Der Klimawandel – Strategien zur Anpassung für den

www.meridian-bob-brb.de Liebe Leserinnen Inhalt und Leser,

die Sommer werden heißer, die Winter feuchter, aber nicht uns auf den Klimawandel mit geeigneten und eigens für den 1. Einführung ...... 4 mehr so kalt. Der Klimawandel hat auch ­Bayern erreicht und Meridian konzipierten Strategien einzustellen. Entstanden 2. Das Projekt „KA-MER“ – ein Klimaanpassungskonzept für den Meridian ...... 5 damit Auswirkungen auf die Eisenbahn. Bereits heute sind ist ein beeindruckendes Portfolio mit zahlreichen Maßnah­ 3. Die Bayerische Oberlandbahn GmbH und der Meridian ...... 6 unsere elektrischen Züge des ­Meridian umweltfreundlich. men. Darunter finden sich nicht nur solche, die langfristig 4. Projektablauf und Projektbeteiligte ...... 8 Viele Fahrgäste entscheiden sich für Fahrten mit uns, anstatt umsetzbar sind, sondern auch eine Reihe von Maßnahmen, mit dem Auto. Somit tragen sie und wir dazu bei, die Umwelt die im Kleinen beginnen. 5. Wie betroffen ist der Meridian von den Folgen des Klimawandels? ...... 10 zu schützen. Nichtsdestoweniger arbeiten auch wir weiter 6. Handlungsfelder und strategische Ziele ...... 12 daran, noch mehr für den Erhalt einer intakten Umwelt zu Wir befahren mit dem ­Meridian eine der schönsten Regio­ 6.1 Kommunikation bei extremwetterbedingten Störungen ...... 14 tun. Klimaschutz ist daher oberstes Ziel, aber auch die Vor­ nen Bayerns und möchten gerne dazu beitragen, dass sie es 6.2 Angebote & Vernetzung ...... 15 bereitung auf die Klimaveränderungen ist wichtig. Der Klima­ auch lange noch bleibt. Wir wollen aber auch, dass die Fahrt 6.3 Infrastruktur & Politik ...... 16 wandel birgt für uns als Unternehmen Chancen und auch mit uns auch bei verändertem Klima entspannt bleibt. Daher große Risiken. beschäftigen wir uns jetzt schon mit der Zukunft. In diesem 6.4 Klimatisierung ...... 17 Zusammenhang sind wir für die Unterstützung des bifa Um­ 6.5 Datenanalyse & Datennutzung ...... 18 Sie halten das Ergebnis einer mehr als einjährigen Zusammen­ weltinstituts und der LMU München für die rege und stets 7. Fazit ...... 19 arbeit in den Händen: Gemeinsam mit dem bifa Umweltin­ konstruktive Zusammenarbeit sehr dankbar. stitut und der LMU München haben wir uns zum Ziel gesetzt,

Herzlichst,

Dr. Bernd Rosenbusch Fabian Amini Mit dem gesamten Team der Bayerischen Oberlandbahn GmbH als Betreiberin des Meridian

2 3 2. Das Projekt „KA-MER“ – ein Klimaanpassungskonzept für den Meridian

Der Begriff „Klimaanpassung“ bezieht sich auf die gesell­ Ausgangspunkt des Klimaanpassungskonzepts für den schaftliche, unternehmerische oder individuelle Anpassung ­Meridian war die Frage: In welchen Punkten betrifft der an die Folgen des Klimawandels, die heute schon zu spüren ­Klimawandel überhaupt das Unternehmen? Werden etwa und / oder zukünftig zu erwarten sind; denn selbst wenn das ­zunehmende Hitzeperioden oder Extremwetterereignisse Zwei-Grad-Ziel der internationalen Klimapolitik umgesetzt problematisch für das Unternehmen? Oder könnte es von 1. Einführung werden kann, d. h. wenn es gelingt, die globale Erwärmung dem Rückgang der Eis- und Frosttage profitieren? Darüber auf unter 2° Cüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, hinaus ging es um die Ableitung und Bewertung der Risiken, sind bestimmte klimatische Veränderungen nicht mehr ab­ aber auch Chancen, die sich aus dem Klimawandel ergeben zuwenden. Anpassung heißt dann in diesem Zusammenhang, oder ergeben könnten. Welche Bedeutung hat der fortschreitende Klimawandel für ­Beeinträchtigungen von Mitarbeitern und Kunden in heißen Maßnahmen zu ergreifen, um Schäden infolge des Klima­ Unternehmen des Verkehrssektors, und wie kann man sich Sommern. Demgegenüber sind aber auch positive Effekte wandels zu vermeiden bzw. zu verringern. Anpassung heißt Auf Basis der identifizierten Vulnerabilität wurden die zen­ auf unvermeidbare klimatische Veränderungen vorberei­ wie ein Rückgang technischer Probleme in milderen Wintern aber auch, Chancen zu nutzen, die sich durch ein veränder­ tralen Handlungsfelder und strategischen Ziele hinsichtlich ten? Diesen Fragen gingen das ­bifa Umweltinstitut und die oder eine höhere Nachfrage im Freizeitverkehr durch eine tes Klima ergeben. der Klimaanpassung des Meridian erarbeitet und ein um­ Universität München am Beispiel der Bayerischen Oberland­ verlängerte Sommersaison zu erwarten. fangreicher Maßnahmenkatalog erstellt. Die Anpassungs­ bahn GmbH nach, für die sie gemeinsam Strategien zur An­ maßnahmen wurden weiter spezifiziert, und für ausgewählte passung an den Klimawandel entwickelt haben. Die Initiative Im Rahmen von Interviews und Workshops mit internen Maßnahmen wurde auch eine ökonomische und ökolo- wurde durch das Bundesumweltministerium gefördert. und externen Fachleuten wurden speziell auf den Meridian­ gische Bewertung vorgenommen. zugeschnittene Maßnahmen entwickelt, die zu einem um­ Ab Februar 2016 wurden die Auswirkungen des Klimawan­ fassenden Anpassungskonzept zusammengeführt wurden. dels analysiert, Fahrgäste und Mitarbeiter befragt, außer­ Die Handlungsfelder reichen vom Informationsmanagement dem Vertreter aus Wirtschaft und Politik eingebunden, damit über technische und organisatorische Anpassungen, Maß­ Abgrenzung Klimaanpassung und Klimaschutz die Marke Meridian­ der Bayerischen Oberlandbahn GmbH nahmen zum Mitarbeiterschutz bis hin zu Angebotsanpas­ erfolgreich den Klimafolgen begegnen kann. Der ­Meridian sungen in Kooperation mit regionalen Verkehrs- und Frei­ Klimaschutz Maßnahmen, die der globalen Erwärmung entgegenwirken sollen, verkehrt zwischen München, Holzkirchen, , Salz­ zeitanbietern. z. B. Einsatz Erneuerbarer Energien, Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz burg / Kufstein. In dieser Region wird bis Mitte des Jahrhun­ derts ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von 3 - 4° C Das vorliegende Anpassungskonzept kann auch anderen Klimaanpassung Maßnahmen, die Schäden ­verringern sollen oder helfen, Chancen zu nutzen, erwartet. Die damit verbundene Zunahme von Sommer- und ­Unternehmen des Verkehrssektors als Beispiel dienen, sich z. B. Hochwasserschutz, Begrünung von Gebäuden zum Hitzeschutz Hitzetagen sowie Extremwetter­ereignissen hat erhebliche fit für die Herausforderungen des Klimawandels zu machen. Auswirkungen auf den ­Meridian: So stehen auf der Risiko- seite beispielsweise Sturmschäden und gesundheitliche

4 5 3. Die Bayerische Oberlandbahn GmbH Über uns und der Meridian Zahlen, Daten und Fakten zum Meridian

Die Bayerische Oberlandbahn GmbH wurde 1998 als priva­ Als Gesellschafter der Bayerischen Oberlandbahn GmbH ist tes Nahverkehrsunternehmen gegründet und betreibt seit die Transdev GmbH tätig, die einer der führenden privaten dem Gründungsjahr die Strecken München – / Te­ Nahverkehrsanbieter im deutschen Bahn- und Busverkehr Die Größe gernsee / . Als betriebsführendes Unternehmen ist. Als Tochtergesellschaft der ­Transdev GmbH ist die Baye­ Anzahl Mitarbeiter des Unternehmens 460 Anzahl Fahrgäste 13 Mio / Jahr verantwortet sie seit Dezember 2013 ebenfalls den Be­trieb rische Oberlandbahn GmbH dezentral organisiert und gut Anzahl Zugkilometer 5,1 Mio / Jahr des Meridian auf den Strecken München – Rosenheim – Salz­ mit den lokalen Gegebenheiten vertraut, da das Unterneh­ Anzahl Züge 35 burg / Kufstein und München – Holzkirchen – ­Rosenheim men in Holzkirchen bei München ansässig ist. Art Züge 28 Elektrische Triebwagen FLIRT 6-Teiler, und löste somit die Deutsche Bahn als Betreiberin ab. 7 Elektrische Triebwagen FLIRT 3-Teiler Insgesamt ist das Bewusstsein der Bayerischen Oberlandbahn GmbH für den Klimawandel und seine Folgen bereits sehr Service ausgeprägt, da erste Auswirkungen in der Verkehrsbranche Kundencenter Grafing, Holzkirchen, München, Rosenheim und Übersee, (wie Beeinträchtigungen durch Hitzetage) schon seit einiger jeweils direkt im Bahnhof. Zeit spürbar sind. Es fehlte jedoch noch eine systema­ Kontakt Service-Telefon: +49 (0)8024 9971-71 (Ortstarif, Weiterleitung an den zentralen Kundenservice der Transdev-Gruppe in Neubrandenburg) tische Analyse und Strategieentwicklung, um mit E-Mail: [email protected] den zukünftigen Herausforderungen umzu­ Sonstiges Fahrkartenverkauf im Zug gehen. Wesentliche Ziele des Anpassungs­ Barrierefreie Ausstattung nach der TSI-PRM konzepts waren für die Bayerische Ober­ Erweiterte Kundengarantien im Verspätungsfall landbahn GmbH die Risikominimierung Zugbegleitquote von 100 % durch bessere Vorbereitung auf die Anschlussmöglichkeiten in Echtzeit auf Monitoren im Zug Folgen des Klimawandels und damit Sitzplatzreservierung für Stammkunden verbundene Kosteneinsparungen, die Steigerung der Zufriedenheit Das Streckennetz und Sicherheit von Mitarbeitern München – Rosenheim – Salzburg / Kufstein und Kunden, das Thema Res­ München – Holzkirchen – Rosenheim Streckenlänge 260 km sourcenschonung und damit Fahrzeuge 35 die Wahrnehmung der eige­ Vertragsdauer 2013 - 2025 nen Verantwortung für Klima Verkehrsverbund Münchner Verkehrsverbund (MVV) und Umwelt. Aufgabenträger Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG) Tarif MVV-Tarif, für den Verbundraum überschreitende Fahrten gelten der BBDB-Tarif und der Haustarif (Guten Tag Ticket)

6 7 4. Projektablauf und Projektbeteiligte

Ein Klimaanpassungskonzept ist ein wertvolles Instrument Ein besonderer Erfolgsfaktor lag bei der Konzeptentwicklung für den Meridian, um den unvermeidbaren Folgen des Klima­ Aufbau des Projekts darin, Mitarbeiter sowie externe Akteure und kooperierende wandels mit innovativen Maßnahmen zu begegnen. Stakeholder- und Status Quo Analyse Unternehmen einzubinden. So konnten deren spezifische Sichtweisen, Einstellungen und Erwartungen, ihr Know-how Identifizierung relevanter Akteure und Bereiche, In einem mehrstufigen Prozess wurden von Februar 2016 und ihre Maßnahmenfantasie genutzt werden – und so wur­ in denen Anpassung wichtig ist bis April 2017 die Auswirkungen des Klimawandels auf den de sichergestellt, dass die Maßnahmen in der Praxis direkt Abschätzung der Einstellungen gegenüber dem ­Meridian analysiert, Fahrgäste und Mitarbeiter befragt und anwendbar sind. Neben den Mitarbeitern der Bayerischen ­Thema Klimafolgen sowie bereits ergriffener Vertreter aus Wirtschaft und Politik eingebunden. Oberlandbahn GmbH und des Meridian haben sich folgende ­Aktivitäten Unternehmen, Vereine und Institutionen beteiligt: Im Rahmen von Interviews und Workshops mit internen und Chancen und Risiken (Betroffenheit) externen Fachleuten wurden die Chancen und Risiken, die sich für den Meridian aus dem Klimawandel ergeben, iden­ Produktpalette: Bayerische BUND tifiziert und dazu passende Lösungsansätze entwickelt. Aus ADFC Bayern DB Netz AG, Qualitative Inhaltsanalyse der Eisenbahngesell­ Naturschutz einer Fülle an Ideen wurden Handlungsfelder und strategi­ e.V. Regionalbereich Süd Produkte und Angebote schaft mbH in Bayern e.V. sche Ziele abgeleitet, um dann individuell auf den Meridian zugeschnittene Maßnahmen abzuleiten. Kunden / Fahrgäste:

Befragung in den Meridian-Zügen zur Deutscher Energiewende Landratsamt Griensteidl GmbH Wahrnehmung des Klimawandels Alpenverein e.V. Oberland

Mitarbeiter: Befragung zur klimawandelbedingten ­ Münchner Betroffenheit am Arbeitsplatz Landratsamt Regionalverkehr Skiparadies Verkehrsgesellschaft Rosenheim Oberbayern GmbH Sudelfeld mbH Maßnahmenentwicklung und -bewertung Formulierung konkreter Maßnahmen Tourismus Verkehrsclub Ökologisch-ökonomische Bewertung ausgewählter Wendelsteinbahn Oberbayern Transdev GmbH Deutschland e.V. Maßnahmen GmbH München e.V. (VCD) Erstellen von Maßnahmenblättern Erste Umsetzung der Maßnahmen

Erstellung des Klimaanpassungs­ konzeptes und Erarbeitung einer ­Umsetzungsstrategie

8 9 5. Wie betroffen ist der Meridian von den Extremwetterereignisse sowie die Zunahme der Hitzetage Insgesamt wird mit einer Veränderung des Nutzerverhaltens stellen für den ­Meridian die größten Herausforderungen gerechnet, womit sich die Erwartungshaltungen der Kunden dar, da sie vor allem mit negativen Auswirkungen verbunden (z. B. hinsichtlich Komfort und Information) selbst ändern, Folgen des Klimawandels? sind. Ebenfalls stark betroffen sieht sich derMeridian ­ von der aber auch die Auslastungen der Züge verschieben werden ­Zunahme an Sommertagen, wobei hier aber eher positive (z. B. weniger Wintertourismus, mehr Ausflügler im Sommer, ­Effekte zu erwarten sind. Ähnlich wird auch der Trend hin zu insbesondere auch Radfahrer, veränderte Pendlerzeiten). milderen Wintern wahrgenommen.

In der Region zwischen München, Holzkirchen, Rosenheim­ und Salzburg / Kufstein, in der der ­Meridian verkehrt, wird bis Die Schneedeckendauer verringert sich um ca. 25 bis Mitte des Jahrhunderts ein ­durchschnittlicher Temperatur­ 35 Tage (je nach Region). Niederschlag fällt vermehrt Risiken und Chancen für den Meridian anstieg von 3 - 4° C erwartet. Die klimatischen Veränderungen als Regen, nicht als Schnee. wurden mit Hilfe des Simulationstools DANUBIA analysiert­­­ Die Abnahme der Frosttage wirkt sich vorwiegend Risiken Chancen (www.glowa-danube.de) und sind im Folgenden dargestellt. positiv aus (weniger Schneeräumen, Vereisungen, technische Probleme). Sommer Sommer Gesundheitliche Belastungen von Kunden und Zunahme Fahrradtourismus Mitarbeitern an Sommer- und Hitzetagen Sommerfrische außerhalb der heißen Städte Zunahme an Hitzetagen und Sommertagen Kapazitätsengpässe im Sommer Zunahme des Freizeitverkehrs in verlängerter Im Zuge des Klimawandels sind für die Sommermonate Überfüllung ­Sommersaison folgende Änderungen zu erwarten: Fehlende Kapazitäten für zunehmenden Anzahl der Hitzetage steigt je nach Region um ­Fahrradtourismus Winter 8 - 14 Tage (> 30° C) Anzahl der Sommertage steigt je nach Region um Höherer Klimatisierungsbedarf Weniger technische Probleme im Winter 35 - 40 Tage (> 25° C) Verringerte Reichweite der Züge wegen Weniger Schneeräumen Trockenperioden nehmen zu ­Klimaanlagenbetrieb Weniger Vereisungen Sommerniederschläge nehmen ab Technische Probleme infolge von Hitze Hitzetage stellen den Schienenverkehr vor große Weniger Ausfälle im Winter Herausforderungen (z. B. gesundheitliche Belastungen Extremwetter: Starkregen, Dauerregen, der Fahrgäste und Mitarbeiter, technische Probleme). Hochwasser, Stürme, Gewitter Extremwetter Sommertage hingegen wirken sich eher positiv aus Durch die Erwärmung der Atmosphäre steigt das Unkontrollierbarkeit der Extremwetter (z. B. Zunahme Freizeitverkehr). Potenzial für Extremwetterereignisse wie Sturm, Technische Probleme und Schäden Hagel, Gewitter und Starkregen. Ursache hierfür ist Verspätungen, Zugausfälle und Zugschwächungen ein erhöhter Energiegehalt in der Atmosphäre, infolge von Extremwetter verbunden mit einer Erhöhung der Luftfeuchte. Extremwetterereignisse stellen den Meridian und Vertrauen in Zuverlässigkeit schwindet Schienenverkehr im Allgemeinen vor große Heraus­ Mehr Entscheidungs- und Stresssituationen forderungen. Es werden mehr Beeinträchtigungen auf für Mitarbeiter der Strecke z. B. durch umgestürzte Bäume auf Gleisen Vermehrtes Krisenmanagement und Oberleitungen, Murenabgänge, Überschwem­ Fehlende Werkstattressourcen bei Schäden ­infolge mungen oder Unterspülungen der Gleiskörper erwar­ von Extremwetter tet. Einzelereignisse führen zu erheblichen Kosten. Mildere Winter Kostensteigerungen (Schäden, Zugausfälle etc.) Für die Wintermonate bedeutet der Klimawandel einen Anstieg der Temperatur um ca. 3 - 4° C je nach Region. Winter Frosttage, also Tage mit Temperatur von weniger als 0° C, nehmen um ca. 40 bis 70 Tage ab. Es ist mit einem Rückgang der Pendler im Winter häufigeren Frost-Tau-Wechsel zu rechnen. Lange Rückgang des Wintertourismus Kälte­perioden werden seltener.

10 11 6. Handlungsfelder und strategische Ziele

Das Handlungskonzept für den Meridian zur Anpassung an Handlungsfeld 3: Infrastruktur & Politik – Vorbereitung auf Innerhalb dieser Handlungsfelder wurden mit Hilfe der Die Abbildung unten zeigt den Zusammenhang zwischen den Klimawandel gliedert sich in fünf thematische Hand­ veränderte klimatische Rahmenbedingungen ­Analysen und Stakeholderbeteiligungen insgesamt zwölf strategischen Zielen, Handlungsfeldern und Anzahl der lungsfelder: strategische Ziele formuliert, die es mit dem Klimaanpas­ Maßnahmen. Handlungsfeld 4: Klimatisierung – Schutz von Mensch und sungskonzept zu erreichen gilt. Handlungsfeld 1: Kommunikation im extremwetterbeding­ Technik ten Störungsfall Zur Erreichung dieser Ziele wurden schließlich 53 Maßnahmen Handlungsfeld 5: Datenanalyse & -nutzung – zwischen ex­ formuliert, von welchen elf Maßnahmen einer ökologischen Handlungsfeld 2: Angebote & Vernetzung: Sicherung und tremwetterbedingten Schienenersatzverkehr und Kapazi­ und ökonomischen Bewertung unterzogen wurden. Eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im Zuge des Klima­ tätsanpassungen für Schönwetterreisende. Auswahl der Anpassungsmaßnahmen wird auf den folgenden wandels ­Seiten in Form von Kurzsteckbriefen dargestellt.

Angebote & Infrastruktur & Datenanalyse & Kommunikation Klimatisierung Handlungsfelder ­Vernetzung ­Politik -nutzung

Verbesserung der internen Schaffung neuer Angebote zur Aufbau einer klima­resilienten Klimatisierung für Arbeitsnehmer Digitalisierung und Modernisie­ Datennutzung und Schnitt­stellen Stärkung des Service- und Kom­ Infrastruktur ­gewährleisten rung des Schienenersatz­verkehrs (Big Data), um Kunden und fortgedankens, um Attraktivität Stärkung der regionalen Verant­ Anpassung der ­Technik an Hitze Flexiblere Abstimmung zwischen Mitarbeiter im Extremfall besser trotz Klimawandel zu sichern wortung (Dezentralisierung) zur ­Anbietern und ­Kunden (Echtzeit-­ zu informieren und sicher zu Auf- und Ausbau klimaresilienter schnelleren ­Umsetzung klima­ Kommunikation inkl. Werbung) transportieren und klimafreundlicher Kombi- resilienter Infrastrukturmaß­ und Nutzung von Big Data Qualifizierung der Mitarbeiter und Sharing-Angebote unter nahmen Strategische Ziele für den Umgang mit Extrem­ Sicherstellung einer vollständigen Gestaltung einer übersichtlichen situati­onen und die Informations­ Reisekette Tarif- und Vertriebsstruktur, die weitergabe an Kunden Sharing-Gedanken forcieren, um klimaresiliente Angebote ein­ Information der Kunden über wetterbedingte Zugüberlastun­ facher nutzbar machen gesamte Reisekette hinweg und gen zu vermeiden (begrenzte über alle Kanäle bei verschiede­ Kapazitäten z. B. für Fahrräder) nen Störungen und in Extrem­ situationen

Anzahl der Maßnahmen 14 11 12 8 8

12 13 6.1 Kommunikation 6.2 Angebote & Vernetzung bei extremwetterbedingten Störungen

Extremwetterereignisse wie Stürme, Gewitter oder Stark­ anzusiedeln sind. Darüber hinaus sollen auch die Mitarbei­ Das Handlungsfeld „Angebote & Vernetzung zur Sicherung aus der Verkehrs- und Tourismusbranche sowie auch kom­ regen werden im Zuge eines sich wandelnden Klimas ter verstärkt auf Extremfälle vorbereitet werden, indem sie und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit im Zuge des Kli­ munalen Vertretern zu vernetzen, um gemeinsam attraktive­ häufiger auftreten und stellen den Meridian vor enorme richtiges Verhalten bei verschiedenen Störungen trainieren mawandels“ zielt darauf ab, dass sich aufgrund klimatischer und klimaresiliente Angebotsalternativen zu entwickeln. Herausforderungen. Grundsätzlich ist mit häufigeren Beein­ und im Bereich Kommunikation gezielte Hilfestellungen er­ Veränderungen auch die Bedürfnisse der Menschen wan­ Zudem liegt ein Schwerpunkt auf klimafreundlichen Ange­ trächtigungen auf der Stecke zu rechnen, was zu Verspätun­ halten. Voraussetzung für die meisten dieser Maßnahmen ist deln. Das daraus resultierende veränderte Kunden- und Nut­ boten. gen oder Zugausfällen, enormen Kosten und meist großem die ­Arbeit an internen Daten und Schnittstellen. zerverhalten kann zu erheblichen Umsatzeinbußen führen, Unmut bei Fahrgästen und Kunden führt. wenn nicht rechtzeitig mit Angebotsanpassungen reagiert Für dieses Handlungsfeld wurden 11 Maßnahmen entwickelt. Für dieses Handlungsfeld wurden insgesamt 14 Maßnahmen wird. Gleichzeitig steht im Zentrum dieses Handlungsfeldes Drei Maßnahmen sind hier beispielhaft als Kurzsteckbriefe Dieses Handlungsfeld beinhaltet deshalb in erster Linie entwickelt. Beispiele dieser Maßnahmen sind in folgenden die Chance, sich mit anderen Dienstleistern und Anbietern aufgeführt: Maßnahmen, die im Bereich der Kunden- und Fahrgast­ Kurzs teckbriefen dargestellt: kommunikation sowie der Reisendenlenkung im Extremfall

Proaktive Reisenden-Lenkung Kundeninformation im WLAN-Bereitstellung in allen Begleitetes Reisen für Mehr Züge für Einfache und mobile bei Extremwetterereignissen ­Störungsfall: schnell, Zügen, um Zugriff auf Infor- vulnerable Gruppen Sommerfrischler Buchbarkeit von Kombi- Klimaänderung: ­konsistent, übergreifend mationen zu gewährleisten (Senioren und Familien Klimaänderung: und ­Sharing-Angeboten Extreme Hitze, Extremwetterereignisse Klimaänderung: Klimaänderung: mit Kindern) Wärmere Sommer, mildere Winter Klimaänderung: Inhalt: Extreme Hitze, Extremwetterereignisse Extremwetterereignisse Klimaänderung: Inhalt: Wärmere Sommer, mildere Winter Im Störungsfall sollen Reisende proaktiv Inhalt: Inhalt: Wärmere Sommer, extreme Hitze In Abhängigkeit von Wetterlage und Inhalt: gelenkt werden. Dabei kann im Extrem­ „Peak-­Wochenenden“ werden mehr Die Kundeninformation im Störungs­ Die Maßnahme umfasst die Bereitstel­ Inhalt: Um die Attraktivität bei sich änderndem fall sogar eine Fahrgastreduzierung an­ Züge zum Transport der Fahrgäste fall soll schnell, aktuell, konsistent und lung von WLAN in den Meridian-Zügen, Familien mit Kindern und Senioren Nutzerverhalten aufrecht zu erhalten, gestrebt werden, indem beispiels­weise bereitgestellt. Diese „Sonderzüge“ übergreifend gestaltet sein. Im Idealfall so dass der Zugriff auf Informationen werden Tagesausflüge und Reisen soll eine einfache und mobile Buchbar­ empfohlen wird nicht zu reisen. sollen entsprechend vermarktet greift die Maßnahme bereits beim Kauf bei Extremwetterereignissen für die angeboten, die auf die Bedürfnisse keit von Kombinationsangeboten mög­ Ein Kommunikationssystem informiert (z. B. als „Wanderexpress“) werden. des Tickets. Informationen werden auto­ Fahrgäste gewährleistet werden kann. dieser Zielgruppen abgestimmt sind. Das lich werden. Diese beinhalten sowohl die Reisenden im Extremfall schnell und matisch synchronisiert, so dass sie auf Aufgrund der Zufriedenheit mit der Ser­ Begleitpersonal ist medizinisch geschult. Ökologie: Entlastung der Umwelt Mobilität (für Pendler und Touristen) als schlägt ein alternatives Verkehrsrouting allen Kanälen verfügbar sind. viceleistung fährt ein Teil der Fahrgäste Bei einer Auslastung der Sonderzüge auch touristische Angebote. Bei der Angebotszusammenstellung wird vor. häufiger mit dem Meridian und verzich­ von ca. 40 % können gegenüber dem Ökologie: Entlastung der Umwelt besonderes Augenmerk darauf gelegt, Aufgrund der Zufriedenheit mit der Ökologie: Entlastung der Umwelt tet dafür auf den Privat-Pkw. Status Quo durch den Verzicht auf den Dadurch können gegenüber dem Status dass die Aktivitäten für Sommer- und ­Serviceleistung fährt ein Teil der Fahr­ Es können gegenüber dem Status Quo Privat-Pkw ca. 124 t CO -Äqu./a vermie­ Quo ca. 227 t CO2-Äqu./a vermieden Ökologie: Entlastung der Umwelt Hitzetage geeignet sind (schattige bzw. 2 gäste häufiger mit dem Meridian und ca. 150 t CO -Äqu./a vermieden werden, den werden. 2 werden, da aufgrund der Zufriedenheit Durch den Verzicht auf den Privat-Pkw kühle Aufenthaltsorte, ausreichend verzichtet dafür auf den Privat-Pkw. da weniger Fahrgäste auf Privat-Pkw mit der Serviceleistung ein Teil der Fahr­ zugunsten des Meridian können Getränke etc.). Kosten: Zusätzliche Kosten Ökologie: Entlastung der Umwelt umsteigen. gäste häufiger mit dem Meridian fährt gegenüber dem Status Quo ca. Bei einer Auslastung der Sonderzüge Das Wanderbuch des Meridian kann als Durch den Verzicht auf den Privat-­ Kosten: Geringere Erlösverluste und dafür auf den Privat-Pkw verzichtet. 510 t CO -Äqu./a vermieden werden. von ca. 40 % sind die dafür anfallenden 2 erste Grundlage für die geführten Tou­ Pkw zugunsten des Meridian können Umsatzverluste aufgrund von Unzufrie­ Kosten etwas höher als das Umsatzplus Kosten: Geringere Erlösverluste Kosten: Geringere Erlösverluste ren genutzt und ggf. ergänzt werden. ­gegenüber dem Status Quo ca. denheit der Fahrgäste bei Nichtumset­ durch die zusätzlich beförderten Fahr­ Umsatzverluste aufgrund von Unzufrie­ Die anfallenden Kosten sind deutlich 408 t CO2-Äqu./a vermieden werden. zung der Maßnahme können vermieden gäste. denheit der Fahrgäste bei Nichtumset­ höher als das aus der Zufriedenheit Kosten: Mehrumsatz werden. zung der Maßnahme können vermieden der Fahrgäste mit der Serviceleistung Die anfallenden Kosten sind niedriger als werden. resultierende Umsatzplus. das Umsatzplus aufgrund der zusätzlich beförderten Fahrgäste.

14 15 6.3 Infrastruktur & Politik 6.4 Klimatisierung

Der Klimawandel wirkt sich massiv auf die Eisenbahninfra­ Aber auch die Entwirrung der Tarifstrukturen, um dem Kun­ Das Handlungsfeld Klimatisierung – Schutz für Mensch das Ziel der Klimaanpassung, sind jedoch häufig auf dem struktur aus. Umgestürzte Bäume, vereiste Schienen, Un­ den den Zugang zur Eisenbahn (auch im wetterbedingten und Technik bezieht sich vorrangig auf die höheren heutigen Stand der Technik klimagefährdend, da sie mit zu­ terspülungen, Gleisverwerfungen – all diese extremwetter­ Störungsfall) zu erleichtern und so die Nutzung des Zuges Durchschnitts­temperaturen im Sommer bzw. an Sommer- sätzlichen Emissionen verbunden sind. bedingten Einwirkungen auf die Infrastruktur führen zu insgesamt attraktiver zu machen, ist Teil dieses Handlungs­ und Hitzetagen. Um Raumtemperaturen in Bürogebäuden, Verspätungen, Zugausfällen und letztendlich mit großer feldes. Im Rahmen einer insgesamt besser aufeinander ab­ Werkstätten und Fahrzeugen für Mitarbeiter und Fahrgäste Jedoch gibt es auch klimaschonende Möglichkeiten zur Wahrscheinlichkeit zu einer Unzufriedenheit bei den Kunden. gestimmten Mobilität könnte zudem das Management aus angenehm zu halten und die technische Funktionsfähigkeit Temperaturreduzierung, wie bspw. die Luftvorhänge an Zug­ Diesen Elementarschäden durch Grünschnitt und der Schaf­ einer Hand (z. B. von Bus und Bahn) unnötige Parallelverkeh­ zu sichern, sind Maßnahmen zur Klimatisierung, zur Verrin­ türen. Ein anderes Beispiel sind Klebefolien für Fenster zur fung freier Wasserabläufe vorzubeugen, wird daher als zent­ re vermeiden und damit zur CO2-Entlastung beitragen (z. B. gerung von Sonneneinstrahlung sowie dem Eindringen von Wärmedämmung. rale Maßnahme mit hohem Beitrag für die Anpassung an den am Abend bei geringer Auslastung Bus bestellen und Zug Wärme zunehmend erforderlich. Klimawandel gesehen. Grundsätzlich fallen diese infrastruk­ abbestellen). Für dieses Handlungsfeld wurden acht Maßnahmen entwi­ turellen Aufgaben allerdings in den Zuständigkeitsbereich Aktuell handelt es sich im Falle von reiner Klimatisierung um ckelt. Drei dieser Maßnahmen sind in den Steckbriefen dar­ der DB Netz AG. Der Meridian kann hier politisch vermit­ Insgesamt umfasst das Handlungsfeld „Infrastruktur & Politik“ sogenannte win-lose-Maßnahmen: Sie unterstützen zwar gestellt: telnd wirken. Eine stärkere Regionalisierung der Aufgaben 12 Maßnahmen. Zwei Maßnahmen sind als Steckbriefe dar­ könnte aus Sicht des Meridian dabei helfen, eine schnellere gestellt: Umsetzung dieser Aufgaben zu erreichen. Ob dies möglich ist, muss in Gesprächen mit der DB Netz AG erörtert werden. Klimatisierung der Räume / Fahrkartenautomaten und Luftvorhänge bzw. Gebläse Züge bis hin zur Werkstatt Informationsstandorte an den Zug-Türen Klimaänderung: anpassen Klimaänderung: Wärmere Sommer, extreme Hitze Klimaänderung: Wärmere Sommer, extreme Hitze Elementarschäden vorbeugen durch Wettergeschützte Wartebereiche an den Inhalt: Wärmere Sommer, extreme Hitze Inhalt: Grünschnitt und freie Wasserabläufe ­Bahnhöfen Mit den Temperaturen an Sommer- und Inhalt: Der Einsatz von Luftvorhängen soll ver­ Hitzetagen nehmen die gesundheit­ hindern, dass im Winter warme und im Klimaänderung: Klimaänderung: Um die technischen Probleme an lichen Belastungen für Fahrgäste und Sommer kalte Luft entweicht. Extremwetterereignisse Wärmere Sommer, extreme Hitze, Extremwetterereignisse Fahrkartenautomaten und Informations­ Mitarbeiter zu. standorten aufgrund von Hitze zu So wird insbesondere in Hitzephasen der Inhalt: Inhalt: Um gesundheitliche Belastungen zu vermeiden bzw. zu reduzieren, sollen Komfort der Fahrgäste gesichert bzw. Grünschnitt leistet einen hohen Beitrag zum Aufbau einer klima­ Der Kunde erhält an den Bahnhöfen des Meridian ausreichend Un­ reduzieren und die Leistungsfähigkeit Kühlungsmöglichkeiten bzw. technische erhöht und gesundheitlichen Belastun­ resilienten Infrastruktur. Dabei sollten auch Aspekte wie Wasser­ terstellmöglichkeiten, um sich vor Starkregen, Wind und Sonne zu der Mitarbeiter zu erhalten, ist die Anpassungen geprüft werden. gen vorgebeugt. wege und -abläufe sowie Vermeidung von Hangrutschen entlang schützen. Aufgrund der Zufriedenheit mit der Serviceleistung fährt Klimatisierung der Züge, Büroräume und der Trassen geprüft werden, um zukünftigen Gefahren vorzu­ ein Teil der Fahrgäste häufiger mit dem Meridian und verzichtet Des Weiteren sollte bei der Standortwahl Gleichzeitig wird die Effizienz der Klima­ Werkstätten wichtig. beugen. dafür auf den Privat-Pkw. darauf geachtet werden, dass durch tisierung gesteigert, und so werden Mögliche Lösungen, neben herkömm­ Verschattungen oder auch Platzierung Emissionen und Kosten reduziert. Die Maßnahmen werden bereits durchgeführt, aber nicht mit der Ökologie: Entlastung der Umwelt lichen Klimaanlagen, sind die Verschat­ im Norden oder Osten eines Gebäudes Aufgrund der Zufriedenheit mit der Ser­ notwendigen Geschwindigkeit. Durch den Verzicht auf den Privat-Pkw zugunsten des Meridian tungen an Gebäuden oder Dach- und Kühleffekte genutzt werden. viceleistung fährt ein Teil der Fahrgäste können gegenüber dem Status Quo ca. 60 t CO -Äqu./a vermieden Eine Regionalisierung könnte dabei helfen, diese wichtige Aufgabe 2 Fassadenbegrünungen. häufiger mit dem Meridian und verzich­ werden. effektiver umzusetzen. Zu klären wäre, ob z. B. örtliche Bauhöfe tet dafür auf den Privat-Pkw. oder andere Akteure diese Leistung erbringen können. Kosten: Zusätzliche Kosten Ökologie: Entlastung der Umwelt Die anfallenden Kosten sind höher als das Umsatzplus durch die Durch den Verzicht auf den Privat-­ aufgrund des höheren Wartekomforts zusätzlich beförderten Pkw zugunsten des Meridian können Fahrgäste. ­gegenüber dem Status Quo ca.

397 t CO2-Äqu./a vermieden werden. Kosten: Zusätzliche Kosten Die anfallenden Kosten übersteigen die Kosteneinsparungen.

16 17 6.5 Datenanalyse & Datennutzung 7. Fazit

Die Zunahme von Extremwetterereignissen zieht mit gro­ Die Basis für den Großteil der in Handlungsfeld 5 aufgeführ­ Mit dem Klimaanpassungskonzept hat der ­Meridian eine Wie in der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) empfoh­ ßer Wahrscheinlichkeit eine häufigere Einrichtung eines ten Maßnahmen liegt im Bereich der Datenanalyse und der wertvolle Möglichkeit, den unvermeidbaren Folgen des len, wurde ein integraler Ansatz zur Bewertung der Betrof­ Schienen­ersatzverkehrs nach sich. Gleichzeitig führen wär­ Auswertung von Big Data, um v. a. die Informationsweiter­ Klima­wandels mit innovativen Maßnahmen zu begegnen. Ein fenheit verfolgt. Das Anpassungskonzept unterstützt somit mere Sommer mit einer steigenden Anzahl an Hitzetage gabe bei Schienenersatzverkehr zu verbessern oder kurz­ besonderer Erfolgsfaktor bei der Entwicklung des Konzepts eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der DAS und zeigt das ­immer mehr Ausflügler ins Alpenvorland. Kapazitätseng­ fristig Kapazitäten im Fall eines großen Fahrgastandrangs zu bestand in der engen Einbindung der ­Meridian-Mitarbeiter Bewusstsein der Bayerischen Oberlandbahn GmbH für ihre pässe sind die Folge. Treffen nun beide Umstände aufeinan­ erhöhen bzw. Lenkungsmaßnahmen zu ergreifen. sowie weiterer Akteure aus der gesamten Wertschöpfungs­ nationale und internationale Verantwortung. Insgesamt wur­ der, ist dringender Handlungsbedarf gegeben. kette. Über verschiedene Wege wurden die spezifischen den die Verwundbarkeit gegenüber den Folgen des Klima­ Dieses Handlungsfeld umfasst insgesamt acht Maßnahmen. Sichtweisen, Einstellungen und Erwartungen, das Know-how wandels vermindert, die Anpassungsfähigkeit verbessert In den Steckbriefen sind drei dieser Maßnahmen dargestellt: und insbesondere auch die Maßnahmenfantasie der Akteure und mögliche Chancen genutzt. Das Anpassungskonzept für genutzt und kooperierende Unternehmen in den Prozess in­ den Meridian verbessert deren Wissensbasis über Chancen tegriert. So wurde sichergestellt, dass die Maßnahmen in der und Risiken des Klimawandels und zeigt zentrale Handlungs­ Praxis direkt anwendbar sind. möglichkeiten sowie Entscheidungsgrundlagen auf. Darüber hinaus wurden Strategien entwickelt, die den Umgang mit Unsicherheiten vereinfachen und einen Beitrag zur Bewusst­ seinsbildung leisten.

Digitalisierung der Intelligente Verkehrs- Kapazitätsanpassungen Informationsweitergabe und Touristenführung durch Datenanalyse im Schienen­ersatzverkehr (Proaktive Reisenden­ (Big Data) Klimaänderung: lenkung im Freizeitverkehr) Klimaänderung: Extremwetterereignisse Klimaänderung: Wärmere Sommer Inhalt: Wärmere Sommer, Extremwetter­ Inhalt: Im Zuge eines weiter voranschreitenden ereignisse Die Anzahl der Sommertage nimmt im Klimawandels kommt es vermehrt zu Inhalt: Zuge des Klimawandels zu, was in der Extremwetterereignissen, von denen Die Anzahl der Sommertage nimmt im Regel einen Anstieg des Freizeitverkehrs Reisende unterwegs überrascht werden. Zuge des Klimawandels zu, was in der nach sich zieht und zu Überlastungen Aus diesem Grund nimmt der Schienen­ Regel einen Anstieg des Freizeitverkehrs führt. ersatzverkehr (SEV) eine steigende nach sich zieht. Gleichzeitig steigt die Bei Erreichung eines vorher definierten Bedeutung ein. Gefahr von Extremwetterereignissen, Auslöserszenarios wird eine Anpassung Die Maßnahme umfasst die Digitalisie­ weshalb große Besuchermengen inner­ der Zugkapazitäten durchgeführt. rung der Informationsweitergabe im halb kürzester Zeit an den Ausgangsort Schwerpunkt ist dabei die Nutzung von Fall des Schienenersatzverkehrs an alle zurücktransportiert werden wollen. Big Data. SEV-Beteiligten und alle Bereiche mit Die Maßnahme zielt auf die Lenkung Ökologie: Entlastung der Umwelt Kundenschnittstelle. von Freizeitreisenden und Touristen bei Gegenüber dem Status Quo können hohem Andrang ab und gewährleistet ca. 40 t CO2-Äqu./a vermieden werden. eine optimale Kapazitätsauslastung. Kosten: Geringere Erlösverluste Ökologie: Entlastung der Umwelt Die anfallenden Kosten sind niedriger als Gegenüber dem Status Quo können. die resultierenden Einsparungen.

ca. 56 t CO2-Äqu./a vermieden werden. Kosten: Kostenneutral Die anfallenden Kosten können durch das Umsatzplus aufgefangen werden. Impressum

Bayerische Oberlandbahn GmbH Bahnhofplatz 9 · 83607 Holzkirchen www.meridian-bob-brb.de

18 19 Projektpartner

bifa Umweltinstitut GmbH Dr. Michael Schneider Am Mittleren Moos 46 86167 Augsburg Tel.: +49 821 7000-0 Fax: +49 821 7000-100 www.bifa.de

Ludwig-Maximilians-Universität München Prof. Dr. Jürgen Schmude Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und Tourismusforschung Luisenstraße 37 80333 München Tel.: +49 89 2180-4070 Fax: +49 89 2180-4099 www.geographie.uni-muenchen.de/department/fiona/index.php

Finanzierung

Mobil im Herzen Bayerns Bayerische Oberlandbahn GmbH Bahnhofplatz 9 · 83607 Holzkirchen Tel.: +49 (0)8024 9971-71* · Fax: +49 (0)8024 9971-10 *Ortstarif, Weiterleitung an unseren zentralen Kundenservice in Neubrandenburg [email protected] · [email protected] www.meridian-bob-brb.de