2 Gemeindeverwaltung / Postagentur
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Geschichtliches _________________________________________________________ 2 Gemeindeverwaltung / Postagentur ___________________________________________ 5 Öffnungszeiten ______________________________________________________________ 5 Kontakte ___________________________________________________________________ 5 MitarbeiterInnen _____________________________________________________________ 5 Bestattungsorganisation ________________________________________________________ 6 Kirchgemeinden _____________________________________________________________ 6 Vermietungen _______________________________________________________________ 7 Reglemente / Broschüren / Dokumente ______________________________________________ 7 Behörden / Kommissionen _________________________________________________ 8 Gemeinderat ________________________________________________________________ 8 Schulpflege und Schule _______________________________________________________ 11 Kommissionen _____________________________________________________________ 12 Statistisches _______________________________________________________________ 13 Amtsstellen Bezirk Bad Zurzach__________________________________________________ 14 Regionale Institutionen – Öffentliche Dienste _________________________________________ 15 Ärzte / Spitäler / Spitex / Tierärzte _________________________________________________ 18 Nebenämter _______________________________________________________________ 19 Gastbetriebe _______________________________________________________________ 20 Vereine ___________________________________________________________________ 20 Stand: 27.10.2020 Geschichtliches Das Dorf wird erstmals im Jahre 1113 erwähnt und dies im Zusammenhang mit der Vergabung von Gütern in Siglistorf durch die Herren von Waldhausen. Die Edlen von Waldhausen stifteten die Propstei Wislikofen und schenkten dem Kloster St. Blasien zu diesem Zweck umfangreichen Grundbesitz in der Region. Der Orts- name Siglistorf stammt vom althochdeutschen „Sigilinesthorf“ und bedeutet „Dorf des Sigilin“. Die damalige St. Margrethen-Kapelle in Siglistorf wurde schon 1370 als „Filiale“ der Pfarrei Schneisingen erwähnt. Weiter wird vermutet, dass die Gerichtsbarkeit über Siglistorf im 13. Jahrhundert an die Bischöfe von Konstanz gelangte. Siglistorf wurde mit dem Weiler Mellstorf (heutige Nachbargemeinde Wislikofen) dem bischöflich- konstanzischen Amt Klingnau zugeteilt. Mit diesem teilte Siglistorf von 1415 bis 1798 die Schicksale der gemeinen eidgenössischen Vogtei Baden. Dies hatte zur Folge, dass der jeweilige, eidgenössische Land- vogt zu Baden die hohe Gerichtsbarkeit über Siglistorf ausübte, denn die Ortschaft Siglistorf im Studenland gehörte zur Grafschaft Baden. Die innere Zerrissenheit der alten Eidgenossenschaft führte zur aussenpoliti- schen Lähmung und machte sich im Zuge der von der Französischen Revolution ausgehenden Wandlungen sturmreif. Der Druck von aussen im Gefolge der Französischen Revolution führte 1789 zum Untergang der alten Eidgenossenschaft. Die letzte, ausserordentliche Tagsatzung fand kurz nach Weihnachten 1797 in Aarau statt. Die Helvetische Staatsverfassung vom 12. April 1798 machte die Schweiz zum zentralisierten Einheitsstaat. Die Grafschaft Baden wurde zum Kanton Baden. Mit der Gründung des Kantons Aargau im Jahre 1803 wurden ebenfalls die elf Bezirke geschaffen. Seither gehört Siglistorf zum Bezirk Zurzach. Der Aargau war in der Zeit nach 1830 derjenige Kanton, in welchem die Hinwendung zur Eidgenossenschaft, der Wunsch nach einem festeren, gesamtschweizerischen Zusammenhang, am stärksten zum Ausdruck kam. Dem Bundesvertrag von 1815 folgte 1848 die heutige Bundesverfassung.. Erwähnenswert ist auch die Jahrzahl 1487, wurde erstmals eine Taverne in Siglistorf genannt. Es scheint, dass diese Taverne seither ohne Unterbruch geführt worden ist bis zum heutigen, renovierten Gasthof Löwen. Dieser Gasthof war zu Zeiten des Pferdefuhrwerkes eine vielfrequentierte Zwischenstation, da die Pferde entweder ausgewechselt oder zusätzlich vorgespannt wurden, um die Handelsware (vor allem Salz) über den steilen Belchen nach Kaiserstuhl zu fahren. Ortsbürger Die Ortsbürgergemeinde Siglistorf umfasst die stimmfähigen Angehörigen jener Familien, die 1841 bei der Schaffung der Einwohnergemeinde in der Gemeinde ansässig waren oder seither das Ortsbürgerrecht erworben haben. Das Mitspracherecht an der Ortbürgerversammlung besitzen jedoch nur jene Ortsbürger und Ortsbürgerinnen, welche in ihrer Heimatgemeinde wohnhaft sind. Die Ortsbürgergemeinde befasst sich heute nur noch mit der Verwaltung ihres Gutes. Entwicklung Siglistorf war bis 1920 eine reine Bauerngemeinde. Der Verdienst resultierte aus Tierzucht, Ackerbau und Holzschlag. Im Jahre 1910 gründeten die Bauern die Landwirtschaftliche Genossenschaft. Aus dem im Jahre 1925 erstmals eingeführten Brotgetreideregister ist zu entnehmen, das von den damals 46 wohnhaften Familien deren 43 Selbstversorger waren. Im selben Jahr wurde ebenfalls die bis 2016 bestandene Milchge- nossenschaft gegründet. Zuletzt lieferten nur noch drei Siglistorfer-Bauern ihre Milch ab. In Siglistorf sind bis heute insgesamt 6 Landwirtschaftsbetriebe aktiv, welche nebst Mastzucht hauptsächlich Ackerbau betreiben. 2 Die Gemeinde entwickelte sich anfänglich bevölkerungsmässig sehr moderat. Im Jahre 1900 zählte das Dorf 292 EinwohnerInnen. Bis 1970 schwankte die Einwohnerzahl stets zwischen 250 und 300. Mit der Ansied- lung kleinerer Gewerbebetriebe (Siglistorf weist gemäss Betriebszählung 2011 ca 110 Arbeitsplätze aus) war auch eine Bevölkerungszunahme verbunden. Innerhalb von dreissig Jahren stieg die Einwohnerzahl über das Doppelte. Ende 2019 zählt Siglistorf insgesamt 638 EinwohnerInnen. Der Ausländeranteil beträgt ca. 20% und die Konfessionen teilen sich in 40 % römisch-katholische, 20 % reformierte, 40 % andere Glau- bensrichtungen, auf. In den Jahren 1964 bis 1966 erfolgte der Ausbau der Dorfstrasse mit Trottoir sowie die Eindolung des Tägerbaches. Die aus dem Jahre 1832 stammende Kapelle wurde 1971 abgerissen, nachdem die neue Kapelle, welche Sankt Fridolin geweiht ist, 1970 eingeweiht wurde. Sie befindet sich im Eigentum der Ortsbürgergemeinde. Die Gemeinde verfügt über einen eigenen Kindergarten und eine eigene Primarschule, welche in der Schul- anlage Schüppel, erstellt 1965, integriert sind. Mit der Turnhallenerweiterung inkl. Erstellung einer Zivil- schutzanlage anfangs der 80iger Jahre konnte die Schulanlage auch zu Gunsten der Vereine aufgewertet werden. Leider besitzt die Gemeinde über keinen Dorfladen mehr. Dieser wurde mangels fehlender Kund- schaft im Jahre 2007 geschlossen. Seit Juni 2010 befindet sich in diesen Räumlichkeiten die Gemeindever- waltung mit integrierter Postagentur und eines Bankomaten. Als wesentlichste Bauwerke ab der Jahrhundertwende 2000 dürfen die Realisation des durchgehenden Radweges von Schneisingen bis Mellikon (2012) sowie der Neuanschluss Belchen bezeichnet werden. Mit der neuen Strassenführung (Staatsstrasse) ab ca. 2014 erfährt der Dorfkern eine starke, lärmmässige Ent- lastung und erhält somit wohnlich eine spürbare Aufwertung, muss sich doch der Schwerverkehr nicht mehr durch das Engnis Bach-/Belchstrasse zwängen. Zukunft Wie sieht die Zukunft der Gemeinde Siglistorf aus, welche eine Fläche von 551 ha, davon 289 ha Wald ausweist? Nachdem eine politische Fusionierung mit der Nachbargemeinde Schneisingen im Jahre 2005 abgelehnt wurde, legt der Gemeinderat in Zusammenarbeit mit der Einwohnerschaft anlässlich eines Work- shopes im Frühjahr 2018 die Ziele für das Leitbild 2018 bis 2021 fest. Der Gemeinderat ist bestrebt, dass die Gemeinde ihre Eigenständigkeit bewahrt, ist aber offen für verschiedene Zusammenarbeiten mit umliegen- den Gemeinden oder Regionen. So wurde am 8. November 2011 die Zurzibieter Charta mitunterzeichnet, welche u.a. festhält, dass sich die Gemeinden des Zurzibiets gemeinsam für das Wohl der Region und eine positive Entwicklung einsetzen und die Attraktivität als Wohn-, Wirtschafts- und Freizeitstandort mithelfen zu fördern. Am 6. November 2013 genehmigte der Regierungsrat die Totalrevision der kommunalen Bauord- nung sowie den neuen Zonenplan. Somit kann die Gemeinde weiter moderat wachsen unter dem Aspekt der Wahrung und Beibehaltung der ländlichen Attraktivität. Im Weiteren haben die Feuerwehren Siglistorf- Wislikofen und Kaiserstuhl-Fisibach sich im Jahre 2012 zur gemeinsamen „Feuerwehr Region Belchen“ zusammengeschlossen. Ebenfalls eine sicherheitsmässige Fusion hat die Zivilschutzorganisation erfahren. Ab dem Jahr 2013 haben sich die 25 Gemeinden der beiden bisherigen Zivilschutzorganisationen Studen- land und Aare Rheintal zur Zivilschutzorganisation „Zurzibiet“ zusammengeschlossen. Weiter wird vom Gemeinderat angestrebt, dass der öffentliche Verkehr kontinuierlich ausgebaut und den Bedürfnissen ange- passt wird. Zusätzliche Zielsetzungen seitens des Gemeinderates sind die Beibehaltung der eigenen Primar- schule, die Realisierung eines Dorfladens, die Instandhaltung der kommunalen Infrastruktur sowie eine für jeden Steuerzahler ertragbare, finanzielle Belastung. 3 Wappen Das Wappen wird aufgrund der einschlägigen Literatur wie folgt umschrieben: „ In Blau auf grünem Dreiberg linksgekehrter springender Hirsch.“ Bis 1930 besass die Gemeinde kein eigenes Wappen. Da das Kloster St. Blasien jahrhundertelang Herrschaftsrechte in Siglistorf ausgeübt hatte, übernahm man dessen Wappentier, drehte es allerdings nach rechts (heraldisch links) und fügte einen Dreiberg dazu. 4 Gemeindeverwaltung / Postagentur