MONTAG STUHR / WEYHE 15. MAI 2017

DAMALS Markt erwischt Vor 5 Jahren Die Familie steht in Stuhr super Wetter und Umgebung hoch im Kurs, und das nicht nur Bis zu 1000 Gäste bei der Varreler Scheunenfete am internationalen Tag � der Familie. In der Nord- VARREL Unter einem guten Geschmack des altersmäßig kreiskommune leben Stern stand der 97. Varreler sehr gemischten Publikums. überdurchschnittlich vie- Markt des Sparclubs Varrel Das bemerkte kaum das kur- le Familien, und viele su- am Wochenende. Die Sonne ze, aber heftige Gewitter. Ge- chen eine Heimat im Bre- schien wie bestellt vom Him- schätzte 800 bis 1000 Party- mer Speckgürtel. mel, als am frühen Samstag- gäste füllten die Scheune, in nachmittag das zweitägige der erst gegen 3 Uhr am Spektakel eröffnet wurde. Sonntagmorgen die bunten Wie immer machte das bunte Lichter ausgingen. „Wir ha- Angebot vor und in der Guts- ben dann bis um 5 Uhr alles KURZ NOTIERT scheune den besonderen saubergemacht und waren Charme des Marktes aus. Zeit um 8 Uhr bereits wieder da“, zum Klönschnack brachten berichtete Alexander Cara- die zahlreichen Besucher pinha vom Team des Medienwerkstatt mit, was mit einem kühlen Sparclubs Varrel. Hinsicht- sendet heute Bier in der Hand noch besser lich des Besucherstroms war funktionierte. das Festteam vollauf zufrie- STUHR � Zwei Mal sendet die Weyhes Bürgermeister Andreas Bovenschulte möchte den Ortskern Leeste für die Zukunft öffnen, ohne mit Traditionen zu brechen. Er Rund lief es für die kleins- den. Zum Frühschoppen am Medienwerkstatt heute im wolle mit den Leestern im Gespräch bleiben, sagt er. � Foto: Husmann ten Gäste auf dem nostalgi- Sonntagvormittag spielten Kabelfernsehen auf Radio schen Kinderkarussell von traditionell die Musikfreunde Weser TV. In den „Themen Carsten Reinhard. Das Stuhr auf. Ob musikalisch des Monats extra“ geht es ab stammt mit seinen Pferden dem Chiantiwein, dem Ku- 19.30 Uhr um einen Besuch „Machen Sie Leeste zu einem und Schweinen aus dem Jahr chen mit Sahne oder dem im Orchideen-Zentrum in 1924 und erstrahlt dank auf- Start in ein neues Leben mit Celle, um die Frühlingszeit, wendiger Restaurierung in 66 Jahren gehuldigt wurde: einen Abstecher zum Flugha- neuem Glanz. Schieß- und Die schwungvolle Musik ver- fen in und um beson- Wurfbuden fehlten nicht, breitete die richtige Biergar- dere Aufnahmen unter dem neuen Melchiorshausen“ und gegen den Hunger brut- tenatmosphäre. Motto „Moment mal“. zelten Bratwürste auf dem Auf großes Interesse beson- Das „Magazin des Monats“ Grill, gleich nebenan duftete ders der Kinder stieß das An- folgt um 20.30 Uhr und zeigt Informationsveranstaltung zur Städtebauförderung / Tradition und Zukunft es nach leckeren Fischbröt- gebot der Freiwilligen Feuer- Kurzberichte zur Sperrung in chen. wehr Stuhr. Sandra und Uwe der Brinkumer Feldstraße, Von Heiner Büntemeyer kern sollte sich trotzdem für kum. Schließlich stellte das hauses Amelung erhalte, wo Am Sonnabend sorgte die Barnach sowie ihr Kamerad Schmierereien in der Grund- die Zukunft öffnen. Dabei Ensemble in lockerer Form ein „quirliger Dorfplatz“ mit Musikschule Reckeweg mit Christian Renn öffneten ihr schule in Brinkum und zur LEESTE � Gewöhnlich verlaufen gehe es um eine „Baukultur Melchiorshausen als „Para- Gastronomie, Dienstleistun- dem Pop- und Gospelchor Löschfahrzeug LF 8, und Sanierung des Sporthallen- Anliegerversammlungen in an- jenseits einzelner Objekte“, dieswunschort für viele Men- gen und Ladengeschäften „Chor-Nection“ für den musi- Klein und Groß nutzten die dachs bei der KGS Brinkum. gespannter Atmosphäre. Ganz es gehe um ein Gesamtbild. schen“ dar und forderte die entstehen soll. Nadrowski kalischen Höhepunkt des Gelegenheit, einmal selber Weitere Themen sind zum anders war das am Sonnabend „Lassen Sie uns im Gespräch Zuhörer auf: „Machen Sie forderte die Besucher auf, Nachmittags. Zudem verdien- auf dem Fahrersitz Platz zu Beispiel der Rückblick auf die der Fall, als das Förderpro- bleiben“, wünschte sich der Leeste zu einem neuen Mel- sich an der Planung zu betei- ten sich die beiden Bands der nehmen. Wasserspiele erwie- Verleihung des Stuhrer gramm für das Sanierungsge- Bürgermeister. chiorshausen! Machen Sie ligen; einzubringen, was ih- Musikschule, „Vision“ und sen sich bei der Wetterlage Wolfs, eine Kräuterexkursion biet „Ortskern Leeste“ vorge- Als Einstimmung auf die den Kopf frei für neue Ideen!“ nen wichtig sei. „Es geht „Sunrise“, mit ihren 12- bis als Konkurrenz zur Eisbude. in Fahrenhorst, die Gästefüh- stellt wurde. Die Verwaltung vielen folgenden Einzelge- Damit war der Weg frei für nicht nur um Einzelobjekte, 18-jährigen Mitgliedern viel Neben der Erbsensuppe zum rung Stuhr, das Frühlingsfest hatte dafür das ehemalige Gast- spräche sorgte das Bremer unbefangene Gespräche und es geht auch um Atmosphäre Applaus. Mittag war die Blumentom- in Leeste, eine Vorschau auf haus Amelung reaktiviert, das Improvisationstheater für un- offene Diskussionen vor den und Baukultur, also um mehr Ein großer Erfolg war auch bola ein weiterer Renner. die Oldtimer-Show in Brin- wahrscheinlich zum letzten Mal beschwertes Vergnügen und vielen Stelltafeln, die das Pla- als Baumaterial und Dachfor- der Abend mit der Scheunen- „Hier gibt es für jede Mutter kum, Frühlingszeit – unter- so viele Besucher beherbergte, Entspannung. Die Darsteller nungsbüro aufgestellt hatte. men“, motivierte er die Zuhö- fete „Varrel at night“. Die bei- eine Blume“, versprach der wegs in der Region, ein Rund- denn es soll den Planungen zum wollten wissen, mit welchen Stadtplaner Steffen Na- rer. den DJs Tim und Fabian leg- Sparclub. Und wem es nicht gang um Heiligenrode sowie Opfer fallen. Wehmut kam nicht Gefühlen die Besucher ge- drowski hob aus dem Ge- Sofort war der Tisch mit den ten genau den richtigen Mix gelang einen Gewinn zu erha- die Sanierung der KGS Brin- auf, dafür eher eine sehr positi- kommen waren – und wur- samtkonzept einige Objekte Planskizzen belagert, wo die auf und trafen damit jeden schen, hatte auf seiner Niete kum. ve Erwartungshaltung seitens den enttäuscht: „Neugier. Zu- besonders hervor. Dazu zähl- Besucher ihre Vorschläge, An- wenigstens einen flotten Wiederholungen gibt es der Bürger. Eine 89 Jahre alte versicht. Erwartungen“, rie- te der Henry-Wetjen-Platz, an regungen, Ideen und Wün- Spruch. morgen um 11.30 Uhr und Nachbarin des Hauses formulier- fen die Zuhörer. „Richtig ne- dem die Arbeiten beginnen, sche notierten und in die Zur Kaffeezeit mit selbstge- 12.30 Uhr sowie um 15.30 te das so: „Die haben viele gute gative Emotionsgefühle“ sobald die Rettungswache Skizzen einzeichneten. Dazu backenem Kuchen der Spar- Uhr und 16.30 Uhr. Ideen, wenn sie das richtig ma- wollte die Gruppe nach eige- ausgezogen ist. Viel Beifall zählte auch die Idee von Die- club-Frauen wurde der Park- chen, haben sie viel zu tun. Aber ner Auskunft hören. „Die gab es für seinen Hinweis, ter Verhey, den „Leister Platz“ platz an der Gutsscheune bre- das wurde auch mal Zeit.“ gibt‘s hier nicht“, lautete die das geplante Augenzentrum nach dem Vorbild der Stadt chend voll. Für die Kinder Antwort. Der Aufforderung, werde nur 60 statt 40 Meter Bohmte zu einem „shared wartete das Kaspertheater KONTAKT Von einer „Riesenchance“ wenigstens besondere Wün- lang und das Staffelgeschoss space“ umzugestalten und „Villa Kunterbunt“ mit seiner sprach auch Bürgermeister sche zu äußern, kamen die zunächst nicht gebaut. Bei auf Verkehrsschilder zu ver- verschwundenen Gretel auf. Redaktion Stuhr (0 42 42) Andreas Bovenschulte bei der Leester aber nach: „Mit der der Klinkerfarbe werde man zichten. Schon nach knapp Sogar an die vielen Vierbei- Sandra Bischoff (sb) 58 251 Begrüßung. Wichtige Schrit- Straßenbahn durch Leeste sich an der Kirchenfassade einer Stunde war die für die ner hatte das freundliche Ser- Andreas Hapke (ah) 58 252 te seien schon unternommen fahren“ lautete einer, „Fahr- orientieren. Der Platz könne Vorschläge bereitgestellte vice-Team gedacht. Nicht nur [email protected] worden, auch der weitere radförderung und Rolllator- zu einem Kultur- und Bil- Box randvoll, viele Bürger für Hund „Bennie“ gab es Weg sollte mit den Bürgern Spur“ ein anderer. dungszentrum werden, weil nutzten die Chance zu per- eine Schüssel voll Wasser. Redaktion Weyhe (0 42 42) gegangen werden. Es gelte Ob sie denn nicht so etwas auch die Bibliothek dorthin sönlichen Gesprächen mit Einziger Kritikpunkt war für Philipp Köster (pk) 58 253 dabei, eine gemeinsame Idee wie eine Böttcherstraße in ziehe und Räume für die den Vertretern der Gemeinde einige Gäste die fehlenden Sigi Schritt (sie) 58 254 zu realisieren und Entwick- Leeste haben wollten, wur- Volkshochschule entstünden. sowie mit Roman Brutscher, Sitzplätze im Außenbereich. [email protected] lungsschwerpunkte zu set- den die Zuhörer noch gefragt. Der zweite Schwerpunkt sei dem Sanierungstreuhänder Bei dem schönen Maienwet- zen. Traditionen seien zwar „Wir haben ja Böttchers der „Leister Platz“, der seinen der Niedersächsischen Land- Die Besucher genießen ter waren die wenigen Bänke Am Ristedter Weg, 28857 Syke zu bewahren, doch der Orts- Moor“, hieß es aus dem Publi- Standort im Bereich des Gast- gesellschaft. auf Gut Varrel. � Foto: Husmann schnell belegt. � ak

KONFIRMATION „Vielen Dank für den Eintopf“ Allan Taylor macht auf seiner Deutschlandtour im Stuhrer Rathaus Station

Von Uwe Goldschmidt auf den Weg machen. Unter- gen mit. So auch eine weibli- ger und Songwriter kompo- wegs lernte ich die Leute und cher Anhängerin, die eigens nierte Taylor den Titel „Let STUHR � Im Rahmen seiner die Geschichten kennen, die aus Köln angereist war. the Music flow“. Aber auch Deutschlandtour gastierte mich dann zu meinen Lie- Seine jüngsten Fans dürften für Hannes Wader war er tä- der englische Liedermacher dern angeregt haben“, be- sicherlich die Schwestern tig, unter anderem kompo- Allan Taylor am Freitagabend richtete Taylor. Shania (18) und Mayla (10) nierte er den Song „Es ist gut, im Rathaus Stuhr. Die mehr Die Figuren in seinen Lie- sein. Die beiden Stuhrerin- hier zu sein“, den Taylor mit als 130 Besucher genossen ei- dern werden so lebendig wie nen hatten sich extra signier- englischem Text vorträgt. nen vollkommen entspann- gute Freunde, und Orte wer- te T-Shirts angezogen und Insgesamt zwei Stunden ten Abend mit Balladen, per- den so vertraut, als hätte man wurden persönlich von Tay- wusste Taylor, gekonnt und fektem Gitarrenspiel und bri- sie selbst besucht. Sein Gitar- lor begrüßt, dem sie erstmals eindrucksvoll zu unterhal- tischem Humor. renspiel ist sparsam, ein ruhi- im Jahr 2009 in München be- ten. Er wird hoffentlich nicht Taylor, Jahrgang 1945, ist im ges, aber präzises Fingerpi- gegnet waren. das letzte Mal in Stuhr zu südenglischen Brighton gebo- cking, das seinen sonoren Ge- Für einen slowenischen Sin- Gast gewesen sein. ren, gelernter Telekommuni- sang stimmungsvoll beglei- kationstechniker und promo- tet. So auch in seinem ersten Diese Mädchen und Jungen aus Sudweyhe hat Pastorin Gudrun Müller (l.) gestern bei der Konfirmation vierter Doktor der Philoso- Titel des Abends, „Down the begleitet. � Foto: Fotostudio Querformat phie. Als Teenager begann er, Years“. Melancholisch erzählt in den Folk-Clubs von er von den Reisen und Über- Brighton zu singen und Gitar- nachtungen auf dem Rück- re zu spielen. 1970 tourte er sitz seines Autos. „Thank you mit der britischen Folkrock- for german Eintopf“ scherzt Band Fairport Convention. der 72-Jährige anschließend Später zog es ihn nach New mit dem Publikum. Seiner York, bis er Mitte der 1970er- Meinung die beste Erfindung, Jahre nach England zurück- die ihm überall auf seinen kehrte. Reisen gute Dienste geleistet Als Musiker war Taylor viel habe. in der Welt unterwegs – er Mit „New York in the Seven- reiste quer durch die USA, die ties“ beschreibt er seinen Karibik, Australien oder Neu- Aufenthalt in der Metropole seeland, er besuchte Paris, und greift darin Themen wie Amsterdam, Kopenhagen den Vietnamkrieg, Drogen- und . Er war in China konsum oder Christopher und im kriegszerstörten ehe- Street im Greenwich Village maligen Jugoslawien. Seine auf. Das ganze Konzert ver- Songs erzählen von den Er- mittelte eine familiäre Atmo- lebnissen, feinen Beobach- sphäre. Viele Zuhörer waren tungen und Menschen dieser schon auf früheren Konzer- Reisen. „Ich musste raus auf ten des Briten, kannten die Gitarrist mit ruhigem, aber präzisem Fingerpicking: Allan Taylor im Die Seckenhauser Konfirmanden mit ihrer Pastorin Judith Matthes (l.). � Foto: Foto-Studio Penz die Straße und mich selber Texte und sangen viele Passa- Rathaus in Stuhr. � Foto: Goldschmidt