Diplomarbeit Aktuell

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Diplomarbeit Aktuell View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES Andrea Wenighofer Grenzzwischenfall mit Nachspiel Ödön von Horváths „Hin und Her“ und die Nachlassmaterialien im Österreichischen Literaturarchiv Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie aus der Studienrichtung Deutsche Philologie eingereicht an der Universität Wien Wien, März 2006 Die Person geht in einem solchen Fall zur nächsten ZUSTÄNDIGEN BEHÖRDE und besorgt sich den sogenannten Brückenlichtbildausweis. Personen, die sich mit einem BRÜCKENLICHTBILDAUSWEIS legitimieren, dürfen vom Brückenwärter nicht abgewiesen werden, außer dem Brückenwärter erscheint die Person UNHEIMLICH. Gert Jonke, Geometrischer Heimatroman Inhalt 1. Grenzziehungen ......................................................................................................... 5 2. „[...] eingedenk der Tatsache, daß im ganzen genommen das menschliche Leben immer ein Trauerspiel, nur im einzelnen eine Komödie ist.“........................ 6 3. Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Stückes Hin und Her........................19 3.1. Exkurs: Wie weit ist’s bis zur Exilliteratur?......................................................25 4. Fragen zur Textgestaltung........................................................................................28 4.1. Horváths Idiolekt: Der „Bildungsjargon“ und seine Realisation in Hin und Her...........................................................................................................................28 4.2. Gattungsdifferenzierungen ...............................................................................35 4.2.1. Lustspiel, Posse oder Groteske?...........................................................35 4.2.2. Funktionen der musikalischen Einlagen................................................40 5. Das Nachlassmaterial zu Horváths Hin und Her im Österreichischen Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek .........................................42 5.1. Beschreibung der erhaltenen Textzeugen zu Hin und Her...............................44 5.2. Werkgenetischer Zusammenhang......................................................................45 5.3. Veröffentlichungen und Druckvorlagen ...........................................................55 5.4. Die Konzeptblätter Horváths..............................................................................58 5.5. Darstellung der wesentlichen Veränderungen für die Züricher Uraufführung.59 5.6. Schlussvarianten ...............................................................................................62 6. Hin und Her als Gegenstand textanalytischer Verfahren .......................................64 6.1. Grenzgänger – „Gebrauchsanweisung“ gefällig? ............................................65 6.2. Literarische Realitäten ......................................................................................78 6.2.1. Psychologische Perspektiven: Freud und die Folgen .............................78 6.2.2. Zwischenmenschliche Perspektiven: Die liebe Familie...........................85 6.2.3. Politische Perspektiven: Der Sieg der Utopie? ......................................87 6.3. Der Lehrer und die Angel – oder einige intertextuelle Aspekte..........................90 7. Demarkationslinie. Ein vorläufiger Abschluss........................................................96 8. Anhang .......................................................................................................................99 8.1. Beschreibung der Textzeugen im chronologischen Verzeichnis........................99 8.2. Auflistung der vorhandenen Textzeugen...........................................................99 8.3. Chronologisches Verzeichnis der Textzeugen....................................................99 8.4. Edition einzelner Textzeugen aus dem Nachlass ............................................110 8.4.1. Faksimile des Konzeptblattes ÖLA 3/W 43 – BS 43b, Bl. 1 ..................110 8.4.2. Faksimiles von ÖLA 3/W 44 – BS 43c und ÖLA 3/W 48 – BS 43g.......111 8.4.3. Faksimiles aus ÖLA 27/W 23 (2.Teil, S. 3 u. 8 alt, S. 3 u. 4 neu) .........117 8.4.4. Faksimiles aus ÖLA 27/W 23 (2.Teil, nachträgliche Einfügung Horváths, S. 15-17) .....................................................................................121 8.4.5. Faksimiles aus ÖLA 27/W 22, S. 4-5...................................................124 9. Literaturverzeichnis................................................................................................126 9.1. Primärliteratur.................................................................................................126 9.1.1. Gesamtausgaben................................................................................126 9.1.2. Einzelausgaben...................................................................................127 9.1.3. Texte anderer Autoren ........................................................................127 9.1.4. Zusätzlich verwendetes Nachlassmaterial aus dem Österreichischen Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek ..............................128 9.2. Sekundärliteratur............................................................................................128 9.3. Internet............................................................................................................137 1. Grenzziehungen „Ich habe in den Jahren 1932-36 verschiedene Stücke geschrieben, sie sind, außer einem, gespielt worden, und zwar, wie man so zu sagen pflegt, mit Erfolg, außer einem. Diese Stücke ziehe ich hiermit zurück, sie existieren nicht, es waren nur Versuche.“ (KW 11, S. 227) Zu diesen „Versuchen“ Ödön von Horváths zählt der 1933 entstandene, dramatische Text Hin und Her, der als (nicht-existenter) Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit fungiert und sich somit der Vernichtung durch den Autor wirksam entgegengesetzt hat. Das oben zitierte Manuskriptblatt stammt aus dem Ödön-von-Horváth-Nachlass, der im Österreichischen Literaturarchiv (ÖLA) der Österreichischen Nationalbibliothek beheimatet ist, und entstand vermutlich 1936/37, laut Zeitzeugen in einem Zustand tiefster Depression. In eben diesem Nachlass finden sich auch Materialien zu nahezu allen Texten Horváths, die einer eingehenden Untersuchung im Rahmen eines laufenden Projekts, das eine neue historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Horváths zum Ziel hat, unterzogen werden. Im Rahmen dieses Projektes unter der Leitung von Dr. Klaus Kastberger soll, um eine im Falle Horváths notwendige textnahe Beschäftigung mit dem Werk zu ermöglichen, der Nachlass einer exakten und intensiven Prüfung mit dem Endziel einer kritischen Edition nicht nur der Endfassungen, sondern auch des textgenetischen Materials, ausgesetzt werden. Meine Arbeit versteht sich nun einerseits als Vorarbeit zu einer historisch- kritischen Ausgabe des Theaterstückes Hin und Her, andererseits baut sie in der anschließenden Textanalyse auf die durch die Beschäftigung mit dem Nachlassmaterial bereits gewonnenen Erkenntnisse auf. 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Dabei wird versucht, von einem eher allgemeinen Teil, der bisherige Literatur und Theorien untersucht, der Fragen zur Rezeptionsgeschichte, autobiographische Ergänzungen, gattungstheoretische Aspekte und eine kurze sprachlich-stilistische Analyse umfasst, ausgehend, über die Bearbeitung des Nachlassmaterials neue Erkenntnisse bezüglich der Entstehungsgeschichte, 5 des ursprünglichen Konzeptes und den Veränderungen für die Züricher Uraufführung, sowie Autorintentionen und Interpretationsmöglichkeiten zu gewinnen. 2. „[...] eingedenk der Tatsache, daß im ganzen genommen das menschliche Leben immer ein Trauerspiel, nur im einzelnen eine Komödie ist.“ HAVLICEK Tut mir gut, Frau Hanusch. Wissens, es schaut nämlich einfacher aus, als wie es ist, wenn man so weg muß aus einem Land, in dem man sich so eingelebt hat, auch wenn es vom Zuständigkeitsstandpunkte nicht die direkte Heimat war – – aber es hängen doch so viel Sachen an einem, an denen man hängt. [...] (KW 7, S. 127) Die Hauptfigur in Hin und Her spricht diese Worte in einer Situation, in der sich erstmals jemand für ihr persönliches Emigrantenschicksal zu interessieren beginnt und ohne die Figurenrede kritiklos als autobiographische Äußerung übernehmen zu wollen, soll sie doch diesen Abschnitt, der sich mit den Jahren 1932-35, also von kurz vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten bis zu Horváths endgültigem Weggang aus Deutschland, auseinandersetzt, einläuten. Neben den politischen Ereignissen des Jahres 1933 und Horváths persönlichen Erfahrungen soll in diesem Kapitel auch dargestellt werden, inwiefern Horváth mit „unmenschlichen Gesetzen“ im Rahmen von Staatsbürgerschaftsfragen und Einbürgerungsversuchen konfrontiert war und wie sich diese Erlebnisse auf Horváths Heimatbegriff auswirkten. Dabei wird dieser Teil der Arbeit in eine Sammlung von verfügbaren Daten einerseits, und einigen Überlegungen zu den Auswirkungen dieser Ereignisse auf Autor und Werk andererseits, gegliedert. Ödön von Horváth, am 9. Dezember 1901 in Sušak bei Fiume (Rijeka), im damaligen Königreich Kroatien und Slavonien, zu
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