" — NR. 224 DIE RHEINPFALZ DONNERSTAG, 26. SEPTEMBER 2013 Westricher Rundschau

AUS DEM LANDKREIS RHEINPFALZ-Fototermin Samstag in Hüffler HÜFFLER. Kaum erscheint eine Folge unserer Serie Dorfspaziergang, wird schon die nächste vorbereitet: Am Donnerstag, 10. Oktober, ist die Gemeinde Hüffler mit einem Dorfporträt an der Reihe. Weil stets zu dem Artikel auch ein Bild mit möglichst vielen Bürgern veröf- fentlicht wird, sind alle Einwohner von Hüffler, egal ob klein oder groß, mit oder ohne Hund, aufgerufen, am kommenden Samstag um 15 Uhr ans neue Dorfgemeinschaftshaus zu kom- men. Dort wird RHEINPFALZ-Fotograf Markus Hoffmann sie ablichten. (red)

In Tabakladen machen Einbrecher reiche Beute WOLFSTEIN. In der Nacht zum Mittwoch ist in denTabakladen „Am Ring“ eingebrochen wor- den. Wie die Polizei berichtet, haben unbe- kannte Täter das Metallgitter und die Ein- gangstür aufgebrochen. Entwendet wurden ein größerer Posten Tabak und Zigaretten. In dem größeren Sortiment Zigaretten befand Horschbach liegt im Tal zwischen dem Herrmannsberg (links) und dem Großen Mayen (rechts). An diesem Hang ist früher auf etwa sechs Hektar Wein angebaut worden. FOTO: M. HOFFMANN sich auch die Marke „St. Pauli“, die nach Poli- zeiangaben in der Region sehr selten verkauft wird. Der Einbruch war um 6.10 Uhr von einer Anwohnerin bemerkt worden. Von den Ein- brechern blieb lediglich das Hebelwerkzeug, Mit „de Mäd“ in den Mehlkasten ein kleiner Pickel, zurück. Wer etwas gesehen hat, möge sich bei der Polizeiinspektion Laute- recken unterTelefon 06382 9110 melden. (red) DORFSPAZIERGANG: „Bei uns waren in diesem Jahr fast alle Feste verregnet“, sagt Horschbachs Ortsbürgermeister Michael Herrmann. Und das sind ziemlich viele. Diese diesjährige „Tradition“ des 280-Einwohner-Dorfes ist leider auch beim Besuch der RHEINPFALZ Alkoholisierter Autofahrer muss fortgesetzt worden. Der lockeren Stimmung der Spaziergänger hat das Wetter aber nicht zusetzen können. Auto stehen lassen

WALDMOHR. Kurz vor 20 Uhr haben am VON BENJAMIN GINKEL sind wir sehr froh und stolz.“ – „Und Klahr das Backhandwerk nach dem die Straße überspannt, wird Zu- „Wenn nicht gerade Dienstag wäre, Dienstagabend Beamte der Polizeiwache sie pflanzen sich auch schnell fort“, plötzlichen Tod seines Vaters wei- flucht gesucht. „Über den Alten Weg hätten wir im ,Alten Keiler’ den Ab- Schönenberg-Kübelberg in der Weiherstraße Dicke Wolken hängen an diesem wirft Mieves, die Mama des sechs terführt. „Das war für ihn keine sind früher die Leute zu ihrer Ar- schluss machen können.“ Das „weit eine Verkehrskontrolle durchgeführt. Dabei Dienstagabend über dem Tal zwi- Monate alten Henri, lachend ein. leichte Entscheidung“, unterstreicht beitsstelle auf dem Schneeweider- über die Grenzen von Horschbach“ wurde ein 31-jähriger Fahrer aus schen Herrmannsberg im Süden und Einige dicke Tropfen landen auf Herrmann, „aber sehr wichtig für hof gelaufen“, schildert Guth. Eine (Schneider) bekannte Restaurant angehalten und überprüft. Da die Beamten Al- dem Großen Mayen im Norden. Bitte dem Kopfsteinpflaster, die Spazier- Horschbach.“ Besonderheit des Dorfes seien die hat heute Ruhetag. Neben Gemein- koholgeruch feststellten, wurde ein Atemtest kein Regen! Schließlich geht’s beim gänger zücken ihre Regenschirme vielen alten landwirtschaftlichen schaftshaus und Bäckerei Klahr ist durchgeführt. Dieser ergab einen Wert von Dorfspaziergang einmal quer durch und es fängt heftig an zu regnen. Die AG Senioren kocht alte Scheunen, deren Tore sich unge- die Gaststätte ein weiterer wichtiger 0,48 Promille, also knapp unter dem Grenz- die Gemeinde. Und mit Schirm und Nach 20 Metern, an der Rückseite wöhnlicherweise an der Giebelseite Bestandteil des Dorflebens. Einmal Gerichte. In diesem Monat: wert von 0,5 Promille, der ein Bußgeld und ein Block zu schreiben funktioniert des Dorfgemeinschaftshauses, fragt befinden. Hier, im „Alten Weg“, sind im Monat trifft sich der Stammtisch. Fahrverbot zur Folge gehabt hätte. Der Mann nicht. Bitte kein Regen! Ortsbürger- Herrmann: „Wollen wir uns nicht „Bibbelsches-Grumbeere“. gleich zwei landwirtschaftliche Be- Gegenüber steht das alte Schul- ließ deswegen sein Auto besser stehen und meister Michael Herrmann, Günter noch das Feuerwehrhaus ansehen?“ triebe zu Hause, unter anderem die haus, in dem die Gemeinde Sitzun- ging nach Hause. (red) Guth, der Ortsbeigeordnete; Trudel Alle nicken. Vielleicht lässt der Re- Tatsächlich schließt der Himmel Raps-Ölmühle von Inge und Volker gen abhält und der Gesangverein Schneider und Katharina „Es Kat- gen ja nach. In der Halle steht der lie- seine Schleusen und durch die Frie- Schubert. Einige Meter bergauf habe probt. Über den Spielplatz, dessen sche“ Mieves warten schon am Dorf- bevoll gepflegte Feuerwehroldtimer denstraße geht’s ins Neubaugebiet sich früher ein Steinbruch befunden. neue Schaukel es jüngst wegen Un- AUS DER REGION gemeinschaftshaus. neben dem aktuellen Einsatzfahr- „uff de Hewwel“. Unterwegs berich- Guth: „Dort kommt der Sockel mei- klarheiten bei der Planung in die Ein Stück kulinarische Heimatliteratur Dort schlägt, wie in vielen Dör- zeug der Ausrückegemeinschaft tet Herrmann von den ersten Früch- nes Wohnhauses her.“ Straußrede geschafft hat (Herr- fern, das Herz der Gemeinde. Herrmannsberg, die 1982 aus den ten der laufenden Dorfmoderation: Aus dem schützenden Blätterdach mann: „Bau’ als Ortsbürgermeister Manchmal ganz schön heftig. Kerb, Wehren , und „Die Arbeitsgruppe Senioren kocht der Eiche heraus, zieht die Gruppe nie noch eine Woche vor der Kerb et- Brunnenfest, Theateraufführungen, Horschbach gegründet worden ist. einmal im Monat alte Gerichte nach, durch Nieselregen an die 1791 er- was auf!“), geht es zum Ausgangs- Familienfeiern, all das spielt sich in Draußen regnet es Hunde und und sammelt sie für ein Kochbuch.“ baute Kirche weiter, die zur Kirchen- punkt zurück. Nass, aber zufrieden, dem 1982 eingeweihten Haus ab. Katzen. Also noch ein kurzer Exkurs In diesem Monat stehen „Bibbel- gemeinde zählt. Hier gibt’s im Dorfgemeinschaftshaus „Hier steigen die Partys“, fasst Herr- in die Vergangenheit des Dorfes. sches-Grumbeere“ auf dem Speise- gibt’s – wie in vielen Kirchen – nur noch was gegen den Durst. Dort wird mann schmunzelnd zusammen und Guth: „Die alte Mühle, von der heute plan. Vier Bauplätze sind im Neu- an Weihnachten noch ein volles gerade für das nächste Fest im Dorf, verrät die Idee dahinter: „Wir versu- nur noch ein Mahlstein übrig ist, war baugebiet am Hang des Herrmanns- Haus, sagt Schneider. Vorbei an lie- eine Geburtstagsfeier, aufgebaut. Es chen den Ort mit Festen am Leben zu früher der Treffpunkt im Dorf.“ Heu- berges noch frei. „Ach, hier ist ja bevoll renovierten Bauernhäusern stimmt: Hier steigen die Partys. erhalten und den Gemeinschafts- te gibt es davon nicht einmal mehr noch ein Apfelbaum“, ruft Schneider geht es in einen weniger schönen sinn zu stärken.“ So findet sich im Bilder. Verschmitzt sagt Guth: „Dort freudig. Die Presbyterin nutzt den Teil des Dorfes. Doch das soll sich INFO Veranstaltungskalender des Dörf- im Mehlkasten soll man sich auch Dorfspaziergang heimlich auch zum bald ändern, erklärt Herrmann: „Die 95 Dörfer und drei Städtchen liegen im chens auch fast jeden Monat min- mal mit ,de Mäd’ getroffen haben.“ Auskundschaften von Fallobst - zum Gemeinde hat die alte Post gekauft Landkreis.Von A wie bis W wie destens ein Termin zum Feiern – Heute treffe man sich in der Bäckerei Keltern. und wird das Haus abreißen.“ Wolfstein machen wir uns auf, sie zu er- auch dank der tatkräftigen Unter- Klahr, um das Neueste aus dem Ort Wieder regnet es. Die Schritte Der Regen prasselt auf die Schirme kunden, uns ihre Besonderheiten zeigen stützung der Vereine. Das Konzept zu erfahren, schildert Schneider. Alle durch einen schmalen Pfad in den und einige Meter weiter sagt Herr- zu lassen, Geschichte und Geschichten zu Eine kulinarische Liebeserklärung an die Regi- scheint zu funktionieren. „Die Jun- im Dorf sind froh darüber, dass es „Alten Weg“ werden größer. Unter mann: „Wir haben uns den falschen erfahren. Jeden zweiten Donnerstag er- on ist das „Lautrer Heimatkochbuch“. Vorge- gen hält’s hier“, sagt Guth, „darüber das Geschäft noch gibt und Felix einer dicken Eiche, deren riesiger Ast Tag ausgesucht.“ Er fügt hinzu: zählen wir aus einem anderen Ort. legt hat das Werk der Landfrauen-Kreisver- band . SEITE 6 DATEN UND FAKTEN IN DIESER AUSGABE Horschbach Im Jahr 1190 ist das Dörfchen am Nah ans „Schweinchen“ Herrmannsberg (536 Meter hoch) Am Wochenende findet in Schönenberg-Kü- zum ersten Mal urkundlich erwähnt belberg das Saisonfinale der Pétanque-Regio- worden – als „Horgesbach“. Der nalliga statt. SEITE 2 Name ist von dem Wort „harges“ ab- geleitet, das so viel wie Heiligtum oder Kultstätte bedeutet. Was das „Perle“ mit Kratzern für eine Kultstätte war, ist bis heute Die Sanierung des Altenglaner Schwimm- nicht nachgewiesen. 1709 wurde da- bades würde etwa 2,3 Millionen Euro kosten, raus schließlich der Ortsname lautet das Ergebnis einer Studie. SEITE 3 Horschbach. Das 1975 eingeführte Ortswappen zeigt den goldenen Lö- wen der pfälzischen Herrscher aus Faszinierende Klangwelt Zweibrücken auf schwarzem Grund, Ariana Burstein und Roberto Legnani reisen der Wellenbalken darüber steht für musikalisch durch Musikkulturen. Im Oktober Wer in Horschbach aufgewachsen ist, bleibt gerne dort und gründet eine eigene Familie – wie auf dem Bild leicht an den vielen kleinen Horschbachern die Endung des Ortsnamens. (bgi) kommt das Duo nach St. Wendel. SEITE 5 zu erkennen ist. FOTO: M. HOFFMANN

SO ERREICHEN SIE UNS WESTRICHER RUNDSCHAU Verlag und Geschäftsstelle Pariser Str. 16 Wüste Drohungen gegen harmlosen Angler 67655 Kaiserslautern Telefon: 0631 3737-0 Fax: 0631 72460 : 49-Jähriger vom Gericht zu Geldstrafe verurteilt – Ordentlich „geladen“ auch vor Gericht erschienen E-Mail: [email protected] Tumult am Flussufer, mündend in heute nicht erklären, was den 49- cken gelaufen. Zunächst habe er sich gendlichen auf einer Bank am - nem Geschäft arbeitet, auf den Abonnement-Service der Drohung „ich stech’ dir die Au- Jährigen geritten hat, ihn urplötz- wie immer mit Wegzehrung ver- ufer getroffen habe. Der junge Mann plötzlichen Tumult aufmerksam ge- Telefon: 0631 3701-6300 gen aus“: So hat ein Erwachsener lich zu attackieren. Und die Erklä- sorgt: Vier Flaschen Bier und ein habe geangelt, einen Fisch aus dem worden war und die bedrohlichen Fax: 0631 3701-6301 einem 15 Jahre alten Schüler ge- rungen des Mannes waren zum ei- Päckchen Kräuterschnaps. Den Pro- Wasser gezogen. Er habe sich veran- Worte des 49-Jährigen noch mitbe- E-Mail: [email protected] droht. Die Quittung hat er jetzt be- nen wirr, zum anderen unglaubwür- viant habe er rasch aufgebraucht, lasst gesehen, den Nachwuchs-Fi- kommen hatte. Privatanzeigen kommen: Der Strafrichter am Ku- dig, wie der Richter die Aussage spä- um noch an einer Tankstelle zu stop- scher zu tadeln, weil er den Fisch Die Vertreterin der Staatsanwalt- Telefon: 0631 3701-6400 seler Amtsgericht verdonnerte ihn ter kommentieren sollte. pen und seinen Vorrat mit einer Fla- nicht sofort wieder ins kühle Nass schaft hegte keine Zweifel an der Fax: 0631 3701-6401 zu 800 Euro Geldstrafe. Die fiel nur Offenbar nicht ganz sicher auf den sche Wein aufzufrischen. Dann habe zurückbefördert habe. Und dabei Schuld des Mannes. Ihrer Forderung E-Mail: [email protected] deswegen so niedrig aus, weil der Beinen und eine mächtige Fahne vor er bei einem Kumpel geklingelt. habe er die Formulierung ge- nach einer Geldstrafe von 80 Tages- Mann von Hartz IV lebt. sich her tragend, hatte der 49-Jähri- Man sitze gern zusammen und trin- braucht: Was er mit dem Fisch an- sätzen folgte auch der Richter. Er Geschäftsanzeigen ge auf der Anklagebank Platz ge- ke Bier, tat der Mann kund. stelle, das sei, wie wenn man ihm legte die Tagessatzhöhe wegen der Telefon: 0631 3701-6800 Fax: 0631 3701-6801 Im Juni waren der 49-Jährige und nommen. Sein Zustand verwunder- Sollte er die detaillierte Aufzäh- die Augen aussteche und ins Wasser geringen Einkünfte des Hartz-IV- E-Mail: [email protected] der Schüler durch Zufall aufeinan- te nicht, als der Mann frank und frei lung seiner Getränke aus taktischen werfe. Empfängers auf zehn Euro fest. Beim dergetroffen, gekannt hatten sie schilderte, wie er normalerweise Erwägungen heraus an den Beginn Der 15-Jährige schilderte die Sa- Strafmaß spielte auch eine Rolle, Lokalredaktion sich nicht. Wie die zunächst harmlo- seinen Tag beginnt. Jener Sommer- seiner Rechtfertigungsrede gesetzt che allerdings ganz anders, berich- dass der Mann erheblich vorbelastet Bahnhofstr. 30 se Begegnung überhaupt so hatte tag Anfang Juni sei nämlich zu- haben, um womöglich alkoholbe- tete, dass ihn der 49-Jährige unver- ist. Zahlreiche Einträge rühren von 66869 Kusel ausarten können – der Erwachsene nächst verlaufen wie jeder andere. dingt verminderte Steuerungsfähig- mittelt angegangen habe. Auch eine Verkehrsdelikten her, die Hälfte da- Telefon: 06381 9212-20 soll auch handgreiflich geworden Er sei, so sagte der Angeklagte, keit geltend zu machen, so warf der unabhängige Zeugin hatte den Vor- von ist dem Alkohol zuzuschreiben. Fax: 06381 8718 E-Mail: [email protected] sein –, das blieb im Dunkeln. Der Ju- von seinem Heimatort im Glantal Mann diese Strategie bald über den fall mitbekommen: eine 40 Jahre al- Auch der Straftatbestand der Bedro- gendliche jedenfalls kann sich bis aus die paar Kilometer bis Lautere- Haufen. Er erzählte, wie er den Ju- te Frau, die ganz in der Nähe in ei- hung ist ihm nicht fremd. (cha)

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