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Die Verkehrsunternehmen Im Hvv Wir Alle Sind Der Verbund

Die Verkehrsunternehmen Im Hvv Wir Alle Sind Der Verbund

STARK IM VERBUND FÜR STADT UND REGION Verbundbericht 2014 DIE VERKEHRSUNTERNEHMEN IM HVV WIR ALLE SIND DER VERBUND

Hamburger Hochbahn AG S-Bahn GmbH AKN Eisenbahn AG

Autokraft GmbH KVG Stade GmbH & Co. KG Süderelbe Bus GmbH

KViP Kreisverkehrsgesellschaft Becker Tours GmbH Pinneberg mbH Verkehrsbetriebe Buchholz i. d. N. GmbH

Dahmetal J. Rudolf & Sohn GmbH & Co. KG Metronom Eisenbahn- gesellschaft mbH Verkehrsbetrieb Die Linie GmbH

DB Regio AG Region Nord NBE Nordbahn Eisenbahn- gesellschaft mbH & Co. KG Verkehrsbetriebe Hamburg- Holstein AG Eisenbahnen und Verkehrs- betriebe Elbe-Weser GmbH Nord-Ostsee-Bahn GmbH

Verkehrsbetriebe Kreis Plön GmbH

Erixx GmbH Omnibusunternehmen Dammann-Reisen

Geesthachter Reisedienst Zerbin GmbH Verkehrsbetrieb Osthannover GmbH Ratzeburg-Möllner Verkehrsbetriebe GmbH

Globetrotter Reisen GmbH Reese Reisen GmbH VERKEHRSGESELLSCHAFT Verkehrsgesellschaft Ludwigslust- LUDWIGSLUST - PARCHIM mbH Parchim mbH

Hadag Seetouristik und Rohde Verkehrsbetriebe GmbH Verkehrsgesellschaft Norderstedt mbH Fährdienst AG INHALTSVERZEICHNIS

WIR ALLE SIND DER VERBUND WIR SIND BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT

2 Die Verkehrsunternehmen im HVV 28 E-Ticketing

4 Grußwort des Staatsrats 29 Echtzeit-Fahrplaninformation im HVV

5 Vorwort der Geschäftsführung 30 Mobil mit switchh

32 Interview mit Prof. Dr. Barbara Lenz WIR WACHSEN GEMEINSAM

6 Elektrifizierung der S 21 WIR FEIERN JUBILÄUM

7 Aktuelle Entwicklungen bei der S 4 34 Der älteste Verkehrsverbund der Welt

8 Neue HVV-Haltestellen für die Wendlandbahn 35 Porträt von Helmuth Kern

9 Mögliche Tarifausweitung in Niedersachsen 38 Aktionen rund um den Geburtstag

10 Perspektiven für das U-Bahn-Netz

11 Wettbewerbliche Vergaben im Busverkehr ANHANG

12 Busbeschleunigung 40 Mitglieder des Aufsichtsrats 2014

13 Einnahmensicherung 40 Gesellschafter im HVV 2014

40 Impressum

WIR DENKEN AN ALLE HVV-Zahlenspiegel 2014

14 HVV für alle: Barrierefreiheit im Verbund

17 Flexible Bedienformen

18 Die HVV-Postwurfsendungen

19 Das ÖPNV-Kundenbarometer

20 Fahrgastzahlen und Einnahmen

22 Die HVV-Schulberatung

24 Die HVV-Mobilitätsberatung für Senioren

26 Neues von den Haltestellenumfeld-Koordinatoren 4 HVV-VERBUNDBERICHT 2014

GRUSSWORT DES STAATSRATS

der Hamburger Verkehrsverbund feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Seit 1965 Eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen bringt er die Menschen in Hamburg und im Umland zuverlässig und bequem an ihr Ziel. Im letzten halben Jahrhundert wurde viel Wert auf Qualität bei dem Tarifangebot, der Infra- struktur und den Fahrzeugen gelegt. Dies ist gelungen, weil viele Akteure aus unterschied- lichsten Bereichen gemeinsam daran mitgewirkt haben. Ihr Andreas Rieckhof

Der Erfolg gibt dem HVV Recht: Erneute Steigerungen bei den Fahrgastzahlen und bei der

WIR ALLE SIND DER VERBUND DER SIND ALLE WIR Kundenzufriedenheit sind das Ergebnis der guten Zusammenarbeit zwischen den Ver- Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien bundverkehrsunternehmen, den Aufgabenträgern und der HVV GmbH. und Hansestadt Hamburg und Aufsichtsratsvorsitzender der HVV GmbH

Durch zahlreiche Projekte werden das Angebot und die Qualität im HVV stetig weiter verbes- sert: angefangen beim Ausbau des Schnellbahnnetzes und der Busbeschleunigung bis hin zum elektronischen Vertrieb und der vollständigen Barrierefreiheit der Schnellbahn-Haltestellen.

Durch seine Kontinuität und Verlässlichkeit wird der HVV auch in den nächsten 50 Jahren erfolg- reich öffentlichen Personennahverkehr in der Metropolregion Hamburg anbieten können. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 5 VORWORT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Als weltweit erster Verkehrsverbund am 29. November 1965 gegründet, begehen wir in die- sem Jahr unser 50-jähriges Jubiläum. In einem separaten Geburtstagsteil zeigen wir die wich- tigsten Meilensteine der letzten 50 Jahre auf. Außerdem findet sich dort ein spannendes auch in diesem Jahr konnte der Hamburger Verkehrsverbund einige Meilensteine erreichen. Porträt über den „Lotsen“ des Hamburger Verkehrsverbundes, Senator a. D. Helmuth Kern, Einer dieser Meilensteine ist eine neue Bestmarke bei der Fahrgastzahl: 738,3 Millionen Fahr- und den neuen Werbeauftritt des HVV. gäste haben 2014 den HVV genutzt. Das bedeutet ein Plus von 9,7 Millionen beziehungs- weise 1,3 Prozent gegenüber 2013. Für 2015 rechnet der HVV mit einem weiteren Fahrgast­ Wie Sie sehen, haben wir auch in diesem Jahr wieder einige interessante und spannende zuwachs in Höhe von einem Prozent. Beiträge in unserem Verbundbericht für Sie zusammengestellt.

Auf dem Vormarsch ist der HVV auch beim elektronischen Vertrieb – insbesondere das mobil- Viel Spaß beim Entdecken wünschen Ihnen Ticket über die HVV-App für iPhone und Android entwickelt sich zu einer wichtigen Säule im modernen Vertrieb.

Das ÖPNV-Kundenbarometer 2014 ergab für den HVV den besten allgemeinen Zufrieden- heitswert („Globalzufriedenheit“) seit 1999. Auch der Zugang und die Nutzung des ÖPNV für Lutz Aigner Dietrich Hartmann Mobilitätsbeeinträchtigte wurden signifikant besser bewertet als noch im Vorjahr. Die vielen Maßnahmen auf dem Weg zur vollständigen Barrierefreiheit zeigen demnach Wirkung.

„Verbund“ kommt von „verbinden“ – denn all die Erfolge wären nicht möglich und all die mit ihnen verbundenen Herausforderungen nicht zu stemmen ohne die Leistungen der Verbundverkehrsunternehmen. Daher ist das Thema des diesjährigen Verbundberichts „VERBUNDenheit“. Erstmals kommen hier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbund- verkehrsunternehmen zu Wort; ihre Statements sind der rote Faden, der sich durch diese Broschüre zieht.

Eine Besonderheit im HVV im Vergleich zu anderen Verbünden ist, dass einige zentrale Ver- bundaufgaben von einem Verkehrsunternehmen stellvertretend für alle Partner im HVV übernommen werden. Eine dieser zentralen Verbundaufgaben ist die bei der Verkehrsbe- triebe Hamburg-Holstein AG (VHH) angesiedelte HVV-Schulberatung (mehr dazu ab Seite 22). Die AG, die Deutsche Bahn AG und die S-Bahn Hamburg GmbH nehmen ebenfalls zentrale Verbundaufgaben wahr. Hierzu zählen so wichtige Aufgaben wie „Zentrale Information“, Online-Shop oder Großkundenabonnement. 6 HVV-VERBUNDBERICHT 2014

ELEKTRIFIZIERUNG DER S 21

Die im Dezember 2014 fertig gestellte Stan- dardisierte Bewertung zur Elektrifizierung der BESTANDTEILE DES INFRASTRUKTUR- GEPLANTES BETRIEBSKONZEPT: S 21 (Hamburg – Quickborn – Kaltenkirchen) AUSBAUS: hatte den Nutzen-Kosten-Quotienten 1,12. Die S-Bahn-Linie S 21 verkehrt im Ab- Das heißt, der volkswirtschaftliche Nutzen Die Ausfädelung in Hamburg-Eidelstedt schnitt Kaltenkirchen – Quickborn – Ham­ ist größer als die Kosten. Demnach kann der und der Streckenabschnitt Quickborn – burg-Eidelstedt – Hamburg Hbf – Aumühle. S-Bahn-Ausbau auf der Grundlage des Ge- Tanneneck werden zweigleisig ausgebaut. meindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) In den Hauptverkehrszeiten verkehrt durch den Bund gefördert werden. Die Kos- Unmittelbar nach der Ausfädelung in die S 21 im 10-Minuten-Takt ab/bis Quick- ten für das Projekt betragen nach derzeitigem Eidelstedt wird eine Systemwechselstelle born und alle 20 Minuten weiter von und Stand ca. 90 Millionen Euro. zwischen den Energieversorgungssystemen nach Kaltenkirchen. Die Bedienung der Stromschiene und Oberleitung errichtet. Relation Elbgaustraße – Hamburg Hbf er- Die AKN Eisenbahn AG als Eisenbahninfra- folgt dann durch eine neue Linie S 32, strukturunternehmen der Strecke Hamburg- Die anschließende Strecke wird bis deren Verlängerung in Richtung Ham- Eidelstedt – Kaltenkirchen hat deshalb im Auf- Kaltenkirchen mit einer Oberleitung für burg-Harburg unabhängig von der S-Bahn trag der Freien und Hansestadt Hamburg und 15 kV/16,7 Hz elektrifiziert. Kaltenkirchen bei Bedarf möglich wäre. des Landes Schleswig-Holstein mit der Ent- wurfsplanung begonnen. Parallel dazu berei- Die Bahnsteige der Stationen werden für Außerhalb der Hauptverkehrszeiten tet sie die notwendigen Planfeststellungs- S-Bahn-Vollzüge von 105 m auf 138 m ver- verkehrt die S 21 nördlich von Hamburg- und Plangenehmigungsverfahren vor. längert und von 76 cm auf 96 cm erhöht. Eidelstedt jeweils im 20-Minuten-Takt WIR WACHSEN GEMEINSAM GEMEINSAM WACHSEN WIR abwechselnd Richtung Quickborn – Kalten- Eine Inbetriebnahme der S-Bahn Kaltenkir- kirchen beziehungsweise Elbgaustraße. chen ist circa 2020 möglich. Die hierfür not- wendigen Zwei-System-Fahrzeuge der Bau- reihe 490.2 sind im neuen S-Bahn-Vertrag ab 2018 als Option gesichert. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 7

AKTUELLE ENTWICKLUNGEN BEI DER S 4

Nach Abnahme der im Internet veröffentlich- geringeren verkehrlichen Nutzen bei min- ten Vorentwurfsplanung begann im März destens gleich hohen Kosten und wurden 2014 die Entwurfs- und Genehmigungspla- deshalb verworfen. Nach vertiefter Kosten- nung der S-Bahn-Linie S 4 (Hamburg – Ah- und Risikoanalyse sowie Detailplanung wur- rensburg – Bad Oldesloe). Im Auftrag der den für das Projekt Gesamtkosten von knapp Freien und Hansestadt Hamburg und des über einer Milliarde Euro ermittelt. Landes Schleswig-Holstein werden diese Pla- nungsschritte von der DB Projektbau durch- In den parallel laufenden Finanzierungsver- geführt. Dabei werden auch die in der Vor- handlungen zwischen Bund, Ländern und entwurfsplanung ermittelten Kosten fort- der Deutschen Bahn AG wird geklärt, inwie- geschrieben. Ein nach außen sichtbares Zei- weit die einzelnen Betriebszweige (S-Bahn, chen für den Planungsfortschritt waren die Fernverkehr, Güterverkehr) dem auf sie ent- Bohrungen zwecks Baugrunduntersuchun- fallenden Nutzen entsprechend an der Fi- gen entlang der Strecke. nanzierung des Gesamtprojektes beteiligt werden, beispielsweise im Rahmen des neuen In einer Sensitivitätsuntersuchung des HVV Bundesverkehrswegeplans (BVWP). Denn die wurde das Stationskonzept der S 4 für das S 4 dient nicht nur der Verbesserung des Hamburger Gebiet bestätigt. Dieses sieht ÖPNV längs der Strecke Hamburg – Bad Ol- den Neubau der Stationen Claudiusstraße, desloe. Sie steht auch für zusätzliche Kapazi- Bovestraße (als Ersatz für die Station Wands- täten auf den Fernbahngleisen der Strecke bek), Holstenhofweg und Pulverhof vor. und die Entlastung des an seinen Grenzen Tonndorf und Rahlstedt werden im Rahmen betriebenen Hamburger Hauptbahnhofes. des Streckenausbaus angepasst. Alternative Stationskonzepte hatten ausnahmslos einen

„Als Triebfahrzeugführer bei der S-Bahn freue ich mich, als Teil des Hamburger Verkehrsverbundes zu agieren, und wünsche dem HVV und allen Fahrgästen weiterhin gute Fahrt.“

HANS-JÜRGEN HOFFMANN, TRIEBFAHR­ ZEUGFÜHRER, S-BAHN HAMBURG GMBH 8 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR WACHSEN GEMEINSAM

NEUE HVV-HALTESTELLEN FÜR DIE WENDLANDBAHN

Mit Betriebsaufnahme der Erixx GmbH am 14.12.2014 auf der Stecke Lüneburg – Dannenberg Ost gilt nun der HVV-Tarif auf der gesamten Strecke der Wendlandbahn. Zuvor konnten Fahr- gäste HVV-Fahrkarten nur auf dem Streckenabschnitt Lüneburg – Göhrde nutzen. Die Haltestel- len Leitstade, Hitzacker und Dannenberg Ost sind zum HVV hinzugekommen. An allen Halte- stellen wurden Fahrkartenautomaten aufgestellt, so dass jetzt für Fahrten mit der Bahn nach Lüneburg und Hamburg durchgängige Fahrkarten zum HVV-Tarif genutzt werden können.

„Ich stehe morgens und abends nicht mit im Stau, schone die Umwelt mit Erixx für den HVV. Wir teilen uns die Umwelt mit allen Menschen. Der Verbund leistet hier einen wertvollen Beitrag für alle Bewohner des Verbundgebietes. Und das fühlt sich gut an.“ TIMO HENNINGSEN, TRIEBFAHRZEUGFÜHRER, ERIXX GMBH HVV-VERBUNDBERICHT 2014 9

MÖGLICHE TARIFAUSWEITUNG IN NIEDERSACHSEN

Die Landkreise Cuxhaven, Rotenburg, Uelzen auftragt, ein Gutachten erstellen zu lassen, in und der Heidekreis haben ein großes Inter- dem die Einnahmeverluste und Umstellungs- esse, auf ihren Schienenstrecken den HVV-Ta- kosten abgeschätzt werden. rif einzuführen. Dies würde für die Fahrgäste in den meisten Fällen erhebliche Preisvorteile Die HVV GmbH hat ein Tarifmodell erstellt, bringen. Darüber hinaus erhoffen sich die das je nach Ergebnis des Gutachtens noch Landkreise Standortverbesserungen, insbe- variiert werden kann. Die weiteren Arbeits- sondere durch eine sichtbarere Zugehörigkeit schritte sind die Aufnahme von Erhebungs- zur Metropolregion Hamburg. und Vertriebsdaten sowie die Ermittlung der Alteinnahmen, künftiger Einnahmen und Das Land Niedersachsen hat diesen Wunsch Nachfrageveränderungen. aufgenommen und zusammen mit der Freien und Hansestadt Hamburg die HVV GmbH be- 10 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR WACHSEN GEMEINSAM

PERSPEKTIVEN FÜR DAS U-BAHN-NETZ

Im Auftrag des Senats untersucht die Ham- Das zentrale Thema einer neuen U-Bahn- Über den konkreten Streckenverlauf muss Die nächsten Schritte sind Machbarkeits­ burger Hochbahn AG Perspektiven einer Linie U 5 quer durch die gesamte Stadt be- noch entschieden werden. Dies gilt insbe- untersuchungen für die einzelnen Strecken- langfristigen Weiterentwicklung des U-Bahn- findet sich hingegen noch in einem sehr frü- sondere für den westlichen Abschnitt zum abschnitte, die erstmalig seriöse Kosten­-­ Netzes, um den öffentlichen Personennah- hen Stadium. So stand 2014 im Zeichen einer Osdorfer Born einschließlich der Erschlie- an­gaben enthalten werden. verkehr in Hamburg nachhaltig zu verbes- Konzeptstudie, mit der der Korridor der U 5 ßung der Arenen im Volkspark; dafür werden sern. Diese Planungen werden in verschiede- unter Berücksichtigung verkehrlicher, be- unter der Federführung der HVV GmbH ver- nen Gremien von Behörden, betroffenen trieblicher und wirtschaftlicher Betrachtun- schiedene S- und U-Bahn-Varianten unter- Unternehmen und der HVV GmbH begleitet. gen festgelegt werden sollte. Folgender Ver- sucht. Bereits verworfen wurden beispiels- Die zusätzliche U 1-Station Oldenfelde zwi- lauf hat sich für die Strecke als wahrscheinlich weise erste Planungen, bestehende U-Bahn- schen Farmsen und Berne sowie eine östli- herauskristallisiert: Bramfeld – Steilshoop – Strecken mitzubenutzen, weil dies die Leis- che U 4-Ausfädelung von der Horner Renn- City Nord – Winterhude – Uhlenhorst – Haupt- tungsfähigkeit zu sehr einschränken könnte. bahn zur Horner Geest sind dabei schon bahnhof – Grindelviertel/Universität – Hohe- relativ konkret. Im Falle einer erfolgreichen luft – Lokstedt. Außerdem sollen Lurup und Olympiabewerbung Hamburgs käme eine der Osdorfer Born an die Schiene ange- Verlängerung der U 4 von den Elbbrücken schlossen werden. zum Kleinen Grasbrook im Rahmen der Nach- nutzung des Olympischen Dorfes hinzu. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 11

WETTBEWERBLICHE VERGABEN IM BUSVERKEHR

Im Busverkehr wurden im Jahr 2014 drei wett- In allen drei Netzen wurden nochmals Einspa- bewerbliche Vergabeverfahren durchgeführt rungen im Hinblick auf den spezifischen Fahr- und abgeschlossen. In den Teilnetzen Ahrens- plankilometer erzielt. Die neuen Verkehrs- burg, Bargteheide und Reinfeld – allesamt im verträge traten zum Fahrplanwechsel am Kreis Stormarn gelegen – wurden Verkehrs- 14.12.2014 in Kraft. verträge mit insgesamt mehr als 1,5 Millionen Fahrplankilometern neu vergeben. Die HVV GmbH führt im Bereich Finanzie- rung/Vergabe die Ausschreibungen im Auf- Während im mit Abstand größten Teilnetz trag der Vergabestellen durch. Sie koordiniert ­Ahrensburg erneut die Verkehrsbetriebe Ham- die Vergabeprozesse und die entsprechenden burg-Holstein AG zum Zuge kam, tauschten in Abläufe. Dies beginnt damit, zu definieren, den Teilnetzen Bargteheide und Reinfeld je- welche Leistung am Markt eingekauft werden weils die Betreiber: In Bargteheide übernahm soll, und endet damit, den entsprechenden die Dahmetal J. Rudolf & Sohn GmbH & Co. KG Zuschlag zu erteilen. die Leistungen von der Autokraft GmbH. Im Teilnetz Reinfeld war es umgekehrt.

„Das Tolle am HVV ist: Egal ob Fähre, Bus oder Bahn, im HVV kommt man mit allen Verkehrsmitteln überall gut an. Gemein- Über 1.500.000 sam befördern wir jeden Tag Millionen Fahrgäste. Wenn ich unterwegs bin, denke ich manchmal daran und weiß dann, Fahrplankilometer wurden 2014 dass ich Teil eines starken Verbundes bin.“ im Busverkehr neu vergeben. SERGEJ KÖNIG, BUSFAHRER, KVG STADE GMBH & CO. KG 12 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR WACHSEN GEMEINSAM

BUSBESCHLEUNIGUNG

Die Busbeschleunigung schreitet zügig Ebenfalls weit fortgeschritten sind die Bau- voran. 2014 wurden die Planungen auf den maßnahmen im Zuge der Linie M 7 im Be- Linien M 2, M 3, M 5, M 6 und M 7 sowie M 20 reich der Gründgensstraße in der Siedlung und M 25 weiterentwickelt und eine Vielzahl Steilshoop und in der Fuhlsbüttler Straße. von baulichen Maßnahmen begonnen und zum Teil schon umgesetzt: 2015 sollen die ersten Haltestellenbereiche FORTSCHRITTE DER BUSBESCHLEUNIGUNG auf den Linien M 20 und M 25 im Bereich des AUF DEN JEWEILIGEN METROBUS-LINIEN: Die Umbauarbeiten auf der Linie M 5 sind Universitätskrankenhauses Eppendorf und ­bereits abgeschlossen; zum Fahrplanwechsel in der City Nord umgebaut werden. im Dezember beträgt die Fahrzeit auf dem LINIE M 3 Abschnitt U-Bahn Niendorf Markt – Haupt- Bei den weiteren Planungen ist vorgesehen, Neuer Pferdemarkt: Start des Maßnahmenpaketes, u. a. Umbau zu bahnhof/ZOB nur noch 33 statt bisher 39 Mi- die Interessen der Bürger und der Gewerbe- Haltestelle in Mittellage nuten. Dies entspricht einer Fahrzeitersparnis treibenden besonders zu berücksichtigen von rund 15 Prozent. und entsprechende Informationsveranstal- tungen durchzuführen. Damit wird die Ak- LINIEN M 4 UND M 21 Auch am Eidelstedter Platz sind die Bauarbei- zeptanz in der Öffentlichkeit zu diesen not- Bauarbeiten abgeschlossen ten seit August 2014 abgeschlossen und auf wendigen Maßnahmen für den Busverkehr der Linie M 6 die ersten Bauabschnitte im sichergestellt. Mühlenkamp und in der Langen Reihe be- reits umgesetzt. LINIE M 5 Bauarbeiten abgeschlossen Auf der Linie M 3 hat die Umgestaltung des Knotens Neuer Pferdemarkt und der Straßen Neuer Kamp und Feldstraße begonnen. LINIE M 6 Weitgehend abgeschlossen sind die Bau- Bauabschnitt Mühlenkamp und Lange Reihe umgesetzt maßnahmen in Rothenburgsort im Bereich der Ausschläger Allee. LINIEN M 20 UND M 25 Umbau Bereich Universitätskrankenhaus und City Nord beginnt 2015 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 13

EINNAHMENSICHERUNG

Zusätzlich zu den rund 6,5 Millionen Über- Zudem wurden die Prüfergebnisse der letz- geeignete Maßnahmen erarbeitet. So wird prüfungen der Verkehrsunternehmen orga- ten Jahre gemeinsam mit den Verkehrsunter­ ­ ab 2015 ein neues, sicheres Fahrkartenpapier nisiert die HVV GmbH mit Blick auf die Ein- nehmen zentral in einem Lagebild zusam- zum Einsatz kommen und spezielle Fahrkar- nahmensicherung alle Fahrkartenprüfungen, mengefasst, um den Einsatz der Prüf­dienste tenprüfungen mit dem Ziel durchgeführt, an denen mehrere Verbundverkehrsunterneh- bedarfsgerechter und effektiver zu gestal- Fälschungen aufzuspüren. Für die bessere men beteiligt sind (Schwerpunktkontrollen). ten. Neben den weiteren Aktionen zeigt Sichtkontrolle durch Prüfpersonal sowie Bus- auch diese Maßnahme die vertrauensvolle fahrerinnen und Busfahrer wurde zusätzlich So wurden 2014 insgesamt 36 Schwerpunkt- Zusammenarbeit zwischen Verbundverkehrs­ die Schriftgröße auf den Fahrkarten ange- kontrollen durchgeführt, von denen viele im unternehmen und der HVV GmbH. passt. Nacht- und Spätverkehr sowie am Wochen- Fangen Sie von vorne an. ende erfolgten. Dabei wurden über 35.000 Im Bereich Fahrkartenfälschung und -mani- Um Kunden und Fahrpersonal für die Hinter- Wir freuen uns, wenn Sie vorne einsteigen*, Fahrgäste geprüft. Für 1.359 Schwarzfahrer pulation sind indes Zunahmen zu verzeich- gründe des Einstiegs vorn zu sensibilisieren, die Fahrkarte vorzeigen und hinten wieder aussteigen. resultierten diese Aktionen in einem erhöh- nen. Hier werden seit 2014 alle Fälle von den wurden 2014 erneut Promotion-Aktionen in Vielen Dank. Ihr HVV ten Beförderungsentgelt von 40 Euro und Verkehrsunternehmen an die HVV GmbH den Fahrzeugen durchgeführt sowie Plakate gegebenenfalls zusätzlich in einer Anzeige gemeldet und in Zusammenarbeit von HVV und Busaufkleber aktualisiert. Auch 2015 sind wegen Leistungserschleichung. GmbH, Polizei und Verkehrsunternehmen zwei Promotion-Aktionen geplant. *Gilt im MetroBus 4, 5 und 6 mo–sa erst ab 21 Uhr.

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Über 35.000 Fahrgäste wurden 2014 bei Schwerpunkt- kontrollen überprüft. 1.359 Schwarzfahrer mussten ein erhöhtes Beförderungsentgelt zahlen. 14 HVV-VERBUNDBERICHT 2014

HVV FÜR ALLE: WIR DENKEN AN ALLE AN DENKEN WIR

Bereits 70 % der Schnellbahn-Haltestellen sind barrierefrei ausgebaut. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 15

BARRIEREFREIHEIT IM VERBUND

Beim barrierefreien Ausbau der Schnellbahn- zum Beispiel zur Gestaltung der Blindenleit­ und Klapprampen ermöglicht. Zusätzlich wird Haltestellen im HVV sind große Fortschritte zu systeme oder zur Ausstattung der Aufzüge. An- an vielen Bushaltestellen in Hamburg ein be- verzeichnen: Aktuell sind allein in Hamburg fang des nächsten Jahrzehnts sollen weitge- sonderer Kantstein, der Kasseler Sonderbord®, 80 Prozent (41 von 53) der S-Bahn-Stationen hend alle Schnellbahn-Stationen in Hamburg eingesetzt. Seine spezielle Form ermöglicht und 60 Prozent der U-Bahn-Stationen (47 von barrierefrei zugänglich sein. Für die Umsetzung ein dichteres Heranfahren der Busse und re- 82) barrierefrei ausgebaut. Das heißt, die Bahn- dieses Ziels wurden zwischen der Stadt Ham- duziert damit den Abstand zwischen Fahr- steige sind stufenfrei erreichbar. Bereits seit burg und den Verkehrsunternehmen sowie in zeug und Haltestelle erheblich. Aktuell Ende der 80er Jahre besteht in allen Fragen der Abstimmung mit dem HVV, der LAG und dem wurde in Hamburg auch mit noch höheren Barrierefreiheit eine enge und vertrauensvolle LSB entsprechende Programme aufgelegt. Varianten des Kasseler Sonderbords® expe- Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemein- rimentiert, um weitere Fortschritte zu er- schaft für behinderte Menschen (LAG) und dem Im Busbereich werden inzwischen auf allen reichen. Landes-Seniorenbeirat (LSB). Mit ihnen werden Hamburger Stadtbuslinien Niederflurbusse ein- alle Konzepte und Maßnahmen der Barriere- gesetzt, um gehbehinderten Menschen und Auf der HVV-Internetseite können mobili- freiheit im HVV abgestimmt. Beim Ausbau der Rollstuhlbenutzern den Ein- und Ausstieg zu tätseingeschränkte Fahrgäste unter der U- und S-Bahn-Haltestellen kommen eigens im erleichtern. Der barrierefreie Einstieg wird Rubrik „Mobilität für alle – barrierefrei HVV entwickelte Standards zur Anwendung, zudem über seitliches Absenken (Kneeling) unterwegs“ die barrierefreie Fahrplan-

„Ich berate über die guten Möglichkeiten und Vorteile des Abonnements, finde die für den Kunden optimale Fahrkarte Anfang 2020 und die bequemste oder schnellste Verbindung. Seit 50 Jahren sollen möglichst alle Schnellbahn- vernetzt der HVV die Stadt Hamburg vorbildlich, weiter so!“ Stationen barrierefrei zugänglich sein. DAGMAR SCHÖNE, MITARBEITERIN HVV- SERVICESTELLE, HAMBURGER HOCHBAHN AG 16 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR DENKEN AN ALLE

auskunft abrufen und sich darüber informie- Der HVV hat daher einen umfassenden Ab- ren, welche Züge ihnen an welchen Halte- stimmungsprozess zwischen Hamburg und stellen einen einfachen Einstieg ermöglichen. dem Umland angestoßen. Ziel ist es, mit Außerdem finden sie dort Angaben zur Aus- allen Beteiligten einheitliche Standards und stattung der Aufzüge und zu deren aktuellen Maßnahmen zur Barrierefreiheit im gesam- Betriebszuständen. Des Weiteren gibt es ten HVV-Gebiet zu entwickeln. Hierbei wer- unter dieser Website-Rubrik spezielle Halte- den auch die Belange der Menschen mit stellenskizzen und Hinweise zu Mobilitäts- Seh-, Hör- und geistiger Behinderung noch schulungen der HVV-Seniorenberatung. Die stärker in den Fokus gerückt. Internetseite wird ständig aktualisiert und weiterentwickelt, um möglichst zielgenau

die Bedürfnisse der mobilitätseingeschränk- DAS ERLEICHTERT MOBILITÄTSEINGESCHRÄNKTEN ten Fahrgäste bedienen zu können. PERSONEN SCHON HEUTE IHREN ALLTAG: Blindenleitsysteme am Bahnsteig, moderne Aufzüge in den Schnellbahn-Haltestellen Im Zusammenhang mit der Novellierung und Umgestaltungen von Bushaltestellen (v. l. n. r.). des Personenbeförderungsgesetzes sind die Stadt Hamburg und die sieben Umlandkreise i aufgerufen, eine vollständige Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 17 FLEXIBLE BEDIENFORMEN

Die HVV GmbH befasst sich mit der Gestal- Leitfaden für die Planung und Umsetzung Anfang 2015 erfolgte eine qualitative Be- tung von bedarfsgerechten und flexiblen von flexiblen Angeboten herausgegeben. standsaufnahme und Bewertung aller For- Angeboten wie beispielsweise Anruf-Sam- Dieser Leitfaden soll auf Basis künftiger Ent- men einer flexiblen ÖPNV-Versorgung in mel-Taxis oder Anruf-Bussen. Diese werden wicklungen und Erfahrungen (beispielsweise der Metropolregion Hamburg. Aufbauend als Folge des demographischen Wandels in bei der Disposition und Buchung) stetig ak- darauf werden – nach dem Muster eines ländlichen Regionen des HVV-Gebietes den tualisiert werden. Werkzeugkastens – Standards entwickelt traditionellen öffentlichen Nahverkehr zu- sowie technische, organisatorische und nehmend ergänzen. Anregungen hierzu wird vor allem ein metro- rechtliche Lösungen für die Verbesse- polregionsweites Vorhaben liefern, für das rung der Anwendung flexibler und al­ Insbesondere in Verbindung mit neuen Infor- Ende 2014 der Startschuss gefallen ist. Mit ter­nativer Bedienformen hergeleitet. mations- und Kommunikationsmedien sowie dem Kreis Ostholstein, der die Projektträger- Zudem soll eine fachlich qualifizierte innovativen Dispositionslösungen bieten schaft übernommen hat, der HVV GmbH, Beratung für die Einführung und diese Verkehre vielfältige Möglichkeiten, der Verkehrsgesellschaft Nord-Ost-Nie­der­ Weiterentwicklung dieser Angebots­ den aktuellen Herausforderungen gerecht sachsen mbH, dem Amt für regionale Landes- formen etabliert werden. zu werden. Diese sind vor allem sinkende entwicklung Lüneburg und der NAH.SH Schülerzahlen, rückläufige Bevölkerungs­ GmbH sowie 19 kommunalen Partnern aus zahlen und die schwindende Finanzkraft Schleswig-Holstein, Niedersachsen und der öffentlichen Hand. Hinzu kommen die Mecklenburg-Vorpommern ist ein Leitprojekt steigenden Mobilitätsansprüche der verblie- entstanden. Ziel ist es, die Einführung und benen Schüler und aktiven Senioren. Weiterentwicklung flexibler wie alternativer ÖPNV-Angebote in der Metropolregion Damit dieses Potential schon heute für die Hamburg zu fördern. Dieses Leitprojekt wird handelnden Akteure bei Verkehrsunterneh- zu 80 Prozent aus Mitteln der Förderfonds men, Aufgabenträgern und Kommunen nutz- der Metropolregion Hamburg getragen. bar gemacht werden kann, hat der HVV einen

24 Partner arbeiten gemeinsam an neuen flexiblen ÖPNV-Lösungen für „Hamburg ohne HVV ist wie ein Franzbrötchen ohne Kaffee.“ Hamburg und Umland. LEO ADAMSKI, FAHRSCHEINPRÜFDIENST, VERKEHRSBETRIEBE HAMBURG-HOLSTEIN AG 18 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR DENKEN AN ALLE DIE HVV-POSTWURF- SENDUNGEN

Zur HVV-Produktkampagne mit dem Schwer- Bei diesen Magazinen werden frei- punkt auf die Ansprache der Gelegenheits- zeitorientierte Anlässe ansprechend nutzer gehört als Direktwerbemaßnahme die mit Informationen zur Anfahrt mit dem Postwurfsendung. Der HVV wird dabei wei- HVV und zu dessen Nutzung verknüpft. Er­ terhin verstärkt auch bei Nicht-, Selten- und gänzend werden Aktionen und Rabatte der ­Gelegenheitsnutzern als Mobilitätsalternative vorgestellten Locations platziert – mit Fokus auf ins Blickfeld gerückt. Deshalb wurde im April, Sep- dem Freizeitverkehr und dem dazu passenden Fahr- tember und November 2014 erneut die regionale kartenangebot. Ziel ist es, einen direkten und per- Direktwerbesendung in Magazinoptik versendet. sönlichen Kontakt mit dem Leser herzustellen Das so genannte HVV-Servicemagazin erscheint und ihn dazu anzuregen, den HVV zu nutzen. somit in 14 verschiedenen Regionalausgaben im HVV-Umland und in zehn Stadtteilausgaben Unterwegs mit dem HVV Winter in Hamburg. 2014

Winter HVV-SerVice-Magazin 2014

Vice-Magazin winterHUde HVV-Ser

Unterwegs mit dem HVV

stade

„Happy Birthday, HVV! Du bist aber groß geworden, und das „Also, ich hab samstags nicht nur in räumlicher Hinsicht! Geboren 1965 mit dem Ziel keine Probleme, Anschluss der Tarifeinheit und koordinierter Fahrpläne hast du dich zu finden.“ zu einem modernen, unverzichtbaren Mobilitätsregisseur mit hohen Qualitätsstandards und -ansprüchen entwickelt. Man könnte dich durchaus zu den uns gut bekannten Musketieren zählen: Einer (das bist du!) für alle (das sind wir, die Verkehrs­ „Lust auf ’ne runde stadt, Land, Bus?“ unternehmen!) und alle für einen. Auf die nächsten 50 nach Mit dem HVV bequem ans Ziel – in Hamburg und Umland. diesem Credo!“ JENS KLICKERMANN, LEITER KUNDENDIALOG, S-BAHN HAMBURG GMBH HVV-VERBUNDBERICHT 2014 19 DAS ÖPNV-KUNDENBAROMETER

Beim aktuellen ÖPNV-Kundenbarometer, das kant verbessert. Erfreulicherweise zeigt sich Im ÖPNV-Kundenbarometer wurden bundes- alljährlich vom Institut TNS Infratest durch- dies auch im Merkmal „Zugang/Nutzung für weit über 24.000 ÖPNV-Nutzer telefonisch zu geführt wird, zeigen sich 93 Prozent der mobilitätsbeeinträchtigte Personen“ (3,39, ihrer Zufriedenheit mit den Leistungen des HVV-Nutzer zufrieden mit den Leistungen des Vorjahr: 3,56). Hier werden die verstärkten An- Nahverkehrs befragt. HVV. strengungen der Verkehrsunternehmen zum barrierefreien Ausbau der Schnellbahn-Halte- Die Globalzufriedenheit erreichte in der Zeit- stellen honoriert. reihe mit 2,54 einen neuen Spitzenwert und liegt, wie in den vergangenen Jahren, deutlich über dem Branchendurchschnitt in Deutsch- land (2,83). ZEITLICHE ENTWICKLUNG DER KUNDENZUFRIEDENHEIT (Globalzufriedenheit) Auch die Kundenbindungsfaktoren zeichnen ein positives Bild: Fast alle befragten Fahr- HVV ÖPNV Deutschland 2,54 2,83 gäste (97 Prozent) gaben an, bei Bedarf wie- 2,5 2,61 der mit den Verkehrsmitteln des HVV zu 2,63 2,91 ­fahren; 84 Prozent würden den HVV weiter­ 2,92 2,6 2,69 2,68 2,69 2,68 empfehlen. 2,92 2,73 2,87 2,84 2,78 2,71 2,95 2,85 Ermittelt wurde die Zufriedenheit anhand 2,7 von 28 einzelnen Leistungsmerkmalen. Am 2,82 besten wurden die Schnelligkeit der Beför- 2,96 2,8 derung (2,39), das Linien- und Streckennetz 2,98 (2,57) sowie die Pünktlichkeit und Zuverläs- 2,93 sigkeit (2,64) bewertet. Auch die Fahrplan- 2,9 auskunft im Internet (2,44) und der Internet- auftritt des HVV (2,54) zeichnen sich durch 3,0 eine hohe Kundenzufriedenheit aus.

3,1 Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Bewer- tung bei acht Leistungsmerkmalen signifi- 3,2 1999 2001 2004 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Mittelwerte einer 5-stufigen Skala (1 – vollkommen zufrieden; 5 – unzufrieden) 20 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR DENKEN AN ALLE

Trotz sinkender Kraftstoffpreise, stark zuneh- FAHRGASTZAHLEN menden Fahrradverkehrs und stagnierender konnten Schülerzahlen haben sich die Nachfrage- die Rückgänge kennziffern des Hamburger Verkehrsverbun- im Schüler- und Auszubil- UND EINNAHMEN des im Jahr 2014 wegen des anhaltenden dendenverkehr (-2,2 Prozent) so Beschäftigungs- und Bevölkerungszuwach- weit kompensieren, dass in Summe ein ses im Verbundgebiet sowie des ungebrems- positives Gesamtfahrgast- und Einnahmen­ ten Tourismusbooms in Hamburg sehr posi- ergebnis erzielt wurde. HVV-NACHFRAGEENTWICKLUNG 2008–2014 (Fahrgäste in Mio.) tiv entwickelt. Alle Zeitkartenarten zusammengenommen, 750 738,3 Die Zahl der Fahrten mit Bussen und Bahnen wurden 2014 durchschnittlich 820.800 Kar- 728,6 im HVV ist im Jahr 2014 um 1,3 Prozent be- ten pro Monat verkauft, davon etwa 712.600 ziehungsweise 9,7 Millionen auf 738,3 Millio- im Abonnement – dies ist ein Spitzenwert 717,2 725 nen Fahrten gestiegen. unter den deutschen Verkehrsverbünden.

Die Fahrgeldeinnahmen im HVV erhöhten Für 2015 rechnet die HVV GmbH mit einem 696,7 700 sich 2014 um 4,1 Prozent beziehungsweise Einnahmenplus in Höhe von 3,3 Prozent be- 29,5 Millionen Euro auf 755,7 Millionen ziehungsweise 24,9 Millionen Euro auf dann 676,3 Euro. Davon resultieren etwa 19,8 Millionen 780,6 Millionen Euro. Bei den Fahrgastzahlen 675 Euro Mehreinnahmen aus der letzten Tarifan- wird für 2015 mit einem Anstieg gegenüber 656,1 hebung vom 1. Januar 2014. 2014 in Höhe von 1,0 Prozent beziehungs- weise um 7,4 Millionen auf etwa 745,7 Millio- 650 Die erfreuliche Nachfrageentwicklung resul- nen Fahrgästen gerechnet. 638,1 tiert hauptsächlich aus der überdurchschnitt- lich gestiegenen Nachfrage bei den Zeitkar- 625 ten des Berufsverkehrs (+2,3 Prozent), den SemesterTickets (+2,0 Prozent) und den Se- niorenkarten (+2,0 Prozent). Die Nachfrage- 600 gewinne in diesen Fahrkartensegmenten 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 21

745.700.000 Fahrgäste wird der HVV im Jahr 2015 voraussichtlich befördern.

ENTWICKLUNG DES HVV-ABONNEMENTS 1970–2014 (in Tausend)

750 ALLGEMEINES ABO 700 GKA 650 SENIOREN 600 SCHÜLER 550 STUDENTEN/AZUBIS 500 CC-KARTEN 450

400

350

300

250

200

150

100

50

70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 22 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR DENKEN AN ALLE

DIE HVV- SCHULBERATUNG

„HVV-Schulberatung? Ach, das sind vornehmlich der Referate für Mobilitäts- und doch die mit den Rallyes!“ Das ist Verkehrserziehung. Mit der Mobilitätserzie- richtig, wobei die Ausbildung zum hung als Querschnittsaufgabe knüpft sie an Rallyefahrer nur eines von vielen at- die schulischen Unterrichtsfächer und deren traktiven Angeboten der HVV-Schulbe- Bildungspläne an. ratung ist. Hier geht es nicht durch die Wüste, sondern durch das Liniennetz des „Wir fahren mit dem HVV“ – das ist der Titel HVV. So wie Rad fahren will auch Bus, Bahn des gleichnamigen Schülerbuches, das 1994 und Schiff fahren gelernt sein. zum ersten Mal erschien und inzwischen in der 11. Auflage vorliegt. Jährlich werden Die HVV-Schulberatung ist seit 1992 fes- mehr als 20.000 Hefte an Schüler ausgege- ter Bestandteil des HVV und wird von ben. Schüler der 4. bis 6. Klasse lernen den der Verkehrsbetriebe Hamburg-Hol- HVV mit diesem Buch kennen, so dass sie mit stein AG zentral für alle Verbundver- dem Wechsel zur weiterführenden Schule kehrsunternehmen im Namen des den Weg mit dem ÖPNV bestreiten können. HVV angeboten. Mit der HVV-Rallye und dem HVV-Erlebnis- tag (Betriebserkundung) wird dieses Unter- Die Schulberatung ist Schnitt- richtsprojekt abgerundet. stelle zwischen Schülern/Leh- rern und Verbundverkehrs­ Angebote für ältere Schüler befassen sich mit unternehmen mit dem Ziel verkehrspolitischen Themen und berücksich- der Kundenbindung. Sie ko- tigen dabei auch emotionale Aspekte der Ver- operiert mit den Bildungs- kehrsmittelwahl. Mit Projekten wie „Klima- einrichtungen der Länder, CONSULT“ und der „HVV-FutureTour“ wird die HVV-VERBUNDBERICHT 2014 23

nachhaltige Mobilität thematisiert. Der Wett- Seit einiger Zeit hat die bewerb „PaintBus“ trägt dem Gedanken der HVV-Schulberatung auch Partizipation Rechnung: Schüler gestalten die jüngsten Verkehrsteil- unter einem bestimmten Motto einen Bus, nehmer in den Blick genom- der anschließend mit ihrem Motiv im Linien- men. „Einfach einsteigen“ ist das verkehr eingesetzt wird. Motto der Angebote für den Elemen- tarbereich, mit denen wir Kindern alter- Unter dem Titel „MobilitätsKULTUR“ werden nativ zu den Rallyes einen spielerischen seit einigen Jahren Wettbewerbe ausge- Zugang zum HVV vermitteln und ihren schrieben, bei denen die kreativen und erwachsenen Begleitern Hilfen anbieten. künstlerischen Fähigkeiten der Schüler ge- fordert sind. Unser jüngstes Projekt hierzu Alle Angebote finden Sie auf war der HVV-Musikwettbewerb 2014, zu unserer Website: dem mehr als 50 Songs eingereicht und hvv-schulberatung.info beim großen Abschlusskonzert in Bergedorf aufgeführt wurden.

„Hamburg ohne HVV? Undenkbar! Der Verbund ist für mich

SEIT ÜBER 20 JAHREN HEISST ES „WIR FAHREN MIT DEM HVV“: mehr als nur ein Begriff. Gemeinsam haben wir die Aufgabe, das HVV-Schülerbuch von 1994 (links) und die aktuelle Ausgabe. Die jüngsten Hamburg und das Umland zu bewegen.“ Verkehrsteilnehmer werden unter anderem mit einem Malbuch eingeladen, BELGIN KARTAL, BUSFAHRERIN, den HVV kennenzulernen. VERKEHRSBETRIEBE HAMBURG-HOLSTEIN AG 24 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR DENKEN AN ALLE DIE HVV-MOBILITÄTSBERATUNG FÜR SENIOREN

Um unseren älteren Mitbürgerinnen und Die Veranstaltungen werden gemeinsam mit Mitbürgern den Zugang zum ÖPNV zu er- HVV-erfahrenen Seniorinnen und Senioren leichtern, wurde im Jahr 2012 mit Unterstüt- durchgeführt. „Ich möchte den Senioren vermitteln, zung des Landes-Seniorenbeirats Hamburg die HVV-Mobilitätsberatung für Senioren ge- In den Kästen lesen Sie, aus welcher dass sie keine Angst vor dem Automa- gründet. Motivation heraus sich unsere ten und vor Fahrten mit Bus und Bahn ehrenamtlichen Mobilitäts- haben müssen. Es ist immer schön, Das Ziel, ein Schulungsprogramm zu entwi- trainerinnen und -trainer ihnen helfen zu können.“ ckeln, das Seniorinnen und Senioren durch engagieren: Informationen und praktische Tipps unter- stützt, Busse und Bahnen sicher zu nutzen, HANS-JOACHIM SCHRÖDER haben wir erfolgreich umgesetzt: Im Jahr 2014 nahmen mehr als 1.000 Seniorinnen und Senioren an den Veranstaltungen teil. Zudem nutzten über 200 Menschen mit Rol- latoren die praktischen Trainingsangebote.

MIT DIESEM TEAM SIND SENIOREN GUT BERATEN: v. l. n. r.: Egon Zarnowka, Ulrich Schmücker, Marianne Schmücker, Jürgen Hellwich, Günther Michalski, Hans-Joachim Schröder, Karin Schulz-Torge, Michael Krieger, Birgit Przybylski, Wiebke Rahlf, Roland Tosche. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 25

„Wir wollen, dass ältere und mobili- „Als überzeugter HVV-Fahrgast war es tätseingeschränkte Menschen auch für mich selbstverständlich, als ehren- ohne Auto mobil sein können, und amtlicher Mobilitätsberater zu agieren, möchten helfen, Berührungsängste um die Unsicherheit der älteren gegenüber dem öffentlichen Nahver- Menschen zu beseitigen.“ „Ich möchte helfen, dass ältere Men- kehr abzubauen.“ schen stressfreier Busse und Bahnen JÜRGEN HELLWICH benutzen können. Besonders bei den MARIANNE UND ULRICH SCHMÜCKER Rollatoren-Trainings am Bus konnte vielen Teilnehmern die Unsicherheit beim Ein- und Aussteigen genommen werden.“

GÜNTHER MICHALSKI „Ich engagiere mich für die Senioren- beratung, weil auch ich mit den Fahr- kartenautomaten Schwierigkeiten hatte. Jetzt kann ich mein Wissen an andere Menschen mit den gleichen Problemen weitergeben.“

BIRGIT PRZYBYLSKI „Wir möchten die Möglichkeiten aufzeigen, mit deren Hilfe der Service des ÖPNV besonders effektiv und si- cher genutzt werden kann: Routenplanung, Sicherheit auf den Haltestellen sowie in den Fahrzeugen und auch beim Ein- und Aussteigen.“

WIEBKE RAHLF UND ROLAND TOSCHE 26 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR DENKEN AN ALLE

NEUES VON DEN HALTESTELLEN- UMFELD-KOORDINATOREN

Im Verbundbericht 2013 stellten wir einen Eine erste Evaluation der Arbeitsergebnisse Prozent), womit unter anderem defekte Be- neuen Arbeitsbereich im HVV vor: die Halte- ergab: Bis Oktober 2014 wurde Handlungs- leuchtungen oder beschädigte Sitzbänke stellenumfeld-Koordination. bedarf in mehr als 250 Punkten dokumen- gemeint sind. tiert. Die Arbeitsschwerpunkte sind thema- Im Jahr 2014 haben sich unsere Haltestellen- tisch weit gestreut, zwei Schwerpunkte liegen Für 80 Prozent der anstehenden Aufgaben

4 1.8.201 umfeld-Koordinatoren (HUKs) zusammen mit auf den Fahrradabstellplätzen und dem Be- wurden Maßnahmen zur Verbesserung ver- Stand: verschiedenen Dienststellen und Unterneh- gleitgrün. Auch die Barrierefreiheit spielt für abredet, von denen rund die Hälfte bis zum INFORMATION KONTAKT men damit befasst, die Umfelder und damit die Arbeit der Koordinatoren eine wichtige Ende der Arbeitsgruppenphase im Sommer Haltestellen- umfelder WIR SIND FÜR SIE DA Ihre Ansprechpartner die Aufenthaltsqualität an insgesamt 13 Hal- Rolle. Mehr zum Thema Barrierefreiheit lesen 2014 bereits umgesetzt wurde. Haltestellenumfelder (HUK) | [email protected] Dirk Carstensen 040/32 57 75-462

| [email protected] Konkrete Unterstützung Simon Henze testellen zu verbessern. Sie ab Seite 14. 040/32 57 75-463 Wir bieten Ihnen an, unser Fachwissen und unsere (Netzwerk-) Kontakte in einen gemeinsamen Dialog einzubringen. Außerdem Vernetzte Mobilität | [email protected] unterstützen wir Sie gern durch: Christiane Jochims 040/32 57 75-456 Darüber hinaus waren die Koordinatoren Ermittlung von Zuständigkeiten bei Vermittlung von Ansprechpartnern Barrierefreier ÖPNV | [email protected] Fachliche Expertise zu besonderen Themen wie Michaela Sy Barrierefreiheit und demografischer Wandel 040/32 57 75-460

Initiierung und Abstimmung von Maßnahmen Einzelfragen zu 25 weiteren Umfeldern unter- Barrierefreie Wegeketten Parallel zur inhaltlichen Zusammenarbeit Die größten Qualitätsmängel sind beim sowie Begleitung von deren Umsetzung | [email protected] Matthias Winkler 040/32 57 75-452 Klärung von Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten

Begleitung von (Pilot-)Projekten führt die Stadtreinigung Hamburg regelmä- Thema Sauberkeit (32 Prozent) festzustellen; stützend tätig, beispielsweise bei Beratung der zur Verknüpfung Suche von Verkehrsmitteln, auch für spezielle Nutzergruppen wie Senioren und Radfahrer Gemeinsam besser!

Vermittlung von Standards im ÖPNV, z. B. im Hinblick Im Zuge der Verbesserung von Haltestellenumfeldern arbeiten wir auf Barrierefreiheit bereits mit vielen Partnern zusammen, unter anderem: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Behörde für Wirtschaft, Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten der ßig qualitative Erhebungen durch. Alle Betei- es folgen fehlende Infrastruktur (17 Prozent), nach Ansprechpartnern und bei Hinweisen Verkehr und Innovation, Bezirksämter, Hamburger Hochbahn AG, (subjektiven) Sicherheit, unter anderem in Zusammen- DB Station&Service AG, S-Bahn Hamburg GmbH, Verkehrsbetriebe arbeit mit der Polizei Hamburg-Holstein AG, P + R-Betriebsgesellschaft mbH, Stadtreini- gung Hamburg, DB Netz AG, Polizei Hamburg, DB Sicherheit GmbH, Hamburger Hochbahn-Wache GmbH. ligten beobachten zudem die Entwicklung wie beispielsweise eine unzureichende We- auf kleinere Handlungsfelder wieAlles aufden einen Blick! Ver- Für Haltestellenumfelder erstellen die HUKs Karten mit Dar- Im Themenfeld „Barrierefreiheit” arbeitet der HVV eng mit dem stellungen der Zuständigkeiten. Landesseniorenverband und der Hamburger Landesarbeits- gemeinschaft für behinderte Menschen e. V. (LAG) zusammen. der Umfelder. geleitung, sowie Unterhaltungsmängel (13 bleib von Schrottfahrrädern. Neben der Ver- Die LAG fungiert als Dachverband von ca. 60 Organisationen. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 27 S-BAHN-HALTESTELLE ISERBROOK

WER MACHT WAS? Eine zentrale Aufgabe der HUKs ist es, im ersten Schritt die Zuständigkeiten in dem Umfeld einer Haltestelle zu klären. Zu diesem Zweck werden detaillierte Karten ange- besserung der Qualität und des Erschei- fertigt, wie hier für die Haltestelle Iserbrook. Lila nungsbildes von Schnellbahn-Haltestellen- bedeutet in diesem Beispiel Privatbesitz, für die ­umfeldern hat das Projekt noch weitere gelben Bereiche ist die Stadtreinigung zuständig Früchte getragen: Bei einer im Herbst 2014 und für die hellblauen die DB Netz AG. durchgeführten Befragung der Arbeitsgrup- i pen-Teilnehmer gaben zwei Drittel der Be- fragten an, dass die verstärkte Zusammen­ arbeit in den Haltestellenumfeldern die Ein weiteres Ziel der Haltestellenumfeld- eigene Arbeit erleichtere. Koordination ist es, das Engagement Dritter

GUT ZU WISSEN zu wecken. Ein erster Schritt hierzu war der PERSÖNLICHES ENGAGEMENT

Empfehlungen für Pächter und IHRE HALTESTELLE Geschäftsleute Stand: 1.8.2014 Flyer „Gemeinsam mehr bewegen“. Dieser

Mit Hilfe weniger Maßnahmen können Sie als Geschäftsinhaber oder auch als Mitarbeiter eines Geschäfts dazu beitragen, dass sich Gemeinsam Ihre Kunden und unsere Fahrgäste im Haltestellenumfeld sicher bewegen und wohl fühlen. richtet sich insbesondere an Anwohner, Ein- mehr bewegen Barrierefreiheit 4 Bitte halten Sie Wegever- 1.8.201 Stand: bindungen und Sichtbe- richtungen und Geschäftsleute in der Nähe ziehungen frei! Machen Sie mit! Sehbehinderte und blinde Menschen haben große INFORMATIONHaben Sie Interesse, sich gemeinsam mit uns für Ihr Schwierigkeiten, ihren Weg -Bahn-Haltestellenumfeld zu engagieren? Wir helfen Ihnen - oder zu fi nden, wenn dieser durch gerne bei Fragen, wie z. B. einer Haltestelle. Im Flyer werden Möglich-

Werbeaufsteller, AuslagenKONTAKT • Was ist bei der Übernahme einer Patenschaft für Beete, Straßen- oder andere mobile Barrieren verstellt ist. Dies gilt auch für Roll- begleitgrün oder andere Flächen im Umfeld zu beachten? stuhlfahrer sowie Fußgänger mit Kinderwagen und/oder Gepäck. Haltestellen-• Wo bekomme ich Unterstützung und Arbeitsmaterial zur Durch- führung einer eigenen Frühjahrsputzaktion zu „Hamburg keiten eines persönlichen Engagements auf- Papierkörbe räumt auf“? Wenn Sie verpackte Artikel verkaufen, stellen Sie bitte einen umfelder• Gibt es Flächen im Umfeld von Haltestellen für Gestaltungs- oder mehrere Papierkörbe auf, damit Ihre Kunden die Ver- maßnahmen durch Schulen oder Gruppen aus dem Stadtteil? WIR SIND FÜR SIE DA Ihre Ansprechpartner packungen vor Ort ohne Probleme entsorgen können. • Welche Möglichkeiten zur Umsetzung eigener Ideen für eine Haltestellenumfelder (HUK) Verbesserung meines Haltestellenumfeldes gibt es? gezeigt und eine Hotline genannt, unter der | [email protected] Dirk Carstensen Standorte für Müllbehälter „Job und Familie zu vereinbaren, ist für mich sehr wichtig. 040/32Offene 57 75-462 Müllcontainer und Mülltonnen, Beistellungen und ein- sehbare Müllbehälterstandorte sehen wenig attraktiv aus und | [email protected] Konkrete Unterstützung Simon riechenHenze oft unangenehm. Dies ist keine positive Werbung – 040/32 57 75-463 weder für Sie noch für den HVV oder den Stadtteil! Durch das Interessierte sich weiter informieren können. Wir bieten Ihnen an, unser Fachwissen und unsere (Netzwerk-) ­Daher freue ich mich, bei DB Sicherheit für den Prüfdienst Aufstellen einer Sichtblende und geschlossene Behälter können Kontakte in einen gemeinsamen Dialog einzubringen. Außerdem Vernetzte Mobilität Sie einfach aber wirkungsvoll| [email protected] dazu beitragen, dass Ihr Müll- unterstützen wir Sie gern durch: Christiane Jochims behälterstandort040/32 57 75-456 weniger stört. Ermittlung von Zuständigkeiten Vermittlung von Ansprechpartnern Barrierefreier ÖPNV im HVV zu arbeiten, der mir ermöglicht, mein Kind nachmit- | [email protected] Fachliche Expertise zu besonderen Themen wie Michaela Sy Barrierefreiheit und demografischer Wandel 040/32 57 75-460

Initiierung und Abstimmung von Maßnahmen Sprechen Sie uns an! Barrierefreie Wegeketten Wir informieren und unterstützen Sie sowie Begleitung von deren Umsetzung gerne und vermitteln bei Bedarf weitere Ansprechpartner. Auch 2015 halten unsere HUKs wieder ihre | [email protected] Matthias Winkler tags zu betreuen. Genau das bedeutet für mich das ‚Wir‘ im 040/32 57 75-452 Klärung von Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten Haltestellenumfeld-Koordination Dirk Carstensen und Begleitung von (Pilot-)Projekten Simon Henze Tel. 32 57 75-462 und -463 Beratung zur Verknüpfung von Verkehrsmitteln, auch [email protected] Augen und Ohren offen und kümmern sich für spezielle Nutzergruppen wie Senioren und Radfahrer Gemeinsam besser! Verbund: sich nicht nur als Arbeitgeber und Arbeitnehmer Vermittlung von Standards im ÖPNV, z. B. im Hinblick Im Zuge der Verbesserung von Haltestellenumfeldern arbeiten wir auf Barrierefreiheit bereits mit vielen Partnern zusammen, unter anderem: Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, Behörde für Wirtschaft, Identifizierung von Verbesserungsmöglichkeiten der Verkehr und Innovation, Bezirksämter, Hamburger Hochbahn AG, im Auftrag unserer Fahrgäste um die Opti- (subjektiven) Sicherheit, unter anderem in Zusammen- DB Station&Service AG, S-Bahn Hamburg GmbH, Verkehrsbetriebe zu sehen, sondern als Menschen, die selber in Hamburg und arbeit mit der Polizei Hamburg-Holstein AG, P + R-Betriebsgesellschaft mbH, Stadtreini- gung Hamburg, DB Netz AG, Polizei Hamburg, DB Sicherheit GmbH, Hamburger Hochbahn-Wache GmbH. Alles auf einen Blick! mierung der Umfelder von Hamburger Für Haltestellenumfelder erstellen die HUKs Karten mit Dar- Im Themenfeld „Barrierefreiheit” arbeitet der HVV eng mit dem Umgebung leben.“ stellungen der Zuständigkeiten. Landesseniorenverband und der Hamburger Landesarbeits- gemeinschaft für behinderte Menschen e. V. (LAG) zusammen. Die LAG fungiert als Dachverband von ca. 60 Organisationen. Schnellbahn-Haltestellen. SARA KAHL, PRÜFDIENST, DB SICHERHEIT 28 HVV-VERBUNDBERICHT 2014

Maria Mustermann

E-TICKETING Kunden-Nr.: 1.234.567

Im letzten Jahr wurde der Grundsatzbe- Für die flächendeckende elektronische Prü- schluss zur Einführung des E-Ticketing mit fung sollen selbstbediente Terminals in die

der HVV-Card im Gesamtverbund gefasst. Busse eingebaut werden, wodurch die HVV- Es gelten die Bestimmungen des HVV-Gemeinschaftstarifs. Inzwischen sind die HVV GmbH und die Ver- Card schnell und zuverlässig geprüft werden bundverkehrsunternehmen der technischen kann und die Busfahrer entlastet werden. Umsetzung einen großen Schritt näher ge- kommen. Aktuell läuft die Ausstattung der Parallel diskutieren wir die Entwicklung eines Fahrkartenautomaten mit entsprechenden E-Tarifs, der auf einer An- und Abmeldung Kartenlesern und Software. Die Beschaffung der Kunden basiert. Als Weiterentwicklung geeigneter Fahrscheindrucker für die Busse des bewährten mobilTickets soll dieser An- wird vorangetrieben – vielfach verzahnt mit satz zunächst auf dem Smartphone umge- Förderprojekten der Länder Schleswig-Hol- setzt werden. WIR SIND BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT DIE FÜR BEREIT SIND WIR stein und Niedersachsen. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 29

ECHTZEIT-FAHRPLAN- INFORMATION IM HVV

Seit dem 2. Juli 2014 gibt es beim HVV die In den kommenden Jahren wird das System Echtzeit-Fahrplanauskunft. Integriert in die kontinuierlich erweitert. Im Laufe des Jahres Fahrplanauskunft bietet sie auf der HVV- 2016 sollen zu allen Bussen, Bahnen und Fäh- Website sowie über die HVV-App aktuelle Be- ren im HVV die aktuellen Echtzeit-Informati- triebsinformationen. Sechs Schienenver- onen zur Verfügung stehen. In einem weite- kehrsunternehmen sind daran beteiligt: die ren Schritt ist auch eine Anschlusssicherung DB Regio AG, die Erixx GmbH, die Eisen- vorgesehen. Dann können beispielsweise bahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser Busse auf verspätete Bahnen warten, um den GmbH, die Metronom Eisenbahngesellschaft Fahrgästen lange Umsteigezeiten zu ersparen. mbH, die S-Bahn Hamburg GmbH und die Hamburger Hochbahn AG. DIE ECHTZEITINFORMATION UMFASST Der neue Service für die Fahrgäste wird in FOLGENDE FUNKTIONEN: enger Zusammenarbeit mit dem Verkehrs­ verbund Bremen-Niedersachsen (VBN) ange- Fahrplanabweichungen boten. Die Angaben der Verkehrsunterneh- Fahrtausfälle men im HVV werden auf eine zentrale Informationen zu zusätzlichen Fahrten Datendrehscheibe beim VBN geliefert und Informationen zur Sperrung von dort aus für die HVV-Fahrplanauskunft von Strecken bereitgestellt.

„50 Jahre alt – jung und dynamisch wie am ersten Tag!“

RALPH-PETER GOSCH, LEITSTELLE, VERKEHRSBETRIEBE HAMBURG-HOLSTEIN AG 30 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR SIND BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT

MOBIL MIT SWITCHH

Das im Mai 2013 gestartete Pilotprojekt ist mit derzeit rund 2.750 Kunden (Stand Juli 2015) das deutschlandweit erfolgreichste Projekt komplementärer Mobilität. Die Hamburger Hochbahn AG hat gemeinsam mit ihren Partnern innerhalb eines halben Jahres vier weitere switchh-Servicepunkte in Hamburgs Stadtgebiet eröffnet. Bis zu 15 Standorte sind mittelfristig geplant.

„Als Zugfahrer bringe ich täglich viele tausend Fahrgäste pünktlich und sicher ans Ziel. Die Hochbahn als Partner im HVV leistet damit einen großen Beitrag für eine lebenswerte Stadt. Weiterhin auf eine gute Partnerschaft, alles Gute, HVV!“

MAHANDER DABAS, U-BAHN-FAHRER, HAMBURGER HOCHBAHN AG HVV-VERBUNDBERICHT 2014 31 WANDSBEK MARKT

Am 17. Juni 2014 eröffnete der switchh-Servicepunkt in der Schloßstraße an der U-Bahn-Haltestelle Wandsbek Markt. Die Haltestelle der Linie U 1 wird werktäglich durchschnittlich von rund 56.000 Fahrgästen genutzt. Etwa 50.000 Fahr- gäste in den 18 Buslinien steigen an der dazugehörigen Busumsteigeanlage ein und aus.

Im Rahmen des switchh-Projektes sind sechs Stellplätze für Car2go-Fahrzeuge und vier Plätze für Mietwagen von ­Europcar entstanden. Zudem gibt es eine Fahrradgarage für bis zu 16 Privaträder und eine Leihstation des StadtRads in der Nähe.

KELLINGHUSENSTRASSE

Die U-Bahn-Haltestelle Kellinghusenstraße ist mit täglich über 80.000 Fahrgästen eine der meistfrequentierten Halte­ stellen im Liniennetz des HVV. Seit Oktober 2014 gibt es dort nicht nur U-Bahnen und Busse, sondern auch sieben Stellplätze für Kurzzeitmietfahrzeuge von Car2go und vier Stellplätze für den Anbieter Europcar. Gemeinsam bilden sie den fünften switchh-Punkt im Hamburger Stadtgebiet. Eine Leihstation von StadtRad rundet das komplementäre Mobilitätsangebot ab.

ALTONA

Als im November 2014 der switchh-Punkt in Altona eingeweiht wurde, gab es neben den bekannten Angeboten eine Neuerung: Seitdem können an allen switchh-Servicepunkten auch Fahrzeuge von Car2go black angemietet werden. Das Angebotsvolumen am Paul-Nevermann-Platz vor dem Bahnhof Altona umfasst insgesamt zwölf Stellplätze für Fahr- zeuge von Car2go, Car2go black und Europcar sowie eine Bike+Ride-Anlage für zwölf Fahrräder. In der Nähe befindet sich außerdem eine Leihstation des StadtRads.

Der Bahnhof und die dazugehörige Busumsteigeanlage Altona sind zusammen der zweitgrößte ÖPNV-Knotenpunkt in Hamburg nach dem Hauptbahnhof.

SAARLANDSTRASSE

Im Januar 2015 wurde der siebte switchh-Servicepunkt, diesmal an der U-Bahn-Haltestelle Saarlandstraße, eröffnet. Dieser­ umfasst Kapazitäten für insgesamt zehn Fahrzeuge von Car2go und Europcar. Auch hier steht eine StadtRad-Leihstation zur Verfügung. 32 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR SIND BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT

INTERVIEW MIT PROF. DR. BARBARA LENZ „DER ÖFFENTLICHE VERKEHR IST DAS RÜCKGRAT FÜR NEUE MOBILITÄTSKONZEPTE.“

Anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums wird die Leiterin des Instituts für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Prof. Dr. Barbara Lenz, bei der Fachtagung am 1. Dezember 2015 einen Vortrag zum Thema „Der Wandel des individuellen Mobilitäts- verhaltens – wie kann der ÖPNV in der Stadt und im ländlichen Raum reagieren?“ halten. Wir haben dazu im Vorfeld kurz mit ihr gesprochen. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 33

HVV: Wie hat sich das Mobilitätsverhalten der Gesellschaft in den letzten Jahren HVV: Was meinen Sie, im Hinblick auf das Mobilitätsverhalten, wo die Reise hingeht? verändert? Prof. Dr. Lenz: „Wir sind dabei, die Vielfalt an Mobilitätsmöglichkeiten zu „entdecken“ und Prof. Dr. Lenz: „Drei wesentliche Merkmale kennzeichnen das Mobilitätsverhalten der Men- auch zu nutzen. Das lässt auch erwarten, dass vermehrt umweltfreundliche Verkehrsmittel im schen in Deutschland in den vergangenen Jahren. Bemerkenswert ist zunächst die nur noch Alltag genutzt werden. Wie sich das konkret entwickelt, wird natürlich auch von der Entwick- langsam wachsende Zunahme an Mobilität: Wir scheinen einen Punkt erreicht zu haben, lung von Kosten und Preisen abhängen. Einen wichtigen Einfluss werden auch die Kommu- der – zumindest was die Alltagsmobilität angeht – nahe an der Sättigung der Nachfrage ist. nen haben, indem sie die Regeln für die Nutzung des öffentlichen Straßenraumes gestalten.“ Dies gilt sicher nicht im Fernreiseverkehr, d. h. bei Urlaubs- und Geschäftsreisen.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist die deutliche Zunahme der Mobilität in der älteren Generation. Wer heute Rentnerin oder Rentner wird, ist weiterhin genauso viel unterwegs wie zur Zeit der Erwerbstätigkeit. Das gilt bis ins höhere Alter. Und die Senioren fahren wesentlich mehr Auto, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war. Das liegt nicht zuletzt auch daran, dass immer mehr Frauen in den Altersklassen 60+ einen Führerschein haben.

Und schließlich stellt man fest, dass junge Menschen, besonders in der Stadt, aber auch auf dem Land, weniger mit dem Auto und dafür mehr mit den Verkehrsmitteln des so genannten Umweltverbundes, also mit den Füßen, dem Fahrrad und den Öffentlichen, unterwegs sind.“

HVV: Welche Rolle spielt der ÖPNV dabei? Prof. Dr. Lenz: „Der ÖPNV hat weiterhin die Aufgabe, Mobilität für alle zu gewährleisten. Das gelingt ihm in den Städten offenbar immer besser. Immer schwieriger wird die Situation da- gegen in den ländlichen Räumen und im weniger dicht besiedelten Umfeld der Städte, wo es darauf ankommen wird, neue Bedienkonzepte zu entwickeln. Das beinhaltet neue Organisa- tionsformen, in der weiteren Zukunft sicher auch neue Technologien zur Automatisierung öffentlicher Verkehre. Gleichzeitig ist der öffentliche Verkehr heute auch Rückgrat für neue Mobilitätskonzepte wie das flexible Carsharing. Ohne leistungsfähigen öffentlichen Verkehr würden diese Angebote kaum funktionieren.“ 34 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR FEIERN JUBILÄUM FEIERN WIR

DER ÄLTESTE VERKEHRSVERBUND DER WELT

Am 29. November 1965 wurde der HVV als der erste Verkehrsverbund weltweit gegründet. Seit nunmehr 50 Jahren bringt der HVV die Menschen in Hamburg und im Umland zuverlässig und bequem ans Ziel. Unsere Fahrgäste können mit nur einer Fahrkarte und mit auf- einander abgestimmten Fahrplänen rund 700 Schnellbahn-, Regionalverkehrs-, Bus- und Schiffslinien nutzen. An einem durchschnittlichen Werktag sind mehr als 2,4 Millionen Fahrgäste im HVV unterwegs und profitieren von einem starken Verbund. Rund 30 Verbundverkehrsunternehmen sorgen dafür, dass Sie auch in Zukunft überall gut hin- und wieder wegkommen. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 35

PORTRÄT VON HELMUTH KERN „ZUR DAMALIGEN ZEIT EINEN VERKEHRSVERBUND ZU GRÜNDEN, WAR EINE WAGE- MUTIGE UNTERNEHMUNG.“

Auch wenn Helmuth Kern bei der Unterzeichnung der Verträge am 29. November 1965 nicht selbst mit am Tisch saß, hat er die Gründung des Hamburger Verkehrsverbundes als Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Bürgerschaft ganz genau verfolgt und miterlebt.

„Zur damaligen Zeit einen Verkehrsverbund zu gründen, war eine wagemutige Unternehmung. Die Vertragsunterzeichnung war das Produkt langwieriger Verhandlungen zwischen der Freien und Han- sestadt Hamburg und den vier Gründungsunternehmen. Die Idee fanden alle gut. Aber die Umsetzung war schwierig, weil alle Interessen unter einen Hut gebracht werden mussten“, erinnert sich Kern.

Schon 1966 hat er als zuständiger Senator für die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation den Vorsitz des Rates des Hamburger Verkehrsverbundes übernommen. Er sah sich damals in der Rolle des Lotsen, der den HVV in ein einheitliches Tarifsystem gesteuert und dadurch einen attraktiven Nahverkehr geschaffen hat.

1965 1966/1967 1967 1970 1973

Gründung des HVV Eine Karte für alle Verkehrs- Verbundfahrplan wird veröf- Weltneuheit: das HVV- Lückenschluss der innerstädtischen ÖPNV-An- mit feierlicher Unter- mittel: 1966 Gemeinschafts- fentlicht. Erweiterung der U3 Abo. 20.000 Abo-Kunden bindung mit den U-Bahn-Haltestellen Messehallen, zeichnung im Rathaus tarif für Einzelfahrkarten, ab bis Horner Rennbahn und der im ersten Jahr. Gänsemarkt, Hauptbahnhof und der Inbetriebnahme am 29. November 1965. 1967 gilt der gesamte HVV-Tarif. S 3 bis Pinneberg. der erweiterten Haltestelle Jungfernstieg. MEILENSTEINE 36 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR FEIERN JUBILÄUM

Der Rat war ein formelles Gesellschaftsorgan ohne Weisungsbefugnis. Als Vorsitzender des Während seiner Amtszeit als Senator hat Helmuth Kern diverse Projekte und verkehrspoli- Rats und Bindeglied zur Bürgerschaft hatte Kern eine Doppelfunktion. So konnte er zum einen tische Themen in den Senat gebracht, wie beispielsweise Tarifanpassungen, Infrastruktur- aus HVV-Sicht wichtige verkehrliche Themen in die politische Diskussion einbringen. Zum maßnahmen oder die Leitlinien für den Nahverkehr von 1969, die unter anderem die ar- anderen konnte er Max Mroß und Artur Petzoldt aus dem Präsidium sowie Dr. Fritz Pampel beitsteilige Organisation im Verbund beinhalteten. Sie stellten die Weichen für die heutige und Werner Heinze aus dem Direktorium bei ihrer Arbeit unterstützen. Arbeitsteilung zwischen den Verbundverkehrsunternehmen, den Aufgabenträgern und der HVV GmbH. Die vier Gründungsunternehmen, die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG, die Hambur- ger Hochbahn AG, die Deutsche Bundesbahn und die Hafen-Dampfschiffahrt-Actien-Gesell- Der Rat verabschiedete Helmuth Kern im Jahr 1976 mit den Worten „Der Lotse verlässt in ei- schaft (ab 1969 HADAG Seetouristik und Fährdienst AG), boten bis 1965 unterschiedliche ner schwierigen Zeit das Schiff“ und mit einer Fahrkarte auf Lebenszeit. Über die Karte freute Tarife und Fahrpläne an. Zudem fuhren die seit 1918 im Besitz der Freien und Hansestadt er sich sehr. Und so wie ein Lotse, der den Schiffen altersbedingt den Rücken kehren muss, Hamburg befindliche Hamburger Hochbahn AG und die Deutsche Bundesbahn teilweise niemals das Meer ganz aus den Augen lässt, interessiert sich Helmuth Kern auch heute noch Parallelverkehre im Schienenbereich. für den Hamburger Verkehrsverbund und das Thema Verkehrspolitik.

Helmuth Kern hatte es sich nach der Gründung des HVV zur Aufgabe gemacht, aus dem bis- herigen Konkurrenzgedanken der Verkehrsunternehmen ein gemeinschaftliches Miteinan- der zu schaffen und dabei den unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten Rechnung zu tragen.

„Die größte Herausforderung für mich war, das gegenseitige Misstrauen zwischen der Hamburger Hochbahn und der Deutschen Bundesbahn auszutarieren. Dazu waren viele Vier- und Sechs-Augen-Gespräche notwendig, in denen wir die Konflikte gelöst und Kom- promisse gefunden haben.“

Helmuth Kern hat damals auch eigene Ideen zur Angebotsstruktur des HVV vorgeschlagen, von denen sich eine noch heute großer Beliebtheit erfreut: die im Jahr 1968 eingeführte Seniorenkarte. Dies waren günstigere Fahrscheine für alle Fahrgäste ab 65 Jahren mit einer Gültigkeit von sechs Monaten und nur an Wochenenden einsetzbar.

1978 1979 1984 1985 1988/1989

Letzte Fahrt der Straßen- Fertigstellung der Die in den Jahren zuvor Mit Bus und Bahn zum Konzert – Einführung des Gründung einer Arbeitsgruppe mit Behinder- bahn-Linie 2 zwischen City-S-Bahn zwischen erbaute S-Bahn-Strecke KombiTickets für Konzertveranstaltungen in der tenvertretern zum Thema „Barrierefreier ÖPNV“. Rathausmarkt – Schnelsen. Landungsbrücken südlich der Elbe führt Sporthalle Hamburg und im Stadtpark. Inbetrieb- Senatsbeschluss zum „Barrierefreien Ausbau und Altona. jetzt bis Neugraben. nahme der -Verlängerung bis Niendorf Markt. des Hamburger Schnellbahn­netzes“. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 37

„Schnell von A nach B ohne anstehn – für den HVV seit 50 Jahren kein Problem. Und das bei einem so großen Netz: „Unser Fährbetrieb gehört zum HVV wie der Hafen zu Hamburg. von Bornhöved im Norden bis Rehlingen im Süden und von Was gibt es Schöneres als eine Fahrt auf der Elbe mit einem Balje im Westen bis Großzecher im Osten. Herzlichen Glück- günstigen HVV-Ticket?! Ahoi, HVV!“ wunsch.“

ERNST IBENDAHL, KAPITÄN, VANESSA HEUER, TRIEBFAHRZEUGFÜHRERIN, HADAG SEETOURISTIK UND FÄHRDIENST AG METRONOM EISENBAHNGESELLSCHAFT AG

1991 1994 1995 1996 1997 1998

Einführung des Großkunden- Auftakt des HVV-Semester- Inbetriebnahme des elek- Die Umstrukturierung des HVV hvv.de geht online. Der HVV bekommt Abonnements (GKA). Die U 2 Tickets für Studierende. tronischen Fahrplanaus- vom Unternehmens- zum Gründung des HVV- ein neues Corporate fährt jetzt bis Niendorf Nord. kunftssystems GEOFOX. Aufgabenträgerverbund tritt Fahrgastbeirats. Design. in Kraft. 38 HVV-VERBUNDBERICHT 2014 WIR FEIERN JUBILÄUM AKTIONEN RUND UM DEN GEBURTSTAG

Am 29.11.2015 wird der Hamburger Verkehrsverbund 50 Jahre alt. Das wollen wir mit unse- ren Fahrgästen und den Bürgerinnen und Bürgern im Verbundgebiet feiern. Dafür ist eine Vielzahl an Aktivitäten geplant, wie beispielsweise ein Geburtstagskalender und eine Aus- stellung über die Geschichte und die – zum Teil rasante – Entwicklung des HVV.

Zudem soll das Jubiläumsjahr genutzt werden, um dem HVV ein neues Gesicht zu geben: Der bestehende Claim „Mehr als ein Ziel“ wird ausgetauscht und der Werbeauftritt insgesamt erneu- ert. Dieser besteht in der heutigen Form seit 1997. Die Headline-Typografie „Faktos“ und das Verhältnis der Bild-Rot-Fläche in den Werbemotiven sind also durchaus in die Jahre gekommen.

Der HVV nimmt sein 50-jähriges Jubiläum zum Anlass, sich als moderner Mobilitätsanbieter zu positionieren. In einem Workshop wurde erarbeitet, dass der HVV sich auf einen bestimmten Kern verdichten lässt: Fürsorge für den Fahrgast. Denn egal wie der Tag für unsere Fahrgäste war und was sie in Hamburg und dem Umland erlebt und geleistet haben, am Ende des Tages „Unsere Fahrgäste sollen sich in Bus und Bahn sicher fühlen. sorgt der HVV dafür, dass alle gut nach Hause kommen. So wurde auch der neue Claim ent- Dafür ist die Hochbahn-Wache rund um die Uhr im Hoch- wickelt: „Komm gut nach Hause“. bahn-Netz unterwegs. Auf uns kann sich der HVV auch in den nächsten 50 Jahren verlassen. Herzlichen Glückwunsch!“ Die Fahrgäste werden künftig eine emotionalere Ansprache erfahren und auch die Bild- FANNY SCHÖNFELD, EINSATZGRUPPENLEITERIN, sprache des HVV wird eine berührendere Komponente bekommen. Den Auftakt macht HHW HAMBURGER HOCHBAHN-WACHE GMBH eine Plakatkampagne und ab Herbst wird sogar der erste HVV-Kinospot in Hamburg und Umgebung zu sehen sein.

2001 2002 2004 2005 2007

MetroBusse werden eingeführt. Ausweitung des HVV-Gebiets Die Landkreise Harburg, U- und S-Bahn fahren erstmals an Eröffnung der S-Bahn-Strecke Garantierter 10-Minuten-Takt auf die gesamte Fläche der Kreise Lüneburg und Stade Wochenenden und in den Nächten vor nach Stade. Erstmals Zwei-Sys- bis mindestens 21 Uhr. Start des Pinneberg, Segeberg, Stormarn gehören nun komplett Feiertagen die ganze Nacht durch. tem-Fahrzeuge bei der S-Bahn. HVV-Onlineshops. und Herzogtum Lauenburg. zum HVV-Gebiet. HVV-VERBUNDBERICHT 2014 39

„Nach meinem 25-jährigen Mitwirken bei der S-Bahn kann ich sagen, dass der HVV unentbehrlich für Hamburg und Um- gebung geworden ist. Herzlichen Glückwunsch zum 50.“

PETER VÖLZ, ZUGDISPONENT IN DER BETRIEBS- LEITZENTRALE, S-BAHN HAMBURG GMBH

2008 2011 2012 2014 2015

Eröffnung Einführung des Alkoholkonsumverbotes in allen Einführung der HVV-App und des mobil­Tickets. Echtzeitdaten im HVV Neugestaltung des Flughafen-S-Bahn. U-, S- und A-Bahn-Zügen und an entsprechenden Eröffnung der U-Bahn-Linie­ . Start von auf den Schienenstrecken. ­Werbedesigns. Claim: Haltestellen, in den Zügen von Metronom und EVB „switchh“: Erweiterung des HVV-Service um „Komm gut nach Hause“. sowie in allen Bussen. Einführung der HVV-Garantie. Carsharing- und Leihwagen-Angebote. 40 HVV-VERBUNDBERICHT 2014

MITGLIEDER DES AUFSICHTSRATS 2014 GESELLSCHAFTER IM HVV 2014

Andreas Rieckhof, Vorsitzender und Jan-Peter Schröder, Landrat Kreis Segeberg Freie und Hansestadt Hamburg Kreis Stormarn Staatsrat, Behörde für Wirtschaft, (ab 1. September 2014) Land Schleswig-Holstein Kreis Herzogtum Lauenburg Verkehr und Innovation Hamburg Norbert Hogreve, Stellvertretender Amts­ Land Niedersachsen Landkreis Lüneburg Michael Roesberg, Stellvertretender Vor­ leiter, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Kreis Pinneberg Landkreis Harburg sitzender und Landrat, Landkreis Stade Innovation Hamburg Kreis Segeberg Landkreis Stade ANHANG Christine Beine, Abteilungsleiterin, Martin Huber, Amtsleiter, Behörde für Wirt- Handelskammer Hamburg schaft, Verkehr und Innovation Hamburg

Joachim Bordt, Landrat, Landkreis Harburg Gerd Krämer, Landrat, Kreis Herzogtum (bis 14. September 2014) Lauenburg IMPRESSUM

Rainer Rempe, Landrat, Landkreis Harburg Klaus Kucinski, Leitender Kreisbaudirektor, Herausgeber: Fotos: Hamburger Verkehrsverbund (ab 15. September 2014) Kreis Stormarn Hamburger Verkehrsverbund GmbH GmbH, Matthias Scharf, Hamburger (HVV), Steindamm 94, 20099 Hamburg Hochbahn AG, Lars Brüggemann, Dr. Rolf-Barnim Foth, Stabsbereichsleiter, Günther Meienberg, Ministerialdirigent, Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innova- a. D., Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Telefon: 0 40 / 32 57 75 - 0 Cordula Kropke, KVG Stade GmbH & Co. tion Hamburg Verkehr und Technologie des Landes Telefax: 0 40 / 32 57 75 - 820 KG, Metronom Eisenbahngesellschaft Schleswig-Holstein E-Mail: [email protected] mbH, Erixx GmbH, S-Bahn Hamburg Stefan Geisendörfer, Regierungsdirektor, GmbH, Martina Cyman Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innova- Hans-Joachim Menn, Geschäftsführer, Landes- Verantwortlich beim HVV: tion Hamburg nahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH Marina A. Berning Plath Ulrike Kim Jutta Hartung, Referatsleiterin, Finanz- Manfred Nahrstedt, Landrat, Landkreis behörde Hamburg (bis 6. Oktober 2014) Lüneburg Gestaltung: Grabarz & Partner Werbeagentur GmbH Petra Kriepke, Referentin, Finanzbehörde Marit Pedersen, Abteilungsleiterin, Amt für Hamburg (ab 7. Oktober 2014) Landes- und Landschaftsplanung, Behörde Druck: für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg Druckerei Siepmann GmbH Jutta Hartwieg, Landrätin, Kreis Segeberg (bis 31. August 2014) Oliver Stolz, Landrat, Kreis Pinneberg HVV-VERBUNDBERICHT 2014 41

1.900 146,8 27.320 1.366 11.579 111 155,3 19.072 509 66 238,7 8.205 2.247,3 35.931 678 462 30 716 172 678 934,5 1.321 150 27.320