10 er Zeitung A Kreis Samstag , 11. Juni 2011 • Die letzten Gefechte im und Siegerland BETZDORF "Das Kriegsende in der Heimat": Ralf Anton Schäfer hat nach 19 Jahren der Recherche ein Buch herausgebracht sz. ach 19 Jahren intensiver Re­ cherc gen erfahren. Einige der Jüngeren hen hat der Betzdorfer Karl Anton . in der kanischen Durchbruch steht nichts mehr Schäfer NS Ideologie erzogen. glauben oft jetzt ein Buch herausgegeben, das noch an im Wege. Südlich der kommt es nur sich den .Endsieg' des deutschen mit den Ereignissen der letzten Reiches und noch zu kurzem Geplänkel. und die Kriegstage an eine geheime Wunderwaffe Im Bereich des Brückenkopfes Hitlers. Kämpfe nehmen erst an Heftigkeit wieder während die Alten im Zuge von Remagen und der Südfront des soge­ von Sippenhaft zu. als die Amerikaner bereits an der Sieg nannten und Kriegsstandgerichten Ruhrkessels befasst. Der Titel des gezwungen stehen und diese überschreiten wollen. So werden. Unter den knapp 500 Seiten umfassenden Werkes: Kommandeuren befin­ wird der Giebelwald zwischen den sich jene, die treu ,Das Kriegsende in der Heimat". Hatten dem Führer handeln und Siegen nur durch schwache Bataillone und jeden Deserteur Westerwald und Siegerland den Krieg bis­ sofort erschießen las­ erfolgreich gegen eine Übermacht von US­ sen. Andere versuchen lang nur in Form von Luftangriffen ge· insgeheim Men­ Soldaten über Tage hinweg verteidigt. in schenleben zu kannt. soUte das Frühjahr 1945 noch ein­ retten und schlcken die Städten, die bereits besetzt sind. entbren­ Männer mal zu dramatischen EntwickJungefl füh• nach Hause, ohne dafür noch nen immer wieder Kämpfe durch erneut selbst zur ren. Während für Köln und andere Rechenschaft gezogen zu wer­ vorstoßende deutsche Soldaten. So kehrt den. deutsche Großstädte der Krieg in dieser zum Beispiel in Betzdorf oder auch im Zeit schon VOrbei war, sollte er für viele in Einige der Kommandeure. die selbst an Raum Gosenbach erst nach mehreren Ta­ der heimischen Region erst beginnen. vorderster Front mitkämpfen, treiben ihre gen wirklich Ruhe ein. da sich versprengte Als die Amerikaner am 7. März 1945 die Männer bis aufs Äußerste an. Die Ameri­ Soldaten immer wieder In den angrenzen­ BTÜcke von Remagen völlig intakt vorfin­ kaner. zum Teil völlig überrumpelt von den Wäldern sammeln und sich den Ame­ den und im Handstreich über den Rhein dieser plötzlich auftretenden hartnäcki­ rikanern entgegenstellen. set-zen, werden sofort aUe verfügbaren gen Gegenwehr, finden sich in Kämpfen Schäfer hat die Erinnerungen von Sol­ deutschen Verbände schnellstmÖglich auf­ wieder, die trotz Material und Soldaten­ daten und Zivilpersonen ergänzt und be­ Drei deutsche Soldaten, die am 21 . März gefrischt und an den Brückenkopf Rema­ 1945 in Kriegsgefangenschaft gerieten. Das Foto mangel überaus heftig geführt werden. legt durch eine Vielzahl original deutscher zagt. dass auch Jugendliche in die letzten gen verlegt .•Jetzt heißt es für viele Män• Schlachten geworfen wurden. Foto: privat Kämpfe. die in der Heftigkeit denen in der und amedkaniscber Dokumente. Zudem ner, SIch noch in letzter Minute für einen Normandie in Nichts nachstehen. so heißt werteten Schäfer und seine Frau jedes anzugreifen und zu zerschlagen - hier be- der bereits verlorenen Krieg zu opfern. Östlich nur irgendwie in der Lage ist eine es in den Kriegstagebüchern der I. US in­ noch vorhandene Kriegstagebuch der ginnt dann auch noch das sinnlose Sterben Waffe des Rheins wird der Krieg noch vielen zu tragen, wird dazu verpflichtet. die fanterie Division. So wird ein Dorf wie amerikanischen Divisi.onen aus. So 1St für viele Soldaten der letzten Stunde. Es Menschen seine scheußliche Fratze von zerschlagenen Wehrmachtsdivisionen auf­ Uckerath zur Kampffestung erklärt und im nun möglich. sich nach über 65 Jahren em kommt trotz schlechter Bewaffnung und Tod und Zerstörung zeigen. denn nachdem zufüllen oder muss zum Volkssturm. Es fin­ Häuserkampfbis zum letzten Mann vertei­ umfassendes Bild über die Kämpfe zum teils kaum ausgebildeter Soldaten Köln bereits befreit wurde. soU hier das zu den sich erfahrene Soldaten zusammen digt. Während des Kampfes um Hassel­ Ende im Bereich des Siegerlandes. dem schweren und hinhaltenden Kämpfen süd- Sterben nOCh über mehrere Wochen wei mit Alten und Kindern. Einige gehen frei­ bach wird irgendwann dann auch ein Westerwald und dem Kreis Altenkirchen ­ lich der Sieg. die Front tergehen·. schreibt Schäfer. verlagert sich ab willig. andere müssen unter Waffengewalt Punkt überschritten. an dem auf beiden zu machen. dem 25. März 1945 mit dem amerikani- an die Front gezwungen Seiten keine Auf Befehl Hitlers werden überall im werden. wieder Gefangenen mehr gemacht Das Buch ist erschienen Im Selbstverl schen Ausbruch aus dem Remagener Brü- andere werden werden S!egerland. dem östlichen Rheinland und erschossen. weil sie sich . schildert Schäfer die damalige und ist bei Ralf Anton Schäfer. Fnedrich­ ckenkopf entlang der Sieg in östliche Rich- dem sinnlosen Sterben dem esterwald so viele Männer wie mög­ in letzter Stunde Situation. Ebert-Straße 63. 57518 Betzdorf, T tung und bildet dann die sogenannte Sieg- entziehen . eh da-z verpflichtet. den Brückenkopf woUen, hat der BetzdoIier in sei­ Danach geht Altenkirchen für die (Q 27 41)93 84 552.E-MIUI· inr0@62vgd front. die Südfront des Ruhrkessels. Jeder. nen zahlreIChen Gesprächen mit Zeitzeu- deutschen Soldaten verloren - dem ameri- beziehen .