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9783700180975.Pdf Kabinett Leopold Figl I T_Figl-8.indd 1 15.12.2016 09:58:18 ÖSTERREICHISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN PHILOSOPHISCH-HISTORISCHE KLASSE INSTITUT FÜR NEUZEIT- UND ZEITGESCHICHTSFORSCHUNG Protokolle des Ministerrates der Zweiten Republik der Republik Österreich Herausgegeben von Gertrude Enderle-Burcel Rudolf Jeřábek Wolfgang Mueller Veröffentlichung des Österreichischen Staatsarchivs, der Österreichischen Gesellschaft für historische Quellenstudien und des Instituts für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften T_Figl-8.indd 2 15.12.2016 09:58:18 Protokolle des Ministerrates der Zweiten Republik der Republik Österreich Kabinett Leopold Figl I 20. Dezember 1945 bis 8. November 1949 Band 8 25. November 1947 bis 20. Jänner 1948 Bearbeitung Elisabeth Gmoser Peter Melichar Stefan Semotan Wien 2017 Vorgelegt von k. M. Michael Gehler in der Sitzung vom 30. Jänner 2015 Dieses Projekt wurde durch die Unterstützung der Stadt Wien, Magistratsabteilung 7, Kultur und Wissenschaft, Wissenschafts- und Forschungsförderung ermöglicht. Veröffentlicht mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF): PUB 344-G28 Open Access: Wo nicht anders festgehalten, ist diese Publikation lizenziert unter der Creative-Commons-Lizenz Namensnennung 4.0 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Diese Publikation wurde einem anonymen, internationalen Peer-Review-Verfahren unterzogen. This publication has undergone the process of anonymous, international peer review. Die verwendete Papiersorte ist aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt, frei von säurebildenden Bestandteilen und alterungsbeständig. Bestimmte Rechte vorbehalten. ISBN 978-3-7001-7743-2 Copyright © 2017 by Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien Satz: Crossdesign GmbH, 8042 Graz Druck & Bindung: Prime Rate kft., Budapest http://epub.oeaw.ac.at/7743-2 http://verlag.oeaw.ac.at T_Figl-8.indd 4 15.12.2016 09:58:18 V Geleitwort Der wirtschaftliche Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg schwer getroffenen Landes hatte bei einem absoluten Tiefstand der industriellen und der gewerblichen Produktion an- zusetzen. Es ist eine Ökonomie des Mangels und des Überlebens, der schieren Subsistenz- sicherung, eine Kultur des alltäglichen Improvisierens und Organisierens. Die terroristische, mörderische Dimension des Faschismus wurde aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt; wohl wäre im Kontext des allgemeinen Traumas ein Neuanfang ohne Verdrängung auch nur schwer denkmöglich gewesen. Die antidemokratischen, autoritären, xenophoben Ebenen des Nationalsozialismus wirkten allerdings mancherorts unter der Oberfläche weiter und prägten eine auf das unmittelbare Hier und Jetzt konzentrierte und eingeengte Alltagskultur. Die Ökonomie des Mangels korrelierte mit einer Politik der Amnesie. Eine durch den Krieg massiv in Mitleidenschaft gezogene Infrastruktur, Zonentrennung, militärische Besatzung, eine über der entgüterten Wirtschaft lauernde „Geldwolke“, die jederzeit eine Hyperinflation auslösen konnte, Schwarzmarkt und Schiebertum setzten die äußeren Rahmenbedingungen der Wiederherstellung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Kulturell dominant wurde in diesem Kontext eine aus dem Austrofaschismus übernom- mene, katholisch inspirierte Austrophilie; eine restaurative, aus Barock und Katholizismus amalgamierte Ästhetik des Sublimen, Guten, Wahren und Soliden, die das Bild eines har- monischen, an seinen Traditionen, überlieferten Wertvorstellungen und Bilderbuchland- schaften orientierten Landes vermitteln sollte. Während einerseits der Alltag der Menschen – wenn auch langsam, widersprüchlich und angebotsabhängig – „verwestlicht“ und „ameri- kanisiert“ wurde, pflegten andererseits die lokalen Eliten den Opfermythos (Österreich als erstes Opfer der Aggression des NS-Staates) und eine rückwärtsgewandte Ideologie des Österreichertums, die mit einer tendenziellen Provinzialisierung des Kunst- und Kulturbe- triebs zusammenfiel. Selbst führende und um die Wiederanknüpfung an die Moderne des Fin de Siècle bemühte Intellektuelle der politischen Linken hingen einem „neuen“ Öster- reichpatriotismus an. Die dahinter liegende Intention ist evident: Es ging darum, das im Faschismus in all seiner tödlichen Sprengkraft manifest gewordene Nationale zugunsten einer Kulturbestimmung des „Österreichischen“ aufzuheben und damit zugleich den Kulturkampf und die gesellschaftliche Spaltung der Zwischenkriegszeit im Sinne einer neuen, übergeord- neten Konsenspolitik zu überwinden. Zudem sollte nicht übersehen werden, dass die inter- nationalen Rahmenbedingungen des Kalten Krieges in manchen Gebieten die antiaufkläre- rischen und isolationistischen Motive des vorherrschenden (Kultur-)Konservativismus noch verschärften. Vor diesem Hintergrund erweisen sich die nunmehr in der gewohnt exzellenten Editions- technik vorgelegten Ministerratsprotokolle der Regierung Figl I von November 1947 bis Jänner 1948 als überaus instruktive und in der Tat höchst spannende Lektüre. Mit Pragma- tismus und Flexibilität, hin und wieder auch mit dem Mut der Verzweiflung ringt die Regierung der Großen Koalition um Souveränität und Legitimität; noch bewegen sich die Staatsvertragsverhandlungen auf einen toten Punkt zu, noch ist die Marshallplan-Hilfe nicht angelaufen, noch kann eine hinreichende Ernährungslage aus eigener Kraft keinesfalls garan- tiert werden, noch drohen aus den großen Betrieben Unruhen, deren soziale Sprengkraft nicht einmal abschätzbar ist. Und in eben diesem Zeitraum wird, sozusagen vor den Toren Wiens und mit all ihren unvorhersehbaren weltpolitischen Konsequenzen, die kommunistische Machtübernahme in der Tschechoslowakei vorbereitet. Der vorliegende Editionsband weist VI Geleitwort somit weit über sein engeres Thema hinaus: Er illustriert und kommentiert, wenn auch implizit, ein dramatisches Stück Weltgeschichte. Durch die Konservierung und Erschließung der Inhalte wertvoller Akten hat das Editions- unternehmen der Ministerratsprotokolle große Bedeutung: für die weitere Erforschung un- serer Vergangenheit, für die Überprüfung gängiger Klischees der Gegenwart und schließlich für die politische Kultur der Zukunft – macht es doch die Tätigkeit der Bundesregierung für die Öffentlichkeit transparent. Daher ist dem Herausgeberteam Gertrude Enderle-Burcel, Rudolf Jeřábek und Wolfgang Mueller sowie den Bearbeiter/inne/n Elisabeth Gmoser, Peter Melichar und Stefan Semotan zu danken, die durch ihren Einsatz die hohe Qualität der Aufbereitung sicherstellen; ferner der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und ihrem Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung, unter dessen Schirm das Projekt in Kooperation mit dem Österreichischen Staatsarchiv durchgeführt wird, der Stadt Wien und ihrem Referat für Wissenschafts- und Forschungsförderung, das dieses wichtige Projekt finanziell unterstützt, und last but not least seinem Leiter Hubert Christian Ehalt, der sich stets tatkräftig für die Wissenschaftsförderung einsetzt. Wolfgang Maderthaner Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs VII Inhaltsverzeichnis Editionsplan ..................................................... IX Stefan Semotan Historische Einführung ............................................ XI Gertrude Enderle-Burcel/Stefan Semotan Darstellung der Quelle. Grundsätzliches zur Edition ...................... XXXV Mitglieder der Bundesregierung Figl I ................................. XLI Chronologisches Verzeichnis der Ministerratsprotokolle .................... XLIII Chronologisches Verzeichnis der Protokolle des Wirtschaftlichen Ministerkomitees.................................................. LXVII Abkürzungsverzeichnis ............................................. LXXI Ministerratsprotokoll Nr. 89 vom 25. November 1947 .................... 1 Ministerratsprotokoll Nr. 90 vom 2. Dezember 1947...................... 35 Ministerratsprotokoll Nr. 90 a vom 4. Dezember 1947 .................... 77 Ministerratsprotokoll Nr. 91 vom 9. Dezember 1947...................... 109 Ministerratsprotokoll Nr. 92 vom 16. Dezember 1947..................... 149 Ministerratsprotokoll Nr. 93 vom 23. Dezember 1947..................... 195 Ministerratsprotokoll Nr. 94 vom 6. Jänner 1948 ........................ 243 Ministerratsprotokoll Nr. 95 vom 13. Jänner 1948 ....................... 293 Ministerratsprotokoll Nr. 96 vom 20. Jänner 1948 ....................... 329 Protokoll des Wirtschaftlichen Ministerkomitees Nr. 45 vom 3. Dezember 1947 367 Protokoll des Wirtschaftlichen Ministerkomitees Nr. 46 vom 20. Dezember 1947 385 Protokoll des Wirtschaftlichen Ministerkomitees Nr. 47 vom 12. Jänner 1948 .. 397 Protokoll des Wirtschaftlichen Ministerkomitees Nr. 48 vom 22. Jänner 1948 .. 407 Literaturverzeichnis................................................ 419 Geographisches Register ............................................ 427 Sachregister ...................................................... 433 Personenregister................................................... 481 IX Editionsplan Band 1: Ministerratsprotokoll Nr. 1 bis Ministerratsprotokoll Nr. 16 (20. Dezember 1945 bis 9. April 1946). Band 2: Ministerratsprotokoll Nr. 17 bis Ministerratsprotokoll Nr. 31 (16. April 1946 bis 9. Juli 1946). Band 3: Ministerratsprotokoll Nr. 32 bis Ministerratsprotokoll Nr. 45 (17. Juli 1946 bis 19. November 1946). Band 4: Ministerratsprotokoll
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