Stärken. Wirken. Jetzt Wachsen!

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Stärken. Wirken. Jetzt Wachsen! GESCHÄFTSBERICHT 2018 Stärken. Wirken. Jetzt wachsen! UNSERE VISION … UND WAS WIR DAZU BEITRAGEN! Jedes Kind in Deutschland verlässt Wir prägen eine Generation von Verantwortungsträgern die Schule mit einem Abschluss und zeigen, dass Schülerinnen und Schüler in sozialen und dem festen Glauben an den Brennpunkten erfolgreich sein können. eigenen Erfolg. w Über sich hinauswachsen – aber wie? Welche Hürden müssen aus dem Weg geräumt, welche Sprünge gemacht, wie viel Neues muss probiert werden, und wie geht man mit Rück schlägen um? Unsere Fellows arbeiten mit viel Herz dafür, dass ihre Schülerinnen und Schüler alle Heraus forderungen meistern und über sich hinauswachsen – und auch uns als Organisation beschäftigt das Thema Wachstum intensiv. Neue Regionen, neue Programme, größter Fellowjahrgang: Wir berichten, wie und wo wir im letzten Jahr über uns hinausgewachsen sind – und von den Herausforderungen, die diese Schritte mit sich gebracht haben. orwort V Liebe Leserin, lieber Leser, Stärken. Wirken. Wachsen. Mit diesen drei Schlagwörtern haben wir unseren Fünfjahresplan zusammengefasst, der seit 2015 Grundlage unse- rer Arbeit ist. Das dritte Ziel, zu wachsen, war dabei das kontroverseste. Während in den Diskussionen im Team, mit Fellows, Alumni und Förderern die einen eine größere Fellowzahl als das stärkste Zeichen erfolgreicher Arbeit sa- hen, waren andere skeptisch. Sie warnten, dass Wachstum nicht Selbstzweck werden dürfe und gerade die Qualität das Herzstück der Arbeit von Teach First Deutschland darstelle. Und beide Seiten haben recht: Ganz eindeutig geht Wachstum mit enormen Herausforderungen und Belastungen einher, die einer relativ kleinen Organisation und den Menschen, die in ihr arbeiten, viel abverlangen. Gleichzeitig gilt auch: Sind wir von unserer Arbeit überzeugt, glau- ben wir, dass Fellows für Schülerinnen und Schüler einen Mehrwert liefern, dann muss es unser Bestreben sein, eine größere Zahl von ihnen an Schulen zu bringen, um mehr Kinder und Jugendliche zu erreichen. Damit unser Wachstum nicht zur Zerreißprobe wird, haben wir uns vorbereitet. Fundraising, Recruiting, Aus- wahl, Fellowausbildung: Wir haben unser Arbeiten hinterfragt und umgekrempelt, unsere Programme geschärft und Wirkmessung neu gedacht. Diese Arbeit hat Mut und Kraft gekostet und ich bin stolz auf die Menschen bei Teach First Deutschland, weil sie sich auf diese Herausforderung nicht nur eingelassen, sondern sie mit Neugier und Elan gesteuert haben. Es hat sich ausgezahlt. Ende 2017 war klar, dass zum neuen Schuljahr ein Sprung möglich wird: Wir konnten neue und substanzielle Programme mit und in Sachsen und Berlin aufbauen. Mehr als eine Verdoppelung unserer Fellowzahlen war in greifbare Nähe gerückt. Aus dem Stand ist nicht alles gelungen, was wir uns vorgenommen haben. Dennoch ist unser zehnter Jahrgang der größte, den wir bisher hatten: 122 neue Fellows sind nach einer ausgesprochen intensiven Recruitingkampagne an Schulen gestartet. Ich freue mich darauf zu sehen, was sie bei Kindern und Jugendlichen bewirken. Und noch etwas gelang in diesem Jahr, das wir uns lange gewünscht haben: Wir haben eine Schirmherrin bekom- men. Elke Büdenbender ist durch ihre eigene Biografie eine hervorragende Botschafterin für die Kraft, die Bildung freisetzt. Dass sie als Ehefrau des Bundespräsidenten ihre Rolle nutzt, um den Übergang von der Schule in den Beruf zu stärken, freut uns umso mehr. Gemeinsam mit ihr und allen Menschen, die mit TFD verbunden sind, freuen wir uns auf die Feier anlässlich unserer ersten zehn Jahre im September 2019. Zu guter Letzt danken wir von Herzen allen Menschen, die die Arbeit unserer Fellows im vergangenen Jahr un- terstützt haben – allen Förderern, Freunden und Unterstützern, Fellows, Alumni, Lehrerinnen und Lehrern sowie Schulleitungen. Sie alle haben zu diesen großen Chancen beigetragen. Lassen Sie das Schuljahr 2017/18 in diesem Jahresbericht mit uns Revue passieren. Viel Freude beim Lesen wünscht Ulf Matysiak Geschäftsführender Gesellschafter ALLGEMEINE ANGABEN/IMPRESSUM NAME Teach First Deutschland gGmbH | HAUPTSITZ Berlin | Gründung 2008 | WEITERE NIEDERLASSUNGEN Essen, Hamburg, Stuttgart, Dresden | RECHTSFORM gemeinnützige GmbH | Adresse Seydelstr. 18, 10117 Berlin | Tel. +49 30 26 39 760 - 0 | Fax +49 30 26 39 760 - 29 | E-MAIL [email protected] | WEBSITE www.teachfirst.de | LINK ZUR SATZUNG www.teachfirst.de/transparenz | REGISTEREINTRAG Amtsgericht Berlin Charlottenburg, HRB 115905 B, 23.10.2008 | Gemeinnützigkeit Unsere Arbeit ist wegen der Förderung der Volks- und Berufsbildung sowie der Studentenhilfe und wegen der Förderung des bürgerschaftlichen Engagements nach dem letzten uns zugegangenen Freistellungs- bescheid des Finanzamts für Körperschaften I, Berlin (Steuernummer: 27/612/02272) nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftssteuergesetzes von der Körperschaftssteuer und nach § 3 Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit. Datum des letzten Freistellungsbescheides: 25. April 2019 | VERTRETUNG DER ARBEITNEHMERINNEN UND ARBEITNEHMER Betriebsrat V. i. S. d. P. Michaela Wintrich | REDAKTION Michaela Wintrich, Anna Leonie Birkholz | GESTALTUNG Carolin Oelsner, www.carolin-oelsner.de | DRUCK Druckerei Laserline, Berlin | Berlin, Mai 2019 BILDNACHWEISE Titel: Bady QB, Unsplash | Seite 2, links: Martin Magunia, Deutsches Lehrerforum; rechts: Teach First Deutschland | Seite 8, oben links: Maximilian Roser; unten: Teach First Deutschland | Seite 9, oben rechts: Illustration: Carolin Oelsner; mittig: Marie-Sophie Guntram | Seite 10: Christian Piwarz | Seite 11, oben: Philipp Wedding; unten: Anna Leonie Birkholz, Teach First Deutschland | Seite 12: Teach First Deutschland | Seite 13, oben: Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat; unten: Vodafone Stiftung Deutschland | Seite 15, oben: Anna Leonie Birkholz, Teach First Deutschland; mittig links: Teach First Deutschland; mittig rechts: Teach For Nigeria; unten: Folawe Omikunle, Teach For Nigeria | Seite 18, unten: Teach First Deutschland | Seite 19: Philipp Wedding | Seite 20: Michaela Wintrich, Teach First Deutschland; Foto von Elke Büdenbender: Steffen Kugler, Bundesregierung GEGENSTAND DES BERICHTS Geltungsbereich, Berichtszeitraum und Zyklus: Dieser Bericht liefert einen Überblick über die Arbeit der gemeinnützigen Organisation Teach First Deutschland im Geschäftsjahr und damit Programmjahr -Ok tober 2017 bis Oktober 2018. | Anwendung des SRS: Dies ist der zweite Geschäftsbericht von Teach First Deutschland, der den Social Reporting Standard (in der Version 2014) befolgt. Ansprechpartner: Bei Fragen wenden Sie sich bitte an 2 Michaela Wintrich ([email protected]) oder Anna Leonie Birkholz ([email protected]). D as P Unterschiede beginnen Jugendliche in der Mittel­ roblem in der Grundschule stufe werden abgehängt 1/5 Anteil 15-Jähriger, der Grundkennt- nisse in Lesen, Rechnen und Natur- 3 1,5 Jahre wissenschaftennichtbeherrscht. Der Leistungsvorsprung im Lese verständnis am Ende der 4. Klasse von Kindern aus Akademiker familien vor denen aus Eltern häusern mit geringem Bildungs abschluss.1 47.435 21 % 4 Jugendliche verlassen jährlich die Schule ohne Abschluss. Damit errei- WENIGER chen sie nicht die nötige Voraussetzung, um ihre berufliche Laufbahn zu bestimmen und ihren Lebens unterhalt selbst zu verdienen. Das führt zu Der Unterschied zwischen Gymnasialempfehlungen bei Arbeitslosigkeit und Armut: Fast die Hälfte aller Arbeitslosen sind Ge- einem Notendurchschnitt von 2,0 für Kinder einkommens- ringqualifizierte; fast jeder Fünfte ohne Berufsabschluss bleibt dauer- schwacher Familien (76 %) gegenüber Alters genossen aus haft arbeitslos.4 besserverdienenden Familien (97 %).2 Wie Übergänge zu Hürden werden Übergänge im Schulsystem haben im Leben junger Menschen entschei- dende Auswirkungen auf den Bildungs- und Lebensweg. Erfolgreiche Übergänge öffnen Türen. Haben Jugendliche hier zu wenig Unterstüt- Hürden sind größer zung, können Brüche entstehen, die ihr Selbstbewusstsein schwächen und Jahre auf dem Weg zu selbstbestimmtem Leben, gesellschaftlicher für Kinder mit Teilhabe und Erwerbstätigkeit kosten.5 Hier geben wir einen Einblick in Kennzahlen des Problems, die uns bei der Ausgestaltung unserer fünf Migrationshintergrund Programme besonders beschäftigt haben. Diese Jugendlichen sind nicht ausreichend vorbe­ reitet auf die Berufswahl Jedes 3. Kind mit Migrationshintergrund wechselt nach der Grund- auf eine 75 % Hauptschule. Bei Kindern deutscher Eltern ist es jedes fünfte.7 2 x Der Anteil der Jugendlichen, die mit 15 Jahren die Grund fertigkeiten Anteil der Jugendlichen, die eine Ausbildung abbrechen und keinen in Mathematik nicht beherrschen, ist doppelt so hoch wie bei Alters- Schul abschluss haben.6 Dies deutet darauf hin, dass sie nicht aus- genossen ohne Migrationshintergrund.8 reichend auf die Berufswahl vorbereitet sind. 1 BOS U. A. (HG.) (2017): IGLU 2016, S. 21 5 BELLENBERG/FORELL (2013): BILDUNGSÜBERGÄNGE GESTALTEN. 2 HEIDENFELDER (2008): ARME KINDER KOMMEN SELTENER AUFS GYMNASIUM. EIN DIALOG ZWISCHEN WISSENSCHAFT UND PRAXIS, S. 9 3 OECD (2016): PISA LÄNDERNOTIZ DEUTSCHLAND, S. 1. DER UNTERSCHIED ZWISCHEN 6 BMBF (2018): BERUFSBILDUNGSBERICHT 2017, S. 63 JUGENDLICHEN AUS EINKOMMENSSCHWACHEN UND EINKOMMENSSTARKEN 7 DATENREPORT (2013), S. 201 FAMILIEN BETRÄGT FAST EIN LERNJAHR. 8 OECD (2016): PISA LÄNDERNOTIZ DEUTSCHLAND, S. 1. BEI BERÜCKSICHTIGUNG DES 4 CARITAS BILDUNGSSTUDIE (2017): ZAHL DER SCHULABGÄNGER SOZIOÖKONOMISCHEN STATUS DER SCHÜLER UND DER ZU HAUSE GESPROCHENEN SPRACHE OHNE ABSCHLUSS STEIGT
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