Verhandlungen Völlig Unbefriedigend
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Meute auf Seite 3: Vlitkt allein zu Aasten der tfeimatuettrieöenen Organ der Landsmannschaft Ostpreußen e. V. 2 Hamburg 13, Parkallee 84 / 23. September 3 J 5524 C Verhandlungen völlig unbefriedigend Der Olczowski-Besuch in Bonn - BdV weist auf Schutzpflicht hin - Präsident Czaja durfte nicht im Lager Massen sprechen Bonn — Während die Bundesregierung den Eindruck zu erwecken versucht, als sei der Besuch des polnischen Außenministers erfolgreich verlaufen, hat der Präsident des Bundes der Vertriebenen, Dr. Herbert Czaja MdB, das Ergebnis zwischen Bundesaußen• minister Scheel und dem polnischen Außen• minister Stephan Olczowski als völlig un• befriedigend bezeichnet und hierzu festge• stellt: Das Gespräch der beiden Außenminister hat offensichtlich keine Klärung der doku• mentarischen Fragen erbracht. Nach Mei• nung des Bundes der Vertriebenen wäre es nicht nur unmoralisch, sondern es ist auch grundgesetzwidrig, Tausende Familien in der Heimat zwangsweise zurückzuhalten, die in der Bundesrepublik keine Angehöri• gen haben. Aber auch einzeln stehende Per• sonen deutscher Staatsangehörigkeit, also die bedrängten deutschen Staatsangehöri• gen völlig schutzlos ihrem Schicksal zu über• lassen. Im Falle des Versagens der Schutz• pflicht wären schwere politische Folgen un• ausbleiblich. Das Bundesverfassungsgericht hat bisher immer bestätigt, daß das Festhalten an der gemeinsamen deutschen Staatsangehörig• keit gesetzlich gesichert ist. Die Bundesre- merung darf nicht Tausende Familien ohne den Schutz lassen, der ihnen die deutsche Staatsangehörigkeit gewähren soll. Eine un• Polens Außenminister Olczowski (mit Scheel) in Bonn: die Bundesregierung darf nicht Tausende Familien ohne den Schutz der deutschen Staats• mißverständliche Erklärung darüber, wie angehörigkeit lassen. AP-Foto sich die Bundesregierung in Zukunft zur ge• meinsamen deutschen Staatsangehörigkeit, Staatsangehörigen nach dem Paßgesetz zum Deutschlandbegriff des Grundgesetzes deutsche Pässe auszustellen. und zum Selbstverständnis der Bundesrepu• Zwar nicht in unmittelbarem Zusammen• Auf ein Wort, edler Sänger! blik Deutschland überhaupt einstellen will, hang mit dem Olczowski-Besudi stehend, H. W. — So habe ich schon in der Jugend ge• hauen". So haben wir es allgemein und so habe ist überfällig. aber als ein Zeichen der Zeit muß die Tat• lernt: Singe, wem Gesang gegeben. Noch eines: ich es auch am „Tag der Heimat" gehalten. Der Bund der Vertriebenen fordert die sache gewertet werden, daß dem Präsiden• „Böse Menschen haben keine Lieder." Darum Bundesregierung, vor allem den Bundes• ten des BdV, Dr. Czaja, unmöglich gemacht Dieser „Tag der Heimat" sollte ein Gedenktag habe ich die Sangesbrüder stets geschätzt. Und kanzler und den Bundesaußenminister auf, wurde, am „Tag der Heimat" im Durch• für unser ganzes Volk, nicht nur lür die Heimat• eindeutig zu erklären, wie sich die deutsche gangslager in Massen bei Unna zu sprechen. daran soll sich auch nichts ändern. Ein Loh den vertriebenen sein, und er sollte nicht lür eine Botschaft in Warschau zu verhalten haben Dr. Czaja ist bekanntlich auch Sprecher der Sangesbrüdern, die zum „Tag der Heimat" sich parteiliche Aussage mißbraucht werden. Das wird, wenn ein in den Oder-Neiße-Gebieten Landsmannschaft Oberschlesien: das Land in den Dienst unserer gemeinsamen Sache ge• ist eine Selbstverständlichkeit. stellt und unsere Feierstunden mit ihren Liedern lebender deutscher Staatsangehöriger dort Nordrhein-Westfalen hat seinerzeit die Pa• Doch das kann nicht bedeuten, daß man über tenschaft für die Oberschlesier übernom• umrahmt haben. Doch der eigentliche Sinn der um diplomatischen und konsularischen jene politischen Fakten schweigt, über die ge• men. Nunmehr hat die Landesregierung in Schutz nachsucht. Nach dem Grundgesetz ist Feierstunde zum „Tag der Heimat" ist nicht der rade heute — und erst recht am „Tag der Hei• es — von Einzelfällen abgesehen — ver• Düsseldorf eine „politische Aussage" auf Gesang, er ist vielmehr das Bekenntnis zum mat" gesprochen werden muß. Nehmen wir den boten, pauschal und generell einer Million dem Gelände des Durchgangslagers unter• deutschen Osten und zur Gemeinsamkeit unseres sagt, so daß Dr. Czaja statt in Massen in Beifall unserer Zuhörer als Zeichen dalür, daß deutscher Staatsangehöriger den Schutz und Volkes. die Fürsorge des Staates und damit auch Iserlohn sprach. Im Zusammenhang mit der die überwiegende Mehrheit so denkt, wie eigent• die Erfüllung diplomatischen und konsulari• Entscheidung der Düsseldorfer Landesregie• In eine Feierstunde geht man nicht im Roll• lich alle denken sollten. schen Schutzes zu versagen. Auch die diplo• rung sollte daran erinnert werden, daß die kragenpullover. Selbst dann nicht, wenn er Um so mehr trillt es mich, wenn ein Sanges• matische und nicht nur die konsularische Volksrepublik Polen seit langem eine Be• heute als modisch und schick gilt. Und in eine bruder, der an der Umrahmung einer Feierstunde schränkung der Tätigkeit der Vertriebenen- Vertretung der Bundesrepublik Deutschland Feierstunde gehören auch keine rüden Töne. in Bad Schwartau mitwirkte, nachher lauthals verbände fordert. in Warschau ist verpflichtet, deutschen Dort ist nicht der Platz, um „aut die Pauke zu und ruppig erklärte, er werde nicht mehr singen, wenn solches eben dort gesagt werde. Solches, das ist die Wahrheit. Eben deshalb, weil mir die Sangesbrüder so sympathisch sind, habe ich Kanzler will Niederlagen im Parlament verhindern noch einmal genau festgehalten, was denn dort Union erarbeitet Wahlprogramm — William S. Schlamms Befürchtung zum Wahlausgang ausgesprochen wurde: Nichts anderes, als daß mit den Ostverträgen die Probleme keineswegs Bonn Inzwischen ist Gewißheit geworden, daß Bundeskanzler Brandt bereits in dieser diese entscheidende Woche in einer Klausurta• vom Tische sind, sondern für unser Volk Ent• gung in Bonn, wo sie, wie Partei- und Fraktions• Woche also früher als geplant — die Vertrauensfrage stellen wird, um die Auflösung des scheidungen von größtem Ausmaß erst bevor• Parlaments und Neuwahlen zum Deutschen Bundestag herbeizuführen. In Bonn nennt man in vorsitzender Barzel sagte, „die Konturen eines diesem Zusammenhang bereits den 19. November als neuen Wahltermin. Lediglich wenn sich Regierungsprogramms stärker herausarbeiten stehen. Dabei geht es nicht zuletzt darum, ob die Regierungskoalition und die Opposition entgegen allen Erwartungen auf ein gemeinsames wird." Nachdem das Wahlkampfprogramm der sich unsere freiheitliche Gesellschalisordnunq Rentenkonzept einigen sollten, könnte sich der Termin für die Vertrauensfrage verschieben. Union in Berlin seinen endgültigen Schliff er• durchsetzen oder ob der Westen nur noch der halten haben wird, soll bei einer Großkundge• Da aber die Regierungsparteien schwerlich die Im Zusammenhang nun mit dem Zusammen- bung mit den Rednern Barzel, Strauß, Schröder Portier für die Zukunft des Ostens sein wird. Absicht haben, eine Rentenreform nach den Vor• tritt des Parlaments nach seiner Sommerpause und Katzer deutlich gemacht werden, wer die stellungen der CDU'CSCU zu verabschieden, an• wird in der Bonner Kulisse — bei den Regie• entscheidenden Eckpositionen der politischen Nichts anderes, als daß wir es bedenklich dererseits aber zahlenmäßig nicht mehr die Mög• rungsparteien wie auch bei der Opposition — Unionsfront repräsentiert. Wie es heißt, werden linden, wenn uns einsuggeriert wird, die Teilung lichkeit besitzen, ihre Vorstellungen zu ver• die Frage ventiliert, ob der zurückgetretene CDU und CSU sich auf ein gemeinsames Pro• und die Amputation Deutschlands sei die un• Doppelminister Schiller zur Sitzung kommen wirklichen, in jedem Falle aber eine Abstim• gramm einigen, so daß es Meinungsunter• vermeidliche Sühne für den von Hitler begonne• mungsniederlage nach der anderen im Parlament oder ob er zu Hause bleibt, weiterhin Ur• schiede der beiden Schwesternparteien im vermieden werden soll, kann davon ausgegan• laub machen wird. Schillers Stimme ist bei et• Wahlkampf und in der erhofften anschließenden nen Krieg. Wer wollte Hitlers Anteil schmälern? gen werden, daß noch in dieser Woche die Ent• waig zu erwartenden Kampfabstimmungen im Regierungsarbeit nicht geben wird. Aber haben wir nicht das Recht, darauf hinzu• scheidung fallen wird. Die letzten Wochen sind Plenum von entscheidendem Gewicht. Tritt er weisen, daß der Krieg gegen Polen erst dann nicht in Erscheinung, dann hat die Opposition für den Kanzler wenig erfreulich gewesen. Der ausgelöst wurde, nachdem Hitler und Stalin politische Aufwind, den man sich von den Olym• einen Stimmenmehrgewicht. So kann unter Um• In dem September-Heft der von ihm herausge• pischen Spielen erhoffte, ist nicht nur ausgeblie• ständen ein unsichtbar bleibender Schiller die gebenen „Zeitbühne" hat der bekannte Publi• übereingekommen waren, Polen zu liquidieren? zist William S. Schlamm ausgeführt, das Wäh• ben, sondern es besteht sogar die Gefahr, daß Bonner Geschicke steuern. Wenngleich die SPD Sollte die Tatsache, daß seit der Vertreibung die tragischen Ereignisse in München zum Ge• den Ubertritt des Abgeordneten Müller lerreservoir der CDU sowohl wie der SPD sei auch bereits ein Generationsalter vergangen ist, schon genstand eines koalitionsinternen Streites wer• zur CSU als „zu erwarten" bezeichnete, so dürf- mehr oder minder stabil und unveränderlich und den. Bonner Beobachter vertreten die Meinung, te» diese Entwicklung doch mit Sorge gesehen die FDP werde von der SPD im Wahlbündnis ausreichen, um sich nicht mehr in aller Form zum daß nur eine Beendigung der derzeitigen Re- werden, zumal