Broschüre Über Die Ammer
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Das Blaue Band INHALTSVERZEICHNIS Grußworte 04 Landrat Anton Speer 04 Landrätin Andrea Jochner-Weiß 05 LBV-Vorsitzender Dr. Norbert Schäffer 06 Das Projekt „Das Blaue Band – Die Ammergemeinden bandeln an“ Matthias Luy 08 Das Blaue Band: Ein Bürgerkunstwerk entsteht Andrea Kreipe 10 Natur erleben an der Ammer Julia Prummer 12 Die unterschiedlichen Charaktere der Ammer René Heinrich 16 Die Vegetation des Ammergebietes und der Umgang mit ihr Alfred Ringler 22 Die Ammer als Lebensraum für Fische Dr Sebastian Hanfland 28 Die Vogelwelt an der Ammer Michael Schödl 34 Vielfalt auf sechs Beinen – Schlaglichter auf die Insektenwelt des Ammergebietes Markus Bräu 38 Der Mensch im Ammergebiet Klaus Gast 42 Die Ammer zwischen Zähmung und Befreiung Bernhard Müller 45 Wehre und Wasserkraftwerke an der Ammer Armin Rempe 52 Der Wald in der Ammerschlucht Hans Peter Schöler 58 Wie geht es der Landwirtschaft an der Ammer? Thomas Müller 61 Tourismus und Freizeitnutzung an der Ammer – Bedeutung und aktuelle Herausforderungen Susanne Lengger 63 Die Vision für die Ammer Matthias Luy 66 Herausforderungen und Entwicklungsziele im Oberlauf der Ammer Martin Kleiner . 68 Die Zukunft der Ammer – die Verantwortung unserer Generation Wolfgang Hug 72 Vernetzung der Unteren Ammer Markus Layritz . 74 Flussbeziehungen - Bürgermeisterinnen und Bürgermeister bandeln an 78 Porträt der Ammer-Allianz Matthias Luy 81 Impressum 82 Karte 83 2 3 Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrte Damen und Herren, die Ammer ist einer der letzten Wildflüsse Deutschlands. Als Flüsse überwinden Grenzen, haben Kulturlandschaften geprägt, an „Blaues Band“ fließt sie durch unsere wunderschöne Region. Die- ihren Ufern entstanden die ersten Siedlungen. Um Flüsse ranken se Lebensader gilt es zu erhalten. Die Veranstaltung „Das Blaue sich Mythen und Legenden. Nirgendwo sonst ist der Artenreich- Band – Die Ammergemeinden bandeln an“, die der Landesbund für tum so groß wie am und im Wasser. Das gilt auch für die Ammer. Vogelschutz (LBV) im Sommer 2017 durchgeführt hat, hat dazu Sie hat ihren Ursprung im bayerischen Ammergebirge und ist ein einen bedeutenden Beitrag geleistet. So wurde mit dem Anfertigen Fluss von bundesweit herausragender Stellung. Als einziger größe- des Kunstwerks „Das Blaue Band“ als Symbol für die Ammer bei rer Alpenfluss ist ihr Wildflusscharakter weitgehend erhalten, wes- allen Beteiligten das Bewusstsein für den Schutz dieser besonde- halb die dazugehörige Artenzusammensetzung als einzigartig und ren naturbelassenen Flusslandschaft gestärkt. Allen engagierten äußerst schützenswert eingestuft werden kann. Die Ammer ist so Bürgerinnen und Bürgern, die sich an diesem Projekt beteiligt ha- artenreich wie kaum eine andere Wildflusslandschaft im Nordal- ben, sei dafür an dieser Stelle herzlich gedankt. Ebenso erwähnen penraum. möchte ich die gute Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau sowie der An- Zur Ammer habe ich eine ganz langjährige und persönliche Bezie- rainergemeinden. Diese gemeinsame Arbeit muss nun weiter hung, da sie durch das Gemeindegebiet meiner Heimatgemeinde fortgesetzt werden. Wichtig ist hierbei vor allem, sowohl die Men- Wielenbach fließt, sie gehört praktisch zu meinem Leben. Ich bin schen, die ihre Freizeit am Fluss verbringen, darauf aufmerksam stolz darauf, dass die Ammer durch unseren Landkreis frei fließen zu machen, verantwortungsvoll mit ihrer Umwelt umzugehen, als kann. Es freut mich deshalb umso mehr, dass das Projekt „Das auch notwendige Eingriffe in die Natur durch moderne technische Blaue Band – die Ammergemeinden bandeln an“ ins Leben gerufen Möglichkeiten so gering wie möglich zu halten. Nur so können wir wurde. Ziel des Blauen Bandes ist es, einen Biotopverbund aufzu- die Ammer als Wildfluss erhalten. bauen, der unsere Flusslandschaften als Ganzes betrachtet. Ich bin sehr gespannt auf die Ergebnisse, wie die Bewohner der Anrainer- gemeinden der Ammer sich mit „ihrem“ Fluss befasst haben. Anton Speer Landrat des Landkreises Garmisch-Partenkirchen Ich wünsche mir für unsere Heimat und für die Ammer, dass „Das Blaue Band“ in diesem Sinne wachsen möge. Andrea Jochner-Weiß Landrätin des Landkreises Weilheim-Schongau Foto: M. Kühn 4 5 Liebe Naturfreundinnen, liebe Naturfreunde, viele von uns wünschen sich Gebiete mit möglichst unberührter Natur, wie uralte Wälder, einsame Berge oder wilde Flüsse. Doch solche Lebensräume sind selten geworden. Der größte Teil der hei- mischen Flüsse wird seit Jahrhunderten vom Menschen verändert. Die ehemals sich ständig verändernden Flussläufe wurden begra- digt, festgelegt und zwischen Deiche eingezwängt. Das überbor- dende Leben in den Flüssen und ihren Auen ist dadurch stark ver- armten Artengemeinschaften und eher monotonen, kanalartigen Landschaften gewichen. Die wenigen verbleibenden Wildfluss- strecken wie an der Ammer und der Isar wecken hingegen unsere höchste Begeisterung. Es ist an der Zeit, dass unsere Gesellschaft nicht nur diese Reste erhält, sondern natürliche Flusslandschaften wieder in größeren Zusammenhängen entstehen lässt. An der Am- mer bietet sich die einzigartige Chance, dem Fluss in Teilabschnit- ten wieder mehr Raum zu geben, ohne den Hochwasserschutz von Siedlungen zu gefährden. Es freut mich, dass so viele Bürgerinnen und Bürger im Rahmen un- seres Projektes „Das Blaue Band – Die Ammergemeinden bandeln an“ tatsächlich mit der Ammer angebandelt haben und sich von der Flussnatur haben berühren lassen. Das entstandene Kunstwerk zeugt von der Inspiration, die die Ammer und ihre Lebewesen auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgeübt haben. Ebenso freut mich, dass auch die meisten Bürgermeisterinnen und Bürgermeis- ter ihre Wertschätzung für die Ammer ausgedrückt haben und gu- ten Willens sind, für „ihren“ Fluss etwas zu tun. Die harmonische Zusammenarbeit des Wasserwirtschaftsamtes Weilheim, der Bay- erischen Staatsforsten und der Ammer-Allianz und der konstrukti- ve Dialog mit dem Tourismus und der Landwirtschaft lassen hoffen, dass wir die Ammerlandschaft zu einem fantastischen Naturerbe entwickeln können. Allen Unterstützern gilt unser herzlicher Dank. Dr. Norbert Schäffer Vorsitzender des Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) Foto: H. Henderkes/LBV-Bildarchiv 6 Foto: S. Heufelder 7 Das Projekt „Das Blaue Band – Die Ammergemeinden bandeln an“ DIE AMMER BRAUCHT FREUNDE Dimension ergänzen, weisen wir auf einen der Einflüsse von oben - also AuSBLICK vom Menschen - hin, die die Ammer gefährden.“, erklärte Claudia Es ist mir ein Herzensanliegen, die einzigartige Landschaft der Am- Fenster-Waterloo. Auch die Böbinger Landfrauen sehen ihren Fluss Die Naturerlebnisse mit unseren Umweltpädagogen und die be- mer zu bewahren und die stark veränderten Flussabschnitte wieder jetzt mit anderen Augen: „Uns war nicht bewusst, wie ursprünglich eindruckende Gestaltung des Blauen Bandes mit der Künstlerin in eine naturnahe Flusslandschaft zu entwickeln. Dazu braucht es unsere Ammer und der angrenzende Auwald noch sind. Das ist ein Andrea Kreipe haben bei vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern natürlich viele Menschen, die diese Absicht unterstützen, angefan- richtiger „Urwald“, den wir unbedingt schützen müssen!“ Auge und Herz geöffnet für die Schätze am Fluss. Sie haben die gen bei den Bürgerinnen und Bürgern des Ammergebietes über die Vielseitigkeit der Ammer eindrucksvoll zum Vorschein gebracht. Grundeigentümer und Kommunalpolitiker bis hin zur Staatsregie- „Uns war nicht bewusst, wie ursprünglich unsere Nun wollen wir die neuen Ammerfreunde auch an der zukünftigen rung, die für entsprechende Renaturierungsmaßnahmen die finan- Ammer und der angrenzende Auwald noch sind.“ Entwicklung der Ammer teilhaben lassen. ziellen Mittel bereitstellen muss. # Auf einer Fachtagung am 23.11.2017 in der Tiefstollenhalle Peißen- WIR DANKEN DEN VIELEN MOTIVIERTEN GRUPPEN berg stellen Naturschützer, Fachbehörden und Grundbesitzer die Um neue Freunde für die Ammer zu gewinnen, habe ich „Das Blaue FÜR IHRE MITWIRkuNG: Besonderheiten der Ammer vor, beleuchten verschiedene Nutzun- Band – Die Ammergemeinden bandeln an“ ersonnen. Dieses Pro- gen und zeigen Möglichkeiten zur Entwicklung einer noch naturnä- jekt des Landesbund für Vogelschutz in Kooperation mit der Am- Graswang: Kloster Ettal heren Ammerlandschaft auf. mer-Allianz führt Bürger, Fachleute und Politiker zusammen und Ettal: Gymnasium Ettal besteht aus mehreren Bausteinen: der Bürgerkunstaktion, die Natur Oberammergau: Grundschule Oberammergau Bis 2020 werden wir jedes Jahr zu einem Runden Tisch zur Am- erleben mit künstlerischer Gestaltung verbindet, einer Fachtagung Unterammergau: Katholischer Frauenbund merentwicklung einladen. Hier werden konkrete Vorschläge für über das Flusssystem der Ammer, und jährlichen Runden Tischen. Saulgrub: Kindergarten Altenau eine nachhaltige Entwicklung des Ammerraums vorgestellt und mit Das Projekt ist Teil des Hotspot-Projekts „Alpenflusslandschaften Bad Bayersoien: Kunst- und Kulturverein KUKUBABA, Kinder- und Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Bereiche diskutiert. Für – Vielfalt leben von Ammersee bis Zugspitze“, das im Rahmen des Jugendförderverein Herausforderungen möchten wir im Konsens Lösungen erarbeiten. Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Wildsteig: Gutshof Schildschwaig Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Bau Rottenbuch: Anglergemeinschaft Lech-Ammer Matthias Luy und Reaktorsicherheit und des Bayerischen Naturschutzfonds ge- Böbing: Böbinger Landfrauen fördert wird. Peiting: Umweltinitiative Pfaffenwinkel