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klimzug CD MANUALSTAND 02 | 2009 DOSSIER - ENTWURF

S1 Kommunikation Klimaprojektionen, Integrative Szenarien, Bilanzierung CD KMANUALlimawandel in Nordhessen: Teil 4: Charakterisierung vergangener Extremereignisse in Nordhessen

S.Rötzel, K.H. Simon, A. Matovelle SZENARIEN Gliederung

1. Einleitung und Zusammenfassung 1.1 Einleitung 1.2 Schlüsselprozesse des Klimasystems 1.3 Unwetterereignisse in Nordhessen 1.4 Datengrundlage

2. Extremereignisse der Vergangenheit

2.1 Extreme Wetter- und Witterungsereignisse in Deutschland 1900-2000 – DWD in Auszügen 2.2 DWD-Jahresrückblicke Witterung und wetterbedingter Schäden 2000-2009

2.3 Unwetterereignisse aus der Umgebung der Mittelgebirgsregion Nordhessen 2.4 Unwetterereignisse in Nordhessen 2004-2009 2.5 Einsatzmeldungen des Katastrophenschutzes 2005-2010

2.6 Hochwasserereignisse in der Region Nordhessen 2.7 Forstwirtschaftliche Entwicklung und Extremereignisse 1984-2009 2.8 Landwirtschaftliche Entwicklung und Extremereignisse 1998-2009

2.9 Weltweite Analysen der Münchener Rück 1950-2009 Anhang: NAT-CAT Datenbank für Hessen 1980-2009

1.1. Einleitung und Zusammenfassung

Die Zusammenhänge des globalen Klimawandels und dem Auftreten von extremen Wetterereignissen wie Hochwasser, Orkane, Windhosen und Hitzewellen werden in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft mit unterschiedlicher Perspektive diskutiert. Klimatische Extremereignisse werden in den Medien sehr schnell dazu verwendet um die eher langfristigen Klimaveränderungen medial erfahrbar zu machen und dem Klimawandel ein Gesicht zu geben. Das führt dazu, dass in der Öffentlichkeit einzelne extreme Wetterereignisse als Klimaveränderung oder Anomalie wahrgenommen werden und sie mit Naturkatastrophen gleichsetzt werden. Erst bei Schäden menschlicher Systeme werden die Naturerscheinungen wie Starkregen, Hitzewellen oder Windböen zu Naturkatastrophen.

In diesem Zusammenhang werden die firmeneigenen Untersuchungen eines der größten Rückversicherungsunternehmens, der Münchener Rück gestellt. Diese zeigen eine weltweite Zunahme der Häufigkeit und Intensität von wetterbedingten Naturkatastrophen und vermitteln dies als nachweisbaren Beleg der klimatischen Veränderungen. Aus meteorologischer Sicht ist dies jedoch kein eindeutiger Faktor mit signifikant nachweisbarem Trend. Die Entstehung der Schäden hängt ebenfalls mit der zunehmenden Flächennutzung, Besiedelung und Akkumulation von Werten an Orten zusammen. Je nach Situation können Wertverluste, Schäden und Behinderungen aufgrund von Wetterereignissen entstehen.

Aus Sicht der Meteorologie sind Extremereignisse Über- und Unterschreitungen definierter Schwellenwerte in langfristigen, statistischen Häufigkeitsverteilungen von meteorologischen Faktoren. Auftreten und Intensität können je nach Situation zu wetterbedingten Schäden und Naturkatastrophen führen. Ein einzelnes Ereignis jedoch kann nicht auf die globale Erwärmung zurückgeführt werden, da es ein statistischer Ausreißer oder Zufall sein kann, die eher selten vorkommen. Ob und wie die klimatischen Veränderungen die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten solcher Ereignisse verändern könnten wird aktuell in der Klimafolgenforschung mit unterschiedlichen Argumentationssträngen diskutiert.

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Folgende Gegenüberstellung macht diese Problematik deutlich. Extremereignisse könnten bereits kurzfristig spürbare Effekte der globalen Erwärmung sein, jedoch sind Auswertungen längerfristiger Zeiträume notwendig um dies wissenschaftlich besser stützen zu können.

Definition aus dem Bericht der Organe consultatif sur les changements climatiques, Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung in der Schweiz von 2003: Extremereignisse sind seltene Ereignisse, die stark von einem statistischen Mittelwert abweichen. Der Nachweis von Trends bei Extremereignissen stösst wegen ihrer Seltenheit an grundsätzliche Grenzen. Je seltener nämlich die Ereignisse sind, umso schwieriger ist es, einen Trend nachzuweisen. Kleinere Häufigkeitsänderungen sehr seltener Ereignisse gehen in den natürlichen Klimavariationen unter. Die scheinbare Häufung von Extremereignissen in den letzten Jahren könnte durch einen wirklichen Trend oder durch Zufall verursacht sein. Extremereignisse sind deshalb ungeeignete Indikatoren für die globale Klimaänderung. (Quelle: Kapitel aus OcCC-Bericht: Der Nachweis von Trends stösst an Grenzen, OcCC, 2003)

In einer gemeinsamen Presseerklärung des Umweltbundesamtes und des Deutschen Wetterdienstes wurde eine Positionierung zu diesem Problemkomplex verfasst: Deutscher Wetterdienst und Umweltbundesamt sehen die Prognosen der Klimaforschung durch die Entwicklung der Wetterdaten bestätigt. Extremwetterereignisse wie Starkniederschläge oder Hitzeperioden haben in den letzten Jahrzehnten messbar zugenommen. Aller Voraussicht nach wird ihre Anzahl und Intensität weiter ansteigen. Zwar lässt sich keines der extremen Wettereignisse wie die aktuellen Überschwemmungen in Pakistan, die lang anhaltenden Hitzewellen in Russland und Japan und das Hochwasser in Sachsen allein dem globalen Klimawandel zuordnen. Gleichwohl bestätigt sich der Trend einer Zunahme solcher Wetterextreme. Pressemitteilung vom UBA/DWD 02.09.2010: http://www.dwd.de/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=dwdwww_menu2_ presse&T98029gsbDocumentPath=Content%2FPresse%2FPressemitteilungen%2F2010%2F201009020_ _gemeinsamePMDWDundUBADessau__news.html

4 Klimaanomalien und Wetterereignisse Wetterereignisse sind kleinräume, regionale Phänomene, die aus komplexen Wechselwirkungen entstehen. Klimaänderungsszenarien werden auf der Grundlage von Globalen Zirkulationsmodellen erstellt, die solche kleinräumigen, regionalen Phänomene (noch) nicht ausreichend abbilden können. Kleinräumige, regionale Klimamodelle sind noch in der Entwicklung und Erprobung. Aus der retrospektiven Auswertung von Häufigkeitsverteilungen der Messwerte von Faktoren wie Temperatur, Niederschlag, Wind werden solche Werte als extrem bezeichnet, die oberhalb bzw. unterhalb bestimmter Schwellen liegen. Für die nachweisbare Analyse von Extremereignissen sind sehr lange Zeitreihen erforderlich, da sie die Ausreißer in statistischen Verteilungen darstellen und deutlich von Durchschnittswerten abweichen. Tendenzen für bestimmte Faktoren, die mit der Temperatur in Verbindung stehen (wärmere und weniger kalte Tage/Nächte, niederschlagsreichere Winter, trockenere Sommer) konnten in Analysen von Prof. Schönwiese et.al. für Deutschland und Hessen nachgewiesen werden. Bei Starkregen-Ereignissen und Orkanen ist dies methodisch nicht so einfach möglich und in diesen Auswertungen ebenfalls nicht eindeutig erkennbar.

Die Datengrundlage zur Beurteilung der Veränderungen von meteorologischen Extremereignissen ist aus diesen Gründen ebenfalls nicht homogen, wie auch in einer Publikation des Climate-Service-Centers (CSC) und des Sustainable Business Institutes (SBI) 2010 herausgearbeitet wurde. Es fehlen flächendeckende, einheitliche Klimainformationen über regionale Veränderungen für die nächsten 10 bis 30 Jahre ebenso wie genaue Folgen- und Schadenmodellierungen, geänderte Anforderungen an Entlastungs- und Sicherheitseinrichtungen und Rettungswege sowie problemorientierte Informations- und Kommunikationsstrategien. Quelle: CSC Bericht 2010: Klimafolgenforschung zur Beurteilung der Auswirkungen von konvektiven Extremwetterereignissen auf die Schadenlast in Deutschland

Ein plausibles Argument für einen Zusammenhang von Erwärmung und dem Auftreten extremer Ereignisse ist jedoch, dass die Vielzahl der bisherigen Ausreißer in den vergangenen Dekaden liegt, die ebenfalls die signifikantesten Erwärmungen zeigen.

5 1.2. Schlüsselprozesse des Klimasystems

Eine andere Möglichkeit den Zusammenhang von globaler Erwärmung und der Veränderung von Wetterlagen zu kommunizieren ist die Betrachtung der Schlüsselprozesse des Klimasystems und die Ausweitung der lokalen Betrachtung auf wesentliche globale bzw. überregionale Zusammenhänge.

Die globale Erwärmung beeinflusst Teilsysteme des Klimasystems, die maßgeblich die Bildung und Ausprägung von kleinräumigen, regionalen Wetterlagen beeinflussen und verändern können. Vor allem die Intensivierung des Wasserkreislaufs ist mit einer Intensivierung der Energieumsätze in der Atmosphäre verbunden. Auch die Veränderung der ozeanischen und atmosphärischen Zirkulation können charakteristische Wetterlagen verändern. Dies kann neben weiteren Wirkungszusammenhängen zu einer Zunahme von Häufigkeit und Intensität von Extremwetterlagen und Anomalien führen. Auch die Kombinationen von Einflüssen und Schwankungen können die Widerstandsfähigkeit der ökologischen und anthropogenen Systeme gefährden.

Intensivierung des Wasserkreislaufs: Wärmere Ozeane und höhere Temperaturen erzeugen mehr Wasserdampf in der Atmosphäre. Wärmere Luft nimmt mehr Wasserdampf auf, pro Grad etwas 7% mehr Wasserdampf. Dadurch werden potenziell höhere Niederschlagsmengen bereitgestellt. Wärmere Luftmassen mit höheren Anteilen an latenter Feuchtigkeit kondensieren bei Auftreffen auf Kaltluft- Fronten, dies führt zu stärkeren Niederschlägen.

Beeinflussung der ozeanischen Zirkulation: In der Arktis schmelzen mittel- bis langfristig die Eismassen, da die Temperaturen knapp um den Gefrierpunkt liegen. Der Eintrag des Süßwassers in den Ozean beeinflusst den Salzgehalt. Die Entstehung der Tiefenströmung durch absinkende Wassermaßen am arktischen Meereis wird dadurch beeinflusst. Die ozeanische Zirkulation, der Wärme- und Energietransport durch die Meeresströmungen ist ein wesentlicher Schlüsselprozess für die Entstehung von Wetterlagen.

6 Veränderung der atmosphärischen Zirkulation: Die atmosphärische Zirkulation wird besonders beeinflusst durch die Verschiebung der Hadley-Zelle nach Norden. D.h. Am Äquator ist der Strahlungsantrieb aufgrund der senkrecht auftreffenden Sonnenstrahlen am intensivsten. Dort befinden sich die Regenwaldgürtel mit hoher Verdunstungsrate bei hohen Temperaturen. Die Luftmassen werden aufgrund der Temperaturzunahme stärker aufgewärmt, die dabei mehr Wasserdampf mit sich führen können. Durch diese Zunahme an Energie, breiten sich die trockenen und heißen Fallwinde weiter aus. Dies bewirkt in Europa eine zunehmende Trockenheit und abnehmende Niederschläge im südlichen Mittelmeerraum und eine Verschiebung der Niederschläge nach Nordeuropa hin.

Entstehung von Hurrikans: Mehr Wärmeenergie im Ozean begünstigt die Voraussetzungen zur Entstehung von Wirbelstürmen. Wahrscheinlich wird sich der Zeitraum der Hurrikan-Saison verlängern. Die für die Bildung von Hurrikans voraussetzenden Scherwinde nehmen hingegen tendenziell ab. Insgesamt kann jedoch mit einer höheren Bildungsrate, einer verlängerten Hurrikan-Saison und intensiverem Auftreten gerechnet werden.

Veränderung von Wetterlagen: Die horizontalen Temperaturgegensätze verstärken sich aufgrund dieser Ausdehnung der Hadley-Zelle. Die vertikalen Temperaturgegensätze könnten sich ebenfalls verändern, untere Schichten werden stärker erwärmt, höhere Schichten stärker abgekühlt. Veränderungen der Höhenwinde können als Folge davon auftreten, d.h. die Zugbahnen des Jet-Streams könnten sich verändern und dadurch auch die Zugbahnen von Tiefdruckgebieten in den unteren Atmosphärenschichten beeinflussen.

Diese kurz skizzierten Zusammenhänge und Wechselwirkungen des Klimasystems können charakteristische Wetterlagen und Zugbahnen signifikant verändern, und durchaus „überraschende“ Wetterereignisse erzeugen.

Quellen und weiterführende Informationen zu möglichen Wechselwirkungen und Veränderungen des Klimasystems finden Sie in den Publikationen „Der Klimawandel“ Rahmstorf und Schellnhuber (2006), S.70ff und „Bringen wir das Klima aus dem Takt, M. Latif (2008) S. 103 ff

7 Zusammenfassung und Fazit

Die bisherigen Untersuchen zu dem Themenkomplex zeigen ein polyvalentes Bild über den Zusammenhang der Klimaerwärmung und der Veränderung von Wetterlagen und dem Auftreten extremer Ereignisse. Zu diskutieren ist hierbei wie eine reflektierte Kommunikation dieser Zusammenhänge zielgruppengerecht erfolgen kann um das Gefahrenpotential extremer Ereignisse nicht außer Acht zu lassen, aber dennoch das Prozessverständnis von Erwärmung und Extremereignissen kommunizierbar zu machen.

Das System der natürlichen Wettererscheinungen ist ein chaotisches System und wird auch zukünftig eine Vielzahl an Kombinationen und Fluktuationen zeigen. Durch eine Erhöhung der Strahlungsbilanz der Erde wird dieses System möglicherweise neue Facetten zeigen, die bisher noch unbekannt waren oder sind.

Zudem ist es vernünftig auch bei ungesicherten Erkenntnissen und Grundlagen von folgenden extremen Wetterlagen in Nordeuropa auszugehen und Vorbereitungen im Sinne von Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln und Gefahrenpotentiale zu diskutieren. Zu diskutieren ist dabei inwiefern eine Anpassung an extreme Wetterereignisse die Zielsetzungen von Katastrophenschutz mit den Zielsetzungen der Klimaanpassung zu integrieren. Die nachfolgenden Tabellen zeigen Systematisierungen charakteristischer Wettererscheinungen.

8 Zeitraum Witterung Indikator Folgen Winterhalbjahr Winterstürme; Orkantiefs Wetterlage Schäden durch Windgeschwindigkeit Windwurf, Behinderungen Starkniederschläge, Pegel, Warnstufe Überschwemmungen Hochwasser Hochwasser, Behinderungen Niederschlagsmengen Kalte Winter Frosttage, Schneehöhe, Unfallgefahr, dauer, Abflussmengen Frostschäden , bei Schneeschmelze und Frost

Warme, milde Winter Temperatur, Schädlinge, Ausfall im Niederschlag Wintertourismus Sommerhalbjahr Hitzewellen Heiße Tage, Hitzetage, Gesundheitliche Tropische Nächte Belastung, Hitzestress Waldbrandgefahr Niederschläge Rückgang, Gefahr von Erosion nach Trockenheit, geringere, Trockenheit, aber intensivere Unfallgefahr Niederschläge Gewitter, Hagel, Wetterlage Schäden nach Unwetter Starkregen Diese Tabelle basiert auf Auswertungen der Münchener Rückversicherung, die wesentliche Gefahrenpotentiale von wetterbedingten Schäden schematisch darstellten.

9 Warnkriterien für Unwetterwarnungen (Quelle DWD) Meteorologische Bezeichnung Schwellenwert Erscheinung Windböen Orkanartige Böen 105 bis 115 km/h, 29 bis 32 m/s, 56 bis 63 kn, 11 Bft Orkanböen ab 120 km/h, ab 33 m/s, ab 64 kn, 12 Bft Extreme Orkanböen überörtlich mehr als 140 km/h Gewitter mit Schweres Gewitter Es genügt, wenn eine der begleitenden Hagelschlag, heftigem Wettererscheinungen ihr Starkregen oder Unwetterkriterium erfüllt. Bei Hagel mit orkanartigen Böen - einem Durchmesser der Hagelkörner Sehr starkes größer als 1.5 cm konvektives Ereignis Starkregen Heftiger Starkregen > 25 l/m² in 1 h > 35 l/m² in 6 h Dauerregen Ergiebiger > 40 l/m² in 12 h Dauerregen > 50 l/m² in 24 h > 60 l/m² in 48 h Extrem Ergiebiger > 70 l/m² in 12 h Dauerregen > 80 l/m² in 24 h > 90 l/m² in 48 h Schneefall in Lagen Starker Schneefall > 10 cm in 6 h über 800m > 15 in 12 h über 800 m: > 30 cm in 12 h Extrem starker > 25 cm in 12 h Schneefall über 800 m: > 50 cm in 12 h Schneeverwehung in Starke Neuschnee oder Lagen über 800m Schneeverwehung lockere Schneedecke > 10 cm und wiederholt Böen ab 8 Bft Extrem starke Neuschnee oder Schneeverwehung lockere Schneedecke > 25 cm und wiederholt Böen ab 8 Bft

10 Glatteis Glatteis verbreitet Glatteisbildung am Boden oder an Gegenständen, in Einzelfallentscheidung auch bei verbreitetem Auftreten von überfrierender Nässe mit erheblichen Verkehrsbehinderungen Tauwetter Starkes Tauwetter mit Dauerregen bei einer vorhandenen Schneedecke ( > 15 cm )

Diese Darstellung des Deutschen Wetterdienstes zeigt die verschiedenen meteorologischen Erscheinungen und die grundlegenden Schwellenwerte zur Bestimmung der Warnkriterien des DWD.

11 1. 2. Unwetterereignisse in Nordhessen

Eine qualitative Auswertung der Unwetterereignisse zeigt, dass die Region Nordhessen immer wieder von bestimmten Wetterlagen und potenziellen Gefahren betroffen ist. Retrospektiv betrachtet und systematisch dargestellt sind immer wieder aufgetreten in der Vergangenheit:

Unwetterereignisse in Nordhessen - Winterstürme (Lothar 1999, Jeannett 2002, Kyrill 2007, Xynthia 2010) - Hitzewelle im Sommer, lange Periode im Sommer 2003, sonst kürzere Sequenzen - Sommergewitter mit Hagelschäden - ungewöhnlich lange Niederschlagssequenzen im Frühjahr, Herbst - Ebenfalls längere trockene Sequenzen v.a. im April - einige überdurchschnittlich warme Monatsmittel und z.T. kühlere Temperaturmittel - Kalte Winter (2009/10), auch überdurchschnittlich warme Winter (2007/08)

Schäden und Behinderungen durch Unwetterereignisse in Nordhessen: - Aufgrund Windwurfs umgefallene Bäume (Straßen, Oberleitungen, Häuser, Autos) - Von Stumböen erfasste Dachziegel, -Isolierung, u.a. Gegenstände wie Mülltonnen - vollgelaufene Keller, Garagen, Häuser aufgrund starker Regenfälle und Hochwasser - unpassierbare Straßenabschnitte aufgrund starker Regenfälle und Hochwasser - unterspülte oder aufgrund von Erdrutschen gefährdete Straßen und Häuser, - Frostschäden, Unfälle aufgrund Glättegefahr, Versorgungsengpässe bei Streusalz - Behinderungen im Verkehr aufgrund starken Schneefalls, Schneeverwehungen - Beeinträchtigung von Verkehrssystem und –organisation durch Infrastrukturschäden - Stromausfall z.B. nach Hochwasser, Erdrutschen, Oberleitungsschäden - Überspannungsschäden nach Blitzschlag, z.T. Auslöser für Brände - Todesfälle oder Verletzungen aufgrund Hitzestress, Windwurf, Strömungen in Flüssen oder durch unzureichende Anpassung an Unwetter - Hohe Sachschäden, Versicherungsabwicklungen, Subventionen und Geldspenden

In der Zusammenstellung wurden wesentliche Ereignisse aus dem Kontext der damaligen Berichterstattung wiedergegeben um konkreter das Zusammenwirken der Faktoren darzustellen.

12 1.3. Datengrundlage

Die retrospektive Charakterisierung von Unwetterereignissen in Nordhessen umfasste folgende Datengrundlage. Diese sind als Anhänge dem Dossier beigefügt, bzw. werden in Auszügen beschrieben.

Wetterbedingte Schäden und Naturkatastrophen

Indikator Zeitraum Skala Quelle: Naturkatastrophen in 1980-2010 Europa, Deutschland NatCatService – Hessen u.a. Hessen Münchener Rück

Naturkatastrophen 1999-2010 Global Jahresrückblicke GEO weltweit Münchener Rück Extremereignisse in 1900-2000 Deutschland DWD-Klimastatusbericht Deutschland 2002 Nachbetrachtung spez. 1999-2010 Je nach Ereignis z.B. Orkan Kyrill, Naturkatastrophen Hitzsommer 2003

Retrospektive Charakterisierung von Unwetter-Ereignissen

Indikator Zeitraum Skala Quelle Archiv über Vorhersage 2002-2010 Deutschland, Europa, Institut für Meteorologie und und Nachbetrachtung von weltweit Klimatologie Extremereignissen http://www.wettergefahren- fruehwarnung.de Extremereignisse in 1968-2010 Deutschland www.wetteronline.de Deutschland Extremereignisse in 1900-2000 Deutschland DWD Deutschland

Zusammenhang zwischen Wetterlagen und Schadensereignissen

Indikator Zeitraum Skala Jahresrückblick, Witterung 2002-2009 Deutschland, einzelne DWD in Deutschland Bundesländer, gelegentlich Rückblick auf 2004-2009 genauere Ortsbezeichnungen DWD wetterbedingte Schäden Agrarmeteorologischer 1999-2007 Hessen DWD Jahresrückblick

13 Unwettereinsätze des Katastrophenschutzes in Nordhessen

Indikator Zeitraum Skala Quelle: Einsatzmeldungen des 2005-2010 Stadt Kassel, Katastrophenschutz Katastrophenschutzes Stadtteile, Kassel Kassel (Freiwillige Nachbarkommunen im Feuerwehren) Landkreis

Einsatzberichte Feuerwehr 1999-2010 FFW Kassel Kassel Bettenhausen Forstfeld Feuerwehr Harleshausen 1999-2010 Feuerwehr Niederzwehren 2006-2010 Feuerwehren Wolfhagen 2005-2010 Wolfhagen http://florian- wolfhagen.de Feuerwehr Korbach u.a. in 2000-2010 Korbach, Waldeck http://www.112- Waldeck Frankenberg magazin.de Schwalm-Eder-Kreis: 2000-2010 Schwalm-Eder Kreis http://www.feuerwehr- Homberg, Fritzlar homberg.de THW Kassel Nordhessen 2004-2010 Landkreis Kassel http://ov-kassel.thw.de/

Schadensmeldungen im Betrieb von Verkehrswege und Infrastruktur

Quelle: Zeitraum Skala NVV 2006-2010 Nordhessen Oberleitungsschäden, jedoch nicht eindeutig wetterbedingt DB (kein Zugang) Hessisches Landesamt 2005-2010 Nordhessen Nicht zwingend Strassenverkehr wetterbedingte Schäden, nicht genau lokalisierbar

Unwetterereignisse und Schäden in Forst- und Landwirtschaft

Quelle: Zeitraum Skala Waldzustandsberichte 2006-2010 Hessen Einfluss durch Witterung Hessen Forst und wetterbedingte Schäden Klimadatenreihe zu 1984-2009 Hessen, Buchen- trockenen, feuchten, heißen Mischwaldzone und und kalten Witterungen Agrarberichte HLUMV 2000-2010 Hessen Durchschnittserträge, Agrarberichte HLUMV 2007-2010 Hessen z.T. wetterbedingte Schäden DWD Jahresbericht: 1999-2007 Hessen und andere Charakterisierung der Agrarmeteorologischer Bundesländer jährlichen Witterung und Jahresrückblick wetterbedingter Einflüsse

14 2.1. Extreme Wetter- und Witterungsereignisse in Deutschland

1901-2000

Quelle: Extreme Wetter- und Witterungsereignisse im 20. Jahrhundert, P. Bissolli, L. Göring, Ch. Lefebvre Klimastatusbericht 2001, DWD

In dieser Untersuchung wurde eine Auswahl bedeutendster Extremereignisse des 20. Jahrhunderts für Deutschland zusammengestellt. Sowohl relativ kurzzeitige Wetterereignisse (Tornados, Stürme etc.) als auch länger andauernde Besonderheiten (z.B. besonders kalte/warme Jahreszeiten oder gar Jahre), die unter den Begriff „Witterung“ fallen. Immer wieder wurde die Bevölkerung von Hitzewellen und Dürren, Frostperioden, Orkanen und Starkniederschlägen überrascht. Ebenso deutlich wird die grundsätzliche Variabilität des mitteleuropäischen Klimas. Die Abbildung der Jahresmitteltemperatur in Deutschland rahmt die Darstellung der vergangenen Sturmereignisse. (Quelle: DWD Klimastatusbericht 2009)

1901-1910

03.08.1901 Schweres Hochwasser in der Fränkischen Schweiz nach Gewitter. Nankendorf: In Scheune und Schweinestall steht das Wasser über einen Meter hoch und die untergebrachten Schweine sind nur dadurch gerettet worden, daß der Futterbarren und das Holzwerk losgerissen wurden, auf welchen sie Schutz hatten, resp. ihre Köpfe über Wasser halten konnten.

26.08.1901 Stürmische Westwinde führen zu einer ungewöhnlich hohen Flut, die große Schäden in den Seebädern an der Nordsee verursacht. Viel Vieh ertrinkt.

19./20.03.1903 Sturmflut der Ostsee, Schäden in Peenemünde. Dabei reißen die Wassermassen große Teile des Laufsteges zur Schanze und der Landungsbrücken weg, setzen Gebiete des Weidelandes unter Wasser und lassen diese für den Viehauftrieb unbrauchbar werden.

15 21.11.1903 Ein stationäres Tief an der norwegischen Küste (725 mm Hg bzw. 965 hPa) bewirkt einen Sturm an der Nordseeküste. Folge sind viele Schiffsunglücke und Zerstörungen an Land.

06.-08.04.1904 Ein Tief bewegt sich nach Skandinavien. Ein kräftiger Südwestwind (Bft. 10) dreht auf Nordwest und löst an der Nordseeküste eine Sturmflut aus. In Altona richtet das Hochwasser schwere Schäden am Övelgönner und Neumühlener Strand an. U.a. werden Bootsstege zerstört, an der Eider Häuser abgedeckt, Telegraphenmasten und Bäume umgeknickt. Schafe ertrinken.

08./09.11.1904 Ein Tief auf dem Weg zum Skagerrak löst einen Sturm von langer Dauer aus, der an der Nordsee zu einer ungewöhnlich hohen Sturmflut führt. Es gibt Überschwemmungen, Vieh ertrinkt, Bäume und Häuser erleiden Schäden.

30./31.12.1904 Außerordentliche Sturmfluten an Nord- und Ostsee. Windstärke 10-11 Bft., NWWind am 30. an der Nordsee und NO-Wind am 31. an der Ostsee. Schiffe stranden, versinken, Überschwemmungen, etwa 900 Stück Vieh ertrinken.

Winter 1904/05 Schneereicher Winter im Bayerischen Wald. Am 7. Januar starker Schneefall mit Sturm, 3000 Festmeter Schneebruch. Durchschnittlich 1 m bis 1,20 m, am Arber gar 6 m tiefer Schnee. In Schachtenbach sind noch im April 1,93 m Schnee und Schneemauern um 2 m beiderseits der Straßen. Zwischen Ludwigsthal und Eisenstein bleibt der Abendzug trotz dreier Loks stecken und musste ausgeschaufelt werden. Abgang des Schnees Mitte Mai.

10.08.1905 Hagelunwetter in St. Martin. Um 11.15 Uhr zieht über St. Martin ein Gewitter mit Hagelschlag hinweg, das in zehn Minuten die ganze Ernte vernichtet hat. Schloßen, größer als ein Hühnerei, zerschlagen Dachziegel und Fensterscheiben.

08.-16.03.1906 Mehrere Sturmtiefs lösen verheerende Sturmfluten, besonders an den Nordseeküsten aus. Emden: Spitzenwert 50 cm höher als bei der außerordentlichen Sturmflut 1825. Cuxhaven: Seedeich in Döse durchlöchert.

23.01.1907 In Berlin wird an diesem Tag mit 1057.8 hPa der bislang (2001) höchste in Deutschland gemessene Luftdruck registriert.

22.05.1907 Tornado in Solingen zwischen 15.45 und 16.00 Uhr, 1 Toter, 25 zum Teil schwer Verletzte.

09.01.1908 Tief in der Gegend des Harzes (985-978 hPa) führt zu Nordoststurm über Nordund Ostsee. Hamburg, Kiel, Friedrichstadt, , Rostock etc.: Starkes Schneetreiben, Hochwasser, Sachschäden (Fischerboote, Brücken, Telefonnetz etc.), Bahnverkehr unterbrochen, Menschen umgekommen.

14.02.1909 In den Februartagen des Jahres 1909 bricht eine ungeheure Hochwasserkatastrophe über die östliche Altmark herein. Die Ursache dazu liegt bereits am Oberlauf der Elbe, im damaligen Böhmen. Von dort her bewegen sich bei Beginn des Tauwetters gewaltige Eismassen elbabwärts, die sich im Gebiet der Altmark zu undurchdringlichen Eisbergen anstauen. Am 14. Februar mittags bricht der 1846 gebaute sogenannte "Neue Deich" bei Berge. Die Wasser der Elbe überfluten dort die Besitzungen und heutigen Dörfer Büttnershof, Sandauerholz und Kannenberg.

02.-05.12.1909 Tief über Irland zieht nach Osten und vertieft sich dabei (bis auf 945 hPa), SE/SW-Stürme bis Stärke 11/12 Bft. 4.12.:Schwere Sturmflut an der Nordseeküste.

1911-1920

06.11.1911 Tief über Nordeuropa (950 hPa) und Hoch, das nördlich der Azoren bis nach Frankreich reicht, bewirken schwere Stürme über Mitteleuropa aus Süd und Südwest mit orkanartigen Böen über dem gesamten Küstengebiet. Sturmflut in der deutschen Bucht, die zu Dammbrüchen, Beschädigung von Gebäuden und starkem Verlust an Vieh führt.

1911 Niedrigste jährliche Niederschlagshöhe: 242 mm in Straußfurt (Tübingen).

12.05.1912 Tornado in Sehlis bei Taucha (Sachsen) gegen 23 Uhr. Annähernd 20.000 Festmeter Holz umgebrochen, darunter Eichen von 80 cm Durchmesser. Aus der neuerbauten Schule wird eine Wand herausgedrückt und der damalige Leiter Voigt kann von Glück sagen, daß er nicht im Bett in den Hof gefallen ist.

16 1912 Niedrigster Jahreswert der Sonnenscheindauer: 844 Std. in Münster.

31.12.1913 Ein Tief über Kontinentaleuropa bewirkt mit stürmischen Nordostwinden (bis Windstärke 11 Bft.) eine verheerende Ostseesturmflut.

13.01.1916 Tief über Nordeuropa ruft Sturmflut durch Nordwest- bzw. Weststurm (Stärke 10-11 Bft.) mit orkanartigen Böen hervor. Hauptsächlich Nordseeküste betroffen. Wasser mit großer Gewalt in die Flüsse gedrückt (besonders Elbe). Deiche gebrochen und beschädigt (Aufweichung der Deichkronen durch vorherigen Dauerregen), Dünen beschädigt, Überschwemmungen.

16./17.02.1916 Tief über der Nordostküste Schottlands verlagert sich nach ESE über die Nordsee und verstärkt sich. Am Abend ist es nahe Jütland (959 hPa), überquert Dänemark und Südschweden über Nacht. Starke Stürme über der südlichen Nord- und Ostsee. In der Nacht vom 16. auf den 17. Windstärken bis 11/12 Bft. aus westlichen Richtungen. An den Küsten Sturmflut. In Friedrichstadt bei Husum steigt die Flut höher als 1825 bzw. 1911. "Heftigste Sturmflut seit Menschengedenken" auf den nordfriesischen Inseln (Föhr, Amrum, Sylt). Überschwemmungen, Flutschäden, Strände und Strandschutzmaßnahmen innerhalb weniger Stunden zerstört, Deiche gebrochen oder beschädigt, Vieh ertrunken, aber keine Todesfälle . 27.05.1916 Windhose in Chemnitz. Die Wolke, in der man eine gewaltige aufsteigende Rauchsäule zu erkennen glaubt, hält sich minutenlang in der Luft auf der gleichen Stelle, während Staub und allerhand Gegenstände, wie zersplitterte Dachbalken, starke Äste von Bäumen, Teile von Dächern, Ziegeln, Leitungsdrähte usw. in einer Höhe von vielleicht hundert Metern wild durcheinander gewirbelt werden.

19.04.1917 Heftige Schneefälle in Süddeutschland. Zugunglück. 18.01.1918 Schweres Unwetter und plötzliche Schneeschmelze (Temperaturen um 12°C) an der Mosel. 25.05.1920 Größte Niederschlagsintensität: Bei Füssen (Allgäu) fallen in 8 Minuten 126 mm.

1921-1930

28.07.1921 Niedrigster bekannter Wasserstand der Mosel. Pegelstand NNW 0,47 m. Man kann durch die Mosel an das andere Ufer gehen. Hervorragender Weinjahrgang - "Jahrhundertwein".

23./24.10.1921 Tief über der östlichen Ostsee mit starkem Druckgefälle zu einem Hoch über England. Sturm mit Orkanböen bis Stärke 11/12 Bft. an den deutschen Küsten (Nord- und Ostsee). Herabgeschleuderte Dachziegel, entwurzelte Bäume, große Schäden für Schifffahrt und Fischerei (0,5 Millionen Mark Schaden in der Region Swinemünde), Menschen ertrunken. Hamburg meldet Schäden in Millionenhöhe.

1921 Höchster Jahreswert der Sonnenscheindauer in Nürnberg: 2477 Stunden.

10.10.1926 Schwere Nordsee-Sturmflut, Helgoland-Unterinsel überschwemmt.

01.06.1927 Tornado in Lingen gegen 5 Uhr nachmittags. Das oberste Ende des Schlauches scheint über dem Lingener Rathaus zu liegen. Rings um den grau-gelben Raum wirbeln Luftmassen in breiter Ausdehnung von etwa 50 - 60 m mit Linksdrehung und wirbeln Papier, Zeug, Bretter, Balken und Steine durch die Luft.

08.07.1927 Schwere Gewitter im Erzgebirge, Sturm, Flüsse treten über die Ufer, 145 Tote.

26.11.1928 Sturmtief über Mitteleuropa löst Nordseesturmflut aus. Verwüstungen, Hindenburgdamm und Westerland unter Wasser, Abbrüche auf Helgoland, Norderney.

Jan./Feb. 1929 Kältewelle in ganz Europa, "Jahrhundertwinter". Kältester Winter seit 1893. Bei Bingen ist der Rhein zugefroren. Viele Bewohner [Bingens] nutzen die seltene Gelegenheit, den Fluss nicht mit dem Schiff, sondern zu Fuß zu überqueren. Die bislang (2001) niedrigste Temperatur in Deutschland wird mit –37,8°C am 12.2.1929 in Hüll, Ortsteil von Wolnzach, Kr. Pfaffenhofen (Niederbayern), gemessen.

November 1930 Ein orkanartiger Sturm richtet in München große Schäden an. Fenster, Dach und die Turmuhr erleiden Schaden. Ein Orkan zerstört in der Nacht vom 22. zum 23. November die Südtribüne des Stadions von Kaiserslautern vollständig.

17 1931-1940

17.06.1931 Ein Tornado richtet binnen weniger Minuten insbesondere in den Ortsteilen des Elsetals () erhebliche Schäden an Wohngebäuden, Fabrikanlagen, Verkehrseinrichtungen und Waldbeständen an. Landwirte verlieren durch einstürzendes Mauerwerk und herabfallende Dachkonstruktionen ihr Vieh. Auch zwei Tote sowie vierzig Verletzte sind die Folge dieser Katastrophe.

06.07.1931 Verheerendes Hochwasser im Schwarzwassertal/Erzgebirge. Nach Temperaturen über 25°C Gewitter mit Starkregenfällen, Bäche treten über die Ufer, Bäume und Gebäude weggerissen. Flutwellen im Ort Schwarzenberg ca. 1 Meter hoch.

Winter 1931/32 Langandauernder und schneereicher Winter im Bayerischen Wald. Der Schnee ist zwei Meter tief. Erst Ende Mai ist der letzte Schnee verschwunden.

Mai 1933 Mit 777 mm wird in Oberreute, Kreis Lindau Bodensee die größte Niederschlagshöhe eines Monats in Deutschland gemessen.

10.07.1936 Hagelunwetter (Gewitter) in der Zone Hildesheim-Peine. Hagelspur von 40 km Länge, 7-10 km Breite, Hagelkörner bis Hühnereigröße. In den betroffenen Gebieten Vernichtung von 90-100 % der Getreideernte, Zuckerrüben entblättert, Obst vernichtet.

26./27.10.1936 Nachdem die Sturmflut am 18.10. an der Nordseeküste (nordfriesische Inseln besonders hoch, weil Springflut, Hochwasserzeit und Windstau zusammen kamen) aufgrund der neu gebauten Deiche in Schleswig-Holstein glimpflich abgelaufen ist, verlagert sich am 26. /27. ein Tief von westlich der Hebriden (974 hPa) nach Südnorwegen (965 hPa). Sturm über den Britischen Inseln, der Nordsee und ihren Küsten, Dänemark und der südwestlichen Ostsee. Am Abend des 26. sogar Windstärke 10 Bft. im unteren Rheinland. Feuerschiff "Elbe 1" versinkt (meldet vorher Windstärke 11-12), 15 Menschen ertrinken.

1941-1950

Winter 1939/40, 1940/41, 1941/42 - Drei sehr kalte Kriegswinter hintereinander, die sich auch spürbar auf das Kriegsgeschehen auswirken.

Am 22.01.1942 kälteste Nacht in Freising: -30,5°C.

02.04.1944 Höchste Schneedecke: Am 2.4.1944 wird auf dem Zugspitzplatt (in 2650 Meter Höhe) eine Schneedecke von 830 cm gemessen.

August 1944 Hitzewelle, in Berlin 10 aufeinanderfolgende Tage mit über 30°C.

1944 Größte jährliche Niederschlagshöhe in Deutschland: Am Purtschellerhaus (Berchtesgardner Land ) fallen über das ganze Jahr 1944 insgesamt 3499 mm.

11.02.1946 Große Teile der Urkunden und Akten des Hauptstaatsarchivs Hannover werden am 11. Februar 1946 von einem Leinehochwasser überschwemmt, wobei erhebliche Schäden entstehen.

Jan./Feb. 1947 Kältewelle über Mitteleuropa, Schneekatastrophe. Strengster Winter im Nordseegebiet (vgl. LEFEBVRE 2002). Im März führen schnelles Tauwetter und langanhaltende Regenfälle zu Hochwasser. Oder-Deiche brechen.

Sommer 1947 Wärmster Sommer des Jahrhunderts (Deutschlandmittel: 18,5°C).

15.09.1950 Tornado in Hannover.

18 1951-1960

Juli 1952 Hitzewelle in Mitteleuropa. 200 Tote in der damaligen Bundesrepublik Deutschland, Max.-Temperatur: 39,6°C.

01.02.1953 Der "Hollandorkan", der am Tag zuvor (31.01.) schwere Verwüstungen in Holland angerichtet hatte, bei dem 2000 Menschen starben, hat sich nach Mitteldeutschland verlagert und zieht rasch nach Südosten ab. Zeitweise Bft. 12 in der Deutschen Bucht, Sturm- und Flutschäden an der ostfriesischen Küste und auf den Ostfriesischen Inseln.

19.05.1953 Schwere Gewitter über Norddeutschland und Hessen, verheerende Unwetter: Hagelschlag und Wolkenbrüche. Sandsturm in Münster, Schäden von einigen Millionen DM.

08.-10.07.1954 Am 8. Juli 1954 bricht über die Stadt Passau eine Hochwasserkatastrophe herein. Ein harter Schicksalsschlag für das Passauer Handwerk: Rund ein Viertel der Betriebe befindet sich in dem vom Hochwasser überfluteten Gebiet. Die Wassermassen sind so schnell über die Drei-Flüsse-Stadt hereingebrochen, daß viele Maschinen und Vorräte nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit geschafft werden können. Frische Semmeln und Brezeln werden in Passau plötzlich Mangelware: In den drei wichtigsten Bäckereien kann nicht gearbeitet werden. Zwei Tage später wird auch die damalige DDR von einem Hochwasser heimgesucht, die gesamte Innenstadt von Zwickau wird überschwemmt.

21.-23.12.1954 Am 21. Sturm mit Orkanböen zwischen 80 und 88 kn an der deutschen und holländischen Küste. Am 23. entwickelt sich über der Nordsee eine von Schottland herangezogene Wellenstörung unter Einbeziehung polarer Luftmassen zum Orkantief (960 hPa), zieht über Jütland zur Ostsee weiter. Orkanböen (86 kn in Bremerhaven), Sturmflut in der Deutschen Bucht (Ems, Jadebusen, Wesermündung), ein Deichbruch.

Dezember 1955 Extreme Trockenheit, Schifffahrt auf dem Rhein kommt völlig zum Erliegen. Pegel Köln: 83 cm.

Februar 1956 Strenge Kälte, große Vereisung der Küste und des Wattenmeeres, Inseln müssen mit dem Flugzeug versorgt werden.

Juli 1956 Große Dürre in Schleswig-Holstein. 13./14.08. und 23.08.1956 - Tief von Schottland entwickelt sich am 13. über der Nordsee zum Sturmtief (985 hPa) und zieht nach Osten ab. Nordweststurm in der Nordsee, Halligen melden ‚landunter‘, 18 Menschen ertrinken. Am 23. fordert ein Orkan über Norddeutschland 24 Tote und einige hundert Verletzte. Schwere Sturmschäden.

07.05.1957 Kälteste Mai-Nacht seit Beginn der Aufzeichnungen (-5°C an der Küste).

12.06.1957 Eine Windhose über dem Freibad Humboldthain im Berliner Stadtteil Wedding wirbelt die Kleidungsstücke der Badegäste von der Liegewiese bis zu 50 m hoch in die Luft.

27.6.-Mitte Juli 1957 Extreme Hitzewelle fordert Hunderte von Toten, Wasserknappheit, großes Fischsterben in den Gewässern von Hamburg.

23.-25.08.1957 Am 24. entwickelt sich ein Tief bei Schottland zum Sturmtief (975 hPa), Schiffe in der südlichen Nordsee melden Windstärke 7-9 Bft. Die für diese Jahreszeit ungewöhnlich starken und sich von den Britischen Inseln bis zur südwestlichen Ostsee erstreckenden Stürme verursachen weitverbreitet Schäden. Schiffe in Seenot, Badeverbot an den Stränden, Halligen landunter, in Wilhelmshaven 40 Meter langer Deich gebrochen.

Mitte Dez. 1957 Kältewelle über Norddeutschland, -30°C in Hannover.

01.08.1958 Schwere Unwetter in ganz Deutschland, mehrere Tote, Millionenschäden.

1958 Maximale Anzahl der Tage mit Nebel: Wer im Jahr 1958 auf den Brocken im Harz wollte und eine gute Fernsicht verlangte, hatte Pech, denn es gab im Jahr bis zu 330 Tage mit Nebel. (Zum Vergleich: Klimamittel in Braunlage: 73,6 Tage.)

Sommer 1959 „Jahrhundertsommer“. Dürre und Hitze in Norddeutschland, Trinkwasserrationierung. Gesamter September ohne jeglichen Niederschlag.

19 1961-1970

28.05.1961 Heftiger Kaltlufteinbruch in Deutschland, Schnee bis in die Niederungen.

02.06.1961 Schwere Unwetter, in Niedersachsen schlimmstes Hochwasser seit 100 Jahren.

Dezember 1961 Langanhaltende Regenfälle lassen alle deutschen Flüsse über die Ufer treten.

16./17.02.62 "Hamburg-Orkan": Ein umfangreiches Tiefdrucksystem verlagert sich vom Seegebiet zwischen Island und Norwegen bis zum Mittag des 16. Unter Vertiefung auf 953 hPa nach Mittelschweden und dann ohne Abschwächung bis zur östlichen Ostsee (17., 00 Uhr). Schon am 16. erreicht der Westwind in dem breit gefächerten Warmsektor Windstärke 10-11 in der nördlichen Nordsee. Nach Durchgang der Kaltfront dreht der Wind auf NW bis N und erreicht um Mitternach zur Zeit der regulären Flut über weiten Teilen der Nordsee im Mittel 9-10, örtlich 11 Bft. In Nordwestdeutschland brechen über weite Strecken die Deiche. 340 Menschen ertrinken in der Sturmflut in den Gebieten um Hamburg und Oldenburg, 75.000 Menschen werden obdachlos. Es entstehen 2.9 Mrd. DM Sachschaden.

Sommer 1962 Kältester Sommer in den alten Bundesländern seit 111 Jahren, teilweise nur an einem Tag über 25°C. In Kempten fällt noch im Juni Schnee, der zu einer Schneedecke von 4 bis 6 cm führt.

Winter 1962/63 Dritter „Jahrhundertwinter“ seit 1929 und 1947, Eisschollen auf dem Rhein, 125 Frosttage. Kältester Winter der 2. Jahrhunderthälfte. Bodensee in seiner ganzen Fläche zugefroren.

17.09.1963 Hochsommerliche Temperaturen in Hamburg, bereits geschlossene Freibäder werden wieder geöffnet.

1964 Eines der feuchtesten Jahre in Deutschland, zum Teil mehr als das Doppelte der mittleren Regenmengen, vor allem im Frühjahr und im Herbst.

21., 23., 28.02.1967 Schwere Stürme im gesamten Bundesgebiet. Im Nordseeküstenbereich Untergang mehrerer Schiffe, Deichbrüche, Überschwemmungen.

10.07.1968 Der Tornado von Pforzheim ist wohl der schlimmste, der in den letzten Jahrzehnten in Deutschland gewütet hat. Er zieht am Abend des 10. Juli über den Süden Pforzheims hinweg, insgesamt ist die Zugbahn 30 Kilometer lang. Dabei entstehen Schäden in Höhe von rund 130 Mio. DM, und allein in Pforzheim werden 1.750 Häuser beschädigt. 2 Menschen kommen in Ottenhausen (westlich von Pforzheim) ums Leben, und im Stadtgebiet werden mehr als 200 Menschen zum Teil lebensgefährlich verletzt. In den Wochen danach verunglücken noch einmal 130 bei den Aufräumarbeiten. Ein Dachdecker stirbt dabei.

18.08.1968 Extrem heftiges Hagelunwetter in und um München, schwere Verwüstungen, taubeneigroße Hagelkörner, Straßen cm dick bedeckt.

Febr./März 1969 Schneesturm in Norddeutschland mit Schneewehen bis 3 Meter.

Winter 1969/70: Schneereichster Winter im Nordosten Deutschlands, in Potsdam 70 cm Schnee.

Ende November 1969 – Ende März 1970 in Berlin ununterbrochen eine geschlossene Schneedecke. Heftige, nächtliche Schneestürme schaffen in ganz Niedersachsen ausgiebige „Weiße Ostern" (27.-29. März).

1970 In Balderschwang (Allgäu) wird die größte lokale jährliche Niederschlagsmenge gemessen: 3503,1 mm.

20 1971-1980

12./13.11.1972 "Niedersachsen-Orkan“: Tief bewegt sich innerhalb von 24 h von Westirland (12.11.) zur südwestlichen Ostsee (13.11.), vertieft sich rapide von 983 auf 959 hPa, als es das Gebiet der Deutschen Bucht erreicht. Sturm (in Bremen Windböen bis 154 km/h) fordert insgesamt 47 Todesopfer in Deutschland.

31.03.-03.04.1973 Sturm über weiten Teilen Deutschlands. Starker und schneller Sturm, ähnlich wie „Niedersachsen-Orkan“ von 1972. Böen bis 180 km/h (Schwarzwald).

05.05.1973 "Kieler Tornado" richtet schwere Schäden in Kiel und Umgebung an Starkregen, Hagel und Sturmböen. Gesamtschäden: 30 Mio. DM. Ein Toter.

6.11.-17.12.1973 Serie von Tiefdruckgebieten, die südostwärts von Island zur Ostsee wandern. Nordseestürme aus N und NW verursachen Sturmfluten an den Küsten der Deutschen Bucht, die nur 30-60 cm niedriger liegen als 1962. In Hamburg überschreiten 19 Tidehochwasser 3,00 m über NN. Mehrere Schiffe (Fischkutter, Küstenmotorschiffe) gehen samt Besatzung unter.

17.08.1974 Hagelunwetter in den Landkreisen Vechta, Diepholz, Osnabrück. Hagelkörner sollen so groß wie Billardkugeln gewesen sein. Auch in Bayern Hagelunwetter.

Jan. + Febr. 1975 Teilweise mildester Januar und Februar des Jahrhunderts. Aber dann am 19./20. März verbreitet starke Schneefälle in West- und Süddeutschland. Verursacht durch einen Kaltlufttropfen in der Höhe, der von NO nach SW über Deutschland hinwegzieht. Vermutlich einer der massivsten und vor allem langandauerndsten Frühjahrs-Winter der letzten Jahrzehnte. In der Zeit vom 16.

3. - 11. 4. liegt die mittlere Tagesmitteltemperatur bei +1,2°C für das Nordsaarland. Damit ist es hier um rund 5 – 6 Grad kälter als normalerweise. Also ein wirklich kurioser Temperaturverlauf, mit einem Frühjahr, das kälter war als der vorangegangene Januar!

Juni 1975 Trockenster Juni seit 1891 in Schleswig-Holstein, einer der nassesten Junimonate dagegen in Baden-Württemberg. August 1975 11-15 aufeinanderfolgende Sommertage im norddeutschen Tiefland, wärmster August seit 1851. Längere Waldbrände, besonders in der Lüneburger Heide.

Januar 1976 Rekordzahl von 15 Sturmfluten an der Küste (6 schwere und 3 sehr schwere). 02./03.01.1976 "Capella-Orkan": Tief (bis 968 hPa) verlagert sich von der schottischen Küste bis zur Ostsee. In Berlin schwerer Sturm (Bft 10) 17 Stunden lang. Wellen bis 17 m hoch. Das deutsche Schiff "Capella" aus dem DDR-Heimathafen Rostock sinkt (11 Tote). Schwere Sturmflut. Sie übertrifft die Sturmflut von 1962 in Hamburg um 75 cm (6.45 m über NN). 20 Deiche brechen, 10.000 Menschen in der Region der Deutschen Bucht und der Elbemündung werden evakuiert.

Juni und Juli 1976 16 Tage hintereinander werden 30°C überschritten, gebietsweise fällt sechs Wochen lang kein Regen: Hitzeschäden an Autobahnen und Industrieanlagen, Dürreschäden in der Landwirtschaft. Niedrigwasserstand am Rhein.

24.12.1977 Temperaturspitze am Heiligabend in Baltersweiler (Nordsaarland): +13°C! Das sind 5 Grad mehr als die zweithöchste Temperatur in diesem Dezember. Schon am nächsten Tag ist es "nur" noch +6°C warm.

11.-30.03.1978 An 20 Tagen in Folge jeden Tag Niederschlag in fester oder flüssiger Form im Nordsaarland (und in diese Zeit fällt auch noch Ostern!).

31.12.1978-01.01.1979 Am Silvestertag zieht ein kleines, aber äußerst wetterintensives Sturmtief entlang einer Luftmassengrenze über die Mittelgebirge hinweg nach Osten. In der Sylvesternacht vor allem im Norden und Westen Deutschlands heftiger Temperatursturz. Während in Süddeutschland („Biergartenwetter“ in München) bis zu 12°C gemessen werden, beschert der nunmehr bereits dritte Schneesturmtag in Folge dem Norden Temperaturen von -10 bis -15°C. Hochwasser an der Ostseeküste. Schneeverwehungen bis 6 m, 150 Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Stahl- und Kohleproduktion unterbrochen. Mindestens 17 Menschen erfrieren. Massensterben von Schweinen, Hühnern, Küken. Gesamtschaden: 146 Mio. DM.

21 1981-1990

1981 Regenreichstes Jahr des Jahrhunderts: über Deutschland gemittelte Jahressumme: 995,5 mm.

Sommer 1982 Sehr warmer Sommer, 6 Wochen Trockenheit.

Sommer 1983 Langer trockener und heißer Sommer. Mit 40,2°C wird am 27.07.1983 in Gärmersdorf bei Amberg (Oberpfalz) die bislang (2001) höchste Temperatur in Deutschland gemessen.

12.07.1984 Hagelunwetter in Süddeutschland, Schneise der Verwüstung von Stuttgart bis München, 400 Verletzte, ca. 3 Mrd. DM Schäden, von denen nur etwa die Hälfte versichert ist.

Winter 1984/85, 1985/86, 1986/87 Drei sehr kalte Winter in Folge.

14.01.1987: Wetterkapriolen in Eisleben. Auf Grund der extremen Kälte bricht im Kreisgebiet die Energieversorgung teilweise zusammen. Am 12.01.1987 werden im Kreis Hettstedt stellenweise -26°C gemessen.

Juli 1986 In der Nähe von Karlsruhe hinterlässt ein Tornado eine 9 Kilometer lange und etwa 300 Meter breite Schneise in Wäldern. Es gibt Millionenschäden, unter anderem ca. 1000 Festmeter Kleinholz.

1987 Zweitkältestes Jahr in Hannover: 8,3°C im Mittel. 13.06.1987 Im unterfränkischen Hammelburg gibt es erhebliche Schäden an Häusern, Bäumen und Autos. Dabei werden 3 Menschen in ihrem Gartenhaus ca. 20 Meter durch die Luft gewirbelt.

18.07.1987 Über Hitzacker im Kreis Lüchow-Dannenberg zieht ein Tornado, der 70 Häuser zum Teil schwer beschädigt. Schornsteine und Dächer werden zerstört, und der Sturm hinterlässt eine 4,5 Kilometer lange Waldschneise.´

23.09.1987 Der Ort Gertenbach (Hessen) wird fast völlig zerstört, ein Tornado zieht eine etwa 200 Meter breite Trümmerschneise durch den Ort.

April 1988 Osterhochwasser an der Elbe. Am Pegel Wittenberge werden am Ostersonntag um 19 Uhr 675 cm gemessen, das sind 390 cm über normal.

07.10.1988 Durch einen Wirbelsturm mit einer Ausdehnung von 300 Metern werden in Trier große Platanen zerfetzt wie Streichhölzer, eine Spur der Verwüstung zieht sich bis in die Trierer Innenstadt.

26.02.1989 Der bislang (2001) niedrigste Luftdruck in Deutschland wird an diesem Tag mit 948,6 hPa in Osnabrück gemessen.

16.03.1989 Mitten in der Düsseldorfer Innenstadt entwickelt sich gegen 16:28 Uhr während eines außergewöhnlich kräftigen Gewitters mit nussgroßen Hagelkörnern eine Windhose, die eine Schneise der Zerstörung hinterlässt.

27./28.08.1989 Tief über Nordwestdeutschland bewegt sich langsam nach Osten und löst in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern Sturm aus Nordost bis 120 km/h und starke Regenfälle (bis 135 mm/24 Std.) aus. Wellen bis 6 m über der Ostsee. Boote werden in Häfen zerstört, mehr als 1000 Bäume entwurzelt. In Wentorf wird der ganze Hafen zerstört und mit ihm über 200 Yachten.

Winter 1989/90 Teilweise der mildeste Winter des Jahrhunderts. 16.12.: 21,7°C.

25./26.01.1990 Wintersturm „Daria“: Orkantief über Schottland (955 hPa), Ausläufer überqueren Deutschland. Orkanböen bis 172 km/h, großflächig 120-130 km/h. Landverluste an der Südspitze von Sylt. In Schleswig-Holstein ca. 3.000 Bäume entwurzelt.

26.-01.03.1990 Sturmtief "Vivian" über der nördlichen Nordsee (950 hPa) bewegt sich rasch nach Nordosten und vertieft sich dabei auf 940 hPa am 27.. Schwerer Sturm über ganz Deutschland, Windgeschwindigkeiten weiträumig von 120-130 km/h, Orkanböen bis 265 km/h. Vier aufeinanderfolgende schwere Sturmfluten in Hamburg. 3 Tote, 2 Mrd. Gesamtschäden. Kurz danach, am 28.02., folgt ein weiterer Sturm („Wiebke“) mit Spitzenböen von immerhin noch 205 km/h in den Bergen. Aber auch in den tieferen Lagen Bayerns erreichen die Stürme nahezu überall Orkanstärke (maximale Geschwindigkeit > 117 km/h); vielerorts kommt es zu Spitzenböen zwischen 160 km/h und 180 km/h.

22 1991-2000

21./22.07.1992 In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch - richten Orkanböen und Starkregen mit Hagel in ganz Oberfranken verheerende Schäden an. Teile des Straßenbelages mit einer Stärke von ca. 15 cm und einer Größe bis zu drei Quadratmetern werden ins Tal gespült, reißen Mauern, Geländer, Treppen u.m. nieder.

21.08.1992 Eine Gewitterfront überquert am 21. und 22. große Teile des Saarlandes und Hessens. In Saarbrücken Hageldecke von 2 cm, Orkanböen von 167 km/h. Am Flughafen Frankfurt/Main wird wegen eines Blitzschlags in den Kontrollturm der gesamte Flugverkehr für 30 Minuten lahmgelegt. 13.01.1993 Das Orkantief "Verena" bringt Kiel wohl einen der heftigsten Orkane! Windgeschwindigkeit auf dem Flugplatz in Kiel-Holtenau 150 km/h . Weihnachten1993 Weihnachtshochwasser im Westen Deutschlands. 25.12.: Pegel Köln 10,63 m.

27./28.01.1994 Orkantief "Lore": In Hamburg zweithöchste Sturmflut seit Beginn der Aufzeichnungen, aber nicht so große Schäden wegen guter Vorkehrungen.

Juli 1994 Heißester Juli des Jahrhunderts in Norddeutschland (Mittelwert um 23°C). In diesem Monat wird auch die höchste monatliche Sonnenscheindauer am Kap Arkona auf Rügen mit 403 Stunden gemessen.

Januar 1995 Großes Hochwasser Rhein/Mosel. 30.01.: Pegel in Köln 10,70 m.

04.11.1995 Tiefdrucksystem über Russland ruft kräftigen Nordostwind über der Ostsee hervor. An der westlichen und südlichen Ostseeküste schwerste Sturmflut seit 40 Jahren. Ufernahe Innenstädte unter Wasser. Ostseefähre "Saßnitz" bekommt auf dem Weg von Schweden nach Rügen Schlagseite, nachdem durch Sturm im Laderaum Eisenbahnwaggons umstürzen und LKWs aus der Verankerung reißen.

18.-20.07.1996 Ungewöhnliche Kälte: In Husum am 18.07. 0°C, 19./20.07.: Bodenfrost bis –2°C.

21.12.1996- 12.01.1997 Drittlängste Frostperiode seit 1947: Packeis auf der Weser. Vereisung, Fährverbindungen zu den Inseln in Nord- und Ostsee behindert.

29.06.1997 Eine Squall-Line überquert am Abend des 29. Juni große Teile des nordwestlichen und mittleren Deutschlands. Verbreitet kräftige Gewitter mit Hagel und schweren Sturmböen. Extreme Waldschäden im Bereich Bissendorf (Niedersachsen), wo zwei Tornados eine 10 km lange Schneise hinterlassen. Ein Augenzeuge beobachtet, wie ein Tornado eine 10-13 m hohe Gruppe aus 3 Birken und 4 Pappeln, deren Wurzeln zu einem ca. 8-9 m Durchmesser großen Teller verwachsen sind, als Ganzes mehrere Meter anhebt, waagerecht in der Luft schweben und schließlich wieder zu Boden fallen lässt.

Juli 1997 Oderhochwasser durch Starkregenfälle. Zuerst intensive Regenfälle 4.-7.7.. Am 17. Juli erreicht die Flut Brandenburg. Mit 6,20 Metern erreicht der Pegel in Ratzdorf eine Höhe, die 4 m über normal liegt. Das Auftreten einer zweiten Episode mit starken Niederschlägen (18.-21.7.) sorgt für die lange Andauer des Hochwassers, die zur Dauerbelastung der Deiche wird.

Oktober 1998 Rekordniederschläge, vor allem in Südwest- und Süddeutschland. Baden-Baden restlos überschwemmt. Auch in Norddeutschland hohe Niederschläge.

04./05.02.1999 Ein umfangreiches Tiefdrucksystem verlagert sich von Island unter Vertiefung auf 950 hPa zur nördlichen Nordsee. Kräftiger WNW-NW-Sturm mit Orkanböen, vor allem über der Nordsee. In Hamburg erreicht die Sturmflut den Hochwasserstand aus dem Jahr 1962, wegen erhöhter Deiche bleiben Schäden allerdings aus, landunter auf den Halligen. 20.-22.05.1999 Viele Gegenden im Einzugsgebiet von Donau und Bodensee sind von einem Hochwasser betroffen. Ursache: vom 20.-22.5. Starkniederschläge, gekoppelt mit der Schneeschmelze in Lagen bis 2500 m Höhe.

03./04.12.1999 Tief '"Anatol" zieht über Nord- und Ostsee: Böen bis 180 km/h verursachen schwere Sturmfluten an der Westküste Schleswig-Holsteins. Verbreitet Schäden.

26.12.1999 Orkantief „Lothar“: Schwere Sturmschäden, vor allem in Südwest- und Süddeutschland. Es entwickelt sich in kurzer Zeit aus einer Wellenstörung über dem Atlantik und wandert rasch auf den Kontinent zu. Sein Kern bewegt sich über Nordfrankreich nach Deutschland über Trier, Frankfurt und Jena Richtung Ostnordost. Stärkste Winde an der Südseite des Orkantiefs. Maximum über ganz (Süd-) Deutschland: 259 km/h am Wendelstein.

23

29.-31.01.2000 Tief "Kerstin" verlagert sich am 29. mit einem Kerndruck von 940 hPa von nördlich der Färöer über Norwegen ostwärts. Winde erreichen am 30. In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit bis zu 130-140 km/h Orkanstärke. Schwere Sturmflut an der Westküste Schleswig-Holsteins. Hohe Verluste an der Vordüne in Sylt. Am 31. erfasst das Starkwindfeld des rasch ostwärts ziehenden Sturmtiefs "Liane" mit orkanartigen Böen bis 120 km/h nochmals den Bereich. Weitere Schäden.

28./29.05.2000 Sturmtief "Ginger" verlagert sich am 28. vom Ärmelkanal nordostwärts über die äußere Dt. Bucht. In Westdeutschland erreichen die kräftigsten Böen 100 km/h. Bäume entwurzelt, Windkraftanlage in Norderney zerstört. 18.-20.08.2000 Starke Gewitter im Süden und Osten. Hagel in Berlin und Ostbayern in Taubeneigröße. Im Westerwald am 19.08. ein Tornado.

2000 Wärmstes Jahr im Mittel über ganz Deutschland (9,9°C). Höchste Jahresmitteltemperatur in Kehl und Freiburg (jeweils 12,8°C).

24 2.2. DWD - Jahresrückblick der Witterung und wetterbedingter Schäden (2000-2009)

Quelle: Klimastatusberichte DWD 2000-2009, Zusammenfassung der jährlichen Witterung, Jahresrückblicke der wetterbedingten Schäden

Alljährlich gibt der Deutsche Wetterdienst die retrospektive Zusammenfassung der jährlichen Witterung heraus. Zum einen werden die einzelnen Monate eines Jahres analysiert und mit den klimatischen Monatsmitteln verglichen. Zum anderen werden wetterbedingte Schäden für ganz Deutschland herausgestellt. Für diese Zusammenstellung wurde der monatliche Charakter stark zusammengefasst und je nach Verfügbarkeit mit auftretenden Schäden ergänzt. Die Darstellung ist hilfreich die in Nordhessen auftretenden Ereignisse besser mit den in Deutschland auftretenden Ereignissen zu vergleichen, zu kontextualisieren.

2000

Januar 2000 (mild und hinsichtlich des Niederschlags durchschnittlich. Trotz des im allgemeinen milden Wetters gab es aber auch einige sehr kalte Perioden.)

Februar und März 2000 (sehr niederschlagsreich. Daher sammelten sich in den höheren Lagen der Alpen trotz der relativ hohen Temperaturen sehr große Schneemengen an. Dies führte dazu, dass sich auf der Zugspitze das ganze Jahr über eine Schneedecke halten konnte)

April 2000 (Maximumtemperaturen über 30° C gemessen, und an mehreren Stationen wurden neue Rekorde für die Tagesmitteltemperatur verzeichnet)

Mai 2000 (neue Rekorde bei den Tagesmitteltemperaturen, Tief Ginger brachte in Norddeutschland Windgeschwindigkeiten, wie sie normalerweise nur in den Wintermonaten auftreten. Dadurch traten beträchtliche Schäden in Wäldern und an Stromleitungen auf. Das andauernd milde Wetter brachte zwar keine neuen Rekordmonate, aber der Frühling des Jahrs 2000 war für Deutschland insgesamt der wärmste Frühling des Jahrhunderts.

Juni 2000 (mehrere neue Rekorde bei den täglichen Temperaturmaxima und bei den Tagesmittelwerten registriert. Mit dem warmen Wetter waren mehrfach starke Gewitter verbunden, die durch Blitzschlag, Sturm, Starkregen und Hagel verschiedentlich Schäden verursachten. Am 14. Juni bildete sich bei einem solchen Unwetter im östlichen Allgäu eine 0,5 m hohe Hageldecke. Gleichzeitig war es in Norddeutschland sehr trocken, was dort zu mehreren größeren Waldbränden führte)

Juli 2000 (sehr kühl und, insbesondere in Westdeutschland, auch sehr nass)

August 2000 (feuchtkühles Wetter, starke Niederschläge führten im Allgäu, an der Iller und der oberen Donau zu Hochwasser. Dann kehrte jedoch die sommerliche Witterung zurück, so dass der Monat insgesamt doch noch warm und in großen Gebieten relativ trocken war.

September 2000 (warm und feucht. Am 2. September traten nochmals schweresommerliche Gewitter auf. Dabei entwickelten sich in Mittelhessen und Sachsen-Anhalt zwei kleine Tornados, die Bäume entwurzelten, sowie Gebäude und Autos beschädigten. Am 22. des Monats gab es südlich der Donau sehr starke Regenfälle, die zu Überschwemmungen führten)

Oktober 2000 (relativ mild, erste Herbststürme, die in Norddeutschland verbreitet Schäden anrichteten)

November und Dezember 2000 (2 sehr milde Monate, die nochmals verschiedene neue Rekorde bei den täglichen Maximum- und Mitteltemperaturen brachten)

25 2001

Januar 2001 (mild und hinsichtlich des Niederschlags durchschnittlich)

Februar 2001 (mild und hinsichtlich des Niederschlags durchschnittlich)

März 2001 (mild, aber sehr niederschlagsreich. Im Gebietsmittel von Deutschland war es der 3.nasseste März seit 1901)

April 2001 ( niedrigere Temperaturmittelwerte , überdurchschnittliche Niederschlagsmengen)

Mai 2001 (warmer und trockener Monat)

Juni 2001 (kühl bei durchschnittlichen Niederschlagsmengen).

Juli 2001 (trocken und warm)

August 2001 (trocken und warm)

September 2001 (kühl und sehr nass, dabei fielen die Niederschläge aber so gleichmäßig über den Monat verteilt, dass es zu keinen größeren Überflutungen kam.

Oktober 2001 (trocken und extrem mild. Über das Gebiet von Deutschland gemittelt resultierte der wärmste Oktober seit 1901. Damit war auch zu ersten Mal seit 100 Jahren der Oktober eines Jahres wärmer als der September.)

November 2001 und Dezember 2001 (Mitteltemperaturen etwas unter den Werten im Bezugszeitraum, während die Niederschlagsmengen leicht über dem Durchschnitt lagen.)

26

2002 Im Januar 2002 folgte auf eine sehr kalte erste Monatshälfte eine so extrem warme Periode, dass der Monat insgesamt noch etwas zu mild ausfiel. In Süddeutschland wurden am Monatsende örtlich neue Rekordtemperaturen registriert. Auch der absolute Januartemperaturrekord für ganz Deutschland wurde mit 21,0 °C am 30. 1. in Altenstadt gebrochen. Die Niederschläge blieben meist unter den Referenzwerten, während die Sonnenscheindauer überwiegend über dem Durchschnitt lag.

Der Februar 2002 war extrem mild und nass. Im Gebietsmittel von Deutschland war es der 2. wärmste und 3.nasseste seit 1901. An einigen Stationen ergaben sich neue Rekordwerte für die Monatsmitteltemperatur und die Niederschlagssummen im Februar. Die Sonnenscheindauer lag wie im Vormonat über dem vieljährigen Mittelwert.

Auch der März 2002 zeigte sich mild und sonnenscheinreich. Die Niederschläge lagen im Deutschlandmittel wie im Vormonat über den Bezugswerten. In der 2. Monatshälfte kam es insbesondere in Süddeutschland zu sehr intensiven Regenfällen, die in Verbindungmit Schneeschmelze zu Hochwasser an Donau und Neckar führten.

Der April 2002 war mild bei durchschnittlichen Niederschlags- und Sonnenscheinwerten. Mit dem Mai folgte ein weiterer warmer Monat mit durchschnittlichem Niederschlag und leichtem Sonnenscheindefizit.

Der Juni 2002 war ebenfalls sehr warm. Teilweise wurden neue Rekordtemperaturen für diesen Monat registriert. Der Niederschlag war im Gebietsmittel etwas geringer als in der Referenzperiode. Örtlich fielen jedoch auch sehr hohe Niederschläge.

Auch der Juli 2002 war wärmer als im Referenzzeitraum. Der Monat war jedoch zugleich recht sonnenscheinarm und regenreich. An einzelnen Stationen wurden neue Spitzenwerte für die tägliche Niederschlagshöhe registriert.

Der August 2002 war ebenfalls sehr warm und sehr nass bei unterdurchschnittlichem Sonnenschein. Ein Großteil der Niederschläge fiel bei zwei Extremsituationen in der ersten Monatshälfte. Dabei kam es vor allem in Ostbayern und Sachsen zu katastrophalen Überschwemmungen. An zahlreichen Orten gab es wieder neue Rekordwerte für die tägliche Niederschlagshöhe. An der Station Zinnwald-Georgenfeld im Erzgebirge wurde am 12. 08. mit 312,0 mm ein neuer Rekordwert der Tagesniederschlagshöhe für ganz Deutschland registriert. Damit fiel an dieser Station an einem Tag so viel Regen wie normalerweise in 3 Monaten.

Im September 2002 entsprachen die Gebietsmittel der Temperatur und der Niederschlagshöhe weitgehend den Normalwerten. Es gab jedoch große regionale Unterschiede, wobei es im Norden überwiegend warm und trocken, im Sünden hingegen kühl und feucht war.

Im Oktober 2002 ergab sich zum ersten Mal in diesem Jahr im Gebietsmittel von Deutschland eine negative Abweichung gegenüber der Temperatur in der Referenzperiode. Wie im Vormonat zeigten sich wieder große Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland, jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen. Im Norden war es besonders kühl, während der Süden teilweise etwas zu mild blieb. Dabei war der Monat sehr feucht und sonnenscheinarm.

Der November 2002 war wieder sehr mild und nass. Im Gebietsmittel von Deutschland war es der 3.nasseste November seit 1901. In Teilen von Süd- und Ostdeutschland war es der nasseste November seit Beginn der Messungen. Die großen Temperaturgradienten zwischen Nord- und Süddeutschland blieben erhalten.

Für den Dezember 2002 ergaben sich zum zweiten Mal in diesem Jahr im Gebietsmittel von Deutschland negative Abweichungen von der Mitteltemperatur im Bezugszeitraum. Niederschlag und Sonnenscheindauer zeigten insgesamt keine großen Abweichungen von den Werten der Referenzperiode. Weiterhin hielten sich jedoch die außergewöhnlich großen Unterschiede zwischen Nord- und Süddeutschland. Während der Norden sehr kalt, trocken und sonnenscheinreich war, blieb es im Süden mild und teilweise recht niederschlagsreich.

27 2003

Februar 2003 (trocken, kalt und extrem sonnenscheinreich)

März 2003 (extrem sonnenscheinreich und trocken, milder als Februar)

April 2003 (erneut äußerst sonnenscheinreich sowie trocken und mild, Kälteperiode, bei der sehr starke Nachtfröste auftraten, Frostschäden in der Landwirtschaft)

Mai 2003 (warmer sowie recht trockener und sonniger Monat)

Juni 2003 (extrem heiß, sonnig und trocken, kontinuierliche Andauer der Wärmeperiode. Bei lokalen Unwettern wurden auch Tornados beobachtet. D

Juli 2003 (nicht so extrem wie der Vormonat, aber doch wärmer, trockener und sonnenscheinreicher als im Referenzzeitraum)

August 2003 (neue Rekorde an Hitze und Sonnenschein, große Trockenheit, gravierende Ernteausfälle zahlreiche Flüsse waren wegen Niedrigwasser nicht mehr oder nur noch eingeschränkt schiffbar. Bei lokalen Unwettern kam es aber auch zu kleinräumigen Überflutungen. Örtlich gab es auch Schäden durch starken Hagel.)

September 2003 (weiterer warmer, trockener und äußerst sonnenscheinreicherMonat mit kühlen Abschnitten am Anfang und Ende

Oktober 2003 (ebenfalls sonnenscheinreich, aber im Gebietsmittel von Deutschland etwas feuchter als in der Referenzperiode und sehr kalt. Im letzten Monatsdrittel ergaben sich zeitweise bereits winterliche Verhältnisse mit Schnee bis in die Niederungen)

November 2003 (sehr mild und sonnenscheinreich sowie etwas zu trocken)

Dezember 2003 (überwiegend milde, trockene und sonnenscheinreiche Witterung)

28 2004

Januar 2004 (wechselhaft, Temperatur durchschnittlich, aber sehr niederschlagsreich und arm an Sonnenschein)

Februar 2004 (mild und im Gebietsmittel von Deutschland durchschnittlich im Bezug auf Niederschlag und Sonnenschein, große regionale Unterschiede, wobei es im Norden erheblich zu nass war, während im Süden teilweise große Niederschlagsdefizite auftraten)

März 2004 (milde, frühlingshafte Witterung, aber auch noch winterlich geprägte Abschnitte, Insgesamt war der Monat trocken, sonnenscheinreich und etwas wärmer als in der Referenzperiode.)

April 2004 (ebenfalls mild, trocken und reich an Sonnenschein)

Mai 2004 (etwas zu kühl, geringe Sonnenscheindauer, Nordwesten war es sehr trocken, während im Osten teilweise extreme Niederschlagsmengen registriert wurden)

Juni 2004 (recht durchschnittlich, regional sehr unterschiedlich dar. Im Norden kühle, regenreiche Witterung mit wenig Sonnenschein, während es im Süden trocken und recht warm war und sich teilweise ein Sonnenscheinüberschuss ergab. Verschiedentlich gab es schwere Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturm. Dabei traten am 23. drei Tornados auf (Micheln/Sachsen-Anhalt, Marne/Schleswig-Holstein, Borkum), bei denen es zu beträchtlichen Sachschäden kam.

Juli 2004 (kühle und nasse Witterung in Norddeutschland fort, während der Süden weiterhin klimatisch bevorzugt blieb. Wiederum gab es mehrmals unwetterartige Gewitter. Dabei traten am 18. im Ruhrgebiet zwei Tornados auf, die von Duisburg über Oberhausen bis nach Essen zogen und Sachschäden von ca. 100 Mio. Euro verursachten.)

August 2004 (nicht so heiß wie im Vorjahr, aber doch in ganz Deutschland zu warm. Damit war der August zum vierten Mal hintereinander der wärmste Monat des Jahres. Dabei gab es im Gebietsmittel recht viel Regen, wobei jedoch große regionale Unterschiede auftraten, und die Sonne schien nur durchschnittlich.)

September 2004 (wärmer als in der Referenzperiode, große Überschüsse in der Sonnenscheindauer. Die Niederschläge waren im Gebietsmittel durchschnittlich, wobei jedoch wieder beträchtliche räumliche Unterschiede auftraten.)

Oktober 2004 (im Südwesten sehr nass und sonnenscheinarm, während es im Osten teilweise zu trocken und recht sonnig war. Die Mitteltemperaturen lagen nahezu überall etwas über den Bezugswerten)

November 2004 (im Gebietsmittel Deutschlands recht durchschnittlich. Beim Niederschlag und beim Sonnenschein gab es aber beträchtliche regionale Unterschiede, wobei es in Nord- und Ostdeutschland oft zu nass war, während es im Südwesten bei relativ viel Sonnenschein recht trocken blieb)

Dezember 2004 (keine größeren Abweichungen von den Bezugswerten. Dabei war es recht trocken, und es gab mehr Sonnenschein als im vieljährigen Mittel.) Verkehrsunfälle auf eisglatten Straßen ereigneten sich am 3. in Eichsfeld in Thüringen sowie am 17. bis 19. und 25. bis 31. im gesamten Bundesgebiet. Wegen eines durch Sturm umgestürzten Baums entgleiste am 18. eine Regionalbahn bei Germersheim in Rheinland-Pfalz. Nach einem Sturm gab es am 18./19. in mehreren Ortschaften in Baden-Württemberg Stromausfälle. Am 19. entstand auf der A 8 bei München-Rosenheim durch Schneetreiben ein Stau auf 45 Kilometern Länge. In der Ückermark meldeten am 19. zwei Wetterstationen des DWD Hagel mit fünf Millimeter Korndurchmesser. In der Nacht zum 22. erfror bei Deggendorf eine Frau nach einem Sturz auf einem glatten Gehweg. Am 28. mussten am Flughafen Düsseldorf wegen Schneefall Flüge umgeleitet werden.

29 2005

Januar 2005 (ungewöhnlich warm, trotz einer kalten Episode, etwas trocken und sonnenscheinreich)

Schneeglätte und Glatteis in vielen Bundesländern waren ab dem 13. bis zum Monatsende Ursache für Verkehrsunfälle, die sich vor allem am 19. häuften. Die Flüsse Eder, Dill, , Wupper und Sieg traten nach starken Regenfällen am 21. über die Ufer. In Nordrhein-Westfalen waren Straßen bis 5 Meter Höhe überflutet. Am 20. wurde bei Espenau nördlich von Kassel ein Tornado beobachtet.

Februar 2005 (kalt und recht durchschnittlich in Bezug auf Niederschlag und Sonnenschein)

Häufige Schnee- oder Regenfälle auf gefrorenen Boden am 2. und 3. sowie 8.und 11. führte besonders im Nordosten Deutschlands und in Bayern zu vielen Glätteunfällen auf den Straßen. Am Flughafen München fielen Hunderte Flüge aus. Das Orkantief Ulf richtete am 13. Schäden an. So wurden an der Nordsee Boote zerstört, ein Fischkutter kenterte und ein Containerschiff riß sich los. In rund 28 000 Haushalten Mecklenburgs fiel der Strom aus. Am 23. gab es in Ostmecklenburg Schneeverwehungen bis 1,5 Meter Höhe und am 27. bis zwei Meter Höhe.

März 2005 (erste Hälfte winterlich kalt, neue Kälterekorde, 2 Hälfte mild besonders im Südwesten, trocken und sonnenscheinreich)

Dichter Nebel führte am 1. auf der A 96 zwischen München und Memmingen zu Massenunfällen mit über 100 beteiligten Fahrzeugen. In Schleswig-Holstein gab es am selben Tag in zwei Landkreisen schulfrei wegen heftiger Schneefälle und Glatteis. Schneefälle und Glätte waren am 2. in Brandenburg und am 7. in Hessen (Upland) der Grund für zahlreiche Verkehrsunfälle. Schmelzwasser führte am 16. im Saale-Orla-Kreis zu den ersten Überflutungen des Jahres. Flüsse, die auf der Frankenhöhe entspringen, traten am 17. über die Ufer. Hagel wurde - meist im Südosten Deutschlands - am 12., 28. und 29. beobachtet.

April 2005 (in ganz Deutschland mild und meist sonnenscheinreich, Niederschlag durchschnittlich)

In der Nacht vom 25. zum 26. wurden nach einem heftigen Unwetter im Rheingau Teile des Klosters Eberbach überschwemmt. Hagel trat auf am 8. im Nordosten der Republik und am 17. örtlich am Chiemsee sowie am 27. verbreitet südöstlich des Elbe-Havel- und des Oder-Spree-Kanals sowie vereinzelt zwischen südlichem Spessart und Bayreuth. Die Korngröße betrug bis zu 15 Millimeter im Durchmesser.

Mai 2005 (war in Deutschland überwiegend recht niederschlagsreich, relativ kühle Witterung, am Monatsanfang und gegen Ende des Monats war es jedoch sehr warm, vom 27. bis. 29. Mai war es bereits hochsommerlich heiß)

Bei Gewittern verletzten Blitzschläge Menschen am 1./2. im Kreis Ludwigslust und in Gütersloh sowie am 9. in Pinneberg und Elmshorn (Schleswig-Holstein). Am 3. zerstörte ein Blitzeinschlag eine Hochspannungsleitung über der A 1 Richtung . Sturmschäden gab es am 8. in Köln und Düsseldorf. Regen mit Aquaplaning verursachte am 8. Unfälle auf der A2 bei Wunstorf und der A 7 bei Fallingbostel. Ein kleiner Tornado richtete am 14. in Steinbach im Kreis Haßberge Schäden an. Hagel trat in mehreren Regionen verbreitet nordöstlich der Linie Dresden-Nordhausen-Lübeck verbreitet auf. Am 21. fuhr der Blitz im Englischen Garten in München in einen Baum. Ein Ast zerriß dabei eine Stromleitung, die auf einen Linienbus fiel und diesen unter Strom setzte. Die Fahrgäste blieben unverletzt. Am 30. entzündete ein Blitz eine Scheune im .

Juni 2005 (relativ kühl, in der zweiten Monatshälfte wurde es jedoch hoch sommerlich heiß, im größten Teil Deutschlands war der Monat sehr trocken und sonnenscheinreich)

In der Nacht zum 4. entstanden bei Sturm in Nordrhein-Westfalen und in Süddeutschland Schäden an Dächern und Bäumen und Blitzeinschläge verursachten Brände. In Offenbach wurde ein schweres Kupferdach vom Sturm abgehoben. In Filderstadt wurde ein Motorradfahrer durch einen Blitz getötet. Am 14. mussten der Echinger Tunnel (A96) beim Ammersee und die A 8 bei Fröttmanning nach starken Niederschlägen wegen Überflutung gesperrt werden. In der Nacht zum 22. wütete in Rostock eine Sturmfront. In Balingen wurden bei Unwettern im Raum Tübingen-Stuttgart die Zelte eines Musikfestivals zerstört. Am 29. setzten Blitzschläge in Villingen-Schwenningen und Bad Nauheim Wohnhäuser und in Mannheim ein Holzlager in Brand. In Parsberg erschlug ein Blitz einen Mann.

30 Am Flughafen Frankfurt Rhein-Main musste der Flugbetrieb wegen schwerer Gewitter zeitweise eingestellt werden. Im Rheintal entgleiste eine Lok durch eine Geröll-Lawine. Örtlicher Hagel wurde an vielen Tagen südöstlich einer Linie Lübeck-Mainz beobachtet mit einem Korndurchmesser bis 40 Millimeter, so zum Beispiel am 28. in Berchtesgaden.

Juli 2005 (niederschlagsreich, sehr große regionale Unterschiede, überall wärmer als in der internationalen klimatologischen Referenzperiode 1961-90)

Im Juli häuften sich Schäden durch Gewitter: Am 4. wurde in München ein Kind von einem Ast erschlagen, in Nordrhein- Westfalen war der Bahnverkehr durch Blitzeinschläge in Stellwerke und durch umgestürzte Bäume behindert. In Oberstdorf wurde ein Blechdach in eine Stromleitung geweht. Durch hohe Wellen ertrank eine Frau bei Sturm in einem See bei München. Ein Katamaran kenterte auf dem Großen Alpsee im Allgäu. Am 8. verletzte in Regensburg ein Blitz die Sportler einer Fußballmannschaft. Vom 27.- 29. blockierte nach Regenfällen ein Erdrutsch die rechtsrheinische Bahnlinie bei . Weitere Bahnlinien waren zwischen Bremerhaven-Bremen und nördlich von Hamburg unpassierbar. In Köln starb eine Frau durch herabfallende Glasscheiben. An der Sachsenring-Rennstrecke wurden 41 Personen durch umherfliegende Teile eines Zelts verletzt. Tornados, die allerdings nicht immer den Boden erreichten, wurden beobachtet am 8. bei Mainz und Baunatal, zwischen dem 27. und 29. bei Köln und am 31. zwischen Landshut und Landau an der Isar. Hagel wurde vor allem am 15. und 29. östlich einer Linie Kiel-Gera-Konstanz mit einem Korndurchmesser von bis zu 60 Millimetern beobachtet.

August 2005 (etwas kühler als im Bezugszeitraum, durchschnittlicher Niederschlag, Hochwassersituation im Süden, weniger Sonnenschein als im Bezugszeitraum)

Am 2. mußten wegen Erdrutschen nach einem Unwetter bei Altötting Straßen gesperrt werden. Am 7. erschlug ein Blitz bei Backnang in Baden-Württemberg einen Motorradfahrer. Örtlichen Hagel gab es meist östlich von Elbe und Saale sowie in Bayern überwiegend am 6./ 7. und am 10. und 26. Es wurde Korngrößen bis 15 Millimeter Durchmesser beobachtet. Außerordentlich starke Niederschläge verursachten ab dem 22. in Oberbayern und Schwaben Hochwasser und dadurch viele Schäden an der Infrastruktur und persönlichem Hab und Gut. Garmisch-Partenkirchen und Balderschwang im Ober- allgäu konnten nur aus der Luft erreicht werden, weil Murenabgänge die Straßen verschüttet hatten. Iller und Loisach traten über die Ufer. Die Gemeinde Eschenlohe wurde wegen Hochwasser evakuiert. Die Bahnlinie Garmisch-München war länger gesperrt.

September 2005 (in ganz Deutschland erheblich wärmer und sonnenscheinreicher als in der Referenzperiode. Die Niederschlagsmengen lagen überwiegend unter den Bezugswerten, wobei es jedoch wieder große regionale Unterschiede gab)

Am 1. wurde bei Stadelhofen im Kreis Bamberg ein Kind vom Blitz getroffen und schwer verletzt. Starke Regenfälle verursachten am 2. Überflutungen im Berchtesgadener Land und in Traun- stein. Örtlich gingen Muren ab. Hagel gab es vereinzelt am 2./ 3. Und am 17. östlich der Linie Rostock-Kempten mit Korngrößen bis 22 Millimeter Durchmesser .Die Bahnlinie Berchtesgaden-Bad Reichenhall wurde gesperrt. Am 24. abends wurde über dem Starnberger See bei Bernried ein Tornado beobachtet.

Oktober 2005 (in ganz Deutschland zu mild, überwiegend trocken und sehr sonnenscheinreich)

Starker Nebel behinderte am 20. vorübergehend den Flugbetrieb am Flughafen Frankfurt. Ein Tornado verwüstete am 22. in Motten bei Bad Brückenau (Rhön) ein Waldgebiet und das angrenzende Gewerbegebiet des Ortes. Die Schneise der Zerstörung war bis zu 300 Meter breit. Ein weiterer Tornado zog am frühen Morgen des 26. durch Ebersdorf und Niederochtenhausen bei Bremervörde in Niedersachsen. Mehr als 30 Häuser wurden beschädigt.

November 2005 (war in seiner ersten Hälfte sehr mild, die zweite Hälfte war aber schon winterlich, so dass die Monatsmitteltemperatur im Gebietsmittel von Deutschland nahezu dem Referenzwert entsprach. Im größten Teil Deutschlands war der Monat zu trocken und sehr sonnenscheinreich.)

Bei dichtem Nebel stießen am Morgen des 14. auf dem Rhein bei Leverkusen zwei Motorschiffe zusammen. In der Nacht zum 17. führten vor allem in Norddeutschland Schneefälle und Blitzeis zu mehr als 100 Verkehrsunfällen. Bei starken Schneefällen vom 24. bis 26. kam es landesweit zu Verkehrsbehinderungen und Unfällen. Auf den Straßen entstanden erneut kilometerlange Staus. Auf dem Flughafen Düsseldorf fielen Flüge aus.

31 Der Bahnverkehr war eingeschränkt. In Nordrhein-Westfalen folgte Schneefall auf gefrierenden Regen. Im Münsterland brachen zahlreiche Strommasten zusammen und viele Freileitungen hielten der Eis- und Schneelast nicht stand. Durch den Ausfall der Stromversorgung während mehrerer Tage war die Infrastruktur im westlichen Münsterland schwer betroffen, am schlimmsten in der Stadt Ochtrup. Am 27. behinderten erneut Schneefälle den Verkehr, vor allem auf der A 3 im Westerwald. Hagel trat in Deutschland vereinzelt vom 16. bis 18. und am 30. des Monats auf.

Dezember 2005

Jahreszeitgemäß gab es auf den Straßen wegen Glatteis zahlreiche Unfälle. Sie kamen über den ganzen Monat verteilt vor und häuften sich am 3. des Monats in Bayern, am 8. in Nordhessen, am 9. im Rhein-Neckar-Raum, am 12. in Südhessen und in Unterfranken.

2006

Januar 2006 (Frost, Glätte, Schneefall)

Eisglätte führte am 11., 12., 17., 18., 20. und 26. zu Verkehrsunfällen in weiten Teilen des Landes.

Februar 2006 (Frost, Glätte, Schneefall)

Auf der Strecke Frankfurt-Köln blieb ein ICE wegen Eiszapfen an der Oberleitung 90 Minuten stehen.

März 2006 (starker Schneefall und Glätte)

Vom 1. bis 7. behinderte starker Schneefall mit Glätte den Verkehr

April 2006 (Hochwasser aufgrund Schneeschmelze, Hagel)

In der ersten Woche des Monats entspannte sich die Hochwasserlage an einigen Flüssen, besonders an der Elbe. Am 30. wurde mittags über Gießen ein Tornado im frühen Stadium beobachtet, sein „Rüssel“ erreichte jedoch nicht den Boden. Hagel gab es vereinzelt am 3. in Südbayern und am 22. in Hessen.

Mai 2006 (heftige Stürme)

Vom 18. bis 22. verursachten heftige Stürme große Schäden, meist in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen- Anhalt und Sachsen.

Juni 2006 (Gewitterfronten mit Sturm und Hagel, Blitzschläge)

Durchziehende Gewitterfronten mit Sturm und teils sehr heftigem Hagel führten vor allem in Nordrhein-Westfalen, im Osten Deutschlands sowie südlich des Mains am 16. bzw. 17. und vom 25. bis 30. zu enormen Schäden. Durch Blitzschlag wurde in Krefeld eine 3-köpfige Familie verletzt, in in Hessen ein Mann getötet.

Juli 2006

Unwetter mit Gewitter, Sturm und Hagel führten auch in diesem Monat zu großen Schäden - vor allem umgestürzte Bäume sowie über-flutete Straßen und Keller - meist in Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie örtlich auch in den übrigen Bundesländern

32 August 2006 (Starke Gewitter mit Blitzeinschlägen, Tornados)

Starke Gewitter mit Blitzeinschlägen verletzten am 27. in Nordrhein-Westfalen in Gelsenkirchen sowie am Flugplatz Bonn- Hangelaar mehr als 20 Menschen, drei davon schwer. Zwei starben später im Krankenhaus. Schwere Regenfälle überfluteten am 29. abends die Rostocker Innenstadt. Das Wasser stand zeitweise einen Meter hoch. Bei Köthen zog ein Tornado am 6. eine 30 Meter breite und 300 m lange Schneise. Bei Remagen tötete am 21. ein Tornado einen Mann, sein Sohn wurde schwer verletzt. Am 27. abends zog ein Tornado durch Eppingen, Kreis Heilbronn eine Schneise der Verwüstung.

September 2006

Unwetter mit starken Schäden gab es am 7. in Bayern und Baden-Württemberg, am 17. und 19. in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Nordbayern, im südlichen Sachsen-Anhalt und im östlichen Thürin-gen sowie am 30. im Rheingau-- Kreis. Auch der Lahn-Dill-Kreis, hier besonders Dillenburg, war von starken Niederschlägen und nachfolgenden Überschwemmungen betroffen. Hier gab es Schäden in zweistelliger Millionenhöhe.

Oktober 2006

In der Nacht zum 2. führten Unwetter in Nordhessen zu Überschwemmungen, im Kreis Kassel mussten Straßen gesperrt werden. Im Raum Frankfurt am Main waren Bahnstrecken für Stunden blockiert.

November 2006

In der Nacht zum 1. und am 1. selbst gab es in Norddeutschland besonders im Bereich der Küste schweren Sturm mit Orkanböen. Auf der Nordsee wurden Wellen bis zu 17 m Höhe beobachtet.

Dezember 2006

33 2007

Januar 2007 (überdurchschnittliche Niederschläge und schwere Stürme)

Das milde Wetter brachte überdurchschnittliche Niederschläge und schwere Stürme, insbesondere den Orkan Kyrill, der am 18. und 19. Januar ganz Deutschland in Mitleidenschaft zog. Dabei kamen 13 Menschen ums Leben. Der Bahnverkehr kam zeitweise zum Erliegen, verschiedentlich wurde die Stromversorgung unterbrochen und es gab verbreitet Schäden an Gebäuden sowie großflächige Windbrüche in Waldgebieten.

Februar 2007 (sehr mild und niederschlagsreich)

Der gesamte klimatologische Winter (Dezember 2006 bis Februar 2007) war der wärmste seit 1901, wobei einzelne Stationen (u. a. Kiel, Düsseldorf und /Rheingau) nicht einen einzigen Eistag aufwiesen.

März 2007 (mild und sonnenscheinreich)

Der März war ebenfalls mild und sehr sonnenscheinreich. Es traten aber keine markanten Wärmeperioden auf.

April 2007 (extrem warm und extrem trocken)

Der April war hingegen ein in vieler Hinsicht ungewöhnlicher Monat. Er war extrem warm und hatte in der zweiten Hälfte schon teilweise sommerlichen Charakter. Dabei war der Monat extrem trocken. Durch die Kombination großer Wärme und Trockenheit traten verschiedentlich Probleme in der Landwirtschaft auf.

Mai 2007 (extrem regenreich, intensive Schauer und Gewitter)

Regenreichste Mai seit Beginn des 20. Jahrhunderts, so dass insgesamt keine allzu großen Schäden in der Landwirtschaft auftraten nach dem trockenen April. An vielen Stationen, insbesondere in Norddeutschland, wurde mehr als das doppelte der normalen Regenmenge registriert. Die Niederschläge fielen oft als sehr intensive konvektive Schauer und Gewitter.

Juni 2007 (viele Sommertage, konvektive Niederschläge, Sturm, Blitzschlag, Starkregen)

In diesem Monat war auch die Anzahl der Sommertage wieder größer als im langjährigen Mittel. Dabei fiel auch erneut mehr Niederschlag als im Bezugszeitraum. Es gab einige weitere starke konvektive Perioden mit schweren Gewittern, die Schäden durch Sturm, Blitzschlag und Starkregen verursachten. Dabei traten erneut 3 Tornados auf (am 15. bei Westertimke nahe Bremen und in Wasserburg am Inn sowie am 23. in einem Vorort von Frankfurt a. M.)

Juli 2007 (sehr regenreich, markante Hitzewelle, schwere Gewitter in Bayer und Thüringen)

Der Juli war im Gebietsmittel von Deutschland sehr regenreich. Um den 16. Juni gab es jedoch eine markante Hitzewelle im Osten. Am 1. Juli wurde bei Wildeshausen (Niedersachsen) ein weiterer Tornado beobachtet

August 2007 (recht nass, durchschnittlich in Bezug auf Sonnenschein und Temperatur)

Der August war im Gebietsmittel von Deutschland recht nass und durchschnittlich in Bezug auf Temperatur und Sonnenschein. In der Periode 6. – 12. August traten vor allem in Nordrhein-Westfalen Schäden durch Starkregen auf.

September 2007 (kühl, sonnenscheinarm, erheblich regenreicher als Vergleichsmonate)

Der September war ganz im Gegensatz zum extrem warmen September des Vorjahrs im Gebietsmittel von Deutschland kühler, sonnenscheinärmer und erheblich regenreicher als im internationalen klimatologischen Referenzzeitraum 1961-90. Am 27. und 28. September traten in Nordrhein-Westfalen am Nordrand der Mittelgebirge erneut Starkregen mit Überflutungen auf. In den Folgetagen verlagerten sich die Regenfälle nach Nordosten und führten insbesondere im Harz und an den von dort kommenden Flüssen zu Überschwemmungen.

34 November 2007 (kühler, niederschlagsreich und wenige Sonnenscheinstunden)

Im November war es ebenfalls etwas kühler als im Bezugszeitraum. Der Monat war jedoch wieder niederschlagsreich und relativ arm an Sonnenschein.

Dezember 2007 (Am 2. zog ein Sturmtief abends über Deutschland, Straßen wurden überflutet, Stromleitungen abgerissen. Betroffen waren vor allem Hessen und Rheinland-Pfalz.)

2008

Januar 2008 (in ganz Deutschland sehr mild und überwiegend niederschlagsreich, wegen der hohen Temperaturen fiel jedoch kaum Schnee)

Im Bundesgebiet kam es zu einigen hundert Unfällen - oft durch gefrierenden Regen. Nach Erdrutschen waren in Nordhessen etliche Straßen gesperrt.

Februar 2008 (war überall sehr mild und sonnenscheinreich. Im Gebietsmittel von Deutschland war es der drittsonnigste Februar seit 1951 (hinter 1975 und 2003). Die Niederschläge waren überwiegend gering. Zusammen mit dem milden und relativ sonnenscheinreichen Dezember des Vorjahrs ergab sich insgesamt ein äußert milder und extrem sonnenscheinreicher Winter.)

Nebel führte am 11. des Monats zu etwa 100 Flugausfällen auf dem Frankfurter Flughafen.

März 2008 (Tiefdruckgebiete. Die Mitteltemperatur lag außer an den Küsten nur noch wenig über dem langjährigen Mittel, es gab fast überall mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961-90, und die Sonne ließ sich meist nur relativ selten blicken. Eine markante Kälteperiode gegen Monatsende brachte für zahlreiche Stationen die kältesten Osterfeiertage seit Beginn der Messungen)

Das Starkwindfeld von Orkantief „Emma“ überquerte am 1. Deutschland mit schweren Gewittern.

April 2008 (außer im Nordwesten niederschlagsreich sowie sonnenscheinarm, und die Durchschnittstemperatur lag im Gebietsmittel nur wenig über dem Referenzwert)

Starker Schneefall führte am Morgen des 7. zu kilometerlangen Staus in Hessen. Wegen Schneelast umgestürzte Bäume sorgten bereits ab dem Vorabend in Mittelhessen und im Westerwald zeitweise für unpassierbare Straßen. Es kam zu Unfällen und im Zugverkehr zu Verspätungen und Ausfällen

Mai 2008 (sehr warm, trocken und sonnenscheinreich. Im Gebietsmittel von Deutschland war es der drittsonnigste Mai seit 1901 (hinter 1919 und 1992). Beim Niederschlag belegte der Monat Platz 4 unter den besonders trockenen Maimonaten und bei der Temperatur immerhin Platz 7.)

Heftige Unwetter führten vom 29. bis 31. vor allem in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz zu größere Schäden. Aufgrund von Oberleitungsschäden blieb bei Langenselbold in Hessen ein ICE mehrere Stunden liegen. Über 100 umgestürzte Bäume lagen auf der B 54 bei . Im Vogelsbergkreis wurden Hagelkorngrößen bis 8 cm beobachtet.

Juni 2008 (warm und abgesehen vom Südwesten sonnenscheinreich. Im größten Teil Deutschlands war der Monat recht trocken. Es gab aber auch schwere Gewitter mit Starkregen. Dies führte lokal zu Überschwemmungen, die mehrere Todesopfer forderten und große Sachschaden verursachten)

Schwere Unwetter verursachten im Juni mehrmals Überschwemmungen, vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume sowie abgebrannte Häuser, Hütten und Scheunen.

35 Juli 2008 (ebenfalls warmer als im langjährigen Mittel. Die Niederschläge lagen im Gebietsmittel etwas über den Bezugswerten. Dabei gab es aber große regionale Unterschiede. Während im Nordwesten und Westen bis über das Doppelte der normalen Regenmenge fiel, wurde an der Ostsee, in Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordbayern teilweise nicht einmal die Hälfte des langjährigen Mittels registriert.)

Schwere Unwetter am 3./4., 26./27. und 30./31. richteten große Schäden an, heftige Niederschläge ließen viele Keller voll laufen. In Osterode im Harz wurde am 3. ein Tornado gesichtet.

August 2008 (Witterungscharakter ähnlich wie im Vormonat mit leicht überdurchschnittlichen Werten bei Temperatur und Niederschlag. Erneut traten große Niederschlagsüberschusse im Nordwesten auf, während es im Mittelgebirgsraum recht trocken war. )

Tornados in Gießen und Flensburg verursachten erhebliche Schäden.

September 2008 (lag zum ersten Mal seit November 2007 die Durchschnittstemperatur im Gebietsmittel von Deutschland wieder unter dem Wert der Referenzperiode 1961-90. Nur an den Küsten wurden die Bezugswerte erneut überschritten. Die Niederschlagsmenge lag überwiegend unter den Referenzwerten)

Schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel verursachten am 1. und 4. in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Brandenburg und Baden-Württemberg Überflutungen sowie vollgelaufene Keller.

Oktober 2008 (Durchschnittstemperatur etwas über dem Wert der Referenzperiode 1961-90. Dabei gab es recht viel Niederschlag, wobei aber erneut große räumliche Unterschiede auftraten. Diesmal waren die Überschusse an der Nordsee, im Osten und in den Niederungen Baden-Württembergs besonders groß. Dort fiel örtlich mehr als das Doppelte der normalen Regenmenge. Im nordwestlichen Binnenland, westlich des Rheins und in Sudbayern wurden die Normalwerte hingegen teilweise nicht erreicht. Es gab meist weniger Sonnenschein als im langjährigen Mittel. Nur in Ost- und Suddeutschland zeigten sich auch leichte Sonnenscheinüberschusse.)

Schwere Böen verursachten am 1. in Rinkerode in Nordrhein-Westfalen abgedeckte Dächer und geknickte Bäume. Schneefall und Eisglätte führten am 29./30. in Teilen Deutschlands ab ca. 500 m ü. NN zu Unfällen und Verkehrsbehinderungen

November 2008 (mild, aber trocken. In Baden-Württemberg, Rheinland- Pfalz, Sudhessen und Nordbayern blieben die Relativwerte des Niederschlags teilweise unter 30 %. Dabei gab es recht wenig Sonnenschein. In der norddeutschen Tiefebene und in den nördlichen Mittelgebirgen wurde oft nicht einmal die Hälfte der normalen Sonnenscheindauer registriert. Nur im Erzgebirge und in Suddeutschland gab es Sonnenscheinüberschusse. Die Mitteltemperatur im klimatischen Herbst (September, Oktober, November) lag trotz des kühlen Septembers knapp über den Bezugswert der Periode 1961-90. Hinsichtlich Niederschlag und Sonnenschein blieb die Jahreszeit etwas unter dem langjährigen Mittel.)

Die A7 bei wurde am Morgen des 14. nach fünf Unfällen wegen Reifglätte gesperrt. Der Wintereinbruch vom 21. bis 24. führte wegen Schneefall, Schnee- und Eisglätte zu vielen Unfällen in fast ganz Deutschland. In Niedersachsen und Hessen starben nach Glatteisunfällen drei Menschen. Durch starken Wind wurden in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz Dächer abgedeckt, ein LKW umgeworfen, Bäume entwurzelt und Zäune umgeworfen.

Dezember 2008 (entsprach die Mitteltemperatur weitgehend dem Wert des Bezugszeitraums. Auch dieser Monat war wieder recht trocken, wobei sich vor allem im Nordwesten sehr große Niederschlagsdefizite ergaben. Für einzelne Stationen in dieser Region war es der trockenste Dezember seit Beginn der Messungen. )

Starke Schneefälle in Verbindung mit Schnee- und Eisglätte führten am 3. nördlich des Mains zu vielen Unfällen und Behinderungen. Bei Pasewalk in Mecklenburg-Vorpommern stürzte ein Lkw von einer Brücke auf die Bahnstrecke Berlin - Stralsund. Bei Kardenbach in der Eifel rutschte ein Schulbus mit 44 Schülern in einen Graben. Am 4. wurden in Königstein/Taunus zwei Schulen aufgrund von Schneemassen auf den Dächern geschlossen. Auf der A3 kam es am 19. auf regennasser Fahrbahn zu einer Massenkarambolage mit 16 Pkw. Die Folge waren drei Schwerverletzte. Nach einem Unfall am 20. auf eisglatter Fahrbahn bei Rauschenbach in Hessen starben zwei Menschen.

36 2009

Januar 2009

Durch Schneefall sowie Schnee- und Eisglätte kam es in weiten Teilen Deutschlands vom 4. bis 7., um den 14., vom 17. bis 20. und am 23. zu über 1 000 Unfällen mit zahlreichen Verletzten und mindestens zehn Toten. Es gab Verspätungen im Flug- und Bahnverkehr. Eis auf Flüssen und Kanälen behinderte den Schiffsverkehr. In der Nacht zum 7. - bei Temperaturen bis -28°C - froren Weichen ein, Türen von Zügen zu und gefror Diesel in Lastern. Drei Menschen erfroren in den Nächten auf den 5. und 7. Januar.

Februar 2009

Schnee- und Regenfälle und nachfolgende Schnee- und Eisglätte führte bundesweit zu vielen Unfällen mit Verletzten und mindestens zwei Toten. Es bildeten sich lange Staus, zum Beispiel aufgrund dreier umgekippter Lkw-Anhänger auf der A7. Zeitweise kam der Verkehr zum Erliegen, an der A3 wurden vom Roten Kreuz Versorgungsstationen eingerichtet. In den Bayerischen Alpen gab es durch Lawinen mindestens vier Tote. Orkantief Quinten sorgte am 10. meist im Süden Deutschlands für Schäden durch umgestürzte Bäume und herunter gewehte Ziegel. In Emmendingen wurde ein Hallendach abgedeckt, in Unterweiler in Bayern wurden zwei Arbeiter von einem Dach geweht. Die Oberrheintalbahnstrecke musste gesperrt werden.

März 2009

Am 3., 10. und vom 23. bis 26. gab es in weiten Teilen Deutschlands auf schneeglatten Straßen viele Unfälle mit Verletzten und mehreren Toten. Am 3. kam ein Fahrer bei Rüscheid im Kreis Neuwied ums Leben, als aufgrund von Schneelast ein Baum auf sein Auto fiel. Am 10. stürzte im badischen Bonndorf ein vollbesetzter Schulbus sechs Meter tief in eine Flussbett, dabei wurden zwölf Schüler ver-letzt. Am 23. wurden aufgrund von Sturm zum Beispiel eine Parabolantenne vom Hamburger Fernsehturm gerissen, Flugzeuge kurzzeitig von Frankfurt nach Stuttgart umgeleitet und der S-Bahnverkehr in Schwaigern bei Heilbronn eingestellt, nachdem ein Baum auf die Gleise gestürzt war. Am 9. trat in Stüdenitz in Brandenburg Hagel mit einer Korngröße von 5 mm auf.

April 2009

Bei dichtem Nebel kam es am 14. auf der A 44 zwischen Zierenberg und Warburg zu einer Massenkarambolage mit 16 Fahrzeugen. Ein Autofahrer starb, elf Fahrer wurden zum Teil schwer verletzt. Nach Blitzschlag am 16. brannte in Wiesenbach im Kreis Günzburg ein Dachstuhl; eine Frau und zwei Kinder wurden durch Stromschläge verletzt. Hagel trat am 5. und am 18. örtlich in Bayern und am 29. in Büchen in Schleswig-Holstein - Korndurchmesser bis 3,5 cm - auf.

Mai 2009

Sturm, Hagel und Starkniederschläge verursachten am 1. und 2., vom 8. bis 13. sowie am 15., 21., 24. und 26. zahlreiche Schäden. Am 2. schlug ein Blitz auf einem Fußballplatz ein, 26 Menschen wurden verletzt. Am 9. wurden in Hamburg drei Fallschirmspringer bis zu 35 km abgetrieben. Auf Elbe und Alster kenterten Segelboote. In der Nacht zum 12. wurden in Neu-Ulm und Günzburg sowie am 15. in Gechingen im Kreis Calw viele Straßen. Am 24. kenterten auf dem Altmühlsee 21 Katamarane. Am 26. blieben im Kreis überflutet und liefen Keller voll Leer die Schulen geschlossen, einige Häuser gerieten in Brand; der Bahnverkehr Leer-Bremen wurde wegen umgestürzter Bäume eingestellt. Nach Blitzschlag wurden Ems- und Lohbergtunnel in Hessen gesperrt. Auf dem Bodensee mussten Menschen aus Seenot gerettet werden. In Balenfurt in Baden-Württemberg prallte ein Zug auf einen Baum und entgleiste. Bei Passau wurde ein Mann vom Baum erschlagen.

37 Zahlreiche Tornados konnten im Mai beobachtet werden: am 3. in Büdelsdorf in Schleswig-Holstein, am 8. in Obereschenbach/ Fuchsstadt in Bayern sowie in Witzin in Mecklenburg-Vorpommern, am 14. bei den baden- württembergischen Kommunen Sinsheim und Neuenbürg-Arnbach, am 17. bei Halle sowie am 21. in Plate, Sackow, Settin, Göhren und Ruthenbeck in Mecklenburg-Vorpommern. Auch Hagel mit einem Durchmesser bis 7cm wurde im Mai häufig beobachtet: am 1. und 2., 8. und 10.bis 14. in Süddeutschland, am 17. in Thüringen und Sachsen-Anhalt, am 21. in Hamburg und Brandenburg, am 22. in Bayern, am 25. in Rheinland-Pfalz, am 28. in Brandenburg und am 29. in Bayern.

Juni 2009

Dauerregen vom 22. bis 24. in Südbayern und schwere Gewitterregen in der 2. Monatshälfte verursachten immer wieder überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Am 27. wurden bei einem Fest in Xanten 13 Menschen durch Blitzschlag zum Teil schwer verletzt. Am 28. führte Regen zu einem Kabelbrand in einem Hotel in Passau. Alle Gäste wurden evakuiert. Die Neidlinger Steige in Baden-Württemberg war nach einem Erdrutsch für mehrere Stunden gesperrt. Am 30. rief in Berlin die Feuerwehr aufgrund eines heftigen Gewitters den Ausnahmezustand aus. Auch die Wetterwarte des DWD in Mannheim meldete nach 45 mm Niederschlag in 90 Minuten „Land unter“.

Tornados verursachten am 1. in Wölsickendorf in Brandenburg, am 7. in Köln-Roggendorf, am 9. in Neumünster und Grossolt in Schleswig-Holstein sowie am 11. in Meuselwitz in Thüringen und Custenlohr in Bayern zum Teil große Schäden an Häusern, Ställen und Fahrzeugen. Zu Hagel kam es am 1. in Brandenburg mit einem Korndurchmesser bis 2.5 cm sowie örtlich am 7. und 11. in Bayern sowie am 30. in Mannheim.

Juli 2009

Schwere Unwetter mit Blitzeinschlägen, Sturmböen und örtlich heftigem Starkregen gab es vom 3. bis 24. an fast allen Tagen. Meist wurden sie in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern beobachtet. Häufig schlugen Blitze in Gebäude ein: auf einem Campingplatz im pfälzischen Hauenstein wurden fünf Menschen verletzt, in Affalterbach in Schwaben starb eine Frau und in Ostbrandenburg ein Mann. Bei Weigendorf in der Oberpfalz versperrte eine Gerölllawine stundenlang eine Straße. Am 19. kam es nach Starkregen und aufgrund der tief stehenden Sonne auf der A 2 im Bereich Braunschweig - Hannover zu einer Unfallserie mit 100 Fahrzeugen und 80 Verletzten. Am 22. verursachten Blitze Brände in Cuxhaven und Nienhagen im Kreis Northeim, im Raum Soest-Lippstadt, in Brühl und Duisburg sowie im Kreis Kleve. Am 23. brannte es in Düsseldorf, Ratingen, Marl und Haltern. Die starken Niederschläge brachten am 19. für Bayern die Auslösung der Alarmstufe 1 wegen Hochwasser zum Beispiel an Donau, Isar und Regen. Hinzu kamen Tage mit Sturm und umgestürzten Bäume, die zu Sperrungen von Straßen und Eisenbahnstrecken führten. Auch im Juli konnten Tornados beobachtet werden: so am 3. in Bärenstein in Sachsen, am 6. in Friesenheim in Baden-Württemberg, am 7. in Norddeich in Niedersachsen und Wilnsdorf in Nordrhein-Westfalen, am 8. in Wörth am Rhein, am 10. in Mecklenburg-Vorpommern in Wichmannsdorf, Diedrichshagen und Jennewitz, am 19. bei Spiekeroog, am 23. in Meißenheim in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen in Herford und Bockhorst-Westbart-hausen sowie am 24. in Cuxhaven. Hagel fiel meist in Bayern und Brandenburg örtlich vom 1. bis 4., am 17., am 21., mehrfach am 23, am 24., am 25. und am 30. Der Korndurchmesser betrug bis zu 4 cm.

August 2009

Starke Gewitter, teilweise mit Sturmböen und Hagel, verursachten am 2., 10., 16., 17. und 20. zahlreiche Schäden: In Miesbach in Bayern und in Villingen-Schwenningen fiel zum Beispiel am 2. das Stromnetz kurzzeitig aus. Am 10. war besonders der Norden Deutschlands und Hessen betroffen: In Offenbach standen Keller und Straßen bis zu 50 cm unter Wasser, in Rembrücken bei Offenbach brach die Stromversorgung zusammen, in Schwerin wurde ein Mann, der unter einem Baum Schutz suchte, vom Blitz erschlagen. Am 16. war das Rhein-Main-Gebiet betroffen: Dächer wurden abgedeckt, einige S-Bahnstrecken und zahlreiche Straßen waren von Bäumen und Ästen blockiert. Am 17. schlugen Blitze in Baden-Württemberg und Oberfranken in Häuser ein. Der 20. brachte Niedersachsen, Bremen und Hessen Sturmschäden. In Melle in Niedersachsen beschädigten umstürzende Bäume Autos. Am 10. wurde bei Schönsee in Bayern ein Tornado beobachtet. Hagel wurde am 2. und 10. aus Bayern, am 17. aus Thüringen, Sachsen, Bayern sowie Hessen - mit Korndurchmesser bis 5 cm in Hanau - und am 20. aus Nordrhein-Westfalen gemeldet.

38 September 2009

Auf dem Hindenburgdamm nach Sylt wurde am 3. Wahrscheinlich durch eine Windböe ein Lkw von einem Autozug geweht. Der Fahrer verstarb wenig später. Tornados wurden am 4. bei Hörnum - zwischen der Südspitze der Insel Sylt und der Insel Föhr - und am 13. nördlich von Ahrenshoop auf der Halbinsel Fischland in Mecklenburg-Vorpommern beobachtet. Größere Schäden traten dabei nicht auf. Am Abend des 2. wurden im Bereich München - Ammersee -Starnberger See bei starkem Gewitter anfänglich kleine Hagelkörner beobachtet. Es standen einige Straßen unter Wasser. Hagel wurde am 3. in Remscheid in Nordrhein-Westfalen, am 4. im Schwarzwald und am 5. im Rhein-Main-Gebiet beobachtet. In Mankmuss- Birkholz in Mecklenburg-Vorpommern verursachte Hagel mit Korndurchmesser bis 5 mm am 13. geringe Schäden an Pflanzen. Am 14. wurde Hagel in der Region mittlerer Neckar gemeldet.

Oktober 2009

Am 2. und 3. setzte der erste Herbststurm die nordfriesischen Halligen unter Wasser, ließ in Flensburg Keller volllaufen und legte den Zugverkehr zwischen Flensburg und Jübek durch umgestürzte Bäume lahm. Sturm, ergiebige Niederschläge und Gewitter verursachten in der Nacht zum 8. in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie am 12. in Bayern starke Schäden. Zahlreiche Straßen wurden überflutet, viele Keller liefen voll. In Bielefeld rutschte ein durchweichtes Ackerstück auf die Straße. In Hildesheim und Peine erzwangen Schlammlawinen Straßensperrungen. In der Region Schongau deckte Sturm Dächer ab, ein Trampolin flog etwa 300 m weit durch die Luft, in Fulda stürzte ein Kirmesbaum auf ein Festzelt - vier Personen wurden verletzt. Am 13. Führten Schnee- und Graupelschauer auf der A20 zwischen Lübeck und Rostock zu zahlreichen Unfällen. Insgesamt waren etwa 30 Fahrzeuge beteiligt.

Am Morgen des 16. kam durch Schneefall in Sachsen der Zugverkehr zwischen Arnsdorf-Kamenz und Neustadt-Bad Schandau zeitweise zum Erliegen. Auch eine Strecke der Dresdner S-Bahn wurde gesperrt. Eisglätte auf der A9 bei Trockau (Bayreuth) verursachte mehrere Unfälle. Auf der Talbrücke rutschten in kürzester Zeit sieben Fahrzeuge in die Leitplanken. Bei Nebel auf der A5 bei Ortenau verunglückte eine Frau tödlich. Tornados wurden am 2. von den Kreidefelsen bei Saßnitz aus und am 13. zweimal bei Wismar - das erste Mal in der Nähe der Insel Wustrow, das zweite Mal bei Neuhof auf Poel - beobachtet. Hagel wurde am 2. in der Nähe von Stralsund sowie in der Uckermark, am 3. in Erfde in Schleswig- Holstein und am 10. in Lüdinghausen in Nordrhein-Westfalen beobachtet. Am 13. und 14. wurde Hagel von der Insel Poel, aus Brandenburg und dem Thüringer Wald gemeldet.

November 2009

Am 4. brachte der erste Wintereinbruch Mecklenburg-Vorpommern große Verkehrsbehinderungen. Aufgrund von Schnee- und Eisglätte ereigneten sich etwa 150 Unfälle. Sturmtief „Jürgen“ verur-sachte am 18. in Norddeutschland zahlreiche Schäden. Mehrere Bahn- und S-Bahnstrecken mussten wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden, so zum Beispiel zwischen Tornesch und Pinneberg oder in Hamburg die S1 an der Station Hoheneichen. Der Verkehr nach Sylt wurde eingestellt. Im Kreis Steinburg wurden Dachziegel und -platten herunter geweht. Ein Seemann ertrank bei hohem Wellengang während des Anlegemanövers im Bremer Hafen. Sturmtief „Ludwig“ brachte am 23. und 24. die nächsten Schäden in fast ganz Deutschland. Bei Krefeld stürzte ein Baum auf die Bahnstrecke. Bei Hamburg wurden Teile der A23 und bei die B399 wegen Unterspülung gesperrt. In Herbstein in Osthessen stürzte eine Tanne auf ein fahrendes Auto. In Frankfurt am Main fiel die Giebelwand einer Scheune um. Auf der A71 ging bei Gräfenroda in Thüringen eine Schlammlawine nieder. Vermutlich durch starke Regenfälle löste sich am 25. ein etwa 20 Tonnen schwerer Felsbrocken unterhalb von Burg Lindenfels (Bergstraße). Er zerstörte Steinmauern und eine Straßenlaterne. Am 23. entwurzelte ein Tornado Bäume in Langenholzhausen in Ostwestfalen, beschädigte Dächer und brachte eine Feldscheune zum Einsturz. Hagel wurde nur am 26. aus Tönisvorst bei Krefeld gemeldet.

39 2.3. Unwetterereignisse aus der Umgebung der Mittelregion Nordhessen

Quelle: Presseaufarbeitung von wetterbedingten Schäden

In unmittelbarer Umgebung zu Nordhessen gab es in jüngster Vergangenheit einige Unwetterereignisse, die hinsichtlich ihres Gefahrenpotentials relevant sind für diese Untersuchung, da sie mögliche Vulnerabilitäten hinweisen und konkrete Erfahrungswerte hinsichtlich meteorologischer Faktoren aufweisen.

Starkregenfälle in Osnabrück, NRW, August 2010

In ganz Deutschland war der August 2010 der nasseste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen seit 1881. Im Durchschnitt fielen rund 157 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, das ist mehr als doppelt so viel wie in den meisten Jahren zuvor. Im Raum Osnabrück wurden großflächig mehr als 120 Liter/m² an Niederschlag gemessen

Mehr als 2.100 Keller waren im Raum Osnabrück überflutet. Der Schaden geht voraussichtlich in die Millionen. Viele Bürger müssen nun tief in die Tasche greifen, weil ihre Versicherung die Kosten nicht übernimmt. Das Bürgerforum Atter in Osnabrück hat zu Spenden für die Betroffenen aufgerufen. Auch die Landwirtschaft habe schwer unter dem Hochwasser gelitten, erklärte ein Sprecher der Landwirtschaftskammer Osnabrück. Einige Felder waren vor der Überschwemmung schon bestellt worden, das Wasser habe die Saat wahrscheinlich ausgespült. Zudem seien einige Maisfelder nach wie vor überflutet.

In Nordhorn hat die Feuerwehr Entwarnung für zwei unterspülte Häuser gegeben. Die Gebäude sind nicht einsturzgefährdet. Der Landkreis Osnabrück rät den Bürgern im südlichen Osnabrück weiter, das Trinkwasser in der Region noch bis zum Donnerstag abzukochen. Eine Gaststätte und eine Bäckerei an der Vechte waren am Montag provisorisch wegen Einsturzgefahr gesichert worden.

(Quelle: NDR - www.ndr.de)

Tornado in Grünberg Lumbda, Mittelhessen August 2010

Es ging blitzschnell und dauerte nur wenige Minuten. Die Tornados, die in dieser Woche in Schlüchtern und Lumda wüteten, hinterließen innerhalb kürzester Zeit eine Schneise der Verwüstung: Häuser wurden abgedeckt, Autos demoliert, Bäume entwurzelt und Ampeln umgeknickt, als wären sie Strohhalme. In Lumda im Landkreis Gießen wurden zehn Gebäude komplett abgedeckt und 44 weitere Häuser oder Scheunen beschädigt. Es hätte Verletzte, ja auch Tote geben können, aber die Bewohner kamen in diesem Fall glücklicherweise noch einmal mit dem Schrecken davon.

Die bislang vorliegenden Daten und die sichtbaren Schäden in Grünberg deuteten auf Windgeschwindigkeiten von 180 bis 250 Kilometern in der Stunde, sagte Staeger. Gemessen wird die Stärke von Tornados auf der Fujita-Skala. Die stärksten auf der Welt beobachteten Tornados werden mit F5 bewertet. Der Tornado in Grünberg kommt auf dieser Skala auf die Stufe F2 - bei der katastrophale Zerstörungen erwartet, Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt werden.

(Quelle: Hessischer Rundfunk - www.hr-online.de)

40 Starkregenfälle in Dillenburg, Mittelhessen, September

2006

Bei einem Unwetter am 17. September 2006 gingen 103 Liter Regen auf dem Quadratmeter nieder. Die Dill und ihr Nebenfluss Schelde traten über die Ufer und überschwemmten insbesondere die Stadtteile Ober- und Niederscheld. Über 1000 Keller liefen voll, auch das Kreiskrankenhaus wurde beschädigt und musste teilweise evakuiert werden. Der Gesamtschaden belief sich auf weit über 20 Millionen Euro.

Aufgrund von Gewittern und sintflutartigen Regenfällen kam es im Lahn-Dill-Kreis und speziell in Dillenburg und Haiger zu Überschwemmungen, Schlamm- und Geröllanschwemmungen und vollgelaufenen Kellern. Auch viele Firmen und die Dill-Kliniken hat es ganz hart getroffen, so dass sogar teilweise Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet wurden. Neben nahezu allen Feuerwehren des Kreisgebietes und auch Wehren der Nachbarkreise kam es auch zu etligen Einsätzen von fünf THW- Ortsverbänden und DRK-Einheiten. Krisenstäbe wurden im Feuerwehrstützpunkt Dillenburg und im Stabsraum des Landkreises im Gebäude der Zentralen Leitstelle eingerichtet.

Münsterländer Schneechaos 2005

25. November 2005. Nach heftigen Schneefällen ereignete sich im Norden Nordrhein-Westfalens sowie in Teilen Südwest- Niedersachsens einer der größten Stromausfälle in der Geschichte der Bundesrepublik. Besonders betroffen war das westliche Münsterland mit den Kreisen Borken, Coesfeld und Steinfurt. Von rund 250.000 betroffenen Menschen waren viele bis zu drei Tage lang völlig ohne Strom, einzelne Gehöfte und Ortschaftsteile über fünf Tage, bis sie mit Notstromaggregaten versorgt oder provisorisch wieder an das Stromnetz angeschlossen werden konnten. Erste Schätzungen der IHK Nord-Westfalen gingen von einem wirtschaftlichen Schaden von 100 Millionen Euro aus.

Ursache für den Stromausfall waren eingeknickte Strommasten und gerissene oder sehr tiefhängende Hochspannungsleitungen. Der sehr nasse Schnee setzte sich auf den Leitungen außergewöhnlich fest und umhüllte sie mit einem Eispanzer, dessen Durchmesser ein Vielfaches des Durchmessers der Leitungen annahm. Hinzu kam kräftiger Wind, der diese durch die vergrößerte Windangriffsfläche in Schwingungen versetzte. Dem hohen Gewicht des Schnees und den auftretenden Schwingungen hielten viele Masten und Leitungen nicht stand und knickten ein oder rissen.

Quelle: Wikipedia – Münsterländer Schneechaos

41 2.4. Unwetterereignisse in Hessen 2004-2010

Quellen: Presseberichte des Hessischen Rundfunks im Zeitraum 2004-2010

Diese Zusammenstellung an Unwetterereignissen sind im Kontext der täglichen Berichterstattung entstanden. Im Kontext dieses Dossiers dienen die Quellentexte als qualitative Beschreibung der Auswirkungen von natürlichen Wetterphänomenen auf die anthropogenen Systeme in Nordhessen. Da die Berichterstattung für ganz Hessen erfolgt, wurden die Hinweise auf Gefährdungen in anderen Gebieten wie Mittel- Ost- und Südhessen beibehalten.

15.07.2010 Sturm, Starkregen und Blitze - "Olivia" wütet über Hessen

Ein Toter, viele Verletzte und Schäden in Millionenhöhe: Das ist die Bilanz von Sturmtief "Olivia", das am Mittwochabend über Hessen hinwegfegte. In Nordhessen forderte "Olivia" ein Todesopfer: In einem Wald bei Hessisch Lichtenau wurde ein 72 Jahre alter Jäger von einem umstürzenden Baum erschlagen. Er war noch während des Unwetters von einem Kollegen vermisst gemeldet worden, wie die Polizei am frühen Donnerstagmorgen berichtete. Umherfliegende Äste, Dachziegel und Verkehrsschilder verletzten im ganzen Land Menschen und demolierten Autos. Eine genaue Schadenssumme lässt sich noch nicht beziffern, es dürfte aber in die Millionen gehen.

Viele Hessen kamen am Donnerstagmorgen zu spät zur Arbeit: Die Aufräumarbeiten sorgten im Berufsverkehr für Behinderungen. Zahlreiche Züge waren am Morgen nach Sturmtief "Olivia" in ganz Hessen verspätet, wie ein Bahn- Sprecher in Frankfurt sagte. Die Strecke Lorsbach- im Taunus sollte bis zum Mittag gesperrt bleiben. Der Regionalexpress zwischen Limburg und Frankfurt-Höchst falle deshalb aus, die S-Bahnlinie S9 fahre nur auf einem Teil der Strecke. Viele umgefallene Bäume seien aber bereits in der Nacht weggeräumt worden. Abgerissene Oberleitungen wurden repariert.

Im Schwalm-Eder-Kreis gab es mehrere Verletzte. In Guxhagen wurde ein Fußgänger von einem umherfliegenden Ast getroffen. Ein Fahrrad- und ein Motorradfahrer zogen sich Blessuren bei Stürzen auf regennasser Fahrbahn zu. Auf der A7 bei Melsungen gab es nach einem Aquaplaningunfall nach starken Regenfällen einen Schwerverletzten. Der Mann war nach Angaben der Polizei auf regennasser Fahrbahn mit seinem Wagen ins Schleudern geraten. Das Auto prallte gegen die Mittelleitplanke und überschlug sich. Der Fahrer kam schwerverletzt in ein Krankenhaus.

Die Feuerwehr in Fulda registrierte nach eigenen Angaben rund 40 Einsätze - zehn davon im Stadtgebiet. Vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume hielten die Einsatzkräfte dort in Atem. Auch einige Gully-Deckel wurden von den Wassermassen hochgedrückt, so dass die Straßen kurzzeitig überflutet wurden. Auch ein Streckenabschnitt der A4 war hiervon betroffen. Zumeist blieb es bei Sachschäden: Keller liefen voll Wasser, und Dächer wurden abgedeckt. Die Polizei in Fulda registrierte in ihrem Zuständigkeitsbereich mehr als 20 gesperrte Straßen. Umgestürzte Bäume beschädigten zahlreiche Autos. Nach Angaben eines Polizeisprechers war zeitweise auch die Bahnstrecke Frankfurt-Fulda blockiert. Bei Eichenzell mussten zahlreiche Kühe und Kälber in Sicherheit gebracht werden. Die Pegel einiger kleinerer Flüsse waren so stark angestiegen, dass die Weiden unter Wasser standen.

Allein in Wiesbaden musste die Feuerwehr mehr als 170 Mal ausrücken. Im Stadtteil Dotzheim begrub ein umstürzender Baum einen 50 Jahre alten Mann und seine 46-jährige Frau. Die Feuerwehr rettete das Paar und brachte es mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik. Großer Sachschaden entstand am Dach des St.-Josefs-Hospitals, das teilweise zerstört wurde. Im Rheingau kippte ein Segelboot um. Die vierköpfige Besatzung wurde von einem Motorboot gerettet. "Der Sturm hat sich außergewöhnlich schnell entwickelt und deshalb viele Menschen überrascht", so ein Branddirektor in Wiesbaden.

In Frankfurt mussten wegen des Unwetters rund 120 Einsätze gefahren werden. Personen wurden nicht verletzt. 13 Verkehrsunfälle und 22 beschädigte Fahrzeuge durch herabfallende Äste oder umgewehte Verkehrsschilder lautet die Bilanz der Einsatzkräfte. Nach Angaben der Polizei waren besonders die Autobahnen in der Rhein-Main-Region betroffen. Auch der Flughafen musste vorübergehend den Betrieb einstellen. Für eine halbe Stunde ging nichts mehr. Auch im Zugverkehr kam es zu Behinderungen. Auch für den Flugverkehr hatte das Unwetter Folgen: Am Frankfurter Flughafen mussten nach Angaben des Flughafenbetreibers Fraport 15 Flüge nach Stuttgart, Köln und Düsseldorf umgeleitet werden. Das Unwetter verhinderte auch, dass das Gepäck verladen werden konnte. "Wäre das Unwetter tagsüber gekommen, hätten wir ein Riesen-Chaos gehabt", sagte ein Fraport-Sprecher.

42 "Hessen war im Focus des Geschehens", sagte Meteorologe Jens Hoffmann vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Die größte Regenmenge sei innerhalb von zwei Stunden im nordhessischen Arolsen mit 60 Litern pro Quadratmetern gefallen. Das entspreche fast dem Monatssoll. Die Niederschlagsmengen waren örtlich allerdings sehr unterschiedlich. Im Frankfurter Norden prasselten 40 Liter je Quadratmeter herunter, am Flughafen im Südwesten der Stadt waren es nur 26 Liter. Im nordhessischen Naumburg fielen 50 Liter, in Mühlheim am Main 47 Liter pro Quadratmeter.

In Biebergemünd-Kassel schlug ein Blitz in einen Dachstuhl eines Zweifamilienhauses ein und setzte ihn in Brand. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, verletzt wurde niemand. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 50.000 Euro. In Gelnhausen-Hailer im Main-Kinzig-Kreis kämpften rund 100 Feuerwehrleute auf dem Gelände der Mülldeponie gegen ein Feuer. Ursache war vermutlich auch dort ein Blitzeinschlag, wie am Dienstagmorgen ein Sprecher der Polizei in Offenbach sagte. Etwa hundert Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz, um die Glutnester in dem etwa 25 Meter breiten und acht Meter hohen Sperrmüllhaufen einzudämmen. Nach rund zwei Stunden war das Feuer zum Großteil unter Kontrolle. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde die Bevölkerung gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Der Rauch zog in dicken Schwaden bis über die A66.

In Südhessen trat Olivia vergleichsweise harmlos auf. Die Polizei spricht von insgesamt etwa 35 wetterbedingten Einsätzen. In Weiterstadt kam es zu kurzen Stromausfällen und in fielen einige Ampelanlagen aus. Menschen wurden nicht verletzt. Im Stadtteil Bockenheim wurden Hauseinfahrten in der Nähe einer überlaufenen S-Bahn-Unterführung mit Sandsäcken gegen das Wasser abgesichert. In der Voltastraße stürzte ein Baum auf die Oberleitung der Straßenbahn. Mit Motorsägen wurde er zerkleinert und abtransportiert.

In Eschwege im Werra-Meißner-Kreis sprengte ein Blitz einen 2,50 Meter hohen Schornstein weg. Durch den Blitzeinschlag in der Musikschule wurden 20 Quadratmeter Ziegel vom Dach geschleudert, berichtete die Polizei. Verletzt wurde niemand. Der Schaden wird auf 20.000 Euro geschätzt. Im Landkreis Kassel schlug der Blitz in zwei Dächer ein: In Immenhausen geriet daraufhin ein Zweifamilienhaus in Flammen, acht Menschen konnten sich vor den Flammen in Sicherheit bringen. In Bad Emstal-Sand brannte ein Einfamilienhaus, auch dort verließen die Bewohner das Gebäude unbeschadet. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf insgesamt 100.000 Euro. In Bad Emstal wurde außerdem eine Straße von Wasser und Schlamm überschwemmt.

Auf der A44 bei Kassel ereigneten sich bei den extremen Witterungsbedingungen am Mittwochabend vier Unfälle innerhalb von 18 Minuten. In allen Fällen hätten die Autofahrer ihre Geschwindigkeit den Wetterverhältnissen nicht angepasst, berichtete die Polizei. Drei Menschen wurden leicht verletzt. Der Sachschaden wird auf 70.000 Euro geschätzt.

Blitzeinschläge in Osthessen - Ein Blitz traf ein Gebäude einer Schreienerei in Hünfeld-Nüst und setzte es in Brand. Der Schaden beträgt rund 40.000 Euro. In Friedewald im Kreis Hersfeld-Rotenburg schlug ein Blitz in ein Fachwerkhaus ein. Menschen und Tiere blieben unverletzt. In Flieden brannte ein Baum direkt neben den Bahngleisen, der Zugverkehr wurde behindert. Ein Autofahrer wurde verletzt, als ein Baum auf sein Auto fiel. Die Polizei musste mehr als 20 Straßen sprerren. Bei im musste die A5 kurzzeitig gesperrt werden, weil Stromkabel auf der Fahrbahn lagen. Der TSturm deckte zahlreiche Dächer ab und zerfetzte Sonnenmarkisen. An einer Großbaustelle in Fulda knickte ein mehrere hundert Meter langer Bauzaun ein.

Trotz zahlreicher Einsätze von Feuerwehr und Polizei ist Mittelhessen glimpflich davon gekommen. Am stärksten betroffen war der östliche um Nidda, Ortenberg, Büdingen und Gedern. Wegen umgestürzter Bäume und Gerüste musste die Feuerwehr dutzende von Einsätzen fahren. Mehrere Bundesstraßen wurden wegen Überflutung gesperrt. Ein Autofahrer wurde in seinem Fahrzeug eingeschlossen, als ein Baum auf den Wagen fiel. Er konnte unverletzt gerettet werden. In Haiger im Lahn-Dill-Kreis wurde das Dach einer Schule abgedeckt.

Quellen: 11.10.2010 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_39435091 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_39257223 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_39435091

43 06.02.2010 - Regen und Schneeschmelze Hochwasser steigt weiter

Die Situation an Hessens Flüssen und Bächen bleibt angespannt. Zu einer Verschärfung der Hochwasserlage könnte es am Sonntag durch weitere Regenfälle kommen. Einige Flüsse und Bäche haben bereits Uferzonen überflutet. Die Hochwasserlage bleibe angespannt, teilte das Umweltministerium in Wiesbaden am Freitag mit. An Lahn und Fulda werde voraussichtlich auch am Wochenende die Meldestufe für Hochwasser überschritten bleiben. Die Lahn hat nach Angaben des Umweltministeriums die Meldestufe II leicht überschritten. Die Tendenz sei steigend. Am Pegel Marburg wurden am Freitag 461 cm, in Gießen 622 cm und in Leun 582 cm registriert. Betroffen sind auch Dill, Diemel und Eder und ihre Zuflüsse. Regen und Schneeschmelze haben Bäche und Flussabschnitte anschwellen lassen. Südwestlich von Frankenberg ist die Eder bereits auf die doppelte Breite angewachsen. Der Lahn-Zufluss hat bei Michelbach sogar die Meldestufe III überschritten.

Hochwasser überflutet Straßen - Gut sieht es im Odenwald aus. Dort hat lediglich die Gersprenz bei Groß-Bieberau die Meldestufe I überstiegen. Am Neckar herrscht steigende Tendenz. Entwarnung gibt es dagegen für die großen Flüsse: Für Rhein und Main bestehe derzeit keine akute Hochwassergefahr, berichtete das Ministerium. Im Einzugsgebiet der Nidda haben der Erlenbach bei Ober-Erlenbach und die Nidder bei Glauberg die Hochwasser-Meldestufe I deutlich überschritten. Dagegen gehen nach Angaben des Ministeriums die Wasserstände an den übrigen Pegeln leicht zurück oder verharren unter den Meldestufen.

Stärkere Niederschläge am Sonntag - Die Fulda hat am Freitag bei die Meldestufe II überschritten, bei Bronzell könnte dies im Tagesverlauf der Fall sein. Bei Gelnhausen hat die Kinzig die Meldestufe II überstiegen. In Hanau ist erst die Meldestufe I erreicht, doch die Tendenz ist dort steigend. Da die Meteorologen für Freitag und Samstag nur geringe Niederschläge erwarten, bleibt die Lage zwar angespannt, das Umweltministerium rechnet aber vorerst nicht mit einer Verschärfung der Situation. Erst die für Sonntag angekündigten Regenfälle könnten bei milden Temperaturen in Verbindung mit dem Schmelzwasser zu einem geringen Anstieg der Flüsse und Bäche führen. In Nordhessen rechnet man für Sonntag mit starkem Regen. Das Regierungspräsidium Kassel traf daher bereits am Freitag Vorkehrungen: Der Abfluss aus der Edertalsperre solle erhöht werden, so die Behörde. Die Talsperre habe aber noch genügend Platz für Tau- und Niederschlagswasser, ebenso die Hochwasserrückhaltebecken im Bereich der Schwalm und die Haunetalsperre.

Bürger müssen mit nassen Kellern rechnen - An etlichen Flussabschnitten in Hessen sind die Meldestufen I und II überschritten. Bei der Meldestufe I gibt es leichte Überflutungen der Ufer. Bei der Meldestufe II werden ufernahe Grundstücke überflutet, es muss mit leichten Verkehrsbehinderungen auf Gemeindestraßen und nassen Kellern gerechnet werden.

Bei der Meldestufe III besteht die Gefahr, dass bebaute Gebiete in größerem Unfang überflutet werden. Straßen werden im Falle von Überschwemmungen gesperrt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_38766503

44 23.11.2009 Tief Ludwig über Hessen

Tief Ludwig ist am Montag über Hessen hinweggefegt und hat für Sturmschäden gesorgt. Windböen entwurzelten Bäume und deckten Dächer ab. Mehrere Autofahrer hatten Glück im Unglück.

In vielen Teilen Hessens wurden Bau- und Verkehrsschilder vom Sturm umgeweht. Etliche Bäume stürzten um. Die Sachschäden blieben nach Polizeiangaben meist gering, verletzt wurde niemand. Bei im Rheingau- Taunus-Kreis stürzte eine 20 Meter hohe Fichte auf ein Auto, das gerade auf der B 54 fuhr. Da der Baum auf der Motorhaube landete, blieb der Fahrer unverletzt. Ein weiterer Baum stürzte auf ein parkendes Auto, in das der Fahrer gerade einsteigen wollte. Auch er blieb unverletzt.

In Frankfurt rissen Böen in der Innenstadt Dachziegel von mehreren Häusern und stürzten einen fünf Meter hohen Baum um. Im Stadtteil Fechenheim hielt die Giebelwand einer leerstehenden Scheune den Böen nicht stand. Die Feuerwehr musste das Gebäude sichern. Insgesamt rückte die Feuerwehr wegen des Sturms zu zwölf Einsätzen aus.

In Friedrichsdorf im Taunus beschädigte ein umfallender Baum eine Grundschule. In Hilders (Fulda) fuhr ein Autofahrer in einen umgestürzten Baum, der Mann kam mit dem Schrecken davon. Ein Lastwagen schrammte auf der A 3 bei Kelsterbach an einem schrägliegenden Baum vorbei, dabei wurde der Transporter leicht beschädigt. Im Wetteraukreis blockierten bei Gedern mehrere entwurzelte Bäume eine Landstraße.

12.10.2009 Vier Verletzte - Kirmesbaum stürzt auf Festzelt

Ein 30 Meter hoher Kirmesbaum ist in Fulda in der Nacht zum Montag auf ein Festzelt gestürzt. Ein Unwetter hatte die festlich geschmückte Fichte umgerissen, vier Menschen wurden verletzt. Der knapp 50 Zentimeter dicke Baum wurde von Windböen erfasst und unmittelbar oberhalb des Ständers abgeknickt, wie die Polizei mitteilte. Er stürzte auf das Zelt, und begrub es zur Hälfte unter sich. Die 30 Gäste der Kirmes im Stadtteil Zell standen im Bereich der Theke. Die Bänke, auf die der Baum stürzte, waren zu diesem Zeitpunkt unbesetzt. Trotzdem wurden vier Besucher von herabstürzenden Aluminiumträgern verletzt. Eine 18-Jährige aus Künzell erlitt einen offenen Beinbruch und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ein 76-Jähriger aus Fulda zog sich eine Platzwunde am Kopf zu, eine 25 Jahre alte Frau aus Poppenhausen trug eine Beule am Kopf davon und eine 23-Jährige aus Neuhof verletzte sich die Schulter. Sie wurden nach Angaben der Polizei ambulant versorgt. Die Rettungskräfte waren mit über 30 Personen im Einsatz. Es entstand ein Sachschaden von rund 10.000 Euro. Nach ersten Untersuchungen war der Kirmesbaum ordnungsgemäß aufgestellt worden.

45 02.09.2009 - Gewitter behindert Verkehr in Kassel

Starkregen behinderte am Abend rund um Kassel den Verkehr (Archivbild)

Ein schweres Gewitter hat am Dienstagabend im Raum Kassel für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Straßen standen unter Wasser, Bäume fielen auf die Fahrbahn. Ein 26-Jähriger verlor die Kontrolle über sein Auto. Starker Regen und heftiger Wind machten zwischen 18 und 19.30 Uhr den Autofahrern in Kassel und Umgebung zu schaffen. Auf der A49 stand das Wasser nach Angaben der Polizei einige Zentimeter hoch. Ein 26-jähriger Autofahrer verlor auf der nassen die Kontrolle über sein Fahrzeug, kam an der Abfahrt Auestadion ins Schleudern und krachte in die Leitplanke. Der Mann blieb unverletzt, der Sachschaden liegt bei knapp 9.000 Euro.

Mehrere umgestürzte Bäume im Kreis Kassel, Auch im Landkreis Kassel bekamen Autofahrer die Folgen des schweren Gewitters zu spüren. Zahlreiche Bäume stürzten um und blockierten Fahrbahnen. Die Feuerwehr musste bei Zierenberg die Landesstraße 3211 freiräumen, sowie die Landesstraße 3234 zwischen Fuldatal-Ihringshausen und Vellmar- Frommershausen. Auch im Stadtgebiet von Baunatal versperrte ein umgestürzter Baum eine Straße. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei bei dem Unwetter niemand.

20.08.2009 Größte Hitze in Frankfurt

Mit Temperaturen um die 35 Grad Celsius hat der Sommer am Donnerstag in Hessen seinen Höhepunkt erreicht. Heißester Ort war der Frankfurter Flughafen. Auf dem Flughafengelände wurden am Nachmittag 36 Grad Celsius gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Aus Darmstadt meldete die Station des DWD 35 Grad, Kassel schwitzte bei 34 Grad. Sogar auf der fast 1.000 Meter hohen Wasserkuppe in der Rhön war es am Nachmittag bei 27 Grad hochsommerlich warm.

Hitzefrei gab es für die Fußballer der Offenbacher Kickers: Trainer Hans-Jürgen Boysen schickte seine Spieler nach dem Vormittagstraining nach Hause - Kraft tanken für das schwere Heimspiel gegen Holstein Kiel am Samstag. Die hessischen Schulkinder kühlten sich zum Ferienende an Badeseen und in Schwimmbädern ab. Die Temperaturen trieben die Gewittergefahr in die Höhe. Die Meteorologen erwarteten eine Kaltfront aus Westen, die bis zum Freitag heftige Gewitter mit Unwetterpotenzial bringen sollte. Mit der großen Hitze ist es dann auch erst einmal vorbei. Am Freitag liegen die Höchstwerte nur noch zwischen 21 und 26 Grad, dabei gewittert es auch tagsüber. Am Samstag wird es wieder freundlicher, die Temperaturen ändern sich gegenüber dem Freitag jedoch kaum. Erst ab Sonntag wird es allmählich wieder etwas wärmer.

46 17.08.2009 Gewitter und Sturmböen - Schäden nach Unwetter

Eine Gewitterfront hat am Sonntagabend vor allem im Rhein-Main-Gebiet Spuren hinterlassen. Keller liefen voll, Bäume stürzten auf Autos. Glück hatten die Bewohner eines Altenheims.

Die Frankfurter Feuerwehr rückte rund 80 Mal aus. Sie beseitigte umgefallene Bäume und pumpte vollgelaufene Keller leer, wie ein Sprecher mitteilte. Vor allem der starke Wind sorgte für Schäden: Im Stadtteil Niederursel wurde das Dach eines Altenheims abgedeckt. Eine Windböe wehte ein etwa 200 Quadratmeter großes Stück der Metallkonstruktion weg. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr dichtete das Dach provisorisch ab. Die Bewohner konnten im Haus bleiben.

In Hanau war eine Landstraße wegen umgestürzter Bäume bis Montagvormittag blockiert. Schäden wurden auch aus Eschborn, Bad Soden und Sulzbach im Vordertaunus gemeldet. Dort wurde der S-Bahn-Verkehr wegen Unwetterschäden eingestellt. Die Landesstraße 3005 stand zum Teil unter Wasser und wurde für den Verkehr stellenweise gesperrt. Zahlreiche Bäume fielen auf geparkte Autos. Dachfenster und Markisen wurden abgerissen. In Karben riss der Sturm etwa ein Dutzend Dächer herunter. Die örtliche Feuerwehr sprach von einem "orkanartigen Windphänomen".Die Höhe der Sachschäden ist noch nicht ermittelt, für eine Schadensbilanz ist es nach Auskunft der Behörden noch zu früh. Die Aufräumarbeiten im Rhein-Main-Gebiet dauerten bis in den Montag hinein an. In Osthessen kam es laut Feuerwehr im Bereich Nüsttal (Fulda) zu Schäden. Dort wurde ein Dach abgedeckt und Bäume fielen auf Straßen.Der Deutsche Wetterdienst hatte am Abend für zahlreiche Städte und Kreise in Hessen eine Unwetterwarnung ausgesprochen, unter anderem für Frankfurt, für die Stadt und den Kreis Offenbach, den Wetterau- und den Main-Kinzig-Kreis sowie für Hanau und den Kreis Fulda. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36082&key=standard_document_37746792

11.08.2009 Starkregen und Gewitter - "Chaotische Wetterverhältnisse"

Auch der Südbahnhof in Frankfurt blieb vom Regen nicht verschont. Unwetter mit starken Regenfällen haben am Montagabend in vielen Orten Hessens für überflutete Straßen und Keller gesorgt. Die Feuerwehren rückten zu zahlreichen Einsätzen aus. Im Rhein-Main-Gebiet gingen die Regenfälle vor allem über Teilen von Frankfurt und Offenbach nieder. In den Frankfurter Stadtteilen Sachsenhausen und Oberrad sowie in Offenbach liefen viele Keller voll. In Sachsenhausen steckten fünf Autos in einer überfluteten Unterführung fest. Die Frankfurter Feuerwehr wurde innerhalb kurzer Zeit zu 150 Einsätzen gerufen, wie ein Sprecher berichtete. In Offenbach rückte die Feuerwehr zu mehr als 200 Einsätzen aus. Kurzzeitig war sogar der Notruf zusammengebrochen, weil so viele Anrufe eingegangen waren.

Im südlichen Stadtgebiet von Offenbach waren Autofahrer in ihren Wagen gefangen, weil mehrere Straßen kniehoch überflutet waren. Einige von ihnen mussten von der Feuerwehr befreit werden. Andere Fahrer stiegen auf die Dächer ihrer Autos. Betroffen war vor allem die zentrale Mainstraße. Dort stand das Wasser am Abend auf mehreren hundert Metern bis zu einem halben Meter hoch. Die Kanalisation war von den Wassermassen überlastet, an vielen Stellen wurden Gullideckel hochgedrückt. In der Nähe des Offenbacher Stadtkrankenhauses drang das Wasser durch die Decke eines Lebensmittelladens. Auch einer Polizeiwache machte der Starkregen zu schaffen. Wie ein Sprecher berichtete, floss in dem Gebäude im zweiten Revier das Wasser in den Keller - die Zellen dort waren deshalb vorübergehend nicht benutzbar.

In Heusenstamm (Offenbach) brach nach Polizeiangaben die Stromversorgung für den Ortsteil Rembrücken zusammen, weil ein Blitz in eine Stromleitung eingeschlagen war. Im Wiesbadener Stadtteil Sonnenberg wurde eine ausgehobene Baugrube überflutet. Dabei wurden nach Angaben der Feuerwehr so viel Erdreich, Geröll und Steine mitgerissen, dass es zu einer kleineren Schlammlawine kam, die mehrere Straßen überschwemmte. Zudem hatten sich Teile der Straße abgesenkt.

47 In Alsfeld (Vogelsberg) standen nach einem etwa 45-minütigen Starkregen Keller unter Wasser. "Überall sind Straßen überflutet", meldete die Polizei. Die Wassermassen drückten Kanaldeckel nach oben und schwemmten Mülleimer fort. Im östlichen Vogelsbergkreis, im Kreis Hersfeld-Rotenburg und im Schwalm-Eder-Kreis war die Lage laut Polizei ruhig, trotz teilweise starkem Regen. Den meisten Niederschlag pro Quadratmeter verzeichnete Neukirchen-Hauptschwenda (Schwalm- Eder) mit 58 Liter je Quadratmeter (Messzeitraum: 24 Stunden). In Offenbach war die Niederschlagsmenge mit 30 Liter je Quadratmeter deutlich geringer.

Die Niederschläge in Hessen – Messzeitraum 24 Stunden

Neukirchen-Hauptschwenda (Schwalm-Eder-Kreis): 58 Liter je Quadratmeter

Korbach-Rhena (Landkreis Waldeck-Frankenberg): 39 Liter

Löhnberg-Obershausen (Landkreis Limburg-Weilburg: 33 Liter

Offenbach: 30 Liter

Bad Homburg: 24 Liter http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_37709546

8.08.2009 Regen flutet viele Keller

Bei einem Unwetter mit starken Regenfällen sind in Osthessen zahlreiche Keller vollgelaufen. Auch ein Spiel der Hessenliga drohte unterzugehen. Die Feuerwehr Fulda musste besonders in den Stadtteilen Maberzell und Trätzhof zahlreiche Keller leer pumpen. Auch die Stadt Hünfeld war vom Unwetter betroffen. Eine Begegnung in der Hessenliga wurde hier mit einer Stunde Verspätung angepfiffen. Im Vogelsberg gingen die Regenmassen über der Gemeinde Freiensteinau hernieder. Im Ortsteil Radmühl musste die Ortsdurchfahrt wegen Überflutung gesperrt werden, die Gullies konnten das Wasser nicht mehr aufnehmen. Auch der Bierkeller einer Gaststätte wurde Opfer der Fluten.

Der Deutsche Wetterdienst hatte für den Nachmittag und den Abend Warnungen für die Kreise Main-Kinzig, Vogelsberg, Hersfeld-Rotenburg, Werra-Meißner und Fulda herausgegeben. Gewarnt wurde vor Starkregen, Sturmböen und Blitzschlägen. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36094&key=standard_document_37699766

48 24.07.2009 - Unwetter - Tödlicher Unfall im Regen

Bei heftigen Regenfällen ist in der Nacht zum Freitag ein Autofahrer auf der Autobahn 5 tödlich verunglückt. Anderswo kamen Autofahrer nur langsam voran. Keller liefen voll. Der 41 Jahre alte Autofahrer hatte kurz vor Mitternacht auf der A5 die Kontrolle über seinen Kleintransporter verloren. Er prallte mit hohem Tempo bei Münzenberg (Wetterau) in die Leitplanke. Er wurde aus dem Auto geschleudert und erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen.

Nach ersten Ermittlungen der Polizei war dem Mann die rutschige Fahrbahn nach heftigen Regenfällen zum Verhängnis geworden. Zudem vermutet die Polizei, dass er nicht angeschnallt war. Der Kleintransporter wurde sichergestellt und wird untersucht.Vollgelaufene Keller, umgekippte Bäume - Vor allem in Mittel- und Osthessen sorgte der heftige Regen in der Nacht örtlich für Behinderungen. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg musste sich die Feuerwehr um einige vollgelaufene Keller kümmern. Im Kreis Fulda und in den Höhenlagen der Rhön kamen Autofahrer auf überfluteten Straßen nur sehr langsam voran. Auch einige Bäume waren durch Sturmböen umgekippt und mussten von der Feuerwehr beseitigt werden. Im Freibad Bieberstein in Langenbieber (Fulda) wütete das Unwetter so stark, dass das Bad am Freitag vermutlich geschlossen bleiben muss. Die Schwimmbad-Leitung geht davon aus, dass die Aufräumarbeiten den ganzen Tag andauern werden. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36090&key=standard_document_37602028

03.07.2009 Heißes Hessen - Tropen-Hitze kühlt nur langsam ab

Auch am Wochenende wird es in Hessen noch einmal tropisch warm. Die höchste Hitzewarnstufe zwei gilt noch mindestens bis Montag, dann soll es aber deutlich abkühlen. Von Unwettern blieb Hessen bislang weitgehend verschont.Teils schwere Unwetter entluden sich am Freitagabend in den benachbarten Bundesländern. Hessen blieb davon jedoch weitgehend verschont. Am Nachmittag war der Blitz in das Stellwerk in Gustavsburg eingeschlagen und hatte den Bahnverkehr zwischen Mainz und Frankfurt teilweise lahm gelegt. Nach gut eineinhalb Stunden sei der Betrieb wieder normal gelaufen, sagte ein Sprecher der Bahn. In Hilders im Kreis Fulda geriet vermutlich durch einen Blitzeinschlag eine Scheune in Brand. Drei Ziegen kamen durch das Feuer ums Leben. Menschen wurden nicht verletzt. Das Gebäude wurde nach Polizeiangaben völlig zerstört. Es entstand ein Schaden von etwa 100.000 Euro.

Hitze-Höhepunkt erreicht- Nach der Prognose der Meteorologen wurde am Freitag der Höhepunkt der ersten sommerlichen Hitzewelle in 2009 erreicht. Schon am Wochenende wird es angenehmer. Ab Montag soll es sogar deutlich kühler werden. Im Laufe der nächsten Wochen fallen die Temperaturen wieder auf um die 20 Grad.Davon ist derzeit aber noch nichts zu spüren. "Die Wetterlage ist schon ungewöhnlich", sagt hr-Wetterexperte Tim Staeger. Zwar seien die hohen Temperaturen für den Sommer durchaus normal. Doch die ungewöhnlich hohe Luftfeuchtigkeit sorge für drückende Schwüle. "Vormittags freundlich, nachmittags Quellwolken mit Gewitter - das ist typisches Tropenwetter", erklärt Staeger. Nicht nur aufgrund der Temperaturen, sondern auch wegen der hohen Luftfeuchte rinnt vielen der Schweiß. Die Wetterlage wird als besonders schwül empfunden, dabei ist es objektiv betrachtet gar nicht übermäßig heiß - Temperaturen um oder sogar leicht über 30 Grad sind nicht selten in Deutschland. Bis zum bisherigen Hitze-Rekord fehlt noch einiges: 40,2 Grad wurden im Super- Sommer 2003 gemessen.

Doch obwohl es "nur" um die 30 Grad sind, liege die gefühlte Temperatur höher, sagt Thomas Ruppert vom Deutschen Wetterdienst. Schuld daran sei vor allem die Luftfeuchtigkeit: In Hessen betrug sie am Freitag rund 70 Prozent, normal sind 40 Prozent - "etwa so wie im Winter im Wohnzimmer", erläutert der DWD-Experte. Auf den Kreislauf müssen zurzeit vor allem ältere und empfindliche Menschen achten. In Hessen gilt Hitzewarnstufe zwei: Besonders in Alten- und Pflegeheimen sind die Betreiber aufgerufen, den Gesundheitszustand der Bewohner öfter zu kontrollieren. Gesundheitsminister Banzer (CDU) riet generell, ausreichend zu trinken, leichte Kost zu verzehren und anstrengende körperliche Aktivitäten zu vermeiden. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_37446314

49 1.07.2009 Unwetter Straßen in Viernheim überflutet

Ein Unwetter mit Starkregen hat am Abend und in der Nacht zahlreiche Straßen in Viernheim unter Wasser gesetzt. Blitzeinschläge ließen Ampeln und Aufzüge ausfallen. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.

Die Feuerwehr und das Technische Hilfswerk mussten mehr als 130 Mal ausrücken. Meist waren vollgelaufene Keller das Problem, auch Tiefgaragen standen unter Wasser: Innerhalb einer halben Stunde waren 35 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen. In manchen Straßen stand das Wasser bis zu einem halben Meter hoch. Die Hilfskräfte waren bis in die Nacht damit beschäftigt, Keller leer zu pumpen. Das Unwetter riss auch Bäume um. Außerdem legte der Blitz Ampelanlagen und eine Bahnschranke lahm. Eine Person blieb im Aufzug stecken, nachdem das Gebäude von einem Blitz getroffen worden war. Es brach auch Wasser in ein Einkaufszentrum und eine 400 Quadratmeter große Lagerhalle ein.

Insgesamt waren rund 250 Rettungskräfte im Einsatz. Es war bereits das dritte Unwetter innerhalb von drei Jahren, das in Viernheim große Schäden angerichtet hat. Dieses Mal sei nicht das ganze Stadtgebiet betroffen gewesen, sagte Stadtbrandinspektor Helmut Büchler dem hr. Welchen Schaden der "relativ heftige Gewitterregen" (Büchler) genau angerichtet hat, könne man noch nicht sagen. Erst im Januar hatte die Stadt beschlossen, ihr Kanalnetz umzubauen. Es hatte immer wieder Kritik gegeben, die Kanäle seien größeren Wassermassen nicht gewachsen.

In Offenbach hatte ein Gewitter bereits am Nachmittag "zugeschlagen": Hier hatte der Blitz die Telefonanlage des Polizeipräsidiums lahmgelegt. Auch der Notruf 110 war davon betroffen. In dringenden Fällen mussten Bürger den Notruf der Feuerwehr unter 112 anrufen. Erst am Dienstagabend konnte die Störung wieder behoben werden. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_37421464

50 16.06.2009 Regen und Sturm Feuerwehren im Dauereinsatz

In Südhessen und im Rhein-Main-Gebiet haben Unwetter am Abend und in der Nacht für Überschwemmungen und umgeknickte Äste gesorgt. Allein im Odenwald und an der Bergstraße rückten die Feuerwehren über 60 Mal aus. Vor allem vollgelaufene Keller, überflutete Unterführungen und Bäche, die über die Ufer traten, hielten die Feuerwehren an der Bergstraße in Atem. In Oberhambach bei Heppenheim blockierte ein Erdrutsch eine Kreisstraße. Mit Schaufeln befreite die Feuerwehr die Straße vom Schlamm. Zuvor hatte sie bereits einen Bach mit Sandsäcken gesichert, weil er sonst über die Ufer getreten wäre.

Zahlreiche Äste abgeknickt - Bei Heppenheim befreite die Feuerwehr eine Straße von Schlamm (Bild: hr) Am schwersten betroffen von Starkregen und Überflutungen waren neben Heppenheim die Städte Lorsch und Bensheim. Der Regen wurde an einigen Orten von starken Windböen begleitet, die mehrere Bäume entwurzelten. In Frankfurt und Offenbach sorgte vor allem starker Wind für Feuerwehreinsätze. In beiden Städten fielen Äste auf geparkte Autos und verursachten Schäden in Höhe von mehreren tausend Euro. Bereits in der Nacht zum Montag hatten Unwetter in Teilen Hessens Schäden angerichtet. Ein Autofahrer kam im Kreis Gießen ums Leben, nachdem er bei Starkregen von der Straße abgekommen war und sich sein Auto überschlagen hatte. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_37289216

15.06.2009 Regen und Sturm Weitere Unwetter am Abend

Fahrendes Auto im Regen (Bild: Michael Seeboth, hr)

Überflutete Keller, umgeknickte Bäume und ein Erdrutsch: Am Montagabend haben starker Regen und Sturm erneut schwere Schäden verursacht. In der Nacht zuvor war ein Mann im Unwetter gestorben. Die Feuerwehren meldeten am Montagabend im Kreis Bergstraße über 60 Einsätze. Mehrere Bäche traten über die Ufer und überfluteten Keller. Bei Heppenheim blockierte ein Erdrutsch eine Kreisstraße. Windböen knickten Bäume um. Bereits in der Nacht zuvor hatten Unwetter schwere Schäden angerichtet und ein Menschenleben gefordert. Ein 46 Jahre alte Autofahrer war laut Polizei nahe Staufenberg (Kreis Gießen) auf der Bundesstraße 3 ins Schlingern gekommen und hatte sich überschlagen. Dabei wurde er aus dem Wagen geschleudert. Der 46-Jährige starb, seine 42 Jahre alte Beifahrerin und ein 19-jähriger Mitfahrer wurden leicht verletzt. Wegen des Unwetters waren Feuerwehr und Polizei in der Nacht zum Montag auch in anderen Orten Hessens im Einsatz. In Heidenrod-Nauroth im Rheingau-Taunus-Kreis schlug ein Blitz in die Haustür eines Einfamilienhauses ein und setzte Papierreste in Brand. Die Hausbewohner hatten aber Glück im Unglück: Es entstand nur ein geringer Sachschaden.

In Bad Schwalbach kam es nach Angaben der Polizei zu zwei Stromausfällen. Autofahrer in hatten mit herausgehobenen Kanaldeckeln, umgewehten Schildern, Bäumen und Dachziegeln zu kämpfen. In Wiesbaden musste ein Taxifahrer an einem Kreisel aus seinem Auto befreit werden, weil das Wasser so hoch auf der Straße stand, dass er nicht mehr vorwärts konnte. Insgesamt rückte die Feuerwehr in der Landeshauptstadt 61 Mal aus, 50 Mal wegen vollgelaufener Keller. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_37281084

51 20.05.2009 Blitzeinschläge Schweres Unwetter über Osthessen

In Gittersdorf schlug der Blitz in eine Scheune ein. Zwei Blitzeinschläge haben am Mittwochabend während eines Unwetters in Osthessen einen Scheunenbrand und einen Stromausfall ausgelöst. 800 Menschen saßen zeitweise im Dunkeln.

Die Einsatzkräfte hatten den Brand schnell unter Kontrolle. (Bild: feuerwehr-bad-hersfeld.de)

Gegen 20 Uhr zog das Gewitter mit teils kräftigen Regenfällen über Osthessen hinweg. In Gittersdorf bei Bad Hersfeld löste ein Blitzeinschlag ein Feuer in einer Scheune aus. Die Feuerwehr hatte die Flammen schnell unter Kontrolle. Ein Übergreifen des Brandes auf ein angrenzendes Wohnhaus konnte verhindert werden. Der Dachstuhl der Scheune brannte allerdings völlig nieder. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf 50.000 Euro. Verletzt wurde niemand.

Blitzeinschlag in Strommast - Wenig später sorgte ein Blitzeinschlag in einen Strommast in Eiterfeld-Arzell (Fulda) für einen kurzzeitigen Stromausfall. Hiervon betroffen war auch ein Hochbehälter, der den Ortsteil mit Wasser versorgt. Rund 800 Menschen waren daher kurzzeitig ohne Strom und Wasser. Für den Feiertag warnt der Deutsche Wetterdienst hessenweit vor teils unwetterartigen Gewittern. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36094&key=standard_document_37057900

16.05.2009 Heftiges Unwetter Heubach unter Wasser

In dieser Garage stand das Wasser einen halben Meter hoch. (Bild: Feuerwehr Darmstadt-Dieburg)

In dieser Garage stand das Wasser einen halben Meter hoch. Ein kurzes, aber heftiges Unwetter hat am Freitagabend im Groß-Umstädter Stadtteil Heubach eine Schlammlawine in den Ort gespült. Am Samstag wurde aufgeräumt. Die Kanalisation konnte das Schlamm-Regen-Gemisch nicht bewältigen, so dass einige Keller und Höfe überschwemmt wurden. In einer Garage stand das Wasser nach Feuerwehrangaben gut einen halben Meter hoch. Die Einsatzkräfte aus Heubach, Groß-Umstadt, Klein-Umstadt, Wiebelsbach und Kleestadt sowie das THW Groß-Umstadt und die Stadtwerke Groß-Umstadt waren mit 70 Mann im Einsatz. Unterstützt wurden die Rettungskräfte von Anwohnern und Nachbarn. Die Aufräumarbeiten und die Reinigung der Straßen und Gebäude dauerten am Samstag noch an. Über die Höhe des Schadens gab es bislang noch keine Einschätzung. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_37016218

52 4.08.2008 Mit 200 km/h Sturmböe deckt Dächer ab

Ein Unwetter mit starkem Wind hat am Montagmorgen in dem kleinen südhessischen Ort Hornbach erhebliche Sachschäden angerichtet. Zahlreiche Dächer wurden abgedeckt.

Das Unwetter dauerte nur wenige Minuten, doch der Schaden, den die heftige Windböe im Birkenauer Ortsteil Hornbach angerichtet hat, ist enorm. Wie die Verwaltung des Kreises Bergstraße berichtete, wurden rund 30 Häuser und landwirtschaftliche Anwesen beschädigt. Der Sturm deckte zahlreiche Dächer ab, einige davon komplett. Außerdem wurden mehrere Bäume und ein Strommast umgeknickt. Verletzt wurde niemand. Viele Einwohner waren gerade beim Frühstück, als das Unwetter am frühen Morgen durch den Ort zog. Der Sturm wirbelte Dachziegeln und Gartenmöbel durch die Luft, schmiss Mülltonnen um, drückte Fenster auf und riss Äste von Bäumen ab. Herumfliegende Trümmerteile beschädigten Fahrzeuge. "Ich war so geschockt", berichtete eine Anwohnerin, "das Dach hat plötzlich vorm Eingang gelegen, nach nur zehn Sekunden!"

Schulkinder haben Glück -Die Kreisverwaltung schätzt den entstandenen Schaden auf rund 250.000 Euro. Glück im Unglück hätten die Schulkinder des Ortes gehabt, so ein Sprecher der Kreisverwaltung. Sie wären zum Zeitpunkt des Unwetters nicht mehr zu Fuß unterwegs gewesen, sondern schon im Schulbus gewesen. So hätten sie nicht mehr durch umherfliegende Trümmer verletzt werden können.

Unklarheit herrschte zunächst darüber, ob es sich bei dem Unwetter um einen kleinen Tornado gehandelt hat. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war die heftige Windböe vermutlich eine sogenannte "Fallböe". Dabei gehen heftige Fallwinde und Regenschauer über einem Ort nieder, als ob sie aus großer Höhe aus einem Eimer heruntergekippt würden. Am Morgen sei eine aus Westen kommende ausgeprägte Kaltfront mit Starkregen und Gewittern über die Region hinweg gezogen. Dabei seien sicher auch Windgeschwindigkeiten in oder annähernd in Orkanstärke aufgetreten. Laut DWD gibt es in Deutschland pro Jahr zwischen 30 und 50 Tornados. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_34880920

29.07.2008 Land unter in Kassel Gewitter toben über Hessen

Unwetter haben am Dienstag die hochsommerliche Periode in Teilen von Hessen unterbrochen. Stark betroffen war Kassel, aber auch im Taunus und im Rheingau schüttete es in Strömen. Kurzzeitig sank die Temperatur in Kassel deutlich, fast eine Stunde lang goss es wie aus Kübeln. Das Wasser in den vollen Kanälen drückte die Gullydeckel hoch, Keller liefen voll. Ein Blitz steckte einen Dachstuhl in Brand. Die Feuerwehr musste zu etlichen Einsätzen ausrücken. Die Polizei berichtete von unpassierbaren Straßen. Die Wassermassen hätten ein paar Autos gestoppt. Zu nennenswerten Unfällen sei es aber nicht gekommen. Sturmböen und voll gelaufene Keller gab es auch im nordhessischen Kreis Hersfeld-Rotenburg.

Auch im Taunus kam es zu heftigen Regenfällen. In Usingen konnte die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr bewältigen, viele Keller liefen voll. Es kam zu hohen Schäden, die Feuerwehr hatte auch hier viel zu tun. Ähnliches Bild in Wiesbaden und im Rheingau: Dort kam es sogar zu einem Erdrutsch, die Landstraße zwischen Lorch und Ransel musste wegen Schlammmassen gesperrt werden. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36086&key=standard_document_34832542

53 27.07.2008 Überschwemmungen Aufräumarbeiten nach Unwetter

Starke Regenfälle haben die Feuerwehren in Südhessen in der Nacht zum Sonntag zum Dauereinsatz gezwungen. In Viernheim standen Straßen und Keller unter Wasser. Rund um Gießen kam es zu mehreren Unfällen mit Verletzten. Am stärksten vom Unwetter betroffen war der Kreis Bergstraße, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Es sei jedoch niemand zu Schaden gekommen. Hunderte Feuerwehrleute aus dem Kreis Bergstraße, umliegenden Kreisen und selbst aus Baden- Württemberg mussten zusammen mit Mitarbeitern des Technischen Hilfswerks ausrücken, um in Viernheim vollgelaufene Keller und Tiefgaragen auszupumpen.

Inzwischen wies die Stadt Vorwürfe zurück, das Kanalsystem sei nicht ausreichend dimensioniert. Allerdings seien innerhalb einer Stunde bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Zudem habe ein Blitzeinschlag ein Abwasserpumpwerk kurzfristig lahmgelegt. Heftiger Gewitterregen hatte viele Straßen in der Stadt überflutet. Sie standen bis zu einem halben Meter unter Wasser. Auch das Krankenhaus und ein Einkaufszentrum waren betroffen, wie die Feuerwehr mitteilte. Auch andernorts gab es Schäden. Ein Blitzeinschlag im Dach eines Wohnhauses in Mörfelden-Walldorf sorgte für einen Kabelbrand. Das Feuer erfasste einen Wäschehaufen, die Feuerwehr konnte den Brand aber löschen, ehe ein Schaden am Gebäude entstand. Der Sachschaden beträgt nach Angaben der Polizei rund 20.000 Euro, Verletzte habe es nicht gegeben.

Rund um Gießen sorgte das Gewitter am Samstag für schwere Unfälle. Auf der A 485 bei Linden kam ein Motorradfahrer beim Versuch, unter einer Brücke Schutz zu finden, ins Rutschen und kippte um. Der 51-jährige Fahrer und seine Begleiterin erlitten schwere Verletzungen. Sie wollten ein Oldie-Festival in Wettenberg-Krofdorf besuchen. Auf der B 3 in Höhe des Gießener Nordkreuzes kam ein 28-Jähriger mit seinem Auto aufgrund der nassen Fahrbahn ins Schleudern und fuhr in die Leitplanke. Der Fahrer und seine 25-jährige Begleiterin wurden leicht verletzt. Während der Bergung passierte ein weiterer Unfall: Ein 61-jähriger Autofahrer wurde Opfer seiner Neugierde und kam zu weit nach links ab. Ein entgegenkommendes Fahrzeug konnte gerade noch ausweichen und fuhr in die Leitplanken.

Regen, Hagel und Blitz beeinträchtigten auch bei Bad Homburg den Verkehr. Im Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim riss der Sturm Bäume nieder. Eine Straße musste gesperrt werden. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=36098&key=standard_document_34813260

26.07.2008 Gewitter über Hessen Unfälle und vollgelaufene Keller

In Viernheim standen viele Straßen unter Wasser (Bild: hr)

In mehreren Teilen Hessens haben am Samstag Unwetter für Schäden gesorgt. In Viernheim standen Straßen und Keller unter Wasser. Rund um Gießen kam es zu mehreren Unfällen mit Verletzten. Die Feuerwehr war am Samstag in Viernheim im Großeinsatz: Hunderte Feuerwehrleute aus dem Kreis Bergstraße, umliegenden Kreisen und selbst aus Baden- Württemberg mussten zusammen mit Mitarbeitern des Technischen Hilfswerks ausrücken, um vollgelaufene Keller und Tiefgaragen auszupumpen. Heftiger Gewitterregen hatte viele Straßen in der Stadt überflutet. Sie standen bis zu einem halben Meter unter Wasser. Rund um Gießen sorgte das Gewitter für schwere Unfälle. Auf der A 485 bei Linden kam ein Motorradfahrer beim Versuch, unter einer Brücke Schutz zu finden, ins Rutschen und kippte um. Der 51-jährige Fahrer und seine Begleiterin erlitten schwere Verletzungen. Sie wollten ein Oldie-Festival in Wettenberg-Krofdorf besuchen. Auf der B 3 in Höhe des Gießener Nordkreuzes kam ein 28-Jähriger mit seinem Auto aufgrund der nassen Fahrbahn ins Schleudern und fuhr in die Leitplanke. Der Fahrer und seine 25-jährige Begleiterin wurden leicht verletzt. Während der Bergung passierte ein weiterer Unfall: Ein 61-jähriger Autofahrer wurde Opfer seiner Neugierde und kam zu weit nach links ab. Ein entgegenkommendes Fahrzeug konnte gerade noch ausweichen und fuhr in die Leitplanken. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_34810042

54 25.06.2008 Unwetter Biker stirbt auf nasser Straße

Heftige Unwetter haben am Mittwoch in Hessens Polizei und Feuerwehr in Atem gehalten. Zahlreiche Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet. In Gießen starb ein Motorradfahrer auf regennasser Straße. Plötzlich einsetzender starker Regen wurde dem Motorradfahrer zum Verhängnis. Der 47-Jährige kam am frühen Nachmittag auf der B 49 von der Fahrbahn ab und geriet unter eine Leitplanke, wie die Polizei mitteilte. Er erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Starke Regenfälle zwischen acht und zehn Uhr am Morgen lösten am Mittwoch zahlreiche Einsätze der Rettungskräfte rund um Kassel aus. Bei der Feuerwehr gingen innerhalb von zwei Stunden mehr als 100 Notfallmeldungen ein. In Lohfelden mussten mehrere Straßen für etwa eine Stunde voll gesperrt werden. Laut Wettervorhersage ist bis zum am Abend in ganz Hessen mit teils unwetterartigen Gewittern zu rechnen. Erst in der Nacht nimmt die Gewitterwahrscheinlichkeit ab.

In vielen Gemeinden rund um Kassel liefen Keller voll und wurden Straßen überspült. Wegen Erdrutschgefahr wurde die Landesstraße 3237 gesperrt. Auf den Autobahnen in Nord- und Osthessen kam es infolge starken Regens zu einigen Unfällen mit Blechschäden. Bei der Autobahnpolizei Baunatal legte ein Blitzeinschlag die Kommunikationstechnik für Stunden lahm. In Bad Homburg brannte eine Gartenhütte ab, nachdem eine angrenzende Tanne vom Blitz getroffen wurde und Feuer fing. Bei Egelsbach in Südhessen kippte eine Eiche auf die B 3. Die Einsatzkräfte mussten Schutzkleidung tragen, weil der Baum voller Eichenprozessionsspinner war. In Süd- und Mittelhessen wurden Gullydeckel von den Wassermassen in der Kanalisation hochgedrückt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34568244

7.06.2008 Main-Kinzig-Kreis - Unwetter stoppt Züge

Sturm und Regen haben am Samstag im Main-Kinzig-Kreis den Bahnverkehr gestört. Äste waren auf die Oberleitung zwischen Fulda und Hanau gefallen. Auch auf den Autobahnen sorgten die Wassermassen für Probleme. Rund eine Stunde waren die Gleise zwischen Gelnhausen und Langenselbold in beiden Richtungen komplett gesperrt. Reisende mussten teilweise auf Busse umsteigen. Die Regionalzüge fuhren nach einer Stunde wieder planmäßig. Der Fernverkehr auf der Strecke Fulda-Hanau musste noch bis zum Abend über Aschaffenburg umgeleitet werden. Dadurch hatten Intercity-Züge und ICE etwa 25 Minuten Verspätung, so ein Bahnsprecher.

Vom Unwetter betroffen waren auch die Autobahnen. Auf der A 45 zwischen dem Gießener Südkreuz und dem Gambacher Kreuz kam es wegen Wasserglätte zu Behinderungen. Auf der A 3 Würzburg-Frankfurt war bei Aschaffenburg die Fahrbahn überflutet. Es kam zu einem sieben Kilometer langen Stau. Im Raum Darmstadt liefen nach Polizeiangaben einige Keller voll. Die Leitstelle Bergstraße meldete rund 70 Einsätze. Abgerutschte Hänge mussten gesichert werden, dabei kam es auch zu kurzzeitigen Straßensperrungen. Am Abend hatte sich die Situation entspannt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34428210

03.06.2008 Neue Unwetter Land unter in Südhessen

Heftige Unwetter haben am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag die Feuerwehren in Hessen auf Trab gehalten. Besonders schlimm traf es Südhessen. Wie die Polizei in Darmstadt mitteilte, wurden allein in Babenhausen (Darmstadt- Dieburg) über 80 Keller überflutet. In Dieburg geriet ein Hausdach in Brand, nachdem ein Blitz neben dem Kamin eingeschlagen war. Die Flammen konnten jedoch von der Feuerwehr rechtzeitig gelöscht werden. Es wurde niemand verletzt. In Münster stürzte ein Baum auf eine Hochspannungsleitung, verursachte aber keine größeren Schäden. Auch in Wiesbaden ergossen sich wahre Wassermassen über die Straßen. In der Landeshauptstadt und den benachbarten Gemeinden musste die Feuerwehr zahlreiche vollgelaufene Keller auspumpen.Ein ähnliches Bild bot sich im Kreis Limburg- Weilburg. Die Bundesstraße 456 zwischen Weilburg und Allendorf war bis zum Morgen gesperrt, weil entwurzelte Bäume die Fahrbahn blockiert hatten. Inzwischen ist die Strecke wieder frei. Auch die Sperrung der Kreisstraße zwischen Limburg und Weilburg konnte am Morgen wieder aufgehoben werden. Der Schwerpunkt des nächtlichen Unwetters war in Baden- Württemberg. Dort kamen drei Menschen ums Leben. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34390158

55 2.06.2008 Regen und Gewitter Neue Unwetter über Hessen

Innerhalb weniger Minuten können Straßen überflutet werden. Das Wetter in Hessen kommt nicht zur Ruhe. Am Montag gab es örtlich wieder unwetterartige Schauer und Gewitter. Auch am Dienstag sind neben Blitzschlag und Hagel erneut Sturmböen und kräftige Regenfälle möglich. Dabei können örtlich mehr als 50 Liter Regen auf den Quadratmeter fallen. Das ist so viel, wie sonst in Frankfurt in einem ganzen Monat fällt. Welche Auswirkungen es hat, wenn es innerhalb von 30 Minuten derart heftig regnet, haben die vergangenen Tage deutlich gezeigt: entwurzelte Bäume, überflutete Straßen, abgedeckte Dächer, zerschlagene Scheiben, voll gelaufene Keller und kleinere Erdrutsche. Auch am Montag zogen Unwetter von der Wasserkuppe über Gießen und Marburg hinweg nach Westen.

Die Gewitter entstehen dabei in kürzester Zeit. Von den ersten kleinen Wolken bis zum heftigen Unwetter dauert es manchmal nicht länger als eine halbe Stunde. Der Deutsche Wetterdienst hat diesbezüglich bereits Warnungen heraus gegeben. "Das ist wie beim Würfeln" - Einzelne Unwetter seien in dieser Jahreszeit nicht weiter ungewöhnlich, betont Silke Hansen von der hr-Wetterredaktion. So was habe es schon immer gegeben und werde es immer geben. Ein Gewitter, bei dem innerhalb von einer halben Stunde 70 Liter fallen, könne schon mal vorkommen. Ungewöhnlich sei aber, dass diese subtropische Wetterlage nun schon so lange anhalte, so Hansen. "Das ist wie beim Würfeln. Wenn man einmal eine sechs würfelt ist das nicht weiter ungewöhnlich. Wenn man aber fünf Mal hintereinander eine sechs würfelt, da fragt man sich natürlich schon, ob das mit dem Würfel alles mit rechten Dingen zu geht", erklärt Hansen. "So ist das bei dieser Wetterlage auch. Ein Unwetter im Mai ist nicht ungewöhnlich, soviel Tage hintereinander schon."

Verhalten bei einem Unwetter:

* Suchen Sie geschlossene Räume auf, schließen Sie Fenster und Türen.

* Suchen Sie bei einem Gewitter keinen Schutz unter Bäumen oder Masten.

* Ziehen Sie vor den ersten Blitzen Netz- und Antennenstecker.

* Vermeiden Sie bei einem Unwetter nach Möglichkeit Autofahrten. Fahren Sie nötigenfalls verhalten und rechnen Sie mit überfluteten Straßen und umgestürzten oder umstürzenden Bäumen.

* Meiden Sie Waldgebiete und rechnen Sie auch in Ortschaften mit abstürzenden Gegenständen wie Dachziegeln oder Ästen. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34388850

2.06.2008 Blitze, Regen, Sturm Neue Gewitter im Anmarsch

Nach den heftigen Gewittern der vergangenen Tage brachte der Sonntag eine Verschnaufpause. Doch nun drohen weitere schwere Unwetter. Der Montagnachmittag wird mit Temperaturen um die 30 Grad wieder sehr schwül. Wenn dann bis zum Abend eine Kaltfront bei uns ankommt und auf die feuchtwarme, subtropische Warmluft trifft, entwickeln sich sehr schnell dicke Wolken. Abends und nachts kann es donnern. Im Taunus ist bereits am Montagnachmittag mit gewittrigen Schauern zu rechnen. Später breiten sich die Wolken mehr und mehr über das Land aus. Am Abend und in der Nacht zum Dienstag besteht überall Unwettergefahr. Wo genau und in welcher Heftigkeit die Gewitter auftreten, lässt sich kaum vorhersagen. Dort, wo Schauer niedergehen, kühlt die Luft kräftig ab.

In den folgenden Tagen ändert sich wenig. Auch am Dienstag und Mittwoch kann es vor allem nachmittags zur Bildung von Gewittern kommen, die sich dann abends und nachts austoben. In den vergangenen Tagen hatten schwere Unwetter mit kräftigem Regen und Hagel in weiten Landesteilen für Behinderungen im Bahn- und Straßenverkehr gesorgt. Umgestürzte Bäume beschädigten Oberleitungen oder blockierten Bahngleise. Bei Langenselbold mussten Fahrgäste eines ICE auf offener Strecke stundenlang in ihrem liegengebliebenen Zug ausharren. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34382102

56 31.05.2008 Wärmegewitter Züge bleiben liegen, Keller laufen voll

Bahn-Reisende können aufatmen: Nach den schweren Unwettern rollt der Fernverkehr wieder. Auf einzelnen Strecken ist aber weiter mit Verspätungen zu rechnen. Am Samstagmittag fuhren die Züge zwischen Fulda und Gelnhausen, Frankfurt und Marburg sowie Würzburg-Fulda-Hannover wieder fahrplanmäßig. Zwischen Würzburg und Frankfurt sowie zwischen Fulda und Frankfurt kam es dagegen weiterhin zu leichten Beeinträchtigungen. Da nur ein Gleis befahrbar war, mussten die Züge umgeleitet werden. Dies führte zu Verspätungen von bis zu 30 Minuten. Im Regionalverkehr mussten Reisende auf ein paar kleineren Streckenabschnitten auf den Bus umsteigen.

Am Samstagvormittag hatten durch umgestürzte Bäume und abgerissene Äste beschädigte Oberleitungen den Zugverkehr erheblich gestört. Mehrere Züge fielen aus. Auf den Strecken Hanau-Gelnhausen, Marburg-Kassel und Fulda-Bebra konnten am Samstagmorgen die Fernverkehrszüge nicht durchgehend fahren, und Reisende mussten auf Regionalzüge oder Busse umsteigen. Es kam zu deutlichen Verspätungen von bis zu einer Stunde.

Reisende saßen im ICE fest - Am Freitagabend hatten heftige Unwetter ein Bahn-Chaos in Hessen ausgelöst. Die Bahnstrecke zwischen Hirschhorn an der Bergstraße nach Neckarsteinach musste am Freitagabend gesperrt werden, nachdem ein Mast auf die Oberleitung gefallen war. Ein ICE war auf der Bahnstrecke Frankfurt-Berlin bei Langenselbold im Main-Kinzig-Kreis wegen eines Oberleitungsschadens auf freier Strecke stehen geblieben und konnte erst nach mehreren Stunden von einer Diesellokomotive in den nächsten Bahnhof geschleppt werden. Eine Reisende berichtete, sie sei erst vier Stunden nachdem der Zug gegen 20 Uhr liegengeblieben war in eine Turnhalle geführt worden, wo es Getränke und Schokolade gab. Danach habe es aber noch einige Stunden gedauert, bis der Zug nach Frankfurt gebracht wurde.

Blitz über Kassel am 30.5.2008 - Starker Regen, dicke Hagelkörner, Gewitter und Sturm hatten am Freitagabend vor allem in Mittel- und Südhessen Schäden angerichtet. "Die Straßen sind weiß vor Hagelkörnern, und einige Autos wurden beschädigt", sagte ein Polizeisprecher in Darmstadt. Auch Autos wurden beschädigt. Einige Straßen waren unpassierbar. Vielerorts ereigneten sich nach Polizeiangaben Unfälle wegen Aquaplaning. Menschen wurden ersten Erkenntnissen zufolge nicht verletzt.

"Hier ist Land unter" - In Offenbach fielen Ampeln aus, Straßen waren überflutet. "Alle Kollegen sind draußen und gucken, dass nichts passiert." In Frankfurt drückten die Wassermassen einige Kanaldeckel hoch, zu größeren Schäden kam es aber nicht. Relativ glimpflich kam nach Angaben der Polizei die Landeshauptstadt Wiesbaden davon.

Im Vogelsbergkreis stürzten mehrere Bäume um und blockierten einzelne Straßen. "Hier ist Land unter", sagte ein Polizeisprecher zur Situation rund um Gießen. Im Kreis Marburg-Biedenkopf waren mehr als 600 Feuerwehrleute sowie das Technische Hilfswerk und die Polizei bis zum Morgen im Einsatz. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34378050

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31.05.2008 Körperliche Aktivitäten vermeiden Hitzewarnstufe 2 für Hessen

Die anhaltende Hitzewelle wird zunehmend zu einer Gefahr für die Gesundheit. Das Sozialministerium hat deshalb für ganz Hessen die Hitze-Warnstufe 2 ausgerufen. Die Bürger sollten sich körperlich nicht anstrengen und die Fenster tagsüber geschlossen halten. Über den Süden Hessens wurde die Warnstufe bereits am Freitag verhängt, teilte das Ministerium mit. Seit Samstag gilt die Warnung vor gesundheitlichen Beschwerden durch die fortdauernde Hitze für das ganze Land. Alkohol meiden und nur nachts lüften - Staatssekretär Gerd Krämer (CDU) gab Verhaltenstipps aus: "Halten Sie sich in kühlen Räumen auf, vermeiden Sie körperliche Aktivitäten, halten Sie die Fenster tagsüber geschlossen und öffnen Sie sie erst nachts zum Lüften!" Auch die Ernährung sollte den Temperaturen angepasst werden. Empfohlen werden leichte Speisen. Außerdem solle man viel trinken. Nicht geeignet zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs seien jedoch Alkohol, koffeinhaltige oder stark gezuckerte Getränke.Besonders alte Menschen seien gefährdet. Krämer rief daher Alten- und Pflegeheime zum Schutz der ihnen anvertrauten Menschen auf. Heimleitungen, Aufsichtsbehörden, aber auch Pflegepersonal hätten dafür Sorge zu tragen, dass Heimbewohner sich nicht in zu warmen Räumen aufhielten und nicht austrockneten.

Was bedeutet die Hitze-Warnstufe 2? Das Hitzewarnsystem besteht aus zwei Stufen. Die Warnstufe 1 wird 48 Stunden im voraus ausgegeben, wenn die "gefühlte" Temperatur auf über 32 Grad Celsius klettert. Bei Überschreitung des Schwellenwertes von 38 Grad Celsius gefühlter Temperatur tritt die Warnstufe 2 in Kraft. Das bedeutet: Ab dem dritten Tag erhöhter Hitzebelastung besteht ein überproportionales Gesundheitsrisiko, insbesondere für ältere und pflegebedürftige Menschen. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34379582 hr-Wetterredaktion - "Da knicken Bäume um wie Strohhalme"

Frage: Haben wir noch weitere Unwetter zu erwarten? Und wenn ja, was genau kommt da auf uns zu?

Silke Hansen: Ja, auf jeden Fall. Wann und wo genau lässt sich dabei immer noch schwer sagen. Aber Fakt ist, dass immer noch subtropische Luft über Hessen liegt, die "Unwetterpotenzial" hat. Dabei kann ich nur sagen, was ich den vergangenen Tagen auch schon gesagt habe: Möglich ist es überall, treffen wird es wahrscheinlich nur die wenigsten. Aber wenn es kommt, kann es heftig werden. Die vergangenen Tage und vor allem Nächte haben gezeigt, was möglich ist. Neben Hagel und Blitzschlag, sind Regenmengen von 50 Liter oder auch darüber und Sturmböen bis 100 km/pro Stunde möglich. Das hat man Donnerstagabend auf der B 54 gesehen. Da knicken Bäume um wie Strohhalme.

Frage: Ist dieses Wetter ungewöhnlich für diese Jahreszeit?

Silke Hansen: Nein, so etwas hat es immer gegeben und wird es immer geben.

Frage: Neben möglichen Unwettern: Was erwartet uns generell an diesem Wochenende?

Silke Hansen: Nach dem derzeitigen Stand der Dinge sind auch am Wochenende unwetterartige Schauer und Gewitter in Hessen möglich, aber die sind lokal wieder sehr begrenzt und werden vor allem am Nachmittag und Abend sein. Sonst gibt's einen Mix aus Sonne und Wolken bei Temperaturen von bis zu 30 Grad am Samstag und bis zu 31 Grad am Sonntag. Es kann also durchaus Ecken in Hessen geben, die sonnig und warm durch das Wochenende kommen.

58 30.05.2008 Unwetter Hunderte Bäume umgeknickt

Umgestürzte Bäume und gesperrte Straßen - das ist die Bilanz eines Unwetters, das in der Nacht in Hessen niederging. Auch für die kommenden Tage sieht hr-Wetterexpertin Silke Hasen noch ein großes "Unwetterpotential". Besonders betroffen von Gewittern und Stürmen waren der Main-Kinzig-Kreis und der Rheingau-Taunus-Kreis. Am Donnerstagabend zog eine schwere Gewitterfront rund um Burg Hohenstein und auf. Die Folgen waren verheerend: Entlang der B 54 bei Bad Schwalbach knickten hunderte Bäume auf einer Länge von acht Kilometern um. Mehrere Fahrer wurden in ihren Autos eingekeilt. Die Feuerwehr befreite sie nach und nach. Verletzt wurde niemand. Stundenlang waren Straßenmeisterei, THW und die Feuerwehr mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

Da die Strecke an einem Hang liege, könnten auch später noch weitere Bäume umfallen, sagte ein Polizeisprecher in Wiesbaden. Die Räumarbeiten dauerten in der Nacht an und werden voraussichtlich auch noch am Freitag weitergehen. Die B 54 wird zwischen Breithard und Reckenrodt voraussichtlich noch bis Dienstag gesperrt bleiben.

Auch rund um Gelnhausen und Hanau gingen faustdicke Hagelkörner nieder. Straßen und Keller wurden überflutet. Verletzte oder Sachschäden wurden der Polizei jedoch nicht gemeldet. In Limburg stürzten mehrere Bäume um und die Brandmeldeanlage im St. Vincenz-Krankenhaus schlug an – allerdings war dies ein Fehlalarm. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34372620

30.05.2008 Unwetter Hagel, Böen und Überflutungen

Südhessen ist am Freitagabend erneut von einem schweren Unwetter heimgesucht worden. Keller und Straßen standen unter Wasser, Bäume wurden entwurzelt, in manchen Regionen hagelte es. Unwetter auch in Mittelhessen: "Hier ist Land unter", sagte ein Polizeisprecher in Gießen. In Südhessen war besonders der Odenwald betroffen. "Die Straßen sind weiß vor Hagelkörnern, und einige Autos wurden beschädigt", sagte ein Polizeisprecher in Darmstadt. Auch Autos wurden beschädigt. Einige Straßen waren unpassierbar. Die Bahnstrecke zwischen Hirschhorn an der Bergstraße nach Neckarsteinach musste gesperrt werden, nachdem ein Mast auf die Oberleitung gefallen war. Vielerorts ereigneten sich nach Polizeiangaben Unfälle wegen Aquaplaning. Menschen wurden ersten Erkenntnissen zufolge nicht verletzt.

"Hier ist Land unter" In Offenbach fielen Ampeln aus, Straßen waren überflutet. "Alle Kollegen sind draußen und gucken, dass nichts passiert." In Frankfurt drückten die Wassermassen einige Kanaldeckel hoch, zu größeren Schäden kam es aber nicht. Relativ glimpflich kam nach Angaben der Polizei die Landeshauptstadt Wiesbaden davon. Im Vogelsbergkreis stürzten mehrere Bäume um und blockierten einzelne Straßen. "Hier ist Land unter", sagte ein Polizeisprecher zur Situation rund um Gießen. Im Kreis Marburg-Biedenkopf waren mehr als 600 Feuerwehrleute sowie das Technische Hilfswerk und die Polizei bis zum Morgen im Einsatz. Zahlreiche Keller liefen voll Wasser.

Ein großer Agrarhandel bei Kirchhein stand ebenso unter Wasser wie zahlreiche Straßen. Ein Sprecher des Landkreises sprach von "immensen Schäden", die noch nicht konkret zu beziffern seien. In Stadtallendorf wurden mehrere Keller und Geschäftsräume überflutet. Bereits in der Nacht zum Freitag hatten Umwetter Straßen unpassierbar gemacht und Keller überflutet. Betroffen war vor allem der Rheingau-Taunus-Kreis, wo nach Polizeiangaben auf mehreren Hektar Wald die Bäume umgeknickt wurden. Zahlreiche Bäume stürzten auf die Bundesstraße 54 bei Bad Schwalbach, die auf einer Länge von acht Kilometern unpassierbar war. Autofahrer saßen zwischen den umgestürzten Bäumen fest und mussten von der Feuerwehr befreit werden. Verletzt wurde niemand. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34377654

59 27.05.2008 Schauer und Gewitter Es wird ungemütlich Bisher ist es noch mal glimpflich abgegangen. Doch am Mittwoch könnte es in Hessen teils heftige Schauer und Gewitter geben.

Frage: In Ihrer Wetterprognose auf hr-online rechnen Sie für die nächsten Stunden in Hessen mit Schauern und Gewittern. Sogar Unwetter halten Sie für möglich. Welche Regionen in Hessen sind besonders gefährdet?

Silke Hansen: Für Mittwoch würde ich das Wetter schon mit dem Wort "unwetterartig" beschreiben. Da sind unwetterartige Schauer möglich. Diese subtropische Luft, die derzeit über Hessen liegt, ist einfach sehr schwer zu berechnen. Wir können nur sagen, dass es in den nächsten Tagen passieren wird, aber weder wann noch wo. Das ist die Grenze der Wettervorhersage. Die Schauer entstehen so schnell, die erkennt man leider erst dann, wenn sie praktisch schon da sind. Und wenn der erste Schauer da ist, wissen wir, jetzt ist die Situation soweit, dass weitere entstehen können. Wo die Schauer entstehen und wie sie ziehen das sieht man sehr schön auf dem Regenradar.

Frage: Könnte es in den betroffenen Gegenden überflutete Keller und Straßen geben?

Silke Hansen: Da ist durchaus möglich. Bei dieser subtropischen Luft ist alles möglich. Da steckt so viel Energie und Feuchtigkeit drin. Unwetter sind völlig unberechenbar, aber ich sage mal so: neben Hagel und Blitzschlag sind durchaus 50 Liter Regen auf den Quadratmeter möglich. Das ist so viel wie in Frankfurt normalerweise in einem Monat vom Himmel fällt. Und wenn das in zehn Minuten fällt, dann wird es kritisch. Dazu dann noch Sturmböen bis 100 Stundenkilometern. Überflutete Straßen und umgestürzte Bäume sind also durchaus möglich. Ich muss da immer "möglich" sagen. Es kann auch sein, dass es in weiten Teilen Hessens völlig ruhig bleibt.

Frage: Sind die erwarteten schweren Gewitter ein normales Wetterphänomen im Mai?

Silke Hansen: Ja, absolut. Hat es immer gegeben und wird es auch immer wieder geben. Vor ein paar Jahren sind in einem Mai in Mannheim mal in einer Stunde mehr als 200 Liter Regen auf den Quadratmeter gefallen.

Frage: Wie präzise lassen sich solche Unwetter vorhersagen?

Silke Hansen: Eigentlich gar nicht. Das ist, wie wenn man einen Topf mit Wasser auf eine heiße Herdplatte stellt. Das Wasser ist die Luft und die Herdplatte der warme Boden, der die Luft erwärmt – um es jetzt mal ganz einfach zu sagen. Jeder wird sagen, da entstehen nach einer Weile im heißen Wasser Blubberblasen, aber keiner kann sagen wo die erste oder die zweite entsteht. Das ist überall möglich. Und genau so ist das mit den Schauern. Die entstehen in der schwülen Luft wie Blubberblasen. Man sieht das immer sehr schön an den Gewitterwolken, die sich da auftürmen. Das ist die warme Luft, die aufsteigt und wenn die so viel Energie hat, dass sie ganz weit aufsteigt, dann kracht es. Und je mehr Energie drin steckt um so heftiger – um es noch einmal ganz vereinfacht zu sagen. Bei so einer Luft werden aus einfachen Schauern und Gewittern dann unwetterartige Schauer und Gewitter.

15.05.2008 Unwetter Schneeschieber gegen Schlamm

Ein Unwetter ist am Donnerstag über Nordhessen hinweggefegt. Besonders stark bekam dies Hemfurth am Edersee zu spüren: Dort ergoss sich eine regelrechte Schlammlawine durch den Ort. Dort standen die Felder zentimeterhoch unter Wasser. Die Schlammlawine ging laut Aussagen von Anwohnern von einem frisch angesäten Maisacker aus. Die Pflanzen und ihre Wurzeln hätten die Erde nicht gut genug halten können. Es sei in den vergangenen Jahren immer mal wieder zu solchen Schlammüberschwemmungen gekommen.

Wassermassen und Schlamm ergossen sich in die Ortsdurchfahrt. Diese war am Donnerstagabend zeitweise unpassierbar. Bürger und Feuerwehrleute rückten dem Schlamm mit Schippen und Traktoren zu Leibe. Zwei Stunden dauerte es, bis die Straße wieder befahrbar war. Regengüsse auch in Kassel - Weniger drastisch, aber ebenso nass und trist war es in Kassel: Binnen weniger Minuten blitzte und donnerte es und Wasser strömte die Wilhelmshöher Allee hinunter. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_34304540

60 12.03.2008 Unwetter Sturmböe wirft Lastwagen um

Der umgekippte Laster blockierte die Autobahn stundenlang. (Bild: hr)

Sturmtief "Kirsten" ist am Mittwoch über Hessen gezogen. Auf der A 7 wehte eine Böe einen Lkw um, der Fahrer wurde schwer verletzt. Experten raten davon ab, jetzt schon Sommerreifen aufzuziehen. Der Lkw verunglückte auf der Talbrücke Langenschwarz kurz vor der Raststätte Großenmoor im Kreis Fulda. Der schwerverletzte 48-jährige Fahrer wurde ins Hünfelder Krankenhaus gebracht. Für rund zwei Stunden blockierte der querliegende LKW die A 7 in Richtung Süden. Zeitweise stauten sich die Autos auf zwölf Kilometern Länge.

Das Sturmtief verursachte in Hessen zahlreiche Schäden. In Frankfurt musste die Feuerwehr zwei umgestürzte Bäume aus dem Weg räumen. Einer beschädigte eine Straßenlaterne, ein zweiter krachte auf ein Haus. In der gesamten Stadt mussten Dachziegel, lose Dach- und Fassadenteile sowie abgebrochene Äste entfernt werden. An einem Haus in der Innenstadt löste sich in 20 Metern Höhe eine Fensterputzgondel aus ihrer Verankerung. Sie wurde von der Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr mit Gurten gesichert. Auch in Osthessen sorgten Windböen für Schäden. In den Landkreisen Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg knickten mehrere Bäume um und blockierten Straßen. Baumschäden gab es auch im mittelhessischen Grünberg und Münzenberg sowie in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Verletzte gab es nicht, wie die Polizei mitteilte.

Angesichts der wechselhaften Wetterlage hat der "Automobilclub von Deutschland" (AvD) die Autofahrer vor einem frühzeitigen Umstieg auf Sommerreifen gewarnt. Wegen des frühen Ostertermins gelte die Winterreifen-Faustregel "von Oktober bis Ostern" in diesem Jahr nicht, erklärte der Verband am Mittwoch. Er rät erst ab April zu einem Wechsel. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_33974632

11.03.2008 Unwetter Es wird wieder stürmisch - Es wird ungemütlich draußen.

Ein heftiger Sturm hat in der Nacht zum Dienstag den Verkehr in Nord- und Mittelhessen behindert. Entwarnung gibt es vorerst nicht, am Mittwoch soll ein neues Unwetter wüten. "Bislang sind wir mit weniger als einem blauen Auge davongekommen. Aber der Wind will jetzt wohl noch einen drauflegen", warnte ein Polizeisprecher am Dienstag. Autofahrer sollten sich auf Verkehrsbehinderungen einstellen.

Am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag knickte der Wind nach Angaben der Polizei zahlreiche Bäume um. Besonders betroffen war der Nordwesten des Landes. Im Landkreis Waldeck-Frankenberg waren zahlreiche Straßen unpassierbar, darunter auch mehrere Bundesstraßen. Allerdings konnten Forstleute die wichtigsten Straßen noch in der Nacht wieder freiräumen. Auch in und um Marburg stürzten etliche Bäume um und blockierten einige Straßen. Ein umgeknickter Baum landete auf einem geparkten und unbesetzten Auto in Marburg. In Grünberg bei Gießen stürzte ein Baum am Dienstagmorgen auf eine Straße. Verletzte gab es nicht. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_33964952

61 2.03.2008 Orkan Aufräumen nach "Emma"

Feuerwehrleute beseitigen einen umgestürzten Baum auf der A67 (Bild: Jan Christopher Gräf)

Feuerwehr im Dauereinsatz: Vielerorts müssen umgestürzte Bäume weggeräumt werden. So stark wie "Kyrill" war Orkantief "Emma" nicht. Dennoch hat der Sturm erhebliche Schäden angerichtet, als er durch Europa fegte. In Hessen gingen die Aufräumarbeiten am Sonntag weiter. Vielerorts hatte "Emma" in der Nacht zum Samstag Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde erreicht. Inzwischen hob der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Unwetterwarnung für die meisten Bundesländer auf, nur an Nord- und Ostsee und in hohen Berglagen wird auch am Sonntag noch mit orkanartigen Böen gerechnet. Doch Meteorologen und Feuerwehr mahnen trotzdem zur Wachsamkeit. Denn in Hessen bleibt es auch am Sonntag stürmisch: Mit herabstürzenden Dachziegeln oder abgerissenen Ästen muss man vereinzelt auch am Sonntag rechnen.

Immer noch Behinderungen durch umgestürzte Bäume - Viele Gefahren, die "Emma" hinterlassen hat, würden außerdem erst heute entdeckt, betonte der Deutsche Feuerwehrverband (DFV). Immer noch gefährdeten herumliegende Trümmer, umgestürzte Bäume oder abgeknickte Äste Autofahrer und Fußgänger. Außerdem appellierte der DFV an Hausbesitzer und Unternehmen, ihre Gebäude nach dem Abflauen des Orkantiefs in Augenschein zu nehmen, um mögliche Schäden möglichst schnell beheben zu können. Während der Flugverkehr in Frankfurt nach fast 100 ausgefallenen Flügen am Samstag inzwischen wieder normal läuft, müssen Auto- und Bahnfahrer auch am Sonntag mit Behinderungen durch umgeknickte Bäume rechnen. Nach Angaben der Bahn war ein Abschnitt der Vogelsbergbahn zwischen Gießen und Mücke wegen Ästen in der Oberleitung auch am Sonntag noch gesperrt. Spätestens bis zum Betriebsbeginn am Montagmorgen sollte der Verkehr wieder reibungslos laufen, sagte ein Sprecher.

Odenwald: Suche nach Vermisstem ohne Erfolg - Noch ist es zu früh für eine Schadensbilanz. Experten gehen aber davon aus, dass sie nicht so groß ausfallen wird wie nach Orkan "Kyrill" im vergangenen Jahr. In Deutschland fielen dem Unwetter mindestens drei Menschen zum Opfer. Im südhessischen Mümling-Grumbach im Odenwald wird seit Samstag ein 54- jähriger Mann vermisst. Es wird befürchtet, dass er in dem Bach Mümling ertrank, der gestern über die Ufer getreten war. Auf einer Brücke über den Bach wurde nur der durchnässte Hund des Mannes gefunden. Die Polizei teilte am Sonntag mit, dass die Mümling bis zu ihrer Mündung in den Main im bayerischen Obernburg nach dem Vermissten abgesucht wurde - ohne Erfolg.

Trotzdem – die Bilanz hätte noch schlimmer sein können, so Helmut Malewski vom DWD in Offenbach: "Wir haben großes Glück gehabt, dass der Sturm auf einen Samstagmorgen fiel." Denn an einem normalen Arbeitstag wären viel mehr Menschen unterwegs auf den Straßen gewesen. Tausende Festmeter Holz geschädigt - Feuerwehr, Polizei und technisches Hilfswerk sind in Hessen momentan im Dauereinsatz. Vor allem umgestürzte Bäume müssen weggeräumt werden. Der Schaden, den "Emma" hinterlassen hat, dürfte in Hessen in die Millionen gehen. Der Weilburger Forstdirektor Werner Wernecke schätzt, dass der Orkan allein im Kreis Limburg-Weilburg etwa 3.000-4.000 Festmeter Holz geschädigt hat - das entspricht ungefähr 3.000-4.000 Kubikmetern Holzmasse. Trotzdem zeigte sich Wernicke erleichtert, denn nach "Kyrill" war die Bilanz deutlich schlechter. "Die Dimensionen sind nicht vergleichbar, Kyrill war ein Vielfaches heftiger", sagte Wernecke. Der Orkan vor einem jahr habe etwa 20 bis 30 Mal mehr Schäden angerichtet als "Emma", so seine vorläufige Einschätzung. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_33911868

62 29.02.2008 Unwetterwarnung Orkan "Emma" rückt näher

Die Meteorologen sind sich einig: In der Nacht und am Samstag sollte man möglichst nicht nach draußen gehen, schon gar nicht in den Wald. Orkan "Emma" wird wohl für entwurzelte Bäume und herabfallende Gebäudeteile sorgen. Meteorologen rechnen mit schweren Gewittern, Regen- und Schneefall und starken Sturmböen. Vermutlich werde der zu erwartende Sturm nicht so heftig wie "Kyrill" vor gut einem Jahr. "Aber wir müssen uns trotzdem auf ein Unwetter einstellen", sagt hr- Wetterexperte Jörg Pfeifer. "Man sollte während des Unwetters möglichst nicht nach draußen gehen", so der Meteorologe des Hessischen Rundfunks. Das Unwetter werde voraussichtlich Samstagmorgen zwischen 4 und 5 Uhr über Hessen hinwegfegen. Auch der Deutsche Wetterdienst in Offenbach sagt Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern voraus. Bei "Kyrill" hatten Orkanböen etwa 130, teils sogar 202 Kilometer pro Stunde erreicht.

"Meiden Sie Wälder und Alleen" Silvia Darmstädter, Sprecherin des Deutschen Feuerwehrverbandes, appellierte am Freitag an die Bevölkerung, das Haus während des Unwetters nicht zu verlassen: "Meiden Sie Wälder und Alleen - nicht nur während, sondern auch nach dem Orkan." Instabile Bäume und herabfallende Äste seien auch Stunden nach dem Sturm gefährlich. Entsprechend solle man Fahrzeuge möglichst nicht unter Bäumen abstellen. In Gebieten, in denen Überflutungsgefahr besteht, sollten Keller vor eindringendem Wasser geschützt und die Rückschlagventile überprüft werden. Auf Balkonen und in Gärten sollten lose Gegenstände gesichert werden.

Fußballspiel abgesagt, "Wetten, dass...?"-Dreh verlegt - Orkantief "Emma" wirbelt schon im Vorfeld einiges durcheinander. So wurde das für Samstag geplante Bundesligaspiel des FC Energie Cottbus gegen den VfB Stuttgart am Freitag nach einer Platzbesichtigung abgesagt. Die Stadt Cottbus, Eigentümer des Stadions, sah angesichts der Unwetterwarnung "Gefahr für Leib und Leben" und sagte den Spielbetrieb ab. Auch die Deutsche Bahn richtet sich auf das Unwetter ein. Mehrere hundert Beschäftigte seien in erhöhte Alarmbereitschaft gesetzt worden, teilte der Konzern am Freitag mit. Sie sollen sich bei Bedarf "in kürzester Zeit" um Reisende kümmern oder Sturmschäden beseitigen.

"Emma" durchkreuzt auch die Pläne für die nächste "Wetten, dass...?"-Sendung, die am Samstagabend live aus Halle an der Saale gesendet wird. Wegen der Sturmwarnungen werde die Stadtwette nicht in der Innenstadt, sondern auf dem Messegelände und ohne Zuschauer stattfinden, teilte das ZDF mit. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_33902960

Interview mit Jörg Pfeifer, hr-Wetterredaktion hr-online: Womit müssen wir in der Nacht zum Samstag rechnen?

Jörg Pfeifer: Es wird ein Sturm auf uns zukommen. Begleitet wird er von kräftigen Schauern und Gewittern und wir müssen mit orkanartigen Böen rechnen, auf den Bergen sogar mit Orkanböen. Orkanartige Böen erreichen bis zu 115 Kilometer pro Stunde, von Orkanböen sprechen wir bei Geschwindigkeiten ab 120 Kilometern pro Stunde.

Wird dieser stürmische Wind so stark sein, wie wir das vor gut einem Jahr bei „Kyrill“ erlebt haben?

Vermutlich nicht. Aber wir müssen uns trotzdem auf ein Unwetter einstellen.

Wo in Hessen werden wir das zu spüren bekommen?

Überall. Es gibt keine Gebiete, die stärker oder schwächer betroffen sind. Allerdings wird der Wind stärker, je höher man kommt.

Wie sollten sich die Menschen vorbereiten?

Man sollte nach Möglichkeit nicht nach draußen gehen. Es könnten Gegenstände herumfliegen, die Menschen verletzen. Im schlimmsten Fall müssen wir uns auf Todesfälle einstellen.

Wie lange wird das Unwetter dauern? - Mit schweren Sturmböen rechnen wir bis einschließlich Sonntag. Wie es weitergeht, müssen wir dann sehen. Auf jeden Fall hält das windige Wetter in Hessen an.

Ist das Orkantief auch eine Ausprägung des Klimawandels? - Sturm- oder Orkanereignisse gibt es immer. Prinzipiell gibt es aber eine Tendenz dazu, dass solche Extremereignisse öfters auftreten. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_33902960

63 3.12.2007 Stürmischer "Fridtjof" - Bäume umgestürzt, Gerüste umgeweht

Umgestürzte Bäume blockierten am Sonntag etliche Straßen. Sturmböen und starker Regen haben am Sonntagabend in Hessen zu Unfällen geführt, Bäume entwurzelt und Baugerüste zusammenfallen lassen. Verkehrsschilder und Abdeckplanen wehten durch die Städte. Verletzt wurde niemand. In Neuhof im Landkreis Fulda ist eine Fichte direkt auf die Motorhaube einer 34-jährigen Autofahrerin gefallen. Im Vogelsbergkreis begrub ein Baum das Auto eines Pizza-Boten unter sich – verletzt wurde in beiden Fällen niemand. In Osthessen mussten kurzzeitig Straßen gesperrt werden. Auch in Mühlheim (Kreis Offenbach) stürzte ein Baum auf ein geparktes Auto, meldet die Polizei Offenbach. Im Main-Kinzig-Kreis blockierten umgeknickte Bäume eine Bundesstraße.

Baugerüste eingestürzt - In Frankfurt und Wiesbaden deckte der zum Teil heftige Sturm Dächer ab und wehte Baugerüste um. Die Rettungskräfte mussten zu 30 Einsätzen ausrücken. Glück hatte ein Passant, der einem umstürzenden Baugerüst gerade noch ausweichen konnte. In Wiesbaden drohte ebenfalls ein Gerüst in sich zusammenzufallen, doch die Feuerwehr konnte es rechtzeitig abstützen. Hochwasser am Lahnufer - Auch heftige Regenfälle sorgten für Probleme. In Kassel stand das Wasser auf einigen Straßen zentimeterhoch. Und auch im Landkreis Gießen hieß es kurzzeitig Land unter. In Marburg sind derzeit Teile des Lahnufers wegen Hochwasser überschwemmt. Im Schwalm-Eder-Kreis, im Main-Kinzig-Kreis und in der Wetterau sind noch immer kleinere Straßen gesperrt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_33497366

30.09.2007 Überflutungen - Pegelstände gehen langsam zurück

Nach den starken Regenfällen, die in der Nacht zum Samstag in Nord- und Osthessen zahlreiche Straßen und Keller überflutet hatten, entspannt sich die Lage. Viele Straßensperren sind bereits wieder aufgehoben worden. Die Pegel stiegen nicht länger an und seien zum Teil bereits wieder im Fallen begriffen, teilten Polizeisprecher in Fulda und Kassel am Sonntag mit. Von den Regenfällen besonders betroffen waren die Landkreise Kassel, Werra-Meißner und Fulda. Die Feuerwehr musste Keller leer pumpen und umgestürzte Bäume entfernen. Allein in Kassel und Umgebung waren die Feuerwehren am Samstagnachmittag noch an rund 100 Stellen im Einsatz.

Die Bundesstraße 3 sowie einige Ortsdurchfahrten und Landstraßen konnten teilweise nicht mehr befahren werden. Im Fuldatal war die Bundesstraße voll gesperrt, da Bäume wegen des aufgeweichten Bodens auf die Straße gestürzt waren. Die Sperrung wird laut Polizei voraussichtlich noch bis Montag andauern. An der Bundesstraße 7 bei Helsa südöstlich von Kassel mussten Waldarbeiter einen abrutschenden Hang stabilisieren. An der Werra stieg der Pegel am Samstagnachmittag weiter an. An den kleineren Flüssen in Nordhessen habe sich die Lage aber leicht entspannt, sagte der Sprecher.

Der oberhalb von Hessisch Lichtenau entspringende Fluss Losse hielt die Feuerwehr bis Samstagnachmittag in Atem. Einsatzkräfte hätten Sandsäcke gestapelt, um das Ufer an mehreren Stellen zu verstärken, berichtete eine Feuerwehrsprecherin in Kassel. Betroffen war unter anderem die Gemeinde Kaufungen im Kreis Kassel. In einigen kleineren Orten in der Rhön hatten die Einwohner lange Umwege auf sich nehmen müssen, weil mehrere Ortsdurchfahrten und Landstraßen gesperrt waren. Zahlreiche Keller liefen voll, Straßen waren unpassierbar. Im osthessischen Niederbieber glich die Hauptverkehrsstraße einem reißenden Strom. Ähnlich war die Lage in anderen Rhöngemeinden.

64 In Petersberg bei Fulda verunglückte am Freitagabend ein 31 Jahre alter Mann mit seinem Wagen auf einer überfluteten Landstraße. Der Autofahrer war zu schnell unterwegs und übersah nach Polizeiangaben, dass sich Wasser in einer Senke gesammelt hatte. Der 31-Jährige kam von der Fahrbahn ab, durchbrach die Leitplanke und kam auf einem Feld zum Stehen. Das Auto wurde von den Wassermassen überschwemmt und musste von einem Abschleppdienst geborgen werden. Der Mann blieb unverletzt, den Sachschaden schätzte die Polizei auf 15.000 Euro.

Stand: http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_33172340

28.09.2007 Unwetter Regenchaos in Osthessen

Die Hauptstraße in Niederbieber (Bild: hr)

Anhaltende Regenfälle haben am Freitag für chaotische Verhältnisse in Teilen Osthessens geführt. In einigen Rhönorten kam es zu massiven Überschwemmungen. Bereits in der Nacht zuvor hatten sich bei Regenglätte hunderte Unfälle ereignet. Der Dauerregen der vergangenen zwei Tage hält die Einsatzkräfte in Hessen auf Trab - vor allem im Osten des Landes. In vielen Orten in der Rhön herrscht "Land unter", nachdem mehrere Flüsse und Bäche über die Ufer getreten sind. Zahlreiche Keller sind vollgelaufen, Straßen unpassierbar. Im osthessischen Niederbiber (Hofbieber) glich die Hauptverkehrsstraße am Freitagabend einem reißenden Strom. Ähnliche Zustände wurden nach Informationen von Osthessen-News.de auch aus anderen Orten der Region gemeldet.

Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach warnt noch bis Samstagmorgen in weiten Teilen Osthessens (Kreise Fulda, Hersfeld-Rotenburg und Werra-Meißner) vor anhaltendem Dauerregen mit Wassermengen bis zu 40 Liter pro Quadratmeter. Auch am Samstag soll es vor allem nach Norden hin zeitweise stark regnen. Erst am Sonntag wird es voraussichtlich trockener. Hunderte Verkehrsunfälle - Im Kreis Hersfeld-Rothenburg musste die Feuerwehr in der Nacht zum Freitag Straßen befreien (Bild: hr) Bereits in der Nacht zum Freitag hatte der Dauerregen zu hunderten Verkehrsunfällen auf Hessens Straßen geführt. Besonders betroffen waren Nordhessen und Frankfurt. Allein im Stadtgebiet Frankfurts krachte es über 150 Mal. Hauptursache für die Zusammenstöße waren überhöhte Geschwindigkeiten, mangelnde Sicherheitsabstände und das nasse Herbstlaub auf den Straßen, wie die Polizei am Freitag berichtete. Fast immer blieb es aber bei Auffahrunfällen und Rutschpartien, die mit Blechschäden endeten. 18 Menschen wurden verletzt, einige davon schwer. Selbst die Polizei blieb nicht verschont: Ein Streifenwagen der Frankfurter Polizei wurde bei einem Einsatz in einen Unfall verwickelt.

Auch in Nord- und Osthessen entwickelten sich bei Dauerregen in der Nacht zum Freitag zahlreiche Unfälle. Nach Informationen der Polizei ereigneten sich wegen Aquaplanings allein auf den Autobahnen 13 Zusammenstöße. Die meisten dieser Unfälle verliefen glimpflich. Nur in einem Fall wurde ein Mensch leicht verletzt. Die Polizei beziffert den Gesamtschaden auf über 100.000 Euro. Im Kreis Hersfeld-Rothenburg waren die Feuerwehren im Dauereinsatz und mussten zahlreiche voll gelaufene Keller leer pumpen und Straßen von Geröll befreien. Am stärksten betroffen waren die Gemeinden Niederaula und . http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_33169610

65 13.08.2007 Edertalsperre - Der See ist voll

Der starke Regen hat die Edertalsperre zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren im Sommer überlaufen lassen. Normalerweise herrscht im August Niedrigwasser. Besucher des Edersees konnten am Wochenende ein für diese Jahreszeit außergewöhnliches Schauspiel bestaunen. Mächtige Wassermassen flossen die Edertalsperre hinunter - normalerweise ist dies nur zu Zeiten der Schneeschmelze der Fall. "Im Frühjahr ist das Becken auch durch Schmelzwasser immer mal wieder so voll, dass es überläuft. Im Sommer ist das aber höchst selten», sagte die Sprecherin des Wasser-Schifffahrtsamtes (WSA) in Hannoversch Münden am Montag. Zuletzt gab es im Jahr 1956 ein August-Hochwasser.

Kraftwerk passt sich Druck an - Der Ausgleich der Edertalsperre am Wochenende dauerte fast zwei Tage, wie WSA- Sprecherin Dana Halbe sagte. "Am Samstag und auch noch am Sonntag floss das Wasser in einem mächtigen Bild über die Mauer, dann war der Überschuss abgebaut." Der Sperrsee sei noch immer randvoll. Nochmal überlaufen könne er nur, wenn es wieder starken Regen gebe. Ein Problem sei das Überlaufen nicht. Es sei zwar ein sehr imposantes Bild, aber weder die Natur noch die Sperrmauer litten darunter, sagte Halbe. "In der Mauer sind die sogenannten Überfälle, die quasi als Ventile für den Ausgleich sorgen. Deshalb musste auch der Weg auf der Mauerkrone nicht gesperrt werden." Einzig das Kraftwerk an der Sperrmauer habe seinen Betrieb dem erhöhten Druck anpassen müssen. Wegen ständiger Überflutungen der Staumauer im Frühjahr sei das aber nichts Besonderes.

Stand: 13.08.2007 - http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_32601734

10.08.2007 Hochwasser - Hessen kommt glimpflich davon

Über die Ufer getretene Flüsse und Bäche, geflutete Keller und gesperrte Straßen: Das Hochwasser hat auch in Hessen seine Spuren hinterlassen. Doch eine Entspannung der Lage ist in Sicht. Das Schlimmste ist wohl überstanden, gab das hessische Umweltministerium am Freitag eine erste Entwarnung. Weil der Regen zum Wochenende nachlasse, werde sich nach Ablauf der derzeitigen Hochwasserwelle die Lage in den hessischen Gewässern entspannen. Betroffen von den Überschwemmungen waren vor allem das Lahn- und Fuldagebiet sowie der Odenwald. Am Lahnzufluss Ohm wurde bei Gemünden der höchste jemals registrierte Pegelstand gemessen.

Land unter in Nord- und Mittelhessen - In der mittelhessischen Gemeinde Ebsdorfergrund (Marburg-Biedenkopf) hatten die neuerlichen starken Regenfälle in der Nacht zum Freitag den Pegel des Lahnzuflusses Zwester-Ohm bedrohlich ansteigen lassen. Die Feuerwehr musste hier etliche Keller auspumpen. Ein Haus wurde komplett von den Fluten umschlossen. An der tiefsten Stelle sei das Wasser einen Meter hoch gewesen, teilte der Gemeindebrandinspektor von Ebsdorfergrund, Wilfried Eucker, mit. Im Ortsteil Ebsdorf konnten die Helfer einen überfluteten Weg nur mit einem Paddelboot passieren. Schon zum Mittag sei der Wasserstand aber deutlich zurückgegangen. Größere Schäden oder Verletzte gab es nicht.

Geröll versperrte Straßen - In Nordhessen und in Heuchelheim bei Gießen mussten am Morgen mehrere Straßen gesperrt werden. Im nordhessischen Obermelsungen machte Geröll nach dem Starkregen in der Nacht mehrere Straßen unbefahrbar, wie die Polizei berichtete. "Größere Einschränkungen gibt es aber nicht, auch der Verkehr läuft über Ausweichstraßen ganz normal. Trotz heftiger Regenfälle sind wir mit weniger als einem blauen Auge davongekommen", sagte ein Polizeisprecher.

Mehrere tausend Haushalte waren zwischen Hatzfeld und Holzhausen bei Battenberg in Nordwesthessen wegen eines Erdrutschs in der Nacht zum Freitag für einige Stunden ohne Strom. Nach heftigen Regenfällen war ein aufgeweichter Hang abgerutscht. Dabei fielen nach Angaben der Polizei Bäume auf eine Hochspannungsleitung. Die Straße an der Böschung wurde unterspült.

Stand: 10.08.2007 - http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_32539594

66 17.07.2007 Hitzewelle "Andrea" hat Hessen im Griff

Hessen schwitzt und stöhnt unter der enormen Hitze der vergangenen Tage. Am Montag kletterte das Thermometer wieder weit über 30 Grad. Doch während sich Eisverkäufer oder Biergartenbetreiber freuen können, hat die Hitze auch ihre Schattenseiten. Hoch "Andrea" hat Hessen seit Samstag im Griff. Der Sonntag war der bislang heißeste Tag des Jahres. 37,0 Grad Celsius meldeten die Wetterbeobachter in Bad Nauheim. Auch der Montag hat nur wenig Abkühlung geboten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab für ganz Hessen eine Hitzewarnung aus. Neben älteren und kranken Menschen, die ganz besonders bei solchen Temperaturen leiden, macht das Wetter aber auch noch anderweitig zu schaffen.

Hitze beschädigt Autobahn - Die Schattenseiten der Bruthitze - Eine besonders unangenehme Erfahrung mit der Bruthitze mussten viele Autofahrer in Südhessen machen. Dort war auf der A 661 bei Dreieich unter der enormen Hitze die Autobahn gerissen. Die Betonplatten der Fahrbahn schoben sich übereinander und traten um bis zu 25 cm nach oben. Die Fahrbahn musste voll gesperrt und der Verkehr auf die Parallelspur umgeleitet werden. Verletzte gab es wie durch ein Wunder keine, nur ein paar Autos wurden beschädigt. Die Ausbesserungsarbeiten an der Fahrbahn dauerten nach Angaben von Polizei und Autobahnmeisterei auch am Montagabend noch an. Am Dienstagmorgen wurden die Fahrbahnen Richtung Frankfurt wieder freigegeben, nachdem die Fahrbahndecke in der Nacht ausgekühlt war.

Blitzernte in Nordhessen - Zu den großen Gewinnern der Hitzewelle gehören die hessischen Bauern. Nach dem Schauerwetter der vergangenen Wochen können sie nun endlich mit ganzer Kraft die Ente einfahren. Wo auch immer man hinblickt, überall herrscht hektische Betriebsamkeit auf den Feldern. Mit der Wintergerste sind die meisten Landwirte schon durch und nehmen sich nun den Rapps vor oder kümmern sich schon um den frühen Weizen.

Höhepunkt überschritten - Für die nächsten Tage können die Wetterexperten leichte Entwarnung geben. Der Höhepunkt der Hitzewelle in Hessen ist vorüber. Die Temperaturen gehen allerdings nur ganz langsam zurück und gleichzeitig wird es schwüler. Deshalb werden "die etwas kühleren Temperaturen kaum als Abkühlung empfunden", sagte Meteorologe Marius Menz vom Wetterdienst Meteomedia am Montag.

Rezepte gegen Zick-Zack-Wetter - Mal superheiß, mal richtig kühl – der Sommer spielt derzeit verrückt. Am Wochenende war es 22 Grad wärmer als noch zur Wochenmitte. Viele Menschen klagen über Kreislaufprobleme. Wie kann man die Strapazen für seinen Körper gering halten? Hier einige Tipps von Prof. Hademar Bankhofer: http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_32079102

23.06.2007 Unwetter Windhose rast durch Oberrad

Nur zehn Sekunden dauerte der Tornado - die Schäden gehen in die Hunderttausende (Bild: picture-alliance/dpa)

Unwetter und kein Ende: Ein Tornado hat am Samstag zwischen Offenbach und Frankfurt gewütet. Im Stadtteil Oberrad hinterließ er eine Spur der Verwüstung. Teile Südhessens stehen derweil nach stundenlangem Regen unter Wasser. Gegen 12.40 Uhr raste die Windhose durch den Stadtteil Oberrad. Danach gab es für Feuerwehr und Technisches Hilfswerk reichlich Arbeit: Mindestens 20 Dächer wurden beschädigt und teilweise abgedeckt, zahlreiche Bäume hielten dem Sturm nicht stand und knickten um. Der zentrale Buchrainplatz musste gesperrt werden. Herabstürzende Dachziegel beschädigten zudem mehrere geparkte Autos. Die zwischen Frankfurt und Offenbach verkehrende Straßenbahnlinie war stundenlang lahmgelegt: Ein Baum traf die Oberleitung, blockierte die Straße und sorgte für einen Stromausfall. Unklar ist derzeit noch, wie hoch die innerhalb von nur etwa 10 Sekunden entstandenen Schäden insgesamt ausfallen. In ersten Schätzungen wird von mehreren hunderttausend Euro ausgegangen. Menschen wurden bei dem Unwetter nicht verletzt.

67 Derweil leiden Teile Südhessens unter anhaltenden Niederschlägen. In der Gemeinde Lautertal (Bergstraße) regnete es seit dem frühen Samstagmorgen. Das Flüsschen Lauter verwandelte sich zeitweise in einen reißenden Strom. Zahllose Keller und viele Wohnungen wurden überschwemmt, auch in einen Supermarkt drangen die Wassermassen ein und durchnässten das gesamte Warenlager. Feuerwehren und Technisches Hilfswerk waren im Dauereinsatz. Auch in Heppenheim im Kreis Bergstraße mussten Autofahrer wegen überfluteter Straßen langsam fahren. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_31705232

15.06.2007 - Blitzschlag - Bauernhof in Flammen

Heftige Gewitter haben auch in der Nacht zum Freitag wieder über Teilen Hessens gewütet und Schäden verursacht. Am Schlimmsten erwischte es einen Bauernhof im osthessischen Tann, der nach einem Blitzschlag in Flammen stand. Der Blitz war gegen 23.20 Uhr in die Scheune des Bauernhofes im Tanner Ortsteil Habel (Kreis Fulda) eingeschlagen. Als die Feuerwehr eintraf, hatte sich das Feuer bereits auf das zweigeschossige Gebäude mit Stallungen und Maschinenhallen ausgebreitet.

Dreiviertelmillion Schaden - Menschen wurden bei dem Brand nicht verletzt, teilte die Polizei am Freitag mit. Landwirtschaftliche Maschinen und eingelagerte Erntevorräte wurden indes völlig zerstört. Kühe und Schweine konnten noch rechtzeitig aus den Ställen getrieben werden. Für einige andere Tiere wie Hühner und Ziegen kam jede Hilfe zu spät. Die 140 Einsatzkräfte konnten ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Gebäude verhindern. Der Sachschaden wird auf rund 750.000 Euro geschätzt.

Überflutete Straßen - Auch in anderen Teilen des Landes wurden heftige Unwetter gemeldet. In Südhessen war die B 43 zwischen Rüsselsheim und Raunheim teilweise überflutet. Im Lahn-Dill-Kreis stand die Landesstraße zwischen Dorlar und Atzbach unter Wasser. In Bad Homburg schlug ein Blitz in einen Baum ein, und im Rheingau wurde ein Stromverteiler in Lorch durch einen Blitzschlag lahm gelegt – die Stromversorgung brach allerdings nicht zusammen. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_31562078

21.06.2007 Wetter - "Land unter" zum Sommeranfang

Überschwemmte Keller, überflutete Straßen - über Teilen Mittel- und Südhessens geht seit dem Morgen ein starkes Unwetter nieder. Auch der Nahverkehr ist betroffen. Auf dem Rhein-Main-Flughafen gab es zahlreiche Ausfälle. Wetter: "Land unter" zum Sommeranfang (© hessenschau, 21.06.2007) Reißende Flüsse - überflutete Keller: Sintflutartiger Regen in Mörfelden (, 21.06.2007)

Im Raum starteten die Gewitter schon gegen 4 Uhr. Allein dort mussten die Feuerwehren am frühen Morgen zu etwa 80 Einsätzen ausrücken. Vielerorts wurden Gullydeckel auf den Straßen hochgedrückt, weil die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr verkraftete. In Kelsterbach (Kreis Groß-Gerau) standen die Fahrbahnen zum Teil 40 Zentimeter unter Wasser. Aus dem Raum Mörfelden meldeten die Feuerwehren etwa 150 Einsätze. In Langen (Kreis Offenbach) leisteten die Helfer 120 Einsätze, unter anderem beim Paul-Ehrlich-Institut und bei der Deutschen Flugsicherung. Wasser drang auch in den Verwaltungstrakt der Asklepios-Klinik und in die Notarzt-Diensträume ein.

Nahverkehr gestört - Ausfälle am Flughafen - Ähnlich sah es auch andernorts aus. Die Feuerwehren mussten zahllose vollgelaufene Keller auspumpen - so in den Frankfurter Stadtteilen Höchst, Unterliederbach und Sachsenhausen. Die Feuerwehr zählte insgesamt mehr als 100 Einsätze. In Offenbach rückten 70 Kräfte rund 25 Mal aus. In Sachsenhausen konnten die Gullys auf einigen Straßen die Regenmassen nicht mehr aufnehmen, das Wasser lief in den Südbahnhof und machte einen Eingang und die Aufzüge unpassierbar, wie ein Bahn-Sprecher sagte.

Auch der S-Bahn-Verkehr im Rhein-Main-Gebiet war am Vormittag gestört. Ein Blitzeinschlag in ein Stellwerk in Frankfurt- Höchst legte die Technik durch Kurzschlüsse kurzfristig lahm und sorgte für Verspätungen. Im osthessischen Rotenburg setzte ein Blitz den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Brand. Verletzt wurde niemand, es entstand 20.000 Euro Schaden.

68 Die massiven Regenfälle beeinträchtigten auch den Flugverkehr auf Rhein-Main. Je 90 Starts und Landungen wurden bis zum Nachmittag gestrichen. Etwa 30 weitere Maschinen wurden auf andere Flughäfen umgeleitet, wie Flughafensprecher Wolf-Dieter Schaller sagte. Viele Maschinen waren verspätet, manche mehrere Stunden. An den Schaltern in den Abflughallen bildeten sich lange Schlangen. Im osthessischen Rotenburg setzte ein Blitz den Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses in Brand und verursachte einen Sachschaden von rund 20.000 Euro. Verletzt wurde niemand. 22 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Wasserglätte bremste auf einigen Autobahnabschnitten den Verkehr. Mitten im strömenden Regen stürzte am Morgen auf der Autobahn 67 in Höhe der Anschlussstelle Groß-Gerau ein mit einem Bundeswehr-Panzer beladener Sattelzug um. Ein Soldat wurde bei dem Unfall leicht verletzt. In beide Fahrtrichtungen musste jeweils eine Spur gesperrt werden. Sturm beschädigt documenta-Kunstwerk - Schon am Mittwochnachmittag hatte ein kurzes Unwetter im Raum Kassel Schäden angerichtet und dabei auch ein documenta-Kunstwerk zerstört. Mit kräftigen Schauern und zum Teil auch Gewittern muss heute den ganzen Tag über gerechnet werden. Dabei kann es auch zu Sturmböen kommen. Die Sonne zeigt sich nur zwischendurch. Trotz des kalendarischen Sommerbeginns erreichen die Temperaturen kaum mehr als 18 bis 23 Grad. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_31662210

12.06.2007 - Erneute Unwetter Wassermassen fluten Einkaufszentrum

Die Unwetter haben Hessen fest im Griff. Im Norden und Süden des Landes richteten heftige Regenfälle am Dienstag Schäden an. In Viernheim fluteten die Wassermassen das Rhein-Neckar-Zentrum. Unwetterschäden in Nordhessen - Wie die Feuerwehr im Landkreis Bergstraße mitteilte, liefen nach wolkenbruchähnlichen Regenfällen unzählige Keller voll. Die Feuerwehr rückte bis zum späten Nachmittag zu insgesamt 400 Einsätzen aus. Nach Angaben eines Sprechers wurde eine Person bei Aufräumarbeiten leicht verletzt. In einem örtlichen Krankenhaus liefen die Keller voll, die Stromversorgung blieb aber intakt. Die Patienten mussten nicht evakuiert werden. Betroffen waren auch eine Tiefgarage, in der zahlreiche Autos ins Schwimmen gerieten, sowie das Rhein-Neckar-Zentrum. Dort brach das Regenwasser durch ein defektes Dach ein. Mehrere Geschäfte und Restaurants wurden dabei überflutet. Das Unwetter hatte gegen 14 Uhr eingesetzt und war örtlich stark begrenzt. An den Nachbarorten von Viernheim zog das Gewitter vorbei.

Auch in Ost- und Nordhessen führten die Regenfälle zu Behinderungen. In Schlitz ergossen sich wahre Sturzbäche in der Innenstadt. Zwischendurch fiel kräftiger Hagel. In Kassel drückten die Wassermassen Gullydeckel hoch. Auch in Niederaula kapitulierte die Kanalisation nach nur einer halben Stunde Regen. Entwarnung gibt es derzeit noch nicht. Die Meteorologen haben auch für die kommenden Tage Gewitter und kräftige Schauer angekündigt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_31506698

Stand: 11.06.2007 Heftige Gewitter - Feuerwehr im Dauereinsatz

Geflutete Keller, gesperrte Straßen: Die heftigen, sintflutartigen Regenfälle der vorvergangenen Nacht haben die Einsatzkräfte auch am Montag noch auf Trab gehalten. Betroffen waren vor allem Main-Taunus- und Hochtaunuskreis. Örtlich kann es auch am Dienstag noch heftig gewittern. In Sulzbach und Bad Soden standen nach Gewittergüssen in der Nacht zum Montag Teile der Altstädte unter Wasser – bis zu 50 Liter hatte es dort pro Stunde vom Himmel geregnet. Die Wassermassen hatten nicht nur Keller und Tiefgaragen unter Wasser gesetzt, sondern auch einzelne Wohnungen geflutet. Eine Anwohnerin berichtete, ihre Mutter habe sich nur schwimmend aus dem Keller retten können. In vielen Häusern führte der Wassereintritt zu Kurzschlüssen. Die Feuerwehr erhielt hunderte von Hilferufen. Mit Sandsäcken versuchten die Einsatzkräfte, über die Ufer tretende Bäche abzudichten.

Der Autobahnzubringer zur A 66 am Sulzbacher Main-Taunus-Zentrum musste wegen Überflutung für sechs Stunden gesperrt werden. Ein Blitzschlag hatte die fest installierte Abpumpanlage beschädigt. Das Regenwasser stand in einer Unterführung rund einen Meter auf der Fahrbahn. Die Feuerwehr musste das Wasser mit einem 500 Meter langen Schlauch abpumpen. Im Taunus wurden örtlich Schlammmassen auf die Straßen gespült. In Eschborn fielen mehrere Bahnschranken aus. Bei Kronberg wurde ein Pferd auf der Weide von einem Blitz erschlagen.

69 Heftige Gewitter - Feuerwehr im Dauereinsatz - Geflutete Keller, gesperrte Straßen: Die heftigen, sintflutartigen Regenfälle der vorvergangenen Nacht haben die Einsatzkräfte auch am Montag noch auf Trab gehalten. Betroffen waren vor allem Main-Taunus- und Hochtaunuskreis. Örtlich kann es auch am Dienstag noch heftig gewittern. Der Autobahnzubringer zur A 66 am Sulzbacher Main-Taunus-Zentrum musste wegen Überflutung für sechs Stunden gesperrt werden. Ein Blitzschlag hatte die fest installierte Abpumpanlage beschädigt. Das Regenwasser stand in einer Unterführung rund einen Meter auf der Fahrbahn. Die Feuerwehr musste das Wasser mit einem 500 Meter langen Schlauch abpumpen. Im Taunus wurden örtlich Schlammmassen auf die Straßen gespült. In Eschborn fielen mehrere Bahnschranken aus. Bei Kronberg wurde ein Pferd auf der Weide von einem Blitz erschlagen.

S-Bahn-Verkehr beeinträchtigt - Großeinsatz der Feuerwehr in der Nacht zum Montag in Frankfurt-Sossenheim - Bei einem Unfall auf der Kreisstraße von Leeheim nach Erfelden (Kreis Groß-Gerau) wurden am Sonntagabend ein 24 Jahre alter Autofahrer und sein 23 Jahre alter Beifahrer schwer verletzt. Nach Polizeiangaben hatte der Fahrer bei starkem Regen und zu hoher Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Das Auto kam in einer Kurve von der Straße ab, überschlug sich und blieb in einem angrenzenden Maisfeld auf dem Dach liegen.

In Frankfurt hatten Unwetter am Sonntagabend den S-Bahn-Verkehr beeinträchtigt. "Nach dem Blitzeinschlag fielen einige S-Bahnen ganz aus, andere fuhren mit Verspätung", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Gegen 20.00 Uhr seien die S- Bahnen zwar wieder gefahren, zunächst aber nicht nach Plan. Durch das Unwetter kam es auch im Fernverkehr zu einzelnen Störungen. Einige Züge konnten nicht in den Frankfurter Hauptbahnhof fahren. Auf der Strecke Fulda - Kassel wurden Züge über Gießen umgeleitet.

Nach den schwül-warmen Tagen zuvor hatten sich bereits am Samstag schwere Gewitter über Süd- und Mittelhessen entladen. Die Folgen: Stromausfall, streikende Ampeln, ein Unfall, ein Erdrutsch und ein Brand. Vor allem Offenbach und der Main-Kinzig-Kreis waren betroffen. In Frankfurt mussten die Feuerwehren am Wochenende zu über 200 Einsätzen ausrücken. Für Dienstagmittag sagten Meteorologen weitere Gewitter voraus. Vor allem am Nachmittag bestehe die Gefahr von Unwettern mit starkem Regen, stürmischen Windböen und örtlichem Hagelschlag. Erwartet werden Tageshöchsttemperaturen zwischen 23 und 26 Grad. Erst der Mittwoch bringe etwas mehr Sonnenschein und weniger Schauer. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_31480320

10.06.2007 Frankfurt - Blitz schlägt in Stellwerk ein

Sommer-Gewitter sind im Rhein-Main-Gebiet keine Seltenheit. Ein Blitzeinschlag im Frankfurter Stellwerk Süd hat am Sonntagabend zu massiven Störungen im S-Bahn-Netz geführt. Bereits am Samstag hatten schwere Gewitter und wolkenbruchartiger Regen Brände ausgelöst und Keller überflutet.

"Nach dem Blitzeinschlag fielen einige S-Bahnen ganz aus, andere fuhren mit Verspätung", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Abend in Frankfurt. Gegen 20.00 Uhr seien die S-Bahnen zwar wieder gefahren, zunächst aber nicht nach Plan. Durch das Unwetter kam es auch im Fernverkehr zu einzelnen Störungen. Einige Züge konnten nicht in den Frankfurter Hauptbahnhof fahren. Auf der Strecke Fulda - Kassel seien Züge über Gießen umgeleitet worden.

Nach den schwül-warmen Tagen zuvor hatten sich bereits am Samstag schwere Gewitter über Süd- und Mittelhessen entladen. Die Folgen: Stromausfall, streikende Ampeln, ein Unfall, ein Erdrutsch und ein Brand. Vor allem Offenbach und der Main-Kinzig-Kreis waren betroffen. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_31473934

70 28.05.2007 Temperatursturz Kalt und regnerisch

Wie diese junge Frau frieren viele in diesen Tagen. Wie diese junge Frau frieren viele in diesen Tagen Aprilwetter im Mai: Erst überrollt uns eine Hitzewelle, die uns nachts kaum noch schlafen lässt, dann wird es ausgerechnet zu Pfingsten nass und kühl. Zumindest bis Donnerstag soll sich daran auch wenig ändern. Aus so manchem geplanten Pfingstmontagsausflug wurde nichts. Statt Radtour mit Picknick waren Museumsbesuche angesagt - oder gleich ein gemütlicher Nachmittag zu Hause. Bis zu 30 Liter Regen pro Quadratmeter fielen mancherorts innerhalb weniger Stunden.

Regenfälle halten an - Auch am Dienstag soll in der zweiten Tageshälfte einiges vom Himmel kommen, allerdings hauptsächlich in den östlichen Landesteilen, während im Westen geringere Niederschlagsmengen erwartet werden. Es bleibt aber weiterhin sehr kühl mit Höchstwerten um 12 Grad. Tags drauf lässt der Regen im Norden nach, während das Rhein- Main-Gebiet hinreichend mit Niederschlägen bedacht wird. Die Temperaturen ändern sich kaum. Am Donnerstag lugt stellenweise schon wieder die Sonne durch die Wolken. Es darf dann auch mit einer leichten Erwärmung gerechnet werden, allerdings sind die Höchstwerte mit 17 Grad für Ende Mai immer noch eher bescheiden. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_31238484

23.05.2007 Schwere Gewitter über Hessen

Blitzeinschläge, überflutete Keller, umgestürzte Bäume: Ein kräftiges Unwetter hat in der Nacht zum Mittwoch in weiten Teilen Hessens Feuerwehr und THW in Atem gehalten. Von den Unwettern betroffen waren Süd-, Ost und Nordhessen. Allein in Pfungstadt (Kreis Darmstadt-Dieburg) mussten die Männer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk über 55 Mal ausrücken. Mehrere Tiefgaragen und ein Supermarkt standen bis zu einem Meter unter Wasser. Blitze schlugen in eine Schule und in ein Wohnhaus ein. In Weiterstadt bei Darmstadt legten Blitzeinschläge zwei Bahnübergänge lahm. Einer musste gesperrt werden, am anderen regelten Polizisten den Verkehr. Brände wurden durch die Blitzeinschläge nicht ausgelöst.

Blockierte Straßen - In Osthessen machten losgewaschener Schlamm und Geröll einige Straßen unbefahrbar. Im Kreis Hersfeld-Rotenburg blockieren umgestürzte Bäume die Bundesstraße 62 nahe und mehrere kleinere Straßen. In Ahnatal und Fuldabrück (Kreis Kassel) waren viele Keller vollgelaufen. In einigen Häusern fiel wegen der Wassereinbrüche kurzfristig der Strom aus. In beiden Gemeinden kam es auch zu Verkehrsbehinderungen durch umgestürzte Bäume. Die Landesstraße 3211 zwischen Obermeiser und Zierenberg war auch am Mittwoch wegen Aufräumarbeiten teilweise noch gesperrt. Meldungen über Verletzte gab es nicht. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_3114736

19.01.2007 Orkan Kyrill - Ein Toter und mehrere Verletzte - Spuren der Verwüstung

Mit bis zu 172 Stundenkilometern fegte der Orkan "Kyrill" auch über Hessen hinweg. Die vorläufige Bilanz: ein Toter und rund zwanzig Verletzte sowie Sachschäden in noch unbekannter Höhe in Hessen. Bis auf einige blockierte Straßen hat sich das Leben wieder normalisiert. Ausnahmezustand in ganz Hessen: Der Orkan "Kyrill" (altgriechisch: der Herr) hatte am Donnerstag in vielen Teilen Hessens den Verkehr lahm gelegt und erhebliche Sachschäden hinterlassen. Hochwasser und umgestürzte Bäume blockierten Autobahnen und Bundesstraßen vor allem in Mittel- und Osthessen. Am Abend stellte die Bahn den gesamten Zugverkehr ein. Am Frankfurter Hauptbahnhof kamen Tausende Menschen nicht mehr weiter. Auch Regionalzüge und S-Bahnen stellten zeitweise ihren Betrieb ein.

Viele Straßen gesperrt - Nach wie vor sind zahlreiche Straßen wegen Windbruchs gesperrt. Betroffen sind nicht nur Kreis- und Landesstraßen sondern auch Bundesstraßen. Vor allem in waldreichen Gebieten sind nur wenige Straßen befahrbar. In der Nacht hatten sich Feuerwehr und Technisches Hilfswerk aus Sicherheitsgründen von den Aufräumarbeiten zurückgezogen. Es sei zu gefährlich gewesen, da weitere Bäume umzustürzen drohten, erklärte ein Feuerwehrsprecher. Mit Tagesanbruch wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Nach bisherigen Meldungen kam durch den "Jahrhundert-Sturm" in Hessen ein Mensch um: Im mittelhessischen Lahntal starb ein Mann an einem Herzinfarkt, als er einen umgestürzten Baum in seinem Garten beseitigen wollte.

71 Außerdem gab es mehrere Verletzte. Im südhessischen Babenhausen wurde ein Fußgänger von einem umgestürzten Metalltor am Kopf getroffen. In Darmstadt stürzte eine Frau wegen des heftigen Windes und zog sich Kopfverletzungen zu. In Frankfurt wurden drei Bauarbeiter verletzt, als Teile einer Zwischendecke einer Halle heruntergeweht wurden. Auf der A5 wurden zwei Menschen schwer verletzt, deren Personenwagen vom Sturm von der Straße gedrückt wurde.

Bei mehreren weiteren Verkehrsunfällen wurden Menschen zum Teil schwer verletzt. Bei zwei Unfällen auf der A5 bei Friedberg und Bad Nauheim wurden zwei Menschen schwer verletzt. Bei Bad Nauheim hatte der Wind die Ladung eines Fahrzeugs abgeräumt, in das Hindernis fuhren sechs Autos. Glimpflicher verliefen dagegen andere Unfälle. In Fulda fiel ein Baum auf einen Stadtbus. Verletzt wurde dabei aber niemand. Unversehrt blieb auch ein 51-jähriger in Gießen, auf dessen Auto ein zwölf Meter hoher Baum krachte. Panzer räumt Zufahrt zur Klinik - In Künzell bei Fulda fiel kurzzeitig der Strom aus, nachdem ein Strommast umgeknickt war. Dort rettete die Feuerwehr mehrere Menschen aus stecken gebliebenen Aufzügen. Auch in Gladenbach bei Marburg kamen die Bewohner eines Einfamilienhauses mit dem Schrecken davon: Der Sturm deckte das Dach ihres Hauses ab. In Marburg blockierten umgestürzte Bäume zeitweise die Zufahrt zum Universitätsklinikum. Ein Bergepanzer der Bundeswehr rückte an, um die Hindernisse zu beseitigen. In Kassel wurde das Dach eines achtgeschossigen Hauses weggerissen. In Lollar deckten die Böen das Dach eines Altenheims ab. Von der Außenwelt abgeschnitten - Vor allem in waldreichen Gebieten waren viele Orte stundenlang von der Außenwelt abgeschnitten. Umgestürzte Bäume hatten die Verbindungsstraßen blockiert. In Südhessen riss "Kyrill" mehrere Ampeln von ihren Masten. In Rabenau-Londorf bei Gießen stürzte der Schlauchturm der Feuerwehrstation auf das Gerätehaus. Ein dort abgestelltes Einsatzfahrzeug hat jetzt Totalschaden. "Mit weniger als einem blauen Auge davongekommen" - Überschwemmungen gibt es an der Lahn und deren Nebenflüssen Ohm und Dill. In Heuchelbeim brach ein künstlicher Damm. Die Hochwasser-Situation sei aber nicht beunruhigend, erklärte am Freitag das Gießener Regierungspräsidium. "Wir haben die Pegelstände mit etwas Sorge beobachtet. Weil es aber bald aufhörte zu regnen, konnten wir Entwarnung geben. Wir sind mit weniger als einem blauen Auge davongekommen", sagte eine Sprecherin. Die erhöhten Pegelstände würden sich aller Voraussicht nach über das Wochenende abbauen.

Schulfrei in mehreren Landkreisen - Erst am frühen Freitagmorgen beruhigte sich der Orkan. Allerdings kann es bis zum Vormittag noch weiter stürmische Böen geben, warnte der Deutsche Wetterdienst. Deshalb erklärten mehrere Landkreise den Freitag für "schulfrei". So fällt der Unterricht in den Kreisen Waldeck-Frankenberg, Limburg-Weilburg, Vogelsberg, Lahn- Dill sowie in Kreis und Stadt Fulda aus. Entgegen ersten Meldungen findet im Werra-Meißner-Kreis der Unterricht statt. Auch in den Kreisen Darmstadt-Dieburg und Main-Taunus wird an allen Schulen unterrichtet. Wahlplakate umgeworfen - "Kyrill" war am Donnerstag mit mit orkanartigen Windgeschwindigkeiten über Hessen hinweggefegt. Die Feuerwehr in Frankfurt musste zu 220 Einsätzen ausrücken. Durch herabstürzende Äste und Dachziegel wurden zahlreiche Autos beschädigt. Der Sturm entwurzelte nicht nur mehrere Bäume um und deckte einige Dächer ab, "Kyrill" pustete auch mehrere großflächige Wahlplakatwände um, auf denen in Frankfurt die Kandidaten für die anstehende Oberbürgermeisterwahl werben.

Kyrill mit 172 Stundenkilometer auf der Wasserkuppe - In der Nacht zum Freitag fegte "Kyrill" mit 172 Kilometern je Stunde über den höchsten Berg Hessens, die Wasserkuppe. Es war die höchste jemals in Hessen gemessene Sturmgeschwindigkeit. Im nordhessischen Hofgeismar registrierten die Meteorologen des Wetterdienstes Meteomedia 128 Kilometer in der Stunde. Darauf folgte Gießsen mit 122 Stundenkilometern. Insgesamt hatte "Kyrill" seine Maximalgeschwindigkeit in den Alpen erreicht. Am Schweizer Aletschgletscher wurde der Wert von 225 Kilometern je Stunde registriert. Die größte Regenmenge ging von Donnerstag um 1.00 Uhr bis Freitag um 8.00 Uhr im mittelhessischen Driedorf mit 70 Litern je Quadratmeter nieder. Im nordhessischen Battenberg waren es ebenfalls 70 und im mittelhessischen Dietzhölztal 61,8 Liter. Viele Tote in Europa - In Hessen forderte "Kyrill" ein Todesopfer. In den anderen Bundesländern kamen neun Menschen ums Leben. In ganz Europa starben mindestens 29 Menschen. "Kyrill" war einer der schwersten Stürme in Europa in den vergangenen 20 Jahren: Er erreichte Spitzengeschwindigkeiten von 202 Kilometern pro Stunde.

Stand: 19.01.2007 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28979112

72 18.01.2007 Hochwasser Mehrere Ortsdurchfahrten gesperrt

Die Lauter bei Alsfeld kurz vor dem Übertreten. Mit dem Orkan kam der Regen: Die Pegelstände der Lahn und ihrer Nebenflüsse stiegen in der Nacht zum Freitag stark an. Ohm, Lahn und Dill traten über die Ufer. Der Wasserstand der Lahn erreichte am Freitagvormittag in Marburg, später in Gießen und Leun mit bis zu 6,30 Meter ihren Höchststand. Alle ufernahen Parkplätze mussten geräumt werden. Am Nachmittag wird hier wie auch an den anderen Flüssen wieder eine leichte Entspannung erwartet.

Auch an den Lahn-Nebenflüsse Ohm und Dill gilt wieder Entwarnung. Dort waren am Donnerstag einige Ortsdurchfahrten wegen Hochwassers gesperrt. Am Donnerstagabend waren 15 bis 25 Millimeter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen worden.Bei Alsfeld und Lauterbach drohte die Lauter über die Ufer zu treten. In Lauterbach hatte der THW an die Anwohner der Lauter Sandsäcke verteilt. Dem im Flussbett platzierten "Strolch" stand das Wasser schon fast bis zum Hals.

Bieberbach wird zu reißendem Fluss - In Heuchelheim bei Gießen war am Donnerstag die Hauptstraße überschwemmt, weil der Bieberbach über die Ufer getreten war. In Seligenstadt (Kreis Offenbach) stellte die Main-Fähre wegen des Sturms vorübergehend den Betrieb ein.

Stand: 18.01.2007 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28987132

01.01.2007 Unwetter Orkan tobt über Hessen

An Neujahr zogen dunkle Wolken über Frankfurt auf. Heftige Sturmböen haben in Hessen zum Jahreswechsel Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. An Silvester waren vor allem Nord- und Osthessen betroffen. An Neujahr fegten orkanartige Schauer über das Rhein-Main-Gebiet hinweg. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern brauste das Orkantief "Karla" am Montag über das Land. Die heftigsten Böen wurden am Nachmittag in Frankfurt gemessen, wo der Wind mit Stärke zehn über das Stadtgebiet fegte. In den Stadtteilen Gallus, Praunheim und Sachsenhausen wurden die Dächer von drei Wohn- und Geschäftshäusern abgedeckt. Die Feuerwehr war stundenlang damit beschäftigt, lose Ziegel zu beseitigen und die Dächer mit großen Planen gegen den Regen abzudichten.

Der Sturm entwurzelte zahlreiche Bäume. Selbst größere Exemplare seien herausgerissen und teilweise bis zu 20 Meter durch die Luft geflogen, berichtete die Feuerwehr. Herumfliegende Äste beschädigten mehrere Autos. Zur Höhe der Sachschäden machte die Feuerwehr, die rund 100 Einsätze fuhr, keine Angaben. Auch in Offenbach hatte die Feuerwehr einiges aufzuräumen. Ein Baum, der eine Straße blockierte, musste mit einer Kettensäge zerlegt werden. In Wiesbaden sicherten die Einsatzkräfte lose Dachziegel, abgerissene Baugerüste und richteten umgestürzte Bauzäune wieder auf.

Bereits in der Nacht zu Silvester war "Karla" über Hessen hinweggefegt. In den Landkreisen Kassel und Fulda knickten mehrere Bäume um und blockierten Land- und Bundesstraßen. Die Feuerwehr rückte aus, um die Straßen wieder frei zu räumen. Im Kreis Limburg-Weilburg wurde der Wagen einer 23-Jährigen von einem umkippenden Baum gestreift. Die Fahrerin kam mit dem Schrecken davon. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28699802

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31.12.2006 Unwetter Karla ist ein echter Feger

Aufräumarbeiten (Bild: dpa) - Das Orkantief „Karla“ ist in der Nacht zum Sonntag über Hessen hinweggefegt und hat insbesondere in Nordhessen einige Schäden angerichtet. Abgeknickte Äste, umgekippte Bäume - In den Landkreisen Kassel und Fulda knickten mehrere Bäume um und blockierten Land- und Bundesstraßen, berichtete die Polizei. Die Feuerwehr rückte aus, um die Straßen wieder frei zu räumen. Verletzt wurde aber niemand. Die Polizei in Gießen meldete ebenfalls abgeknickte Äste und umgekippte Bäume. In Frankfurt riss der Sturm Verkehrsschilder und Bauzäune um. Die starken Böen wehten in der Frankfurter Innenstadt Teile eines Baugerüstes um, das die Feuerwehr sichern musste.

NRW hat es richtig erwischt - Der schwere Sturm mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 176 Stundenkilometern hat in der Nacht vor allem in Nordrhein-Westfalen und Norddeutschland größere Schäden angerichtet und Verkehrsunfälle verursacht. In Wuppertal fiel 45 Minuten lang der Strom aus, weil ein Baum auf eine Stromleitung kippte. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28681660

25.12.2006 Drei Monate nach der Flut - Weihnachten in Dillenburg

Schwere Unwetter stürzten den Lahn-Dill-Kreis im September ins Chaos. Flüsse und Bäche traten über die Ufer, Wohnungen und Keller liefen voll. Manche standen plötzlich vor dem Nichts, hatten alles verloren. So wie Karl und Heide Mayer. Was für ein Weihnachten war das für sie, ein Vierteljahr nach der Katastrophe? Das Haus des Pensionärsehepaars steht im Stadtteil Niederscheld, unweit eines Baches. Einen Keller haben die Mayers nicht. Ihre Wohnung und auch ihr Schlafzimmer sind ebenerdig. Als das Hochwasser kam, dauerte es nur Minuten, bis sich die Fluten in der ganzen Wohnung ausgebreitet hatten.

Alles zerstört - Fast nichts konnte das Ehepaar retten. Das Wasser zerstörte nahezu alles, was sich in der Wohnung befand. Das Schlafzimmer, bis dahin eine Stätte der Ruhe und der Geborgenheit, gab es nicht mehr. Für die Mayers ein wirtschaftlicher Totalschaden. Von dem Schrecken und der nervlichen Belastung ganz zu schweigen. Karl und Heide Mayer fingen bei null an, doch sie waren nicht allein. Ihre Kinder und die Nachbarn halfen, wo es ging. Selbst wildfremde Leute griffen zur Schippe und beseitigten den Dreck. Und dann ging es an den Wiederaufbau. Doch wovon?

Große Hilfsbereitschaft - Heute, drei Monate später, sieht man von der Katastrophe nichts mehr. Alles ist wie neu, dank der Hilfsbereitschaft und Solidarität der Dillenburger und anderer Menschen. Durch Sachspenden konnten sich die Mayers wieder einrichten. Größere Dinge kamen von Nachbarn, kleinere aber ebenso wichtige Spenden steuerten auch viele Fremde bei. Tolle Sachen seien das, schwärmt Heide Mayer (62). Eine neue Waschmaschine konnte sich das Ehepaar sogar selbst kaufen.

Ein frohes Weihnachtsfest - Und so wurde dieses Weihnachtsfest trotz des Erlebten doch noch zu einem Fest der Freude. Gleichzeitig war es für die Mayers der erste Versuch seit der Katastrophe, wieder so etwas wie Normalität in den Alltag einkehren zu lassen. Vergessen kann Heide Mayer die schrecklichen Momente nicht. Noch immer ist ihr mulmig zumute, wenn sie zu Bett geht und um das Gewässer ganz in ihrer Nähe weiß. Trotz allem aber wollen die Mayers in Niederscheld bleiben. Bestimmt auch deshalb, weil sie wissen, was sie an ihren Nachbarn haben. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28600078

74 20.12.2006 Unwetterschäden Land will noch vor Weihnachten zahlen

Schreckensbilder vom September: Einige Orte versanken in der Flut - Die mittelhessischen Unwetter-Opfer können aufatmen. Noch vor Weihnachten soll die Auszahlung von Entschädigungen beginnen. Von den insgesamt 267 eingereichten Anträgen sind inzwischen 180 geprüft und entschieden, teilte das zuständige Regierungspräsidium in Gießen mit. Das Land hilft, sofern ein Bürger durch das Unwetter einen Schaden von mehr als 5.000 Euro erlitten hat und diesen nicht selbst tragen kann.

Landkreise übernehmen Auszahlung - "Viele Betroffene dürften das Geld noch vor dem Weihnachtsfest bekommen", sagte Behördensprecher Manfred Kersten am Mittwoch zu. Das Land hat rund 617.000 Euro bereit gestellt. Die Auszahlung übernehmen die Landkreise. Besonders hart hatte es den Lahn-Dill-Kreis getroffen. Von dort gingen 218 Anträge auf Entschädigung ein. Die Unwetter vom September hatten Teile der Region ins Chaos gestürzt. Straßen und Häuser wurden überflutet, Dächer abgedeckt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28526726

01.12.2006 Lahn-Dill zieht Bilanz - Unwetterschäden in Millionenhöhe

Die Unwetterschäden gehen in die Millionen - Nach dem gewaltigen Unwetter vor zweieinhalb Monaten hat der Lahn-Dill- Kreis eine Bilanz gezogen. Der entstandene Schaden geht in den zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Auf 12,6 Millionen Euro bezifferte der Kreis die Unwetterschäden. Allerdings seien in dem Betrag all die Schäden nicht berücksichtigt, für die kein Antrag auf Hilfe gestellt wurde, hieß es. Der größte Batzen der Summe entfalle mit 3,5 Millionen Euro auf Betriebe, gefolgt von gemeldeten Schäden bei Privatpersonen mit rund drei Millionen Euro und im Lahn-Dill-Kreis mit 2,9 Millionen Euro.

1,6 Millionen Landeshilfe - Nicht enthalten in der Schadenssumme ist nach Kreisangaben die unmittelbar nach dem Unwetter an Geschädigte gezahlte Soforthilfe von 934.200 Euro. Davon gingen 548.000 Euro an Menschen in der besonders stark betroffenen Stadt Dillenburg. Ebenso hinzu komme noch die Landeshilfe für Betroffene mit einem Schaden von mehr als 5.000 Euro, die sich auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen werde. Bis Mittwoch waren beim Regierungspräsidium zur Bewilligung mehr als 160 Anträge von Geschädigten aus allen Unwettergebieten eingegangen. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_28220230

02.10.2006 Hilfe für Unwetter-Opfer in Mittelhessen

Medina Greeb steht am 18.9.2006 in Niederscheld bei Dillenburg in ihrem vom Hochwasser völlig verwüsteten Imbiss. Heftige Gewitter hatten in der Nacht, Teile von Mittelhessen ins Chaos gestürzt. Über zwei Wochen ist das verheerende Unwetter über Dillenburg jetzt her – die Nachwehen dauern an. Viele haben ihre persönliche Habe verloren. Die Caritas hilft jetzt mit Sachspenden. Wenn auch Sie spenden wollen, hier finden Sie die Nr. der Caritas.

Über 1000 Hilfs-Angebote sind inzwischen eingegangen - vom Kühlschrank bis zur Bettwäsche. hr1-Reporterin Constanze Schleenbecker hat sich die Vermittlung der Spenden angeschaut und war bei einer betroffenen Familie, die die ersten Gegenstände bekommen hat. http://www.hr-online.de/website/radio/hr1/index.jsp?rubrik=15988&key=standard_document_26840844

75 21.09.2006 Nach der Unwetter-Katastrophe - Die ersten Gelder fließen

Die gröbsten Schäden nach dem verheerenden Unwetter vom Sonntag in Mittelhessen sind beseitigt, das ganze Ausmaß der Katastrophe ist aber noch immer nicht absehbar. Seit Donnerstag gibt es für die Betroffenen finanzielle Hilfe. Am Tag vier nach den sintflutartigen Regenfällen sind die Entschädigungszahlungen angelaufen. Im Schadensbüro des besonders betroffenen Lahn-Dill-Kreises können sich Familien aus Haiger und Dillenburg, die auf der Schadensliste der Feuerwehr stehen, Verrechnungsschecks in Höhe von 1.000 Euro abholen. Andere Gebiete sollen in den kommenden Tagen folgen. Bei dem Geld handele es sich um ein zinsloses Darlehen zur Linderung der ersten Not, wie die Kreisverwaltung am Donnerstag in Wetzlar mitteilte. Das Land Hessen erwäge aber, das Darlehen in eine Hilfe umzuwandeln, die nicht zurückgezahlt werden muss.

Und auch für die weiteren Maßnahmen zeigen sich die Behörden überaus hilfsbereit. Wie die "hessenschau" bereits am Mittwoch berichtet hatte, beraten Land, Kreis und Kommunen derzeit darüber, die Soforthilfe erheblich aufzustocken. 4,5 Millionen Euro zusätzlich sind im Gespräch. Für den Lahn-Dill-Kreis waren bislang 500.000 Euro zur Verfügung gestellt worden. Vor allem stark betroffenen Familien soll schnell und unbürokratisch Hilfe zukommen. Wer mehr als 5.000 Euro Schaden erlitten hat, soll so genannte Ausgleichzahlungen bekommen, erläuterte Lahn-Dill-Landrat Karl Imels im hr- fernsehen. Diese Hilfe müsse nur zum Teil zurückgezahlt werden. Entschieden werde über jeden Fall einzeln. Keime im Trinkwasser von Bad Endbach - Umweltschäden nach Unwetter (hessenschau, 20.09.2006) (, 20.09.2006) Der Kampf gegen die Wassermassen geht unterdessen weiter. Noch immer dringe Wasser in Keller ein, berichtete der Leiter des Führungsstabes Lahn-Dill-Kreis, Rupert Heege. Heizöl, das aus geplatzten Tanks ausgetreten ist, könne nur nach und nach von Spezialfirmen abtransportiert werden.

Im Trinkwasser von Bad Endbach wurden gar Keime festgestellt. Der Landkreis Marburg-Biedenkopf empfahl, das Wasser mindestens zehn Minuten abzukochen, bevor es getrunken oder zum Zubereiten von Essen verwendet werde. Die verunreinigte Wasseranlage von Bad Endbach soll nun mit Chlor desinfiziert werden. Auch in Dillenburg muss das Trinkwasser weiterhin wegen Verunreinigung mit Keimen abgekocht werden. Unvorhergesehene Schwierigkeiten bereiten nun auch noch Schaulustige, die eigens in die vom Unwetter verwüstete Region reisen. Die Polizei geht mittlerweile schon so weit, an Ortseingängen Ausweise zu kontrollieren, um den Katastrophentourismus einzudämmen. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_26344838

20.09.2006 Nach dem Unwetter Helfer kämpfen weiter mit den Schäden

Voller Einsatz der Feuerwehr: Noch immer laufen Keller voll. Drei Tage nach den sintflutartigen Regenfällen in Mittelhessen sind Hilfskräfte und Betroffene noch immer bemüht, die Schäden zu beseitigen. Allein im Lahn-Dill-Kreis sind noch rund 100 Feuerwehrmänner im Einsatz. Noch immer dringe Wasser in Keller ein, berichtete Einsatzleiter Rupert Heege am Mittwoch. Heizöl, das aus geplatzten Tanks ausgetreten ist, könne nur nach und nach von Spezialfirmen abtransportiert werden. Im Stadtgebiet von Dillenburg müsse das Trinkwasser nach wie vor abgekocht werden. Für Betroffene aus dem Kreisgebiet wurde in Dillenburg ein Schadenbüro eingerichtet. Das Land und der Kreis haben 500.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt.

In den Lahn-Dill-Kliniken wurde bereits mit der Sanierung begonnen. Boden und Wände würden trockengelegt, medizinische Geräte gewartet, sagte der medizinische Direktor, Norbert Köneke. Nach seinen Angaben sind noch 64 Patienten in dem Krankenhaus. Auch der Kreis Marburg-Biedenkopf richtete zwei Schadenbüros in den betroffenen Gemeinden Bad Endbach und Angelburg ein. "Wir möchten den Menschen schnelle und unkomplizierte Soforthilfe ermöglichen", sagte der Sprecher des Landkreises, Markus Morr. Nach aktuellen Erkenntnissen hätten etwa 40 Haushalte nahezu Totalschaden erlitten. Für den Kreis Marburg-Biedenkopf hatte das Land 100.000 Euro Soforthilfe angekündigt, der Kreis gibt 50.000 Euro dazu. Insgesamt werden die Schäden durch die Unwetter auf mehrere Millionen Euro geschätzt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_26316186

76 24.09.2006 Nach der Sintflut - Aufräumen an der Dill

Das Aufräumen geht weiter: Nach den Wolkenbrüchen in Mittelhessen tritt allmählich das volle Ausmaß der Schäden zutage. Die Dillenburger wurden aufgerufen, ihr Trinkwasser abzukochen. „Langsam wird das ganze Ausmaß der Zerstörungen sichtbar“, sagte der Leiter des Führungsstabes Lahn-Dill-Kreis, Rupert Heege, am Dienstag in Wetzlar. Mehrere Straßen im Kreisgebiet seien so stark von den Regenmassen unterspült worden, dass sich der Asphalt gelöst habe. Möglicherweise seien Kanalsysteme durch den Druck der großen Wassermenge beschädigt worden. Schwierigkeiten bereiten den Helfern geplatzte Öltanks in den Kellern von Häusern. „Hier müssen Spezialfirmen ran, um Umweltschäden zu vermeiden“, sagte Heege. Krankenhaus entläst oder verlegt die Patienten - Das Kreiskrankenhaus wird wohl erst in einigen Wochen wieder ohne Beeinträchtigungen arbeiten können. Da die Wassermassen ins Erdgeschoss eingedrungen waren, wurden so viele Patienten wie möglich verlegt oder entlassen. „Zur Zeit sind noch 88 der mehr als 200 Patienten vor dem Unwetter im Krankenhaus“, sagte der Pressesprecher der Lahn-Dill-Kliniken, Gerd Werner. Ärzte prüften derzeit, wer von ihnen nach Hause könne oder in ein anderes Krankenhaus verlegt werden müsse. Am Montag seien rund 70 Patienten nach Hause entlassen und weitere 40 in benachbarte Kliniken gebracht worden.

Die Aufräumarbeiten seien zwar sehr gut vorangeschritten, die Höhe des Schadens könne aber noch nicht beziffert werden, sagte Werner. Bis auf weiteres würden keine neuen Patienten aufgenommen. Im Zuge der Aufräumarbeiten werden nach Angaben von Werner die Kanalsysteme unterhalb des Krankenhauses mit Spezialkameras auf Verstopfungen durchleuchtet. Trinkwasser zehn Minuten abkochen - Da durch das Unwetter Brunnen überflutet und möglicherweise verschmutzt wurden, sollen die Dillenburger ihr Trinkwasser vorsorglich abkochen. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, die die Bürger ernst nehmen sollten, bis es nähere Erkenntnisse gebe, riet die Stadtverwaltung . Das Wasser sollte unbedingt zehn Minuten kochen, bevor es zum Trinken oder zur Zubereitung von Essen verwendet wird, so die Empfehlung. „Wir haben Keime im Wasser festgestellt“, sagte Norbert Turschner von den Wasserwerken Dillenburg. Eine genaue Analyse gebe es noch nicht. Das gesamte Wassernetz werde nun gespült und mit Chlor desinfiziert. „Das dauert eine gewisse Zeit, deshalb sollen die Bürger das Trinkwasser abkochen“, sagte Turschner. Die Wasserwerke Dillenburg versorgen nach eigenen Angaben rund 25.000 Menschen mit Trinkwasser.

In Dillenburg, das wie Haiger besonders stark getroffen wurde, richtete die Stadt Krisenbüros in den schwer betroffenen Stadtteilen Niederscheld, Oberscheld, Frohnhausen, Eibach und Nanzenbach ein. „Wir haben jeweils drei Mitarbeiter von der Stadt dort abgestellt, die Ansprechpartner für Bürger sein sollen“, sagte der Bürgermeister von Dillenburg, Michael Lotz. Fast alle der rund 170 Mitarbeiter der Stadtverwaltung seien derzeit zur Krisenbewältigung eingesetzt. In Wiesbaden konkretisierte Innenminister Volker Bouffier (CDU) sein Hilfsversprechen vom Vortag. Danach soll jeder Betroffene ohne großen Aufwand ein zinsloses Sofortdarlehen von 1.000 Euro erhalten können. Das Land Hessen kündigte 100.000 Euro Soforthilfe für besonders betroffene Bürger an. Der Kreis Marburg-Biedenkopf stellt 50.000 Euro zur Verfügung. Die Katastrophe kam völlig überraschend. Nach heftigem Regen am Sonntagabend waren die Dill und ihre Nebenflüsse Schelde, Dietzhölze und Aar über die Ufer getreten. Der Wasserstand der Dill kletterte innerhalb weniger Stunden von normalerweise 15 Zentimeter auf den absoluten Rekordstand von 2,74 Metern. In Dillenburg fielen binnen kurzer Zeit 103 Liter Regen pro Quadratmeter, weit mehr als üblicherweise im ganzen Monat September. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_26239260

23.09.2006 Unwetter - Lahn-Dill-Kreis im Ausnahmezustand

Schwere Unwetter haben in Teilen Mittelhessens für ein Chaos gesorgt. Besonders betroffen war Dillenburg, wo am Montag Schulen geschlossen und Intensivpatienten des Krankenhauses in Sicherheit gebracht werden mussten. Die Dill stieg in kurzer Zeit von 15 Zentimetern auf 2,74 Meter an. Nach dem heftigen Regen am Sonntagabend waren die Dill sowie ihre Nebenflüsse Schelde, Dietzhölze und Aar über die Ufer getreten. Nach Behördenangaben kletterte der Wasserstand der Dill innerhalb weniger Stunden auf den höchsten Stand aller Zeiten. Die Perf, ein Nebenfluss der Lahn, führte hundert Mal mehr Wasser als üblich. Der Deutsche Wetterdienst maß in Dillenburg bis Mitternacht 103 Liter Regen pro Quadratmeter – normalerweise seien es im ganzen September etwa 60 Liter.

77 Die Straßen in Dillenburg und im benachbarten Haiger, sowie die Bundesstraßen 253 und 255 standen bis zu einem halben Meter unter Wasser, etliche Autos schwammen davon, eine Brücke wurde weggerissen. Im Lahn-Dill-Kreis mussten rund 1.000 Keller ausgepumpt werden, auch im Marburger Hinterland waren Einsatzkräfte mit dem Auspumpen dutzender Keller beschäftigt. „Die Menschen sind von den Wassermassen völlig überrascht worden“, sagte Dillenburgs Bürgermeister Michael Lotz.

Leitungswasser soll abgekocht werden - Schwere Unwetter im Lahn-Dill-Kreis (© hessenschau, 18.09.2006) Die hessenschau ist live vor Ort (hessenschau, 18.09.2006) (, 18.09.2006) Besonders schwer traf es die Dillenburger Stadtteile Nieder- und Oberscheld. Diese waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten und auch am Montag lange Zeit „noch schwer zugänglich“, wie die Einsatzzentrale des Lahn-Dill-Kreises mitteilte. In beiden Stadtteilen kam es zu Erdrutschen in Wohngebieten. Zudem wurde durch die starken Regenfälle das Trinkwasser verunreinigt. Die Stadtverwaltung rief die Bürger Nieder- und Oberschelds sowie Nanzenbachs dazu auf, Leitungswasser vor dem Trinken mindestens zehn Minuten abzukochen. Der Sachschaden geht in die Millionenhöhe. Allein in den Dillenburger Lahn-Dill-Kliniken richtete das Hochwasser nach Angaben von Kreisbrandinspektor Rupert Heege einen Schaden in siebenstelliger Höhe an. Im Erdgeschoss des Krankenhauses stand das Wasser fast zwei Meter hoch. „Es wird wohl mehrere Wochen dauern, bis unsere Klinik wieder ihren kompletten Betrieb aufnehmen kann“, sagte Geschäftsführer Richard Kreutzer. In der Nacht war der Ostflügel der Klinik, in dem die Intensivstation untergebracht ist, evakuiert worden. Zwei Patienten wurden in andere Krankenhäuser verlegt, fünf bezogen andere Zimmer in dem Haus.

Blitzeinschläge lösen Brände aus - Überschwemmt wurde auch ein Dillenburger Industriegebiet, wo sich das Wasser in einigen Betrieben auf einer Höhe von mehr als 50 Zentimetern sammelte. Betroffen war unter anderem das Werk des Edelstahlherstellers Thyssen Krupp Nirosta, in dem 800 Menschen arbeiten. Die Maschinen waren nach Angaben des Unternehmens bereits in der Nacht zum Montag vorsorglich abgeschaltet worden. Wann der Betrieb wieder voll aufgenommen werden kann, war zunächst unklar. Die Feuerwehr schätzte, dass die Abpumparbeiten in den Werkanlagen bis zu zwei Tage dauern könnten.

Nach Blitzeinschlägen kam es zudem zu fünf Gebäudebränden im Lahn-Dill-Kreis. Die Flammen in Haiger, Eschenburg und Dillenburg wurden jedoch laut Feuerwehr schnell gelöscht. Verletzt wurde bei den Feuern niemand. Das Unwetter hatte am Sonntagabend gegen 19 Uhr begonnen und etwa vier Stunden lang angedauert. In der Nacht zum Montag beruhigte sich die Lage und die Aufräumarbeiten konnten beginnen. Rund 2.000 Einsatzkräfte waren im Einsatz.

Landesregierung sagt Hilfe zu - Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) sagte den betroffenen Gebieten Hilfe zu. „Das Land Hessen wird helfen, wie konkret ist noch nicht zu sagen.“ Es müsse zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht werden, sagte der Minister, der sich zuvor per Hubschrauber ein Bild von der Lage im Hochwassergebiet gemacht hatte. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5712&key=standard_document_26175322 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_26215720

78 26.07.2006 Hohe Ertragsausfälle - Landwirte leiden unter Hagelschäden

Sehen harmlos aus, können aber verheerende Schäden anrichten: Hagelkörner

Mais, Getreide, Kürbisse – Hagel macht keine Unterschiede. Bei einem Unwetter in Südhessen wurden am vergangenen Samstag zahlreiche Felder zerstört. Die ansässigen Bauern beklagen hohe Ernteschäden – und hoffen nun auf die Versicherungen. Fast jeder Bauer in dem betroffenen Gebiet im Kreis Darmstadt-Dieburg hat größere Schäden zu beklagen. Ganze Felder fielen dem Hagelsturm zum Opfer, der eine mehrere Kilometer lange Schneise durch die Landschaft schlug. Taubeneigroße Hagelkörner zerstörten zwischen Pfungstadt und Ober-Ramstadt Raps, Roggen, Kartoffeln und andere Erzeugnisse.

Bei vielen Landwirten erreichen die Schäden fünfstellige Summen. Für solche Fälle gibt es Spezialversicherungen wie die „Vereinigte Hagel“ in Gießen. Sie sichert ihre Kunden ausschließlich gegen durch Hagel verursachte Ertragsausfälle ab. Nach schweren Unwettern wie am Samstag besichtigen die Gutachter der Versicherung die betroffenen Felder und schätzen den Ertragsausfall für die Landwirte. Von den Urteilen der Schätzer ist die Höhe der Erstattung abhängig.

Der Landwirt verliert in jedem Fall - Bei manchen Feldern erkennen die Gutachter einen Totalausfall an, das heißt 100 Prozent der Ernte sind zerstört. Bei anderen Feldern ist es dagegen weniger, vielleicht 70 oder 80 Prozent. Nicht unbedingt ein Vorteil: Denn die Einholung der verbliebenen 20, 30 Prozent rechnet sich für den Landwirt kaum – die Miete für den Mähdrescher würde den Gewinn übersteigen. Und selbst bei einem Totalausfall deckt das Geld der Versicherung im Wesentlichen nur die Investitionen des Bauern. Der Landwirt hat also in jedem Fall verloren.

Ernst wird es vor allem für diejenigen, die aus Sparsamkeit keine Versicherung abgeschlossen haben – ein Hagelsturm wie am Samstag kann dann existenzgefährdend sein. Von sechs betroffenen Landwirten in Pfungstadt beispielsweise hatte nur ein einziger eine Versicherung abgeschlossen, und das auch nur für einen Teil seiner angebauten Produkte. Betroffen sind auch die zahlreichen Erntehelfer aus Osteuropa. Da es zurzeit nichts mehr zu ernten gibt, ziehen sie weiter und suchen woanders Arbeit. Für den Bauern wiederum heißt dies, dass er für andere Erzeugnisse, die erst in wenigen Wochen erntereif sind, keine Helfer mehr zur Verfügung hat.

Stand: 26.07.2006 http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=15850&key=standard_document_24591776

79 24.07.2006 Landwirtschaft - Bauern fahren magere Ernte ein

Es brummt auf Hessens Äckern: Rund um die Uhr wird derzeit Getreide geerntet, riesige Staubwolken zeigen an, wo die Mähdrescher gerade arbeiten. Nach der anhaltenden Hitze fällt die Ernte in diesem Jahr geringer aus.Ein Trost für die Landwirte: In anderen Regionen der Welt wird ebenfalls weniger geerntet. Eine Verknappung lasse den Importdruck sinken und führe erfahrungsgemäß zu steigenden Preisen, macht Bernd Weber vom hessischen Bauernverband die tröstende Rechnung auf. Die Einnahmen seien dringend nötig, denn auch für die Landwirte seien die Energiekosten beträchtlich gestiegen.

"Vegetation kam nicht in die Gänge" Das extreme Wetter in diesem Jahr dämpft die Erwartungen besonders bei den Getreidebauern: Nach dem ungewöhnlich langen Winter begann die Wachstumsphase sehr spät. „Die Vegetation kam einfach nicht in die Gänge“, berichtet Bauernsprecher Weber. Bis zur Hitzewelle hatten die Pflanzen nicht genug Zeit für die Reifephase und sind entsprechend kleiner ausgefallen. Vor allem in den Mittelgebirgslagen gibt es Probleme, denn dort können die Böden Wasser nicht gut speichern.

Wetterau ist die Kornkammer Hessens - Derzeit startet die Weizenernte in Hessens Kornkammer, der Wetterau. Dort sieht es vergleichsweise gut aus: Zwar wurden die Erwartungen nicht erfüllt, aber die tief gründigen Löss-Böden mit ihrem guten Wasserspeichervermögen stecken eine Trockenphase leichter weg als leichter Sandboden wie in großen Teilen Ostdeutschlands. Außerdem hat es in Mittelhessen immer mal wieder Schauer gegeben. Weizen ist in Hessen die wichtigste Getreideart: Auf rund 154.000 Hektar wird das Brotgetreide angebaut, das ist etwa die Hälfte der gesamten hessischen Getreideanbaufläche. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_24532616

21.07.2006 - Hessen schwitzt - Hitze, Hitze, Hitze und kein Ende

Tag um Tag erreicht das Wetter neue Rekordmarken. Ob bei den Temperaturen, den Ozonwerten oder den weiteren Folgen der Hitze. Die hessenschau hat sich im heißen Hessen umgesehen. An Nord- und Ostsee begeistern die Temperaturen die Urlauber. In hessischen Altenheimen gilt seit dieser Woche hingegen Hitze-Warnstufe eins, Krankenhäuser bereiten sich - soweit angesichts der Ärztestreiks möglich - auf zusätzliche Notfälle vor. Neben der grundsätzlichen Kreislaufbelastung durch die Temperaturen stellen die hohen Ozonwerte eine Gesundheitsgefahr dar. Besonders ältere Menschen, Kranke und Kinder sind durch hohe Konzentrationen des Gases gefährdet.

Warnung der Bevölkerung nötig - Das bodennahe Ozon entsteht bei Sonneneinstrahlung aus Luftschadstoffen wie Stickstoff- und Kohlenstoffverbindungen, die vor allem aus Abgasen stammen. Ozon kann in höheren Konzentrationen die Atemwege reizen, die Lunge schädigen und auch zu Ernte- und Waldschäden beitragen. Sollte der Alarmschwellenwert von 240 Mikrogramm überschritten werden, muss die gesamte betroffene Bevölkerung gewarnt werden. Grüne kritisieren Kochs Verkehrspolitik - Für die Grünen in Landtag sind die hohen Ozonwerte die Folge einer falschen Verkehrspolitik der Landesregierung. Sie sei "perspektivlos und auf das Auto fixiert", kritisierte die Landtagsfraktion in Wiesbaden.

"Der Autoverkehr ist der Hauptverursacher des Sommersmogs", erklärte der Landtagsabgeordnete Mathias Wagner. Statt öffentliche Verkehrsmittel konsequent auszubauen, habe Ministerpräsident Roland Koch (CDU) im Bundesrat für eine Kürzung der Bundesmittel für Busse und Bahnen gesorgt. Warnsystem in Altenheimen - Durch die anhaltend hohen Temperaturen gilt in hessischen Altenheimen nun Hitze-Warnstufe eins. Das heißt, dass das Personal regelmäßig die Kleidung der Bewohner und die Raumtemperatur überprüfen muss. Auch auf die Flüssigkeitsversorgung wird besonders geachtet. Das Warnsystem gibt es in Hessen seit 2004. Es wurde als Reaktion auf die Hitzewelle im Sommer 2003 eingeführt. Damals kamen überdurchschnittlich viele Menschen in Folge der Hitze ums Leben.

Furcht vor Waldbränden - Im hessischen Ried plagen die Forstleute ganz andere Probleme. Sie befürchten Waldbrände als Folge der anhaltenden Trockenheit. "Bei den Wäldern hier in der Ebene haben wir große Probleme. Die Grundwasserstände sind sehr niedrig", erklärt Peter Hahn vom Forstamt Lampertheim. Wegen des sandigen Bodens halte sich die Feuchtigkeit dort nicht lang. Deshalb seien die Wälder in dieser Gegend besonders anfällig. Hahn appelliert an die Autofahrer, die Waldwege nicht zuzuparken. Die Feuerwehr muss notfalls tief in den Wald hineinfahren können. Zudem besteht die Gefahr, dass die sehr heißen Katalysatoren der Autos Brände auslösen können.

80 Umsatzplus für Getränkeindustrie - "Ab 35 Grad herrscht Mineralwasser-Wetter", freut sich hingegen Ullrich Schweitzer, Geschäftsführer Marketing bei Hassia Mineralquellen in Bad Vilbel. Allenfalls "wassernahe", leicht aromatisierte Getränke könnten dann noch mithalten. Limonaden seien weniger gefragt. Das Unternehmen liefert derzeit bis in die späten Abendstunden aus. Es herrsche aber noch kein "Ausnahmezustand" wie im Jahrhundertsommer 2003. Damals mussten sogar die Büroangestellten bei der Getränkeauslieferung anpacken.

Pflanzen leiden unter der drückenden Hitze - Einkommenseinbußen in diesem Jahr fürchtet hingegen die Landwirtschaft. Der lange Winter und die große Hitze der vergangenen Wochen hätten dem Wachstum der Pflanzen geschadet, sagte Bernd Weber vom Hessischen Bauernverband. Probleme mit der langen Trockenheit haben vor allem die Grünlandbauern: "Auf den Wiesen sieht es trostlos aus", sagte Weber. Seit dem zweiten Grasschnitt im Frühjahr sei nichts gewachsen.

Hitzewelle begünstigt Salmonellenerkrankungen - Schon ab sieben Grad Celsius vermehren sich Salmollen sehr schnell. Die hohen Temperaturen helfen dabei. Denn beim Heimtransport der (tief-)gekühlten Einkäufe im aufgeheizten Auto kann so schnell die Kühlkette unterbrochen werden. Aber auch zu Hause droht Gefahr, wenn die Risikolebensmittel zu lange außerhalb des Kühlschranks bleiben. Das kann schnell mal geschehen wenn der Esstisch in den Garten oder auf die Terasse wandert. Man sitzt dann auch gerne etwas länger draußen, räumt erst später ab und schon schlägt die Stunde der kleinen Biester. http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=15850&key=standard_document_24457394

20.07.2006 Folgen der Hitzewelle - Leergut knapp, Bauern bangen

Die Getränkehersteller fahren Sonderschichten und die hessischen Bauern befürchten eine schwache Ernte. Die Hitzewelle wird je nach Berufssparte unterschiedlich eingeschätzt. “Ab 35 Grad herrscht Mineralwasser-Wetter“ Die hessischen Getränkehersteller freuen sich angesichts der anhaltend heißen Temperaturen über sprudelnde Geschäfte und legen Sonderschichten ein. „Ab 35 Grad herrscht Mineralwasser-Wetter“, freut sich Ullrich Schweitzer, Geschäftsführer Marketing bei Hassia Mineralquellen in Bad Vilbel. Allenfalls „wassernahe“, leicht aromatisierte Getränke könnten dann noch mithalten. Limonaden seien weniger gefragt. Das Unternehmen liefert derzeit bis in die späten Abendstunden aus. Es herrsche aber noch kein „Ausnahmezustand“ wie im Jahrhundertsommer 2003. Damals mussten sogar die Büroangestellten bei der Getränkeauslieferung anpacken.

Engpässe nur bei Bierfässern - Rund um die Uhr in drei Schichten und sogar samstags wird in diesen Wochen in der Frankfurter Brauerei der Radeberger-Gruppe (Binding, Henninger, Erbacher) gearbeitet. "Der Bierabsatz sprudelt. Die Lastwagen stehen morgens Schlange bis auf die Straße", sagt Unternehmenssprecherin Renate Wrobeln. Engpässe gab es vorübergehend nur bei Bierfässern, die nach der WM nicht schnell genug als Leergut von den Gaststätten zurückgebracht wurden. Pflanzen leiden unter der drückenden Hitze - Der lange Winter und die große Hitze der vergangenen Wochen hätten dem Wachstum der Pflanzen geschadet, sagte Bernd Weber vom Hessischen Bauernverband in Friedrichsdorf im Taunus am Donnerstag. Probleme mit der langen Trockenheit haben vor allem die Grünlandbauern: „Auf den Wiesen sieht es trostlos aus“, sagte Weber. Seit dem zweiten Grasschnitt im Frühjahr sei nichts gewachsen. Das gemähte Gras wird in Silos als Viehfutter gelagert.

Wetterau in vorteilhafter Lage - Regional gebe es große Unterschiede. Noch am besten seien die Aussichten in der mittelhessischen Wetterau. Dort könne der tief gründige Lössboden Wasser lange speichern, außerdem habe es in dieser Region immer wieder Regenschauer gegeben. Die Weizenernte beginnt in den nächsten Tagen. In Hessen wird auf 150.500 Hektar Weizen angebaut, etwa auf der Hälfte der gesamten Getreideanbaufläche.

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_24438476

81 19.07.2006 Die Folgen - Wasserknappheit und Waldbrandgefahr - Höchste Waldbrandgefahr

Während einige Orte in Hessen schon jetzt mit Wasser beliefert werden müssen, drohen in anderen Regionen Waldbrände. In höher gelegenen Gemeinden des Odenwaldes wie Ober-Laudenbach müssen die Trinkwasserspeicher schon jetzt aus Tankwagen befüllt werden. Die anhaltende Hitzewelle führte dazu, dass das vorhandene Quellwasser den Bedarf nicht mehr decken kann.

Gemeinden, die ihr Trinkwasser aus sprudelnden Quellen beziehen, sind eher auf Regenfälle angewiesen als Orte mit Grundwasserversorgung. Hinzu kommt, dass der Wasserverbrauch bei Hitze deutlich in die Höhe schnellt: „Die Quellen bringen uns nicht mehr genügend Wasser, aber der Verbrauch steigt, weil die Leute zum Beispiel den Garten gießen. Zudem wird mehr geduscht. Da geht die Schere immer mehr auseinander“, sagt der Betriebsleiter der Stadtwerke Heppenheim, Kreilinger. Alle zwei Wochen kommt der Wassertanker nach Oberlaudenbach, um den Trinkwasserspeicher aufzufüllen.

Furcht vor Waldbränden - Im hessischen Ried plagen die Forstleute ganz andere Probleme. Sie befürchten Waldbrände als Folge der anhaltenden Trockenheit. „Bei den Wäldern hier in der Ebene haben wir große Probleme. Die Grundwasserstände sind sehr niedrig“, erklärt Peter Hahn vom Forstamt Lampertheim. Wegen des sandigen Bodens halte sich die Feuchtigkeit dort nicht lang. Deshalb seien die Wälder in dieser Gegend besonders anfällig. Ganz im Süden Hessens, in Hirschhorn, ist in diesem Jahr schon ein Waldstück in Brand geraten. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren dort im Einsatz. Hahn appelliert an die Autofahrer, die Waldwege nicht zuzuparken. Die Feuerwehr muss notfalls tief in den Wald hineinfahren können. Zudem besteht die Gefahr, dass die sehr heißen Katalysatoren der Autos Brände auslösen können.

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_24421520

19.07.2006 Hitze - Wüstenklima in Hessen

Der Mittwoch war der bislang heißeste Tag des Jahres mit dem absoluten Spitzenwert von 36,6 Grad in Darmstadt. Doch am Donnerstag könnte dieser Hitzerekord bereits eingestellt werden. Und die Hitze zeigt bereits ihre Schattenseiten. Die Ozonwerte erreichen gefährliche Rekordmarken. In hessischen Altenheimen gilt seit Dienstag Hitze-Warnstufe eins, Krankenhäuser bereiten sich auf zusätzliche Notfälle vor. An den Messstationen Wiesbaden-Süd und Raunheim wurde am frühen Mittwochnachmittag die Warnschwelle von 180 Mikrogramm Ozon je Kubikmeter Luft und damit die Grenze zur Gesundheitsgefährdung überschritten. In Limburg und Wiesbaden wurden am Abend 200 Mikrogramm gemessen. Besonders ältere Menschen, Kranke und Kinder sind durch die hohen Konzentrationen des Gases gefährdet.

"Beginn einer neuen Ozon-Episode" - "Wir sind am Beginn einer neuen Ozonepisode", warnt Expertin Ute Dauert. "Es kann so richtig brodeln", beschreibt die Diplom-Meteorologin die nicht ganz ungefährlichen Schattenseiten des diesjährigen Rekordsommers. Vor allem für Mittwoch und Donnerstag werden wieder Spitzenwerte erwartet. Besonders betroffen sind dabei die Regionen im Westen und Südwesten Deutschlands sowie einige Teile Ostdeutschlands. Die höchste Temperatur in Hessen wurde am Mittwoch in Darmstadt gemessen. Das Thermometer zeigte dort 36,7 Grad an. In Bensheim waren es 36,6 Grad. Aus Bad Nauheim werden 36,4 Grad gemeldet. Auslöser für die hohe Belastung der Luft mit dem aggressiven und giftigen Gas seien hauptsächlich die vorherrschenden Hochdruckgebiete "Bruno" und "Claus", die uns - bei wenig Wind - auch in den kommenden Tagen wieder Höchstwerte von bis zu 35 Grad bringen. Das bodennahe Ozon entsteht bei Sonneneinstrahlung aus Luftschadstoffen wie Stickstoff- und Kohlenstoffverbindungen, die vor allem aus Abgasen stammen. Ozon kann in höheren Konzentrationen die Atemwege reizen, die Lunge schädigen und auch zu Ernte- und Waldschäden beitragen. Sollte der Alarmschwellenwert von 240 Mikrogramm überschritten werden, müsse die gesamte betroffene Bevölkerung gewarnt werden, so Dauert.

Von kurzfristigem Aktionismus zur Bekämpfung der Ozonbelastung hält die Meteorologin indes allerdings wenig. "Regionale Fahrverbote für Autos ohne Katalysator, Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen sind oft wenig effektiv", weiß Dauert. Schließlich könnten die Ozon-Vorläufersubstanzen je nach Wetterlage pro Tag mehrere hundert Kilometer durch die Luft transportiert werden. Sinnvoll seien nur langfristige, überregional oder sogar landübergreifende Maßnahmen.

82 Hitze-Warnstufe eins in Altenheimen - Viel Flüssigkeit, das ist besonders für ältere Menschen wichtig. Durch die anhaltend hohen Temperaturen gilt in hessischen Altenheimen nun Hitze-Warnstufe eins. Das heißt, dass das Personal regelmäßig die Kleidung der Bewohner und die Raumtemperatur überprüfen muss. Auch auf die Flüssigkeitsversorgung werde besonders geachtet, teilte das Sozialministerium am Mittwoch mit. Sollte es bis Freitag nicht abkühlen, tritt Warnstufe zwei mit zusätzlichen Vorkehrungen in Kraft. Mediziner kontrollieren dann regelmäßig den Zustand der Bewohner. Ist es in bestimmten Räumen zu heiß, müssen die Menschen im Heim umziehen. Das Warnsystem gibt es in Hessen seit 2004. Es wurde als Reaktion auf die Hitzewelle im Sommer 2003 eingeführt. Damals kamen überdurchschnittlich viele Menschen in Folge der Hitze ums Leben.

Krankenhäuser mit Notfallplan- Das Frankfurter Stadtgesundheitsamt hat am Mittwoch die Krankenhäuser wegen einer möglichen Hitzewelle vorgewarnt. Man müsse sich auf zusätzliche Notfälle einrichten, sagte die Abteilungsleiterin des medizinischen Dienstes, Ursel Heudorf. "Schauen, wie es der alten Dame nebenan geht" - Heudorf wiederholte die Ratschläge, möglichst viel alkoholfreie und mineralienhaltige Getränke zu sich zu nehmen und körperliche Anstrengungen zu meiden. Letztlich müssten aber auch andere Menschen auf die besonders gefährdeten Gruppen achten, meinte Heudorf. "Da müssen einfach auch mal die Nachbarn gucken, wie es der alten Dame nebenan geht." Ruhe vor dem Sturm? Noch allerdings geht es bei den Rettungsdiensten in den großen hessischen Städten ruhig zu. In Frankfurt sei nur ein leichter Anstieg der Einsätze registriert worden. Statt 170 durchschnittlichen Einsätzen pro Tag, gibt es fünf mehr. "Das ist noch im grünen Bereich", sagte Feuerwehrsprecher Hans-Jürgen Kohnert am Mittwoch.

In Darmstadt und Umgebung hatten die Retter mehr zu tun. "In den vergangenen zwölf Stunden hatten wir acht Hitze bedingte Einsätze, vor allem wegen Kollapszuständen", sagte der Leiter der Rettungsdienststelle, Eric Desiere, am Mittag. Zusätzliche Einsatzfahrzeuge und Sonderschichten seien jedoch nicht nötig. Hitzewelle bleibt uns erhalten - Ein Ende der Hitzewelle ist vorerst nicht zu erwarten. Allmählich wird es schwüler und die Gewittergefahr steigt. Am Donnerstag werden wieder Werte um 36 Grad erreicht, im Hessischen Bergland sind gegen Abend einzelne Gewitter möglich, sonst bleibt es aber trocken. Am Freitag ändert sich wenig, im Bergland wieder vereinzelt Gewitter und bei 30 bis 34 Grad noch immer heiß. Hochsommerlich geht es am Wochenende weiter. Am Samstag erneut Höchstwerte von 31 bis 34 Grad - erst am Abend örtliche Gewitter.

http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=15850&key=standard_document_24413952

83 08.07.2006 Sintflutartiger Regen - Langsam wieder Land in Sicht

Nach dem Unwetter in Korbach hat am Samstag das große Aufräumen begonnen. Die Polizei geht nach ersten Schätzungen von mehreren hunderttausend Euro Schaden aus. Bei sintflutartigen Regenfällen waren am Freitag in Korbach binnen einer guten halben Stunde mehr als 60 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen. Mehrere Tiefgaragen und ein Parkhaus, Straßen und etwa 100 Keller wurden überflutet. Viele Autos blieben im Wasser liegen oder wurden sogar weggeschwemmt. Zur selben Zeit kamen auch im Werra-Meißner-Kreis stellenweise 50 Liter Regen je Quadratmeter herunter. In Sontra und Eschwege mussten 30 Keller leergepumpt werden.

Land unter im Parkhaus: Durch die Wassermassen wurden Autos weggeschwemmt. Durch die heftigen Regenfälle waren in der Korbacher Innenstadt zwei Bäche über die Ufer getreten, die Kanalisation konnte die Wassermassen nicht mehr fassen. Von der Wucht des Wasser wurden Kanaldeckel herausgedrückt. Mehrere Straßen mussten wegen Überflutung vorübergehend gesperrt werden, es kam zu Verkehrsbehinderungen. 120 Feuerwehrleute und gut ein Dutzend Polizeibeamte kämpften bis in den Abend hinein gegen die Wassermassen. "Heute ist alles wieder normal, schönstes Wetter - als wäre nichts gewesen", sagte ein Polizeisprecher in Korbach am Samstag.

Stand: 08.07.2006 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_24117082

07.07.2006 Unwetter in Hessen - Schwere Gewitter richten Schäden an

Blitze verursachten diese Woche Millionenschäden - Unwetter mit starken Regenfällen und Hagel sind in der Nacht zum Freitag über Hessen hinweggezogen. Millionenschäden wie tags zuvor sind diesmal jedoch nicht zu beklagen. In Lampertheim und Lorsch (Kreis Bergstraße) wurden Straßen durch entwurzelte Bäume blockiert. Die Feuerwehr musste zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, auch um überflutete Keller leer zu pumpen. In Lampertheim schlugen Blitze in zwei Wohnhäuser ein. Verletzt wurde dabei niemand. "Wir hatten keine Schäden von ernsthaftem Ausmaß", sagte eine ein Feuerwehrsprecher.

Schuhe aus - nach dem Wolkenbruch in Kassel (Bild: dpa) - In der Nacht zuvor hatten Unwetter schwere Schäden verursacht Allein in Hofbieber standen nach Blitzeinschlag drei Bauernhöfe in Flammen. Der Sachschaden belief sich allein in dem Ort bei Fulda auf etwa eine Million Euro. Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.

Stand: 07.07.2006 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_24080400

06.07.2006 Sommergewitter - Unwetter, Blitze, Flammenmeer

In der Nacht zum Donnerstag sind über Hessen heftige Sommergewitter niedergegangen. Nach einem Blitzeinschlag brannte bei Fulda ein Bauernhof. Durch den Blitzeinschlag geriet eine Scheune bei Hofbieber in Brand. Die Flammen griffen schnell auf zwei benachbarte Anwesen über. Insgesamt waren zwei Wohnhäuser und drei Scheunen von dem Feuer betroffen. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Bewohner waren entweder nicht anwesend oder konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Am Tag danach: Fünf Gebäude brannten ab. - In einem der Gebäude kamen nach Polizeiangaben etwa 30 Rinder sowie eine noch unbekannte Anzahl an Schweinen ums Leben. Die Polizei geht von einem Sachschaden von über einer Million Euro aus.

Dachbrände durch Blitzeinschläge - In Oberweser (Kreis Kassel) brannte der Dachstuhl eines Einfamilienhauses. Es entstand ein Schaden von etwa 100.000 Euro. In Lohfeld (Kreis Kassel) geriet ein Mehrfamilienhaus in Brand. Das Feuer konnte aber schnell gelöscht werden. Die Polizei bezifferte den Schaden auf 5000 Euro. Verletzt wurde in beiden Fällen niemand. In Laubach (Kreis Gießen) schlug ein Blitz nach Angaben der Feuerwehr in ein tausend Quadratmeter großes Weizenfeld ein, das Feuer konnte jedoch ebenfalls rasch gelöscht werden. In Limburg liefen Keller voller Wasser, Alarmmelder wurden durch Blitzeinschlag ausgelöst. Die Autobahn Frankfurt-Köln (A 3) war zeitweise überflutet, die Autobahnpolizei registrierte aber nur einen Unfall mit Blechschaden.

Stand: 06.07.2006 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5712&key=standard_document_24043016

84 28.06.2006 FH Gießen - Unwetter zerstört Biozentrum

Das Unwetter am vergangenen Sonntag vernichtete auch Forschungsarbeiten (Bild: dpa) Das schwere Gewitter am Sonntagabend hat das Biotechnologiezentrum der Gießener Fachhochschule geflutet. Jahrelange Forschungsarbeiten sind zunichte gemacht. "Alles war nass." - Hörfunkbeitrag von Constanze Schleenbecker (28.6.2006) 46 Sek - (, 28.06.2006) Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, hielt das Flachdach des Zentrums dem Druck nicht stand, Wasser drang in die Labors ein. Der finanzielle Schaden ist noch nicht abschätzbar, wahrscheinlich übersteigt er die Millionengrenze. Noch schwerer wiegt aber der Schaden, der Studenten und Forschern entstand: Doktor- und Diplomarbeiten können nicht beendet werden, Stammzellen, an denen geforscht wurde, sind verloren.

Katastrophe für Studenten und Forscher - Der Vizepräsident der FH Gießen-Friedberg, Axel Schumann-Luck, sprach von einer Katastrophe. Alle Einrichtungen seien zerstört, Versuchsanordnungen unbrauchbar. Derzeit sind Bauarbeiter damit beschäftigt, das einsturzgefährdete Gebäude des Gebäudes abzusichern. Wie es für die Studenten und Mitarbeiter weitergeht, ist derzeit unklar - Land will helfen - Das Ministerium werde der Fachhochschule zur Seite stehen und unbürokratisch Hilfe leisten, teilte Staatssekretär Joachim-Felix Leonhard bei einem Ortstermin am Mittwoch mit. "Sie können sicher sein, dass ich mich dafür einsetze, dass es schnell wieder weiter geht“, sicherte er dem Präsidenten der Fachhochschule, Günther Grabatin, zu. Das gelte für die Suche nach einem Ausweichquartier ebenso wie für die zu klärende Frage einer dauerhaften Lösung zur Unterbringung des Biotechnologie-Labors.

Stand: 28.06.2006 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_23766234

Stand: 25.06.2006 Straßen überflutet, Mann vom Blitz erschlagen, Unwetter fordern Todesopfer

Bei Bebra wurde ein Freizeitsportler vom Blitz erschlagen (Bild: Archivbild: dpa) Schwere Unwetter sind am Sonntagabend über Teilen Hessens niedergegangen. Straßen wurden überflutet, Bäume geknickt und in einigen Orten fiel der Strom aus. Ein Mensch kam ums Leben, mindestens zwei wurden verletzt. Besonders heftig erwischte es die westlichen Landesteile. Dort waren Straßen nach starkem Platzregen zeitweise unpassierbar. Ein über die Ufer getretener Bach überflutete vorübergehend die A 5 zwischen dem Gambacher Kreuz und Bad Nauheim. Unfälle blieben aber aus. Im osthessischen Bebra wurde ein Freizeitsportler vom Blitz erschlagen. Der 50-Jährige hatte vor dem Unwetter das Haus zum Walken verlassen. Gegen Mitternacht wurde seine Leiche auf einem Feldweg entdeckt. In Wiesbaden wurden ein 27 Jahre alter Autofahrer und seine 19-jährige Beifahrerin schwer verletzt, als ihr Pkw gegen einen Gullydeckel prallte, den die Wassermassen hochgedrückt hatten.

Gebäude in Brand gesetzt - Sonntagabend: Ganz schwarze Wolken über Frankfurt. (Bild: dpa) Sonntagabend: Ganz schwarze Wolken über Frankfurt. Ebenfalls in Wiesbaden schlug ein Blitz in ein Haus ein und setzte den Dachstuhl in Brand. Die Feuerwehr konnte größere Schäden verhindern, verletzt wurde niemand. In traf ein Blitz das Transformatorenhäuschen eines Umspannwerks. Eineinhalb Stunden waren die Bürger ohne Strom. Auch in anderen Gemeinden wurde die Energieversorgung vorübergehend lahmgelegt. Die Fans mussten sich ein trockenes Plätzchen suchen - Wegen eines drohenden Sturms wurde die MainArena in Frankfurt, wo tags zuvor noch 80.000 Menschen Fußball geschaut und gefeiert hatten, vor dem Anpfiff des Spiels Portugal gegen Niederlande geschlossen. "Sicherheit hat oberste Priorität", sagte Kurt Stroscher von der Tourismus+Congress GmbH. In der Mainmetropole musste die Feuerwehr innerhalb kurzer Zeit 35 Mal ausrücken, um Keller leerzupumpen und abgerissene Äste zu beseitigen.

Auto von Baum getroffen - Wegen umgestürzter Bäume war bis Montagvormittag die Landstraße zwischen Neustadt im Kreis Marburg-Biedenkopf und dem nordhessischen Wasenberg gesperrt. Glimpflich verlief ein Unfall im Werra-Meißner- Kreis: Dort wurde ein fahrendes Auto von einem umstürzenden Baum getroffen, die Insassen überstanden den Aufprall unverletzt. Das Unwetter zog in der Nacht nach Osten ab. Sturmböen richteten vielerorts Schäden an, eine exakte Bilanz lag auch am Montag noch nicht vor. Der Deutsche Wetterdienst hatte vor Starkregen, Sturm, Hagel und sogar örtlichen Tornados gewarnt. "Das ist eine klassische Gewitterlinie", sagte Meteorologe Klaus Bähnke. Vor dem Unwetter waren die Temperaturen weit über 30 Grad geklettert. Hinter der Gewitterfront wurde es 10 Grad kühler.

85 Notlandung am Frankfurter Flughafen - Auf dem Frankfurter Flughafen kam es sowohl bei den Abflügen als auch den Landungen zu einigen Verspätungen. Die Notlandung einer nach Köln fliegenden Lufthansa-Maschine war allerdings nicht wetterbedingt, sondern nach Angaben eines Flughafensprechers eine reine Vorsichtsmaßnahme wegen einer fehlerhaften Spritanzeige und verlief ohne Probleme. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_23672408

28.05.2005 Warm, wärmer, Hessen - Volle Freibäder und zu hohe Ozonwerte

Hessen erlebt das bislang heißeste Wochenende des Jahres. Viele Freibäder melden einen Besucheransturm. Doch mit den Temperaturen steigen auch die Ozonwerte - am Samstagmittag sogar über den Grenzwert. Ab Montag wieder kühler - "Genießen Sie das heiße Sommerwetter, denn lange halten sich die Temperaturen sicherlich nicht auf diesem Niveau," rät Martin Puchegger vom Wetterdienst Meteomedia. Ab Sonntag wird mit Wolken und Gewittern gerechnet. Mit 28 bis 32 Grad bleibt es jedoch sommerlich warm. Am Montag geht die Hitzewelle dann zu Ende. Die Sonne zeigt sich nur noch zwischendurch. Schon am Vormittag können Schauer und Gewitter niedergehen. Die Temperaturen erreichen nur noch 21 bis 25 Grad.

Ozonbelastung übersteigt Grenzwert - Wegen der heißen Temperaturen ist die Ozonbelastung am Samstagmittag in Hanau, Darmstadt und in Raunheim über den Grenzwert von 180 Mikrogramm gestiegen. Hohe Werte wurden auch in Frankfurt, Wiesbaden, Riedstadt, Limburg, Bebra, Marburg und Fürth im Odenwald gemessen. Bei Überschreitung von 180 Mikrogramm sollten besonders Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden, Allergien und Asthma körperliche Belastungen vermeiden und möglichst wenig rausgehen.Beheizte Bäder heiß begehrt - Vor allem die beheizten Bäder haben sich für das Wochenende auf ein gutes Geschäft vorbereitet. Nach einem prächtigen Saisonstart am 1. Mai rechnet Hans-Jürgen Urban vom Frankfurter Silo-Bad mit 10.000 Besuchern bis zum Sonntag. Im Kasseler Freibad Harleshausen gibt man sich auch mit kleineren Kategorien zufrieden. Schwimmmeister Frank Siebert rechnet mit rund 1.300 Badegästen. Im Fuldaer Rosenau- Bad, das mit rund 2.000 Schwimmern plant, hat man entsprechend reagiert und die Öffnungszeiten fürs Wochenende auf neun Uhr vorgezogen.

"Am Wochenende wird es echt voll" - ... erwartet auch Dominik de Beisac vom Freibad Rosenau in Fulda. Für das Wochenende habe man sich entsprechend vorbereitet und die Öffnungszeit auf neun Uhr vorgezogen. Am Wochenende erwartet auch das Wiesbadener Opelbad steigende Besucherzahlen. "Es dauert immer einige Tage, bis es richtig voll wird", sagte Schwimmmeister Thomas Müller. Die meisten Menschen gingen nicht direkt bei den ersten Sonnenstrahlen ins Freibad. Daher erwarte er lediglich einen "mittleren Andrang".Keine Angst vor kaltem Wasser - Doch auch unbeheizte Freibäder sind heiß begehrt. An Fronleichnam hatte das Frankfurter Brentano-Bad erstmals geöffnet. Allerdings braucht dort das Wasser drei bis vier Tage, bis die Wassertemperatur auch empfindliche Naturen ins Becken lockt. Rund 18 Grad ist das Wasser im Freibad in Frankfurt-Eschersheim warm, das ebenfalls an Fronleichnam in die Saison gestartet ist.

Der Freitag hat mächtig vorgelegt - Schon am Freitag sprangen die Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein vielerorts schnell an. Um 14:00 Uhr wurden in Frankfurt, Hanau und Limburg 31 Grad gemessen. 30 Grad gab es in Darmstadt, Michelstadt und in Wetzlar. Wer es im Rhein-Main-Gebiet etwas kühler haben wollte, musste schon auf den Feldberg (24 Grad). Geradezu frische 22 Grad herrschten auf der Wasserkuppe. An Gefahren beim Baden denken - Wer bei diesen Temperaturen schnellstens ins kühle Nass springen möchte, sollte allerdings vorsichtig sein. Auch bei der großen Hitze ist das Wasser in vielen Seen und Flüssen noch recht kalt. Deshalb sollte man sich nicht einfach ins Wasser stürzen; das könnte zum Beispiel Krämpfe verursachen. Ein 19-Jähriger, der am Freitag im Launsbacher See in Mittelhessen baden ging, bekam dabei plötzlich Atemnot und ertrank. Nach Angaben der Polizei hatte das Wasser nur eine Temperatur von zwölf Grad. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_6191828

86 20.05.2006 Sturm über Hessen

"Ich dachte, die Welt geht unter" Entwurzelter Baum in der Innenstadt von Darmstadt. (Bild: dpa) - Orkanartige Böen sind am Samstagnachmittag über Hessen gefegt und haben zahlreiche Bäume entwurzelt. Bei Windgeschwindkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern wurden Dächer abgedeckt und Autos beschädigt. Allein in Gießen und Marburg stürzten rund 50 Bäume um und blockierten Straßen und Bahnlinien. In Kassel wurden 150 Bäume entwurzelt, einer davon fiel auf ein Wohnhaus. Wegen der kräftigen Gewitter kam es auf der Autobahn A 45 zwischen Gießen und Frankfurt zu mehreren Auffahrunfällen. Verletzt wurde niemand.

Straßenlaternen umgeknickt - Bei Fulda fiel ein Baum in einen Hochspannungsmast. In Homberg stürzte eine Pappel auf ein Wohnhaus. In Michelstadt im Odenwald riss der starke Wind sogar Straßenlaternen aus ihrer Verankerung. Ein entwurzelter Baum blockierte auf der Autobahn A 5 die Ausfahrt Reiskirchen. In Kleinlinden wurde ein Dach abgedeckt und beschädigte ein Auto. In Büdingen (Wetterau) stürzte ein Baum auf eine Stromleitung und schnitt für kurze Zeit die Stromversorgung ab. "Ich dachte, die Welt geht unter", sagte am Samstagabend ein Polizeisprecher in Wiesbaden. Dabei blieb die Landeshauptstadt von Schäden noch weitgehend verschont. Auch in Frankfurt, Offenbach und Darmstadt gingen starke Schauer nieder. Die Behörden warnten die Bürger in Südhessen davor, die Wälder zu betreten.

Es bleibt ungemütlich - Schuld an dem Unwetter war ein Orkantief. Wie der Wetterdiensts Meteomedia meldet, bleibt das Wetter in Hessen auch in der neuen Woche ungemütlich. Mit Gewittern, Regenschauern und sinkenden Temperaturen ist zu rechnen. "Es bleibt in den nächsten Tagen windig. Werte von über 100 Kilometern pro Stunde, wie sie am Samstag auf der Wasserkuppe gemessen wurden, werden aber nicht mehr erreicht", so der Meteorologe Michael Hofstätter. Abgedeckte Dächer, beschädigte Autos: Sturmböen über Hessen.

Stand: 20.05.2006 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_22372444

Stand: 30.03.2006 Nordhessen rüstet sich für Hochwasser

Der Winter ist endlich Vergangenheit – doch nach Schnee und Eis kommen neue Probleme. Die Schneeschmelze und das anhaltende Regenwetter lassen die Pegel steigen. In Nordhessen rüstet man sich gegen die erwarteten Wassermassen. Die Stauseen in Nordhessen sind auf ein durch Schneeschmelze und Regenfälle verursachtes Hochwasser vorbereitet. Aus der Edertalsperre und dem Diemelsee werde seit Wochenbeginn verstärkt Wasser abgelassen, wie das Wasser- und Schifffahrtsamt in Hannoversch Münden mitteilte. Somit wird in den Talsperren Raum für das zusätzlich erwartete Wasser gemacht. Bei dem Ablass wird darauf geachtet, dass die bereits gut gefüllten Flüsse nicht überlaufen. Der Pegel des Edersees lag am Mittwoch noch rund zwei Meter unter dem maximalen Fassungsvermögen der Talsperre.

Wasser frei am Edersee - Vorläufige Entwarnung für die Lahn - Es werde kaum erwartet, dass die Flüsse nennenswert über die Ufer treten, teilte das Regierungspräsidium Kassel mit. Aller Voraussicht nach gelinge es, die Wassermassen in den dafür vorgesehenen Stauseen aufzufangen. Alles hänge aber vom Umfang der erwarteten Regenfällen ab, die vor allem am Donnerstag wieder ergiebig herunterkamen. Vorläufige Entwarnung gab es von der Lahn in Mittelhessen. Der Fluss sei bislang in seinem Bett geblieben und der Pegelstand sinke wieder, berichtete das Regierungspräsidium Gießen. In Marburg und Gießen lag der Stand der Lahn am Mittwoch noch knapp einen Meter unterhalb der Hochwasser-Marke.

Es bleibt wechselhaft und regnerisch - Nach einem in ganz Hessen verregneten Donnerstag bleibt der Regenschirm auch am Freitag ein unverzichtbarer Begleiter: Tief "Karin" bringt viele Wolken mit teils kräftigen Regenschauern ins Land, vereinzelt sind auch Gewitter möglich. Immerhin bleibt zwischendurch auch Platz für etwas Sonnenschein. Spannung liegt auch am Samstag in der Luft – Bei einem Mix aus vielen Wolken und wenig Sonne kann es immer mal wieder zu teils gewittrigen Regenschauern kommen. http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=15850&key=standard_document_20586248

87 24.10.2005 Tornado in der Röhn - "Das war wie eine Bombe"

Ähnlich wie hier im Juli 2004 über Gießen zog am Samstagabend eine Windhose über Teile der Rhön. Ein heftiger Sturm hat in der Nacht zum Sonntag bei Uttrichshausen in der Rhön eine Schneise der Verwüstung geschlagen. Eine Landstraße musste bis Montag gesperrt werden. Neben der Landstraße nach Motten liegen verkrümmte Teile eines Wellblechdachs. Ein Blick nach rechts bestätigt: Im Gewerbegebiet hat der Sturm am schlimmsten gewütet. "Ich komme mir vor wie im Film", sagt Udo Hahl, der hier eine Autowerkstatt betreibt. Viele seiner Autos, die er reparieren wollte, sind nur noch Schrott. Auf dem Hof liegen überall nur noch Glasscherben. "Das war wie eine Bombe", sagt er.

Schneise der Vewüstung - Nach Angaben der Polizei wurde die Landstraße zwischen Kalbach-Uttrichshausen und dem bayerischen Motten durch umgestürzte Bäume völlig blockiert. "Die Bäume lagen aufeinander wie auf einem Streicholzhaufen", sagt der Polizeisprecher Alfons Hausmann. Der starke Wind hat eine 300 Meter breite Schneise in ein Waldstück gerissen. Die Landstraße zwischen Motten und Kalbach wurde nach Angaben der Schweinfurter Polizei wegen der langwierigen Aufräumarbeiten bis zum Montag.

Wohnwagen mit Dachschaden - Zwei Niedersachsen im Glück - Das war einmal ein Wohnwagen (Foto: hr). Die größten Schäden gab es im benachbarten bayerischen Gebiet. Zwei Hektar Fichten- und Eichenbestand wurde zerstört. Zudem richtete das Unwetter große Schäden in einem Gewerbegebiet an, deckte Dächer ab und warf Autos wie Spielzeug herum. Die Polizei rettete zwei Menschen mit einem Hubschrauber, die in Todesangst um Hilfe gerufen hatten. Sie hatten in einer Fischerhütte Schutz gefunden, an der der Wirbelsturm in nur etwa zehn Metern Entfernung vorbeigezogen war. Verletzt wurde aber offenbar niemand. Einen Schutzengel hatte ein Ehepaar aus Göttingen, das in einem Wohnwagen in dem Gewerbegebiet übernachten wollte, kurz vorher aber zum Essen in eine Gaststätte gegangen war. Der Anhänger blieb mit Totalschaden auf dem Dach liegen. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5712&key=standard_document_12324700

29.07.2005 Hitzegewitter - Sturm fegt Zelte von Jugendcamps weg

Helle Blitze erleuchten den Nachthimmel (Archivfoto: dpa) Ein schweres Unwetter mit Hagel, Regen und Sturmböen hat in der Nacht zum Freitag in Nordhessen für zahlreiche Feuerwehreinsätze und Sachschäden gesorgt. Der Süden des Landes blieb hingegen verschont. In Kassel seien zahlreiche Keller voll gelaufen und Bäume umgestürzt, teilte die Polizei mit. In Baunatal bei Kassel wurden die Zelte eines christlichen Jugendkongresses weggeweht. Die Jugendlichen mussten in Sicherheit gebracht werden. Auch den Teilnehmern eines Jugendfeuerwehrtreffens in Reinhardshagen im Landkreis Kassel flogen ihre Zelte um die Ohren.

Während in Baunatal eine Turnhalle als Herberge für die Nacht diente, mussten die Kinder der Jugendfeuerwehr abgeholt werden und die Heimreise antreten. In Eichenau bei Fulda saßen die Einwohner wegen eines durchtrennten Stromkabels etwa eine Stunde im Dunkeln. Mann durch Ast verletzt - In Kassel beschädigten laut Polizei herabstürzende Äste sechs Autos. Im Industriegebiet stürzten nach Angaben der Feuerwehr einige leere Frachtcontainer um. In Bad Arolsen wurde ein Mann beim Einsteigen in sein Auto von einem herabstürzenden Ast getroffen und leicht an der Schulter verletzt.

Süden weitgehend verschont - Trotz schwerer Regenfälle und Gewitter blieben Mittel- und Südhessen diesmal weitgehend verschont. Aus dem Rheingau-Taunus-Kreis meldete die Polizei mehrere umgestürzte Bäume. Nach Angaben der Wiesbadener Stadtwerke schlug am frühen Morgen bei der Raststätte Medenbach an der Autobahn Wiesbaden - Frankfurt (A 66) ein Blitz ein. Dadurch wurde die Stromversorgung einiger Stadtteile von Wiesbaden für mehr als zwei Stunden unterbrochen.

Es bleibt gewittrig und heiß - Am Abend drohen in weiten Teilen Hessens heftige Gewitter. Dennoch wird es bis zu 33 Grad heiß. Am Samstag wird es nur noch 21 bis 25 Grad warm. Neben etwas Sonne gibt es auch wieder Schauer und Gewitter. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_8287100

88 28.07.2005 Unwetter über Hessen - Schwere Schäden in Frankfurt

Der Tag danach: Auch am Donnerstag hatte die Feuerwehr in Frankfurt noch alle Hände voll zu tun (Bild: dpa) Ein Gewitter mit starken Regenfällen und orkanartigen Böen hat in der Nacht zum Donnerstag über Hessen gewütet. Betroffen war vor allem der Raum Frankfurt. Auch in anderen Bundesländern richtete das Gewitter schwere Schäden an. In Köln kam eine 33- jährige Radfahrerin durch herabstürzende Scherben einer Fensterscheibe sogar ums Leben, eine Autofahrerin erlitt lebensgefährliche Verletzungen, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. In der Mainmetropole rückte die Feuerwehr am späten Mittwochabend zu mehr als 200 Einsätzen aus. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers hatten rund 350 Einsatzkräfte mit entwurzelten Bäumen, abgedeckten Dächern und einer voll gelaufenen Tiefgarage zu kämpfen.

Haselnussgroße Hagelkörner - Während der Süden Frankfurts weitgehend verschont blieb, richtete das Gewitter besonders in den nördlichen Stadtteilen sowie im angrenzenden Taunus erhebliche Schäden an. Bei der Freilichtvorstellung der Burgfestspiele in Bad Vilbel wurden zwei Klaviere durch haselnussgroße Hagelkörner beschädigt, so dass die Aufführung nach der Pause mit einem Keyboard fortgesetzt wurde, wie Besucher berichteten. Durch herumfliegende Äste wurden mehrere hundert Fahrzeuge teilweise stark ramponiert. In Frankfurt deckte der Sturm das Dach eines Autohauses ab und beschädigte 30 Neu- und Gebrauchtwagen.

"Innerhalb von Sekunden fegte der Wind heran, vom ersten zarten Tropfen bis zum Einsetzen des Hagels verging keine halbe Minute", berichtete Thomas Ranft, Wetterexperte des Hessischen Rundfunks, der in Frankfurt mitten in das Unwetter geriet. Eine halbe Stunde später sei der Spuk vorbei gewesen. Der S- und U-Bahnverkehr kam bis zum Donnerstagmorgen meist zum Erliegen, die U-Bahnlinie 3 war noch bis zum Nachmittag gesperrt. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach fielen im Rhein-Main-Gebiet stellenweise bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Auch Nordhessen betroffen - In der Nacht zog das Unwetter dann weiter Richtung Nordhessen und hielt auch Polizei und Feuerwehr in Atem. Im nordhessischen Neuental (Schwalm-Eder-Kreis) liefen mehrere Keller voll, eine Bahnunterführung wurde überflutet. Auf dem Gelände eines Kleintierzuchtvereins stürzten Bäume um. Die Tiere blieben nach Angaben der Feuerwehr unverletzt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_8257082

Heftiger Regen, Blitz und Donner - Unwetter fegte über Südhessen

Blitzeinschläge, Brände, Wassereinbrüche: Ein Unwetter mit schweren Regenfällen ging in der Nacht zum Donnerstag über Südhessen nieder. Das neue Dach des Frankfurter Stadions erwies sich als nicht wetterfest. Während des Finales des Confed-Cups standen Fans und Spieler im Regen. In Darmstadt sind nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts innerhalb von einer Stunde 36 Liter pro Quadratmeter niedergegangen. In Groß-Gerau seien es 24 Liter je Quadratmeter gewesen. Hunderte Keller liefen voll. Haus brannte aus - Nach einem Blitzschlag in ein Einfamilienhaus in Rüsselsheim brannte der Dachstuhl aus. Die drei Bewohner konnten sich unverletzt retten. In Wiesbaden ging ein Lastwagen nach dem Einschlag eines Blitzes in Flammen auf. Auf der Bundesstraße zwischen Weiterstadt und Darmstadt ging nichts mehr. Auf der Hauptstraße in Bischofsheim stand das Wasser so hoch, dass Autos die Nummernschilder abgerissen wurden. Rund um Rüsselsheim waren bei der Polizei an die 300 Notrufe registriert worden.

Verspätungen am Flughafen - Terminal undicht - Auch auf dem Frankfurter Flughafen kam es zu Beeinträchtigungen. Rund 45 Minuten seien keine Starts möglich gewesen, sagte ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstag. "Fliegerei ist nun mal eine Freiluftveranstaltung", meinte Fraport-Sprecher Wolf-Dieter Schaller lakonisch. Zudem erwies sich das Hauptterminal 1 als nicht wetterfest. An mindestens zwölf Stellen vom Abfertigungsbereich bis zur Tiefgarage sei das Wasser eingedrungen. Blitzeinschlag in Stellwerk - Ein Blitz schlug im Stellwerk der Deutschen Bahn in Niedernhausen (Rheingau-Taunus-Kreis) ein. Die Regionalbahnen zwischen Limburg und Frankfurt konnten deshalb bis zum Donnerstagmorgen nur bis Bad Camberg fahren, teilte das Unternehmen mit. Reisende hatten aber die Möglichkeit, bei Limburg-Süd in einen der aus Köln kommenden ICE zu steigen, um Frankfurt zu erreichen. Mehrere Züge der S-Bahn-Linie 2 mussten ihre Fahrt von Frankfurt bereits in Eppstein beenden, wo Pendelbusse die Fahrgäste aufnehmen sollten. Die Feuerwehr in Wiesbaden berichtete von drei Einsätzen wegen des Starkregens.

89 Peinliche Panne im Stadion - So sah es zeitweise im Frankfurter Fifa-Stadion aus (Foto: dpa) Spieler und Fans im Endspiel des Confed-Cups zwischen Brasilien und Argentinien standen trotz des hochmodernen "Cabrio-Dachs" im Frankfurter Fifa- Stadion im Regen. Das heftige Gewitter wehte Regen durch die Öffnungen zwischen Tribünen-Ende und Stadion-Dach der 188 Millionen Euro teuren Arena. Zudem riss ein Stück der Segeldach-Konstruktion, nachdem sich eine gefährlich anmutende Wasserbeule gebildet hatte. In der Halbzeit wurde passenderweise auch noch der Song "Raindrops are falling on my head" (Regentropfen fallen auf meinen Kopf) gespielt. Der Deutsche Wetterdienst hatte vor einem Unwetter mit mehr als 25 Liter Regen pro Quadratmeter und Sturmböen von bis zu 95 Kilometer pro Stunde gewarnt. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_7355558

21.04.2005 Naturschauspiel - Edersee läuft über

Die Staumauer der Edertalsperre am Donnerstag - der See läuft über

Die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage haben in Nordhessen die Edertalsperre und Diemeltalsperre zum Überlaufen gebracht. Da zunächst kein weiterer Regen vorhergesagt werde, sei die Lage unkritisch, teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt in Hannoversch Münden mit. Hochwasser droht nicht - Hochwasser drohe bei Eder und Diemel nicht, berichtete das Amt. Im vergangenen Jahr waren beide Talsperren ebenfalls im Frühjahr übergelaufen. Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach berichtete am Donnerstag, dass Regen „zunächst kein Thema mehr sei“. In Marburg waren Autofahrer am Mittwoch aufgefordert worden, wegen steigender Pegel der Lahn ihre auf den ufernahen Parkplätzen abgestellten Fahrzeuge wegzufahren.

12.02.2005 - Wetter - Orkantief raste über Hessen - Schneesturm auf dem Feldberg im Taunus

Mit Sturmböen von bis zu 110 Stundenkilometern jagte Orkantief "Ulf" am Samstagabend über Hessen. Der Regen, den "Ulf" im Gefolge hatte, sorgte vielerorts für Überschwemmungen. Im Kreis Fulda - speziell in den Gemeinden Flieden, Neuhof und Kalbach - ging ein schweres Unwetter mit starken Regenfällen nieder. Bäche traten über die Ufer und überschwemmten Straßen und Keller. In Mittelkalbach musste die Feuerwehr zum Schutz des Bürgerhauses sogar Sandsäcke aufschichten. In der Nähe von Bächen und Flüssen sind Wiesen und Sportanlagen kilometerweit überflutet. Zahlreiche Feuerwehren waren im Einsatz.

Verkehrsbehinderungen - Auf der A66 Frankfurt-Fulda gab es erhebliche Behinderungen in Höhe der Anschlussstelle Schlüchtern-Nord. Dort war auf dem Zubringer zur B 27 und B 40 die Fahrbahn wegen Überflutung gesperrt. Im Main-Kinzig- Kreis wurde die B 276 bei Birstein wegen Überflutung in beiden Richtungen gesperrt. In Frankfurt und Marburg wurden die Autofahrer aufgefordert, Parkplätze entlang des Mains und der Lahn wegen möglichen Hochwassers zu räumen.

Sturm, Schnee, Regen und Kälte - In Mittelkalbach schichtete die Feuerwehr zum Schutz des Bürgerhauses Sandsäcke auf. Auch in den kommenden Tagen müssen wir uns in Hessen auf einen Mix aus Sturm, Schnee, Regen und Kälte einstellen. Selbst die Flachländler können sich wieder auf Schnee freuen. Dafür verantwortlich ist das norddeutsche Orkantief "Ulf". In den etwas höher gelegenen Gebieten gehen die Niederschläge bereits am Sonntagmorgen in Schnee- und Graupelschauer über. Im Tagesverlauf mischen sich selbst an Rhein und Main immer mehr Schneeflocken in den Regen. Die Sonne zeigt sich nur selten. Die Temperaturen liegen zwischen 2 und 7 Grad.

Es bleibt wechselhaft - Zu Wochenbeginn bleibt es wechselhaft. Vor allem im Hessischen Bergland ist mit Schneeschauern zu rechnen. Im Flachland lockern die Wolken auf und die Sonne kommt öfters zum Vorschein. Der Wind weht meist nur mäßig aus nordwestlicher Richtung. Die Temperaturen erreichen lediglich -1 bis 5 Grad. Am Dienstag wechseln sich Sonne und Wolken ständig ab. Bei Temperaturen zwischen -1 bis 4 Grad muss örtlich wieder mit leichtem Schneefall gerechnet werden.

Stand: 12.02.2005 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_4345952

90 21.01.2005 Unwetter in Hessen - Stürme, Überschwemmungen und Schnee

Wegen Hochwassers sind in der vergangenen Nacht mehrere Straßen in den Kreisen Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und Gießen gesperrt worden. In ganz Hessen stürmte es. Und am Freitag-Nachmittag hat der einsetzende Schneefall weitere Hessen kalt erwischt. Nach anhaltenden Regenfällen sind in der Nacht zum Freitag die Flüsse Lahn und Dill über die Ufer getreten. Der Deutsche Wetterdienst hatte für die Nacht zum Freitag zahlreiche Unwetterwarnungen ausgesprochen. Mehrere Feuerwehren und Straßenmeistereien waren im Einsatz. Schafe mussten vor dem Ertrinken gerettet werden. Die Einsatzkräfte wurden auch zu Privatleuten gerufen und mussten Keller leerpumpen. Der starke Sturm entwurzelte zudem einige Bäume.

Eingeschlossen von den Fluten - Böse erwischte der Sturm auch viele Tiere. 70 Schafe auf einer Weide nahe des mittelhessischen Ehringshausen standen am morgen plötzlich mitten im Fluß. THW und Feuerwehr retteten die verstörten Tiere aus der Dill, die innerhalb von wenigen Stunden viermal so breit war wie normal. Einige Schafe konnten die Helfer erst mit Massagen wiederleben. Die Hochwasserwelle hat auch Marburg bereits erreicht. Entlang der Lahn sind alle Straßen gesperrt. Die Bahnstrecke Marburg Erndtebrück ist bei Buchenau unpassierbar. In Nordhessen ist vor allem die Eder betroffen, sie ist auf gut 50 Kilometern über die Ufer getreten. Bei Ederbringshausen ist das Sportlerheim nur schwimmend zu erreichen.

Orkanartige Stürme - Auch der Berufsverkehr am Freitag blieb von Behinderungen nicht verschont. Auf der A49 kam in den Morgenstunden auf regennasser Fahrbahn eine Frau bei einem schweren Unfall ums Leben. Orkanstärke erreichten die Böen vor allem an der Küste und auf den Bergen. Am Freitag bleibt es regnerisch, gebietsweise wird es bis in die Niederungen schneien. Bahnstrecke gesperrt - Wegen Hochwassers ist die Bahnstrecke von Marburg nach Erndtebrück im Bundesland Nordrhein-Westfalen zwischen den Stationen Buchenau und Friedensdorf gesperrt worden. Für die Reisenden werde ein Bus zwischen beiden Bahnhöfen eingesetzt, teilte die Deutsche Bahn mit. Die Streckensperrung werde abhängig vom Wasserpegel der Lahn voraussichtlich bis Montag dauern. Auf dem Abschnitt fahren Regionalzüge.

Gladenbach: sieben Verletzte nach Unfall - Der am Freitag-Nachmittag einsetzende Schneefall bis Schneeregen hat viele Hessen kalt erwischt. Bei einem Verkehrsunfall in der Gemeinde Galdenbach gab es sieben Verletzte. Bei einer Frau waren die Verletzungen so schwer, dass sie mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde. Die Unfallstelle in Mornshausen blieb über mehrere Stunden gesperrt. Aussichten: Schneeschauer - In der Nacht zum Samstag fallen bis ins Flachland weitere Schneeschauer. Auf den Bergen sind bei stürmischem Schneeverwehungen möglich. Der Samstag wird wechselhaft mit Schneeschauern. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5712&key=standard_document_4042002

21.10.2004 - Stromausfall Westhessen versank in Dunkelheit

Windhose, Regen und Sturm - Wegen eines Kurzschlusses in einer Trafostation ist am Mittwochabend in 10.000 Haushalten in Westhessen der Strom ausgefallen. Ein Zusammenhang mit dem Unwetter in der Region wird nicht vermutet.

Notstromaggregat eingesetzt - Wie der Energieversorger Süwag am Donnerstag in Frankfurt am Main mitteilte, war vor allem der Rheingau-Taunus-Kreis betroffen. Laut Süwag-Sprecher Klaus-Peter Kreß fiel der Strom um 19.46 Uhr aus. "Der größte Teil war gegen 20.15 Uhr wieder am Netz", sagte er. Die Gemeinde Mappershain bei Bad Schwalbach sei in der Nacht mit einem mobilen Notstrom-Aggregat versorgt worden.

Sturmböen fegten über das Land - Wenige Stunden nach dem Stromausfall wurde die Region von einem Unwetter mit Sturmböen heimgesucht. Die Wiesbadener Polizei teilte mit, dass auf der B 417 mehrere Bäume umgefallen seien. Ein Autofahrer fuhr in Taunusstein gegen einen Baum, wurde aber bei dem Unfall nicht verletzt. Laut Süwag gab es zwischen dem Unwetter und dem Stromausfall keinen Zusammenhang. Nach der Ursache für den Kurzschluss wurde noch gesucht. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_2571250

91 08.08.2004 Wetter - Land unter im Rhein-Main-Gebiet - Unwetter (Archivbilder)

Ein schweres Unwetter hat am Samstagabend Teile des Rhein-Main-Gebiets unter Wasser gesetzt. Laut Polizeibericht war vor allem Wiesbaden betroffen. Menschen wurden nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt. Die Schadenshöhe war zunächst nicht bekannt. Polizei und Feuerwehr berichteten von hunderten voll gelaufener Keller in Wiesbaden, Frankfurt, Bad Schwalbach und Taunusstein. Auch das Untergeschoss des Krankenhauses in Frankfurt-Höchst wurde geflutet. In Seligenstadt schlug ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Entwurzelte Bäume, herabgefallene Äste und Aquaplaning machten viele Straßen unbefahrbar.

Kanalisation voll gelaufen - Gut geschützt durch Plastiküberhänge warteten am Samstag Zuschauer auf den Beginn der Open-Air-Aufführung von Guiseppe Verdis Monumentaloper Aida auf dem Plateau des 880 Meter hohen Großen Feldberges im Taunus. Gut geschützt durch Plastiküberhänge warteten am Samstag Zuschauer auf den Beginn der Open-Air- Aufführung von Guiseppe Verdis Monumentaloper Aida auf dem Plateau des 880 Meter hohen Großen Feldberges im Taunus. In der Landeshauptstadt war der Regen so stark, dass innerhalb weniger Minuten die Kanalisation voll gelaufen war. Die Wassermassen drückten "unzählige" Gully-Deckel zum Teil 80 Zentimeter nach oben, berichtete die Polizei. Herabstürzende Gebäudeteile und umstürzende Bäume beschädigten mehrere Autos. Die Bundesstraße 54 zwischen Wiesbaden und Taunusstein wurde mehrere Stunden lang für den Verkehr gesperrt.

Herabfallende Äste - Ein Wagen sackte auf einem Parkplatz so tief ein, dass er mit einem Abschleppfahrzeug geborgen werden musste. Teile des Kurparks mussten wegen Überflutung gesperrt werden. Die Wiesbadener Polizei warnte am Sonntag vor dem Betreten des Stadtwalds. Es bestehe die Gefahr, von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen verletzt zu werden. Die Feuerwehr Wiesbaden hatte nach eigenen Angaben etwa 70 hauptamtliche und 320 freiwillige Kräfte im Einsatz, die innerhalb von knapp acht Stunden zu etwa 300 Einsatzorten gerufen wurden. Allein in der Polizeieinsatzzentrale in Wiesbaden liefen binnen zweieinhalb Stunden 550 Notrufe auf.

Pumpen bis in die Morgenstunden - Bei der Frankfurter Feuerwehr wurden 200 Einsätze gezählt, betroffen war von dem Unwetter vor allem der Stadtteil Unter-Liederbach. Hauptsächlich sorgten voll gelaufene Keller für viel Arbeit. Auch im Krankenhaus in Frankfurt-Höchst wurden Teile des Untergeschosses überflutet, die als Lagerräume genutzt wurden. Der Krankenhaus-Betrieb wurde nach Angaben der Feuerwehr nicht beeinträchtigt. Die Feuerwehrleute pumpten bis in die Morgenstunden das Wasser aus dem Krankenhauskeller. In Seligenstadt schlug am Samstagabend ein Blitz in ein Wohnhaus ein. Der Brand im Dachgeschoss konnte von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. Der Schaden beträgt 50.000 Euro.

Oberligapartie in Frankfurt unterbrochen - Betroffen war auch das Auftaktspiel zur neuen Saison der Fußball-Oberliga. Die Partie des FSV Frankfurt gegen Schwalmstadt im Stadion am Bornheimer Hang wurde wegen des heftigen Gewitters für etwa eine Viertelstunde unterbrochen. Saarbrücken war ohne Strom - Noch schlimmer traf es das Saarland. In Saarbrücken fiel für etwa 20 Minuten der Strom aus, die Ursache war nach Angaben der Polizei zunächst nicht bekannt. In der Tiefgarage eines Hotels im rheinland-pfälzischen Haßloch schwammen die Autos.

Stand: 08.08.2004 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_1880762

92 Stand: 23.07.2004 - Gewitter - Unwetter wütete über Rhein-Main

Ein heftiges Unwetter ist am Freitag Abend über das Rhein-Main-Gebiet gezogen. Heftige Unwetter haben im Rhein-Main- Gebiet den Verkehr lahm gelegt und vielerorts Keller unter Wasser gesetzt.

53,7 Liter in einer Stunde - Schwere Regenfälle setzten wie hier bei Offenbach vielerorts die Straßen unter Wasser. Schwere Regenfälle setzten wie hier bei Offenbach vielerorts die Straßen unter Wasser. In Frankfurt und Offenbach gingen mit dem Gewitter zahlreiche Feuermelder los, berichteten Polizei und Feuerwehr. Südlich von Offenbach musste eine Landesstraße wegen umgestürzter Bäume an mehreren Stellen gesperrt werden. In Offenbach selbst fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in einer Stunde bis zu 53,7 Liter Regen pro Quadratmeter. In Dietzenbach (Kreis Offenbach) wurde ein Mann von einem Stromschlag verletzt, als er in seinen überfluteten Keller ging. Dort hatte das Wasser einen Kurzschluss ausgelöst.

Bahnverkehr behindert - Große Verspätungen mussten die Bahnfahrer hinnehmen. Durch Blitzschläge waren gleich vier Stellwerke ausgefallen. Umgestürzte Bäume blockierten zudem Gleise südlich von Frankfurt am Main. Der Zugverkehr auf der Strecke zwischen Mainz und Koblenz wurde wegen Erdabgang von angrenzenden Weinbergen vorübergehend unterbrochen. Der Mainzer Hauptbahnhof stand zwischenzeitlich komplett unter Wasser. Nach Angaben der Deutschen Bahn musste der Zugverkehr auf der rechtsrheinischen Strecke zwischen Mainz und Koblenz wegen Erdabgang von angrenzenden Weinbergen unterbrochen werden. Durch Blitzschläge waren mehrere Stellwerke ausgefallen. Umgestürzte Bäume blockierten Gleise südlich von Frankfurt am Main. Eine Unterführung zum Mainzer Hauptbahnhof stand unter Wasser.

Verspätungen am Frankfurt Flughafen - Verstopfter Kanal: Ein Feuerwehrmann bemüht sich mit einer Schaufen. Verstopfter Kanal: Ein Feuerwehrmann bemüht sich mit einer Schaufen. Nach Angaben eines Sprechers des Frankfurter Flughafens kam es wegen der Gewitter zu Verspätungen und Flugumleitungen. Die Feuerwehr war in den betroffenen Gebieten im Dauereinsatz. In Mainz teilte die Polizei mit, dass etliche Straßen und zahlreiche Keller überflutet wurden. Ähnliche Berichte gab es auch aus den Regionen Worms und Bad Kreuznach. Personen kamen aber nach ersten Informationen nicht zu Schaden.

Unwetter in ganz Deutschland - Gewitter in Frankfurt am Main: Ein trockenes Plätzchen gefunden. Gewitter in Frankfurt am Main: Ein trockenes Plätzchen gefunden.

Auch in anderen Teilen Deutschlands wie in Franken und Nordthüringen überfluteten die Regenmassen Keller und Straßen. In Bonn war der Zugverkehr ebenfalls erheblich behindert, in Idar-Oberstein (Kreis Birkenfeld) musste eine Bundesstraße vier Stunden lang gesperrt werden. Im holsteinischen Nahe brannte eine Scheune nach einem Blitzeinschlag aus, es entstand ein Sachschaden von 200.000 Euro. In Bayern wurde die Autobahn 9 bei Bayreuth für den Verkehr vorübergehend gesperrt. Dort mussten Schneepflüge eingesetzt werden, um die bis zu einem halben Meter hohe Hagelschicht wegzuräumen.

Stand: 23.07.2004 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_1756188

93 Stand: 20.07.2004 Unwetter - Straßen und Schienen wieder frei - Unwetter vorbei - das Aufräumen beginnt

Nach dem verheerenden Unwetter über dem Rhein-Main-Gebiet vom Freitag kann der Berufsverkehr auf Straße und Schiene am Montag wieder ungehindert laufen. Normalisierung - Schwere Regenfälle setzten wie hier bei Offenbach vielerorts die Straßen unter Wasser. Nach Auskunft der Deutschen Bahn AG sind die Gleise von herabgefallenen Ästen freigeräumt und beschädigte Oberleitungen in Stand gesetzt worden. Schwere Regenfälle hatten am Freitagabend den Verkehr in weiten Teilen der Region behindert. Vor allem in Frankfurt und Offenbach entstanden erhebliche Schäden, als Autos weggeschwemmt wurden und U-Bahn-Stationen voll liefen. Die Verspätungen der Bahn ließen im Laufe des Samstags nach. Am Sonntag normalisierte sich der Verkehr. Nach einer Bilanz von Feuerwehren und Polizei wurde niemand gravierend verletzt.

53,8 Liter Regen pro Quadratmeter - Verstopfter Kanal: Ein Feuerwehrmann bemühte sich mit einer Schaufel. Wie der Deutsche Wetterdienst mitteilte, fielen in Offenbach innerhalb einer Stunde 53,8 Liter Regen pro Quadratmeter. "Das ist fast ein Monatspensum", sagte Meteorologe Thomas Schmidt. In Frankfurt waren laut Feuerwehr vor allem Straßen im südlichen Stadtgebiet stundenweise unpassierbar. In einer Senke wurden acht Autos weggeschwemmt. Zusätzlich entgleiste eine Straßenbahn. Eine S-Bahn wurde von einem umgestürzten Baum getroffen. Der Fahrer blieb entgegen ersten Meldungen unverletzt. Die rechtsrheinische Bahnstrecke zwischen und Rüdesheim war wegen der Schlammfluten aus den Weinbergen für mehrere Stunden dicht. Bei Mörfelden am Frankfurter Flughafen wurden zwei liegen gebliebene ICE evakuiert, weil ein Baum in eine Oberleitung gefallen war. Die Passagiere wurden mit Bussen nach Frankfurt gefahren. In Bischofsheim stauten sich etliche Güterzüge auf einem zentralen Umschlagplatz.

Flughafen lahmgelegt - Am Frankfurter Flughafen waren wegen des schweren Gewitters eine gute halbe Stunde lang keine Starts und Landungen möglich. Einige Flieger mussten nach Köln und Düsseldorf umgeleitet werden. Die Feuerwehren rückten zu hunderten von Einsätzen aus. Allein die Feuerwehr im Kreis Offenbach zählte mehr als 500 Einsätze. Mit 130 Feuerwehrleuten war die Offenbacher Feuerwehr fast 24 Stunden lang im Einsatz. Wie in vielen anderen Städten auch mussten meist Keller leergepumpt oder umgestürzte Bäume beseitigt werden.

Polizist rettet eingeschlossene Autofahrerin aus überflutetem Tunnel - Als echter Freund und Helfer erwies sich ein Streifenpolizist bei dem schweren Unwetter am Freitagabend in Frankfurt. Auf seiner Streife entdeckte der Beamte in einer überfluteten Bahnunterführung, in der das Wasser bereits 1,60 hoch stand und mehrere geparkte Fahrzeuge umherschwammen, eine in ihrem Auto eingeschlossene Frau. Alle Versuche, die 44-jährige zu befreien, seien zunächst misslungen, berichtete die Polizei am Sonntag. Der Beamte lief zum Revier, holte seien privaten Geländewagen und zog das Auto ins Trockene. Die Frau blieb unverletzt.

Stand: 20.07.2004 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_1740888

19.07.2004 - Sturm, Regen, Blitze - Unwetter über Hessen

Ein ungewohntes Bild - eine dichte Wolkenfront zieht über Gießen hinweg. Heftige Regenfälle und Sturm haben die Feuerwehren in Mittel- und Osthessen auch am Sonntagabend in Atem gehalten. Mit kräftigen Gewittergüssen ist auch in den kommenden Tagen zu rechnen. Die Unwetter über Deutschland haben zu teilweise erheblichen Behinderungen im Bahn-Verkehr geführt. Betroffen war am Montag neben Nordrhein -Westfalen und Berlin auch Hessen, wie ein Bahn- Sprecher in Frankfurt am Main berichtete. Etliche Züge könnten nicht fahren, da Oberleitungen beschädigt worden seien. "Zurzeit sind alle verfügbaren Kräfte im Einsatz, um die Schäden möglichst schnell zu beheben", betonte der Sprecher. Bis der Bahnverkehr wieder reibungslos laufe, werde aber noch einige Zeit vergehen.

Einsatzkräfte im Einsatz - Bereits in der Nacht zu Sonntag hatten die Einsatzkräfte einiges zu tun. Keller und Straßen waren überflutet, Kanaldeckel hochgedrückt und Bäume umgeworfen. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand. Bei Eschenburg und nahe Eiershausen sperrte die Polizei zwei Landstraßen wegen umgestürzter Bäume. In Fulda löste ein Blitz einen Brand in einer Metzgerei aus. Insgesamt rückten die Einsatzkräfte in Stadt und Kreis Fulda rund hundert Mal aus. Blitzeinschlag in Licher Stadtkirche - Auch die kommenden Tage ist mit Gewittern zu rechnen Auch die kommenden Tage ist mit Gewittern zu rechnen

94 Schon in der Nacht zu Sonntag hatte ein Blitzschlag in Fulda einen Schwelbrand ausgelöst, der das Dach eines Niedrigenergiehauses entzündete. Das Gebäude war zur Unglückzeit nicht bewohnt. Der Schaden wird auf 300.000 Euro geschätzt. In Hünfelden bei Limburg schlug der Blitz in eine Scheune ein, die daraufhin vollständig abbrannte. Kurze Zeit später entfachte ein Blitz ein Feuer im Dach eines Wohnhauses in Bad Camberg. In Lich schlug der Blitz in den Turm der Stadtkirche ein - ein Brand brach jedoch nicht aus.

Vogelsbergbahn blockiert - Bei Bad Salzschlirf blockierten mehrere durch Blitzschlag und Windböen umgestürzte Bäume die Vogelsbergbahn. Die Bahnstrecke Fulda - Gießen musste vorübergehend gesperrt werden. Mehr als 30 Feuerwehrleute konnten die Trasse schließlich wieder frei räumen.

Segelboot-Regatta von Unwetter überrascht - Auf dem Edersee wurden die Teilnehmer einer Segelboot-Regatta von dem Unwetter überrascht. Etwa 50 Boote kippten um, sie wurden von der Wasserschutzpolizei wieder aufgerichtet. Außerdem riss der Sturm einen Steg am Rande des Sees ab, an dem über 50 Segelboote befestigt waren. Gewitter auch am Dienstag und Mittwoch - Vor allem am Dienstag und Mittwoch ist mit weiteren kräftigen Gewittergüssen zu rechnen. Der Dienstag beginnt mit vielen Wolken. Aus Westen ziehen dann schon am Vormittag kräftige Regenschauer und auch Gewitter durch. Am Mittwoch bilden sich von Mittag an in der schwülen Luft erneut Schauer und Gewitter. Ab Donnerstag soll es freundlicher werden.

Stand: 19.07.2004 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_1684466

11.06.2004 Wetter - Unwetter-Schäden in ganz Hessen

Aufräumarbeiten nach Gewitter in Frankfurt - Es war nicht ganz so schlimm wie angekündigt, aber dennoch: Das Wetter hat den Hessen am Donnerstag zu schaffen gemacht. Keller liefen voll, Dächer wurden abgedeckt und sogar die Autobahn musste für einige Zeit gesperrt werden. Keller unter Wasser, Häuser ohne Dächer - Am Donnerstag wütete ein Gewittergebiet mit Sturmböen, Hagelkörnern in Kirschgröße und heftigen Regenschauern über Hessen und Rheinland-Pfalz und richtete dabei Sachschaden in zunächst nicht bezifferter Höhe an.

Am Nachmittag musste zeitweise die Autobahn 5 zwischen Frankfurt und Darmstadt gesperrt werden. In Darmstadt stürzten nach Angaben der Polizei zahlreiche Bäume um und blockierten Straßen, Keller liefen voll Wasser. Besonders heftig betroffen waren die Menschen im Raum Mainz. Dort wurden Dächer zerstört und mehrere Keller liefen auch dort voll Wasser. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Der Wetterdienst registrierte unwetterartige Regenfälle von über 30 Liter pro Quadratmeter auch im Odenwald und im Rheingau. Für Freitag und die kommenden Tage sagten die Meteorologen einen Mix aus Gewittern, Schauern und Sonnenschein voraus. Zu den teils heftigen Gewittern im Süden und Osten komme schwüle Hitze mit Temperaturen zwischen 23 und 28 Grad. Mit weiteren Unwettern sei aber nicht mehr zu rechnen.

Stand: 11.06.2004 http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/index.jsp?rubrik=5710&key=standard_document_1353800

24.07.2004 HITZE - Hitzewarnsystem für Hessen

Als erstes Bundesland hat Hessen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Wetterdienst ein Hitzewarnsystem zum Schutz älterer Menschen erarbeitet. Das hessische Sozialministerium hat in dieser Woche erstmals Hitzealarm für Alten- und Behindertenheime ausgelöst. Hitze ist selten auf Todesbescheinigungen angegeben, und nur einige der Verstorbenen werden nachträglich obduziert. Doch fest steht: Gerade ältere Menschen, deren Körper ohnehin schon Schwierigkeiten mit der Wärmeregulation haben, sind für Hitzeperioden schlecht oder gar nicht gewappnet. In Frankfurt, Offenbach, Darmstadt und neun anderen Kommunen mussten deshalb die Heime in dieser Woche festgelegte Schutzmaßnahmen für die Bewohner treffen. Unter anderem mussten sie regelmäßig die Raumtemperatur prüfen, notfalls für Kühlung sorgen und darauf achten, dass die Bewohner genug trinken. Das Ministerium stützte sich dabei auf eine Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes.

95 Das Drama von 2003 - Sonnenschein und Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad gaben einen Jahrhundertsommer, auf den Europa nicht vorbereitet war. In Frankreich starben in den ersten beiden Augustwochen 11.400 alte Menschen in Krankenhäusern und Altersheimen. Unwürdig - Die meisten französischen Altenheime waren auf diesen Sommer nicht vorbereitet. Etwa die Hälfte der 11.400 Hitzeopfer in den ersten beiden Augustwochen 2003 starben in Heimen. Fünf bis zehn Prozent der 650.000 Altersheime wurden Anfang September mit dem Begriff "unwürdig" eingestuft. Weitere 30 Prozent sorgten nicht angemessen für die Bedürfnisse alter Menschen, sagen Kritiker der Altenpflege. Kritiker, die lange ignoriert wurden und nach der sommerlichen Katastrophe endlich zu Wort kommen. Und: der Umgang mit alten Menschen steht ganz oben auf der Liste der politischen Themen.

Hessen hat das Warnsystem Anfang Juni als Reaktion auf die Hitzewelle vom Sommer 2003 eingerichtet, während der überdurchschnittlich viele alte Menschen gestorben waren. Es sieht zwei Stufen vor: Bei sich ankündigender hoher Wärmebelastung werden zunächst Alten- und Behindertenheime sowie Pflegedienste informiert. Die Behörden kontrollieren per Stichprobe, ob die angeordneten Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Droht eine längere Hitzeperiode, wird in der zweiten Stufe die gesamte Bevölkerung gewarnt. Die "gefühlte Temperatur" soll das Wärme-Empfinden von Menschen widerspiegeln. Bei diesem Wert werden auch Einflüsse wie Sonne und Schatten, Wind, Luftfeuchtigkeit und die Kleidung der Menschen berücksichtigt, erklärte der Medizin-Meteorologe Henning Steiger beim Deutschen Wetterdienst. Die gefühlte Temperatur kann höher oder niedriger sein als die per Thermometer ermittelte Lufttemperatur. Hessen legt bei seinem Hitze- Alarm für Hessens Altenheime gefühlte Temperaturen zu Grunde.

Die Berechnungen gehen von einem standardisierten Menschen aus, und zwar einem 35 Jahre alten Mann mit einem Gewicht von 70 Kilogramm, der mit vier Kilometern pro Stunde geht und so auch innere Wärme produziert. Den Unterschied zwischen gemessener Lufttemperatur und gefühlter Temperatur verdeutlicht Steiger an der Wirkung von Sonne und Schatten: Im Schatten müsste es deutlich wärmer sein als in der Sonne, um dasselbe Temperaturgefühl zu bewirken. Bei der "gefühlten Temperatur" wird auch berücksichtigt, dass Menschen im Sommer dünnere Kleidung tragen als im Winter. http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=15850&key=standard_document_1342852

96 2.5. Einsatzmeldungen des Katastrophenschutzes Kassel

2005-2010

Quelle: Katastrophenschutz und Freiwillige Feuerwehren Region Kassel

Die Protokolle des Katastrophenschutzes zeigen die unmittelbaren Folgen von natürlichen Wetterereignissen für die Bevölkerung. Wesentliche Protokolle zu wetterbedingten Einsätzen wurden dabei ausgewählt und wiedergegeben.

Sturmtief Xynthia zieht über Stadt und Landkreis Kassel

Kassel, 28.02.2010 - Ab dem frühen Sonntagnachmittag erreichte das Sturmtief Xynthia den südlichen Landkreis und zog dann über Stadt und den gesamten Landkreis hinweg. Innerhalb kürzester Zeit gingen viele Notrufe in der Leitstelle der Feuerwehr Kassel ein. Entwurzelte und umgestürzte Bäume, herabstürzende Dachziegeln, herumfliegende Bauzäune, beschädigte Baugerüste waren die Auswirkungen.

Zur schnellen Bearbeitung der hohen Anzahl an Notrufen musste das Leit-stellenteam verstärkt werden. Um 17:30 Uhr zählte die Leitfunkstelle bereits 135 Einsätze, davon 95 im Landkreis und 40 in der Stadt Kassel. Trotz der vielen Einsätze sind bis zum jetzigen Zeitpunkt glücklicherweise nur Sachschäden zu melden. In der Goethestraße in Kassel sind durch umstür-zende Bäume zwei PKWs beschädigt worden. Auf der Bundesstraße 251 zwischen Bründersen und Ippinghausen kam es in Folge umstürzender Bäu-me zu einem Verkehrsunfall ausschließlich mit Sachschaden.

Im Wesentlichen führten die Feuerwehren Sicherungs- und Absperrmaßnahmen durch. An Einsatzkräften sind alle Feuerwehren der 29 Städte und Gemeinden des Landkreises und neben der Berufsfeuerwehr alle 7 Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Kassel noch im Einsatz. Die Feuerwehr geht von einem rückläufigen Einsatzgeschehen aus. Die Einsatzkräfte werden aber noch bis in die Nacht hinein mit den Folgen von Xynthia beschäftigt sein.

28/02/2010, 16:58 Xynthia wütet im ganzen Landkreis Waldeck Frankenberg

Waldeck-Frankenberg. Sturmtief "Xynthia" hat unzählige Bäume umstürzen lassen. Ein Eisentor verletzte einen Mann schwer. Sturmtief "Xynthia" fegte am Sonntag mit Orkanböen und Dauerregen auch über Waldeck-Frankenberg. Feuerwehren und THW waren seit Sonntagmittag im Dauereinsatz. Unter anderem sind im Raum Volkmarsen, Bad Arolsen, Waldeck, Vöhl, Edersee, Lichtenfels, Korbach, Frankenau, Frankenberg, Allendorf, Battenberg, Haina, Rosenthal und Gemünden. An vielen Stellen sind zahlreiche Bäume auf Straßen, Gehwege oder Zäune gestürzt. Am Goßberg in Frankenberg kippten vom Sturm entwurzelte Bäume auf ein Haus (Fotos). Auch in Schwalefeld stürzte ein Baum auf ein Dach. Im Wildunger Stadtgebiet stürzten mehrere Bäume auf geparkte Autos (Fotos), verletzt wurde offenbar niemand.

Mehrere Landes- und Kreisstraßen wurden sicherheitshalber gesperrt. Neben den freiwilligen Einsatzkräften sind auch Mitarbeiter der Straßenmeistereien im Dauereinsatz. Um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden, stellten einige Feuerwehren bei Einbruch der Dunkelheit die Arbeit ein. "Wir riskieren keinesfalls die Gesundheit unserer Feuerwehrangehörigen", sagte beispielsweise der stellvertretende Bad Arolser Stadtbrandinspektor Michael Seebold. So wurde am Abend die Strecke von Bad Arolsen in Richtung Twistesee/Landau in Höhe der "Finnnenbahn" komplett gesperrt. Die Aufräumarbeiten sollten am Montag beginnen, sagte Seebold.

Dennoch alarmierte die Leitstelle auch am Abend noch Feuerwehren, beispielsweise die Kameraden aus Ederbringhausen, nachdem ein Baum in der "Hessensteinkurve" auf die Bundesstraße 252 gestürzt war. In Bergfreiheit war eine Alarmierung der dortigen Wehr zeitweise nicht möglich, weil der Ort keinen Strom hatte und sich so die Sirene nicht auslösen ließ. Im Frankenberger Land fiel der Strom unter anderem in Altenlotheim, Geismar, Bottendorf und Willersdorf aus.

Ohne Elektrizität mussten zeitweise auch die Bewohner Basdorfs auskommen, nachdem der Sturm eine mit Reifen beschwerte Siloplane von einem Bauernhof in der Brunnenstraße gegen eine in Dachhöhe geführte Stromleitung wehte.

97 Dabei seien am Nachmittag die Funken geflogen, wie Augenzeigen berichteten. Die Plane verfing sich schließlich an Leitungen und Schornstein auf dem Dach eines Nachbarhauses (Fotos).

Baum stürzt auf fahrendes Auto - In direktem Zusammenhang mit dem Sturm gab es mehrere Unfälle: Auf der K 117 musste ein Autofahrer einem umstürzenden Baum ausweichen und fuhr mit seinem Wagen auf eine Wiese. Er blieb unverletzt, der Schaden beträgt 500 Euro. Weniger glimpflich kam laut Polizei ein Autofahrer auf der Strecke zwischen Altenlotheim und Frankenau davon. Dem Mann stürzte während der Fahrt ein Baum aufs Auto. Mit dem beschädigten Wagen gelang es ihm jedoch, aus dem durch weiteren Windbruch gefährlichen Waldstück heraus und zurück nach Altenlotheim zu fahren. Schaden in diesem Fall: 2000 Euro. Zwischen Roda und Ernsthausen fielen mehrere Bäume vor und hinter ein fahrendes Auto, dass die Insassen eingeschlossen waren. Feuerwehrleute befreiten sie aus ihrer misslichen Lage, die Personen blieben unverletzt.

Eisentor gegen Kopf: Mann schwer verletzt - In Gemünden-Herbelhausen wehte der Sturm ein schweres Eisentor auf, das dabei einen Mann am Hinterkopf traf. Er erlitt schwere Verletzungen. Weil der Rettungsdienst durch die Sturmschäden Probleme bei der Anfahrt hatte, war ebenfalls die Feuerwehr Gemünden als First Responder im Einsatz. Das teilte Wehrführer Christoph Kodym mit. Der Verletzte wurde nach der Erstversorgung in eine Klinik nach Marburg eingeliefert.

In Battenberg zerstörte eine Sturmböe nach einem HNA-Bericht die halbe Frontverglasung eines Imbisses in der Marburger Straße. In Battenfeld rückte die Feuerwehr ins Gewerbegebiet aus. Der heftige Wind zerrte an einem zwölf mal sechs Meter großen Lagerzelt eines Betriebes. Die Feuerwehr montierte vorsorglich die Planen ab, wie das Blatt weiter berichtet.

Die Frankenberger Polizeistation listete am Sonntagabend detailliert die vom Windwurf betroffenen Straßen auf. Das waren im Bereich der Station die Bundesstraße 252 zwischen Bottendorf und Ernsthausen sowie zwischen Ederbringhausen und Herzhausen, die B 253 zwischen Dainrode und Löhlbach, die B 236 zwischen Allendorf und Bromskirchen sowie folgende Landesstraßen: L 3332 (Altenlotheim-Frankenau), L 3073 (Frankenberg-Somplar), L 3073 (Friedrichshausen-Mohnhausen), L 3076 (Frankenberg-Rosenthal), L 3077 (Lehnhausen-Rosenthal), L 3087 (Ernsthausen-Roda) und L 3090 (Laisa- Holzhausen). Außerdem betroffen waren die Kreisstraße 117 zwischen Wiesenfeld und Frankenberg sowie die Kreisstraße 126 zwischen Frankenberg und Rengershausen.

Mit Einbruch der Dunkelheit ließ die Polizei mehrere Straßen bis Montag voll sperren. Das sind im Bereich der Frankenberger Station die Landesstraßen 3087 (Ernsthausen-Roda), 3073 (Friedrichshausen-Mohnhausen), 3076 (Frankenberg-Rosenthal) und 3332 (Altenlotheim-Frankenau) sowie die K 117 zwischen Wiesenfeld und Frankenberg.

"Einsatzbereitschaft beispiellos" - Die Einsatzbereitschaft der Hilfsdienste bezeichnete ein Polizeisprecher am Abend als beispiellos. Zu den genannten Helfern von Feuerwehren und THW kamen auch freiwillige Kräfte der Forstämter hinzu. Auch Mitarbeiter von Straßenmeistereien und kommunalen Bauhöfen seien im Dauereinsatz gewesen. (pfa, Fotos: Thorsten Trost/Thorben Wassmuth/Christian Morlock/Michael Porst)

28. 02. 2010 um 22:00 Uhr . Xynthia in Nordhessen

Viele Straßen in Nordhessen gesperrt - 1511 Feuerwehrleute im Schwalm-Eder Kreis im Einsatz - Das Orkantief Xynthia lässt erste Bäume fallen.Aktuell ist die Landstraße zwischen Wollrode und Dörnhagen durch einen umgestürzten Baum blockiert, die Feuerwehr ist im Einsatz. In den kommenden Stunden wird der Wind in Nordhessen noch erheblich zunehmen. Besonders gefährlich: Die Sturmböen setzen teils schlagartig ein. der DWD teilt in seiner aktuellen Warnmeldung mit, dass mit schweren Sturmböen von 80 km/h bis 100 km/h gerechnet werden muss. In Lagen über 400 Meter sind auch Windgeschwindigkeiten bis 120 km/h möglich.

Wie die Feuerwehr Gudensberg mitteilt, ist sie ausgerückt, um einen umgestürzten Telefonmast von einer Straße zu entfernen. Auch im südlichen Schwalm-Eder-Kreis wird ein umgestürzter Baum gemeldet, der die Landstraße zwischen Treysa und Gilserberg blockiert. Die Feuerwehr ist auf der Anfahrt. Kurz nachdem die Feuerwehr Treysa den Baum entfernt hatte, ist ein weiterer Baum auf die Straße gefallen. Die Feuerwehr ist wieder auf dem Weg. Die Landstraße zwischen Treysa und Gilserberg wurde komplett für den Verkehr gesperrt. Zwischen Allendorf/Landsburg und Schwalmstadt-

98 Ziegenhain ist die Feuerwehr ebenfalls im Einsatz. Nach Angaben von Wehrführer Model ist die Einsatzlage zu gefährlich um die Bäume zu entfernen. «Es stürzt ein Baum nach dem anderen um», so Model.

Die Straße wird komplett gesperrt. Auch die Feuerwehr Allendorf/Landsburg wurde alarmiert. Die Bäume liegen und fallen direkt hinter dem Viadukt. Wie wir soeben erfahren haben, stürzte auf der Hauptstraße in Frielendorf ein Baum auf ein Auto. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Bei Trutzhain hatte der Sturm einen «Sprinter» umgeworfen (Foto: Feuerwehr Ziegenhain/nh)

Für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg meldet die Leitstelle soeben einen Stromausfall in weiten Teilen des Kreisgebietes. Die Landstraße zwischen Waltersbrück und Schlierbach ist ebenfalls komplett gesperrt. Dort wartet die Feuerwehr auf eine Beruhigung der Wetterlage. In Schwalmstadt-Florshain liegen auch mehrere Bäume um. Die Feuerwehr ist im Einsatz.

Die Feuerwehr Borken befindet sich auch im Einsatz um Bäume zu entfernen. In Melsungen ist ein Baum auf das Dach eines Hauses gefallen - Feuerwehr im Einsatz. In der Mühlhäuser Straße in Homberg brannte es im Heizungskeller eines Landwirtes. Die Feuerwehr Homberg löschte den Brand ab. Es entstand Sachschaden

Bad Zwesten: Einsatzleitung arbeitet Lage im Rathaus ab - Gegen 15:30 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Zwesten zur ersten Einsatzstelle in Bad Zwesten alarmiert (Foto: Feuerwehr Bad Zwesten/nh)Gegen 15:30 Uhr wurde die Feuerwehr Bad Zwesten zur ersten Einsatzstelle in Bad Zwesten alarmiert. Ein Baum war in der Straße zum Köpfchen umgefallen und blockierte die Zufahrt zur Hardtwaldklinik. Ein zweiter Baum war in der Schulstraße in Richtung eines Wohnhauses gefallen. Die Einsatzkräfte fällten noch einen weiteren Baum, der umzustürzen drohte. Das sich die Einsätze häuften wurde von der Leitstelle das Szenario „Unwetter“ ausgelöst, berichtet Christian Rinnert von der Feuerwehr Bad Zwesten. Die Feuerwehren Bad Zwesten und Oberurff-Schiffelborn besetzten die Feuerwehrhäuser, die Einsatzleitung richtet sich im Rathaus ein. Die Leitstelle teilte der örtlichen Einsatzleitung per Fax die Einsatzstellen mit und die Einsatzkräfte wurden entsprechend koordiniert.

Mittlerweile (19 Uhr) sind alle Bad Zwestener Feuerwehren im Einsatz und die Straßen nach Bergfreiheit gesperrt. Es gibt kaum noch Feuerwehren, die sich nicht im Einsatz befinden. Viele Straßen sind in Norhessen gesperrt. Vereinzelt wurden Dächer abgedeckt. Zahlreiche Autos wurden durch herabfallende Äste und Ziegeln beschädigt. Von weiteren Verletzten ist uns bisher nichts bekannt. Eine Linde liegt vor der Kirche in Allendorf/Landsburg (Foto: nh)Bis 18 Uhr hat die Feuerwehr Schwalmstadt mit 124 Männern und Frauen etwa 80 Einsätze abgearbeitet, berichtet Stadtbrandinspektor Thiel. Hier waren die Ortschaften Wiera, Florshain und der Rand von Frankenhain am stärksten betroffen. In Schwalmstadt-Allendorf ist eine alte Linde vor der Kirche gekippt.

Die Feuerwehr Guxhagen hatte einige Bäume zu entfernen und einer Hilfeleistung bei einem abedeckten Dach zu bewältigen. Auch die Feuerwehren der Gemeinde Willingshausen sind im Dauereinsatz. Hier wurde auch eine SEG zur Unterstützung eingesetzt.

Neukirchen wurde vor wenigen Minuten ebenso zu einem Unwettereinsatz alarmiert: Baum auf Straße. Feuerwehrleute entfernen heute einen Baum zwischen Wabern und Fritzlar (Foto: nh) Die Feuerwehr Fritzlar musste zu einigen umgestürzten Bäumen ausrücken. Auch flogen in der Innenstadt einige Ziegel von Dächern. Auf der Strecke zwischen Fritzlar und Wabern entfernten die Fritzlarer Feuerwehrleute in Zusammenarbeit mit ihren Kollegen vom Flughafen ebenfalls einige Bäume und fällten weitere, die drohten auf die Straße zu kippen.

In und um Frielendorf und die Ortsteile herum sind ebenfalls etliche Straßen gesperrt, da es zu gefährlich ist, diese in der Nacht zu Räumen. Am Feldrand in Höhe der Abfahrt B254 - in Richtung Todenhausen - wurde der Verkaufsanhänger eines örtlichen Landwirts durch eine starke Windböe umgeworfen. Die Feuerwehr Frielendorf-Todenhausen sicherte Anhänger und Kleinteile, K53 und B254 waren zu keiner Zeit unmittelbar betroffen. Nachdem der erste Einsatz schnelle abgearbeitet werden konnte, unterstützen die Einsatzkräfte noch im Ort einen Anwohner bei der Sicherung seines vom Sturm abgerissenen Gartenhausdachs.

In einigen Ortsteilen Malsfelds ist gegen 20:35 Uhr der Strom ausgefallen. Davon betroffen ist auch das Gewerbegebiet mit dem Maxi-Autohof. Hier ist vermutlich ein Baum auf eine Hochspannungsleitung gestürzt und hat diese gekappt. Der Schwalmstädter Ortsteil Florshain ist komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Hier ist die Feuerwehr noch dabei, wenigstens eine Zufahrt für eventuelle Notfälle zu schaffen. Laut Feuerwehr sind die Bedingungen vor Ort sehr gefährlich,

99 weil weitere Bäume drohen zu kippen. Die Strecke zwischen Gilserberg und Treysa bleibt für den Verkehr komplett gesperrt. Die B 3 ist von Gilserberg in Richtung Marburg noch voll gesperrt. In Fahrtrichtung Kassel ist die Strecke wieder befahrbar.

Die Homberger Feuerwehr rückte heute Abend auf die A 7 aus, um Gegenstände zu entfernen. Die Strecke zwischen Homberg und Ostheim ist wieder frei, zwischen Roppershain und Verna bleibt die Straße gesperrt. Im Werra-Meißner-Kreis ist eine mit 38 Personen besetzte Cantusbahn gegen 18 Uhr, kurz vor dem Bahnhof Eichenberg, auf einen umgestürzten Baum aufgefahren. Verletzte gab es nicht, berichtet Klaus Arend, Pressesprecher der Bundespolizei. Wegen des stürmischen Wetters befuhr der Lokführer die Bahnstrecke in Richtung Göttingen ohnehin nur mit verlangsamter Geschwindigkeit, konnte aber den Aufprall nicht mehr verhindern.

Die Bahnstrecke war bis 20:20 Uhr gesperrt. Der Baum wurde von der Feuerwehr Eichenberg von den Gleisen geräumt. Wie sich nach einer technischen Überprüfung herausstellte, war der Zug nur leicht beschädigt, aber noch fahrtüchtig. Die Reisenden sollten zuerst mit Bussen weiterbefördert werden, konnten dann aber doch noch mit dem Zug ihre Reise fortsetzen. Auf der B 323, zwischen Homberg und Remsfeld, stürzte am Abend ein Baum auf ein Auto. Eine Person wurde dabei leicht verletzt.

Übersicht über Unwettereinsätze im Schwalm-Eder-Kreis:

Einsatzstellen 163

Einsatzkräfte 1511

Einsätze der Feuerwehr Hessisch Lichtenau in der Übersicht:

In Friedrichsbrück ist ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt und blockierte ein Fahrstreifen, die Feuerwehr beseitigte den Baum. In der Daimlerstrasse in Hirschhagen sind mehrere Bäume auf die Strasse gefallen, die Feuerwehr ist aus Gründen der Eigensicherung nicht tätig geworden, die Straßenmeisterei hat den Bereich abgesperrt. Auf der L 3147 Hessisch Lichtenau Günsterode sind mehrere PKWs zwischen umgestürzten Bäumen eingekeilt worden. Die Feuerwehr und ein Privatmann haben die PKW befreit und die Landesstrasse im Anschluss für den Verkehr voll gesperrt.

Im Stadtteil Fürstenhagen ist in der Lindenstrasse ein Baum umgestürzt, der durch die Feuerwehr Fürstenhagen beseitigt wurde. Ein Verkehrsunfall durch einen umgestürzten Baum ereignete sich auf der B7 in Höhe Teichhof. Der Fahrer eines Lieferwagens erkannte den Baum zu spät und konnte nicht mehr ausweichen. Es entstand Sachschaden, verletzt wurde niemand.

Die Feuerwehr Friedrichsbrück wurde auf die L 3400 Richtung Helsa alarmiert. Hier waren einige PKW, darunter ein Streifenwagen der Polizei zwischen umgestürzten Bäumen eingekeilt. Auch hier wurden die PKW befreit und die Strasse im Anschluss voll gesperrt. Auf den Straßenbahnschienen zwischen Eschenstruth und Fürstenhagen wurden umgestürzte Bäume gemeldet, die Feuerwehr Fürstenhagen konnte hier jedoch keine Feststellung machen. Die Feuerwehr Küchen musste einen Baum auf der L 3249 Richtung Hausen entfernen. Im Anschluss wurde die Landesstrasse voll gesperrt. Die Feuerwehr Hausen wurde alarmiert, um die Strasse aus Richtung Hausen zu sperren.

Die Kernstadtwehr wurde von der Polizei über eine umherfliegende Wellblechgarage informiert. Die Garage wurde "eingefangen" und gesichert. Die Feuerwehr Velmeden wurde zu Dachsicherungsarbeiten alarmiert. Die Feuerwehren Wickersrode und Reichenbach wurden auf die L 3249 gerufen um einen umgestürzten Baum zu entfernen. Die Drehleiter aus Hessisch Lichtenau wird von der Feuerwehr Velmeden zur Unterstützung bei den Dachsicherungsarbeiten nachgefordert. Die Leitstelle teilt unterdessen mit, dass der Weg nach Velmeden auf der L 3238 zwischen Velmeden und Walburg durch einen umgestürzten Baum blockiert ist. Der Weg muss erst frei geschnitten werden.

Die Kernstadtwehr war den gesamten Abend über mit 33 Kräften im Einsatz bzw. in Bereitschaft. Eine Bereitschaft bis Mitternacht wird aufrechterhalten. Zahlreiche gesperrte Strassen dürften am Morgen für erhebliche Probleme sorgen. Im Besonderen die Strassen Richtung Spangenberg und Melsungen sind zum großen Teil voll gesperrt.

Zuletzt aktualisiert am Montag, 01. März 2010 um 10:08 Uhr

100 28/02/2010, 16:51 Hochwasser: Korbacher THW in Hungen

Korbach/Gießen. Zu einem Hochwassereinsatz ist der Ortsverband Korbach des THW am Wochenende nach Hungen gerufen worden. Am Samstagmorgen um 2.50 Uhr wurde der Ortsverband Korbach alarmiert. Der Einsatzauftrag lautete "Pumpeinsatz Hochwasser Hungen", wie der Ortsverband auf seiner Internetseite berichtet. Nachdem die Helfer alarmiert und die Fahrzeuge mit dem Material für solche Einsätze beladen worden waren, wurde die Einsatzmannschaft zusammen gestellt und nach Hause geschickt, um Waschzeug und Wechselwäsche einzupacken - die acht männlichen und zwei weiblichen THW-Kräfte hatten sich auf einen mehrtägigen Einsatz vorbereitet.

An der Einsatzstelle in Hungen war der Riedbach so hoch angestiegen durch Rückstau aus der Horloff, dass die Deiche zu platzen drohten. Ein Wasserwerk, welches das Rhein-Main-Gebiet mit Trinkwasser versorgt, und eine Siedlung mit Wochenendhäusern waren gefährdet. Alle eingesetzten Pumpen hatten laut THW eine Gesamtpumpleistung von 143.000 Litern pro Minute. Täglich waren etwa 50 Einsatzkräfte der verschiedenen THW-Ortsverbände immer vor Ort. Am Sonntagmittag fingen die ersten Pumpengruppen mit dem Rückbau an, da die Wasserstände zurück gingen. Am Sonntagnachmittag traten die Korbacher dem Heimweg an. (pfa/Quelle, Fotos: THW)

24/11/2009, 06:38 Regen, Sturm: Baum auf Straße

Volkmarsen. Ein umgestürzter Baum hat am späten Montagabend einen Einsatz der Volkmarser Feuerwehr ausgelöst. Ein Verkehrsteilnehmer informierte um 22.17 Uhr am Montagabend die Bad Arolser Polizei über den Baum, der auf die Straße Walderberge gestürzt war. Der Dienstgruppenleiter sagte, der Boden sei durch Regen aufgeweicht gewesen und der Wind habe den Baum schließlich umkippen lassen. Die Polizei informierte die Leitstelle, die die Volkmarser Feuerwehr alarmierte. Die Kameraden rückten wenig später aus und beseitigten den Baum laut Polizei mit Motorkettensägen. Es habe sich aber um einen kleineren Baum gehandelt. Zu Verkehrsbehinderungen sei es nicht gekommen.

Ausgebüxte Kühe, umgeworfene Schilder, Wildunfall, Vermisstensuche

Die Beamten der Arolser Station legten in der Nacht auch selbst Hand an, nachdem der Sturm eine Baustellenbeschilderung auf der Hagenstraße in Mengeringhausen weggeweht hatte. Die Polizisten mussten sich zudem um ausgebüxte Kühe, einen Wildunfall mit getötetem Wildschwein und einen Vermissten kümmern: Ein Bewohner eines Altenheims hatte die Einrichtung verlassen, ohne sich abzumelden. Während man sich dort um sein Wohl sorgte, kümmerte sich der "Vermisste" genau darum: Er saß in einem Restaurant und ließ sich sein Abendessen schmecken. (pfa)

20/02/2010, 19:00 Überfrierende Nässe: Glätteunfälle

Waldeck-Frankenberg. Überfrierende Nässe hat in Teilen des Kreises für glatte Straßen gesorgt. Mehrere Unfälle passierten. "Es ist überall spiegelglatt", sagte eine Beamtin der Bad Arolser Polizeistation am Samstagabend (18 Uhr) gegenüber 112- magazin.de. Die Räumdienste seien überall im Einsatz. Zu Unfällen sei es bislang im Zuständigkeitsgebiet der Arolser Station nicht gekommen. Anders bei den Nachbarn in Wolfhagen: Dort sei ein Niederländer mit Sommerreifen von einer glatten Straße abgekommen und im Graben gelandet, berichtete die Polizeibeamtin.

Meldungen über gleich mehrere Unfälle nahm die Korbacher Polizei innerhalb weniger Minuten entgegen. Bislang sei es aber bei Blechschäden geblieben. Betroffen waren unter anderem Willingen und einige Ortsteile, die Bundesstraße 251 zwischen Sachsenhausen und Freienhagen sowie die Bundesstraße 252 im Bereich Dorfitter.

"Nur auf einigen kleineren Nebenstrecken" - so beantwortete ein Beamter der Frankenberger Polizeistation die Frage nach Glätte in seinem Dienstbezirk. Die Streudienste seien auch hier im Einsatz. Unfälle gab es im Bereich Frankenberg bis zum Abend keine. Dieselbe Auskunft gab es von der Wildunger Polizeistation. "Doch es zieht an", sagte der Dienstgruppenleiter auf Anfrage.

Die Polizei rät den Verkehrsteilnehmern, im ganzen Landkreis besonders vorsichtige zu fahren. Dies gilt vor allem an Stellen, an denen im Verlauf des Tages Tauwasser auf die Fahrbahn gelaufen ist. (pfa)

101 03/02/2010, 08:55 Schnee lässt Bäume auf Straßen stürzen

Waldeck-Frankenberg. Schneebruch hat in der Nacht mehrere Straßen im Kreis blockiert. Mittlerweile ist alles wieder frei. Betroffen waren in der Nacht die Straße zwischen Vöhl und Herzhausen, die Strecke von Buchenberg nach Herzhausen, eine Straße bei Oberholzhausen sowie am frühen Morgen noch die Strecke zwischen Battenhausen und Dodenhausen. Zu Unfällen war es aber nicht gekommen. Mitarbeiter der Straßenmeistereien waren im Einsatz, um die Hindernisse zu beseitigen.

Die Korbacher Polizei verzeichnete in der Nacht darüber hinaus zwei Wildunfälle - beide auf der Strecke zwischen Netze und Freienhagen. In beiden Fällen liefen Rehe auf die Fahrbahn, wurden von Autos erfasst und getötet. Die Autofahrer blieben unverletzt. Über die Höhe der Blechschäden machte die Polizei keine Angaben.

Wie die HNA in ihrer Online-Ausgabe berichtet, ist auch im Laufe des Tages mit winterlichen Straßenverhältnissen zu rechnen. Davon betroffen sind auch die Autobahnen. So wurde am Morgen vor Eisglätte auf der Autobahn 44 zwischen den Anschlussstellen Zierenberg und Diemelstadt gewarnt. (pfa/HNA)

16.10.2009 Korbach – Baum auf Straße

Ein Baum, welche durch den stellenweisen starken Wind umgestürzt war, blockierte im Kreuzungsbereich Wildunger Landstraße / Solinger Straße zum Teil eine Fahrspur.Die insg. 6 Kameraden, die mit dem LF 16/12 ausgerückt waren, zogen den Baum an die Seite, beseitigen abgebrochene Äste, so dass die Fahrbahn wieder passierbar war. Nach gut 30 min. konnten die Feuerwehrleute wieder einrücken.

Kassel 21.05.2009 (FFW Wolfsanger) - Baum durch Unwetter auf Fahrbahn gestürzt

In der Nußallee (Wilhelmshöhe) war ein Baum durch das Unwetter auf die Fahrbahn gestürzt. Personen kamen dabei nicht zu Schaden. Nach dem Eintreffen am Einsatzort wurde der auf der Straße liegende Baum durch einen Kameraden bei strömendem Regen mit der Motorkettensäge fachmännisch zersägt und vom Rest der Mannschaft an den Straßenrand gebracht, so dass die Straße wieder befahrbar war.

102 11/02/2009, 15:35 Hochwasser: Pumpen dauerhaft im Einsatz

Bad Wildungen. Seit mehr als 24 Stunden hat die Wildunger Feuerwehr Tauchpumpen in einem Wohn- und Geschäftshaus in Betrieb. In das Gebäude in der Reitzenhagener Straße war am Dienstagmittag Wasser in den Keller eingedrungen - etwa zeitgleich hatte Regenwasser die Bundesstraße 253 bei Mandern und Wega in eine Seenlandschaft verwandelt. Es „gibt doch immer wieder Probleme mit dem Grundwasser“, sagte am Mittwoch der neue Bad Wildunger Stadtbrandinspektor Ralf Blümer auf Anfrage von 112-magazin.de. Das Wasser würde sich häufiger ins Gebäude drücken.

Die Wildunger Feuerwehr rückte mit neun Mann und drei Fahrzeugen aus, setzte mehrere Tauchpumpen mit eigenen Aggregaten oder zum Anschluss an das Stromnetz ein. Das Wasser wurde und wird in die am Gebäude vorbei fließende Wilde geleitet. Als die Wehr am Abend abrückte, ließen die Kameraden eine Pumpe vor Ort. Diese lief auch am Mittwochnachmittag noch. Wie lange dies noch nötig sei, hänge vom Wetter ab, sagte Blümer. Wie hoch der im Keller des Wohn- und Geschäftshauses entstandene Schaden ist, stand zunächst nicht fest. Ob das Gebäude selbst vom Wasser in Mitleidenschaft gezogen wurde, war nicht bekannt. (pfa/Fotos: mart)

10/02/2009, 22:23 Dauereinsatz für Vöhler Wehren

Vöhl. Starke Regenfälle haben am Dienstag für einen dauerhaften Einsatz mehrerer Vöhler Ortsteils-Feuerwehren gesorgt. Insgesamt fast 50 Mann waren seit Mittag an verschiedenen Einsatzstellen aktiv, wie der Vöhler Gemeindebrandinspektor Berthold Schreiber am Abend gegenüber 112-magazin.de berichtete. Starke Regenfälle hatten zunächst in Marienhagen dafür gesorgt, dass Wassermassen über eine gefrorene, abschüssige Wiese auf ein Haus zuflossen und dessen Keller fluteten. Einsatzkräfte aus Marienhagen und Obernburg setzten Tauchpumpen und Wassersauger ein, sagte Schreiber.

Wenig später schossen weitere Wassermassen über die sogenannte Lauterbacher Platte in Richtung Vöhl. Hier lief das Wasser laut Gemeindebrandinspektor in den Brunkelteich. Dieser trat an zwei Stellen über die Ufer, das Wasser floss durch den Ort, über den Sportplatz und ins Henkelbad. Die Wehren aus Vöhl und Basdorf rückten aus, der Schutz des Technikraumes im Schwimmbad stand im Vordergrund. Dies gelang laut Schreiber mit Hilfe von Sandsäcken. Das Vereinsheim des Sportvereins in der Nachbarschaft lief allerdings voll Wasser.

Pferde bis zum Bauch im Wasser - Weiteres floss das Wasser durch den Aselbach in Richtung Asel - die dortige Feuerwehr wurde ebenfalls alarmiert. In der Siegmannsmühle lief der Regen in eine Scheune - "die Pferde darin standen bis zum Bauch im Wasser", sagte Schreiber. Die Tiere seien auf eine höher gelegene Wiese geführt worden. Betroffen vom Hochwasser war auch die weiter talwärts gelegene Stiegmühle. Hier standen sowohl die Wiesen als auch die Fahrbahn so hoch unter Wasser, dass die Feuerwehr die Strecke sperren musste. "Man hat nicht mehr gesehen, wo die Straße endet und wo der Graben beginnt", begründete Schreiber den Schritt. Die Straße sollte die ganze Nacht gesperrt bleiben.

Kurz nachdem die Einsätze im Raum Vöhl abgearbeitet waren, entsandte die Leitstelle die Wehren aus Marienhagen und Obernburg nach Hof Lauterbach. Hier war der Keller eines Privathauses etwa 20 Zentimeter hoch voll gelaufen. Die Einsatzkräfte setzten Pumpen und Wassersauger ein.

Neben den Wehren aus Vöhl, Asel, Basdorf, Marienhagen und Obernburg setzte der Gemeindebrandinspektor die Feuerwehr aus Buchenberg für Transporte, unter anderem von Sandsäcken, ein. Außerdem waren Mitarbeiter des Vöhler Bauhofes mit von der Partie. (pfa)

103 24/01/2009, 16:38 Feuerwehr und THW schützen Wohnhaus

Korbach. Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW haben am Abend ein Wohnhaus vor dem Eindringen großer Wassermassen bewahrt. Wie das Technische Hilfswerk auf seiner Internetseite berichtet, hatte die Korbacher Feuerwehr das THW am Freitagabend nachgefordert. Aufgrund des starken Schneeregens in Verbindung mit leicht einsetzendem Tauwetter hatte sich auf einem Feld neben der Erfurter Straße Oberflächenenwasser gesammelt, das wegen des gefrorenen Bodens nicht versickern konnte. Dieses Wasser drohte nun in ein Gebäude einzudringen.

Zum Schutz des Hauses errichteten die Einsatzkräfte des THW-Ortsverbands Korbach rund 18 Meter eines sogenannten Quick-Damms. Diese Konstruktion aus Streben und Textil befüllten Feuerwehrleute - ausgerechnet mit Wasser aus dem Tanklöschfahrzeug. Gleichzeitig wurde damit begonnen, auf einem angrenzenden Feld mit Tauchpumpen den Wasserspiegel zu senken. Im Anschluss hob das THW mit seinem Radlader eine Sickergrube von rund einem Meter Tiefe aus, um das Oberflächenwasser zu sammeln. Eine Tauchpumpe sorgt für den regelmäßigen Abfluss des Hochwassers aus der Grube ins Kanalnetz. (pfa)

Kassel 25.06.2008 - Starkregen in Stadt um Landkreis Kassel

104 Einsätze, ca. 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren sind in Stadt und Landkreis Kassel im Einsatz. Die Starkregenfront zog über die Gemeinden Fuldabrück, Lohfelden, Kaufungen, Söhrewald, Nieste und die Stadtteile Waldau und Bettenhausen, sowie den Stadtteil Kirchbauna. In allen Bereichen liefen Keller voll bzw. wurden Straßen zum Teil erheblich überflutet. Bei der Einsatzbearbeitung stellte die Überflutung des Gartenmarktes Hornbach einen besonderen Schwerpunkt dar. Besondere Einsätze waren die Absicherung eines Oeltanks in Kaufungen, die Sicherung des voll gelaufenen Kellers der Kläranlage Kirchbauna und die Straßen im Bereich Wartekuppe. Die Einsatzwelle begann um 7:59 Uhr mit dem ersten Einsatz in Fuldabrück und endete um 11:04 Uhr. In der Zeit von 07:59 Uhr bis 15:47 Uhr haben 141 Einsatzkräfte der Feuerwehren in Stadt und Landkreis Kassel 133 Einsätze als Folge des Starkregens abgearbeitet.

Kassel, 01.10.2007 Land unter in Stadt und Landkreis Kassel -

Verursacht durch eine starke Niederschlagsfront, die in der Nacht von letztem Freitag auf Samstag über Nordhessen zog, kam es zu einem erheblichen Einsatzaufkommen für Feuerwehr und THW des Landkreises und der Stadt Kassel. Lang anhaltender und dauerhafter Regen führte zu einem unerwarteten schnellen Anstieg der Fulda und der zufließenden Bäche.

Nieste, Losse und Wahlebach waren besonders stark betroffen. Selbst alt eingesessene Anwohner konnten sich kaum an solche Wassermassen erinnern. Nach Bericht eines Feuerwehr-Luftbeobachters (mit Christoph 7) war deutlich zu erkennen, dass die Niederschläge von den Böden nicht mehr aufgenommen werden konnten. Aufgefüllte natürliche Bodenwasserspeicher, abgeerntete landwirtschaftliche Nutzflächen und das Ende der Pflanzenwachstumsphase begünstigten den schnellen Anstieg der Fuldazuflüsse.

Insgesamt kam es in der Zeit von 05:00 Uhr morgens bis 23.59 Uhr nachts zu über 120 Einsätzen in Stadt und Landkreis Kassel bei denen ca. 1000 Helfer eingesetzt wurden.

Einsatzschwerpunkte waren, In der Stadt Kassel:

* Die am Wahlebach gelegene Ochshäuser Straße, an der Stadtgrenze zu Lohfelden.

* Die an der Losse gelegene Buttlarstraße, Lossestraße, Dormanweg und Biegenweg.

Im östlichen Landkreis Kassel:

* Die am Wahlebach gelegene Ochshäuser Straße in Lohfelden.

* Die an der Losse gelegenen Städte und Gemeinden Kaufungen, Helsa und Hessisch Lichtenau.

* Die Ortslage Niestetal (Nieste).

104 Im nördlichen Landkreis Kassel die Anrainergemeinden an der Weser. Durch einen mehrstündigen massiven Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr und des Technischen Hilfswerkes konnte eine Ausweitung der Schadenlage verhindert werden. Dies erreichten die Einsatzkräfte durch umsichtiges Eindämmen sowie Abflussregulierung der übertretenden Wassermassen. Ferner mussten vollgelaufene Keller abgepumpt werden. In der Sandgrube der Firma Hoefs füllte die Freiwilligen Feuerwehr über 1500 Sandsäcke.

Vielerorts fanden die Hilfsorganisationen vorbildliche Unterstützung in der Bevölkerung. Zusätzliche Hilfe erhielten sie trotz des Wochenendes auch durch zahlreiche Bauhöfe, Entwässerungsbetriebe, Baustoffhändler, Baufirmen und Anrainerbetriebe. Außerdem unterstützte die Feuerwehr Hannover mit 750 gefüllten Sandsäcken, die noch am Abend eintrafen. Jedoch erschwerten auch Einzelne die Arbeiten, indem sie Mücken zu Elefanten machten.

An einigen Stellen werden die Aufräumarbeiten noch mehrere Tage andauern. Deshalb kann zur Stunde noch keine Aussage zur Schadenshöhe getroffen werden. Alle wegen der Hochwassereinsätze gesperrten Straßen sind laut Polizei wieder befahrbar.

Nordhessen, 29. September 2007 (THW)- Starkregen führt zu großflächigen Überflutungen in Nordhessen.

Zum Transport von Sandsäcken wurde unser MAN 7t Gl mit 3 Helfern/innen zur Unterstützung von unseren Nachbarortsverbänden Großalmarode und Eschwege angefordert. In Hessisch Lichtenau wurden mehrere tausend Sandsäcke gefüllt und zu verschiedenen Einsatzstellen transportiert. Dieser Einsatz wurde gegen 18.00 Uhr beendet. Gegen 10.15 Uhr wurde der Ortsverband Kassel vollständig von der Berufsfeuerwehr Kassel über Funkalarmempfänger und Telefon alarmiert. Verschiedene Aufträge wurden abgearbeitet. 3000 Sandsäcke wurden zum Befüllen nach Lohfelden, zur Firma Bruno Hoefs, transportiert. Diese wurden vor Ort von den Feuerwehren befüllt. Des Weiteren wurde in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr in der Lossestraße (Stadt Kassel) ein provisorischer Damm errichtet. Durch den schnellen Einsatz konnte verhindert werden, dass in mehrere anliegende Wohnhäuser Wasser eindrang. Durch eingesetzte Pumpen wurde der auf den Grundstücken befindliche "See" abgepumpt, so dass keine weiterern Schäden entstehen konnten. Der Ortsverband Kassel war insgesamt mit 25 Helferinnen und Helfern von 9.46 Uhr bis 19.10 Uhr im Einsatz. Da alle eingesetzten Helferinnen und Helfer des THW Kassel ehrenamtlich tätig sind, bedanken wir uns für Ihren Einsatz und ihr Engagement.

105 10/08/2007, 10:49 Viele Unwettereinsätze, Zeltlager evakuiert

Waldeck-Frankenberg. Starker Regen und steigende Flusspegel haben in der Nacht zu und am Freitag viele Einsätze ausgelöst. Während insbesondere im Oberen Edertal, im Raum Gemünden und Haina sowie in und um Wildungen viele Wohn- oder Firmengebäude voll Wasser gelaufen und die Feuerwehren mit Tauchpumpen im Einsatz waren, musste in der Nacht bei Frankenberg ein kirchliches Sommerlager evakuiert werden. Hier war ein Nebenfluss der Eder stark angeschwollen. Feuerwehr, THW und DRK-Bereitschaft seien im Einsatz gewesen, sagte Leitstellen-Leiter Bernd Zenke auf Anfrage. Etwa 70 Teilnehmer und Betreuer, deren Zelte und Fahrzeuge unter Wasser standen, wurden mit Kleinbussen ins Gemeindehaus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde nach Frankenberg gebracht, die das Zeltlager organisiert hatte. Verletzt wurde bei der Aktion am frühen Freitagmorgen gegen 2 Uhr niemand. In Gemünden pumpte die Feuerwehr nicht nur Keller aus, sondern lieferte und befüllte auch Sandsäcke. Damit bauten die Einsatzkräfte Dämme an den Eingängen oder Kellerfenstern einiger Häuser, teilte der Gemündener Feuerwehrsprecher Thomas Weber gegenüber 112-magazin.de mit. Einige Hausbesitzer hätten die Schutzdämme auch selbst errichtet, der Sand sei vom städtischen Bauhof geliefert worden.

Als außergewöhnlich unter den Einsätzen im Wildunger Raum bezeichnete Zenke den Wassereinbruch in einem Hotel in Bergfreiheit. Hier habe das Wasser etwa einen Meter hoch im gesamten Kellergeschoss gestanden. Die Feuerwehr war hier nach Angaben der Leitstelle auch am Freitagvormittag noch im Einsatz.

Das Hochwasser und der starke Regen führten auch zu Behinderungen im Straßenverkehr und in der Stromversorgung. So stand die Bundesstraße 253 bei Battenfeld zeitweise auf einer Länge von mehreren hundert Metern unter Wasser und war nicht befahrbar. Mehrere Tausend Haushalte waren nach einem Erdrutsch im Oberen Edertal ohne Strom. Nach Angaben der Polizei hatten starke Regenfälle einen Hang aufgeweicht. Als die zehn Meter hohe Böschung abrutschte, fielen mehrere Bäume auf eine 20 000-Volt-Leitung und lösten einen nächtlichen Stromausfall aus. Erst nach Stunden war die Elektrizität wieder da. Die Straße an der Böschung wurde allerdings auf 30 Metern unterspült und musste gesperrt werden. (pfa)

20.07.2007 Sturmschaden nach Gewitter/ geballtes Einsatzaufkommen

Kassel/Landkreis Kassel, 20.07.2007 Am Freitag den 20.07.2007 kam es nach einem kurzen heftigen Gewitter zu einem geballten Einsatzaufkommen im Bereich der Leitfunkstelle Kassel. Um 15.50 Uhr rückte die Berufsfeuerwehr Kassel zu einer Brandmeldeanlage aus, die, wie sich herausstellte, durch Überspannung nach einem Blitzeinschlag ausgelöst hatte. In kurzer Folge lösten drei weitere Brandmeldeanlagen in Kassel Alarm aus, ebenfalls durch das Gewitter.

Im selben Zeitraum kam es zu einem Blitzeinschlag in der Frankenstraße. Dabei wurden Teile der Elektroinstallation eines Wohngebäudes zerstört. Im Bereich Krähahnstraße (Druseltal), musste die Feuerwehr einen brennenden Baum löschen. Der spektakulärste Einsatz spielte sich gegen 16:30 Uhr auf der Fuldatalstraße im Bereich Hotel Roter Kater ab. Vermutlich durch eine Windhose kam es auf einer Länge von ca. 500 m zu heftigem Windbruch. Überwiegend Buchen knickten ab und blockieren in diesem Bereich die Straße und den Fahrradweg. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Kassel und Fuldatal suchten sofort die Unglücksstelle nach unter den Bäumen befindlichen Personen und Autos ab. Wie sich jedoch herausstellte, kamen zum Glück keine Personen zu Schaden. Aufgrund des Ausmaßes des Windbruchs konnten die eingesetzten Feuerwehren die Straße nicht freiräumen. Die Aufräumarbeiten werden mehrere Tage in Anspruch nehmen. Die Fuldatalstraße bleibt in diesem Bereich vorläufig in beide Richtungen gesperrt. Die Feuerwehr Kassel räumte zwei Bäume im Zufahrtsbereich zu dem Hotel Roter Kater zur Seite, damit die dortigen Gäste von Kassel aus an und abfahren können.

Da sich alle Einsätze innerhalb einer kurzen Zeitspanne von ca. 45 min., ereigneten, wurden die freiwilligen Feuerwehren der Stadtteile Harleshausen und Wolfsanger zur Unterstützung mit eingesetzt. Bereits um 15.36 Uhr rückte die Feuerwehr Baunatal zu einem Dachstuhlbrand nach Blitzeinschlag aus. Die Feuerwehr Naumburg musste um 15.30 Uhr Schlamm auf einer Straße beseitigen.

106 Unwettereinsätze in Kassel Mittwoch 20.06.2007

Im Kasseler Osten und dem angrenzenden Landkreis Kassel kam es durch unwetterartige Regenfällen zu umgestürzten Bäumen, überfluteten Kellern und Straßen. Am späten Nachmittag rückte die Kasseler Feuerwehr, ausgelöst durch ein Unwetter, zu insgesamt 33 Einsätzen aus. Ein umgestürzter Baum, im Windhäuser Weg, welcher auf einem Gebäude lag, wurde mit Hilfe des Kranwagens und der Drehleiter der Feuerwehr Kassel beseitigt.

Neben der Berufsfeuerwehr Kassel waren noch die Freiwilligen Feuerwehren der Stadtteile Bettenhausen/Forstfeld, Oberzwehren, Waldau, Nordshausen/Brasselsberg und Wolfsanger eingesetzt. Im Bereich des Landkreises Kassel mussten zum gleichen Zeitpunkt 10 Einsätze bearbeitet werden. Hier kamen die Feuerwehren Lohfelden, Kaufungen und Nieste zum Einsatz.

04.05.2007 Waldbrand, B 450 bei Wolfhagen Gasterfeld - Höhe Pommernkaserne

Noch während des Einsatzes in Bründersen wurde die Feuerwehr Wolfhagen um 17:50 Uhr erneut alarmiert. An der Bundesstraße 450 zwischen Wolfhagen und Landau sollte sich auf Höhe der Pommernkaserne in Gasterfeld ein Flächenbrand befinden, der von Autofahrern bemerkt worden war. Beim Eintreffen an der Einsatzstelle fanden die Kräfte der Kernstadtwehr jedoch keinen Flächen-, sondern einen Waldbrand vor. Es brannte Gestrüpp auf einer Fläche von ca. 50m².

Weiterhin hatte das Feuer bereits auf einige Laubbäume übergegriffen. Durch den schnellen Einsatz der Einsatzkräfte konnte der Brand schnell unter Kontrolle gebracht werden. Hierbei waren insgesamt 4 C-Rohre im Einsatz.

Bei den Löscharbeiten konnte eine Glasscherbe an der Einsatzstelle gefunden werden, sodass man davon ausgehen kann, dass diese in der Sonne wie ein Brennglas gewirkt hat. Dies wurde durch die Aussagen einiger Anwohner bestätigt, die kurz vor Ausbruch des Brandes einen Knall im Wald gehört haben, der möglicherweise auf das Zerplatzen einer Flasche zurückzuführen ist.

Die Nachlöscharbeiten waren gegen 18:30 Uhr beendet, sodass die letzten Einsatzkräfte der Kernstadtwehr schon kurz darauf wieder einrücken konnten.

107 Unwetter in der Region Kassel 18.01.2007

Am 18.01.2007 fegte der Orkan Kyrill gegen 18:30 Uhr über die Region Nordhessen hinweg. Bei der Leitfunkstelle der Feuerwehr Kassel gingen in der Zeit von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr über 400 Anrufe ein. Die Feuerwehren und das THW im Landkreis und der Stadt Kassel waren in dieser Zeit pausenlos im Einsatz. Die Polizei arbeitete unterstützend mit.

Rund 520 Helfer waren bei den insgesamt 237 Einsätzen erforderlich. Durch den Sturm wurde niemand verletzt. Die Sturmböen von bis zu 120 km/h dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. Kyrill richtete an der Umwelt erheblichen Schaden an: Dächer wurden abgedeckt, Bäume abgeknickt, Autos beschädigt, Gebäude unter Wasser gesetzt. Die Schadenshöhe lässt sich noch nicht beziffern, da sich die Sturmschäden über das gesamte Stadt- und Kreisgebiet verteilten.

Im Landkreis Kassel wurden 180 Einsätze von 320 Feuerwehrleuten bearbeitet:

Schwerpunkt der Einsätze im Landkreis bildete sich in Wolfhagen –Bründersen. Hier wurden 7 Dächer teilweise abgedeckt und schwer beschädigt. In Baunatal- Hertingshausen und Immenhausen – Holzhausen wurden ebenfalls Häuser durch den Sturm beschädigt, Dächer abgedeckt und Ziegeln auf die Straßen geschleudert. Rund 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, sowie Mitarbeiter des Umwelt und Gartenamtes, der Stadtreiniger sowie der KVG und der Städtischen Werke arbeiteten mehr als 57 Einsätze im Stadtgebiet Kassel mit folgenden Schwerpunkten ab: In der Döllbachstraße wurde ein Dach durch eine abgebrochene Fichtenkrone so stark beschädigt, dass Regenwasser bis in das Wohnzimmer des Einfamilienhauses floss.

Im Heiligen Triesch brach ein abgebrochener Baum durchs Dach. In der Sportanlage Kampus in Wolfsanger wurde die Sportanlage unter Wasser gesetzt. In der Mommenröder Straße wurde ein Dach durch den Sturm abgedeckt. Dachziegeln flogen durch die Gegend. In der Sickingenstraße drohte ein Garagendach wegzufliegen. Im Wilhelmshöher Weg in Harleshausen stürzte ein Baum auf ein Dach.

18.01.07 18:57 FFW Kassel Niederzwehren - Unwettereinsatz "Kyrill“ http://www.feuerwehr- niederzwehren.de/index.php?id=63&tx_gooffotoboek_pi1[fid]=1&tx_gooffotoboek_pi1[srcdir]=2007-01- 18%20Sturmeinsatz%20Kyrill&tx_gooffotoboek_pi1[func]=thumb&cHash=b028888809

18/01/2007, 20:57 Orkantief fegt über Landkreis - Waldeck-Frankenberg. Orkantief "Kyrill" hat im Landkreis enormen Schaden angerichtet. Helfer sind noch immer im Dauereinsatz.

Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 Stundenkilometern tobte der Orkan seit Donnerstag Vormittag auch über dem Landkreis Waldeck-Frankenberg. Nachdem im Verlauf des Tages lediglich einige Bäume - unter anderem in der Gemeinde Diemelsee und in Lichtenfels - umgestürzt waren, hatte sich die Lage am Abend zugespitzt. Im ganzen Landkreis waren Feuerwehren, Straßenmeistereien sowie in einigen Regionen auch das THW im Dauereinsatz. Alle Hände voll zu tun hatten auch die Mitarbeiter der heimischen Energieversorgungsunternehmen, um die Schäden zu beseitigen. In Bad Arolsen stürzte ein Baum gegen die Tinnitusklinik, bei Herzhausen kappte ein umstürzender Baum eine Stromleitung und löste ein Feuer aus. Zahlreiche Straßen wurden komplett gesperrt, unter anderem die Bundesstraße 253 zwischen Battenberg und Laisa und die B 236 zwischen Allendorf und Bromskirchen im Frankenberger Raum sowie unter anderem die L3078 zwischen Adorf und Vasbeck und die K30 zwischen der B252 und Marienhagen im nördlichen Kreisteil. Viele unpassierbare Verbindungen bleiben voraussichtlich bis Freitag gesperrt. Mehrere Autos und ein Linienbus steckten in Waldgebieten fest, nachdem vor und hinter den Fahrzeugen Bäume umgestürzt waren.

108 Die Einsätze dauerten die ganze Nacht über noch an und setzen sich am Morgen fort. Teilweise wurden auch Autos von Bäumen getroffen oder Leitungen gekappt. Personenschäden sind bislang aber nicht bekannt. Auch Dächer wurden abgedeckt, Ziegeln wirbelten durch die Luft und schlugen auf Straßen auf. Teilweise liefen Keller voll Wasser. In Battenberg zerstörte der Sturm eine Schaufensterscheibe. In Rhena riss "Kyrill" das Dach einer alten Scheune ab - das gesamte Gebäude drohte einzustürzen. Die Feuerwehr sperrte das Grundstück ab und evakuierte ein benachbartes Haus. Ein Schaden von rund 100.000 Euro entstand an einer Reifenlagerhalle im Elfringhäuser Weg: Hier wehten zahlreiche Styroporplatten der gerade aufgebrachten Dachisolierung davon. In Dainrode deckte der Orkan das Scheunendach eines Aussiedlerhofes ab.

28.07.06/Wasserrettung Fuldatalstrasse-Kragenhöferbrücke/18:17Uhr

Vermisste Person - Am frühen Freitagabend, ca. 18.17 Uhr, wurde die Feuerwehr zu einem Unglücksfall in den Bereich Kragenhöferbrücke / Märchenmühle gerufen. Zwei 14 jährige Jungen hatten sich im Bereich einer Brücke, in der Nähe der Märchenmühle in Fuldatal, an einem Bachlauf aufgehalten. Eine durch die starken Regenfälle und Hagelschlag ausgelöste Flutwelle, die den Bachlauf herunterschoss, riss die beiden Jugendlichen mit. Einer der beiden Jungen konnte sich unversehrt retten. Der zweite wurde im überfluteten Bachbett mitgerissen und vermisst.

Die eingesetzten Feuerwehren begannen sofort mit einer ausgedehnten Suchaktion in dem Bereich zwischen Fulda und Unglücksort. Aufgrund der ausgedehnten Überflutungen in dem Einsatzgebiet gestaltete sich die Suche Anfangs sehr schwierig. Da auch die Fuldatalstrasse an dieser Stelle überflutet war, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die vermisste Person in die Fulda gespült wurde. Auf der Fulda wurden zur Suche zwei Feuerwehrboote und ein Polizeiboot eingesetzt, unterstützt durch den Rettungshubschrauber. Der Bachlauf und dessen Uferbereich wurden unter anderem mit einer Wärmebildkamera und einer Rettungshundestaffel abgesucht.

Nachdem das Wasser abgelaufen war, wurden mit einem Radbagger , vor einem bis dahin durch die Überflutung nicht erreichbaren Wasserdurchlass , angeschwämmte Baumstämme und Äste zur Seite geräumt. Gegen 20.40 Uhr wurde die vermisste Person, ca. 400 m von der Unglücksstelle, an dem freigeräumten Wasserdurchlass gefunden. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Eingesetzte Kräfte: Wasserrettungszug Kassel, Freiwillige Feuerwehr Fuldatal,Polizei ,1 Rettungswagen , 1 Notarzt , Rettungshundestaffel , 1 Radbagger, Kriseninterventionsteam DRK

19/07/2006, 23:34 Brand im Wald bei Lengefeld

Lengefeld. Ein entstehender Waldbrand im Wipperberg ist am Mittwochabend rechtzeitig entdeckt und gelöscht worden. Die Feuerwehren aus Lengefeld und der Kernstadt dämmten das Feuer durch ihren schnellen und massiven Einsatz rasch eingedämmt und damit Schlimmeres verhindert. Goldhäuser hatten gegen 18.15 Uhr aufsteigenden Rauch im Wipperberg oberhalb von Lengefeld bemerkt und Alarm geschlagen.

Die Feuerwehren unter Leitung von Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt rückten mit fünf Fahrzeugen und rund 30 Mann Besatzung aus. Von einem Weg aus legten sie eine rund 150 Meter lange Schlauchleitung, um Löschwasser an die Brandstelle zu befördern – mit Fahrzeugen war das abseits gelegene Waldstück nicht zu erreichen. Andere Tanklöschfahrzeuge speisten den rückwärts in den Waldweg gestellten Wagen.

Beim Löschen öffneten die Wehrleute mit Mistgabeln den extrem trockenen Boden, um ein späteres Wiederaufflammen zu verhindern. Der Stadtbrandinspektor vermutet, dass eine Zigarettenkippe oder eine Glasscherbe das Feuer ausgelöst haben könnte. (pfa)

109 20/05/2006, 19:19 Sturm reißt mehrere Bäume um

Waldeck-Frankenberg. Der heftige Sturm am Samstagnachmittag hat mehrere Bäume umgeworfen und Äste auf Straßen geschleudert. In der Korbacher Altstadt rückte die Feuerwehr zu mehreren Einsatzstellen aus: So beseitigten die Einsatzkräfte sowie Mitarbeiter des städtischen Bauhofes umgestürzte Bäume in der Klosterstraße und in der Heerstraße. Am Abend wurde die Drehleiter benötigt, nachdem mehrere Äste eines Baumes in der Violinenstraße gebrochen waren und abzustürzen drohten. Vom Korb der Drehleiter aus sägten ein Mitarbeiter des Bauhofes und ein Feuerwehrmann die Äste ab.

Nur durch Zufall kam es bei Sachsenhausen am Nachmittag nicht zu einem Unfall: Auf der vielbefahrenen Bundesstraße 251 zwischen der Eisenbahnunterführung und dem Abzweig nach Höringhausen riss der Sturm mehrere große Kronenteile der dortigen Straßenbäume heraus. Sie stürzten auf die Fahrbahn, als gerade keine Fahrzeuge vorbeikamen. Auch im Frankenberger Raum rückten die Feuerwehren aus, nachdem der Sturm mehrere Bäume umgeworfen hatte. Bei Freienhagen und bei Twiste wurde ebenfalls Windbruch gemeldet. Zu Unfällen kam es in allen Fällen aber nicht, berichtete die Polizei am Samstagabend. (pfa)

28.07.2005/Kassel Unwetter/20:40 Uhr

Durch Starkregen und Sturmböen wurden die Feuerwehren der Stadt und des Altkreises Kassel zu einer Vielzahl von Einsätzen gerufen. Hierbei handelte es sich in der Mehrheit um umgestürzte Bäume, beschädigte Hausdächer und Wasserschäden. In Reinhardshagen mußte das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr Hofgeismar mit über 600 Jugendlichen vorsorglich evakuiert werden. Ca. 40 Gäste aus Norddeutschland wurden in der Wesertalhalle untergebracht.

Bis 22:00 wurden ca. 100 Einsätze abgearbeitet. Eingesetzte Kräfte:

Stadt Kassel: Berufsfeuerwehr, 3 Freiwillige Feuerwehren, Technisches Hilfswerk LK- Kassel: FF- Baunatal, FF- Kaufungen, FF- Fuldabrück, FF- Kaufungen, FF- Reinhardshagen, FF- Lohfelden FF-Immenhausen

15.07.2005/Kassel Unwettereinsatz/15:00 Uhr

Dutzende umgestürzte Bäume auf Autos und Gehwege

Am Freitag, dem 15.07.2005 zog ab 15.00 Uhr ein Unwetter von Südwesten her über die Stadt Kassel, das besonders in den westlichen, mittleren und nordöstlichen Stadtteilen teilweise verheerende Schäden anrichtete. Neben Starkregen und Hagel ließen Sturmböen weit über 150 Bäume umknicken, die dann auf parkende PKW, Gehwege und Häuser fielen.

Innerhalb von drei Stunden arbeiteten die Feuerwehrkräfte etwa 200 Einsätze ab ( 150 x Bäume zersägt, 11 x Wasser in Kellern abgepumpt, 5 Einsätze infolge ausgelöster Brandmeldeanlagen teilweise nach Wassereinbruch). Zum Zeitpunkt der Berichtverfassung wurden noch weitere Einsätze abgearbeitet. Parallel rückte ein Löschzug gegen 16.00 Uhr zu einem Trafobrand im Keller eines Geschäftshauses am Ständeplatz aus und war dort bis 18.30 Uhr im Einsatz ( Schaden ca. 20.000 € ).

Eingesetzte Kräfte: Berufsfeuerwehr der Stadt Kassel mit alarmierten freien Wachabteilungen, alle Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Kassel, Freiwillige Feuerwehren der Städte und Gemeinden Vellmar, Fuldatal, Ihringshausen und Baunatal, eine Fachgruppe des Technischen Hilfswerks - insgesamt etwa 180 Einsatzkräfte

110 THW Kassel und Wolfhagen im Unwettereinsatz

Am Freitag 15.07.2005 zog gegen 15.00 Uhr ein schweres Unwetter von südwest her über die Stadt Kassel, das besonders in den westlichen, mittleren und nordöstlichen Stadtteilen teilweise verherende Schäden anrichtete. Neben Starkregen und Hagel ließen Sturmböen weit über 100 Bäume umknicken, die dann in parkende PKW, Gehwege und Häuser fielen.

Das THW Kassel und das THW Wolfhagen wurden gegen 19.00 Uhr von der Leitfunkstelle Kassel alarmiert. Einsatzauftrag war das Ablösen einer freiwilligen Feuerwehr, die bis dato mit dem Auspumpen einer Tiefgarage beschäftigt war. Das THW pumpte die Tiefgarage dann mit einer Gesamtpumpleistung von 7000 L/min aus. Der Einsatz wurde gegen 24.00 Uhr beendet.

27.10.2002 FFW Forstfeld Mehrere Einsätze: Technische Hilfeleistung durch Bäume auf Fahrbahn, Bäume auf Autos und Lose Dachziegel

28.05.1999 FFW Forstfeld Mehrere Einsätze: Wasser im Keller und Abgedeckte Ziegel

111 2.6. Hochwasserereignisse in Nordhessen

Quellen: Auswertungen und Einschätzungen des Regierungspräsidiums Kassel, Hochwasserschutz und der Teilprojekt- Mitarbeiter von R2

In dieser Untersuchung werden verschiedene Informationen zu Extremereignissen im Hochwasserschutz zusammengestellt. Eine Darstellung der historischen (Frühjahr-) Hochwasser im Bereich der Stadt Kassel von 1342-1995 (Stand 1995, Lehmann, Simon) wurde vom Regierungspräsidium Kassel, neben einer Fallstudie und Bildern zum Hochwasserereignis von 1995 zur Verfügung gestellt. Die Erkenntnisse zur Hochwasserereignissen in der Vergangenheit wurden für eine Reorganisation und Optimierung des Fließgewässer-Systems angewendet.

In den vergangenen beiden Jahrzehnten war das Fulda-Hochwasser Anfang des Jahres 1995 das einzige Extremereignis im Bereich Hochwasserschutz. Es traten zwar eine Reihe weiterer Unwetterereignisse auf, die zu Überschwemmungen führten, jedoch weniger Schäden anrichteten in Relation zu diesem Ereignis. Prinzipiell ist die topographische Struktur des Kasseler Becken nicht so anfällig, wie z.B. schmalere Flusstäler. Grundlegend kann man sagen, dass die größeren Flüsse Nordhessens, die Fulda und die Eder, bisher bei großflächigen Niederschlägen im gesamten Einzugsgebiet höhere Pegelstände aufwiesen. Dies ist v.a. bei Winterniederschlägen in Verbindung mit gefrorenen Böden und rascher Schneeschmelze der Fall. Die kleineren Nebengewässer führten Hochwasser bisher bei lokalen Starkregenereignissen und Sommergewittern, die jedoch keine weiteren Effekte auf Fulda und Eder hatten. In den vergangenen Jahren wurde demnach keine Hochwassermeldestufe 3 des Regierungspräsidium ausgegeben, eine statistische Auswertung zur Häufigkeitsverteilung der Meldestufen liegt nicht vor. Eine wichtige Funktion des Hochwasserschutzes für die Region Nordhessen nimmt die Regulation des Edersees und der vier Rückhaltebecken ein (Haunetalsperre, HRB Treysa Ziegenhain, HRB Heidelbach und Antrifttalsperre), um auf extreme Unwetterereignisse zu reagieren. Wenn die Rückhaltebecken genügend Speicherkapazität aufweisen, ist die Anpassungsfähigkeit an extremere Niederschläge gewährleistet. Problematisch könnten Szenarien sein, wenn mehrere Starkregenereignisse auftreten und zuvor nicht genügend Speicherkapazität bereitgestellt werden konnte.

In der Vergangenheit zogen Wetterlagen mit extremeren Aussmassen relativ nahe an Nordhessen vorbei. Prinzipiell hätten weitaus extremere Ereignisse in Nordhessen auftreten können. Kleinräumigere Gewitter gefährden dabei besonders die Nebenflüsse in Nordhessen, die Pegel schwellen sprunghaft an und „fluten“ den Bach- bzw. Flusslauf. In der Vergangenheit kam es auch hier zu mehreren Unglücksfällen, wenn Menschen sich im Bach- oder Flusslaufnähe aufhielten. Von besonderer Bedeutung ist das Verständnis über die Zusammenhänge von Bach-, bzw. Flusslauf, Unwetterereignissen und Hochwasserschutz in der Bevölkerung, die bereits im Kindesalter besser geschult werden sollten, um derartigen Unglücken zukünftig vorzusorgen. Dies trifft ebenfalls auf das Szenario zu, wenn wassertechnische Eingriffe, z.B. Flutung der Rückhaltebecken, vorgenommen werden.

In der Vergangenheit war es nicht selten der Fall, dass die Gefahren durch Hochwasserereignisse unterschätzt wurden, bzw. in manchen Planungen nicht deutlich genug gewichtet wurden. Konfliktträchtig sind immer wieder die Ausweisungen von Bebauungsflächen in Überschwemmungsflächen hinein, in denen oft wirtschaftliche Interessen dominieren. Auch die temporäre Nutzung von z.B. des Festplatzes Schwanenwiese kann nur in Verbindung mit Hochwasserschutzzielen gewährleistet werden. So müssen die Betreiber gewährleisten, innerhalb von wenigen Stunden ihre Angebote, abbauen zu können.

Abb: Edersee im November 2008 bei extrem niedrigem Wasserstand, Quelle: Gewässerkundlicher Jahresbericht 2009

112 Hochwasserereignis Fulda 1995

Foto: A.Kreil, RP Kassel Großer Kreisel

Foto: A.Kreil, RP, links: Melsungen Beissförth, rechts Niederaula

113 Quelle: Auszug aus der Fallstudie zum Hochwasser 1995, von A. Kreil, Regierungspräsidium Kassel

1995 bildeten sich durch Tauwetter bei gleichzeitigen starken Niederschlägen innerhalb von einer Woche zwei Flutwellen (Abfluss 700 – 750 m³/s), die jeweils etwa einem Hochwasserereignis mit 50-jährlicher Wiederkehrwahrscheinlichkeit entsprachen. Bei der ersten HW-Welle konnte der Zufluss zur Edertalsperre von ca. 500 m³/s durch den Rückhalt auf 30 m³/s gedrosselt werden. Der Spitzenabfluss in Kassel wurde im wesentlichen aus dem Abfluss des oberen Fuldagebietes bestimmt. Bei der zweiten Welle war das Fassungsvermögen der Edertalsperre erschöpft. Über die Hochwasserentlastung wurden rd. 300 m³/s abgegeben. Dabei vereinigten sich die HWWellen aus Eder und Fulda zu einem nahezu gleichen Spitzenabfluss. In Kassel trat durch die beiden Hochwasserwellen die Fulda über ihre Ufer und überflutete die Flutmulde, die in etwa östlich der Unterneustadt durch einen überwiegend unbebauten, aber von Straßen durchquerten Bereich führt. Dabei kam es zur Überflutung der beiden wichtigen Ost-West-Straßenzüge Leipziger Straße und Dresdener Straße, des Autobahnzubringers sowie des Platz der Deutschen Einheit. Die Flutmulde der Fulda springt bei einem Abfluss von 630 – 650 m³/s an.

Quelle: http://www.umweltdaten.de/rup/fallstudie-kassel.pdf

Datenvisualisierung zu Hochwasser-Szenarien

Der Hessenviewer http://hessenviewer.hessen.de/ wurde unter Federführung des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz entwickelt. Mit interaktiven, thematischen Kartenansichten bietet der Hessenviewer u.a. die Ansicht von Überschwemmungsgebieten, die rückblickend einem 100jährigen Hochwasser entsprechen. Das Forschungsprojekt R2 wird die zukünftigen Veränderungen dieser Flächen im Einzugsgebiet der Fulda unter Betrachtung der klimatischen Einflussparameter untersuchen. Die Kartenmaßstäbe erlauben jedoch bereits jetzt einen Einblick in die bisherigen und zu erwartenden Überflutungsflächen der regionalen Abflussgebiete und Überschwemmungsgebiete.

Abb: Screenshot des Hessenviewers, die rot schraffierten Bereiche visualisieren berechneten Überschwemmungsflächen, die blauen die berechneten Abflussgebiete in der Stadt Kassel, die Karte ist für ganz Hessen einsehbar HMUELV 2010,

114 Ergänzend können Auswertungen der Pegelstände (HLUG) für die einzelnen Stationen vorgenommen werden, neben den monatlichen Mittelwerten werden dort auch die extremen Hoch- und Niedrigwasserpegel aufgeführt, die bisher dort gemessen wurden. Ein weiterer Indikator können die Hochwassermeldestufen sein, die vom Regierungspräsidium ausgegeben werden. Die Überschreitungshäufigkeiten der Meldestufen werden dort nicht statistisch ausgewertet, jedoch wurde die Anregung aufgrund dieser Zusammenstellung positiv aufgenommen.

Abb: Gewässerübersicht – Werte mit Stand vom 02.06.2009 – Quelle: Regierungspräsidium Kassel

Die Abbildung zeigt die Struktur der nordhessischen Fließgewässer und zeigt die Schwellenwerte der Hochwassermeldestufen. Für jedes Fließgewässer existieren die bisherigen gemessenen Minimal und Maximalwerte. Einsehbar sind die Werte im Anhang der Gewässerkundlichen Jahresberichte des HLUG, Wiesbaden. Weitere Auswertungen nimmt das KLIMZUG Teilprojekt R2 bei Prof. Theobald vor.

115

Hochwasserereignisse 1342-1943 Quelle: Historische Hochwasserereignisse, Regierungspräsidium Kassel , Dezernat 39 a - 79 k 04

... Januar 1342 (keine Mengenangabe)

− Bekannteste Überschwemmung während des Mittelalters

− vorausgehend 15 Wochen Dauerfrost

− Hochaltar der Maria-Magdalena-Kirche (ehemaliger Standort bis in Jahr 1795 „Am Holzmarkt“) war überströmt

− Untergang der ersten Fuldabrücke

...... 1521 (keine Mengenangabe)

− Mittlerer Pfeiler der Fuldabrücke erbrochen

− Einsturz der Brückenkapelle zur Hälfte

10. Januar 1552 (keine Mengenangabe)

− viele Menschenleben gingen zugrunde

15. Januar/23. Februar 1595 (keine Mengenangabe)

− zwei aufeinander folgende Hochfluten forderten viele Opfer

− Fulda bahnte sich durch Bergshausen einen neuen Seitenweg

05. Januar 1643 (absolut höchstes Hochwasser - ohne Mengenangabe)

− größte aller bekannten Überschwemmungen

− neuer Fulda-Seitenweg bei Bergshausen (1595) wurde wieder geschlossen

− Hoher Schnee; 03. Januar Regenbeginn; 04. Januar Uferaustritt

− Fulda in Kassel stieg vom Morgen des 05. Januar mit „sichtbarer Schnelle“ bis Mitternacht 01.00 Uhr

− Sinken des Wasserspiegels erst am 06. Januar bemerkbar

− viele Brücken, auch die zu Rotenburg wurden zerstört

116

− ganze Unterneustadt und Altstadt standen unter Wasser; in vielen Häusern bis in die obersten Geschosse: * Kanzel der Unterneustadt bespült * Wall am Ahnaberger Tor niedergerissen * Zeughaus, Wasserstand 1,70 m über Straße * Unterneustädter Mühle, Wasserstand 3,05 m über Straße * Klosterplatz Nr. 11, Wasserstand 1,46 m über Straße * Fischgasse Nr. 10, Wasserstand 0,75 m über Straße * Die Fluten stauten sich vor der 4-bogigen steinernen Fuldabrücke * Wassermassen überfluteten die Wälle und Kasematten der Unterneustadt, 8 Häuser gingen unter * Auf dem linken Ufer der Fulda (Altstadt), stieg die Flut bis zum Töpfenmarkt

16. Januar 1682 (keine Mengenangabe)

− nicht ganz so hoch wie diejenige Flutwelle von 1643, aber in ihrer Folge verderblicher

− Die Losse riss die Lohmühle zwischen Bettenhausen und dem Agathof mit sich

− Die Fulda brach große Stücke aus dem linken Strompfeiler der Fuldabrücke heraus

Weitere Hochwasser in den Jahren 1732 und 1738

− ohne Angaben von Schäden oder Hochwasserständen

− die Fulda trat gefährlich über ihre Ufer

16./17. Januar 1739 (ohne Mengenangabe)

− ohne Angabe von Schäden

Weitere Hochwasser in den Jahren 1740, 1753, 1760 und 1762

− ohne Angaben von Schäden oder Hochwasserständen

− die Fulda trat gefährlich über ihre Ufer

31. Dezember 1763 (ohne Mengenangabe)

− Wasser trat in Zeughaus ein

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27. Februar 1784 (keine Mengenangabe)

− Verlust von Menschenleben und Vieh

14. Juni 1796 (Sommerhochwasser)

− ohne Mengenangaben

− ein vorausgegangener Wolkenbruch zerbrach den Fangdamm am Wehr nahe dem Finkenherd

22. Februar 1799 (keine Mengenangabe)

− geringe Überschwemmungen

01. März 1827 (keine Mengenangaben)

− infolge Eisstau

17./18. Januar 1841 (1.950 bis 2.000 m³/s)

− kalter Dezember 1840

− vorausgegangen ungewöhnlich heftige Schneefälle

− lang anhaltender Regen am 01. und 02. Januar, dann mal wieder Schnee, Kälte

− ab 08. Januar heftiger Schneefall, Kälte

− ab 10. Januar, 04.00 Uhr früh, Temperatur -9 ½ °C, tiefster Wert

− ab 10. Januar, nachmittags, Tauwetter mit Regen und steigender Wärme bis zum 18. Januar

− ab 05. Januar Eisgang und Eisablauf

− ab 17. Januar begann die Fulda zu steigen

− Überflutung des Dammes der Karlsaue

− Hochwasserstand ca. 1,30 bis 1,80 m niedriger als das Hochwasser von 1643

− Der damalige Erbprinz- Mitregent und spätere letzte Kurfürst Friedrich Wilhelm leitete selber die Rettungsarbeiten; erführte eines der Boote, die die bedrohten Parkwächter aus ihren Häusern in der Karlsaue holten.

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... November 1890 (keine Mengenangaben)

− keine Schadensangabe

Herbst 1900 (keine Mengenangabe)

− dieses Hochwasserereignis wurde als Eich-Hochwasser für das Extremhochwasser von 1841 angesetzt

05. Februar 1909 (keine Mengenangaben)

− Eisschollen rasierten Gaslaternen und Träger der Straßenbahnoberleitungen in Brusthöhe ab.

− Eisbrocken lagen auf der Freitreppe der Unterneustädter Kirche

− Überflutung der Leipziger Straße

− Das einstige Brückenwärterhäuschen an der Drahtbrücke ging unter

− Es wurde ein Kommando (14er Husaren) gebildet, welches die Aufgabe hatte, am „Siechenhof“ wohnende und von der Umwelt abgeschnittene Bürger mit Lebensmitteln zu versehen. Diese Aktion gelang damals nicht ganz, weil die starke Strömung an der Leisterschen Wiese das Passieren sehr erschwerte.

Silvester-Hochwasser 1925 (1.540 m³/s)

− keine Schadensangabe

− Man entschloss sich nach diesem Hochwasser, die „Eisbrecher“ (Reste einer alten Fuldabrücke) abzubrechen und das Flussbett auszutiefen.

− Der schon früher durchgeführte Abriss des steinernen Wehrs und des so genannten kleinen Finkenherds sowie der Einbau eines Walzenwehrs trugen entscheidend mit dazu bei, dass die späteren Hochfluten der Fulda in ihren Auswirkungen mit den alten nicht mehr verglichen werden konnten.

17. Mai 1943 (keine wetterbedingte Katastrophe)

− Englische Flieger zerbombten im zweiten Weltkrieg die Edersee-Staumauer

119 Erkenntnisse des RP Kassel aufgrund der historischen Untersuchungen:

Die Fulda hat in Kassel eine Einzugsgebietsgröße von AEO = 6.830 m². Das markante gemessene Hochwasserereignis vom 17./18. Januar 1841 mit einem Abfluss von ca. 2.000 m²/s basiert auf einem effektiven Niederschlag Neff = 293 l/s km².

Fazit des RP Kassel zur Untersuchung von 1903:

Obwohl seit der letzten Hochflut in 1841 keine bedeutenden Hochwasser abgelaufen sind, ist bei ähnlichen Witterungslagen immer wieder mit ähnlichem Hochwasserauftritt zu rechnen. Die bereits 1878 vorgeschlagene Anlage eines Flutkanales in Kassel (heutige Flutmulde) bzw. alternative Ausbaggerung des Flussschlauches auf eine Leistung von 1.080 m³/s muss seit dem gemessenen Eich-Hochwasser in 1900 relativiert werden. Das Eich-Hochwasser 1900 zeigte, dass beim Hochwasser in 1841 nicht 1.080 m³/s, sondern tatsächlich ca. 2.000 m³/s Abfluss herrschte.

120 2.7. Forstwirtschaftliche Entwicklung und Extremereignisse

1984-2009

Quelle: Waldzustandsberichte, Hessen Forst (2005-2009) Pressemitteilungen von Hessen Forst, NWVFA

Langjährige Klimawerte 1984-2009 Buchen Mischwaldzone in Hessen

In dieser Abbildung aus dem Waldzustandsbericht 2009 wird die Temperatur und Niederschlagsentwicklung für die Buchen Mischwaldzone in Hessen visualisiert. Besonders deutlich werden die höheren Mitteltemperaturen in der vergangenen Dekade.

- Temperaturmittel liegt bei 3,5°C im Winter/Frühling und bei 14,9°C im Sommer und Herbst - Temperaturmittel der letzten 10 -15 Jahre erhöht, Ausnahme bildet das Jahr 1996 -Temperaturmittel der letzten 10 Jahre deutlich über Mittelwerte - Niederschlagswerte zu- und abnehmend, besonders schwankend in Sommer und Herbstmonaten - - Winter 2007 überdurchschnittlich warmer Winter, Sommer 2003 überdurchschnittlich warmer Sommer - Winter 1987, 1994, 1998-2001 erhöhte Niederschläge, sehr geringe Niederschläge in 1984 und 1996 sehr geringe Niederschlagsmittel in den Monaten Mai-September Anfang der 90er Jahre, ebenso unterdurchschnittlich in 1997, 2003, 2008, stark überdurchschnittliche Niederschlagsmittel 2007

Die weiteren Grafiken aus dem WZB 2009 zeigen den Verlauf der Absterberate und Anteil starker Schäden für alle Baumarten in Hessen. Nach Sturmwürfen in 1990 und dem Trockenjahr 2003 können Erhöhungen festgestellt werden.

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Quelle: Waldzustandsbericht 2009 HessenForst

Auswirkungen des Orkan Kyrill 2006

Am 18. und 19. Januar 2007 zog der Sturm „Kyrill“ mit enormen Windgeschwindigkeiten von über 150 km/h über Hessen. Nach der ersten Schadensbilanz muss hessenweit von 4,5 Millionen Festmeter Sturmwurfholz ausgegangen werden. Der Privatwald ist mit 1 Million Festmeter Sturmholz betroffen. Im Kommunalwald beläuft sich die Sturmholzmenge auf rund 1,5 Millionen Festmeter, im Staatswald auf 2 Millionen Festmeter. Ähnliche Stürme waren „Wiebke" und "Vivian“ im Jahr 1990. Die Schadensschwerpunkte liegen in Mittel- und Nordhessen (siehe Karte). In den Höhenlagen des Vogelsbergs, den Ausläufern des Rothaargebirges, dem Willinger Upland, dem nördlichen Reinhardswald und den höheren Lagen der osthessischen Mittelgebirge sind die Schäden am höchsten. In den drei Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Marburg-Biedenkopf und im Vogelsbergkreis sind mit einem Anteil von 50 % der gesamten Windwurfmenge die Schäden besonders gravierend. Die betroffenen Regionen sind geprägt von einem besonders hohen Anteil an Privatwald.

(Quelle: Pressemitteilung von HessenForst http://www.hessen.de/irj/HMULV_Internet?cid=93134e674d526993948f1c5166f91882)

Die Hessische Landesregierung legte das sog. Sonderförderprogramm „Kyrill“ auf und stellte hierfür gesonderte Haushaltsmittel des Landes mit einem Gesamtvolumen von 8,4 Millionen Euro bereit. Retrospektiv wurden Gesamtschäden in Hessen wurden auf 7 Mio. Festmeter Holz und 150 Millionen EUR geschätzt-

Die Bundesregierung richtete einen Antrag an die Europäische Kommission auf Bereitstellung von Mitteln aus dem EU-Solidaritätsfonds und machte Gesamtschäden von 4,6 Milliarden Euro für ganz Deutschland geltend. Zugesprochen wurden ca. 135 Millionen an Mitteln.

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Abb. Links und Mitte HessenForst, rechts NWLFVA

Der Orkan Kyrill, der am 18. und 19. Januar über Deutschland zog, hinterließ auch deutliche Spuren im Walde. Der Deutsche Wetterdienst bezeichnete ihn als den stärksten Orkan seit Lothar (Dezember 1999). Einzelne Windböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 225 km/h, 122km/h in Gießen und 173 km/h auf der Wasserkuppe. Vorhergehende Regenfälle hatten den Boden aufgeweicht, so dass neben vielen Stämmen, die durch den starken Wind brachen, auch zahlreiche Bäume umgeworfen wurden, da ihren Wurzeln nicht mehr ausreichend Halt geboten wurde.

Die ersten Tage nach Kyrill dienten dazu, die Sturmschäden im Walde dort aufzuarbeiten, wo sie den öffentlichen Verkehr gefährdeten oder Zufahrtswege versperrten. Als Kyrill die ersten Bäume warf, rückte die Freiwillige Feuerwehr trotz Warnung aus, um die Straßen freizuschneiden – und wurde dabei prompt von umstürzenden Bäumen eingekesselt. Das Sturmholz bietet ab Mai hervorragende Brutmöglichkeiten für Borkenkäfer , so dass dem Sturm oftmals eine Massenvermehrung dieser Insekten folgt. Nach dem Sturmereignis wurden im Staatswald von HessenForst mehr Vielfalt an Baumkulturen in die Fläche gebracht. Quelle: Nachhaltigkeitsbericht HessenForst 2009)

Das gesamte Schadensausmaß im Hessischen Wald war anfangs nur schwer überschaubar. In der Retrospektive zeigte sich, dass über sieben Millionen Festmeter Holz auf einer Fläche von 70.000 Hektar den orkanartigen Böen des Sturmtiefs zum Opfer gefallen sind. Ganz so dramatisch wie in 1990 als die Orkane "Vivian“ und "Wiebke“ zu einem Sturmholzanfall von 14 Mio. Kubikmetern führten, habe sich "Kyrill" dann aber doch nicht ausgewirkt.

Quelle: http://www.hessen-forst.de/service/pressemitteilungen/pm_18.01.2008.htm

123 2.8. Agrarmeteorologischer Rückblick 1999-2008 für Hessen

Quelle: Klimastatusberichte 2000-2009, DWD für die Regionen Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland

Die Kapitel der Klimastatusberichte mit der Fokussierung auf die agrarmeteorologische Situation wurde zusammengefasst, um die Auswirkungen der natürlichen Wetterphänomene darzustellen. Die Sprünge in den Statistiken zu den landwirtschaftlichen Erträgen und Anbauflächen sind hierbei multifaktoriellen Einflüssen ausgesetzt. Dennoch lassen sich einige deutliche Vulnerabilitäten für das Handlungsfeld Landwirtschaft erkennen und ableiten.

1999

Nach ausreichenden Niederschlägen im Winter waren die Böden zu Beginn der Vegetationsperiode 1999 gesättigt. Auch der März und April wiesen eine positive klimatische Wasserbilanz auf, so dass die Bodenfeuchten unter Gras und Wintergetreide in der Schicht 0 bis 60 cm Tiefe meist im Sättigungsbereich lagen. Staunässe und Luftmangel der Böden - zum Teil waren die Felder sogar verschlämmtverursachten beim Raps Schäden. Durch die hohen Niederschläge war die Befahrbarkeit der Böden eingeschränkt, so dass die Frühjahrsbestellung unterbrochen wurde. Ende April trockneten die Böden ab und die Bodenfeuchten ingen zurück. Im Laufe des Mai nahm die nutzbare Feldkapazität in der Schicht 0 bis 60cm Tiefe unter Winterweizen und Gras allmählich auf Werte um 60% in Nordhessen ab. Zwei Starkniederschlagsereignisse Ende Mai füllten in einigen Regionen die Bodenwasservorräte wieder auf. In den meisten Gebieten gingen die Bodenfeuchten kontinuierlich zum Monatsende zurück. Im Juni wurden die Bodenwasservorräte allmählich aufgebraucht, die berechneten Bodenfeuchten unter Gras und Getreide gingen auf Werte unter 20% nFK zurück. In Getreide traten in Mittelhessen lokal Trockenschäden auf, entsprechend früher wurde mit der Getreideernte begonnen. Herausragendes Ereignis im Juli war der Starkniederschlag am 06.07. mit 80 mm, der vielerorts zum Auffüllen der Bodenwasservorräte führte. Allerdings kam es durch Starkregen und Gewitterböen auch zu Lagergetreide. Im weiteren Verlauf des Juli blieb bei hohen Verdunstungswerten die Wasserbilanz negativ und die Bodenfeuchten gingen wieder zurück, stellenweise wurde Ende Juli/Anfang August unter Hackfrucht der Welkepunkt erreicht.

Ergiebige Niederschläge im August in Nordhessen besserten die Bodenwasservorräte dort wieder auf. Die Kehrseite der ergiebigen Niederschläge waren regional in Nord- und Osthessen Erosion und Verschlämmung, wovon Rapsflächen betroffen waren. Während der August in Nordhessen deutlich zu nass war, war es in anderen Regionen, wie im Rheingau und im Odenwald Vielbrunn zu trocken. Ein trockener und zu warmer Witterungsabschnitt in der ersten Septemberhälfte ließ die Bodenfeuchten deutlich zurückgehen. Vor allem unter Futter- und Zuckerrüben lagen die Bodenfeuchten am permanenten Welkepunkt und regional traten Trockenschäden in Zuckerrüben auf. Auch der Aufgang und das Wachstum von Wintergetreide und Raps waren auf den trockenen Böden beeinträchtigt. Das Grünlandwachstum ging nur zögerlich vonstatten. Dagegen war die trockene Witterung vorteilhaft für die Silomaisernte. Niederschläge ab dem 20.September durchfeuchteten die Böden wieder und kamen den neugesäten Winterungen zugute.

124 2000

Das insgesamt zu warme Frühjahr sorgte für eine rasche und üppige Vegetationsentwicklung mit z.T. einem Vorsprung von bis zu 3 Wochen. Birnen und Äpfel profitierten von dem günstigen Blühwetter in der 2. Aprilhälfte und sehr früh erfolgte auch der Rebenaustrieb. Im Mai kam es bei frühsommerlicher Witterung zu lokalen Hagelschauern und Starkregen, verbunden mit Schäden in der Landwirtschaft. Ende des Monats wurden in Pfälzer Obstanlagen die ersten witterungsbedingten Feuerbrand- Infektionen beobachtet. Während im Juni gebietsweise Trockenstress im Wintergetreide auftrat, waren die Erntebedingungen im Juli sehr ungünstig. Starkregen, Hagel und Sturmböen brachten viel Getreide ins Lager und sorgten für unbefahrbare Böden und für die Verbreitung von Pilzkrankheiten. Besonders bei Roggen mussten große Qualitätseinbußen hingenommen werden, was sich durch einen drastischen Rückgang der Fallzahl ausdrückte. Auch Mutterkornbefall sowie Krautfäule bei Kartoffeln breitete sich aus.Nach einer günstigen Witterung im August und zunächst auch im September wurde die Weinlese ab Ende September durch häufige Niederschläge zu einer Zitterpartie. Auch die Herbstbestellung und die Hackfruchternte wurden behindert. Nach einer milden ersten Dezemberhälfte wurde im Südwesten an geschützten Orten das Stäuben der Haselnuss beobachtet.

2001

Nach dem wenig winterlichen Januar war auch der Februar sehr mild und vielfach niederschlagsreich. Die Hasel stäubte vereinzelt extrem früh, auch Schneeglöckchen zeigten etwa 3 Wochen zu früh die ersten Blüten. Ende Februar war ein Entwicklungsvorsprung von 3 bis 4 Wochen vorhanden, der sich aber Anfang März verringerte. Die Erwärmung im zweiten Märzdrittel beschleunigte die Pflanzenentwicklung erneut, doch die besonders im Südwesten vorherrschende Nässe verzögerte die Feldarbeiten und besonders die Frühjahrsbestellung erheblich. Die Sommerungen waren kaum in den Boden zu bekommen und die Saatbettbereitung war sehr schwierig. Erst im April besserten sich die Aussaatbedingungen und die durch die Nässe geschädigten Winterungen konnten sich erholen. Aufgrund des Entwicklungsvorsprungs begann im Südwesten die erste Obstblüte etwa 1 Woche früher als normal. Doch das kalte 2. Aprildrittel zehrte den Vorsprung auf, so dass die Obstblüte in den nördlichen Landesteilen eher normal bis leicht verspätet einsetzte. Der frühsommerliche Mai konnte dann wieder Vieles gutmachen. Die reichliche Bodenwasserversorgung der Vormonate überbrückte vielfach die Trockenheit im Mai.

Das Bodenwasser verknappte sich in einigen Regionen so rasch, dass beispielsweise das Wintergetreide nicht ausreichend versorgt war. Ursache war oft ein nicht ausreichendes Wurzelsystem nach dem zu nassen Frühjahr. Der eher kühle und feuchte Juni glich das teilweise wieder aus. Genügend hochsommerliche Perioden gab es im Juli und August, so dass die Getreideernte begünstigt wurde. Allerdings litt vor allem in Teilen Hessens das Grünland unter knapper Bodenfeuchte. Wieder zeigten sich die für dieses Jahr typischen Wechsel zwischen sehr nassen und sehr trockenen Perioden. Darunter litten vor allem die Sommerungen, während das Wintergetreide weniger betroffen war. Das wurde dann auch nach der relativ frühen Getreideernte deutlich. Während es bei Sommergerste und Hülsenfrüchten teilweise deutliche Ertragseinbußen gab, wurde bei Winterweizen und Roggen überwiegend von einer guten Durchschnittsernte gesprochen. Allerdings gab es auch beim Wintergetreide regional deutliche Unterschiede. In Nordhessen litten die Roggenqualitäten teilweise infolge der unbeständigen Witterung. Bei den Hackfrüchten führte das stark wechselnde Bodenfeuchteangebot zu Problemen. Die zeitweilige Trockenheit ließ die Zuckerrübenentwicklung stagnieren und bei den Kartoffeln wurde von ungünstigen Knollensortierungen berichtet. Die Knollen fielen teilweise zu groß aus. Als kühler und nasser Herbstmonat zeigte sich der September, der bei den Obst- und Weinbauern einige Hoffnungen aus den Sommermonaten zunichte machte. Allerdings brachte der sonnige Oktober gute Möglichkeiten für die Ernte- und Bestellarbeiten. Vor allem das Ausbleiben von Frühfrösten führte zu einer um 1 bis 3 Wochen verspäteten Laubfärbung.

125 2002

Das Jahr 2002 war durch viele Witterungsextreme gekennzeichnet. Es begann mit starken Frösten bis –18 °C, die aufgrund einer dicken Schneeauflage mit Ausnahme einzelner Frostschäden an Reben kaum zu Schäden führte. Von Mitte Januar bis Ende März wurde es ungewöhnlich warm. Dadurch wies die phänologische Entwicklung der Frühlingsphasen einen Vorsprung bis zu einem Monat auf. Teilweise wurden die frühesten Werte seit über 50 Jahren beobachtet. Das nasse Frühjahr führte zu einer Verzögerung oder Unterbrechung der Feldarbeiten und auch die Obstblüte war durch die feuchte und kühle Witterung beeinträchtigt. Die sommerlichen Temperaturen im Mai hingegen bewirkten eine frühe Rebblüte und ermöglichten den Trauben eine lange Reifezeit. Im Juni stellte sich eine Hitzewelle ein, die mit schweren Gewittern und Hagelschlag zu Ende ging. Vor allem in der Südpfalz gab es erhebliche Schäden an Obst, Gemüse und Getreide. Die Hitze und Trockenheit verursachte auf flachgründigen Böden Trockenschäden und verzögerte den zweiten Aufwuchs beim Grünland. Nach günstigen Bedingungen für die Wintergerste und Winterrapsernte ab der letzten Juni-Dekade wurden die Mähdruscharbeiten ab Mitte Juli witterungsbedingt beeinträchtigt. Der Regen verzögerte nicht nur die Ernte, sondern führte zu niedrigen Fallzahlen und zu Auswuchsschäden bei Triticale. Bei Kartoffeln zeigte sich ein hoher Krautfäuledruck und auch bei Gemüse und Weinreben nahmen die Pilzkrankheiten zu. Der September brachte sonnige und weitgehend trockene Witterung und ermöglichte eine gute Mais- und Spätkartoffelernte. Auch die Weinlese setzte schon sehr früh im September ein. Die Bestellung der Winterungen erfolgte i. A. problemlos, nur bei Winterweizen gab es nässebedingte Verzögerungen. Schwierig war in diesem Jahr die herbstliche Gülleausbringung. Infolge wassergesättigter Böden wurde der Beginn der Sperrfrist auf Ende November verschoben. In der 2. Dezemberwoche ermöglichten die niedrigen Temperaturen örtlich eine Eisweinlese.

2003

Die agrarmeteorologische Situation 2003 war geprägt durch die langanhaltende Trockenheit im Frühjahr und im Sommer sowie die sehr sonnenscheinreiche Witterung. Hinzu kamen regional vereinzelte Schadensereignisse, wie Spätfröste in der 1. Aprildekade zur Zeit der Obstblüte sowie Hagel- und Starkregen im Mai. Nach einem milden und nassen Herbst 2002 sowie Jahresbeginn 2003 führten Kahlfröste und Wechselfrostereignisse im Januar und Februar zu Auswinterungsschäden bei Getreide und Raps, sodass Flächen umgebrochen werden mussten, in Rheinland-Pfalz z. B. 20% der Rapsflächen. Die überdurchschnittlichen Temperaturen ab März führten bei den Winterkulturen zu einer beschleunigten Reifeentwicklung. Allgemein war die Getreide- und Rapsernte zwei bis drei Wochen gegenüber den vieljährigen Werten verfrüht. Die langanhaltende Trockenheit führte vor allem auf leichten Standorten zu spürbaren Mindererträgen bei regional großen Unterschieden. In Rheinhessen oder der Zülpicher Bucht wurden bereits im Mai unter Winterweizen Bodenfeuchten unter 50 % nFK erreicht, während die Bodenfeuchten im Münsterland sowie in Nord- und Mittelhessen noch über 75 % lagen. Entsprechend gab es bei Wintergetreide im Maifeld sowie im Westerwald deutlich unterdurchschnittliche Erträge, in der Eifel, im Saargau und Hunsrück zufriedenstellende bis gute Erträge. Die Bestellung der Zuckerrüben erfolgte unter optimalen Bedingungen. Schädigungen durch Spätfröste und Wasserstress auf leichten Standorten sorgten jedoch teilweise für Ertragseinbußen. Aufgrund der sonnenscheinreichen Witterung wurden jedoch hohe Zuckergehalte erreicht, die insgesamt eine unter den Voraussetzungen des Jahres 2003 zufriedenstellende Ernte ergaben. Aufgrund der Trockenheit lagen die Erträge von Mais, Kartoffeln und Grünland überwiegend unter den vieljährigen Werten, wobei sowohl bei Mais als auch bei Silage zu hohe Trockensubstanzen zusätzlich die Qualität minderten.

Weinanbau - Nach einem Frühjahr, in dem in Rheinhessen und in der Pfalz, bereits Wasserdefizite auftraten, konnte ein äußerst früher Blühbeginn um den 1. Juni mit einem Vorsprung von rund 14 Tagen vor dem vieljährigen Mittel beobachtet werden. Die äußerst zügige Traubenentwicklung wurde durch den wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen beschleunigt. Anfang August wurde im Rheingau der frühste Reifebeginn, seit dem kontinuierliche Aufzeichnungen des Weinbauamtes Eltville vorliegen, registriert. Die Reifeentwicklung verlief weiterhin sehr rasch, sodass beim Riesling am 1.9. bereits 72° und Ende September 90° Oechsle erreicht wurden. Der sehr frühe Reifebeginn bei warmen Nächten führte zu einem raschen Säureabbau.

126 Eine frühe Ernte von sehr gesundem Lesegut mit hohen Mostgewichten und geringen Säuregehalten war das Ergebnis. Erstmalig erlaubte die EU die Säuerung von Weinen in der Anbauzone A, zu der Deutschland zählt.

Bei Temperaturen nahe der 30 Grad-Marke konnten bereits Mitte September Auslesen und Beerenauslesen geerntet werden. Bei den Trockenbeerauslesen wurden sogar sagenhafte 300° Oechsle erreicht. Die Gewinner dieses Jahres sind die Rotweine, die aufgrund der mediterranen Witterung ein vorzügliches Aroma, eine sehr gute Farbausprägung und mit über 100° Oechsle hohe Mostgewichte aufweisen. Die Erntemengen fielen bei allen Sorten um etwa 20% geringer aus als im vieljährigen Mittel.

2004

Die Reihe zu warmer Jahre setzte sich auch 2004 fort, jedoch war die Temperaturabweichung mit etwa 0.5 Grad nicht so groß wie im Vorjahr, und in Nord- und Osthessen war es sogar bis zu 0.2 Grad zu kühl. Auch wenn die Vermutung nahe liegt, dass sich der meist wechselhafte Witterungscharakter überall gleich auswirkte, war besonders beim Niederschlag kein einheitlicher Trend zu erkennen, und regional traten hier erhebliche Unterschiede auf. In Nordrhein-Westfalen war es besonders in der Zülpicher Börde, in Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland nach Westen und Süden hin zu trocken.

Gebiete, die sowieso zu den trockensten in Deutschland gehören – wie der Rheingau und Rheinhessen – erhielten 2004 weniger als 500 l Niederschlag pro Quadratmeter, sodass hier erneut 70 bis 100 l am Jahresniederschlag fehlten. Die zeitliche Verteilung und die Menge der Niederschläge reichten aber aus, um den Pflanzen ein kontinuierliches Wachstum zu sichern. Die Wasservorräte in tieferen Bodenschichten konnten allerdings nirgendwo aufgestockt werden.

Nach sehr milden Witterungsabschnitten begann ab Mitte März fast überall der Erstfrühling mit der Forsythienblüte. In klimatisch begünstigten Lagen war dies etwa 1 Woche früher als im vieljährigen Durchschnitt, während in ungünstigeren Lagen die Blüte sogar bis zu 2 Wochen früher als normal einsetzte. Im März und April waren die Böden an der Oberfläche soweit abgetrocknet, dass die Bestellung von Feldfrüchten und Getreide ohne größeres Problem durchgeführt werden konnte. Da die Böden noch ziemlich kühl waren, liefen die Feldfrüchte und Saaten nur langsam auf, und auch der kühle Mai verzögerte hier die weitere Entwicklung und hob die ursprüngliche Verfrühung wieder auf. Die Rapsblüte zog sich bei der kühlen Witterung im Mai mit wiederholten Schauern ziemlich lange hin. Dadurch führte die Rapstracht verbreitet zu Spitzenerträgen. Andererseits fielen in der Pfalz die Honigerträge bei Edelkastanien nur unterdurchschnittlich aus. Trotz eines guten Blühansatzes fielen die Blütenstängel häufig schon bei Blühbeginn ab, obwohl sie noch nicht verblüht waren. Als Ursache wird die Trockenheit des Vorjahres diskutiert. Im Sommer boten die Temperaturen und eine rechtzeitige Wasserversorgung günstige Bedingungen für quantitativ und qualitativ gute Erträge – gleichgültig ob es sich um Heu, Getreide, Kartoffeln oder Zuckerrüben handelte. So schnitt bereits die Grassilage bei der Ernte quantitativ und qualitativ gut ab, und beim Getreide konnte mengenmäßig eine Rekordernte eingefahren werden. Die Niederschläge im August begünstigten das Wachstum der Hackfrüchte, sodass die Hektarerträge bei Kartoffeln und Zuckerrüben um fast 18 % über denen von 2003 lagen und auch die durchschnittlichen Erträge von 1998 bis 2003 um etwa 5 % übertrafen. Die Zuckerrüben konnten bei dem vielfach sonnigen und warmen Wetter im September nochmals Zucker einlagern, so dass der Zuckergehalt höher lag als in den letzten Jahren. Im Weinbau wurden bei guter Qualität ebenfalls überdurchschnittliche Mengen geerntet. Auch hier sorgte der September mit warmen und sonnigen Tagen für einen zusätzlichen Reifeschub. Nachdem nun bereits mehrere Jahre hintereinander zu warm waren, konnten im Weinbau verbreitet zunehmende Pilzinfektionen - wie die Schwarzfäule und das Esca-Syndrom beobachtet werden, die man bisher nur in wärmeren Gegenden kannte.

127 2005

In mehreren Monaten prägten starke Gegensätze den Witterungsablauf in dem vergangenen Jahr, wobei die Auswirkungen auf die einzelnen Elemente nicht überall gleich waren. Zusammenfassend kann man herausstreichen, dass das Jahr 2005 überall ein besonders sonnenscheinreiches Jahr war, in dem die Sonnenscheindauer bis zu 120 % des Jahressolls erreichte. Mit Ausnahme von Osthessen war es überall etwas zu warm, wobei die Temperaturabweichungen zwischen 0.2 Grad in Nordhessen und bis zu 1 Grad am Niederrhein schwankten. Auch bei den Niederschlägen ergibt sich kein einheitliches Bild. In Nordrhein-Westfalen gab es im Norden mehr Niederschläge als normal, während in der Zülpicher Börde nur 80 % der normalen Niederschlagsmengen fielen. Während es in Ost- und Nordhessen mit ca. 720 mm zu nass war, war es in Mittel- und Südhessen zu trocken. Im Odenwald wurden statt 1063 mm nur 638 mm registriert, was etwa 60 % der vieljährigen Niederschlagsmenge entspricht. In Rheinland-Pfalz gab es im Westen der Eifel, in der Westpfalz und im Westerwald überdurchschnittlich viel Niederschlag, während die Vorderpfalz mit 515 mm und Rheinhessen mit knapp 480 mm nun bereits zum dritten Mal unter ihren - sowieso recht niedrigen - langjährigen Vergleichswerten blieben. Die Niederschläge konnten zwar extremen Wasserstress für die Pflanzen verhindern, reichten aber vielerorts nicht aus, um die Wasservorräte im Unterboden nennenswert aufzustocken.

Nach einem kühlen Frühjahrsbeginn hinkte die Vegetation zunächst der Jahreszeit hinterher. Nachdem es in der zweiten Märzhälfte deutlich wärmer wurde, wurde der Verzug rasch eingeholt. Von Mitte bis Ende März begann überall die Forsythienblüte, und bis Ende April wurde überall die Apfelblüte als Zeichen des Vollfrühlings beobachtet. Nachdem die Böden im März ausreichend abgetrocknet waren, konnte die Bestellung mit Feldfrüchten und Getreide zügig durchgeführt werden. Die Maisbestellung erfolgte ab Mitte April unter wechselhaften Bedingungen und wurde teilweise durch kräftige Schauer behindert. Da schwere Böden teils nicht befahrbar waren, konnte Mais hier wegen des Kälteeinbruchs im Mai erst in der letzten Maidekade bestellt werden. Dies erwies sich im nachhinein durchaus als vorteilhaft, da die Spätsaaten zügig aufliefen und nicht durch die Spätfröste im Mai geschädigt wurden. Das Erntejahr 2005 wurde von starken Schwankungen geprägt. Die Rekordernte aus dem Vorjahr konnte bei allen Kulturen mengenmäßig nicht erreicht werden. Die trockenen und wärmeren Witterungsabschnitte im Mai wurden meist termingerecht für den Silageschnitt und zur Heugewinnung genutzt. Bei der Trockenheit im Juni verzögerte sich häufig der erneute Aufwuchs. Beim Obst kam es aufgrund von Spätfrösten häufig zu deutlich geringeren Erntemengen. Die Wintergerste konnte unter guten Bedingungen geerntet werden, wobei teils überdurchschnittliche Ergebnisse erzielt wurden. Die nachfolgende unbeständige und ab August kühle Witterung verzögerte die Ernte der anderen Getreidearten und führte zu Qualitätseinbußen. Ungünstige Wachstumsperioden wurden teilweise durch anschließende günstige Witterungsphasen wieder wettgemacht. So verzögerten zwar die kühlen Augustwochen die Entwicklung beim Mais, und die Kolben füllten sich nur langsam, aber im September führten überdurchschnittliche Temperaturen und eine ausreichende Wasserversorgung zu einer günstigen Stärkeeinlagerung und der sonnige Herbst bot dem Körnermais günstige Abreifebedingungen. Auch die Zuckerrüben profitierten von dem sonnigen Herbst und steigerten ihren Zuckergehalt bis zur Ernte auf überdurchschnittliche Werte. Im Weinbau fielen die Erntemengen unterdurchschnittlich aus. Bei dem sonnigen und warmen Herbstwetter legte die Reifeentwicklung einen Endspurt ein und die Mostgewichte nahmen bis zur Lese noch einmal kräftig zu. Problematisch ist das milde und sonnige Herbstwetter für den Winterraps und das Wintergetreide. Die Bestände konnten sich bei den günstigen Wachstumsbedingungen ungewöhnlich schnell und üppig entwickeln. Dadurch erhöht sich aber die Frostanfälligkeit und es besteht die Gefahr der Auswinterung.

128 2007

Das Jahr 2007 war in den o.g. Bundesländern recht sonnig, fast überall zu nass und um bis zu 1,5 K zu warm. Die Niederschläge verteilten sich nicht gleichmäßig auf das Jahr. Einzelne Monate erzielten einen erheblichen Regenüberschuss, während andere Monate (besonders der April und der Oktober) ein erhebliches Defizit aufbauten. Nur in wenigen Gebieten wies der Niederschlag ein Defizit auf, wobei es in Geisenheim mit 510 Litern pro Quadratmeter in dem vergangenen Jahr deutschlandweit mit am trockensten war. Der unterdurchschnittliche Wert resultiert hauptsächlich aus der großen Trockenheit im April und im Oktober, bei der jeweils ein Defizit von 35 bzw. 41 Litern pro Quadratmeter entstand.

Im ersten Halbjahr waren alle Monate um 1 bis 5 K zu warm. Im zweiten Halbjahr kehrten die Temperaturen auf ihr normales Niveau zurück. Gebietsweise war das zweite Halbjahr durchgehend zu kühl, die Abweichungen waren jedoch gering und konnten den Wärmeüberschuss aus dem ersten Halbjahr nicht ausgleichen. Nach dem milden Herbst und bei außergewöhnlich warmem Winterwetter waren die Winterungen zum Jahresbeginn bereits weit entwickelt. Die Vegetationsruhe endete früh. Die Haselblüte begann verbreitet in der zweiten Januarwoche, womit sich der Eintrittstermin für den Vorfrühling um etwa 4 Wochen verfrühte. Da es bis zur Jahresmitte zu warm war, blieb bis zum Vegetationsende ein beachtlicher Vorsprung bei den Eintrittsterminen der phänologischen Phasen erhalten. Im Folgenden wird schwerpunktmäßig auf die Trockenheit im April und die Entwicklung der Reben eingegangen. Nachdem die Böden ausreichend abgetrocknet waren, konnten die Äcker zügig bestellt werden. Das trockene und warme Frühsommerwetter im April beschleunigte zunächst das Pflanzenwachstum.

Der Infektionsdruck, der sich in dem milden und nassen Winter aufgebaut hatte, wurde bei der Trockenheit deutlich reduziert. Bei längerer Andauer der Trockenheit zeigte sich aber auch ihre Kehrseite, denn bei vielen Kulturen waren Trockenstress und Trockenschäden zu beobachten. Den Getreidepflanzen fehlte das Wasser, um genügend Ähren anlegen zu können, was letztendlich zu Mindererträgen führte. Mais und Kartoffeln konnten gebietsweise nicht auflaufen. Zuckerrüben und Sommergetreide konnten nach dem Auflaufen zunächst kaum weiterwachsen, da die Böden an der Oberfläche ausgetrocknet waren und den Wurzeln der Anschluss an die Bodenfeuchte fehlte. Besonders der Mais und die Zuckerrüben konnten allerdings vom weiteren Witterungsablauf profitieren, sodass hier die Ernte trotz der Anfangsschwierigkeiten zufriedenstellend ausfiel.

Den Trauben bot das Jahr 2007 einen idealen Witterungsverlauf für die Entwicklung und die Reifung. Nach dem milden Winter hatten die Reben bereits im Frühling einen erheblichen Vorsprung beim Austrieb. Nach dem warmen Frühjahr und dem „sommerlichen“ April begann die Rebblüte im Mai und war damit – zumindest im Rheingau – so früh wie noch nie im Lauf der langjährigen Beobachtungen. Das Blühwetter war nicht optimal, da es kurz nach Blühbeginn kühler und regnerisch wurde und es daher teilweise zur Verrieselung kam.

129 2008

- 2.3 Mio. t deutlich höhere Getreideernte

- günstige Witterungsverhältnisse

- Ausweitung der Anbaufläche um 4.000 ha

- hohe Schwankungen der Getreidearten

- unterschiedliche Standortbedingungen

- Standorte mit hohem Wasserhaltevermögen und Niederschlagsmengen im Vorteil - Feuchter und kühler Herbst 2007 hatte negativen Einfluss auf die Aussaat

- Fehlende Feuchte im Oktober 2008 führte zu Problemen beim Auflaufen der Aussaat

- Warme Witterung führte zu Besatz durch Blattläuse

- Warmer Winter führte zu zeitigem Vegetationsbeginn

- um 14 Tage verfrühter Blühbeginn der Obstbäume

- einbrechende Kälte führe zu regionalen Schäden

- Mai/Juni auftretender Starkregen und Hagel

- Vegetationszeit insgesamt zu warm und zu trocken

- Ernte verlief unter weitgehend normalen Bedingen

- Ende Juli jedoch unwetterartige Gewitter und Niederschläge, öfter Hagel

- Rapsaussaat weitgehend ohne Störung

- Erträge beim WInterweizen geringer aufgrund der hohen Erträge beim Getreide infolge des Verdünnungseffektes

- deutlich gelitten haben die Grünlanderträge unter den fehlenden Niederschlägen im Mai

- die Winterfuttervorräte fielen dadurch geringer aus

- hohe Flächenerträge und Ausweitung der Anbaufläche führte zu Rückgang der Erzeugerpreise trotz wachsender Nachfrage auf Weltmarkt,

- Die steigende Nachfrage nach Getreide wurde insbesondere verursacht durch ein verringertes Angebot infolge witterungsbedinger Ertragsausfälle, durch einen erhöhten Bedarf an nachwachsenden Rohstoffen.

130 Quelle: Jahresagrarbericht 2009 (HMUELV)

Getreide hat die größte Bedeutung im hessischen Anbau, und hier besonders der Winterweizen. Roggen und Hafer sind von geringere Bedeutung. Auffallend sind die Ertragssprünge in den beiden Jahren 2004 und 2008

131 2.9. Weltweite Analysen der Münchener Rück 1950-2009

Quelle: GEO Naturkatastrophen 1999-2009, NATCAT Datenbank 1950-2009, Münchener Rückversicherung

Die Munich Re als eine der größten Rückversicherungsunternehmen der Welt, führt eine weltweite Schadensdatenbank zu Naturkatastrophen. Den Auswertungen zufolge haben wetterbedingte Schäden deutlich zugenommen. Dies hängt jedoch auch mit anderen Faktoren zusammen, Flächennutzungsänderungen, zunehmende Bevölkerung etc.

Abb. Anzahl der weltweiten Naturkatastrophen (Münchener Rück, Topics Geo, 2008)

Wie die Datenerhebungen der Münchener Rückversicherung zeigen, haben weltweit die Anzahl der Naturkatastrophen zugenommen. Zusammengefasst sind in der Grafik die geophysikalischen, meteorologischen, hydrologischen und klimatologischen Ereignisse. Die Versicherungsschäden sind weltweit angestiegen.

132 Abb. Gesamtschäden durch weltweite Naturkatasstrophen (Münchener Rück)

Abb. Zunahme der weltweiten Wärmeperioden (Quelle: Münchener Rück)

Abb. Zunahme der weltweiten Warmtage (Quelle: Münchener Rück)

133 Abb. Zunahme der weltweiten Regentage (Münchener Rück)

Abb. Zunahme des weltweiten Starkniederschlagsanteil am Gesamtniederschlag

134 NATCAT – Schadensdatenbank der Münchener Rück

Abb: Analysen der Münchener Rück auf der Basis des Nat-Cat-Service (2005)

135

Mit freundlicher Genehmigung der Münchener Rück konnte eine Tabelle zu aufgetretenen wetterbedingten Schäden angefordert werden, die Hessen betrafen. Diese Tabellen zeigen, dass die Mittelgebirgsregion oft von Unwetterereignissen betroffen war, von denen wenige extreme Schäden lokal in Hessen bewirkten. Die Zugbahnen von Tiefdruckgebieten trafen weitaus großflächigere Gebiete, ohne „Landesgrenzen zu berücksichtigen“. (siehe Anhang – Tabelle 1: Münchener Rück NATCAT Ereignisse mit Fokus Hessen) Um die Ereignisse zu systematisieren werden im Folgenden einige wesentliche Extremereignisse aus Sicht der Versicherungswirtschaft wiedergegeben. Weitere Informationen, v.a. zu weltweiten Ereignissen können dem interaktiven Globus der Munich Re entnommen werden.

Ereignisse in Europa – Systematisierung der Munich Re

In Europa gab es in den letzten Jahren eine ungewöhnlich hohe Zahl wetterbedingter Katastrophen.

‐ Elbeflut 2002, die bisher teuerste Naturkatastrophe in Deutschland. ‐ „Hitzesommer 2003“ mit mehr als 70 000 Hitzetoten in Europa. ‐ Überschwemmungen im August 2005 in den Alpen, besonders große Naturkatastrophe für die Schweiz. ‐ Hurrikan Vince 2005 über Madeira bis nach Europa ‐ Wintersturm Kyrill im Januar 2007, mit großen Schäden in Deutschland, Europa und Mitteleuropa ‐ Osteuropa wurde in den letzten Jahren wiederholt von großen und lang anhaltenden Überschwemmungen betroffen.

Die Analysen der Daten der NatCatSERVICE Datenbank zeigen demnach, dass sich die Anzahl wetterbedingter Naturkatastrophen in Europa seit 1980 mehr als verdoppelt hat. Die Experten von der Munich Re sind der Ansicht, dass immer mehr Indizien dafür sprechen, dass der Klimawandel bereits zu diesem Trend beiträgt. Zwar sind nicht die einzelnen Ereignisse unmittelbar auf den Klimawandel zurückzuführen, doch die steigenden Frequenzen und Intensitäten der Ereignisse auf einen solchen Einfluss hindeuten.

136

Direkte Schäden sind sofort sichtbare und zählbare Schäden, z. B. an Wohngebäuden, Inventar, Schulen, Krankenhäusern, Fahrzeugen, landwirtschaftlichen Werten (betroffene Fläche, Gebäude, Maschinen und Vieh). Veranschlagt werden immer die Wiederbeschaffungskosten inklusive der Schadenbeseitigungskosten. Schwierig ist hier z. B. die Werteinschätzung von historischen Gebäuden

– Indirekte Schäden sind Verluste, die durch die physische Zerstörung von Werten entstehen, z. B. erhöhte Transportkosten durch zerstörte Infrastruktur, Verlust von Arbeitsplätzen oder Mieteinbußen. Auch im industriellen Bereich können Probleme bei der Produktion oder Zulieferern, die im Rahmen der Betriebsunterbrechungsversicherung gedeckt sein können, hohe Kosten verursachen.

– Folgeschäden (Secondary Costs) beeinträchtigen die Volkswirtschaft des jeweils betroffenen Landes z. B. durch Steuereinbußen, Produktionsrückgang, Abnahme von Bruttoinlandsprodukt (BIP)/ Bruttosozialprodukt (BSP) und auch durch Währungsverluste.

Anhang: NATCAT - Ereignisse in Hessen 1980-2009

Mit freundlicher Genehmigung der Münchener Rück konnte eine Tabelle zu aufgetretenen wetterbedingten Schäden angefordert werden, die Hessen betrafen. Diese Tabellen zeigen, dass die Mittelgebirgsregion oft von Unwetterereignissen betroffen war, von denen wenige extreme Schäden lokal in Hessen bewirkten. Die Zugbahnen von Tiefdruckgebieten trafen weitaus großflächigere Gebiete, ohne „Landesgrenzen zu berücksichtigen“. (siehe Anhang – Tabelle 1: Münchener Rück NATCAT Ereignisse mit Fokus Hessen)

155 NatCatSERVICE

Event Report: Full Information Selected Parameters: Period: 1/1/1980 - 31/12/2009 Area: Europe, Western Europe, - Filter: "" Event Families / Categories: B:Meteorological, C:Hydrological, D:Climatological, ,

sorted by date MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses MR198002B001 4.2.1980 B: Severe storm W, C, S, Saarland; Rhineland- Gusts up to 100 km/h, torrential rain, flood, snow melt. Cellars flooded, trees 00 0FAZ Palatinate; Hesse; Bavaria, downed. Munich

MR198006B002 13.-15.6.1980 B: Tornado, severe N, S, C, Lower Saxony, Wolfsburg; Strong gusts, thunderstorm, heavy rain (60 mml/24 hours, Hamburg), hail 10 3 10 FAZ; LL; WAZ; storm Hamburg; Hesse, Kassel; (Freiburg). Dozens of houses damaged, cellars flooded, camp ground damaged. dpa Saxony, Leipzig; Baden- Roads flooded, bridges closed, road traffic, train services affected. Trees, power Württemberg, Freiburg lines downed, power failures. Injured: 11. MR198101B003 3.1.1981 B: Winter storm C, S, Hesse, Baden-Württemberg, Gusts up to 110 km/h, heavy rain. Houses (roofs) damaged, cellars flooded, 20 10 1 SZ Rhineland-Palatinate, scaffoldings, trees downed, shops damaged (windows). Road traffic affected. Bavaria. United Kingdom, Also affected: United Kingdom, Denmark, Austria. Denmark. Austria. MR198106C003 4.6.1981 C: Flash floods N, C, S, Lower Saxony, , Thunderstorm, torrential rain, mudslide. Rivers burst their banks. Villages, 44 5 2 SZ; FAZ; MR; Hesse, Baden-Württemberg, industrial areas flooded. Houses damaged. Bridges, roads, highways closed, MM; Die Welt Bavaria train services disrupted. Agriculture affected, major losses to crops, soil erosion, hundreds of cattle drowned. MR198106B004 29.-30.6.1981 B: Severe storm S, W, C, Rhineland-Palatinate, Hesse, Heavy rain (80mm/24 hours, Osnabrück), high wind speeds, thunderstorm, 00 0FAZ North- Westphalia, floods, landslides. Railway lines blocked by mud avalanche, road traffic Lower Saxony disrupted. Trees uprooted. Agriculture affected, vineyards damaged by landslide. Also affected: Belgium. MR198108B003 9.8.1981 B: Severe storm N, W, C, Hesse, Frankfurt, Rheingau- Thunderstorm, torrential rain (140 mm/24 hours), flood. Rivers burst their 00 0SZ; MR; MM Taunus, Idstein, - banks. Houses, vehicles damaged. Roads closed (Rhine-Main-area), train Esch, Hochtaunus, Bad services disrupted, airport facility damaged. Trees, power lines downed. Homburg, Kinzigtal; Bavaria, Aschaffenburg, Bamberg, Schwaben, Mittelfranken

MR198212B009 10.12.1982 B: Winter storm NW, C, SW, North-Rhine Westphalia, Gusts up to 120 km/h, local thunderstorms, heavy rain. Houses (roofs), traffic 31 0MM Düsseldorf; Hesse, Frankfurt; signs damaged, trees downed. Road traffic, train services affected. Injured: 4. Baden-Württemberg, Karlsruhe, Ludwigsburg

MR198302B010 1.2.1983 B: Winter storm W, C, Baden-Württemberg, Gusts up to 60 km/h, heavy rain. Rivers, streams burst their banks. Cellars 40 30 0 LL Geislingen; North-Rhine flooded, houses (roofs), cranes damaged. Trees, traffic signs downed, >100 Westphalia; Hesse, Münster roads blocked. 156

Stand: 31.01.2011 Seite 1 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR198304C005 10.-14.4.1983 C: Floods W, SW, C, North-Rhine Westphalia, Persistent heavy rain, hail, high wind speeds. Rhine, Neckar, Mosel, Lahn, 00 0SZ; FAZ; NZZ; LL; Cologne, Bonn; Rhineland- Saar, Sauer burst their banks. Numerous towns and villages flooded (esp. MR; MM; GDV Palatinate, Trier, Koblenz, Cologne and Bonn), Mosel valley severely affected (highest water level since Cochem; Baden- 1964). Cellars, underground garages, shops flooded, oiltanks spilled. Roads, Württemberg; Hesse highways, subways closed. Train services, road traffic disrupted. Inland shipping suspended (Rhine, between Germany and Luxembourg). Communication and power lines downed. Major losses to agriculture. Also affected: , Netherlands, Luxembourg, United Kingdom.

MR198309B011 3.9.1983 B: Severe storm N, S, C, Baden-Württemberg, Lake Gusts up to 100 km/h, heavy rain. Cellars flooded. 40 boats capsized (Lake 00 0SZ Constance area; Hesse, Constance), numerous car accidents. Trees, power lines downed. Frankfurt, Mainz; Rhineland- Palatinate; Lower Saxony MR198402C001 6.-9.2.1984 C: Floods N, W, S, SW Schleswig-Holstein, Plön; Heavy rain, snowfall (Sauerland >40 cm/24 hours), gusts up to 160 km/h, 100 20 3 SZ; FAZ; LL; North-Rhine Westphalia, snowdrifts, thunderstorms, landslides. Flooding along Lahn, Sieg, Saar, Main, WIR; WMO; UPI Bonn, Aachen, Siegerland, Itz, Wörnitz, Saale, Mosel, Dill, , Rhine, Neckar. Villages flooded, cut off. Sauerland; Rhineland- Houses, shops damaged, camp grounds affected, caravans, tents destroyed. Palatinate, Trier, Zell, Roads, bridges, subways blocked, train derailed. Train services, road and river Cochem; Hesse, Gießen, traffic affected, mountain passes closed. Trees uprooted, power lines downed. Marburg, Altenkirchen; Water, gas and electricity supply affected, water treatment plants out of order, Bavaria, Munich, commuting systems affected. Farmland flooded, crops damaged. Also affected: Unterfranken France, Switzerland, United Kingdom.

MR198405C001 30.5.-1.6.1984 C: Floods N, C, W, Hesse, Gießen, Fulda, Heavy rain, landslides. Lahn, Fulda, Weser, Ems burst their banks. Roads, 00 0SZ Marburg; North-Rhine houses damaged. River traffic disrupted. Farmland flooded, losses to Westphalia, Warendorf; agriculture. Trade exhibition in Warendorf affected, property losses. Lower Saxony MR198407B006 12.-13.7.1984 B: Severe storm C, N, E, Hesse, Frankfurt; Schleswig- Gusts up to 150 km/h (Erfurt), thunderstorm. Cellars flooded, houses, cars 10 3SZ Holstein, Fehmarn; Lower damaged. Trees downed, power lines damaged, power failures. Roads blocked, Saxony, Hanover; road traffic, train services affected. Mecklenburg-Western Pomerania, Ludwigslust, Schwerin; Thuringia, Erfurt MR198410B023 20.10.1984 B: Winter storm N, C, W, Schleswig-Holstein; Lower Gusts up to 135 km/h (Offenbach), large hail (northern Germany). Houses 10 2 0 FAZ Saxony; Rhineland-Palatinate, (roofs) damaged. Trees downed. Road traffic affected. Trier; Hesse, Offenbach

MR198505B001 28.-29.5.1985 B: Severe storm N, C, S, Lower Saxony, North-Rhine Thunderstorm, hail (up to 5 cm in diameter), heavy rain, landslides. Villages cut 52 3SZ; FAZ; MR; Die Westphalia, Bonn; Hesse, off, Neumarkt worst affected. Hundreds of cellars flooded, 5 farmhouses Welt; Blick durch Spiekershausen; Baden- damaged (lightning), sports ground destroyed. Roads flooded/blocked, train die Wirtschaft Württemberg, Öttingen; services disrupted. Power failures. Losses to acriculture and livestock. Bavaria, Neumarkt MR198507B002 6.7.1985 B: Severe storm N, W, S, Lower Saxony, Hanover; Thunderstorm, high wind speeds, heavy rain (52mm/24 hours, Hanover), 00 0SZ; FAZ; Die Welt North-Rhine Westphalia, landslides. Ruhr, Inde, Eder burst their banks. Villages flooded. 2 buildings Aachen; Baden-Württemberg, destroyed (lightning), numerous cellars flooded. Roads blocked, bridges Stuttgart, Reutlingen; Hesse, damaged, subways flooded. Trees uprooted. Losses to agriculture. Frankfurt MR198507B003 27.-28.7.1985 B: Severe storm C, W, Hesse, Frankfurt; Rhineland- Gusts up to 110 km/h, thunderstorm, hail, heavy rain. Cellars flooded. 10 0FAZ

157 Palatinate, Trier; Saarland Numerous houses (roofs), cars damaged. Trees, power lines downed, power failures.

Stand: 31.01.2011 Seite 2 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR198508B007 16.8.1985 B: Severe storm N, C, E, S, Lower Saxony; Berlin; Wind speeds up to 100 km/h, thunderstorm, hail, heavy rain. Houses (roofs) 00 3SZ; dpa Brandenburg, Hesse, damaged. 12 yachts in distress (Starnberger See), numerous vessels damaged. Frankfurt; Thuringia, esp. Roads flooded/blocked, overhead contact lines (railway) damaged. Trees, Erfurt; Bavaria, Starnberg power lines downed, power failures. Injured: 1. MR198601B018 13.-14.1.1986 B: Winter storm C, S, Bavaria, Alps region; Hesse, Wind speeds of 100 km/h. Houses (roofs), cars damaged. Roads, motorways 11 0SZ; FAZ Frankfurt blocked. Trees, power lines downed. MR198604B002 2.4.1986 B: Windstorm S, C, Bavaria, Unterfranken, Wind speeds of 100 km/h, heavy rain, flood. Saale burst its banks. Cellars 10 0SZ Haßberge, Maroldsweisach, flooded, houses (roofs) damaged. Road traffic disrupted. Farmland flooded. Rentweinsdorf; Hesse, Fulda valley MR198608B044 17.-19.8.1986 B: Severe storm S, SW, C, Baden-Württemberg, Thunderstorm, hail (up to 10 cm in diameter), heavy rain. Cellars flooded, 10 7 2 SZ; FAZ; MM Freiburg, Heilbronn; Bavaria, houses (roofs) damaged/destroyed, cars damaged. Roads blocked, numerous Ingolstadt; Hesse road accidents. Trees, power lines downed. Losses to crops. Injured: 7. Also affected: Switzerland, Italy. MR198612D035 22.12.1986- D: Winter damage, N, C, S, Berlin, Bremen, Lower Temperature of -25.6°C recorded (Munich). 5 frost periods. Rivers frozen over. 200 100 0 LL; MR; DWD 17.3.1987 frost Saxony, North-Rhine Losses to infrastructure. River traffic disrupted, partially suspended. Major Westphalia, Hesse, Bavaria losses to agriculture (winter kill). MR198701C038 2.1.1987 C: Floods C, N, SW Hesse, Lower Saxony, Snow melt, heavy rain. Rivers burst their banks. Cellars, roads flooded. 00 0LL Rhineland-Palatinate MR198708B036 19.8.1987 B: Severe storm C, SW, Baden-Württemberg, Thunderstorm, heavy rain, landslides, floods. Numerous cellars flooded. Roads 10 5 0 DWD; FAZ; MR; Göppingen; Hesse, Odenwald damaged. Trees downed. Losses to agriculture. GDV

MR198805B043 27.5.1988 B: Severe storm SW, S, C, Rhineland-Palatinate, Thunderstorm, hail, heavy rain. Numerous rivers burst their banks, flooding 00 0SZ Bavaria, Hesse along Rhine, Main. Cellars, roads flooded. Losses to agriculture. MR198807B052 24.7.1988 B: Windstorm SW, C, S, Baden-Württemberg; Hesse; Wind speeds up to 145 km/h (Munich, Passau), thunderstorms, heavy rain (20 60 40 0 HB; SZ; FAZ; MR; Bavaria, Passau, Munich mm/30 minutes, Munich), hail. Hundreds of houses (roofs), cars damaged. WIR; MM Power and communication lines downed. Major losses to forestry and agriculture. Injured: 17. MR198809B054 23.9.1988 B: Tornado C, Hesse, Gerstenbach High wind speeds. 50 houses damaged. Trees, power lines, traffic signs 00 0FAZ downed. Injured: 4. MR198907B053 24.-25.7.1989 B: Severe storm C, N, SW, S, Hesse, Lower Saxony, Thunderstorms, high wind speeds, hail, heavy rain. Hundreds of cellars flooded, 21 0SZ; FAZ Rhineland-Palatinate, Baden- vehicles damaged. Trees uprooted, numerous roads blocked. Losses to Württemberg, Bavaria agriculture. MR199002B055 3.-4.2.1990 B: Winter Storm SW, W, C, S, Rhineland-Palatinate, Hesse, Cat. 90 D. Wind speeds up to 150 km/h (Trier), heavy rain. Hundreds of houses 600 300 7 SZ; FAZ; NZZ; LL; Herta Saarland, Bavaria, Thuringia damaged (roofs), church tower damaged. Numerous cars damaged/destroyed. MR; DWD; GDV Roads, railway lines blocked, train damaged, train services disrupted/suspended. High voltage line destroyed, power supply cut. Injured: >50. Also affected: United Kingdom, France, the Netherlands, Belgium, Luxembourg. MR199002B066 28.2.-1.3.1990 B: Winter Storm W, C, E, S, Rhineland-Palatinate, Cat. 90 H. Wind speeds up to 150 km/h, heavy rain, snowfall. Rivers burst their 1.200 500 24 SZ; FAZ; NZZ; Wiebke Saarland, Hesse, Thuringia, banks. Houses, churches damaged. Cars, trucks damaged/destroyed. Roads MR; WIR; DWD; Bavaria, Baden-Württemberg blocked, train services (esp. southern Germany), river traffic (Neckar) GDV suspended. Major losses to forestry (10 million m³ ). Power supply cut, 300,000 households affected (Bavaria). Also affected: United Kingdom, France, the Netherlands, Belgium, Luxembourg, Denmark, Austria, Switzerland, Italy, Greece. MR199005C014 9.5.1990 C: Flash flood C, Hesse, esp. Eltville Heavy rain (48 mm/30 minutes). Several villages affected. Cellars, roads 30 2FAZ; WIR; Die 158 flooded. Infrastructure affected. Welt MR199006B052 27.6.1990 B: Hailstorm C, Hesse, Frankfurt, Bensheim Hailstorm. In Bensheim 1.5 km² of vineyards affected, 50 % destroyed. 00 0FAZ

Stand: 31.01.2011 Seite 3 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR199108B021 8.-9.8.1991 B: Severe storm C, N, NW, S, Hesse, Lower Saxony, North- Thunderstorms, hail, heavy rain, mudslides, landslides. Hundreds of cellars, 20 8 0 SZ; MM Rhine Westphalia, Bavaria, underground garages flooded, houses damaged (lightning). Roads, subways esp. Teisenberg flooded. Power failures. MR199206C045 20.6.1992 C: Flash flood C, Hesse, Frankfurt Torrential rain, thunderstorm. Cellars, roads flooded. Frankfurt airport affected 00 0SZ; FAZ; LL (lightning). MR199207B061 31.7.-1.8.1992 B: Severe storm N, SW, S, Lower Saxony; Schleswig- Thunderstorm, high wind speeds, heavy rain, hail. Houses, camp ground, 125 100 1 SZ; FAZ Holstein; Hesse, Kassel, numerous cars damaged by hail and flood. Roads, motorways flooded. Trees Fritzlar; Baden-Württemberg; uprooted. Transformer station destroyed (lightning), power supply disrupted. Bavaria Farmhouses burnt, losses to crops and livestock. Also affected: Austria.

MR199208B039 20.-21.8.1992 B: Severe storm N, C, S, Hesse, Wiesbaden, Wetzlar; Depression Wellgunde. Thunderstorm, wind speeds up to 160 km/h, torrential 165 125 0 SZ; FAZ; NZZ Rhineland-Palatinate; rain, hail. Cellars, underground garages flooded, houses (roofs), cars damaged. Saarland; Bavaria, Road traffic, train services disrupted, air traffic affected, airplanes diverted. Aschaffenburg; Baden- Trees, power, communication lines downed. Farmhouse destroyed (lightning), Württemberg, Reutlingen, losses to livestock and crops. Nürtingen, Wiesloch; Thuringia; Lower Saxony

MR199305C053 13.5.1993 C: Flash flood C, Hesse, esp. Frankfurt, Severe storm, hail, torrential rain. Buildings, vehicles damaged. Infrastructure 10 0SZ; LL Hofgeismar affected. MR199310B042 22.10.1993 B: Severe storm C, Hesse, Thuringia Wind speeds 100 km/h. Houses, fences damaged. Trees, power lines downed. 00 1SZ; FAZ

MR199312C044 21.- 27.12.1993 C: Flood W, S, North-Rhine Westphalia, esp. Heavy rain. Rivers Rhine, Mosel, Main, Lahn, Neckar, Saar, Aller and Danube 600 180 5 SZ; FAZ; R; NZZ; Cologne, Bonn; Baden- burst their banks. Highest water levels recorded in 50 years. Cologne 5 km² LL; WIR Württemberg; Hesse; flooded. 25,000 houses damaged. Land traffic and river shipping interrupted. Bavaria; Rhineland- Losses to infrastructure, electricity supply suspended, telecommunication lines Palatinate. cut. Oil tanks leaked, pollutions. Evacuated: thousands. Also affected: The Netherlands, Belgium, Luxembourg, France. MR199407C060 18.7.1994 C: Flash floods C, S, Hesse, Bavaria Torrential rain (155 mm/2 hours), high wind speeds. Houses, roads, railroads 20 0SZ flooded. Infrastructure affected. Evacuated: 20. MR199501C054 22.1.-3.2.1995 C: Floods S, SW, W, Hesse; Baden-Württemberg; Windstorms Thalia, Urania, Valeska, Wilma. Wind speeds up to 160 km/h, 320 130 5 SZ; R; NZZ; LL; North-Rhine Westphalia, heavy rain. Rivers burst their banks (Main, Nahe, Rhine, Donau). Houses, roads WIR; Kölner Cologne; Bavaria, Allgäu flooded. Power failures. Losses to infrastructure. Also affected: Belgium, Rundschau; DWD France, Luxembourg, The Netherlands. MR199507B024 11.-14.7.1995 B: Severe storm N, W, C, S, Lower Saxony, North-Rhine Thunderstorm, wind speeds up to 100 km/h, heavy rain, hail, flood. Cellars 40 35 1 SZ; FAZ; R Westphalia, Mecklenburg- flooded, houses (roofs), cars damaged, farmhouses destroyed (lightning). Road Western Pomerania, Berlin, traffic, train services disrupted. Trees, power lines downed, power supply cut. Brandenburg, Saxony, Hesse, Losses to agriculture and livestock. Also affected: Switzerland. Rhineland-Palatinate, Baden- Württemberg

MR199507B047 21.-23.7.1995 B: Windstorm Emily S, SW, Bavaria, Fürth, Erlangen, Thunderstorm, wind speeds up to 120 km/h, heavy rain, hail, landslides. Cellars 550 420 0 SZ; FAZ; MM; Bayreuth; Baden- flooded. Buildings (roofs), cars damaged by hail. Roads, motorway closed, train DWD Württemberg, Karlsruhe; services disrupted. Trees, power and communication lines downed. Losses to Saxony; North-Rhine agriculture. Westphalia; Saarland; Hesse

MR199606C003 8.-9.6.1996 C: Flash floods N, E, C, SW, Hamburg, Thuringia, Saxony, Thunderstorms, torrential rain, hailstorms. Hundreds of cellars, numerous roads 00 1SZ; FAZ; R; LL; 159 Hesse, Baden-Württemberg flooded, highways closed. WIR

Stand: 31.01.2011 Seite 4 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR199607B042 29.-30.7.1996 B: Severe Storm C, S, W, Hesse; Saarland; Rhineland- Thunderstorms, high wind speeds, hail, heavy rain. Hundreds of houses, 260 200 1 SZ; FAZ; LL; MR; Maike Palatinate; Saxony; Thuringia; factories flooded, farmhouses damaged (lightning). Transformer stations, Die Welt; Bavaria, Nuremberg; Baden- vehicles, crane damaged. Roads flooded/blocked. Thousands of claims for Schwäbische Württemberg motor-insurers. Injured: 5. Zeitung

MR199610B007 29.- 31.10.1996 B: Windstorm N, W, esp. Hesse, Thuringia, Fringe of Hurricane Lilli. Wind speeds up to 160 km/h, storm surge, heavy rain, 00 0SZ; NZZ; LL; FAZ; Bremen, Hamburg floods. Trees, power lines downed, forest fire. Train services disrupted. Also R; WIR affected: United Kingdom, Ireland, France. MR199701D048 18.-20.1.1997 D: Winter damage C, S, esp. Hesse, Frankfurt Freezing rain, ice. Air traffic disrupted, road traffic affected, many road 140 110 0 MR; DWD accidents. Losses to agriculture (winter kill). MR199703B054 27.-29.3.1997 B: Winter Storm C, N, E, Brandenburg, Saxony-Anhalt, Gusts up to 185 km/h (Brocken). Houses (roofs), cars damaged. Bridge 200 150 4 SZ; FAZ; WIR; Sonja Thuringia, Hesse, Lower destroyed, roads blocked, motorways closed, train services disrupted. Trees, Welt; DWD; Saxony, Mecklenburg- power, telephone lines, traffic signs downed. Injured: 20. Berliner Western Pomerania Morgenpost MR199712D022 17.- 19.12.1997 D: Winter damage W, SW, NE, C, Baden-Württemberg; Freezing rain, ice, frost. Water pipelines damaged. Roads, motorways blocked, 60 7SZ; R; LL; DWD Rhineland-Palatinate, Mainz; road traffic affected, >1,000 road accidents. Schools closed. Injured: hundreds. Hesse; Saarland, Also affected: United Kingdom, France, Switzerland. Saarbrücken; Lower Saxony; Brandenburg; Bavaria, Nuremberg MR199902D036 17.2.1999 D: Winter damage, N, S, W, North Sea, Norderney; North- Heavy snowfall, high wind speeds, icing, snow melt, low temperature (Zugspitze - 30 0SZ; FAZ; R; NZZ; severe storm Rhine Westphalia, Aachen, 37°C, Bavarian Forest -25°C), heavy rain, thunderstorms, lightning. High water LL; Die Welt Bonn; Thuringia; Saxony- levels in Rhine, Mosel, Saar. Rivers burst their banks. River traffic suspended. Anhalt; Brandenburg, Berlin; 30 houses destroyed, cellars, roads flooded. Road traffic affected, numerous Rhineland-Palatinate, accidents. Roads blocked, train services, air traffic disrupted. Trees, power lines Koblenz, Eifel, Westerwald; downed. Baden-Württemberg, Black Forest; Hesse; Bavaria, Oberpfalz, Oberfranken, Alpes region MR199903B057 4.3.1999 B: Sandstorm C, Hesse, Rhineland Palatinate, Dry conditions, gusts up to 70 km/h. Road traffic affected, many accidents. 00 0Allgemeine Wörrstadt, Biebelnheim Zeitung Mainz

MR199907B003 7.7.1999 B: Severe storm C, Hesse, Frankfurt Thunderstorms, heavy rain (80 mm/24 hours, Frankfurt) Numerous cellars, 21 0SZ; dpa; AP houses, warehouse flooded. Roads blocked. Road and air traffic, train services disrupted, many road accidents. MR200005B017 13.5.2000 B: Severe storm W, SW, Rhineland-Palatinate; Baden- Heavy rain, high wind speeds, hail, lightning. Cellars flooded, cars damaged. 00 0SZ Württemberg; Hesse; Road and railway traffic affected. Trees downed. Saarland MR200007B014 3.7.2000 B: Severe storm C, W, S, Hesse, Rhineland-Palatinate, Thunderstorms, gusts up to 140 km/h, heavy rain (up to 400 mm/24 hours), 15 10 0 SZ; R; LL; Baden-Württemberg, Bavaria, lightning. Houses, 9 mobile homes damaged/destroyed. Trees, scaffoldings, Schwäb.Zeitung; Saarland power and communication lines downed. Train services disrupted, road traffic dpa affected, accidents. Barn destroyed (lightning), livestock killed. Injured: 2.

MR200007B081 24.7.2000 B: Severe storm S, W, Bavaria, Bamberg, Small tornado, heavy rain, floods. Rivers burst their banks. Numerous cellars, 00 0SZ; NZZ; dpa; Forchheim, Rottal-Inn, roads flooded. Several houses (roofs) damaged by tornado. Trees downed. blitzwetter.de; Passau; Hesse, Wetter; Roads blocked. Power failure. Rheinzeitung; Rheinland-Palatinate, Köln. Rundschau 160 Luckenbach, Euskirchen, Dahlhausen

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MR200012B019 10.-11.12.2000 B: Winter storm S,W, Eifel, Hesse, Rhineland- Wind speeds up to 160 km/h, torrential rain, hail, landslides. Buildings (roofs) 10 6 0 SZ; FAZ; dpa; AP; Palatinate, Saarland, Bavaria; damaged, roads blocked. Damage to christmas markets. Trees downed. Power ntv-online Trier, Wiesbaden, Darmstadt, failures. Also affected: Belgium, France. Fürth, Feuchtwangen, Nuremberg, Aachen, Frankfurt, Bad Kreuznach, Duisburg MR200201C012 27.-28.1.2002 C: Floods W, SW, Hesse, Frankfurt; Baden- Heavy rain, melting of snow, high wind speeds. Houses (windows) damaged. 30 1dpa; AP Württemberg, Baden-Baden; Roads flooded, highway closed. Shipping affected. 60 sheep killed. Saarland; Northrhine- Westphalia, Bochum; Bavaria; Thuringia MR200202C014 13.-14.2.2002 C: Floods, mudslide C, Hesse, Rhineland-Palatinate, Heavy rain. House destroyed, cellars flooded. Roads blocked/closed. Shipping 00 0SZ; R; Baden- Württemberg, Bavaria traffic affected. Schwäbische Zeitung; AP; Frankfurter MR200205B004 13.-14.5.2002 B: Severe storm N, W, C, S, Mecklenburg-Western Thunderstorms, high wind speeds, heavy rain, hail, floods, storm surge, 52 0DWD; SZ; FAZ; Pomerania; Rhineland- lightning. Dike burst. Cellars, roads flooded. Traffic accidents. Rail, road traffic, MR; Die Welt; Palatinate; Hesse; Baden- shipping affected. Schwäb. Zeitung Württemberg; Bavaria MR200207B033 16.-21.7.2002 B: Severe storms, S, SW, E, N, Bavaria, Passau; Baden- Thunderstorms, high wind speeds, heavy rain (up to 80mm/12 hours), 64 0SZ; FAZ; NZZ; floods Württemberg; Saxony; lightnings, mudslides. Rivers, streams burst their banks, embankments Die Welt; dpa Rhineland-Palatinate; Hesse; damaged. Cellars, roads flooded. Roads blocked, highways, railways closed. Hamburg; Schleswig-Holstein; Trees and power lines downed, power failures, communication services cut. Lower Saxony; Mecklenburg- Injured: 9. Evacuations. Western Pomerania. Switzerland. French Alps. Italy. Austria. MR200210B045 25.-26.10.2002 B: Severe Storm S, C, N, Bavaria, Fränkische Schweiz, High wind speeds, strong gusts up to 165 km/h. Torrential rain. Church 00 7dpa; AP Irina Oberpfalz, Würzburg, Hesse, damaged. Buildings (roofs) damaged. Property losses. Numerous roads and Taunus, Bad Homburg, cellars flooded. Trees downed. Roads blocked. Oberursel, Friedrichsdorf; Bochum MR200210B050 26.-28.10.2002 B: Winter Storm N, W, Northrhine-Westphalia, Gusts up to 180 km/h, heavy rain, lightning. Houses, churches 1.750 1.250 11 SZ; R; LL; MR; Jeanett Rhineland-Palatinate, damaged/destroyed. Cellars, roads flooded. Scaffoldings damaged. Windpark GdV; AP; dpa; Hamburg, Hesse, Schleswig- affected. Boats damaged, container ship grounded. 2 container cranes DDP- Holstein, Brandenburg damaged. Trees, power lines, traffic lights downed. Traffic severely affected. Wirtschaftsdienst; Roads and railway lines blocked. Flights cancelled. Injured: several. Also Welt; Fin.Times affected: United Kingdom, Netherlands, Belgium, France, Austria, Ireland, Czech Republic, Ukraine, Poland. MR200301B001 2.-3.1.2003 B: Winter Storm S, SW, Bavaria, Munich; Baden- Depression Calvann. Gusts of 110 km/h (North Rhine Westphalia), 200 km/h 300 100 5 SZ; LL; AP; dpa; Calvann, floods Württemberg, Calw, Erbach, (Southern Germany), wind speeds of 194 km/h (Feldberg, Black Forest), heavy Reactions Baiersbronn; Saarland, rain, snowfall. Houses, garden houses damaged (roofs), cellars flooded. Crane Rhineland-Palatinate, Hesse, toppled. Festival tent destroyed. Trees, power lines downed. Roads blocked and North Rhine Westphalia, flooded. Traffic affected, many traffic accidents (1 deaths, many injured). Train Thuringia, Saxony, Saxony derailed. Power supply cut (Heilbronn). River shipping disrupted (Mosel). Anhalt Injured: several. Also affected: France, Switzerland.)

MR200305B018161 31.5.-3.6.2003 B: Severe storm S, W, Bavaria, Neu-Ulm; Baden- Thunderstorms, heavy rain, hail (up to 4 cm in diameter), floods, lightning. 50 40 2 MR; Die Welt; Württemberg, Hesse; Houses damaged (fire/lightning). Cellars flooded. Dam burst (Rhine/Neckar Frankfurter Rhineland-Palatinate; area). Roads blocked. Fish farm damaged. Rundschau; Northrhine-Westphaliak Saarbrücker

Stand: 31.01.2011 Seite 6 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR200306B011 5.6.2003 B: Hailstorm W, Hesse, Wehrheim, Neu- Thunderstorm, hail (up to 6 cm in diameter). Several houses (roofs, windows) 00 0DWD; SZ; R; MR; Anspach, Usingen damaged. Greenhouses destroyed. Cars damaged/destroyed. Power outages. Frankfurter Several injuries. Rundschau MR200307B027 17.7.2003 B: Severe storm S, W, C, North Rhine Westphalia, Thunderstorms, heavy rain (20-60 mm), strong gusts, lightning, floods. Houses 52 0R; NZZ; ddp; Saarland, Hesse, Rhineland- burnt (lightning), cellars flooded. Roads, railways blocked/closed. Trees and Main Post Palatinate, Baden- power lines downed, power outages. Injured: 5. Wurttemberg, Bavaria MR200307B028 22.-24.7.2003 B: Severe storm Entire country, esp. Mecklenburg-Western Thunderstorms, torrential rain, strong gusts, lightning, hail, floods. Houses 53 2FAZ; R; AFP; ddp; Pomerania, Rügen; North (roofs) damaged, houses, cellars flooded. Road, rail traffic affected. Trees and Welt Rhine Westphalia, Hesse, power lines downed, power outages. Trees downed. Injured: several. Also Rhineland-Palatinate, Saxony, affected: Switzerland. Baden-Wurttemberg, Bavaria

MR200311B022 3.11.2003 B: Tornado C, Hesse, Kirchhain near Wind speeds 150-200 km/h. Several houses, >50 vehicles damaged. Trees, 10 0R; ddp; Marburg power lines downed. Frankfurter MR200402B002 7.-9.2.2004 B: Winter Storm W, NE, C, S, Hesse, Frankfurt; Rhineland- Wind speeds up to 140 km/h (Feldberg), heavy snow fall. Houses (roofs), cars 35 25 0 AP; dpa Ursula Palatinate, Worms; Northrhine-damaged. Trees, power lines downed. Traffic affected. Also affected: Westphalia, Gelsenkirchen; Switzerland, Austria. Saxony-Anhalt; Saxony; Bavaria MR200407B010 18.7.2004 B: Severe storm, W, North Rine-Westphalia, Depression Elke. High wind speeds, tornado Fujita scale 2 (Duisburg), heavy 300 120 0 SZ; FAZ; dpa; AP tornado Dusiburg, Oberhausen, rain, thunderstorms, lightning. Hundreds of houses damaged, cellars flooded, Essen; Lower Saxony, cars damaged. Theater, port facilities (container) damaged (Duisburg). Trees Osnabrück, Menslage; Baden- and power lines downed. Camp ground flooded (Menslage). Boats (Bodensee) Württtemberg; Hesse; Saxony- capsized, cranes downed. Train services disrupted. Injured: 6. Also affected: Anhalt; Saxony Switzerland, Belgium, Netherlands.

MR200407B027 23.7.2004 B: Severe storms W, C, Rhineland-Palatinate, Mainz; Thunderstorms, lightning, hail. Cars damaged. Flights and trains delayed, 00 2FAZ; R Bavaria, Schweinfurt, undercrossings and subway stations flooded, traffic affected. Trees downed. Würzburg, Bamberg; Hesse, Injured: 1 (lightning). Frankfurt, Offenbach MR200408B016 7.8.2004 B: Severe storms SW, W, Rhineland-Palatinate, Heavy rain (up to 50 mm/few hours), hail, lightning, landslides. Several houses, 50 20 0 AP; dpa; ddp Deidesheim; Hesse, >100 basements, underground car park flooded, >60 cars destroyed, several Wiesbaden, Frankfurt/Main; damaged. Roads, railway tracks flooded/blocked. Trees, power lines downed. Baden-Wuerttemberg, Schwäbisch-Hall; Northrhine- Westfalia, Siegburg; Bavaria, Günzburg MR200408B015 18.8.2004 B: Severe storms C, Hesse, Frankfurt, Darmstadt, Gusts up to 100 km/h, heavy rain, thunderstorms, fires (caused by lightning). 00 0DWD; SZ; R; LL; Gießen; Rhineland-Palatinate, Houses damaged (roofs), basements flooded, cars damaged. Bridge damaged. MR; dpa Worms Trees downed, streets blocked, train services affected. Power failures. Injured: 2, evacuations. Also affected: France, United Kingdom, Ireland.

MR200410B020 21.10.2004 B: Severe storm NW, Northrhine Westphalia, Jülich, Thunderstorm. Trees downed. Train damaged. Railway track blocked. Road 00 0R; ddp Linnich, Aachen; Hesse traffic affected.

MR200502B007 12.-13.2.2005 B: Winter Storm Ulf N, S, E, C, Hamburg; Schleswig-Holstein; Wind speeds up to 100 km/h, gusts up to 170 km/h (Alps). Houses (roofs), 86 4R; dpa; AP Lower Saxony, Bremerhaven; boats damaged. Trees downed. Rail, road traffic affected.

162 Mecklenburg-Western Pomerania; North- Rhine/Westphalia; Hesse; Bavaria

Stand: 31.01.2011 Seite 7 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR200506B006 3.6.2005 B: Severe storms N, C, S, Hesse, Frankfurt, Offenbach, Thunderstorms, high wind speeds, heavy rain, hail, lightning. Houses, vehicles, 00 1FAZ; R; dpa;ddp; Mühlheim/Main, Bankenstadt, yachts damaged. Power failure. Roads blocked, trees downed. Air, rail traffic Frankfurter Kirchhain/Marburg, affected. Injured: several. Rundschau Gedern/Wetterau, Darmstadt; Baden-Württemberg, Lake Constance, Friedrichshafen, Filderstadt; Lower Saxony, Lüneburg, Brake; Hamburg; Schleswig-Holstein, Neumünster, Schönwalde

MR200506B014 28.-29.6.2005 B: Severe storms S, W, Bavaria, Hersbruck, Wind speeds up to 100 km/h (Lindau), heavy rain (70 mm), hail, flash floods, 100 65 1 SZ; R; dpa; Die Schwabach; Baden- lightning. Paper factory, houses damaged (by fire), warehouse, hundreds of Welt Württemberg, Heidelberg, cellars, vehicles flooded. Computer- and telephone system of police department Mannheim; Hesse, Frankfurt, damaged. Oil leakage. Air traffic affected, roads, railway tracks blocked, train Rüsselsheim, Groß-Gerau; derailed. Losses to agriculture, vineyards damaged. Also affected: Austria, Rhineland-Palatinate, Ormont, Switzerland. Kaiserslautern; North- Rhine/Westphalia

MR200507B010 28.-30.7.2005 B: Severe storms W, N, C, S, Hesse, Kassel; Rhineland- Thunderstorms, tornadoes, gusts up to 190 km/h, hail (up to 4 cm in diameter), 160 120 2 SZ; FAZ; R; NZZ; Palatinate, Trier, Koblenz; torrential rain, flash floods, landslides, lightning. >50 buildings, houses (roofs), LL; MR; AP; AFP; Bremen; Hamburg; Lower vehicles damaged/destroyed. 300 cellars flooded. Trees, power and ddp; dpa; Welt; Saxony, Osterholz- communication lines downed. Rail, road traffic affected. Losses to agriculture Stuttgarter Z. Scharmbeck; Schleswig- and forest, livestock killed. Injured: >50, evacuations. Also affected: France, Holstein; Saxony, Erlabrunn; Switzerland; United Kingdom; Czech Republic, Poland. Baden-Württemberg, Black Forest, Münstertal, Karlsruhe, Böblingen; Bavaria, Coburg, Straubing, Munich

MR200512B005 15.-16.12.2005 B: Winter Storms N, W, Hesse; Northrhine- Wind speeds up to 80 km/h, gusts up to 170 km/h, heavy rain and snowfall, hail. 500 300 1 MR; dpa; ddp Cyrus, Dorian Westphalia, Bonn; Lower Houses (roofs), vehicles damaged. Trees, power lines downed. Roads blocked, Saxony; Bremen; Thuringia; train service affected. Traffic accidents. Injured: several. Saxony-Anhalt; Brandenburg; Bavaria, Munich

MR200601D007 21.-23.1.2006 D: Cold wave, N, E, C, S, Saxony, Saxony-Anhalt, Freezing, low temperatures (-20°C). Power failure. Road traffic affected. Also 00 7R; LL; WIR; AP; winter damage Mecklenburg-Western affected: Bulgaria, Byelarus, Croatia, Czech Republic, Estonia, Greece, Italy, ddp; Berliner Pomerania, Lower Saxony, Latvia, Lithuania, Moldova, Poland, Romania, Ukraine. Zeitung Hesse, Bavaria MR200603D001 4.-8.3.2006 D: Winter damage, S, N, Bavaria; Baden-Wurttemberg; Depression Xandra, heavy snowfall (up to 65 cm/24h), avalanches, snow 00 4SZ; R; NZZ; ddp; snowstorms Hesse; Rhineland-Palatinate; pressure. Sports hall, storage house collapsed. Trees, power lines downed. AP; dpa Hamburg; Schleswig-Holstein Air/rail/road traffic affected, >100 injuries by traffic accidents. Schools closed. Injured: 4. Also affected: Austria, France, Switzerland. 163

Stand: 31.01.2011 Seite 8 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR200605B007 20.-21.5.2006 B: Severe storms NW, E, S, Northrhine-Westphalia, Depression Gertrud. Thunderstorms, tornado, wind speeds up to 160 km/h, hail, 40 20 1 SZ; FAZ; R; ddp; Cologne; Lower Saxony, heavy rain, flash floods, lightning. Several houses (roofs), storages, vehicles dpa; Die Welt Hameln; Rhineland- damaged. Cellars flooded. Trees, power lines downed. Rail, road traffic affected. Palatinate; Saarland; Hesse; Vineyards damaged. Several open air events cancelled. Injured: >20. Baden-Wuerttemberg; Bavaria, Aschaffenburg, Wuerzburg; Saxony-Anhalt, Halle MR200606B017 25.6.2006 B: Severe storms W, North Rhine-Westphalia, Thunderstorms, strong gusts up to 115 km/h, heavy rain, hail, lightning, fires. 00 1R; dpa; AP; ddp; Krefeld; Hesse, Bebra; Houses, vehicles damaged, cellars flooded. Trees downed. Air, rail, road traffic Spiegel online; Schleswig-Holstein; Rhineland-affected. Die Welt Palatinate; Lower Saxony; Baden-Wuerttemberg; Bavaria MR200607B063 5.-6.7.2006 B: Severe storms, S, W, C, North Rhine-Westphalia, Thunderstorm, high wind speeds, heavy rain (up to 100mm/h). Rivers burst 30 20 0 R; ddp flash floods Wuppertal, Sundern; Bavaria, their banks. >100 houses, barns damaged. Houses, railway control center Berchtesgaden, Traunstein; struck by lightning. Houses (cellars), garages flooded. Roads, railway lines Baden-Wuerttemberg, blocked. Trees, power lines, traffic signs downed. Campground evacuated. Heilbronn, Konstanz, Open-air-events cancelled. Injured: 2. Göppingen; Hesse, Lampertheim MR200607B051 6.-9.7.2006 B: Severe storms, N, E, C, Schleswig-Holstein; Hamburg; Thunderstorms, heavy rain, high wind speeds, lightning, wildfires. Houses 50 30 1 R; ddp; taz; dpa flash floods Berlin; Brandenburg, (roofs) damaged. Cellars, garages, >40 vehicles flooded. Barn destroyed, Potsdam; Saxony; Saxony- losses to livestock. Roads, tunnels flooded. Train services, road traffic affected. Anhalt; Thuringia; Hesse Trees, power lines downed. Open-air-events cancelled. Injured: 8 (lightning), evacuated: >40. MR200607B055 27.-28.7.2006 B: Severe storms, NW, NE, E, C, Lower Saxony, Hannover, Thunderstorms, tornado, high wind speeds, heavy rain, flash floods, lightning. 50 30 1 R; Nordwest- tornado Oldenburg, Osnabrueck, Houses (roofs) damaged, houses burnt. Cellars, roads flooded. Trees and Zeitung; ddp; dpa Ganderkesee; Hesse, power lines downed. Power transformation station affected. Injured: 12. , Kassel; Rhineland- Palatinate; North Rhine- Westphalia, Dortmund, Bochum, Neustadt an der Weinstrasse MR200609C032 17.9.2006 C: Flash floods, W, Hesse, Dillenburg, Haiger, Thunderstorms, heavy rain (100mm), lightning. Rivers burst their banks. 5 00 0SZ; R; Frankfurter severe storms Marburg an der Lahn; buildings (roofs) burnt. Hundreds of homes (cellars), hospitals, schools flooded. Rundschau; Die Northrhine-Westphalia, Cars swept away. Power, communication lines downed. Roads blocked. Oil Welt Meschede leakage, well contaminated. Evacuations. MR200610C030 13.10.2006 C: Flash flood C, Hesse, Wehrheim, Neu- Thunderstorm, heavy rain. River burst its banks. Cellars and roads flooded. 00 0R; Frank. Anspach Rundschau MR200612B073 30.12.2006- B: Winter storms N, W, E, Schleswig-Holstein, Lower Depressions Karla & Lotte. High wind speeds, gusts up to 180 km/h, heavy rain. 00 0R; ddp; AP; 1.1.2007 Saxony, North- Houses, buildings, docks, vehicles damaged. Trees, power lines, traffic lights Spiegel Online Rhine/Westphalia, Berlin, downed. Roads, bridges, railway tracks blocked. Rail-, maritime traffic Saxony-Anhalt, Mecklenburg- disrupted. Injured: 6. Also affected: Ireland, United Kingdom. Western Pomerania, Brandenburg, Hesse, Bremen, Hamburg, Thuringia

MR200704B001164 3.4.2007 B: Windstorm W, North-Rhine/Westphalia, Gusts up to 94 km/h. House (roof), cars damaged. Trees downed. Roads 00 0R; ddp; Aachen; Rhineland-Palatinate, blocked. Injured: 1. Allgemeine Cochem, Wackernheim; Zeitung Mainz Hesse

Stand: 31.01.2011 Seite 9 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR200705B027 11.5.2007 B: Windstorm W, C, Hesse, Mörenfelden-Walldorf; Strong gusts. Trees downed. Train, cars damaged. Roads/railways blocked. 00 0R; ddp North-Rhine/Westphalia, Injured: 2. Grevenbroich, Neuss, Düsseldorf, Aachen; Sauerland; Bavaria, Nuremberg

MR200705B045 22.5.2007 B: Severe storms, W, C, E, North-Rhine/Westphalia, Thunderstorms, heavy rain, hail, mudslides, lightning. >40 historical and 53 0R; ddp; AP; dpa; landslides Bonn; Saxony, Chemnitz; administrative buildings damaged, >2 houses with fire damage (lightning). Generalanzeiger Hesse; Rhineland-Palatinate; Vehicles damaged. Trees, power lines downed, roads blocked. Injured: 2. Baden-Wuerttemberg

MR200705B047 25.-27.5.2007 B: Severe storms NE, E, W, C, Berlin, Brandenburg, Depression Marian. Thunderstorms, high wind speeds, heavy rain, hail, flash 00 3dpa; AP; ddp Perleberg; North- floods, mudslides, lightning. Houses (roofs) damaged, cellars flooded. Furniture Rhine/Westphalia, Delbrueck; factory damaged (by lightning). Trees, power lines downed. Rail-, road traffic Rhineland-Palatinate; affected. Traffic accidents. Injured: several. Saarland; Hesse MR200706B007 9.-13.6.2007 B: Severe storms, W, SW, C, North-Rhine/Westfalia; Thunderstorms, heavy rain, flash floods, hail, lightning. Several houses, 00 1SZ; R; AFP; AP; tornadoes Rhineland-Palatinate, buildings, vehicles damaged, cellars flooded. Trees, power lines downed. Rail-, ddp; dpa; Spiegel Koblenz; Hesse, Viernheim; road traffic affected. Losses to agriculture. Injured: 27 (several by lightning). Online Bavaria, Middle Frankonia

MR200706B014 20.-21.6.2007 B: Severe storms Baden-Wuerttemberg; Depression Steve. Series of thunderstorms, wind speeds up to 120 km/h, 50 10 2 SZ; FAZ; R; AP; Bavaria, Wuerzburg, torrential rain, hail, floods, mudslides, fires (due to lightning). Houses, church, AFP; ddp; Die Augsburg; vehicles damaged, supermarket and hundreds of cellars flooded. Tents Welt Northrhine/Westphalia, destroyed. Oil leakage. >100 flights cancelled, Air-, rail-, road traffic affected. Euskirchen, Kreuztal, Trees downed. Losses to livestock. Injured: 2. Also affected: Austria, Freudenberg; Hesse, Switzerland. Frankfurt; Thuringia, Guentersleben-Wechmar; Mecklenburg-Western Pomerania, Greifswald, Stralsund MR200706B054 22.-23.6.2007 B: Severe storm, C, Hesse, Frankfurt Thunderstorm, tornado, heavy rain, flash flood. Dozens of houses, vehicles 53 0R; AFP; ddp; tornado damaged, cellars, flooded. Several roads flooded/closed. Rail, road traffic Spiegel Online disrupted. Trees downed. MR200709B059 27.9.-2.10.2007 B: Severe storm, W, North-Rhine/Westphalia; High wind speeds, heavy rain (>80mm/24h), high waves. Rivers burst their 00 0R; AP; ddp; dpa; floods Lower Saxony, Hildesheim; banks. Dykes breached. Hundreds of houses (cellars), several factories flooded Die Welt Thuringia; Saxony-Anhalt; (esp. in Hildesheim). Roads, railway tracks flooded/blocked. Boat capsized. Schleswig-Holstein; Hamburg; Trees downed. Losses to agriculture. Schools closed. Evacuations. Hesse MR200803B001 1.-2.3.2008 B: Winter Storm S, W, C, N, E, Bavaria, Munich, Schweinfurt, Low pressure system, wind speeds up to 135 km/h (Wendelstein 222 km/h), 1.200 600 6 R,ddp,AFP,AP,BB Emma, storm surge Deggendorf; Hesse, tornado (Offenbach), heavy rain, snowfall, flash floods, coastal flooding C,Spiegel,Xinhua Offenbach, , (Hamburg). 2 churches, industrial buildings, houses, vehicles damaged. Airport News, Obertshausen, Friedberg; buildings damaged. Scaffoldings crashed down. Trains damaged. Air-, rail-, North-Rhine/Westphalia, road traffic affected. Port closed. Power lines downed, 5,000 transformer Duesseldorf, Siegburg, stations damaged, 150,000 homes without electricity. Trees downed, forest Bruehl; Hamburg; Berlin; losses. Injured: several. Also affected: Austria, Czech Republic, Poland,

165 Brandenburg; Lower Saxony; Slovakia, Switzerland, United Kingdom. Saxony; Thuringia, Saxony- Anhalt

Stand: 31.01.2011 Seite 10 von 11 MR Number Period Event Affected Area Description Losses Fatalities Sources (US$ m, original values) overall losses insured losses

MR200803B006 12.3.2008 B: Winter Storm W, N, North-Rhine/Westphalia, Low pressure system, wind speeds up to 140 km/h (peak gusts 163 km/h, 300 200 2 AFP,AP,ddp,R, Kirsten Cologne; Hesse, Dittelsheim- Feldberg), heavy rain, mudslide. Buildings, vehicles damaged. Roads, bridges Die Presse; Hessloch; Schleswig-Holstein; closed. Road-, rail traffic affected. 2 vessels capsized. Trees downed. Injured: Stuttg.Z.; Allg. Lower Saxony, Hannover; several. Also affected: Luxembourg, Switzerland. Zeitung Kö Mecklenburg-Western Pomerania; Baden- Wurttemberg MR200805B074 28.5.-2.6.2008 B: Severe Storm W, Baden-Württemberg, Depression Hilal. Thunderstorms, hail (up to 7 cm in diameter), heavy rain, 1.500 1.100 3 R,ddp,Spiegel,AF Hilal, hailstorms, Hechingen, Zollernalbkreis, strong gusts, lightning. Brook burst its banks. 1,500 houses, cellars, vehicles P,SZ,AP, Sprint flash floods Neuried, Offenburg, flooded/damaged, buildings burnt ( esp. Baden-Wurttemberg). Shops damaged. (Dienstleister für Weinstadt, Remstal; North- 85,000 cars damaged ( esp. Krefeld). Trees, power lines downed. Sewage plant Sanierung und Rhine/Westphalia, Krefeld, affected. Roads, rail tracks blocked, bridges damaged. Zoo affected. Injured: Renovierung von Münster, Neuss, Euskirchen, 10. For other affected European countries see separate event MR200805B018. Gebäuden) Mönchengladbach, Düren, Jülich; Hesse; Rhineland- Palatinate, Idar-Oberstein

MR200807B035 26.-27.7.2008 B: Severe storms, W, SW, North-Rhine/Westphalia, Thunderstorms, heavy rain (200mm/few hours), lightning. Buildings, houses 00 0MR,German flash floods Dortmund; Rhineland- (cellars) flooded. Tents destroyed. Power failure, 1,500 households affected. Weather Palatinate; Hesse, Baden- Roads flooded. Injured: 1. Service,ddp,Die Wuerttemberg Welt, WK MR200808B079 4.-8.8.2008 B: Severe storms N, C, S, Hamburg; Hesse; North- Depression Christina. Wind speeds up to 200 km/h, heavy rain, hail. 30 houses 32 0AP,ddp,Kd Rhine/Westphalia, Düsseldorf; damaged, cellars, roads flooded. Trees downed. Injured: 1 Bavaria MR200901D016 1.-15.1.2009 D: Winter damage N, C, W, E, Hesse, Rhineland-Palatinate, Low temperatures (Bavaria, Funtensee: -34.6°C; Saxony -28°C), freezing rain, 00 2AFP,Die North-Rhine-Westphalia, snow, ice. Ice formation on rivers (up to 10cm, Mosel river). Inland water Welt,AP,Dow Hamburg, Lower Saxony, navigation (Rhine, Mosel, Neckar, Main, Elbe, Rhine-Main-Donau-Canal) Jones,Spiegel,dd Thuringia, Saxony-Anhalt, disrupted. Frost damage to water pipes, water meters (Thuringia), gas pipes p, Neue Züricher Saxony, Berlin damaged, heat supply disrupted. Also affected: France, Italy, Spain, Portugal, Zeitung (10.1.), , Poland, Romania. Nordbayerische MR200902B043 9.-10.2.2009 B: Winter Storm SW, Baden-Württemberg, Gusts up to 165km/h (Feldberg), heavy rain and snow, flash floods, icing. 12 8 0 AON,SZ,NZZ, Quinten Konstanz, Sigmaringen, Several houses, 1 sawmill flooded (due to melting snow). Vehicles damaged. Biberach, Karlsruhe, Freiburg; Trees downed. Roads blocked. Injured 5. Also affected: France, Switzerland, Bavaria, Neu Ulm, Günzburg; United Kingdom. Rhineland Palatinate; Hesse

MR200908B023 8.-11.8.2009 B: Severe storms, SW, C, Baden-Wurttemberg, Thunderstorms, heavy rain (26mm/h), lightning. Houses, shops damaged, 00 1ddp,Spiegel,SZ,F flash floods Tuebingen, Goeppingen; cellars flooded. Roads blocked. Power failure. AZ, Hesse, Fulda, Huenfeld, Witzenhausen, Frankfurt, Offenbach; Mecklenburg- Vorpommery, Schwerin MR200908B102 16.-17.8.2009 B: Severe storms SE, S, Bavaria, Bayreuth, Hof, Thunderstorms, strong gusts, lightning. >20 houses, garage, vehicles damaged. 00 0FAZ,ddp, Marktredwitz; Baden- Trees, power lines downed. Roads blocked. Frankfurter Württemberg, Biberach, Rundschau, Ludwigsburg, Esslingen; Hesse, Frankfurt, Karben,

166 Bad Homburg, Oberursel

Stand: 31.01.2011 Seite 11 von 11