ca. 11 000 Einwohner Lauffen am Landkreis http://www.lauffen.de/website/tourismus Allgemeines Die „Weinstadt am Neckarufer“ (Eigenwerbung) liegt am Zusammenfluss von Neckar und . Der Neckar trennt die beiden Stadtteile von Lauffen: Lauffen-Stadt liegt rechts (östlich) des Neckars, Lauffen-Dorf auf der anderen Neckarseite. So lauten die historischen Bezeichnungen, auch wenn die Größenverhältnisse zwischen Stadt und Dorf heute umgekehrt sind. Erst im Jahre 1914 wurden die beiden Teilgemeinden zusammengeschlossen. Zwischen den beiden Stadtteilen liegt eine Insel mit Burg und Rathaus, die erst mit dem Ausbau des Neckarkanals 1930 entstand. Lauffen hat eine sehenswerte Altstadt rechts und links des Neckars. Der berühmteste Sohn der Stadt ist Friedrich Hölderlin, der 1770 hier geboren wurde.

Bahnverbindungen von / nach Lauffen am Neckar 780 Frankenbahn | Würzburg – Heilbronn – Es halten nur RB-Züge, alle 30 Minuten.

Verkehrsverbund HNV - Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr Tipp: Tageskarten sind im HNV in der Regel günstiger als zwei Einzelfahrscheine. Bahncard-Rabatt auf Einzelfahrscheine.

Touristeninformation im Bürgerbüro am Bahnhofsvorplatz (Bahnhofstr. 54)

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Stadtrundgang in Lauffen am Neckar Der Bahnhof in Lauffen ist – zum Leid- wesen nicht nur der Lauffener – nicht barrierefrei. Sie müssen also die Trep- pen hinuntersteigen. In der Bahnunter- führung führt eine weitere Treppe hinauf zum Bahnhofsvorplatz, der andere Ausgang ist ebenerdig. Wählen Sie den bequemeren Ausgang und folgen Sie der Straße „Im Brühl“ nach rechts, vorbei an zwei Discountern, zu „Hölderlin im Kreisverkehr“, dem Hölderlin-Denkmal von Peter Lenk. Hölderlin im Kreisverkehr Die Stangen des Denkmals bilden ein großes H. Der Lyriker Friedrich Hölderlin (1770–1843) sitzt auf einer Schreibfeder, einmal als Kind und einmal als Erwachsener. Außer ihm und seiner Frankfurter Geliebten Dio- tima sind weitere Geistesgrößen ver- treten, nämlich Goethe und Schiller als siamesische Zwillinge sowie Nietzsche auf einem Fahrrad. Darüber thront der Württemberger Herzog Carl Eugen auf einem Hirsch, letzterer eine Anspielung auf das Wappen Württembergs.

Hölderlin-Denkmal und Museum im Klosterhof

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Am Kreisverkehr folgen Sie der Straße nach Nordheim und machen gleich links einen Abstecher zum Hölderlin-Denkmal und zum Museum im Klosterhof mit seinem Hölderlin-Zimmer. Vor dem Museum begrüßt Sie eine Kopie der Diotima von Peter Lenk. Das ehemalige Wohnhaus der Familie Hölderlin ist auch vom Zug aus zu sehen. Es liegt ein paar Schritte weiter in der Nordheimer Straße 5. Friedrich Hölderlin lebte hier als Kind von seiner Geburt 1770 bis 1775. Das Haus bedarf der Renovierung, die Stadt Lauffen am Neckar plant jedoch, bis 2020 hier ein Hölderlin-Museum einzurichten.

Gehen Sie nun ein paar Schritte zurück und biegen Sie vor dem Fachwerkhaus, der Alten Ölmühle, links in die Dammstraße ab. Sie führt Sie an der Zaber entlang zum Kiesplatz, der in einen Park um- gewandelt wurde. Man kann bei niedrigem Wasserstand die Zaber auf einer Furt durch- queren, aber es gibt auch eine Brücke. Vor Ihnen liegen nun links die Grafenburg und rechts die Regiswindis- kirche. Lauffen am Neckar 4

Die Regiswindiskirche Im Park können Sie sich von allzu viel Literatur erholen! Wenige Schritte links von der Fußgänger- ampel am anderen Ende des Parks führt eine Treppe hinauf zur Regiswindiskirche aus dem 13. Jahr- hundert. Regiswindis ist die Ortsheilige von Lauffen. Im Jahre 839 oder 840 wurde sie im zarten Alter von 7 Jahren von einer böswilligen Amme vom gegenüberliegenden Burgfelsen in den Neckar gestoßen. Erstaunlicherweise wurde sie nicht mit der Strömung fortgetrieben, sondern nach drei Tagen mit roten Wangen und gekreuzten Armen aus dem Neckar gefischt. 1227 wurde Regiswindis heiliggesprochen. Näheres zur Regiswindiskirche und zur angrenzenden Regiswindiskapelle finden Sie auf den Infor- mationstafeln. Umrunden Sie die Kirche, denn von der Terrasse hoch über dem Neckar hat man einen schönen Ausblick auf die Burg und die Häuser von Lauffen-Stadt auf der anderen Neckarseite. Gehen Sie nun die Kirchbergstraße hinab zum Neckar und überqueren Sie den Fluss auf der Alten Neckarbrücke von 1532. Von der Brücke aus sehen Sie neckarabwärts wieder Kirche und Burg. Ein imposantes Stück der Stadtmauer von Lauffen-Stadt aus dem 18. Jahrhundert ist rechts oben zu erkennen. Lauffen am Neckar 5

Wenn Sie von der Brücke rechts hinuntersehen, finden Sie dort eine kleine grüne Diesellok. Sie war bis 1984 auf 4,5 km langen Schmalspurgleisen unterwegs, um Muschelkalk von einem Steinbruch bei in das Lauffener Zementwerk zu bringen. Die Strecke ist heute ein Fußweg. Am Ende der Brücke wenden Sie sich nach links zur Burg mit dem Rathaus. Die Grafenburg Die Grafenburg aus dem 11. Jahrhundert liegt seit dem Bau des Neckarkanals 1930 auf einer Insel und ist nur von Lauffen-Stadt aus über eine Brücke erreichbar. Der Rest der soge- nannten Nachtigalleninsel ist Naturschutz- gebiet. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde der Wohnturm aus der Salierzeit originalgetreu wiederaufgebaut, die Gebäude daneben jedoch im zeitgenössischen Stil. Sie dienen seit 1818 als Rathaus. Der Wohnturm ist heute ein Museum über die Salierzeit. Von der Terrasse der Burg genießen Sie den Blick auf den Neckar und die gegenüberliegende Regis- windiskirche.

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Lauffen-Stadt Folgen Sie nun geradeaus der Heilbronner Straße aufwärts durch Lauffen-Stadt mit zahlreichen historischen Gebäuden. Ein kurzer Abstecher nach etwa 300 m nach rechts bringt Sie zum Alten Heilbronner Tor, über dessen Torbogen sich eine Gefängniszelle befand. Vorbei an der Alten Kelter, 1568 als Teil eines geplanten, aber nicht vollendeten Schlosses errichtet, gelangen Sie zur romanischen bzw. frühgotischen Martinskirche sowie zum Neuen Heilbronner Tor von 1772 mit Resten der Stadtmauer.

Der Rückweg zum Bahnhof führt, vorbei am Fachwerkhaus des Gasthauses „Sonne“, wieder über die Alte Brücke und hinauf zum modernen Zentrum von Lauffen- Dorf.

Martinskirche und Neues Heilbronner Tor

Gasthaus Sonne Lauffen am Neckar 7

Von der Brücke gehen Sie geradeaus durch die Brückenstraße und biegen an deren Ende nach links in die Lange Straße ab. Die Grabenstraße, die von der Langen Straße nach etwa 50 m rechts abzweigt, führt durch einen Tunnel, der in Wirklichkeit keiner ist: der ehemalige Dorfgraben wurde um 1700 überwölbt und später sogar überbaut.

Folgen Sie der Langen Straße weiter, bis links die Bahnhofstraße abzweigt. Auf dem Postplatz steht ein Denkmal, das die Vereinigung der beiden Stadtteile symbolisiert. Zum Bahnhof gelangen Sie immer geradeaus nach etwa 400 m. Brasilien Gleich bei Lauffen am Neckar liegt Brasilien. „Brasilien“ war im zweiten Weltkrieg die Tarnbezeich- nung einer Scheinanlage, einer Attrappe des Stuttgarter Hauptbahnhofs aus Holz und Pappe, die nachts beleuchtet wurde und die Bomber der Royal Air Force fehlleiten sollte. Dies gelang zunächst auch ganz gut, sehr zu Lasten der Lauffener Bevölkerung, bis dann 1943 die Orientierung der Flugzeuge durch Radar stark verbessert wurde. Heute ist aber auf dem „Großen Feld“ im Nordwesten von Lauffen nichts mehr von Brasilien zu sehen.