13. BUNDESVERSAMMLUNG

DER

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

BERLIN, SAMSTAG, DEN 23. MAI 2009 2 13. Bundesversammlung – Berlin, Samstag, den 23. Mai 2009

Inhalt Eröffnung durch Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert ...... 3 A Konstituierung der 13. Bundesversammlung 4 B Zur Geschäftsordnung ...... 4 C Antrag ...... 4 C Wahlvorschläge ...... 5 B Wahlgang ...... 6 A Ergebnis des Wahlgangs ...... 6 B Annahme der Wahl durch Prof. Dr. Horst Köhler ...... 6 C Ansprache von Prof. Dr. Horst Köhler ...... 6 C Schlussworte von Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert ...... 7 A

Anlage 1 Liste der entschuldigten Mitglieder der 13. Bundesversammlung ...... 9 A

Anlage 2 Liste der Mitglieder der 13. Bundesversamm- lung ...... 9 A

Anlage 3 Antrag der Mitglieder der Bundesver- sammlung Holger Apfel, Liane Hesselbarth, Dr. Johannes Müller und Udo Pastörs ...... 16 A

Anlage 4 Antrag der Mitglieder der Bundesver- sammlung Holger Apfel, Liane Hesselbarth, Dr. Johannes Müller und Udo Pastörs ...... 19 C 13. Bundesversammlung – Berlin, Samstag, den 23. Mai 2009 3

(A) (C) Redetext

13. Bundesversammlung der Bundesrepublik Deutschland

Berlin, Samstag, den 23. Mai 2009

Stenografischer Bericht che Jahre in Frieden und Freiheit zurückschauen und kann auch in schwierigen Zeiten mit begründeter Zuver- Beginn: 12.00 Uhr sicht in die Zukunft blicken. Es verdankt dieses Glück keinem anderen Dokument mehr als der vorläufigen Verfassung eines damals geteil- Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert: ten Landes: dem Grundgesetz der Bundesrepublik Meine Damen und Herren! Verehrte Gäste! Ich er- Deutschland. „Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor öffne die 13. Bundesversammlung zur Wahl des Bundes- Gott und den Menschen“ ist diese Verfassung entstan- präsidenten der Bundesrepublik Deutschland und heiße den. Aus dem ungewöhnlich bescheidenen Anspruch, Sie, die Mitglieder der Bundesversammlung, herzlich den „Bauriss für einen Notbau“ zu entwickeln, wie Carlo willkommen. Schmid die Arbeit des Parlamentarischen Rates einmal Ich begrüße die Repräsentanten unserer Verfassungs- charakterisiert hat, ist ein stabiles und eindrucksvolles organe: den Bundespräsidenten, die Bundeskanzlerin, Gebäude geworden. Ob die zahlreichen Umbauten und den Präsidenten des Bundesrates, den Präsidenten des Anbauten, die dieses Verfassungsgebäude in 60 Jahren (B) Bundesverfassungsgerichts, die Mitglieder der Bundes- inzwischen erfahren hat, alle notwendig und alle gut ge- (D) regierung wie der Landesregierungen, die Mitglieder des lungen sind, das war vorgestern Gegenstand eines durch- Bundestages und die von den Landtagen gewählten Ver- aus selbstkritischen Verfassungsgesprächs unter Beteili- treter sowie die Botschafter und Vertreter der ausländi- gung der Spitzen unserer Verfassungsorgane. schen Missionen. Konrad Adenauer, der damalige Präsident des Parla- Mein besonderer Gruß gilt den Ehrengästen hier im mentarischen Rates, hat am Tag der Verkündung des Saal. Stellvertretend für sie alle begrüße ich die Bundes- Grundgesetzes und der Gründung der Bundesrepublik präsidenten Walter Scheel, Richard von Weizsäcker und Deutschland prognostiziert: Roman Herzog. Heute, am 23. Mai 1949, beginnt ein neuer Ab- (Beifall) schnitt in der wechselvollen Geschichte unseres Der heutige Tag ist eine gute Gelegenheit, Ihnen für den Volkes. Dienst zu danken, den Sie unserem Land auch nach Ende Ihrer Dienstzeit noch immer leisten. 60 Jahre später dürfen wir feststellen: Mit dem In- krafttreten des Grundgesetzes begann für die Deutschen Schließlich begrüße ich alle, die diese Bundesver- – zunächst allerdings nur im Westen des geteilten Lan- sammlung im Rundfunk, im Fernsehen oder im Internet- des – die beste Zeit ihrer Geschichte, eine beispiellose angebot des Deutschen Bundestages verfolgen. Epoche des Friedens und der Freiheit, des wirtschaftli- Meine Damen und Herren, vor 30 Jahren fand die chen Aufschwungs und der sozialen Sicherheit. Selbst- Bundesversammlung erstmals an einem 23. Mai statt, verständlich war dies nicht, und allgemein erwartet und es ist inzwischen längst eine gute Tradition gewor- wurde es schon gar nicht. den, dass das Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Das Scheitern der Weimarer Republik stand vielen Deutschland seitdem immer am Verfassungstag gewählt noch deutlich vor Augen. Immerhin 40 Prozent der wird. Dies macht die Verbindung zwischen der Substanz Deutschen erklärten im März 1949, also kurz vor Ab- unseres Staatsverständnisses und der politischen Reprä- schluss der Beratungen des Parlamentarischen Rates, ih- sentanz dieses Staates besonders deutlich. nen sei die zukünftige westdeutsche Verfassung schlicht Am heutigen Verfassungstag können wir mit dem gleichgültig. Und noch fünf Jahre nach seiner Verkün- 60. Geburtstag unseres Grundgesetzes ein besonderes dung kannte mehr als die Hälfte der Deutschen das Jubiläum feiern. Unser Land, die Bundesrepublik Deutsch- Grundgesetz nicht; nur 30 Prozent, weniger als ein Drit- land, darf heute auf 60 außergewöhnlich gute, erfolgrei- tel, fanden es im Großen und Ganzen gut. 4 13. Bundesversammlung – Berlin, Samstag, den 23. Mai 2009

Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert (A) Meine Damen und Herren, das Vertrauen in die beste der Fall ist. Gibt es jemanden, der daran Zweifel hat? – (C) und freiheitlichste Verfassung, die Deutschland je hatte, Das ist offensichtlich nicht der Fall. Dann stelle ich hier- ist nicht vom Himmel gefallen. Es ist dem Grundgesetz mit die Beschlussfähigkeit der Bundesversammlung fest. über die Jahre erst zugewachsen. Nach § 8 des Gesetzes über die Wahl des Bundespräsi- Heute ist Deutschland ganz gewiss keine „Demokra- denten findet die Geschäftsordnung des Deutschen Bun- tie ohne Demokraten“ mehr. Die Deutschen in Ost und destages auf den Geschäftsgang der Bundesversammlung West sind bei aller Kritik an einzelnen Entscheidungen, sinngemäße Anwendung, sofern sich die Bundesver- Personen und Institutionen in ihrer großen Mehrheit sammlung nicht eine eigene Geschäftsordnung gibt. Mir überzeugt von der politischen Verfassung der Bundes- liegen mehrere Anträge zur Geschäftsordnung der republik Deutschland, dem Grundgesetz und der von Bundesversammlung vor, die in der Ostlobby ausliegen. ihm begründeten parlamentarischen Demokratie. In jün- Da wir bisher noch keine Geschäftsordnung haben, fehlt geren repräsentativen Umfragen erklären neun von zehn es für Wortmeldungen oder Aussprachen an der Grund- Befragten, Befürworter der demokratischen Idee zu sein. lage. Deswegen stimmen wir zunächst über diese An- Zwei Drittel aller Befragten geben im Februar dieses träge ab. Jahres an, stolz auf das Grundgesetz zu sein. Über 80 Prozent stimmen der Aussage zu: „Ich bin stolz auf Ich rufe zunächst einen Antrag der Fraktionen von die Freiheit und Rechtsstaatlichkeit Deutschlands.“ Und CDU/CSU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und der sie dürfen es sein. Das Grundgesetz gilt längst als eine Linken sowie der Gruppe der Freien Wähler auf. In die- der großen, exemplarischen Verfassungen der Welt. sem Antrag wird folgende Beschlussfassung beantragt: Wir haben viele gute Gründe, den 60. Geburtstag un- Die Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages serer Bundesrepublik Deutschland für einen dankbaren findet sinngemäß auf die 13. Bundesversammlung Rückblick zu nutzen. Unser Dank und Respekt gilt nicht mit der folgenden Maßgabe Anwendung: Ge- nur den Müttern und Vätern unserer Verfassung, sondern schäftsordnungsanträge und andere Anträge können allen Frauen und Männern – den bekannten und vor al- nur schriftlich gestellt werden. Eine mündliche Be- lem den in der Regel nicht genannten Frauen und Män- gründung und eine Aussprache finden nicht statt. nern –, die dieses Land unter schwierigen Bedingungen Wer mit diesem Antrag einverstanden ist, den bitte wieder aufgebaut und zu einem der angesehenen Mit- ich um sein Handzeichen. – Das ist ziemlich übersicht- glieder der Völkergemeinschaft gemacht haben. lich. Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich der (Beifall) Stimme? – Damit ist dieser Antrag mit überragender Mehrheit angenommen. 60 Jahre nach der Gründung zweier deutscher Staaten (B) (D) und 20 Jahre nach dem Fall der Mauer und der Überwin- (Beifall) dung der Teilung würdigen wir mit besonderer Hochach- Weiterhin haben die Mitglieder der Bundesversam- tung den Einsatz der vielen Tausend Menschen in der mlung Apfel, Hesselbarth, Dr. Müller und Pastörs einen damaligen DDR, die in einer beispiellosen unblutigen Vorschlag für eine eigene Geschäftsordnung vorgelegt.1) Revolution politische Bevormundung und Entmündi- Ich lasse auch über diesen Antrag abstimmen. Wer gung überwunden und mit der souveränen Entscheidung stimmt für diesen Antrag? – Wer stimmt dagegen? – Wer der ersten frei gewählten Volkskammer, dem Geltungs- enthält sich der Stimme? – Dieser Antrag ist mit über- bereich des Grundgesetzes beizutreten, erstmals in der großer Mehrheit abgelehnt. Geschichte der Deutschen Einigkeit und Recht und Frei- heit zusammen möglich gemacht haben. (Beifall) (Beifall) Mir liegt ein weiterer Antrag der genannten vier Dele- Auf dieser unangefochtenen Grundlage und im Bewusst- gierten vor, den ich allerdings nicht zulassen kann. Nach sein der gemeinsamen Verantwortung aller Demokraten diesem Antrag soll eine Vorstellung der Kandidaten vor wählen wir heute unser Staatsoberhaupt. der Bundesversammlung mit bis zu 30 Minuten ermög- licht werden. Dies verstößt ganz offenkundig gegen das Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit zu diesem Ausspracheverbot des Art. 54 des Grundgesetzes und ist Teil der heutigen Veranstaltung, und ich bitte Sie um ein deshalb unzulässig. ähnliches Maß an Aufmerksamkeit für die geschäftslei- tenden Bemerkungen, die ich nun zur Konstituierung Ich stelle fest, dass nunmehr laut Gesetz die der Bundesversammlung vorzutragen habe. Geschäftsordnung des Bundestages sinngemäß auch für die Bundesversammlung mit der vorhin von der Ver- Die 13. Bundesversammlung besteht aus 612 Mitglie- sammlung beschlossenen Maßgabe gilt. Ich weise aus- dern des Deutschen Bundestages und 612 Mitgliedern, drücklich darauf hin, dass in der parlamentarischen die von den Länderparlamenten gewählt worden sind. Praxis und nach Auffassung aller Fraktionen des Bun- Die Präsidentinnen und Präsidenten der Länderparla- destages Störungen der Sitzung, insbesondere gröbliche mente haben mir mitgeteilt, welche 612 Mitglieder in Verletzungen der parlamentarischen Ordnung, nicht hin- den Ländern rechtsgültig gewählt worden sind. zunehmen sind und die Geschäftsordnung ausdrücklich Zur Beschlussfähigkeit der Bundesversammlung ist Möglichkeiten bereitstellt, gegen derartige Störungen die Anwesenheit von mindestens 613 Mitgliedern erfor- derlich. Mir scheint es offensichtlich zu sein, dass dies 1) Anlage 3 13. Bundesversammlung – Berlin, Samstag, den 23. Mai 2009 5

Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert (A) mit Ordnungsmaßnahmen vorzugehen. Ich hoffe und er- Ich bitte Sie nun noch um einige Augenblicke Auf- (C) warte, dass dies ein rein theoretischer Hinweis ist, auf merksamkeit für notwendige Hinweise zum Ablauf die- den wir nicht zurückkommen müssen. ser Wahl. Wir werden jetzt mit dem Aufruf der Namen der Mitglieder der Bundesversammlung in alphabeti- Wir kommen jetzt zur Bestellung der Schriftführe- scher Reihenfolge beginnen. Nachgerückte Mitglieder, rinnen und Schriftführer. Ich schlage Ihnen zur Bestel- die nicht mehr im Namensverzeichnis alphabetisch auf- lung der Schriftführerinnen und Schriftführer dieser geführt werden konnten, werden am Schluss aufgerufen. Bundesversammlung die 60 Abgeordneten vor, die auch im Deutschen diese Aufgabe wahrnehmen. Verfolgen Sie bitte diesen Namensaufruf und begeben Eine Namensliste liegt sowohl hier beim Sitzungsvor- sich erst dann, wenn Ihr Name aufgerufen wird, zum stand wie auch an den Meldetischen aus. Wenn Sie es Empfang der Wahlunterlagen in die Osthalle. Um in die wünschen, lese ich Ihnen alle 60 Namen einzeln vor. Osthalle hinter mir zu gelangen, verlassen Sie bitte den Plenarsaal durch die seitlichen Glastüren. In der Osthalle (Vereinzelt Heiterkeit – Dr. Peter Struck werden Ihnen dann die Schriftführerinnen und Schrift- [SPD]: Wir verzichten!) führer an den Ausgabetischen Ihre Stimmkarte und den – Das habe ich mir gedacht. – Der guten Ordnung halber amtlichen Wahlumschlag aushändigen. Für den Emp- frage ich, ob Sie mit der Bestellung dieser 60 Kollegin- fang dieser Wahlunterlagen benötigen Sie den blauen nen und Kollegen als Schriftführer einverstanden sind. – Wahlausweis, den Sie hoffentlich alle dabeihaben. Wer ist dagegen? – Wer enthält sich? – Mit wenigen Ent- haltungen ist das so beschlossen. (Unruhe) Ich darf nunmehr den Obmann der Schriftführerinnen – Ich glaube, die durchaus angeregte individuelle Über- und Schriftführer, den Abgeordneten Hans-Joachim prüfung muss jetzt nicht gleich zu einer Sitzungsunter- Fuchtel, und seine Stellvertreterin, die Abgeordnete brechung führen. Falls im Einzelfall Probleme auftreten, Dr. Claudia Winterstein, bitten, neben mir Platz zu neh- bitte ich um einen Hinweis, gegebenenfalls über die Par- men. – Die 13. Bundesversammlung ist damit konsti- lamentarischen Geschäftsführer. Dann werden wir uns tuiert. um Abhilfe bemühen. (Beifall) Wichtig ist noch Folgendes: Diesen blauen Wahlaus- weis zeigen Sie zwar bitte den Schriftführern am Aus- Bevor wir zur Wahl kommen, ist noch über einen gabetisch, geben ihn aber dort nicht ab. Nach Empfang weiteren Antrag der Delegierten Pastörs, Apfel, der Wahlunterlagen gehen Sie in eine Wahlkabine. Dort 1) Hesselbarth und Dr. Müller abzustimmen. In diesem kreuzen Sie bitte den Stimmzettel an und stecken ihn (B) Antrag wird beantragt, die Entscheidung des Bundes- noch in der Wahlkabine in den Wahlumschlag; denn die (D) tagspräsidenten zur Darstellung des Kandidaten Frank Wahl ist geheim und muss auch geheim erfolgen. Das Rennicke auf der Internetseite des Bundestages als Dis- hat zur Folge, dass die Schriftführer verpflichtet sind, kriminierung zu rügen. Auch diesen Antrag könnte man diejenigen zurückzuweisen, die ihre Stimmkarte außer- mit Blick auf die Geschäftsordnung des Deutschen Bun- halb der Wahlkabine gekennzeichnet oder erst außerhalb destages und die ständige parlamentarische Praxis für in den Umschlag gelegt haben. Bei einem versehentli- unzulässig erklären. Ich empfehle Ihnen gleichwohl – da- chen falschen Vorgehen kann der Wahlvorgang natürlich rum bitte ich auch persönlich –, über diesen Antrag abzu- vorschriftsmäßig wiederholt werden. stimmen. Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um das Handzeichen. – Wer ist dagegen? – Wer enthält sich? – Noch ein letzter Hinweis: Stimmkarten mit mehr als Dann ist auch dieser Antrag mit den gleichen Mehrhei- einem Kreuz oder sonstigen Zusätzen sind ungültig. Das ten abgelehnt. Gleiche gilt für Stimmkarten, die überhaupt nicht ange- kreuzt sind oder andere Namen aufweisen. Wir kommen jetzt zum eigentlichen Wahlvorgang. Es liegen folgende Vorschläge für die Wahl zum Bundes- Zur Stimmabgabe selbst betreten Sie den Plenarsaal präsidenten vor, die ich in alphabetischer Reihenfolge bitte durch den mittleren Eingang unter dem Adler, also bekannt gebe: unmittelbar hinter dem Präsidium, und begeben sich zu einer der drei hier vorne aufgestellten Wahlurnen. Dort Herr Professor Dr. Horst Köhler, übergeben Sie bitte den Schriftführern Ihren blauen Herr Frank Rennicke, Wahlausweis. Anschließend werfen Sie dann den von Ihnen ausgefüllten Stimmzettel in dem von Ihnen einge- Frau Professor Dr. Gesine Schwan, tüteten Wahlumschlag in eine dieser drei Wahlurnen. Herr Peter Sodann. (Beifall) Die Vorgeschlagenen haben gemäß § 9 des Gesetzes Wer dann gewählt ist, verkünden wir später, wenn die über die Wahl des Bundespräsidenten schriftlich ihre Be- Stimmen des Wahlganges ausgezählt sind und das Er- reitschaft zur Kandidatur erklärt. Ich stelle fest, dass die gebnis vorliegt. Der guten Ordnung halber weise ich Wahlvorschläge den gesetzlichen Bestimmungen ent- schon jetzt darauf hin, dass nach Art. 54 Abs. 6 des sprechen. Grundgesetzes gewählt ist, wer die Stimmen der Mehr- heit der Mitglieder der Bundesversammlung erhält, wer 1) Anlage 4 also mindestens 613 Stimmen auf sich vereinigt. 6 13. Bundesversammlung – Berlin, Samstag, den 23. Mai 2009

Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert (A) Ich bitte nun die Schriftführerinnen und Schriftführer, Ich muss Sie nun, Herr Professor Köhler, der guten (C) die vorgesehenen Plätze an den Tischen zur Ausgabe der Ordnung halber gleichwohl fragen, ob Sie auch bereit Stimmkarten und an den Wahlurnen einzunehmen. sind, die Wahl zum Bundespräsidenten anzunehmen. Ich eröffne die Wahl und bitte, mit dem Namensauf- ruf zu beginnen. Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler: Herr Präsident, ja, ich nehme die Wahl an. (Namensaufruf) (Beifall) Meine Damen und Herren, gibt es noch ein Mitglied der Bundesversammlung, das seinen Stimmzettel nicht Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert: abgegeben hat? Wenn überhaupt, sollte es sich im Saal Dann gratuliere ich Ihnen, Herr Bundespräsident, im befinden. Wir haben uns vergewissert, dass alle Stimm- Namen des ganzen Hauses. Ich wünsche Ihnen auch für zettel ausgegeben worden sind und auch die Wahlkabi- Ihre zweite Amtszeit die Autorität dieses Amtes, das nen leer sind. – Das scheint nicht der Fall zu sein. Dann Vertrauen der Menschen und vor allem Gottes Segen. schließe ich den Wahlgang und bitte die Schriftführerin- Herzlichen Glückwunsch! nen und Schriftführer, mit der Auszählung zu beginnen. (Beifall – Bundespräsident Prof. Dr. Horst Ich bitte Sie, folgenden Hinweis zu beachten: Bis zum Köhler nimmt die Glückwünsche von Vorliegen des Wahlergebnisses unterbreche ich die Sit- Prof. Dr. Gesine Schwan entgegen) zung. Erfahrungsgemäß wird es bis zur Bekanntgabe des Ergebnisses etwa 40 Minuten dauern, sodass Sie sich Herr Professor Köhler, Sie haben nun das Wort. bitte darauf einrichten, dass gegen 14 Uhr die unterbro- chene Sitzung wieder eröffnet wird. Nach meiner Kennt- Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler: nis der Örtlichkeiten empfiehlt es sich, jetzt nicht allzu Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe tief in den Tiergarten auszuschwärmen, um rechtzeitig Landsleute! Die Bundesversammlung hat heute die Wahl für die wiederbeginnende Sitzung im Plenarsaal zurück gehabt, und sie hat entschieden. Ich danke herzlich allen, zu sein, zumal noch offen ist, ob dann die heutige Veran- die mich gewählt haben, und ich bekunde meinen staltung auch schon beendet werden kann oder nicht. Respekt den demokratischen Mitbewerbern und deren Die Sitzung ist unterbrochen. Wählern. (Unterbrechung von 13.24 bis 14.28 Uhr) Unser Land steht mitten in einer Krise, die die ganze Welt erfasst hat. Wir haben viel Arbeit vor uns; aber wir werden es schaffen. Überall in Deutschland gibt es Ideen (B) Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert: (D) und Tatkraft, und in der Tat werden wir eines Tages sa- Die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet. gen: Wir haben viel gelernt in dieser Zeit. Sie haben sich selbst überzeugen können: Früher Meine Damen und Herren, dieses Land ist stark. Das konnte ich die Sitzung nicht wieder eröffnen, als bis das haben mir die Bürgerinnen und Bürger in den vergange- Ergebnis tatsächlich amtlich und mit der notwendigen nen fünf Jahren gezeigt. Ich bin sehr dankbar für diese Sorgfalt ermittelt worden ist. Erfahrung. Sie kann uns allen Mut machen. Ich gebe Ihnen das Ergebnis des Wahlgangs bekannt: Wir wollen uns dieser Stärke bewusst sein und sie für abgegebene Stimmen 1 223, ungültige Stimmen 2, gül- die Kraft unserer Gemeinschaft nutzen. In unserer De- tige Stimmen folglich 1 221, Enthaltungen 10. Es entfal- mokratie zählt jede Stimme. Doch zur Erfüllung gehört len auf Herrn Professor Dr. Horst Köhler 613 Stimmen. auch das Gefühl: Jeder wird gebraucht; Demokratie, das (Sehr lang anhaltender lebhafter Beifall – Bun- sind wir alle. Jeder soll erfahren, dass es auf ihn an- despräsident Prof. Dr. Horst Köhler betritt den kommt. Dafür zu arbeiten, das soll unsere Aufgabe sein. Saal – Die Mitglieder der Bundesversamm- Dem fühle ich mich besonders verpflichtet. lung erheben sich) Arbeit, Bildung, Integration, das sind die Felder, auf Es sind entfallen auf Frank Rennicke 4 Stimmen, auf denen wir vorankommen müssen. In unserer Gesell- Frau Professor Gesine Schwan 503 Stimmen. schaft gibt es immer weniger junge Menschen und im- mer mehr ältere. Wir wollen Erfahrung und Neugier zu- (Anhaltender Beifall) sammenbringen. Es stecken viele Chancen in einem Auf Peter Sodann sind 91 Stimmen entfallen. kreativen Miteinander von Alt und Jung. Ich finde, wir sind auch wacher geworden für die Welt, für unsere (Lebhafter Beifall bei Mitgliedern der Bundes- Möglichkeiten und für unsere Verantwortung in dieser versammlung) Welt. Wir wollen uns für eine menschliche Globalisie- Verehrte Mitglieder der Bundesversammlung, ich rung mit verlässlichen Regeln und für eine umweltge- stelle fest, dass Herr Professor Köhler die erforderliche rechte Weltwirtschaft einsetzen. Damit werden wir uns Mehrheit der Stimmen erhalten hat und somit zum Bun- Arbeit, Wohlstand und Lebensqualität schaffen und be- despräsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt wahren. Helfen wir auch mit, Antworten auf die globale ist. soziale Frage zu finden. Wir werden sehen: Wir können dazu beitragen, dass mehr Gerechtigkeit in die Welt (Anhaltender Beifall) kommt. Das wird auch uns dienen. 13. Bundesversammlung – Berlin, Samstag, den 23. Mai 2009 7

Prof. Dr. Horst Köhler (A) Bewahren, was wertvoll ist, verändern, was notwen- Mein ganz besonderer Dank gilt den Schriftführerinnen (C) dig ist – dabei möchte ich helfen. Wissen Sie: Je älter ich und Schriftführern. Dass die Auszählung etwas länger werde, desto neugieriger werde ich. Ich freue mich auf gedauert hat, als wir gemeinsam vermutet hatten, hängt die kommenden fünf Jahre, und ich verspreche Ihnen, mit Ihrem Abstimmungsverhalten zusammen. Jeden- liebe Landsleute: Ich werde weiter mein Bestes geben. falls wird Ihnen einleuchten, dass hier besonderer Anlass zur Sorgfalt bestand, um sicherzustellen, dass das ermit- Dir, Eva, möchte ich Danke sagen. Jede Stunde mit telte Ergebnis über jeden Zweifel erhaben ist. dir ist ein Geschenk. (Beifall) Ich möchte aber auch, sicher in Ihrer aller Namen, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundestags- Gott halte seine Hand schützend über uns alle und un- verwaltung für die wochenlange Vorbereitung der heuti- sere gemeinsame Welt. Gott segne unser Deutschland. gen Bundesversammlung danken. Ich danke Ihnen. (Beifall) (Anhaltender Beifall – Die Mitglieder der Zum Schluss singen wir, wie immer, gemeinsam die Bundesversammlung erheben sich) Nationalhymne.

Präsident Prof. Dr. Norbert Lammert: (Nationalhymne) Meine Damen und Herren, bevor ich die Bundesver- Die Bundesversammlung ist geschlossen. sammlung schließe, möchte ich Ihnen allen danken, dass Sie zu einem reibungslosen Ablauf beigetragen haben. (Schluss: 14.42 Uhr)

(B) (D)

12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 9

(A) Anlagen zum Stenografischen Bericht (C) Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten für die Wahl des Bundespräsidenten

entschuldigt bis Abgeordnete(r) Fraktion einschließlich

Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE. 23.05.2009

Anlage 2 Liste der Mitglieder der 13. Bundesversammlung

A Hans-Artur Bauckhage Volker Blumentritt Inga-Karina Ackermann Prof. Thomas Bauer Reinhold Bocklet Jens Ackermann Dr. Wolf Bauer Jörg Bode Ulrich Adam Günter Baumann Brigitte Bödeker Dr. Karl Addicks Kurt Bodewig Doris Ahnen Paul Bauwens-Adenauer Reimer Böge Christian Ahrendt Christoph Bayer Heike Böhm Barbara Ahrons (Bremen) Prof. Dr. Maria Böhmer (Köln) Prof. Dr. Wolfgang Böhmer Hubert Aiwanger Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Clemens Bollen Dr. Lale Akgün Hilda Beck Gerd Bollmann Peter Albach Kurt Beck Heinrich Aller Ralf-Uwe Beck Jochen Borchert Prof. Jutta Allmendinger Andreas Becker Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (B) Dieter Althaus Dirk Becker Martin Börschel (D) Dr. Bernd Althusmann Thomas Beckmann Wolfgang Bosbach Uwe Beckmeyer Maria Bösch Katrin Altpeter Dr. Günther Beckstein Dr. Wolfgang Bötsch Tarek Al-Wazir Dr. Martin Böttger Gregor Amann Dr. Gerhard Botz Dr. Fritz Behrens Volker Bouffier Dr. h. c. Gerd Andres Prof. Dr. Rainer Bovermann Dr. Gabriele Andretta Hans-Josef Bracht Klaus Uwe Benneter Klaus Brähmig Holger Apfel Dr. Axel Berg Heiner Brand Ingrid Arndt-Brauer Ute Berg Michael Brand Rainer Arnold Almuth Berger Giesela Brandes-Steggewentz Holger Astrup Dr. Christoph Bergner Klaus Brandner Inge Aures Dr. Otmar Bernhard Helmut Brandt Hüseyin-Kenan Aydin Otto Bernhardt Willi Brase Ole von Beust Dr. Dr. Thomas Beyer Prof. Dr. h. c. Ludwig Georg Braun B Susann Biedefeld Ulla Brede-Hoffmann Günter Baaske Prof. Dr. Kurt Biedenkopf Andreas Breitner Daniel Bahr (Münster) Petra Bierwirth Gudrun Brendel-Fischer Ernst Bahr (Neuruppin) Peter Biesenbach Michael Thomas Breuer Christian Baldauf Michael Billen Dorothee Bär Karin Binder Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Thomas Bareiß (Heidelberg) Franz-Josef Britz Prof. Dr. Georg Barfuß Clemens Binninger Dietmar Brockes Prof. Dr. Emil Brockstedt Dr. Hans-Peter Bartels Prof. Dr. Lothar Bisky Elmar Brok Uwe Barth Renate Blank Rainer Brüderle Klaus Barthel Thomas Blenke Hannelore Brüning Monika Brüning Sören Bartol Angelika Brunkhorst Dr. Kornelie Blumenschein Anke Brunn Sabine Bätzing Antje Blumenthal Elke Brunnemer 10 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

(A) Georg Brunnhuber Garrelt Duin Gabriele Fograscher (C) Bärbel Bruns Martin Dulig Sabine Fohler Christian Dürig Rainer Fornahl Norbert Bude Dr. Sepp Dürr Herbert Frankenhauser Jens Bullerjahn Mechthild Dyckmans Gabriele Frechen Dr. Friedrich Bullinger Detlef Dzembritzki Eva Bulling-Schröter Angela Freimuth Edelgard Bulmahn Marco Bülow Karl Freller E Dr. Martina Bunge Dr. Christian Frenzel Jutta Ebeling Ulla Burchardt Dr. Michael Freytag Prof. Dr. Georg Ebert Ernst Burgbacher Sebastian Edathy Martin Burkert Paul K. Friedhoff Hans-Heinrich Ehlen Dr. Michael Bürsch Dr. Ingo Friedrich Siegmund Ehrmann Fritz Buschle Horst Friedrich (Bayreuth) Hans Eichel Bernd Busemann Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Maria Eichhorn Dirk Buttler Peter Friedrich Christian Eichner Erich G. Fritz Dr. Uschi Eid Jan Frodeno Franz Einhaus Regina Frömert C Dr. Stephan Eisel Jochen-Konrad Fromme Cajus Caesar Prof. Dr. Axel Ekkernkamp Dr. Michael Fuchs Lorenz Caffier Prof. Dr. Havva Engin Dr. Ruth Fuchs Christian Carstensen Dr. Dagmar Enkelmann Hans-Joachim Fuchtel Peter Harry Carstensen Ute Erdsiek-Rave Michael Fuder Marion Caspers-Merk Ingrid Ehrhardt Bodo Champignon Dr. h. c. Gernot Erler Monika Chef Dr. Cornelia Ernst Roland Claus G Peter Clausen Ursula Ernst Christine Clauß Petra Ernstberger Reinhold Gall Helmut Collmann Jörg van Essen Prof. Dr. Peter Paul Gantzer Marc Jan Eumann Stephan Gatter Karin Evers-Meyer Dr. Peter Gauweiler Günter Eymael Torsten Geerdts (B) Anke Eymer (Lübeck) Dr. Jürgen Gehb (D) D Wolfgang Gehrcke Sevim Dağdelen Inka Damerau Norbert Geis Dr. Peter Danckert F Dr. Edmund Peter Geisen Dr. Herta Däubler-Gmelin Nancy Faeser Thomas Gemke Leo Dautzenberg Georg Fahrenschon Dr. Wolfgang Gerhardt Friedhelm Decker Prof. Dr. Armin Falk Alfons Gerling Dr. Ilse Falk Hubert Deittert Annette Faße Klara Geywitz Ekin Deligöz Marie-Luise Fasse Dr. Hans-Joachim Deneke-Jöhrens Dr. Hans Georg Faust Iris Gleicke Inge Deutschkron Günther Felbinger Michael Glos Bärbel Dieckmann Hans-Josef Fell Günter Gloser Birgit Diezel Prof. Dr. Claudia Felser Alois Glück Karl Diller Markus Ferber Carina Gödecke Hermann Dinkla Hans-Michael Goldmann Regina van Dinther Elke Ferner Diana Golze Eva Feußner Ivo Gönner Renate Dodell Ingrid Fischbach Josef Göppel Dieter Dombrowski Hartwig Fischer (Göttingen) Katrin Göring-Eckardt Ursula Doppmeier Dirk Fischer (Hamburg) Margret Gottschlich Thomas Dörflinger Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) Peter Götz Patrick Döring Birgit Fischer Rudolf Götz Martin Dörmann Ottfried Fischer Dr. Wolfgang Götzer Marie-Luise Dött Richard Fischer Renate Gradistanac Erwin Dotzel Sven Fischer Angelika Graf (Rosenheim) Werner Dreibus Ute Fischer Angelika Gramkow Dr. Carl-Christian Dressel Ulrike Flach Ute Granold Wolfgang Drexler Dr. Dieter Grasedieck Elvira Drobinski-Weiß Steffen Flath Armin Grein Franziska Drohsel Kreszentia Flauger Monika Griefahn Dr. Wilhelm Droste Johann Fleschhut Dr. Thea Dückert Klaus-Peter Flosbach Lucia Grießhaber 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 11

(A) Reinhard Grindel I (C) Hermann Gröhe Dorothea Henzler Lothar Ibrügger Gabriele Groneberg Erich Iltgen Michael Groschek Hendrik Hering Brunhilde Irber Evelin Groß Martin Herkommer Michael Grosse-Brömer Achim Großmann J Wolfgang Grotthaus Dr. Martin Herrenknecht Susanne Jaffke-Witt Markus Grübel Dr. Armin Jäger Joachim Herrmann Ralf Jäger Miriam Gruß Jürgen Herrmann Angelika Jahns Prof. Monika Grütters Stefan Grüttner Petra Heß Dr. Peter Jahr Saliou Gueye Birgit Hesse Ortwin Guhl Katja Hessel Dr. Lukrezia Jochimsen Ravindra Gujjula Liane Hesselbarth Dr. Hans-Heinrich Jordan Dr. Franz Josef Jung Harald Güller Peter Hettlich Johannes Jung (Karlsruhe) Wolfgang Gunkel Wolfgang Heubach (Konstanz) Joachim Günther (Plauen) Dr. Wolfgang Heubisch Dr. Karl-Theodor Frhr. zu Guttenberg Peter Jung Bernd Heynemann Hans-Kurt Hill Dr. Dr. Andreas Jürgens Gabriele Hiller-Ohm Dr. Eberhard Jüttner Stephan Hilsberg Wolfgang Jüttner Ernst Hinsken H Peter Hintze Friederike de Haas Petra Hinz (Essen) K Hans-Joachim Hacker Priska Hinz (Herborn) Johannes Kahrs Cornelia Hirsch Kerstin Kaiser Christine Haderthauer Bartholomäus Kalb Bernd Hitzler Klaus Hagemann Christine Kamm Dr. André Hahn Robert Hochbaum Hans-Werner Kammer Jörg-Uwe Hahn Klaus Hofbauer Steffen Kampeter Dr. Jochen Hahne Gerd Höfer Kader Karabulut (B) Holger Haibach Elke Hoff (D) Heiner Halberstadt Volker Hoff Norbert Kartmann Regina Halmich Andreas Hoffmann Ulrich Kasparick Ursula Hammann Iris Hoffmann (Wismar) Bernhard Kaster Helene Hammelrath Ulrike Höfken Dr. h. c. Susanne Kastner Joachim Hanisch Frank Hofmann (Volkach) Gregor Kathstede Heike Hänsel Jörg Hofmann Michael Kauch Siegfried Kauder (Villingen- Dr. Christel Happach-Kasan Brigitte Hofmeyer Alfred Hartenbach Schwenningen) Dr. Jochen Hartloff Inge Höger Michael Hartmann (Wackernheim) Martin Kayenburg Dr. Eva Högl Dr. Hans-Peter Keitel Dr. Reiner Haseloff Bärbel Höhn Ulrich Kelber Gerda Hasselfeldt Matthias Höhn Josef Keller Britta Haßelmann Dr. Barbara Höll Tayfun Keltek Nina Hauer Franz-Josef Holzenkamp Jens Kerstan Ute Haupt Birgit Homburger Prof. Dr. Hakki Keskin Dieter Hausold Thilo Hoppe Nadine Kessler Ursula Haußmann Joachim Hörster Dilek Kilinc Heinz-Peter Haustein Petra Hort Peter Heesen Holger Hövelmann Dr. Franz Xaver Kirschner Lothar Hegemann Josef Hovenjürgen Dietrich Kittner Heinrich Heidel Eike Hovermann Eckart von Klaeden Dr. Werner Hoyer Karl-Heinz Klare Dr. Birgit Klaubert Walter Heiler Berthold Huber Lutz Heilmann Horst Klee Erwin Huber Ursula Heinen Christian Kleiminger Elisabeth Heister-Neumann Anette Hübinger Uda Carmen Freia Heller Klaas Hübner Dr. Reinhold Hemker Dieter Kleinmann Rolf Hempelmann Christel Humme Wilfried Klenk Dr. Barbara Hendricks Dr. Dieter Hundt Jürgen Klimke Thomas Hunsteger-Petermann Julia Klöckner Frank Henkel Hubert Hüppe Hans-Ulrich Klose 12 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

(A) Hagen Kluck Undine Kurth (Quedlinburg) Dr. Erwin Lotter (C) Astrid Klug Markus Kurth Ulla Lötzer Dr. Heidi Knake-Werner Dr. Peter Kurz Dr. Gesine Lötzsch Nikolaus Knauf Markus Kurze Dr. Johannes Ludewig Ralf Kneflowski Wolfram Kuschke Anna Lührmann Charlotte Knobloch Dr. Uwe Küster Dr. Michael Luther Monika Knoche Dr. Rainer Koch Roland Koch L M Petra Kockert Oskar Lafontaine Ute Koczy Winfried Mack Dr. Karl A. Lamers (Heidelberg) Franz Maget Dr. Bärbel Kofler Andreas G. Lämmel Thomas Mahlberg Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Prof. Dr. Norbert Lammert Horst-Werner Maier-Hunke Natascha Kohnen Helmut Lamp Nicole Maisch Marlies Kohnle-Gros Bernd Landgraf Michael Makiolla Dr. Heinrich L. Kolb Dirk Manzewski Manfred Kolbe Heinz Lanfermann Stefan Mappus Walter Kolbow Christian Lange (Backnang) Lothar Mark Alexander König Dr. Gerhard Langemeyer Hellmut Königshaus Dr. Werner Langen Dr. Silvia Martin Norbert Königshofen Anette Langner Gudrun Kopp Karl-Heinrich Langspecht Norbert Kopp Leonard Lansink Christa Matschl Dr. h. c. Jürgen Koppelin Armin Laschet Angelika Matt-Heidecker Fritz Rudolf Körper Dr. Bernhard Lasotta Knut Korschewsky Karl-Josef Laumann Dr. Max Matthiesen Sibylle Laurischk Detlef Matthiessen Karin Kortmann Prof. Dr. Ulrich Maurer Ursula Körtner (Altötting) Stefan Körzell Hermann Layher Dr. Thomas de Mazière Dr. Rolf Koschorrek David McAllister Hartmut Koschyk Kurt Lechner Markus Meckel Guido Kosmehl Dr. Max Lehmer Wolfgang Meckelburg (B) Thomas Kossendey Waltraud Lehn Horst Meierhofer (D) Sylvia Kotting-Uhl Peter Lehnert Patrick Meinhardt Hannelore Kraft Dr. Rolf Kramer Dr. Nicola Leibinger-Kammüller Dorothée Menzner Harald Leibrecht Dr. Beate Merk Ernst Kranz Dr. Bernd Kränzle Petra Merkel (Berlin) Andreas Krautscheid Dr. Tassilo Lenk Ulrike Merten Dr. Jakob Kreidl Ina Lenke Joachim Mertes Nicolette Kressl Aloys Lenz (Hanau) Herbert Mertin Peter Lepper Friedrich Merz Michael Kretschmer Prof. Dr. Wolfgang Methling Klaus Kreuzeder Sabine Leutheusser-Schnarrenberger Thomas Kreuzer Markus Lewe Helga Meyer Hans Ley Laurenz Meyer (Hamm) Dr. Günter Krings Dr. Maria Michalk Dr. Martina Krogmann Alexander Licht Dr. h. c. Volker Kröning Johanna Lichy Dr. Dr. Hans-Ulrich Krüger Ingbert Liebing Prof. Dr. Georg Milbradt Angelika Krüger-Leißner Dr. Martin Lindner Philipp Mißfelder Sebastian Krumbiegel Ursula Mogg Thomas Kubendorff Michael Link (Heilbronn) Mike Mohring Dr. Helmut Linssen Dieter Möhrmann Jochen K. Kübler Eduard Lintner Franz Josef Möllenberg Jürgen Kucharczyk Dr. Klaus W. Lippold Claus Möller Leonard Kuckart Kornelia Möller Dr. Hermann Kues Barbara Lochbihler Dr. Eva Möllring Manfred Kuhmichel Sylvia Löhrmann Katrin Lompscher Edgar Moron Eva Kühne-Hörmann Markus Löning Norbert Mörs Helga Kühn-Mengel Helga Lopez Ute Kumpf Editha Lorberg Jan Mücke Renate Künast Frank Lortz Dagmar Mühlenfeld Katrin Kunert Gabriele Lösekrug-Möller Marko Mühlstein 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 13

(A) Dr. Ansgar Müller P Bernhard Rapkay (C) Dr. Gerd Müller Prof. Dr. Norman Paech Christof Rasche Dr. Johannes Müller Manfred Palmen Renate Rastätter Dr. Rolf Müller (Gelnhausen) Dr. Christoph E. Palmer Volker Ratzmann Dr. Werner Müller Dr. Gerhard Papke Peter Rauen Carsten Müller (Braunschweig) Detlef Parr Norbert Raulin Detlef Müller (Chemnitz) Udo Pastörs Michael Müller (Düsseldorf) Frank Patta Bernhard Recker Stefan Müller (Erlangen) Heinz Paula Kerstin Müller (Köln) Steffen Reiche (Cottbus) Günther-Martin Pauli Emilia Müller Katherina Reiche (Potsdam) Dr. Judith Pauly-Bender Maik Reichel Martina Müller Rita Pawelski Gerold Reichenbach Michael Müller Dr. jur. Peter Paziorek Peter Müller Lutz H. Peper Hans Reichenecker Ulrich Müller Reinhold Perlak Clemens Reif Ulrike Müller Dr. Carola Reimann Roswitha Müller-Piepenkötter Hans Theo Peschkes Elke Reinke Burkhardt Müller-Sönksen Nina Petri Alfred Reisinger Gesine Multhaupt Ulrich Petzold Johannes Remmel Dr. Martina Münch Helmut Peuser Florian Rentsch Heidemarie Mundlos Dr. Hans Hermann Reschke Franz Müntefering Sibylle Pfeiffer Herbert Reul Dietmar Muscheid Ernst Pfister Dr. Michael Reuter Dr. Rolf Mützenich Johannes Pflug Barbara Richstein Beatrix Philipp Theresia Riedmeier Marcel Philipp Klaus Riegert Maria Pichottka Christel Riemann-Hanewinckel N Cornelia Pieper Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz Riesenhuber Christa Naaß Gudrun Pieper Walter Riester Gisela Piltz Markus Rinderspacher Jens Nacke Prof. Dr. Andreas Pinkwart Albert Ritter Matthias Platzeck Sönke Rix Kersten Naumann Axel Plaue Berndt Röder Wolfgang Nešković Günter Ploß (B) Dr. Jan Stefan Roell (D) Bernd Neumann (Bremen) Ronald Pofalla Georg Rohleder Michael Neumann Joachim Pohlmann Karl-Wilhelm Röhm Dirk Niebel Manfred Pointner Heinz Rolfes Karl-Peter Niebel Ruprecht Polenz Franz Romer Silvia Nieber Iris Pöpel Norbert Römer Dr. Angelika Niebler Ulrike Poppe Michael Roolf Dr. Norbert Nieszery Carsten Pörksen Johannes Röring Dieter Posch Dr. Josef Rosenbauer Henry Nitzsche Joachim Poß Norbert Post Dr. Philipp Rösler Brigitte Pothmer René Röspel Prof. Dr. Hans-Gert Pöttering Dr. Matthias Rößler Rainer Prachtl Mechthild Ross-Luttmann Dr. Georg Nüßlein Christoph Pries Kurt J. Rossmanith Dr. Wilhelm Priesmeier Dr. Reiner Priggen Jürgen Roters O Dr. h. c. Petra Roth Franz Obermeier (Augsburg) Dr. Jens Odewald Karin Roth (Esslingen) Jan Oerding Q Michael Roth (Heringen) Günther H. Oettinger Paul Quirin Andrea Roth Dr. Norbert Röttgen Helma Orosz Thomas Röwekamp Holger Ortel R Dr. Christian Ruck Hartmut Ostrowski Daniela Raab Christine Rudolf Eduard Oswald Heike Raab Günter Rudolph Jochen Ott Dr. Cornelia Ruhkemper Dr. Hans-Ulrich Rülke Hans-Joachim Otto (Frankfurt) Hans Raidel Ortwin Runde Derya Ovali Bodo Ramelow Dr. Martin Runge Cem Özdemir Dr. Adelheid Rupp Aygül Özkan Günther Ramsauer Marlene Rupprecht (Tuchenbach) 14 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

(A) (Weiden) Peter Schneider Jörg-Otto Spiller (C) Ingo Rust Siegfried Schneider Anke Spoorendonk Dr. Dr. h. c. Jürgen Rüttgers Wittich Schobert Friede Springer Peter Rzepka Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Max Stadler Dr. Ottilie Scholz Olaf Scholz Helmut Stahl Jörg Schönbohm Holger Stahlknecht S Prof. Dr. Karl-Heinz Schöneburg Barbara Stamm Markus Sackmann Theresa Schopper Eva-Maria Stange Krista Sager Christian Schramm Erwin Staudt Hans-Heinrich Sander Michael Schramm Rainder Steenblock Fritz Schramma Dr. Adolf Sauerland Jürgen Schreier Barbara Steffens Alfred Sauter Ottmar Schreiner Dr. Ralf Stegner Frank Sauter Dr. Ole Schröder Henrik Stehlik Anton Schaaf Gerhard Steidl Axel Schäfer (Bochum) Doris Schröder-Köpf Uwe Steimle Paul Schäfer (Köln) Prof. Dr. Herbert Schui Erika Steinbach Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Klaus Schüle Nico Steinbach Ute Schäfer Prof. Wolfgang Schulhoff Peer Steinbrück Thorsten Schäfer-Gümbel Bernd Schulte Dieter Steinecke (Magdeburg) Frank Schäffler Bernhard Schulte-Drüggelte Dieter Steinecke (Uelsen) Hermann-Josef Scharf Reinhard Schultz (Everswinkel) Dr. Frank-Walter Steinmeier Jürgen Scharf Bernd Schultz Otto Stender Elisabeth Scharfenberg (Spandau) Andrej Stephan Günther Schartz Andreas Steppuhn Manfred Schaub Regina Schulz Christian Frhr. von Stetten Dr. Wolfgang Schäuble Kordula Schulz-Asche Ludwig Stiegler Hartmut Schauerte Svenja Schulze Dr. Rainer Stinner Dr. Annette Schavan Jutta Schümann Rolf Stöckel Christine Scheel Dr. Bernd Scheelen Uwe Schünemann Dr. Hermann Scheer Ewald Schurer Dr. Stefan Scheffold Marina Schuster Andreas Storm Dr. Stefan Schuster Hans-Rainer Strang Irmingard Schewe-Gerigk (B) Christoph Strässer (D) Dr. Dr. Angelica Schwall-Düren Gerhard Stratthaus Dr. Martin Schwanholz Karl Schiewerling Rolf Schwanitz Matthäus Strebl Dr. Konrad Schily Dr. Harald Schwartz Florian Streibl Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn Hannelore Schimpf Harald Schweitzer Hans-Christian Ströbele Norbert Schindler Wilhelm Josef Sebastian Thomas Strobl (Heilbronn) Prof. Dr. Dagmar Schipanski Lena Strothmann Frank Schira Kurt Segner Dr. Peter Struck Georg Schirmbeck Marion Seib Michael Stübgen Barbara Schleicher-Rothmund Jürgen Seidel Christian Stückl Rainer Schmeltzer Karin Seidel-Kalmutzki Joachim Stünker Dr. Dr. Ilja Seifert Georg Schmid Erwin Sellering Bernd Schmidbauer Frank Sichau Dr. Frank Schmidt Michael Siebel T (Aachen) Bernd Siebert Jasmin Tabatabai Silvia Schmidt (Eisleben) Dr. Rainer Tabillion Christian Schmidt (Fürth) Johannes Singhammer Anita Tack Andreas Schmidt (Mühlheim) Dr. Dr. Renate Schmidt (Nürnberg) Walter Sittler Heike Taubert Ulrich Schmidt Dr. Markus Söder Jörg Tauss Claus Schmiedel Dr. Frauke Tengler Ingo Schmitt (Berlin) Barbara Sommer Dr. Harald Terpe Heinz Schmitt (Landau) Michael Sommer Jella Teuchner Astrid Schmitt Justin Sonder Dr. h. c. Erwin Teufel Heinz-Hermann Schnabel Dr. Ludwig Spaenle Renate Schnack Ronja-Tabea Thiede Dr. Werner Schnappauf Wolfgang Spanier Carl-Ludwig Thiele Daniela Schneckenburger Prof. Dr. h. c. Lothar Späth Dr. h. c. Wolfgang Thierse (Erfurt) Manfred Speck Jörn Thießen Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Margrit Spielmann Christa Thoben Guntram Schneider Frank Spieth Franz Thönnes 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 15

(A) Hans Peter Thul Dr. Theodor Waigel Elisabeth Winkelmeier-Becker (C) Björn Thümler Christoph Waitz Hermann Winkler Wolfgang Tiefensee Dr. Georg von Waldenfels Josef Philip Winkler Stanislaw Tillich Gisela Walsken Dr. Claudia Winterstein Jürgen Walter Dr. Volker Wissing Engelbert Wistuba Markus Töns Irmgard Wandt Bernhard Witthaut Antje Treptow Hildegard Wanner Jürgen Trittin Annette Watermann-Krass Werner Wittlich Dr. Esther Weber Ralf Witzel Jürgen Weber Dr. Helga Trüpel Dr. Wolfgang Wodarg Manfred Weber Josef Tumbrinck Harald Wohlfahrt Hedi Wegener Dagmar Wöhrl Horst Wehner Dr. Ingo Wolf U Andreas Weigel Harald Wolf Dr. Hans-Peter Uhl Angelika Weikert Hartfrid Wolff (Rems-Murr) Eckhard Uhlenberg Dr. Adolf Weiland Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Karlheinz Weimar Karin Wolff Maria Unger Wilfried Woller Bülent Uzuner Petra Weis Dr. Bernhard Worms Christian Weisbrich Klaus Wowereit Dr. Manfred Weiß Heidi Wright V Peter Weiß (Emmendingen) Prof. Dr. Otto Wulff Gerald Weiß (Groß-Gerau) Christian Wulff Rüdiger Veit Dr. Anja Weißgerber Jörn Wunderlich Elisabeth Veldhues Gunter Weißgerber Hendrik Wüst Dr. Michael Vesper Prof. Gert Weisskirchen (Wiesloch) Dr. Karl Vetter Karl-Georg Wellmann Heinz-Peter Vietze Y Simone Violka Andrea Ypsilanti Astrid Vockert Frank Werner Dr. Bernhard Vogel Hans Joachim Werner Hans-Josef Vogel Johanna Werner-Muggendorfer Hildegard Wester (B) Volkmar Uwe Vogel Z (D) Stefanie Vogelsang Dr. Guido Westerwelle Matthias Zach Jörg Vogelsänger Lydia Westrich Isabell Zacharias Dr. Hans-Peter Wetzel Feridun Zaimoglu Dr. Margrit Wetzel Dr. Daniel Volk Uta Zapf Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Annette Widmann-Mauz Holger Zastrow Sven Volmering Julia Barbara Zeh Angelika Volquartz Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Dieter Wiefelspütz Andrea Astrid Voßhoff Stefanie Wiegand Lena Zimmermann Rainer Wiegard Karl Zimmermann Wolfgang Wieland Sabine Zimmermann W Renate Will Wolfgang Zöller Gerhard Wächter Klaus-Peter Willsch Manfred Helmut Zöllmer Dr. Willy Wimmer (Neuss) Willi Zylajew Dr. Christean Wagner (Lahntal) Gert Winkelmeier Brigitte Zypries 16 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

(A) Anlage 3 Zahl zur Verfügung, so bestellt der amtierende Präsident (C) andere Mitglieder der Bundesversammlung als Stellver- Antrag treter. der Mitglieder der Bundesversammlung Holger Apfel, Liane Hesselbarth, Dr. Johannes Müller § 4 und Udo Pastörs Aufgaben der Schriftführer Die Bundesversammlung möge beschließen: Die Schriftführer unterstützen den Präsidenten. Sie ha- ben die Schriftstücke vorzulesen, die Verhandlungen zu Die 13. Bundesversammlung gibt sich gemäß § 8 beurkunden, die Rednerlisten zu führen, die Namen auf- Satz 2 des Gesetzes über die Wahl des Bundespräsiden- zurufen, die Stimmzettel zu sammeln und zu zählen, die ten durch die Bundesversammlung die folgende Ge- Korrektur der Protokolle zu überwachen und andere An- schäftsordnung: gelegenheiten der Bundesversammlung nach den Wei- sungen des Präsidenten zu besorgen. Der Präsident ver- Geschäftsordnung der Bundesversammlung teilt die Geschäfte. vom 23. Mai 2009 II. Wahl des Bundespräsidenten Eingangsformel § 5 Die Bundesversammlung hat am 23. Mai 2009 die nach- Wahlvorschläge stehende Geschäftsordnung beschlossen. (1) Wahlvorschläge für die Wahl des Bundespräsiden- Der Präsident des Bundestages trägt dafür Sorge, dass ten kann jedes Mitglied der Bundesversammlung beim das Recht der Kandidaten für das Amt des Bundespräsi- Präsidenten des Bundestages schriftlich einreichen. Für denten auf Chancengleichheit während und im Vorfeld den zweiten und dritten Wahlgang können neue Wahl- der Wahl durch alle staatlichen Stellen jederzeit gewahrt vorschläge eingebracht werden. Die Wahlvorschläge wird. dürfen nur die zur Bezeichnung des Vorgeschlagenen er- forderlichen Angaben enthalten; die schriftliche Zustim- I. Sitzungsvorstand mungserklärung des Vorgeschlagenen ist beizufügen. (2) Der Sitzungsvorstand prüft, ob die Wahlvor- § 1 schläge den gesetzlichen Voraussetzungen entsprechen. Aufgaben des Präsidenten (B) Über die Zurückweisung eines Wahlvorschlages ent- (D) (1) Der Präsident des Bundestages leitet die Sitzun- scheidet die Bundesversammlung. gen und Geschäfte der Bundesversammlung. Er wahrt die Würde und die Rechte der Bundesversammlung, för- § 6 dert ihre Arbeiten, leitet die Verhandlungen gerecht und Wahlhandlung unparteiisch, gewährleistet die Chancengleichheit der Wahlbewerber und wahrt die Ordnung im Hause. (1) Gewählt wird mit verdeckten amtlichen Stimmzet- teln. Stimmzettel, die auf andere als in den zugelassenen (2) Ist der Präsident verhindert, vertritt ihn einer sei- Wahlvorschlägen benannte Personen lauten, sind ungül- ner Stellvertreter. tig. (2) Gewählt ist, wer die Stimmen der Mehrheit der § 2 Mitglieder der Bundesversammlung erhält. Wird diese Wahl der Schriftführer Mehrheit in zwei Wahlgängen von keinem Bewerber er- Die Bundesversammlung beschließt die Zahl der Schrift- reicht, so ist gewählt, wer in einem weiteren Wahlgang führer. Sie können gemeinsam aufgrund eines Vor- die meisten Stimmen auf sich vereinigt. schlags des Präsidenten gewählt werden. (3) Der Präsident des Bundestages teilt dem Gewähl- ten die Wahl mit und fordert ihn auf, ihm binnen zwei § 3 Tagen zu erklären, ob er die Wahl annimmt. Gibt der Ge- Sitzungsvorstand wählte innerhalb dieser Frist keine Erklärung ab, so gilt (1) In den Sitzungen der Bundesversammlung bilden die Wahl als abgelehnt. Der Präsident des Bundestages der amtierende Präsident und zwei Schriftführer den Sit- erklärt die Bundesversammlung für beendet, nachdem zungsvorstand. der Gewählte die Wahl angenommen hat. (2) Der Präsident bestimmt im Einvernehmen mit sei- nen Stellvertretern die Reihenfolge der Vertretung. Sind III. Einberufung, Tagesordnung und Verfahren Präsident und Stellvertreter gleichzeitig verhindert, so übernimmt das älteste Mitglied der Bundesversammlung § 7 die Leitung. Einberufung (3) Stehen die gewählten Schriftführer für eine Sit- Der Präsident des Bundestages bestimmt Ort und Zeit zung der Bundesversammlung nicht in ausreichender des Zusammentritts der Bundesversammlung. 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 17

(A) § 8 Antrag von anwesenden fünf vom Hundert der Mitglie- (C) Sitzungen der der Bundesversammlung beschließt.

Die Sitzung der Bundesversammlung ist öffentlich. § 13 Worterteilung und Wortmeldung § 9 Tagesordnung Ein Mitglied der Bundesversammlung darf nur sprechen, wenn ihm der Präsident das Wort erteilt hat. (1) Die Tagesordnung der Bundesversammlung wird durch den Präsidenten des Bundestages festgesetzt. § 14 (2) Die Tagesordnung wird den Mitgliedern der Bun- Reihenfolge der Redner desversammlung rechtzeitig mitgeteilt. Sie gilt, wenn Der Präsident bestimmt die Reihenfolge der Redner. kein Widerspruch erfolgt, mit Aufruf des Punktes 1 als festgestellt. Nach Eröffnung der Sitzung kann vor Ein- § 15 tritt in die Tagesordnung jedes Mitglied der Bundesver- Zur Geschäftsordnung sammlung eine Änderung der Tagesordnung beantragen, wenn es diesen Antrag bis spätestens 18 Uhr des Vorta- (1) Zu einem Geschäftsordnungsantrag erteilt der Prä- ges dem Präsidenten vorgelegt hat. sident vorrangig das Wort. Der Antrag muss sich auf den zur Beratung stehenden Verhandlungsgegenstand oder (3) Nach Feststellung der Tagesordnung dürfen andere auf die Tagesordnung beziehen. Verhandlungsgegenstände nur beraten werden, wenn nicht von anwesenden fünf vom Hundert der Mitglieder (2) Der Präsident kann die Worterteilung bei Ge- der Bundesversammlung widersprochen wird oder diese schäftsordnungsanträgen, denen entsprochen werden Geschäftsordnung die Beratung außerhalb der Tagesord- muss (Verlangen), auf den Antragsteller beschränken. nung zulässt. Die Bundesversammlung kann jederzeit ei- (3) Meldet sich ein Mitglied der Bundesversammlung nen Verhandlungsgegenstand von der Tagesordnung ab- zur Geschäftsordnung zu Wort, ohne zu einem Ge- setzen, soweit diese Geschäftsordnung nichts anderes schäftsordnungsantrag sprechen oder einen solchen stel- bestimmt. len zu wollen, so erteilt der Präsident das Wort nach sei- nem Ermessen. § 10 Feststellung der Beschlussfähigkeit, (4) Zur Geschäftsordnung darf der einzelne Redner Folgen der Beschlussunfähigkeit nicht länger als fünf Minuten sprechen. (B) (D) (1) Die Bundesversammlung ist beschlussfähig, wenn § 16 mehr als die Hälfte ihrer Mitglieder im Sitzungssaal an- Platz des Redners wesend ist. Die Redner sprechen von den dafür bestimmten Saal- (2) Wird vor Beginn einer Abstimmung die Be- mikrofonen oder vom Rednerpult aus. schlussfähigkeit von anwesenden fünf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages bezweifelt und auch vom § 17 Sitzungsvorstand nicht einmütig bejaht oder wird die Fragestellung Beschlussfähigkeit vom Sitzungsvorstand im Einverneh- men mit den Fraktionen bezweifelt, so ist in Verbindung Der Präsident stellt die Fragen so, dass sie sich mit „Ja“ mit der Abstimmung die Beschlussfähigkeit durch Zäh- oder „Nein“ beantworten lassen. Sie sind in der Regel so lung der Stimmen festzustellen. Der Präsident kann die zu fassen, dass gefragt wird, ob die Zustimmung erteilt Abstimmung auf kurze Zeit aussetzen. wird oder nicht. Über die Fassung kann das Wort zur Ge- schäftsordnung verlangt werden. Bei Widerspruch gegen (3) Nach Feststellung der Beschlussunfähigkeit hebt die vorgeschlagene Fassung entscheidet die Bundesver- der Präsident die Sitzung sofort auf. Ein Verlangen auf sammlung. namentliche Abstimmung bleibt dabei in Kraft. Stimm- enthaltungen und ungültige Stimmen zählen bei der § 18 Feststellung der Beschlussfähigkeit mit. Teilung der Frage

§ 11 Jedes Mitglied der Bundesversammlung kann die Tei- Verbindung der Beratung lung der Frage beantragen. Ist die Zulässigkeit der Tei- lung zweifelhaft, so entscheidet bei Anträgen von Mit- Die gemeinsame Beratung gleichartiger oder im Sachzu- gliedern der Bundesversammlung der Antragsteller, sammenhang stehender Verhandlungsgegenstände kann sonst die Bundesversammlung. Unmittelbar vor der Ab- jederzeit beschlossen werden. stimmung ist die Frage auf Verlangen vorzulesen.

§ 12 § 19 Vertagung der Sitzung Abstimmungsregeln Die Sitzung kann nur vertagt werden, wenn es die Bun- (1) Abgestimmt wird durch Handzeichen oder durch desversammlung auf Vorschlag des Präsidenten oder auf Aufstehen oder Sitzenbleiben. 18 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004

(A) (2) Soweit nicht das Grundgesetz, ein Bundesgesetz § 23 (C) oder diese Geschäftsordnung andere Vorschriften enthal- Unzulässigkeit der namentlichen Abstimmung ten, entscheidet die einfache Mehrheit. Stimmengleich- heit verneint die Frage. Namentliche Abstimmung ist unzulässig über a) Abkürzung der Fristen, (3) Wird durch das Grundgesetz, ein Bundesgesetz oder diese Geschäftsordnung für einen Beschluss oder b) Sitzungszeit und Tagesordnung, eine Wahl eine bestimmte Mehrheit vorgeschrieben, stellt der Präsident ausdrücklich fest, dass die Zustim- c) Vertagung der Sitzung, mung der erforderlichen Mehrheit vorliegt. d) Vertagung der Beratung,

§ 20 e) Teilung der Frage. Wahlen mit verdeckten Stimmzetteln IV. Ordnungsmaßnahmen (1) Soweit in einem Bundesgesetz oder in dieser Ge- schäftsordnung Wahlen durch die Bundesversammlung § 24 mit verdeckten (amtlichen) Stimmzetteln vorgeschrieben Sach- und Ordnungsruf sind, findet die Wahl geheim statt. Die Stimmzettel dür- fen erst vor Betreten der Wahlzelle (bei Namensaufruf) Der Präsident kann den Redner, der vom Verhandlungs- ausgehändigt werden. Die zur Gewährleistung einer ge- gegenstand abschweift, zur Sache verweisen. Er kann heimen Wahl aufzustellenden Wahlzellen sind bei der Mitglieder der Bundesversammlung, wenn sie die Ord- Stimmabgabe zu benutzen. Die gekennzeichneten nung verletzen, mit Nennung des Namens zur Ordnung Stimmzettel sind in einem Wahlumschlag in die dafür rufen. Der Ordnungsruf und der Anlass hierzu dürfen vorgesehenen Wahlurnen zu legen. von den nachfolgenden Rednern nicht behandelt werden.

(2) § 56 Abs. 6 Nr. 4 der Bundeswahlordnung gilt ent- § 25 sprechend. Wortentziehung § 21 Ist ein Redner während einer Rede dreimal zur Sache Zählung der Stimmen oder dreimal zur Ordnung gerufen und beim zweiten Male auf die Folgen eines dritten Rufes zur Sache oder (1) Ist der Sitzungsvorstand über das Ergebnis der zur Ordnung hingewiesen worden, so muss ihm der Prä- Abstimmung nicht einig, so wird die Gegenprobe ge- (B) sident das Wort entziehen und darf es ihm in derselben (D) macht. Bleibt er auch nach ihr uneinig, so werden die Aussprache zum selben Verhandlungsgegenstand nicht Stimmen gezählt. Auf Anordnung des Sitzungsvorstan- wieder erteilen. des erfolgt die Zählung gemäß Abs. 2. § 26 (2) Nachdem die Mitglieder der Bundesversammlung Ausschluss von Mitgliedern auf Anforderung des Präsidenten den Sitzungssaal ver- der Bundesversammlung lassen haben, werden die Türen bis auf drei Abstim- mungstüren geschlossen. An jeder dieser Türen stellen (1) Wegen gröblicher Verletzung der Ordnung kann sich zwei Schriftführer auf. Auf ein Zeichen des Präsi- der Präsident ein Mitglied der Bundesversammlung, denten betreten die Mitglieder der Bundesversammlung auch ohne dass ein Ordnungsruf ergangen ist, für die durch die mit „Ja“, „Nein“ oder „Enthaltung“ bezeich- Dauer der Sitzung aus dem Saal verweisen. nete Tür wieder den Sitzungssaal und werden von den Schriftführern laut gezählt. Zur Beendigung der Zählung (2) Der Betroffene hat den Sitzungssaal unverzüglich gibt der Präsident ein Zeichen. Mitglieder der Bundes- zu verlassen. Kommt er der Aufforderung nicht nach, versammlung, die später eintreten, werden nicht mitge- wird er vom Präsidenten darauf hingewiesen, dass er zählt. Der Präsident und die diensttuenden Schriftführer sich durch sein Verhalten eine Verlängerung des Aus- geben ihre Stimme öffentlich ab. Der Präsident verkün- schlusses zuzieht. det das Ergebnis. (3) Versucht der Betroffene, widerrechtlich an der Sitzung der Bundesversammlung teilzunehmen, findet § 22 Abs. 2 Satz 2 entsprechend Anwendung. Namentliche Abstimmung § 27 Namentliche Abstimmung kann bis zur Eröffnung der Einspruch gegen den Ordnungsruf oder Abstimmung von anwesenden fünf vom Hundert der Ausschluss Mitglieder der Bundesversammlung verlangt werden. Schriftführer sammeln in Urnen die Abstimmungskar- Gegen den Ordnungsruf oder den Ausschluss kann der ten, die den Namen des Abstimmenden und die Erklä- Betroffene unverzüglich schriftlich begründeten Ein- rung „Ja“ oder „Nein“ oder „Enthalte mich“ tragen Nach spruch beim Präsidenten einlegen. Über den Einspruch beendeter Einsammlung erklärt der Präsident die Ab- entscheidet der Bundestag in der auf die Bundesver- stimmung für geschlossen. Die Schriftführer zählen die sammlung folgenden Plenarsitzung. Der Einspruch hat Stimmen. Der Präsident verkündet das Ergebnis. keine aufschiebende Wirkung. 12. Bundesversammlung – Berlin, Sonntag, den 23. Mai 2004 19

(A) § 28 Zur Begründung: (C) Unterbrechung der Sitzung Die Bundesversammlungen haben von ihrer Ge- Wenn in der Bundesversammlung störende Unruhe ent- schäftsautonomie bisher keinen Gebrauch gemacht. Da steht, die den Fortgang der Verhandlungen infrage stellt, es im Vorfeld der Wahl des Bundespräsidenten am kann der Präsident die Sitzung auf bestimmte Zeit unter- 23. Mai 2009 jedoch zu willkürlichen Maßnahmen und brechen. Kann er sich kein Gehör verschaffen, so ver- verfassungsrechtlich fragwürdigen Anordnungen des lässt er den Präsidentenstuhl; die Sitzung wird dadurch Präsidenten des Deutschen Bundestages kam, ist es nach unterbrochen. Zur Fortsetzung der Sitzung beruft der Auffassung der Antragsteller notwendig, dass sich die Präsident ein. 13. Bundesversammlung eine eigene Geschäftsordnung gibt. § 29 Insbesondere soll der Präsident des Deutschen Bun- Weitere Ordnungsmaßnahmen destages dafür Sorge tragen, dass das Recht der Kandi- daten für das Amt des Bundespräsidenten auf Chancen- (1) Sitzungsteilnehmer, die nicht Mitglieder der Bun- gleichheit während und im Vorfeld der Wahl durch alle desversammlung sind, und Zuhörer unterstehen der Ord- staatlichen Stellen jederzeit gewahrt wird. nungsgewalt des Präsidenten. (2) Wer auf den Tribünen Beifall oder Missbilligung äußert oder Ordnung und Anstand verletzt, kann auf An- Anlage 4 ordnung des Präsidenten sofort entfernt werden. Der Antrag Präsident kann die Tribüne wegen störender Unruhe räu- men lassen. der Mitglieder der Bundesversammlung Holger Apfel, Liane Hesselbarth, Dr. Johannes Müller und Udo Pastörs V. Schlussbestimmungen Die Bundesversammlung möge beschließen: § 30 Die Diskriminierung des Kandidaten Frank Rennicke Abweichungen von dieser Geschäftsordnung durch Weisungen des Präsidenten des Deutschen Bun- Abweichungen von den Vorschriften dieser Geschäfts- destages, inbesondere bei der Weltnetzpräsentation der ordnung können im Einzelfall mit Zweidrittelmehrheit Kandidaten auf der Seite des Deutschen Bundestages, der anwesenden Mitglieder der Bundesversammlung be- wird auf das Schärfste gerügt. schlossen werden, sofern die Bestimmungen des Grund- Der Präsident des Deutschen Bundestages muss die (B) (D) gesetzes und des Gesetzes über die Wahl des Bundesprä- Rechte der parlamentarischen Minderheiten auch in der sidenten durch die Bundesversammlung dem nicht Bundesversammlung wahren und darf sie nicht ein- entgegenstehen. schränken. Gesamtherstellung: H. Heenemann GmbH & Co., Buch- und Offsetdruckerei, Bessemerstraße 83–91, 12103 Berlin Vertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Amsterdamer Str. 192, 50735 Köln, Telefon (02 21) 97 66 340, Telefax (02 21) 97 66 344 ISSN 0722-7980