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FNP – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DER STADT HOHEN NEUENDORF Landkreis , Land Gemäß §5 BauGB a.F.

ARBEITSEXEMPLAR Bitte beachten: diese elektronische Fassung ist im Seitenumbruch, Layout und den Abbildungen nicht mit der gebilligten Fassung absolut identisch. Zum damaligen technischen Stand wurden z.B. die Zeichnungen noch manuell eingeklebt etc., die zu verarbeitende Datenmenge machte eine Teilung der Datei in mehrere Dateien notwendig etc. . Zum Verständnis des Textes wurden nachträglich einige Karten als Scan eingefügt. Die angegebenen Seitenzahlen beziehen sich auf die Originalfassung.

ERLÄUTERUNGSBERICHT

Stand Mai 1998 in der korrigierten und redaktionell überarbeiteten Fassung vom Mai 2000 Geändert durch Beitrittsbeschluß vom 26.07.2001, Beschluß Nr.2001/0111, gemäß Genehmigungsbescheid des Bauordnungs- und Planungsamtes des Landkreises Oberhavel als höhere Verwaltungsbehörde vom 23.05.2001, Aktenzeichen 01459-01-39

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FLÄCHENNUTZUNGSPLAN DER STADT HOHEN NEUENDORF Landkreis Oberhavel, Land Brandenburg Gemäß §5 BauGB a.F.

ERLÄUTERUNGSBERICHT Gemäß §5 (5) BauGB a.F.

Verwaltung der Stadt Hohen Neuendorf, Sitz der Stadtverordnetenversammlung Oranienburger Straße 2 16540 Hohen Neuendorf

Bearbeitung im Auftrag der Stadt Hohen Neuendorf

Dipl.Ing. Anke Ludewig, Architektin Mitglied der Brandenburgischen Architektenkammer, BA 1232-91-1-A

Dipl.Ing. Ralf Ludewig, Landschaftsarchitekt Mitglied der Brandenburgischen Architektenkammer, BA 1329-91-1-L

Planungsbüro Ludewig, Lindenallee 6, 16547 Tel.:03303/502916; Fax 03303/502917

Technische Bearbeitung des Flächennutzungsplanes im Auftrag der Stadt HohennEuendorf:

Dipl.Ing. Torsten Pützschel / Freier Stadtplaner In Zusammenarbeit mit Dipl.Ing. Grit Link

Fidusallee 103, 15569 Woltersdorf Tel.: 03362-75403 / Fax: 03362 – 75404

Stand: Mai 1998 in der korrigierten und redaktionell überarbeiteten Fassung vom Mai 2000 Geändert durch Beitrittsbeschluß vom 26.07.2001, Beschluß Nr.2001/0111, gemäß Genehmigungsbescheid des Bauordnungs- und Planungsamtes des Landkreises Oberhavel als höhere Verwaltungsbehörde vom 23.05.2001, Aktenzeichen 01459-01-39

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INHALTSVERZEICHNIS Seite

1 Einführung 1 1.1 Vorbemerkungen zum FNP 1 1.2 Anlaß der Planung 2 1.3 Kartengrundlagen 2 1.4 Geltungsbereich 2 1.5 Ausnahme von Flächen aus dem FNP 2 Ausnahme von Fläche innerhalb der TWSZ II des Wasserwerkes Stolpe 2 1.6 Rechtliche Grundlagen 3

2 Darstellung des bisherigen Planverfahrens zur Aufstellung des 4 Flächennutzungsplanes und Stand der verbindlichen Bauleitplanung 2.1 Bisheriges Planverfahren zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes 4 2.2 Stand der verbindlichen Bauleitplanung 5

3 Die Stadt Hohen Neuendorf mit den Stadtteilen 7 Hohen Neuendorf, Bergfelde und Borgsdorf 3.1 Regionale Einordnung des Plangebietes 7 3.2 Verwaltung 8 3.3 Siedlungs- und Landschaftsgeschichte 8 3.3.1 Die Landschaftsentstehung 8 3.3.2 Die Siedlungsgeschichte 10

4 Übergeordnete und tangierende Planungen 18 4.1 Vorbemerkungen 18 4.2 Ziele der Raumordnung und Landesplanung 18 4.3 Das Planungsgebiet im Grenzbereich zwischen 18 und Brandenburg 4.4 Der Landesentwicklungsplan für den engeren Verflechtungsraum 19 4.5 Der Regionalplan 21 4.6 Flächennutzungsplan Berlin 1994 21 in den angrenzenden Bereichen 4.7 Aussagen aus der Kreisentwicklungskonzeption 23

5 Leitbild und Entwicklungsziele zum 24 Flächennutzungsplan der Stadt Hohen Neuendorf Freiraumstruktur und Ressourcenschutz 24 Wohnen 24 Gewerbe 25 Gemeinbedarf 26 Infrastruktur 26 Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen 26 Verkehr 26 Immissionsschutz 26

6 Wohnen 27 6.1. Demographische Rahmenbedingungen 27 6.1.1 Vorbemerkungen 27 6.1.2 Altersstruktur 27 6.1.3 Natürliche Bevölkerungsentwicklung 28 6.1.4 Haushaltsstruktur 28 6.1.5 Wanderung 28 6.1.6 Entwicklung der Einwohnerzahl aus der natürlichen 29 Bevölkerungsentwicklung und der Wanderung 6.2 Bestand 29 6.2.1 Siedlungsstruktur Wohnen 29 6.2.2 Bestand der Wohnungen sowie Wohn- und Erholungsgrundstücke 30 6.2.3 Wohnungsbestand 31 6.3. Wohnungsbedarf 31 6.3.1 Vorbemerkungen 31 6.3.2 Innerer Bedarf 31 6.3.3 Bedarf aus Wanderungsgewinnen 32 6.4 Potentiale zur Wohnentwicklung im Bestand 32 6.4.1 Vorbemerkungen 32 6.4.2 Verdichtung im Bestand 32 FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

6.4.3 Umnutzung von Erholungsgrundstücken 33 6.4.4 Teilung sehr großer Grundstücke 33 6.4.5 Mögliche Entwicklung der Einwohnerzahl aus der Verdichtung im Bestand 33 6.5 Bauleitplanungen, und Maßnahmen gemäß BauGB, 34 Baugeschehen verbindliche Bauleitplanung Wohnen 6.5.1 Erschließung neuer Wohnbauflächen 34 Tabelle Wohnerweiterungsflächen seit 1992 35 6.5.2 Sanierungssmaßnahmen 36 6.5.3 Entwicklungsgebiete 36 6.6 Entwicklungsziele Wohnen 36 6.7 Planinhalte- und Darstellungen 37 6.7.1 Wohnbauflächen 37 6.7.2 Wohnen in gemischten Bauflächen 37

7 Arbeitsstätten, Misch- und Gewerbeflächen 38 7.1 Gemischte Bauflächen und Gewerbeflächen 38 Leitlinien für die Beschäftigungs- und Gewerbepolitik 40 7.2 Zentren, Handel und Dienstleistung 40

8 Gemeinbedarfsflächen 41 8.1 Gesamtübersicht 41 8.1.1 Vorbemerkungen 41 8.1.2 Auswirkungen der demografischen Entwicklung im Plangebiet 41 Tabelle Bestand Gemeinbedarfsflächen 42 Tabelle geplante Flächen für Gemeinbedarf 43 8.2 Einrichtungen und Anlagen des Gemeinbedarfs 43 8.2.1 Kindertagesstätten 43 8.2.2 Schulen 44 Landesdurchschnittliche Einwohnereinzugsbereiche 44 Grundschulen 45 Realschulen 45 Gesamtschulen und Gymnasialstufen 46 Sonderschulen 46 Hort 46 Kinderheime 46 Übersichtskarte Schulverteilung 47 8.2.3 Altentagesstätten/ Seniorenwohnen 48 8.2.4 Kulturellen und sportlichen Zwecken dienende Einrichtungen 48 8.2.5 Verwaltung 48

9 Sondergebiete 49 9.1 Sondergebiete für Fremdenverkehr und Campingplatz 49 9.2 Sondergebiet für Wochenenderhäuser 49 9.3 Sondergebiete für Handel und Dienstleistungen 49 9.4 Sondergebiete für Bundeswehr 49

10 Grün- und Freiflächen 50 10.1 Das Grünverbundsystem 50 Das örtliche Freiflächenverbundsystem 51 10.2 Zweckbestimmte Grünflächen 52 10.2.1 Privatgärten 52 10.2.2 Dauerkleingärten 52 10.2.3 Öffentliche Grünanlagen Parks, Spiel- und Sportplätze 53 Parkanlagen 53 Tabelle öffentliche Parkanlagen (Bestand) 53 Tabelle Flächen mit teilweiser Eignung zur öffentlichen Erholung 54 Bedarf und Neudarstellung von Parks 55 Spielplätze 56 Sportanlagen 56 Bilanz öffentlicher Grünanlagen 56 10.2.4 Friedhöfe 57 10.3 Das Wanderwegesystem 58

11 Verkehr 60 11.1 Regionale Erschließung - übergeordneter Planungsabsichten 60 11.1.1 Autobahn A10 Berliner Ring 60 11.1.2 Bahnverkehr 60 FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

11.1.3 Transrapid 61 11.1.4 Bundeswasserstraßen 61 11.1.5 Auswirkungen der Verkehrstrassen 62 11.2 Darstellungen des FNP – Straßenverkehr 62 11.2.1 Neu dargestellte und vermerkte örtliche Hauptverkehrsstraßen 63 11.3 Alternativen zum motorisierten Individualverkehr 64 11.3.1 Der Regionalverkehr und das S-Bahn-Netz 64 11.3.2 Busverkehr 65 11.3.3 Fahrradverkehr 66

12 Flächen für die Landwirtschaft 67

13 Waldflächen 69 Anteil der beabsichtigten Waldinanspruchnahme 71 Beikarte beabsichtigte Aufforstung / beabsichtigte Waldinanspruchnahmen 72

14 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von 73 Natur und Landschaft (SPE-Flächen)

15 Nachrichtliche Übernahmen von Planungen 75 und sonstigen Nutzungsregelungen 15.1 Natur- und Landschaftsschutz 75 15.1.1 Landschaftsschutzgebiete 75 15.1.2 Naturschutzgebiete 76 15.1.3 Naturdenkmale 76 15.1.4 Flächennaturdenkmale 76 15.1.5 Geschützte Biotope 78 Beikarte Geschützte Biotope – SPE-Flächen 79 15.2 Denkmal- und Bodendenkmalschutz 80 15.2.1 Denkmalschutz 80 15.2.2 Bodendenkmale 81 15.3 Boden- und Gewässerschutz / Altlasten 83 15.3.1 Altlasten 83 15.3.2 Bodenschutz 85 15.3.3 Trinkwasserschutz 86 15.3.4 Flächen für die Gewinnung von Bodenschätzen 87

16 Immissionsschutz 88 16.1 Luftschadstoffe 88 16.2 Elektrosmog 88 16.3 Landwirtschaftliche Immissionen 88 16.4 Ozon- Sommersmog 88 16.5 Lärm 90

17 Infrastruktur 93 17.1 Abwasser Trinkwasser Regenwasser 93 17.2 Energie 94 17.3 Windkraftanlagen 94 17.4 Erdgas 94 17.5 Telekommunikation 95 17.6 Abfallwirtschaft 95

18 Wirkungen des Landschaftsplanes 95 18.1 Eingriffe in Natur und Landschaft 95 18.2 Übernahme der Festsetzungsvorschläge des Landschaftsplanes 95

19 Verordnungen, Kommentare, weitere Quellen 97 20 Anhang Flächenbilanz 99

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1 Einführung

1.1 Vorbemerkungen zum Flächennutzungsplan

Der Flächennutzungsplan (FNP) stellt als vorbereitender Bauleitplan für das gesamte Gemeindegebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Bodennutzung nach den voraussehbaren Bedürfnissen der Gemeinden in den Grundzügen dar. Er trifft Aussagen darüber, welche Teile der Gemeinden zum Wohnen, durch Gewerbe- und Industriebetriebe oder für andere bauliche Zwecke (gemischte Bauflächen, Sonderbauflächen) genutzt und welche als Freiflächen (z.B. Grünflächen, Kleingärten, Wald, landwirtschaftliche Fläche) oder als Natur- und Landschaftsschutzgebiete erhalten werden sollen. Darüber hinaus stellt er die erforderlichen Gemeinbedarfsflächen und wichtigen Verkehrstrassen dar.

Der vorliegende Flächennutzungsplan bezieht sich auf einen Zeithorizont bis etwa zum Jahr 2010.

· Der FNP hat Programmcharakter und ist Koordinierungsinstrument der Gemeinde für die städtebauliche Entwicklung. · Er entwickelt im Unterschied zum Bebauungsplan keine unmittelbaren bodenrechtlichen Wirkungen für den einzelnen Bürger und bedarf grundsätzlich der Umsetzung und Konkretisierung durch Bebauungspläne. · Aus der Darstellung sind weder Rechtsansprüche, wie etwa auf Baugenehmigungen für ein Grundstück, noch Entschädigungsansprüche abzuleiten. · Bauleitpläne sind aus dem Flächennutzungsplan zu entwickeln. Der Flächennutzungsplan hat jedoch keine unmittelbare Bedeutung für die Beurteilung von Bauanträgen oder -anzeigen in Gebieten, für die verbindliche Bauleitpläne aufgestellt sind, ebenso wie für die Zulässigkeit von Bauvorhaben im nicht beplanten lnnenbereich (im Zusammenhang bebauter Ortsteil - § 34 BauGB). Lediglich beim Bauen im Außenbereich kann der FNP für die Beurteilung von Bauanträgen von Bedeutung sein (§ 35 BauGB). · Als Koordinierungsinstrument begründet er Anpassungspflichten gegenüber öffentlichen Planungsträgern, die dem Plan im Aufstellungsverfahren nicht widersprochen haben.

Der Plan selbst ist der übergeordneten Planung anzupassen (Raumordnung, Landes- und Regionalplanung) und bedarf der Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde.

Die Beteiligung der Bürger an der Planaufstellung regelt der § 3 BauGB, die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange § 4 BauGB. Die eventuell eingehenden Anregungen und Bedenken sind bei der Aufstellung des Planes zu berücksichtigen und gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen (§1 Abs. 6 BauGB). FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

§ 7 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes (BbgNatSchG) sowie der Erlaß ,,Bauleitplanung und Landschaftsplanung" regeln die Aufstellung des Landschaftsplans zum Flächennutzungsplan. Demnach sind vom Träger der Bauleitplanung parallel zum Flächennutzungsplan im Landschaftsplan (LP) die örtlichen Ziele, Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege darzustellen und dann unter Abwägung als Darstellungen in den Flächennutzungsplan zu übernehmen.

Der Landschaftsplan ist eine wichtige Grundlage zur Beurteilung der Umweltverträglichkeit bei Planungsentscheidungen. Soweit den Inhalten des Landschaftsplans nicht Rechnung getragen wird, d.h. die Darstellung des Landschaftsplans nicht als Darstellung in den Flächennutzungsplan übernommen wird, ist dies zu begründen.

Der gemeinsame Landschaftsplan für die Gemeinden Birkenwerder und Hohen Neuendorf wurde parallel zum Flächennutzungsplan aufgestellt und bei der Erarbeitung des vorliegende Flächennutzungsplanes der Stadt Hohen Neuendorf berücksichtigt.

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1.2 Anlaß der Planung,

Die Erforderlichkeit der Aufstellung eines Flächennutzungsplanes ergibt sich für die Stadt Hohen Neuendorf mit den Stadtteilen Hohen Neuendorf, Borgsdorf und Bergfelde durch folgende Umstände:

· Die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes ist erforderlich, um eine geordnete nachhaltige städtebauliche Entwicklung und eine dem Wohl der Allgemeinheit entsprechende sozial gerechte Bodennutzung zu gewährleisten und dazu beizutragen, eine menschenwürdige Umwelt zu sichern und die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und zu entwickeln. Er stellt für das Stadtgebiet die sich aus der beabsichtigten städtebaulichen Entwicklung ergebende Art der Bodennutzung dar. · Zur Steuerung des Veränderungsschubes, den die Grenzöffnung 1989 und die Veränderung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen insbesondere für den Siedlungsraum am Rande mit sich brachte, bedarf es für die Stadt Hohen Neuendorf des Flächennutzungsplanes als vorbereitende Bauleitplanung. Er schafft die Voraussetzungen, für die Aufstellung verbindlicher Bauleitpläne, die aus dem FNP zu entwickeln sind und der verbindlichen Sicherung einer städtebaulichen Ordnung und Entwicklung dienen. · Der Flächennutzungsplan ist auf die Ziele der Raumordnung und Landesplanung abgestimmt und kann auch insofern als wichtige Orientierung für die verbindliche Bauleitplanung gelten. · Er dient der Abstimmung der kommunalen Entwicklungsziele mit den Nachbargemeinden und dem Nachbarland Berlin sowie mit den Trägern öffentlicher Belange. · Der Flächennutzungsplan bereitet die planerische Konfliktbewältigung für die Ebene der verbindlichen Bauleitplanung vor. · Durch die Berücksichtigung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege auf der Grundlage des Landschaftsplanes u. a. diesbezüglicher Planungen sowie der nachrichtlichen Übernahme von Nutzungsregelungen auf der Grundlage des Naturschutz- und Wasserrechtes dient er dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und des Erholungspotentials im Plangebiet.

1.3 Kartengrundlagen

Für den Flächennutzungsplan wurden folgende amtliche Karten verwendet: Topographische Karte M 1:10 000

3245-SW 3345-NW 3245-SO Borgsdorf 3345-NO Hohen Neuendorf 3246-SW Zühlsdorf 3346-NW Mühlenbeck

Die Einräumung eines einfachen Nutzungsrechts zur Vervielfältigung der Karten für Zwecke des Flächennutzungsplanes wurde durch das Landesvermessungsamt mit Genehmigungsnummer: GB 09/97 erteilt.

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1.4 Geltungsbereich

Geltungsbereich des FNP ist das Gebiet der Stadt Hohen Neuendorf mit ihren Stadtteilen Hohen Neuendorf, Bergfelde und Borgsdorf. Die Gemarkungs- und Gemeindegrenzen wurden durch das Kataster- und Vermessungsamt des Landkreises Oberhavel mit Schreiben vom 14.02.1997 mitgeteilt und bestätigt.

1.5 Ausnahme von Flächen aus dem Flächennutzungsplan Gemäß §5(1) Satz 2 wurden zwei kleine Teilflächen aus der Darstellung des Flächennutzungsplanes ausgenommen. Wegen ihrer geringen Größe und ihrer Lange an den Siedlungsrändern beeinflussen diese Flächen die Grundzüge der Planung nicht. Die Ausnahme aus der Darstellung erfolgte aus folgendem Grund:

Ausnahme von Flächen innerhalb der TWSZ II des Wasserwerkes Stolpe Die Teilflächen liegen innerhalb der Trinkwasserschutzzone II des Wasserwerkes Stolpe, Wasserfassung Stolpe und Birkenwerder, sind bereits bebaut und sollen nach dem planerischen Willen der Stadt Hohen Neuendorf auch Bauflächen bleiben. Die Lage innerhalb der TWSZ II steht einer Darstellung als Bauflächen jedoch gegenwärtig noch entgegen. Gemäß Mitteilung der oberen Wasserbehörde vom 13.08.1998 wird an der Neufestsetzung der Grenzen des Wasserwerkes Stolpe, in deren Folge die betreffenden Bauflächen nicht mehr in der Schutzzone II liegen werden, intensiv gearbeitet. Sobald die Neufestsetzung der Grenze der TWSZ II erfolgt ist, wird die Stadt die Darstellung der betreffenden Flächen im FNP zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen.

1.6 Rechtliche Grundlagen

Der Flächennutzungsplan wird durch die planende Gemeinde in eigener Verantwortung aufgestellt. Rechtliche Grundlagen sind im wesentlichen folgende Gesetze und Verordnungen:

· § 233 Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 27. August 1997 (BGBl, I S. 2141), zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 15. Dezember 1997 (BGBl. I S. 2902) i. V. m. §246a Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 08.12.1986 (BGBl. I S. 2253), zuletzt geändert durch Art. 24 des Jahressteuergesetzes 1997 vom 20.12.1996 (BGBl. I, S. 2049) und Maßnahmengesetz zum Baugesetzbuch (BauGB-MaßnahmenG) in der Fassung der Bekanntmachung vom 28.04.1993 (BGBl. I, S. 622), geändert durch Sechstes Gesetz zur Änderung der Verwaltungsgerichtsordnung und anderer Gesetze (6. VerGOÄndG) vom 01.11.1996 (BGBl. I, S. 1626) Verordnung zur Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung und der Investitionen in den Gemeinden (Bauplanungs- und Zulassungsverordnung - BauZVO) vom 20.06.1990 (GBl.DDR 1 S. 739, geänd. durch G.v.20.07.1990, Gbl. DDR 1 S. 950), · Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.01.1990 (BGBl.I S. 132) zuletzt geändert durch Art.3 Investitionserleichterungs- und Wohnbauland-Gesetz vom 22.4.1993 (BGBl. I S. 466), FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

· Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts (Planzeichenverordnung 1990 -PlanzVO vom 18.12.1990 (BGBl. I. S. 58), · Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz- BNatSchG) zuletzt geändert durch Artikel 6 des Gesetzes zur Änderung des Baugesetzbuches und zur Neuregelung des Rechts der Raumordnung (Bau- und Raumordnungsgesetz 1998 - BauROG) (BGBl. I S. 2110) vom 18. August 1997, · Brandenburgisches Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Brandenburgisches Naturschutzgesetz - BbgNatSchG) vom 25. Juni 1992 (GVBl. I S. 208), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Änderung der Brandenburgischen Bauordnung und anderer Gesetze vom 18. Dezember 1997 (GVBl. I S. 124)

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2 Darstellung des bisherigen Planverfahrens zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes und Stand der verbindlichen Bauleitplanung

2.1 Bisheriges Planverfahren zur Aufstellung des Flächennutzungsplanes

Bisher lagen für das Planungsgebiet keine rechtskräftigen Flächennutzungspläne vor.

Für die ursprünglichen 4 Gemeinden Bergfelde, Borgsdorf, Hohen Neuendorf und Birkenwerder wurde 1991/92 ein gemeindeübergreifender Rahmenplan erarbeitet. Auf dieser Grundlage wurde in den Folgejahren der gemeinsame Flächennutzungsplan gemäß §204 BauGB für die Gemeinden Birkenwerder und Hohen Neuendorf einschließlich der späteren Ortsteile Bergfelde und Borgsdorf erarbeitet.

Im Dezember 1993 wurde der Vorentwurf für diesen FNP zur Diskussion gestellt.

Die Ergebnisse der frühzeitigen Beteiligung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange wurden in den ersten FNP-Entwurf eingearbeitet, der Ende 1995 ausgelegt und den Trägern öffentlicher Belange vorgelegt wurde.

Im Mai 1996 wurde der Landschaftsplan (LP) zum FNP fertiggestellt, in der Öffentlichkeit vorgestellt und dem Landesumweltamt (LUA) zur Bestätigung vorgelegt. Nach der Bestätigung des LP durch das LUA wurde der LP in die Abwägung des FNP- Entwurfs eingestellt.

Aufgrund des starken Entwicklungsdruckes wurden zwischenzeitlich zahlreiche vorzeitige Planungsverfahren für Bebauungspläne, Grünordnungspläne, Vorhaben- und Erschließungspläne und die Festsetzung von Entwicklungsgebieten sowie Sanierungsgebieten eingeleitet, die sich in ihrer Mehrzahl aus der gemeindeübergreifenden Rahmenplanung herleiten, bzw. sich mit ihr in weitgehender Übereinstimmung befinden. Für Teilbereiche wurden bereits Fachplanungen erarbeitet. Infolge der Berücksichtigung der Stellungnahmen der TÖB, der Bürger und des Landschaftsplanes wurden Änderungsvorschläge erarbeitet, die zusammen mit weiteren Änderungsvorschlägen, die aus der mittlerweile fortgeschrittenen verbindlichen Bauleitplanung resultieren, den Abgeordneten beider Gemeindevertreterversammlungen zur Beschlußfassung über die erneute Auslegung vorgelegt wurden. Der Billigungs- und Auslegungsbeschluß für den FNP-Entwurf 1997 wurde in Birkenwerder am 21.08.1997, in Hohen Neuendorf am 28.08.1997 gefaßt. Die öffentliche Auslegung erfolgte in der Zeit vom 06.10. bis 07.11.1997. Es wurden 79 Träger öffentlicher Belange (TÖB) beteiligt.

Die Beschlüsse zur Abwägung der Stellungnahmen der Bürger, Nachbargemeinden und TÖB wurden in Birkenwerder am 23.04.1998 und in Hohen Neuendorf am 30.04.1998 gefaßt. Gleichzeitig wurde eine erneute, verkürzte Auslegung des FNP- Entwurfs 1998 zu den aus der Abwägung resultierenden Änderungen beschlossen.

Der FNP-Entwurf 1998 entstand im Ergebnis dieses Planungs- und Abwägungsprozesses.

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Der FNP wurde im Zuge seiner Aufstellung auf die Ziele der Raumordnung und Landesplanung abgestimmt, die sich mit der gleichzeitigen Aufstellung des Landesentwicklungsplanes für den engeren Verflechtungsraum Brandenbug / Berlin (LEP eV) und des Regionalplanes I (ReP I) Oberhavel Zentrale Orte / Gemeindefunktionen zunehmend konkretisierten.

Nachrichtliche Übernahmen von Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen Vorschriften festgesetzt bzw. in Aussicht genommen sind, erfolgten ebenfalls fortlaufend, soweit sie bis zum abschließenden Planungsstand vorlagen.

Auf Hinweis des Landesamtes für Bauen, Bautechnik und Wohnen des Landes Brandenburg (LBBW) wurde das bisher gemeinsame Planwerk der Gemeinde Birkenwerder und der Stadt Hohen Neuendorf, das zuletzt in der Fassung Mai 1998 vorlag, durch redaktionelle Änderungen entflochten. Der nun vorliegende FNP der Stadt Hohen Neuendorf, Stand Mai 2000 wurde in diesem Zusammenhang unter Beachtung der Hinweise des LBBW vom 23.02.1999 redaktionell überarbeitet. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

2.2 Stand der verbindlichen Bauleitplanung

Stand der verbindlichen Bauleitplanung (Dezember 1997)

Planart Nr. Stadtteil Name Wesentlicher Inhalt Planungsstand Hohen Neuendorf BP OT Bgfd Gewerbe- und Handwerkerpark MI/ GE Planreife/ teilrealisiert VEP OT Bgfd Handels- und Dienstl.zentrum SO genehmigt/ realisiert VEP OT HNdf Seniorenpfl. Scharfschwertstr.44 Gemeinbedarf genehmigt/ realisiert VEP OT HNdf Lückenschl. Berliner/Stolper Str. MI Planreife/ realisiert BP OT Bgsd Nr.1.afG Berliner/Sperberstr. WA / SO Planreife/ im Bau VEP OT HNdf Wohnpark Frohnauer Str. WA genehmigt/ realisiert BP OT HNdf Nr.4 afG Berliner Str./Damaschkestr. WA Planreife/ im Bau VEP OT HNdf Waldstr.27 WA genehmigt/ realisiert BP OT Bgfd Ortsmitte 3.Änd. WA/ MI genehmigt/ im Bau BP OT HNdf Nr.1 Wildbergplatz WA/ MI/ MK Planreife BP OT HNdf Nr.3 HNdf West WA Planreife/ im Bau BP OT HNdf Nr.5 Jonny-Scheer-Platz WA genehmigt/ realisiert BP OT HNdf Nr.2 Feldstr./Orbg.Str./Kiefernallee WA Entwurf BP OT Bgsd Nr.1.2afG Ortseingang SO(s) / Gembed. Planreife Feuerw. VEP OT Bgsd Dienstleistungszentrum Bgsd SO genehmigt/ realisiert BP OT Bgsd Nr.1.3afG „Am Waldrand“ WA Entwurf BP OT Bgsd 3 afG Ortsmitte Altborgsdorf - Aufstellungsbeschluß VEP OT HNdf Niederbarnimer Str. Flur1/Flst.735/1 WA Planreife/ teilrealisiert VEP OT Bgsd Flur1/Flstck25/18 Karl-Marx-Str.24 WA Entwurf VEP OT Bgfd „Altenzentrum Elisabeth-Stiftung“ Gemeinbedarf sozial Entwurf BP 05 afG OT HNdf Niederheide WA (Bestand) Entwurf BP 08 afG OT HNdf Veltener Str. Aufst.beschl. BP 07 afG OT Bgsd Aufforstung an der ABA Velten Wald Vorentwurf BP 06 afG OT HNdf An den Rotpfuhlen Aufst.beschl.

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Geltungsbereich verbindlicher Bauleitplanung - Übersicht (Nr.1-7 Gemeinde Birkenwerder)

Stadt Hohen Neuendorf BP OT Bgfd Gewerbe- und Handwerkerpark 14 VEP OT Bgfd Handels- und Dienstl.zentrum 15 VEP OT HNdf Seniorenh. Scharfschwertstr.44 16 VEP OT HNdf Lückenschl. Berliner/Stolper Str. 17 BP OT Bgsd Nr.1.1afG Berliner/Sperberstr. 18 VEP OT HNdf Wohnpark Frohnauer Str. 19 BP OT HNdf Nr.4 Berliner Str./Damaschkestr. 20 VEP OT HNdf Waldstr.27 21 BP OT Bgfd Ortsmitte 3.Änd. 22 BP OT HNdf Nr.1 Wildbergplatz 23 BP OT HNdf Nr.3 HNdf West 24 BP OT HNdf Nr.5 Jonny-Scheer-Platz 25 BP OT HNdf Nr.2 Feldstr./Orbg.Str./Kiefernallee 26 BP OT Bgsd Nr.1.2afG Ortseingang 27 VEP OT Bgsd Dienstleistungszentrum Bgsd 28 BP OT Bgsd Nr.1.3afG „Am Waldrand“ 29 BP OT Bgsd 3 afG Ortsmitte Altborgsdorf 30 VEP OT HNdf Niederbarn. Str. Flur1/Flst.735/1 31 VEP OT Bgsd Flur1/Flst25/18 Karl-Marx-Str.24 32 VEP OT Bgfd „Altenzentrum Elisabeth-Stiftung“ 33 BP 05 afG OT HNdf Niederheide 34 BP 08 afG OT HNdf Veltener Str. 35 BP 06 afG OT HNdf An den Rothpfuhlen 36 BP 07 afG OT Bgsd Aufforstung an der ABA Velten 37

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3. Die Stadt Hohen Neuendorf mit den Stadtteilen Hohen Neuendorf, Bergfelde und Borgsdorf

3.1 Regionale Einordnung des Planungsgebietes

Die Siedlungsgebiete der ehemaligen Gemeinden Hohen Neuendorf, Bergfelde und Borgsdorf, die heute die Stadt Hohen Neuendorf bilden, liegen im Norden der Großstadt Berlin, innerhalb der an der Nordbahn entstandenen Entwicklungsachse. Die ehemals drei Gemeinden sind aus 3 Dörfern sowie dem zu Borgsdorf gehörenden Gut Pinnow hervorgegangen und sind seit dem Bau der Nordbahn (in den letzten 100 Jahren) zu einem Siedlungsschwerpunkt von 7km Länge und 4km Breite ineinandergewachsen, in dessen Mitte die selbständige Gemeinde Birkenwerder liegt.

Dieser überwiegend aus Wohnbauflächen bestehende Bereich ist von den nördlich und südlich benachbarten Siedlungskörpern durch Grünzäsuren von jeweils ca.2km Breite FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!! getrennt. Westlich wird der Siedlungsverband durch die Havelniederung und östlich durch den Briesewald begrenzt.

Durch das Plangebiet verlaufen die Autobahn A10 Berliner Ring und die Bundesstraße B 96, die Eisenbahntrassen der Ring- und die Nordbahn sowie der schiffbare Wasserweg / Oder-Havel-Kanal. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

3.2 Verwaltung

Die planende Stadt gehört zum Landkreis Oberhavel. 1993 haben sich die Gemeinden Borgsdorf, Hohen Neuendorf und Bergfelde zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen. Diese 3 bis dahin selbständigen Gemeinden bildeten die amtsfreie Gemeinde Hohen Neuendorf mit den Ortsteilen Borgsdorf, Bergfelde und Hohen Neuendorf. 1999 erhielt die Gemeinde das Stadtrecht. Sitz der Verwaltung ist das Rathaus Hohen Neuendorf.

3.3 Siedlungs- und Landschaftsgeschichte

3.3.1 Die Landschaftsentstehung (siehe auch Landschaftsplan)

Das Planungsgebiet liegt auf dem Westteil des Westbarnim, der naturräumlich zur Ostbrandenburgischen Platte gehört und erstreckt sich von dort über die nordwestliche Hangkante der Hochfläche bis zur großen Havelniederung, die Teil des Luchlandes ist. Die Hochfläche des wird im Süden vom Berliner, im Norden vom Eberswalder Urstromtal und im Westen durch die Havelrinne begrenzt. Charakteristisch für die flachhügelige Moränenplatte ist eine starke Gliederung durch vielfach verzweigte Schmelzwasserrinnen, die häufig als Fließgewässer mit meist geringem Gefälle ausgebildet sind - z. B. die . Außerdem bilden sich in Mulden, die keinen natürlichen Abfluß bieten, Tümpel und Niedermoore aus (z.B. der Rotpfuhl). Daneben gibt es eine Vielzahl von Toteiskesseln (Sölle) - z.B. der Sandsee. Die landschaftlichen Kleinformen bieten die Grundlage für zahlreiche wertvolle Biotope.

Diese vielfältige Landschaft wurde in der Saalekaltzeit geprägt (die Grundmoränenbildung), weichselkaltzeitlich überformt (Grundmoränenbildung, Schmelzwasserbildungen, Fluß- und Urstromtalablagerungen und Windablagerungen) und von holozänen Moorbildungen überlagert.

Landschaftsformen - Landschaftsgeschichte

Geschiebemergelflächen Die Geschiebemergelflächen des Barnim - als Folge der letzten Vereisung - bestehen aus geschichteten sogenannten „Vorschüttsanden“, die von den Schmelzwässern des vorrückenden Inlandeises vor dem Eisrand ausgebreitet wurden. Beim Abschmelzen des Inlandeises hat sich die ungeschichtete Masse des Geschiebemergels abgelagert, in dessen kalkig-tonig-sandigen Hauptbestandteilen sich unregelmäßig verteilte Reste der durch Eis zerriebenen Gesteinsmassen befinden. Bei schnellerem Abschmelzen wuschen die Wassermassen die feineren Bestandteile aus der Grundmoräne heraus und hinterließen mehr oder weniger geschichtete Sande. Der Boden entstand durch Verwitterung nach der Eiszeit (Zerfall, Zersetzung, Ausspülung, Tätigkeit von Pflanzen und Tieren). Unter der oberen Verwitterungsschicht lagert der unverwitterte Geschiebemergel. Der schwer wasserdurchlassende Mergel, unter dem häufig Tonschichten lagern, wirkt als Wasserstauer. Man findet überall in der Umgebung ehemalige mit Grundwasser gefüllte Tonstiche, z.B. die Naturdenkmale Börner See und Sumpfsee. Ein großer Teil des Planungsgebietes ist durch flächige Ausbildungen von Geschiebemergel FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

(Mächtigkeit 10-15m) geprägt, der von mehr oder weniger mächtigen glazifluvialen Sanden überdeckt ist.

Die Formung der Dünen Ehe nach Abschmelzen des Eises vor ca. 8- bis 10.000 Jahren Pflanzen die lockeren Ablagerungen überdeckten und befestigten, wurden durch die West-Südwest-Winde des kalten Kontinentalklimas große Mengen von Sand aufgewirbelt, und zu Dünen abgelagert. Riesige Dünen überlagern die Geschiebemergelflächen im östlichen Bereich des Planungsgebietes und bilden die höchsten Erhebungen in der Umgebung z.B. am Rande von Bergfelde (70,9mNN). Im allgemeinen gehört der Sand der Binnendünen zu den ärmsten Sanden. Auf diesen Flächen ist die genügsame Sandbirke zuhause, meist in Verbindung mit der Kiefer, bei verfügbarem Grundwasser aber sogar mit der Eiche. Durch menschlichen Einfluß hat eine starke Überformung stattgefunden. Bebauung und in besonders nachhaltiger Weise der Bau der Nordbahn und der tiefe Einschnitt der Autobahn A10 Berliner Ring haben große Dünenbereiche verändert.

Das Briesetal Die Briese ist eines der zahlreichen Fließe, die als eiszeitliche Schmelzwasserrinnen den Westbarnim durchziehen. Sie bildet sich aus dem Abfluß des Wandlitz-, Rahmer- und Lubowsees und durchzieht die Geschiebesand-, Dünen- und Sanderflächen des Oranienburger Forstes, bevor sie in der großen Flußniederung im Süden von Birkenwerder in den Havelkanal mündet. In ihrem Verlauf bildet sie, je nach den geologischen Gegebenheiten, enge Täler, eingeschlossen von hohen Dünen oder weite Überschwemmungsbereiche mit teilweise eingelagerten Hohlformen. Diese sind aus sogenannten Toteisblöcken entstanden. Das waren riesige Eisblöcke, die, von Flugsand überdeckt, später abgetaut sind, als die umliegenden Flächen und auf diese Weise nach ihrem Abtauen Seen hinterließen, wie z.B den Sandsee.

Diese kleinen Seengebilde liegen meist inmitten von Niederungen mit Erlenbrüchen. Je nach dem vorhandenen Relief und der damit verbundenen Abflußgeschwindigkeit fließt die Briese in einem engen Tal oder bildet bedeutende Niedermoorsümpfe.

Die Havelniederung Die -Spandauer Havelniederung ist die östliche Haupteinheit der Großeinheit „Luchland“ (Scholz 1962). Sie besteht aus Fluß- bzw. Talsanden der jüngsten Eiszeit, in die einige fruchtbare humose Sande eingelagert sind. In diesem flachen Bett bewegte sich die Havel nur träge und bildete riesige überschwemmte Bereiche mit zahlreichen unregelmäßig verlaufenden Nebenflüssen und Flüßchen, die häufig im flachen Land endeten. So sammelte sich in den durchlässigen Sanden auf darunterliegenden undurchlässigen Schichten das Grundwasser. Die Havelniederung wurde ebenso wie die Hochfläche von mächtigen Dünenbereichen überzogen.

Die Bildung der Niedermoore Zur großflächigen Vermoorung in den Niederungen kam es durch den Anstieg des Grundwassers einerseits - riesige Flächen waren dauerhaft oder periodisch FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

überschwemmt - und der Bildung von Vegetation andererseits. So bewirken absterbende Pflanzenteile ein Ansteigen des Moorhorizontes bis hin zur Verlandung. Die Verlandungsbereiche wurden zunehmend von Schilf, Großseggen, Fieberklee und Strauchweiden bedeckt. Die daran anschließende Vegetation war ein Erlenbruch. Östlich der Havel ist die Niederung - begrenzt durch die steile Hangkante der Barnimhochfläche - weniger weitläufig als im Westen, wo sich das riesige Luchgebiet ausbreitet. Dennoch ist dieser Bereich in Hohen Neuendorf noch weitgehend von seiner Ursprünglichkeit geprägt mit Altarmen der Havel inmitten von Überschwemmungswiesen.

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3.3.2 Die Siedlungsgeschichte

Frühgeschichtliche Besiedlung Erste Besiedlungsspuren sind im Plangebiet aus Jungsteinzeit und Bronzezeit insbesondere aus Randbereichen der Havelniederung bekannt. Im Bereich der Briesemündung wurden die Reste einer bronzezeitlichen Wallburg gefunden. Weitere Fundplätze sind in der Zinswiese und auf dem Mühlenfeld bekannt. (siehe auch Kapitel 14 Bodendenkmale) Aus Funden auf einer Halbinsel zwischen Havelniederung und Briesemündung ist eine vorgeschichtliche slawische Besiedelung des Planungsgebietes erkennbar. Offenbar siedelten bis in das 14. Jh. an dieser Stelle wendische Fischer.

Die Dörfer Hohen Neuendorf, Borgsdorf, Bergfelde

Die Ursprünge der heutigen Siedlungskerne (frühere Dorfkerne von Alt Borgsdorf, Hohen Neuendorf und Bergfelde) liegen vermutlich in der Zeit nach 1200, als das Gebiet des Havellandes durch Albrecht den Bären besetzt war.

Im 13. Jahrhundert führte eine alte Handels- und Heeresstraße von Berlin über Pankow, Schildow, Schönfließ und Bergfelde in Richtung .

Die erste urkundliche Erwähnung von Hohen Neuendorf (Nygendorp) und Bergfelde (Bercholtz) datiert auf 1349 in einer Besitzurkunde von Fürst Albrecht von Anhalt und Graf zu Askanien und Herzog Rudolf d.J. von Sachsen.

1375 wird Borgsdorf im Landbuch Kaiser Karls des IV. erstmals als „Borcharstorff“ erwähnt. Zu dieser Zeit, kaum 100 Jahre nach seiner Gründung, war Bergfelde schon wieder unbesiedelt, die Gegend wurde nur noch zur Holzung und als Hüterevier (Waldweide) genutzt. 1504 wurde das brachliegende Bergfelde von dem Berliner Bürgermeister Jacob Wins gekauft und als Vorwerk von Birkenwerder wiederaufgebaut.

1618-1648 brachte der Dreißigjährige Krieg Not und Zerstörung. In Hohen Neuendorf überstanden nur 4 Bauernhöfe die Kriegswirren, in Bergfelde und Borgsdorf waren keine bewohnten Höfe mehr vorhanden.

1653 erwarb die Kurfürstin Luise Henriette von Oranien das Dorf Bötzow, heute Oranienburg, zu welchem die Vorwerke Hohen Neuendorf, Borgsdorf und Bergfelde gehörten.

1703 erfolgte durch den Amtmann von Oranienburg die Neubesiedlung von Borgsdorf. Es wurden 6 Bauernstellen geschaffen.

Bis 1706 gehörten die Dörfer zum Pfarramt Stolpe. Danach wechselten Hohen Neuendorf, Bergfelde, Borgsdorf und Pinnow zum Aufgabenbereich des Birkenwerderer Pfarrers.

1718 sind in Hohen Neuendorf 7 Höfe besetzt. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

1756-1763 verwüstete der 7-jährige Krieg das Land.

1757-1767 begann unter Friedrich dem Großen eine Epoche der Neuansiedlungen

1775 Die Bewohner von Birkenwerder liegen mit den Hohen Neuendorfer Bauern wegen ihrer Dorfgrenzen im Streit. Von der Angelegenheit wird am 29.Juni dem Justizamt Bötzow Mitteilung gemacht. Das Justizamt Bötzow wird angewiesen den Bauinspektor Flez zuzuziehen. Den Streitparteien wird die „Grundsche Carte“ gezeigt, in der Sandsee und Briese (Mühlenfließ) als (relativ unstete) Grenze eingetragen waren. Fortan wurden Hügel und Bäume als Markierungen festgelegt.

1801 gab es in Hohen Neuendorf 113, in Borgsdorf 95 Einwohner.

1807 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben. 1806-1808 kam Oranienburg und Umgebung unter französische Besetzung. Durch Napoleon, der nachweislich im Rittergut Stolpe Quartier bezogen hatte und von hier aus die Feste belagerte, wurden auch in Hohen Neuendorf Pappeln gepflanzt. Die 1989 gefällte Silberpappel auf dem Wildbergplatz hatte einen Umfang von fast 6m und ist vermutlich ein Überbleibsel der sog. „Napoleonpappeln“.

1821 wurde die Separation (Feldregulierung) in Preußen beschlossen. Dadurch erhielt jeder Bauer für seine zersplitterten, in der Gemarkung verstreut liegenden Flächen ein zusammenhängendes Stück Ackerland. Die durchschnittliche Größe der Bauerngrundstücke betrug 200 Morgen, die eines Kossätenhofes etwa 110 Morgen.

Industrialisierung und Verkehrserschließung

1837 nahm die erste Ziegelei an der Barnimkante ihre Arbeit auf. Weitere Ziegeleien in Borgsdorf folgten Büdner, Hausleute und ehemalige Tagelöhner fanden in der Ziegelindustrie Arbeit. Der sand- und kalkhaltige Ton, Rückstand einer abgelagerten Grundmoräne aus der letzten Eiszeit, war ein geeigneter Rohstoff. Viele Häuser in der Umgebung wurden aus diesem gelben Klinker gebaut, der für seine Härte und Wiederstandsfähigkeit weithin bekannt war. Die Ziegeleien entstanden alle in der Nähe der Havel. Die Havel war ein idealer Transportweg für die Ziegel. Mehrere stillgelegte Tonstiche zeugen von dieser Zeit.

Nachdem 1724 schon durch den Bau des Havelländischen Hauptgrabens von Pinnow bis Schönwalde (heutiger Muhrelauf) und in den 70er Jahren des 18.Jh. durch die Entwässerung des Rhinluchs vorgearbeitet wurde, konnte mit dem Bau des Ruppiner Kanals 1790 eine direkte schiffbare Verbindung zwischen den Torfabbaugebieten des Kremmener Luchs und den Borgsdorfer Ziegeleien geschaffen werden.

1830-1837 wurde der Oranienburger Kanal gebaut, um die Havelkrümmungen in diesem Bereich auszugleichen. Er reichte von Sachsenhausen bis Pinnow. Anfang der siebziger Jahre wurde die Kanalisierung der Havel bis Hohen Neuendorf fortgesetzt. 1876-1881 ging man ebenso auf der Strecke zwischen Birkenwerder und der Stolper Ziegelei vor. Die Begradigung und Vertiefung brachte eine Erleichterung für die FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Schiffahrt, die sich als günstige und billige Transportmöglichkeit für die großen Mengen Heizmaterial (Torf aus dem Rhinluch) und gebrannter Steine entwickelte. Mit dem Niedergang der Ziegelei-Industrie zu Anfang des 20. Jh. setzte auch der Rückgang der Schiffahrt ein.

1870 erfolgte die Gründung der „Berliner Nordbahngesellschaft" 1871 Am 27.Dezember begann der Bau der „Nordbahn“ gleichzeitig in Oranienburg und . 1877 verließ am 10.Juli um 6.08 Uhr der erste fahrplanmäßige Zug der Nordbahn den Niederschlesisch-Märkischen Bahnhof und nahm seinen Weg über die Stationen Strahlau, Friedrichsberg und Weißensee nach Gesundbrunnen. Dann hielt er in Hermsdorf, Birkenwerder und Oranienburg. Die Station Birkenwerder war damals die heutige Hohen Neuendorfer Station. Später wurde sie in der Nähe des heutigen Standortes eingerichtet, die Haltestelle Stolpe (Hohen Neuendorf) befand sich an der heutigen Querungsstelle der B96 mit der Nordbahn. 1880 wird der neue Haltepunkt am heutigen Standort Schönfließer Straße angelegt, der zunächst Birkenwerder zugerechnet wird. Von hier aus begann die Besiedlung des „Mädchenviertels“

1891 wurde die Bahnstrecke bis Oranienburg zweigleisig befahren und ein verbilligter Vororttarif trat in Kraft. In Hohen Neuendorf lebten nun 338 Einwohner.

In Borgsdorf entstanden um 1850 drei Ziegeleien nachdem durch einen Brand 1840 das Dorf fast vollständig vernichtet worden war.

Um 1900 wurden neue Fernstraßen geschaffen, um Handel und Verkehr zu fördern. Gleichzeitig wurden Zollhäuser (Chausseehäuser) errichtet, um Chausseegeld (Benutzungsgebühr) zu kassieren. ( 1 Pferd 25 Pfennige). FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Historische Karte ca.1890 Die Karte zeigt das Planungsgebiet am „Vorabend“ des gründerzeitlichen Siedlungsbooms. Neben den Ursprungsdörfern des Siedlungsgebietes sind schon die in dieser Zeit realisierten Verkehrsbaumaßnahmen (die Nordbahn mit ihren damaligen Haltepunkten, der erste Havelkanalausbau von Oranienburg bis zur Ziegelei Stolpe und die damals ausgebauten Chausseen) sowie die gerade entstandenen Ziegeleien zwischen Borgsdorf und Birkenwerder eingetragen. Gut zu erkennen ist die damalige Wald-Offenland-Verteilung, die für den Charakter der später hier entstehenden Siedlungen große Bedeutung hatte.

1900 gab es in Hohen Neuendorf 1089 Einwohner.

Der Siedlungsboom

1878 begann am damaligen Haltepunkt Stolpe der Bau des 1945 abgebrannten Gasthauses „Zum Fichtenhain“. Von hier aus begann die nun rasante Entwicklung der Kolonie Hohen Neuendorf, zunächst mit dem angrenzenden Gebiet „Waldeshöh“ entlang der Stolper Straße.

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Diese Karte zeigt den Zustand des gesamten Planungsgebietes ca. um 1905-1910 .

Der Siedlungsboom entlang der Nordbahn hat eingesetzt. Borgsdorf besteht nur aus wenigen Häusern am Havelübergang bei Pinnow. Die Nelkengärtnerei ist noch nicht eingetragen. Deutlich ist in der Karte die zu dieser Zeit maximale Ausdehnung der Ziegeleien zu erkennen. Die Havel ist kanalisiert, wenn auch die Altarme im Bereich zwischen Pinnow und Birkenwerder noch nicht verfüllt sind und der Kanaldurchstich zum Lehnitzsee ebenfalls noch nicht realisiert ist. In Bergfelde hat die Siedlungstätigkeit noch nicht eingesetzt, wenn auch die künftigen „Kondensationskeime“ gesetzt sind. Der Herthasee (1907 angelegt) ist zu sehen.

1909 wird die Hohen Neuendorfer Kirche errichtet.

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1904 Die Ziegeleien in Borgsdorf (wie auch in Birkenwerder) werden nach und nach aufgegeben, die letzten 1910 nach einem schweren Unwetter, bei dem die Tongruben vollliefen.

1904 wurde in Borgsdorf die Stadtgärtnerei Moll als Nelkenzuchtanstalt gegründet.

Hohen Neuendorf um 1910 In Hohen Neuendorf ging der gründerzeitliche Siedlungsboom mit der Kolonie „Waldeshöh“ vom Haltepunkt Stolpe aus und setzte sich mit dem „Mädchenviertel“ am Haltepunkt Birkenwerder (später Haltepunkt Hohen Neuendorf) fort. Das historische Dorf bleibt losgelöst von der neuen Entwicklung. Die Entwicklungsgesellschaften verselbstständigten sich. Die Roth-Pfuhle gibt es noch nicht. Ihre Umrisse sind jedoch schon als Niederungswiese zwischen HohenNeuendorf und Bergfelde zu erkennen. Nordöstlich des großen Roth-Pfuhls muß es eine fast gleichgroße sumpfige Niederung gegeben haben, die im Zuge des Bahnbaus später beseitigt wurde. Der zusehens verlandende Peckpfuhl ist heute der kümmerliche Rest davon. Sägekute, Hirschfenn und Teerofenpfuhl gab es damals schon. Erkennbar ist die Wald-Feld-Verteilung, die den späteren Charakter der einzelnen Wohngebiete mitbestimmte.

1913 lebten in Hohen Neuendorf schon 3015 Einwohner FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Borgsdorf Der hier dargestellte Ausschnitt aus einem Meßtischblatt dokumentiert den Zustand um 1920. Der Hohenzollern-Kanal war zwischen 1908 und 1914 ausgebaggert worden, wodurch sich der Wasserspiegel des Lehnitzsees um mehr als 1m senkte.

Die Tongruben der Ziegeleien haben die heutigen Ausmaße. Die Ziegeleien verfügen über einen Nebenbahnanschluß von der Nordbahn, dessen Lage auch heute noch den Flurkarten zu entnehmen ist. Von der Havel bis zur Ziegelei Lindner (heutiger Lindenhof) führt eine Pferdebahnstrecke.

Im Bereich der heutigen Siedlung Borgsdorf sind 2 Munitionsdepots erkennbar.

Die Nelkengärtnerei Moll und eine angrenzende Laubenkolonie sind eingetragen. Die heutigen Ausmaße der Siedlung Borgsdorf sind offensichtlich schon parzelliert.

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1922/23 In Hohen Neuendorf, das seit 1920 amtsfreie Gemeinde ist, wird verstärkt gebaut. Die Gemeinde kauft den Staatsforst Niederheide und veräußert ihn zu Siedlungszwecken an die Gemeinnützige Siedlungs- und Kriegerheimstätten AG Berlin-Pankow. Seit 1923 wird hier parzelliert. In Borgsdorf entsteht 1930 die Wassersportsiedlung Borgsdorf (Venedig).

Das Meßtischblatt zeigt den Zustand ca.1925

1930 lebten in Hohen Neuendorf 6.349, in Borgsdorf ca.3000 Menschen.

1930 wird für Hohen Neuendorf Süd, dessen Gelände zuvor von Stolpe abgekauft wurde, ein Bebauungsplan erarbeitet.

1933 wurde die Kirche in Bergfelde gebaut.

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1934 entsteht die Osram-Siedlung Hohen Neuendorf als sparsam angelegte Werkswohnungssiedlung.

1935 wird das Hohen Neuendorfer Rathaus gebaut.

1936 hatte sich der Siedlungsraum zu einem Berliner Naherholungsschwerpunkt entwickelt.

1936 wird in Hohen Neuendorf die östliche Seite der Straße an den Rothpfuhlen bebaut.

1937 wird der Gutshof Niederheide zu einer Jugendherberge ausgebaut. (die heutige Asklepios-Diabetikerklinik) 1938 werden die Häuser am Wacholderweg Hohen Neuendorf als Forstbeamtensiedlung errichtet (die späteren Altenheime).

Weitere Planungen zur Siedlungsentwicklung, insbesondere für den Bereich der heutigen „Hasenkuhle“ (seit 1953 Kiesgewinnung) in Hohen Neuendorf und der geplante Berliner Autobahnring (südlich von Hohen Neuendorf) fallen der Kriegsentwicklung zum Opfer.

1939-1945 wurde durch den zweiten Weltkrieg die bauliche Entwicklung der Gemeinden abgebrochen.

1945 Der überwiegende Teil der Bausubstanz der Orte im Planungsgebiet war vom Krieg verschont worden.

1954 Beim Bau der Ringbahn im Bereich des Ortes Hohen Neuendorf werden 16 Häuser abgerissen und das Dorf in seiner historischen Lage zerschnitten.

1961 wird durch den Mauerbau die direkte Verbindung nach Berlin abgeschnitten. Dem Bau der S-Bahn-Anschlußstrecke über Bergfelde fallen weitere 7 Häuser zum Opfer. Durch die Landschaftszerschneidungen wird das Hohen Neuendorfer „Mädchenviertel“ vom umgebenden Wald abgetrennt. Die seit Bau dieses Wohngebietes aufgetretenen Schichtenwasserprobleme verschärfen sich.

1970 Die Autobahn Berliner Ring wird gebaut. Der Siedlungsverband wird dadurch erneut zerschnitten. Der bis dahin weniger dicht besiedelte Bereich zwischen Birkenwerder und Borgsdorf wird gleichfalls für die Trassierung einer 380 kV-Hochspannungsleitung und einer Hochdruckgasleitung genutzt.

1990 Der durch den Mauerbau 28 Jahre lang unterbrochene Siedlungsboom setzt erneut und mit verstärktem Druck ein.

1993 Die Gemeinden Bergfelde, Borgsdorf und Hohen Neuendorf schließen sich zur amtsfreien Gemeinde Hohen Neuendorf zusammen.

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1995 Nach anfänglichem Rückgang der Einwohnerzahlen durch Rückübertragungen, Verdrängungen und Geburtenrückgang beginnt die Einwohnerzahl infolge von Neubebauungen und Siedlungsverdichtung stetig zunehmend anzusteigen.

1999 Die Gemeinde Hohen Neuendorf erhält das Stadtrecht. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

4. Übergeordnete und tangierende Planungen

4.1 Vorbemerkungen

Gemäß §1(4) BauGB sind die Bauleitpläne den Zielen der Raumordnung und Landesplanung anzupassen. Neben den Grundsätzen der Raumordnung und Landesplanung sind diese Ziele in den nachfolgenden Planungen dargestellt. Die einzelnen Bundesländer sind gemäß §4(3) Raumordnungsgesetz (ROG) dazu verpflichtet, die Grundsätze der Raumordnung (§2 ROG) durch die Aufstellung von Programmen und Plänen zu sichern. Als übergeordnete Ouerschnittsplanung ist die Raumplanung durch ihre Überörtlichkeit und durch ihren ,,zusammenfassenden“ Charakter gekennzeichnet. Gefordert ist die Abstimmung der raumbezogenen öffentlichen Aktivitäten nach Maßgabe eines raumordnerischen Leitbildes. Der Inhalt der landesplanerischen Programme und Pläne bildet die materielle Beurteilungsgrundlage im Verfahren der landesplanerischen Anfrage der Gemeinden. Die Grundsätze der Landesplanung sind für die Träger der Bauleitplanung abwägungsrelevant. Die Ziele der Raumordnung stellen bereits das abschließende Ergebnis eines Abwägungsvorganges dar und lösen somit eine unmittelbare Beachtungspflicht aus.

4.2 Ziele der Raumordnung und Landesplanung

Das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung (MUNR) ist als oberste Landesplanungsbehörde zuständig für die Erarbeitung der für die gemeindliche Bauleitplanung verbindlichen Ziele und Grundsätze der Raumordnung und Landesplanung. Nach Aussage des MUNR leiten sich für den betrachteten Siedlungsraum folgende allgemeine landesplanerische Ziele ab:

Wesentliche Aspekte, die die Entwicklung der heutigen Stadt Hohen Neuendorf beeinflussen, sind: · die unmittelbare Nachbarschaft zur Großstadt Berlin, · die Lage in der Siedlungsachse -Oranienburg, · Die Lage am Rande des LSG Westbarnim und Tegeler Fließ, · die historisch gewachsenen Ortsstrukturen.

Dieses berücksichtigend, soll die heutige Stadt Hohen Neuendorf ihre Eigenentwicklung auf die Vervollkommnung ihrer Grundausstattung, der eigenen Einwohnerzahl entsprechend, richten. Die Nutzung weiterer Einrichtungen der Daseinsfürsorge kann in den Städten Oranienburg und Berlin erfolgen.

Flächen für die Siedlungsentwicklung sollten nach folgenden Prämissen gestaltet werden: · Intensivierung vorhandener Bauflächen im Ort bzw. am Ortsrand vorrangig vor Freiflächeninanspruchnahme, · gewerbliche Entwicklung in einer der Ortsstruktur und den naturräumlichen Gegebenheiten angepaßten Größenordnung, · Vermeidung von Zersiedelung, · besondere Berücksichtigung der Belange des Natur- und Landschaftsschutzes und der Freiraum-erhaltung, · auch künftig Dominanz der Wohn- und Erholungsfunktion.

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4.3 Das Planungsgebiet im Grenzbereich zwischen Berlin und Brandenburg

Von der Hauptstadt Berlin gehen starke Entwicklungsimpulse für das Umland aus. Der eigenständige Charakter des Siedlungsraumes, den die Stadt Hohen Neuendorf (gemeinsam mit der Gemeinde Birkenwerder) bildet, und die wertvollen Grünräume sollen jedoch erhalten bleiben. Seit Beginn der Siedlungsentwicklung Anfang des 20. Jahrhunderts bestehen enge Verflechtungen zwischen den ehemals 4 Gemeinden und der Stadt Berlin. Seit dem Bau der Nordbahn waren sie Wohn- bzw. Naherholungsgebiet für viele Menschen, die in Berlin Arbeit fanden. 1989 waren unter den Bedingungen einer annähernden Vollbeschäftigung trotz der unterbrochenen direkten Berlin-Verbindung ca. 80% der berufstätigen Bevölkerung des Siedlungsraumes in Berlin, zum Teil auch in Oranienburg oder tätig. Aufgrund der Lage im ,,Entwicklungsschatten" der Berliner Mauer fand im Verlaufe dreier Jahrzehnte keine extensive Erweiterung oder nennenswerte bauliche Verdichtung statt. Mit der Wiederherstellung der funktionalen Verbindung zwischen Berlin und dem Siedlungsraum setzt sich die bauliche Entwicklung fort. Durch die getrennte Entwicklung haben sich bezüglich der Qualität und der Menge der Freiräume sowie der geringen Bebauungsdichte in unmittelbarer Nähe der heutigen Hauptstadt Potenzen entwickelt, bzw. erhalten, die es zu erhalten und zu nutzen gilt.

Aus den nun vorhandenen Handlungsfreiräumen ergibt sich aber auch die Gefahr von Fehlentwicklungen, die sich langfristig schädigend auf die städtebauliche und funktionelle Qualität und die ökologische Stabilität des Verflechtungsraumes Berlin auswirken können. Ein wesentlicher Konfliktpunkt ist die Immissionsbelastung durch den Verkehr, der sich von und nach Berlin über die B96, die Autobahn A10, die S-Bahn und Regionalbahn durch den Siedlungsraum der planenden Gemeinden bewegt und die Wohn- und Erholungsqualität erheblich beeinträchtigt.

4.4 Der Landesentwicklungsplan für den engeren Verflechtungsraum (LEP eV)

Die Länder Berlin und Brandenburg „setzen auf eine zukunftsweisende Raumordnung, den Ausgleich von Ökologie und Ökonomie“. Dazu gehören:

Gleichwertige Lebensverhältnisse · Stärkung der Mittelfunktion der Städte · Bildung gleichmäßiger zentraler Versorgungsbereiche · Entwicklung von Zentren im engeren Verflechtungsraum (Polyzentralität) · Entwicklung ländlicher Gebiete

Kurze Wege, Verkehrsvermeidung · möglichst kleinräumige Zuordnung von Arbeitsstätten, Wohnbauflächen und Freizeitnutzungen · verdichtete kompakte Siedlungsbereiche · Konzentration der Siedlungsentwicklung

Schiene vor Straße, Verkehrsverlagerung · Orte mit häufig bedientem Schienenanschluß (radiale Hauptstrecken) bei Siedlungsentwicklung bevorzugen FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

· wirtschaftliche Betriebsführung des schienengebundenen ÖPNV durch Einwohnerzuwachs sichern

Innen- vor Außenentwicklung · Nachverdichtungspotentiale aktivieren · Infrastruktur effizient nutzen

Hochwertiges Freiraumsystem, Ressourcenschutz · Beachtung der naturräumlichen Empfindlichkeiten bei der baulichen Entwicklung · Erhalt der Kulturlandschaft durch standortgerechte land- und forstwirtschaftliche Nutzung sowie durch Erhalt von nicht wirtschaftlich genutzten Flächen für Ressourcenschutz, Naturschutz und Erholung

Die Rechtswirkungen und Ziele des LEP eV werden unter „4 Rechtswirkung der Festlegungen des LEPeV“ so definiert: „Die Ziele der Raumordnung und Landesplanung des LEPeV sind von den ... Gemeinden ... bei allen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen ... zu beachten, d.h. diese Planungen sind den Zielen anzupassen. Das gilt insbesondere für ... Bauleitpläne sowie VE-Pläne der Gemeinden ...“ Planungen, die nicht an die Ziele des LEPeV angepaßt sind, werden nicht genehmigt.

Als Überleitungsregelung für den LEPeV gilt: bis 04.04.1995 genehmigte Bebauungspläne, Vorhaben- und Erschließungspläne und Entwicklungssatzungen, Entwürfe zu B-Plänen, VE-Plänen und Entwicklungssatzungen, deren öffentliche Auslegung bis zum 30.09.1994 bekannt gemacht wurde, gelten als an die Ziele der Raumordnung und Landesentwicklung angepaßt:

Inhalte des LEPeV bezüglich des Planungsgebietes

Unter „5 Bevölkerungsentwicklung“ vermerkt der LEPeV: „Eine verbindliche Vorgabe in Form eines Einwohnerrichtwertes für jede Gemeinde wird aufgrund der unsicheren Prognoselage nicht vorgenommen.“

Die Gemeinde Hohen Neuendorf (heute Stadt) ist im LEP eV (II 1.1.3 Erläuterungsbericht). wie auch im ReP I (5.2.2 Abs. 2) als „weiterer Siedlungsschwerpunkt (Typ 2- Gemeinde)“ ausgewiesen.

D.h. diese Gemeinde soll: · einen Verknüpfungspunkt (des schienengebundenen Verkehrs) darstellen bzw. über einen Schienenanschluß verfügen, · überörtliche Versorgungs- und Selbstversorgerfunktionen wahrnehmen · über eine gesicherte zentrale Ver- und Entsorgung verfügen · einer ausgewogenen Verteilung der Entwicklungschancen und -potentiale zwischen engerem Verflechtungsraum und äußerem Entwicklungsraum nicht entgegenstehen. Die Inanspruchnahme des Freiraums zur Siedlungserweiterung ist mit den Schutzzielen für den Freiraum .... abzuwägen. Für die planerische Vorsorge ist von einem Zuwachs an Einwohnern von 25% bis zum Jahr 2010 gemessen an der Einwohnerzahl von 1990 auszugehen. (Orientierungswert) FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Die Gemeinde (HNdf+Bgfd+Bgsd) hatte gemäß Tabelle 5 LEP eV 1990: 13839 Einwohner Gleichwohl verweist der LEPeV in seinem Tabellenanhang (Tabelle 5) darauf, daß in Hohen Neuendorf bis zur Erreichung der altbundesdurchschnittlichen Siedlungsdichte ein Einwohnerzuwachs von 50% allein im Bestand möglich ist. Der LEPeV verweist dabei darauf, daß „aus den Berechnungen allein weder Genehmigungen noch Untersagungen von Vorhaben für die genannten Gemeinden abgeleitet werden können“.

Planausschnitt LEPeV M 1:100 000 (2/1998)

Der LEPeV sieht im Planungsgebiet keinen potentiellen Siedlungsbereich vor, also keinen „aus landesplanerischer Sicht vorrangig für Siedlungserweiterungen vorgesehenen Raum“ (Ziele 1.2)

Der LEPeV weist „Freiräume mit großflächigem Ressourcenschutz“ aus, das sind „alle Flächen, die nicht Siedlungsbereich sind und nicht zur Kategorie „Freiraum mit besonderem Schutzanspruch“ gehören“ (2.1)

„Freiräume mit besonderem Schutzanspruch“ sind Bereiche, in denen Siedlungserweiterun-gen unzulässig sind. Derartige Flächen befinden sich im Planungsgebiet: An der B96 am Ortsausgang OT Borgsdorf, westlich von Pinnow, am Ostrand von OT Hohen Neuendorf , östlich von Bergfelde, südlich des Siedlungsraumes (Treugraben und Frohnauer Forst) und westlich der Havel. (2.2)

Der Siedlungsraum ist nahezu vollständig vom „Entwicklungsraum Regionalpark“ umschlossen. Hier vorrangig vorzunehmende Ausgleichs- und FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Ersatzmaßnahmen sollen insbesondere den Entwicklungszielen der Regionalparks dienen.(2.3)

Im Gemarkungsbereich Hohen Neuendorf sind „Grünzäsuren“ (4.2) markiert, die als Freiraum zwischen Siedlungsbereichen zu erhalten sind: 1. zwischen OT Hohen Neuendorf und OT Bergfelde, 2. zwischen OT Hohen Neuendorf und Berlin Frohnau, 3. zwischen OT Bergfelde und Schönfließ, 4. zwischen OT Borgsdorf und Lehnitz/ Oranienburg.

4.5 Der Regionalplan

Mit dem RegBkPlG wurde den Regionalen Planungsgemeinschaften die Aufgabe der übergeordneten und zusammenfassenden Landesplanung im Gebiet einer Region übertragen (vgl. §1 RegBkPlG). Die Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel hat die u.g. Teilpläne erarbeitet, welche als eingeleitete Ziele der Raumordnung von den Gemeinden zu berücksichtigen sind. Der ReP I weist der damaligen Gemeinde Hohen Neuendorf (heute Stadt) die überörtlichen Gemeindefunktionen „Selbstversorgung“ und „Wohngemeinde“ zu (vgl. 4.1 Abs. 3 und 4.3 Abs. 4 ReP I). Schwerpunkte sind die qualitative Verbesserung des jeweiligen Ausstattungsniveaus (vgl. 4.1 Abs. 5 ReP I) und die Ausweisung von Wohnbauflächen zur Befriedigung des Nachfragedruckes nach bestimmten Wohnformen sowie die Ergänzungsfunktion für den Wohnungsmarkt des höherstufigen Zentrums (vgl. 4.3 Abs. 3 ReP I). Darüber hinaus wird Hohen Neuendorf als weiterer Siedlungsschwerpunkt eingestuft (vgl. 5.2.2 Abs. 2 ReP I).

Die regionale Planungsgemeinschaft bestätigt in ihrer Stellungnahme zum FNP- Entwurf´97, daß die Zielstellung einer geringen Verdichtung des Siedlungsbereiches mit einer GRZ von 0,2 bzw. 0,4 in Zentrumsnähe und der Bewahrung von Wohnquartieren mit einem hohen Freiflächenanteil dem regionalplanerischen Grundsatz des Erhaltes, der Wiederherstellung und der Entwicklung der Ortstypik der gewachsenen Siedlungsstruktur (vgl. 2.1 Abs.10 ReP I) entsprich. Der Regionalplan I (ReP I) Prignitz Oberhavel Zentrale Orte /Gemeindefunktionen trat in der Fassung vom 04.03.1998 mit Bekanntmachung der Regionalen Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel vom 18.03.1998 in Kraft.

4.6 Flächennutzungsplan - Berlin 1994 in den angrenzenden Bereichen

Der Flächennutzungsplan von Berlin stellt den größten Teil des angrenzenden Bereichs als Wald (LSG) dar; die sog. Invalidensiedlung ist als WA mit einer GFZ bis zu 0,4 mit landschaftlicher Prägung dargestellt. Die Straße nach Oranienburg ist übergeordnete Hauptverkehrsstraße.

Im Flächennutzungsplan Berlin werden unter dem Punkt 1.2.2 „Eckwerte für ein gemeinsames Landesentwicklungsprogramm“ folgende Aussagen getroffen: „Rückgrat der polyzentrischen Landesentwicklung ist das räumliche Leitbild der dezentralen Konzentration. Es ist gekennzeichnet durch die Stärkung eines Kranzes von regionalen Entwicklungszentren in ausreichender räumlicher Distanz aber dennoch besonderer Lagegunst zu Berlin (sog. 3. Ring), durch einzelne regionale FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Entwicklungszentren in den peripheren Räumen des Landes Brandenburg, sowie durch besondere Fördergebiete in den strukturschwachen Räumen.

Ausschnitt aus dem FNP Berlin 1994:

„Das Ziel der dezentralen Konzentration setzt die Sicherung von Freiflächen im engeren Verflechtungsraum voraus. Unter Einbeziehung von Flächen des Berliner Stadtgebietes soll dort ein Grüngürtel mit übergeordneten Landschaftsparks entwickelt werden, der neben seiner Erholungsfunktion die Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes stabilisiert und ökologisch gleichwertige Lebensverhältnisse schafft.“ (FNP Berlin) Die Verteilung des Zuwachses an Einwohnern und gewerblichen Bauflächen in der Region stellt sich nach dem Entwurf zum Flächennutzungsplan Berlin wie folgt dar:

Zuwachsverteilung Einwohner gewerbliche Bauflächen Berlin 30% 10% engerer Verflechtungsraum 30% 40% übriger Raum mit Entwicklungszentren 40% 50%

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Karte Leitbild der dezentralen Konzentration für den Raum Brandenburg - Berlin (links)

Karte Abgrenzung des engeren

Verflechtungsra umes innerhalb des Gesamtraumes Brandenburg - Berlin (rechts)

4.7 Aussagen aus der Kreisentwicklungskonzeption

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Aus der informellen Planung des Landkreises „Kreisentwicklungskonzeption des Landkreises Oberhavel“, ergibt sich für das Planungsgebiet folgendes:

Das Siedlungsgebiet der Stadt Hohen Neuendorf (und der Gemeinde Birkenwerder) bildet einen Schwerpunkt auf der Entwicklungsachse entlang der Nordbahn. Östlich und westlich wird diese Entwicklungsachse von „für die ökologische Existenz der Großstadt (Berlin) wichtigen Klima- und Freiraumachsen“ begrenzt, welche tief in das Berliner Stadtgebiet reichen. (breite Doppelpfeile) Neben anderen Flächen wird der Oranienburger Forst (Briesewald) als wesentliches ökologisches Ausgleichsgebiet für den Berliner Verdichtungsraum benannt.

Zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes sind nach der regionalen Entwicklungsstrategie die Freiraumachsen durch kleinere Freiraumzonen miteinander verbunden. (schmale Doppelpfeile) „Diese Freiraumzonen sind wichtige Elemente zur städtebaulichen Gliederung der Siedlungsschwerpunkte entlang der Entwicklungsachsen, zur Wahrung der Identität des jeweils spezifischen 0rtscharakters. Sie sind unabdingbar zum Aufbau eines Biotopverbundsystems und verbinden die großen Erholungsgebiete miteinander“. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

5. Leitbild und Entwicklungsziele zum Flächennutzungsplan der Stadt Hohen Neuendorf

Die Stadt Hohen Neuendorf entwickelte sich in ihrer heutigen Form zu Beginn dieses Jahrhunderts aus 3 Dörfern, die durch den Bau der Nordbahn verkehrstechnisch mit Berlin verbunden waren. Heute bilden ihre Siedlungsflächen einen gemeinsamen Siedlungsraum mit der selbständigen Gemeinde Birkenwerder.

Mit dem Wegfall der Berliner Mauer wurde durch die Nachbarschaft zur Stadt Berlin, die mit der Wiedervereinigung der beiden Stadthälften selbst am Beginn einer neuen Entwicklungsetappe stand, ein zweiter Entwicklungsschub für die Gemeinden im Umland wirksam.

Anliegen der Fächennutzungsplanung ist es, die Voraussetzungen zur planerischen Begleitung dieses Prozesses zu schaffen, der in einem ähnlich dynamischen Wachstum wie zu Beginn dieses Jahrhunderts seinen Ausdruck sucht. Heute sind die Ausgangsbedingungen jedoch deutlich andere:

· Die ökologischen Probleme, die durch diese Entwicklung ausgelöst werden, berühren nicht nur die Gemeinden selbst, zugleich ist hiervon ein ökologisches Reservoir der Stadt Berlin betroffen. (Frischluft, Trinkwasser, Erholungsraum...) · Begrenzung des Wachstums erfolgt heute durch ein begrenztes Flächenangebot, nicht durch begrenzten Bedarf. · Die Verkehrskapazität der Straßen als Verbindung zwischen Wohnen im Grünen und Arbeiten in der Stadt ist begrenzt.

Für die Flächennutzungsplanung wurden schon zu Beginn der Planungsphase ,,Rahmenplan" durch die damals 4 planenden Gemeinden Hohen Neuendorf, Bergfelde, Borgsdorf und Birkenwerder gemeinsame Grundsätze und Leitlinien erarbeitet und beschlossen, die im folgenden wiedergegeben werden:

FREIRAUMSTRUKTUR UND RESSOURCENSCHUTZ

1. Die wertvollen Landschaftsräume, die den Siedlungsraum umgeben und durchdringen und gegenüber den Städten Oranienburg und Berlin abgrenzen, sind zu erhalten, da sie den besonderen Wohn- und Erholungswert des Gebietes ausmachen, dessen Charakter prägen und für die ökologische Stabilität der Region von Bedeutung sind.

2. Die Freiraumzäsur zwischen Bergfelde und seinen Nachbargemeinden sowie die Niederungen des Briesetals in der Ortslage Birkenwerder sollen erhalten bleiben. Sie haben eine besondere Bedeutung als wohnnahe Naherholungsbereiche sowie für die Gliederung der Siedlungsstruktur.

3. Die innerörtlichen Grün- und Freiflächen sollen erhalten bleiben, sofern sie von städtebaulicher oder naturräumlicher Bedeutung sind. (Stadtplätze, grüne Eckgrundstücke) FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

4. Der Niederungsbereich der Havel soll für eine behutsame Naherholungsnutzung erschlossen werden.

WOHNEN

5. Durch die Umnutzung von Erholungsgrundstücken und die Teilung von sehr großen Grundstücken, sowie die Umnutzung bisher gewerblich genutzter Flächen für Wohnzwecke hat der Siedlungsraum das Potential zur Verdopplung der Bevölkerungszahl. Unter Berücksichtigung der Prognosen und Entwicklungsvorgaben der übergeordneten Planung geht der vorliegende Flächennutzungsplan von einem Bevölkerungswachstum von max. 50% auf ca. 21.000 EW (Stadt HNdf) innerhalb seines Zeithorizontes (2010) aus. 6. Eine extensive Erweiterung der Siedlungsfläche ist mit Rücksicht auf die wertvollen angrenzenden Naturräume nicht anstrebenswert. Bisher unbebaute Flächen, die eindeutig dem Außenraum zuzuordnen sind, sollten nur dann beplant werden, wenn: - eine Nutzung für soziale Wohnzwecke oder Gemeinbedarf vorgesehen ist bzw. eine andere Nutzung, die keine wesentlichen Beeinträchtigungen für die Wohnqualität sowie das ökologische Gefüge mit sich bringt und - ein dringender Bedarf für diesen Bereich nachgewiesen wird, dem in keiner anderen Form entsprochen werden kann und - die Planungsabsicht mit den Belangen des Trinkwasser- und Naturschutzes vereinbar ist und - die Erschließung durch vorhandene Wege oder Straßen erfolgt.

7. Der Gefahr der Verdrängung einkommensschwächerer Bevölkerungsgruppen (Rentner, Beschäftigungslose) sollte entgegengewirkt werden.

8. Entsprechend der historischen Entwicklung der einzelnen Siedlungsteile sind grundsätzlich vier Wohnbereiche mit unterschiedlicher städtebaulicher Qualität zu unterscheiden: - dörfliche Siedlungen, - Siedlungshausbau der 20er Jahre, - Zentrumsbereiche, - Wohngebiete, die überwiegend mit Ein- und Zweifamilienhäusern, zum Teil auch mit Villen oder Erholungsbauten bebaut sind. Um- und Neubau in diesen Bereichen sollen so erfolgen, daß typische Elemente der historischen Bebauung erhalten bleiben und die Spezifik der einzelnen Bereiche bewahrt bleibt.

9. Die Siedlungsbereiche, die neben der Wohn- auch Erholungsnutzungen aufweisen, werden als Wohnbauflächen dargestellt.

10.In den vorhandenen Baugebieten, die nach § 34 BauGB als ,,im Zusammenhang bebaute Ortsteile" beurteilt werden, soll im Falle der Grundstücksteilung oder der Neubebauung das Maß der baulichen Nutzung eine GRZ von 0,2 in den Wohngebieten und 0,4 in den Wohngebieten in Zentrumsnähe nicht überschreiten. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Damit wird in Bezug auf die vorhandene GRZ von durchschnittlich 0,1 bereits eine Verdoppelung der Bebauungsdichte ermöglicht. Unter diesen Voraussetzungen wird es möglich sein, den Gartenstadtcharakter von Hohen Neuendorf zu erhalten.

GEWERBE

11.Typisch für den Siedlungsraum ist eine kleinteilige Gewerbestruktur. Die Gemeinden des Siedlungsraumes sind vorrangig Wohnorte. Etwa 80% der Beschäftigten des Siedlungsraumes waren von jeher Auspendler. Innerhalb der Wohnbauflächen (W) ist die Ansiedlung von gebietsversorgenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften, Dienstleistungseinrichtungen, nicht störenden Handwerksbetrieben, sowie Räumen für freie Berufe möglich.

12.Die vorhandenen Mischgebietsstrukturen und verdichteteren Bereiche entlang der Hauptverkehrsstraßen sollen erhalten bleiben bzw. entwickelt werden, sofern eine städtebauliche Ordnung vorhanden ist oder geschaffen werden kann. Sie sichern wohnnahe Arbeitsplätze.

13.Für großflächige oder störende Unternehmen besteht die Möglichkeit der Ansiedlung in den Gewerbe- und Industriegebieten, die im Bereich Hennigsdorf, Velten, , Vehlefanz entwickelt wurden.

14.Zur Bereinigung der Siedlungsstruktur von historisch gewachsenen, sich jedoch nicht einordnenden Gewerben sind die Gewerbegebiete im Grenzstreifen (HNdf) dargestellt.

15.Der Naherholungstourismus soll zukünftig verstärkt gefördert werden. Gastronomische, kulturelle und sportliche Angebote beleben nicht nur das Leben in den Gemeinden, sondern schaffen darüber hinaus Arbeitsplätze.

GEMEINBEDARF

16. Entsprechend der bevorstehenden Bevölkerungsentwicklung sind ausreichende Flächen für Gemeinbedarfsfunktionen zu sichern. In nächster Zeit haben folgende Maßnahmen Priorität: - Sicherung eines ausreichenden, attraktiven und vielfältigen Angebotes an Schulplätzen, - Schaffung von staatlich geförderten Alten- und Pflegeheimplätzen für die Bürger des Sied-lungsraumes, - Schaffung von Angeboten im Jugend - Freizeit - Bereich.

INFRASTRUKTUR

17.Die technische und soziale Infrastruktur im Siedlungsraum ist entsprechend den aktuellen und langfristigen Bedürfnissen der vorhandenen und geplanten Wohn-, Erholungs- und Gewerbenutzung zu entwickeln.

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VERSORGUNGS- UND DIENSTLEISTUNGSEINRICHTUNGEN

18.Die gebietsversorgenden Funktionen des Versorgungs- und Dienstleistungsbereiches sind vorrangig in den örtlichen Zentrumsbereichen anzusiedeln. Dabei sollte ein möglichst breites Angebotsspektrum angestrebt werden.

19.Die kleinen Läden in den Wohngebieten sollen erhalten und gefördert werden.

20.In den historischen ehemaligen dörflichen Zentren sollen dorftypische Einrichtungen gefördert werden.

VERKEHR

Entsprechend der Entwicklung des Großraumes Berlin und der Verdichtung im Siedlungsraum selbst ist mit einer weiteren Zunahme des Verkehrsaufkommens im Umland zu rechnen. Die Verkehrs-probleme der Region können nicht durch die extensive Erweiterung des Straßensystems gelöst werden, da ein beträchtlicher Teil des Verkehrs Zielverkehr ist und gut zu befahrende Straßen zusätzlichen Verkehr anziehen. So würde auch eine Umgehungsstraße westlich oder östlich des Siedlungsraumes kaum merkliche Erleichterungen für die Gemeinden bringen.

21.Beim Ausbau der Verkehrsmedien B 96, Autobahn, S- und Fernbahn setzen sich die betroffenen Gemeinden gemeinsam für Lösungen ein, die die Beeinträchtigung der Wohn- und Naherholungsnutzung minimieren. Für die Autobahn und den Schienenverkehr sind konkrete Lärmschutzmaßnahmen zu fordern. Die Gemeinden setzen sich für das Verbot von Gefahrguttransporten in Wohn- und Trinkwasserschutzgebieten ein.

22.Den Konflikten, die sich aus der hohen Nutzungsdichte der B 96 ergeben, soll durch bessere Verkehrsorganisation (Ampeln, Querungsmöglichkeiten, Kreuzungsausbau), durch die Schaffung alternativer Verkehrssysteme (Regionalbahn, Stadtbusse, Radwege) und durch den Ausbau eines alternativen Netzes von der B96 unabhängiger Wohnsammelstraßen begegnet werden.

23.Die Fahrradfreundlichkeit der Stadt muß entschieden erhöht werden.

24.Anzustreben ist die Erhöhung der Attraktivität des S- und Regionalbahn-Verkehrs.

25.Die Fußgängerfreundlichkeit der Straßen- und Platzräume hat Vorrang vor dem Straßenverkehr.

IMMISSIONSSCHUTZ

26.Zum Schutz der Wohn- und Erholungsnutzung ist die Minimierung der Immissionsbelastung, insbesondere des Verkehrslärmes, ein vordringliches Planungsziel.

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6. Wohnen

6.1 Demografische Rahmenbedingungen

6.1.1 Vorbemerkungen

Mit der Siedlungsentwicklung, die um 1900 mit dem Bau der Nordbahn einsetzte und aus den ehemaligen Dörfern im Berliner Umland Wohnvororte machte, nahm auch die Bevölkerungszahl im Plangebiet rasch zu. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde gerade das gehobene Wohnumland von Berlin, das nun durch eine Mauer von der Stadt getrennt wurde, von vielen Bewohnern verlassen. Viele leerstehende Wohngebäude wurden von Umsiedlern bezogen. Da es eine kostenmotivierte soziale Seggregation in den folgenden Jahrzehnten nicht gab, bildete sich eine durchmischte soziale Bevölkerungsstruktur heraus. Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 wurden auf mehr als zwei Drittel aller Wohngebäude im Plangebiet Rückübertragungsansprüche gestellt. Es setzte die Verdrängung, bzw. Abwanderung eines Teiles der Bevölkerung ein. Mit fortschreitender Klärung von Eigentumsverhältnissen und der Neubeplanung von Wohnbauflächen begann als gegenläufige Wanderungsbewegung der Zuzug in das Plangebiet.

6.1.2 Altersstruktur

Altersstruktur der Bevölkerung im Siedlungsraum, Stand 1990

Nach dem zweiten Weltkrieg und dem darauffolgenden Bau der Mauer stagnierte der Wohnungsneubau im Plangebiet. Die Schwerpunkte des staatlich gelenkten Mietwohnungsneubaues waren die umliegenden Städte Hennigsdorf, Velten und Oranienburg sowie Berlin, die ein umfangreiches Arbeitsplatzpotential boten. Hierhin wanderte ein großer Teil der nachwachsenden Generation ab, so daß 1990 der Anteil der älteren Bürger (45 - 65 Jahre) im Siedlungsraum bei 30,5% lag, während der Durchschnitt des Kreises Oranienburg bei dieser Altersgruppe 26,9% betrug. Der Anteil an Einwohnern FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!! zwischen 15 und 25 Jahren lag um 2% niedriger und bei den 0 bis 15-jährigen um etwa 1% niedriger als der kreisliche Durchschnitt. Aus der Statistik ergibt sich, daß der Anteil der Bürger im Rentenalter voraussichtlich in den nächsten Jahren weiter überdurchschnittlich zunehmen wird.

6.1.3 Natürliche Bevölkerungsentwicklung

Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten brachte in den neuen Bundesländern einen erheblichen Rückgang der Geburtenrate mit sich. Im Land Brandenburg wurden 1989 noch rd. 33.000 Geburten verzeichnet, 1993 waren es nur noch 12.238 Geburten. Bis zum Jahr 2005 wird im Land Brandenburg mit dem Erreichen des Durchschnittswertes der relativen Geburtenhäufigkeit der alten Bundesländer gerechnet. Das entspricht etwa 70% der Geburtenrate in der DDR.

In der damaligen Gemeinde Hohen Neuendorf lag die Geburtenrate 1992 und ´93 noch weit unter dem brandenburgischen Landesdurchschnitt. Der Jahrgang ´92 umfaßt hier 54 Geburten, der Jahrgang ´93 nur noch 27. Bei der Prognose der Geburtenentwicklung sollte dennoch von den Landeswerten ausgegangen werden, weil es gesicherte Anhaltspunkte für eine dauerhaft vom Landesdurchschnitt abweichende Geburtenrate nicht gibt. Aufgrund der wachsenden Zahl älterer Menschen und der geringen Geburtenrate wird aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung der Stadt Hohen Heuendorf heraus die Sterberate durch die Geburtenrate in den kommenden Jahren nicht ausgeglichen werden. Damit würde sich allein aus dem derzeitigen Bevölkerungsbestand (ungeachtet möglicher Zuzüge) die Bevölkerungszahl im Plangebiet kontinuierlich verringern. Dem steht jedoch ein Bevölkerungszuwachs aus dem Wanderungsgewinn gegenüber.

6.1.4 Haushaltsstruktur

Die Haushaltsdaten von vor 1989 lassen sich leider nur schwer mit denen der Wohnraum- und Gebäudezählung 1995 (GWZ´95) vergleichen, da sie von unterschiedlichen Erhebungen verschiedener Analytiker ausgehen. Aus der Zahl der Wohnungen und der Einwohnerzahl von 1992 aber auch aus der GWZ´95 ergibt sich eine durchschnittliche Belegung mit 2,4 Einwohnern je Wohnung. 1989 waren durchschnittliche 3 Wohnräume je Wohnung vorhanden. Aufgrund der Altersstruktur und der Geburtenzahl wird die Anzahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte in den nächsten Jahren voraussichtlich zunehmen.

6.1.5 Wanderung

Bereits jetzt ist absehbar, daß die Wanderungsbewegung den Sterbeüberschuß nicht nur ausgleicht sondern auch für ein Wachstum der Bevölkerungszahl sorgt. Die Bevölkerungsprognose, die das Landesumweltamt für das Land Brandenburg erstellt hat, geht für den Kreis Oberhavel von einem Bevölkerungsanstieg aus natürlicher Bevölkerungsentwicklung und Wanderungsgewinn von 7,8% jährlich aus. Der LEP e.V. geht pauschal von einem Wachstum von 25% für den Zeitraum bis 2010 aus. Das wäre bei ca. 14.000 EW Stand 1992 für das Plangebiet ein Zuwachs von ca. 3.500 Einwohnern. (d.h. ein jährliches Wachstum unter 2% bis zum Jahr 2010)

Angesichts des im Bestand vorhandenen beträchtlichen Verdichtungspotentials sowie der sich bereits im Bau bzw. in unmittelbarer Bauvorbereitung befindlichen Wohnungen wird der Zielwert des LEPeV im Plangebiet erheblich überschritten werden. So gehen allein die bereits realisierten bzw. in Realisierung befindlichen Neubauflächen „Friedrichsaue Bergfelde“ (4 ha) von 1000 EW und „ehem. Gärtnerei Borgsdorf“ (15.4ha) von 2000 EW Zuwachs aus.

Eine Ursache für das überdurchschnittliche Anwachsen der Einwohnerzahl im Planungsbereich liegt in den Reserven bereits erschlossenen bzw. leicht erschließbaren Baulandes, die im Plangebiet vorhanden sind. Die Stadt Hohen Neuendorf mit ihren Stadtteilen Bergfelde, Borgsdorf und Hohen Neuendorf setzt ihre mit dem Mauerbau unterbrochene Entwicklung als traditionsreicher grüngeprägter Wohnstandort vor den Toren Berlins mit Anschluß an das S-Bahn-Netz und hervorragendener Straßenanbindung fort.

6.1.6. Entwicklung der Einwohnerzahl aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung und der Wanderung

FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!! per 1990 1992 1995 1997 Einwohner imPlangebiet 13.839 13.437 14.146 15.315 % 100% 97,1% 102,2% 110,6% Trotz eines bereits 1990 einsetzenden und bisher ungebrochenen Baubooms im Planungsbereich überwog bis 1995 die Abwanderung aus dem Plangebiet den Zuzug. Diese Abwanderung ist teilweise auf Rückübertragungen von Wohneigentum an Alteigentümer zurückzuführen. Ein weiterer wichtiger Grund hierfür liegt in den erheblich gestiegenen Grundstückspreisen, Nebenkosten und Mieten, die eine soziale Seggregation zur Folge hatten. Seit 1995 überwiegt der Zuzug gegenüber der Abwanderung. Ein großer Teil der Rückübertragungsansprüche (etwa 85% bis 1999) wurde durch das Amt zur Regelung offener Vermögensfragen entschieden. In Anbetracht des schnell wachsenden Wohnungsangebotes in der Stadt Hohen Neuendorf (einschließlich der Stadtteile Borgsdorf und Bergfelde) im Rahmen der Umsetzung von laufenden oder bereits abgeschlossenen Planungen sowie des erheblichen Verdichtungspotentiales im bebauten Innenbereich ist mit einem weiteren Wachstum der Bevölkerungszahl im Plangebiet zu rechnen. Die verkehrstechnisch günstige Lage zu Berlin und die hohe Wohnqualität machen den Siedlungsraum der planenden Gemeinden auch bei einem vielfältigen Wohnungsangebot im weiteren Umland zu einem attraktiven Wohnstandort. Das Tempo des Wachstum hängt jedoch maßgeblich von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und den wohnungspolitischen Rahmenbedingungen ab. Geht man von einem jährlichen Wachstum der Bevölkerungszahl um 2% (bezogen auf den Vorjahreswert) aus, ergibt sich bis zum Jahr 2010 eine Einwohnerzahl von 20.560 Einwohnern für das Plangebiet. Bei einem jährlichen Wachstum um 3% betrüge die Einwohnerzahl 25.000. Die Einwohnerzahl von 40.000, die auf den im vorliegenden FNP dargestellten Wohnbauflächen theoretisch realisierbar wäre, wäre 2010 bei einem jährlichen Wachstum um 7% erreicht. Im Jahr 1997 wurde eine Zuwachsrate von 11,5% im Vergleich zum Vorjahr erreicht. Wegen der bis 1996 befristeten Möglichkeit der steuerlichen Sonderabschreibung von Wohnungsbauinvestitionen kann dieser hohe Wert jedoch voraussichtlich nicht als dauerhafte Tendenz gewertet werden. Gemäß Landesentwicklungsplan für den engeren Verflechtungsraum Brandenburg/Berlin (LEPeV) ist als Orientierungswert ein Einwohnerzuwachs von 25% durch die Entwicklung neuer Bauflächen für den Zeitraum 1990 -2010 vorgesehen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum auf ca. 102% im Vergleich zum Vorjahr. Danach würde sich die Einwohnerzahl innerhalb des Planungshorizontes des FNP durch die Beplanung neuer Bauflächen von ca.14.000 auf 17.500 Einwohner entwickeln. Wegen des erheblichen Verdichtungspotentiales im Bestand wird für die Vorhaltung von Flächen für die erforderlichen infastrukturellen Einrichtungen, insbesondere die Gemeinbedarfseinrichtungen, im vorliegenden Flächennutzungsplan von einem Einwohnerpotential von ca. 25.000 Einwohnern in der Stadt Hohen Neuendorf einschließlich ihrer Stadtteile Bergfelde und Borgsdorf ausgegangen.

6.2 Bestand

6.2.1 Siedlungsstruktur Wohnen Entsprechend der historischen Entwicklung der einzelnen Siedlungsteile sind grundsätzlich vier Wohnbereiche mit unterschiedlicher städtebaulicher Qualität zu unterscheiden: Der weitaus überwiegende Teil des Plangebietes ist mit ein- bis zweigeschossigen Ein- und Zweifamilienhäusern, teilweise mit Villencharakter, gemischt mit Erholungsbauten, bebaut. In diesen Bereichen liegt die durchschnittliche GRZ unter 0,1. Es handelt sich überwiegend um selbstgenutztes Wohneigentum. Der Mietwohnungsanteil ist sehr gering. Charakteristisch ist für diese Gebiete die lockere Bebauung in offener Bauweise und die starke Durchgrünung. Die frühere Wald- und Offenlandstruktur ist anhand des Baumbestandes noch heute gut ablesbar.

Schon eine Verdichtung bis zu einer GRZ von 0,2 würde die vorhandene Bebauungsdichte auf diesen Flächen mehr als verdoppeln. Die ursprünglich dörflichen Siedlungsbereiche (Altes Dorf Borgsdorf, Dorfanger Bergfelde und Dorfanger Hohen Neuendorf weisen teilweise eine dorftypische hofartige Bebauung mit zugehörigen ehemaligen Ställen und Scheunen auf. Nach der Art der Nutzung sind jedoch auch diese Bereiche heute den Wohngebieten zuzurechnen.

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In der Stadt Hohen Neuendorf, ST Hohen Neuendorf und ST Borgsdorf befinden sich Siedlungshausbauten aus den 20er Jahren. Die teilweise zwischen den Wohnhäusern ursprünglich als Stallgebäude errichteten Zwischenbauten sind heute zu Wohnräumen umgebaut, bzw. werden als Garagen oder Abstellräume genutzt, so daß auch diese Bereiche eindeutig den Wohngebieten zugerechnet werden können. Diese Gebiete weisen teilweise den Charakter einer geschlossenen Bebauung auf. Wegen der sehr tiefen zugehörigen Grundstücke liegt das Maß der baulichen Nutzung auch hier i.d.R. unter einer GRZ von 0,2.

In den Zentrumsbereichen der früheren 3 Gemeinden, die heute die Stadt Hohen Neuendorf bilden, ist teilweise eine geschlossene Bauweise vorhanden. In den Erdgeschossen befinden sich gebietsversorgende Läden, kleine Gaststätten und Dienstleistungseinrichtungen. In den übrigen Geschossen der ein- bis dreigeschossigen Bebauung befinden sich auch hier überwiegend Wohnungen. Hier liegt das vorhandene Maß der baulichen Nutzung durchschnittlich ebenfalls kaum über einer GRZ von 0,2.

6.2.2 Bestand der Wohnungen sowie Wohn- und Erholungsgrundstücke

Bestand 1992 HNdf Bgfd Bgsd

Anzahl der Wohngrundstücke 2500 1000 800 Anzahl der Wohnungen 3500 1200 1100 Wohnungen proGrundstück 1.43 1.2 1,35 durchschn.Zahl der Wohnräume 3,0 2,9 3,0 Einwohner pro Wohnung 2.3 2,4 2,5 Anzahl Erholungsgrundstücke 1300 900 800 Gesamtzahl Grundstücke 3800 2100 1600 durchschn.Grundstücksgröße 900m² 820m² 780m² Einwohnerzahl 8200 2900 2800

Bestand 1995 Hohen Neuendorf Wohngebäude* 4123 Wohnungen je Wohngebäude* 5549 Durchschnittgröße der Wohnungen* 83,0m² Zahl der Räume je Wohnung* ** 4,4 Einwohner 14145 Einwohner je Wohnung 2,55 Wohnungen je Wohngebäude 1,34

* nach Ergebnissen der Gebäude- und Wohnungszählung 1995 ** alle Räume mit 6m² und mehr Wohnfläche sowie alle Küchen incl.

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6.2.3 Wohnungsbestand

Die aktuellen Daten zum Wohnungsbestand sind leider wegen unterschiedlicher Bezugsgrößen nicht mit den Bestandsdaten von 1992 und davor vergleichbar. 1992 waren im Plangebiet ca.5.800 Wohnungen mit durchschnittlich 3 Wohnräumen und 2,4 Einwohnern je Wohnung vorhanden. Die Wohnungen sind nahezu vollständig mit Bad, WC und überwiegend mit zentraler Heizung ausgestattet. Der Wohnungsbestand befindet sich zum weitaus überwiegenden Teil in Privatbesitz. Genossenschaftliches Wohnungseigentum ist nicht vorhanden. Durch die Rückübertragung von Wohngebäuden an Alteigentümer ist der Wohnungsbestand in Eigentum, bzw. Verwaltung der Kommunen auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Durch den verstärkten Bau von Mehrfamilienhäusern (Stadtvillen) in den Jahren 1991 bis 1996 hat der Anteil an Mietwohnungen im Verhältnis zu selbstgenutztem Wohneigentum zugenommen. Im Jahr 2000 sind im Plangebiet 69 Sozialwohnungen (erster Förderweg) vorhanden.

6.3. Wohnungsbedarf

6.3.1 Vorbemerkungen

Der zukünftige Wohnbedarf der Stadt Hohen Neuendorf ergibt sich aus dem inneren Bedarf, der auch bei rückläufiger Geburtenrate aufgrund des Rückgabeprinzips des Einigungsvertrages auch weiterhin vorhanden ist, sowie aus dem Wanderungsgewinn. Unter Vorbehalt der weiteren wirtschaftlichen Gesamtentwicklung wird innerhalb des Zeithorizontes des vorliegenden FNP von einem Bevölkerungswachstum von ca. 50% ausgegangen. Bei ca. 14.000 EW 1990 wird ein Anwachsen der Bevölkerung auf 21.000 Einwohner im Jahr 2010 ausgegangen. Zum tatsächlichen Wohnungsbedarf kommt ein spekulativ begründeter Druck auf die Kommunen hinzu, der auf die Entwicklung lukrativer Bauflächen mit überdurchschnittlicher Dichte abzielt.

6.3.2 Innerer Bedarf

Die unter 6.1.4 dargestellte Haushaltsstruktur und der unter 6.2.2 und 6.2.3 dargestellte Wohnungsbestand lassen den Schluß zu, daß die Mehrheit der Bevölkerung im Plangebiet ausreichend mit Wohnraum versorgt ist, wenn man von einer ausreichenden Versorgung bei einem Zimmer pro Person ausgeht. Auch die qualitative Ausstattung der Wohnungen ist befriedigend und begründet keinen Neubedarf. Da die Sterberate die Geburtenrate im Plangebiet bei weitem übersteigt, ergibt sich auch hieraus kein Neubedarf.

Tatsächlich haben bis 1995 mehr Bürger das Plangebiet verlassen als durch Zuzüge ausgeglichen wurde. Erst mit wachsendem Angebot von neu errichteten Wohnungen, der weitgehenden Klärung von Eigentumsverhältnissen und umfangreichen Erschließungsmaßnahmen, insbesondere dem Bau der zentralen Abwasserentsorgung, konnte dieser Tendenz entgegengewirkt werden. Es wird davon ausgegangen, daß vor allem sozial schwächere Gruppen in die billigeren Mietwohnungen nach Hennigsdorf, Velten, Oranienburg, Berlin oder in weiter entfernte Bereiche abwandern. Da das untere Preissegment im Mietwohnungsbereich bei den Verkehrswerten für Wohnbaugrundstücke im Plangebiet von ca. 210 - 300 DM/m² und einer lockeren Bebauung immer schwerer anzubieten ist, muß davon ausgegangen werden, daß diese Tendenz anhält. In der Stadt Hohen Neuendorf liegen 278 Wohnungsanträge mit Wohnberechtigungsschein vor. Demgegenüber steht ein Bestand von 11 vorhandenen und 77 zur Förderung beantragten Sozialwohnungen im ersten Förderweg. Die Deckung des Bedarfes an Sozialwohnungen hängt maßgeblich von der weiteren staatlichen Förderung und den allgemeinen Förderbedingungen ab. Zur Deckung des inneren Bedarfes ist mit Ausnahme von sozial verträglichem Wohnraum die Neudarstellung von Baugebieten nicht erforderlich. Die Deckung des Inneren Bedarfes im Bereich des frei finanzierten Wohnungsbaues ist durch Verdichtung im Bestand ausreichend möglich. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

6.3.3 Bedarf aus Wanderungsgewinnen

Die Ermittlung des Bedarfes an Wohnbauland für einen Bevölkerungszuwachs hängt maßgeblich davon ab, wie groß der Anteil des Zuzuges ist, der innerhalb des Bestandes realisiert wird und mit welcher baulichen Dichte die Neubebauung mit Wohnungen erfolgt. Einwohnerdichte im Bestand: ca. 14.000 EW / 820 ha Wohnbaufl. = 17 EW/ha

Einwohnerdichte bei Verdichtung im Bestand gem. 6.4.5 31.400 EW / 820 ha Wohnbaufl. = 38 EW/ha

Einwohnerdichte neu festge- setzter Wohnbauflächen - Friedrichsaue Bergfelde: 1.000 EW / 4,0 ha Wohnbaufl.= 250 EW/ha - Gärtnerei Borgsdorf: 2.000 EW / 15,4ha Wohnbaufl.= 130 EW/ha

Wegen der starken Abweichung der vorhandenen baulichen Dichte, auch bei maßvoller Verdichtung im Bestand wird eine Einwohnerdichte von durchschnittlich 80 EW/ha für die neuen Bauflächen angenommen. Dabei wird davon ausgegangen, daß die baulichen Dichten der bisher realisierten Baugebiete in Zukunft deutlich unterschritten wird, um insgesamt diesen Durchschnitt zu erreichen. Bei einem angenommenen Bevölkerungswachstum auf den im FNP neu ausgewiesenen Wohnbauflächen (seit 1990) von ca. 7.000 Einwohnern auf 21.000 Einwohner ergibt sich ein Bedarf an zusätzlichen Wohnbauflächen seit 1990 wie folgt:

7.000 EW / 80 EW/ha = ca. 87,5 ha Wohnbaufläche

6.4 Potentiale zur Wohnentwicklung im Bestand

6.4.1 Vorbemerkungen

Die gewachsene Siedlungsstruktur birgt ein erhebliches Potential für eine weitere Wohnentwicklung, der jedoch auch Grenzen gesetzt sind:

· Die Umgrenzung und Durchdringung des Siedlungsraumes durch für die Erhaltung des Mikroklimas und des ökologischen Gleichgewichts wesentliche Schutzzonen, wie Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete und Trinkwasserschutzzonen, beschränken die Ausdehnung der Siedlungsflächen. · Der Gartenstadtcharakter, der die hohe Wohnqualität maßgeblich mitbestimmt, läßt nur ein begrenztes Maß an baulicher Verdichtung zu. · Die vorhandene nicht beliebig erweiterbare Kapazität des Straßensystems, insbesondere im Bereich der B96 und in den Zentren, ist teilweise schon überlastet und läßt Nutzungsintensivierungen nicht mehr zu.

Unter Berücksichtigung dieser Aspekte lassen sich die Möglichkeiten der Wohnentwicklung wie folgt darstellen:

6.4.2 Verdichtung im Bestand

Durch die Verbesserung der technischen Infrastruktur werden die Voraussetzungen für die Verdichtung im Bestand in zunehmendem Maße geschaffen. Ausgehend von der Annahme, daß auch über den Zeithorizont des FNP hinaus ein Zuzug in die berlinnahen, verkehrstechnisch gut erreichbaren Wohngebiete erfolgen wird, bzw. bei entsprechenden wirtschaftlichen Voraussetzungen in einem nicht abzuschätzenden Zeitraum das vorhandene Siedlungspotential im Bestand genutzt werden wird, soll es im folgenden dargestellt werden. In der Rahmenplanung1 der damals 4 Gemeinden Borgsdorf, Bergfelde, Birkenwerder und Hohen Neuendorf, die eine wichtige Grundlage für die Flächennutzungsplanung bildet, wurden die vorhandenen Grundstücksnutzungen, die Grundstücksgrößen und die Teilbarkeit der Grundstücke untersucht. 6.4.3 Umnutzung von Erholungsgrundstücken

· 1 Rahmenplan der Gemeinden Borgsdorf, Bergfelde, Birkenwerder und Hohen Neuendorf, Planungsbüro Ludewig, 31.08.1992

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Mehr als 1/3 aller Grundstücke im Siedlungsraum wurden 1992 überwiegend durch Berliner Bürger, als Erholungsgrundstücke genutzt. Diese Grundstücke befinden sich in der Regel in Wohngebieten und sind für eine Wohnnutzung geeignet. Die steigenden Unterhaltungskosten dieser Grundstücke, z.B. durch · den bevorstehenden bzw. teilweise realisierten Kanalisationsanschluß, · gestiegene Wasserkosten, · höhere Pachtsummen und Grundsteuern aufgrund des gestiegenen Verkehrswertes, · die In-Rechnung-Stellung von Straßenreinigungskosten durch die Kommune, insbesondere bei der Nichterfüllung der Räum- und Streupflicht im Winter, werden in Zukunft viele Bürger dazu zwingen, die Unterhaltung eines Gartens in einem Wohngebiet aufzugeben. Der gestiegene Grundstückspreis macht den Verkauf bzw. die Umnutzung eines bisher als Garten genutzten Wohngrundstücks attraktiv. Sofern sich das Grundstück nicht in einer Restriktionsfläche oder im Außenbereich befindet, ist zu gegebener Zeit mit einer Umnutzung zu rechnen.

Bei einer angenommenen 75%-igen Umnutzung von Erholungsgrundstücken für Wohnzwecke, einer Bebauung mit 1,5 WE je Grundstück und 3 EW je Wohnung würde sich folgender Bevölkerungszuwachs durch Umnutzung ergeben:

OT HNdf:4400 OT Bgfd:3000 OT Bgsd:2700 Gesamt:10.100 EW

6.4.4 Teilung sehr großer Grundstücke

Die durchschnittliche Grundstücksgröße im Siedlungsraum liegt mit 850 m² weit über der Größe von Wohngrundstücken in vergleichbaren Gebieten in den alten Bundesländern oder Westberlin, wo Grundstücksgrößen von 400m² und weniger für ein Einfamilienhaus nicht selten sind.

Soll der Charakter der Stadt Hohen Neuendorf als grüngeprägte Gartenstadt mit differenziertem Gepräge in einzelnen Bereichen, wie den alten Dorfkernen oder den Siedlungsgebieten der 20er Jahre erhalten bleiben, kann die Verdichtung nicht unbegrenzt erfolgen.

Wird eine GRZ von 0,2 auf den Wohnbauflächen und eine GRZ von 0,4 auf den verdichteten Wohnbauflächen in den Gemeindeschwerpunkten zugrunde gelegt, ergibt sich ein erhebliches Verdichtungspotential durch Grundstücksteilung.

Für den Fall, daß etwa 75% der teilbaren Grundstücke geteilt und die dadurch neu entstehenden Grundstücke mit durchschnittlich 1.5 Wohnungen je Grundstück bebaut werden, ergibt sich folgender Bevölkerungszuwachs im Siedlungsraum:

OT HNdf:4400 OT Bgfd:1700 OT Bgsd:1200 Gesamt: 7.300 EW

6.4.5 Mögliche Entwicklung der Einwohnerzahl aus der Verdichtung im Bestand

Ausgehend von einer 75%igen Nutzung der Verdichtungsmöglichkeiten, einer ein- bis zweigeschossigen Bebauung und einer GRZ von 0,2 ergibt sich im Bestand die Möglichkeit eines Bevölkerungszuwachses für die Stadt Hohen Neuendorf mit den Ortsteilen Hohen Neuendorf, Bergfelde und Borgsdorf von 17.400 zusätzlichen Einwohnern im Bestand Bei einer Siedlungsfläche von 820ha (Bestand 1992) und einer möglichen Einwohnerzahl von 31.400 Einwohnern (14.000 EW Bestand +17.400 EW aus Verdichtung) ergibt sich für den Bestand dann eine Einwohnerdichte von 38 EW/ha. Die Dauer dieses Verdichtungsprozesses geht jedoch voraussichtlich über das Jahr 2010, den Zeithorizont des vorliegenden Flächennutzungsplanes, hinaus. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

6.5 Bauleitplanungen, und Maßnahmen gemäß BauGB, Baugeschehen, verbindliche Bauleitplanung Wohnen

6.5.1 Erschließung neuer Wohnbauflächen

Die dargestellten Bauflächen wurden seit 1990 geplant und teilweise realisiert. Sie dienen der Deckung des Wohnbedarfes, der kurzfristig im Bestand nicht gedeckt werden konnte. Durch Arrondierung und Kompaktierung der Siedlungsstruktur wurden insbesondere die Zersiedlung der Landschaft vermieden und die anteiligen Aufwendungen für die erforderliche Infrastruktur minimiert. Überwiegend wurden für diese Flächen bereits verbindliche Bauleitpläne aufgestellt, bzw. mit der Aufstellung begonnen.

Üb

ersicht neue Wohnbauflächen Die dargestellten Wohnerweiterungsflächen sind in der nachfolgenden Tabelle im Einzelnen aufgeführt. Es handelt es sich um Nachnutzungen aufgegebener bzw. fehlgenutzter Gewerbe- und Mischstandorte, Arrondierungen am Rand des Siedlungskörpers und Umnutzungen vom Siedlungskörper eingeschlossener Landwirtschaftsflächen unter weitgehender Schonung von Restriktionsflächen, wie Trinkwasserschutzzonen, geschützten Landschaftsräumen bzw. der zu erhaltenden Grünachsen.

In dieser Planung ist eine extensive Erweiterungsfläche von ca.20ha, die die Gemeinde Schönfließ direkt am Rande von Bergfelde, damit also zulasten der Bergfelder Infrastruktur beplant, nicht berücksichtigt.

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Tabelle Wohnerweiterungsflächen seit 1992

ST Borgsdorf Bezeichnung Bezeichnung Realisierungsstand Herkunft der Flächen im Vorentwurf im FNP 95 1,8 ha hinter Gut Pinnow - W3 1,8 ha MD 5,0 ha Am Waldrand 1 E3 n.dargest.1 B-Plan Planreife 5,0 ha Wald Realisierung um 5 Jahre ausgesetzt 0,7 ha Am Waldrand 3 E3 n.dargest.1 B-Plan Planreife 0,7 ha Wald 7,0 ha ehemalige Gärtnerei 1 E3 W2 genehmigt/ in Realisierung 7,0 ha Gewerbe 8,6 ha ehemalige Gärtnerei 2 E3 W2 genehmigt 8,6 ha Gewerbe 1,2 ha Georgstraße W2 Bestand realisiert 0,7 ha Brache 0,5 ha Wald 3,4 ha ehem. Wohnlager RB W1 W1 Aufstellungsbeschluß 3,4 ha Mischgebiet

ST Hohen Neuendorf 2,2 ha Waldstraße W16 Bestand realisiert 2,2 ha Gewerbe 1,4 ha Wacholderweg W17 W12 1,4 ha Wald 0,6 ha nördlich Sonnenhaus Grünfläche Bestand realisiert 0,6 ha waldartiger Bestand 1,7 ha Spargelfeld W6 W6 B-Plan 1,7 ha LN 2,6 ha Wasserturmsiedlung Süd W9 W teilw.VEP Rest unbeplant 2,6 ha LN 0,6 ha J.-Scheer-Platz Bestand W13 realisiert 0,6 ha Brache 5,0 ha Frohnauer Wohnpark W11 W8 realisiert 3,0 ha Wald/ 2,0 ha LN 5,3 ha Hermsdorfer Str. W10 W7 unbeplant 5,3 ha LN 3,2 ha Hohen Neuendorf West 1 W14 W11 B-Plan Abwägung 3,2 ha LN 3,5 ha Hohen Neuendorf West 2 W14 W11 „ 3,5 ha LN 5,0 ha Hohen Neuendorf West 3 W12 W9 „ 5,0 ha LN 1,9 ha Hohen Neuendorf West 4 W13 W10 „ 1,9 ha LN

ST Bergfelde 0,7 ha Briesestr. Bestand Bestand realisiert 0,7 ha Brache 4,0 ha Friedrichsaue W21 Bestand realisiert 4,0 ha LN 1,8 ha südlich des Anger W23 W17 realisiert 1,8 ha LN 2,0 ha südlich Sommerstraße W22 W16 unbeplant 2,0 ha LN

69,2 ha Summe Hohen Neuendorf

Wie unter Punkt 6.3.3 dargestellt wird von durchschnittlich 80 EW/ha ausgegangen. Demnach bietet diese Fläche insgesamt Raum für ca. 5.500 Einwohner. Sollte die bisher auf neubeplanten Flächen realisierte Bevölkerungsdichte für alle weiteren neuen Bauflächen zur Anwendung kommen, ergäbe sich folgende Bevölkerungszunahme: bei 125 EW/ha auf 69,2 ha Wohnbaufläche 8.650 EW bei 250 EW/ha auf 69,2 ha Wohnbaufläche 17.300 WE Da das Verdichtungspotential im Bestand noch hinzukäme, würden hierdurch die angestrebten 21.000 EW im Planungszeitraum weit überschritten werden. Eine nachhaltige Veränderung der Siedlungsstruktur, verbunden mit der Minderung der Wohnqualität wäre die Folge.

Im Laufe des ursprünglich gemeinsamen Erarbeitungsprozesses des FNP wurde darum die beabsichtigte Neudarstellung von Wohnbau- und Entwicklungsflächen durch die heutige Stadt Hohen Neuendorf und die Gemeinde Birkenwerder mehrfach reduziert:

Planungsphase Jahr Neudarstellung von Wohnbauflächen* Rahmenplan 1992 140 ha Vorentwurf 1993 203 ha (90ha Wohnbau + 113ha Entw.gebiet) Entwurf 1995 110 ha (75ha Wohnbau + 35ha Entw.gebiet) Entwurf 1997 90 ha (davon realisiert: 24 ha) Entwurf nach Abwägung 1998 87 ha (davon realisiert: 28 ha) *Angaben beziehen sich auf HNdf und Bkw 6.5.2 Sanierungsmaßnahmen

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Das Sanierungsgebiet Ortsmitte Hohen Neuendorf ist förmlich festgesetzt. Mit der Festsetzung des Sanierungsgebietes soll die Entwicklung der Ortsmitte Hohen Neuendorfs zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt der Gemeinde unterstützt werden, der den veränderten Bedingungen gerecht wird und den Anforderungen an gesunde Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bevölkerung entspricht.

6.5.3 Entwicklungsgebiete In der Stadt Hohen Neuendorf ist ein Entwicklungsgebiet festgesetzt: Das Entwicklungsgebiet Ortseingang Hohen Neuendorf, ST Borgsdorf: Entwicklung eines Wohngebietes auf der Fläche einer ehemaligen Gärtnerei und eines angrenzenden Waldbereiches, Schaffung von Sozialwohnungen, Erhalt und Verlagerung des Gartenbaubetriebes, Erweiterung der Schule

6.6 Entwicklungsziele Wohnen

· langfristige Deckung des Wohnbedarfes

Bis 1995 lebten ca. 14.000 Einwohner in der heutigen Stadt Hohen Neuendorf. Die im FNP neu dargestellten Bauflächen bieten bei einer angenommenen durchschnittlichen Dichte von 80EW je Hektar ca. 5.500 EW Platz. Daraus ergibt sich ein Wachstumspotential seit 1992 auf 19.500 EW. Die verbleibende Differenz zum ermittelten Bedarf im Geltungszeitraum des FNP (21.000EW bis 2010) beträgt 1.500 EW. Für diesen Zuwachs besteht durch Verdichtung im Bestand ein ausreichendes Potential. Bei einer GRZ 0,2 und einer ein- bis zweigeschossigen Bebauung sind in der Stadt Hohen Neuendorf beim zugrundegelegten Verdichtungsszenario insgesamt ausreichend Fläche für ca. 36.900 Einwohner (14.000 EW Bestand + 5.500 EW auf neuen Bauflächen + 17.400 EW Verdichtung) vorhanden. Damit ist auch für eine langfristige Entwicklung über den Zeithorizont des FNP (2010) hinaus ein erheblicher Entwicklungsspielraum gegeben.

· Zunehmende Deckung des Wohnbedarfes durch Verdichtung im Bestand

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Der innere Bedarf kann unter Berücksichtigung der in Realisierung befindlichen Sozialwohnungen durch Nutzung des Bestandes gedeckt werden. Rein rechnerisch wäre auch der Bedarf aus dem Wanderungsgewinn durch die mögliche Verdichtung im Bestand zu decken, da die Verdopplung der Einwohnerzahl, die erforderlich wäre, um die GRZ 0,2 durchschnittlich zu erreichen, durch den Zuzug von 7.000 Einwohnern nicht ausgeschöpft wird. Tatsächlich bestand in der jüngeren Vergangenheit oft kein Zugriff auf die Flächen im Bestand. Die Eigentumsverhältnisse waren ungeklärt und eine Teilung der Grundstücke, die für die innere Verdichtung i.d.R. erforderlich ist, nicht immer möglich. Die Erschließung im Bestand wurde durch die Verlegung der Abwasserkanalisation erst in jüngerer Zeit den Erfordernissen einer baulichen Verdichtung angepaßt. Inzwischen sind mehr als die Hälfte der Haushalte im Bestand angeschlossen. Dementsprechend ergibt sich derzeitig der Zuzug im wesentlichen aus den bereits realisierten neu geplanten Wohngebieten wie ST Bergfelde Friedrichsaue, ST Borgsdorf Georgstraße, ST Hohen Neuendorf Frohnauer Wohnpark, ST Borgsdorf auf der Fläche der ehemaligen Gärtnerei. Da durch die Klärung der Eigentumsverhältnisse und durch die fortschreitende Erschließung die Voraussetzungen für die Verdichtung im Bestand ständig verbessert werden, wird im folgenden davon ausgegangen, daß die Deckung des Bedarfes zukünftig in zunehmendem Maße durch Verdichtung im Bestand erfolgen kann.

· Maßvolle Entwicklung der Arrondierungsflächen und Umnutzungsflächen Wohnen

Die im Flächennutzungsplan dargestellten nach 1989 geplanten und teilweise realisierten Wohnbauflächen von insgesamt ca. 69,2 ha decken den Bedarf von ca. 87,5 ha neuen Wohnbaulandes für 7000 zusätzliche Einwohner zu 79%. Das entspricht ca. 5.500 EW. Der verbleibende Bedarf für ca. 1.500 EW (21%) wird durch Verdichtung im Bestand gedeckt.

6.7 Planinhalte und -darstellungen

6.7.1 Wohnbauflächen

Die im Flächennutzungsplan dargestellten Wohnbauflächen dienen vorrangig dem Wohnen. Den der Versorgung des Gebietes dienenden Versorgungseinrichtungen sowie Einrichtungen der sozialen Infrastruktur steht die Darstellung des FNP nicht entgegen, soweit sie sich in das jeweilige Wohngebiet einfügen. Darüber hinaus sind hierfür gesonderte Flächen dargestellt. Auf eine Unterteilung nach Baugebieten wurde im FNP bei den Wohnbauflächen verzichtet, um einen ausreichenden Spielraum für die verbindliche Bauleitplanung zu belassen. Zur Differenzierung der Siedlungsstruktur werden Wohnbauflächen mit einer maximalen GRZ 0,2 und verdichtete Wohnbauflächen mit einer GRZ 0,4 unterschieden. Die Beschränkung der GRZ auf 0,2 erfolgt auf Wohnbauflächen, die durch eine lockere Einzelhausbebauung mit starker Durchgrünung geprägt sind. Gegenüber dem Bestand ist hier eine durchschnittliche Verdopplung der Bebauungsdichte möglich. Der grüngeprägte Charakter der kleinteiligen Siedlungsstruktur ist langfristig zu erhalten. Entlang der Hauptverkehrszüge und in den Zentrumsbereichen (soweit hier nicht gemischte Bauflächen dargestellt sind) sowie in Bereichen mit bereits vorhandener höherer Wohndichte werden verdichtetere Wohnbauflächen dargestellt. Hier soll eine GRZ bis 0,4 angestrebt werden, um auch ausreichenden Spielraum für Dienstleistungs- und Versorgungsfunktionen zu sichern, sofern diese in Wohngebieten zulässig sind.

6.7.2 Wohnen in gemischten Bauflächen

Einzelne Bereiche, in denen auch gewerbliche Nutzungen erhalten bzw. entwickelt werden sollen, wie im Bereich der Berliner Straße in OT Hohen Neuendorf, bzw. die zukünftige Versorgungsschwerpunkte darstellen, wie die Ortsmitte von Hohen Neuendorf werden als gemischte Bauflächen dargestellt. Sie nehmen nur einen sehr geringen Flächenanteil ein. 7 Arbeitsstätten, Misch- und Gewerbebauflächen

7.1 Gemischte Bauflächen und Gewerbeflächen FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Bestand

Die ersten gewerblichen Ansiedlungen erfolgten im Plangebiet in der zweiten Hälfte des 19. Jh. entlang der Havel. (s.h. 3.3.2) Später siedelten sich Gewerbe entlang der B96, als Hauptverkehrsführung an. Die größten Gewerbebetriebe bis 1989 waren mittelständische Firmen wie TUR Hohen Neuendorf und die Gärtnerei Borgsdorf. Alle diese Firmen existieren nicht mehr.

Im Bestand noch bzw. neu vorhanden sind eine Reihe kleiner nichtstörender oder nicht wesentlich störender Gewerbe- und Handwerksbetriebe sowie freie Berufe innerhalb der Wohngebiete, bzw. Mischgebiete.

Die Gemeinde Hohen Neuendorf entwickelte nach 1989 ein Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Grenzstreifen, das sich in der Realisierung befindet.

Bedarf

Da das Plangebiet als Teil der Gesamtstruktur des Großraumes Berlin vorrangig Bedeutung als Wohnstandort hat (siehe auch Regionalplan I Zentrale Orte/Gemeindefunktionen), wird sich auch zukünftig ein großer Teil der Arbeitsplätze außerhalb des Siedlungsraumes der planenden Gemeinden befinden. Ausgehend davon ergibt sich der Bedarf innerhalb wie folgt:

Ca. 60% der Gesamtbevölkerung sind im berufsfähigen Alter. Davon sind ca. 80% tatsächlich berufstätig, bzw. arbeitssuchend. Die Arbeitsplätze im tertiären Sektor (Verwaltung, Soziales, Dienstleistung einschließlich Heimarbeitsplatz am PC) werden für die Ermittlung des Flächenbedarfes der Gewerbeflächen abgezogen.

Bei entsprechender Verbesserung der Beschäftigungssituation ist davon auszugehen, daß ein Anteil von 70% der berufstätigen Bevölkerung im S-Bahn-Bereich Pendler sein werden. (Vor 1989 waren es unter den Bedingungen der Vollbeschäftigung 90%.)

Einwohner 100% Bestand 14.000 Planung FNP 21.000

· davon in berufstätigem Alter 60% 8.400 12.600

· davon berufstätig (Tendenz sinkend) 80% 6.700 10 080

· davon abgezogen 30% in Verwaltung 4.700 7.060 und Dienstleistung tätige

· davon abgezogen 70% Pendler

bleibt: Arbeitsplatzbedarf im Plangebiet 1.410 2.120 (Werte gerundet) FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Planung

Im Plangebiet, welches vorrangig der Wohnnutzung dient, stehen für die gewerbliche bzw. Mischgebietsnutzung im FNP in der Stadt Hohen Neuendorf mehr als 44 ha zur Verfügung. Diese Flächen befinden sich fast ausschließlich an den Hauptdurchfahrtsstraßen (B96) bzw. an den Bahnstrecken, also auf Flächen, die wegen der Immissionsbelastung für eine reine Wohnnutzung ohnehin weniger geeignet sind.

ersicht Gewerbeflächen und gemischte Bauflächen der Stadt Hohen Neuendorf Zur Bereinigung der Siedlungsstruktur von historisch gewachsenem, sich jedoch nicht einfügendem Gewerbe, wurde das Gewerbegebiet im ehemaligen Grenzstreifen (Handwerks- und Gewerbepark ST Bergfelde /ST Hohen Neuendorf) entwickelt. Innerhalb der im FNP dargestellten Wohnbauflächen besteht die Möglichkeit der Ansiedlung von Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen sowie ausnahmsweise auch nichtstörenden Handwerksbetrieben. Im näheren Umfeld des Plangebietes befinden sich in Berlin, Oranienburg und Hennigsdorf traditonell große Gewerbe- und Industrieflächen, die mit dem öffentliche Personennahverkehr (S-Bahn, Regional- Bahn) gut erreichbar sind. (siehe auch Regionalplan I Zentrale Orte/Gemeindefunktionen) Die gegenwärtig kritische Arbeitsplatzsituation hat ihre Ursache nicht in einem Mangel an gewerblich nutzbaren Flächen sondern in den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Einige Flächen, wie die ehemalige Gärtnerei Borgsdorf sind durch die Lage im Zentrumsbereich des ST Borgsdorf in der Nähe des S-Bahnhofes für eine Nutzung als Wohnbaufläche prädestiniert. Diese Flächen sind im FNP als Wohnbauflächen dargestellt.

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Leitlinien für die Beschäftigungs- und Gewerbepolitik im Planungsgebiet

· Auslagerung störender Gewerbe aus den Wohngebieten in die neu entwickelten Gewerbegebiete (Handwerks- und Gewerbepark) · Förderung ansässiger Bau- und Handwerksbetriebe, insbesondere Kleingewerbler mit bis zu 15 Arbeitskräften, die zur Gebietsversorgung notwendig sind. · Erhöhung des kulturellen und sozialen Werts des Siedlungsgebietes durch die Förderung des (arbeitskräfteintensiven) Dienstleistungs- und Kulturbereiches. · Nutzung der Gratis-Lagevorteile der reizvollen Landschaft im Interesse eines ertragreichen und ebenfalls Arbeitsplätze schaffenden Wochenendtourismus. · Einwirkung auf die Förderung der Nahverkehrsanbindung, die Verbesserung der Wanderwegesysteme, die Erhaltung, Entwicklung und Erweiterung der Grünanlagen und des Straßenbaumbestandes und die Werbung für den Ort.

Bedarf an Gewerbe- und Mischgebiets- 2.120 Arbeitsplätze flächen für Anzahl Arbeitskräfte

Im FNP dargestellte Gewerbeflächen für 2.640 Arbeitsplätze Arbeitskräfte (Ansatz:60 AK/ha) (zum Vergleich: Berlin: 85 AK/ha) 60 x 44 ha Gewerbe- und Mischgebiete

Einem perspektivisch veranschlagten Bedarf von ca.2120 Arbeitsplätzen in Misch- und Gewerbegebieten kann im FNP-Gebiet entsprochen werden. Darüberhinaus besteht eine Flächenreserve, die den langfristigen Entwicklungspotentialen (s.h. Kap. 6*.) entspricht. (*Bei ca. 36.900 Einwohnern würden bei gleichem Ansatz ca. 3.720 Arbeitsplätze benötigt. Bei 60 AK/ha würde das einer Fläche von ca. 62ha entsprechen. Damit würde sich ein Mehrbedarf von 18 ha über den Zeithorizont des FNP hinaus ergeben.)

7.2 Zentren, Handel und Dienstleistung

Die vorhandenen ehemaligen Ortszentren der heutigen Stadtteile Bergfelde, Borgsdorf und Hohen Neuendorf sind Ausgangspunkt für die weitere Zentrumsentwicklung in der Stadt Hohen Neuendorf. Dabei soll das jetzige Zentrum des ST Hohen Neuendorf als ein Schwerpunkt für Dienstleistung, Versorgung und Verwaltung weiterentwickelt werden. Die Zentren um die S-Bahnhöfe Borgsdorf und Bergfelde werden lokale Versorgungszentren sein. Im ST Borgsdorf ist das Dienstleistungszentrum im Schwerpunkt des Ortsteils zwischen S-Bahnhof und geplanter verdichteterer Wohnbebauung als Sondergebiet DEZ (Dienstleistungs- und Einzelhandelszentrum Hohen Neuendorf / Stadtteil Bergfelde) dargestellt worden. Die Versorgungsmitte im OT Bergfelde ist entsprechend der genehmigten verbindlichen Bauleitplanung „Ortsmitte Bergfelde“ als gemischte Baufläche dargestellt.

Die besondere Eigenart der vorhandenen Zentrumsbereiche wird durch eine Mischung von Wohnen, kleinen Läden. Gastronomie, Dienstleistungs- und Verwaltungseinrichtungen geprägt. Sofern nicht gemischte Bauflächen dargestellt sind, werden die Wohnbauflächen hier mit Zielgröße: GRZ bis 0,4 dargestellt. (Schraffur) Diese Bereiche erstrecken sich:

· im ST Hohen Neuendorf entlang der Schönfließer Straße vom S-Bahnhof bis zum geplanten Ortszentrum (Wildbergplatz) und entlang der Berliner Straße, sofern nicht aufgrund der Nutzungsdichte im Bestand bzw. der Festsetzung der verbindlichen Bauleitplanung folgend Mischbauflächen dargestellt werden, von Wildbergplatz bis zum südlichen Ortsauftakt an der Stolper Straße. weitere großflächigere Handels- und Versorgungszentren sind im Rahmen von sonstigen Sondergebieten SO(S) (siehe dort) an der B96 am nördlichen Ortseingang (Pflanzenmarkt ca.5ha) und an der Schönfließer Str. am Ostrand des ST Hohen Neuendorf (Handels- und Dienstleistungszentrum, Baumarkt 1,2ha) dargestellt.

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8 Gemeinbedarfsflächen

8.1 Gesamtübersicht

8.1.1 Vorbemerkungen

Grundlage für die Ermittlung des Bedarfes an Gemeinbedarfsflächen sind die allgemein anerkannten Orientierungswerte für Gemeinbedarfsflächen* bzw. die mitgeteilten für das Land Brandenburg geltenden Werte. *(nach BORCHARD, Klaus: Orientierungswerte für die städtebauliche Planung hrsg. vom Institut für Städtebau und Wohnungswesen der deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung München 1974) Ergänzend werden die Stellungnahmen des Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, , Schreiben vom 09.11.95, sowie des Landkreises Oberhavel vom 09.01.1996 zugrundegelegt.

Zur Beurteilung der Ausstattung mit Gemeinbedarfseinrichtungen müssen neben der flächenmäßigen Darstellung auch die Anzahl und Verteilung der Einrichtungen berücksichtigt werden. Da der Planungsbereich im Verhältnis zu durchschnittlichen städtischen Siedlungsstrukturen eine geringere Bebauungsdichte aufweist, sind mehrere kleine Einrichtungen besonders dort sinnvoll, wo eine fußläufige Erreichbarkeit gewährleistet werden soll (z.B. KITA, Grundschule: 10 min. Fußweg; 500 - 700 m). Gute Voraussetzungen für eine wohnnahe Versorgung sind durch die ursprügliche Struktur der Gemeinden und Ortsteile gegeben. In allen neu zu planenden Wohngebieten soll ein Anteil von 5% der Bruttofläche als Gemeinbedarfsfläche nachgewiesen werden. Da der Bedarf an Gemeinbedarfseinrichtungen auch durch Verdichtung im Bestand zunimmt, sollen alle bisher dem Gemeinbedarf dienenden gemeindeeigenen Flächen in Wohngebieten, auch bei vorübergehender Entbehrlichkeit erhalten bleiben. Ein Schwerpunkt der zukünftigen Entwicklung liegt im Bereich abgestimmter Schulplanung.

8.1.2 Auswirkungen der demografischen Entwicklung im Plangebiet

Die demografischen Rahmenbedingungen wurden unter Punkt 6.1 dargestellt. Hieraus ergibt sich für die kommenden Jahre aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ein erheblicher Rückgang der Geburtenrate und eine überdurchschittliche Zunahme älterer Bürger im Plangebiet. Der Flächennutzungsplan geht von einem Bevölkerungszuwachs von 7.000 EW auf insgesamt 21.000 EW innerhalb seines Zeithorizontes bis zum Jahr 2010 aus. Darüberhinaus besteht ein Verdichtungspotential im Plangebiet, das eine Einwohnerzahl von 36.900 EW langfristig ermöglicht. Ohne Berücksichtigung der Wanderungsbewegungen vollzieht sich analog zur demografischen Entwicklung je nach Schulstufe zeitversetzt die Entwicklung der Schülerzahlen. Zusätzlich zur absoluten Schülerzahlveränderung werden erhebliche Verschiebungen zwischen den einzelnen Schulformen und -stufen eintreten. In der Primärstufe vollzog sich bereits ein zunächst langsamer und ab dem Schuljahr 1997/98 deutlicher Rückgang der Schülerzahlen. Die Zahl der Schüler, die eingeschult werden, liegt dann bei rund einem Drittel der Einschulungen von Anfang der 90iger Jahre. Der erwartete langsame Wiederanstieg der Geburtenzahlen ab 1997 findet signifikant seinen Niederschlag in steigenden Schülerzahlen ab Schuljahr 2004/05. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Langfristig könnten sich die Schülerzahlen etwa bei einem Wert von zwei Dritteln des 1992er Bestandes stabilisieren. Zeitlich versetzt zur Grundschule vollzieht sich die gleiche Entwicklungsfigur des Schüleraufkommens in den Schulen der Sekundarstufe 1. Nach einem deutlichen Anstieg in den Schuljahren 1993/94 bis 1995/96 verbleiben die Schülerzahlen bis zur Jahrtausendwende auf einem hohen Niveau. Danach setzt ebenfalls ein zunächst langsamer Rückgang ein, so daß wieder die Werte des laufenden Schuljahres erreicht werden. Der deutliche Rückgang beginnt mit dem Schuljahr 2003/04 und führt in den Jahren 2008 bis 2010 zum tiefsten Stand der Schülerzahlen. Der Wiederanstieg beginnt in dieser Schulstufe etwa um das Jahr 2011. Um weitere drei bis vier Jahre zeitversetzt verläuft die Wellenbewegung in der Sekundarstufe II - also den Klassenstufen 11 bis 13 der gymnasialen Oberstufe. In der gymnasialen Oberstufe hat sich in den vergangenen Jahren ein drastischer Anstieg der Schülerzahlen vollzogen. Die hohe Nachfrage der Jugendlichen nach diesem Bildungsgang, das Einrücken demografisch stärkerer Jahrgänge und das erstmalige Einrichten der 13. Klassenstufe haben zu dieser Entwicklung beigetragen. Das hohe Niveau bleibt bis 2005/06 bestehen. Danach setzt auch hier, zunächst langsam und ab 2011 verstärkt, der Rückgang ein. Aus der Wanderungsentwicklung in Verbindung mit dem teilweise realisierten Wohnungsangebot in den Neubaugebieten ergibt sich jedoch, daß überwiegend Familien mit Kindern in das Plangebiet ziehen. Dies dürfte die durch die demografischen Einbrüche im Bestand bedingten drastischen Rückgänge glätten.

Der Bedarf an Seniorenheim- und Pflegeplätzen, bzw. einer Betreuung älterer Bürger innerhalb des Wohnumfeldes wird überdurchschnittlich zunehmen.

Tabelle Bestand Gemeinbedarfsflächen

Vorhandene Flächen für Schule Sozial- Kran- Ver- Feuer- Kirche Kulturein Sport- Gemeinbedarf einricht ken- waltun- wehr n -richtun- einrich- (Angaben in ha) ungen häuser gen gen tungen ST Borgsdorf Grund- und Realschule 1,3 Förderschule 1,0 Kinderheim 1,2 Kirche Borgsdorf 0,2 Kirche Pinnow 0,5 ST Hohen Neuendorf Ehemalige Asklepios-Diabetiker-Klinik 1,5 (gegenwärtig ungenutzt, wegen der Lage in der TWSZ II von der Darstellung des FNP gegenwärtig ausgenommen) Kita Niederheide 0,6 Kirche HNdf 0,6 Rote Schule (Grundschule) 0,7 Rathaus 0,6 Gymnasium und Gesamtschule Waldstr. 2,0 Kita Waldstr. 0,8 Feuerwache Waldstr. 0,7 Kita Hubertusstr. 0,4 Turm der Waldjugend 0,3 ST Bergfelde Kirche 0,3 Kita 0,6 Grund- und Realschule 0,9 Feuerwehr 0,2

Summe Hohen Neuendorf 5,9 3,6 1,5 0,6 0,9 1,6 0,3 FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Darüber hinaus sind im Jahr 2000 folgende Gemeinbedarfseinrichtungen in der Stadt Hohen Neuendorf hinzugekommen: Mehrzweckhalle Waldstraße 0,5 ha Jugendklub im ehemaligen Wasserwerk 1,0 ha Die Mehrzweckhalle liegt innerhalb einer im FNP dargestellten öffentlichen Grünfläche (Sportplatz). Die Fläche des Jugendklubs liegt teilweise in der TWSZ II. Deshalb wurde die bisherige Darstellung als Fläche für Versorgungsanlagen beibehalten. Nach Abschluß des Verfahrens zur Aufhebung der TWSZ II in diesem Bereich wird die Gemeinde die Darstellung dieser Fläche als Fläche für den Gemeinbedarf vornehmen. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Planung Gemeinbedarfsflächen

Tabelle geplante Flächen für Gemeinbedarf - Zusammenfassung

Geplante Flächen für Gemeinbedarf Sch Sozi Kran Ver- Feuer- Kir- Kultur- Sport- Vorherige ule al- ken- wal- wehr chen einricht lichen Nutzung der ein- häu tun- un-gen Zwecken Flächen rich- ser gen dienende tun- Klini Einrich- gen ken tungen

OT Borgsdorf Schulerweiterung 0,9 0,9 Grünfl. Feuerwache (Konsumlager) 0,4 0,4 MI Tennishallen Mühlenfeld 1,0 1,0 LN

OT Hohen Neuendorf Grundschule Goethestr. 1,3 1,3 Wald Sporthallen Goethestr. 0,8 0,8 Grünfl. Sportzentrum Mitte 2,3 2,3 LN Sporthalle im Bahndreieck 1,4 1,4 Brache Gesamtschule Zühlsdorfer Str. 1,7 1,7 Wald Schulerweiterung Waldstr. 1,3 1,3 Wald Rathauserweiterung 0,5 0,5 Brache Sozialzentrum am Wasserturm 2,2 LN/ 1ha Wald

OT Bergfelde Seniorenheim 0,7 0,7 Wald

Summe Hohen Neuendorf 5,2 2,9 - 0,5 0,4 - 5,5

Im Flächennutzungsplan der Stadt Hohen Neuendorf ist eine Vergrößerung der Gesamtflächen, die für den Gemeinbedarf vorgesehen sind, von derzeit 15,9 ha (Bestand) um 14,5 ha (Neuplanung) auf 30,4 ha vorgesehen. Hinzu kommen Gemeinbedarfseinrichtungen, die sich in den allgemeinen Wohngebieten befinden und nicht gesondert flächenhaft ausgewiesen wurden.

Die geplanten Gemeinbedarfsflächen rekrutieren sich aus ca.6ha ehemaligen Landwirtschaftsflächen und Brachen aber auch aus ca. 6ha bisherigen Waldflächen. Die Inanspruchnahme von Waldflächen ist erforderlich, da der (potentielle) Bedarf an Gemeinbedarfsflächen zum einen möglichst im räumlichen Schwerpunkt des jeweiligen Einzugsbereichs befriedigt werden muß und zum anderen auf kommunal verfügbare Flächen zurückgegriffen werden sollte. Die Dimensionierung dieser Bedarfsflächen geschieht möglichst sparsam. (siehe auch Kapitel: Wald- und Forstflächen)

8.2 Einrichtungen und Anlagen des Gemeinbedarfs

8.2.1 Kindertagesstätten

Wegen der stark rückläufigen Geburtenzahl mußten seit 1990 bereits mehrere Krippen geschlossen werden. Die verbliebenen Einrichtungen wurden mit einzelnen Kindergärten zu KITAs zusammengefaßt. Der derzeitige und zukünftige Bedarf kann so bei günstiger Verteilung der Standorte im Siedlungsgebiet gedeckt werden. Die vorhandenen Kindergärten decken den derzeitigen Bedarf. Langfristig werden mit zunehmender Bevölkerungszahl weitere Einrichtungen erforderlich sein, zumal die Kopplung der Horte an die Schulen aufgegeben wurde und dadurch weitere Räumlichkeiten erforderlich werden. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

In allen größeren extensiven Wohnerweiterungsflächen (ab 5ha Bruttogrundstücksfläche oder 20.000m² Bruttogeschoßfläche) sind entsprechende Gemeinbedarfsflächen vorzusehen. 8.2.2 Schulen

Für die Stadt Hohen Neuendorf und die Gemeinde Birkenwerder ist eine gemeinsame Betrachtung der Schulausstattung sinnvoll, da die verschiedenen Schulformen ab der Sekundarstufe 1 im gesamten Siedlungsbereich über die kommunalen Grenzen hinweg genutzt werden. Im Grundschulbereich besteht eine Bindung an den jeweiligen kommunalen Einzugsbereich, auch wenn in Einzelfällen eine gemeindeübergreifende Zuordnung des Grundschuleinzugsbereiches sinnvoll wäre.

Der Bedarf an Schulflächen in der Stadt Hohen Neuendorf liegt bei einer Einwohnerzahl von 21.000 zwischen 5,4ha und 7,9ha (nach BORCHARD). Die Stadt Hohen Neuendorf und die Gemeinde Birkenwerder hätten hiernach bei 30.000 Einwohnern einen Gesamtbedarf zwischen 7,7ha und 11,3ha.

Diese Werte sind für das Land Brandenburg nicht ohne weiteres übertragbar. Zum einen weicht das brandenburgische Schulsystem von dem der meisten anderen Bundesländer ab, zum anderen muß aufgrund der demografischen Entwicklung mit neueren Schülerjahrgang-Anteilswerten gerechnet werden. Da der Flächennutzungsplan jedoch eine langfristige Planung darstellt, geht er für die Bevorratung ausreichender Flächen für den Gemeinbedarf von einer langfristigen Stabilisierung auf einem Niveau, das etwa dem Durchschnitt der alten Bundesländer entspricht, aus. Wegen der locker bebauten, kleinteiligen Siedlungsstruktur sind die erforderlichen Werte eher im höheren Bereich anzusiedeln.

In Brandenburg umfaßt die Grundschule die Klassenstufen 1 - 6, die Sekundarstufe I die Klassenstufen 7 - 10 und die Sekundarstufe II die Klassenstufen 11 - 13.

Die Grundschulstandorte, inclusive eines neu geplanten Standorts Goethestr.(OT Hndf), sind so verteilt, daß die Schulwege trotz der aufgelockerten Siedlungsstruktur minimiert werden können. In der Stadt Hohen Neuendorf ist eine neue Fläche für eine Gesamtschule (Sek I + II (7.-13.Klasse)) im Bereich Zühlsdorfer Straße dargestellt, um der aufgrund des Siedlungspotentials möglichen Entwicklung der Einwohnerzahl entsprechen zu können. Damit steht für die Stadt Hohen Neuendorf und für die Gemeinde Birkenwerder eine Fläche von 13,2 ha für Schulbauten zur Verfügung. Die neu dargestellten Flächen wurden knapp bemessen, um wertvolle Naturräume zu schonen. Damit kann der gemeinsame Bedarf der Stadt Hohen Neuendorf und der Gemeinde Birkenwerder für eine Einwohnerzahl von 30.000 EW, davon 21.000 EW der Stadt Hohen Neunendorf, gedeckt werden.

Landesdurchschnittliche Einwohnereinzugsbereiche

Für den Betrieb einer zweizügigen Schule und unter der Annahme stabiler Übergangsquoten sowohl für die Schulen der Sekundarstufe I (Verteilung der Schüler FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!! auf Gesamtschule, Gymnasium und Realschule) als auch für die Sekundarstufe II sind je nach Schüleraufkommen folgende Einwohnereinzugsbereiche erforderlich:

A) gegenwärtig B) Tiefststand C) Wiederanstieg Grundschule 3600 EW 8300 EW 5000 EW SEK 1 Schulen Gesamtschule 6900 EW 16000 EW 9600 EW Gymnasium 12800 EW 30000 EW 18000 EW Realschule 23800 EW 55500 EW 33300 EW Gymnasiale Oberstufe: 9000 EW 20000 EW 12500 EW Gymnasium bzw. Gesamtschule

Prämissen der Berechnung: · Durchschnittlicher Anteil der Schüler an der Bevölkerung je Jahrgang: A) 1,4% = gegenwärtige Schülerschaft; B) 0,6% = Tiefststand; C) 1,0% = Durchschnitt alte Bundesländer.

· Klassenfrequenz: 25 Schüler je Klasse. · Übergangsquote in die SEK I: 52% Gesamtschule; 28% Gymnasium; 15% Realschule; (5% Förderschule). · Übergangsquote in die SEK II: 40% der Absolventen der 10. Klasse

Für die langfristige Planung empfiehlt das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, die Variante C) zugrundezulegen. Bei den Übergangsquoten in weiterführende Schulen handelt es sich um landesweite Durchschnittszahlen. Die konkrete Entwicklung in einzelnen Gebietsteilen des Landes kann davon erheblich abweichen.

Grundschulen

In der Grundschule wird sich zumindest in den kommenden Jahren die Abnahme der Schülerzahlen infolge des Geburtenrückgangs schneller vollziehen als der Zuzug. Unter der Annahme einer Jahrgangsbreite von 6 Schülern pro 1000 Einwohner sind auf dem Tiefststand der Schülerzahlen ohne Zuzug von den derzeit vorhandenen Grundschulkapazitäten von 12 Zügen noch 5 Züge erforderlich. Langfristig sind bei einem Wiederanstieg der Geburtenrate auf das Niveau der alten Ländern (Jahrgangs- Anteilswert 1 %) ohne Zuzug Kapazitäten für 8 Züge bereitzustellen. Die vorhandenen Kapazitäten reichen also vorerst aus.

Unter den im FNP gemachten Annahmen zur Bevölkerungsentwicklung wären aber in Abhängigkeit vom Gesamtumfang und Tempo des Zuzugs entsprechende zusätzliche Kapazitäten erforderlich. Bei dem prognostizierten Anstieg der Bevölkerung auf 30 000 FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

EW in der Stadt Hohen Neuendorf und der Gemeinde Birkenwerder wären Kapazitäten für insgesamt 12 Züge erforderlich.

Derzeitig ist der Bestand an Grundschulen in der Stadt Hohen Neuendorf ausreichend. Der Bedarf an Standorten für Grundschulen ist langfristig abdeckbar. Die Erreichbarkeit der Grundschulstandorte ist in allen Stadtteilen mit Ausnahme der Niederheide im ST Hohen Neuendorf gegeben. Daher sieht der FNP für die Niederheide perspektivisch einen Grundschulneubaustandort vor.

Aufgrund des erheblichen Zuzuges bei relativ geringem Bestand ist die vorhandene Fläche der Grundschule Borgsdorf nicht ausreichend, um den Bedarf im Zeithorizont des FNP zu decken. Deshalb wird im Zusammenhang mit der Entwicklungsmaßnahme Borgsdorf ein erweiterter Schulstandort im FNP dargestellt.

Realschulen

Je eine Realschule befindet sich im ST Borgsdorf und im ST Bergfelde. Unter Berücksichtigung der dargestellten Schulerweiterung der Realschule Borgsdorf gem. Entwicklungsmaßnahme kann der Bedarf langfristig gedeckt werden.

Gesamtschulen und Gymnasialstufen

Sekundarstufe I

Im Sek I-Bereich ist neben der Entwicklung der Schulbevölkerung die Verteilung der Schüler auf Gesamtschulen, Realschulen und Gymnasien von Bedeutung. Abweichend vom Landesdurchschnitt verteilt sich die Schülerschaft in der Stadt Hohen Neuendorf (und der Gemeinde Birkenwerder) etwa zu je einem Drittel auf jede dieser Schulformen, wobei die Realschulen und das Gymnasium zu einem nennenswerten Teil von Schülern besucht werden, die südöstlich der Stadt Hohen Neuendorf (Schönfließ, Glienicke, Mühlenbeck) wohnen und für die der Besuch anderer Gymnasien des Kreises Oberhavel im Gegensatz zu den Schülern des Plangebietes kaum zumutbar ist. Ein Teil der Schüler der Stadt Hohen Neuendorf (und der Gemeinde Birkenwerder) nutzt daher die Gymnasien in Oranienburg und Hennigsdorf. Zuziehende Familien aus Berlin nutzen teilweise das Berliner Schulangebot weiter. Im Sek I - Bereich beginnt der drastische Rückgang der Schülerzahlen wegen des Geburtenrückgangs ca 2003/04. Ohne Zuzug wären nach Durchwachsen der geburtenschwachen Jahrgänge bis zum Jahr 2010 im gesamten Sek I -Bereich noch 5- 6 Züge erforderlich. Der Rückgang der Schülerzahlen wegen der Geburtenentwicklung und die Zunahme infolge erwarteten Zuzugs werden sich wahrscheinlich zeitnäher vollziehen als im Grundschulbereich.

Sekundarstufe II

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Im Bereich der gymnasialen Oberstufe (Sek II) setzt der Rückgang der Schülerzahlen infolge des Geburteneinbruchs erst ab dem Jahr 2010 ein. Ein vorher stattfindender nennenswerter Zuzug wird in der Sek II zu Kapazitätsengpässen führen. Bei einem Bevölkerungswachstum auf 30.000 EW in der Stadt Hohen Neuendorf und der Gemeinde Birkenwerder zusammen, wäre langfristig in der gymnasialen Oberstufe eine Kapazität für 3-5 Züge erforderlich.

Planung

Um langfristig auch in der Sekundarstufe I und II den Bedarf in der Stadt Hohen Neuendorf, der sich teilweise auch aus angrenzenenden Gemeinden einschließlich Birkenwerder ergibt, decken zu können, wurde ein ergänzender Schulstandort an der Zühlsdorfer Straße (Gemarkung Bergfelde) im FNP dargestellt. Die Auswahl dieses Standortes begründet sich wie folgt:

· zentrale Lage bezogen auf den Gesamtsiedlungsraum · gute Erreichbarkeit von allen Ortsteilen aus (S-Bahn-Nähe), · sicherer Schulweg abseits der B 96, · Nähe zum Standort der integrativen Gesamtschule Bkw, ehem. Körperbehindertenschule, mit Internat · Nähe zum Hohen Neuendorfer Gymnasium (Möglichkeit des Kurs-Austauschs und flexibler Angebote) · Multivalente kulturelle Nutzbarkeit, · geringe Beeinträchtigung von Wohngebieten.

Die Sonderschule im ST Borgsdorf, deren Einzugsbereich heute über die Stadt Hohen Neuendorf hinausgeht, wird auch bei der abzusehenden Wohnentwicklung den Bedarf decken.

Die Hortbetreuung wurde von den Schulen in den Kita-Bereich verlagert. Investitionen bei den Schulen bzw. Kita‘s sind erforderlich. Die zusätzliche Ansiedlung von Betreuungsangeboten in freier Trägerschaft kann das Angebot weiter verbessern.

3 Kinderheime befinden sich in der Stadt Hohen Neuendorf, jeweils eines in jedem Stadteil. Zusammen mit dem Kinderheim in Birkenwerder sind ca. 80 Plätzen vorhanden. Träger des Borgsdorfer Heimes ist „ALEP-Institut für außerschulisches Lernen und Erlebnispädagogik e.V.“, Träger der übrigen Heime ist der Landkreis Oberhavel. Die Heime haben überregionale Bedeutung. Die vorhandenen Kinder- bzw. Jugendheime sind langfristig für die Stadt Hohen Neuendorf sowie den Gesamtsiedlungsraum ausreichend.

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Kartenübersicht Schulen

Übersichtskarte zur Schulverteilung im Planungsgebiet (Stadt Hohen Neuendorf und Gemeinde Birkenwerder)

Grundschule mit 700m-Radius Grundschule- geplanter Standort Gesamt- bzw. Realschule Gesamtschule- geplanter Standort Gymnasium FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

8.2.3 Altentagesstätten/ Seniorenwohnen

Ein schwerwiegender Mangel der bisherigen Ausstattung mit Gemeinbedarfseinrichtungen besteht im Bereich Seniorenwohnen - Altenpflegeheime. Geht man von einem Bedarf von 0,12 – 0,2 ha je 1000 EW aus 2, so ergibt sich bei 21.000 EW ein Flächenbedarf von 2,5 ha – 4,2 ha. Im ST Hohen Neuendorf ist ein kirchliches Altersheim vorhanden, das jedoch nur eine sehr geringe Kapazität hat. Insgesamt ist der Bedarf gegenwärtig in der Stadt Hohen Neuendorf (und auch in der Gemeinde Birkenwerder) nicht gedeckt. Die Betreuung der Senioren erfolgt vorzugsweise durch ambulante Pflegedienste. Dabei ist die erforderliche Fläche wegen der ortsüblichen geringen Bebauungsdichte und des zu erwartenden relativ großen Anteiles an älteren Bürgern an der oberen Grenze anzusiedeln. Der Bedarf vor allem an öffentlich gestützten Einrichtungen dieser Art kann auch bei Realisierung des Altenheimes im OT Bergfelde und einer möglichen weiteren Einrichtung am Wasserturm noch nicht befriedigt werden. Altenwohnen kann als besondere Wohnform auch im Wohngebiet zugelassen oder festsetzt werden. Insofern besteht im Rahmen des Flächennutzungsplanes kein Hindernis zur Schaffung bedarfsgerechter Seniorenwohnungen und Tagesstätten.

8.2.4 Kulturellen und sportlichen Zwecken dienende Einrichtungen

Im Siedlungsraum gibt es kaum flächenrelevante kulturelle Gemeinbedarfseinrichtungen. Sie sind dem Rahmen des jeweiligen Baugebietes entsprechend allgemein zulässig. Hierzu können die Naturschutzstation auf dem ehem. Grenzstreifen ST Bergfelde sowie der Jugendklub in Hohen Neuendorf gezählt werden.

Geplante Standorte für kulturelle Gemeinbedarfseinrichtungen befinden am Technischen Denkmal Wasserturm im ST Hohen Neuendorf sowie am Standort des ehem. Schlosses Pinnow.

Eine Sport- oder Schwimmhalle ist auf dem S-Bahn-Dreieck ST Hohen Neuendorf in Zusammenhang mit einem Sportplatz (Grünfläche Sport) vorgesehen. Dem künftigen Zentrum ST Hohen Neuendorf ist gleichfalls ein Standort für sportlich- kulturelle Gemeinbedarfsnutzung zugeordnet worden. Er befindet sich nördlich der Schulsportanlagen und des Rathauses jenseits der Ringbahn. Zwei Standorte für den Bau von Tennishallen, am Sportplatz Goethestraße (ST Hohen Neuendorf) und am Mühlenfeld (ST Borgsdorf) sind vorgesehen. Weitere sportlichen und kulturellen Zwecken dienende Einrichtungen werden in den geplanten Sondergebieten entstehen können.

8.2.5 Verwaltung

2 Orientierungswerte für die städtebauliche Planung, Borchard, Institut für Städtebau und Wohnungswesen der deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, München 1974

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Geht man von einer erforderlichen Fläche von ca.1m²/EW (BORCHARD: 0,8- 1,1m²/EW)3 aus, ergibt sich für die Stadt Hohen Neuendorf ein Flächenbedarf von ca. 2,1ha im Zeithorizont des FNP. Der Bedarf ist durch die dargestellte Flächen im Bereich des Rathauses und Stadthofes ST Hohen Neuendorf gedeckt.

3 ebenda FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

9 Sondergebiete

9.1 Sondergebiete für Fremdenverkehr (FV) und Campingplatz (C)

Vorhandene Sondergebiete für Fremdenverkehr sind: · die bisherigen Infrastrukturen des Naherholungsgebietes am Bernsteinsee und · die Gastronomischen Einrichtungen in Havelhausen. Das dortige Motel ist als Sondergebiet Camping dargestellt. Geplante größere Standorte für Sondergebiete Fremdenverkehr sind: · die Erweiterungsflächen des überregionalen Erholungsgebiets am Bernsteinsee (ST Borgsdorf), · die Fläche des ehemaligen Holzlagers zwischen Schillerpromenade und Havelufer (ST Hohen Neuendorf) sowie · der größte Teil der bisherigen Flächen der Landwirtschaftsbauten auf dem Gut Pinnow und Flächen im Bereich des ehem. Schlosses Pinnow (ST Borgsdorf), die als Naherholungsschwerpunkt ausgebaut werden sollen.

9.2 Sondergebiete Wochenendhäuser (WO)

Bestehende Gebiete dieser Art befinden sich im Immissionsbereich der Autobahn Berliner Ring (ST Borgsdorf). Neue Sonderflächen für Wochenendbauten sind nicht geplant.

9.3 Sondergebiete für Handel und Dienstleistungen sind dargestellt: · HDZ (ST Bergfelde) Schönfließer Straße für großflächigen Einzelhandel (1,2ha) Handel- und Dienstleistungszentrum (HDZ) (genehmigter VEP-Plan, realisiert), · DEZ (ST Borgsdorf) Berliner Straße (Nähe S-Bahn-Station) für ein Dienstleistungs- und Einzelhandelszentrum (1,3ha genehmigt und realisiert, weitere 0,6ha geplant), · PFM am nördlichen Ortseingang B 96 (ca.5ha) für einen Pflanzenmarkt (genehmigter B-Plan, realisiert).

9.4 Sondergebiet Bundeswehr

Am Nordrand des Plangebietes wurde die vorhandene Flächen der Märkischen Kaserne Lehnitz, die sich auf der Gemarkung Borgsdorf befinden, als Sondergebiet Bundeswehr dargestellt. Der innerhalb einer Waldfläche gelegene südöstlich angrenzende Standort-Übungsplatz wurde als Sondergebiet Bundeswehr mit hohem Waldanteil / Standortübungsplatz dargestellt. (sh. hierzu auch 16. Immissionsschutz, 16.5 Lärm)

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10 Grün- und Freiflächen 10.1 Das Grünverbundsystem

Bestand

Der gemeinsame Siedlungskörper der Stadt Hohen Neuendorf und der Gemeinde Birkenwerder liegt im Verflechtungsbereich der Hauptstadt und ist bisher der Zersiedelung entgangen. Das regionale Ordnungssystem der sternförmig von Berlin ausgehenden Entwicklungsachsen und der dazwischenliegenden Klima- und Freiraumachsen (1) und der Freiraumzäsuren (2) zwischen den Siedlungsschwerpunkten der Entwicklungsachse ist noch weitgehend intakt.

Das ist gleichermaßen Grundlage für ein gutes Wohnumfeld und die Naherholungseignung des Gebietes. Den Gartenstadtcharakter sichern die geringe Bebauungsdichte, die mosaikartig eingestreuten kleineren Naturrestflächen und ein erhaltenes natürliches FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Freiflächenverbundsystem, das den (immerhin 7km langen) Siedlungskörper gliedert und prägt. Dazu gehören in erster Linie der Erholungswald, der den ST Bergfelde vom übrigen Siedlungsgebiet trennt (3), das ortsinnere Briesetal (4) und der Waldgürtel, der das Wohngebiet Niederheide vom übrigen ST Hohen Neuendorf trennt (5). Im Zentrum der sich erheblich verdichtenden Stadt Hohen Neuendorf stehen jedoch im Bestand im Umkreis von 2km fast keine öffentlichen Grünanlagen für eine wohnnahe Kurzzeit-Erholung zur Verfügung. FNPDas Hohen ö rNeuendortliche f – Ferlekrt.eifläc ARBEITSFASSUNG,henverbundsyste kannm von -der gebPlaillinungteng Fa ssung(sie abhew eichenau c!!!!h Landschaftsplan)

10.2 Zweckbestimmte Grünflächen FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Grundlage für die Ermittlung des Bedarfes an Grünflächen sind die allgemein anerkannten Orientierungswerte für Grünflächen 4 bzw. die mitgeteilten für das Land Brandenburg geltenden Werte.

10.2.1 Privatgärten

Innerhalb des Siedlungskörpers stellen bei einer durchschnittlichen Wohngrundstücksgröße von 850m² und einer gemittelten GRZ im Gesamtbestand von 0,075 die Privatgärten, also private Grünflächen, den weitaus überwiegenden Teil der vorhandenen Grünflächen. Sie prägen das Planungsgebiet in so hohem Maße, daß im Zusammenhang mit der Stadt Hohen Neuendorf gern von einer „Gartenstadt“ gesprochen wird.

In der Planzeichnung des FNP wurde daher das nebenstehende Symbol als Kennzeichnung von Privatgartenflächen zusätzlich zu den anderen Grünflächensymbolen der PlanzeichenVO verwendet. Hierbei handelt es sich nicht um Dauerkleingärten nach dem Bundeskleingartengesetz, sondern um Gartenflächen, die sich i. d. R. im Besitz der privaten Nutzer befinden. Oft bilden sie eine Nutzungseinheit mit Wohngrundstücken, liegen selbst jedoch innerhalb wertvoller Naturräume oder Freiraumzäsuren.

10.2.2 Dauerkleingärten

In Hohen Neuendorf gibt es ca. 8,7ha Bundes-Kleingartenanlagen, die in der Mehrzahl Mitte der 80er Jahre angelegt wurden. Da sie sich nicht an städtebaulichen Schlüsselpositionen befinden und ihre Lage eher peripher ist, existiert auch kein Konflikt zwischen dieser und anderen Flächennutzungsfunktionen. Die vorhandenen Standorte wurden auch in die Planung übernommen.

ST Verein Flu Flurstück Größe r

ST 10 „Börner See“ 1 1687/24 Bgsd 5175m² 22 „Mühlenfeld“ 2 75/11, 75/12 39000m ² 62 „Haveleck“ 4 55/2 11300m ² ST 91 „Am 1 746 HNdf Wassert.“ 4897m² 150 „Am Feld“ 1 1217/19 18200m ² ST Bgfd 132 2 918, 912tlw., 924, 925, 926tlw. 959tlw., „Glückspilze“ 960tlw., 961 8939m²

4 BORCHARD, Klaus: Orientierungswerte für die städtebauliche Planung hrsg. vom Institut für Städtebau und Wohnungswesen der deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung München 1974)

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Summe 87511 m²

Der im Zunehmen begriffene Geschoßwohnungsbau im Siedlungsraum (Friedrichsaue STBgfd, Frohnauer Wohnpark STHNdf, Georgstraße STBgsd, Berliner Straße STHNdf, diverse Stadtvillen) macht den Flächennachweis für neue Bundeskleingartensparten erforderlich. Nach BORCHARD „Orientierungswerte für die Städtebauliche Planung“ werden bei einem Geschoßwohnungsanteil von 20%, einer GFZ von 0,2 und einer Einwohnerdichte von 90 EW/ha: 2,8m² Kleingartenanlagen/EW empfohlen. (d.h. 5,9 ha bei 21.000EW) Nutzer der vorhandenen Kleingärten sind bisher jedoch überwiegend Berliner Bürger, da ein Bedarf aufgrund der sehr lockeren Bebauung im Plangebiet selbst bisher kaum vorhanden war. Mit dem zunehmenden Anteil an Mehrfamilienhäusern ändert sich diese Situation jedoch. Auch aus der benachbarten Gemeinde Birkenwerder ergibt sich ein Bedarf durch die geplante Aufgabe der Gartensparte Am Fuchsbau , die inmitten eines Gewerbegebietes an der Autobahn liegt.

Der FNP´98 stellt am Rande des ehemaligen Guts Pinnow vorerst ca.3ha Dauerkleingartenfläche in Nachbarschaft zu geplanten Park- und Sportanlagen neu dar. Der Bundes-Kleingartenverband stimmte der Bestandssicherung und der Planung zu. Die Planung entspricht insofern dem vorhandenen Bedarf.

10.2.3 Öffentliche Grünanlagen, Parks, Spiel- und Sportplätze

Vorbemerkungen: Öffentliche Grünflächen, die der Versorgung eines Baugebietes dienen (z.B. Wohngebietsspielplatz, Grünanlage) bzw. sich je nach Art des Baugebietes und der konkreten Nutzung der Grünfläche einfügen, sind auch innerhalb der dargestellten Baugebiete aus dem FNP entwickelbar. Die Darstellung von Grünflächen erfolgt im FNP nur insoweit, als sie wegen ihrer Größe oder Funktion von besonderer Bedeutung sind oder möglicherweise Beeinträchtigungen der umgebenden Nutzung von ihnen ausgehen können. Letzteres trifft insbesondere auf Sportplätze und teilweise auf Spielplätze zu.

Parkanlagen Parkanlagen, die diese Bezeichnung verdienen, gibt es im Planungsgebiet aufgrund der Entstehungsgeschichte dieses Siedlungsgebietes fast nicht. Im Gegensatz zu dem ansonsten aufgrund seiner Lage vergleichbaren südlich angrenzenden Wohngebiet Frohnau ist die Stadt Hohen Neuendorf nicht durch gezielte städtebauliche Planung einschließlich öffentlicher Grünräume entstanden, sondern nach 1900 ausgehend von den ehemaligen Dorfstrukturen durch aneinandergrenzende Parzellierungen zum Zweck des Verkaufes von Wohngrundstücken entstanden. (siehe Landschaftsplan). Nur in sehr wenigen Fällen (Mädchenviertel - Rothpfuhle, Osramviertel - Osramplatz) gab es Ansätze ganzheitlichen Planens, das den Bau öffentlicher Grünanlagen einschloß. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Die meisten öffentlichen Parkanlagen überschreiten im Planungsgebiet kaum die Größe eines Stadtplatzes und können daher kaum mehr als ornamentale Funktionen erfüllen bzw. nur dem kurzzeitigen Aufenthalt dienen.

Tabelle Öffentliche Parkanlagen im Siedlungsgebiet (Bestand) Nr. Stadtsteil Lage Größe Einschränkung 1 ST Borgsdorf Karl-Marx- Platz 1,2 ha ungestaltet 2 Bahnhofsvorplatz 0,2 ha haupts. Verkehrsgrün 3 ST HNdf Damaschkeplatz 0,2 ha 4 Osramplatz 0,8 ha 5 Inselplatz 0,1 ha haupts. Verkehrsgrün 6 OT Bergfelde Platz an der Kirche 0,2 ha ungestaltet Summe 2,7 ha

Aus der Gründungszeit der Siedlungen bzw. aus der Zeit, da der heute besiedelte Raum noch vorrangig der Berliner Naherholung diente, sind noch heute mancherorts die Reste parkartiger Gestaltungen erhalten, die heute weitgehend dem Vergessen anheim gefallen sind und im Laufe der Zeit renaturierten, so das Rothpfuhl- und das Teerofenpfuhlgebiet im ST Hohen Neuendorf und das Herthaseegebiet im ST Bergfelde. Da diese Flächen heute überwiegend als geschützte Biotope einzustufen sind, verbietet sich die Erneuerung dieser Flächen als primär der Erholung dienende Parkanlage. Diese Flächen sind heute beispielsweise für aktive Erholungsnutzungen, wie Gondel- oder Badebetrieb, Ballspiele, Drachen-, Spiel- oder Festwiese, selbst für passive Erholungsnutzungen, wie die Anlage von Zierpflanzungen, Blumenrabatten oder Skulpturengärten ungeeignet und können daher in der Grünflächenbilanz nur geringfügig zu Buche schlagen. (siehe nachfolgende Tabelle) Eine sehr behutsame Wiedererschließung für Erholungszwecke (Wegesystem, Schutzhütten, Lehrpfade, Sitzbereiche...), wie z.B. an den Rothpfuhlen oder dem Herthamoor bereits praktiziert, erscheint jedoch möglich. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

ht Parkanlagen Bestand 1 bis 12 Parkanlage entsprechend Potentielle Grünanlagen Liste Vorseite (7-12: Birkenwerder) (entspr. folgender Tabelle)

Tabelle Flächen mit (teilweiser) Eignung zur öffentlichen Erholung Stadtteil Fläche Einschränkung ST Borgsdorf Börnerseegebiet FND Wolfseegebiet FND Hubertusseegebiet FND Pinnower Gutspark Havelweiher Naturschutz ST HNdf Rothpfuhlgebiet tlw.FND Teerofenpfuhlgebiet FND Jonny-Scheer-Platz Waldbestanden Am Wasserturm tlw. Privatflächen ehem.Ackerflächen im Südwesten LN und Privatflächen (überplant) ST Bergfelde Anger Privatflächen Frauenpfuhl FND Herthamoor Naturschutzfläche (flächenmäßig nicht sinnvoll erfaßbar, da große Anteile Biotope, Wasser, Wald)

Bedarf

Aus der Bestandsbetrachtung folgert ein hoher Bedarf an parkartig gestalteten Bereichen im Siedlungsgebiet. Faktisch existieren im Bestand nur Provisorien und eingeschränkt nutzbare Bereiche, aber keine speziellen gewidmeten Flächen für die gesamte Bandbreite der Erholung im öffentlichen Raum, wie es für eine Stadt von FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

14.000 (Bestand) bis 21.000 (Planung) bzw. 36.900 (Potential) Einwohnern erforderlich wäre, z.B.: wohnnaher Freizeitsport (Joggingpfade, Volleyballfelder, Gymnastikwiesen, Fitnessanlagen ....) Spazierpromenaden, Landschaftsgärtnerisch gestaltete Parkanlagen, Plätze für Freiluftkonzerte, Fest-, Drachen-, Spiel-, Liegewiesen, Spiellandschaften u.s.w. Ähnlich wie bei den Dauerkleingärten ist auch im Falle der Parkanlagen der potentielle Bedarf angesichts der noch vorhandenen offensichtlich stark durchgrünten Siedlungsstruktur schwer vorstellbar. Zieht man in Betracht, daß die Stadt Hohen Neuendorf mit der Gemeinde Birkenwerder einen in sich geschlossenen Siedlungskörper bildet, und hier für den Zeithorizont des FNP von einer Einwohnerentwicklung von insgesamt 30.000 EW und von einem langfristigen Siedlungspotential im Bestand von insgesamt 50.000 EW auszugehen ist, wird der Mangel besonders deutlich. Für den Siedlungskörper, den die Stadt Hohen Neuendorf und die Gemeinde Birkenwerder gemeinsam bilden, ergibt sich folgende Bilanz:

Ansatz Bestand Bedarf bei 20000 EW 50000 EW Öffentliche Grünanlagen, Parks und 8m²/EW5 4,3 ha 16 ha - 40 Erholungseinrichtungen ha

Neudarstellung (Planung) Parkanlagen - zentraler Stadtpark

Geeignet zur Entwicklung eines zentralen Stadtparkes erscheint die ca. 3,5ha große ehemaliger Landwirtschaftsfläche nördlich des Wasserturms an der B96 im ST Hohen Neuendorf. Diese Fläche, erweitert um einen nördlich angrenzenden Waldparkteil (dargestellt als Waldfläche), kann über ein System aus Grünflächen unterschiedlicher Prägung (Friedhof und Friedhofserweiterung, Dauerkleingartenanlage am Wasserturm) mit dem künftigen Stadtzentrum Hohen Neuendorfs verbunden werden.

Die zentrale Parkanlage wird durch das vorhandene Baudenkmal Wasserturm und die neu dargestellten Kultur- bzw. Sozialeinrichtungen ergänzt.

Eine ebenfalls neu dargestellte Parkanlage nördlich und entlang der Ringbahn (3,5ha) schirmt die nördlich geplanten Wohn- und Mischbauflächen zudem von den Immissionen der Ringbahn ab. Am Rande dieses Stadtparkteils wurden weitere Gemeinbedarfsfunktionen vorrangig für sportliche Einrichtungen dargestellt.

Die Entwicklung der Freiflächen im Bereich des Wasserturmes zu einer Parkanlage findet die ausdrückliche Zustimmung der Regionalplanung.

Die Parkanlage am Wasserturm soll mit der den Siedlungskörper umgebenden Naturlandschaft über verschiedene Grünverbindungen und damit auch ökologische Trittsteine vernetzt werden:

· Vernetzung nach Nord (Briesetal) über das Sandseegebiet

5 BORCHARD, Klaus: Orientierungswerte für die städtebauliche Planung hrsg. vom Institut für Städtebau und Wohnungswesen der deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung München 1974) FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

· Vernetzung nach West (Niederheide) über die zu schaffende „Grünbrücke“ Erdmannstraße · Vernetzung nach Ost über Teerofenpfuhl und „Grünbrücke“ Zühlsdorfer Str. · Vernetzung nach Süd (Stolper Feldflur) über Wasserturm, Friedhof und neue Grünanlagen östlich des Friedhofs, Stadtzentrum, Grünschneise in den geplanten Baugebieten der südlichen Felder (B-Plan 03, Heinersdorfer Straße) (siehe auch Landschaftsplan und FNP: Darstellung Grünverbundsystem S. 52) Parkanlagen am Gut Pinnow

Im Zusammenhang mit dem neu dargestellten Sondergebiet Fremdenverkehr im Bereich des ehemaligen Gutes Pinnow wurden neben Grünflächen zur sportlichen Nutzung und Dauerkleingärten Parkanlagen als Übergang zur Landschaft dargestellt (insgesamt 9,8ha).

Spielplätze

Mit der steigenden Auslastung der Baugrundstücke, dem zunehmenden Bau von Mietwohnungen, dem steigenden Stellplatzbedarf und der Tendenz zum „Ziergarten“ steigt auch der Bedarf an wohnnahen Spielplätzen. Vor allem besteht ein erhöhter Bedarf an Spielplätzen für mittlere Altersgruppen (6-14 Jahre) und an Treffpunkten für Jugendliche. Jedem Wohngebiet sollte ein derartiger wohnnaher Spielplatz (maximal 500m Entfernung) zugeordnet werden, der ohne Querung größerer Straßen (B96, B96A) erreichbar sein muß.

Der FNP-Entwurf stellt vorhandene zu erhaltende Spielplätze dar und weist entsprechende Vorbehaltsflächen auf mindestens 500m² großen Flächen aus, die jedoch teilweise noch nicht als Spielplatz existieren.

Sportanlagen

Bestand: Nachfolgend aufgeführte Sportanlagen bzw. -flächen stehen im Plangebiet zur Verfügung

ST Borgsdorf an der Realschule 2,7 ha ST Bergfelde Nord an der Briesestraße 0,6 ha ST Bergfelde Süd Tennisplatz 0,5 ha ST Hohen Neuendorf Waldstraße 2,3 ha ST Hohen Neuendorf Goethestraße 2,2 ha ST Hohen Neuendorf Mädchenviertel Tennisplatz 0,9 ha Summe Sportanlagen (incl. Schulsport) 9,2 ha

Im Zusammenhang mit der Darstellung neuer Schulstandorte werden Sportanlagen zum Gemeinbedarf (siehe: Schulen) benötigt. Der Bedarf an Freizeitsportanlagen kann derzeit nicht befriedigt werden, insbesondere für Tennisanlagen, Bade-, und Sportspielplätze. Deshalb wurden zusätzliche Flächen hierfür vor allem am Gut Pinnow, auf dem Mühlenfeld im ST Borgsdorf und auf dem bisher ungenutzten Bahndreieck ST Hohen Neuendorf vorgesehen.

Zusammenfassende Bilanz öffentliche Grünanlagen (Parks, Spiel- und Sportplätze)

FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Im Vergleich mit den Bestandsangaben wird die Unterversorgung mit öffentlichen Grünanlagen, Parks und erholungsbetonten Freizeitsporteinrichtungen im Untersuchungsgebiet offensichtlich. Bringt man die Mindestwerte der niedrigsten Flächenbedarfsangaben in Ansatz ergibt sich für das Planungsgebiet * (Stadt Hohen Neuendorf und Gemeinde Birkenwerder) folgendes Bild:

Ansatz Bestand Bedarf bei 20000 EW 50000 EW Öffentliche Grünanlagen, Parks und 8m²/EW 4,3 ha 16 ha - 40 Erholungseinrichtungen ha Sportplätze und –einrichtungen 4m²/EW 11,8 ha 8 ha - 20 ha

Da im Siedlungsraum · die im Ortsinneren gelegenen landwirtschaftlichen Restflächen bebaut werden, · eine nicht unerhebliche Verdichtung und damit Verringerung privater Freiflächen zu beobachten ist, · ein verstärkter Mietwohnungsbau (z.B. Stadtvillen) eingesetzt hat, ist die Erhaltung vorhandener Grünflächen und die Sicherung von Flächen für neue öffentliche Freiräume (Parkanlagen, Sportflächen) dringend geboten. Nachfolgende Liste gibt einen Überblick über die allgemein gebräuchlichen (*) und die für Brandenburg verbindlichen (**) Richtwerte zum Flächenbedarf an Grün-, Sport- und Erholungsflächen bei der gegenwärtigen und der potentiellen Bevölkerungszahl.

Orientierung Maximale Bedarf bei Bedarf bei s-wert Entfernun 20000 EW 40000 EW m²/EW g Öffentliche Grünanlagen Parks- 8-15 1000m 16-30 ha 32-60 ha Grünzüge* Erholungs-, Spiel- und 5-8 10-16 ha 20-32 ha Freizeitsporteinrichtungen Erholungs- und Spielflächen für 1,5 1000m 3 ha 6 ha alle Altersgruppen* Wohnungsnahe Parkanlagen 6 12 ha 24 ha Mindestgröße 0,5ha Einzugsbereich 500m Siedlungsnahe Parkanlagen 7 14 ha 28 ha Größe: 10-50ha Einzugsbereich 1000m Spielplätze 7-12 Jahre* 0,75 400m 1,5 ha 3 ha Spiel- und Bolzplätze für Kinder 1,5 750m 3 ha 6 ha und Jugendliche* gedeckte Sportflächen 0,265-0,37 0,53-0,74 ha 1,06-1,48 Sporthallen (Spielfläche)*** ha Freibäder (Wasserfläche)** 0,04-0,1 0,08-0,2 ha 0,16-0,4 ha Hallenbäder (Wasserfl.)** 0,01-0,023 0,02-0,05 ha 0,04-0,1 ha Tennisplätze* 0,2 4 ha 8 ha FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Sportplätze für Orte von 10-50T 2,5-8,5 5-17 ha 10-34 ha EW** Als Orientierungswerte wurden verwendet: * BORCHARD: „Orientierungswerte für die städtebauliche Planung“ ** Goldener Plan Ost,1993

10.2.4 Friedhöfe

In der Stadt Hohen Neuendorf ist ein Bestand von 10ha Friedhofsfläche vorhanden, der in den FNP übernommen wurde. Legt man einen städtebaulicher Richtwert von 5m² Friedhofsfläche/ EW 6 zugrunde, würde sich für den Zeithorizont des FNP bei 21.000 EW ein Bedarf von 10,5 ha ergeben, der durch den Bestand weitgehend gedeckt ist. Der im Südteil des Siedlungskörpers befindliche Friedhof Hohen Neuendorf kann um eine ca. 1ha große Fläche nach Nord erweitert werden. Dies wird so im FNP´98 dargestellt. Weitere Erweiterungsmöglichkeiten, die im FNP´98 noch nicht dargestellt werden, befinden sich am Ost- und Nordrand des Waldfriedhofes ST Borgsdorf / Gemeinde Birkenwerder.

Bestand ST Borgsdorf Alter Friedhof (Lindenstr.) 1,2ha ST Borgsdorf Waldfriedhof 2,1ha ST Hohen Neuendorf Birkenwerderweg 4,6ha ST Bergfelde Anger 1,2ha Summe 9,1ha Neu-Planung ST Hohen Neuendorf Am Wasserturm 0,9ha

6 BORCHARD, Klaus: Orientierungswerte für die städtebauliche Planung hrsg. vom Institut für Städtebau und Wohnungswesen der deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung München 1974) FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

10.3 Das Wanderwegesystem (siehe auch Landschaftsplan)

Der Siedungsraum der Stadt Hohen Neuendorf und der Gemeinde Birkenwerder verfügt über ein weitgefächertes System vorhandener fußläufiger Wege, unabhängig der großen Straßenverbindungen. Diese Wegetrassen sollen im Interesse der Verbesserung der Naherholungseignung des Siedlungsraumes und als Alternativwege zum motorisierten Individualverkehr (siehe auch 11.3.3 Radwegenetz) ausgebaut werden. Der Ausbau dieser größtenteils als Trassen vorhandenen Wege soll in durchschnittlich 2m Breite mit wassergebundener Decke erfolgen. (in der Nebenkarte nächste Seite rot und Punktkette)

Wegetrassen durch ökologisch sensibles Gebiet, wie z.B. im Briesetal, in den Havelwiesen und am Rothpfuhl sollen fußläufig, wenn nötig in Stegbauweise ausgebaut werden. (in der Nebenkarte nächste Seite grün).

Nur an wenigen Punkten, wie z.B. im Verlauf der historische Wegeverbindungen Bergfelde-Hohen Neuendorf (Sägekutenweg) und im Bereich der Stichkanäle in den Birkenwerderer Havelwiesen sind Brückenbauten bzw. Rekonstruktionen erforderlich. (in der Nebenkarte gelb unterlegt)

Die im Rahmen der informellen Kreisentwicklungskonzption Oberhavel dargestellten Reitwege/Reithöfe (Punkt 6.6.4 „Reiten“) sind nicht Gegenstand dieser Darstellung.

Zahlen: Erforderliche Baumaßnahmen zur Umsetzung des Wanderwegekonzeptes

1 Fußgängerbrücke über die Ringbahn (an der Stelle des tiefsten Einschnitts in die Düne) zur Wiederherstellung der historischen und kürzesten Wegeverbindung zwischen Alt-Bergfelde und Hohen Neuendorf - Zentrum

2 Wegeanschluß (fuß- und radläufig) zwischen Sportplatz Goethestr. und Stolper Weg (Bkw)

3 Wegeanschluß (fuß- und radläufig) durch die Gartenanlage in den Saumwiesen und entlang des Uferwalls bis zum Anglerheim Birkenwerder Havelstr.

4 Wegeanschluß (fußläufig), Stegbrücken über die Stichkanäle 1 u.3 (Gemeinde Birkenwerder)

5 Rekonstruktion der Betonbrücke an der Mündung des Altarms zum Oder-Havel- Kanal

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Das Wanderwegesystem FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

11 Verkehr

11.1 Regionale Erschließung - übergeordnete Planungsabsichten

11.1.1 Autobahn A10 Berliner Ring

Der Siedlungskörper, den die Stadt Hohen Neuendorf gemeinsam mit der Gemeinde Birkenwerder bildet, wird durch die Autobahn A10 Berliner Ring durchquert. An 2 Stellen befinden sich Autobahnauffahrten. Die Autobahnauffahrt Birkenwerder (außerhalb des Stadtgebietes von Hohen Neuendorf) stellt auch für die Stadt Hohen Neuendorf die kürzeste Anbindung an die Autobahn dar. Die zweite Autobahnauffahrt (Auffahrt Velten) liegt im OT Borgsdorf im Westen des Plangebietes und ist für die Erschließung der Stadt Hohen Neuendorf von geringerer Bedeutung.

Die Autobahn hat wesentliche verkehrliche und immissionstechnische Auswirkungen auf das Planungsgebiet. Die in den 70er Jahren errichtete Autobahn gilt entsprechend den Regelungen des Einigungsvertrages als Bestand. Sie wurde im FNP entsprechend dargestellt.

Im Planungszeitraum des FNP ist der 6-spurige Ausbau der Autobahn vorgesehen. Damit tritt eine wesentliche Änderung der Nutzung ein, was eine immissionsrechtliche Anpassungspflicht gemäß 16.BImSchVO zur Folge hat. Das Brandenburgische Autobahnamt Stolpe weist darauf hin, daß „neben den Planungen zum Ausbau der BAB A10 weiterhin der Umbau des Autobahndreieckes (AD) Oranienburg im Zusammenhang mit dem Neubau der B96neu vorgesehen ist. Diese wird nördlich an das AD herangeführt, wobei eine Erweiterung des Dreieckes Oranienburg erfolgt. Das Autobahnamt teilte weiter mit, daß die Aufrechterhaltung der Anschlußstelle (AS) Velten dann aufgrund des geringen Abstandes zum künftigen AD nicht mehr möglich sei. Außerdem ersetze aus verkehrlicher Sicht die 1997/98 neu gebaute AS bei Hohenschöpping an der BAB A111 die bestehende AS Velten, wenn der zweite Bauabschnitt der bereits im ersten Bauabschnitt fertiggestellten Kreisstraße von der Landesstraße L172 über die BAB A111 bis zur Anbindung an die L20 durch den Landkreis Oberhavel realisiert ist. Die dann möglichen Verkehrsabläufe im Zusammenhang mit der neuen AS bei Hohenschöpping sowie die künftigen Verkehrsbeziehungen zur B96neu über das umgebaute AD Oranienburg mache lt. Autobahnamt die bestehende AS Velten entbehrlich. Darüber hinaus teilt das Brandenburgische Autobahnamt Stolpe bezüglich der A10 mit, daß sich „in der Gemarkung Birkenwerder etwa bei km 176,2 der BAB A10 an jeder Richtungsfahrbahn je eine unbewirtschaftete Rastanlage (Parkplatz) befinden. Da gemäß dem Gesamtkonzept zur Ausstattung der BAB mit Nebenbetrieben im Bereich von Birkenwerder eine beidseitige Tank- und Rastanlage vorgesehen ist, werden die zwei genannten Parkplätze künftig entfallen. Nach gegenwärtigem Planungsstand soll dann die Fläche des südlich der BAB A10 gelegenen Parkplatzes in großem Umfang für die Neuanlage der Tank- und Rastanlage (Südhälfte) genutzt werden. Für den derzeit vorhandenen Parkplatz ist zur Zeit ein Rückbau geplant.“ Für die an der Bundesautobahn durch den Träger der Straßenbaulast geplanten Veränderungen wird ein Planfeststellungsverfahren erforderlich sein. Infolge dieses Verfahrens wird sich gegebenenfalls eine Anpassung des FNP erforderlich machen.

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11.1.2 Bahnverkehr

Das Stadtgebiet von Hohen Neuendorf wird vom Berliner Außenring, der Strecke Berlin-Rostock sowie den S-Bahnlinien Oranienburg-Berlin (S1), Birkenwerder-Berlin Spindlersfeld (S10) sowie den Verbindungskurven untereinander durchquert. Die Bahntrassen sind im FNP dargestellt. Planungen entsprechend dem Bundesverkehrswegeplan bzw. dem Bundesschienenwegeausbaugesetz sollen explizit im Flächennutzungsplan genannt sein. Dazu zählen der Ausbau der Strecke Berlin - Stralsund/Rostock und auch der zweigleisige S-Bahnausbau Berlin - Oranienburg im Abschnitt Frohnau - Hohen Neuendorf. Für den Berliner Außenring gibt es in diesem Bereich keine Ausbauplanungen. Der Ausbau der Fernstrecke Berlin-Rostock beginnt nach Aussage der Deutschen Bahn AG voraussichtlich nach dem Jahr 2002. Im wesentlichen kann davon ausgegangen werden, daß für diesen Streckenausbau keine zusätzlichen Flächen in Anspruch genommen werden müssen. Als eine gewisse Ausnahme sollte hierbei die Gestaltung der Abzweigung der S-Bahnlinie S10 südlich des S-Bahnhofes Hohen Neuendorf unter Bedingung der wiederaufgebauten Fernstrecke gesehen werden. Entsprechende Abstimmungen müssen jedoch späteren Planungsphasen vorbehalten bleiben. Gemäß Artikel 1, §22 Eisenbahnneuordnungsgesetz - ENeuOG - vom 27.12.1993 (BGBl. I S. 2378) ist die Deutsche Bahn AG über die Liegenschaften der Deutschen Reichsbahn verfügungsberechtigt. Es ist davon auszugehen, daß Grundstücke und Grundstücksteile, über die die Deutsche Bahn AG gemäß Artikel 1, §22 ENeuOG verfügungsberechtigt ist, im allgemeinen dem besonderen Eisenbahnzweck dienen und die entsprechenden baulichen Anlagen gemäß Artikel 5, §18 ENeuOG als planfestgestellter Bahnanlagen zu verstehen sind. Konkrete Planungen in Eisenbahnnähe müssen der DB AG zur Einsichtnahme bzw. Prüfung vorgelegt werden.

11.1.3 Transrapid

Das Planfeststellungsverfahren für die Fahrtrasse der Magnetschwebebahn zwischen Berlin und (Transrapid) ist noch nicht abgeschlossen. Die Nordtrasse, die in Bündelung mit der Autobahn südlich der A10 (Berliner Ring) das Plangebiet berühren würde, war in der raumordnerischen Stellungnahme der gemeinsamen Landesplanungsabteilung Berlin-Brandenburg als Vorzugsvariante beschrieben worden. Die heutige Stadt Hohen Neuendorf, wie auch die insbesondere direkt betroffene Gemeinde Birkenwerder, haben erhebliche Bedenken gegen diese Trassenführung geltend gemacht, da sie im Realisierungsfall eine erhebliche Minderung des Wohnwertes und der Naherholungsqualität für das Gesamtgebiet mit sich bringen würde. Nach dem gegenwärtigen Planungsstand zum Transrapid wird von der Nordtrasse Abstand genommen und die Westtrasse favorisiert, die das Gemeindegebiet der planenden Gemeinden nicht berühren würde.

11.1.4 Bundeswasserstraßen FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Der FNP schließt an seinem westlichen Randbereich die Bundeswasserstraße Havel- Oder-Wasserstraße (HOW) von km ca. 17 bis 23 und den Mündungsbereich des Oranienburger Kanals (OrK) beidseitig ein. Dargestellt ist, daß die Wasserstraßen überwiegend durch Landwirtschafts- und Waldflächen, aber stellenweise auch durch Sondergebiete für Fremdenverkehr (FV) und Campingplatz (C) sowie private und öffentliche Grünflächen berührt werden. Bis auf 2 dargestellte Sondergebiete für Fremdenverkehr (FV) im Bereich des ST Hohnen Neuendorf (Niederheide) befinden sich alle dargestellten Bauflächen außerhalb des 40m-Bereichs. Die besagten Sondergebiete stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Nutzung der Wasserstraße (Fremdenverkehr, Dampferanlegestelle, Sportboothafen) Im vorgenannten Bereich der HOW ist ein Ausbau im Trapezprofil (Kanalverbreiterung) mit wechselnden Ausbauseiten vorgesehen. Nach dem gegenwärtigen Stand der Ausbauplanung ergibt sich daraus, daß je nach Ausbauabschnitt beidseitig unterschiedliche Eingriffsbereiche erforderlich werden, deren Eingriffsbreite bis zu 40m von der vorhandenen Wasserlinie betragen können. Konkretere Angaben sind erst nach dem Vorliegen der Ergebnisse aus dem hierzu durchzuführenden Planfeststellungsverfahren möglich. Bei Beplanung / Bebauung dieser Uferbereiche ist das WSA zu konsultieren. Die WSV verwaltet und unterhält die Bundeswasserstraße als Hoheitsaufgabe des Bundes. Bei der Benutzung der Bundeswasserstraße und Errichtung, Veränderung und Betrieb von Anlagen in, über, oder unter ihr oder an ihren Ufern bedarf es einer strom- und schiffahrtspolizeilichen Genehmigung (SSG) nach dem Bundeswasserstraßengesetz (WaStrG §31) vom 2.April 1968 (BGBl. II, S.173) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.August 1990 (BGBl. I, S.1818), zuletzt geändert durch das Gesetz zur Vereinfachung der Planungsverfahren für Verkehrswege (PlVereinfG) vom 17.12.1993 (BGBl. I, S. 2123 Parallel zu der genannten Bundeswasserstraße können Informationskabel der Wasserstraßenverwaltung verlaufen bzw. geplant sein, die beachtet werden müssen. Die genaue Lage dieser Kabel sind beim Wasser- und Schiffahrtsamt Berlin, Postraße 21/22, 10178 Berlin, in Erfahrung zu bringen.

11.1.5 Auswirkungen der Verkehrstrassen

Neben den Belastungen durch Staub, Abgase und Lärm (siehe „Immissionsschutz“) ist es vor allem die Verstärkung der Zerschneidung des Siedlungskörpers, die sich für die Gebietsentwicklung negativ auswirkt. Die mit den geplanten Ausbauten der Verkehrsmedien notwendigen Planfeststellungsverfahren sollen zur Einforderung von diesbezüglichen Nachbesserungen genutzt werden. Das betrifft vor allem: · Schaffung zusätzlicher Fußgängerquerungen der Bahnstrecken, · die behindertengerechte Rekonstruktion vorhandener Querungen (Brücken und Tunnel), · den Bau von Fußgängerbrücken über die Havel zur Erschließung weiterer Erholungsgebiete, · den Bau zusätzlicher Fußgängerquerungen an der Autobahn. · Da ein großer Teil der Ortslagen sich in Trinkwasserschutzzonen befindet, ist mittelfristig das Verbot von Gefahrguttransporten in Wohn- und Trinkwasserschutzgebieten durchzusetzen. Dies betrifft insbesondere die B 96.

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11.2 Darstellungen des FNP - Straßenverkehr

Entsprechend der Entwicklung des Großraumes Berlin und der Verdichtung im Siedlungsraum selbst ist mit einer weiteren Zunahme des Verkehrsaufkommens im Umland zu rechnen. Die Verkehrsprobleme der Region können nicht durch die extensive Erweiterung des Straßensystems gelöst werden, da ein beträchtlicher Teil des Verkehrs Zielverkehr ist und gut zu befahrende Straßen zusätzlichen Verkehr anziehen. So würde auch eine Umgehungsstraße westlich oder östlich des Siedlungsraumes keine merkliche Verkehrsentlastungen für die Gemeinden bringen. Statt dessen sind jedoch entscheidende Verschlechterung des Wohnwertes und der ökologischen Rahmenbedingungen zu befürchten. So wird die in Verlängerung des Berlinzubringers geplante Westumgehung Oranienburgs (siehe oben) nur geringe Auswirkungen auf die Verkehrsdichte im Siedlungsraum haben. Sie bewirkt aber eine zusätzliche Landschaftszerschneidung und Verschlechterung des Mikroklimas in einem wichtigen Klimaausgleichsgebiet. Die für die Stadt Hohen Neuendorf prognostizierte Einwohnerzahl im Zeithorizont des FNP von 21.000 EW sowie das für den gemeinsamen Siedlungsraum mit Birkenwerder zu erwartende Gesamtwachstum auf 30 000 EW machen es erforderlich, die Verkehrsinfrastruktur im Inneren des Siedlungskörpers, die als erstes an ihre Grenzen gerät, zu entwickeln. Der FNP stellt die Autobahn, die überörtliche Hauptverkehrsstraßen B96 und B96a sowie die örtlichen Hauptverkehrsstraßen dar. Das gegenwärtige Hauptproblem des Durchgangangsverkehrs entlang der B96 wird mehr und mehr ergänzt werden durch Erschließungsprobleme der alten, nunmehr verdichteten und der neuen, von vorneherein verdichteten Wohngebiete. Der FNP sieht daher den vorrangigen Ausbau geeigneter Haupterschließungstraßen für die einzelnen Wohnviertel vor. Gleichzeitig soll der örtliche Straßenverkehr weitgehend von der Bundesstraße B96 unabhängig gestaltet werden. Den Konflikten, die sich aus der hohen Nutzungsdichte der B96 ergeben, soll durch folgende Maßnahmen begegnet werden:

· bessere Verkehrsorganisation auf der B96 selbst unter anderem durch Verbesserung der Querungsmöglichkeit und Einfahrtmöglichkeiten, · Verbesserung der Nutzbarkeit der B 96 für die Anwohner durch Ampelkreuzungen an den einmündenden Wohnsammelstraßen und Realisierung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, · vorrangiger Ausbau eines Systems von Wohnsammelstraßen, · Verkehrsvermeidung durch attraktive alternative Angebote (Regionalverkehr, Stadtbuslinien, Fahrrad).

11.2.1 Neu dargestellte bzw. vermerkte örtliche Hauptverkehrsstraßen

Auf die Entwicklung neuer Straßentrassen wurde zugunsten des Ausbaus vorhandener Wegetrassen weitgehend verzichtet. Lediglich wenige extensive Straßenerweiterungen sind vorgesehen. Im Rahmen der Bauleitplanung sind hierfür Anbindungen und Zufahrten zu Bundes- und Landesstraßen mit dem Landes-Straßenbauamt Eberswalde / Strausberg abzustimmen. (Die Anbauverbote und Anbaubeschränkungen gelten gem. §9 des Bundesfernstraßengesetzes und §24 des Bbg. Straßengesetzes i.d.g.F.)

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(1) Südtangente B96 - ST Bergfelde: Die Straße ist von der B96 kommend im Gewerbe- und Handwerkerpark Hohen Neuendorf bereits vorhanden. Der Abschnitt zwischen Gewerbe- und Handwerkerpark in Trassenbündelung mit dem S-Bahn-Bogen bis zur Anbindung an die Schönfließer Straße ist als Ortsumgehung der L171 – LIIO 91 gemäß Landesstraßenbedarfsplan in Aussicht genommen und daher im FNP vermerkt. Die Trasse würde die historische, beim Mauerbau gekappte Straßenverbindung ersetzen.

(2) Erschließungsstraße nördlich S- Bahnhof Bergfelde Gleichzeitig mögliche Anbindung des geplanten Wohnparks Schönfließ (3) Verbindung Eichenallee- Hennigsdorfer Straße OT Hohen Neuendorf Ringschluß um das Zentrum, Erschließung geplanter und neu realisierter Wohngebiete (Frohnauer Wohnpark / Hohen Neuendorf West) (4) Erschließungsstraße Zentrum Hohen Neuendorf - Wasserturmsiedlung Erschließung der neuen zentrumsnahen Bauflächen über zusätzliche Brücke (PKW) - Unabhängigkeit von der staugefährdeten B96 (5) Verlängerung der Zühlsdorfer Str. zur Bergfelder Str. Entlastung des Zentrums von Birkenwerder, insbesondere des Rathausplatzes, der Clara-Zetkin-Str. und der Ludwig-Richter-Str. / Erschließung des geplanten Schulstandortes

(6) (Birkenwerder)

(7) Haupter- schließungsstra ße für das Borgsdorfer Neubaugebiet gemäß den B- Plänen afG 1.1 und afG 1.2

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11.3 Alternativen zum motorisierten Individualverkehr

11.3.1 Der Regionalverkehr und das S-Bahn-Netz

Der Schwerpunkt der verkehrspolitischen Aktivitäten ist lt. Stellungnahme des Brandenburgischen Landesamtes für Verkehr und Straßenbau dem Schienenverkehr zu widmen. Bei der weiteren Profilierung des Verkehrsmittels ist die Verknüpfung mit anderen Verkehrsarten an den Zugangsstellen zum schienengebundenen Verkehrsmittel eine wichtige Komponente. Neben der Abstimmung der Buslinien in Verbindung mit dem Aufgabenträger für den ÖNPV nach ÖNPVG des Landes Brandenburg sollte die Bereitstellung von Flächen für das System Park and Ride und Bike and Ride über die bisherigen Angebote in Hohen Neuendorf und Bergfelde hinaus geprüft werden.

Anzustreben ist die Erhöhung der Attraktivität des Regionalverkehrs. Die günstige S- Bahn-Anbindung der Stadt Hohen Neuendorf (mit 3 Haltestellen), die ja einst Ausgangspunkt der rasanten Siedlungsentwicklung war, muß wieder ins Zentrum der örtlichen Verkehrsplanung geraten. Dazu sollen:

· das Umfeld der S-Bahnhöfe attraktiv gestaltet werden,

· Stellplätze für PKW und Fahrräder an den S-Bahnhöfen in ausreichendem Maße bereitgestellt werden, (P+R-Plätze insbesondere im Zusammenhang mit dem Umbau des Güterbahnhofes Birkenwerder)

· im näheren Umfeld der S-Bahnhöfe i. d. R. keine Stellplatz-Ablösungen für Bauherren gestattet werden,

· für die Genehmigungsfähigkeit von Bauvorhaben (Wohnen, Gemeinbedarf, nichtstörendes Gewerbe) insbesondere das Kriterium: „fußläufige Erreichbarkeit eines S-Bahnhofes“ herangezogen werden.

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11.3.2 Busverkehr

Im Rahmen des Hohen Neuendorfer Verkehrsentwicklungsplanes ist die Einrichtung einer zusätzlichen Buslinie durch das Planungsgebiet vorgesehen (siehe unten). Die aus dem ÖPNV-Konzept des Landkreises Oberhavel entwickelte Linienführung verknüpft die Stadtteile Hohen Neuendorf, Borgsdorf, Bergfelde und die Gemeinde Birkenwerder in den peripheren Bereichen untereinander und stellt Anbindungen an das S-Bahn-Netz her.

Da vorhandene Buslinien im Gemeindebereich nur unzureichend genutzt werden, ist die Einrichtung eines gemeindlichen Busrings erst mittelfristig und vorerst durch private Betreiber vorgesehen. Geeignete Standorte für Bushaltestellen sind allerdings schon im Zusammenhang mit gegenwärtigen Straßenausbaumaßnahmen zu sichern.

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mögliche Stadtbuslinie gemäß ÖPNV- Konzept des Landkreises und Verkehrskonzept HNdf

11.3.3 Fahrradverkehr (siehe auch 10.3 Rad- und Wanderwegesystem)

Attraktive alternative Möglichkeiten, den motorisierten Individualverkehr innerhalb des Siedlungsverbandes zu vermeiden, sollen geschaffen bzw. ausgebaut werden. Die Fahrradfreundlichkeit des Siedlungsraumes muß dazu entscheidend erhöht werden. Dazu gehören: · der Aufbau und die Unterhaltung von Fahrradstationen an den Bahnhöfen (gesicherte Stellflächen, Fahrradausleihe, Fahrradreparatur) FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

· der Ausbau der Hauptverkehrs- und Wohnsammelstraßen in jedem Fall mit Radweg (B96 im Gesamtverlauf, ST HNdf. Schönfließer Str., F.-Engels-Allee) · der Aufbau eines von den großen Straßen unabhängigen Radwegenetzes, das neben der Alternativfunktion zum ortsinneren Autoverkehr Bestandteil des Naherholungssystems sein kann.

Grundgerüst des örtlichen Fahrradbahn-Systems

Ein derartiges Radwegenetz ist nur in Zusammenhang mit dem anschließenden Trassenverlauf in der Gemeinde Birkenwerder sinnfällig und wird deshalb hier vollständig für beide Kommunen dargestellt. Es kann vollständig auf vorhandenen Wegetrassen errichtet werden. Das Netz hat Anschluß an die überregionalen Rad- und Wanderwege. Folgende Trassen sollen das Grundgerüst bilden: · Stolpe - Bhf HNdf-West – Birkenwerderstr. - Mühsamstr. - (S) - SummterStraße - Fichteallee - Briese · Hennigsdorf - Niederheide - Schillerpromenade - Saumweg - Havelstraße - - Burgstellenweg - Wensickendorfer Weg - Borgsdorf (S) · Bernsteinsee - Altborgsdorf - Bahnhofstraße - (S) - Friedensallee - Briese - Summter Gestell - Summt · Niederheide - Erdmannstr. - Zühlsdorfer Str. - Heideplan - Summt · Bln. Invalidensiedl. - Hohen Neuendorf (S) - Kollwitzstr. - Sägekutenweg - Alt- Bergfelde - Mühlenbeck · Historischer Bergfelder Stadtweg: Bergfelde (S) - Glienicke / Frohnau FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

12 Flächen für die Landwirtschaft

Die Böden / Bestand *Quelle Agrarstrukturelle Vorplanung AVP / siehe auch Landschaftsplan

Die Niedermoorböden westlich von Pinnow Da die Niedermoorböden mit ihrem hohen Anteil an organischen Nährstoffen zu den fruchtbarsten Böden in der Umgebung gehörten (mit dem einzigen Nachteil des Überangebotes an Wasser) wurde bereits seit dem 18. Jahrhundert durch Entwässerung versucht, diese Böden gezielt für die Landwirtschaft als Wiesen- und Weideland nutzbar zu machen. Es sind Flachmoortorfe über Sand , die in unterschiedlicher Mächtigkeit zwischen 0,6-1,5 m anstehen. Diese Böden (Standortregionaltyp: MO 1c,2b,2c) nehmen in Birkenwerder 80% der LN, in den Gemarkungen Hohen Neuendorf und Borgsdorf ca.30% der LN ein. Durch die zweihundert-jährige Manipulation und damit verbundene Mineralisierung, Auswaschung und Ausblasung der feinen Humusbestandteile haben sich die Böden stark verändert. Sie werden im Bereich von Pinnow als anmooriger Sand z.T. kalkig beschrieben, beeinflußt durch hohe Grundwasserschwankungen. Der mineralisierte Grundwasserboden bietet mittlere bis schlechte Wiesen- und Weideböden .

Niedermoore im Briesetalbereich Das mittel bis schlecht zersetzte Niederungsmoor bietet geringere und schlechte Wiesen- und Weideböden. Einige dieser Flächen werden auch heute noch als Weideland genutzt (Pony- und Pferdehaltung). Diese Nutzung könnte bei geringem Viehbesatz (höchstens eine Großvieheinheit/ha) dazu beitragen, die bestehende offene Landschaft aufrecht zu erhalten.

Die Talsandflächen Die Talsande sind weniger mineralkräftig als die Sande der Höhe, es entstehen dadurch keine bindigen Bestandteile an der Bodenoberfläche. Bei hohen Grundwasserständen entwickeln sich auf diesen Flächen im Bereich der Äcker und Wiesen mineralische Naßböden, auch Gleyböden genannt. Oft zeichnen sie sich durch hohe Kalkgehalte aus, was bei guter Wasserversorgung die Bodenfruchtbarkeit begünstigt. Jedoch neigen diese Böden bei sinkenden Grundwasserständen zur Versauerung. Um überhaupt einen dem Einsatz angemessenen Ertrag zu erwirtschaften, werden meist intersive Kulturmaßnahmen durchgeführt, was bei der Nähe zum Grundwasser und zum Fluß äußerst fragwürdig ist. Da die Wasserspeicherkapazität gering ist, hat ein sinkender Grundwasserspiegel direkte Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit. Bei Grundwasserständen unter 80 cm ist dieses zwar nicht mehr für Ackerpflanzen und Gräser verfügbar, reicht aber bis zum Wurzelbereich der Bäume. Für die Talsandflächen der Havelaue wird in der AVP eine Ackerzahl von 23-27 ausgewiesen.

Die Geschiebemergelflächen Von der Kolonie Borgsdorf (bis nach Birkenwerder) bestehen die Hangflächen und Randlagen der Barnimplatte aus Lehm, oft mit lehmig-sandiger Rinde (lehmiger Sand, 60 - 70 cm mächtig), über Lehmmergel. Außerdem befinden sich nördlich vom alten Hohen Neuendorf solche lehmigen Sande. Auf diesen Flächen wurde noch im vorigen Jahrhundert Ackerbau betrieben, bis zu dem Zeitpunkt, als Tonabbau auf diesen Flächen und die damit verbundene Ziegelindustrie bessere Einnahmequellen boten. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Ebenso wie bei den Talsanden ist hier die Bodenfruchtbarkeit abhängig von der Wasserverfügbarkeit, allerdings fehlt der Kalk. Ackerbau ist auch in diesem Fall nur mit erheblichem Kulturaufwand möglich.

Die AVP weist für die nördlichen Flächen (LN um den Hohen Neuendorfer Wasserturm) grundwasserferne D3a-Standorte mit einer Ackerzahl von 28-33 aus. Dies gilt gleichfalls für die (ehemaligen) Standorte um den S-Bahnhof Bergfelde, die, durch genehmigte Bebauungspläne gesichert, gegenwärtig bebaut werden und daher für die Landwirtschaft nicht mehr verfügbar sind.

Die südlichen Diluvialstandorte (Hohen Neuendorf südlich der Ringbahn und LN der angrenzenden Gemarkung Stolpe) sind mit einer Ackerzahl von 34-44 die fruchtbarsten Standorte der Region (grundwasserferne D4a-Standorte).

Die Nutzung der Landwirtschaftsflächen *Quelle Agrarstrukturelle Vorplanung AVP Ort LN Ungenutzt LF

Stadt Hohen 634,13 437,77 196,36 Neuendorf (ST HNdf/Bgsd/Bgfd) 100% 69% 31%

Planung

Die vor allem im ST Hohen Neuendorf befindlichen von Bebauung eingeschlossenen landwirtschaftlichen Restflächen weisen zwar (relativ) gute ackerbauliche Bedingungen auf, sind aber aufgrund ihrer von Wohnbebauung eingeschlossenen Lage langfristig für den Wohnungsbau zu entwickeln. Dabei ist die Erhaltung und Gestaltung ausreichend großer öffentlicher Freiflächen für wohngebietsbezogene Parks, Spielplätze und ökologischen Ausgleich zu gewährleisten. Im FNP wurden dafür Grünflächen (Park-anlagen) dargestellt.

Darüberhinaus gibt es insbesondere in der Havelniederung und nord-westlich von Pinnow ausgedehnte Grünland- und Ackergebiete, deren Nutzung in jüngerer Vergangenheit mehr und mehr aufgegeben wurde. Diese Flächen prägen den Landschafts-Charakter wesentlich, zumal sie durch eingestreute Gehölzinseln eine hohe ökologische Vielfalt aufweisen. Die Erhaltung der Talsandgebiete und Niederungswiesen in der Havelaue, aber auch und insbesondere im ortsinneren Briesetal muß durch geeignete Pflegemaßnahmen gesichert werden. Die Havelaue soll zur Entlastung der Schutzbereiche des Briesetales und zur Erweiterung der Erholungsmöglichkeiten unter Beachtung der Trinkwasserschutzrestriktionen behutsam touristisch erschlossen werden. Dazu soll ein System von Wanderwegen ausgebaut werden, die fußläufige Erreichbarkeit der Flächen auch jenseits der Havel verbessert werden (Brücken) sowie die Pflege und naturräumliche Entwicklung im Zuge ökologischer Ausgleichsmaßnahmen organisiert werden (siehe Flächen für Maßnahmen zu Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft). Die Grünlandnutzung soll dabei erhalten bleiben.

FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Gegenwärtige Landwirtschaftsflächen im nordwestlichen Zipfel des Plangebietes am Rande der Autobahn sollen als Aufforstungsflächen eine Nutzungsänderung erfahren. Die beabsichtigte Nutzungsänderung begründet sich wie folgt: · Diese am Rande des Leegebruchs (Muhreniederung) befindlichen entwässerten Niedermoore mit geringer Humusauflage sind Minderertragsflächen (AZ 25). · Die Flächen sind deflationsgefährdet. · Die Flächen liegen z.T. brach bzw. wurden Umnutzungsanträge als Erdstoffdeponie durch den Nutzungsträger an die Gemeinde gestellt. · Angesichts der Lage an der Autobahn A10 Berliner Ring muß mit einem hohen Schadstoffeintrag gerechnet werden. · Ein Planfeststellungsverfahren zur Weiterführung des Berlinzubringers nach Norden (Westumgehung Oranienburg) wurde eingeleitet. Eine präventive Abschirmung dieser weiteren Immissionsbelastung wird erforderlich. · Durch eine Aufforstung besteht die Möglichkeit der ökologischen Kompensation von erheblichen übergeordneten Eingriffen z.B. im Zusammenhang mit dem geplanten Bau der B96neu(im Rahmen ökologischer Ausgleichsmaßnahmen). · Die Fläche befindet sich innerhalb der regionalplanerisch bedeutenden Klimaausgleichsfläche und Freiraumachse und muß langfristig als Kaltluftentstehungsgebiet gesichert werden.

Die großflächige Darstellung von Aufforstungsflächen (sh. Beikarte) diente der lt. Waldgesetz erforderlichen Kompensation von Waldeingriffen. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

13 Waldflächen

Der Flächennutzungsplan stellt die vorhandenen Waldflächen dar. Sie unterliegen dem Waldgesetz des Landes Brandenburg. Darüberhinaus stellt er Flächen dar, die zur Aufforstung vorgesehen sind. Diese werden im folgenden genannt und erläutert.

Die Waldflächen der Stadt Hohen Neuendorf umfassen ca. 57% der Gesamtfläche. Der weitaus größte Teil davon befindet sich im Norden bzw. Osten des Plangebietes. Weite Teile der bebauten Flächen sind erst in diesem Jahrhundert in den Wald hinein gebaut worden, so der nördliche und der südliche Teil des ST Bergfelde, das Hohen Neuendorfer Mädchenviertel und die Niederheide.

Ausschnitt aus einer „Karte der Umgebung von Berlin“ (ca.1910) Zu diesem Zeitpunkt war die Kolonisierung in vollem Gange. Die dickere schwarze Linie markiert die heutigen Ortslagen.(HNdf und Bkw)

Die einstige Feld-Wald-Verteilung ist oft heute noch am erhaltenen Altbaumbestand ablesbar (siehe Analysekarte Landschaftsplan). Außerdem sind noch viele FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Waldrestflächen im Inneren des Siedlungskörpers erhalten, so daß die positiven ökologischen Effekte der Gehölzbestände noch weitgehend spürbar sind. Mit zunehmender Siedlungsverdichtung werden die Reste des mit dem Wald verbundenen günstigen Mikroklimas (Luftreinheit, Luftfeuchte, Windarmut, ausgeglichener Temperaturgang. Grundwasserhaltung .....) für die besiedelten Bereiche in Frage gestellt. Daher ist die Erhaltung einer Mosaikstruktur aus Siedlungs- und Waldflächen aus ökologischer Sicht wünschenswert. Dies widerspricht jedoch dem städtebaulichen Ziel der Vermeidung von Zersiedelung und der ökonomischen Anforderung, einen möglichst kompakten Siedlungskörper (Erschließungseffektivität, kurze Wege) zu schaffen.

Aus diesen Gründen muß der FNP einen Kompromiß finden, der einerseits die ökologische und stadtklimatische Qualität des Siedlungsraumes erhält und andererseits dem städtebaulichen Bedürfnis nach Kompaktierung Rechnung trägt. Ein solcher Kompromiß besteht in der konsequenten Erhaltung der innerörtlichen zusammenhängenden Freiraumzäsuren (Briesetal, Waldflächen zwischen dem ST Bergfelde und dem Rest des Siedlungskörpers, Freiraumzäsur zwischen Siedlungskörper und der Niederheide) einerseits und der Umnutzung gegenwärtiger Waldflächen für wohnbauliche Nutzungen ausschließlich zur Herstellung der Erschließungsökonomie an bisher einseitig bebauten Straßen andererseits.

Im Zuge der Abwägung einerseits und der nachrichtlichen Übernahme der Grenzen des LSG Westbarnim andererseits wurden die für Wohnnutzungen beabsichtigten Waldinanspruchnahmeflächen bereits im FNP´98 erneut reduziert. Da eine ökologisch verträgliche Kompaktierung durch Verdichtung der Wohnnutzung im Bestand erreichbar ist, kann die Notwendigkeit der Erhöhung der Einwohnerzahl keine Begründung für eine Beseitigung von Waldflächen sein. Die Darstellung notwendiger Gemeinbedarfsflächen in derzeitigen Waldstandorten hingegen begründet sich aus deren Lage in örtlichen Schwerpunkten, d.h. aus der günstigen Lage und Erreichbarkeit und darüber hinaus daraus, daß keine Alternativstandorte verfügbar sind. Vor allem für die Schul-Neubaustandorte ist aufgrund der nötigen Lärmschutzabstände zu Wohnbebauungen keine Alternative zu den dargestellten Flächen gegeben. Die Beseitigung von Waldflächen darf nur einhergehen mit dem Nachweis und der Realisierung mindestens gleich großer Aufforstungsflächen. Die Flächenstatistik des FNP sieht daher für potentielle Wald-Verlustflächen für die Stadt Hohen Neuendorf von 30,5 ha eine Aufforstungsfläche vor allem im Randbereich des Falkenhagener Forstes auf bisheriger ertragsarmer Landwirtschaftsfläche in einer Größe von insgesamt 146,8 ha vor. Im bisherigen gemeinsamen FNP mit der Gemeinde Birkenwerder war eine Gesamt- Waldinanspruchnahme von 36,7ha vorgesehen. Auch hierfür bieten die im FNP der Stadt Hohen Neuendorf dargestellten Aufforstungsflächen ein ausreichendes Ausgleichspotential.

Für die Aufforstung der im FNP dargestellten Flächen sprechen eine Reihe von Argumenten. Die Flächen befinden sich:

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· im Immissionsbereich der Autobahn Berliner Ring. · innerhalb der regionalplanerischen Freiraum- und Klimaschutzachse (siehe auch 4.6 Aussagen der KEK) · in unmittelbarer Nachbarschaft zum überregional bedeutenden Erholungsgebiet Bernsteinsee · in direkter Nachbarschaft und wirtschaftlichem Zusammenhang mit dem Falkenhagener Forst

Die im Niederungsbereich der Havel und im Briesetal durch Sukzession aus Niedermoorwiesen entstandenen Erlenwälder sollen sich nach Möglichkeit nicht ausweiten, da sie die ursprüngliche ökologische Vielfalt der Niedermoorlandschaft einschränken. Entsprechende Pflegemaßnahmen sind durchzuführen.

Entwicklung der beabsichtigten Inanspruchnahme von Waldflächen im Laufe der Erarbeitung des FNP (als bisheriger gemeinsamer FNP der Stadt Hohen Neuendorf und der Gemeinde Birkenwerder)

Stand Jahr Inanspruchnahme Aufforstung______HNdf Bkw Gesamt Hndf Bkw Gesamt Vorentwurf 1993 90,2 55,0 Entwurf 1995 46,1 55,0 Entwurf 1997 35,6 4,3 39,9 145,0 1,8 146,8 Entwurf 1998 30,5 6,2 36,7 140* 1,8 141,8* *Die exakte Größe kann erst nach dem erfolgten Raumordnungsverfahren Kiesabbau Bewilligungsfeld Leegebruch SO ermittelt werden.

Anteile der beabsichtigten Waldinanspruchnahme FNP ´98 lfd. Hohen Größ lfd Birkenwerder Größe Nr. Neuendorf e Nr. Für Gemeinbedarf H1 Grundschule 1,3 B1 Sportbauten 1,1 Goethestr. Summter Str. H2 Gesamtschule 1,7 Zühlsdorfer Str. H3 Kultur- u. 1,0 Sozialbau-ten am Wasserturm H4 Altenheim 1,2 Bergfelde

Für Grünflächen H5 Schulsport 1,8 B2 Behind.Sportze 2,8 Zühlsdorfer Str. nt-rum Summter Str. H6 Erweiterung 1,4 B3 Gemeindesport 1,1 Sport-platz OT -platz Summter Bgsd St. Für Wohnbaufläche H7 OT HNdf 3,0* B4 Niederheide 1,2 Frohnauer Stolper Weg Wohnpark H8 OT Bgsd „Am 5,0** Waldrand B-Plan FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

afG 3“ H9 OT Bgsd „Am 0,7 Waldrand B-Plan afG 2“ H1 OT Bgsd 0,5 * 0 Georgstr H1 OT HNdf 1,4 1 Wacholderweg /Schönfl. Str. H1 OT HNdf nördlich 0,6 * 2 Sonnenhaus /B96 Für Sonderbau- und H1 Pflanzenmarkt 5,2 Gewerbeflächen 3 B-Plan afG 2 H1 Erholungszentrum 1,2 4 Bernsteinsee H1 Handel- und 1,0* 5 Dienstleistung HDZ OT Bgfd H1 Handwerker- und 3,5* 6 Gewerbepark Gesamt 36,7 ha Hohen 30,5 Birkenwerder 6,2 Neuendorf * bereits realisiert (insgesamt 8,6 ha) ** Der Vollzug wurde per Gemeinderats-Beschluß 5 Jahre (bis 2003) zurückgestellt.

· Von den beabsichtigten 36,7 ha Waldinanspruchnahmen sind 8,6 ha bereits gerodet. · Für Gemeinbedarfseinrichtungen und dazugehörige Sportanlagen sollen insgesamt 13,4 ha Wald gefällt werden (HNdf 8,4ha; Bkw 5 ha). FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

14. Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft (siehe auch Beikarte S. 80) Die Darstellung von „Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft" (SPE-Flächen) erfolgt auf der Basis der Vorschläge aus dem Landschaftsplan.

SPE-FIächen dienen · der Sicherstellung oder Entwicklung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, · der Sicherung von Flächen für Kompensationsmaßnahmen, die im Zuge der Eingriffsbewältigung erforderlich sind.

In Hinblick auf zukünftig aufzustellende verbindliche Bauleitpläne der Gemeinden ist die Darstellung derartiger Flächen unter Berücksichtigung der Neufassung des BauGB (gültig ab 01.01.98) erfolgt, da · die Einstellung des Ausgleichs in die Abwägung im neuen Gesetz betont wird (§1a(2) Nr.2 und (3) BauGB neu), · so die Ableitung potentieller Kompensationsflächen an anderer Stelle als dem Ort des Eingriffs" aus dem FNP i.S.d. §1a (2) i.V.m. §5(2a) BauGB-neu erleichtert ist (vgl. u.a. Möglichkeit zur Aufstellung sog. zweigeteilter B-Pläne). Die Funktion des FNP hat für die Vorbereitung von Kompensationsmaßnahmen mit der Novellierung des BauGB zugenommen. Durch die Darstellung dieser Flächen ist die MögIichkeit zum Ausgleich vor Durchführung des Eingriffs (sog Ökokonto oder Flächenpool) erleichtert (§135a(2) BauGBneu). Bei der Darstellung von SPE-Flächen ist die vorhandene und die für diese Flächen vorgesehene ökologische Wertigkeit zu berücksichtigen. Mit Bezug auf die Eingriffsregelung werden nur Flächen dargestellt, bei denen durch entsprechende Maßnahmen eine deutliche Aufwertung gegenüber dem status quo erreicht werden kann.

Die Darstellung von Flächen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft dient der Spezifizierung anderer Nutzungen und erfolgt als überlagernde Darstellung mit folgendem Inhalt:

· Überlagernde Darstellung von Flächen für die Landwirtschaft Extensive Nutzung, i. d. R. Wiesennutzung mit zweimaliger Mahd im Jahr. Da die Böden wenig ertragreich sind, werden der Landwirtschaft hierdurch keine wertvollen Flächen entzogen. Das Aufwertungspotential gegenüber der bisherigen intensiven Landwirtschaft ist hoch. Die Pflege der Flächen ist dringend erforderlich, da eine ungeordnete Verbuschung zur ökologischen Degradierung der Flächen führen würde. Eine mögliche Rücknahme der Entwässerungen kann bei entsprechendem Flächenmanagement zu erheblichen ökologischen Aufwertungen führen.

· Überlagernde Darstellung von Wald Naturnaher Wald, Aufhebung der Monokultur; die forstwirtschaftliche Nutzung bleibt als langfristige und extensive Nutzung möglich. Anzustreben ist auch hier eine hohe Landschaftsdiversität. Insbesondere in den zur Aufforstung vorgesehenen Bereichen sollen auch offene und durch Anstau vernäßte Bereiche entsprechend den Maßnahmedarstellungen im Landschaftsplan (7.3. S.196) entstehen. Im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens sowie am Rande der geplanten Eingriffe in vorhandenen Waldbestand sind Maßnahmen zur Erhöhung der ökologischen Vielfalt und zum Neuaufbau eines Waldmantels erforderlich.

· Überlagernde Darstellung von Grünflächen Entsprechende Grünflächen (am Wasserturm OT HNdf, am Anger OT Bgfd) sollen ausgehend von der bisherigen relativ intensiven landwirtschaftlichen Nutzung) neben der öffentlichen Erholungsnutzung eine naturnahe Umgestaltung erfahren. D.h. die ökologische Vielfalt, minimierte Versiegelung und der Einsatz heimischer Bäume und Sträucher sind einzuhaltende Planungsgrundsätze

Die Sicherung bereits wertvoller Flächen, die ggf. sogar durch entsprechende gesetzliche Regelungen gesichert sind (Flächenschutz durch NSG, FND, GLB, ND oder geschützte Biotope gem. §32 BbgNatSchG etc.) ist nicht Aufgabe der SPE-Flächen. Die hier nötigen Pflege- und Erhaltungsmaßnahmen können nach Auffassung der UNB meist nicht im Sinne der Eingriffsregelung angerechnet werden. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Da diese Flächen schon nach anderen Rechtsvorschriften", d.h. nach dem BNatSchG und dem BbgNatSchG mit Restriktionen belegt sind, sind diese Flächenschutz-Kategorien vielmehr „nachrichtlich“ gemäß der höherstehenden Rechtsnorm übernommen worden.

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15. Nachrichtliche Übernahme von Planungen und sonstigen Nutzungsregelungen

15.1 Natur- und Landschaftsschutz

Das Siedlungsgebiet befindet sich im engeren Verflechtungsbereich der Bundeshauptstadt Berlin. Daraus ergeben sich für den Natur- und Landschaftsschutz Prämissen: · Die Stadtrandbereiche müssen auch in der Zukunft wesentliche Naherholungsaufgaben erfüllen · In den Randbereichen einer Millionenstadt ist es zum Erhalt einer nutzbaren Atemluft im Stadtinneren notwendig, stadtklimatische Restriktionsflächen (Kaltluftschneisen) freizuhalten. · Der Zersiedelungs-, bzw. Vermarktungsdruck ist im „Speckgürtel“ Berlins hoch. Nur durch gezielte Unterschutzstellungen sind gewollte Grünzonen erhaltbar. Die besondere und für den Randbereich einer Großstadt nicht übliche weitgehende Freiheit von ungeordneter Zersiedelung, eine Folgeerscheinung der 28-jährigen Absperrung, hat im Siedlungsraum die einmalige Chance eröffnet, durch die Entwicklung von Landschaftsschutzgebieten die Siedlungsentwicklung in geordnete Bahnen lenken zu können. So entstanden unmittelbar nach Maueröffnung die LSG „Westbarnim/ Tegeler Fließ“, „Bieselheide“, „Treugraben“ und „Stolpe“, die den Siedlungsraum Hohen Neuendorf/ Birkenwerder gegen Berlin abschirmen. Diese LSG deren einstweilige Sicherung bereits ausgelaufen ist, wurden zu 2 neuen LSG zusammengefaßt, das LSG Stolpe und das LSG Westbarnim.

Schutzgebiete nach der Floren-Faunen-Habitat-Richtlinie Im Geltungsbereich des FNP selbst liegen keine Schutzgebiet nach der Floren- Faunen-Habitat-Richtlinie. Angrenzend an den Geltungsbereich und mit möglichen Auswirkungen auf diesen befinden sich folgende Schutzgebiete: - Nr. 428 „Briesetal“ Gemarkungen Birkenwerder und Zühlsdorf im Verlauf des Briesetales nordöstlich des Schnittpunktes Bahndamm/Autobahn bis zur L21 westlich der Zühlsdorfer Mühle; - Nr. 213 „Toter See“ Gemarkung Mühlenbeck (südlich der Autobahn), westlich des ST Bergfelde. Da in den angrenzenden Bereichen im FNP keine neuen Bauflächen geplant sind, stehen die Darstellungen des FNP den Schutzzielen nicht entgegen.

15.1.1 Landschaftsschutzgebiete

Landschaftsschutzgebiete sind Gebiete, in denen ein besonderer Schutz oder besondere Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts, wegen der Vielfalt, Eigenart, oder Schönheit des Landschaftsbildes oder wegen ihrer besonderen Bedeutung für die naturnahe Erholung erforderlich sind. In LSG sind nach Maßgabe der Rechtsverordnung alle Handlungen verboten, die den Charakter des Gebiets verändern, den Naturhaushalt schädigen, das Landschaftsbild FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!! verunstalten, den Naturgenuß beeinträchtigen oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen. · LSG „Westbarnim": ist mit Verordnung vom 10.07.1998 inkraftgetreten und schließt das bisherige LSG Briesetal und Mühlenbecker See (seit 20.07.1966 geschützt, Reg.Nr.149-14/66, Bezirk Potsdam) ein, · LSG „Stolpe“: Ist mit Verordnung vom 06.01.1998 inkraftgetreten Die Grenzen der beiden Landschaftsschutzgebiete wurden mit Stand vom März 1998 in den FNP nachrichtlich übernommen.

15.1.2 Naturschutzgebiete

Naturschutzgebiete sind Gebiete, in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzelnen Teilen zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstätten wildlebender Tier- und Pflanzenarten, aus ökologischen, wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder wegen ihrer Seltenheit, Vielfalt, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit erforderlich ist. In NSG sind nach Maßgabe der Rechtsverordnung alle Handlungen verboten, die das Gebiet, seinen Naturhaushalt, oder einzelne seiner Bestandteile zerstören, beschädigen, verändern oder nachhaltig stören können. Nachrichtlich übernommen wurde in den FNP: · NSG Pinnower See (seit 17.03.1986 geschützt Reg.Nr. :0116, Bezirk Potsdam, · Erweiterung:seit 01.10.1990 Reg.Nr. :12/90, Bezirk Potsdam)

15.1.3 Naturdenkmale

Alle festgestellten Einzel - Naturdenkmale der Stadt Hohen Neuendorf liegen im Stadtteil Bergfelde

Maulbeerbaumhecke Herthastr. Eiche Friedhof Buche Triftstr. Ulme Kurze Str. Eiche Herthastr. 41 Buche F.-Czekowski-Str.5 Eiche Triftstr. (Feuerwehrgrundstück) Buche Herthastr. /Postwald

15.1.4 Flächennaturdenkmale (Stand: Landschaftsrahmenplan März 1997)

Nr.* Name Lage Größe festgesetzt Bemerkung in der (ha) seit: H = herpetologisch bedeutend Gemar B = botanisch bedeutend kung E = erdgeschichtlich bedeutend O = ornithologisch bedeutend F01 Loch am Roth-Pfuhl HNdf 0,1 02.05.1990 H B F02 Bkw F03 Börnersee Bgsd 1,3 02.05.1990 H B F04 Wolfsee Bgsd 0,85 02.05.1990 H B F05 Bkw F06 Weiher-Teerofenpfuhl HNdf 2,7 02.05.1990 H B F09 Bkw F10 Grabenweiher Bgfd 0,6 02.05.1990 H B F11 Frauenpfuhl Bgfd 0,2 02.05.1990 H E B FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

F18 Schusterstubben und Feuerlöschteich Bgfd 1,0 02.05.1990 H E B F23 Nordende des Bogenluchs Bgsd 7,5 02.05.1990 H B F24 Hubertussee Bgsd 0,5 02.05.1990 H B F25 Pinnower Havelweiher Bgsd 0,05 02.05.1990 H B F32 Sumpfwiesentümpel i.Revier Wens.df. südl. Abt.1525 Bgfd ? ? ? F33 Tümpel im Revier Wensickendorf Abt.1.223 Bgfd 0,18 02.05.1990 H B F35 Bkw F38 Bkw F41 Peckpfuhl Bgfd 0,6 12.01.1983 H (Erdkröte) F43 Hirschfenn Bgfd 0,5 07.11.1985 H (Teichmolch, Teichfrosch) F45 Bkw F48 Bkw F53 Saumweg-Wiese HNdf 0,6 10.08.1988 B (Knabenkräuter) * Nummerierung entsprechend Nomenklatur Landschaftsrahmenplan Altkreis Oranienburg FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Beikarte beabsichtigte Aufforstungsflächen beabsichtigte Waldinanspruchnahmen

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Die Naturdenkmale sind im FNP nicht dargestellt, sofern sie nicht Bestandteil von Flächennutzungen sind, die geschützte Biotope nach §32 BbgNatSchG enthalten und entsprechend gekennzeichnet sind (Symbol Eule)

Übersicht Lage der Flächen-Naturdenkmale FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

15.1.5 Geschützte Biotope

Nach § 32 des Brandenburgischen Naturschutzgesetzes sind Geschützte Biotope wie folgt definiert:

1. naturnahe, unverbaute Bach- und Flußabschnitte, Feuchtwiesen, Kleingewässer, seggen- und binsenreiche Naßwiesen, Quellbereiche, Schwimmblattgesellschaften und Röhrichte der Verlandungszonen und Gewässerufer , 2. Moore und Sümpfe, 3. Salzstellen, Borstgras- und Trockenrasen, Binnendünen, Zwergstrauch- und Wacholderheiden, 4. Gebüsche und Baumbestände trockenwarmer Standorte, Magerrasen , Lesesteinhaufen und Streuobstbestände, 5. Bruch-, Moor-, Au- und Hangwälder sowie andere Restbestockungen von natürlichen Waldgesellschaften. unterstrichen: die im Planungsgebiet vorkommenden Biotope

Das nebenstehende Symbol „Eule“ wurde eingeführt zur Darstellung von Flächen, die nach §32 BbgNatSchG bzw. §20c BNatSchG geschützt sind. Diese Flächen könen sich innerhalb von Grünflächen, Flächen für die Landwirtschaft und innerhalb von Wald/ Forstflächen befinden.

Die geschützten Biotope werden aus der vom LUA bestätigten Analyse des Landschaftsplanes gemäß §5(4) BauGB nachrichtlich übernommen. Sind im FNP Grünflächen mit dem Symbol „Eule“ versehen, gilt hier flächenhaft die „Vorrangnutzung Naturschutz“. Es handelt sich dann i.d.R. um Moore, Seggenrieder, Röhrichte und ähnliche für landwirtschaftliche oder forstliche Nutzung ausgeschlossene Offenflächen.

Im Umfeld derartig bezeichneter Bereiche sind im Falle beabsichtigter Nutzungsänderungen oder Eingriffe nähere Untersuchungen vorzunehmen bzw. Ausnahmegenehmigungen einzuholen.

Die Kartierung basiert auf den durch Genehmigung des LUA bestätigten und auf der Basis der luftbildgestützten Biotopkartierung des LUA angefertigten Feldanalysen des Landschaftsplanes zum FNP. (siehe auch Landschaftsplan)

Übersichtskarte geschützter Biotope im Siedlungsraum

Geschützte Biotope (grün)

Übersichtskarte Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Natur und Landschaft

SPE-Flächen (gelb) siehe nächste Seite Beikarte Geschützte Biotope – SPE-Flächen FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

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15.2 Denkmal- und Bodendenkmalschutz

15.2.1 Denkmalschutz Im Erläuterungsbericht zum FNP werden die geschützten Einzeldenkmale nachrichtlich übernommen. Derzeit stehen folgende Objekte im Geltungsbereich des FNP-Entwurfs unter Denkmalschutz:

Einzeldenkmale ST Borgsdorf: 1. Pfarrkirche (OT Pinnow); 2. Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges (OT Pinnow, Hauptstr. 7). ST Hohen Neuendorf: 3. Sowjetischer Ehrenfriedhof (Berliner Str.); 4. Polnischer Ehrenfriedhof (auf dem Friedhof); 5. Grabstätte für Adolf Herrmann (auf dem Friedhof); 6. Anton-Saefkow-Gedenkstein (Anton-Saefkow-Str.); 7. Denkmal für die Soldaten der 1. Division „Tadeusz Koscinski" der Poln. Armee (Käthe-Kollwitz-Str.); 8. Wasserturm (Summter Str.); 9. Schule mit Turnhalle, Wirtschaftsgeb. und Einfriedung (Berliner Str. 41). 10. Dorfkirche mit Gemeinde- und Pfarrhaus Für weitere Objekte wird der Denkmalwert gegenwärtig geprüft bzw. die Denkmaleintragung durch die untere Denkmalbehörde (Landkreis) vorbereitet (Denkmalverdachtsobjekte).

Denkmalverdachtsobjekte ST Bergfelde · Dorfkirche ST Borgsdorf · alte Schule, Hauptstraße (Alt-Borgsdorf) ST Hohen Neuendorf · Teile der Siedlung Niederheide (Goethestraße, Schillerpromenade) · Teile der Osramsiedlung · Dorfkirche Hohen Neuendorf, Berliner Str

Darüber hinaus wird die Denkmalliste des Landkreises ständig erweitert, so daß auch für die beiden Gemeinden weitere Denkmaleintragungen zu erwarten sind. Es wird darauf hingewiesen, daß für die geschützten Einzeldenkmale und deren zu schützende Umgebung gemäß §§ 14, 15 Denkmalschutzgesetz des Landes Brandenburg vom 22.07.91 Erlaubnispflicht bei sämtlichen baulichen und anderen verändernden Maßnahmen gilt.

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15.2.2 Bodendenkmale

Die Bereiche vorhandener Bodendenkmale sind in den Darstellungen des FNP symbolhaft übernommen worden

Im Bereich der mit BD markierten Flächen (siehe Planzeichnung) befinden sich geschützte Bodendenkmale. Nachfolgende Beikarte zeigt die Bodendenkmale in ihrer räumlichen Ausdehnung und Zuordnung. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Erdbewegende Maßnahmen (Bauarbeiten) im Bereich der Bodendenkmale stellen Eingriffe in und Veränderungen an den Bodendenkmalen dar. Sie dürfen nur nach Erlaubnis durch die untere Denkmalschutzbehörde des Kreises Oberhavel bzw. bei Totalzerstörung eines Bodendenkmals durch die oberste Denkmalschutzbehörde, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, erfolgen (§ 15 Abs. 1 bzw. 4 und § 15 Abs. 2 DSchG Bbg). Bei den mittelalterlichen / historischen Ortskernen von Altborgsdorf, Birkenwerder und Hohen Neuendorf handelt es sich um flächenhafte Bodendenkmäler. Auch hier ist die Durchführung von Erdarbeiten erlaubnispflichtig (§ 15 Abs. 1 und 4 DSchG Bbg).

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Auf Grund der landschaftsgeschichtlichen Lage des Plangebietes am Rande der Havelaue und den damit verbundenen besonders günstigen Siedlungsbedingungen ist insbesondere in folgenden Bereichen mit weiteren bisher unentdeckt gebliebenen Bodendenkmalen zu rechnen: · in Talrandlagen im Bereich größerer Fließgewässer und Seen, · in Übergangsbereichen zwischen trockenen Hochflächen und feuchten Niederungen; · auf trockenen Hochflächen mit intakten oder verlandeten Rinnen, Söllen, Pfuhlen und Seen, · auf trockenen Hochflächen als Standorte für Gräberfelder.

In den genannten Bereichen ist bei Erdarbeiten aller Art mit dem verstärkten Auftreten archäologischer Funde und Befunde zu rechnen. Im Planungsgebiet betrifft dies u.a. die Hanglagen zur Havel und deren Niederungen. Auch in derartigen Bereichen ist die Durchführung von Erdarbeiten nur nach Erlaubnis durch die untere Denkmalschutzbehörde des Kreises Oberhavel (§ 15 Abs. 1 und ggf. 4 DSchG Bbg) zulässig.

Veränderungen an Bodendenkmalen sind gem. § 15 Abs. 3 DSchG Bbg dokumentationspflichtig in Verantwortung des Vorhabenträgers. Die Terminierung der Erdarbeiten ist mit der Fachbehörde für Bodendenkmale abzustimmen, damit die notwendigen archäologischen Maßnahmen rechtzeitig erfolgen können. Eine vollständige Überbauung oder Zerstörung von Bodendenkmalen bedarf der Erlaubnis des Ministers für Wissenschaft, Forschung und Kultur als oberste Denkmalschutzbehörde (§ 15 Abs. 2 DSchG Bbg).

Für Vorhaben, die im Bereich der mittelalterlichen/historischen Ortskerne Altborgsdorf, Bergfelde und Hohen Neuendorf mit Erdarbeiten verbunden sind, gilt, daß die Eingriffe zugunsten der Denkmalerhaltung auf ein unbedingt notwendiges Maß zu reduzieren sind.

Falls archäologische Maßnahmen notwendig werden sollten, sind die Kosten dafür im Rahmen des Zumutbaren vom Veranlasser des Vorhabens zu tragen (§ 12 Abs. 2 DSchG Bbg). Dies ist bei entsprechenden finanziellen und terminlichen Planungen rechtzeitig und ausreichend zu berücksichtigen. Sollten bei Erdarbeiten - auch außerhalb der gekennzeichneten Bodendenkmalbereiche - Bodendenkmale entdeckt werden (Scherben, Knochen, Metall, Stein-setzungen, Fundamentreste, Verfärbungen o.ä.) sind die Dienststelle des Brandenburgischen Landesmuseums für Ur- und Frühgeschichte oder die untere Denkmalschutzbehörde des Kreises Oberhavel unverzüglich zu benachrichtigen. Die Entdeckungsstätte ist für fünf Werktage in unverändertem Zustand zu erhalten (§ 19 DSchG Bbg). Funde sind ablieferungspflichtig (§ 20 DSchG Bbg).

Die in der Planzeichnung zum FNP symbolhaft eingetragenen ur- und frühgeschichtlichen Bodendenkmale stellen den zur Zeit bekannten Bestand an derartigen Objekten dar. Da ständig Bodendenkmale neu entdeckt werden, müssen die Eintragungen ggf. ergänzt werden, woraus sich unter Umständen neue Auflagen oder Nutzungseinschränkungen ergeben können.

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15.3 Boden- und Grundwasserschutz / Altlasten

15.3.1 Altlasten

In die Darstellung des FNP wurden symbolhaft die wesentlichen bekannten im Plangebiet vorhandenen Flächen, deren Böden erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen verunreinigt sind (Altlastenflächen) entsprechend den Aussagen des Altlastenkatasters der unteren Umweltbehörde gekennzeichnet, sofern die Aussagen des Altlastenkatasters nicht schon durch realisierte Bauvorhaben und damit erfolgte Sanierung der Fläche überholt sind.

Unter „Altlasten“, einer bundesgesetzlich nicht definierten Kategorie, versteht man Standorte oder Flächen, die Belastungen oder Verunreinigungen im Boden oder Untergrund aufweisen. „Altlasten“ können sein: · Altablagerungen, wie künstliche Halden und Verfüllungen mit verschiedenen Stoffen · Altstandorte, wie ehemalige Betriebsgelände (z.B. Industrie, Tankstellen u.s.w.) · großflächige Bodenbelastungen

Im Geltungsbereich des Flächennutzungsplanes befinden sich nachfolgend benannte Altlastenverdachtsflächen (Auszug aus dem Altlastenkataster des Umweltamts):

Nr Ort/ Lage Gegenstand Zeitraum Bemerkung Hochwert/Rechtswert 1 Hohen Herstellung von 1955-1990 Neuendorf, an der B96 Betonelementen 2 Hohen Neuendorf, Herstellung von 1955-1994 Rechtswert 3384005 Friedrichstraße 13/14 Betonelementen Hochwert 5839182 3 Borgsdorf, östlich der SCHIROBA Schlosserei 1950-1961 Rechtswert 3383882 Nordbahn und Heizungsbau Wollstrickerei Hochwert 5844945 4 Borgsdorf, östlich der Baugewerbe, seit 1960 Rechtswert 3383754 Nordbahn Kraftfahrzeuggewerbe Hochwert 5844935 5 Borgsdorf, östlich der Baugewerbe, seit 1960 Rechtswert 3383944 Nordbahn Kraftfahrzeuggewerbe Hochwert 5843795 8 Hohen Neuendorf, Metallbearbeitung seit 1966 Dreherei, Ölwechsel, Rechtswert 3382244 Bahnhof West Batteriedienst Hochwert 5840248 11 Hohen Neuendorf, Transformatoren- und seit 1930 Rechtswert 3383946 Berliner Straße 79 Röntgenwerke, TuR Hochwert 5838800 Elektromedizin 13 Hohen Neuendorf, östl. Städtische Kläranlage seit 1987 Rechtswert 3381183 des Oder-Havel-Kanals Hochwert 5840130 15 Lehnitz, Kaserne Tankstelle seit 1960 Rechtswert 3383441 Hochwert 5847198 16 Hohen Neuendorf, an Tankstelle 1935-1950 Rechtswert 3383777 der B 96 Hochwert 5839621 17 Borgsdorf/Nordbahn, Intensivtierhaltung seit 1958 Rechtswert 3381523 am westlichen Ortsrand Hochwert 5843320 von Pinnow 19 Kaserne Lehnitz Öllager seit 1960 Rechtswert 3383361 Hochwert 5847109 20 Lehnitz, Kaserne Aufschüttung bis 1991 Verbringung fester Rechtswert 3383406 4323 m² Siedlungsabfälle Hochwert 5846513 21 Hohen Neuendorf Deponie 1975-1990 Verbringung fester Rechtswert 3382407 65915 m² Siedlungsabfälle, fester Hochwert 5839314 Industrie- und Gewerbeabfälle 22 Borgsdorf, östlich der Deponie 1966-1987 Verbringung fester Rechtswert 3384317 Ortschaft 13771 m² Siedlungsabfälle Hochwert 5844842 27 Lehnitz, östlich der Fäkalien und 1980-1989 Verbringung von Fäkalien und Rechtswert 3383200 Ortschaft, an der Brauchwasserverkippung Gülle Hochwert 5846051 Nordbahn 3458 m² 29 Bergfelde, südöstlich Fäkalien und 1965-1983 Verbringung von Fäkalien und Rechtswert 3385714 des Eisenbahnkreuzes Brauchwasserverkippung Gülle Hochwert 5839538 7492 m² 30 Hohen Neuendorf Verfüllung bis 1992 Verbringung fester Rechtswert 3382029 10654 m² Siedlungsabfälle Hochwert 5840001 FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

31 Lehnitz, Mühlenbecker Deponie 1987-1991 Verbringung fester Rechtswert 3384459 Gestell 6514 m² Siedlungsabfälle Hochwert 5846655 32 Oranienburg Verfülltes Havelflußbett 1909-1950 Verbringung von Bauschutt Rechtswert 3382227 12536 m² und Erdaushub Hochwert 5845542 33 Oranienburg Verfülltes Havelflußbett 1930-1945 Verbringung von Bauschutt Rechtswert 3381862 21122 m² und Erdaushub Hochwert 5845345 34 Oranienburg, Borgsdorf/ Verfülltes Havelflußbett 1909-1919 Verbringung von Bauschutt Rechtswert 3381984 Pinnow - Bkw. 40445 m² und Erdaushub Hochwert 5843084 35 Borgsdorf, Pinnow Verfüllte Altwasserrinne 1968-1970 Verbringung von Bauschutt Rechtswert 3382113 5778 m² und Erdaushub Hochwert 5843283 36 Borgsdorf, Pinnow Verfüllte Altwasserrinne 1955-1960 Verbringung von Bauschutt Rechtswert 3381849 2492 m² und Erdaushub Hochwert 5843033

Für den überwiegenden Teil der Altlastenverdachtsflächen liegen dem Umweltamt keine Untersuchungsergebnisse vor. Vor dem Beginn von Baumaßnahmen auf Altlastenverdachtsflächen ist eine Abstimmung mit dem Umweltamt erforderlich.

Bei den als „Deponien“ bezeichneten Flächen handelt es sich um ehemalige Hausmüllablegerungsplätze. Unter Punkt 17.2 dieses Erläuterungsberichtes wird darauf hingewiesen, daß diese Deponien geschlossen sind und sich in Rekultivierung bzw. Sanierung befinden. Die im Altlastenkataster erfaßten Flächen sind in der Planzeichnung dargestellt. Die Darstellung erfolgte auf den Flächen, die für eine bauliche Nutzung vorgesehen sind und als Hinweis auch auf den Flächen, die nicht zur Bebauung vorgesehen sind. Die dargestellten Altlastenflächen stehen den übrigen Darstellungen des FNP nicht entgegen. Da sie bekannt sind, ist ihre Berücksichtigung in der verbindlichen Bauleitplanung gewährleistet. In Abhängigkeit von der konkreten Nutzung (z. B. Kinderspielplatz, Überbauung oder versiegelter Parkplatz) muß eine entsprechende Sanierung gemäß der in diesem Zusammenhang durchzuführenden detaillierten Untersuchung der Altlastenfläche erfolgen.

Insbesondere für die Altlastenflächen Nr. 3 und 4, die in einer geplanten Wohnbaufläche liegen, erfolgt die Lösung der Altlastenproblematik auf der Ebene der verbindlichen Bauleitplanung. In diesem Zusammenhang ist der tatsächliche Altlastenbestand abschließend zu ermitteln und ein Sanierungskonzept zu erstellen. Der Stadt Hohen Neuendorf ist nicht bekannt, dass sich hier Altlasten befinden, die nicht sanierungsfähig sind. Insofern ist davon auszugehen, daß eine Sanierung möglich sein wird.

15.3.2 Bodenschutz

In den Entwicklungsbereichen Wohnen, Verkehr, Gewerbe und Gemeinbedarf sowie Land- und Forstwirtschaft sind für den Schutz des Bodens und seiner Funktionen insbesondere von Bedeutung: · die Minimierung der Bodeninanspruchnahme durch Versiegelung, · die Vermeidung des Eintrags schädlicher Stoffe · Maßnahmen zum Erosionsschutz, · die Sicherung der Grundwasserneubildung, · die Sicherung und Entwicklung wertvoller Bodenstandorte · Maßnahmen zum Bodendenkmalschutz

Die Beurteilung entsprechender Maßnahmen aus der Sicht des Bodenschutzes erfolgt objektkonkret auf der Grundlage der verbindlichen Bauleitplanungen (Bebauungspläne, Grünordnungspläne). Im Zusammenhang mit geplanten Maßnahmen sind Angaben und Nachweise zu folgenden Komplexen im betreffenden Landschaftspflegerischen Begleitplan bzw. im Grünordnungsplan erforderlich: · Minimierung von Bodenversiegelungen und -verdichtungen einschließlich Aufhebung von Versiegelungen und Verdichtungen, · Sicherung und Wiederverwendung des Mutterbodens (§ 202 BauGB) · Sicherung und Entwicklung wertvoller Bodenstandorte, · Minimierung von Stoffeinträgen während und nach Baumaßnahmen, FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

· Sicherung der Grundwasserneubildung (quantitativ und qualitativ), · Umfang und Belastung (Gehalt an Nähr- und Schadstoffen) sowie Verbleib von bautechnisch bedingtem Aushub (Boden, Bau- und Füllmaterialien aller Art) nach den Technischen Regeln der LAGA „Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Reststoffen / Abfällen" vom 07.09.1994, · Herkunft und Belastung bei Auftrag bzw. Einbau von Fremdboden und Füllmaterialien ebenfalls nach den technischen Regeln, · Angaben über eine natürliche und nutzungsbedingte Erosionsgefährdung, Erosionsschutz sowie Verdichtung und Verschlämmung und mögliche Gegenmaßnahmen (Neuanlage von erosionshemmenden Landschaftselementen) während und nach Baumaßnahmen, · Maßnahmen des Bodendenkmalschutzes. Bei Tiefbauarbeiten angetroffener kontaminierter Boden bzw. anfallender kontaminierter Bodenaushub ist von einer Wiederverwendung auszuschließen und als Abfall ordnungsgemäß zu entsorgen.

Dem Schutz des Bodens kommt im Zusammenhang mit den zunehmenden Umweltbelastungen und - veränderungen große Bedeutung zu. Im Hinblick auf diese drastischen Veränderungen ist ein behutsamer Umgang mit den vorhandenen Ressourcen um so dringlicher.

Leitlinien zum Boden- und Klimaschutz:

Dem weiteren Absinken des Grundwasserspiegels sollte entgegengewirkt werden:

· keine Abführung von Abwässern in flußabwärtsliegende Hydrosysteme · maximale Rückhaltung von Niederschlagswasser durch: minimale Versiegelung beim Straßen- und Hochbau, wasserspeichernde Vegetationsdecken (auch auf Dächern), Versickerung von Regenwässern auf den Grundstücken, Minimierung der Regenwasserableitungen, Rückbau von Entwässerungsgräben, insbesondere im Niedermoorbereich Einrichtung von Stauen (vorzugsweise natürliche Staue (Mäandrierung, Röhrichtbewuchs, Belassung von naturnahen Flußabschnitten)).

Die klimaausgleichende Funktion der Vegetationsdecke, insbesondere des Baumbewuchses (Verschat-tung, Rückhaltung der Ausstrahlung, Staubbindung, Windschutz ....), sollte gefördert werden, durch:

· Aufstellung und Einhaltung von Baumschutzsatzungen, · Straßenbaumpflanzung und -betreuung , · Erhaltung von Restwaldbeständen im Siedlungsverbund, · Vermeidung von Waldrodungen, · Erhöhung des Laubholzanteils in den Forsten.

15.3.3 Trinkwasserschutz Große Teile der Gemarkungen Borgsdorf und Hohen Neuendorf (sowie der benachbarten Gemeinde Birkenwerder) unterliegen wasserrechtlichen Restriktionen. Entlang der Havel liegen die Wasserfassungen Birkenwerder und Borgsdorf der Berliner Wasserbetriebe (Wasserwerk Stolpe). Im Zentrum der Nachbargemeinde Birkenwerder befindet sich die Wasserfassungen Ortsmitte Birkenwerder, deren Einzugsbereich ebenfalls das Stadtgebiet von Hohen Neuendorf berührt. Der FNP hat die Grenze der Trinkwasserschutzzonen (TWSZ II und III) nach dem gegenwärtigen Bestand nachrichtlich übernommen. Vorhandene Bauflächen, die innerhalb der Grenzen der TWSZ II liegen, wurden aus der Darstellung des Flächennutzungsplanes ausgenommen, da diese mit der Lage in der TWSZ II nicht vereinbar gewesen wäre. Die Wasserfassung Ortsmitte Birkenwerder ist außer Betrieb. Hierfür wird gegenwärtig ein Verfahren zur Aufhebung der Trinkwasserschutzzone durchgeführt. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Wie der zuständige Träger, die obere Wasserbehörde, mit Schreiben vom 13.08.1998 mitteilte, wird an der Neufestsetzung des Wasserschutzgebietes Stolpe, in deren Folge die hiervon betroffenen Bauflächen nicht mehr in der Schutzzone II liegen werden, intensiv gearbeitet wird. Sobald diese Verfahren abgeschlossen sind, wird die Stadt Hohen Neuendorf die Darstellung der betreffenden Flächen nachholen. Die Grundzüge des Flächennutzungsplanes werden durch die Nichtdarstellung dieser Flächen nicht berührt, da die Flächen von geringer Größe sind und die durch die Gemeinde angestrebten Nutzungen bereits vorhanden sind. Für alle Vorhaben in diesen Gebieten ist eine Einzelfallprüfung durch die Untere Wasserbehörde erforderlich. Im Falle der Aufstellung eines verbindlichen Bauleitplanes ist jeweils eine abschließende Regelung erforderlich. Aufgrund des §16(5) BbgWG vom 13.07.1994 (GVBl. Teil I, S. 302), geändert durch Gesetz vom 17.12.1996 (GVBl. Teil I, S. 364), i.V.m. §8(1) der 3. DVO zum Wassergesetz vom 2.07.1982 (GBl. I Nr. 26, S. 487) ist das Errichten von Hoch- und Tiefbauten in der engeren Schutzzone (TWSZ II) von Wasserschutzgebieten verboten. Die untere Wasserbehörde kann aufgrund des §8(3) der 3.DVO zum Wassergesetz vom 2.07.1982 auf Antrag Ausnahmen von Verboten durch Verwaltungsakt zulassen, wenn das Wohl der Allgemeinheit die Befreiung vom Verbot erfordert oder das Verbot im Einzelfall zu einer offenbar unbeabsichtigten Härte führen würde und das Gemeinwohl sowie Belange des Gewässerschutzes der Zulassung der Ausnahme nicht entgegenstehen. Für die Trinkwasserschutzzone II des Wasserwerkes Stolpe, Wasserfassung Birkenwerder, ist aufgrund des Verbotes der Bebauung und des Umgangs mit Wasserschadstoffen (Rechtsverordnunq zur Trinkwasserschutzzone Beschluß-Nr. 0118/1988 vom 21.09.88) nach der Beratung in der Schutz- gebietskommission von der unteren Wasserbehörde auf Grundlage des §8(3) der Durchführungsverordnung zum Brandenburgischen Wassergesetz nachfolgende Regelung für bereits bebaute Grundstücke getroffen worden: „Bei einer Ersatzbebauung kann bis zu 125 m² Fläche versiegelt werden. Darüber hinaus versiegelte Flächen sind zu entfernen. Grundstücksbebauungen über die vorgenannte Fläche hinaus sind im Einzelfall zu prüfen. Das Gebiet in der Trinkwasserschutzzone II sollte aufgrund der baulichen Verdichtung vorrangig verkehrlich, abwassertechnisch und mit dem Heizmedium Gas erschlossen werden. Bei der Erarbeitung einer Satzung, die mit baulichen Auswirkungen für dieses Gebiet einhergeht, ist die untere Wasserbehörde zu beteiligen“ Die Stadt Hohen Neuendorf bezieht ihr Trinkwasser zum größten Teil aus dem Wasserwerk Stolpe.

15.3.4 Flächen für die Gewinnung von Bodenschätzen

Bewilligungsfeld zum Kiesabbau „Leegebruch Südost“ Das Oberbergamt, das Bergamt, das Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe und die Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel informierten die Gemeinden darüber, daß im Planungsgebiet bergbauliche Tätigkeiten (Aufsuchungsarbeiten) im Erlaubnisfeld Leegebruch-Südost betriebsplanmäßig zugelassen wurden. Obwohl aus derzeitiger Sicht des Bergamtes nicht vorausgesagt werden kann, ob es in diesem Gebiet zu einer Bodenschatzgewinnung kommen wird, ist die Fläche im Plan nachrichtlich zu übernehmen.

Die Grenzen des Kiesabbaufeldes, für welches durch das Bergamt eine rechtskräftige Bewilligung zum Abbau erteilt wurde, werden gem. §5(4)BauGB nachrichtlich in den Flächennutzungsplan übernommen. Die Gemeinde bzw. Stadt Hohen Heuendorf war jedoch nicht am bergbaulichen Genehmigungsverfahren beteiligt worden und konnte daher ihre Belange bei der Festsetzung des Bewilligungsfeldes nicht in das Verfahren einbringen. Insbesondere über den zeitlichen Ablauf und die Gesamtdauer des Abbaus sowie die Nachnutzung der Fläche und die Sicherung der Rekultivierung der Restlandschaft besteht ein erheblicher Abstimmungsbedarf mit der Gemeinde. Wegen der möglichen Beeinträchtigungen, die sich für den Bestand des Erholungsgebiets Bernsteinsee sowie für die ökologische Situation im Gesamtgebiet ergeben könnten, bestehen seitens der Stadt Hohen Neuendorf erhebliche Bedenken gegen den geplanten Kiesabbau. Die betreffende Fläche ist im FNP überwiegend als Aufforstungsfläche (Wald) dargestellt. Da die heutige Stadt Hohen Neuendorf im bergbaulichen Verfahren nicht beteiligt wurde, konnte sie nicht prüfen, ob die Rekultivierungsplanung den Darstellungen des FNP entspricht.

weitere Rohstofflagerstätten FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Das Landesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe informiert, daß das südlich des Bernsteinsees gelegene Höffigkeitsgebiet für Kalksandsteinrohstoffe geologisch erkundet ist. Der Bereich, der zum Kiesabbau vorgesehen ist (Bewilligungsfeld Velten 2B), liegt bereits außerhalb des Gemeindegebietes Hohen Neuendorf. Bei Planungsvorhaben sollte jedoch beachtet werden, daß auch der Raum bis an den o.g. See heran als rohstoffhöffig zu bezeichnen ist. Die Stadt Hohen Neuendorf verweist in diesem Zusammenhang jedoch vorsorglich darauf, daß sie ihre Zustimmung zum Kiesabbau auf dieser Fläche nur bei Berücksichtigung des überregional bedeutenden Erholungsgebietes „Bernsteinsee“ und bei ortsnahem ökologischen Ausgleich erteilen wird.

Des weiteren wurden im Rahmen der Erarbeitung der Karte der oberflächennahen Rohstoffe im Maßstab 1:50.000 (KOR 50) auf den Blättern L 3344 (Oranienburg) und L 3346 (Bernau) Flächen ausgehalten, in denen aufgrund der geologischen Verhältnisse und in Auswertung der im LGRB archivierten Schichtenverzeichnisse von Bohrungen mit Rohstoffanreicherungen zu rechnen ist. Diese Bereiche sollten langfristig vor dauerhaften Blockierungen (Überbauung) geschützt werden. Im Rahmen der Erarbeitung des Regionalplanes für die Region Prignitz-Oberhavel - Teilplan Rohstoffe - wird eine Bewertung der Flächen hinsichtlich ihrer Einordnung als Vorrang-, Vorbehalts- oder Vorsorgegebiete erfolgen. Auf den betreffenden Flächen sind im Geltungsbereich des FNP keine Bauflächen vorgesehen.

15.3.6. Munitionsbergung Nach Information des staatlichen Munitionsbergungsdienstes des Landes Brandenburg ist davon auszugehen, daß der Planbereich insgesamt oder teilweise kampfmittelbelastet ist.

FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

16 Immissionsschutz

Vorbemerkungen: In Bezug auf die überwiegende Wohnnutzung im Plangebiet stellen die Belange des Immissionsschutzes einen wesentlichen Schwerpunkt der planungsseitigen Konfliktbewältigung für die verbindliche Bauleitplanung dar. Wegen der Lage am Rand der Metropole Berlin sind die planenden Gemeinden starken Belastungen vor allem durch Verkehrslärm und Luftschadstoffe ausgesetzt. Gleichzeitig befinden sich im Plangebiet wertvolle und sensible Landschaftsräume, die für die ökologische Stabilität des Gesamtraumes, insbesondere als Frischluftentstehungsgebiet, zur Trinkwassergewinnung und als Naherholungsgebiet von großer Bedeutung sind. Ausgehend von dieser Tatsache gewinnen die nachfolgend genannten Konfliktpunkte, auch wenn die heute anerkannten Grenzwerte teilweise noch nicht deutlich überschritten sind, für die zukünftige Entwicklung im Gesamtbereich unter dem Gesichtspunkt des Erhaltes der natürlichen Lebensgrundlagen und einer menschenwürdigen Umwelt zunehmend an Bedeutung.

16.1 Luftschadstoffe

In der Verordnung zur Verminderung schädlicher Umwelteinwirkungen bei austauscharmen Wetterlagen (Smog-VO) vom 28.11.1991 waren Birkenwerder, Borgsdorf, Hohen Neuendorf als Smog-Gebiete in der Liste von neun besonders smoggefährdeten Gebieten des Landes Brandenburg ausgewiesen. Diese Auswertung bezog sich auf Industrie- und Hausbranntemission und ist mit der Verordnung zur Aufhebung der Smog-VO (Abl. Gbl. Teil II - Nr.9 vom 07.02.1996) mittlerweile gegenstandslos.

Im Umweltbericht von Oranienburg werden folgende Tendenzen beschrieben: · Die Schwefeldioxid-Belastung ist rückläufig bei Umrüstung der Feuerungsanlagen von Braunkohle auf Heizöl/Erdgas · Bei Stickoxid, Kohlenmonoxid, Ruß und Benzol findet eine Verlagerung statt von der quellenbezogenen, punktuellen zu einer flächendeckenden Belastung infolge des zunehmenden PKW- und LKW-Verkehrsaufkommens.

Empierisch kann man allerdings von einer steigenden Luftbelastung durch die B 96 und die A 10 ausgehen, auch wenn hierzu noch keine Messungen vorliegen. Ein erstes verkehrsbezogenes Meßprogramm wurde in Oranienburg installiert.

16.2 Elektrosmog

Zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen (hier: 26. BImSchV - Verordnung über elektromagnetische Felder) wird empfohlen, die in der Anlage 4 der Abstandsleitlinie Brandenburg (veröffentlicht im ABl.Bbg. Nr.49 vom 06.07.1995) genannten Schutzabstände möglichst einzuhalten.

16.3 Landwirtschaftliche Immissionen

Außerhalb des Plangebietes, jedoch in immissionsrelevanter Entfernung dazu, befindet sich die Schweinemastanlage Schönfließ, deren Betrieb seit dem 01.07.1996 eingestellt wurde. Innerhalb von 3 Jahren nach Stillegung hätte die Anlage in saniertem Zustand wieder in Betrieb genommen werden könne, was jedoch nicht erfolgte. Damit kann von einem Bestandsschutz der Nutzung nicht mehr ausgegangen werden.

16.4 Ozon- oder Sommersmog

Erste Untersuchungen zur Ozon-Smog-Belastung sind für das Planungsgebiet besorgniserregend. Nach vorliegenden Computer-Modellrechnungen der Berliner „Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD)“ ist es gerade der Berliner Nordwestrand (und damit der Planungsraum), der die Folgen der Berliner Verkehrsemissionen im Falle austauscharmer kontinentaler Hochdruckwetterlagen (Sommer-Smog) zu spüren bekommt. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Nebenstehende Grafik veranschaulicht die Ozonbelastungssituation im Plangebiet. Der bei o.a. sommerlicher austauscharmer Hochdruckwetterlage vorherrschende kontinentale Südostwind verlagert die unter Sonnenbestrahlung ozonfreisetzende Berliner Abgaswolke in das nördliche Umland. Hier werden dann Ozon-Konzentrationen von mehr als 200 Mikrogramm/m³ festgestellt, Werte, die international (z.B.:WHO, Schweiz) weit über den zulässigen Grenzwerten liegen, weil sie zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. In Deutschland sind derartige Werte noch nicht Anlaß zu offiziellen Warnungen.

Durch Einfügung der §§ 40a - 40e in das Bundes-Immissionsschutzgesetz wurden mit Gesetz vom 19. Juli 1995 (BGBl. I S.930) die Voraussetzungen geschaffen, Verkehrseinschränkungen und -verbote bei erhöhten Ozonkonzentrationen durchzusetzen. Für das Land Brandenburg wurden diese Regelungen im ,,Gemeinsamen Runderlaß des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung, des Ministeriums für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr und des Ministeriums des Innern" zu ,,Verkehrsverboten bei erhöhten Ozonkonzentrationen" vom 27. Juli 1995 (Amtsblatt Nr. 60 vom 16. August 1995) konkretisiert.

Leitlinien zur Verminderung der Ozon-Belastung im Planungsgebiet:

· uneingeschränkte Erhaltung der Klimaausgleichsgebiete Wald und Niederung, · verkehrsbezogene Immissionsmessungen in Wohngebieten, · Erhaltung und Verbesserung der Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr - S-Bahn, · keine zusätzliche Belastung durch extensiven Straßenausbau, · die Gesamtflächenversiegelung ist so gering wie möglich zu halten, (ab 50% Versiegelung handelt es sich um Belastungsbereiche), · Erhaltung von Klimaschneisen, · Erhaltung und Entwicklung von Baumbeständen, Fassadenbegrünung etc. insbesondere an den Straßen, · Einflußnahme auf die Planungsträger der Hauptstadt bezüglich der Umsetzung von Verkehrsvermeidungs- bzw. ÖPNV-Konzepten. · Einflußnahme auf die Entscheidungsträger des Bundes bezüglich der Festsetzung von Restriktionsmaßnahmen bei Smog-Wetterlagen zur Reduzierung von Emissionen · Installierung eines Frühwarnsystems und Aufstellung eines Maßnahmeplanes bei Ozon-Smog- Warnung (öffentliche Warnung, evtl. Evakuierung von Kindern aus Kita und Schulen) (siehe auch Landschaftsplan) 16.5 Lärm

Verkehrslärm (siehe auch Kapitel Verkehr Auswirkungen der Verkehrstrassen)

Das Plangebiet wird durch mehrere große Verkehrstrassen durchschnitten. Die von diesen Trassen ausgehenden Emissionen an Lärm, Staub und Abgasen beeinträchtigen den Wohnwert nachhaltig. Insbesondere sind die von der Autobahn, der B96 und der Nordbahn ausgehenden Lärmbelastungen deutlich spürbar. Zur Bewältigung dieser Problematik wurde durch die benachbarte Gemeinde Birkenwerder eine Lärmminderungsplanung gem. §47BImSchVO in Auftrag gegeben, die auch auf die analogen Bereiche der Stadt Hohen Neuendorf übertragbar ist. Deren Analysen ergaben für den autobahnnahen Bereich teilweise dreifache Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte: FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Als Grenze des Erträglichen = Lärmschädigungsgrenzwerte sind gemäß der Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) und den VDI-Richtlinien folgende Lärmpegel oder Immissionsrichtwerte festgelegt (gemessen jeweils 0.5 m vor dem Fenster des nächstgelegenen Aufenthaltsraumes): Gebiet Tagespegel Nachtpegel Mischgebiete 60 dB(A) 45 dB(A) Mischgebiete überwiegend Wohnen 55 dB(A) 40 dB(A) Allgemeines Wohngebiet 55 dB(A) 40 dB(A) reines Wohngebiet 50 dB(A) 35 dB(A) Diese Richtwerte werden immer als Mittelungspegel angegeben. Die Pegelspitzen liegen in der Regel 10 dB(A) höher und bei Verkehrslärm 15 dB(A) höher. Eine Erhöhung um 10 dB(A) bedeutet eine Verdoppelung des Lärms.

In Anlehnung an die Analysen der vorliegenden Lärmminderungsplanung der Nachbargemeinde Birkenwerder und der schallschutztechnischen Untersuchungen zum Bebauungsplan „Wildbergplatz“ ST Hohen Neuendorf werden in der Planzeichnung des FNP durch symbolhafte Randmarkierung Flächen gekennzeichnet, von denen schädliche Umwelteinwirkungen im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes ausgehen. An folgenden Trassen sind Flächen für Nutzungsbeschränkungen im Sinne des Bundesimmissionsschutzgesetzes gem. §5(2)6BauGB dargestellt, sofern schutzbedürftige Nutzungen (insbesondere Wohnnutzung) benachbart sind: Autobahn Berliner Ring A10, Nordbahn, Ringbahn, B96 Konkrete Maßnahmen innerhalb dieser Fläche sind in Bebauungsplänen gegebenenfalls näher zu bestimmen.

Zur Bewältigung des Konfliktes, der sich aus der Immissionsbelastung entlang der Verkehrstrassen, kommen aktive und passive Schallschutzmaßnahmen in Betracht

Aktive Maßnahmen sind z.B: - Lärmschutzwälle oder Wände - Lärmmindernde Straßenbeläge - Geschwindigkeitsbeschränkungen - geschlossene Bebauung entlang der Immissionsquelle zum Schutz der dahinterliegenden Bebauung (ist aus städtebaulichen Gründen im Plangebiet kaum umsetzbar)

Passive Maßnahmen sind z.B.: - Schallschutzfenster, erforderlichenfalls mit schallgedämmten FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Lüftungselementen - Anordnung von Wohnräumen mit sensibler Nutzung (Schlafen, Kinder) auf der lärmabgewandten Seite

Für den erholsamen Aufenthalt im Freien sind weder Lärmpegelobergrenzen festgelegt, noch können zum Einbau von Schallschutzfenstern vergleichbare Maßnahmen der Lärmminderung durchgeführt werden. Die Lärmbelastung behindert daher die beabsichtigten Erholungsnutzungen vor allem im Briesetal, aber auch in den Havelwiesen, insbesondere im ST Borgsdorf und Pinnow.

Empirische Beobachtungen zeigen die deutliche Abhängigkeit der Verlärmung von der topographischen Exposition der Autobahntrasse. Die Dammlage der Autobahn z.B. im Bereich der Havelniederung oder nördlich von Bergfelde führt zu weit größerer Lärmbelastung als die eingesenkte Lage z.B. im Bereich der Nordbahnquerung. Entsprechend dringlich ist auch der Lärmschutzbedarf im Siedlungsgebiet.

Die Trassen der Nordbahn und der Autobahn werden in den nächsten Jahren wesentliche Nutzungsintensivierungen und -veränderungen erfahren. Die Autobahn Berliner Ring wird 6-spurig ausgebaut, nachdem sich seit Maueröffnung ihre Verkehrsdichte mehr als verdoppelte. Die Nordbahntrasse ist zum Ausbau für Hochgeschwindigkeitszüge vorgesehen.

Für die im Verlärmungsbereich liegenden Wohn- und Erholungsgebiete müssen daher gemäß 16.BImSchVO entsprechende Lärmschutzwände bzw. -wälle vorgesehen werden. Das betrifft insbesondere Trassenabschnitte, in denen der Verkehr in Dammlage geführt wird.

Für folgende Trassenabschnitte sind vorrangig Lärmschutzmaßnahmen erforderlich:

Autobahn A10 Berliner Ring: (1)- ST Bgfd Nord: Südseite der Autobahn ((2) bis (4) Birkenwerder) (5)- ST Bgsd / Pinnow: beidseitig im Erholungsbereich der Havelniederung (6)- ST Bgsd / Bernsteinsee: Südseite

Nordbahn (7)- ST HNdf: Südlich des Haltepunktes beidseitig ((8)- Birkenwerder) (9)- ST Bgsd: gesamte Ortslage beidseitig

Die im Bereich der Trassen befindlichen Wald- und Grünflächen sind vorrangig als Immissionsschutzflächen zu erhalten und zu entwickeln. (Staub- und Abgasschutz) Gewerbelärm

Die dargestellten gewerblichen Bauflächen wurden überwiegend bereits durch verbindliche Bauleitpläne entwickelt. Sofern nicht durch Mischgebiete ein gebietsverträglicher Übergang zu Wohnbauflächen gesichert wird, erfolgt durch Zonierung der gewerblichen Bauflächen, (z. B. eingeschränktes Gewerbegebiet als Übergang zum Wohnen) die planungsseitige Konfliktbewältigung.

Standortübungsplatz der Bundeswehr

Im nördlichen Teil des Stadtgebietes befinden sich Teilbereiche der Kaserne und des Standortübungsplatzes Lehnitz der Bundeswehr, die im Flächennutzungsplan als Sondergebiet Bundeswehr (Kaserne) bzw. als Sondergebiet Bundeswehr mit hohem Waldanteil dargestellt werden. Nach Aussagen der Bundeswehr ist mit dem Auftreten sowohl von Schieß- als auch von Übungslärm (Fahrgeräusche von Rad- und Ketten-fahrzeugen, Simulatorenanwendungen etc.) zu rechnen. Die nächst gelegene Wohnbebauung (Nordostteil des Stadtteiles Borgsdorf) ist gegenwärtig ca. 280 m von der Grenze des Standortübungsplatzes entfernt und liegt damit potentiell bereits im Einwirkbereich dieser Lärmimmissionen

Auf Grund der bereits bestehenden unmittelbaren Nachbarschaft von überwiegend dem Wohnen dienenden Baugebieten zur Fläche des Standortübungsplatzes der Bundeswehr ist die Bundeswehr jedoch bereits jetzt gehalten, diese schutzwürdigen Nutzungen hinreichend zu berücksichtigen. Insofern ist sie auch dazu verpflichtet, die Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne des BlmSchG zu schützen. Solange diese gegenwärtige Ausgangslage keine Änderungen erfährt (z. B. durch Heranrücken der schutzwürdigen Nutzungen an die Flächen der Bundeswehr oder durch Umnutzungen FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!! der bestehenden Situation), ist die Bundeswehr zu dieser Rücksichtnahme verpflichtet und es ist ihre Aufgabe, die geltenden lmmissionsrichtwerte einzuhalten. Beurteilungsmaßstab dafür ist die gegenwärtige bauliche Nutzung, die mit der Nutzung von Kleinsiedlungsgebieten oder allgemeinen Wohngebieten vergleichbar ist.

Die beabsichtigten Planungen, die im FNP dargestellt sind, übernehmen in ihrer Dimensionierung (Flächengröße) ausschließlich den gegenwärtigen Bestand an Flächennutzungen. Damit wird deutlich, daß es in Umsetzung der Inhalte des FNP nicht beabsichtigt ist, mit schutzwürdigen Nutzungen an die Fläche des Standortübungsplatzes „heranzurücken“. Sollten in Umsetzung der im FNP gewählten Wohnbauflächendarstellung bauliche Entwicklungen erfolgen, die die gegenwärtig bestehende Situation zumindest hinsichtlich ihrer immissionsschutzrechtlichen Beurteilung nicht verändern (Festsetzung der bestehenden Nutzungen), sollte davon auszugehen sein, dass nach dem Prinzip der gegenseitigen Rücksichtnahme die auftretenden lmmissionskonflikte (so wie bisher) bewältigbar sind. Die gegenwärtige Ausgangslage wird durch verbindliche Planungen nicht verändert.

Sollten jedoch in Umsetzung der Inhalte des FNP Entwicklungen verbindlich festgesetzt werden, deren Realisierung zu Nutzungsänderungen gegenüber der bestehenden Situation führen, so ist die Immissionesituation neu zu beurteilen und ggf. erforderliche Schutzmaßnahmen der künftigen Nutzungen gegenüber den von der Bundeswehr verursachten Umwelteinwirkungen sind seitens der Stadt bzw. des Verursachers zu gewährleisten. Gleichlautend gelten diese Bedingungen für Planungen, die möglicherweise in Änderung des FNP heranrückende Nutzungen an die Bundeswehrflächen festsetzen. In diesen Fällen ist darüber hinaus der Bestandsschutz der Bundeswehr maßgebend und wesentliche Nutzungseinachränkungen durch neue Entwicklungen sind auszuschließen.

Eine unter diesen Gesichtspunkten erneut erfolgte Abstimmung am 29.04.1999 zwischen der Stadtverwaltung und der zuständigen Wehrbereichsverwaltung endete ähnlich lautend und mit Schreiben der Wehrbereichsverwaltung vom 29.04.1999 wurde die o.g. Auffassung der Stadt bestätigt, dass unter dem Gesichtspunkt der im betroffenen Bereich in Borgsdorf erfolgenden „Bestandsdarstellungen“ im FNP die Bundeswehr keine Konflikte zwischen ihrer Nutzung und einer Wohnnutzung sieht. Dem Flächennutzungsplan wurde zugestimmt. 17 Infrastruktur

Vorbemerkungen

Die Flächen für Versorgungsanlagen sowie die Hauptversorgungs- und Hauptabwasserentsorgungsleitungen wurden in die Planzeichnung des FNP nachrichtlich übernommen. Die übrigen Darstellungen des FNP stehen dem nicht entgegen, auch wenn z. B. die Trassen durch Bauflächen verlaufen. Im Zuge der Aufstellung von Bebauungsplänen sind aus den Bauflächen nicht nur überbaubare Grundstücksflächen, sondern auch die erforderlichen Verkehrsflächen, Grünflächen usw. zu entwickeln. Dabei sind die Anforderungen, die sich für die dann konkretisierte Nutzung (z. B. aus der Lage einer Leitungstrasse) ergeben, zu berücksichtigen. Bezüglich der erforderlichen Abstände zwischen Leitungstrassen und heranrückender Bebauung wird auf die Abstandsleitlinie des Landes Brandenburg, die einschlägigen technischen und behördlichen Bestimmungen sowie die konkreten Anforderungen der jeweiligen Versorgungsträger verwiesen. Im Einzelnen wurde durch die jeweiligen Versorgungsträger im Laufe des Planverfahrens zur Aufstellung des FNP folgendes mitgeteilt:

17.1 Abwasser, Trinkwasser, Regenwasser

Abwasser Träger der Abwasserentsorgung und der Frischwasserversorgung ist der Eigenbetrieb der Stadt Hohen Neuendorf. Die Stadt Hohen Neuendorf entsorgt ihr Abwasser weitgehend nach Oranienburg bzw. mit den Stadtwerken Oranienburg in das Klärwerk Wansdorf. Ein geringer Teil der Haushalte wird gemeinsam mit Birkenwerder über eine Druckleitung (in der Karte eingetragen) nach Schönerlinde entsorgt Der Anschluß an die öffentliche Schmutzwasserkanalisation ist bei etwa der Hälfte aller Haushalte bereits erfolgt. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Der Eigenbetrieb Abwasser Hohen Neuendorf informiert in seiner Stellungnahme zum FNP 1998: „daß die für das Jahr 2010 prognostizierten Einwohnerzahlen von 30.000 über die bestehende SW- Kanalisation entsorgt werden können. Der Ausbau der öffentlichen Kanalisation soll 2005 weitestgehend abgeschlossen sein. Die vorhandenen SW-Freispiegelkanäle sind so dimensioniert, daß auch die maximal mögliche Einwohnerzahl von rund 50.000 sicher entsorgt werden kann. (Diese Prognose schließt jedoch die Gemeinde Birkenwerder mit ein, die ihrerseits dem Abwasserzweckverband Fließtal angehört und ihre Entsorgung durch diesen selbst planen und realisieren läßt.) Für die Bereiche Hohen Neuendorf, Borgsdorf und Bergfelde-Süd wird in jedem Fall die Ableitung zur Kläranlage Wansdorf bis zum Jahr 2000 realisiert werden, da dieses aus wirtschaftlicher Sicht deutliche Kostenvorteile gegenüber einer Ableitung in Richtung Kläranlage Schönerlinde erbringt.“

Alle im Plangebiet für Wohn-, Misch-, Gewerbe oder kommunale Nutzungen vorgesehenen Flächen werden perspektivisch an ein Abwassernetz (Trennkanalisation) angeschlossen.

Trinkwasser Die Stadt Hohen Neuendorf ist vollständig an die zentrale Trinkwasserversorgung angeschlossen. Das Wasser wird aus dem Wasserwerk Stolpe bezogen.

Die Versickerung des Regenwassers ist aufgrund der geringen Bodenversiegelung weitestgehend möglich und einer Regenentwässerung vorzuziehen. Der Eigenbetrieb Hohen Neuendorf weist aber darauf hin, „daß die in weiten Teilen des Plangebietes vorherrschenden Geschiebemergelflächen relativ wasserundurchlässig sind. Es ist auch bekannt, daß sich in Bereichen mit dichtem geologischen Untergrund bei lang anhaltenden Niederschlägen Schichtwasser bildet, das der Substanz der vorhandenen Bebauung schadet. Eine Versickerung von Regenwasser ist nur dann möglich, wenn der Untergrund entsprechend wasserdurchlässig ist und wenn das Grundwasser zur Straßenoberkante einen Abstand von mindestens 1,5m aufweist. Für das Planungsgebiet sollte bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes die Versickerungsmöglichkeit durch geologische Erkundungen und Versickerungsversuche vor Ort geprüft werden. Entsprechend den Ergebnissen dieser Erkundung ist dann die Wahl des Entwässerungsverfahrens für Regenwasser zu treffen. Hierbei sollte der Versickerung immer Vorrang eingeräumt werden,sofern sie technisch möglich ist. Die generellen Ableitungs- und Einleitungsstellen für Regenwasser für die heutige Stadt Hohen Neuendorf sind im „Generellen Oberflächenentwässerungsplan“ festgelegt worden. Diese sollten bei allen künftigen Planungen beachtet werden.

17.2 Energie

Die Stadt Hohen Neuendorf ist vollständig an die zentrale Energieversorgung angeschlossen. Zuständig ist hierfür die, e.dis Energie Nord AG, Regionalzentrum Falkensee, frühere MEVAG, Märkische Energieversorgung AG, Netzbetrieb Falkensee. Mit Schreiben vom 24.10.1997 verwies die damalige MEVAG darauf, daß zum vorliegenden FNP keine Bedenken bestehen sofern für die verbindliche Bauleitplanung bzw. die Durchführung konkreter Vorhaben die Leitungen und Anlagern der MEVAG sowie die einschlägigen technischen Regeln und Bestimmungen beachtet werden.

17.3 Windkraftanlagen

Der Windkraft-Erlaß des MUNR vom 24.5.96 weist Flächen mit Eignung zur Nutzung der Windkraft im Plangebiet nur westlich bzw. nördlich von Pinnow aus. Als „Fläche für die Errichtung von Windkraftanlagen mit hohem Anteil von Flächen für die Landwirtschaft“ wird im FNP eine Landwirtschaftsfläche von ca.7ha am nordwestlichen Rand des Gemeindegebietes entsprechend §11 (2) BauNVO dargestellt. Bei den weiteren Flächen mit Eignung gem. Windkraft-Erlaß handelt es sich um geplante Aufforstungsflächen, das direkte Umfeld eines geplanten Erholungsschwerpunktes (Gut Pinnow) und um das direkte Umfeld eines Naturschutzgebietes (NSG Pinnower See), deren Darstellung im FNP wegen absehbarer Nutzungskonflikte nicht erfolgte. Außerhalb der hierfür dargestellten Flächen sind Windkraftanlagen im Plangebiet nicht zulässig.

FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

17.4 Erdgas

Die Verbundnetz Gas AG, Böhlitz-Ehrenberg teilte mit Schreiben vom: 27.11.1997 mit, daß sich folgende VNG-Gasanlagen im Plangebiet befinden: Ferngasleitung 84.00, DN 400 Ferngasleitung 84.02, DN 300 Ferngasleitung 84.08, DN 200 Ferngasleitung 84.08, DN 200 (außer Btrieb) Ferngasleitung 210.00, DN 600 Ferngasleitung 302.00, DN 1100 Steuerkabel 1108, 1201, 1202, 2702 Korrosionsschutzanlage 210.11/20 Sonstiges Schiebergruppen mit Ausbläser

Erforderlichenfalls erfolgt die Ortung und Absteckung zur Ermittlung der genauen Lage der Trassen durch: die Verbundnetz Gas AG, MB Netze Bernau, Herr Goll, Schulweg 8 16321 Schönow-Schmetzdorf Tel: 03338/395102 Die EMB Erdgas Mark Brandenburg GmbH, Potsdam als regionaler Versorgungsträger teilte mit Schreiben vom 10.11.1997 mit, daß sich im Plangebiet Leitungen und Anlagen der EMB befinden. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um Hauptversorgungsleitungen. Vor Beginn jeglicher Tiefbauarbeiten sind bei den Betriebsstellen der EMB Informationen über die Lage der Leitungen einzuholen. Für konkrete Bauvorhaben sind die technischen Hinweise der EMB zu beachten.

17.5 Telekommunikation

Die Deutsche Telekom AG, Niederlassung Potsdam teilte mit Schreiben vom: 30.10.1997 mit, daß sich im Planungsgebiet Fernmeldeanlagen der Deutschen Telekom AG befinden. Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen sollen in allen Straßen geeignete und ausreichende Trassen für die Unterbringung der Fernmeldeanlagen vorgesehen werden. Über den Planbereich verläuft eine Richtfunkverbindung der Deutschen Telekom AG. Bei konkreter Bebauung wird um eine erneute Beteiligung unter Angabe der max. zulässigen Bauhöhen gebeten. Es besteht die Möglichkeit der Beeinträchtigung von Ton- und Fernseh-Rundfunkempfang.

17.6 Abfallwirtschaft

Für die Entsorgung von Hausmüll und hausmüllähnlichen Gewerbeabfall ist lt. §3(1) Brandenburg. Abfallgesetz der Landkreis Oberhavel zuständig. Die im Plangebiet befindlichen Alt-Deponien sind sämtlichst geschlossen und befinden sich in Rekultivierung bzw. Sanierung (siehe Altlastenverdachtsflächen).

18. Wirkungen des Landschaftsplanes

18.1 Eingriffe in Natur und Landschaft

Im Plangebiet sind die aufgrund der Darstellungen des FNP vorbereiteten Eingriffe ausgleichbar. Die Flächen dafür werden durch die Darstellungen des FNP gesichert. Detaillierte Aussagen über Vermeidung, Minimierung, Ausgleich und Ersatz von Eingriffen bzw. notwendige Maßnahmen in den Ausgleichsflächen werden im Landschaftsplan getroffen.

18.2 Übernahme der Festsetzungsvorschläge des Landschaftsplanes

Der Landschaftsplan ist ein den FNP begleitender Fachplan, der die Belange von Landschaftsplanung und Naturschutz vertritt. Die durch den FNP vorbereiteten Eingriffe werden in ihm bewertet und es werden Vorschläge zu deren Ausgleich formuliert. Die Inhalte des Landschaftsplanes sind daher auf ein Teilspektrum der im FNP behandelten Inhalte begrenzt. Daher setzt der Landschaftsplan seine Akzente FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!! aus der Sicht von Landschaftsplanung und Naturschutz, die aus Sicht der Gesamtplanung geprüft und abgewogen (in den FNP übernommen bzw. mit Begründung verworfen) werden müssen. In der folgenden Dissensliste sind die Punkte, in denen der Landschaftsplan andere Festsetzungen vorschlägt, als der FNP-Entwurf´95 auswies, aufgeführt.

FNP-Entwurf Darstellungsvorschläge LP Darstellung im FNP-Entwurf ´98, Stadt Hohen Neuendorf ´95 1-4 Birkenwerder 5 B-Pläne Entwicklungs- Erhalt des Immissionsschutz- zu5 Dem Vorschlag wird teilweise gefolgt. Die Gemeinde nimmt AfG 1.3 „Am gebiet und Erholungswaldes, am die westlich der B96 liegenden Waldflächen nicht für Bauzwecke Waldrand“ Sondergebiet Südrand geringfügig MI zur in Anspruch und reduziert die beabsichtigte Wohnbebauung im AfG 1.2. Pflanzenmarkt/ Bildung eines „Stadttors“ B-Plan afG1.3. „Ortseingang Wohngebiet Für die übrigen östlich der B96 liegenden Planbereiche wird der Borgsdorf“, ST Vorschlag abgelehnt. Die Gemeinde präveriert die Bereitstellung Bgsd von Wohnbauland und die Anlage eines Pflanzenmarktes auf diesem Standort. 6 ST Borgsdorf Wohngebiet Sondergebiet SOWoch zu6 Der Vorschlag wird abgelehnt. Das Gebiet „Venedig“ Venedig · Erhaltung des entstand zwar als Wassersport-Sparte, hat sich jedoch schon in Niederungscharakters seiner Wohnnutzung überwiegend verfestigt. · Keine Verfestigung im Außenraum · Hoher, gefährdender Grundwasserstand 7 Bernsteinsee/ großflächig Reduzierung der SOE- zu7 Dem Vorschlag wird gefolgt. ST Bgsd SOE Flächen Ausweisung von Renaturierungsflächen im Nord- und Ostuferbereich · Verhinderung des ökologischen Kollapses 8 Aufforstungsflä- Aufforstungsflächen an lokale zu8 Dem Vorschlag wird gefolgt. Die Aufforstungsflächen Aufforstungsfläc chen Relief- und wurden vergrößert. hen Pinnow/ ST schematisch Bodenbedingungen angepaßt Bgsd 200m beidseits (89ha) der Autobahn (55ha) 9 Gemeinbedarf Reduzierung der Baufläche zu9 Dem Vorschlag wird gefolgt Grundschulstand und Sportfläche Doppelnutzung der ort Goethestraße Sportfläche, Sicherung der HNdf Grünzäsur 10 Zentrum HNdf MI WA Freihalten einer zu10 Dem Vorschlag wird gefolgt Grünverbindung entlang der Bahn (gleichzeitig Immissionsschutz) 11 Südfelder WA verinselte Freiraumzäsur, Ökologische zu11 Dem Vorschlag wird nicht gefolgt. Der in Aufstellung HNdf (B-Plan Grünflächen Brücke innerhalb der befindliche B-Plan sieht statt einer in das Ortsinnere reichenden Hohen beabsichtigten Baufelder Freiraumzäsur nur eine 10m breite Grünfläche vor. Die Neuendorf West) Gemeinde präveriert eine dichtere Wohnbebauung. Der entsprechende B-Plan hat Planreife 12 Gemeinbedarf Flächenreduzierung zu12 Dem Vorschlag wird gefolgt. Gesamtschulstan /Sportfläche dort Zühlsdorfer Straße Hndf/ ST Bgfd 13 50m tiefer Bau- Erhaltung des Hochwaldes zu13 Dem Vorschlag wird gefolgt. Birkenwerderstra streifen WA ße/ ST Bgfd (gegenüber Bäckerei) 14 Heideplan / WA auf der Maximal ein Baustreifen am zu14 Der Vorschlag wird aufgegriffen. Angesichts der Lage im ST Bgfd gesamten Heideplan LSG in Aufstellung wird auf eine Bebauung verzichtet. Schonungsfläch (Erschließungseffektivität), e dahinter Erhaltung des Erholungswaldes 15 S-Bahn- Bestandsüber- Rückbau und Sanierung des zu15 Dem Vorschlag wird nicht gefolgt. Die Gemeinde hält den „Trompete“/ ST nahme Hydroregimes Rückbau der „Bahntrompete“ für unrealistisch . Bgfd · Immissionsschutz · Schutz der Klimaachse 16 Südtangente Straßen- Wegfall dieser zu16 Dem Vorschlag wird weitgehend gefolgt. Die Anbindung B96-Bergfelde / planung Straßenplanung der Straßentrasse an die Schönfließer Straße soll allerdings von ST Bgfd Kompromiß: Süd her erfolgen. FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Straßenverbindung zwischen Gewerbegebiet und Sondergebiet 17 Reine Grüngeprägte zu17 Dem Vorschlag wird nicht gefolgt. Die dargestellten Gemeinbedarfsfl Gemeinbedarfsfl Gemeinbedarfsflächen Gemeinbedarfsflächen sind ohnehin im Verfügungsbereich der ächen ächen Gemeinden und dadurch entsprechend den Leitsätzen der gemeindlichen Entwicklung folgend behutsam und grüngeprägt zu entwickeln.

19 Verordnungen, Kommentare, weitere Quellen

Raumordnungsgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 28. April 1993 (BGBl. 1 5. 630), zuletzt geändert durch Magnetschwebebahnplanungsgesetz vom 23.11.1994 (BGBl. lS3486) Orientierungswerte für die städtebauliche Planung, Borchard, Institut für Städtebau und Wohnungswesen der deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, München 1974 Orientierungswerte für die Infrastruktur in der Stadt- und Regionalplanung, Marienfeld, Ostholt, Puls, Dortmund 1978 Das Recht der Landschaft, Erich Gastner (Hersg. von Eckard Jedicke), Radebeul, Neumann Verlag GmbH, 1995 Kommentar zur BauNVO Fickert 1 Fieseler, Dt. Gemeindeverlag, Köln, Kohlhammer. 1992 „Erlaß Bauleitplanung und Landschaftsplanung" MUNR und MSWV, 24.10.1994, Amtsblaft für Brandenburg - Nr. 84 vom 6. Dezember 1994 „Erlaß Bauleitplanung und Landschaftsplanung" MUNR und MSWV, 29.04.1997 Amtsblaft für Brandenburg - Nr. 20 vom 23.Mai 1997 Gemeinsamer Landesentwicklungsplan für den engeren Verflechtungsraum Berlin/Brandenburg, LEP eV, Entwurf Stand April 1995 Regionalplan Prignitz Oberhavel Gesetz über den Schutz und die Pflege der Denkmale und Bodendenkmale im Land Brandenburg vom 22.Juli 1991

Kreisentwicklungskonzeption des Landkreises Oberhavel vom Stand Juli1995 Jahreshaushaltsatzung des Landkreises 1994 bis 1997 Altlastenkataster des Land kreises Oberhavel beim Umweltamt des Landkreises Schulentwicklungsplanung des Kreises Oberhavel, Stand 4/1995

Rahmenplan der Gemeinden Borgsdorf, Bergfelde, Birkenwerder und Hohen Neuendorf, Planungsbüro Ludewig, 31.08.1992 Landschaftsplan Hohen Neuendorf und Birkenwerder, Landschaftsplanerin G.Höppner und Landschaftsarchitekt Ralf Ludewig, Mai 1996 Lärmminderungsplanung Birkenwerder. Büro Schnüll und Haller, Hannover, August 1996 Verkehrskonzept Hohen Neuendorf, Schweitzer Ingenieure, Potsdam, 1997 Verkehrskonzept Birkenwerder, Büro Schnüll und Haller, Hannover, August 1993

„Birkenwerder 1355 bis 1955“, Egon Dahlenburg, Festschrift zur 600-Jahrfeier Birkenwerders 1955 „Birkenwerder in der Geschichte und Gegenwart“, Max Rehberg, 1930, Selbstverlag des Grundbesitzervereins Annalen zur Geschichte Hohen Neuendorfs und der umliegenden Ortschaften, Max Kühnlein, Verlag des Kirchbauvereins Hohen Neuendorf, ohne Datum, ca. 1905 Gemeinde Hohen Neuendorf, Bürgerinformation, 1994, WEKA Werbefachverlag GmbH, herausgegeben durch die Gemeinde Hohen Neuendorf Birkenwerder, ein historischer Spaziergang, Edition Korona, Birkenwerder, 1996 Zwischen HaveI und Oder - Märkische Geschichte und Geschichten, Gerd Koischwitz, 1993

Literatur

· Orientierungswerte für die städtebauliche Planung, Borchard, Institut für Städtebau und Wohnungswesen der deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung, München 1974 · Orientierungswerte für die Infrastruktur in der Stadt- und Regionalplanung, Marienfeld, Ostholt, Puls, Dortmund 1978 · Das Recht der Landschaft, Erich Gastner (Hersg. von Eckard Jedicke), Radebeul, Neumann Verlag GmbH, 1995 FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

· Kommentar zur BauNVO Fickert / Fieseler, Dt. Gemeindeverlag, Köln, Kohlhammer, 1992 Planungen und Statistik

· Der „Goldene Plan Ost“ 1993 · Gebäude- und Wohnungszählung 1995 Land Brandenburg Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik · Statistisches Jahrbuch Land Brandenburg Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik 1997 · Kreisentwicklungskonzeption des Landkreises Oberhavel vom Stand Juli 1995 · Jahreshaushaltsatzung des Landkreises 1994 bis 1997 · Altlastenkataster des Landkreises Oberhavel beim Umweltamt des Landkreises · Agrarstrukturelle Vorplanung Oberhavel AVP · Schulentwicklungsplanung des Kreises Oberhavel, Stand 4/1995 · Rahmenplan der Gemeinden Borgsdorf, Bergfelde, Birkenwerder und Hohen Neuendorf, Planungsbüro Ludewig, 31.08.1992 · Landschaftsplan Hohen Neuendorf und Birkenwerder, Landschaftsplanerin G. Höppner und Landschaftsarchitekt Ralf Ludewig, Mai 1996 · Lärmminderungsplanung Birkenwerder, Büro Schnüll und Haller, Hannover, August 1996 · Verkehrskonzept Hohen Neuendorf, Schweitzer Ingenieure, Potsdam, 1997 · Verkehrskonzept Birkenwerder, Büro Schnüll und Haller, Hannover, August 1993

Zur Geschichte

· Birkenwerder 1355 bis 1955, Egon Dahlenburg, Festschrift zur 600-Jahrfeier Birkenwerders 1955 · Birkenwerder in der Geschichte und Gegenwart, Max Rehberg, 1930, Selbstverlag des Grundbesitzervereins · Annalen zur Geschichte Hohen Neuendorfs und der umliegenden Ortschaften, Max Kühnlein, Verlag des Kirchbauvereins Hohen Neuendorf, ohne Datum, ca. 1905 · Gemeinde Hohen Neuendorf, Bürgerinformation, 1994, WEKA Werbefachverlag GmbH, herausgegeben durch die Gemeinde Hohen Neuendorf · Birkenwerder, ein historischer Spaziergang, Edition Korona, Birkenwerder, 1996 · Zwischen Havel und Oder - Märkische Geschichte und Geschichten, Gerd Koischwitz, 1993

20 Anhang Flächenbilanz FNP Hohen Neuendorf / Birkenwerder 1998 graphisch ermittelt unter Verwendung des digitalen Polarplanimeters „Planix 6“ auf der Basis der Topographischen Karte M 1:10000. Für die Flächengrößen kann keine Gewähr übernommen werden. Differenzen zur Flächenbilanz im FNP-Vorentwurf entstanden durch korrigierte Gemeindegrenzen und veränderten Nutzungsartenschlüssel.

Nutzungsart Spalte 1 Spalte 2 Spalte 3 (entsprechend den Vorgaben aus dem Flächen in ha Flächen in ha Flächen in ha Erhebungsvordruck) (Bestandteil von Spalte 2) (Bestandteil von Spalte 3) HNdf Bkw Gesamt HNdf Bkw Gesamt HNdf Bkw Gesamt

Bauflächen 980,3 340,5 1320,8 Wohnbauflächen 887,9 295,4 1183.3 Gemischte Bauflächen 36,2 23,8 60,0 Gewerbliche Bauflächen 8,1 15,8 23,9 Sondergebiete* 48,1 5,5 53,6

Flächen für Gemeinbedarf 29,1 12,7 41,8 Schulen 11,1 2,3 13,4 Sozialeinrichtungen 6,5 2,1 8,6 Gesundheitseinrichtungen 1,5 4,7 6,2 Verwaltung 1,1 0,4 1,5 Feuerwehr 1,3 - 1,3 Kirche 1,6 1,5 3,1 Kultureinrichtungen 0,5 0,2 0,7 Sporteinrichtungen 5,5 1,5 7,0

Flächen für überörtlichen Verkehr und 191,2 67,7 258,9 örtliche Hauptverkehrszüge Flächen für den Straßenverkehr 116,2 51,7 167,9 Überörtlicher Verkehr (A10, B96, B96a) 51,3 30,9 82,2 örtliche Hauptverkehrszüge 62,1 20,2 82,3 FNP Hohen Neuendorf – elekrt. ARBEITSFASSUNG, kann von der gebilligten Fassung abweichen !!!!

Flächen für den ruhenden Verkehr 2,8 0,6 3,4 Flächen für Bahnanlagen 75,0 16,0 91,0 Flächen für Luftverkehr - - -

Flächen für die Ver- und Entsorgung***** 1,8 0,4 2,2

Grünflächen** 99,8 39,0 138,8 Parkanlagen 32,9 2,7 35,6 Dauerkleingärten 11,8 - 11,8 Sportplätze 20,3 6,0 26,3 Friedhöfe 10,0 4,6 14,6 Sonstige Grünflächen 24,8 25,7 50,5 Privatgärten 6,6 22,4 29,0 andere sonstige Grünflächen** 18,2 3,3 21,5

Fl. für Land- und Forstwirtschaft/Wald 2351,2 1289,4 3640,6 Flächen für die Landwirtschaft***** 205,4 77,7 283,1 Flächen für die Forstwirtschaft/Wald 2145,8 1211,7 3357,5

Wasserflächen 44,8 24,7 69,5

Fl. für Aufschüttungen/ Abgrabungen - - -

Sonstige Flächen 48,3 32,6 80,9 Geschützte Biotope*** 48,3 32,6 80,9 SPE-Flächen**** 311,9 79,7 391,6 Bodenfläche insgesamt 3745,3 1807,0 5552,3 * bestehend aus: Sondergebieten Fremdenverkehr (FV), Wochenendhäuser (WO), Campingplatz (C), Bundeswehr/Kaserne (BW), sowie Einzelhandel und Dienstleistungen (HDZ), (DEZ), (PFM); (In der Statistik nicht erfaßt ist das Sondergergebiet Bundeswehr mit hohem Waldanteil/Standortübungsplatz, es wurde dem Wald zugerechnet.) ** Grünflächen ohne nähere Bezeichnung, Spielplätze, Badeplätze auch Mischlagen verschiedener Grünflächen *** Die in der Planzeichnung FNP mit Symbol „Eule“ auf grünem Grund dargestellten flächenhaften geschützten Offenlandbiotope. In der Statistik nicht erfaßt sind die durch Wald- bzw. durch Fl. F. d. Landwirtschaft überlagerten geschützten Biotope **** Flächen für Maßn. zum Schutz, zu Pflege und zur Entw. von Natur und Landsch. (überl. mit anderen Nutzungen) ***** Die Fläche für die Errichtung von Windkraftanlagen mit hohem Anteil für die Landwirtschaft wurde der Fläche für die Landwirtschaft zugerechnet