaffhausen www.vmk.sh 2 Die Zweite Donnerstag, 31. März 2016

 impressum  kommentar

schaffhauser Wem nützt das Durcheinander?

Die Lokalzeitung für Schaffhausen. diese Herren haben die Gefahr eines Wirrwarrs Erscheint jeweils donnerstags mit dem Veranstaltungsteil ausgang.sh. in den Köpfen der Stimmbürgerinnen und Stimm- Amtliches Publikationsorgan von bürger erkannt und gaben Gegensteuer, indem Stadt und Kanton Schaffhausen so- sie ihre Stellungnahmen zu den Initiativen auf- wie den Gemeinden Neuhausen am teilten: Zuerst fasste Finanzreferent Daniel Prei- Rheinfall und Stein am Rhein. sig die ablehnende Haltung des Stadtrates zu den 98. Jahrgang Eine Manöverkritik Initiativen der SP und der Juso in Worte, um zu von Mattias Greuter einem späteren Zeitpunkt separat auf die AL-In- Redaktion und Verlag Webergasse 39, Postfach 36, itiativen zu sprechen zu kommen. Diese Auftei- 8201 Schaffhausen Haben Sie noch den Überblick, was genau welche lung ergibt inhaltlich Sinn: Die SP und die Juso Tel.: 052 633 08 33 der vier boden- und wohnraumpolitischen Initia- machen Wohnraumpolitik, die AL Bodenpolitik. Fax: 052 633 08 34 E-Mail: [email protected] tiven fordert, über die die Stadtbevölkerung am Warum ist der Stadtrat nicht gleich auch bei www. shaz.ch 17. April zu befinden hat? Ich tippe auf Nein. der Festlegung der Abstimmungstermine so vor- Der Vorschlag, alle vier Initiativen gleichzei- gegangen? Der nächste Urnengang ist bereits am Verlagsleitung Bernhard Ott, Bea Hauser (Stv.) tig zur Abstimmung zu bringen, weil sie the- 5. Juni, man hätte die AL-Initiativen problemlos matisch ähnlich seien, klang zuerst einleuch- verschieben können. Oder aber diejenigen von SP Redaktion tend; niemand begehrte dagegen auf. Das war und Juso weniger lange in den Schubladen ver- Kevin Brühlmann (kb.) Mattias Greuter (mg.) ein Fehler. Die städtische Linke, bestehend aus stauben lassen. Und warum hat die versammel- Bea Hauser (ha.) SP, Juso und AL, hätte sich gegen den «Blumen- te Linke nicht dagegen aufbegehrt? Ein Indiz ist Bernhard Ott (B.O.) strauss» aus vier Abstimmungen wehren sollen. die Tatsache, dass es die drei linken Parteien nicht Marlon Rusch (mr.) Sie hätte gute Argumente dafür gehabt. Die geschafft haben, eine gemeinsame Kampagne auf Jimmy Sauter (js.) Initiative der Juso «Für bezahlbaren Wohnraum» die Beine zu stellen – ein grosses Versäumnis. Fotografie wurde ein ganzes Jahr vor der SP-Initiative «För- Die vierfache Abstimmung führt zu einer öf- Peter Pfister (pp.) derung des gemeinnützigen Wohnungsbaus» ein- fentlichen Wahrnehmung, die in etwa so aus- ausgang.sh-Redaktion gereicht. Die beiden AL-Initiativen «Landverkäu- sieht: Es gibt die je nach politischem Blickwin- Romina Loliva (rl.) fe vors Volk» und «Zweckbindung von Baurechts- kel radikale oder visionäre Idee der Juso und eine Mala Walz (mw.) zinsen» weitere neun Monate später. moderate, aber ebenfalls mit grossen Investitio- Andrina Wanner (aw.) E-Mail «ausgang.sh»: Das Juso-Begehren musste also ziemlich lange nen verbundene SP-Initiative. Und es gibt noch [email protected] in einer stadträtlichen Schublade schlummern, zwei AL-Begehren, die irgendwie technisch und um nun zusammen mit den 12 beziehungsweise kompliziert tönen. Das ermöglicht den Gegnern Freie Mitarbeitende Barbara Ackermann (ba.) 21 Monate später eingereichten Volksinitiati- aus dem rechten Lager, grob vereinfachend alle Hans-Jürg Fehr (hjf.) ven der SP und der AL an die Urne zu kommen. vier Anliegen in einen Topf der «teuren» und «so- Praxedis Kaspar (P.K.) Die Festlegung der Abstimmungstermine liegt zialistischen» Wohnbaupolitik zu werfen und ei-

Abonnemente in der alleinigen Kompetenz des Stadtrates, der nige Fakten unter den Teppich zu kehren – bei- 3 Mte.: 30 Fr. (inkl. MwSt) alle vier Initiativen in den runden Ordner unter spielsweise die Tatsache, dass die AL-Initiativen 1 Jahr: 165 Fr. (inkl. MwSt) dem Schreibtisch befördern möchte. Die Verwir- den Steuerzahler keinen Rappen kosten. Soli 1 J.: 220 Fr. (inkl. MwSt) rung, die entsteht, wenn vier thematisch ähnliche Lassen Sie sich dadurch nicht in die Irre füh- Abonnementsverwaltung Abstimmungen gleichzeitig stattfinden, schadet ren und studieren Sie alle vier Initiativen. Oder Bernhard Ott tendenziell den Initianten und ist folglich im In- Sie vertrauen der Empfehlung der «az»-Redak- [email protected] teresse einer Mehrheit der Stadträte. Doch selbst tion und stimmen viermal Ja. Druck Tagblatt Print, St. Gallen-Winkeln

Inserate  inhalt Sibylle Tschirky [email protected]

Inserate Normalauflage Der Krach ums Schulhaus 1 sp/mm: 1.10 Franken Kanton: Die Schulhausprojekte «SOL» und «SHED» im Vergleich ...... 6 Reklame: 2.95 Franken

Inserate Extrablatt Zwischentöne statt Krawalltalk 1 sp/mm: 1.10 Franken Porträt: Andrea Roman Sorg veranstaltet grosse Podien für die «NZZ» in ...... 20 Reklame: 2.95 Franken

Layout-Konzept Rubriken Matthias Schwyn Donnerstagsnotiz: Jakob Walter über ein 20-jähriges Präservativ im Schottenrock . . . 31 Donnerstag, 31. März 2016 Thema 3

Finanzierung des FCS-Stadions Eine grosse Baustelle

In gut zehn Monaten wird das neue Stadion des FC Schaffhausen eröffnet. Und dann? Die Investoren um die Methabau AG und die Fontana Invest hegen ambitionierte Finanzpläne – wohl zu ambitionierte.

Kevin Brühlmann Investorin der Stadionhülle als auch als deutsch-schweizerischen Grenze sind es Bauführerin auf. Als Ankermieter wird bloss elf Kilometer. Der Einkaufstouris- Drei Baukräne deuten es unmissver- der Schweizer Möbelhändler Lipo auf mus boomt, erst recht im Grenzkanton ständlich an: Im Herblingertal geht et- 5'500 Quadratmetern seine nördlichste Schaffhausen. Kurzum: Die Konkurrenz was. Und die Zeit drängt. In einem Jahr Filiale in Betrieb nehmen. Zudem zieht für das im Stadionmantel entstehende soll das neue Stadion des FC Schaffhau- auch der Grossist Lidl ein. Weitere Details Einkaufszentrum ist schier erdrückend. sen, der Lipo-Park, zum Start der Rück- sind nicht bekannt. Methabau war bis Redaktionsschluss zu runde der Saison 2016/17 eingeweiht wer- Lipo, so rechnet das Unternehmen keiner Stellungnahme bereit. den. Doch was geschieht dann? Während selbst vor, strebt einen monatlichen Um- die Bauarbeiten nämlich auf Hochtou- satz von 600'000 Franken an. Dank 9'000 Mietfläche frei ren laufen, kommt eine weitere, für Drit- bis 12'000 Kunden pro Monat soll dieses Sowohl Lipo als auch Lidl haben einen te unsichtbare Baustelle zum Vorschein: Ziel erreicht werden; dafür sind 25 Ar- auf zehn Jahre befristeten Mietvertrag die künftige Finanzierung des Stadions. beitsplätze geplant. mit einer Option auf fünf weitere Jahre Ob ein profitables Wirtschaften von unterzeichnet – dies sagte Aniello Fonta- Mantelteil: Lidl und Co. Lidl, Lipo und Co. im entstehenden Stadi- na im Februar 2015. Der Präsident des FC Der 40 Millionen Franken teure Mantel- on möglich sein wird, ist zumindest frag- Schaffhausen ist mit seiner Firma Fonta- teil des Stadions soll schon im kommen- lich. Ein Schattenwurf weiter steht be- na Invest auch Hauptinvestor des Stadi- den November eröffnet werden. Und be- reits ein Aldi, gleich daneben eine Landi. onteils, sprich: der Spielstätte selbst, die reits im Juli will man die Mietflächen «im Zudem wurde unlängst bekannt, dass der 16 Millionen Franken kosten soll. Edelrohbau» an die Mieter übergeben. wenige Hundert Meter entfernt liegende Vor einem Jahr behauptete Fontana Verantwortlich dafür ist die Thurgauer Herblinger Markt seine Verkaufsfläche aus serdem, ein Gastronom habe eben- Baufirma Methabau AG, Hauptsponsorin massiv ausbauen wird, und zwar um gan- falls einen zehnjährigen Vertrag unter- des FC Schaffhausen. Sie tritt sowohl als ze 10'000 Quadratmeter. Und bis zur zeichnet. Heute jedoch ist auf der Web- seite des Lipo-Parks zu lesen: «Gastroflä- che, 367 m², frei». Gut möglich, dass der designierte Wirt kalte Füsse bekam. Sieben Monate vor dem Eröffnungster- min steht noch gut ein Drittel der 10'000 Quadratmeter, welche die Stadionhülle insgesamt für Büros, Läden und Lager bietet, ohne Mieter da. Erstaunlich wirkt hierbei die Aussage der Methabau AG, der Mantelbau sei «zu 96 Prozent vermietet». Es ist ein Satz, von dem die Investorin im Vorfeld der verlorenen Volksabstim- mung vom März 2015 Gebrauch machte. Damals ging es um einen Zuschuss der Stadt Schaffhausen von zwei Millionen sowie um einen jährlichen Beitrag von 60'000 Franken.

Stadionteil: grosse Visionen Die vom Volk abgelehnte Unterstützung hätte allerdings nicht dem Mantelbau, sondern bloss dem Fussballstadion an sich gegolten. 8'000 Sitzplätze fasst es. Damit ist der Lipo-Park sowohl für die Challenge als auch die Super League zu- Aniello Fontana (links) im Glück: Mit Stadtrat Urs Hunziker (blaues Hemd) beim Spaten- gelassen. Für die Organisation des Stadi- stich fürs Stadion im August 2015. Foto: zVg / Designpick onbetriebs gründete Aniello Fontana Mit-    

17.00 Zwinglikirche: Nachtklang- Stille in der Gegenwart Gottes Evang.-ref. Kirchgemeinden Gottesdienst mit Pfrn. Miriam (bitte Seiteneingang benutzen) Gehrke-Kötter. Musikalische Donnerstag, 7. April www.ref-sh.ch/kirchgemeinden/ Gestaltung: Chor «Vocalissimo» 12.15 Buchthalen: Mittagstisch unter der Leitung von Daniela im HofAckerZentrum David Stadt Schaffhausen 14.00 Zwinglikirche: Lismergruppe Dienstag, 5. April Samstag, 2. April 14.00 Buchthalen: Malkurs 07.15 St. Johann-Münster: 18.45 St. Johann-Münster: Tho- im HofAckerZentrum Meditation im St. Johann masmesse im Münster. Thema Freitag, 8. April «heilig heute». Mitwirkende: 07.45 Buchthalen: Besinnung am Morgen in der Kirche 17.00 Zwinglikirche: Jetzt rockts! Bettina Bussinger, Museum zu Pfrn. Miriam Gehrke-Kötter Allerheiligen; Bruder Christoph 14.00 Steig: Malkurs, 14–16 Uhr, im Pavillon. Auskunft: 19.30 Steig: «Chillout»-Jugendtreff, Maria, Franziskaner Inseli Werd; 19.30–22.00 Uhr, im Pavillon Rainbowchor Buchberg-Rüdlin- [email protected] gen, Ltg. Cliff Agard. Thomas- 14.30 Zwinglikirche: Spielnachmittag Samstag, 9. April messe-Team 14.30 St. Johann-Münster: Lesekreis 10.00 Zwinglikirche: Jetzt rockts! Pfrn. Miriam Gehrke-Kötter Sonntag, 3. April im Saal Chirchgmeindhuus Ochseschüür 20.00 St. Johann-Münster: Ökume- 09.30 Buchthalen: Gottesdienst mit nische Taizé-Feier zum Weltju- Professor Erich Bryner, Pre- Mittwoch, 6. April gendtag im Münster. Jugend- digttext: 1. Kor. 13,13 «Glaube, 14.00 St. Johann-Münster: Arche- liche aus der ganzen Schweiz Hoffnung, Liebe» Spiel- und Geschichtennachmit- feiern zusammen mit zwei tag im Hofmeisterhuus Niklau- 09.30 Steig: Gottesdienst mit Pfr. Frères aus Taizé einen Gottes- sen, Eichenstrasse 37. Martin Baumgartner und dem dienst. Vikar Roger Brunner, Anmeldung 052 624 39 42, Jodelklub Tannhütte, Henggart. Pfrn. Beatrice Heieck-Vögelin Predigt über die Liebe in [email protected] 1. Mose 2, 4b-25. Anschlies- 14.00 Zwinglikirche: Palliative-Café. Schaffhausen-Herblingen send Apéro. Fahrdienst Thema: «Was ich schon immer Sonntag, 3. April 10.15 St. Johann-Münster: Gottes- über Palliative Care wissen dienst im St. Johann mit Pfr. wollte?» Zu Gast: Elisabeth 10.00 Gottesdienst Heinz Brauchart «Wie neuge- Fankhauser, dipl. Pflegefachfrau boren» – Predigt zu Joh. 20, Palliative Care und Vorstands- Christkatholische Kirche 19–29. Taufe von Paul und Leon mitglied von palliative zh+sh Schoch und Verabschiedung und im Verein Palliative Care St.-Anna-Kapelle beim Münster von Sozialdiakonin Ursula Winterthur www.christkatholisch.ch/schaffhausen Schwarb. Anschliessend Apéro; 14.30 Steig: Mittwochs-Café, 14.30– Chinderhüeti 17.00 Uhr, im Steigsaal Sonntag, 3. April 10.45 Buchthalen: Jugendgottes- 19.30 St. Johann-Münster: Kontem- 09.30 Wortgottesdienst mit Musik dienst plation im Münster: Übung der (Orgel: David Stamm)

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te März die Stadion Schaffhausen AG. Ge- Franken, und für Stehplätze, die es im Und was passiert, wenn die Finanzie- schäftsführer des neuen Unternehmens neuen Stadion sowieso nicht mehr geben rung, ob beim Mantel oder beim Stadion ist Fabio Lenzlinger, ein adrett geklei- wird, bezahlt man 15 Franken. Auch der selbst, schieflaufen sollte? Müsste die deter 32-Jähriger, der zuvor an der Uni- Blick zum FC Wil, der im Sommer 2013 Stadt in die Bresche springen? «Wenn die versität St. Gallen (HSG) gearbeitet hat. in ein neues Stadion einzog, rechtfertigt Betreiberin in Konkurs gehen sollte», er- Dort promovierte er mit der Doktorar- den von Fontana budgetierten Zuschau- widert Stadtpräsident Peter Neukomm beit «Führung von Hochleistungsteams erboom nicht: Besuchten zwischen 2010 (SP), «ist die Stadt grundsätzlich zu gar – am Beispiel des professionellen Fuss- und 2013 durchschnittlich 1'078 Fans ein nichts verpflichtet.» Es sei ein privates balls». Er habe bereits für zwei Vereine in Spiel, waren es in der ersten Saison im Projekt auf privatem Land. der Bundesliga und der Super League ge- neuen Stadion 1'419. arbeitet, wie er sagt. Deren Namen will er Als Fabio Lenzlinger von Fontanas gros- Fans: «Wir wollen Stehplätze» aber nicht verraten. ser Vision hört, relativiert er. Man habe Dass es im Lipo-Park nur noch Sitzplätze Lenzlinger ist verantwortlich für die Fi- die Zahlen gemeinsam nochmals über- geben wird, stösst den Fans sauer auf – nanzierung des Stadionbetriebs. Dank dacht, weshalb man zurzeit rund 2'000 nicht nur, weil man höhere Ticketpreise Lipo, der sich das Namenssponsoring um Zuschauer pro Spiel in der Challenge befürchtet. «In der Kurve muss man ste- die 300'000 Franken pro Saison kosten League budgetiere. Und die 30 Franken hen können», sagt Christian Loosli, Fan- lässt, sind erste Erträge garantiert. Und pro Platz seien ein Durchschnittswert. beauftragter des FC Schaffhausen. «Wir der FC Schaffhausen soll als Mieter eine «Das konkrete Pricing haben wir noch wollen unbedingt Stehplätze.» Das An- «vernünftige Pauschale» (Fontana) 3be- nicht. Aber auf der Haupttribüne wird liegen habe man auch schon bei Aniel- zahlen – der Verein ist also nicht an den der Preis über 30 Franken liegen, in der lo Fontana platziert. Doch offenbar stiess Ticketeinnahmen beteiligt. Doch über- Kurve vielleicht etwas darunter.» Zudem man dort auf taube Ohren: Die Fans hät- haupt: Wie hoch fallen diese aus? rechnet Lenzlinger mit 200 besetzten ten «in keinster Weise» Opposition gegen In dieser Hinsicht liess Aniello Fontana VIP-Plätzen, die zwischen 200 und 400 die Sitzplätze ergriffen, sagt der Vereins- mit einem enorm ambitionierten Plan Franken kosten sollen. Wie stark der Ge- präsident. aufhorchen, demgemäss durchschnitt- samtertrag zunehmen werde, könne man Auch die markante Preiserhöhung be- lich 2'500 Fans ein Spiel im Lipo-Park be- noch nicht beurteilen. reitet Christian Loosli Sorgen. Er befürch- suchen würden – bei Eintrittspreisen von «20 Spiele in 365 Tagen reichen natür- tet sogar, dass noch weniger Leute als 30 Franken. lich nicht für die Finanzierung des Stadi- heute die Spiele des FCS besuchen. «20 ons», meint Lenzlinger. Deshalb ist er zur- Franken wären okay im neuen Stadion», Knapp 1'300 Nasen zeit auf der Suche nach weiteren Einnah- wiegt er ab, «aber 30 wären gar heftig.» Zum Vergleich: Letzte Saison pilgerten mequellen fürs Stadion, seien es nun Wer- Und Preise, die «deutlich über 30 Fran- im Schnitt 1'294 Leute an ein FCS-Heim- bebanden, Events oder Catering. «Jeder ken» liegen, seien gerade für Familien spiel. Sitzplätze kosten gegenwärtig 25 Winkel könnte ja vermarktet werden.» viel zu viel.

Arbeiter der Firma Methabau, die Bauherrin und Investorin zugleich ist, auf der Baustelle im Herblingertal. Foto: Peter Pfister 6 Stadt Donnerstag, 31. März 2016

Abstimmung Schulhaus Breite: Zwei Projekte rivalisieren sich stark Der Krach ums Schulhaus

Am 17. April wird über den Erweiterungsbau des Schulhauses Breite abgestimmt. Das Projekt SHED wird von Stadtrat und Mitte-Links favorisiert. Die Bürgerlichen setzen auf die Variante SOL.

Die Schulanlage Breite heute: Kinder spielen in der grossen Pause bei den Containern, in denen jahrelang der Unterricht erteilt wurde. Nach dem 17. April dürfte sich das ändern. Foto: Peter Pfister

Bea Hauser städtischen Baufachleute vom Hochbau- pause das Schulhaus verlassen und bewe- amt eine Variante mit einem Holzbau gen sich an der frischen Luft», pries Tho- Am 23. Februar hat der Grosse Stadtrat ausarbeiten. Kostenpunkt: gut 10 Millio- mas Hauser das SOL-Projekt an. die Vorlage für den Erweiterungsbau der nen Franken. (siehe Kasten auf Seite 7) Schulanlage Breite mit zwei möglichen «Holz statt Beton», wie Grossstadtrat Tho- Eine Breitseite gegen SOL Ausführungsvarianten gutgeheissen. mas Hauser an der Medienorientierung Diese Woche nun stellte eine grosse Grup- Warum zwei? Die Geschichte der Erwei- des bürgerlichen SOL-Komitees sagte. Das pe von SP-, EVP-, CVP-, GLP- und AL-Vertre- terung des Schulhauses Breite ist lange, Projekt des Stadtrats heisst mittlerweile terinnen und -Vertretern ihre Argumente schon in den 1970er-Jahren wurde davon SHED, weil das Gebäude ein Shed-Dach für das Projekt SHED vor. Stadtschulrats- gesprochen. Vor zehn Jahren gab es dann haben soll. präsidentin Katrin Huber (SP), Schulrätin wieder einen Anlauf, aber erst 2012 legte Die Gegner von SHED meinen, ihr SOL- Nathalie Zumstein (CVP), Rainer Schmi- der Stadtrat dem städtischen Parlament Projekt sei eine Modul-Bauweise und bie- dig (EVP), René Schmidt (GLP), Jeanette eine Vorlage auf die Pulte. Kostenpunkt: te praktisch dasselbe Raumangebot wie Grüninger (SP) und Bea Will (AL) sitzen 12,5 Millionen Franken, «gebundene Kos- im SHED-Projekt. Das Baumaterial Holz alle für ihre Parteien im Grossen Stadt- ten können keine geltend gemacht wer- stamme aus der Region und zeige heute rat. Anwesend waren auch zwei Lehrerin- den», schreibt der Stadtrat. die gleiche Lebensdauer wie die her- nen aus der Schulanlage Breite, Marlies Der Grosse Stadtrat fand die 12,5 Mil- kömmliche Betonbauweise. Auf den Ab- Hauff und Karin Neukomm. Sie schos- lionen Franken zu teuer und schickte das bruch des Hauswarttraktes könne ver- sen aus vollen Rohren gegen das Pro- Geschäft in die Fachkommission Bau, Pla- zichtet werden. Und nicht zuletzt liege jekt SOL. Grossstadträtin Nathalie Zum- nung, Verkehr, Umwelt und Sicherheit die Lokalität für die Tagesstruktur aus- stein erklärte, SOL, mit aus fixen Modu- zurück. Deren Präsident Edgar Zehnder serhalb des Schulhauses. «Die Schülerin- len vorgefertigten Bauten, sei in der An- gehört der SVP an, und Zehnder liess die nen und Schüler müssen in der Mittags- fangsinvestition tatsächlich billiger, aber Donnerstag, 31. März 2016 Stadt 7

Im Schulhaus Kirchhofplatz ist zurzeit im zweiten Stock eine kleine Ausstellung mit den Plänen beider Projekte zu sehen. Die «Schaffhauser Nachrichten» befrag- ten Anfang März die beiden Architekten Roland Hofer und Christian Wäckerlin, die keinen guten Faden am Projekt SOL liessen. Im Interview sagte Wäckerlin im Hinblick auf die kostengünstigere Vari- ante SOL, dass die Zusatzrunde mit allen Leistungen des Hochbauamts wohl deut- lich mehr gekostet habe als die 81'000 Franken, welche der Grosse Stadtrat An- fang 2015 für den Beizug eines externen Planungsbüros bewilligt hatte.

Das Kosten-Wirrwarr Die Variante SHED soll gut 12,5 Millionen kosten. Das Projekt SOL entstand überhaupt mit schliesslich insgesamt sechs Bauten ist daher kein Alternativprojekt für uns nur, weil eine Mehrheit des Grossen und zwei Pausenplätzen werde der Schul- Lehrerinnen und Lehrer», sagte Karin Stadtrats SHED für zu teuer hielt. betrieb komplizierter, unübersichtlicher Neukomm. GLP-Grossstadtrat René Doch wie viel günstiger ist SOL? Wer und personalintensiver. Zudem würden Schmidt erklärte, das Ziel des Pro-SHED- das wissen will, stösst auf drei sich kreative Teams Stauraum für Bühnenbil- Komitees sei, dass sich die Bevölkerung widersprechende Zahlen. der, Theaterrequisiten, Bastel- und Werk- aufgrund von Nutzwertvergleichen eine Auf den Abstimmungsplakaten material brauchen. Das Projekt SOL habe, fundierte Meinung bilden und darauf der SOL-Befürworter ist ein verän- so Nathalie Zumstein, 73 Quadratmeter abgestützt entscheiden könne, dass derter Stimmzettel zu sehen, laut Lagerraum, das Projekt SHED hingegen SHED die richtige und vorteilhafte dem SHED 12,562 Millionen Franken 530 Quadratmeter. Abschliessend meinte Schulhausvariante sei. «Schulhäuser kostet, SOL nur 8,99 Millionen. Das sie: «Wer den Betrieb einer Primarschule werden nicht für eine Generation ge- ist zwar nicht ganz falsch, aber nur etwas genauer kennt, wird für die Varian- baut», so René Schmidt. AL-Grossstadt- die halbe Wahrheit. Die Gesamtkos- te SHED stimmen.» rätin Bea Will staunte immer noch, dass ten für SOL belaufen sich laut Vorla- Die beiden Lehrerinnen Marlies Hauff die Diskussionen rund um einen Erneu- ge auf 10,072 Millionen Franken, bei und Karin Neukomm kritisierten die fal- erungsbau für das Schulhaus Breite ihre der Differenz von gut einer Million sche Beleuchtungssituation beim Pro- ganze erste Legislaturperiode gedauert Franken handelt es sich um gebun- jekt SOL. «Es missachtet die Grundbe- habe. Ihr gefalle, dass die aus- dene Ausgaben, welche von der dürfnisse der Primarschulkinder nach serschulische Betreuung im neuen Bau Stimmbevölkerung nicht bewilligt ausreichendem natürlichem Licht und direkt integriert sei. werden müssen – der offizielle Stimmzettel macht dies im Gegen- satz zum Pro-SOL-Plakat transparent. Hingegen trägt das Abstimmungs- magazin weiter zur Verwirrung bei. In der «Kurzfassung» zur Abstim- mung über die Erweiterung der Schulanlage Breite kommt für die Kosten von SOL eine dritte Zahl ins Spiel, die sich weder mit den Ge- samtkosten noch mit den Kosten ohne gebundene Ausgaben deckt: 9,972 Millionen Franken. Dabei handle es sich schlicht um einen Fehler, gibt der Präsident des Gros- sen Stadtrats Martin Egger (FDP) zu. Richtig und vergleichbar sind die Gesamtkosten, die im Abstimmungs- magazin auf Seite 12 zu finden sind: 12,562 Millionen Franken für SHED, 10,072 Millionen für SOL. (mg.) Die «Sparvariante» SOL für gut 10 Millionen Franken ist aus Holz. Visualisierungen: zVg 8 Zuschriften Donnerstag, 31. März 2016

zen Sie Angela. Helfen Sie mit setzt sie sich für ein professio- Shed oder Sol? Shed! und schreiben Sie Angela Pen- nelles Umfeld mit Heilpädago- kov auf den Stimmzettel zur ginnen und Schulsozialarbei- Zur Abstimmung über die tion!). Aber – und jetzt kommt Ersatzwahl eines Mitglieds des tern ein, welches sowohl die Erweiterung des Schulhau- die Hauptkritik an «Sol» – alle Stadtschulrates! Lehrpersonen wie auch unsere ses Breite vom 17. April Schulzimmer und die Aula in Daniel Böhringer, Kinder entlastet und fördert. In der Breiteschule herrscht «Sol» sind gegen Nordwesten, Schaffhausen Damit alle am gesellschaftli- Raumnot. Nicht nur für den der sonnenabgekehrten Seite chen Leben teilhaben können. Unterricht, sondern auch für ausgerichtet! Bei «Sol» ist ledig- Sie setzt sich für Tagesschulen die schulergänzende Betreu- lich der Name Sonne, die Schü- Sie weiss, wovon ein und fördert so die Verein- ung der Kinder fehlen Zimmer. lerinnen und Schüler werden sie spricht barkeit von Beruf und Fami- Mit einem Neubau soll endlich wohl das ganze Jahr über un- lie für beide Geschlechter. Die genügend Platz geschaffen ter Kunstlicht lernen. Angela Penkov hat schon beim heutigen gesellschaftlichen werden. Darin herrscht zum Es sind in den letzten Jah- ersten Wahlgang für den Stadt- Herausforderungen erfordern Glück weitgehend Einigkeit. ren in anderen Schweizer schulrat das absolute Mehr bei- eine aktive und professionelle Die Meinungen gehen ledig- Städten viele gut durchdachte nahe erreicht. Damit wurde ge- Hand, welche Angela Penkov lich bei den beiden vorgelegten und gegen Süden ausgerichte- würdigt, dass sie sich für die anbieten kann. Deshalb wäh- Varianten auseinander. «Shed» te Schulpavillons gebaut wor- Lebensqualität von Familien le ich Angela Penkov in den ist ein richtiges Schulhaus, gut den. «Sol» gehört leider nicht in der Stadt Schaffhausen ein- Stadtschulrat. belichtet, die Räume sind sinn- zu dieser Kategorie. Zwar gut setzt, für die Vereinbarkeit von Fabian Berger, voll angeordnet, sehr kompakt gemeint, aber gänzlich miss- Beruf und Familie, für attrak- Schaffhausen und damit landsparend. «Sol» lungen! «Sol» realisieren hies- tive Schulen, für die Verbesse- besteht aus zwei pavillonarti- se am falschen Ort sparen. rung von Kinderspielplätzen. gen Häusern: schmale Korrido- «Shed» ist teurer, dafür gut Auch bei ihrem Engagement Eine mit Wissen re, weite Wege, grösserer Land- gestaltet und bietet viel mehr für Frauenanliegen erlebe ich und Erfahrung verbrauch. Lebensqualität – ein richtiges sie als umsichtig, konsensfä- «Sol» ist mit gut 10 Millionen Schulhaus halt. hig und souverän. Um zwi- Wir müssen unsere Schulen Franken knapp 2,5 Millionen Darum: Ja zur Erweiterung schen den verschiedenen Be- weder vermarkten noch ver- Franken günstiger als «Shed» der Schulanlage Breite und Ja dürfnissen der Akteure des kaufen. Wir brauchen eine (auf den Plakaten des «Sol»-Ko- zum Projekt «Shed». Schulsystems zu vermitteln, Person, die sich aktiv für eine mitees steht 8,9 Millionen Fran- Werner Bächtold, braucht es, neben profunden zukunftsgerichtete Schule ein- ken, eine dreiste Fehlinforma- Schaffhausen Kenntnissen des Schulalltags, setzt. Eine Person, die sich für genau diese Eigenschaften. Da Spielplätze, ausserschulische sie die Sichtweise von Lehre- Betreuung und für die Anlie- Zur Wahl in den Stadt- Angela Penkov ist die Stadt- rInnen, Schulleitung und El- gen der Lehrpersonen, Kinder schulrat vom 17. April schulrätin meines Vertrauens. tern kennt, ist sie fähig, eine und Eltern einsetzt. Angela Daran kann auch das frische konstruktive Zusammenarbeit Penkov erfüllt diese Anforde- Penkov – trotz Gemüse im Vordergrund des zwischen Stadtschulrat, Schul- rungen. Sie leitete das Linden- frischem Gemüse Plakates von Kirsten Brähler hausteam und Eltern zu för- forum durch eine schwierige nichts ändern. dern. Zeit, sie hat sich aktiv für Spiel- Die bürgerliche Alternative zu Anna Bühler, Schaffhausen Deshalb gehört Angela Pen- platzaktionen eingesetzt und Angela Penkov ist nicht über- kov in den Stadtschulrat. wird sich auch als Stadtschul- zeugend. Kirsten Brähler, Lei- Barbara Wanner, rätin bestens bewähren. terin Verkauf und Marketing Jung, engagiert, Schaffhausen Aufgrund meiner langjäh- eines Biotechnologieunterneh- kompetent rigen Tätigkeit als Hortleite- mens, in der Rolle der Stadt- rin und Lehrperson in Zürich schulrätin? Das ist eine wenig Für den vakanten Sitz im Stadt- Penkov kennt kenne ich den Schulalltag mit ansprechende Vorstellung. schulrat bewirbt sich eine jun- die Probleme Schulleitungen und Tages- Privatwirtschaftlich erprob- ge, engagierte und kompeten- strukturen. Bei meiner Ar- te Führungsqualitäten sind in te Frau: Angela Penkov. Sie Angela Penkov ist als Lehrerin beit sehe ich die Vorteile die- dieser Position fehl am Platz. bringt die nötige Berufs- und und Co-Schulleiterin des Lin- ser Strukturen für die Eltern, Unsere Kinder brauchen ein Lebenserfahrung mit, um die- denforums die bessere Wahl das Personal und die Kinder. verständnisvolles Gegenüber, ses Amt hervorragend zu meis- als Kirsten Brähler – als Lei- Es ist höchste Zeit, dass sich das lebensnahe Problemlösun- tern. Diese Einschätzung teilte terin Verkauf und Marketing auch in Schaffhausen jemand gen findet und mutige Ideen offensichtlich auch ein Gross- ist Brähler nicht für den Stadt- mit Erfahrung, umfangrei- entwickelt. Ich bin überzeugt, teil der Schaffhauser Stadtbe- schulrat geeignet. chem Wissen und Können für dass Angela Penkov durch ihre völkerung: Nur um läppische Angela Penkov hingegen unsere Volksschule engagiert. Erfahrung als Lehrerin, stell- 104 Stimmen verpasste Ange- kennt die Probleme und An- Ich wähle Angela Penkov in vertretende Schulleiterin und la Penkov im ersten Wahlgang liegen der Lehrerinnen und den Stadtschulrat. Mutter die Richtige dafür ist. das absolute Mehr. Unterstüt- Lehrer aus nächster Nähe. So Christina Lang, Schaffhausen Donnerstag, 31. März 2016 Wochengespräch 9

Atommüllendlager gesucht: Der Zürcher Geologe Marcos Buser kritisiert Nagra und BFE «Die Atomlobby ist zu stark»

bin nicht wirtschaftsfeindlich. Aber eine Wirtschaft, die sich selbst schadet, indem sie die Umwelt mitbelastet und Risiken schafft, die gesellschaftlich nicht mehr zu bewältigen sind, ist keine gute Wirtschaft.

Gerade im Bereich der Sicherheit be- tonen die Behörden stets, dass diese oberste Priorität habe. Vor kurzem hat die Nagra seismische Messun- gen in der Umgebung des Standorts im Zürcher Weinland durchgeführt. Aber nicht vollständig. In Jestetten konnte nicht gemessen werden, weil die Gemeinde keine Einwilligung gab. Was bedeutet das für die Sicher- heit des Standorts im Weinland? Die Karte der Nagra zeigt es: Ein wichti- ger Teil des Untersuchungsgebiets konnte nun nicht vermessen werden. Dabei wäre das wichtig gewesen, diese auf Schweizer Gebiet sich fortsetzende deutsche Ein- buchtung zu untersuchen. Ich verstehe das BFE nicht, warum Jestetten nicht ins Boot geholt wurde. Denn gegen den Wi- derstand der Bevölkerung kann man in einem demokratischen Staat kein Atom- müllendlager bauen. Das kann man in ei- Marcos Buser sagt: «Das BFE knickt immer wieder ein.» Fotos: Peter Pfister ner Diktatur, aber nicht in einer Demo- kratie. Was im Moment geschieht, ist eine Jimmy Sauter Auf der einen Seite gibt es also eine starke Zwängerei gewisser Interessensverbände, Industrie und auf der anderen Seite einen az Marcos Buser, Sie sind der schärfs- schwachen Staat. Das führt zu einem Un- te Kritiker der Nagra und des Bundes- gleichgewicht, das ungesund ist, wie ent- Der Fall Jestetten amts für Energie (BFE), wenn es um sprechende Analysen von Sozialwissen- die Suche nach einem Atommüllend- schaftlern und Nuklearexperten zeigen. Am 25. Februar hat die Nagra – die lager geht. Fühlen Sie sich als einzel- Darin besteht das Grundproblem. Es geht nationale Genossenschaft für die ner Widerstandskämpfer, als Gallier? also nicht darum, wer die Guten und wer Lagerung radioaktiver Abfälle (Ge- Marcos Buser Nein. Ich betrachte mich die Bösen sind. Sondern darum, ob die Ar- nossenschafter sind unter anderem als Wissenschaftler, der versucht, die Ar- beiten korrekt erledigt werden. die Stromkonzerne BKW, Alpiq und beit aller am Prozess Beteiligten zu hin- Axpo) – die seismischen Messungen terfragen. So wie das jeder tun sollte, der Welche Fehler sind konkret passiert? um den möglichen Atommüllendla- Wissenschaft betreibt. Ich liefere Erklä- Ich würde nicht von Fehlern sprechen, ger-Standort im Zürcher Weinland rungen, warum zwischen der Nagra und sondern von Missständen. Die staatlichen abgeschlossen. Ursprünglich wollte dem BFE einiges schiefläuft. Und die pas- Behörden müssten für den Schutz von die Nagra dabei auch in Jestetten mes- sen einigen Institutionen nicht. Mensch und Umwelt einstehen. Aber weil sen. Die Gemeinde liegt nur wenige sie zu schwach sind, können sie der Atom- hundert Meter vom geplanten Stand- Warum nicht? industrie nicht sagen, wo es langgeht. Vor ort entfernt. Jestetten lässt Messun- Der Staat hat sich in Sachen Atomener- allem im Bereich der Sicherheit. Das BFE gen aber erst zu, wenn es einen Sitz gie immer aus der Verantwortung gezo- knickt bei solchen Themen immer wie- in der Leitungsgruppe der Regional- gen. Er hat der Atomindustrie bewusst er- der ein. Darum kann die Atomindust- konferenz Zürich-Nordost erhält (sie- laubt, sich selbst zu regulieren, und hat rie letztendlich ihre Interessen durchset- he «az» vom 28. Januar 2016). Diesen den Konzernen nur noch über die Schul- zen, unabhängig davon, ob diese der Be- hat es bis jetzt nicht bekommen. (js.) ter geschaut. Nicht nur in der Schweiz. völkerung schaden oder nicht. Ich selbst 10 Wochengespräch Donnerstag, 31. März 2016

das Endlager dort durchzusetzen, wo sie es wollen, statt die Bevölkerung mitein- zubeziehen, wie das in vielen angelsäch- sischen Ländern der Fall ist. Andernorts wird auf Freiwilligkeit gesetzt. Aber da- für muss man der Bevölkerung Mitspra- cherechte geben. Ohne geht es nicht.

Das Schweizer Stimmvolk wird am Ende über das Endlager abstimmen können, nicht aber die Jestetter ...... Solange die betroffene Bevölkerung nichts sagen kann, geht der Prozess zur Suche nach einem Atommüllendlager nicht auf. Dieses Endlager wird Zehn- tausende von Jahren sicher sein müs- sen. Glauben Sie ja nicht, dass die Lan- desgrenzen in dieser Zeit so bleiben wer- den, wie sie gegenwärtig sind. Allein in den letzten eintausend Jahren haben sich die Grenzen ja auch mehrfach verscho- ben. Dass die Jestetter nicht mit einbezo- gen werden, ist ein grober strategischer Fehler. Dieser schadet der Glaubwürdig- keit des Partizipationsprozesses. «Dass die Jestetter nicht miteinbezogen werden, schadet dem Prozess.» Sie haben den angelsächsischen Raum erwähnt, wo die Endlagersuche an- net. Erst nachdem sich Gemeinden gemel- ri als sehr viel schlechter bewerten als die ders aufgegleist ist. Wie funktioniert det haben, wurde der Untergrund unter- beiden anderen. Grundsätzlich muss man das dort? sucht. Das ist ein völlig anderes Verfah- aber sagen, dass es unter dem Aspekt der In Kanada, Grossbritannien und auch in ren als hier in der Sicherheit in der Schweden haben die Behörden gemerkt, Schweiz. Ausser- ganzen Schweiz dass es ohne Freiwilligkeit nicht geht. Sie dem muss die Be- «Die Experten haben kein sehr attrakti- haben darum zuerst nach Gemeinden ge- völkerung auch sich schon oft geirrt» ves Gebiet für ein sucht, die grundsätzlich bereit wären, ein zu Sicherheitsfra- Atommüllendlager Endlager zu übernehmen. Unabhängig da- gen miteinbezogen für hochradioak- von, ob sich die Geologie vor Ort dazu eig- werden. Die Experten haben sich in der tive Abfälle gibt. Dessen müssen wir uns Vergangenheit schon so oft geirrt. War- bewusst sein. Beispielsweise plant Frank- um soll die betroffene Bevölkerung nicht reich ein Endlager im so genannten Pariser Marcos Buser auch etwas zur Sicherheit sagen? Becken, im Nordosten des Landes. Unsere und die dortigen Bedingungen – das sind Der 66-jährige Geologe und Sozial- Die Nagra hat sich vor einem Jahr zwei verschiedene Welten. Das Gestein bei wissenschaftler ist seit über 40 Jah- dazu entschieden, nur noch die bei- uns, der Opalinuston, ist zwar geeignet, ren auf dem Gebiet der Kernener- den Standorte Bözberg (Aargau) und aber bei uns sind die tektonischen Bedin- gie und der Entsorgung radioakti- Zürcher Weinland weiter zu ver- gungen einfach problematisch. ver Abfälle tätig. Von 2008 bis 2012 folgen. Nun könnte aber auch der war er Mitglied der Eidgenössischen Standort Nördlich Lägern bei Eglisau Die Nagra sagt aber, grundsätzlich Kommission für nukleare Sicherheit. wieder ins Spiel kommen. Zumindest seien alle sechs ursprünglich vorge- Dann trat er aus der Kommission aus fordern das die Kantone. sehenen Standorte geeignet. und kritisierte den «Filz» zwischen Ja, das wird passieren. Ich denke, dass sich Für die schwach- und mittelradioakti- der Nagra und der Atomaufsichtsbe- die Kantone durchsetzen werden. Dies ven Abfälle – wenn sie entsprechend hörde ENSI. Noch im gleichen Jahr würde dem Prozess wieder Glaubwürdig- konditioniert sind – dürfte ein Endla- machte er die so genannte «Akten- keit geben. Sie erinnern sich vielleicht da- ger in der Schweiz möglich sein, da sind notiz AN11-711» der Nagra publik. ran, dass die Nagra bereits 2012 den Plan sich die meisten Fachleute einig. Ob die Darin rechnete die Nagra bereits da- hatte, nur den Bözberg und das Weinland Standortqualitäten für die hochradioak- mit, dass nur die beiden Standorte als Standorte weiter zu verfolgen. Nun zei- tiven Abfälle reichen, steht in den Ster- Bözberg und Zürcher Weinland für gen Gutachten der Kantone, dass es sehr nen. Man darf aber auf keinen Fall aus ein Atommüllendlager in Frage kom- viele offene Fragen gibt und die Einengung Gründen der Wirtschaftlichkeit und der men. (js.) auf zwei Standorte verfrüht war. Man kann Idee, zwingend im Inland ein Lager zu er- den Standort Nördlich Lägern nicht a prio- stellen, einfach eins bauen. Sonst könn- Donnerstag, 31. März 2016 Wochengespräch 11

te sich für die künftigen Generationen in Im vorgesehenen Fonds für die Still- Pianisten in einem schummrigen Lokal», 500 oder 1000 Jahren ein nukleares Köl- legung der AKW und die Entsorgung und ich muss sagen, genau so ist es. Die- liken wiederholen (Anmerkung der «az»: des Atommülls fehlt noch viel Geld. se Art von Lobbyismus ist unehrlich und In Kölliken AG wurde vor 40 Jahren Gift- Nun sind die Stromkonzerne Alpiq unethisch. Dass das Papier den Weg an die müll vergraben). und Axpo, die dieses Geld zahlen Öffentlichkeit fand, war meiner Meinung sollten, in der Krise. Wer bezahlt am nach Absicht. In den 90er-Jahren wollte die Nagra Schluss für das Endlager? das Atommüllendlager im Wellen- Das ist so, im Fonds fehlt sehr viel Geld. Absicht von wem? berg (Nidwalden) bauen. Jetzt ist die- Man hat die Rückstellungspflicht massiv Das Papier wurde ja intern gestreut, si- ser Ort vom Tisch. Warum? unterschätzt. Ausserdem wurde der Ent- cher hatte der Verwaltungsrat davon An diesem Beispiel zeigt sich, dass sich sorgungsfonds erst 30 Jahre nach Inbe- Kenntnis, möglicherweise auch Politi- die Expertenmeinung innerhalb von we- triebnahme des ersten AKW eingerichtet. ker. Und irgendwo gab es ein Leck. Der nigen Jahren völlig wandeln kann. Der Es fehlt an Geld für Autor hatte sicher Standort ist wissenschaftlich nicht mehr die Stilllegung und nicht gedacht, dass haltbar. Entsorgung. Nun «Sonst wird es gewal- dieses Papier pub- wackelt die Alpiq tige Probleme geben» lik wird. Vielleicht Mehrmals hat die Nidwaldner Bevöl- und bei der Axpo erfahren wir spä- kerung gegen ein Atommüllendlager sucht man nach ter mal, was da ge- im Wellenberg gestimmt. Lohnt sich neuen Lösungen. Die Kantone dürften die nau lief. Klar ist, sobald viele Leute solch politischer Widerstand? Verantwortung und die finanziellen Risi- brisante Informationen haben, steigt die Dieser Widerstand war entscheidend, ken auslagern. Sollte es tatsächlich zum Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwo ein um das Projekt zu kippen. Das war in der Crash kommen, bleibt die Rechnung am Leck gibt. damaligen Situation möglich, weil die Bund hängen. Standortkantone ihre Einwilligung zum Kommen wir zurück zur Endlager- Projekt geben mussten. Heute gilt dies Anfang März publizierte die «Basler suche: AKW-Kritiker wollen den Bau nicht mehr. Zeitung» ein Alpiq-Papier, das von eines Endlagers verzögern, weil sie Lobbyisten entworfen wurde. Dieses befürchten, wenn das Endlager erst Spielen die Kosten für die Nagra eine Papier sieht vor, dass die Stromkun- einmal steht, werde weiter Atom- Rolle? den deutlich höhere Preise bezah- müll produziert. Sicher, weil die Nagra den Betreibern der len sollen, damit die Alpiq wieder Wir haben nun seit fast 50 Jahren AKW. Atomkraftwerke Rechenschaft schuldet. schwarze Zahlen schreibt. Was hal- Und es ist immer noch keine Lösung in In diesem Sinn verfolgt die Nagra eine ten Sie davon? Sicht. Ausserdem dauert es bestimmt Strategie mit möglichst tiefen Kosten. Bei- Mich hat schockiert, wie diese Lobbyisten nochmals 20 oder 30 Jahre, bis ein Endla- spielsweise plant die Nagra im Innern des vorgehen. Dass sie nicht davor zurück- ger gebaut ist. Dann sind die AKW sicher Endlagers eine möglichst dichte Lagerung, scheuen, Gutachten bei hochangesehenen abgestellt. Wir müssen vorwärtsmachen. eine möglichst billige Lösung. Und auch Institutionen zu bestellen, um die öffentli- im Zusammenhang mit der Erschliessung che Meinung zu beeinflussen. Dominique Was schlagen Sie vor, wie sollte die des Lagers, also in Sachen Transportwege, Reber, der das Papier verfasst hat, sagte Suche nach dem Endlager aufgegleist verfolgt sie kostengünstige Lösungen. an einem Vortrag «Lobbyisten sind wie werden? Es braucht Reformen, vor allem beim Bund. Dort ist die Situation dramatisch, das sagen viele Leute hinter den Kulis- sen. Beim BFE mangelt es an Kompetenz, seine Führungsaufgabe wahrzunehmen, und diesen Platz nimmt die Nagra ein. Sie führt die Fäden im Hintergrund, und das darf nicht sein. Es bräuchte ein klei- nes, sehr kompetentes Team an der Spit- ze dieses Prozesses. Dieses Team könnte dann auch mit einer Gemeinde wie Jestet- ten verhandeln und ihr Mitspracherechte zugestehen.

Wird in Jestetten irgendwann noch gemessen werden? Ich gehe davon aus. Sonst fehlen wichti- ge Informationen, und das wird gewalti- ge Probleme geben. Zudem schliesst man jemanden aus, der eigentlich mitmachen 2012 referierte Marcos Buser in Schaffhausen – schon damals forderte er Reformen. will. Das ist unverständlich. 12 Porträt Donnerstag, 31. März 2016

Pionierin der modernen Didaktik: Primarlehrerin und Schulbuchautorin Ursula Hänggi 40 Jahre Unterricht der Zukunft

Ursula Hänggi feiert dieser Tage ihr 40-jähriges Jubiläum als Lehrerin an der Unterstufe im Steingut. Ihr Unterricht war und ist der Zeit immer um Jahre voraus, moderne Methoden führte sie auf eigene Faust ein.

Steingutschulhauses an. «Die erfahrene- ren Lehrer durfte ich am Anfang nicht duzen, und im Lehrerzimmer wurde noch geraucht», erinnert sie sich. Der Unterricht dieser Lehrergeneration wirk- te auf Hänggi schon damals altbacken, es sei ganz normal gewesen, jedes Jahr und mit jeder Klasse das Gleiche zu machen. Eigentlich wollte Ursula Hänggi nie eine «Unterstufentante» werden, aber die erste Stelle, die sie kriegte, war die einer Unter- stufenlehrerin (erste bis dritte Klasse) im Steingut. Das war vor 40 Jahren, und Ursu- la Hänggi unterrichtet bis heute Unterstu- fe im Steingut, seit 38 Jahren im gleichen Zimmer, und strahlt dabei schier unendli- che Begeisterung für ihren Beruf aus.

«Avantgarde» und «Pionierin» In den Achtzigerjahren holte sich Häng- gi in Dänemark neue Ideen für die Schul- raumgestaltung und entdeckte das Kon- zept des freien Arbeitens im Primarschul- unterricht. Ausserdem begeisterte sich Ursula Hänggi steht nicht gern am Lehrerpult. Fotos: Peter Pfister die Junglehrerin für die Methode «Lesen durch Schreiben», die seither das Lesen- Mattias Greuter mer verteilt. Etwa die Hälfte sitzt an den lernen in der Schule revolutioniert hat. kleinen Pulten, die anderen wuseln um- Und bereits Anfang der Neunzigerjahre Die Tür zum Schulzimmer steht offen. her oder arbeiten an einem der Compu- standen einige Computer in Ursula Häng- Das war schon vor 20 Jahren so, als der ter. Obwohl Hänggi gerade in das Arbeits- gis Schulzimmer, die sie aus eigener Ta- Schreibende täglich durch diese Tür ging, heft einer Schülerin blickt, weiss sie ge- sche bezahlt hatte. Heute stehen PCs in je- um bei Ursula Hänggi – unter anderem nau, wer wo gerade was tut. Sie über- dem Klassenzimmer, doch damals erntete – Schreiben zu lernen. Die Lehrerin, die blickt das scheinbare Chaos. «Ich will Hänggi Kritik vom Schulinspektor, der die demnächst ihr 40-jähriges Dienstjubi- nicht vor der Klasse stehen und über 20 Meinung vertrat, bevor die Schulkinder läum feiert, sitzt an einem Schülerpult, Köpfe hinweg sagen: Wir schlagen nun das Zehnfingersystem nicht beherrsch- das ihr im Stehen etwa bis zu den Knien das Lehrbuch auf Seite 75 auf», sagt sie. ten, seien die neuen Geräte im Unterricht reicht. Einige der Erstklässlerinnen und Viel lieber sitzt sie mittendrin, auf Au- fehl am Platz. Sie sei einfach immer etwa Erstklässler kommen mit Schreibübun- genhöhe mit den Kindern. Man sieht ihr zehn Jahre zu früh, sagte eine Schulprä- gen zu ihr, Hänggi korrigiert, gibt Tipps keineswegs an, dass sie in Rente gehen sidentin später über Ursula Hänggi, und oder neue Aufgaben. wird, wenn die heutigen Erstklässler als diese Aussage bezog sich nicht nur auf die Im Gespräch mit den Kindern hält sie ihre letzte Klasse von der Unter- in die Computer, sondern vor allem auch auf mo- den ihr eigenen Humor nicht zurück, ver- Mittelstufe übertreten. Der forschende, derne Unterrichtsformen wie Werkstatt- traut darauf, dass die Siebenjährigen analytische Blick hinter der schwarzen unterricht, Planarbeit oder die erwähnte auch mit Ironie oder einer sarkastischen Hornbrille hat die Jahrzehnte bestens Methode «Lesen durch Schreiben», welche Bemerkung umgehen können. «Gell, du überstanden. Hänggi auf eigene Faust einführte, lange hast nur ‹Wurm› statt ‹Käfer› geschrie- bevor sie zum Standard wurden. ben, weil du das Ä nicht magst», sagt sie Immer zehn Jahre zu früh Und was sagte die Schulbehörde dazu, zu einem Schüler. Dieser protestiert, aber Rückblick. 1976 schloss Ursula Häng- dass eine Lehrerin eine neue Didaktik sein Lachen offenbart, dass Hänggi recht gi das Lehrerseminar ab und nahm ihre entwickelte und umsetzte, ohne damit hat. Der Rest der Klasse ist über das Zim- erste Stelle im noch jungen Neubau des beauftragt worden zu sein? Meistens Donnerstag, 31. März 2016 Porträt 13

nichts. Ursula Hänggis Schulzimmer be- Was Hänggis Unterricht auszeichnet, vom Einkommen abziehen wollte, stellte findet sich im Keller am Ende eines Flurs, beschreibt Looser als das «Bereitstellen das Steueramt fest, dass keine andere was dort vor sich ging, habe die Behörde von Lernatmosphäre» und das «Vertrauen Lehrperson so hohe Abzüge geltend meist nicht mitgekriegt, ist Hänggi über- darauf, dass ein Kind von sich aus und aus machte. Hänggi wurde vorgeladen, um zeugt. In Pädagogenkreisen der ganzen Neugierde eine Lernbeziehung aufbaut». die Ausgaben zu erklären. Als das Steuer- Deutschschweiz und darüber hinaus Die Erinnerung des Schreibenden und der amt die Abzüge nicht durchgehen liess, wurde der Name Ursula Hänggi zum Be- Unterrichtsbesuch, der einer Zeitreise legte sie Beschwerde ein. Das Gericht griff, weil sie an Unis referierte und neue gleicht, geben Looser recht. Obwohl nie- kam zu einem Urteil, das viel über Häng- Lehrmittel schrieb. Doch in Schaffhau- mand zur Ruhe gerufen oder kontrolliert gis Verhältnis zum Beruf sagt: Die Schule sen wussten höchstens die Kollegen da- wird, sind alle Kinder mit einer Arbeit be- sei für sie offensichtlich auch ein Hobby, von. «An einer Weiterbildung sagte ein- schäftigt. Was sie wann machen, dürfen und für Hobbys könne man keine Abzü- mal jemand zu mir: Schau, da hat es Lehr- sie sich mehrheitlich selbst einteilen. ge geltend machen. Hänggi muss lachen, mittel, die jemand geschrieben hat, der als sie diese Anekdote erzählt, natürlich gleich heisst wie du», erzählt sie. Goethe in der dritten Klasse hat sie weiterhin aus eigener Tasche Ma- Einer, der sehr wohl mitkriegte, dass Besonders wichtig ist Ursula Hänggi das terial ins Schulzimmer geschleppt. Heute Ursula Hänggi den Unterricht nicht nur Vermitteln von Kultur. In den ersten drei stellt der Arbeitgeber zwei PCs, die restli- in ihrem eigenen, sondern über Lehrmit- Schuljahren lernen ihre Schützlinge meh- chen sechs, es sind bereits etwas ältere tel und Weiterbildungen auch in vielen rere Schriftsteller, Künstler und Kompo- Modelle, gehören Hänggi. anderen Klassenzimmern auf neue Wege nisten kennen. Mit einer dritten Klas- Die neuen Medien spielen im Unter- führte, ist Edi Looser. Ohne zu zögern, se hat sie kürzlich Goethes Zauberlehr- richt eine zentrale Rolle, und die Kinder vergleicht er ihren Einfluss auf die Schu- ling während mehreren Wochen spiele- lernen den sorgfältigen Umgang mit ih- le von heute mit demjenigen von Granden risch eingeführt und zum Schluss als Rap ren persönlichen Daten im Internet. Die der Pädagogik wie Jürg Jegge und Johann zur Aufführung gebracht. Zwanzig Kin- Klasse 1b hat sogar eine eigene Webseite, Heinrich Pestalozzi. der im Alter von neun oder zehn Jahren, auf der sich die Eltern über anstehende «Ursula Hänggi war immer die Avant- davon die deutliche Mehrheit mit Migra- Projekte informieren oder die im Unter- garde, sie ist eine Pionierin», sagt Looser, tionshintergrund, rezitierten auswendig richt entstandenen Kunstwerke anschau- Gründungsrektor der Pädagogischen Hoch- und mit Begeisterung das nicht eben ein- en können. Für die Kinder stehen spiele- schule, an der Hänggi in der Ausbildung fache Goethe-Gedicht – für die erfahrene rische Mathe- und Deutschübungen be- junger Lehrpersonen als Referentin wirkt. Didaktikerin «eine Sternstunde». reit, auch die Hausaufgaben werden auf «Sie hat sich in der Freizeit immer nach Die Schule ist für Ursula Hänggi weit www.steingut7.ch publiziert. neuen Methoden umgesehen und diese in mehr als ein Beruf, wie sogar einmal ein den Schulferien akribisch vorbereitet. Gerichtsurteil festhielt: Sie kaufte wie «Freilandhaltung» in der Schule Wenn wir über die Einführung von etwas erwähnt Computer und alle möglichen Die Antwort auf die Frage, was die Schule Neuem nachdachten und wissen wollten, Lehrmittel und Unterrichtshilfen aus ei- in Zukunft brauche, fällt Ursula Hänggi ob und wie das in der Praxis funktioniert, gener Tasche. Als sie diese Kosten als Be- leicht. «Ich fordere Freilandhaltung für haben wir immer Ursula gefragt.» rufsausgaben bei der Steuererklärung Schüler und Lehrer!» Über die Jahrzehn- te habe methodisch und didaktisch eine Öffnung stattgefunden, erklärt sie. Heu- te seien die Lehrpersonen durch einen ri- giden Stundenplan aber wieder stärker eingeschränkt. Die Qualifikationsbesu- che durch Behörden könnten gerade bei jungen Lehrerinnen und Lehrern Ängste auslösen, welche die Kreativität im Un- terricht hemmen. «Die heute gewünsch- te individuelle Behandlung der Schüle- rinnen und Schüler haben ich und an- dere Lehrkräfte meiner Genera tion im- mer gefordert. Aber das kann man doch nicht machen, wenn wir keine Freihei- ten haben!» Diese Freiheiten gelte es wieder zu er- kämpfen, sagt sie, auch an die Adresse von jungen Lehrpersonen. Und noch et- was anderes gibt sie jungen und angehen- den Lehrerinnen mit: «Ich verwende die- ses Wort sonst ungern und ich weiss auch nicht, ob man es in die Zeitung schreiben kann. Aber hier passt es: Schule ist ein- Ruft die Lehrerin mal aus, lachen die Kinder – sie verstehen Hänggis Humor. fach geil!» 14 Zuschriften Donnerstag, 31. März 2016

Zu den Abstimmungen len Konzernketten aus der Alt- Gewinn von 400'000 Franken Spardrucks für einige Politiker über die 4 Wohnraum- stadt vertrieben wird. Zahlba- pro Jahr. Richtig unverschämte das Verkaufen von städtischem Initiativen vom 17. April. re Mieten nützen dem Gewer- Eigentümer würden sogar noch Land das Rezept der Stunde zu be, darum 4 x Ja. mehr Rendite suchen. sein scheint, um die Staatsfi- Wahret einen Anna Naeff, Schaffhausen Und solche Gewinnmaxi- nanzen zu sanieren. Diese Rech- Realitätsbezug mierungen funktionieren am nung geht nicht auf, weil die besten, wenn die Konkurrenz Stadt ohne eigenes Land und Ich kann gut verstehen, wenn 4 x Ja zu Wohn- nicht vorhanden ist. Und genau ohne eigene Mietliegenschaf- bürgerliche Politikerinnen hausen deshalb wollen bestimmte Krei- ten schlussendlich keinen Spiel- und Politiker sich gegen alle se die Förderung von gemein- raum mehr für eine städtebau- vier Bodeninitiativen wehren, Es mag sein, dass trotz der nützigen Wohnungen mit allen liche Entwicklung hat. sind sie doch nicht im Sinne niedrigen Leerwohnungsquo- Mitteln – auch mit Polemik und Dem stellen sich gleich vier ihrer Klientel. Üblich ist auch te in Schaffhausen noch ein Unwahrheiten – verhindern! Initiativen entgegen. Nur schon von rechts bis links, dass Plaka- paar Wohnungen auf dem Die Liegenschaften der die Tatsache der Anhäufung te im Vorfeld von Abstimmun- Markt sind. Allerdings nur für Wohnbaugenossenschaften zeigt die Notwendigkeit einer gen mit griffigen Slogans für Einzelpersonen oder für begü- dürfen sich sehen lassen. Sie Korrektur in der Wohnbau- die eigene Meinung werben. terte Doppelverdiener ohne sind tadellos unterhalten, ver- und Bodenpolitik. Störend ist jedoch, wenn alle Kinder. Es fehlen Wohnungen fügen über Grünanlagen und Keine der Initiativen ist über- vier Initiativen in einen Topf für mittelständische Familien Kinderspielplätze. Zahlreiche rissen oder gar «sozialistisch», geworfen und mit Kommu- mit Kindern. Hier besteht drin- Mehrfamilienhäuser sind ener- wie uns die Gegner (wer immer nismus, Sozialismus, Platten- gender Handlungsbedarf. Dies getisch saniert und mit Solar- sie auch sein mögen – auf ihren bauten, Luxuswohnungen und umso mehr, als sich der Kan- anlagen nachgerüstet worden. Plakaten zeigen sie ihre Identi- dem Anlocken von Sozialhilfe- ton Schaffhausen stets als klei- Als engagierter Bürger und tät nicht) glauben machen wol- bezügern Stimmung gemacht nes Familienparadies bewirbt. Präsident der Eisenbahner- len. Es sind moderate Eingrif- wird. Auch Abstimmungswer- Denn wo sollen diese Famili- Wohnbaugenossenschaft emp- fe, die darauf abzielen, dass die bung sollte einen Realitätsbe- en ein Heim finden, wenn der fehle ich jedem Stimmbürger, Stadt Schaffhausen auch in Zu- zug wahren. dazu notwendige Wohnraum ein Ja zur Förderung des ge- kunft ein lebenswerter Wohn- Esther Leuthard, nicht zur Verfügung steht? Fa- meinnützigen Wohnungsbaus ort für viele Menschen und Schaffhausen milien sagen am 17. April 4 x in die Urne zu legen. nicht nur für Gutbetuchte ist. Ja! Werner Geel, Schaffhausen Manuela Bührer, Angela Penkov, Schaffhausen Das städtische Schaffhausen Gewerbe profitiert Die Stadt braucht Spielraum Das Stimmvolk Die Gegner behaupten, die Förderung zahlt ist differenziert städtischen Wohnraum-Initi- sich aus Mit 0,5 Prozent Leerwohnungs- ativen würden der Privatwirt- bestand ist auch in Schaffhau- Boden ist eine sehr knappe Res- schaft schaden – im Gegenteil. Eine gemeinnützige Wohnbau- sen das mühsame Suchen nach source. Wenn er einmal weg Wenn Land im Baurecht abge- genossenschaft hat in ihren Sta- bezahlbarem Wohnraum zur ist, ist er weg, und zwar für im- geben wird, entscheidet sich tuten die Vorgaben und Bedin- Tatsache geworden. Die meis- mer. Es ist kurzsichtig, diesen der Wettbewerb aufgrund der gungen des Bundesamtes für ten neu erstellten Wohnungen wertvollen Gestaltungsspiel- Qualität der eingereichten Pro- Wohnungswesen (BWO) zu er- sind entweder Wohneigentum raum nur zugunsten einmali- jekte. Die Stadt hat es also in füllen. Die Mietzinse müssen oder aber gehören zum obe- ger Gewinne zur Aufbesserung der Hand, den Zuschlag regio- zwingend auf der Grundla- ren Mietpreissegment. Für vie- der Stadtrechnung aus der nalen Bauträgerschaften zu er- ge der Kostenmiete berechnet le Menschen sind diese Angebo- Hand zu geben. Es ist mitnich- teilen, die das hiesige Bauge- werden. te nicht mehr bezahlbar. ten so, dass das Volk zu jedem werbe berücksichtigen statt Die Eisenbahner-Baugenos- Die Stadt selbst hat sich bis einzelnen Landverkauf be- fremder Generalunternehmer. senschaft Schaffhausen bietet anhin vergleichsweise beschei- fragt werden müsste, sondern Was die Initiativen von SP und familienfreundliche 4,5-Zim- den im Wohnungsmarkt en- nur dann, wenn ein entspre- Juso angeht, die auf zahlbare mer-Wohnungen für brutto gagiert. Die Förderung von ge- chendes Referendum ergrif- Mieten zielen, so ist es evident, 1'200 Franken an. Im Mietpreis meinnützigem Wohnraum und fen wird und zustande kommt. dass gerade das städtische Ge- sind alle Kosten enthalten. das Bereitstellen von günstigen Die Schaffhauser Stimmbevöl- werbe von diesen Projekten Ein privater Immobilienbe- Wohnungen würden aber hel- kerung hat bei den letzten Re- profitiert. Denn der Grund für sitzer würde die Mietzinse für fen, die Stadt demografisch gut ferenden über Landverkäufe das oft beklagte Lädelisterben unsere Wohnungen jedoch auf durchmischt zu halten, weil gezeigt, dass sie durchaus zu in der Altstadt liegt zuvorderst der Grundlage einer angemes- auch junge Familien und weni- einer differenzierten Betrach- in den steigenden Mietprei- senen Rendite berechnen. Bei ger gut verdienende Menschen tungsweise in der Lage ist. Des- sen, die sich das lokale Gewer- 15 bis 20 Prozent Rendite er- es sich leisten könnten, hier zu halb: Landverkäufe vors Volk! be kaum mehr leisten kann wirtschaftet er mit demselben wohnen. Hinzu kommt, dass Linda De Ventura, und deshalb von internationa- Immobilienportfolio so einen in Zeiten des vermeintlichen Schaffhausen ausgang.sh VOM 31. MÄRZ BIS 6. APRIL 2016 Knallbuntes Kuriositätenkabinett

Im künstlerischen Universum des Zeichnerduos «Milk+Wodka» wimmelt es von lustig-bizarren Gestalten und skurrilen Figuren, die gerne Party machen. Und zwar immer mit ordentlich Sex, Drugs and Rock'n'Roll.

ANDRINA WANNER Brut als völlige Abkopplung von al- len Trends und kommerziellen Dik- EINE THESE zu Beginn: taten – die zwei Autodidakten fin- Einen guten Comic- oder Cartoon- den sich in beiden Extremen zeichner erkennt man an seinem wieder. Was aber nie fehlen darf, ist Stil: Albert Uderzo (Asterix), Hergé der Rock'n'Roll: «Wir spielen beide (Tim und Struppi) oder der Schwei- in Bands, haben uns auch in der zer Künstler Zep (Titeuf) – ihre Fi- Schaffhauser Musikerszene ken- guren und Geschichte sind längst nengelernt, somit war die Nähe un- Kult. Wenn also der individuelle Stil serer Comics zur Musik schon im- das Kriterium eines guten Zeich- mer ein prägendes Element.» ners ist, dann sind «Milk+Wodka» Die neueste Publikation der richtig gut. Denn die bunten, flächi- beiden Schaffhauser kommt aller- gen, immer mit schwarzem Strich dings ganz ohne Sex und Drogen umrandeten Geschöpfe des Künst- aus: Das Malbuch «Milk+Honey» lerduos übersieht man nicht, sie entstand im Anschluss an ein Pro- fallen auf, ausserdem kennt sie jekt mit einem Berliner Künstler, fast jeder. Das kommt sicher nicht der mit verschiedenen Zeichnerin- von ungefähr, man läuft ihnen ja nen und Zeichnern Malbücher für auch entsprechend oft über den Flüchtlingskinder realisiert hat. Weg, nicht nur in Schaffhausen: «Wir fanden die Idee gut und woll- Sei es auf Pfandbechern an Musik- ten das auch machen. Es war aller- festivals, sei es in kleinen Galerien, dings gar nicht so einfach, kind- in Clubs oder Beizen, auf Flyern Indonesien? Polynesien? Oder doch die Schweiz? «Culture Clash» im Quad- gerechte Sujets in unserem Bilder- und Plakaten (da und dort auch an rat und in Farbe von Remo Keller (manchmal Milch, manchmal Wodka). zVg archiv zu finden.» (Denn vor allem Hauswänden). dafür lieben wir «Milk+Wodka»: für schrillen Zeichnungen, die von einer der behandeln Klischees und Vor- ihre teils anstössigen, recht freizü- SCHRILL UND BUNT Hand stammen könnten. «Wir ha- urteile, die beide Seiten mitbrin- gigen und immer sehr sarkasti- Die langjährigen «az»-Lese- ben unsere Stile mit der Zeit einan- gen: «Remo war nämlich nicht in schen Motive, die öfters ins Morbi- rinnen und Leser grinsen jetzt be- der angepasst», stellt Roman Mae- Indonesien, wie man an der poly- de abrutschen.) Nun, das Malheft stimmt wissend, denn auch sie ken- der fest. «Anfangs war das noch nesischen Tiki-Figur (oben) sehen ist trotzdem fertig geworden, inklu- nen die Comics der beiden Schaff- nicht so offensichtlich. Mittlerweile kann.» Zur gemeinsamen Vernis- sive doppelseitigem Leiterlispiel hauser Zeichner Remo Keller und ‹klauen› wir uns die Ideen.» sage reisten die Indonesier in die zum Selber-Ausmalen. Roman Maeder schon lange: Ganz Da Roman Maeder in Zü- Schweiz, was einigermassen auf- GUT ZU WISSEN am Anfang, vor über 16 Jahren, rich und Remo Keller in Basel lebt, wändig gewesen sei, so Maeder: tummelten sich die «Milk+Wodka»- arbeitet meistens jeder für sich. «Die Schweizer Behörden mögen Die Vernissage der Ausstel- Figuren nämlich regelmässig in der Ausserdem haben beide noch di- keine ‹armen› Touristen.» lung von «Milk+Wodka» in der Ga- Zeitung und von dort schwärmten verse spannende Nebenprojekte lerie Reinart in Neuhausen geht ROCK IT, BABY sie aus. Erstmals nicht ins grosse am Laufen. Maeder zum Beispiel am Sonntag, 3. April, ab 16 Uhr Rampenlicht, sondern eher in den tätowiert. Mit einer Bohrmaschi- Gegensätze, wie es Milch über die Bühne, inklusive punkiger Untergrund. «Zu Beginn mussten ne. Auf Festivals, an Vernissagen, und Wodka eben sind, sind den Mundartmusik von Pierroz. Im «Co- wir an allen möglichen und unmög- in Clubs, rund um die Welt. Aller- beiden Künstlern wichtig. «Wir mic-Kiosk» gibt es ausserdem das lichen Orten ausstellen, weil die dings mit Stiften, nicht mit Nadeln nennen unsere Kunst ‹Art-Brut›», Malheft «Milk+Honey» zu kaufen ‹richtigen› Galerien noch nicht an- (hält immerhin bis zu drei Tagen). erklärt Maeder, «weil wir Dinge zu- (und bei uns auf Seite 30 zu gewin- klopften», sagt Roman Maeder. Auf solch einer Reise ist eine Zu- sammenbringen, die eigentlich nen) sowie andere kleine, feine, er- «Heute sind wir froh um dieses sammenarbeit mit einem indone- nicht zusammengehören.» Ele- schwingliche Souvenirs. Die Ausstel- Netzwerk und immer noch sehr in sischen Künstlerduo entstanden, mente der knalligen Pop-Art der lung dauert bis 22. Mai und ist sams- der Szene verwurzelt.» Unsichtbar das Projekt nennt sich «Singkong Siebzigerjahre finden sich ebenso tags von 16 bis 18 Uhr und sonntags waren sie aber sowieso nie, die Keju». «Wir ergänzen uns stilmäs- in den Arbeiten des Duos wie An- von 16 bis 19 Uhr geöffnet. skurrilen, schwarzhumorigen und sig sehr gut», sagt Maeder. Die Bil- sätze der avantgardistischen Art- KRAUT & RÜBEN Donnerstag, 31. März 2016 ausgang.sh

Der Vater aller One Hit Wonder

1970 haut Mungo Jerry den Hit «In the Summertime» heraus. Seither geschah nicht viel – ausser, dass sich der Popmusiker zu einem traurigen Phänomen entwickelte. Lachen kann er aber immer noch.

IST ES schlau, dass Mun- auch gleich den (kommerziellen) go Jerry schon im kühlen Frühling Peak seines Schaffens; mit seinen nach Schaffhausen kommt? Viel- nachfolgenden Werken konnte er, leicht. Passender wäre ein Konzert abgesehen von «Lady Rose» viel- allemal im Sommer gewesen. leicht, bei Weitem nicht mehr an Aber gut, wir wollen ja nicht klein- diesen Erfolg anknüpfen. Vielmehr lich sein. Bald, am 1. April nämlich, folgten trotz einiger respektabler ist er da, und jetzt freuen wir uns Alben (zum Beispiel «Long Legged auf das wohl bekannteste One Hit Woman», 1974) zumeist eher Wonder der Popgeschichte – und durchschnittliche Produktionen. sei es bloss aus soziologisch-pop- Doch Mungo Jerry, der vor kultureller Sicht. Denn Mungo Jer- Kurzem den 70. Geburtstag feierte, ry wird wie kein anderer Angehö- kann offenbar gar nicht anders, als riger seiner Zunft auf einen einzi- gute Miene zum immergleichen, gen Song reduziert: «In the Sum- dröge gewordenen Spiel zu ma- mertime», erschienen – Sie ahnen chen: Wie eh und je grinst er uns es – im Sommer 1970. mit seiner unverkennbaren Zahnlü- Seither entwickelte sich cke an – schlechte Laune scheint Ray Dorset, wie er mit bürgerli- der überzeugte Kotelettenträger chem Namen heisst, zu einem nur vom Hörensagen zu kennen. künstlerischen Phänomen. Er ist, Und so tourt er nun wieder durch hätte sich der Wuschelkopf nicht die Lande, den Hit «In the Summer- eine goldene Nase daran verdient, time» zum x-ten Mal halbwegs neu ein eher trauriges Phänomen. Sein aufgelegt. Das ist derart abge- zweites Album «Electronically Tes- lutscht, dass Mungo Jerry beinahe ted», auf dem auch «In the Sum- schon als Kultfigur durchgeht. kb. Da hatte er noch gut lachen: Mungo Jerry Anfang der 1970er-Jahre. pd mertime» zu hören war, markierte FR (1.4.) 21 H, KAMMGARN (SH)

Grosses Jubiläum Nur Literatur – grenzenlos Das Schweizerische Rote Kreuz feiert dieses Jahr seinen Über 30 Autorinnen und Autoren lesen in Gemeinden diesseits und ennet der 150. Geburtstag. Aus diesem Anlass organisiert die Schaff- Landesgrenze: Die «Erzählzeit ohne Grenzen» dauert vom 2. bis zum 10. April. hauser Sektion ein Benefizkon- zert mit dem Jugendsinfonieor- LUKAS BÄRFUSS, Mari- findung der Roten Armee Fraktion chester Schaffhausen und dem ca Bodrožic, Arno Camenisch: Die durch einen manisch depressiven Kammerchor der Kantonsschule mittlerweile siebte Austragung der Teenager im Sommer 1969» – eine Schaffhausen. Unter der Lei- «Erzählzeit ohne Grenzen» wartet sprachmächtige Mentalitätsge- tung von Ulrich Waldvogel Her- mit einem vielseitigen, durchaus schichte Westdeutschlands mit zig werden unter anderem Wer- hochwertigen Programm auf. Ins- viel erzählerischem Aufwand, wo- ke von Wolfgang Amadeus Mo- gesamt lesen 36 Autorinnen und für er den Deutschen Buchpreis zart, Gabriel Fauré und Camille Autoren in 39 Gemeinden aus des Jahres 2015 erhielt (Lesung: Saint-Saëns aufgeführt. Der Er- ihren Werken, von Jestetten bis Mittwoch, 6. April, 20 Uhr, Ekke- lös des Abends kommt in Form nach Singen, von Schleitheim bis hard-Realschule, D-Singen). von 150 Pro-City-Gutscheinen à nach Thayngen. Das detaillierte Programm 150 Franken benachteiligten Besonders interessant ver- finden Sie im Internet unter www. Menschen in Schaffhausen zu- spricht Frank Witzels Lesung zu erzaehlzeit.com. ausg. gute. ausg. werden. Im Gepäck dabei hat Wit- ERÖFFNUNG: SA (2.4.) 19.30 H, FR (1.4.) 18.30 H, MÜNSTER (SH) zel nämlich seinen Roman «Die Er- STADTHALLE, D-SINGEN Frank Witzel liest in Singen. pd ausgang.sh Donnerstag, 31. März 2016 KINO & BÜHNE

KINOPROGRAMM Wenn Mut Flügel verleiht Kiwi-Scala www.kiwikinos.ch I 052 632 09 09 Miss You Already. Tragikomödie um zwei bes- Man nannte ihn «Eddie the Eagle»: Michael Edwards war 1988 der erste Brite, te Freundinnen. Mit Drew Barrymore und Toni Collette. E/d/f, ab 12 J., 112 min, tägl. 20.15 h, der in der Disziplin «Skisprung» an den Olympischen Winterspielen teilnahm. Sa/So 14.30 h. Swing It Kids. Dokumentarfi lm von Fabian Ki- moto über seinen Vater Dai Kimoto, Leiter des erfolgreichen Jazzorchesters «Swing Kids». GROSSBRITANNIEN IST Dialekt, ab 6 J., 81 min, Do-So 17 h, Mi 20 h. ja für vieles bekannt: für die Queen, Room. E/d/f, ab 12 J., 118 min, Do-Di 20.30 h. Spotlight. E/d/f, ab 12 J., 128 min, Mo-Mi für merkwürdiges Essen und rote 17.45 h. Busse, für Golf, Pferderennen und Das Tagebuch der Anne Frank. D, ab 12 J., Fuchsjagden. Eine grosse Skination 128 min, tägl. 17.30 h. Der grosse Sommer. Dialekt, ab 6 J., 99 ist das Land nun aber wirklich nicht. min, Sa/So 14.30 h. Ist wohl einfach zu fl ach dafür. Ge- Kinepolis nau diese Tatsache machte sich ein www.kinepolis.ch I 052 640 10 00 junger Mann aus Gloucestershire Opera Live: Madame Butterfl y. Die tra- zunutze: Michael Edwards hegte gische Geschichte eines amerikanischen Ma- rineoffi ziers und «seiner» Geisha. Ab 6 J., Sa schon als Kind den Traum, einmal (2.4.) 18.55 h. an den Olympischen Spielen teilzu- Lolo. Komödie um eine Mutter, deren neuen nehmen. Nur war der kleine Micha- Lover ihr Sohn Lolo mit allen Mitteln loswer- den will. D, ab 12 J., tägl. 16.45/19.45 h, Sa/ el alles andere als der geborene So/Mi 13.45 h, Fr/Sa 22.30 h. Sportler. Doch auch später gab der Nur echt mit Brille: Michael Edwards (Taron Egerton) getraut sich was. pd Eddie the Eagle. Biopic um den britischen Ski- springer Eddie Edwards, der in den 1980ern zur inzwischen gelernte Maurer nicht Kultfi gur wurde. D, ab 0 J., tägl. 16.45/19.45 h auf – wenn es schon nicht die Som- len in Calgary 1988 schaffte, ob- noch eine Legende, auch wenn er (Vorstellung um 19.45 h fällt am 6.4. aus), Sa/ merspiele sein sollten, dann eben wohl er in der Qualifi kation auf dem seine sportliche Karriere nach Cal- So/Mi 13.45 h, Fr/Sa 22.30 h. Movie Night am Mi (6.4.) 20 h: Vorstellung in Originalsprache. die Winterspiele. letzten Rang landete – sein Sprung gary beendete. 10 Cloverfi eld Lane. Mysterythriller um eine In Regisseur Dexter Flet- war trotzdem britischer Rekord, «Eddie the Eagle» ist ein Frau, die nach einem Verkehrsunfall von einem seltsamen Mann «gerettet» wird. D, ab 14 J., chers Biopic spielt der Brite Taron hatte sich doch vor ihm noch kein Wohlfühl- und Mutmachfi lm, der tägl. 17/20 h, Sa/So/Mi 14 h, Fr/Sa 22.45 h. Egerton den unbeirrbaren Ed- Landsmann auf die steile Schanze zeigt, was man mit ausreichend viel My Big Fat Greek Wedding 2. D, ab 0 J., wards, der es mit der Unterstüt- getraut. Sein Mut wurde belohnt, Willen so alles erreichen kann. Ein- tägl. 20 h, Fr/Sa 22.45 h. Batman v. Superman: Dawn of Justice 3D. zung des in Ungnade gefallenen zwar nicht mit einer Medaille, dafür ziges Manko: Er kommt gänzlich ab- D, ab 12 J., tägl. 16.30 h (fällt am 2.4. aus) und US-Skispringers Bronson Peary mit der Gunst der Zuschauer: «Ed- seits der Skisaison in die Kinos. aw. 19 h, Fr/Sa 22.15 h (fällt am 2.4. aus). Divergent: Allegiant. D, ab 12 J., tägl. 17/20 h, (Hollywoodstar Hugh Jackman) tat- die the Eagle» avancierte zur Kult- «EDDIE THE EAGLE» Sa/So/Mi 14 h. sächlich an die Olympischen Spie- fi gur und ist auf der Insel heute TÄGLICH, KINEPOLIS (SH) Kung Fu Panda 3 3D. D, ab 0 J., tägl. 17 h, Sa/So/Mi 14 h. London Has Fallen. D, ab 16 J., tägl. 19.45 h (fällt am 2.4. aus). Grimsby. D, ab 16 J., Fr/Sa 22.45 h. Zoomania 3D. D, ab 6 J., tägl. 16.45 h, Sa/ So/Mi 13.45 h. Die Rheinmacher. D, ab 0 J., tägl. 17 h, Sa/ «Ufschlüsse, Kollege, zack zack» So/Mi 14 h. Deadpool. D, ab 16 J., tägl. 19.45 h, Fr/Sa 22.30 h. Dirty Grandpa. D, ab 16 J.,Fr/Sa 22.45 h. Das Cabaret Rotstift ist legendär. Ein junger Schauspieler bringt nun eine Hom- Heidi. D, ab 0 J., Sa/So/Mi 13.45 h.

mage an das Lehrer-Ensemble auf die Bühne, mit einem besonderen Gast. Cinema Schwanen, Stein am Rhein www.cinema-schwanen.ch DER HEUTE Robinson Crusoe. D, ab 6 J., 86 min, Fr (1.4.) 81-jährige 20 h und Sa (2.4.) 15 h. Jürg Randegger machte eine inte- Trumbo. Der US-Schriftsteller Dalten Trumbo ressante Tour durch die Berufswelt erhält in den 1940ern wegen «unamerika- nischer Umtriebe» Berufsverbot und wehrt sich – vom Primarlehrer zum Kabarettis- dagegen. E/d, ab 12 J., 124 min, Sa (2.4.) 20 h. ten und Fernsehmoderator – und Der blaue Engel. Der Klassiker mit Marlene Dietrich basiert auf Heinrich Manns Roman hatte sich vor 13 Jahren eigentlich «Professor Unrat». D, 106 min, So (3.4.) 15 h. bereits aus dem Scheinwerferlicht Virgin Mountain. E/d, ab 14 J., 86 min, So verabschiedet. Nun, da ist er wie- (3.4.) 20 h. der. Als Stargast im Programm remer Staatsorchester» auf die «Rotstift Reloaded». Wer wäre Spuren des legendären Cabarets. besser geeignet dazu. Mit seiner Und siehe da: Auch heute noch Hommage begibt sich der Sänger kann man über die Sketche und und Schauspieler Christian Jott Lieder von damals lachen – sogar «O Morgerot, o Morgerot» – wenn Jürg Randegger und Christian Jott Jenny gemeinsam mit Schauspie- ganz analog. ausg. Jenny die alten Rotstift-Hits anstimmen, singt die halbe Schweiz mit. pd ler Andreas Matti und dem «Schlie- DO (31.3.) 19.30 H, STADTTHEATER (SH) ausgang.sh – Unsere Tipps für diese Woche VOM 31. MÄRZ BIS 6. APRIL 2016

DONNERSTAG (31.3.) SAMSTAG (2.4.) Führung: Die Wolfs – Das Königprojekt. Musik Geschichte einer Familie. Kuratorin Anne 27. Musikfestival in der Kerze: «Soulhea- Overlack führt durch die Ausstellung über den ters» (SH). Die Schaffhauser Band um Drum- Bühne Bühne jüdischen Arzt Nathan Wolf, der im 2. Weltkrieg mer Bernie Ruch begeistert mit Funk, Blues Rotstift Reloaded. Die Sketche des «Cabaret Dinner für Spinner. Das «Theater Kanton Zü- von der Höri nach Stein am Rhein fl üchten konn- und Jazz und viel Spielfreude. 21 h, Restaurant Rotstift» sind legendär. Grund genug also, sie rich» zeigt Francis Vebers Komödie um einen te. 15 h, Hesse-Museum, D-Gaienhofen. Kerze (SH). noch einmal aufzuwärmen. Das übernehmen der Verleger, der sich einen Spass daraus macht, Musiker Christian Jott Jenny und der 81-jäh- möglichst skurrile Menschen zum Dinner einzu- Bühne rige Jürg Randegger, ehemaliges «Rotstift»- laden. 17.30 h, Stadttheater (SH). Auch am So Hannes und der Bürgermeister: «Weiter Mitglied. 19.30 h, Stadttheater (SH). (3.4.) zur selben Zeit. em Text». Hannes berät seinen Bürgermeister Seniorentheater Hallau. Das Ensemble zeigt Flurin Caviezel: «S'isch doch aso». Der in allen möglichen und unmöglichen Belangen. Hans Wältis Lustspiel «Ä urchigi Wohngmein- Bündner Musiker und sprachgewandte Kaba- SONNTAG (3.4.) Musikalische Unterstützung bekommen die schaft». 14 h, Storchensaal Wilchingen. Dernie- rettist bringt Fakten auf die Bühne, die man Schwaben von «Herrn Stumpfes Zieh- & Zupf- re am Fr (1.4.) um 19.30 h, Gemeindehaus Hallau. ihm glauben sollte. Oder? 20 h, Trottentheater, Dies&Das kapelle». 20 h, Stadthalle, D-Singen. Auch am Neuhausen. Naturfreunde Schaffhausen. Wanderung zur Di (5.4.) zur gleichen Zeit. Musik AUSVERKAUFT – Gabriel Vetter: «Stand Up. Linde von Linn (AG). Anmeldung bis 31.3. bei Elgar (CH). Das Jazztrio um Hans Koch (Bass- Ein Try Out». Der bekannte Slam-Poet versucht Wanderleiter Jürgen Duttlinger (Tel. 052 672 51 klarinette, Sopransaxophon), Flo Stoffner (Gitar- sich als Stand-Up-Comedian, und das will sich zu 36). Treffpunkt: 7 h, Bahnhofshalle (SH). re) und Lionel Friedli (Schlagzeug) liebt die Im- Recht jeder ansehen. 20 h, Fasskeller (SH). Saisoneröffnung Gipsmuseum Schleit- provisation: Kein Konzert der virtuosen Jazzmu- heim. Mit Stollenführungen, Gipsgiessen und siker gleicht dem anderen. 20 h, Haberhaus (SH). Dies&Das Gipserbeizli. Ab 14 h. DIENSTAG (5.4.) Velobörse. Zum Start der Velosaison kann an Kunst der beliebten Börse von «Pro Velo Schaffhau- Musik sen» wieder nach Herzenslust gestöbert wer- Vernissage: Xu Ying. Die in Schaffhausen wohnhafte chinesische Künstlerin zeigt ihre 27. Musikfestival in der Kerze: «Mojo Ex- den. 8-12 h, Stahlgiesserei (SH). perience» (SH). Die Verschmelzung von Ron- 1. Schaffhauser Taschenbörse. neuesten Werke. Bis 7. Mai. Offen: Mi-Fr 10- Second- ny «Mr. Mojo» Biens Stimme und der Musik FREITAG (1.4.) Hand-Taschen in Hülle und Fülle und in allen 18.30 h, Sa 10-17 h. Vernissage: 11.30 h, Ga- lerie Mera (SH). von den Klettgauer «Stone Free» ergibt einen Stilen und Modellen gibt es an der Taschenbör- groovigen Mix. 21 h, Restaurant Kerze (SH). Bühne se, organisiert von den Serviceclubs «Soropti- Vernissage: Milk+Vodka. Das Duo um Roman Die Sternstunde des Josef Bieder. Ruedi mist International» und «Zonta International». Maeder und Remo Keller zeigt seine aktuellen Werke, inklusive der ersten «kinderfreundlichen» Worte Widtmann spielt in seinem Solostück einen 10-16 h, Foyer BBZ (SH). Blühende Leidenschaft 1. Führung im Depot Thomasmesse: «Heilig heute». Arbeit, ein Malheft namens «Milk+Honey». Bis knorzigen, aber liebenswürdigen Theater-Requi- Gottes- mit Urs Weibel, vorgestellt wird das Herbar von siteur, der sich plötzlich vor Publikum wieder- dienst mit einem Exposé von Bettina Bussinger 22. Mai. Offen: Sa 16-18 h, So 16-19 h. Vernis- sage: 16 h, Galerie Reinart (SH). Johann Conrad Laffon. 12.30 h, Museum zu Al- fi ndet. 20 h, Kino-Theater Central, Neuhausen. zur Ausstellung «Heiliger Besuch». 18.45 h, lerheiligen (SH). Auch am Sa (2.4.) um 20 h und So (3.4.) um 17 h. Münster zu Allerheiligen (SH). Urstimmen: «Beziehungsweise». Das Musik Schweizer A-cappella-Quartett bringt mit Witz, Kunst Klassik im Rüden: «Kontraste». Gabriele Ar- viel Schwung und bissigem Humor Musik und Vernissage: «Kunst und Architektur». Das dizzone (Cello) und Marija Wüthrich-Savicevic Theater in Einklang. 20.30 h, Haberhaus (SH). Kuratorenduo «Urbansurprise» bespielt die (Klavier) spielen Werke von Enescu und Men- MITTWOCH (6.4.) Premiere: Drei Frauen und (k)ein Mann. In Schaffhauser Kunstkästen in einer ersten Runde delssohn. 11.30 h, Zunftsaal zum Rüden (SH). dieser Komödie in drei Akten, gespielt von der mit Werken der Künstlerin Katja Jung und des Kulturelle Begegnungen: 5. Matinée. Das Dies&Das Theatergruppe Durachtal, fl iegen so richtig die Architekten Sascha Roesler. Bis 17. Juni. Ver- Salonorchester Schaffhausen spielt unter der Berufe stellen sich vor. Assistent/in Gesund- Fetzen. 19.30 h, Restaurant Adler, Herblingen. In nissage: 17 h, erster Kasten beim Bahnhof (SH). Leitung von Erich Meili ein frühlingshaftes Pro- heit und Soziales EBA; Fachmann/-frau Ge- dieser Woche auch am Sa (2.4.) 19.30 h. Vernissage: «Landpartie». Die Ausstellung gramm. 10.45 h, Rathauslaube (SH). sundheit EFZ; Pfl egefachmann/-frau HF, dipl.; zeigt Werke von Ingrid Prinz (Acrylmalerei), Chemie- und Pharmatechnologe/-login EFZ; Dies&Das Christine Baier (Holzart) und Walter Prinz (Pas- Worte Fachmann/-frau Betreuung (Behinderten-, Be- Wanderausstellung «Grundikomme bi de tellmalerei). Bis 28. April. Offen: Di-So 11-17 h. Lindwurm-Lesereihe: Marica Bodrožic. Die tagten- oder Kinderbetreuung) EFZ; Fachmann/- Lüt». Informative Ausstellung der «IG Grund- Vernissage: 16 h, Falkengalerie, Stein am Rhein. Autorin liest aus ihrem aktuellen Roman «Mein frau Bewegungs- und Gesundheitsförderung einkommen Schaffhausen» zur Initiative, über Vernissage: Sandra Fehr-Rüegg und Hans weisser Frieden», in dem sie sich mit ihrer Her- EFZ; Handelsmittelschulen; Kaufmann/-frau die am 5. Juni abgestimmt wird. 10-19 h, Fron- Bächtold. Die Werke der Schaffhauser Künst- kunftsgegend und den Menschen dort beschäf- (Spitäler, Kliniken, Heime) EFZ, erw. Alle Infos wagplatz (SH). Auch am Sa (2.4.) 9-16 h. lerin Sandra Fehr-Rüegg und des vor 20 Jah- tigt. Anmeldung erwünscht unter Tel. 052 741 unter www.biz-sh.ch. ren verstorbenen Schleitheimer Malers Hans 25 12. 11 h, Museum Lindwurm, Stein am Rhein. Mittwochsgeschichten. Désirée Senn und Musik Bächtold drehen sich um die Themen Werden, Sasha Hagen erzählen kunterbunte Bilderbü- Mungo Jerry. Die britische Band wurde 1970 Sein und Vergehen. Bis 24. April. Offen: Fr 18- cher. 14.15 h, Bibliothek Agnesenschütte (SH). mit dem Hit «In the Summertime» auf einen 20 h, Sa/So 13-17 h. Vernissage: 11 h, Kultur- Schlag berühmt. Nun kommt sie das erste Mal zentrum Sternen, Thayngen Musik nach Schaffhausen. 21 h, Kammgarn (SH). MONTAG (4.4.) Micah P. Hinson (USA). Der texanische Sin- 150 Jahre Schweizerisches Rotes Kreuz: Worte ger/Singwriter suchte und fand die dunkle Sei- Benefi zkonzert. Das Jugendsinfonieorches- Erzählzeit ohne Grenzen. Das internationale Dies&Das te des Countrys: Mit Gitarre und tiefer Stimme ter und der Kanti-Kammerchor spielen Stücke Literaturfestival mit 37 namhaften Autoren star- Berufe stellen sich vor. verbreitet er glückliche Melancholie. 20.30 h, u.a. von Mozart, Fauré und Saint-Saëns. 19 h, tet in diesem Jahr unter dem Motto «Lebens- Logistiker/in (Distri- TapTab (SH). Münster zu Allerheiligen (SH). wege und Kurswechsel» und gibt bis 10. April bution) EFZ; Detailhandelsfachmann/-frau Bera- 27. Musikfestival in der Kerze: «Nastypot» Konzert: Camerata Zürich. Das renommierte einen spannenden Einblick in Vielfalt der aktu- tung (Post) EFZ; Kaufmann/-frau (Dienstleistung (CH). Das Trio spielt selbstgemachten Folk, Kammerorchester spielt Werke der Romantik ellen deutschsprachigen Literatur. Das genaue und Administration) EFZ, erw. Grundbildung. Blues und Country mit punkigen Tönen. 21 h, von Schumann, Schoeck und Schostakowitsch. Programm fi ndet sich unter www.erzaehlzeit. Genaue Infos unter www.biz-sh.ch. Restaurant Kerze (SH). 19.30 h, Kirche Andelfi ngen. com. Eröffnung: 19.30 h, Stadthalle, D-Singen.

AUSGANGSTIPP

Micah P. Hinson (USA) scheffmacher Mi (6.4.) 20.30 h, TapTab (SH). RESTAURANT Man würde es dem schmalen ZUM Baumalerei, Spritzwerk, ALTEN SCHÜTZENHAUS Beschriftungen, Farben en gros Mann mit der Elvislocke nicht Neutalstrasse 66 ansehen: Seine tiefe Stimme  "$ ! 8207 Schaffhausen ! !  www.scheffmacher.com passt perfekt zur melancholischen     ! [email protected] Countrymusik, die er spielt. 

Impressum «ausgang.sh» ist die Freizeitbeilage der «schaffhauser az». Verlag: az-Verlags AG, Webergasse 39, 8201 Schaffhausen. Redaktion: Andrina Wanner (aw.), Romina Loliva (rl.), Mala Walz (mw.) Donnerstag, 31. März 2016 Fotografie 19

Von Peter Pfister

Dieser Löwenzahn scheint sich an der kargen Mauer im Munotgraben pudelwohl zu fühlen. Ein Zeichen der Hoffnung im österlichen Geist. 20 Porträt Donnerstag, 31. März 2016

Der gebürtige Schaffhauser Andrea Roman Sorg arbeitet in Berlin für die «NZZ» Zwischentöne statt Krawalltalk

Die «NZZ» veranstaltet hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen in Berlin. Wir waren bei der Debatte zum Thema «Mythos Europa» dabei. Ein Bericht vom Raub der Jungfrau Europa, von Wolfgang Schäub- les Entmachtung des Mythos und der Story des Schaffhausers Andrea Sorg in Berlin.

Ländern lieber unter sich mit seinen Na- tionalhelden, erzählt sich die eigenen Gründungsmythen wieder und wieder. Mythen sind nun mal unabdingbar für die kollektive Selbstvergewisserung einer Nation. Innerhalb der Europäischen Uni- on indes gibt es kaum althergebrachte Geschichten, die unter den Mitgliedsstaa- ten Identität stiften und sie über Verträ- ge hinaus zusammenhalten. Aber kann Einigung von Bestand sein, wenn es an Zusammengehörigkeitsgefühl mangelt? Und wie weit reicht Solidarität, wenn das «Wir-Gefühl» begrenzt ist? Solche Fragen scheinen dieser Tage von Interesse zu sein: Die Menschen stehen Schlange für den Podiumsabend zum Thema «Mythos Europa», den die «Neue Zürcher Zeitung» in ihrer Berliner Podi- ums-Veranstaltungsreihe ausrichtet. Of- fensichtlich hat sich «NZZ-Podium Ber- lin», das mit dieser 11. Veranstaltung in sein drittes Jahr startet, trotz überwältigendem Angebot im Kultur- und Politbereich gut etabliert. Das ist nicht zuletzt das Verdienst von Andrea Sorg, der aus Neunkirch stammt. Sorg hat – nach einer bereits zu Schulzeiten begonnenen Karriere als «az»-Volontär und Lokalredaktor – in Genf, London und Freiburg Geschichte und Journalismus studiert. Es folgten drei Jahre als Produ- cer der ARD in Genf und die Gründung von «SorgConsulting» in Zürich. Für das EDA organisierte Sorg mit seinem Bruder Reto beispielsweise eine Vielzahl von Ver- anstaltungen, etwa in , Oslo oder Deutschland. Heute wohnt der 44-Jährige mit seiner Familie in Berlin, wo er «NZZ- Podium Berlin» im Auftrag der «NZZ» Andrea Sorg wohnt mit seiner Familie im Prenzlauer Berg, etwas abseits vom Trubel aufgebaut hat. Als Editorial Producer der Grossstadt. Fotos: Nora Dal Cero plant und organisiert er die Podiumsaben- de in Absprache mit dem stellvertreten- Nora Leutert die phönizische Jungfrau Europa für sich den «NZZ»-Chefredaktor Luzi Bernet. zu gewinnen. Dennoch: der griechische Europa – verführt und entführt durch ei- Mythos vom Raub der Europa scheint für Die Stunde der Finanzminister nen Stier. Immerhin handelte es sich bei das gegenwärtige, geeinte Europa kein Um die 450 Leute finden zu guter Letzt dem Stier um den listigen und liebestol- besonders attraktives Identifikationsan- Platz im grossen Saal der Berlin-Branden- len Zeus, der seine Gestalt wechselte, um gebot. Da bleibt man in den einzelnen burgischen Akademie der Wissenschaf- Donnerstag, 31. März 2016 Porträt 21

der Kanzlerin bezeichnet. Einige wenige Male sorgt Münkler auch während der Podiumsdiskussion mit gewohnt rhetori- scher Brillanz für Spannung: «Wenn man keine Gründungserzählungen hat, dann beginnt das Rechnen, dann ist das die Stunde der Finanzminister.» Dabei klam- mert Münkler die deutsche Regierung ex- plizit aus, wenn er das Problem der EU aus seiner Sicht beschreibt: Nämlich, dass die einzelnen Länder die EU als Ver- bund begreifen, der sich lohnen muss. Die Funktion eines Mythos sieht er in der «Verhinderung von permanenten Nach- rechnungen, ob es sich lohnt oder nicht». Gleichzeitig muss Münkler einräumen, Das «NZZ»-Podium ist hochkarätig besetzt: Wolfgang Schäuble, Herfried Münkler, Oli- dass Mythen Waffen von Intellektuellen ver Zimmer und Olaf Scholz (v.l.n.r.) werden von Luzi Bernet («NZZ») befragt. sind. So bringt die Debatte interessante geschichtsphilosophische Überlegungen ten. Ganz vorne mit den Kollegen von scherzend zugleich – «das wäre ja dann zum Mythos hervor, die mit den realen der «Financial Times» oder der «ARD» da- noch schlimmer». Auch die Annahme, es Solidaritätsproblemen Europas aber we- bei ist natürlich auch die zweiköpfige mangle wegen des fehlenden «Wir-Ge- nig zu tun haben. «az»-Delegation. Uns zur Seite setzt sich fühls» innerhalb Europas an Solidarität, ein Sicherheitsbeamter, der uns zwar ein wischt Schäuble locker vom Tisch: «Na ja, Harmonie und Hektik freundliches Lächeln nicht vorenthält, wissen Sie, in Wohlstandsgesellschaften Andrea Sorg beurteilt den Abend posi- aber mehr auf den sich alsbald einfin- ist Solidarität auch innerhalb der Natio- tiv – wie auch die Diskussion, die relativ denden Wolfgang Schäuble achtet. Der nalstaaten begrenzt, ziemlich begrenzt.» harmonisch ablief. Ein heftiges Wortge- Bundesfinanzminister wartet auf seinen Mit Olaf Scholz hat Schäuble einen wei- fecht sei nicht das Ziel, erklärt Sorg. Des- Auftritt, zusammen mit den anderen Po- teren Mythen-Skeptiker zur Seite, der die halb auch die immer wieder gewählte Po- diumsgästen: dem Politologen Herfried Fragen von Moderator Luzi Bernet, dem diumszusammensetzung mit zwei Politi- Münkler, dem Historiker Oliver Zimmer stellvertretenden Chefredaktor der NZZ, kern und zwei Intellektuellen: «Mit vier sowie Olaf Scholz, SPD-Spitzenpolitiker realpolitisch herunterbricht. Wie Schäub- Spitzenpolitikern würde Talkshow-Stim- und Bürgermeister von Hamburg. Vor- le schaut auch Scholz mit Optimismus mung aufkommen. Wir suchen aber erst hat aber der Schweizer Schriftstel- und Gelassenheit in die Zukunft der EU: nicht den Krawall-Schlagabtausch, son- ler Charles Lewinsky das Wort. Er stellt So spricht er sich gegen eine Dramatisie- dern sind eher auf Zwischentöne in der in seinem einleitenden Referat einen ge- rung der jüngsten Wahlergebnisse in drei Diskussion aus.» In der Begegnung mit meinsamen Mythos als Notwendigkeit Bundesländern aus. Er sieht im Erstarken intellektuellen Grössen müssten die Po- für ein wirklich geeintes Europa dar – im der rechtspopulistischen Partei «Alterna- litiker zu Fragen Stellung nehmen, die Sinne einer emotionalen Bindung zwi- tive für Deutschland» nicht einen Wider- über die Tagespolitik hinausgehen. schen den Mitgliedern der EU: «Wenn stand gegen den europäischen Integrati- Neben der Anfrage der Podiumsgäste Europa nach Einheit streben will, muss onsprozess, sondern eine Reaktion auf und der Festlegung der Themen küm- es nicht nur die Köpfe, sondern auch die die «Kompliziertheiten des modernen Le- mert sich Sorg zudem um alles, was hin- Herzen seiner Bürger gewinnen.» bens»: «Aus schlechter Laune haben sich ter den Kulissen läuft: vom Sponsoring Lewinskys wirkungsvolle Sprachbilder schon öfter Parteien gebildet.» über die Organisation der publizistischen können aber der darauf folgenden Podi- Die beiden Intellektuellen haben dieser Begleitung bis zur detaillierten Planung umsdiskussion nicht standhalten. Wolf- nüchternen politischen Sichtweise nicht und Realisierung des Programmablaufs. gang Schäuble holt die Debatte sogleich viel entgegenzuhalten: Von dem schwei- Ein Vollzeit-Job also, der sich einige Tage auf den Boden der Tatsachen zurück – zerisch-britischen, in Oxford lehrenden vor den Veranstaltungen intensiviert, und da haben weder der Göttervater Geschichtsprofessor Oliver Zimmer wenn Mails und Telefonanrufe auf Sorg noch andere mythische Erscheinungen kommt kaum Gegendruck. Und auch einprasseln. Da scheint es ganz gut, dass etwas verloren: Für Schäuble ist bereits Herfried Münkler, Koryphäe auf dem Ge- er sein Büro nicht auch noch in Berlins der Ansatz, Europa als gesamtstaatliches biet der Politikwissenschaft, ist zurück- weltstädtischer Mitte hat, wo Bildung, Gebilde zu sehen, «literarisch interes- haltend – kennt man ihn doch ganz an- Business und Politik zusammentreffen. sant, aber jenseits der Realität». Schäuble ders aus dem hitzigen Schlagabtausch, Es liegt im Prenzlauer Berg, wo Andrea definiert die EU als Ergänzung dessen, den er sich derzeit mit Star-Philosoph Pe- Sorg auch mit seiner Ehefrau und seinen was der Nationalstaat nicht mehr leisten ter Sloterdijk in der Wochenzeitung «Die zwei Kindern wohnt: einem Quartier mit kann in Zeiten der Globalisierung. Aus- Zeit» liefert: Dort wirft Münkler Sloter- hübschen Cafés und alten Bäumen, sze- serdem könne man ja der EU ein Grün- dijk unbedarfte Kritik an der deutschen nig und dennoch friedlich – wenn auch dungsnarrativ auch nicht einfach nach- Flüchtlingspolitik vor und wird von die- vielleicht nicht ganz so beschaulich wie schieben, meint er pragmatisch und sem wiederum als «Kavaliers-Politologe» Neunkirch. 22 Geschichte Donnerstag, 31. März 2016

Heinrich Moser: Industriepionier mit einer bewegten Lebensgeschichte Ein Hauch von Royal Family

In einer Woche feiert Schaffhausen den 150. Jahrestag der Einweihung des Moserdamms. Der Festtag bietet die Gelegenheit, sich an eine aussergewöhnliche Schaffhauser Familie zu erinnern.

Die rote Mentona Mindestens so extravagant wie ihr Halbbruder Henri war die jüngste Mo- ser-Tochter, Mentona. Sie hat ihren Va- ter nie gekannt, starb er doch nur vier Tage nach ihrer Geburt. Mentona Mo- ser (eigentlich Louise Moser) wuchs auf der Halbinsel Au bei Wädenswil auf, dem neuen Wohnsitz ihrer Mut- ter. Witwe Moser galt damals als die reichste Frau Europas. Wegen ihrer psychischen Leiden wurde sie von kei- nem Geringeren als behandelt und erlangte als Patientin «Emmy von N.» einen festen Platz in der Geschichte der Psychoanalyse. Obwohl sie sprichwörtlich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren worden war, entwickelte Mentona Mo- ser schon als junge Frau ein starkes In- teresse an sozialen Fragen. Sie liess sich in England zur Sozialhelferin aus- bilden, gründete nach der Rückkehr in die Schweiz einen Blindenverein Kuratorin Mandy Ranneberg vor einem Familienporträt im Moser Familienmuseum. Es und die erste Fürsorgestelle für Tuber- zeigt Charlotte Moser und drei ihrer fünf Kinder. Fotos: Peter Pfister kulosepatienten. Mit ihrem Mann Hermann Balsiger Bernhard Ott berg, die Kuratorin des Moser Familien- trat sie der SP bei, radikalisierte sich museums im Schloss Charlottenfels. Spä- dann während dem Ersten Weltkrieg Heinrich Moser war kein pflegeleichter ter habe Moser dazugelernt. Als er zur und wurde eine glühende Anhängerin Mensch. Der im Jahr 1805 geborene Sohn Energiegewinnung ein Wehr im Rhein der Kommunistischen Partei der eines Schaffhauser Uhrmachers wander- bauen wollte (heute befindet sich an die- Schweiz, die sie mitbegründet hatte. te schon in jungen Jahren nach Russland ser Stelle das Schaffhauser Kraftwerk), Nach dem Tod ihrer Mutter erbte Men- aus, wo er mit der Produktion und dem ging er taktisch wesentlich umsichtiger tona Moser zwar nur einen Pflichtteil Handel von Uhren reich wurde. Nach sei- vor. «Er machte der Stadt ein finanziell des Vermögens, konnte damit aber ner Rückkehr in die Vaterstadt (1848) ge- äusserst attraktives Angebot, verlangte grosszügig Hilfsprojekte der Interna- hörte Moser zu den Pionieren, die Schaff- aber, dass als Gegenleistung zuerst alle tionalen Arbeiterhilfe unterstützen. In hausen auf dem Weg in die Industriali- seine Bedingungen erfüllt werden müss- den 20er-Jahren war sie auch gelegent- sierung voranbringen wollten. Moser ten» (siehe auch Kasten). lich bei den Schaffhauser Genossen zu war bei verschiedenen Firmengründun- Der am 9. April 1866 eingeweihte Mo- Gast. Die Legende besagt, dass sie dem gen an vorderster Front beteiligt, so zum serdamm war seinerzeit das grösste Was- Zug aus Zürich jeweils mit lauten Beispiel 1853 bei der Waggonfabrik, der serkraftwerk in der Schweiz. Es versorgte «Rotfront»-Rufen entstiegen sei. 1950 späteren SIG. das neu entstandene Industriequartier siedelte Mentona Moser, inzwischen Immer wieder lag er mit den Behörden am Rheinufer mit der benötigten Ener- völlig mittellos, nach Ost-Berlin über, im Clinch, die ihm zu zögerlich erschie- gie. Von seinem 1854 fertiggestellten wo sie 1971 starb und in der «Gedenk- nen. «Er war ein Macher, der genau wuss- Landgut Charlottenfels hatte Heinrich stätte der Sozialisten» in Berlin-Lich- te, wie es geht, und Widerstand schlecht Moser einen erstklassigen Blick auf das tenberg beigesetzt wurde. (B.O.) ertragen konnte», sagt Mandy Ranne- Bauwerk, das seinen Namen trug. Char- Donnerstag, 31. März 2016 Geschichte 23

lottenfels selbst war nach Mosers erster untersuchen – mit negativem Ergebnis. Frau Charlotte Mayu benannt. Der Chemiker Haruthiun Abeljanz, der Ein Wehr im Rhein Die Mutter von fünf Kindern war noch die Autopsie vornahm, schrieb seiner vor der Fertigstellung des herrschaftli- Frau wenig vornehm: «Pfui! Wie so ein Heinrich Moser hatte schon wenige chen Bauwerks an den Folgen eines Kut- Millionär stinkt – schauderhaft, das Jahre nach der Rückkehr aus Russ- schenunfalls gestorben. Aus der Ehe mit glaubt man kaum.» Besonders erbost land erkannt, dass die Energiefrage Charlotte stammte der einzige Sohn Hen- war Abeljanz, dass man ihm unterstell- der Schlüssel zur Industrialisierung ri. Er hätte in die Fussstapfen Heinrich te, er habe für eine Entschädigung von Schaffhausens war. Er unternahm Mosers treten sollen, überwarf sich aber 50'000 Franken ein Gefälligkeitsgutach- verschiedene Anläufe für eine bes- mit dem Vater und führte fortan das Le- ten verfasst, damit die Witwe ihre Erb- sere Nutzung der Wasserkraft des ben eines reisefreudigen Bohémiens und schaft von 15 Millionen Franken antre- Rheins. Seine eigentliche Meister- Kunstsammlers. ten könne. leistung war der Bau des später nach Der Zwist über das Erbe Heinrich Mo- ihm benannten Wehrs. «Wie so ein Millionär stinkt» sers hatte keinen Einfluss auf die Besitz- Um seine Pläne durchzusetzen, Dass der Sohn die Erwartungen des Va- verhältnisse auf Schloss Charlottenfels. bot er der Stadt Schaffhausen an, ters nicht erfüllte, bot weniger Zündstoff Es gehörte den fünf Kindern aus erster Turbinenhaus, Kanal und Wehr für als die zweite Ehe Heinrich Mosers. 1870 Ehe, wurde 1889 verkauft, 1906 von Sohn 120'000 Franken zu bauen. Als Ge- hatte der 65-Jährige die 43 Jahre jüngere Henri zurückgekauft und ging 1919 als genleistung verlangte er freie Hand Baronin Fanny Sulzer von Warth gehei- Geschenk an den Kanton Schaffhausen bei der Realisierung, was ihm in der ratet, die ihm zwei Töchter gebar, Fanny über. Im Obergeschoss des Schlosses Volksabstimmung vom 24. Januar und Mentona. Nur vier Tage nach der Ge- Charlottenfels befindet sich seit 2010 das 1861 auch gewährt wurde. burt der jüngsten Tochter starb Heinrich Moser Familienmuseum, das an den In- Die Bauarbeiten dauerten drei Moser. Sogleich streute der Sohn Henri, dustriepionier, seine beiden Ehefrauen Jahre, von 1863 bis 1866. Im Früh- das Gerücht, die junge Witwe habe ihren und die sieben Kinder erinnert. Familie jahr 1865, als das Bauwerk schon Mann vergiftet, so Mandy Ranneberg. Moser wird am Samstag, 9. April, aus An- fast fertiggestellt war, zerstörte Fanny Moser entschloss sich daher zur lass des Moserdamm-Jubiläums zu neu- Hochwasser den mittleren Teil des Flucht nach vorn und liess den bereits in em Leben erweckt: Monika Stahel und Wehrs, so dass der Betrieb erst im der Familiengruft auf Schloss Charlot- ihre Truppe zeigen ab 14.45 Uhr auf Frühjahr 1866 aufgenommen wer- tenfels beigesetzten Heinrich Moser am Schloss Chalottenfels «Familie Moser bei den konnte. (B.O.) damaligen Polytechnikum (heute ETH) sich zu Hause».

Das restaurierte Modell des Moserdamms gehört zu den beliebtesten Exponaten im Museum zu Allerheiligen. 24 Kultur Donnerstag, 31. März 2016

Die Geburtsstunde eines Stand-up-Comedians Sein Sohn ist mieses Methadon

Im Fasskeller hat Slam-Poet und Güsel-Detektiv Gabriel Vetter ein abendfüllendes Bühnenprogramm getestet. Mit Geschichten, ungefiltert aus seinem Leben. Und aus dem Leben seines kleinen Sohnes.

Marlon Rusch

Eigentlich, sagt Gabriel Vetter, braucht er uns gar nicht. Uns, sein johlendes Publi- kum. Er hat ja jetzt ein Kind. Und sein kleiner Sohn sei eigentlich das beste Me- thadon, um von der Bühne wegzukom- men. Er feiere alles frenetisch ab, was Vater Vetter tue. Bananen-Schälen etwa. «Da schaffi mittlerwile i einere Minute!» Dass der 33-Jährige am Dienstagabend trotzdem im Scheinwerferlicht des Fass- kellers steht, anfangs sichtlich nervös, und über zwei Stunden lang testet, ob sein vager Entwurf eines abendfüllenden Comedyprogramms auch bei etwas kriti- scherem Publikum ankommt – auch das dürfte an seinem Sohn liegen. Temporäre Flucht auf die Bühne sozusagen. Glaubt man Vetter, kann der Stammhalter zu- hause mitunter ein echter Tyrann sein. Wider Wille zwar, aber das macht das Va- tersein nicht einfacher. Vielleicht sah Vetter das Stand-up-Come- dy-Programm auch als einzigen Weg, all die Gedanken zu verarbeiten, die ihm auf der rasanten Berg-und-Tal-Fahrt namens Vaterschaft durch den Kopf schwirren. Mal ist sein Sohn «dä Bescht vo dä Welt. DÄ ALLERBESCHT!». Dann wieder ein ga- ckernder «Muskel auf zwei Beinen ohne Knie», der «wie Stevie Wonder im Stech- schritt» durch die Wohnung marschiert und «gewartet» werden muss. Ein Wech- selbad der Gefühle. Erstaunlich intim.

Achtung: Subjonctif Für Vetter ist der Abend im Fasskeller eine Premiere. Nie zuvor hat er vor Pub- likum so offen aus seinem Leben erzählt. Immer wieder beteuert er: «Da isch e «Mit Kind wird man zum debilen Cheerleader: Gaggi! Yeah!» Foto: Peter Pfister wohri Gschicht!», wie wenn er selbst nicht glauben würde, in was für Absurdi- Wie er in einer vermeintlich falschen Sub- zeln von der Badewanne zur Waschma- täten er andauernd hineinschlittert. Da- jonctif-Form des Piloten den drohenden schine zu tragen und am Abend wieder zu- bei erkennt er sie bloss besser als andere. Absturz eines Passagierflugzeugs voraus- rück – das ist schon sehr, sehr lustig. Und In den zwei geballten Stunden beweist sehen will oder bemerkt, dass sein einein- wird vom wohlwollenden Heimpublikum Gabriel Vetter einmal mehr eindrücklich, halbjähriger Sohn bereits Arbeit «out- mit viel Gejohle quittiert wie gut er beobachten kann. Er spintisiert sourct» und seinen Vater, ohne dass dieser Doch das Programm, das an diesem Try- nicht nur um die Ecke, er scheint auch ein es bemerkt hätte, angestellt hat, jeden Tag out-Abend spontan aus 240 Seiten Notizen wenig um die Ecke gucken zu können. frühmorgens alle Shampooflaschen ein- entsteht, bietet auch leisere, poetische Donnerstag, 31. März 2016 Kultur 25

Töne. Wenn Vetter etwa seine kürzlich nach dem Schaffhauser Publikum geht. Dann, irgendwann, das Zwerchfell ist verstorbene Mutter nachahmt – «dä lusch- Mit seinem Geständnis, dass er sich ins- bereits in akuter Muskelkatergefahr: «S tigscht Mänsch vo de Welt» –, wie sie auf geheim mehr Terrorattacken wünscht, isch ez elfi. Wämmers mol so si loh?» Vet- dem Sterbebett moniert, das pürierte Jä- damit eine persönliche, entfernt mit den ter hätte noch mal so lang unterhalten gerschnitzel sei «z zäch». Oder wenn er Pariser Anschlägen zusammenhängende können, aber er kommt am Samstag schildert, wie sein Sohn angesichts der to- Episode in Vergessenheit gerät, irritiert schliesslich nochmals ins Fass. Die Vor- ten Grossmutter den Silberblick aufsetzt er die Zuschauer merklich. Zum Glück, stellung ist bereits ausverkauft. Viel- und seelenruhig seine Windeln füllt. denn ohne Kritik am Programm wäre das leicht hält er sich ja dann an seinen Vor- eigentliche Ziel des Tryouts verfehlt. satz, er wolle sein Kind «nicht auf der Wo der Spass aufhört Zurück in die Spur holt einen Vetter Bühne missbrauchen». Zwar, hmm, wohl Zwischendurch der Aufruf ans Publi- zum Beispiel mit dem Ex-Chor von Bo eher nicht. kum: «Säged, wenns gnueg Baby isch!» Katzman, 70 Männer mit Dreiviertelho- Obwohl er immer wieder Hänger ge- Das zweite grosse Thema hat er bereits sen und ergonomischen Rucksäcken, die habt und Pointen vergessen hat – «o nei, angeschnitten: den Tod. Hier beweist der plötzlich im Garten eines Bekannten auf- ez chäm eigentlich öppis Luschtigs!» – Nachwuchs-Comedian zum einen, dass tauchen – «au da isch im Fall wohr!». Mit zeigt sich der frischgebackene Stand-up- er keine Scheuklappen kennt, zum an- ihren beigen Crocs auf dem Kiesboden tö- Comedian zufrieden mit seinem ersten dern aber auch, dass er noch nicht ganz nen sie wie Mäusewelpen, denen man die Mal. Da zieht es einen Profi unaufhalt- sicher zu gehen vermag auf dem schma- Beine bricht, die aber zu stolz sind, um zu sam zurück auf die Bühne. Der Sohn ist len Grat der Pietät. Zumindest, wenn es schreien. wohl doch eher mieses Methadon.

 glosse Schwein gehabt, jetzt gibt es Rind

Am Anfang war Nichts. Dann Oder ist das zu gefährlich? trat ein offensichtlich hobbylo- Weil Muslime und Terrorismus ser Politiker auf den Plan. Sein und so. Aellig jedenfalls warnt Name: Pentti Aellig, seit zwei bereits: «Der Islam ist auf der Jahren Interimspräsident der einzigen Alp Schaffhausens an- Schaffhauser SVP. Und Aellig gekommen.» war wütend. Denn der Islam Hallelujah. Das erfordert hatte schon wieder einen wich- dringend ein Mahnmal für die tigen Etappensieg auf dem Weg erlittene Niederlage. Oder besser zur Herrschaft über das Schwei- einen Wachturm, der vor künf- zer Volk errungen. Er hatte den tigen Invasionen der Muslime Schaffhauser Zivilschutz er- schützt. Der Zivilschutz könnte obert. Fortan gibt es für Zivil- ihn gleich selber bauen, der hat schützer im Dienst in ein paar eh nichts zu tun. Aber nein, geht Schleitheimer Restaurants kein Schwein? Interessiert keine Sau! Foto: Peter Pfister ja nicht. Dummerweise gibt’s da Schweinefleisch mehr. Skandal. dieses Minarettverbot. Sofort nahmen ein paar in- macht darum weniger Profit. anpassen muss. Das ist völlig de- PS: Im Bericht von Radio vestigative Journalisten von SN, Roth ist also einer der Direktbe- platziert.» Top erfuhr ich, dass Zivilschüt- Radio Top, SRF und 20 Minuten troffenen. Wobei, eigentlich nur Mein Stichwort. Denn ich ge- zer in Winterthur bereits seit Aelligs Enthüllungsstory auf – am Rande. Direktbetroffene sind höre zur bisher nicht befragten ein paar Jahren kein Schweine- und zeigten das ganze Ausmass vor allem die Schaffhauser Zivil- müllerschen Mehrheit. Gestat- fleisch mehr erhalten. Gewusst, des Skandals. Besonders bri- schützer. Was denken die eigent- ten: Jimmy Sauter, Schützer in Walter Müller? sant war der Bericht des Staats- lich über das Schweinefleisch- Zivil, Funktion: Betreuer, Zug PPS: Im letzten Jahr war ich fernsehens. Das SRF wagte sich Verbot? Leider weiss man das Neuhausen. vier Nächte im Einsatz, bei den dorthin, wo das Verbot umge- nicht, weil keiner der investiga- Meine Idee: Lasst doch alle Flüchtlingen auf der Breite. Ich setzt werden muss, nach Schleit- tiven Journis einen Zivilschützer Muslime für untauglich erklä- bekam gar nichts zu essen, son- heim, zur Alp Babental. «Simmer gefragt hat. Stattdessen kommt ren. Veganer sind’s ja auch. dern musste meine Sandwi- do i de Schwiiz oder wo?», fragt FDP-Nationalrat Walter Müller, Oder noch besser, schickt alle ches selber kaufen, während Heinrich Roth, Wirt des Restau- Präsident des Schweizerischen Muslime in den Militärdienst. die Flüchtlinge auf Staatskos- rants Babental, in die Kamera. Zivilschutzverbands, zu Wort. Dort klappt’s ja offenbar mit ten verpflegt wurden. Wär das Roth ist wütend. Er muss nun Gegenüber 20 Minuten sagt der Verpflegung, und dort ler- ein Skandal? SN? 20 Minuten? teures Rindfleisch statt billiges Müller: «Es geht nicht, dass die nen sie auch den Umgang mit SRF? Schweinefleisch einkaufen und Mehrheit sich einer Minderheit Waffe und Sprengstoff. Jimmy Sauter

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Der Schweizer Heimatschutz lanciert am 9. April das «Gartenjahr 2016» Den Freiraum Garten schützen

Gärten sind mehr als ein bisschen Rasen und ein paar Blumenbeete. In unserem dicht besiedelten Land haben Grün- und Freiräume eine wichtige Funktion. Das Gartenjahr 2016 will die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren.

Der Garten von Verena und Rudolf Wäckerlin in Oberhallau ist einer der schönsten privaten Gärten in der Region. Er kann nach Voran- meldung besichtigt werden. Foto: Peter Pfister

Bernhard Ott Dabei hätten Gärten gerade in unserem dent des Schaffhauser Heimatschutzes. dicht besiedelten Land eine grosse Bedeu- Dafür gibt es ein bekanntes Schaffhauser Kein Geringerer als Bundesrat Alain Ber- tung als Freiraum – «den Raum, den un- Beispiel: den Garten des Stadtoriginals set, Chef des Departements des Innern, sere Freiheit braucht, um sich zu entfal- Hans Hensler, der weit über die Region fungiert als Schirmherr des Gartenjah- ten» (Alain Berset). Das Gartenjahr 2016 hinaus bekannt war. Zehn Jahre nach res 2016, das mit einer Veranstaltung in hat darum das Ziel, die Öffentlichkeit für Henslers Tod liessen die Erben das ver- der Villa «Patumbah» in Zürich am 9. Ap- die Schutzwürdigkeit von Gärten und wunschene kleine Paradies im Herbst ril offiziell beginnt. Organisiert wird es Parks zu sensibilisieren. Zwar hat der 2014 abräumen und völlig umgestalten. vom Schweizer Heimatschutz. Er möch- Heimatschutz mit dem Verbandsbe- Der vorher für öffentliche Führungen zu- te mit verschiedenen Veranstaltungen schwerderecht die Möglichkeit, gegen die gängliche Garten kann heute nicht mehr in der ganzen Schweiz darauf aufmerk- Zerstörung von schützenswerten öffent- besichtigt werden. sam machen, dass Freiräume und Gärten lichen Anlagen Einsprache zu erheben, In unserer Region gibt es aber zum in vielfältiger Weise bedroht sind, einer- aber gerade bei privaten Gärten sind sei- Glück noch viele weitere sehenswerte seits durch Bauprojekte, anderseits, wie ne Möglichkeiten beschränkt. Gärten, die sich in privatem Besitz befin- zum Beispiel in einer geschützten Indus- «Private Eigentümer können natürlich den und von den Eigentümern bei be- triesiedlung im Kanton Solothurn, durch mit ihren Gärten machen, was sie wol- stimmten Gelegenheiten für das Publi- vergiftete Böden. len», sagt Caro Stemmler, bis 2014 Präsi- kum geöffnet werden. Eine jährlich ak- 28 Grüner Daumen Donnerstag, 31. März 2016

tualisierte Broschüre mit dem Titel Mal am «Tag des Friedhofs» mit. «Dieser «grenzenloses Gartenerlebnis», die bei Anlass ist 2014 in Deutschland entstan- der Schaffhauser Stadtgärtnerei erhält- den und wird nun auch in der Schweiz Gartenstadt Breite lich ist, stellt diese Gärten vor und lie- durchgeführt», sagt Felix Guhl, Leiter Der Schaffhauser Heimatschutz betei- fert alle wissenswerten Informationen, von «Grün Schaffhausen». Mit dem Wald- ligt sich mit einer speziellen Veranstal- inklusive Öffnungszeiten und Anfahrts- friedhof kann unsere Stadt einige beson- tung am Gartenjahr 2016. Er lädt am wege. ders schöne Anlagen zeigen, aber es gibt Samstag, 4. Juni, zu einem Rundgang noch drei weitere Friedhöfe auf dem auf der Breite ein. Unter dem Titel Gärten im Munotgraben Stadtgebiet, in Herblingen und Buchtha- «Vergangenheit, Gegenwart und Zu- Im Rahmen des Gartenjahres 2016 haben len. Und, nicht zu vergessen, den längst kunft der Gartenstadt Breite» sollen «Grün Schaffhausen» und der Schaffhau- nicht mehr für Bestattungen benützten die ursprünglichen städtebaulichen ser Heimatschutz noch weitere Aktivitä- Steig-Friedhof. Visionen für dieses grüne Quartier er- ten geplant. Dazu gehört unter anderem Mit einem aktuellen Problem des Gar- kundet werden. Auch die künftigen der diesjährige «Frühlingstag» der Stadt- tenbaus befasst sich eine Ausstellung, die Chancen und Risiken werden thema- gärtnerei am 23. und 24. April. Ein be- «Grün Schaffhausen» im August und Sep- tisiert. So liefert die geplante Verschie- sonderer Leckerbissen dürfte die Öff- tember in der Orangerie der Stadtgärtne- bung des Fussballstadions von der nung der Gärten im Munotgraben sein. rei zeigen wird. Felix Guhl: «Dabei geht es Breite ins Herblingertal bereits seit ei- Sie können am «Tag des Denkmals» (10. um Neophyten, also eingeschleppte, niger Zeit Gesprächsstoff. Beginn: 9.15 September) besichtigt werden. fremde Pflanzen, die zu einer Bedrohung Uhr. Anmeldung erwünscht: info@ Eine Woche später, am 17. September, für unsere einheimische Flora werden heimatschutz-sh.ch. (B.O.) macht «Grün Schaffhausen» zum ersten könnten.»

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Der Streit zwischen Apple und dem FBI lanciert eine Grundsatzdiskussion über Sicherheit Wie gut darf Verschlüsselung sein?

Das iPhone ist geknackt. Das Vor Gericht bekam das FBI jedoch ungewiss. Das FBI selbst gab das FBI kürzlich bekannt. Recht. Die Justiz forderte App- gab lediglich an, dass eine «ex- Der amerikanischen Sicher- le darum auf, eine Software zu terne Partei» bei der Entschlüs- heitsbehörde war es gelungen, entwickeln, damit das FBI in selung geholfen habe. Der US- zum ersten Mal den Sperrme- das iPhone des Terroristen ein- Geheimdienst NSA sei es nicht chanismus des iPhone auszu- dringen kann. gewesen, schreibt jedenfalls hebeln. Konkret verlangte das FBI die «New York Times». Damit nimmt der Streit zwi- eine Möglichkeit, mehr als Der «Spiegel» vermutet, dass schen Apple und dem FBI eine zehn Sperrcodes automati- die israelische Firma Celle- unerwartete Wendung. Zu- siert ausprobieren zu können. brite das iPhone für das FBI ge- vor hatte die US-Sicherheits- Danach hätte das FBI mit Hil- knackt hat. Das deutsche Ma- behörde darauf gepocht, dass fe eines Computers in kurzer gazin stützt sich dabei auf ei- das Unternehmen selbst die Zeit Millionen von Codes aus- nen Bericht der israelischen Entschlüsselung bekannt ge- probieren und die Sicherheits- Zeitung «Yedioth Ahronoth». ben muss. mechanismen von Apple um- Wie der «Spiegel» weiter Das FBI verlangte das, um in gehen können. Doch trotz An- schreibt, habe Cellebrite – eine das iPhone 5c des Terroristen ordnung des Gerichts weigerte Tochter von Sun Corp aus Ja- Syed Rizwan Farook einzudrin- sich Apple-Chef Tim Cook, die pan – bereits in der Vergangen- gen. Dieser hatte Anfang De- gewünschte Software zu pro- heit mit mehreren Geheim- zember in Kalifornien zusam- duzieren. Er erklärte in einem diensten und Ermittlungsbe- men mit seiner Frau 14 Ar- offenen Brief, die Herstellung hörden zusammengearbeitet. Code geknackt: Das FBI hat das Sicher- beitskollegen während einer eines solchen Werkzeugs er- Die Firma ist bekannt für ihre heitssystem des iPhone überlistet. Weihnachtsfeier umgebracht. mögliche, einmal geschaffen, Software, die die Datenwie- den Zugang zu allen iPhones. derherstellung bei mobilen Nun hat das FBI selbst Fakten Geräten unterstützt. Celle- geschaffen. Wer der US-Sicher- brite lehnte eine Stellungnah- heitsbehörde dabei half, bleibt me zum entsprechenden Be- richt ab. Nun stellt sich die Frage, ob mac web das FBI seinerseits Apple be- & kannt geben muss, wie es den gmbh Code geknackt hat, damit das Unternehmen seine Sicher- macintosh support hardware heitsmechanismen verbes- datenbanken cms hosting sern kann. Andernfalls könn- webdesign grafik multimedia ten sich in Zukunft weitere tel 052 620 30 60 www.mac-web.ch Institutionen Zugang auf die iPhones verschaffen. (js.)     !

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"    "   "  "  30 Wettbewerb Donnerstag, 31. März 2016

2 x das Malheft «Milk+Honey» inkl. Leiterlispiel zu gewinnen (siehe Thema Seite 15) Das Schicksal hat entschieden

Salvete, liebe Freundinnen und ten die wackeren Jungschwinger Freunde des gepflegten Rätselra- auch nichts daran ändern. Nun, tens. Heute ist im Vorteil, wer des die eindeutige Zweideutigkeit Lateins mächtig ist – oder aber, hat euch jedenfalls nicht vom wer fleissig «Asterix & Obelix»- eifrigen – und vor allem aus- Hefte liest. Dort stolpert man nahmslos richtigen – Raten ab- nämlich ständig auf jenes ge- gehalten. Bravo! Die Glücksfee suchte Sprichwort, das unser Re- wählte René Elmiger, dem wir daktionskollege so trefflich dar- viel Spass im Kino wünschen. zustellen weiss. Sei es Cäsar, den Und allen anderen rufen wir zu: die beiden schlagkräftigen Galli- «Neues Spiel, neues Glück», viel- er an der Nase herumführen, sei- leicht kann der Kollege nebenan en es die gebeutelten Legionäre – ja noch ein paar Mitstreiter ge- alle scheinen das Schicksal so zu brauchen. Viel Erfolg! aw. nehmen, wie es kommt. An diese Devise halten auch wir uns und Mitmachen: akzeptieren Lösungsvorschläge in deutscher Sprache, gerne aber – per Post schicken an auch in Latein – ita est. schaffhauser az, Postfach 36, Nun aber erst zur etwas maka- 8201 Schaffhausen ber anmutenden Lösung von – per Fax an 052 633 08 34 letzter Woche: So direkt vor Kar- – per E-Mail an [email protected] freitag bekam die Wendung «je- Vermerk: ausgang.sh-Wettbewerb manden aufs Kreuz legen» näm- Einsendeschluss ist jeweils der lich einen ganz komischen Bei- Montag der kommenden Woche! geschmack, oder nicht? Da konn- Glück im Spiel – oder wie ging das? Foto: Peter Pfister

 forum Audiatur et Klimaskeptiker

Zum Artikel «Der Klima- nehmen. Mit diesem Begriff Jahrhundert in derart kurzer Der Rhein war damals im Som- skeptiker» in der «az» vom wird Forschern heute oft vor- Zeit in eine Erwärmungsphase? mer wohl etwa so schiffsgängig 24. März. schnell ihre Glaubwürdigkeit Ich war diesen Winter lang- wie heute die Thur: bestenfalls Ein lateinisches Sprichwort abgesprochen, die Bandbrei- laufend am Morteratschglet- für Weidlinge. sagt, es soll auch die andere te des demokratisch legitimen scher. Es beeindruckte mich Das ist kein Plädoyer da- Meinung gehört werden. Ja, ein Diskurses eingeschränkt. dabei die Strecke, über wel- für, den Verbrauch an fossilen Kantonsschullehrer, der per- Christian Schlüchter, emeri- che sich der Gletscher von aus- Brennstoffen nicht zurückzu- sönlich eine skeptische Haltung tierter Professor der Uni Bern serhalb der Bahnstation bereits fahren. Im Gegenteil. Die Ent- zur Rolle der Treib hausgase als für Quartärgeologie, stellt in ei- bis 1910 zurückgezogen hatte. schlüsselung des Klimasystems Treiber der Klimaänderung ein- nem Interview mit der Berner Seen-Sedimente zeigen, dass der Erde wirft aber noch mehr nimmt, soll im Unterricht die Zeitung 2014 eine Frage, wel- die Zuflüsse des Silvaplaner- Fragen auf, als dies vor allem wissenschaftliche Mehrheits- che von den offiziellen Klima- sees vor 4000 Jahren in ihren aus den Kurzfassungen der IP- meinung des Weltklimarates berichten nicht befriedigend Quellgebieten eisfrei waren. CC-Berichte hervorgeht. Eine transparent und nachvollzieh- beantwortet wird: Wieso gin- Dies ist heute klar noch nicht Diskussion ohne Vorzensur ist bar vermitteln. Ich empfehle gen die Gletscher Mitte des 19. der Fall, auch wenn wir den wichtig, auch um eine breit ab- aber Marlon Rusch, vom Vor- Jahrhunderts zurück, obwohl Gletscherschwund beklagen. gestützte politische Mehrheit wurf, dass eingesetzte Unter- der grosse CO2-Anstieg in der At- Die Pfahlbauten in Unteruhl- für die Umsetzung der Ener- richtsmittel verschwörungs- mosphäre erst später kam? Wa- dingen standen zu dieser Zeit giestrategie zu finden. theoretisch seien, Abstand zu rum «kippte» die Erde im 19. am trockenen Bodenseeufer. Othmar Schwank, Rüdlingen Donnerstag, 31. März 2016 Notizen 31

 donnerstagsnotiz Ein Pariser in Edinburgh

Zu Hause ist es am schönsten. sen, woher ich ihn hatte. Aber lieben Gruss von mir ausrich- Der einzige vernünftige Grund, am Morgen danach kann es ten. Vielleicht erinnert er sich zu reisen, sind Spinnen-Kon- schwierig sein zu schildern, wo an den Pariser, und vielleicht gresse. Vielleicht macht die man am Vorabend war. hat er ihn nicht nur herumge- Menschheit irgendwann Fort- Ich kam rasch zum Schluss, zeigt, sondern auch gebraucht. schritte und veranstaltet die- dass mein Kollege mit dem Pari- Es würde mich wirklich interes- se Zusammenkünfte nur noch ser unter seinen Kommilitonen sieren, ob er (der Pariser, nicht in Neuhausen. Leider sind wir mehr Beifall zu erwarten hatte der Direktor!) a) ein Schotten- noch nicht so weit. als ich bei meiner Frau. So über- muster trug, b) ob der Whisky So kam ich 1997 nach Edin- liess ich ihn ihm als Geschenk. auf der Innen- oder Aussensei- burgh. Das liegt in Schottland, Damit ist die Geschichte ei- te war und c) ob er den Grund und die Schotten freuen sich, gentlich zu Ende. Ich weiss im- fürs Fahrverbot während des wenn man nicht sagt, es liege mer noch nicht, ob nur die Ver- Gebrauchs verstehe. in England. Abends ging man Jakob Walter ist Biologe packung ein Schottenmuster P.S.: Ehrlich gesagt erinnere ins Pub. Die Toiletten waren im und lebt in Neuhausen. trug oder auch das Präserva- ich mich an kein einziges Refe- Untergeschoss, und da hing ein tiv selber. Ebenso wenig weiss rat an jenem Kongress. Aber es Automat mit Kondomen. tiv in Sichtweite, aber dieses ich, ob der Whisky-Geschmack war ein schöner Kongress! Die Präservative hiessen musste ich haben! Ich glaube, auf der Innen- oder der Aussen- P.S. 2: Sogar ich weiss, dass «MacCondom», waren «Whis- es kostete ein Pfund. seite war. Und schon gar nicht heute politische Korrektheit key flavoured», und die Verpa- Am nächsten Vormittag, in kann ich ermessen, ob die War- beinahe das Mass aller Din- ckung trug ein Schottenmuster der Kaffeepause, zeigte ich es nung vor dem Autofahren wäh- ge ist. Also: Wenn ich «Pari- (ich bin nicht kompetent zu be- unter Kollegen herum. Es erreg- rend des Gebrauchs des Pari- ser» schreibe, sind Pariserin- urteilen, welchen Clans Muster te tatsächlich einiges Aufsehen. sers im Whisky oder in der Ab- nen mitgemeint! es war). Ausserdem stand auf Ein Kollege, Student (inzwi- lenkung begründet war. P.S. 3: Mein lieber Freund der Verpackung «Do not drive schen ist er Direktor eines Na- Falls Sie also im Südtirol ins und Schwager Markus Späth whilst using this product». Ich turkundemuseums), war von Naturmuseum gehen, fragen fand, diese Geschichte eigne hatte zwar keinen Verwen- meinem Kauf besonders ange- Sie doch nach dem Direktor! sich als Donnerstagsnotiz. Ich dungszweck für ein Präserva- tan und wollte unbedingt wis- Sie können ihm gerne einen bin da nicht so sicher.

 bsetzischtei Gespräche von fremden Leuten Er schrieb ein Porträt über die Apropos «SN»: Gut, gibt's die kommen schienen diese bei im Bus zu belauschen, ist toll. Frei Gartenbau-Erdbau AG in noch, sonst wüsste ich nicht, Sven Epiney, Moderator beim Vor allem, wenn sie lustig sind. Thayngen. Matthias Frei ist Prä- dass der Kanton Schaffhausen selben Sender. Am Dienstag- Kürzlich: «Da mue ja sowie- sident von Jardin Suisse Schaff- aus der Axpo aussteigen will. morgen sagte er zu Wetter- so nümme so lang hebe», sagt hausen, dem Arbeitgeberver- Konkret: Regierungsrat Du- frau Claudia Stocker: «Am füüf eine ältere Frau über ihr Hand- band in der Grünbranche. Im bach sagte am 24. März «erst- vor achti isch es taghell, me gelenk. Das nennt man wohl Text war kein Wort zu lesen mals» (Zitat «SN»), der Ausstieg muess sich immer no chli ad Pragmatismus im Alter. (aw.) über den Arbeitskampf der aus der Axpo sei eine Option. Ziitumschtellig gwööne, und Gärtner inklusive dem gröss- Aber dann las ich in der «NZZ»: s Wätter, das isch au es bizzli ten Streik in Schaffhausen seit Darüber hatte schon mal je- wächselhaft, oder?» Schon lan- Pragmatismus gibt es auch im 1918. Im gleichen Heft porträ- mand geschrieben. Und zwar ge nicht mehr früh aufgestan- Zug. Durchsage: «Für Reisen- tierte Wolfgang Schreiber die ich. In der «az» vom 4. Februar. den, lieber Sven? (pp.) de, die irrtümlich nach Schaff- Coiffeursalon-Unternehmerin Krass. Schon so lange her, hab hausen gelangt sind, gibt es Sabine Wegberg. Die «az» deck- ich voll vergessen. (js.) auf Gleis 3 eine Verbindung te im letzten Jahr auf, dass sie Der deutsche Grossmarkt «Ede- zurück nach Zürich.» (mr.) Angestellten illegale Arbeitsver- ka» weiss, was gut ist. Kürzlich träge aufzwang und von ihnen Des langen und breiten waren war da über Lautsprecher zu hö- systematisch unbezahlte Über- auf Radio SRF 1 vor der Umstel- ren: «Verwöhnen Sie Ihre Lie- Die Wirtschaftsförderung ar- stunden verlangte. Kein Wort lung auf Sommerzeit Tipps zu ben mit Schweinerücken ohne beitet für ihren Newsletter seit darüber im Porträt. Schöne, hei- hören, wie man sich merken Knochen.» Schweineblut auf die einer Weile mit den «SN» zu- le Welt im Newsletter der Wirt- kann, wann die Uhr eine Stun- Knochenmühlen von Pentti Ael- sammen. Redaktor ist der von schaftsförderung. (ha.) de vor und wann eine Stunde lig (siehe Seite 25). (aw.) uns sehr geschätzte Jörg Riser. nachzustellen sei. Nicht ange-           

MRZ HEUTE! Rotstift Reloaded GÜLTIGGültig bis BIS 6. 31.8.April Ein satirisches Musiktheater zu Ehren des legendären Schweizer Cabarets DO 31. 19:30 Dauer ca. 1h 45min APR Telefon 052 632 09 09 Dinner für Spinner Scala 1 Komödie von Francis Veber – Tägl. 20.15 Uhr, Sa/So 14.30 Uhr Theater Kanton Zürich MISS YOU ALREADY SA 02. 17:30 SO 03. 17:30 Tiefgründige und romantische Komödie über zwei beste Freundinnen. Mit Drew Barrymore und Toni Collette. E/d/f 12 J. PREMIERE! Tägl. 17.30 Uhr 37 Autoren bei 55 Veranstaltungen in 38 Gemeinden DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK Die bewegende Geschichte eines dreizehnjährigen jüdischen Mädchens. Deutsch 12 J. 5. W. Scala 2 VORVERKAUF Sa/So 14.30 Uhr MO – FR 16:00 –18:00, SA 10:00 –12:00 DER GROSSE SOMMER TEL. 052 625 05 55 & ONLINE: Frank Witzel, Monique Schwitter, Norbert Gstrein, Anke Stelling und viele andere... Mathias Gnädingers letzter Film ist ein Feelgood- WWW.STADTTHEATER-SH.CH Movie über das Altern und den Brückenschlag zwischen zwei Kulturen. Dialekt 8/6 J. 10. W. Do-Di 20.30 Uhr ROOM Leben auf 12 Quadratmetern! Oscar-ausgezeich- Kantonsrat Schaffhausen netes Drama, in welchem die Beziehung zwischen Mutter und Sohn im Mittelpunkt steht. Die «schaff- E/d/f 16/12 J. 3. W. Preiskuratorium hauser az» Mo-Mi 17.45 Uhr Schaffhauser Preis für SPOTLIGHT Entwicklungszusammenarbeit gibt es Ein Reporterteam deckt einen sexuellen Miss- brauchsskandal auf. Ausgezeichnet mit dem Oscar auch bei für den «Besten Film». Der Kantonsrat Schaffhausen verleiht seit 1978 jährlich einen «Schaffhauser E/d/f 16/12 J. 5. W. Preis für Entwicklungszusammenarbeit». Die Preissumme beträgt Fr. 25’000.–. twitter Do-So 17.00 Uhr, Mi 20.00 Uhr @az_ SWING IT KIDS Der Preis wird verliehen an Personen und Organisationen, die sich um Ent- Eine Ode an die Jugend, an die Musik und ans wicklungsprobleme im Zusammenhang Schweiz–Dritte Welt besonders redaktion Leben. Beschwingter Dokfilm voller Lebensfreude bemühen und zu deren Lösung beitragen. Der Preis ist von den Preisträgern von Fabian Kimoto über Dai Kimotos Kinder- und auf Bigband. für das Problemfeld Entwicklung einzusetzen. Das vom Kantonsrat gewählte Facebook. Dialekt 6 J. Bes.-Film Preiskuratorium entscheidet über die Preisvergabe. Reservieren oder kaufen Sie Ihren Lieblingsplatz online Nachfolgende Kriterien sind zu erfüllen: unter: www.kiwikinos.ch>> aktuell + platzgenau! − Vertiefter Bezug der Personen beziehungsweise Organisationen zum Kanton Schaffhausen TraditionelleMehr Fischküche Bohnen! − Persönliches Engagement mit Süsswasser- und Meerfisch − Nachhaltiges Projekt, das vom betreffenden Staat zumindest toleriert wird Wir servieren feine Bodensee-Fische − Verbesserung der Lebenssituation im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe aufAktuell: einem Beetfrische von Morcheln Meerbohnen und Die Unterlagen müssen enthalten: (einebadischer Delikatesse) Spargel − Curriculum Vitae [email protected] − Projektbeschrieb mit Jahresrechnungen und Budget Telefon 052 657 30 70 − Referenzen Anmeldungen mit den entsprechenden Unterlagen sind bis 29. April 2016 zu senden an: Für Abo-Bestellungen und Sekretariat des Kantonsrates, Regierungsgebäude, Beckenstube 7, Adressänderungen: [email protected] 8200 Schaffhausen

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